GANZ GROSS; IN WEISS, ROT UND SÜSS - Bernard Magrez

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GANZ GROSS; IN WEISS, ROT UND SÜSS - Bernard Magrez
GANZ GROSS; IN WEISS, ROT UND SÜSS
Von René Gabriel: www.bxtotal.com
Die Bordeauxwinzer empfingen uns mit             Ein ganz grosser Jahrgang ist es jeweils,
einem freudigen Lächeln. In deren Keller         wenn die Grundkategorien «weiss», «rot» und
schlummert nämlich in den Barriquen ein          «süss» Topweine abliefern. Das ist heuer ganz
sehr, sehr guter Jahrgang…                       sicher der Fall.

Elf Tage lang haben wir uns durch den noch       Ein ganz grosser Jahrgang ist es jeweils,
jungfräulichen Bordeauxjahrgang 2015 durch       wenn sowohl am linken Ufer (Médoc und
degustiert. Unser Team; Tjark Witzgall           Graves) wie auch am rechten Ufer (Libournais)
(Einkäufer von Mövenpick), André Kunz            gleichwertige Spitzenqualitäten zu finden sind.
(Schweizerische Weinzeitung), Luigi und          Das ist heuer ebenfalls der Fall.
Luigino Zanini (Tessiner Winzer) und meine
Wenigkeit; René Gabriel.                         Ein ganz grosser Jahrgang ist es jeweils,
                                                 wenn die Zweitweine zwar logischerweise
Das Interesse an grossartigen Weinen ist         weniger Konzentration aufweisen, jedoch
logischerweise disproportional grösser als bei   trotzdem viel Aromatik vom Grand Vin
etwas bescheideneren Jahrgängen. Bei             reflektieren. Das ist heuer nicht der Fall.
unterschiedlichem Preis – versteht sich.
                                                 Ein ganz grosser Jahrgang ist es jeweils,
Die erste Frage ist immer, wie denn das sich     wenn das mögliche Klassement integer ist und
ankündigende «Millesime» wirklich ist und        die teuersten Weine klar vor den etwas
wie der Jahrgang gegenüber möglicherweise        günstigeren Mitkonkurrenten liegen. Das ist
vergleichbaren Weinen einzustufen ist.           heuer nicht ganz der Fall.

Für mich ist 2015 ein Blend zwischen 80 %        Ein ganz grosser Jahrgang ist es jeweils,
vom Jahrgang 2005 und 20 % vom 2010er.           wenn sich sämtliche der wichtigsten
Also Friede – Freude – Eierkuchen?               Appellationen auf hohem Qualitätsniveau
                                                 befinden. Das war heuer nicht der Fall.
Leider nicht ganz. Um den Bordeaux 2015
generell als ganz grossen Jahrgang einzustufen   Ein ganz grosser Jahrgang ist es jeweils,
müssten nämlich verschiedenste Bedingungen       wenn auch bescheidenere Lagen tolle Weine
erfüllt sein…                                    abliefern. Auch das war leider nicht der Fall.
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Ein ganz grosser Jahrgang ist es jeweils,          In Pesac-Léognan schafft es nur ein Wein auf
wenn es ganz viele grossartige Weine zu            20-Punkte. Es ist der Pape-Clément!!! La
vermelden gibt. Und das stimmt beim                Mission und Haut-Brion sind mit 19/20 taxiert.
Bordeaux 2015 ganz sicher!                         Die gleiche Wertung heimsen sich aber auch
                                                   Haut-Bailly und Les Carmes Haut-Brion ein.
Die Summe der bestbewerteten Weine                 Im Pomerol (2015 ist da ähnlich wie 1998!),
reflektieren einen ganz grossen Jahrgang. Das      gibt es zwei Crus an der Spitze; Pétrus und
ist unbestritten. Ich glaube auch, dass sich die   Trotanoy. 10 (!) Châteaux erreichen 19/20. Das
vielleicht momentan nicht im Rampenlicht           sind: Latour à Pomerol, Hosanna, Lafleur, La
stehenden Crus sehr gut entwickeln werden          Fleur-Pétrus, L’Evangile, La Croix, Nenin,
und zu tollen Werten heranreifen.                  Vieux Château Certan, L’Eglise-Clinet und
                                                   Fleur-de-Gay. Ganz spannend und
Primeur-Marathon: Geschätzte 1000 Weine            halbheterogen wird es in Saint-Emilion. Figeac
habe ich während 11 Tagen verkostet. Die           siegt da dank Cabernet-Sauvignon-Advantage.
spannendsten und besten habe ich in meinen         Zu erwarten war, dass Ausone und Cheval
HP-Laptop «gehackt». In der Gabriel-               Blanc bei den 19-Punkten vorne liegen. Aber
Suchmaschine www.bxtotal.com kann man              sie haben brutale Konkurrenz, von berühmten
nach 432 Bordeaux 2015 surfen.                     aber auch wenig bekannten Namen: Canon-La-
                                                   Gaffelière, Lafon La Tuilerie, Clos Dubreuil,
Rotwein-Bilanz: 7 Weine mit 20/20 /                de Pressac, Petit-Gravet-Ainé, Péby Faugères,
40 Weine mit 19/20 / 91 Weine mit 18/20 /          Valandraud, Angélus, Tertre-Rôteboeuf, L’If
170 Weine mit 17/20, plus weitere…                 und der überraschende Canon.

Süsswein-Bilanz: 3 Weine mit 20/20,                Preise im Aufwind: Bessere Qualität – höhere
5 Weine mit 19/20 / 12 Weine mit 19/20 /           Preise. Leider ist das eine unüberwindbare
7 Weine mit 18/20, plus weitere…                   Formel. Nach vier mässigen bis zwar sehr
                                                   guten Jahren, schlummert jetzt endlich wieder
Weisswein-Bilanz: Kein Wein mit 20/20 /            ein Spitzenjahrgang im Keller. Aus meiner
5 Weine mit 19/20 / 7 Weine mit 18/20 /            Sicht lag die durchschnittliche Preislatte der
25 Weine mit 17/20, plus weitere…                  Jahrgänge 2011 bis 2014 zu hoch. Wenn man
                                                   will, dass der Primeur läuft, dann muss man
Gäbe es denn ein Klassement über alle              auch wirkliche Primeurpreise machen und
Regionen, so würde dies beim Bordeaux 2015         nicht den angespannten Markt permanent
ganz sicher nicht stimmen. Nicht alle Top-         ausreizen. Für den Bordeaux 2015 rechne ich
Châteaux haben Topweine gemacht. Und viele         mit einer Preissteigerung von 5 Prozent für die
weniger hoch klassierte Crus liefern eine          einfacheren Weine und bis 40 Prozent für die
kompetitive Spitzenqualität. Es ist für mich       rund 50 Prestige-Crus.
weder das «Jahr des Winzers» noch das «Jahr
des Terroirs». Es ist das Jahr «des Wetters».      Achtung beim Kauf: Viele Châteaux werden
Heiss hatten alle. Aber nicht alle gleich viel     einem allgemeinen Preistrend nach oben
Regen. Am meisten abgekriegt hat der Médoc-        folgen. Hingegen nicht immer mit einer
Norden. Von Saint-Julien aufwärts.                 parallel vergleichbaren Qualität. Also genau
                                                   hinschauen, wer da wirklich reüssiert hat und
Rotwein-Achterbahn: Dadurch ist in fast            wer die Trittbrettfahrerstrategie ausnützt.
allen Regionen eine heterogene «Rangliste»         Dafür soll dieser umfassende Gabriel-Bericht
entstanden. In Saint Estèphe ist der Meyney        eine wertvolle Stütze sein.
genau so gross wie der Montrose. In Pauillac
siegt ein Premier (Lafite-Rothschild), muss        Sieger-Endziffer «5»: Vergleicht man alle
sich aber den Platz mit Pichon Lalande teilen.     Endziffern seit dem Ende des zweiten
In Saint Julien sind die teuren (Ducru             Weltkrieges, so schafft es der aktuelle 2015er
Beaucaillou und Léoville Las-Cases) zwar           in die Siegerserie. Ausser dem Jahrgang 1965
vorn, aber der Léoville-Barton und Saint Piere     waren alle gross und somit gesamthaft besser
sind ihnen direkt auf den Fersen. In Margaux       als alle anderen «Endzifferjahrgänge».
schafft es Palmer das Feld knapp hinter sich zu    1945, 1955, 1975, 1995, 2005 gelten alle als
lassen. Drei Güter schaffen es auf 19/20:          grosse bis legendäre Jahrgänge. Und genau da
Margaux, Brane Cantenac und du Terte.              wird sich der 2015er auch einreihen…
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SAINT ESTEPHE                                    2015 Haut-Beauséjour: Dunkles Granat, recht
                                                 satt in der Mitte, rubiner Rand. Deutlich florale
2015 Calon-Ségur: 82 % Cabernet Sauvignon,       Noten, Rosenblätter, rote Pflaumen, ganz feine
16 % Merlot, 2 % Petit Verdot. Eine frühe        Tabaknoten dahinter. Im Gaumen
Ernte. Sattes Purpur-Granat. Schlank             mittelgewichtig, recht feine Tannine,
wirkendes, floral-frisches Bouquet, dunkler      angenehm endend. 17/20 2023 – 2042
Beerenton, Rosenblätter, vielschichtig mit
mittlerem Druck im Ansatz. Im Gaumen ein         2015 Haut-Marbuzet: 50 % Cabernet
Finessenpaket sondergleichen, hoch feine         Sauvignon, 40 % Merlot, 5 % Petit Verdot,
Tannine, integrierte Säure und eine ganz feine   5 % Cabernet Franc. Dunkles Granat, recht satt
Stofftextur über der Zunge zeigend. Vielleicht   in der Mitte, rubiner Rand. Intensives Bouquet,
unterschätzt man diesen Wein gerade aus          Amarenakirschen, Rosenpfeffer, ein Hauch
diesem Grund. Er wirkt irgendwie lautlos in      Grenadine zeigt die Süsse an. Im zweiten
seiner bescheidenen Art. Aber in 20 Jahren       Ansatz Gebäcknoten und Schwarzbrotkruste.
wird er seine Ketzer strafen. Ein önologisches   Im Gaumen schier dropsig, feine Pfeffernoten
Violinkonzert! Auf alle Fälle merkt man seinen   im Extrakt, feinsandiger Zungenfluss. So
Ausbau in 100 % neuen Barriquen gar nicht.       typisch Saint Estèphe. Kraft und auch etwas
18/20 2022 – 2047                                Arroganz. 17/20 2022 – 2043

                                                 2015 La Dame de Montrose: Dunkles Granat,
                                                 recht satt in der Mitte, rubiner Rand. Würziges
                                                 Bouquet, Tabakblatt, Zedern, rote Pflaumen
                                                 sowie Töne von Rosenpfeffer. Mittlerer
                                                 Gaumen, wirkt noch etwas vordergründig.
                                                 Trotzdem strahlt dieser Zweitwein aus, dass
                                                 die Tannine auf der Domaine ausgereift waren.
                                                 Sonst ist er in der Regel leider ziemlich kernig
                                                 bei Jungweinproben. 17/20 2021 – 2036

                                                 2015 Lafon-Rochet: Tiefes Purpur, satt in der
2015 Cos d'Estournel: 75 % Cabernet              Mitte, Granatschimmer am Rand. Recht
Sauvignon, 23,5 % Merlot, 1,5 % Cabernet         intensives Bouquet, erst florale Züge,
Franc. Intensives Bouquet, gekochte Kirschen,    rotpflaumige Frucht und dann hellen Tabak im
Mokka, Gewürznelken, Zimt, schwarze              zweiten Ansatz zeigend. Im Gaumen
Oliven, eine Nuance von Blutnoten erinnert an    mittelgewichtig, reife Tannine aufweisend, hat
die Rhône. So wie der Goulée, der Pagodes ist    recht viel Saft und endet mit kirschigen Tönen.
auch dieser unglaublich geschmeidig auf der      Das wird ein sehr schöner Lafon-Rochet auf
Zunge, scheint so - aus dieser                   den man nicht ellenlang warten muss. 17/20
Betrachtungsweise - mehr Fett wie Fleisch zu     2022 – 2038
haben, im Extrakt dann eine noble Bitternote
aufweisend, welche die Würze nochmals im         2015 Le Boscq: Purpur-Granat. Delikates
Finale unterstreicht. Vor 30 Jahren verkostete   Bouquet, Kirschen und etwas Cassis, milder
ich zu einem ähnlichen Zeitpunkt den 1985er      Ansatz. Im Gaumen elegant mit erstaunlich
Cos und dieser scheint unglaublich viele         weichen Tanninen. Hier hat man eine feminine
Parallelen mit dem 2015er aufzuweisen. Ein       Variante gewählt. Was gefällt ist die Frische in
ziemlich grosser Cos, aber dann doch nicht ein   der generellen Aromatik. Er dürfte aber
ganz grosser, weil; mehr Saft wie Kraft. 18/20   insgesamt etwas mehr Aromendruck zeigen.
2023 – 2047                                      17/20 2021 – 2036

2015 de Pez: Mittleres Purpur. Ansprechendes     2015 Le Crock: Tiefes Purpur. Intensive
Schwarzkirschenbouquet welches mit roten         Würze mit pfeffrigem Untersatz, etwas trocken
Pflaumennuancen und Zedernduft vermischt         im ersten Kontakt, aber dann Fruchtnoten von
ist. Einen Hauch Zimt im zweiten Ansatz          reifen, roten Beeren zeigend. Im Gaumen so
zeigend. Im Gaumen schier cremig, mittlere       saftig wie noch nie, erst charmant wirkend,
Fülle und eine tolle Würze im Extrakt zeigend.   dann aber doch seine Kraft und eine gewisse
Das ist eine Reüssite. 18/20 2022 – 2038         Arroganz zeigend. 17/20 2024 – 2042
GANZ GROSS; IN WEISS, ROT UND SÜSS - Bernard Magrez
2015 Les Pagodes de Cos: Sattes Purpur-
                                                   Granat, dicht in der Mitte, lila Schimmer
                                                   aussen. Recht offenes Bouquet, Zederntouch
                                                   und exotische Hölzer, ein Hauch von
                                                   dominikanischem Tabak, Preiselbeerenrelish
                                                   mit einer gewissen Grundsüsse. Im Gaumen
                                                   unglaublich weich und jetzt schon süffig. Ein
                                                   gastronomischer Pagodes zum jung geniessen.
                                                   17/20 2020 – 2034

                                                   2015 Lilian Ladouys: Dunkles Granat, recht
                                                   satt in der Mitte, rubiner Rand. Vielschichtiges
                                                   Bouquet, rote Früchte, Rosenpfeffer,
                                                   Zedernholz, faszinierender Ansatz. Im Gaumen
                                                   elegant bei mittlerem Körper und genau
                                                   deshalb spürt man dann die Tannine an der
MIT CHÂTEAU MONTROSE AN                            Rachenwand etwas deutlicher. Da muss noch
DER SAINT-ESTÈPHE-SPITZE                           Harmonie aufkommen bei dem weiteren
                                                   Ausbau. Gemessen an den Höchstleistungen
Unglaublicher Meyney! Ob der Jahrgang 2015         der letzten Jahre ist dieser 2015er doch etwas
nun möglicherweise ein Jahr des Winzers ist        hinter den Erwartungen. Potentialwertung:
oder als ein Jahr des Terroirs deklariert werden   17/20 2022 – 2044
soll, wird wohl immer wieder diskutiert. Bei
diesem sagenhaften Meyney ist es wohl              2015 Ormes-de-Pez: Tiefes Purpur, satt in der
Beides.                                            Mitte, Granatschimmer am Rand. Intensives
Seit dem 1999 bewerte ich jeden Jahrgang           Bouquet, Damassinepflaumen, parfümiert und
kontinuierlich mit 17 bis 18 Punkten. Heuer ist    deutliche Röstnuancen zeigend. Im Gaumen
es der beste Meyney den ich je in meinem           pfeffrige Noten, feine Tabakspuren, wirkt noch
Leben verkostet habe. Wer budgetbewusst ist        etwas aufrauhend, hat aber gute Anlagen. Kann
und einen ganz grossen Wein kaufen möchte,         noch zulegen. 17/20 2024 – 2039
der soll ihn unbedingt auf die Einkaufsliste
setzen!                                            2015 Phélan-Ségur: Sattes Purpur-Granat,
                                                   dicht in der Mitte, lila Schimmer aussen. 53 %
Habe ich schon jemals einen solch genialen         Cabernet Sauvignon, 47 % Merlot. Im
Meyney verkostet? Es gab in letzter Zeit           Gegensatz zu den anderen grossen Saint-
immer wieder eine extrem hoch bewertete            Estèphe-Crus hat man hier rund eine Woche
Erfolgs-Serie. Heuer habe ich keine                später geerntet. Viel Kirschentöne im ersten
Hemmungen ihn (nicht zum ersten Mal) zu den        Ansatz, leicht tintiger Untergrund, gibt sich
ganz grossen Saint Estèphe's zu zählen. Vier       recht tief im ersten Ansatz. Beim zweiten
Mal verkostet, das letzte Mal noch bei einem       Kontakt kommen florale Noten zum Zug und
Spontanbesuch auf dem Château selbst.              Heidelbeeren. Samtiger Fluss, sehr weiche
Fazit: Es wird in Saint-Estèphe keinen             Konturen, aber er zeigt eine tolle
besseren Kaufwert geben in diesem Jahr!            Konzentration. Da ist Munition drin! Das
                                                   Finale nachhaltig. Kein hochfeiner Phélan,
2015 Meyney: 60 % Cabernet Sauvignon,              aber einer mit gewissem Charakter. 18/20 2022
40 % Merlot. Extrem dunkles Purpur mit lila        – 2040
und violetten Reflexen. Ein gewaltig
beeindruckendes Bouquet vom ersten Moment
                                                   2015 Saint-Pierre de Corbian: Tiefes Purpur,
abliefernd, viel Brombeeren, schwarze
                                                   satt in der Mitte, Granatschimmer am Rand.
Pflaumen, dunkle Edelhölzer und erste
                                                   Klassisches Terroirbouquet, rot- bis
Tabakkonturen. Im Gaumen läuft die nasale
                                                   blaubeerige Frucht dahinter aufweisend, eine
Faszination nahtlos weiter, tief, barock,
                                                   angenehme Tiefe zeigend. Im Gaumen leicht
mächtig, aber mit passenden Tanninen, welche
                                                   sehnig, aber auch genügend Fleisch zeigend.
eine hohe Reife erlangt haben, nachhaltiges
                                                   Ein typischer Saint Estèphe der (fast) alten
Finale. 19/20 2025 – 2046
                                                   Schule. 17/20 2023 – 2039
GANZ GROSS; IN WEISS, ROT UND SÜSS - Bernard Magrez
2015 Sérilhan: Tiefes Purpur-Granat.
                                                  Spezielles Bouquet, kein anderer Wein hatte so
                                                  viele Leder- und Tabaknoten, korinthige
                                                  Spuren und Rauchnuancen. Im zweiten Ansatz
                                                  dann dunkle Früchte aufweisend. Im Gaumen
                                                  mit fester Statur, lässt seine Tanninmuskeln
                                                  etwas spielen und verlangt nach relativ viel
                                                  Flaschenreife in seiner Entwicklung. Auf alle
                                                  Fälle ist das ein spannender Saint Estèphe in
                                                  dieser Preiskategorie. Seine guten Jahrgänge
                                                  liegen immer auf 17/20 und das ist auch heuer
MERLOT WIE CABERNETS?                             locker der Fall. 17/20 2024 – 2046
Hervé Berland (Bild oben) strahlte bei unserem    2015 Tronquoy-Lalande: Extrem dunkles
Besuch. Er ist vor wenigen Jahren als Direktor    Purpur mit lila und violetten Reflexen. Reifes
von Mouton nach Montrose gezügelt: «Es sind       Bouquet, viel dunkle Pflaumen, zeigt dabei
nur fünf Minuten mehr Arbeitsweg, aber hier       auch eine remarkable Tiefe an. Im Gaumen
bin ich irgendwie glücklicher. Man lässt mir da   erstaunlich füllig, aussen mit Souplesse - innen
mehr freie Hand», meint er und lächelt            mit fleischigem Extrakt und aromatischem
zufrieden.                                        Finale. Mit 55 % Merlotanteil nicht gerade ein
«Es war eine recht grosse Ernte mit rund 48       urtypischer Saint Estèphe. Toll gelungen und
Hektoliter pro Hektare. Wir werden wohl etwa      auf dem Sprung zur nächst höheren Punktezahl
180'000 Flaschen vom 2015er Grand Vin             in seiner Reife. 17/20 2022 – 2038
abfüllen können. Wichtig ist aber in erster
Linie, dass wir einen grossen Montrose im         PAUILLAC
Keller haben. Und das ist sicher der Fall. Die
Besonderheit dieses Jahrganges ist, dass wir      2015 Batailley: Tiefes Purpur, satt in der
intern Mühe hatten den Merlot von Cabernet        Mitte, Granatschimmer am Rand. Offenes,
Sauvignon unterscheiden konnten. Das war ein      süsses Bouquet viel reife Pflaumen zeigend
noch nie dagewesenes Phänomen. Mit dem            und mit fülligem Milchschokoton unterlegt. Im
Cabernet Franc waren wir ebenfalls zufrieden.     Gaumen schon unglaublich geschmeidig und
Hingegen haben wir den Petit Verdot in den        saftig, hat viel Schmelz. Kein besonders
Dame de Montrose deklassiert. Er wies einen       druckvoller Batailley und irgendwie auch eine
zu hohen Ertrag auf und kam – im Gegensatz        gewisse Light-Variante. Das Wichtigste ist
zu den anderen Rebsorten – etwas zu dünn          aber seine Bekömmlichkeit und die wird er
daher».                                           schon bald abliefern. Kann noch zulegen.
                                                  17/20 2022 – 2038
2015 Montrose: 67 % Cabernet Sauvignon,
29 % Merlot, 4 % Cabernet Franc. 37 % der         2015 Bellegrave: Tiefes Purpur, satt in der
Produktion wurde als Grand Vin selektioniert.     Mitte, Granatschimmer am Rand. Fein röstiges
Extrem dunkles Purpur mit lila und violetten      Bouquet mit dezent rauchigen Untertönen,
Reflexen. Intensives Bouquet, geprägt von         reife Brombeeren, schön ausladend. Im
reifem und tiefgründigem Cabernet,                Gaumen samtig und bereit jetzt eine gewisse
Trüffelspuren, Brombeeren aber auch dunkle        Eleganz zeigend. Das ist Pauillac-Charme für
Edelhölzer und Pumpernickelbrot, ergänzt          recht wenig Budget. 17/20 2020 – 2037
durch Schwarzschokotöne in dazu passenden
Merlots. Schon das Nasenbild hat etwas            2015 Carruades de Lafite: Tiefes Purpur.
Royales an sich. Im Gaumen fest,                  Warm ausstrahlendes Bouquet, den Eindruck
beeindruckend, verlangend und somit eine          von reifen Pflaumen vermittelnd, dann
umfassende Adstringenz zeigend, dunkles           Schwarzteenoten, dunkle Hölzer und sich
Malz, Lakritze, Szechuanpfeffer, rassig und       dabei schon recht zugänglich zeigend. Im
kraftvoll. Doch er zeigt eine Harmonie an und     Gaumen mittelgewichtig, mit würzigem
auch seine Erhabenheit. Er klang minutenlang      Extrakt, nicht besonders fleischig und auch
nach, und war noch lange präsent als ich im       nicht besonders konzentriert. Dafür wird das
Auto von Montrose nach Cos fuhr. Grosses          ein gefälliger Pauillac mit gastronomischem
Montrose-Kino! 19/20 2025 – 2060                  Flair. 17/20 2022 – 2038
GANZ GROSS; IN WEISS, ROT UND SÜSS - Bernard Magrez
2015 Clerc-Milon: 51 % Cabernet Sauvignon,
34 % Merlot, 13 % Cabernet Franc, 1 % Petit
Verdot, 1 % Carmenère. Also ist das einer der
ganz wenigen Fünfrebsortenblends im
Bordelais. Sattes Purpur-Granat, dicht in der
Mitte, lila Schimmer aussen. Das Nasenbild
zeigt einen mittleren Druck, recht viel
blaubeerige Frucht aber auch florale Züge
aufweisend, das Ganze ist mit einer schönen
Cabernetwürze versehen. Im Gaumen
feinfleischig, stützende Adstringenz, dezent      DIE REINKARNATION VOM 1953ER!
kernige Noten im Extrakt zeigend, angenehmes
Finale. Kann noch zulegen. Diesmal hat mir        Die Equipe von Lafite-Rothschild wickelt den
der d'Armailhac aus dem gleichen Haus -           Primeur am Effizientesten aller Pauillac-
zumindest in der Primeurphase - besser            Premiers ab. Bei Latour läuft man schon mal
gefallen. 17/20 2024 – 2042                       einen rechten Fussmarsch vom Parkplatz zum
                                                  Weingut und dann hockt man noch eine
2015 d'Armailhac: 60 % Cabernet Sauvignon,        geraume Zeit in der Polstergruppe bis man zur
29 % Merlot, 9 % Cabernet Franc, 2 % Petit        Probe eingeladen wird. Auf Mouton-
Verdot. Sattes Purpur-Granat, dicht in der        Rothschild würde das zwar schneller gehen,
Mitte, lila Schimmer aussen. Delikates            aber man muss draussen auf den elektrischen
Bouquet, Damassinepflaumen und Cassis, sehr       Golfwagen warten, der dann über die holprige
frisch und irgendwie verspielt. Im Gaumen zart    und zum Teil kiesige Strasse vom
und saftig, gut balanciert mit wunderbarer,       Empfangsraum bis zum proppenvollen
blau- bis schwarzbeeriger Fruchtexpression.       Verkostungsraum führt. Auf Lafite meldet man
Seine Grösse sind die Finessen. Zwei Mal          sich an, dann kommt recht schnell über das
verkostet. Einmal auf Mouton und einmal auf       Walkie-Talkie die Meldung «Fünf Personen
der Union des Grand Crus. 18/20 2023 – 2045       o.k.». Dann läuft man am Wegweiser (Bild
                                                  oben) vorbei und Schwupps ist man in der
2015 Duhart-Milon-Rothschild: 73 %                grossen Degustationshalle bei sehr
Cabernet Sauvignon, 27 % Merlot. Extrem           angenehmen Bedingungen. Was man vorher
dunkles Purpur mit lila und violetten Reflexen.   natürlich nicht wissen kann; dass man einen
Erdig-süsses Bouquet, erstaunlich viel            Jahrhundertwein ins Glas bekommt. Und zwar
Malznoten zeigend, ein Hauch von                  ein ganz besonders feiner…
Dörrfrüchten und Earl-Grey-Noten. Im
Gaumen für einmal eher elegant                    2015 Lafite-Rothschild: 91 % Cabernet
daherkommend, feine Muskeln zeigend, im           Sauvignon, 9 % Merlot. (Der Cabernet Franc
Finale Tabak und Trüffelspuren, sowie             und der Petit Verdot wurde deklassiert). Sattes
süssliche Korinthennuancen. Er scheint            Purpur-Granat, dicht in der Mitte, lila
vielleicht recht früh Freude zu bereiten. Ohne    Schimmer aussen. Das Bouquet zeigt eine
dabei viel Potential einzubüssen. Er wurde        wunderbare, delikate und auch berauschende
allgemein gerühmt. 18/20 2023 – 2040              Süsse; Caramel, Sandelholz, kandierte
                                                  Cakesfrüchte. Im zweiten Ansatz zeigt er ein
2015 Grand-Puy-Ducasse: Extrem dunkles            parfümiertes Damassine-Pflaumenspiel und
Purpur mit lila und violetten Reflexen.           feinste Noten von frischem Thymian, Minze
Würziges Heidelbeerenbouquet, welches mit         und getrockneten Küchenkräutern. Im Gaumen
zart rauchigen Noten unterlegt ist, zeigt im      nonchalant, eine sehr reiche aber auch
Untergrund Szechuanpfeffernoten. Fester           gleichzeitig ganz feine Adstringenz
Gaumen, eine tolle, schier schwarzbeerige         vermittelnd. Die Balance ist royal und alle
Fruchtkonzentration zeigend, die Tannine sind     Elemente sind am richtigen Ort. Das Gegenteil
ziemlich massiv, aber irgendwie scheint er das    von einem Bulldozer, also einen tänzerischen,
in der Zukunft verdauen zu wollen. Seit dem       schier verspielten Spitzenwein zeigend. Und
Hubert de Boüard (Angélus) hier Berater ist,      genau das darf der Lafite manchmal auch. Das
geht es mit diesem vernachlässigten Pauillac-     wird eine ziemlich ähnliche Delikatesse wie es
Cinquième endlich aufwärts. Das erste Mal         der 1953er in seinen allerbesten Zeiten war.
beim Primeur mit: 18/20 2025 – 2042               20/20 2028 – 2060
GANZ GROSS; IN WEISS, ROT UND SÜSS - Bernard Magrez
2015 Grand-Puy-Lacoste: 74 % Cabernet
Sauvignon, 23 % Merlot, 3 % Cabernet Franc.
Tiefes Purpur, Granatschimmer am Rand.
Delikates Bouquet, Damassinepflaumen,
Cassis und feine Kräuterminznoten, sehr
vielschichtig. Im Gaumen ist der Wein fast
zärtlich mit seinem homogenen, reifen Fluss,
strahlt eine wunderschöne Cabernetsüsse aus
und endet verführerisch und so delikat wie er
begonnen hat. Ein seidiger, zärtlicher Pauillac,
                                                   CABERNET-SAUVIGNON-REKORD?
der aber nicht zu unterschätzen ist. Hier kann
man gar einen Punkt mehr erwarten in seiner
                                                   Seit vielen Jahren notiere ich jeweils bei der
Reife. 18/20 2025 – 2055
                                                   Primeurverkostung die Assemblagewerte der
                                                   spannendsten Weine.
2015 Haut-Bages-Libéral: Tiefes Purpur, satt
in der Mitte, Granatschimmer am Rand.
                                                   Beim Latour 2015 wurde ich stutzig als ich die
Intensives Bouquet, erste Röstnoten dahinter
                                                   Deklaration des Cabernet-Sauvignons sah:
Pflaumen und auch eine Nuance von Cassis,
                                                   97,1 %. Diesen Wert habe ich mit den
sowie Zedernholzspuren. Im Gaumen spürt
                                                   Cabernet-Prozenten der letzten 10 Jahren
man (bei diesem Muster) die eichige Präsenz,
                                                   verglichen und es scheint sich da tatsächlich
der Wein hat Fleisch aber auch eine gewisse
                                                   um einen Rekord zu handeln…
Härte. Kann noch zulegen. 17/20 2024 – 2042
                                                   2015 Latour: 97,1 % Cabernet Sauvignon
2015 Haut-Bages-Monpelou: Tiefes Purpur,
                                                   2014 Latour: 89,9 % Cabernet Sauvignon
satt in der Mitte, Granatschimmer am Rand.
                                                   2013 Latour: 95,3 % Cabernet Sauvignon
Würziges Bouquet, fein tabakige Noten,
                                                   2012 Latour: 90,2 % Cabernet Sauvignon
Korinthen, Teernuancen, die Frucht wirkt
                                                   2011 Latour: 84,5 % Cabernet Sauvignon
etwas trocken und gibt blaubeerige Noten von
                                                   2010 Latour: 90,5 % Cabernet Sauvignon
sich. Im Gaumen gibt er sich mittelgewichtig,
                                                   2009 Latour: 91,3 % Cabernet Sauvignon
pfeffriges bis pikantes Extrakt, leicht spröde
                                                   2008 Latour: 94,0 % Cabernet Sauvignon
Statur. Macht eher auf Klassik. 17/20 2023 –
                                                   2007 Latour: 91,0 % Cabernet Sauvignon
2042
                                                   2006 Latour: 86,0 % Cabernet Sauvignon
2015 Haut-Batailley: 70 % Cabernet
                                                   2015 Latour: 97.1 % Cabernet Sauvignon,
Sauvignon, 25 % Merlot, 5 % Cabernet Franc.
                                                   2.6 % Merlot, 0.3 % Petit Verdot. Der
Sattes Purpur-Granat, dicht in der Mitte, lila
                                                   Cabernet Franc wurde deklassiert. 30 % der
Schimmer aussen. Florale und pfeffrige Noten
                                                   Produktion ergab Grand Vin. Sattes Purpur-
zeigend, vermittelt eine würzige Cabernet-
                                                   Granat, dicht in der Mitte, lila Schimmer
Expression. Im Gaumen muskulös mit
                                                   aussen. Würziges Bouquet, tintige Anflüge und
verlangender Adstringenz, feine
                                                   deutlich florale Noten, nicht so reserviert wie
Schokobitterkeit im Extrakt, im Finale mit
                                                   der Les Forts de Latour, aber auch nicht
einem würzigen Brazil-Tabaktouch endend.
                                                   unbedingt kommunikativ. Im Gaumen zeigt er
17/20 2023 – 2045
                                                   dann fraglos Grösse, schwarzer Pfeffer,
                                                   Pumpernickelbrot, Heidelbeeren und Cassis,
2015 Le Petit Mouton de Mouton-
                                                   die Adstringenz ist verlangend, er zeigt aber
Rothschild: Tiefes Purpur, satt in der Mitte,
                                                   auch eine schier feminine Noblesse,
Granatschimmer am Rand. Floral und recht
                                                   nachhaltig, mit mittlerem Druck. Wenn man
vielschichtig, die Frucht wirkt (noch) etwas
                                                   Latour auf dem Etikett liest und den Jahrgang
roh im Hintergrund, Brombeerstauden und
                                                   2015 vor sich hat, dann erfüllt er vielleicht
Cassis, zerdrückte Pfefferkörner. Im Gaumen
                                                   (momentan) nicht ganz die Erwartungen.
mit schönem Schmelz, zeigt dann - beim
                                                   Man hat hier aber auch das positive Gefühl,
zweiten Ansatz - doch irgendwie mehr
                                                   dass er in seiner Evolution noch rückständig ist
Konzentration im Extrakt wie in der Nase,
                                                   und sicherlich noch zulegen kann/könnte.
dezent mürbes Tannin im Finale. Hat gute
                                                   19/20 2026 – 2060
Anlagen und reflektiert viel vom Mouton.
17/20 2024 – 2039
GANZ GROSS; IN WEISS, ROT UND SÜSS - Bernard Magrez
2015 Les Forts de Latour: Sattes Purpur-
Granat, dicht in der Mitte, lila Schimmer
aussen. Verhaltenes Bouquet, blaubeerige
Noten, wenig Ausstrahlung im Moment. Im
Gaumen eher schlank mit feiner Rasse,
Zedernaromen, heller Tabak, Leder und
Pfeffernoten. Er wirkt eher leicht und hat
wenig Latour-Reflektionen. Sonst ist er in der
Regel in den letzten Jahren immer ein «kleiner    EQUILIBRE REMARQUABLE
Latour» gewesen. Heuer ist es leider ein «nicht
so grosser Pauillac». 17/20 2023 – 2038           Die Baronnie gibt jedem Besucher gleich ein
                                                  ganzes Büchlein an Informationen als
                                                  Primeurgeschenk mit. Natürlich wird darin
                                                  unter anderem erklärt, welche
                                                  Zusammensetzung der jeweilige Wein hat.

                                                  Präsentiert werden fünf verschiedene Weine.
                                                  Der weisse Aile d’Argent, der d’Armailhac,
                                                  der Clerc-Milon, der Petit Mouton und der
                                                  Mouton. Der hauseigene Sommelier hat für
                                                  jeden Wein eine Verkostungsnotiz erstellt. Der
                                                  Mouton-Rothschild endet mit der Konklusion:
DAVE-BRUBECK-LYNCH-BAGES                          «La langueur de la finale conclut une
                                                  dégustation d’un èquilibre remarquable».
Auf dem Fact-Sheet vom Lynch-Bages 2015           Darauf bin ich irgendwie zufälligerweise auch
steht «Take Five». Das Lynch-Team verpasst        gekommen.
jedem neuen Jahrgang einen Musiktitel. Nebst
den Rebsorten erfährt der geneigte Interessent    2015 Mouton-Rothschild: 82 % Cabernet
von Details auch, dass er eine Säure von 3.7      Sauvignon, 16 % Merlot, 2 % Cabernet Franc.
Gramm pro Liter aufweise. Dies mit der            Extrem dunkles Purpur mit lila und violetten
Zusatzinformation von H2SO2. Der PH-Wert          Reflexen. Das Bouquet beginnt genauso wie
würde bei 3.62 liegen und der IPT bei 76. Wie     ein Mouton sein soll; röstig, reife Pflaumen,
dem auch sei; wenn man diesen sensationell        Cassis, Schwarztee und ein Hauch Minze.
gelungenen Lynch-Bages verkostet braucht          Insgesamt nasal einen schier parfümierten
man keine erklärenden Details mehr. Man hat       Cabernet zeigend. Im Gaumen mit einer
da wirklich das Gefühl; da ist Musik drin. Ob     berauschenden Pauillac-Süsse aufwartend,
daraus eine Jazz-Variante wird, zeigt sich wohl   wieder pflaumig und jetzt noch mehr deutliche
erst in gut 20 Jahren…                            Cassisspuren dokumentierend, tolle Extraktion,
                                                  aromatisches Finale. Kein Hammer-Mouton,
2015 Lynch-Bages: 70 % Cabernet                   sondern dieses Jahr auf Eleganz und Balance
Sauvignon, 24 % Merlot, 4 % Cabernet Franc,       setzend. Irgendwie glaubt man da auch eine
2 % Petit Verdot. Sattes Purpur-Granat, dicht     tendenzielle frühe Genussmöglichkeit zu
in der Mitte, lila Schimmer aussen. Deutlicher    spüren, ohne dass dabei Potential eingebüsst
Cabernetbeginn, würzig, Lakritze, dunkle          wird. 19/20 2025 – 2054
Edelhölzer und zerdrückte Pfefferkörner. Erst
im zweiten Ansatz kommt die blau- bis
schwarzbeerige Frucht zum Tragen. Im              2015 Lynch-Moussas: Aufhellendes Granat
Gaumen fleischig, recht feine und doch gut        mit mittlerer Dichte, feiner Rand.
stützende Tannine, das Extrakt ist verlangend     Verführerisches Nasenbild, Himbeeren und
und zeigt wieder diesen Eindruck von              Sauerkirschen, eine delikate Süsse schwingt
schwarzem Pfeffer, Korinthen und dunkle           unten mit. Saftiger Gaumen bei
Edelhölzer, bereits erste Tabakspuren             mittelgewichtigem Körper. Die Equipe hat das
vermittelnd, nachhaltiges Finale. Für den         Qualitätsmanagement verbessert und das ist
Jahrgang ist er erstaunlich tiefgründig           bei diesem wunderbar gelungenen, besonders
ausgefallen. 19/20 2025 – 2055                    harmonischen Lynch-Moussas deutlich zu
                                                  spüren. 17/20 2021 – 2038
GANZ GROSS; IN WEISS, ROT UND SÜSS - Bernard Magrez
2015 Pichon-Longueville-Comtesse-de-
                                                   Lalande: 68 % Cabernet Sauvignon, 29 %
                                                   Merlot, 2 % Cabernet Franc, 1 % Petit Verdot.
                                                   Extrem dunkles Purpur mit lila und violetten
                                                   Reflexen. Reifes, komplexes Bouquet, mit
                                                   vielen dunklen Beeren und mit schwarzen
                                                   Schokonoten unterlegt. Im zweiten Ansatz
                                                   einen ganz minimen Hauch von Dörrfrüchten,
                                                   erste Zedern- und Tabaknoten zeigend. Im
                                                   Gaumen füllig, eine reife, intensive
                                                   Adstringenz aufweisend, Heidelbeeren und
                                                   Black-Currantnoten, unglaublich viel
EIN SUPER PICHON-LALANDE                           Aromendruck im schier bulligen Finale
MIT «LANGEM PLÂTEAU»                               vermittelnd. Mit Lafite der beste Pauillac! Also
                                                   verdient auch er die Maximalnote. Wie schon
René Gabriel: «Was ist der Unterschied             im Letzten Jahr. Also ist der Pichon-Lalande in
zwischen dem bereits sensationellen 2014er         den letzten Jahren auf absolutem Höhenflug.
und diesem 2015er?»                                Es war der letzte Wein im Union des Grands
Nicolas Glumineau: «Wir haben da von allem         Cru Tasting auf Lafon-Rochet. Also konnte ich
noch ein Bisschen mehr drin; Dichte, Tiefe,        ihn sehr gut mit seiner Konkurrenz
Tannin und auch Intensität».                       vergleichen. Das Ding hat mich schier
                                                   umgehauen. Am anderen Tag habe ich ihn
Gabriel: «Ist er noch besser als 2009 oder         nochmals auf dem Gut nach verkostet. Das ist
2010?»                                             unglaublich viel Aromatik drin und er hat auch
                                                   schöne Reserven. 20/20 2202 – 2055
Glumineau: «Vielleicht nicht besser, aber
anders. Respektive genauso wie ein ganz
grosser Pichon-Lalande sein soll. Eine perfekte
Symbiose zwischen vollem Pauillac und tollem       2015 Pédesclaux: 52 % Cabernet Sauvignon
Pichon-Lalande».                                   42 % Merlot, 6 % Petit Verdot. Dunkles
                                                   Granat, recht satt in der Mitte, rubiner Rand.
Gabriel: «Gibt es genug Flaschen für die           Mittlerer Druck mit floralen Zügen und rot- bis
Freaks?»                                           blaubeerigen Früchten, eher diskret im
Glumineau: «Es war eine recht schöne               Moment. Im Gaumen saftig, für den Jahrgang
Erntemenge bei der wir viel Grand Vin              ziemlich leicht daherkommend, zeigt Muskeln
selektionieren konnten. Für die heutige Zeit ist   und auch Fleisch, aber irgendwie fehlt hier der
es viel. Wir hatten – vor meiner Zeit – früher     Druck für einen grossen 2015er. Kann
auch schon Ernten bei dem es doppelt so viel       (hoffentlich) noch zulegen. 17/20 2024 – 2039
ergab wie heuer. Zugegeben auch bei weniger
berauschender Qualität».                           2015 Pibran: 50 % Merlot, 50 % Cabernet
                                                   Sauvignon. Tiefes Purpur, satt in der Mitte,
Gabriel: «Und wann wird dieser 2015 seine          Granatschimmer am Rand. Süsses Pflaumen-
beste Zeit erreichen?»                             und Cassisbouquet, schon ausladend, wohl
                                                   wegen dem Merlot. Im Gaumen saftig und
Glumineau: «Ich schätze den Genussbeginn           samtig, wunderschön balanciert, feine
ab 2027 ein mit einem langen Plâteau».             Schokobitterkeit im Finale. Macht sicherlich
Gabriel: «Plâteau???»                              früh Spass. 17/20 2022 – 2036

Glumineau: «Ja - Plâteau. Dummerweise              2015 Pichon-Longueville-Baron: 77 %
definieren viele Weingeniesser die Genussreife     Cabernet Sauvignon, 23 % Merlot. Extrem
mit einem Peak, also mit einer Spitze. Ein         dunkles Purpur mit lila und violetten Reflexen.
grosser Bordeaux kommt irgendwann mal in           Für einen 2015er Pauillac einen recht
die Genussreife und liefert dann sehr lange,       powerigen Ansatz zeigend, viel reife
manchmal Jahrzehnte lang ein maximales             Pflaumen, tolle, passende Röstnoten, dunkle
Trinkvergnügen. Auch wenn er sich dabei von        Edelhölzer, feine Kräuternoten, legt in der
Frucht- zu Terroiraromen bewegt. Also kann         Nase permanent zu. Im Gaumen
man da definitiv von einem Plâteau sprechen!»      mittelgewichtig, passende Adstringenz, noch
GANZ GROSS; IN WEISS, ROT UND SÜSS - Bernard Magrez
leicht mürbe, extrahierte Tannine auf der
Zunge zeigend, endet mit Lakritze, schwarzem
Pfeffer und dezenten Trüffelnoten. Nicht zu
unterschätzen. Kann noch zulegen. Zwei Mal
verkostet. 18/20 2025 – 2055

2015 Pontet-Canet: Extrem dunkles Purpur
mit lila und violetten Reflexen. Recht offenes,
ausladendes Bouquet, delikate
Zedernholznoten, Kaffee, Backpflaumen, zeigt
eine schöne Terroirsüsse an. Im Gaumen mit
einem kernig-pfeffrigen Extrakt aufwartend,
hat Adstringenz und weist eine gesunde
Tannin-Adstringenz auf. Er hat etwa gleich
viel Muskeln wie Fleisch und wird einen            BESSER IN DER FLASCHE
klassischen, vielleicht gar etwas traditionell
anmutenden, geduldigen Pontet-Canet                «Der Ducru wird während den Primeurproben
abgeben. 18/20 2025 – 2055                         oft unterschätzt», sagt Bruno Borie (Bild oben)
                                                   bei unserem Besuch.
2015 Tour Sieujean: Extrem dunkles Purpur
mit lila und violetten Reflexen. Intensives        «Nicht wenige berühmte Verkoster korrigieren
Bouquet, Lakritze, schwarzer Pfeffer, Tabak        deren Noten nach ein paar Jahren nach oben.
und eine schier schwarzbeerige Frucht zeigend.     Wir machen zwar die definitive Assemblage
Im Gaumen dicht, fleischig mit holundrigem         recht früh, aber der Wein braucht am Anfang
Parfüm. Ein wenig bekannter Pauillac der eine      seine Ruhe und legt eigentlich erst gegen Ende
herrliche Nische darstellt. Nicht zu               des Fassausbaus so richtig los. Wir wollen
unterschätzen. Mir hat er – weil speziell – sehr   auch keine Weine machen, die sehr schnell zu
gut gefallen. 17/20 2023 – 2039                    gefallen wissen. So würden wir das grossartige
                                                   Terroir nicht genügend respektieren.
                                                   Allgemein weisen viele Winzer eine
SAINT JULIEN                                       respektable Menge beim Jahrgang 2015 aus.
                                                   Bei uns fällt die Selektion des Grand Vins
2015 Beychevelle: Tiefes Purpur, satt in der       leider etwa genau gleich bescheiden wie beim
Mitte, Granatschimmer am Rand.                     2014er aus. Die Cabernettrauben waren
Aromatischer Ansatz leicht hölzern wirkend.        nämlich extrem klein».
Im Gaumen mit schöner, pflaumiger Frucht
aufwartend, süsses Extrakt und reife Tannine.      2015 Ducru-Beaucaillou: 95 % Cabernet
Endlich wieder einmal ein überzeugender            Sauvignon, 5 % Merlot. Sattes Purpur-Granat,
Beychevelle. 17/20 2023 – 2038                     dicht in der Mitte, lila Schimmer aussen. Noch
                                                   nie war ein Ducru so süss bei der
2015 Branaire-Ducru: Sattes Purpur-Granat,         Primeurprobe, ein Korb voll Maulbeeren,
dicht in der Mitte, lila Schimmer aussen.          Brombeeren und Cassis, füllig, schier opulent,
Pflaumiger Bouquetansatz, dezent laktischer        zumindest komplex. Im Gaumen zieht sich
Anflug, zeigt eine gute Tiefe an. Im Gaumen        diese ausufernde Frucht weiter, dann kommt
mit viel Kirschen aufwartend, eine leicht          die Adstringenz! Sie zeigt das immense
florale Note im Extrakt aufweisend, hat Fleisch    Potential dieses Weines auf, er wirkt so dann
und Potential, aromatisches Finish. Neigt zur      streng und verlangend, gebündelter Druck im
Klassik 17/20 2025 – 2046                          extrem langen Finale. Zweifellos ein grosser
                                                   Wein. Im Gegensatz zu anderen Crus war die
2015 Clos du Marquis: Tiefes Purpur, satt in       Ernte hier eher klein mit etwa 35 hl/ha. Er wird
der Mitte, Granatschimmer am Rand. Deutlich        in 100 % neuem Holz ausgebaut. Mit einem
blumige Noten, die Fruchtpräsentation liegt        Ziel von 18 Monaten. Gehört zu den grossen
zwischen rot- bis blaubeerig, mittlerer            Ducru's. Und von solchen gab es in den letzten
Aromendruck. Im Gaumen stoffig mit gut             Jahren praktisch eine nahtlose Serie. 19/20
stützender, fein pfeffrige Säure, nachhaltig und   2025 – 2060
sehr gut gelungen. 17/20 2022 – 2038
Julien Meffre von du Glana. Er ist auch für
Bellegrave in Pauillac verantwortlich.            ZWÖLF ZIMMER UND ZWEI SUITEN

2015 du Glana: Sattes Purpur-Granat, dicht in     Auf Lagrange wird aktiver Oenotourismus
der Mitte, lila Schimmer aussen. Süssliches,      betrieben. Man kann dort nicht nur das
leicht dropsiges Bouquet, dezent laktische        Weingut besuchen, sondern auch Seminare
Anflüge. Ziemlich charmanter Gaumen,              abhalten, Bankette veranstalten oder gar im
verloursartige Textur, präzises Finale. Ein       «Les Jardins de Lagrange» schlafen.
recht kräftiger Saint Julien, den man im Auge                 Infos: www.chateau-lagrange.com
behalten sollte. Ein du Glana der zu den besten
Jahrgängen gehört und mit dem 2005 und 2009
gleichauf ist. Und im Vergleich vielleicht gar
der bisher beste Wein dieses wenig bekannten
Saint-Julien-Weingutes. 17/20 2022 – 2038

                                                  2015 Lagrange: 75 % Cabernet Sauvignon,
                                                  17 % Merlot, 8 % Petit Verdot. Sattes Purpur-
                                                  Granat, dicht in der Mitte, lila Schimmer
                                                  aussen. Schwarze Kirschen und Lakritze, zeigt
2015 Gruaud-Larose: 61 % Cabernet                 eine spannende Tiefe an. Saftiger Gaumen, die
Sauvignon, 29 % Merlot, 7 % Cabernet Franc,       Tannine sind weich und stützen den
3 % Petit Verdot. Tiefes Purpur, satt in der      homogenen Fluss, aromatisches Finale mit viel
Mitte, Granatschimmer am Rand. Würziges           Fruchtdruck. Sehr gross, aber bei weitem nicht
Bouquet, zeigt eine kühle, aromatische            überheblich. Eine grosse Ernte (52hl/ha) aber
Ausstrahlung, blaue Beeren, Lakritze und          nur ein Drittel wurde als Grand Vin
Tabak. Im Gaumen feiner als sonst,                selektioniert. Das wird eine sichere, preislich
geschmeidiges Extrakt mit wunderbar               attraktive Genussbank! 18/20 2022 – 2045
integrierter Säure und passender Balance,
aromatisches Finale. Ein feminin anmutender
und doch kräftiger Gruaud-Larose mit vielen
Finessen. Ein grosses Bravo für die
Vinifikation. 18/20 2024 – 2055

2015 La Croix Beaucaillou: Dunkles Granat,
recht satt in der Mitte, rubiner Rand.
Süssliches, recht komplexes Bouquet, rotes
Kirschenkompott und Milchkaffee. Im
Gaumen wunderbar, zeigt eine erstaunliche
Konzentration, ein richtiger Beerencocktail auf
der Zunge und so ist das Finale dann schier
überfruchtig. Der beste Croix Beaucaillou den
ich je verkostet habe! 17/20 2021 – 2033          Matthieu Bordes dirigiert Lagrange.
2015 Langoa-Barton: 54 % Cabernet
Sauvignon, 38 % Merlot, 8 % Cabernet Franc.
Tiefes Purpur, satt in der Mitte,
Granatschimmer am Rand. Viel Kirschentöne
und ein Hauch von Cassis, Edelhölzer dahinter
und Zedernnuancen. Im Gaumen mit einer
ansprechenden Konzentration aufwartend, er
zeigt Rückhalt und gute Anlagen, er weist
vielleicht tendenziell etwas bourgeoise
Konturen auf, doch das ist eigentlich ja sein
Grundstil. Man darf diesen Wein in der Jugend
auf keinen Fall unterschätzten. Das zeigen
reifere Jahrgänge. 18/20 2024 – 2042

NORMALER ALKOHOLGEHALT

Am rechten Ufer sind ein paar Crus beim
Alkoholgehalt gefährlich bei den Jahrgängen         NEUE, KLEINE MARQUISE –
2009 und 2010 gelandet. Also sind 15-               WIEDER GROSSER LAS-CASES
Volumenprozente und teilweise sogar etwas
mehr, keine Seltenheit. Da wirkt dieser feine       Neu gibt es vom Clos du Marquis jetzt auch
Barton mit seinem 13-Volumenprozenten               eine Zweitselektion unter dem Namen « La
gerade beruhigend klassisch. Auch beim              Petite Marquise». Vor ein paar Jahren wurde
Fassausbau gibt man sich wie gewohnt                auf dem Weingut ja ein Zweitwein vom Las-
intelligent zurückhaltend. Für den Grand Vin        Cases unter dem Namen «Le Petit Lion»
werden rund 60 % neue Barriquen verwendet.          eingeführt.
                                                    Daran ändert aber nichts, dass der 2015er ein
                                                    grosser Las-Cases ist. Jean-Hubert Délon (Bild
                                                    oben) bezeichnet den Jahrgang als «sportlich-
                                                    elegant».

                                                    2015 Léoville-Las-Cases: 85 % Cabernet
                                                    Sauvignon, 9 % Cabernet Franc, 6 % Merlot.
                                                    39 hl/ha. Extrem dunkles Purpur, lila Reflexe.
                                                    Wunderschönes, vielschichtiges
                                                    Beerenbouquet, ausladend und mit pfeffriger
                                                    Würze unterlegt, im Untergrund Edelhölzer
                                                    und Trüffel. Im zweiten Ansatz kommt reife
                                                    Banane und ein Hauch von Caramel zum
                                                    Tragen, sowie viele Nuancen von Sandelholz.
2015 Léoville-Barton: 86 % Cabernet                 Im Gaumen cremig, füllig komplex, die
Sauvignon, 14 % Merlot. Der Cabernet Franc,         Tannine sind reif, fett und reich und strahlen
welcher mit einem Anteil von 3 % angepflanzt        eine verführerische Süsse aus, gebündeltes,
ist wurde vollständig deklassiert. Extrem           langes Finale. Ein grosser, genialer Las-Cases.
dunkles Purpur mit lila und violetten Reflexen.     Eigentlich müsste man sich diesen Wein auf
Royales Bouquet, viel blaubeerige Konturen,         die Einkaufsliste setzen. Leider gab es aber
Cassis und Brombeeren, Edelhölzer und einen         immer wieder Lancierungen, die nach der
zarten Vanillehauch zeigend. Im Gaumen              Primeurlancierung im Markt günstiger zu
seidig elegant, hochfeine Tannine aufweisend        haben waren. So habe ich beispielsweise den
und eine wunderschöne Balance. Alles ist an         Jahrgang 2006 für mich damals zu CHF 240
seinem Ort und von den Finessen her, kann er        gekauft und bekam drei Jahre später Angebote,
es (und das ist nicht das erste Mal der Fall) mit   welche rund hundert Franken günstiger waren.
gewissen Premiers aufnehmen. Ein ganz               Also war ich als Ambassador der
grosser und ein besonders feiner Barton! Vier       Gelackmeierte. 19/20 2023 – 2046
Mal verkostet. 19/20 2023 – 2048
2015 Léoville-Poyferré: Sattes Purpur-Granat,
                                                 dicht in der Mitte, lila Schimmer aussen.
                                                 Würziges Bouquet mit viel Druck, pfeffrige
                                                 Noten, Edelhölzer, Tabak und rot- bis
                                                 blaubeerige Fruchtnuancen. Im Gaumen reich,
                                                 fleischig mit viel Substanz, sattes Extrakt,
                                                 verlangende Adstringenz, noch sandig-
                                                 mehliger Fluss. Er bleibt sich selbst treu und
                                                 wird immer eher maskulin bleiben. Einer der
                                                 kräftigsten Grand Crus seiner Kategorie. 18/20
                                                 2025 – 2048

                                                 2015 Talbot: Aufhellendes Granat mit
                                                 mittlerer Dichte, feiner Rand. Eine der hellsten
DIE ERSTE ERNTE IM NEUEN CUVIER                  Farben aller Saint Juliens. Schwarzbeerige
                                                 Frucht, aber mehr Würze als Frucht zeigend,
Was ist das generelle Handicap von Château       Lakritze, Tabak leider auch ein paar blättrige
Saint Pierre? Das Weingut ist viel zu wenig      Noten sind da mit drin. Im Gaumen saftig,
bekannt! Nur wenige Weinkenner wissen            elegant und - für den Jahrgang 2015 - doch
nämlich, dass es sich bei diesem Dornröschen-    eher zu leicht. Aber insgesamt auf der sehr
Saint-Julien um einen Quatrième Grand Cru        angenehmen Seite. Gastronomischer Talbot.
handelt.                                         17/20 2020 – 2040

Die Bekanntheit eines Crus ergibt sich aus       MOULIS
mehreren Faktoren. Aus den bisher
abgelieferten Qualitäten. Da ist Saint-Pierre    2015 Branas Grand Poujeaux: Extrem
mehr als nur auf Kurs. Durch die (für            dunkles Purpur mit lila und violetten Reflexen.
Médocverhältnisse) eher kleine Grösse von 17     Berauschendes Bouquet, ausladend mit viel
Hektaren, werden da jährlich nur so um 70'000    Fruchtdruck, zeigt eine herrliche, leicht florale
Flaschen produziert. Also ist sind diese Weine   Cabernetsüsse im zweiten Ansatz, es sind da
nur wenig im Markt zu finden.                    auch zart rosinige Nuancen von vielleicht
                                                 leicht überreifen Trauben mit drin. Cremiger
Aber – es lohnt sich danach zu suchen. Und       Gaumen, tolle Cassisspuren im schmelzenden
wer nicht findet, der kommt nicht darum den      Extrakt, vanilliges, schier caramelliges Finale.
sagenhaften 2015er zu subskribieren. Der ist     Der Wein hat seine Balance bereits gefunden.
mit 19-Punkten genauso gut wie seine teureren    Wie immer ein zuverlässiger Wert auf Top-
Konkurrenten aus der gleichen Appellation.       Niveau. 18/20 2024 – 2040
Es war die erste Ernte im nigelnagelneuen
Keller. Die neuen Installationen würden eine     2015 Chasse-Spleen: Dunkles Granat, recht
genaue Separation nach Parzellen erlauben und    satt in der Mitte, rubiner Rand. Florales
auch eine noch präzisere Selektion bei der       Bouquet mit Weichselnoten,
Auswahl der Trauben.                             Rosenpfeffertouch, mittlerer Druck. Im
                                                 Gaumen leicht für den Jahrgang, die Tannine
2015 Saint Pierre: 75 % Cabernet Sauvignon,      passen aber zum Körper und so ist das für
19 % Merlot, 6 % Cabernet Franc. Sattes          einmal ein mehr als nur guter Chasse-Spleen.
Purpur-Granat, dicht in der Mitte, lila          Leider gibt es da aber günstigere Alternativen
Schimmer aussen. Geniales Bouquet, viel          in der gleichen Klasse. 17/20 2023 – 2040
Zedern, dunkle Frucht und eine ansprechende
Tiefe aufzeigend, klare Cabernetansage in der    2015 La Garricq: Tiefes Purpur, satt in der
Nase. Im Gaumen fest, dicht, aber auch           Mitte, Granatschimmer am Rand.
besonders fein, geniale Rückaromatik. Ein        Grützehaftes, leicht dropsiges, faszinierendes
absolut gigantischer Saint Pierre. So gut wie    Fruchtbouquet, Damassinepflaumentouch. Im
seine Jahrgänge 2005 und 2009 und somit auf      Gaumen mittelgewichtig, schöne Balance
der gleichen Punktezahl. 19/20 2023 – 2046       zeigend, feinsandiges Extrakt, gute Anlagen.
                                                 17/20 2022 – 2036
2015 Poujeaux: Sattes Purpur-Granat, dicht in
der Mitte, lila Schimmer aussen. Viel reife
Kirschen, aber auch etwas blättrige Noten,
schwarze Pfefferkörner und ein Hauch von
Zedern, gibt sich eher kühl in seiner
Ausstrahlung. Im Gaumen stoffig und auch
schon recht charmant, tolle Würze im Extrakt,
lange Rückaromatik. Von der Nase her war ich
nicht sofort begeistert - im Gaumen überzeugte
er aber dann doch fraglos. 18/20 2024 – 2041

LISTRAC

2015 Fourcas-Dupré: Tiefes Purpur, satt in         WARUM ES KEINE ALTEN
der Mitte, Granatschimmer am Rand. Barockes        D’ESCURAC-JAHRGÄNGE GIBT
Bouquet, zeigt mehr Tiefe wie Frucht. Im
                                                   Monsieur Pepin d’Escurac war verantwortlich
Gaumen mit fester Statur aufwartend, zeigt
                                                   für die Namensgebung vom Château
Fleisch und auch Muskeln, da ist aber viel drin.
                                                   d’Escurac. Erwähnungen gehen bis ins Jahr
Charmant wird er nie, aber er ist
                                                   1839 zurück.
vielversprechend. Das erste Mal, dass er als
                                                   Heute wird dieses 23 Hektar grosse Weingut in
Fassprobe diese Wertung erhält. 17/20 2024 –
                                                   Civrac in dritter Generation von der Familie
2039
                                                   Landuron geführt. Jean, der Grossvater war ein
                                                   passionierter Pferdezüchter.
2015 Fourcas-Hosten: Tiefes Purpur, satt in
                                                   Dann folgte Jean-Michel der mit
der Mitte, Granatschimmer am Rand. Kräftiges
                                                   Traubenanbau anfing, die Ernte dann aber
Bouquet, schöne Würze, blaubeerige Frucht
                                                   jeweils der Cave Cooperative verkaufte.
dahinter, feine Pfeffernoten im zweiten Ansatz
                                                   Darum findet man auch keine alten Jahrgänge.
zeigend. Im Gaumen markant, mit gewissen
                                                   Jean-Marc Landuron (Bild oben) ist seit 1989
Tanninmuskeln aufwartend. Wird recht viel
                                                   Besitzer und liefert nicht selten mehr als nur
Zeit brauchen. 17/20 2024 – 2039
                                                   bemerkenswerte Weine ab. So auch heuer
                                                   wieder mit dem Jahrgang 2015! In den Grand
2015 Mayne-Lalande: Extrem dunkles Purpur
                                                   Vin gelangt nur die Top-Selektion. Dann gibt
mit lila und violetten Reflexen. Sehr würziger
                                                   es noch einen zweiten Wein (Chapelle
Beginn, erst Nelkenköpfe, dann
                                                   d’Escurac) und sogar noch einen dritten Wein
Brombeerstauden und Cassis anzeigend, zeigt
                                                   (Pepin d’Escurac).
bereits nasal eine ansprechende Tiefe an. Im
Gaumen mit guter Muskulatur, etwas
verlangende Adstringenz, gegen das Finale
schwarze Pfeffernoten im Extrakt und
Heidelbeeren. Er hat viel Potential und so wird
er auch nach recht langer Flaschenreife
verlangen. 18/20 2025 – 2040

                                                   2015 d'Escurac: Sattes Purpur-Granat, dicht
                                                   in der Mitte, lila Schimmer aussen. Geniales
                                                   Bouquet, vielschichtig, tolle Würze zeigend,
                                                   Tabaknoten und viel reife blau- bis
                                                   schwarzbeerige Früchte. Im Gaumen sehr
                                                   aromatisch, alles ist am richtigen Ort und die
                                                   Tannine sind besonders fein ausgefallen. Für
Grosse Weine – kleines Nokia! Luigino Zanini       mich ist das der beste d'Escurac den ich je als
schreibt seine Verkostungsnotizen im Zehn-         Fassprobe verkostet habe. 18/20 2021 – 2038
fingersystem in sein uraltes Handy.
MÉDOC                                            2015 L'Inclassable: 52 % Cabernet
                                                 Sauvignon, 30 % Petit Verdot, 13 % Merlot, 5
                                                 % Cabernet Franc. 27 hl/ha. Sattes Purpur-
2015 Goulée: 77 % Merlot, 19 % Cabernet
                                                 Granat. Intensives Bouquet, viel Kirschentöne
Sauvignon, 4 % Cabernet Franc. Tiefes Purpur,
                                                 und schwarze Pfeffernoten. Dichter Gaumen
satt in der Mitte, Granatschimmer am Rand.
                                                 mit verlangender Adstringenz, wirkt noch
Kompottiger Beginn, rote, gekochte Pflaumen,
                                                 etwas vordergründig, hat aber gute Anlagen.
vermischt mit Zwetschgen, also ist da was
                                                 Es dürfte auch sehr spannend sein, wie sich ein
Dropsiges dabei. Im Gaumen scheint er bereits
                                                 Wein mit einem so grossen Anteil von Petit
als Fassprobe ein Schmeichler sein zu wollen.
                                                 Verdot in den Flaschen entwickelt. Remy
Macht Spass, ist aber auch irgendwie
                                                 Fauchey hat uns noch ein Muster mit einem
langweilig. Mal sehen, was er dann in der
                                                 Anteil von 25 % Petit Verdot gezeigt. Das war
Flasche bringt. 17/20 2019 – 2034
                                                 dann aber eher weicher und hatte nicht diese
                                                 intensiv-dunkelbeerige Ausstrahlung. 17/20
2015 Greysac: Sattes Purpur-Granat, dicht in     2023 – 2038
der Mitte, lila Schimmer aussen. Intensives
Bouquet, Holundernoten, feine Rauchtöne und
                                                 2015 Patache d'Aux: Extrem dunkles Purpur
zarte Tabaknoten. Im Gaumen mit leicht
                                                 mit lila und violetten Reflexen. Würziges,
kernigem Extrakt, zeigt Muskeln und
                                                 recht tiefgründiges Bouquet, dunkle Pflaumen,
Charakter. Gute Anlagen. 17/20 2022 – 2036
                                                 etwas trocken im Ansatz. Im Gaumen fest,
                                                 ziemlich bourgeoise Konturen zeigend. Ein
2015 Haut-Condissas: Sattes Purpur-Granat,
                                                 traditioneller Wein mit Ecken und Kanten.
dicht in der Mitte, lila Schimmer aussen. Sehr
                                                 17/20 2024 – 2039
intensives, ziemlich süsses, aber auch im
Ansatz dezent kompottig wirkendes Bouquet.
Im Gaumen geht diese Süsse weiter, wirkt         2015 Plagnac: Sattes Purpur-Granat, dicht in
sanft eichig, zumindest von der Aromatik her,    der Mitte. Dunkelbeeriges Bouquet, würzige,
fein gerbiges Finale. Zeigt auf, dass es nicht   leicht unterreife Cabernetanzeige. Im Gaumen
ganz so einfach war im Norden einen grossen      fleischig mit körnigem Fluss. Kein
Wein herzustellen. 17/20 2022 – 2036             Schmeichler, dafür artisanaler Bordeaux mit
                                                 einem guten Potential. 17/20 2024 – 2038

                                                 2015 Rollan de By: Sattes Purpur-Granat,
                                                 dicht in der Mitte, lila Schimmer aussen.
                                                 Herrliches Bouquet, Brombeeren und eine fein
                                                 eichige Note zeigend, welche sich mit einem
                                                 Hauch Kokos vermischt. Saftiger Gaumen,
                                                 fleischige Textur, aromatisches Finale. Heuer
                                                 eher auf Eleganz setzend, mit guter Balance.
2015 Haut-Maurac: Extrem dunkles Purpur          18/20 2022 – 2036
mit lila und violetten Reflexen. Geniales,
ausladendes Bouquet, Brombeerentouch und         2015 Tour Haut-Caussan: Dunkles Granat,
Cabernetsüsse zeigend. Im Gaumen mit             recht satt in der Mitte, rubiner Rand. Frisches,
Souplesse bestückt, hat viel Charme und weist    floral-fruchtiges Bouquet, Johannisbeertouch,
ein gebündeltes, blaubeeriges, aromatisches      entwickelt sich komplex an der Luft. Im
Finale auf. Das ist eine günstige                Gaumen wirkt er etwas unreif und zeigt eher
Kaufempfehlung für diesen Jahrgang. Und          leichte, burgundische Konturen. Sehr gut, aber
man muss dann auch nicht endlos auf den          nicht auf den Jahrgangserwartungen.
ersten Genuss warten. 18/20 2020 – 2035          Aufgerundet: 17/20 2022 – 2035

2015 La Clare: Dunkles Granat, recht satt in     2015 Tour Prignac: Extrem dunkles Purpur
der Mitte, rubiner Rand. Das Bouquet dunkles     mit lila und violetten Reflexen. Intensives,
Brombeerenbouquet vermischt mit dem Duft         dichtes Bouquet, schöne Cabernetwürze und
von Brotkruste. Im Gaumen dicht,                 dunkelbeeriger Hintergrund. Im Gaumen sehr
konzentriert, aber auch schon recht              stoffig, zeigt eine schöne Konzentration,
geschmeidig, aromatisches Finale. Ein toller     aromatisches Finale. Toll gelungen. Könnte ein
Wert. 17/20 2021 – 2038                          Geheimtipp sein. 17/20 2022 – 2036
2015 Tour Seran: Extrem dunkles Purpur mit
violetten Reflexen. Komplexes, ausladendes
Bouquet, schwarze Beeren und dunkle Hölzer.
Im Gaumen aussen recht schmeichelnd, innen
eine fordernde Zungenadstringenz zeigend,
wirkt noch aufrauhend, weil wohl recht streng
erzogen. Das Potential ist aber eigentlich da.
17/20 2024 – 2040

2015 Vieux-Robin: Tiefes Purpur-Granat.            CLÉMENT-PICHON: ZWEI MAL 18/20
Sanft trocken im Ansatz, aber eine gute
Konzentration anzeigend, rote Kirschen als         Achtung, da bahnt sich ein neuer, grossartiger
Hauptfruchtlieferant. Im Gaumen ziemlich           Bourgeois-Value an. Die Rebfläche ist -
fest, fleischig, Weichselnoten und florale Züge.   besonders im Vergleich zum Château - mit 25
Wirkt also leicht kühl in der Grundaromatik.       Hektar eher klein. Durch den hohen Anteil von
17/20 2022 – 2040                                  fast zwei Drittel Merlot im Blend ist der Wein
                                                   eher für den früheren Konsum geeignet. Die
HAUT-MÉDOC                                         letzten Jahrgänge sind auf bemerkenswertem
                                                   Niveau. Wir haben sogar drei Nächte im
2015 Barthez: Sattes Purpur-Granat, recht          Bürogebäude verbracht. Die Zimmergrösse
dicht in der Mitte. Schlankes, aber Tiefe          betrug etwas mehr wie 20 Quadratmeter. Der
anzeigendes Bouquet, Holundernoten und             Besitzer Monsieur Clément Fayat lebt im
Lakritze. Geradliniger Gaumen, klar                Hauptschloss nebenan. Dort beträgt die
ausgerichtet und mit einer tollen Länge            Wohnfläche, verteilt auf fünf Stöcken rund
versehen. Noch besser als letztes Jahr. Beweist    3000 Quadratmeter...
seinen Aufstiegswunsch. 17/20 2023 – 2035
                                                   2015 Clément-Pichon: Extrem dunkles Purpur
2015 Bel-Air: Sattes Purpur-Granat, lila           mit lila und violetten Reflexen. Geniales,
Schimmer aussen. Subtiler Fruchtansatz,            konzentriertes, süss ausstrahlendes
Maulbeeren und Himbeeren, zart vanillig            Fruchtbouquet, viel Amarenakirschen und
unterlegt. Im Gaumen wird die herrliche            Cassis, dunkle Röstnoten. Im dichten, fülligen
Frucht ergänzt, ziemlich stoffig, gut ausgelegt.   Gaumen ein Ausbund von Süsse, dunkles
Passt in seine Klasse. 17/20 2021 – 2034           Malz, Lakritze und Black Currant im
                                                   druckvollen Finale. Der Wein war letztes Jahr
2015 Belgrave: Sattes Purpur-Granat, dicht in      schon eine Sensation und heuer wieder. Gehört
der Mitte, lila Schimmer aussen. Das Bouquet       zu den besten Médocwerten! Wer kein Snob
zeigt eine würzige, recht tiefgründige             ist, muss da kaufen. 18/20 2022 – 2039
Cabernetexpression, schwarze Pfefferkörner.
Im Gaumen mit serösem Zugriff, deutliche
Adstringenz und somit viel fordernde               2015 Cambon-la-Pelouse: Sattes Purpur-
Gerbstoffe zeigend, schwarzbeeriges Finale. Er     Granat, dicht in der Mitte, lila Schimmer
ist kein Schmeichler und zeigt Tannine für         aussen. Delikates Bouquet, vielschichtig mit
Übermorgen. Also wird das ein ziemlicher           einem herrlich reifen Brombeerenton in der
Kraftakt. Mich erinnert er stark an den eigenen    Mitte. Der Gaumen zeigt viel Souplesse, reife
2000er und der fängt heute an, ein grosser         Tannine und der Körper wirkt lang und
Médoc-Cru zu werden. Potentialwertung:             geschmeidig. Toll gelungen. Der beste seit
18/20 2027 – 2048                                  2010. 18/20 2022 – 2038

2015 Belle-Vue: Extrem dunkles Purpur mit          2015 Cantemerle: Dunkles Granat, recht satt
lila und violetten Reflexen. Reduktives            in der Mitte, rubiner Rand. Offenes, würziges,
Bouquet, zeigt gewisse Mercaptannoten,             leicht blättrig wirkendes Bouquet, knapp reife
dahinter Brombeeren und Würzkomponenten.           Frucht anzeigend. Eleganter, sich eher leicht
Im Gaumen kräftig, noch vordergründig. Er          anfühlender Gaumen, angenehm endend. Ist
war schwer einzustufen, weil das Muster            zwar immer noch nicht das Gelbe vom Ei -
wirklich etwas reduktiv war. Potentialwertung:     aber so gut war er schon lange nicht mehr.
17/20 2024 – 2039                                  17/20 2020 – 2038
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