CAMPUS MAGAZIN - an der Frankfurt University of Applied ...

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CAMPUS MAGAZIN - an der Frankfurt University of Applied ...
CAMPUS MAGAZIN
           www.frankfurt-university.de 3/2015

                               Mehr Autonomie
           Prof. Dr. Barbara Klein erforscht und
             entwickelt assistive Technologien
                              Mehr Gewissheit
                  Neues Online-Tool unterstützt
       Studieninteressierte bei der Studienwahl
                                 Mehr Power
      Student Johannes Rosenberger erfolgreich
             beim längsten Radrennen der Welt

           Frankfurt University of Applied Sciences
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Bezirksverein Frankfurt-Darmstadt

   POLE POSITION
   Drei Längen voraus
   Nehmen Sie Kurs Richtung Zukunft und entdecken Sie für sich neue Impulse. Studierende
   und Absolventen, die frühzeitig und gezielt die Angebotspalette des VDI nutzen, verschaffen
   sich entscheidende Vorteile gegenüber Mitbewerbern. Denn wer heute Karriere machen will,
   sieht sich mit international vernetzten Unternehmen und Märkten konfrontiert. Gefragt sind
   global denkende, flexible und mobile Menschen.

   Technik
   • Trendtechnologien, Praxisratgeber
   • Arbeitsmarktentwicklungen, Studien, Meinungen
   • Tagungen, Seminare
   Netzwerk
   • Unternehmenskontakte, Jobbörsen
   • Networking, Wissenstransfer
   • regionale, bundesweite und internationale Ansprechpartner
   Karriere
   • Praxisratgeber für zukunftsorientiertes Studium
   • Praktika, Förderprogramme
   • Studien-, Karriere- und Berufsplanung, Fort- und Weiterbildung

   www.vdi.de/studium

   Verein Deutscher Ingenieure · Bezirksverein Frankfurt-Darmstadt e.V.
   Bernusstraße 19 · 60487 Frankfurt am Main · Tel.: +49 69 79539790
   www.vdi-frankfurt.de · www.facebook.com/VDIBVFFMDA
CAMPUS MAGAZIN - an der Frankfurt University of Applied ...
Editorial

Weltoffen angesichts des Wandels
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende,
die Welt ist in Bewegung gekommen – ganz         studieninteressierte Schülerinnen und Schüler
buchstäblich. In den vergangenen Wochen          vor der Qual der Wahl, aus den knapp 18.000
haben uns die Flüchtlinge vor Augen ge-          Studiengängen, die bundesweit angeboten
führt, dass das Leben, das wir führen, nicht     werden, den für sie passenden zu identifi-
selbstverständlich ist und dass auch wir uns     zieren. Eine nicht ganz leichte Aufgabe! Wir
verändern müssen. Vielfalt und Diversität, wie   haben daher ein Online-Studienwahl-Tool
sie schon heute an dieser Hochschule gelebt      eingeführt, um zumindest die Wahl für einen
werden, werden auch unsere Gesellschaft          unserer 62 Studiengänge zu erleichtern. Das         der Welt. In 15 Etappen knapp 9.200 Kilome-
verändern: Dass diese Veränderungen Chancen      Portal bietet umfassende Informationen.             ter quer durch Russland. Durch fünf Klima- und
bedeuten und positiv für unsere Gesellschaft     Neben einer Erhöhung des Anteils weib-              sieben Zeitzonen, auf zwei Kontinenten waren
sein werden, davon bin ich überzeugt.            licher Studierender in den Ingenieurwis-            auch noch annähernd 50.000 Höhenmeter
                                                 senschaften und männlicher Studierender             zu bewältigen. Den „Red Bull Trans-Siberian
Selbstverständlich trägt die Frankfurt UAS       in den Pflege- und Sozialwissenschaften             Extreme“ von Moskau nach Wladiwostok
dazu bei, die Flüchtlinge zu unterstützen: Wir   erhoffen wir uns davon eine Steigerung              beendete der Maschinenbaustudent, der von
öffnen Studienmodule für Gasthörer/              der Studienzufriedenheit bei gleichzeitiger         einem Freund unterstützt wurde, als Zweiter
-innen, um eine Option zu bieten, fach-          Senkung der Wechsel- und Abbrecherquote.            in der Duo-Wertung. Wir gratulieren sehr
lich den Anschluss nicht zu verlieren und                                                            herzlich zu dieser bemerkenswerten Leistung!
soziale Kontakte zu knüpfen. Wir haben           Mitarbeitende und Studierende der Frankfurt
unsere Lehrenden und Studierenden dazu           UAS haben natürlich auch ein Leben außer-           Ausdauer beweist auch unser Vizepräsident
aufgerufen, sich als Vermittler/-innen von       halb der Hochschule. Zwar ist das Privatleben       Ulrich Schrader: Wenn er 2019 ausschei-
Deutschkenntnissen zu melden. Schon jetzt        privat, doch wenn man einen Video-Blog              det, wird er sein Amt neun Jahre bekleidet
beschäftigen sich Lehrangebote und Studie-       wie Esther Zeschky betreibt, dann wird ein          haben! Im Juli wurden er und Kira Kastell
rendenprojekte mit dem Thema Flüchtlinge.        Teil davon sichtbar! Möglicherweise ist es          als Vizepräsident(inn)en im Amt bestä-
So konzipierten drei Studierende unter dem       folgerichtig, dass die Fachbereichsreferentin       tigt. Ich freue mich sehr darüber, dass wir
Motto „Discovering Frankfurt“ ein dreitägiges    für Digitale Medien in der Lehre am Fb 4:           somit bis 2019 die im Präsidium begonne-
Programm für unbegleitete minderjährige          Soziale Arbeit und Gesundheit sich auch in          ne Arbeit mit den beiden sehr erfahrenen
Flüchtlinge, bei dem die jungen Menschen         ihrer Freizeit mit ihrem beruflichen The-           Kolleg(inn)en fortsetzen können. Diese
die Stadt besser kennenlernen und ihre           ma beschäftigt. Unter dem Motto „Telefon            Kontinuität ist angesichts der Aufgaben, die
Eindrücke künstlerisch umsetzen konnten.         Trottoir – Fernsehen aus dem Nordend“ stellt        vor uns liegen, ganz besonders wichtig.
                                                 sie gemeinsam mit dem Dokumentarfilmer
Unter den Flüchtlingen sind viele junge          Malte Rauch interessante Menschen aus               Ich wünsche Ihnen allen einen guten Start
Menschen; in Deutschland dagegen wird die        der Nachbarschaft der Frankfurt UAS vor.            in das neue Semester.
Bevölkerung immer älter – die Zahl hilfs- und
pflegebedürftiger Menschen nimmt zu. Prof. Dr.   Während Esther Zeschky in ihrer Freizeit das
Barbara Klein beschäftigt sich seit Langem mit   Umfeld der Hochschule beleuchtet, zog es Jo-
der Erforschung und Entwicklung assistiver       hannes Rosenberger in die Ferne: Er beteiligte
Technologien – mit dem Ziel, die Autonomie       sich mit großem Erfolg am längsten Radrennen        Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich
älterer Menschen in ihrer vertrauten, häusli-
                                         a-
chen Umgebung so lange wie möglich aufrecht-
                                         al
zuerhalten. Hierbei arbeiten sie und ihr Team
                                          el
eng mit Kolleginnen und Kollegen aus der-Ar-        Liebe Erstsemester,
                                          r-
chitektur zusammen, die sich mit dem Wohnen
                                          h         im Namen aller Hochschulangehörigen begrüße ich Sie sehr herzlich an der Frankfurt
der Zukunft beschäftigen – ein gutes Beispiel        University of Applied Sciences. Wir freuen uns sehr, dass Sie sich – zu Recht! – für ein
für transdisziplinäre Forschung, wie wir sie         Studium bei uns entschieden haben!
an dieser Hochschule fördern und pflegen. e
                                                      Der Beginn eines Studiums ist der Beginn eines neuen Lebensabschnitts – der Ihnen
                                                      nach erfolgreichem Abschluss beste berufliche Perspektiven eröffnet. Ein Studium fo-
Trotz des Demografischen Wandels sind
                                                       kussiert und zielorientiert zu absolvieren ist sicher wünschenswert, allerdings sollten
in Deutschland Mutterschaft und Karriere                Sie dabei immer bereit sein, über den von ihnen gewählten Studiengang hinaus Impul-
(noch) nicht selbstverständlich. Das ist das            se aufzunehmen. Deshalb fördern wir gezielt mit dem Modul „Interdisziplinäres Studi-
Ergebnis der ersten Frankfurter Karrierestudie           um Generale“ den Blick auf andere Fächer und Kulturen.
„Karriereperspektiven berufstätiger Mütter“.
                                          de               Lassen Sie auch darüber hinaus keine Gelegenheit aus, sich während Ihrer Zeit an
Online wurden dazu mehr als 1.800 Frauen
                                                           der Frankfurt UAS anregen und inspirieren zu lassen – und weiterzuentwickeln. Bei-
in Führungspositionen befragt. Die Studiese                 spielsweise auch, indem Sie sich aktiv in die Entwicklung dieser Hochschule einbrin-
leitet Forderungen zu einer Verbesserung                     gen, etwa durch Engagement in der studentischen Selbstverwaltung.
                                         n,
der Situation beruflich engagierter Mütter
                                                              Das Präsidium wünscht allen Erstsemestern einen guten Start und einen erfolgreichen
ab. Noch in diesem Jahr soll übrigens dien
                                                              Studienverlauf!
zweite Frankfurter Karrierestudie starten.
Apropos Start: Alle Jahre wieder stehen
                                        -
                                                                        1
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Inhalt

                                                                                                   AUS DEM HOCHSCHULRAT
1             Editorial
                                                                                                   22 Perspektiven für die Hochschule erweitern: Hochschul-
2             Inhalt/Impressum                                                                         rats-Mitglieder Dr. Hejo Manderscheid und Anke Giesen
                                                                                                       im Interview
TOPTHEMA                                                                                           23    „Tragendes Element war die Kollegialität“: Semester-
3       Für ein selbständiges Leben im Alter: Prof. Dr. Barbara Klein                                    abschlussfeier am Fb 2: Informatik und Ingenieurwissen-
        erforscht und entwickelt assistive Technologien                                                  schaften
                                                                                                   PUBLIKATIONEN
SPEKTRUM                                                                                           24 • Eine differenzierte Analyse des elektronischen Einkaufs-
6       Kontinuität im Präsidium: Vizepräsidentin Kastell und                                             verhaltens von Männern und Frauen
        Vizepräsident Schrader wiedergewählt                                                           • Wirtschaftliche Auswirkungen der Arbeitskräftemigration
                                                                                                          auf das Zielland
7       Studienwahl leicht gemacht: Neues Online-Portal für
                                                                                                       • Naloxon – Überlebenshilfe im Drogennotfall
        Studieninteressierte
                                                                                                       • Vielfalt und Differenz in der Sozialen Arbeit –
9       Alternative Wege gehen: Zugangsoptionen zum                                                       Perspektiven auf Inklusion
        BA-Studiengang Pflege- und Case Management                                                     • SIP und Telekommunikationsnetze
10      Begleitung im Studium: Mentoring-Programm für
        Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen                                               KURZ GEMELDET
                                                                                                   26    Top-Platzierung für Wirtschaftsstudium der Frankfurt UAS
FORSCHUNG + LEHRE
                                                                                                   26    Dr. jur. Dietmar Anders wird Honorarprofessor am Fb3:
11      Mutterschaft und Karriere: Karrierestudie belegt                                                 Wirtschaft und Recht
        Diskriminierung von berufstätigen Müttern
13      Herzlich willkommen: Studierende organisieren kulturelles                                  KÖRPER + KULTUR
        Kennenlernprogramm für junge Flüchtlinge                                                   26    Solidarität mit Flüchtlingen: Campus-Kultur im Winter-
14      Oldtimer in Szene setzen: Studierende entwerfen Neubau                                           semester
        für die Frankfurter Klassikstadt
                                                                                                   27    Fit durch den Winter: Neues vom Hochschulsport
15      Punkten mit guter Kommunikation: Studierende messen
        sich in internationalen Programmier-Wettbewerben                                           28    Meisterlich gespielt: Fußballer der Frankfurt UAS werden
                                                                                                         Beachsoccermeister
16      Doktor inter nat.: Thomas Eichelmann promoviert an der
        University of Plymouth                                                                     29    Sportlich spitze: Studierende gewinnen Gold im Badminton-
                                                                                                         Doppel
17      Drei Dimensionen: Lehrkonzept auf Konferenz in Las Vegas
        präsentiert                                                                                29    Entspannung auf See: Segeltörn in Holland
17      Überflieger: Ohne ersten berufsqualifizierenden Hochschul-                                 PERSONEN + PREISE
        abschluss zum Doktoranden
                                                                                                   30 Alles andere als Standard: Johannes Rosenberger erfolgreich
VERANSTALTUNGEN                                                                                       beim längsten Radrennen der Welt

18      Wi(e)derstände überwinden: Fachtagung und Medienmesse                                      31    Nachbarschaft ganz nah: Esther Zeschky betreibt einen
        „fraMediale“                                                                                     Videoblog aus dem Nordend
19      Von Breakfast Trading bis Zeitmanagement: Investment &                                     32    Wissensbewahrung stärkt Unternehmen: Wirtschaftsrecht-
        Business Days 2015 an der Frankfurt UAS                                                          lerin Nicole Steinmann erhält Absolventenpreis des Förder-
                                                                                                         vereins
INTERNATIONALES                                                                                    32    Studierbarkeit verbessern: Interner Förderpreis eLearning
                                                                                                         an Prof. Dr.-Ing. Josef Becker
20 Sonnige Aussichten: Zusammenarbeit mit University College
   of the Cayman Islands vertieft                                                                  33    Neu berufen: Prof. Dr. Bariçs Sertkaya
                                                                                                   34    Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
INTERN
        AUS DEM FÖRDERVEREIN                                                                       TERMINE
21      Brücken bauen: Vorstandsmitglied Petra Rossbrey schafft
        Verbindungen zwischen Wirtschaft und Hochschule

     Impressum
     CAZ – Campusmagazin der Frankfurt University of Applied Sciences • Ausgabe 3_2015 • Oktober | November | Dezember
     Herausgeber: Der Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences, Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am Main • Redaktion: Im Auftrag der Abteilung Kommunikation und
     MarketingServices: Daniela Halder-Ballasch, (0173) 925 93 25, halder@daniela-halder.de • Kontakt: campusmagazin@fra-uas.de • Abbildungsnachweis: Frankfurt University of
     Applied Sciences, soweit nicht anders vermerkt • Korrektorat: Hartmann Nagel Art & Consulting, August-Siebert-Str. 12, 60323 Frankfurt am Main • Layout-Konzept: Mandelkern
     Management & Kommunikation e. K. • Layout, Druck, Herstellung, Anzeigenverwaltung: VMK Verlag für Marketing und Kommunikation GmbH & Co. KG, Faberstraße 17, 67590
     Monsheim, www.vmk-verlag.de • Titelbild: © Marco2811 - fotolia

     Erscheinungstermin der CAZ 4/2015 ist der 14. Dezember 2015. Redaktionsschluss für die Ausgabe 4/15 ist der 13. November 2015.

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CAMPUS MAGAZIN - an der Frankfurt University of Applied ...
Top-Thema

Für ein selbständiges Leben im Alter
Prof. Dr. Barbara Klein erforscht und entwickelt assistive Technologien

Der Anteil älterer Menschen in Deutsch-
land nimmt stetig zu; dementsprechend
steigt die Zahl der Hilfe- und Pflegebedürf-
tigen an. Zum Umgang mit den Konsequen-
zen des Demografischen Wandels leisten
Forschende an der Frankfurt University of
Applied Sciences (FRA-UAS) entscheiden-
de Beiträge: Assistive Technologien tragen
ihren Teil dazu bei, die Autonomie älterer
Menschen in ihrer vertrauten, häuslichen
Umgebung so lange wie möglich auf-
                                                               © Foto: HA Hessen Agentur GmbH – Jan Michael Hosan

rechtzuerhalten. Prof. Dr. Barbara Klein
arbeitet an technischen Systemen und
Konzepten, die Menschen mit Behinderun-
gen und Funktionsverlusten helfen, ein
relativ selbständiges Leben zu führen.

Mehr Lebensqualität für die Betroffenen. Da-
rum geht es der Professorin für Organisation
und Management der Sozialen Arbeit: „Die
neuen Technologien haben in den letzten
Jahren das private und das Arbeitsleben um-                                                                         Assistive Technik zum Anfassen: In der Ausstellung „Barrierefreies Wohnen und Leben“, die Klein (Mitte) koordiniert, können
wälzend verändert, und ich bin davon über-                                                                          Besucher in einer Modellwohnung unterschiedliche Produkte zum barrierefreien Wohnen kennenlernen.
zeugt, dass die Technik und die Geschwin-
digkeit, mit der sie sich weiterentwickelt,                                                                         Technik, die das Leben leichter macht                          SUPPORT) entwickeln neun europäische
unser Leben immer weiter verändern wird.                                                                            Seit 2012 leitet Klein die Forschungsgrup-                     Institutionen aus fünf EU-Ländern eine
Ich will herausfinden, wie man diese Tech-                                                                          pe „Assistive Technologien“, die derzeit                       intelligente Duschhilfe. Sie soll es ermög-
nologien nutzen kann, um zu mehr Selbstän-                                                                          an zwei Projekten arbeitet, die assistive                      lichen, sicher und unabhängig zuhause
digkeit und damit zu mehr Lebensqualität                                                                            Systeme untersuchen. Im europäischen                           und in stationären Pflegeeinrichtungen
im Alter und bei Behinderung beizutragen.“                                                                          Projekt „ICT-Supported Bath Robots“ (I-                        zu duschen. Kleins Forschungsgruppe
                                                                                                                                                                                   führt Befragungen durch, um herauszufin-
                                                                                                                                                                                   den, wie Betroffene duschen und welche
                                                                                                                                                                                   Probleme dabei auftreten können, um die
                                                                                                                                                                                   Basis für die Entwicklungsarbeit zu legen.
    Angebote an eine wertvolle Generation                                                                                                                                          Das Projekt wird von der Europäischen
                                                                                                                                                                                   Union mit 3,5 Millionen Euro finanziert.
    Vortragsreihe und Vorlesungen für Senior(inn)en / Initiative „Langzeitwissen“ startet
                                                                                                                                                                                   Die Unterstützung älterer oder kranker
    Im Kontext des Deutschen Seniorentags                                                                    nen und Senioren!“, so Prof. Dr. Frank E.P.                           Menschen durch Technik bildet auch die
    2015, der im Sommer in Frankfurt am                                                                      Dievernich, Präsident der Frankfurt UAS.                              Basis für das Projekt „Gesund, sicher und
    Main stattfand, bietet die Frankfurt UAS                                                                 Die Initiative „Langzeitwissen“ möchte                                mobil mit Technik und Serviceerbringung.
    drei Veranstaltungsformate für ältere                                                                    dagegen die Senior(inn)en anregen,                                    Prävention – Telecare – Digital Health“
    Mitbürger(innen) an: Im Rahmen der                                                                       selbst aktiv zu werden und ihre Kompe-                                (GSMTS), das durch die Landes-Offensive zur
    Vortragsreihe „Altersfacetten“* werfen                                                                   tenzen und beruflichen Erfahrungen an                                 Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer
    Referent(inn)en aus allen Fachbereichen                                                                  die Studierenden weiterzugeben. Die                                   Exzellenz (LOEWE), Förderlinie 3: KMU
    der Hochschule einen Blick auf alters-                                                                   Idee dahinter: Die Studierenden sollen                                Verbundvorhaben des Landes Hessen mit
    spezifische Aspekte ihres Fachs; zudem                                                                   vom fachlich fundierten Erfahrungswis-                                gut 425.000 Euro finanziell unterstützt
    werden eine Reihe von weiteren Veran-                                                                    sen älterer Generationen profitieren. Die                             wird. GSMTS nimmt die jüngere Generation
    staltungen und Vorlesungen zum Besuch                                                                    Experten können sich als Lehrbeauftragte                              der Babyboomer, also 45plus, in den Fokus
    angeboten. „Die Frankfurt University of                                                                  bewerben und so ihr Wissen an die Stu-                                und erforscht die Potenziale der Wearable-
    Applied Sciences gehört mit rund 12.500                                                                  dierenden weitergeben.                                                Technologien (am Körper tragbare Compu-
    Studierenden aus 108 Nationen zu den                                                                                                                                           tersysteme) für Prävention und Gesundheit.
    größten Hochschulen für angewandte                                                                                                                        CAZ
    Wissenschaften in Deutschland. Wir legen                                                                                                                                       Mehr Gesundheit durch Lifestyle-Produkte
    Wert auf individuelle Persönlichkeitsent-                                                                                                                                      Über 30 Testpersonen erproben zurzeit
    wicklung; lebenslanges Lernen ist uns ein                                                                www.frankfurt-university.de/seniorentage                              unterschiedliche Fitnessarmbänder und
    zentrales Anliegen – auch für Seniorin-                                                                  www.frankfurt-university.de/langzeitwissen                            die dazugehörigen Apps und beobachten,
                                                                                                                                                                                   welche Effekte diese auf ihr Verhalten

* Alle Veranstaltungen der Vortragsreihe finden Sie in den Terminen auf S. 34.
                                                                                                                                                3
CAMPUS MAGAZIN - an der Frankfurt University of Applied ...
Top-Thema

haben. „Die Geräte machen geleistete                                                                              von Menschen zu verbessern, die durch
Bewegung durch das Zählen von Schritten                                                                           Alter oder Krankheit eingeschränkt sind.“
quantifizier- und erfahrbar. Mittels dieser
Orientierung und geeigneten Zielvorgaben                                                                          Klein versteht sich als Schnittstelle zwischen
können sie die Motivation zur Bewegung                                                                            der Technikentwicklung und Anwendung.
unterstützen und so zur Gesundheits-                                                                              „Ich versuche die Anforderungen der Anwen-
förderung beitragen“, erläutert Klein.                                                                            der zu verstehen und in Anforderungen an
Dem Projekt zugrunde liegt die These, dass                                                                        die Technik zu übersetzen. Diese Technolo-
sich Design- und Lifestyle-Aspekte günstig                                                                        gien möchte ich bekannter machen, damit
auf die Akzeptanz auswirken und altersstig-                                                                       sie sich potenziellen Nutzerkreisen besser
matisierende Effekte, wie man sie bei klas-                                                                       erschließen können.“ Das erreicht die Wis-
sischen technischen Assistenzsystemen wie                                                                         senschaftlerin auch durch die Ausstellung
dem Hausnotruf beobachten kann, gemin-                                                                            „Barrierefreies Wohnen und Leben“ am
dert werden können. So gehen die Forschen-                                                                        Fb 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, die
den der Frage nach, welchen Beitrag diese                                                                         Klein koordiniert und stetig weiterentwickelt.
Produkte zur Gesundheitsprävention leisten
können. Darüber hinaus soll ein technisches                                                                       Ausbildung des wissenschaftlichen
System entwickelt werden, das die Wear-                                                                           Nachwuchses
ables mit dem Hausnotruf und der Hausau-                                                                          Hier werden in einer rund 150 Quadrat-
tomation bzw. Smart-Home-Technologien                                                                             meter großen Modellwohnung Konzepte
verbindet, um mehr selbständiges Agieren                                                                          und Produkte gezeigt, denen assistive
im Haushalt zu ermöglichen. Dabei werden                                                                          Technologien zugrunde liegen und die ein
Anforderungen an ein solches System ermit-         Den Demografischen Wandel im Blick: Prof. Dr. Barbara Klein    selbstbestimmtes Leben im Alter und bei
telt und die Akzeptanz dafür erfragt. Zudem        forscht, um die Autonomie älterer Menschen in ihrer vertrau-   Behinderung unterstützen, zum Beispiel
                                                   ten, häuslichen Umgebung so lange wie möglich aufrechtzu-
wird untersucht, wie es organisatorisch in                                                                        innovative Lichtkonzepte, sensorbasierte
                                                   erhalten.
Dienstleistungen eingebettet werden kann.                                                                         Produkte rund um den Hausnotruf oder auch
                                                                                                                  soziale Robotik wie Telepräsenzroboter.
Zusammenarbeit mit Technikunterneh-                diese Akzeptanz steigern und für mehr                          Die Ausstellung dient der Lehre der über
men, Rotem Kreuz und House of IT                   Sicherheit im Leben dieser Menschen sorgen                     2.000 Studierenden am Fachbereich und
Gemeinsam mit technischen Partnern aus             kann“, umreißt Klein. Mit GSMTS will sie                       steht Schüler(inne)n von Alten-, Gesund-
Mittel- und Nordhessen, der BSC Compu-             diese Lücke schließen. Sie plant bereits                       heits- und Krankenpflegefachschulen und
ter GmbH und der INNIAS GmbH, die die              ein weiteres Folgeprojekt, das die konkrete                    Professionellen im Sozial- und Gesund-
Entwicklung von Schnittstellen überneh-            Umsetzung und Anwendung der Systeme                            heitswesen offen. Durch die Kooperation
men, untersucht die Forschungsgruppe die           vorsieht. „Aber das ist noch ferne Zukunfts-                   mit der an der Frankfurt UAS ansässigen
Anforderungen der neuen Zielgruppe und             musik. Bis Juni 2016 analysieren wir erstmal                   Fachstelle für Barrierefreiheit des Sozial-
bearbeitet Fragestellungen der Akzeptanz,          die prinzipielle Eignung der Wearables.“                       verbands VdK Hessen-Thüringen findet hier
Verwendbarkeit und Nutzenpotenziale.                                                                              auch Beratung zum barrierefreien Wohnen
Das Deutsche Rote Kreuz Frankfurt am               Schnittstelle zwischen der Technik-                            und Leben für Betroffene, Angehörige,
Main e. V. ist als Sozialdienstleister beteiligt   entwicklung und Anwendung                                      Selbsthilfegruppen und Interessierte statt.
und lotet die Potenziale einer Verbindung          Schon früh interessierte sich Klein für die
zum Hausnotruf aus. Das Darmstädter                Erforschung von Systemen und Konzepten,                        „In die Ausstellung bringen wir zudem un-
House of IT e. V. betrachtet Datenschutz-          die Älteren und Kranken zugutekommen.                          sere aktuellsten Forschungsergebnisse ein“,
und Datensicherheitsaspekte der im                 Im Rahmen ihrer Arbeit bei der Fraunho-                        so die Professorin. Auch das System, das im
Projekt eingesetzten Technologien und              fer Gesellschaft, für die Klein arbeitete,                     Rahmen von GSMTS entwickelt wird und die
untersucht Service- und Geschäftsmodelle.          bevor sie 2007 an die Frankfurt UAS                            Wearables mit dem Hausnotruf verbinden
                                                   wechselte, begann sie Anfang der 90er,                         soll, wird in der Ausstellung gezeigt werden.
Dem Projekt vorausgegangen war eine                sich mit Fragestellungen rund um Alter                         „So können wir garantieren, dass wir in der
Untersuchung des Hausnotrufs, die                  und Altern, Krankheit und Behinderung                          Lehre immer den neuesten Stand unserer
ebenfalls von Kleins Forschungsgruppe              sowie die zu entwickelnden Unterstüt-                          Forschung vermitteln.“ Ihr Wissen will Klein
vorgenommen und im Rahmen der LOEWE-               zungstechnologien zu beschäftigen.                             auch an den wissenschaftlichen Nachwuchs
Initiative finanziert wurde. Dieser „Feldtest                                                                     weitergeben. „Innerhalb der Forschungs-
Altersgerechte Assistenzsysteme in der             „Ich hatte die Leitung eines Projekts inne,                    gruppe überlegen wir derzeit, inwieweit wir
Wohnungswirtschaft“ (AAL-Feldtest) brachte         bei dem eine neu zu bauende Altenpfle-                         Promotionen an der Hochschule anbieten
wertvolle Erkenntnisse zu Erfahrungen mit          geeinrichtung zu konzipieren war. Das                          können. Das liegt mir sehr am Herzen.“
dem Notruf und neuen sensorbasierten               war mein erster Berührungspunkt mit der
Produkten sowie den damit verbundenen              Thematik.“ Bei ihren Untersuchungen stellte
Dienstleistungen, die nun unmittelbar in           die Forscherin fest, dass die Strukturen in                                                                   CAZ
das Folge-Projekt GSMTS einfließen.                bestehenden Pflegeeinrichtungen mangel-
                                                   haft waren und nicht den Bedürfnissen der
„Viele ältere Menschen sind sehr zögerlich         Bewohner entsprachen. „Ich ging ein Jahr
beim Einrichten des Hausnotrufs, weil sie          nach Großbritannien, um die dortigen –                         Kontakt
sich dann eingestehen müssen, dass sie             besseren – Strukturen kennenzulernen. Das                      Prof. Dr. Barbara Klein, Fb 4: Soziale Arbeit und Gesundheit,
nicht mehr so fit sind, wie sie gern sein          hat mich inspiriert und so habe ich es mir                     Telefon: (069) 1533-2877, E-Mail: bklein@fb4.fra-uas.de
möchten. Wir haben uns gefragt, wie man            zur Aufgabe gemacht, die Lebensqualität

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Kontinuität im Präsidium der Frankfurt UAS
Vizepräsidentin Kastell und Vizepräsident Schrader wiedergewählt

Am 8. Juli 2015 sind die beiden                 Mehr Service, mehr Weiterbildung
Vizepräsident(inn)en der Frankfurt Uni-         Auch Schrader ist in Lehre und Forschung
versity of Applied Sciences (FRA-UAS) im        weiter aktiv. Er engagiert sich lehrend
Amt bestätigt worden. Für den Bereich           im fächerübergreifenden Studium
Studium und Lehre wurde Prof. Dr.-Ing.          Generale und ist Direktor des Frankfurter
Kira Kastell durch den erweiterten Senat        Technologiezentrum [:Medien] (FTzM). In die
der Hochschule wiedergewählt, für das Vi-       neue Amtszeit nimmt er einige Projekte mit:
zepräsidentenamt mit den Schwerpunkten          „Der Produktivsetzung der ersten Prozesse
wissenschaftliche Infrastruktur, Forschung      des ‚Digitalen Campus‘, also unseres Campus-
und IT Prof. Dr. Ulrich Schrader. Die           Management-Systems werden weitere folgen.
Amtszeiten beginnen am 1. Januar 2016           Die aktuell laufende Reorganisation der
und enden am 31. März 2019. Die beiden          Abteilung Datenverarbeitung, die mit einer
Mitglieder der Hochschulleitung haben           Standardisierung unserer IT-Verfahren ein-
in den kommenden drei Jahren viel vor.          hergeht, ist auf einem guten Weg. Besonders
                                                aber Besonders aber haben mich die ersten
Für Kastell beginnt 2016 die zweite Amtszeit,   Schritte zur Anbahnung des Promotionsrechts
für Schrader ist es bereits die dritte. Beide   in Kooperation mit den anderen hessischen
haben während ihrer Tätigkeit in der Leitung    Hochschulen für angewandte Wissenschaften
der Hochschule bereits viel erreicht. „Wir      in den letzten Monaten in Atem gehalten.“
haben rund ein Fünftel aller unserer Studien-
gänge erfolgreich neu akkreditiert und neun     Doch damit nicht genug, auch in der kommen-
Studiengänge neu eingerichtet, das Angebot      den Amtszeit sollen Pflöcke eingeschlagen,
des Fachsprachenzentrums (FSZ) deutlich         laufende Projekte erfolgreich abgeschlossen    Im Dienste der Hochschule: Prof. Dr. Kira Kastell und Prof. Dr.
ausgeweitet und mit dem Projekt ‚MainCare-      und neue angegangen werden. Für Kastell        Ulrich Schrader wurden im Juli als Vizepräsident/-in wieder-
er‘ neue Zugänge ins das Hochschulsystem        bleibt die kontinuierliche kritische Prü-      gewählt und freuen sich darauf, ihre Arbeit für die Hochschu-
                                                                                               le fortzusetzen.
geschaffen“, zählt die Vizepräsidentin einige   fung und Weiterentwicklung der Lehre von
Errungenschaften auf. „Darüber hinaus konn-     großer Bedeutung. „Lehre und Forschung
ten wir im Bereich Didaktik mehrere Projekte    sollen sich gegenseitig befruchten, indem      lebenslanges Lernen etablieren, deshalb
erfolgreich abschließen, und in Kürze steht     wissenschaftliche Erkenntnisse aus pra-        überprüfen wir Weiterbildungsangebote und
die Verabschiedung der von mir initiierten      xisbezogenen Forschungsprojekten direkt        schaffen neue. Außerdem beabsichtigen wir,
Internationalisierungsstrategie an.“ Neben      in die Lehre einfließen und diese auf dem      eine Begleitung im Prozess des lebenslan-
ihrem Amt lehrt Kastell als Professorin für     neuesten Stand von Wissenschaft und            gen Lernens für unsere Studierenden und
Übertragungstechnik am Fb 2: Informatik         Technik halten“, umreißt sie ihren Anspruch.   Alumni anzubieten.“ Diese zielgruppenori-
und Ingenieurwissenschaften und forscht                                                        entierte Begleitung soll Angebote im Bereich
im Bereich Mobilkommunikation.                  Lebenslanges Lernen weiter etablieren          Potenzialanalyse, Zielfindung, Coaching und
                                                „Auch der Bereich Didaktik wird in meiner      Unterstützung kritischer Karrierephasen
                                                zweiten Amtszeit noch stärker in den Fokus     (erste Führungsrolle, Auslandsabordnung,
                                                rücken und mit weiteren Serviceangeboten       Familiengründung, Pflegebedürftigkeit in
   Die Ämter der                                und Weiterbildungsveranstaltungen ausge-       der Familie etc.) umfassen. „Lebenslan-
   Vizepräsidentin/                             baut werden.“ Um Studierende bei ihrem         ges Lernen bedeutet für uns nicht nur die
                                                erfolgreichen Studienabschluss individuell     Teilnahme an Kursen, sondern zuvorderst
   des Vizepräsidenten                          unterstützen zu können, ist geplant, das       die Identifikation der eigenen Entwicklungs-
                                                Schulungsangebot für Tutor(inn)en, Peer-       ziele und die Analyse, welche Kompetenzen
   Die Vizepräsidentin für Studium und          Mentor(inn)en und studentische Lerncoaches     zur Zielerreichung auf- und ausgebaut
   Lehre bearbeitet Angelegenheiten von         auszuweiten. Zudem will sie Marketingmaß-      werden müssen. Hier können eine beglei-
   Studium, Lehre und Prüfungen, zudem          nahmen verstärkt für bestimmte Studien-        tende Beratung oder ein Coaching den
   liegen in ihrem Aufgabenbereich die          gänge einsetzen, um vor allem den Anteil       Lernprozess unterstützen.“ Damit auch
   Studienberatung, das akademische             von Studentinnen im MINT-Bereich sowie         die Mitarbeiter/-innen der Hochschule die
   Qualitätsmanagement, die Frauenför-          von Studenten in den Sozialwissenschaften      Möglichkeiten des lebenslangen Lernens
   derung und das Gender Mainstreaming          zu steigern. „Auf dem MINT-Feld spielen        nutzen können, werden die Angebote in der
   sowie der Bereich Internationales.           Vorbilder eine wichtige Rolle. Ich bin froh,   internen Weiterbildung überarbeitet. „Mein
   Das Vizepräsidentenamt für wissen-           dass sich unsere MINT-Professorinnen aktiv     Ziel ist es hier, neue Formate wie kollegi-
   schaftliche Infrastruktur, Forschung         einbringen und als role models sichtbar        ale Beratung, Coaching oder Mentoring in
   und IT umfasst die Zuständigkeit             werden.“ Kastell selbst trägt als Bundes-      der Weiterbildung der Lehrenden stärker
   für Forschungs-, Entwicklungs- und           Vorsitzende des VDI-Netzwerks Frauen im        einzusetzen“, schildert die Vizepräsidentin.
   Transferangelegenheiten, Weiterbil-          Ingenieurberuf und Mentorin im Mentorin-
   dungs- sowie Bibliotheksangelegenhei-        nenNetzwerk für Frauen in Naturwissenschaft    Internationalität für alle
   ten und die Datenverarbeitung/IT der         und Technik ihrer Verantwortung Rechnung.      Weiterhin ein wichtiges Thema bleibt die
   Hochschule.                                  „Darüber hinaus wollen wir die Frankfurt       Internationalisierung der Hochschule. Hier
                                                UAS weiter als kompetente Partnerin für        will Kastell den weiteren Aufbau strategi-

                                                                     6
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scher Partnerschaften mit internationalen       Antrags und den administrativen Support          Campus-Management-System mit funkti-
Hochschulen voranbringen. „Wir fokussieren      bis hin zur Unterstützung nach der Been-         onierenden und akzeptierten Selfservices
hier unsere Bemühungen verstärkt auf die        digung von Forschungsprojekten und der           erreicht haben. Ich würde mir wünschen,
Herkunftsländer unserer Studierenden sowie      Suche nach passenden Folgeanträgen – ein         dass wir in unseren forschungsstarken
Südost-Asien. Nordamerika, Australien und       Rundumpaket. Die Einrichtung von For-            Fachrichtungen das Promotionsrecht
Europa bleiben weiterhin wichtige Partner-      schungslaboren mit Laborbetreuer(inne)n          erfolgreich etabliert haben und in diesen
regionen.“ Für Studierende, die keinen Aus-     soll die Kontinuität der primär projektgetrie-   Bereichen auch aktiv und rege promoviert
landsaufenthalt absolvieren können, wird        benen Forschung in Zukunft sicherstellen.        wird – und das alles gerne bei weiter-
die „Internationalization@Home“ (I@H)                                                            hin möglichst wenigen grauen Haare auf
ausgebaut. „Hier wollen wir die internatio-     Auch an der IT-Infrastruktur der Hochschule      meinem Kopf“, sagt er und schmunzelt.
nale Zusammensetzung unserer Studieren-         plant der Vizepräsident weitere Verbesse-
den, Lehrenden und Mitarbeitenden auf dem       rung: Lernen, Lehre, Forschung, Bibliothek       „Ich freue mich, dass wir im Präsidium in
Campus nutzen, um internationale Erfahrun-      und Verwaltung sollen durch die Nutzung          dieser personellen Zusammensetzung unsere
gen und Kontakte innerhalb der Hochschule       zeitgemäßer Technologie unterstützt werden       Arbeit fortsetzen können“, sagt Hochschul-
zu ermöglichen. Ein schönes Beispiel ist        und die IT-Infrastruktur soll den Anfor-         präsident Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, der
der Kamerun Cup, unser Fußballturnier mit       derungen an Mobilität sowie an orts- und         die beiden Kandidat(inn)en zur Wahl vorge-
international zusammengesetzten Mann-           zeitunabhängiges Lernen und Lehren folgen.       schlagen hatte. „Wir haben uns nach meinem
schaften. Dadurch wird auch die fachbe-         Bereits realisiert ist der flächendecken-        Amtsantritt im Oktober 2014 sehr schnell
reichsübergreifende Vernetzung gestärkt.“       de Ausbau des WLANs auf dem Campus.              gefunden und wichtige Strukturänderungen
                                                Derzeit wird die vorhandene Hard- und            initiiert, um die Hochschule in eine positive
Auf der Agenda des Vizepräsidenten stehen       Softwarestruktur umgebaut, mit dem Ziel,         Zukunft zu führen. Wir fühlen uns als Team
ähnlich viele Themen. Ganz oben findet sich     eine standardisierte und gut supportbare         und sprechen eine Sprache. Unsere Hoch-
die Realisierung des Promotionsrechts an        Infrastruktur zu erschaffen. „Eine weitge-       schule hat ein prägendes Jahr hinter sich:
der Frankfurt UAS. „Hier haben wir eine ein-    hende Aufgabe, die unter hohem Einsatz           Die Umbenennung in Frankfurt University
malige Gelegenheit. Das Promotionsrecht an      der Abteilung Datenverarbeitung erfolgt,         of Applied Sciences im Juli 2014 war und ist
Hochschulen für angewandte Wissenschaf-         aber von vielen unbemerkt stattfindet.“          ein Statement. Die Verhandlungen über den
ten wird von uns seit vielen Jahren gefordert                                                    Hochschulentwicklungsplan und die Verab-
und kann nun endlich realisiert werden.“ Um     Auch die IT-Servicequalität ist eines der        schiedung des Hochschulpakts 2020 setzen
hier die Grundlagen zu schaffen, da ist sich    Themen auf Schraders Liste. „Die Hoch-           die Rahmenbedingungen für die Entwicklung
Schrader sicher, ist die wichtigste Voraus-     schule braucht eine verlässliche und             in den kommenden Jahren. In dieser beweg-
setzung die Stärkung der Forschungsinfra-       verfügbare Service- und Supportstruktur,         ten Zeit und beim Aufbruch zu neuen Zielen
struktur. Damit sich die Rahmenbedingungen      was die IT-Dienste wie E-Mail-Dienste,           ist es wichtig, auf Kontinuität zu setzen. Ich
für anwendungsorientierte Forschung             Zugang zum Datennetz, WLAN, Bürokom-             werte das Votum auch als Vertrauensbe-
an der Hochschule verbessern, plant er,         munikation und viele mehr angeht.“ Auch          weis des Senats in die begonnene Arbeit.“
umfassende Unterstützungsstrukturen für         den Studierenden soll die verbesserte
die Wissenschaftler/-innen zu umzusetzen.       IT-Infrastruktur zugutekommen. Im Rahmen
                                                des „Digitalen Campus“ wird ihnen künftig
Forschende gezielt und umfassend                eine Vielzahl von Selfservices zur Stu-                                                        CAZ
unterstützen                                    dienverwaltung angeboten werden. Die
„Wer im Rahmen eines Forschungsantrags          Umsetzung der Module Studierenden- und
arbeitet, der ist auch sehr mit administra-     Prüfungsverwaltung soll während Schraders
tiven Tätigkeiten belastet. Hier wollen wir     dritter Amtszeit abgeschlossen werden.           Kontakt
eine deutliche Entlastung bieten.“ Zentrale
                                                                                                 Prof. Dr.-Ing. Kira Kastell, Vizepräsidentin für Studium und
Angebote sollen den gesamten Lebenszyklus       Vertrauensbeweis des Senats                      Lehre, Telefon: (069) 1533-2416, E-Mail: vizepraesidentin@
eines Forschungsprojekts unterstützen, be-      in die begonnene Arbeit                          fra-uas.de
ginnend mit einer zielgerechteren Ansprache     „Wenn ich am 1. April 2019 auf meine dritte      Prof. Dr. Ulrich Schrader, Vizepräsident für wissenschaftli-
und Information zu Förderprogrammen             Amtszeit zurückschaue“, so der Vizepräsi-        che Infrastruktur, Forschung und IT, Telefon: (069) 1533-
                                                                                                 2418, E-Mail: vizepraesident-wifit@fra-uas.de
über Hilfestellungen beim Schreiben eines       dent, „möchte ich ein produktiv laufendes

Studieren! Aber was?
Umfassendes Online-Studienwahl-Tool für Studieninteressierte eingeführt

Um studieninteressierten Schüler(inne)n         stützt, die Studienzufriedenheit gesteigert      Wie treffe ich eine möglichst passgenaue
eine Entscheidungshilfe für das passende        und die Wechsel- und Abbrecherquoten             Studiengangsentscheidung? Um den
Studium an die Hand zu geben, hat die           spürbar gesenkt werden. Mit zielgruppen-         Schüler(inne)n bei der Beantwortung
Frankfurt University of Applied Sciences        gerechter Ansprache und der Bestätigung          dieser Frage noch mehr Orientierung zu
(FRA-UAS) ein Online-Portal eingerich-          der eigenen Stärken soll zudem der Anteil        geben, wurde das Portal ins Leben gerufen.
tet, das ihnen helfen soll, detailliert und     weiblicher Studierender in den Ingenieur-        „Uns war es bei der Konzeption besonders
umfassend zu einer Entscheidung zu              wissenschaften und männlicher Studieren-         wichtig, alle Facetten und Faktoren vor einer
gelangen. Dadurch sollen die Mädchen            der in den Pflege- und Sozialwissenschaf-        Entscheidung für ein Studium zu thematisie-
und Jungen in ihrer Studienwahl unter-          ten erhöht werden.                               ren und den Interessierten einen profunden

                                                                      7
CAMPUS MAGAZIN - an der Frankfurt University of Applied ...
Spektrum

Leitfaden an die Hand zu geben“, betont                                                                         vergleichen“, erläutert Jost nicht ohne Stolz:
Dr. Vera Jost, Leiterin der Studierendenbe-                                                                     „Mit dieser Studiengangsmatrix nehmen
treuung und als solche verantwortlich für                                                                       wir in der deutschen Hochschullandschaft
das Portal. „Sie sollen ihren Weg auch dann                                                                     eine Vorreiterrolle ein.“ Um die Studiengän-
finden, wenn ihre Eltern sie wenig unterstüt-                                                                   ge besonders plastisch zu machen, geben
zen können, weil diese nicht selbst studiert                                                                    Studierende in kurzen Videos Einblick in
haben.“                                                                                                         die Erfahrungen, die sie in ihrem jeweiligen
                                                                                                                Studium gemacht haben. Wann und wie
Wichtig war in diesem Zusammenhang                                                                              Schüler/-innen die Frankfurt UAS kennen-
auch eine gendersensible Aufbereitung:                                                                          lernen können, welche Möglichkeiten es
Mädchen und Jungen werden unabhängig                                                                            gibt, ins Studium zu schnuppern, und wer
vom Geschlecht Studienfächer aufgezeigt,                                                                        die Ansprechpersonen für eine individuelle
und sie werden ermutigt, passend zu ihren                                                                       Studienberatung sind, fasst das Portal im
Talenten eine individuelle Wahl zu tref-                                                                        vierten Modul zusammen.
fen – auch wenn der Freundeskreis andere        Nicht auf der Stelle treten: Um Schülerinnen und Schüler bei
Studienfächer anstrebt. Zudem findet der        ihrer Studienwahl zu unterstützen, hat die Frankfurt UAS        „Wir haben das Angebot schon im Sep-
                                                ein Online-Portal eingerichtet, das Schritt für Schritt durch
Diversity-Ansatz konsequent Berücksichti-       durch den Entscheidungsprozess führt.
                                                                                                                tember freigeschaltet, damit sich die
gung: Jugendliche aus nicht akademischen                                                                        Schülerinnen und Schüler zum Beginn des
Familien oder mit Migrationshintergrund                                                                         (Abgangs-)Schuljahres damit befassen und
werden durch die verständliche Sprache und      dich auf die Prüfungen vor?“ oder „Welche                       sich ausreichend Zeit für die Entscheidung
praxisnahe Beschreibungen abgeholt.             Angebote bei den Projekttagen in der Schule                     nehmen können“, so Jost, und Präsident Prof.
                                                interessieren dich am meisten?“. Der Test                       Dr. Frank E.P. Dievernich ergänzt: „Wir emp-
Das Portal gliedert sich in vier Themenblö-     mündet in eine Studiengangsempfehlung                           fehlen allen Studieninteressierten, die ge-
cke, die es den Besucher(inne)n ermögli-        an der Frankfurt UAS. Wird der „ideale“                         wonnenen Erkenntnisse, aber auch mögliche
chen, sich Klick für Klick ein Bild über die    Studiengang nicht im Fächerspektrum der                         offene Fragen im Anschluss an den virtuellen
eigenen Interessen zu machen und sich über      Hochschule angeboten, bekommen die                              Besuch in einem persönlichen Gespräch mit
dazu passende Studiengänge zu informieren:      Testteilnehmer/-innen eine Beschreibung                         unserer Studienberatung zu vertiefen und
„Schritt für Schritt zum Studium“ (Modul 1)     ihrer Stärken, mit der sie sich nach einem für                  zu klären. So lassen sich konkrete nächste
führt die Interessierten in sechs Etappen       sie passenden Studiengang an einer anderen                      Schritte am besten planen.“
durch den Entscheidungsprozess für (oder        Hochschule umschauen können.
gegen) ein Studium, fragt nach Interessen
und Berufswünschen und hilft mit Erläute-       Besonders umfangreich und anschaulich                                                                 Sarah Blaß
rungen, Checklisten und zahlreichen Links       sind die Informationen zu den Studiengän-
bei der Bewerbung.                              gen im dritten Modul. Zu jedem Bachelor-
                                                studiengang gibt es ein Profil und Antworten                    Kontakt
Der Interessenstest (Modul 2) zielt darauf      auf die Fragen „Passt das zu mir?“ sowie
                                                                                                                Dr. Vera Jost, Studierendenbetreuung, Telefon: (069) 1533-
ab, Neigungen, Fähigkeiten und Stärken zu       „Und nach dem Studium?“. „So können die
                                                                                                                2505, E-Mail: jost@abt-sb.fra-uas.de
erkennen. Die Studieninteressierten beant-      Besucher/-innen der Website schnell und
                                                                                                                www.frankfurt-university.de/studienwahl
worten Fragen wie „Wie bereitest du             einfach alle Studiengänge miteinander

                                                            Der Unterschied für Ihre Karriere. Werden Sie GOLDBECKer

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                                                             Frankfurt, Rhein-Neckar (Hirschberg an                l Architektur
                                                             der Bergstraße) oder Stuttgart engagierte             l Bauingenieurwesen
                                                             und qualifizierte Praktikanten, Werks-                l Elektro- und Versorgungstechnik
                                                             studenten und Absolventen (w/m) der
                                                                                                                   l Wirtschaftsingenieurwesen (Bau)
                                                             Fachrichtungen:

                               Klingt interessant? Weitere Infos
                               und Bewerbung unter: www.goldbeck.de/karriere

                                                                             8
Spektrum

Neue Wege in der psychiatrisch-pflegerischen Bildung
Projekt „MainCareer“ schafft attraktive Zugangswege zum Bachelorstudium

Die Frankfurt University of Applied Sci-         Pflegestudium in die Berufszulassung wur-
ences (FRA-UAS) strebt an, sich als eine         den erleichtert. Im Mai 2015 konnte auch
Institution Lebenslangen Lernens zu po-          für den Bereich der Psychiatrischen Pflege
sitionieren. Ein Schritt dazu ist durch die      durch ein pauschales Anrechnungsverfahren
pauschale Anrechnung von Kompetenzen             ein attraktiver Zugangsweg in den Bachelor-
aus der Weiterbildung zur/zum staatlich          studiengang Pflege- und Case Management

                                                                                                  © Foto: vege – Fotolia
anerkannten Fachpfleger/-in für Psychiat-        an der Frankfurt UAS auf den Weg gebracht
rische Pflege auf den Bachelorstudiengang        werden. Damit können sich Absolvent(-inn)en
Pflege- und Case Management getan, die           der Weiterbildung zur/zum staatlich aner-
erstmals ab dem Wintersemester 2015/16           kannten Fachpfleger/-in für Psychiatrische
möglich ist. Im Rahmen des vom Bundes-           Pflege bis zu 90 Credit Points auf den Bache-
ministerium für Bildung und Forschung            lorstudiengang Pflege- und Case Manage-                                   Viele Teile ergeben ein Ganzes: Um neue Qualifizierungs-
(BMBF) geförderten Projekts „MainCareer          ment anrechnen lassen, sofern der Abschluss                               wege zu schaffen, erleichtert das Projekt „MainCareer“ den
                                                                                                                           Zugang zu akademischen Bildungswegen, setzt neue Weiter-
– Offene Hochschule“ werden die Durch-           innerhalb der letzten fünf Jahre erworben                                 bildungsangebote und Studiengänge um.
lässigkeit zwischen beruflicher und akade-       und die Weiterbildung an der Frankfurt UAS
mischer Bildung erhöht und berufsbeglei-         abgeschlossen wurde.
tende Weiterbildungsangebote geschaffen.                                                                                   2017 darin, das Anrechnungsverfahren zu
Damit begegnet das Projekt dem Bedarf            „Mit dieser Maßnahme treiben wir die Aka-                                 erproben, zu evaluieren und gegebenenfalls
an neuen Qualifizierungswegen, der durch         demisierung im Bereich der Psychiatrischen                                anzupassen. Darüber hinaus ist vorgesehen,
den demografischen Wandel und Fachkräf-          Pflege weiter voran, die neben der Verbes-                                den Unterstützungsbedarf der Anrechnungs-
temangel hervorgerufen wird.                     serung der Pflegequalität einen wichtigen                                 studierenden zu erheben und entsprechende
                                                 Beitrag zur Verknüpfung von Theorie und                                   Angebote zu initiieren.
Die erste Förderphase des Projekts ist abge-     Praxis leistet“, erklärt Projektleiterin Prof.
schlossen, gerade ist die zweite angelaufen.     Dr. Michaela Röber, die auch Prodekanin des                               Anlässlich des Abschlusses der ersten
„MainCareer“ hat in dieser Zeit bereits vieles   Fb 4: Soziale Arbeit und Gesundheit sowie                                 MainCareer-Projektphase fand am 8.
erreicht. Ein pauschales Anrechnungsver-         Professorin für Pflege- und Gesundheitsma-                                Oktober 2015 an der Frankfurt UAS der
fahren für den Bachelorstudiengang Pflege        nagement ist. „Der Vorteil dieser pauschalen                              Fachtag „Neue Wege in der Bildung und
wurde implementiert und Übergänge vom            Verfahren ist, dass lediglich ein standardi-                              psychiatrisch-pflegerische Identität“
                                                 sierter Antrag auf Anrechnung eingereicht                                 mit Kooperationspartnern, ehemali-
                                                 werden muss und die arbeitsaufwendige                                     gen Weiterbildungsteilnehmer(inne)n,
                                                 Verfahrensweise der individuellen Anrech-                                 Vertreter(inne)n von psychiatrischen und
   Weiterbildung zur/zum                         nung stark verkürzt wird“, erläutert Röber.                               pflegerischen Verbänden, Stakeholdern und
                                                                                                                           zentralen Personen der pflegerischen Wei-
   staatlich anerkannten                         Unter dem erweiterten Zugang hat keines-                                  terbildung statt. Dabei wurden Projektergeb-
   Fachpfleger/-in für                           wegs die Qualität der Lehre zu leiden. „Bei                               nisse zur Verknüpfung von beruflicher und
                                                 allen geschaffenen Anrechnungsverfahren                                   akademischer Bildung präsentiert und Fach-
   Psychiatrische Pflege                         war es uns sehr wichtig, transparent und                                  vorträge zum Thema Weiterentwicklung in
                                                 inhaltlich nachvollziehbar vorzugehen und                                 der Psychiatrischen Pflege gehalten. „Auch
   Die staatlich anerkannte und berufs-          ganz konkrete Qualitätsanforderungen zu                                   hier wurde deutlich, und zwar berufsgrup-
   begleitende Weiterbildung ist seit            berücksichtigen“, betont Röber. Um bei der                                penüberschneidend, dass die hohe Qualifika-
   2011/12 an der Frankfurt UAS etabliert.       Identifikation von anrechenbaren Anteilen                                 tion der einzelnen Berufe unentbehrlich ist“,
   Im Rahmen der Weiterbildung lernen            der Weiterbildung die Studierbarkeit und                                  so Röber. „Hier leistet die Frankfurt UAS mit
   die Teilnehmenden, eigenständige              Qualität des Studiums sicherzustellen,                                    dem erweiterten Zugang zu akademischer
   pflegerische Handlungskompetenz in            identifizierten die Projektmitarbeiter/-innen                             Bildung einen entscheidenden Beitrag.“
   allen psychiatrischen/psychosozialen          mittels kollegialer Fallgespräche mit Hoch-
   Bereichen und unterschiedlichen               schullehrenden und Weiterbildungsleitung
   Situationen zu entwickeln. Sie erhalten       gleichwertige Anteile der Weiterbildung.                                                 Lisa Luft, Hilde Schädle-Deininger,
   Einblicke in die Pflegewissenschaft           Hierbei überprüften sie unter anderem In-                                                   Anja Kohlesch, Melanie Schmidt
   und -forschung und in wirtschaftliche         halte und Lernergebnisbeschreibungen und
   und rechtliche Grundlagen. Darüber            gleichen den Stundenumfang ab. Abschlie-
   hinaus vermitteln die Lehrenden,              ßend wurden Niveaus für die jeweiligen
   die allesamt aus der psychiatrischen          Lernergebnisbeschreibungen mittels Refe-                                      Info
   Praxis stammen, spezifisches psychia-         renzrahmen eingeschätzt und durch einen
   trisches Pflegewissen zu Erkrankungen         Abgleich anrechenbare Module identifiziert.                                   Flyer „Pauschale Anrechnung von
   und Pflegekonzepten, Kenntnisse über                                                                                        Anteilen der Weiterbildung „Staatlich
   die Aufgaben und Rolle der psychiatri-        Das Anrechnungsverfahren soll nach                                            anerkannte(r) Fachpfleger(in) für
   schen Pflege im psychosozialen Netz-          Abschluss der zweiten Förderphase nach-                                       Psychiatrische Pflege“ auf den Studi-
   werk sowie zum Reflexionsverfahren in         haltig in den Hochschulalltag integriert                                      engang Pflege- und Case Management
   der psychiatrischen Pflege.                   werden. Deshalb besteht ein Schwerpunkt                                       (B.Sc.)“: http://bit.ly/MC1509
                                                 der weiteren Projektarbeit bis September

                                                                       9
Spektrum

Begleitung im Studium
Mentoring-Programm für Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen

Das MentorinnenNetzwerk bietet auch im                                                                                                 Mentee im Vordergrund. Das so entstandene
kommenden Jahr wieder ein Mentoring-                                                                                                   Tandem arbeitet für ein Jahr an Zielen, die zu
Programm für Studentinnen der natur- und                                                                                               Beginn der Kooperation vereinbart werden.
ingenieurwissenschaftlichen Fächer an.                                                                                                 Das kann der Berufseinstieg der Mentee sein,
Berufserfahrene Frauen aus Wirtschaft und                                                                                              genauso wie die Entscheidung für oder gegen
Wissenschaft begleiten dabei als Mentorin                                                                                              eine Promotion, ein Auslandsaufenthalt oder
jeweils eine Studierende oder Nachwuchs-                                                                                               das Thema der Abschlussarbeit.
wissenschaftlerin. Sie beraten in Sachen         © Foto: Julia Bengeser
Studium, Berufseinstieg und Karriere und                                                                                               Unabhängig vom Mentoring-Programm bietet
ermöglichen einen praxisnahen Einblick                                                                                                 das MentorinnenNetzwerk allen registrierten
in ihren Arbeitsalltag. Viele Mentorinnen                                                                                              Studentinnen Trainings- und Networkingan-
kommen aus einem der insgesamt 15 mit                                                                                                  gebote. In Workshops können sie sich gezielt
dem MentorinnenNetzwerk kooperieren-                                      Mentee und Mentorin: Das MentorinnenNetzwerk für Frauen      auf die Anforderungen des Berufslebens
den Unternehmen und Forschungseinrich-                                    in Naturwissenschaft und Technik bereitet Studentinnen und   vorbereiten. Vernetzungstreffen zu verschie-
                                                                          Doktorandinnen praxisnah auf den Berufseinstieg vor und
tungen. Mit dabei sind unter anderem DFS                                                                                               denen Themen erleichtern den Austausch mit
                                                                          bestärkt sie in ihren Karriereambitionen.
Deutsche Flugsicherung, Deutsche Bahn                                                                                                  anderen Teilnehmerinnen.
und Heraeus.
                                                                          technischer Studiengänge über ein Online-                    Auch Mentorinnen werden gesucht! Natur-
Vizepräsidentin Prof. Dr. Kira Kastell ist dem                            Formular unter www.mentorinnennetzwerk.                      wissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen,
Programm seit 1998 verbunden und war                                      de für das einjährige Programm bewerben,                     die bereit sind, eine Studierende zu beglei-
selbst Mentee. Heute engagiert sie sich als                               das im Frühjahr 2016 startet. Bewerberinnen                  ten, sind herzlich eingeladen, Mitglied im
Mentorin, „weil ein persönlicher Kontakt mit                              sollten die Bereitschaft mitbringen, im Monat                Netzwerk zu werden.
einer anderen Perspektive sehr hilfreich sein                             etwa fünf Stunden Zeit aufzuwenden und
kann, das habe ich ja auch selbst erfahren.“                              sich sechsmal im Laufe des Mentoring-Jahres                                                              CAZ
Auch für die Hochschule ist das Mentorin-                                 mit ihrer Mentorin zu treffen. Die Teilnahme
nenNetzwerk ein unschätzbarer Gewinn:                                     am Rahmenprogramm und das Verfassen
„Wir wollen unsere Studentinnen während                                   eines kurzen Abschlussberichts sind ver-
des gesamten Studiums und beim Übergang                                   pflichtend.
in den Beruf unterstützen. Das Netzwerk ist
da ein wichtiger, sehr individuell einsetz-                               Interessentinnen werden zu einer Infoveran-                  Kontakt
barer Bestandteil. Daher empfehle ich eine                                staltung und einem persönlichen Auswahl-
Bewerbung sehr.“                                                          gespräch eingeladen. Die Vermittlung einer                   Kristina Seum, Programm MentorinnenNetzwerk und
                                                                                                                                       Peer Mentoring, Telefon: (069) 1533-3171, E-Mail: seum_k@
                                                                          passenden Mentorin übernimmt das Koordi-
                                                                                                                                       abt-sb.fra-uas.de
Ab sofort bis 1. Dezember können sich                                     nierungsbüro in Frankfurt. Dabei stehen die
                                                                                                                                       www.mentorinnennetzwerk.de
Studentinnen naturwissenschaftlicher und                                  individuellen Interessen und Wünsche der

                                                                                                HIER DRUCKEN

                                         LERNEN SIE UNS

                                         KENNEN | WIR                                                                          VMK Druckerei GmbH
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                                         IHR KNOW HOW |                                                                        Tel. 0049.6243.909.110
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                                         NISSE VON A - Z                                                                       www.vmk-druckerei.de

                                                                                                     10
Forschung + Lehre

Mutterschaft und Karriere sind (noch)
nicht selbstverständlich
Frankfurter Karrierestudie belegt Diskriminierung von berufstätigen Müttern in der Arbeitswelt

Die vollständigen Ergebnisse der
1. Frankfurter Karrierestudie „Karriere-
perspektiven berufstätiger Mütter“ liegen
vor. Die Studie, die auf einer Online-Be-
fragung von 1.801 Teilnehmerinnen in
Fach- und Führungspositionen gründet,
untersucht Lebenssituation und Inter-
essen beruflich engagierter Mütter und
leitet daraus Schlüsse und Forderungen
zu einer Verbesserung ihrer beruflichen
Situation ab. Noch in diesem Jahr soll die
2. Frankfurter Karrierestudie starten.

Die Studie, deren Ergebnisse gerade
unter dem Titel „Karriereperspektiven
berufstätiger Mütter – 1. Frankfurter
Karrierestudie“ im Cuvillier Verlag veröf-
fentlicht wurde, ergab, dass 70 Prozent
der Mütter – insbesondere diejenigen in
Führungspositionen – fürchteten, durch
eine längere Auszeit beruflich benachtei-
ligt zu werden. 12 Prozent meinten sogar,      Erschreckendes Ergebnis: Die Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. Regine Graml, Caprice Weissenrieder und Prof. Dr. Yvonne Ziegler
ihren Arbeitsplatz dadurch zu riskieren.       (v.l.n.r.) konnten mit der 1. Frankfurter Karrierestudie aufdecken, dass es um die Karriereperspektiven berufstätiger Mütter
Die Mütter reagierten darauf, indem sie die    oftmals nicht sehr gut steht.

berufliche Pause entsprechend verkürzten.
So hat ein Drittel der befragten Frauen        Recht der Frankfurt UAS durchführte.                            werde, aber ein Mann die Anerkennung für
nur sechs Monate und kürzer pausiert.          „Da muss sich dringend etwas ändern.“                           das Endresultat einstreiche, und „kollegiale
                                                                                                               Ausgrenzung“, dass Besprechungen mit Netz-
Einbußen bei Gehalt,                           Für fast die Hälfte sind Kind und                               werkeffekt auf Zeiten gelegt werden, in de-
Einfluss und Karrierechancen                   Karriere gleich wichtig                                         nen Frauen Familienpflichten nachkommen.
Jede dritte schwangere Mitarbeiterin wurde     Dass viele Frauen beruflich ambitioniert
von der/dem Vorgesetzten nicht ermutigt,       und engagiert sind, daran besteht kein                          Teilzeit ist keine Lösung
frühzeitig in die Firma zurückzukehren. Zum    Zweifel: 42 Prozent der Studienteilneh-                         Verbesserungsmöglichkeiten sehen die
Wiedereinstieg nach der Schwangerschaft        merinnen gaben an, dass ihnen Beruf und                         befragten Mütter unter anderem bei der
und Auszeit gaben 68 Prozent der Frauen        Familie gleich wichtig sind. Die Befragung                      gemeinsamen Suche einer Vertretungsre-
an, dass sie zu ihrem alten Arbeitgeber        entkräftet also das Vorurteil, dass Beruf                       gelung für die Abwesenheit, Einladungen
zurückgekehrt waren, jedoch konnte jede        und Karriere für Frauen durch ihre Mutter-                      zu Firmenevents und Einbindung in das
vierte Rückkehrerin ihre ursprüngliche         schaft unwichtig wird. Es geht also nicht um                    Kommunikationsnetzwerk des Unterneh-
Position nicht wieder übernehmen. Nach         die Frage „Karriere oder Kinder“, sondern                       mens, Optionen der Netzwerkpflege während
der Reaktion des/der damaligen Vorgesetz-      um die Verknüpfung von „Karriere und                            der Elternzeit sowie Weiterbildungsmög-
ten in Bezug auf den Arbeitsplatz befragt,     Kindern“. „Angesichts des demografischen                        lichkeiten. Um die Vereinbarkeit von Familie
gaben 25 Prozent aller Befragten an, ihr       Wandels, der einen steigenden Mangel                            und Beruf zu erleichtern, wünschten sich
Arbeitsplatz sei dauerhaft durch eine andere   an Fach- und Führungskräften schon jetzt                        die befragten Mütter flexiblere (50 Prozent)
Arbeitskraft besetzt, und fünf Prozent, er     aufzeigt, müsste das Thema Karriereper-                         oder kürzere Arbeitszeiten (31 Prozent),
sei langfristig gestrichen worden. Zwei        spektiven und Förderung berufstätiger                           Arbeitszeitkonten (47 Prozent) oder das
Drittel mussten sich mit einem niedrigeren     Mütter längst an erster Stelle erfolgreicher                    Jobsharing-Modell (42 Prozent). Die Unter-
Tätigkeitsniveau, geringeren Einflussmög-      Personalplaner in deutschen Unternehmen                         nehmen erfüllen diese Wünsche zum Teil,
lichkeiten, schlechterer Bezahlung und/oder    stehen“, fordert Caprice Weissenrieder.                         bei immerhin 16 Prozent der Befragten aller-
schlechteren Aufstiegschancen abfinden.                                                                        dings kommt keines der Modelle zum Tragen.
                                               Zur Frage nach am Arbeitsplatz erfahre-
„Gesellschaftspolitisch ist das ein fata-      ner Diskriminierung gaben 65 Prozent                            Darüber hinaus legen erwerbstätige Frauen
les Signal. Beruflich engagierten Frauen       der Studienteilnehmerinnen an, dass ihre                        mit Kindern besonderen Wert auf „Qualifi-
wird vor Augen geführt, welche negati-         beruflichen Kompetenzen herabgesetzt                            zierte Teilzeittätigkeit“ (82 Prozent). „Aller-
ven Folgen eine Schwangerschaft für die        wurden. Besonders häufig durch „subjek-                         dings ist es mir wichtig, davor zu warnen,
eigene Karriere haben kann“, so Prof. Dr.      tive Objektivierung“, wenn pauschal über                        Teilzeit als DIE Lösung für das Problem
Yvonne Ziegler, die die Studie zusammen        „die Frauen“ oder „die Mütter“ geurteilt                        der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
mit Prof. Dr. Regine Graml und Caprice         werde, „wohlwollende Ausbeutung“, wenn                          zu sehen“, warnt Prof. Dr. Regine Graml.
Weissenrieder am Fb 3: Wirtschaft und          einer Frau die ganze Kleinarbeit übertragen                     „Frauen in Deutschland dürfen sich eben

                                                                           11
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