FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN - Bauen + Wirtschaft Architektur der Region im Spiegel - WV Verlag

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FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN - Bauen + Wirtschaft Architektur der Region im Spiegel - WV Verlag
®
                Bauen + Wirtschaft
                Architektur der Region im Spiegel

                 FÜRSTENTUM
                LIECHTENSTEIN

                             Wirtschafts- und
382414--09/20

                             Verlagsgesellschaft
                             mbH
                             ISBN 978-3-944820-90-3
FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN - Bauen + Wirtschaft Architektur der Region im Spiegel - WV Verlag
FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN - Bauen + Wirtschaft Architektur der Region im Spiegel - WV Verlag
®
                Bauen + Wirtschaft
                Architektur der Region im Spiegel

                 FÜRSTENTUM
                LIECHTENSTEIN

                             Wirtschafts- und
382414--09/20

                             Verlagsgesellschaft
                             mbH
                             ISBN 978-3-944820-90-3
FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN - Bauen + Wirtschaft Architektur der Region im Spiegel - WV Verlag
STANDPUNKTE

                                                                                               4
                                                                                      Neue Wege bei staatlichen Hochbauten
                                                                                      Von Romano Kunz, lic. oec. HSG

                                                                                               5
                                                                                      Amtsleiter Amt für Bau und Infrastruktur, Vaduz

    32 Doppelkindergarten, Triesen                                                    Wirtschaft, Raumentwicklung und Bauen
        Beitrag: RALPHBECK ARCHITEKTEN Est.
                                                                                      Von Denise Ospelt Strehlau, Dipl. Architektin ETH SIA

                                                                                               6
                                                                                      Präsidentin LIA – Liechtensteinische Ingenieur- und Architektenvereinigung
                                             Bildnachweise siehe Redaktionsbeiträge

                                                                                      Idealer Partner für die Gemeinden Liechtensteins
                                                                                      Von Harald Beck
                                                                                      Präsident Wohnbaugenossenschaft Liechtenstein

                                                                                      IM BLICKPUNKT

                                                                                               7
                                                                                      Per Mausklick Überblick über Baubranche
                                                                                      Ausgaben der Architekturtitel des WV-Verlages unter www.bauenundwirtschaft.com
                                                                                      als Vollversion im Internet. Wir stellen auch Ihr Angebot mit vielen Serviceleistungen

                                                                                               8
                                                                                      ins Netz

    72 Mehrfamilienhaus Eichholz, Triesen                                             Alpiner Kleinstaat ungebremst im Wachstum
       Beitrag: Kaundbe Architekten AG                                                Auf 160 km² höchste Qualität für Bewohner und Unternehmertum: Das Fürstentum
                                                                                      Liechtenstein ist eines der kleinsten Länder Europas, doch eines mit dem höchsten
                                                                                      durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen weltweit

                                                                                      ÖFFENTLICHE BAUTEN / WOHNUNGSBAU

                                                                                               32
                                                                                      Mit Leidenschaft und Kompetenz
                                                                                      Doppelkindergarten in Triesen / Mehrfamilienhaus Rossfeld in Schaan / Mehrfamilien-
                                                                                      haus Kirchstrasse in Vaduz / Mehrfamilienhaus am Giessa in Vaduz / Mehrfamilienhaus
                                                                                      Marktgass in Vaduz

                                                                                      ÖFFENTLICHE BAUTEN / WOHNUNGSBAU / GEWERBEBAUTEN

                                                                                               58
    56 Wohn- und Geschäftspark Vaduz, Vaduz                                           Mit Respekt für den Ort
        Beitrag: Hasler Architekturbüro AG                                            Wohn- und Gewerbehaus, Egerta 15 in Balzers / Leistbarer Wohnraum Kohlplatz in
                                                                                      Eschen / Mehrfamilienhaus Alte Churerstrasse 14 in Balzers / Überbauung Rotwein-

                                                                                               72
                                                                                      Weisswein, Iramali in Balzers / Wohnen im Alter, Elgastrasse 34 in Balzers

                                                                                      Wohnerlebnisse für identitätsstiftenden Lifestyle
                                                                                      Mehrfamilienhaus Eichholz in Triesen / Im Schaaner: Zentrumsüberbauung für Wohnen,
                                                                                      Kultur, Gewerbe und Dienstleistung in Schaan / Mehrfamilienhaus Haldenstrasse in
                                                                                      Eschen / Zwei Mehrfamilienhäuser Tonagass 8 und 10 in Eschen

                                                                                      ÖFFENTLICHE BAUTEN / SANIERUNG

                                                                                               78
                                                                                      Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
                                                                                      Kita „Villa Wirbelwind“ in Vaduz – für die Säuglinge und Kleinkinder von Mitarbeiten-
                                                                                      den der Liechtensteiner Banken und der Liechtensteinischen Landesverwaltung /
                                                                                      Erweiterung Hilti-KiTa in Schaan

                                                                                      ÖFFENTLICHE BAUTEN / SANIERUNG / WOHNUNGSBAU

                                                                                               40
    64 Haus „In den Gärten“, Balzers                                                  Konsequent bis in die Details
        Beitrag: Becker Architektur AG                                                Sanierung Primarschule Triesen / Neubau Eugen-Rosmarie-Haus in Triesen

2    Inhalt
FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN - Bauen + Wirtschaft Architektur der Region im Spiegel - WV Verlag
WOHNUNGSBAU

         52
Wohnbauten mit individuellem Esprit
Überbauung Maschlinastrasse in Triesen / Mehrfamilienhaus in Schaan / Einfamilien-       Attraktiver Wirtschaftsstandort
haus in Schaan / Drei Chalets in Malbun

         69
                                                                                         mit hoher Architekturdichte
                                                                                         Liechtenstein ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort mit gut
Familienfreundlich und mit Aussicht
                                                                                         ausgebauter Infrastruktur. Vom einfachen „Bauernstaat“
Das Mehrfamilienhaus Fürst-Johannes-Strasse 42 in Triesen bietet grosszügige 4- bis 5-   hat es sich in den vergangenen 70 Jahren zu einem
Zimmer-Etagenwohnungen und eine 5,5-Zimmer-Attikawohnung mit offenen,                    innovativen Staat entwickelt. Ausgezeichnete Rahmenbe-
modernen Grundrisslösungen
                                                                                         dingungen und attraktive Wachstumsperspektiven machen

         70
                                                                                         Liechtenstein zu einem Wirtschaftsstandort der Extraklas-
                                                                                         se. Es ist kein Zufall, dass hier mehr als 4.800 Unterneh-
                                                                                         men tätig sind, zu denen Firmen gehören, die sich als
Ganzheitliche Immobiliendienstleistungen
                                                                                         globale Nischenplayer erfolgreich auf dem Weltmarkt
Genossenschaftliche Wohnsiedlung für leistbaren und nachbarschaftlichen Wohnraum         behaupten.
in Eschen / Drei Mehrfamilienhäuser mit hohem Wohnkomfort im Oberen Gamander in
Schaan
                                                                                         Die gute wirtschaftliche Entwicklung wurde durch die

         76
                                                                                         Ausbreitung des Virus SARS-Cov-2 gebremst. Die weltwei-
                                                                                         te Ausbreitung des Corona-Virus stellt auch die (Bau-)Wirt-
                                                                                         schaft im Fürstentum vor grosse Herausforderungen. Am
Ersatzneubau für zeitgemässen Lifestyle                                                  13. März 2020 hat sich die Regierung die Verlangsamung
Mehrfamilienhaus Neugasse 12 in Vaduz                                                    der Ausbreitung von COVID-19 als oberstes Ziel gesetzt.
         80
                                                                                         Parallel dazu sind u.a. staatliche Bürgschaften für Bankkre-
                                                                                         dite, Zahlungserleichterungen bei Mehrwertsteuer und
Anspruchsvoll bis in die Details                                                         AHV, Zuschüsse für Betriebe, die auf behördliche Anord-
                                                                                         nung hin geschlossen wurden, sowie Härtefallregelungen
Ungewöhnliche Form als Antwort auf die besondere Grundstückssituation: Mehrfamili-
                                                                                         u.a. für Einzelunternehmen beschlossen worden.
enhaus „Xenia“ in Schaan / Dynamisch in Farbe und Form: Überbauung „Opus“ mit
zwei Mehrfamilienhäusern an der Peter-Kaiser-Strasse in Mauren                           In Liechtenstein ist eine hohe Dichte sehenswerter Archi-
                                                                                         tektur vorhanden – z.B. vom „Haus Dr. Zickert“ über das
                                                                                         Marxer Haus bis hin zum Vaduzer Regierungsviertel mit
WOHNUNGSBAU / GEWERBEBAUTEN                                                              Regierungsgebäude, Landtagsgebäude, Landesarchiv und

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                                                                                         imposantem Peter-Kaiser-Platz. Wir haben uns mit dieser
                                                                                         Ausgabe die Aufgabe gestellt – wenn auch Corona-
                                                                                         bedingt auf weniger Druckseiten als gewohnt –, anhand
Wohn- und Geschäftspark in Vaduz                                                         ausgewählter Bauprojekte die aktuelle vielfältige Band-
Zeitgemäss wohnen mit hohem Komfort und kreativ arbeiten im innovativen Umfeld           breite architektonischer Kreativität und intelligenter
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                                                                                         Lösungskonzepte im Fürstentum Liechtenstein aufzu-
                                                                                         zeigen. „Bauen + Wirtschaft, Architektur der Region im
Individuell. Verwurzelt. Dynamisch. Authentisch.                                         Spiegel – FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN 2020“ ist eine
                                                                                         Publikation über die baulichen Aktivitäten im sechst-
Haus „In den Gärten“ in Balzers / „WY Weinbar“ in Schaan / Wohnen am Felbenweg           kleinsten Staat der Welt und zugleich ein nützliches Nach-
in Mauren                                                                                schlagewerk. Die vorgestellten und im Branchenverzeich-
                                                                                         nis „Die Bauspezialisten“ am Ende der Ausgabe
                                                                                         aufgeführten Firmen präsentieren sich als leistungsstarke
SANIERUNG / WOHNUNGSBAU / GEWERBEBAUTEN                                                  Baupartner, die durch Kompetenz, Flexibilität und Innova-

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                                                                                         tionsbereitschaft überzeugen.

Architektonische Ideale und dauerhafte Qualität                                                                          Ihre WV Chefredaktion
Erweiterung eines Bankhauses in Bendern / Villa Fürst Johannes Strasse 2 in Vaduz /
Geschäftshaus Central in Vaduz / Überbauung Fuera Village in Ruggell

SERVICE

         82                                                                                Diese Ausgabe finden Sie auch im Internet unter
                                                                                                   www.bauenundwirtschaft.com

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Die Bauspezialisten – Branchenverzeichnis                                                       mit vielen Suchfunktionen und mehr!

Impressum

                                                                                                                                                  Inhalt   3
FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN - Bauen + Wirtschaft Architektur der Region im Spiegel - WV Verlag
Neue Wege bei staatlichen Hochbauten

                                Von Romano Kunz, lic. oec. HSG
                                Amtsleiter Amt für Bau und Infrastruktur, Vaduz

    In Liechtenstein wurde mit der Umsetzung des Dienstleistungszentrums Giessen in Vaduz eine neue
    Ära des Bauens staatlicher Hochbauten eingeläutet. Die staatliche Bautätigkeit hatte sich zuvor vor
    allem auf die Instandsetzung und Modernisierung von Verwaltungs- und Schulbauten konzentriert.
    Mit der Realisierung eines zentralen Verwaltungsgebäudes, dem Dienstleistungszentrum Giessen,
    wurde ein Bauvorhaben beschlossen, welches als Kernprojekt der staatlichen Liegenschaftsstrategie
    bezeichnet werden kann. Das Gebäude, welches rund 270 Mitarbeitende der Landesverwaltung auf-
    nehmen wird, beinhaltet Schalterdienste von verschiedenen Ämtern und bietet den Bürgerinnen und
    Bürgern zentrale Dienste an. Der Neubau hat weitreichende Konsequenzen auf die Nutzung diverser
    bestehender Verwaltungsbauten des Landes. Wie in der Liegenschaftenstrategie vorgegeben, können
    bestehende Immobilien des Landes einer neuen Nutzung zugeführt und Mietverträge aufgelöst
    werden.
    Die Realisierung des Dienstleistungszentrums Giessen läutet eine neue Phase des Bauens im Land ein.
    Mit der Erweiterung des Schulzentrums Mühleholz in Vaduz und dem Neubau des Schulzentrums
    Unterland II in Ruggell, dem Neubau des Landesspitals sowie dem Umbau des Postgebäudes in eine
    Landesbibliothek im Zentrum von Vaduz werden in den nächsten Jahren weitere wesentliche In-
    vestitionen in öffentliche Bauten im Umfang von rund 165 Mio. CHF vorgenommen.
    Bei der Umsetzung künftiger Projekte setzt das Land Liechtenstein mit der schrittweisen Einführung
    von BIM (Building Information Modeling) auf einen Paradigmenwechsel in Richtung lebenszyklische
    und integrale Planung. Mit der vernetzten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden
    soll die Effizienz im Betrieb staatlicher Hochbauten gesteigert werden. Die Abteilung Hochbau
    bereitet sich bauherrenseitig auf die Anforderungen dieser neuen Herangehensweise vor.
    Als weiteres Kernthema in der Realisierung von Hochbauprojekten hat sich das Amt dem Thema
    Nachhaltigkeit verpflichtet. In diesem Jahr wird eine Strategie erarbeitet, wie die Bedürfnisse von Ge-
    sellschaft, Umwelt und Wirtschaft in die Planungsprozesse, den Bau und den Betrieb eines Gebäudes
    unter Betrachtung des gesamten ökologischen Lebenszyklus einfliessen können.
    Das Amt für Bau und Infrastruktur wird damit in den nächsten Jahren weiterhin konsequent seine
    Liegenschaftenstrategie verfolgen, die Digitalisierung (BIM) vorantreiben sowie sein Bestreben im
    Bereich Nachhaltigkeit vertiefen.

4   Standpunkte
FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN - Bauen + Wirtschaft Architektur der Region im Spiegel - WV Verlag
Wirtschaft, Raumentwicklung
                  und Bauen

                 Von Denise Ospelt Strehlau, Dipl. Architektin ETH SIA
                Präsidentin LIA – Liechtensteinische Ingenieur- und Architektenvereinigung

Liechtenstein hat sich in einer eindrücklichen Leistung innerhalb weniger Jahrzehnte vom Agrarstaat
zum international ausgerichteten Industrie- und Finanzdienstleistungszentrum entwickelt. Die wirt-
schaftliche Umstrukturierung erfolgte von einer ursprünglich dominierenden Agrarwirtschaft hin zu
Industrie, Gewerbe und Dienstleistung.
Das dynamische Wachstum der vergangenen Jahrzehnte und die damit einhergehenden Veränderun-
gen beeinflussten den gesamten Siedlungsraum. Liechtenstein ist international sehr gut vernetzt und
aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs, der immer grösser werdenden Pendlerströme und des
moderaten aber doch stetig steigenden Bevölkerungswachstums langfristig auf ein nachhaltiges und
identitätsstiftendes Entwicklungsszenario für das ganze Land angewiesen. Denn erfahrungsgemäss
sind Wachstum, wirtschaftliche Entwicklung, Raumplanung und Bauen eng miteinander verknüpft.
So stehen die Siedlungs-, Natur- und Landschaftsräume Liechtensteins in einer vielfältigen Wechsel-
beziehung, die über die Gemeindegrenzen hinausreichen und für die Lebensqualität unseres Landes
ausschlaggebend sind. So sind die Verkehrsverbindungen für eine langfristige Sicherung der Erreich-
barkeit des Wirtschaftsstandortes ausschlaggebend. Dafür ist ein Bündel von gut aufeinander abge-
stimmten, vorausschauenden Massnahmen notwendig, um unsere Region im Bereich Siedlung und
Verkehr weiterhin effizient, konkurrenzfähig und nachhaltig zu gestalten.
Wirtschaft und Raumentwicklung stehen in naher Beziehung zueinander. Die Wirtschaft will effizient
produzieren und die Raumentwicklung bemüht sich um einen Ausgleich zwischen privatwirtschaftli-
chen und öffentlichen Ansprüchen an den Raum. Raumentwicklung soll immer auch als Wirtschafts-
entwicklung verstanden werden. Eine Balance zwischen den verschiedenen Nutzungen ist unabdingbar.
Erfolgreiche Unternehmen sind nicht nur auf Baulandreserven und eine gute Erreichbarkeit angewie-
sen, sondern brauchen für ihre Beschäftigten gute Wohnlagen in intakten Siedlungen und attraktive
Freizeit- und Erholungsräume in abwechslungsreichen Natur- und Landschaftsräumen.

                                                                                             Standpunkte   5
FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN - Bauen + Wirtschaft Architektur der Region im Spiegel - WV Verlag
Idealer Partner für die Gemeinden
                                         Liechtensteins

                                         Von Harald Beck
                                         Präsident Wohnbaugenossenschaft Liechtenstein

    Seit über 100 Jahren sind in der benachbarten Schweiz Gemeinden, Städte, Kantone oder der Bund
    Partner des in Eigenverantwortung organisierten, genossenschaftlichen Wohnungsbaus. Immer mehr
    Gemeinden in Liechtenstein erkennen die Vorzüge der Wohnbaugenossenschaft Liechtenstein (wbl).
    Die Gemeinden Vaduz und Eschen sind bereits Mitglied der wbl und erste Mi(e)teigentumswohnungen
    können seit 2017 in Vaduz und per Ende 2020 in Eschen angeboten werden.
    Ein bedürfnisgerechtes Wohnraumangebot ist wichtig für ein funktionierendes Gemeindeleben, da
    ein funktionierendes Gemeindeleben auch davon abhängt, ob Einwohner mit mittleren und tiefen
    Einkommen ein angemessenes Wohnraumangebot vorfinden. Leerstehende Wohnungen in Liechten-
    stein sind oft ein einseitig gelagertes Angebot, welches das Kernproblem leider nicht löst.

    WOHNEN IM ALTER
    Die demografische Entwicklung ist eine der grössten Herausforderungen für den Wohnungsmarkt
    und die öffentliche Hand. Leistbares Wohnen ist auch im Alter wichtig, dies unterschätzen viele.
    Längst nicht alle „Pensionisten“ können sich eine teure Seniorenresidenz mit Servicewohnen leisten.
    Gerade für diese Zielgruppe spielt das preisgünstige Wohnangebot oder die aktive Nachbarschaftshilfe
    eine grosse Rolle. Die wbl ist dafür gerüstet und bietet in Vaduz altersgerechtes Wohnen bereits an.

    TIEFER FLÄCHENVERBRAUCH
    Die Wohnbauten der wbl sind nicht nur durch ihre Bauweise ökologisch nachhaltig, sondern auch weil
    sie dichter bewohnt sind. Genossenschaftsbewohner brauchen deutlich weniger Wohnfläche als
    andere Mieter oder Hauseigentümer, dies dank den Belegungsvorschriften. Damit tragen die Bauten
    der wbl zum haushälterischen Umgang mit dem Boden bei und leisten ihren Beitrag für eine
    geordnete Raumplanung in Liechtenstein.

    ZWISCHEN MIETE UND EIGENTUM
    Das Leben in den Wohnbausiedlungen der wbl ist eine Wohnform zwischen Miete und Eigentum. Die
    Genossenschaftsmitglieder kaufen ihre Wohnung nicht, sind aber durch ihr Anteilscheinkapital
    Mi(e)teigentümer und haben Mitspracherechte. Der sogenannte „Dritte Weg im Wohnungsbau“ ver-
    einigt somit die Vorteile des selbstbewohnten Eigentums mit denjenigen normaler Mietverhältnisse.
    Die wbl ist kein staatlicher Wohnungsanbieter, sondern eine privatwirtschaftliche Selbsthilfeorgani-
    sation. Sie hat sich aus eigenem Antrieb dem Ziel verschrieben, preisgünstigen Wohnraum bereitzu-
    stellen und die Nachbarschaftlichkeit zu fördern. Sie arbeitet nicht gewinnorientiert, sondern nach
    dem Credo der Kostenmiete.
    Erfahren Sie mehr über die Wohnbaugenossenschaft Liechtenstein auf www.wohnbau.li.
    (Quellen: wbl, www.wbg-schweiz.ch)

6    Standpunkte
FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN - Bauen + Wirtschaft Architektur der Region im Spiegel - WV Verlag
Per Mausklick Überblick über Baubranche
Ausgaben der Architekturtitel des WV-Verlages unter www.bauenundwirtschaft.com als Vollversion im In-
ternet. Wir stellen auch Ihr Angebot mit vielen Serviceleistungen ins Netz

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                                                                            les mehr. Den Gesamtüberblick bieten Ihnen die Branchenverzeichnisse
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                                                                            einem Mausklick auf die Adresse den entsprechenden Beitrag oder das
                                                                            gewünschte Firmenprofil angezeigt. Wurde in der Papierversion eine
                                                                            Homepage- oder E-Mail-Adresse gedruckt, so sind Sie durch die von
                                                                            uns als Service gesetzte Verlinkung wiederum nur einen Mausklick von
                                                                            der gewünschten Firmenhomepage bzw. der Kontaktaufnahme per
                                                                            E-Mail entfernt.
                                                                            Auch ein Überblick über ausländische Bauprojekte und Architektur-
                                                                            szene ist auf der Seite www.bauenundwirtschaft.com möglich: Die Aus-
                                                                            gaben des WV-Verlages erscheinen mit regionalem Bezug in Deutsch-
                                                                            land, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein. Und wenn Sie uns mal
                                                                            in Deutschland besuchen möchten – unsere Wegbeschreibung via Kar-
                                                                            tenausschnitt hilft Ihnen, den Weg nach Worms zu finden.
                                                                            Dass sich auch die elektronische Version unserer Architektur-Publika-
                                                                            tionen großer Beliebtheit erfreut, zeigt auch die hohe Listung in ex-
Heute ist das Internet längst dabei, zum Massenmedium zu werden.            ternen Suchmaschinen.
Mit der Zahl der Zugriffe steigt auch die Bedeutung des Internet – egal
ob es sich um die Informationsbeschaffung und Präsentation, elek-           WIR GESTALTEN AUCH IHREN PROFESSIONELLEN INTERNET-
tronische Post (E-Mail), Videokonferenzen oder virtuelles Einkaufen (E-     AUFTRITT
Commerce) handelt. Dieses neueste Medium der Kommunikation ver-             Große Firmen haben längst die neue Internet-Plattform für sich ent-
ändert die Welt wie einst Telefon oder Fax.                                 deckt.
                                                                            Die Unternehmen werben für sich (Imageaufbau), ihre Produkte und
ARCHITEKTURTITEL IM INTERNET                                                Dienstleistungen. Gleichzeitig haben sie per E-Mail den schnellen und
Eine Internet-Version aktueller Publikationen bieten inzwischen viele       direkten Kontakt zu ihren Kunden.
Verlage an – doch Internet-Präsentation ist nicht gleich Internet-Prä-      Auch für kleinere Unternehmen ist der Internetauftritt interessant. Die
sentation.                                                                  Seite im Netz schafft Raum, die Firmenphilosophie, Angebote, Leis-
Der WV-Verlag, u.a. Herausgeber von Architekturfachbüchern, wartet          tungen und Referenzen vorzustellen. Die eigene Homepage kann alle
im Internet unter www.bauenundwirtschaft.com mit einigen Details            Produkte mit Bild und Beschreibung präsentieren, eine gelungene, stets
auf, die bisher nur wenige Internet-Auftritte in diesem Umfang bie-         aktuelle Werbung mit geringem Aufwand – auch finanziell. Die eige-
ten.                                                                        ne Firmen-Homepage ohne spezielles Fachwissen über Kommunikati-
Sie wollen sich schnell über neue Architekturprojekte und/oder Hand-        on und Programmierung zu erstellen, führt durch die unprofessionel-
werksfirmen informieren? Hier finden Sie Projekte, Architekten, Bau-        le Außendarstellung unweigerlich zu Negativ-Werbung.
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                                                                            Unternehmen zugeschnitten mit vielen Serviceleistungen wie An-
   Ausgewählte Publikationen                                                meldung in Suchmaschinen oder
              Bauen und                            Bauen und                regelmässiger Aktualisierungen
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              Architektur der                      Architektur der Region
              Region                               im Spiegel               erhalten Sie unter:
              im Spiegel                           Ostschweiz 2019
              Kanton Zürich 2020                                            www.bauenundwirtschaft.com
                                                                            oder telefonisch unter
                                                                            Tel. 00 49 62 47/9 08 90-0,
              Bauen und                            Wohnbau                  Fax 00 49 62 47/9 08 90-10
              Wirtschaft                           Metropolregion
              Architektur der Region               Wien 2019
              im Spiegel
              Kanton Aargau /                                                  Weitere Infos unter:
              Kanton Solothurn 2019                                            www.wv-verlag.de
                                                                               www.bauenundwirtschaft.com

                                                                                                                                  Im Blickpunkt       7
FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN - Bauen + Wirtschaft Architektur der Region im Spiegel - WV Verlag
Alpiner Kleinstaat ungebremst im Wachstum
    Auf 160 km² höchste Qualität für Bewohner und Unternehmertum: Das Fürstentum Liechtenstein ist eines
    der kleinsten Länder Europas, doch eines mit dem höchsten durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen welt-
    weit

    INNOVATIVER, WELTOFFENER WIRTSCHAFTSSTANDORT IM                             innovativen, zuverlässigen, international gefragten Finanzplatz und ei-
    RHEINTAL WEITERHIN MIT HERVORRAGENDEN WACHSTUMS-                            nem Wirtschaftsstandort mit weltoffenem Esprit aus, der durch seine
    PERSPEKTIVEN                                                                global erfolgreichen Industrieunternehmen und vielfältige, kreative Be-
    Das Fürstentum Liechtenstein mag klein sein, aber im internationa-          triebe in wissensbasierten Branchen geprägt wird. Aus Liechtenstein
    len Vergleich bringt es proportional zu seiner Grösse geradezu wirt-        kommen stets Hightech-Produkte höchster Qualität, ganz gleich ob
    schaftliche Höchstleistungen. Eingebettet zwischen malerischer Berg-        Maschinen- und Gerätebau, Anlagenbau, Präzisionsinstrumente, etwa
    landschaft und Rheintal, zwischen Österreich und der Schweiz, er-           im Elektro- und Optikbereich, Produkte der Dentalindustrie oder Nah-
    streckt es sich auf gerade einmal 160 km² Landesfläche. Ohne                rungsmittelindustrie.
    nennenswerte natürliche Ressourcen hat das Land die Transformati-           Mit seinem 300. Landesjubiläum feierte das Land im Jahr 2019 seine
    on vom Agrarstaat zur Dienstleistungsgesellschaft mit hoher Lebens-         einzigartige Erfolgsstory. Nach 230 Jahren als Bauernstaat folgte der
    qualität in strammen Schritten bewältigt und die Herausforderung der
    globalen, digitalisierten Gesellschaft mit Bravour gemeistert – indem
    es konsequent auf (Aus-)Bildung als bedeutendste liechtensteinische         Das Fürstentum präsentiert sich seit Jahren mit schlanken, effizienten Verwaltungs-
                                                                                strukturen schuldenfrei, weltoffen und innovativ in Hinblick auf optimale Rahmenbe-
    Ressource gesetzt hat. High-Tech- bzw. High-Services-Branchen tra-          dingungen für wirtschaftliche Höchstleistungen. Die attraktiven Standortvorteile der
    gen heute wesentlich zum Erfolg der grundsätzlich exportorientierten        liberalen, stabilen Wirtschaftspolitik und der kurzen Wege wirken sich in einem le-
    liechtensteinischen Volkswirtschaft bei. Die attraktiven Standortvor-       bendigen, engagierten Unternehmertum, einem innovativen, zuverlässigen interna-
                                                                                tional gefragten Finanzplatz und einem Wirtschaftsstandort mit weltoffenem Esprit
    teile der liberalen, stabilen Wirtschaftspolitik und der kurzen Wege wir-   aus, der durch seine global erfolgreichen Industrieunternehmen und vielfältige, krea-
    ken sich in einem lebendigen, engagierten Unternehmertum, einem             tive Betriebe in wissensbasierten Branchen geprägt wird         Abb.: Fischer Architekten

8    Im Blickpunkt
Die grösste Bank im Land ist die LGT, die seit 1930 im Besitz des Fürstenhauses von
Liechtenstein ist. Mit der Perspektive, dass das Bankhaus weiterwächst und allein im
Fürstentum in den kommenden Jahren mit mehreren Hundert neuen Angestellten ge-
rechnet werden kann, ist eine etappenweise Erweiterung des Hauptsitzes in Vaduz
geplant. Zunächst soll nach Antrag der Baubewilligung frühestens ab Ende 2021 ein
erster Baukörper für bis zu 220 neue Arbeitsplätze realisiert werden
                                                              Abb.: Fischer Architekten

Wandel zur prosperierenden modernen Volkswirtschaft ohne Staats-
verschuldung. Auf praktisch jeden der rund 37.000 Einwohner kommt
ein Arbeitsplatz, die Unternehmensdichte ist enorm. Die meisten Men-
schen und Unternehmer konzentrieren sich in den heute weitgehend
verwachsenen Gemeinden Vaduz, Schaan und Triesen. Hinzu kommen
weitere acht Gemeinden im Ober- und Unterland. Dabei spielt auch
ein vielfältiger, vor allem im Finanzsektor gut aufgestellter Dienstleis-
tungssektor eine zentrale Rolle im wirtschaftlichen und öffentlichen
Leben. Banken, Versicherungen, Vermögensverwalter, Fonds, Treu-
händer sowie FinTech- und Blockchain-Unternehmen findet man im
Fürstentum in hoher Dichte.

DIE GRÖSSTE BANK DES FÜRSTENTUMS WÄCHST WEITER: DIE
LGT-BANK INVESTIERT IN EINEN KOMPLEXEN NEUBAU IN DREI
ETAPPEN
Liechtenstein hat bereits eine 150-jährige Tradition als Finanzplatz.
Nachdem 1861 die erste liechtensteinische Bank gegründet wurde,
hat sich der Finanzsektor inzwischen längst zu einer der zentralen Säu-
len der erfolgreichen liechtensteinischen Volkswirtschaft entwickelt.
Mit rund 16 Prozent der Erwerbstätigen sind überdurchschnittlich vie-
le hoch qualifizierte Arbeitskräfte in diesem Bereich beschäftigt. Das
politisch und wirtschaftlich stabile Umfeld und die hohe Dienstleis-
tungsqualität bieten beste Voraussetzungen für den kleinen, aber
hochgradig spezialisierten und international stark vernetzten Finanz-
platz.

                                                                Im Blickpunkt             9
Die mehrheitlich im Besitz des Landes Liechtenstein befindliche LLB-                    ist CEO der LGT Gruppe. Das international tätige Finanzdienstleis-
     Gruppe verzeichnete 2019 einen Anstieg an Kundenvermögen und                            tungsunternehmen konzentriert sich auf das Private Banking und das
     Kundenausleihungen um 11,4 Prozent. Der Netto-Neugeldzufluss von                        Asset Management und hat seinen Hauptsitz in Vaduz. Es verzeich-
     4,1 Mrd. sfr ist rekordverdächtig, ebenso die Steigerung der Ge-                        net ein respektables Wachstum. Mit dem Vermögen ist auch die Zahl
     schäftserträge im Verhältnis zum Aufwand. Auch die VP Bank Grup-                        der Mitarbeiter, die dieses verwalten, sprunghaft angestiegen. In den
     pe verzeichnet ein deutlich höheres betreutes Kundenvermögen und                        vergangenen drei Jahren wurden weltweit 1.030 neue Mitarbeiter ein-
     konnte ihren Konzerngewinn 2019 um gut ein Drittel steigern.                            gestellt. Mit der Perspektive, dass das Bankhaus weiterwächst und
     Die grösste Bank im Land ist die LGT, die seit 1930 im Besitz des Fürs-                 allein im Fürstentum in den kommenden Jahren mit mehreren Hun-
     tenhauses von Liechtenstein ist. Prinz Max von und zu Liechtenstein                     dert neuen Angestellten gerechnet werden kann, ist eine Erweiterung
                                                                                             des Hauptsitzes in Vaduz unvermeidbar.
                                                                                             Im Zuge eines Architekturwettbewerbs wurde der Entwurf von Fischer
     Das Land setzt auf Kommunikation, kurze Wege, Beziehungspflege, Vernetzung und          Architekten ausgewählt. Er soll nun bedarfsweise in Etappen realisiert
     die Nutzung von Synergien. Die in den vergangenen zwei Jahrzehnten hinzugekom-          werden. Zunächst soll nach Antrag der Baubewilligung frühestens ab
     mene charismatische Architektur nicht nur von Landtagsgebäude, Landesmuseum,
     Landesarchiv und Kunstmuseum repräsentiert mit modernem Esprit und urbanem              Ende 2021 ein erster Baukörper für bis zu 220 neue Arbeitsplätze fer-
     Flair die zukunftsoffene und weltoffene Ausrichtung des Fürstentums. Auch die Lan-      tiggestellt werden. Ab 2022 wird über die zweite Etappe entschieden.
     desverwaltung wird sich künftig auf kurzen Wegen unter einem Dach in einem zeit-
     gemässen, kundenorientierten und bürgernahen Verwaltungsgebäude konzentrieren
                                                                                             Diese soll noch zwei Gebäudeteile mit hoher Nutzungsflexibilität und
                                                                  Abb.: Cavegn Architekten   weiteren Expansionsoptionen umfassen. Dazu wird bewusst eine

10    Im Blickpunkt
nachhaltige Hybridbauweise gewählt: mit wenig, präzise eingesetz-         auf optimale Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Höchstleistun-
tem Beton, viel Glas und reichlich einheimischem Holz, nicht nur für      gen. Gemäss Verfassung ist das Land bis heute eine konstitutionelle
die Fassade. Gedacht ist dabei an druckimprägnierte Tanne, Eiche oder     Erbmonarchie auf demokratischer und parlamentarischer Grundlage
Fichte. Ausserdem erfüllen die technischen Anlagen höchste Ansprü-        – damit liegt die Staatsgewalt beim Fürsten und beim Volk. Das Land
che an Flexibilität und Nachhaltigkeit.                                   setzt auf Kommunikation, kurze Wege, Beziehungspflege, Vernetzung
Der Neubaukomplex soll sich zwischen Herrengasse, Altenbach und           und die Nutzung von Synergien. Das hat sich bewährt. In Vaduz kon-
Egerta in das Quartier integrieren. Dabei präsentiert sich der erwei-     zentriert sich der Sitz der Behörden und des Landtags sowie die fürst-
terte Hauptsitz als feingliedriges, in der Höhe gestuftes Ensemble, das   liche Residenz und das Erzbistum. Die in den vergangenen zwei Jahr-
parallel zum Hang gesetzt wird, eingebettet in ein unmittelbares Um-      zehnten hinzugekommene charismatische Architektur nicht nur von
feld, das durch begrünte Innenhöfe und einladende Wegenetze na-           Landtagsgebäude, Landesmuseum, Landesarchiv und Kunstmuseum
turnah gestaltet wird.                                                    repräsentiert mit modernem Esprit und urbanem Flair die zukunfts-
                                                                          offene und weltoffene Ausrichtung des Fürstentums.
VADUZ BÜNDELT DIE VERWALTUNG IN EINEM REPRÄSENTATI-                       Nun erhält auch die Landesverwaltung ein zeitgemässes, kundenori-
VEN NEUBAU FÜR DIE LANDESVERWALTUNG UND SCHAFFT                           entiertes Verwaltungsgebäude. Die derzeit noch auf 24 Standorte ver-
MEHR PLATZ FÜR DIE LANDESBIBLIOTHEK                                       streuten 38 Ämter mit insgesamt rund 900 Mitarbeitenden sollen suk-
Das Fürstentum präsentiert sich heute mit schlanken, effizienten Ver-     zessive zusammengefasst und künftig auf noch kürzeren Wegen effi-
waltungsstrukturen schuldenfrei, weltoffen und innovativ in Hinblick      zient zusammenarbeiten. Dabei steht auch die Bürgernähe ganz oben

                                                                                                                               Im Blickpunkt       11
auf der Prioritätenliste. Das Ganze ist eingebettet in ein nachhaltiges   Auf der Südseite des Schulgebäudes Giessen wird in den kommenden Jahren ein
                                                                               kompaktes Dienstleistungszentrum entstehen. Als erster Baustein wird ein Gebäude-
     Gesamtkonzept.                                                            komplex im Südwesten der Marktplatzgarage realisiert, in dem ab Frühjahr 2024
     Auf der Südseite des Schulgebäudes Giessen wird in den kommen-            rund 270 Mitarbeitende einziehen sollen                     Abb.: Cavegn Architekten
     den Jahren ein kompaktes Dienstleistungszentrum entstehen. Cavegn
     Architekten entwarfen als ersten Baustein einen Gebäudekomplex im
                                                                               Mit dem Bezug 2024 werden unter anderem auch vier Amts- bzw.
     Südwesten der Marktplatzgarage, in dem ab Frühjahr 2024 rund 270
                                                                               Dienststellen der Landesverwaltung mit rund 70 Mitarbeitenden in den
     Mitarbeitende einziehen sollen. Der Kubus reagiert auf die Umgebung
                                                                               Neubau umziehen, die derzeit in den vier Obergeschossen des Post-
     mit seiner klaren, ruhigen Formensprache und bewusst gewählter Ge-
                                                                               und Verwaltungsgebäudes im Vaduzer Städtle untergebracht sind. Das
     bäudehöhe mit durchgehender Traufkante. Das Volumen nutzt die ge-
                                                                               Gebäude aus den 1970er Jahren ist sanierungsbedürftig. Im Zuge des
     samte Parzellentiefe aus und orientiert sich zum Zentrum hin mit kraft-   Umzugs und der daraufhin folgenden Sanierung soll hier im Sommer
     voller Ausstrahlung. Die stringent gegliederte Fassade der drei Ober-     2026 dann die Landesbibliothek einziehen.
     geschosse lockert sich im Erdgeschoss durch Kolonnaden einladend          Die Ausleihen der Landesbibliothek sind zwischen 2013 und 2018 um
     auf. Im Innern begrüsst die Besucher das offene, transparente Am-         50 Prozent angestiegen. Am neuen Standort, im ehemaligen Post- und
     biente der Schalterzone, das den Blick in den geschossübergreifend        Verwaltungsgebäude im Herzen von Vaduz, soll die Landesbibliothek
     verglasten Innenhof und auf die Büroetagen eröffnet. Ein ausgeklü-        zu einem noch attraktiveren, generationenübergreifenden Lernort,
     gelt konzipiertes Modulsystem bildet das räumlich flexible Raster für     Treffpunkt und Veranstaltungsort werden. Für die zeitgemäss konzi-
     Büro-, Sitzungs- und Dienstleistungsräume. Die Bauarbeiten sollen im      pierte Umnutzung ist vorgesehen, das baulich und konstruktiv gut er-
     vierten Quartal 2020 beginnen.                                            haltene Gebäude mit einer neuen, imagebildenden Gebäudehülle und
                                                                               moderner Haustechnik energieeffizient zu sanieren. Nach aussen wird
                                                                               das ehemalige Post- und Verwaltungsgebäude eine kraftvolle, zeit-
                                                                               gemässe Präsenz im Stadtraum erhalten. Im Innern sind auf insge-
                                                                               samt rund 3.400 m² neben funktionalen Medien- und Magazinflächen
                                                                               auch attraktive Publikumsbereiche vorgesehen – mit Cafeteria, Aus-
                                                                               stellungen, Zeitschriften-Lounge, Kinder- und Jugendbibliothek sowie
                                                                               Bereiche für die Belletristik. Hinzu kommen ein Kulturgüterschutzraum
                                                                               sowie im Attika 220 m² Raumreserven für künftige Entwicklungen. Die
                                                                               behindertengerechte Erschliessung wird durch eine Liftanlage ge-
                                                                               währleistet. In den oberen Geschossen sollen zusätzlich zu den Me-

                                                                               Mit dem Umzug mehrerer Amtsstellen in die neue Landesverwaltung wird im Vadu-
                                                                               zer Städtle unter anderem das sanierungsbedürftige Post- und Verwaltungsgebäude
                                                                               aus den 1970er Jahren frei. Hierin soll ab ca. Sommer 2026 die Landesbibliothek ein-
                                                                               ziehen. Sie wird sich hier nach Sanierung und Umbau künftig als noch attraktiverer,
                                                                               generationenübergreifender Lernort, Treffpunkt und Veranstaltungsort präsentieren
                                                                                                                                        Abb.: KAUNDBE Architekten AG

12    Im Blickpunkt
dienflächen auch einladende Lernbereiche sowie ein Veranstaltungs-
raum, ein Lesesaal sowie die Mitarbeiterbüros unterkommen.
Für die Umnutzung des Post- und Verwaltungsgebäudes Vaduz für die
Liechtensteinische Landesbibliothek beantragt die Regierung die Ge-
nehmigung eines Verpflichtungskredits, der rund 22 Mio. sfr beträgt;
die Gemeinde Vaduz hat bereits einen einmaligen Investitionskos-
tenbeitrag von 3 Mio. sfr in Aussicht gestellt.

UNTER EINEM DACH: DIE VADUZER GEMEINDEVERWALTUNG,
DIE LIECHTENSTEINISCHE ROTE-KREUZ-EINSATZZENTRALE UND
EIN WERKHOF
An der Wuhrstrasse, in nächster Nähe zum Autobahnanschluss, ent-
steht die neue Einsatzzentrale des Liechtensteinischen Roten Kreuzes
(LRK). Sie wird zusammen mit der Gemeindeverwaltung Vaduz am
Standort des bestehenden Werkhofs künftig das neue Tor zu Vaduz
markieren.
Den Neubau für die Zusammenführung der verschiedenen Nutzungen
– der Werkhof bleibt – plante die ArchitekturAtelier AG, deren Ent-
wurf im Rahmen eines Wettbewerbs zur Weiterbearbeitung ausge-
wählt worden war. Dabei spielt die Idee, alles unter einem Dach zu-
sammenzufassen, die zentrale Rolle. Das Projekt „The Roof“ präsen-
tiert sich in kubischer Formensprache mit Sichtbetonfassade und
Fensterbändern. Die unterschiedlichen Nutzer lassen sich in den Ge-
schosshöhen ablesen. Der bestehende Werkhof und das Verwal-
tungsgebäude sind über eine offene Freifläche miteinander verbun-
den. Dabei gruppieren sich die Büros und Sitzungszimmer der Ver-
waltung einerseits und die Büro-, Schulungs- und Ruheräume des LRK
andererseits um drei Innenhöfe in der obersten, transparent und licht-
durchflutet gestalteten Etage. Im Sockelgeschoss konzentrieren sich
die Einsatzfahrzeuge des LRK und des Werkhofs. Auf zwei unter-
schiedlich hohe Untergeschosse verteilen sich die Einstellhallen so-
wie Archiv- und Technikräume. Die Gemeinde Vaduz geht als Vorbild
für die Energiestadt voran und realisiert den gemäss dem Minergie-
A-Standard konzipierten Neubau unter anderem mit einer Wärme- und
Kälteerzeugung, die mittels zwei hoch effizienter Aussenluft-Wärme-
                                                                         Das neue Tor zu Vaduz bilden künftig die Gemeindeverwaltung Vaduz gemeinsam
pumpen gewährleistet wird, sowie einer Photovoltaikanlage mit ei-        mit der neuen Einsatzzentrale des Liechtensteinischen Roten Kreuzes (LRK) und dem
ner Leistung von 170 kWP.                                                vor Ort bereits bestehenden Werkhof                  Abbildungen: ArchitekturAtelier AG

                                                                                                                                           Im Blickpunkt           13
LIECHTENSTEINISCHES LANDESSPITAL ERHÄLT AUF DEM WILLE-
                                                                                                AREAL IN VADUZ EINEN NEUBAU
                                                                                                Liechtensteins Gesundheitswesen gilt als ausgezeichnet. Stationäre
                                                                                                Behandlungen erfolgen dabei sowohl im eigenen Landeskrankenhaus
                                                                                                als auch durch sogenannte Vertragsspitäler in der benachbarten
                                                                                                Schweiz und Vorarlberg. Seit bald 130 Jahren besteht das Landesspi-
                                                                                                tal Liechtenstein, dessen zentrale medizinische Grundversorgung heu-
                                                                                                te durch hohe Qualität und die enge Allianzpartnerschaft mit dem Kan-
                                                                                                tonsspital Graubünden als Zentrumsspital gewährleistet wird. Im Jahr
                                                                                                2000 ist das Spital von der Gemeinde Vaduz in den Landesbesitz über-
                                                                                                gegangen. Doch die in der Vergangenheit bereits mehrfach um- und
                                                                                                ausgebaute Spitalimmobilie kann vor dem Hintergrund ihres Alters und
                                                                                                veränderter technischer, infrastruktureller und prozessualer Anforde-
                                                                                                rungen dem Anspruch an das hohe Niveau der Gesundheitsversorgung
                                                                                                nicht mehr optimal genügen. Um auch in Zukunft die exzellente Qua-
                                                                                                lität des Landesspitals Liechtenstein zu gewährleisten, so ergab die
                                                                                                Untersuchung verschiedener Varianten, stellt ein Neubau auf dem Wil-
                                                                                                le-Areal in unmittelbarer Nachbarschaft zur Alten Rheinbrücke Vaduz-
                                                                                                Sevelen die am besten geeignete Lösung dar.
                                                                                                Der Baugrund ist bereits im Landesbesitz. Für den Neubau genehmigte
                                                                                                der Landtag im Herbst 2019 einen Verpflichtungskredit von 65,5 Mio. sfr.
                                                                                                Die Bevölkerung hat dem Projekt im November 2019 ebenfalls zu-
                                                                                                gestimmt. Die Gemeinde Vaduz wird sich mit 7 Mio. sfr an den Bau-
                                                                                                kosten beteiligen, sodass die budgetierten 72,5 Mio. sfr gesichert sind.
                                                                                                Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs wird nun bis November
                                                                                                2020 die beste Lösung für die komplexe Bauaufgabe gesucht. Mit dem
                                                                                                Bezug wird im Jahr 2025 gerechnet.

                                                                                                ERSTKLASSIGER WIRTSCHAFTSSTANDORT MIT HERVORRAGEN-
                                                                                                DEN RAHMENBEDINGUNGEN: GLOBALE NISCHENPLAYER INVES-
                                                                                                TIEREN IN IHRE ZUKUNFT IM KLEINSTAAT
     Um auch in Zukunft die exzellente Qualität des Landesspitals Liechtenstein zu ge-          Weltweit kann man die Produkte und Dienstleistungen innovativer
     währleisten wird bis ca. 2025 ein Neubau auf dem Wille-Areal in unmittelbarer              Liechtensteiner Unternehmen finden. Das Fürstentum bietet für sie her-
     Nachbarschaft zur Alten Rheinbrücke Vaduz-Sevelen entstehen. Der Kredit hierfür ist
     gesichert, die Planungen gehen nun in die Details                                          vorragende Rahmenbedingungen: gut ausgebildete Fachkräfte, nicht
                                                      Abbildungen: Landesspital Liechtenstein   nur aus dem Inland, sondern auch aus der angrenzenden Bodensee-

14    Im Blickpunkt
Die Hilti Gruppe ist mit 30.000 Mitarbeitern in über 120 Ländern ein echter Global             HILTI GRUPPE BEKENNT SICH LANGFRISTIG ZUM STANDORT
Player. Der Hauptsitz befindet sich in Schaan und wird seit einigen Jahren umfassend           LIECHTENSTEIN UND BAUT SEINEN HAUPTSITZ IN SCHAAN WEI-
modernisiert. Das Gesamtprojekt für eine umfassende Erneuerung der Konzernzen-
trale soll dem Unternehmen mit modernsten Konzepten für die Arbeitsplatzgestal-                TER AUS
tung einen Wettbewerbsvorteil als attraktiver Arbeitgeber für ein leistungsstarkes             Die Hilti Gruppe ist mit 30.000 Mitarbeitern in über 120 Ländern der
internationales Team sichern       Abb.: maaars architektur visualisierung/Nightnurse Images
                                                                                               Erde aktiv. Doch die Wurzeln des Bautechnologiekonzerns liegen in
region, die liberale Wirtschaftspolitik mit kurzen Entscheidungswegen,                         Schaan in Liechtenstein. Hilti bietet komplette Systemlösungen für Pro-
einen direkten europaweiten und internationalen Marktzugang, die                               fis am Bau und entwickelt führende Innovationen für Elektrogeräte,
Zuverlässigkeit als Triple-A-Staat sowie die grosse Kapitalkraft der öf-                       Produkte wie Befestigungslösungen oder Brandschutz, Software für
fentlichen Hand.                                                                               die digitale Planung (BIM) oder die Betriebsmittelverwaltung und nicht
Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten werden im Kleinstaat gezielt                           zuletzt Services wie Flottenmanagement sowie alles, was zur Gerä-
gefördert. Innovation ist ein wichtiger Motor der überzeugenden Wirt-                          tewartung gehört.
schaftskraft. Liechtensteins Investitionsanteil in Forschung und Ent-                          2019 konnte die Hilti Gruppe ihren Umsatz um 4,3 Prozent steigern.
wicklung beträgt rund 8,4 Prozent des BIP – im weltweiten Vergleich                            Obwohl das Unternehmen seit Jahren stetig in den zukunftsfähigen
ist das hervorragend. Und diese Investitionen tätigen hier die Indus-                          Ausbau investiert, stieg das Betriebsergebnis um 7,4 Prozent auf 783
triebetriebe. Rund 40 Prozent der Arbeitskräfte in Liechtenstein sind                          Mio. sfr. Die komplexe Modernisierung des Hauptsitzes in Schaan, die
in der Industrie beschäftigt. Zu den vielen engagierten Klein- und Mit-                        mit dem Bau des Innovationszentrums 2014 und gefolgt von der Er-
telbetrieben kommen auch einige Grossunternehmen, die Welt-                                    neuerung des Hauptverwaltungsgebäudes im Jahr 2015 ihren Anfang
marktführer in ihren Bereichen sind.                                                           nahm, ist noch nicht abgeschlossen. Das Gesamtprojekt für eine um-

                                                                                                                                                     Im Blickpunkt       15
Bereits im Januar 2020 wurde das Bürogebäude Mitte den rund 200 Mitarbeitenden               Beide Bürogebäude, Mitte und Nord, sind im Innern durch flexible, zu-
     übergeben, die hier ihren Arbeitsplatz flexibel entsprechend ihren jeweiligen Bedürf-
     nissen auswählen können               Abbildungen: David Willen_Tania Willen_Studio Willen   kunftsorientierte Open-Space-Arbeitsplätze und aussen mit einem ho-
                                                                                                  rizontal akzentuierten Fassadenbild aus dunklen Brüstungs- und Fens-
     fassende Erneuerung der Konzernzentrale soll dem Unternehmen mit                             terbändern geprägt, wobei die Eingangsbereiche im Erdgeschoss
     modernsten Konzepten für die Arbeitsplatzgestaltung einen Wettbe-                            durch Rücksprünge akzentuiert werden. Mit der Planung hatte Hilti
     werbsvorteil als attraktiver Arbeitgeber für ein leistungsstarkes, in-                       die Giuliani Hönger AG beauftragt.
     ternationales Team sichern. Es beinhaltet neben verschiedenen Büro-                          Der Solitär zwischen Park und Feldkircherstrasse wird den Campus ge-
     gebäuden auch ein Parkhaus mit 900 Parkplätzen und einen gross-                              gen Nordwesten begrenzen. Das durch eine Arkade aufgelockerte Erd-
     zügig angelegten, einladend begrünten Campus. Nun fügen sich auch                            geschoss öffnet sich parkseitig mit Sitzungszimmern und einem Re-
     die beiden letzten Neubauten Mitte und Nord auf das Campusareal,                             staurant. Darüber werden zwei Geschosse für flexibel bespielbare,
     das durch die bestehenden Verwaltungsgebäude und Werkshallen so-                             nach innen und aussen transparent gestaltete Bürolandschaften stüt-
     wie das Innovationszentrum strukturiert ist. Eingebettet wird der fer-                       zenfrei zwischen Gebäudehülle und einen zentralen, kommunikativen
     tiggestellte Campus in eine durch Grünflächen und Aufenthaltsberei-                          Lichthof eingespannt.
     che gestaltete Parkanlage.                                                                   Bereits im Januar 2020 wurde das Bürogebäude Mitte den rund 200

16    Im Blickpunkt
Mitarbeitenden übergeben, die hier ihren Arbeitsplatz flexibel ent-      türliche Kulisse und den optisch fliessenden Übergang in die Land-
sprechend ihren jeweiligen Bedürfnissen auswählen können. Kreati-        schaft. Unter den gestalterischen Freiraumelementen finden sich ne-
vität und Ideenreichtum sollen in dem bewusst ansprechend gestal-        ben offenen Wiesen auch verschiedene Solitärbäume sowie Gruppen
teten sowie technisch gemäss modernsten Erkenntnissen konzipier-         aus Hainbuchen, Eschen, Eichen, Kiefern, Ahorn sowie aus klassischen
ten Arbeitsumfeld gefördert werden. Charakteristisch sind dabei freie    Obst- und Parkbäumen. Als gestalterische Highlights kommt eine Per-
Flächen und zurückhaltend gestaltete, ästhetische Grenzen für einen      gola mit multifunktionalem Event-Pavillon vom Parkhaus bis zur Ar-
einladenden und insgesamt intensiveren Austausch. Hoch motivierte        kade des Bürogebäudes Nord hinzu. Konische Oberlichter in der Dach-
Talente aus aller Welt sollen sich hier wohlfühlen. Das dreigeschossi-   konstruktion erzeugen dabei reizvolle, differenzierte Licht- und Re-
ge Bürogebäude Mitte ersetzt die ehemalige Industriehalle am Vor-        flektionseffekte.
platz. Auch hier wurden die Decken stützenfrei zwischen Gebäude-         Insgesamt investiert Hilti rund 100 Mio. sfr in die umfassende Mo-
hülle, Erschliessungskernen und einem zentralen Lichthof gespannt,       dernisierung seines Campus.
um eine maximal flexibel nutzbare Bürolandschaft zu eröffnen. Ge-
                                                                         Die Neugestaltung des Hilti Campus beinhaltet neben den letzten Neubauten der Bü-
nerell bietet die Parklandschaft explizit mannigfaltige Eindrücke und    rogebäude Mitte und Nord, die sich in das Areal mit den bestehenden Verwaltungs-
Qualitäten, die zur Inspiration der Mitarbeiter beitragen sollen. Das    gebäuden und Werkshallen sowie dem neuen Innovationszentrum und einem neuen
                                                                         Parkhaus mit 900 Parkplätzen einfügen, auch eine grosszügig angelegte, einladend
Waldstück im Südosten bildet dabei zugleich eine raumbildende, na-       begrünte Parklandschaft. Das dreigeschossige Bürogebäude Mitte erstreckt sich mit
                                                                         seinen Arbeitsplätzen sogar ausdrücklich bis in diese Parklandschaft hinein. Sitzele-
                                                                         mente und einladende Plätze bieten gezielt Alternativen zu den klassischen Bespre-
                                                                         chungszimmern. Gestalterische Highlights bilden dabei eine Pergola mit multifunk-
                                                                         tionalem Event-Pavillon und ein Wandelgang vom Parkhaus bis zur Arkade des Büro-
                                                                         gebäudes Nord                                   Abbildungen: Vogt Landschaftsarchitekten

                                                                                                                                           Im Blickpunkt            17
GROSSE INVESTITIONEN: HILCONA SETZT AUF DEN STANDORT                      die Modernisierung der Infrastruktur und Bestandsflächen fliessen. Die
     SCHAAN                                                                    Umsetzung ist in Etappen vorgesehen und von der zukünftigen Markt-
     Die im Jahr 1935 gegründete Hilcona AG hat sich als Familienbetrieb       entwicklung abhängig. Das umfangreiche Gesamtprojekt umfasst
     mit Frisch-, Tiefkühl- und weiteren Fertigprodukten durch visionäres      neue Hochregallager, Produktions- und Lagerräume, Labore zur Qua-
     Unternehmertum bis heute erfolgreich entwickelt. Die Produktinno-         litätssicherung, Logistikgebäude und ein Entwicklungszentrum sowie
     vation spielte dabei stets eine wichtige Rolle, und die gelingt noch      die Modernisierungen bestehender Outbound- und Produktionsge-
     besser mit hoch motivierten Mitarbeitern – aktuell wurde Hilcona als      bäude. Auf der Grundlage eines Masterplans werden nicht nur neues-
     erstes Unternehmen des Fürstentums mit dem wichtigsten Schweizer          te Technik implementiert und moderne Ersatzbauten für die neuen,
     Qualitätssiegel „Friendly Work Space“ ausgezeichnet. Rund 900 Mit-        frischen Produktlinien – darunter Pasta, Salate und ganzen Mahlzei-
     arbeiter sind im Schaaner Traditionsunternehmen beschäftigt und das       ten – realisiert, sondern insgesamt auch mehr Nachhaltigkeit auf dem
     soll auch so bleiben. Doch auch auf Konsument*innenseite präsen-          Firmenareal gewährleistet werden. Unter anderem werden sämtliche
     tiert sich Hilcona fortschrittlich. Das Unternehmen wurde als erstes in   Dachflächen extensiv begrünt.
     der Schweiz und in Liechtenstein für seine effiziente transparente Pro-   Die erste Etappe umfasst ein neues Mehrzweckgebäude mit einem
     duktinformation ausgezeichnet. Sämtliche geforderten Daten werden         Investitionsvolumen von 15 Mio. sfr. Vor dem Hintergrund eines Pro-
     automatisiert über den Datenpool an die Konsumentinnen und Kon-           jektwettbewerbs im einstufigen Einladungsverfahren wird das Grund-
     sumenten übermittelt.                                                     stück an der Bendererstrasse bei laufendem Betrieb neu bebaut wer-
     Seit 2017 gehört Hilcona zur schweizerischen Bell Food AG, die mehr-      den. Die geplante Betriebserweiterung ist für die Hilcona AG eine wei-
     heitlich der Coop-Genossenschaft gehört. Der Hauptsitz befindet sich      tere wichtige Massnahme zur Standort- und Arbeitsplatzsicherung.
     bis heute in Schaan und konzentriert dort neben der Konzernleitung
     auch die Forschung und Entwicklung sowie die zentrale Verwaltung.
                                                                               Die Hilcona AG hat sich als traditionsreicher Familienbetrieb mit Frisch-, Tiefkühl- und
     Der Standort Schaan entwickelt sich aber auch immer mehr zum Fri-         weiteren Fertigprodukten durch visionäres Unternehmertum bis heute erfolgreich
     schestandort. Neben frischer Pasta und Mahlzeiten beliefert der Stand-    entwickelt. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 100 Mio. sfr werden
                                                                               in den kommenden Jahren sukzessive Infrastruktur und Bestand auf der Grundlage
     ort Schaan die angrenzenden Nachbarländer auch immer mehr mit             eines Masterplans bei laufendem Betrieb modernisiert. Das umfangreiche, durch-
     ultrafrischen Produkten wie Salaten und Müesli für den To-Go-Ver-         wegs nachhaltig konzipierte Gesamtprojekt umfasst neue Hochregallager, Produkti-
     zehr.                                                                     ons- und Lagerräume, Labore zur Qualitätssicherung, Logistikgebäude und ein
                                                                               Entwicklungszentrum sowie die Modernisierungen bestehender Outbound- und Pro-
     Mit grossen Investitionen wird die Bell Food Group den Standort Liech-    duktionsgebäude. Die erste Etappe umfasst ein neues Mehrzweckgebäude an der
     tenstein noch weiter ausbauen. Insgesamt rund 100 Mio. sfr sollen in      Bendererstrasse                                                         Abb.: Hilcona AG

18    Im Blickpunkt
Mit rund 2.350 Mitarbeitenden im Fürstentum ist thyssenkrupp der grösste Arbeitge-
ber des Landes. Um diese weltweit führende Position im Bereich Lenkungstechnolo-
gie zu sichern und weiter auszubauen, wurde im vergangenen Jahr am Standort
Eschen auf 3.000 m² für rund 20 Mio. sfr ein neues Test- und Entwicklungszentrum
für Entwicklungstrends im Fahrwerks- und Lenkungsbereich realisiert, das Entwick-
lung, Erprobung und Prototypenbau unter einem Dach auf kurzem Weg zusammen-
fasst                                                               Abb.: thyssenkrupp

THYSSENKRUPP PRESTA AG NIMMT NEUES TEST- UND ENT-
WICKLUNGSZENTRUM AM STANDORT ESCHEN IN BETRIEB
Die thyssenkrupp Presta AG, ein Unternehmen des thyssenkrupp Kon-
zerns, ist Hersteller von Lenksystemen und Technologieführer auf dem
Gebiet der Massivumformung. Zu den Kunden gehören weltweit be-
kannte Automobilhersteller wie Ford, VW, Audi, Porsche, Fiat und Re-
nault. Insgesamt entwickeln und produzieren 8.500 Mitarbeitende an
17 Standorten, verteilt auf zehn Länder und vier Kontinente, Lenksys-
teme für jährlich mehr als 20 Millionen Fahrzeuge. Eschen ist das Herz
der thyssenkrupp Presta Gruppe. Innovative Technologien, wie elek-
trisch unterstützte Lenksysteme, Steer-by-Wire-Lösungen sowie Lenk-
systeme für autonomes Fahren und zukünftige Mobilitätskonzepte,
werden hier entwickelt. Mit rund 2.350 Mitarbeitenden im Fürsten-
tum ist thyssenkrupp der grösste Arbeitgeber des Landes.
In Eschen entstand auf 3.000 m² für rund 20 Mio. sfr ein neues Test-
und Entwicklungszentrum für Entwicklungstrends im Fahrwerks- und
Lenkungsbereich, das Entwicklung, Erprobung und Prototypenbau un-
ter einem Dach auf kurzem Weg zusammenfasst. Die Forschungs-
schwerpunkte liegen dabei auf Innovationen rund um zukunftswei-
sende Lösungen für das Lenken von Fahrzeugen – von „Steer-by-Wire“
bis hin zu Lenksystemen für Shared Mobility Ideen, wie z.B. autonom
fahrende Taxen. Dazu werden neue Funktionen entwickelt sowie neu-
artige Materialien und Werkstoffe mithilfe von modernsten Mess-
techniken in Funktions- und Dauerbelastungstests sowie im Ge-
räuschverhalten untersucht und unmittelbar optimiert.

                                                                 Im Blickpunkt           19
IVOCLAR VIVADENT INVESTIERT IN DIE ZUKUNFT                              Unternehmensstrategie verankert. Dank attraktiver Einstiegsmög-
     Das Dentalunternehmen Ivoclar Vivadent mit Hauptsitz in Schaan ge-      lichkeiten nach der Lehrzeit bleiben über 75 Prozent der Lernenden
     hört weltweit zu den führenden Anbietern innovativer Lösungen für       langfristig im Unternehmen. Aktuell sind 10 Prozent aller Mitarbei-
     qualitativ hochwertige dentale Anwendungen. Eine umfassende             tenden am Standort Schaan ehemalige Lernende. Mit dem Label
     Produkt- und Systempalette, intensive Forschung und Entwicklung         „Great Start!“ zertifiziert das internationale Forschungs- und Bera-
     sowie ein klares Bekenntnis zur Aus- und Weiterbildung bilden die       tungsinstitut „Great Place to Work“ das Unternehmen Anfang 2020
     Grundlagen für den Unternehmenserfolg. Das Unternehmen mit              als ersten Betrieb in Liechtenstein und der Schweiz für die ausge-
     eigenen Niederlassungen in 30 Ländern beschäftigt weltweit 3.597        zeichnete Ausbildungsqualität. Bereits vor zwei Jahren wurde Ivoclar
     Mitarbeitende. Die Berufsbildung von Ivoclar Vivadent ist fest in der   Vivadent das Prädikat „Beste Lehrbetriebe der Schweiz“ und der

20    Im Blickpunkt
Sonderpreis „Nachwuchsförderung 2018“ verliehen.                       beitsplätze, kreative Begegnungsorte und ein neues Personalrestau-
Rechtzeitig zum 100-jährigen Firmenjubiläum im Jahre 2023 soll das     rant mit direktem Zugang zum attraktiv gestalteten Innenhof vorge-
neue Hauptgebäude des Unternehmens fertiggestellt werden. Das          sehen. Ebenfalls Platz finden werden im neuen Gebäude eine inter-
grosszügig angelegte, fünfgeschossige Gebäude entsteht auf einer       aktive Kunden- und Besucherzone, ein grosser Veranstaltungssaal so-
Grundstücksfläche von rund 15.600 m². Die Architektur besticht durch   wie das International Center for Dental Education (ICDE), das
klare Linien und ein durchdachtes Licht- und Raumkonzept. Der Neu-     hauseigene Fortbildungszentrum für Zahnärzte und Zahntechniker.
bau schafft ein offenes und kommunikatives Ambiente, das Mitar-
                                                                       Begegnungsort, Inspiration und Investition in die Zukunft: Das neue Hauptgebäude
beitende, Kunden, Partner und Besucher gleichermassen inspirieren      von Ivoclar Vivadent soll Ende 2022 bezugsfertig sein – rechtzeitig zum 100-jährigen
soll. Auf den über 11.000 m² Nutzfläche sind rund 300 moderne Ar-      Firmenjubiläum im Jahre 2023                                       Abb.: Ivoclar Vivadent

                                                                                                                                           Im Blickpunkt           21
ZENTRUMSENTWICKLUNG SCHAAN: NEUE IMPULSE FÜR URBA-                                         hen. Der liegende, dreigeschossige Gebäudetrakt erstreckt sich bis in
     NES LEBEN DURCH DIE ÜBERBAUUNG ZOSCHG SOWIE DAS GE-                                        die Poststrasse und wird durch ein zurückgesetztes Attika nach oben
     WERBE UND WOHNGEBÄUDE „IM ZENTRUM“                                                         abgeschlossen. Jehle + Partner Architekten entwarfen den Neubau-
     In Liechtenstein kann man nicht nur gut arbeiten, sondern auch gut                         komplex, in dessen beiden Untergeschossen auch 70 Tiefgaragen-
     leben. Hohe Zufriedenheitswerte spiegeln die Stimmung der Menschen                         plätze vorgesehen sind.
     – darunter viele Fachkräfte und junge Talente, die gerne im Rheintal                       Ein weiteres Grossprojekt in Schaan ist in Planung und steht kurz vor
     leben und arbeiten – wider. Die Gemeinden des Fürstentums verän-                           der Realisierung. Dieses entwickelt und realisiert die CONFIDA Im-
     dern sich, sie wachsen und verdichten sich. Neben der traditionellen                       mobilien AG und die wohn-loft Immobilien AG als Bauherr und
     Bauweise verschafft sich eine internationale Architektursprache zu-
     nehmend Gehör. Auch Schaan hat sich in den vergangenen Jahren sehr
     verändert. Dies zeigt sich besonders deutlich im Zentrum, das durch
     eine neue Strassenführung, eine publikumswirksame Aufwertung der
     Poststrasse oder den repräsentativen Lindaplatz ein urbanes Image
     vermittelt. Auf dem Areal des ehemaligen Getränke Thöny geht die
     Gemeinde nun noch einen Schritt weiter und setzt auch Zeichen in
     der Höhe der Ortsbebauung. Mit der Überbauung Zoschg im nördli-
     chen Bereich des Zentrums realisiert die Agora Immobilien Anstalt ein
     repräsentatives 22 m hohes Wohn- und Gewerbehaus. Es wird das
     höchste Haus in Schaan und eine prägnante Landmarke an einer der
     meistbefahrenen Strassen des Fürstentums setzen.
     Der turmartige Kopfbau an der Feldkircherstrasse bietet auf fünf Ober-
     geschossen attraktive Räume für Gewerbe und Dienstleistungen so-
     wie trendige Miet- und Eigentumswohnungen. Im Erdgeschoss sind
     auf insgesamt rund 660 m² hinter einer einladenden Arkade und ge-
     schosshoher Verglasung Ladengeschäfte und Gastronomie vorgese-

     Als höchstes Haus in Schaan repräsentiert die Überbauung Zoschg im nördlichen Be-
     reich des Zentrums die jüngsten dynamischen, urbanen Entwicklungsprozesse der
     Gemeinde – die starke Verdichtung orientiert sich damit jetzt auch in die Höhe. Das
     Wohn- und Gewerbehaus gliedert sich in einen 22 m hohen kubischen Kopfbau an
     der Feldkircherstrasse und einen liegenden, dreigeschossigen Gebäudetrakt, der sich
     bis in die Poststrasse erstreckt                       Abb.: Jehle + Partner Architekten

22    Im Blickpunkt
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