Dbb regional magazin - Ostquote für Spitzenpositionen? - dbb MV

 
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Dbb regional magazin - Ostquote für Spitzenpositionen? - dbb MV
dbb regional magazin
     November 2018 ▪ 25. Jahrgang
                                    Mecklenburg-Vorpommern

11                                  Sachsen
                                    Sachsen-Anhalt
                                    Thüringen

 Verwaltung und Wirtschaft

 Ostquote für
 Spitzenpositionen?
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                                                                                                                                                © Colourbox.de / Pressmaster
      Gastbeitrag

      Warum wir eine Ostquote für
      Spitzenpositionen brauchen
2     Ob Verwaltung, Justiz, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien oder Militär: Ost-                              Nicht jeder Sechste im Raum
      deutsche in Spitzenpositionen sind selten. Frauke Hildebrandt, promovierte                              sieht sich selbstverständlich
                                                                                                              als Vertreter für ostdeutsche
      Philosophin und Professorin für „Bildung und Erziehung in der Kindheit“,
dbb

                                                                                                              Anliegen, sondern nur jeder 60.
      findet: Das muss sich ändern.                                                                           Das ist kein kleiner Unter-
                                                                                                              schied. Er ist gigantisch!
      Wir wohnen in Brandenburg          damit in Verbindung stehen:
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verortet, strukturell benachtei-                                                                              von 17 Prozent für Führungs-               lässt sich nun mal nicht im                          nicht vertreten wird, verab-
ligt sind, weil die DDR-Gesell-                                                                               kräfte in Bundes-, Landes- und             Handumdrehen lösen. Er-                              schiedet sich auch innerlich.
schaft logischerweise andere                                                                                  Kommunalverwaltungen, in                   staunlich, dass diesem offen-                        Und wer sagt, dass es albern
Erfordernisse hatte und andere                                                                                Justiz und Hochschulen, in                 sichtlichen Missverhältnis                           sei, 30 Jahre nach der Wende
Erwartungen definierte als die                                                                                kommunalen Spitzenverbän-                  nicht schon früher strukturell                       eine Quote zu fordern, möge
heutige Gesellschaft.                                                                                         den und Medien im gesamten                 und systematisch entgegenge-                         sich nur noch einmal die Zahlen
                                                                                                              Bundesgebiet.                              wirkt wurde.                                         anschauen. Wer meint, die For-
Zentral waren Werte des Sich-                                                                                                                                                                                 derung nach einer Quote spalte,
einordnens in eine Gemein-
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                         Beteiligungsverfahren nach § 92 LBG

                         Neue Anreize für Gerichtsvollzieherinnen
                         und Gerichtsvollzieher
                         Mecklenburg-Vorpommern verbessert die Arbeits-                               Justiz im dbb mit den justizpo-
                                                                                                      litischen Sprechern der Regie-
                         bedingungen für Gerichtsvollzieherinnen und                                  rungskoalition im September
                         ­Gerichtsvollzieher.                                                         dieses Jahres.
                                                                                                                                                               trof-
                                                                                                      Nun regaiert die Landesre­                               fenen
                         Diese erhalten neben ihrer            ­allerdings zu einem demotivie-        gierung: Rückwirkend zum                                 geschaf-
                         Besoldung als Vergütung – im          rend hohen Arbeits- und Büro-          1. Januar 2018 wird die Vollstre­                        fen wird.
                         Rahmen festgelegter Höchst-           kratieaufwand“, so dbb Landes-         ck­ungsvergütungs­ver­ord­nung                           Das kommt
                         grenzen – auch einen Anteil           vorsitzender Dietmar Knecht.           angepasst und der Jahreshöchst-                          einerseits
                         der von ihnen vereinnahmten           Gerade der Landesverband des           betrag nahezu ver­doppelt.                               den Gerichts­
                         Gebühren. Grundlage hierfür           Deutschen Gerichtsvollzieher-                                                                   vollzieh­er­innen und Gerichts-
                         ist die Vollstreckungsvergü-          bundes (DGVB) habe diesen              Der dbb Landesvorsitzende                                vollziehern zugute, führt aber
                         tungsverordnung.                      Missstand wiederholt gegen-            ­Dietmar Knecht sagte dazu                               andererseits auch dazu, dass
                                                               über dem Justiz- und dem Fi-            am 22. Oktober 2018: „Es freut                          der Beruf mit Blick auf die Nach-
                         „In der zurückliegenden Zeit          nanzministerium kritisiert. So          uns sehr, dass mit dieser Ände-                         wuchsgewinnung ­in­teressanter
                         führten diese Regelungen              auch bei der Beratung der AG            rung mehr Anreiz bei den Be-                            und attraktiver wird.“

      4
Mecklenburg-Vorpommern

                         Fachhochschule in Güstrow

                         74 neue Kolleginnen und Kollegen
                         Am 27. September 2018 wurden 74 hoch motivierte Kolleginnen und Kolle-                                                                ßerdem wurden 22 jungen
                                                                                                                                                               Menschen ihre Abschluss-
                         gen für die allgemeine V
                                                ­ erwaltung des Landes und der Kommunen ­ernannt.                                                              zeugnisse für eine Verwen-
                                                                                                                                                               dung im ehemals mittleren
                         An der Fachhochschule für             row erhielten 52 Absolventin-          L­ orenz Caffier ihren akademi-                          Dienst übergeben.
                         ­öffentliche Verwaltung, Poli-        nen und Absolventen aus den             schen Grad „Bachelor of Law –
                          zei und Rechtspflege in Güst-        Händen von Innenminister                Öffentliche Verwaltung“. Au-                            „Mit diesen Ernennungen
                                                                                                                                                               ­werden ab 1. Oktober hoch
                                                                                                                                                                motivierte Kolleginnen und
                                                                                                                                      © FHöVPR M-V/Lars Fuge

                                                                                                                                                                Kollegen ihren Dienst für
                                                                                                                                                                die Menschen unseres Landes
                                                                                                                                                                antreten. Sie haben in zwei
                                                                                                                                                                beziehungsweise drei Jahren
                                                                                                                                                                intensiver Ausbildung das
                                                                                                                                                                ­notwendige Rüstzeug dafür
                                                                                                                                                                 erhalten“, so dbb Landesvor-
                                                                                                                                                                 sitzender Dietmar Knecht am
                                                                                                                                                                 Rande der Festveranstaltung.
                                                                                                                                                                 „Wichtig ist für uns als Inter-
                                                                                                                                                                 essenvertreter, dass wir weiter
                                                                                                                                                                 für verbesserte Rahmenbe­
                                                                                                                                                                 dingungen, für Einklang von
                                                                                                                                                                 familiären Interessen mit der
                                                                                                                                                                 Arbeitsumgebung und eine
                         < Von links: Die Direktorin der Fachhochschule Dr. Marion Rauchert, dbb Landesvorsitzender Dietmar Knecht,                              vernünftige Karriereplanung
                           ­stellvertretender dbb Landesvorsitzender Thomas Krupp und Innenminister Lorenz Caffier.                                              sorgen.“

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Dbb regional magazin - Ostquote für Spitzenpositionen? - dbb MV
dbb regional     <

dbb Landesfrauenvertretung

Arbeitstagung: Frauenpolitische Themen
Am 12. September 2018 haben sich auf Einladung der Vorsitzenden der dbb Landesfrauenvertretung,
Brigitte Schroeder, die Frauenvertreterinnen aus den Mitgliedsgewerkschaften zur diesjährigen
­Beratung in der dbb Geschäftsstelle in Schwerin getroffen.

Auf der Tagesordnung stan-         tes (LFR) M-V wider und waren   litz, wo gegenüber den gegen-    2017 und 2018 berichtet wurde.
den neben Informationen zu         etwa auch Schwerpunkte bei      wärtig 48 Mitgliedsvereinen      Kollegin Schroeder informierte
den aktuellen bundes- und          der LFR Delegiertenkonferenz    und -verbänden über die viel-    die Frauenvertreterinnen der
landespolitischen Themen in        am 6. September in Neustre-     fältigen Aktivitäten der Jahre   dbb Mitgliedsgewerkschaften
der Frauenarbeit auch der
Austausch zu Fragen und Pro-
blemen im Zusammenhang
mit der frauenpolitischen Ar-
beit in den Mitgliedsorganisa-
tionen.

Schroeder fasste unter ande-
rem die wichtigsten Inhalte
und Themen von zwei Veran-
staltungen der dbb bundes-
frauenvertetung (Hauptver-                                                                                                                   5
sammlung in Königswinter
und die 14. Frauenpolitische

                                                                                                                                       Mecklenburg-Vorpommern
Fachtagung „Frauen 4.0: Ab
durch die gläserne Decke“) so-
wie aus dem Landesfrauenrat
Mecklenburg-Vorpommern
zusammen. Dabei ging es im
Wesentlichen um die überein-
stimmenden bundes- und lan-
desfrauenpolitischen Positio-
nen wie

> Entgeltgleichheit für den öf-
  fentlichen Dienst,
> Frauen in Führungspositionen,
> Gender Budgeting als Hand-
  lungsprinzip für den Einsatz
  der finanziellen Mittel in den
  Haushalten von Bund und
  Ländern,
> Vereinbarkeit von Beruf und
  Familie,
> Verbesserung der Vereinbar-
  keit von Pflege und Beruf,
> gute Qualität in der Kinder-
  betreuung,
> systemgerechte Anerken-
  nung der Altersversorgung
  hinsichtlich der Kindererzie-
  hungszeiten,
> betriebliches gendergerechtes
  Gesundheitsmanagement.
Diese Themen spiegeln sich, so
die Vorsitzende weiter, auch in
der Arbeit des Landesfrauenra-

                                                                                              > dbb regional magazin | November 2018
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> dbb regional

                         über die auf der Delegierten-          gemäß Artikel 3 Abs. 2 und 33
                         konferenz des Landesfrauenra-          Abs. 2 GG einzufordern.
                         tes diskutierten und beschlos-       Hinsichtlich des letztgenann-
                         senen Anträge wie                    ten Punktes solle das Bestre-
                                                              ben von Ministerpräsidentin
                         > Satzungsänderung zur Mit-          Manuela Schwesig unterstützt
                           gliedschaft, das heißt inter-      werden, im Bereich der Justiz
                           kulturelle Öffnung des LFR         künftig Führungspositionen
                           dahingehend, dass künftig          bundesweit auszuschreiben,
                           Mitglieder aufgenommen             so Schroeder.
                           werden, die sich der Gleich-
                           stellung von Frauen und            Die Ministerin für Soziales, In-

                                                                                                       © dbb m-v
                           Männern widmen und deren           tegration und Gleichstellung
                           Ziele mit der Satzung des LFR      des Landes, Stefanie ­Drese, sei
                           übereinstimmen,                    überdies Gast der Delegierten-          < Die Vorsitzende der dbb Landesfrauenvertretung, Brigitte Schroeder,
                         > sich politisch dafür einzuset-     konferenz gewesen und habe                (zweite von links) mit den Frauenvertreter­innen der Mitgliedsgewerk-
                                                                                                        schaften.
                           zen, dass im Abstimmungs-          in ihrem Grußwort die gute Zu-
                           prozess über das Pflegeper-        sammenarbeit mit dem LFR                der gegenwärtigen Arbeit der                   tenden Problemen zu. Die
                           sonal-Stärkungs-Gesetz             und die Arbeit in den Gremien           Frauenvertreterinnen in den                    Teilnehmerinnen der Beratung
                           (PpSG) die Positionen der          und Arbeitsgruppen gewür-               Mitgliedsgewerkschaften des                    waren sich darüber einig, dass
                           ­klinisch tätigen Hebammen         digt.                                   dbb m-v. Dabei zeichnete sich                  die Arbeitstagung eine Berei-
                            ­berücksichtigt werden,                                                   ab, dass eine Reihe von Frauen-                cherung für ihre weitere Arbeit
                         > eine Erhöhung des Frauenan-        Im abschließenden Teil der Ar-          vertreterinnen neu gewählt                     in den frauenpolitischen Gre-
                             teils in Führungspositionen im   beitstagung am 12. September            wurde. Schroeder sagte die Un-                 mien des dbb und darüber hin-
                             Bereich der Justiz des Landes    diskutierten die Teilnehmerin-          terstützung der dbb Landes-                    aus war.
                             Meckenburg-Vorpommern            nen die Schwerpunktthemen               frauenvertretung bei auftre-                   

      6
                         10. Norddeutscher Lehrertag

                         Ja zur Heterogenität – und jetzt?
Mecklenburg-Vorpommern

                         Am 22. September 2018 hat der 10. Nord­deutsche Lehrertag in Schwerin stattgefunden. Die Nord­
                         verbände des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) organisieren diesen regelmäßigen Erfahrungs­
                         austausch für VBE-Mitglieder und interessierte Kolleginnen und Kollegen.

                         Etwa 100 Lehrerinnen und Leh-        Der VBE-Landesvorsitzende in            schaffen, dass kein Kind schlech-              Zeitschiene für die Umsetzung
                         rer aus dem Norden Deutsch-          Mecklenburg-Vorpommern,                 ter gestellt wird. Dazu benöti-                der Inklusion zu verschieben,
                         lands begrüßten unter ande-          ­Michael Blanck, forderte mit           gen wir in einer Inklusionsschule              um die dringend nötigen Res-
                         rem die Bildungsministerin von        Blick auf die Inklusion: „Das          die entsprechenden räumlichen,                 sourcen bereitzustellen. Zur
                         Mecklenburg-Vorpommern,               Recht auf Teilhabe am gesamt-          sächlichen und personellen Vor-                Umsetzung sei eine interminis-
                         Birgit Hesse, den Hamburger           gesellschaftlichen Leben im Rah-       aussetzungen. Und davon sind                   terielle Arbeitsgruppe gegrün-
                         Bildungssenator Thies Rabe            men der UN-Behindertenkon-             wir leider noch weit entfernt.“                det worden, die die Schulträger
                         und den VBE-Bundesvorsitzen-          vention beinhaltet auch die                                                           bei der finanziellen Ausgestal-
                         den Udo Beckmann.                     Verpflichtung der Länder, die Vo-      Ministerin Hesse äußert sich                   tung unterstütze.
                                                               raussetzungen in Schulen so zu         ähnlich. Sie sicherte zu, die
                         Die Situation an den Schulen                                                                                                Auch die Umsetzung der Digita-
                                                                                                                                         © VBE M-V

                         Norddeutschlands wird durch                                                                                                 lisierung ist weiter aktuelles
                         zunehmend heterogene                                                                                                        Thema in der Bildungspolitik.
                         Klassen geprägt. Kinder mit Mi-                                                                                             Dabei waren sich alle einig, dass
                         grationshintergrund und ver-                                                                                                der Grundsatz gilt: „Pädagogik
                         schiedene soziale Lebensbedin-                                                                                              muss vor Technik kommen.“
                         gungen führen zu großen
                         Unterschieden in einer Klasse.                                                                                              Die anwesenden Kolleginnen
                         Dr. Frederik Ahlgrimm von der                                                                                               und Kollegen nutzten zudem
                         Universität Potsdam plädierte                                                                                               die Möglichkeit, in der Diskus-
                         in seinem Vortrag für ein ent-                                                                                              sion mit den Politikerinnen und
                                                              <
                                                              < Podiumsgespräch zum Thema Heterogenität mit Michael Blanck
                         sprechendes Bildungskonzept,                                                                                                ­Politikern auf ihre schulischen
                                                                ­(Landesvorsitzender VBE M-V), Birgit Hesse (Ministerin für Bildung,
                         auf das die Ressourcenplanung           ­Wissenschaft und Kultur M-V), Udo Beckmann (VBE-Bundesvorsitzender)                 Probleme aufmerksam zu
                         folgen müsste.                           und Franz-Josef Meyer (Landesvorsitzender VBE Niedersachsen) (von rechts).          ­machen.

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BTB Gewerkschaft Technik und Naturwissenschaft

Landesvorstandssitzung in Rostock
Am 26. September 2018 hat im Landesbehördenzentrum in Rostock planmä-                                          dienst und die nicht enden
                                                                                                               wollende Mehrarbeitsthema-
ßig die dritte Landesvorstandssitzung der BTB Gewerkschaft Technik und                                         tik angesprochen. Der BTB
Naturwissenschaft Mecklenburg-Vorpommern stattgefunden.                                                        M-V gibt die Hoffnung nicht
                                                                                                               auf, dass die Entscheidungs-
                                                                                                               träger im Rostocker Rathaus
Ein wichtiger Tagesordnungs-      Gesundheit und Soziales (LA-      M-V bedankte sich für das                  noch vor der Bürgerschafts-
punkt – gerade auch im Inter-     GuS), statt. Schwerpunkt war      vertrauensvolle Gespräch                   und Ober­bürgermeisterwahl
esse der Mitglieder – war die     die Frage, ob das LAGuS auch      und wird die Thematik der                  im Mai 2019 nicht nur einen
Prüfung des verbesserten          im Jahr 2019 neue Anwärter        Anwärterausbildung weiter                  Maßnahmekatalog zur Ver-
Versicherungsangebots der         in der Abteilung Arbeits-         verfolgen.                                 ringerung zukünftiger Mehr-
Deutschen Beamten Versi-          schutz einstellt, die dann                                                   arbeit aus der Berufsfeuer-
cherung (DBV). Die Gruppen-       über einen Zeitraum von           Durch die Fachgruppe Berufs-               wehr Rostock erarbeiten,
dienst- und Gruppendienstre-      zwei Jahren ausgebildet wer-      feuerwehr wurden aktuelle                  sondern diesen auch in ab-
gresshaftpflichtversicherung      den sollen. Leider konnte die-    Themen wie der bauliche Zu-                sehbarer Zeit umsetzen. Es
wurde in den folgenden Be-        se Frage nicht abschließend       stand der „alten Feuerwa-                  besteht vonseiten des BTB
reichen nachgebessert: Gerä-      beantwortet werden, obwohl        chen“ (insbesondere der                    M-V kein Interesse darran,
tehaftpflicht und Gerätere-       nach Informationen des BTB        Hauptwache in der Rostocker                dieses Thema als eine „Wahl-
gresshaftpflicht, Regresshaft-    M-V in den nächsten zwei bis      Südstadt), die bevorstehende               prüfsteinfrage“ an die Ober-
pflicht für den Benutzer          drei Jahren entsprechende         Änderung der Laufbahnver-                  bürgermeisterkandidaten
fremder, nicht versicherungs-     Bedarfe bestehen. Der BTB         ordnung für den Feuerwehr-                 beziehungsweise -kandida-
pflichtiger Kfz, Schäden an                                                                                    tinnen zu richten.                       7
fiskalischem Eigentum und

                                                                                                   © BTB M-V
das Abhandenkommen per-                                                                                        Ein weiterer wichtiger Tages-

                                                                                                                                                  Mecklenburg-Vorpommern
sönlicher Ausrüstungsgegen-                                                                                    ordnungspunkt der Landes-
stände. Durch diese Verbes-                                                                                    vorstandssitzung waren die
serung für die Mitglieder sind                                                                                 zeitgleich durchgeführten
keine Anpassungen der Mit-                                                                                     Kassenprüfungen für die Jah-
gliedsbeiträge erforderlich.                                                                                   re 2016 und 2017. Diese führ-
                                                                                                               ten am Ende der Landesvor-
Am Rande der Landesvor-                                                                                        standssitzung zu dem
standssitzung fand zudem                                                                                       Ergebnis, dass es keine Bean-
ein Gespräch mit Bernd                                                                                         standungen gab und die Mit-
Kuntze, Leiter der Abteilung                                                                                   tel satzungsgerecht verwen-
Arbeitsschutz und technische                                                                                   det wurden.
Sicherheit im Landesamt für                                                                                    

Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG)

Einführung von Tasern gefordert
Die Deutsche Polizei-Gewerkschaft Mecklenburg-Vorpommern (DPOlG M-V)                                           tel das Leben des
fordert schon seit Jahren die Einführung von Distanz-Elektroimpuls­geräten                                     Gewaltstörers und die körperli-
                                                                                                               che und seelische Gesundheit
– landläufig als Taser bekannt – für den Streifendienst auch in Mecklenburg-                                   der handelnden Polizisten
Vorpommern.                                                                                                    schützen“, unterstrich Müller.

Während sich die Landesregie-     zender der DPolG M-V. Seit        und den sonstigen Einsatzmit-              Bisher würden sich sowohl die
rung Mecklenburg-Vorpom-          dem 18. Oktober 2018 würde        teln der Polizei zukünftig in              Landespolitik als auch Teile der
mern der Thematik verweigert,     etwa in Bremerhaven ein Tra-      Bremerhaven geschlossen                    Polizeiführung in Mecklen-
seien „wieder einmal andere       geversuch von Distanz-Elek­tro­   wird, ist ein lange überfälliger           burg-Vorpommern gegen die-
Bundesländer in ihrer Entwick-    impulsgeräten im Streifen-        und richtiger Schritt für die Po-          ses Einsatzmittel wehren.
lung weiter“, so Ronald Müller,   dienst durchgeführt. „Dass die    lizei. In extremen Einsatzsitua-           Diese Einstellung gelte es drin-
kommissarischer Landesvorsit-     Lücke zwischen Schusswaffen       tionen kann dieses Einsatzmit-             gend zu überdenken.

                                                                                                 > dbb regional magazin | November 2018
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          SBB Frauen

          Paradigmenwechsel in Sachsen
          Vom 28. bis 30. September 2018 tagte die dbb
          bundesfrauenvertretung in Dresden. Die Frauen-
          vertreterinnen nutzten die Zeit und tauschten
          sich über aktuelle Entwicklungen in ihren Berei-
          chen aus.

          Diskutiert wurde über ein         wandelnden Arbeitsbedingun-
          breites Themenspektrum:           gen im digitalen Zeitalter ab-
          Von Chancen und Risiken der       zustimmen.
          digitalen Arbeitswelt über die
          Wertschätzung und Entwick-        „Sachsen hat jetzt die Chan-
          lungsmöglichkeiten für Frau-      ce, die Gleichstellung im Land
          en bis hin zu Belästigung am      einen Quantensprung voran-
          Arbeitsplatz.                     zubringen und Vorbild für an-
                                            dere Landesverwaltungen zu
          Der VRFF (Die Mediengewerk-       sein“, sagte Helene Wildfeu-

                                                                                                                                                     © dbb bundesfrauenvertretung
          schaft) stellte eine Studie zur   er, Vorsitzende der dbb bun-
          Analyse der Medienlandschaft      desfrauenvertretung. Mit der
          (Uni Rostock) vor und verdeut-    Digitalisierung eröffneten
 8        lichte dabei die Vorbildfunkti-   sich neue Spielräume, um
          on der Medien. Die Ergebnisse     eine moderne und gerechte
          der Studie sind erstaunlich:      Verwaltungsstruktur zu
Sachsen

          Gefühlt sind Frauen und Män-      schaffen. Mobile und flexible
          ner in Film und Fernsehen         Arbeit für alle Beschäftigten       < Nannette Seidler (Vorsitzende des Landesbundes Sachsen), Helene Wild-
                                                                                  feuer (Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung) und Tanja Teich
          zwar gleich vertreten. Tat-       sei dabei eine maßgebliche            (Vorsitzende der SBB Frauen) (von links).
          sächlich zeigt die Studie je-     Grundlage.
          doch ein Ungleichgewicht.
          So liegt der Frauenanteil im      Nannette Seidler, Vorsitzende       sationseinheit vor. Bis zum          „Wir wollen keine Denkverbo-
          Bereich Moderation nur bei        des SBB Beamtenbund und Ta-         Ende der 2020er-Jahre schei-         te. Wir wollen wissen, wo es
          20 Prozent. Bei aus dem Publi-    rifunion Sachsen, machte deut-      den laut Dylakiewicz rund die        klemmt“, hob Dylakiewicz
          kum interviewten Personen         lich, wie wichtig das Thema         Hälfte der Beschäftigten al-         hervor.
          sind nur vier Prozent Frauen      Gleichstellung ist. Dabei sei ne-   tersbedingt aus dem Landes-
          dabei.                            ben einem modernen Gleich-          dienst aus. Bei den Kommunen         Frank-Peter Wieth, Leiter des
                                            stellungsgesetz der Umgang          sei die Situation vergleichbar.      Büros der Staatsministerin für
          Charlotte Kastner, Referentin     mit den Beschäftigten sehr          Diese Erkenntnis habe einen          Gleichstellung und Integration
          der Antidiskriminierungsstelle    wichtig. „Der Freistaat Sachsen     Paradigmenwechsel in der Per-        im Sächsischen Staatsministe-
          des Bundes, stellte ein Set von   steht vor vielen Herausforde-       sonalpolitik in Sachsen be-          rium für Soziales und Verbrau-
          Analysewerkzeugen vor: Mit        rungen. Eine wichtige ist die       wirkt. „Die Mitarbeiter sind un-     cherschutz, berichtete über die
          dem Gleichbehandlungscheck        Gestaltung der Zukunft seines       sere wichtigste Ressource und        Fortschritte bei der Umsetzung
          kann die in den einzelnen Be-     öffentlichen Dienstes. Dabei        nicht mehr nur bloße Berech-         eines sächsischen Gleichstel-
          hörden gelebte Gleichbehand-      müssen wir Chancen nutzen,          nungsgröße in einem Haushalt,        lungsgesetzes. Wieth sprach
          lung von Frauen und Männern       umdenken und auch von alten         wie früher oft argumentiert“,        sich für eine starke Gleichstel-
          im Arbeitsprozess geprüft         Zöpfen loslassen. Der SBB wird      so Dylakiewicz.                      lungspolitik aus und warnte
          werden. Des Weiteren lassen       sich auch weiterhin mit seinen                                           vor der Eingliederung des The-
          sich damit Maßnahmen ent-         Fachgewerkschaften in den           Ein Umdenken habe also be-           mas ins Diversity-Manage-
          wickeln, wie Gleichbehand-        Prozess einbringen“, erklärte       gonnen. Als ein Baustein wer-        ment. „Unser Gleichstellungs-
          lung zukünftig besser durch-      Seidler.                            de dabei das Thema Wert-             begriff orientiert sich am
          gesetzt werden kann. Kastner                                          schätzung näher beleuchtet.          Begriff Geschlechtergerechtig-
          erläuterte weiter, dass die Er-   Dr. Daniela Dylakiewicz, Refe-      Die Anmerkungen und Vor-             keit und stellt die Chancen-
          fahrungen zeigen, dass trans-     ratsleiterin der Stabsstelle Lan-   schläge der Beschäftigten aus        gleichheit voran. Beurteilun-
          parente Beurteilungsstatisti-     desweite Organisationspla-          allen Bereichen würden ge-           gen sind dafür das beste
          ken Voraussetzung sind, um        nung, Personalstrategie und         sammelt und ausgewertet.             Steuerungsmoment. Wir wer-
          die Beurteilungsverfahren von     Verwaltungsmodernisierung in        Daraus würden dann Hand-             den dieses Thema in Sachsen
          diskriminierenden Momenten        der Sächsischen Staatskanzlei,      lungsempfehlungen und kon-           auf die Agenda setzen“, be­
          zu befreien und auf die sich      stellte die Arbeit ihrer Organi-    krete Projekte entwickelt.           tonte Wieth.

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Dbb regional magazin - Ostquote für Spitzenpositionen? - dbb MV
dbb regional       <

SBB Jugend

Landesjugendausschuss in Dresden
Im Vorfeld des am 26. Oktober 2018 stattfinden-
den Landesjugendtages haben sich die Leiterin-

                                                                                                                                                            © Norbert Bullmann
nen und Leiter der Fachjugendgewerkschaften im
SBB in Dresden getroffen.

Hauptthemen des Landesju-                           die jungen Beschäftigten tag-
gendausschusses war entspre-                        ten, ein Grußwort an die Teil-
chend die Vorbereitung des                          nehmerinnen und Teilnehmer.
Landesjugendtages, der Ge-
schäftsbericht der Landesju-                        Der vorgelagerte Landesju-
gendleitung und die Kasse.                          gendausschuss fand nach 2013
                                                    bereits das zweite Mal statt.
Vor der Arbeit richtete Land-                       Die Trennung hat sich bewährt,
tagspräsident Dr. Matthias Röß-                     da so der Landesjugendtag ein-
ler, in dessen Räumlichkeiten                       tägig stattfinden kann.          < Der Landesjugendausschuss mit Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler.

Demografischer Wandel im öffentlichen Dienst                                                                                                                                      9

Herausforderung für Jung und Alt

                                                                                                                                                                                 Sachsen
Am 24. Oktober 2018 fand im Sächsischen Land-                                         uns Lösungen finden, die für         4 000 Mitarbeiter, teilweise so-
                                                                                      alle tragfähig sind.“ Seidler        gar bis zu 7 000. „Eine eins-zu-
tag eine Podiumsdiskussion zum Demografischen                                         führt zudem aus, wie wichtig         eins-Nachbesetzung kann es
Wandel im öffentlichen Dienst statt. Initiatoren                                      die Kooperation aller Generati-      nicht geben, da uns hier der
waren die SBB Jugend und SBB Senioren.                                                onen sei: „Eine gute Ausbil-         Nachwuchs fehlt. Personalab-
                                                                                      dung der Jugend ist ohne eine        bau, Fachkräftemangel und
Nach der Begrüßung durch die                        (Vorsitzende SBB), Thomas         Weitergabe von Erfahrungen           Generationenwechsel werden
beiden Gastgebenden, Nils Oe-                       Popp (Amtschef der Sächsi-        und dem Fachwissen der Älte-         die Schlagworte des nächsten
ser (Vorsitzender SBB Jugend)                       schen Staatskanzlei und Beauf-    ren nicht möglich. Ein betriebli-    Jahrzehnts sein“, so Popp. Au-
und Rita Müller (Vorsitzende                        tragter für Informationstech-     ches Gesundheitsmanagement           ßerdem berichtete er über die
SBB Senioren), folgten Impuls-                      nologie des Freistaates           muss alle Prozesse abbilden,         Arbeit der Stabsstelle Landes-
referate von Nannette Seidler                       Sachsen), Ina Köpnick (dbb ju-    vom Arbeitsplatz bis zum             weite Organisationsplanung,
                                                    gend) und Klaus-Dieter Schulze    Umgang miteinander. Ein              Personalstrategie und Verwal-
                                                    (stellvertretender Vorsitzender   strukturiertes, vielleicht digital   tungsmodernisierung in der
                              © Beatrice Hala (4)

                                                    dbb bundeseniorenvertre-          unterstützendes Wissensma-           Sächsischen Staatskanzlei. Die
                                                    tung).                            nagement ist die Herausforde-        Arbeitsgruppe „Wertschät-
                                                                                      rung. Wir müssen jetzt die Be-
                                                    <   Die Impulse                   dingungen in der öffentlichen
                                                                                      Verwaltung schaffen. Zeigen
                                                    Nannette Seidler betonte, dass    wir den potenziellen Nach-
                                                    die Herausforderungen der Zu-     wuchskräften, dass es cool ist,
                                                    kunft des öffentlichen Diens-     in der Verwaltung zu arbeiten.“
                                                    tes alle Bürgerinnen und Bür-
                                                    ger betreffe: „Wir sind eine      Thomas Popp unterhielt die cir-
                                                    wichtige Säule der Demokratie,    ca 50 Gäste mit Zahlen, Daten
                                                    Teil der zweiten Gewalt im        und Fakten. Er stellt fest: Bis
                                                    Staat und letztlich Dienstleis-   2030 werden mehr als 51 Pro-
< Begrüßung der Teilnehmenden
                                                    ter für die Bürgerinnen und       zent der Beschäftigten des öf-
  durch den SBB Jugendvorsitzen-                    Bürger dieses Freistaates. Wir    fentlichen Dienstes ausschei-        < Rita Müller, Vorsitzende der
  den.                                              alle werden älter. Lassen Sie     den. Ab 2020 sind es jedes Jahr        SBB Senioren

                                                                                                                    > dbb regional magazin | November 2018
Dbb regional magazin - Ostquote für Spitzenpositionen? - dbb MV
> dbb regional

          zung“ habe unter der Leitung
          der Staatskanzlei bereits
          tausende Vorschläge der Be-
          diensteten entgegengenom-
          men. Diese würden nun geord-       < Auf dem Podium waren Vertreter aller Fraktionen im Sächsischen Landtag. Dritter von links: Moderator
          net und gesichtet. Popp              Dr. Joachim Klose.
          betont: „Der öffentliche Dienst
          hat eine Vielfalt von spannen-     Kürzungen im Haushalt. Stel-          Zuschauerinnen und Zuschau-           ßen strahlen und laut sagen:
          den Berufsfeldern. Unsere Mit-     len Sie genug Mittel in               ern zu viel Kopfschütteln und         Ich arbeite gern im öffentli-
          arbeiter sind die wichtigste       2021/2022 ein, um den Nach-           Unverständnis sorgte.                 chen Dienst.“
          Ressource. Der Wissenstransfer     wuchs zu übernehmen.“
          muss ein stetiger Punkt in der                                           Christian Hartmann, Frakti-           Albrecht Pallas, Innenpoliti-
          Verwaltung sein. Als Grundla-      Den schönsten Ausspruch der           onsvorsitzender der sächsi-           scher Sprecher der SPD, warb
          ge hierfür bereiten wir ein Per-   Impulse entnahmen die Teil-           schen CDU, meinte dagegen:            um Verständnis: „In einem
          sonalanalysegesetz vor.“           nehmenden den Ausführungen            „Wir haben die Herausforde-           ­Apparat wie dem öffentlichen
                                             des stellvertretenden Vorsit-         rung der großen altersbeding-          Dienst mit 90 000 Menschen
                                             zenden der dbb senioren,              ten Nachbesetzung bis 2030.            kann es schon mal eine Weile
                                             Klaus- Dieter Schulze: „Die Jun-      Ich habe nicht die Entspannt-          dauern bis sich was ändert und
                                             gen haben zwar die schnelleren        heit im Umgang mit dem de-             diese Änderungen auch wahr-
                                             Beine, aber die Alten kennen          mografischen Wandel.“                  genommen werden.“
                                             die Abkürzungen.“ In diesem
                                             Sinne forderte er einen geord-        Valentin Lippmann, parlamen-          Zum Themenkomplex „Ländli-
                                             neten Wissenstransfer: „Das           tarischer Geschäftsführer der         cher Raum – Rückzug des
                                             Fachwissen der älteren Genera-        Grünen-Fraktion, forderte:            Staates aus der Fläche – Ge-
                                             tion darf nicht verloren gehen.“      „Wir brauchen einen komplet-          sellschaftlicher Zusammen-
                                                                                   ten Paradigmenwechsel in der          halt“ ernteten die Aussagen
                                             <   Die Podiumsdiskussion             Frage, wie wir Personal ausbil-       des Grünen-Abgeordneten
10                                                                                 den und an uns binden. Wir            Lippmann Zuspruch: „Wir
          < Thomas Popp, Amtschef der        Als Moderator für die Podiums-        müssen mit anderen Sachen             brauchen eine Rückkehr des
            Sächsischen Staatskanzlei,       diskussion konnte Joachim Klo-        punkten als mit dem Gehalt.           Staates in die Fläche. Wir kön-
Sachsen

            sprach über die Herausforde-     se von der Konrad-Adenauer-           Das können aus meiner Sicht           nen nicht Vorbild für die Wirt-
            rungen des öffentlichen Diens-
                                             Stiftung (KAS) gewonnen               beispielsweise die Sicherheit         schaft und die Bevölkerung
            tes und den Maßnahmen der
            Staatsregierung.                 werden. Auf dem Podium nah-           des Arbeitsplatzes und die Fle-       sein, wenn der Staat sich
                                             men Vertreter aller in den            xibilität sein.“                      selbst aus der Fläche zurück-
          Für die Bundesjugend sprach        Sächsischen Landtag gewähl-                                                 zieht.“ Entsprechend solle die
          Ina Köpnick, Vorsitzende der       ten Fraktionen Platz. Klose be-       Klaus Tischendorf als Vertreter       Personalentwicklung gemein-
          GdS Jugend Bund und Mitglied       gann die Diskussion mit einer         für Die Linke sprach den Punkt        sam mit den Kommunen er-
          der dbb jugend. Sie forderte       allgemeinen Frage zum Thema           Personalentwicklung an. „Wie          folgen. Die Diskussion über
          einen vielfältigen öffentlichen    Fachkräftezuwanderungen.              binde ich meine Beschäftigten         die Herausforderung von Jung
          Dienst für den man interkultu-                                           ein? Wie schätze ich ihre Arbeit      und Alt im demografischen
          relle Kompetenz, Kommunika-        Sebastian Wippel, Abgeordne-          wert? Haben wir doch mal den          Wandel traf auf großes Inter-
          tion und Empathie brauche.         ter für die AfD, sagte: „Zuwan-       Mut, Beschäftigtenvertreter           esse. Denkanstöße, scharfe
          Auch barrierefreie Arbeitsplät-    derung kann und darf nicht der        mehr einzubeziehen. Wir brau-         Kritik aber auch Verständnis
          ze müssten zum Standard ge-        erste Ansatz zur Fachkräftege-        chen keine eingeschränkte Mit-        teilten die Diskutanten mit
          hören. Zum Thema Nach-             winnung sein.“ Er hielt ein Plä-      bestimmung. Entscheidend ist          dem Publikum, dass die Veran-
          wuchsgewinnung forderte            doyer für eine aktive Bevölke-        doch, wie die Beschäftigten im        staltung mit zahlreichen Wort­
          Köpnick: „Es ist kein Raum für     rungspolitik, was unter den           öffentlichen Dienst nach au-          meldungen bereicherte.

          Seminar

          Ein eindeutiges „Ja!“ zur EU
          Vom 7. bis 10. Oktober 2018 hat die dbb akademie                         tretender Vorsitzender der SBB        ment, die europäischen
          in Brüssel ein Seminar zum Thema „Brüssel erleben                        Tarifkommission und Vorsit-           Institutionen warben um
                                                                                   zender der DVG Sachsen).              V­erständnis für ihre Arbeit
          – Europa verstehen“ durchgeführt.                                                                              ­angesichts der großen Aufga-
                                                                                   Auf die Teilnehmerinnen und            ben, die auf Europa zukom-
          Mit dabei aus Sachsen waren        sche (1. stellvertretender Vor-       Teilnehmer warteten span-              men. Auf der Tagesordnung
          Rita Müller (Vorsitzende SBB       sitzender SBB Senioren) und           nende Eindrücke: Ob Europäi-           standen außerdem Gespräche
          Senioren), Hans-Peter Klotz-       Jürgen Kretzschmar (stellver-         sche Kommission oder Parla-            mit dem europäischen Dach-

          > dbb regional magazin | November 2018
dbb regional      <

verband des dbb (CESI) sowie       höhung des Marktanteils von           ration (Lösung der Flüchtlings-        Europa in Zukunft die älteste
mit Beamten der EU.                Elektroautos. Regner erklärt          krise), die Verschuldung               Bevölkerung weltweit haben
                                   dazu grundsätzlich: „Gute Er-         einzelner EU-Länder, der un-           wird.
Evelyn Regner (österreichische     gebnisse werden als Errungen-         terschiedliche Lebensstandard
Abgeordnete der Fraktion der       schaft des jeweiligen EU-             in den EU-Staaten und die je-          Rita Müller, Vorsitzende der
Progressiven Allianz der Sozi-     Staates verkauft, schlechte Er-       weiligen Arbeitslosenquoten.           SBB Senioren, sagte nach dem
aldemokraten im Europäi-           gebnisse werden der EU zuge-          Kernthemen sind weiterhin              Seminar: „Unser Fazit, ein ein-
schen Parlament) verschaffte       schrieben.“ Festzuhalten sei          die Terrorabwehr, Klimaschutz          deutiges ,Ja‘ zur Europäischen
den Teilnehmenden einen            aber: Im Bereich Arbeits- so-         und Umweltpolitik, die Erwei-          Union. Die gemeinsamen Wer-
Überblick über ihre Tätigkeit.     wie dem Beschäftigtenschutz           terung der EU, aber auch die           te sollten im Vordergrund ste-
Sie ist Mitglied im Rechtsaus-     habe die EU viel bewegt.              Energiewende. Dabei geht es            hen, um nicht an Bedeutung in
schuss und im Sonderaus-                                                 immer auch um eine globale             der Welt zu verlieren. Mit einer
schuss für Finanzkriminalität,     Aktuelle Herausforderungen            Dimension, weil die Zahl der           hohen Wahlbeteiligung bei der
Steuerhinterziehung und            für die EU sind der Brexit, die       EU-Bürger im Vergleich zur             Europawahl im Mai 2019 kön-
Steuervermeidung. Stellver-        türkisch-europäische Koope-           Weltbevölkerung sinkt und              nen wir die EU stärken.“
treterin ist Regner zudem in
den Ausschüssen für Beschäf-

                                                                                                                                                © Sahra Sporys / CIVIC
tigung und soziale Angelegen-
heiten sowie für die Rechte
der Frau und die Gleichstel-
lung der Geschlechter. Sie
stellte fest, dass sich die Bun-
desrepublik Deutschland mit-
unter gegen EU-Beschlüsse
stelle und diese gar verhinde-
re. Jüngstes Beispiel dafür sei
die Abstimmung über strenge-
re CO2-Grenzwerte für Autos                                                                                                                                              11
und ein neues Ziel für die Er-     < Die Teilnehmenden des Seminars in Brüssel vor einem Teilstück der Berliner Mauer.

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Grundsatzkommission Tarifrecht

Einkommensrunde 2019 der Länder:
Forderungsfindung
Die Einkommensrunde 2019 mit der Tarifgemein-                            Zum Branchentag 2016 in Leip-          schäftigten von Bund und Kom-
                                                                         zig waren die Hauptforderun-           munen aufschließen, in deren
schaft deutscher Länder (TdL) steht bevor. Im De-
                                                                         gen der rund 100 anwesenden            Bereich dieser Punkt bereits Ge-
zember 2018 wird die Bundestarifkommission                               Kolleginnen und Kollegen die           schichte ist.“
des dbb die Forderungen beschließen.                                     Weiterentwicklung der Ent-
                                                                         geltordnung Lehrkräfte sowie           Hintergrund:
Zur Vorbereitung der Forde-        der DVG am 22. Oktober                die Einführung der Erfahrungs-         Anfang 2019 beginnen dann
rungsfindung haben jetzt die       2018 in Chemnitz. Eine wei-           stufe 6. Beide Punkte standen          die Verhandlungen mit der Ta-
Mitglieder im Rahmen von           tere Veranstaltung wird am            dann auf der Tagesordnung der          rifgemeinschaft deutscher
Branchentagen das Wort. Hier       12. November 2018 in Dres-            letzten Einkommensrunde und            Länder (TdL) über den Tarifver-
wird über die spezifischen Pro-    den um 16 Uhr im BSZ für              wurden dort erfolgreich ver-           trag für den öffentlichen
bleme in den verschiedenen         Gastgewerbe, Ehrlichstraße            handelt.                               Dienst der Länder (TV-L). Da-
Berufsgruppen im Landes-           1, für den Bereich der Lehr-                                                 von werden insgesamt fast
dienst diskutiert. Denn alle Be-   kräfte stattfinden. Dort ha-          „Eine Hauptforderung für die           drei Millionen Beschäftigte be-
rufe im öffentlichen Dienst ha-    ben die Kolleginnen und Kol-          kommende Einkommensrunde               troffen sein: Rund 800 000 Ar-
ben ihre Besonderheiten und        legen die Möglichkeit, mit            muss aus meiner Sicht die stu-         beitnehmer der Länder, für die
speziellen Herausforderungen.      dem Vorsitzenden der Bun-             fengleiche Höhergruppierung            der TV-L direkte Auswirkungen
Jede Berufsgruppe hat es ver-      destarifkommission (BTK) des          sein“, sagte Steffen Winkler,          hat, sowie etwa 2,2 Millionen
dient, gehört zu werden!           dbb, Volker Geyer, ins Ge-            stellvertretender Landesvorsit-        Beamte und Versorgungsemp-
                                   spräch zu kommen, um leh-             zender der Grundsatzkommissi-          fänger in Ländern und Kommu-
Den Auftakt in Sachsen bil-        rerspezifische Forderungen            on Tarifrecht des des SBB. „Hier       nen, auf die der Tarifabschluss
dete hier der Branchentag          zu stellen.                           sollten wir endlich zu den Be-         übertragen werden soll.

                                                                                                        > dbb regional magazin | November 2018
Anhörung im Landtag

                                                                                                                                                             © Landtag/Viktoria Kühne
                 Personalvertretungsgesetz:
                 dbb fordert Nachbesserungen
                 Am 17. Oktober 2018 hat im Finanzausschuss des Landtages eine Anhörung                                   neue Nebentätigkeitsrecht
                                                                                                                          und an die Tarifverträge sei
                 zum Gesetzentwurf der Landesregierung zur Änderung des Landespersonal-
                                                                                                                          zudem alles andere als ein
                 vertretungsgesetzes Sachsen-Anhalt stattgefunden. Ulrich Stock, Erster                                   großer Wurf. Der dbb fordere
                 stellvertretender dbb Landesvorsitzender, kritisierte den Gesetzentwurf als                              Mitbestimmung in Angelegen-
                                                                                                                          heiten der Beamten zukünftig
                 „Einigung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner“.
                                                                                                                          unter anderem auch bei der
                                                                                                                          Bewilligung einer Leistungs-
                 „Die Umsetzung der drei Vor-      „die Wahl des Vorstandes ge-         Der dbb fordert seit vielen       stufe oder dem Verbleiben in
                 gaben aus dem Koalitionsver-      rechter auszugestalten, indem        Jahren, dass die Gruppen          einer Erfahrungsstufe, beim
                 trag zum Personalvertretungs-     alle im Personalrat vertreten-       (Beamte und Arbeitnehmer)         Hinausschieben oder dem Ver-
                 gesetz und die technischen        den Gruppen chancengleich            selbst ihr Mitglied im Vor-       sagen des Hinausschiebens
                 Änderungen bleiben weit hin-      berücksichtigt werden“, hat          stand bestimmen. Nach gel-        des Eintritts in den Ruhestand
 12              ter den Forderungen des Be-       die Landesregierung allerdings       tender Rechtslage bestimmt        wegen Erreichens der Alters-
                 amtenbundes und seiner Per-       nur für den Bereich der Lehr-        die Mehrheit des Personalra-      grenze sowie bei der Einlei-
                 sonalräte zurück“, sagte Stock.   kräfte umgesetzt, nicht aber         tes, welches Mitglied der je-     tung eines Disziplinarver­
Sachsen-Anhalt

                 Das Landespersonalvertre-         für den allgemeinen Bereich.         weiligen Gruppe dem Vor-          fahrens. Für den dbb nicht
                 tungsgesetz sei 2004 zum letz-                                         stand angehört. Dies kann         akzeptabel ist außerdem die
                 ten Mal grundlegend geändert      <   Statusgruppen sollen             dazu führen, dass das Grup-       derzeitige Reisekostenrege-
                 worden. Nach fast 15 Jahren           eigenständig über                penmitglied im Vorstand nicht     lung für Personalratsmitglie-
                 gebe es jede Menge Moderni-           „ihren“ Vorstand                 das Vertrauen seiner Gruppe       der. Sie erhalten für Reisen mit
                 sierungsbedarf.                       entscheiden                      genießt. „Der Vorstands-Para-     dem Privatkraftwagen nur
                                                                                        graf muss geändert werden,        die sogenannte „kleine Weg-
                 Deshalb appellierte Stock an      Während bei den Lehrkräften          sonst wird diese konkrete Vor-    streckenentschädigung“ (20
                 die Abgeordneten auch der         zukünftig Vorstandsmitglieder        gabe aus dem Koalitionsver-       Cent). Für die „große Wegstre-
                 Koalitionsfraktionen, den Mut     innerhalb der nach Schulfor-         trag nur halbherzig umge-         ckenentschädigung“ (35 Cent)
                 zu haben und die Chance zu        men zusammengesetzten                setzt“, kritisiert Stock.         muss ein erhebliches dienstli-
                 nutzen, mit der Ausweitung        Gruppen gewählt werden (eine                                           ches Interesse bestehen.
                 der Mitbestimmungstatbe-          Forderung der dbb Lehrerge-          <   Auch Reisekosten­             „Nicht sachgerecht ist, dass
                 stände, großzügigeren Frei-       werkschaften), soll die gelten-          regelung in der Kritik        die Dienstherren dies bisher
                 stellungsstaffeln und besseren    de Regelung zur Vorstandsbil-                                          verneinen“, sagte der dbb Lan-
                 Arbeitsbedingungen für die        dung für den allgemeinen             Die Anpassung der Mitbestim-      desvize.
                 Personalräte den Gesetzent-       Bereich nicht geändert werden.       mungstatbestände an das           
                 wurf der Landesregierung
                 nachzubessern. Die Landesre-      < Hintergrund
                 gierung hat mit ihrem Gesetz-
                 entwurf zwei konkrete                 Das Landespersonalvertretungsgesetz Sachsen-       wurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des
                 Vorgaben der Koalitionsver-           Anhalt sollte schon in der 6. Wahlperiode des      Landespersonalvertretungsgesetzes Sachsen-
                 einbarung umgesetzt: Die              Landtages rechtzeitig vor den Personalratswah-     Anhalt“ beschlossen und dem Landtag zur Be-
                 Herabsetzung der Freistel-            len 2015 geändert werden. Ein von Rüdiger Erben    schlussfassung überwiesen. Eine vorgeschaltete
                 lungsgrenze für Personalrats-         (SPD) initiierter und mit den CDU-Fachpolitikern   Beteiligung der Gewerkschaften hielt die Landes-
                 mitglieder von bisher 300 Be-         abgestimmter Gesetzentwurf war im Koalitions-      regierung aus „Zweckmäßigkeitsgründen“ nicht
                                                       ausschuss gescheitert. Die jetzige Landesregie-    für notwendig. In erster Lesung wurde der Ge-
                 schäftigte auf 250 (Forderung
                                                       rung und die sie tragenden Parteien haben mit      setzentwurf am 22. Juni 2018 im Landtag bera-
                 des dbb: eine Vollfreistellung
                                                       drei Vorgaben vereinbart, „das Personalvertre-     ten und federführend in den Finanzausschuss
                 ab 200 Beschäftigte) und die
                                                       tungsgesetz mit Blick auf den Personalabbau        überwiesen. Die Fraktion Die Linke hat einen ei-
                 Verankerung der Arbeitsge-
                                                       und die Umstrukturierungen in den öffentlichen     genen Gesetzentwurf zur Änderung des Landes-
                 meinschaft der Hauptperso-
                                                       Verwaltungen moderner und flexibler auszuge-       personalvertretungsgesetzes Sachsen-Anhalt
                 nalräte als Beratungsgremium
                                                       stalten“. Ende Mai hatte das Kabinett den „Ent-    vorgelegt.
                 im Gesetz. Die dritte Vorgabe,

                 > dbb regional magazin | November 2018
dbb regional      <

Amtsangemessene Alimentation

Keine Anträge für 2018 notwendig
Auch für das Jahr 2018 müssen Beamtinnen und Beamte keinen Antrag auf                                   tation in diesem Jahr einzule-
                                                                                                        gen.“ Der Finanzminister hat
amtsangemessene Alimentation stellen.                                                                   auch darauf hingewiesen, dass
                                                                                                        die Zusage nicht die Frage der
Finanzminister André Schröder      Nachzahlung ergibt, werden        auf amtsangemessene Besol-         amtsangemessenen Alimenta-
hat auch für dieses Jahr zuge­     aufgrund der Zusage auf der       dung gestellt. Nach der Recht-     tion von Beamten und Richtern
sichert: „Wenn sich aus der        Bezügemitteilung im Dezember      sprechung zur zeitnahen Gel-       mit drei und mehr Kindern be-
Entscheidung des Bundesver-        2015 alle Beamtinnen und          tendmachung gilt diese Zusage      trifft, die beim Bundesver­
fassungsgerichts zur amtsange-     Beamten, Richterinnen und         fort und macht eine erneute        fassungsgericht durch den
messenen Alimentation zur Be-      Richter, Versorgungsempfänge-     Geltendmachung in 2018 ent-        Vorlagebeschluss des Verwal-
soldung in Sachsen-Anhalt ein      rinnen und Versorgungsemp-        behrlich. Es ist daher nicht er-   tungsgerichts Köln vom 3. Mai
gesetzgeberischer Handlungs-       fänger so behandelt, als hätten   forderlich, einen Widerspruch      2017 (Az.: 3 K 4913/14) anhän-
bedarf und damit die Pflicht zur   sie im Jahr 2015 einen Antrag     auf amtsangemessene Alimen-        gig ist.

Polizeivollzugsdienst

Verlängerung der Lebensarbeitszeit:
Innenministerium bewilligt Anträge                                                                                                          13

Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte können ab sofort bis

                                                                                                                                           Bitte eintragen
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                                                                                                        desregierung einen zusätzli-
zu einer Dauer von maximal einem Jahr, längstens bis zum 31. Dezember                                   chen finanziellen Anreiz für ein
                                                                                                        Hinausschieben des Eintritts in
2019, ihren Ruhestand hinausschieben.                                                                   den Ruhestand in Bereichen
                                                                                                        mit besonders großem Fach-
Damit wird eine Forderung des      digen Haushaltsmittel freige-     Ladebeck. Obwohl die Maßnah-       kräftemangel schaffen. Dazu
Beamtenbundes und seiner           geben. Rechtlich ist längeres     me zunächst bis Ende 2019 be-      hat sie einen entsprechenden
Mitgliedsgewerkschaft, der         Arbeiten schon lange möglich,     fristet ist, zeigt sich Ladebeck   Gesetzentwurf vorgelegt. „Wir
Deutschen Polizeigewerkschaft      Anträge von Polizeivollzugsbe-    in Bezug auf eine Verlängerung     erwarten jetzt von der Politik,
(DPolG), erfüllt. „Endlich hat     amtinnen und -beamten wur-        zuversichtlich. Jetzt müsse man    dass der Gesetzentwurf zügig
das Innenministerium aus sei-      den aber bisher regelmäßig aus    abwarten, wie viele Anträge        beraten und beschlossen wird
nem Personalkostenbudget die       haushaltärischen Gründen ab-      gestellt werden. Mit einer Zula-   und es keine Ermessensfrage
für die freiwillige Verlängerung   gelehnt“, sagte dbb- und          ge in Höhe von zehn Prozent        bleibt, ob der Zuschlag gezahlt
der Lebensarbeitszeit notwen-      DPolG-Landeschef Wolfgang         des Grundgehalts will die Lan-     wird oder nicht“, so Ladebeck.

Strategien für bessere Arbeitsbedingungen

GDL-Betriebsrätefachkonferenz:
Arbeitsschutz und Ergonomie
Rund 180 Betriebsräte, Jugend- und Auszubildendenvertreter sowie Schwerbehindertenvertrauensper-
sonen der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) haben sich vom 24. bis 26. September 2018 in
Magdeburg mit Themen zum Arbeitsschutz und Ergonomie sowie Betriebsratsstrategien für bessere
Arbeitsbedingungen beschäftigt.
Um mit den rasanten Entwick-       müssen Kompetenz und Fach-        des Arbeitsschutzes und der        gesundheitlichen Belastungen
lungen der modernen Arbeits-       wissen der betrieblichen Inter-   Arbeitssicherheit stets auf dem    am Arbeitsplatz effektiv entge-
welt Schritt halten zu können,     essenvertreter auch in Fragen     neuesten Stand sein. Es gilt,      genzuwirken und das Wohl der

                                                                                                 > dbb regional magazin | November 2018
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                                                                                                                                                                 © GDL
                 Mitarbeiterinnen und Mitar-       <   Gefährdungsbeurteilung
                 beiter gezielt zu schützen.           schützt Beschäftigte

                 Gerade im Bereich des Arbeits-    Ziel einer „Gefährdungsbeur-
                 und Gesundheitsschutzes           teilung“ ist, die Sicherheit und
                 spielt der Betriebsrat für die    den Gesundheitsschutz der
                 Belegschaft eine wichtige Rol-    Beschäftigten bei der Arbeit        < 180 Betriebsräte, Jugend- und Auszubildendenvertreter sowie Schwerbe-
                 le. Die Mitbestimmung des Be-     durch Maßnahmen des Ar-               hindertenvertrauenspersonen der Gewerkschaft der Lokomotivführer
                                                                                         (GDL) diskutieren über Strategien für bessere Arbeitsbedingungen.
                 triebsrates ist zwar rechtlich    beitsschutzes zu sichern und
                 abgesichert. Trotzdem ist eine    zu verbessern. Betriebsräte
                 Strategie notwendig, um das       können dafür auf die „Hand-         „Arbeitsschutz, Ergonomie und        eigentlichen Tätigkeit entfrem-
                 Thema im Betriebsalltag auf-      lungshilfe“ des Verbandes           Arbeitsbedingen – Wer trägt          det. Der Eisenbahnsachver-
                 zugreifen und erfolgreich um-     Deutscher Verkehrsunterneh-         die Verantwortung?“ stellten         stand schwinde, während Ver-
                 zusetzen.                         men (VDV) zurückgreifen.            sich Sigrid Heudorf (Leiterin        waltung und Bürokratie
                                                                                       Beschäftigungsbedingungen,           überproportional zunähmen.
                 Neben Fach- und Impulsvorträ-     In Kurzreferaten wurden positi-     Sozialpolitik und Personal in        Angesichts krankmachender
                 gen mit praktischen Beispielen    ve Beispiele bei der Durchset-      der Konzernleitung der DB AG),       Arbeitsbedingungen sagte We-
                 zur erfolgreichen Umsetzung       zung von Verbesserungen             Oliver Korte (Betriebsratsvor-       selsky: „Für die Deutsche Bahn
                 einer Gefährdungsbeurteilung      mithilfe der Gefährdungsbeur-       sitzender S-Bahn Rhein-Main),        bedarf es nur eines einzigen
                 oder zum Arbeitsschutz in der     teilung vorgestellt. So berichte-   Thomas Molkentin (Professor          mutigen Schrittes. Sie muss die
                 täglichen Arbeit, war auch ein    te zum Beispiel der Betriebs-       der Hochschule der gesetzli-         Nutzer und die Berufsgewerk-
                 Workshop „Psychische Belas-       ratsvorsitzende der S-Bahn          chen Unfallversicherung), Jo-        schaft beteiligen. Es müssen die
                 tungen am Arbeitsplatz“ ein       Rhein-Main, Oliver Korte, über      chen Prümper (Professor der          ran, die daran arbeiten.“
                 Thema der Veranstaltung.          Gefährdungsbeurteilungen in         Hochschule für Technik und
                 Überstunden, Zwölf-Stunden-       seinem Betrieb. Mit einer Eini-     Wirtschaft Berlin) und Claus         Fazit der Teilnehmerinnen und
                 Schichten an Wochenenden          gungsstelle gelang es dem Be-       Weselsky (GDL-Bundesvorsit-          Teilnehmer: Die Betriebsräte-
                 sind beispielsweise Faktoren,     triebsrat hier, spürbare Verbes-    zender) den Fragen der Teil-         fachkonferenzen sei ein hoch-
 14              die zu einer psychischen Über-    serungen für die Beschäftigten      nehmer. Wie sich zeigte, wies        karätiges Bildungsangebot. Mit
                 lastung der Beschäftigten füh-    in Fragen des Arbeits- und Ge-      das Diskussionsthema viele un-       Blick auf Gesundheitsschutz,
                 ren können. Hinzu kommt oft       sundheitsschutzes zu erreichen.     terschiedliche Facetten auf.         Arbeitsschutz und Arbeitssi-
Sachsen-Anhalt

                 die fehlende Wertschätzung                                                                                 cherheit des Zugpersonals
                 durch den Arbeitgeber. Hier       <   Facettenreiche                  Weselsky bemängelte das Feh-         wurden klare Handlungsstrate-
                 kann der Betriebsrat zum Bei-         Podiumsdiskussion               len klarer Führungsstrukturen        gien erarbeitet, die die Interes-
                 spiel durch eine „psychische                                          im DB-Konzern: Das Manage-           senvertreter in die Lage verset-
                 Gefährdungsbeurteilung“ ent-      In der abschließenden Podi-         ment habe sich vielerorts schon      zen, die Probleme vor Ort
                 gegenwirken.                      umsdiskussion zum Thema             auf der unteren Ebene von der        wirksam lösen zu können.

                 Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

                 Tag der Steuergerechtigkeit
                 Bereits zum vierten Mal hat die Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG) am 26. September 2018 zu ei-
                 nem bundesweiten Aktionstag für mehr „Steuergerechtigkeit“ aufgerufen.

                 Der Tag der Steuergerechtig-      innigste Beziehung zu den Fi-       tigkeit führen dagegen zu            keit ist ein hohes Verfassungs-
                 keit soll in der Öffentlichkeit   nanzbehörden. Deren Arbeit ist      milliardenschweren Steuer­           gut, das wir als Steuerverwal-
                 das Bewusstsein dafür stärken,    aber wichtig, weil dadurch Din-     ausfällen.                           tung umzusetzen haben“,
                 dass nur eine funktionsfähige     ge ermöglicht werden, die sich                                           sagte Iris Herfurth, Landesvor-
                 Steuerverwaltung die Hand-        die meisten Menschen wün-            dbb regional magazin | November 2018
dbb regional

Filmaufnahmen unterstützt              ans Internet, um Zugriff auf re-
und mit seinem Mitwirken ein           levante Daten für die Prüfertä-
klares Zeichen für Steuerge-           tigkeit gewährleisten zu kön-
rechtigkeit gesetzt hat.               nen“, so Herfurth.
> dbb regional

            Landeshauptvorstand

            Keine pauschale Beihilfe für Thüringen
            In seiner traditionellen Herbstsitzung kam der tbb

                                                                                                                                                       © tbb (3)
            Landeshauptvorstand am 26. Oktober 2018 in
            Erfurt zusammen.

            Viele aktuelle und wichtige       entschieden ab wie eine
            Themen standen auf der Agen-      Zwangseinbeziehung von Be-
            da, wie zum Beispiel die Ab-      amten in die Gesetzliche Kran-
            schaffung des technischen Re-     kenversicherung (GKV)“, so die     < Der Landeshauptvorstand tagte am 26. Oktober 2018.
            ferendariates in Thüringen, die   Vertreter des höchsten tbb-
            Novellierung des Thüringer        Gremiums zwischen den Ge-
            Personalvertretungsgesetzes,      werkschaftstagen.
            der Tarifabschluss zur Verwal-
            tungsreform sowie die Einfüh-     Unter der Leitung von Helmut
            rung der Einheits-Krankenver-     Liebermann, tbb Landesvorsit-
            sicherung für Beamte.             zender, wurden anschließend
                                              die aus dem Gremium ausge-
            Der tbb Landeshauptvorstand       schiedenen Kolleginnen und
            hat sich einstimmig gegen die     Kollegen offiziell geehrt und
            Einführung einer Einheits-        verabschiedet. So wurden Regi-     < Helmut Liebermann (tbb, links) und   < Doreen Löser wird als neue Mit-
            Krankenversicherung positio-      na Biertümpfel, langjährige          Bernd Fricke (DSTG) verabschieden      arbeiterin der Geschäftsstelle
16                                                                                 Regina Biertümpfel (DSTG).             begrüßt.
            niert und sich auch gegen den     Vorsitzende der DSTG und ehe-
            damit verbundenen Vorschlag       maliges Landesleitungsmitglied
Thüringen

            einer „Wahlfreiheit“ für Beam-    des tbb, sowie Marena Schma-       besten Wünschen für die Zu-            schiedet. Als neu in den Reihen
            te ausgesprochen. „Ein Wahl-      lisch, die 28 Jahre das Herz der   kunft wurde auch Matthias              begrüßte der Landeshauptvor-
            recht für Beamte, statt Fürsor-   tbb Landesgeschäftsstelle war,     Haltenhof, Leiter der Geschäfts-       stand Bernd Fricke den neuen
            ge einen monatlichen              in den wohlverdienten Ruhe-        stelle des tbb während der El-         Vorsitzenden der DSTG sowie
            ‚Arbeitgeberzuschuss‘ zu ver-     stand mit den besten Wün-          ternzeit von Maria Jäkel, vom          Doreen Löser, neue Mitarbeite-
            langen, lehnt der tbb ebenso      schen verabschiedet. Mit den       Landeshauptvorstand verab-             rin in der tbb Geschäftsstelle.

            Verwaltungsreform Thüringen

            Umfangreiches Maßnahmenpaket
            verhandelt
            Am 8. Oktober 2018 hat der dbb eine Tarifeinigung für die Betroffenen der Thüringer Verwaltungsre-
            form erzielt. Gemeinsam mit der Finanzministerin Heike Taubert konnten die letzten Hürden auf der
            Zielgeraden beseitigt werden. Der Tarifvertrag umfasst alle Reformmaßnahmen von Anfang 2017 bis
            Ende 2020.

            Alle Beschäftigten, deren Ar-     die Mitarbeit bei dem System       gleichen Dienststelle am glei-         gelt erfolgen. In diesen Fällen
            beitsplatz inhaltlich oder        der Arbeitsplatzsicherung ver-     chen Ort gefunden werden.              wird das Entgelt je nach Be-
            räumlich wegfällt, werden von     weigern.                           Gelingt dies nicht, soll ein           schäftigungszeit bis zu 24 Mo-
            dem neuen Tarifvertrag ge-                                           gleichwertiger Arbeitsplatz an         nate dynamisch gesichert. Erst
            schützt. Grundsatz ist, dass      <   Entgeltsicherung und           einem anderen Ort zugewie-             danach erfolgt eine schritt-
            betriebsbedingte Beendi-              Mobilitätsprämien              sen werden. Erst, wenn dies            weise und moderate Anpas-
            gungskündigungen ausge-                                              nicht möglich ist, kann eine           sung dieser Sicherung. Dies
            schlossen sind. Änderungs-        Sollte der Arbeitsplatz wegfal-    Weiterbeschäftigung auf ei-            erfolgt, indem zukünftige Ta-
            kündigungen sind nur              len, soll zunächst ein gleich-     nem niedriger bewerteten Ar-           riferhöhungen zur Hälfte wei-
            gestattet, wenn Beschäftigte      wertiger Arbeitsplatz in der       beitsplatz mit geringerem Ent-         tergegeben werden.

            > dbb regional magazin | November 2018
Die Tarifeinigung enthält fer-    Behinderungen, Lebensalter         che Nachteile aufseiten der
ner Regelungen für eine Mobi-     oder besondere familiäre Be-       Kolleginnen und Kollegen ab-
litätsprämie. Bei Verlegung des   lastungen.                         federt und unser Ziel wider-
Arbeitsortes und Mehrfahrauf-                                        spiegelt, eine sozialverträgli-
wand werden ab 31 bis 50 Kilo-    Weitere Regelungen sind unter      che Gestaltung der
meter 1 500 Euro, zwischen 51     anderem zu Qualifikationsan-       Verwaltungsreform durchzu-
und 70 Kilometer 1 750 Euro       sprüchen, Fortbildungskosten       setzen“, erklärte der dbb Ver-
und ab 71 Kilometer 2 200         und Informationspflichten          handlungsführer Sebastian
Euro einmalig gezahlt.            festgelegt worden.                 Wiegandt.

Bei Veränderungen des Ar-         <    Einigung unter                Die Einigung steht noch unter
beitsplatzes werden stets die          Gremienvorbehalt              Gremienvorbehalt und soll An-              < Sebastian Wiegandt, Verhand-
                                                                                                                  lungsführer für dbb/tbb, mit
besonderen Lebensumstände                                            fang November unterzeichnet
                                                                                                                  Finanzministerin Taubert, Ver-
der betroffenen Beschäftigten     „Insgesamt handelt es sich um      werden.                                      handlungsführerin für die Lan-
berücksichtigt, beispielsweise    einen Kompromiss, der mögli-                                                   desregierung.

Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG) Thüringen

7. Landesverbandstag
Unter dem Motto „Demografischer Wandel – Personal koordiniert und                                               Vorsitzende geführt hatte,
nachhaltig planen – Wir lassen uns nicht auspressen“ fand am 18. und 19.                                        wurde von den Delegierten
                                                                                                                einstimmig zur Ehrenvorsit-
September 2018 der 7. Landesverbandstag der DSTG Thüringen statt.                                               zenden gewählt. Sie hat die
                                                                                                                DSTG Thüringen in den letz-        17
Derzeit fehlen in Thüringen        Thüringen auch nicht mehr         den Forderungen der DSTG                   ten Jahren in Wort und Bild
nach der bundeseinheitlichen       hinnehmbar.                       Thüringen weiterhin Gehör                  entscheidend geprägt. Bei

                                                                                                                                                   Thüringen
Berechnung 244 Vollzeitkräfte                                        verschaffen. Unterstützt wird              den wichtigen Themen legte
in den Finanzämtern. Hinzu         Im Rahmen der öffentlichen        er dabei von den im Amt be-                sie regelmäßig den Finger in
kommen Ausfalltage aufgrund        Veranstaltung wurde Finanzmi-     stätigten Mitgliedern der Lan-             die Wunde. So ganz ohne
von Krankheit in Höhe von 23       nisterin Heike Taubert von dem    desleitung, Hans-Henning                   DSTG geht es aber bei ihr
Arbeitstagen je Bedienstetem       neuen DSTG-Landesvorsitzen-       Merker (Tarifrecht), Doreen                nicht: Sie gehört dem neu ge-
und Kalenderjahr. Damit feh-       den Bernd Fricke unter ande-      Trautmann (Schatzmeister)                  wählten Vorstand nun als Se-
len permanent 285 Beschäftig-      rem auf die zu geringe Perso-     und Nicole Siebert (Beamten-               niorenbeauftragte an. Bereits
te – ein komplettes, großes Fi-    nalausstattung aufmerksam         recht), dem neuen Landeslei-               kommissarisch seit einer Wei-
nanzamt ist also nicht da. Für     gemacht. In ihrer Antwort wies    tungsmitglied Silke Maier                  le aktiv, wurde Laura Rytir
die anderen nachgeordneten         Taubert auf die schon beschlos-   (Öffentlichkeitsarbeit) sowie              durch den Landesverbandstag
Bereiche im Geschäftsbereich       senen gestiegenen Anwärter-       sechs Beisitzern.                          nun offiziell als Jugendvertre-
des Thüringer Finanzministeri-     zahlen bis zu 150 in 2020 hin.                                               terin bestellt. Beistand erhält
ums gibt es eine solche bun-                                         <   Biertümpfel geht –                     sie durch ihren ebenfalls neu
deseinheitliche Berechnung         <   Fricke neuer Landeschef           und bleibt trotzdem                    bestellten Vertreter Sebastian
nicht. Hier ist der Personal-                                                                                   Graf. Da die bisherige Frauen-
mangel aber ebenfalls deutlich     Der einstimmig gewählte neue      Regina Biertümpfel, die 14                 beauftragte in die Landeslei-
spürbar und aus Sicht der DSTG     Vorsitzende Bernd Fricke wird     Jahre die DSTG Thüringen als               tung gewechselt ist, wurde
                                                                                                                Doreen Brock als neue Frau in
                                                                                                                dieser Position bestellt. Es
                                                                                                                konnten auch zwei Stellver-
                                                                                                   © DSTG (2)

                                                                                                                treterinnen gewonnen wer-
                                                                                                                den, sodass die Frauenarbeit
                                                                                                                weiterhin in guten Händen
                                                                                                                ist.

                                                                                                                Die Aufgaben für die nächsten
                                                                                                                Jahre sind mit den gut 50 von
                                                                                                                Delegierten beschlossenen An-
                                                                                                                trägen definiert und die DSTG
                                                                                                                Thüringen wird sie entschlos-
                                                                                                                sen angehen.

< Der neu gewählte Landesvorstand der DSTG           < Die neue Landesleitung der DStG                                       Doreen Trautmann

                                                                                                 > dbb regional magazin | November 2018
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