GESCHÄFTSBERICHT 2013 BIS 2017 - DGB-BEZIRK BADEN-WÜRTTEMBERG - DGB Baden ...
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INHALT Inhalt 3 Zum Gedenken 4 Porträt des Bezirks 6 Besondere Ereignisse, Aktionen und Kundgebungen 10 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 18 Arbeits- und Sozialpolitik 20 Wirtschafts- und Industriepolitik, Umweltpolitik 26 Handwerk 32 Berufliche Bildung, Bildungspolitik und Hochschularbeit 33 Öffentlicher Dienst und Kommunen 40 Migrations- und Integrationspolitik 44 Frauen- und Gleichstellungspolitik 46 Grenzüberschreitende Aktivitäten und Europa 50 DGB-Jugend Baden-Württemberg 54 DGB-Region Nordbaden 58 DGB-Region Nordwürttemberg 62 DGB-Region Südbaden 66 DGB-Region Südwürttemberg 70 DGB-Bildungswerk Baden-Württemberg 74 Forum Soziale Technikgestaltung 76 Einnahmen- und Ausgabenrechnung 2013 bis 2016 82 Impressum Herausgeber: DGB-Bezirk Baden-Württemberg Willi-Bleicher-Str. 20 70174 Stuttgart www.bw.dgb.de Verantwortlich: Martin Kunzmann, Vorsitzender Redaktion: Andrea Gregor, Benita Kaupe, Mia Koch Fotos: DGB (wenn nicht anders vermerkt) Layout: Regine Lieb, klip Druck: Copythek Esslingen Redaktionsschluss: Ende September 2017 Stuttgart im September 2017 3
ZUM GEDENKEN „Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum – besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“ Willy Brandt Liebe Kollegin, lieber Kollege, Frieden und Freiheit In den vergangenen vier Jahren sind aktive Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter unser Tätigkeitsbericht umfasst den Zeitraum Oktober 2013 bis September 2017. Der gesamte Soziale Gerechtigkeit verstorben. Sie haben sich für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten Bezirk Baden-Württemberg – die Bezirksverwaltung und die vier Regionen mit ihren Stadt- und Arbeit für alle eingesetzt und so mitgeholfen, die großen Ziele der Arbeiterbewegung zu verwirklichen – Mosaikstein für Mosaikstein. Kreisverbänden – legen darin Rechenschaft ab. Seit Februar 2017 begleite ich als Landesvorsit- Dafür haben sie gekämpft. zender diese Arbeit mit, führe Bewährtes fort und stoße gemeinsam mit dem Team Neues an. Gemeinsam mit vielen anderen, Auch wenn sie nicht mehr unter uns sind, leben sie weiter in unserem Gedächtnis. die alle zusammen Für die gute Aufnahme beim DGB möchte ich mich bei den haupt- und ehrenamtlichen das Bild der Arbeiterbewegung, Kolleg/-innen bedanken. Gemeinsam ist es uns gelungen, den Teamgeist zu stärken. Be- ihre Erfolge und ihre Niederlagen danken möchte ich mich auch bei den Mitgliedern des Bezirksvorstandes und den geprägt haben. Kolleg/-innen aus den Mitgliedsgewerkschaften für die konstruktive Zusammenarbeit. Nur gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen. Unsere Grundüberzeugung ist: Die Einheitsgewerkschaft ist das Modell, das uns stark macht und unserer Stimme Gewicht verleiht. Gewerkschaften gibt es, weil sich viele Menschen zusammenschließen. Zugleich wird die Stimme des Einzelnen durch sie Lothar Zimmermann Siegfried Pommerenke gehört. Und es gibt viele und vieles, für das sich der DGB mit seinen Mitgliedsgewerkschaften einsetzt. Wir stehen für 24.07.1929 – 21.03.2015 12.10.1933 – 09.04.2016 eine solidarische Arbeitswelt und eine solidarische Gesellschaft. Damit schwimmen wir gegen den Strom. Solidarität, Für- DGB-Landesvorsitzender DGB-Landesvorsitzender einander-Einstehen und Respekt voreinander – auch vor anders Denkenden – verlieren in unserer Gesellschaft an Wert. Der von 1978 bis 1982 von 1982 bis 1998 politische Mainstream befördert das Konkurrenzdenken noch zusätzlich, indem der Sozialstaat zurückgebaut wird. Wir stellen uns gegen ein neoliberales Wirtschaftsverständnis, in dem einzig und allein der Gewinn zählt. Wir stellen uns gegen eine technikzentrierte Auffassung von Fortschritt. Echter Fortschritt bedeutet, dass es den Beschäftigten und ihren Familien in Waldemar Berg unserem Land besser geht. Dafür kämpfen wir. Gute Arbeit ist keine Utopie. Wir können unsere Arbeitswelt human gestalten. 1930 – 16.02.2014 | Vorsitzender KV Göppingen Wir können unser Bildungssystem weiter entwickeln, um mehr Chancengleichheit zu schaffen. Wir können unseren Staat und unsere Gesellschaft so gestalten, dass Arm und Reich, Jung und Alt, Frauen und Männer, hier geborene Menschen und Men- Günter Volz schen, die bei uns eine neue Heimat finden wollen, in diesem Land gut leben können. Das ist allerdings nur mit einem starken 1938 – 27.05.2014 | Vorsitzender KV Schwäbisch Hall-Hohenlohe Sozialstaat möglich. Helmuth Roth Dafür haben wir schon immer gekämpft und werden es auch in den kommenden vier Jahren engagiert tun. Gemeinsam 1960 – 15.05.2015 | Vorsitzender KV Böblingen können wir Gutes für die Menschen in diesem Land bewirken! Davon bin ich zutiefst überzeugt. Jürgen Lenz Euer 1953 – 02.10.2016 | Vorsitzender OV Eberbach Horst Stech 1936 – 09.12.2015 | Vorsitzender KV Lörrach-Waldshut Rolf Ruef 1943 – 13.05.2017 | Vorsitzender KV Ortenau 4 5
PORTRÄT DES BEZIRKS Zum traditionellen Vormaiempfang der Region Nordwürttemberg am 30. April 2016 war auch der Der DGB-Bezirk Baden-Württemberg mit Sitz Ebenso wie der DGB in Berlin auf die Bundes- Auch auf regionaler und kommunaler Ebene DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann gekommen. in Stuttgart vertritt die Interessen von ge- und in Brüssel auf die Europapolitik Einfluss ist der DGB präsent. In Baden-Württemberg genwärtig rund 812.000 Gewerkschaftsmit- nimmt, nimmt der DGB Baden-Württemberg gibt es vier Regionen: Nordwürttemberg, gliedern im Land, davon sind rund 553.000 auf die Landespolitik Einfluss. Der Bezirk ver- Nordbaden, Südbaden und Südwürttemberg. männlich und knapp 259.000 weiblich. Seit tritt die gewerkschaftlichen Interessen ge- Die Regionen unterhalten in 13 größeren 2011 zeigt der Trend bei der Mitgliederent- genüber politischen Entscheidungsträgern, Städten Büros. Von dort aus koordinieren sie wicklung wieder nach oben. Damals waren Parteien und Verbänden. Er nimmt Stellung die Arbeit der 38 Kreis- und Stadtverbände. rund 809.000 Menschen im Land in einer zu Gesetzesentwürfen und koordiniert die ge- Diese wurden von ehrenamtlichen Gewerk- DGB-Gewerkschaft organisiert. Der Frauen- werkschaftliche Vertretung bei der Rentenver- schaftsmitgliedern nach der Organisationsre- und Jugendanteil unter den Mitgliedern hat sicherung, der Agentur für Arbeit, den Hand- form 2010 gegründet. Sie kümmern sich um sich in jüngerer Zeit überproportional erhöht. werkskammern und den Arbeitsgerichten. die regionale Strukturpolitik, Gesellschafts- Der Bezirk ist - wie der gesamte DGB - plu- und Friedenspolitik und richten gemeinsam Die acht Mitgliedsgewerkschaften sind: Die ralistisch und unabhängig von Verbands- und mit den hauptamtlichen Beschäftigten die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), die IG Parteiinteressen. Selbstverständlich ist er nicht Veranstaltungen zum 1. Mai aus. In der Be- Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), die Eisen- politisch neutral. Er bezieht ganz klar Position zirksverwaltung und den Regionen sind ins- bahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), die im Interesse der Arbeitnehmer/-innen. Dabei gesamt 80 Frauen und Männer angestellt. Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft achtet er darauf, dass die Interessen von Be- (GEW), die IG Metall (IGM), die Gewerk- schäftigten aus unterschiedlichen Branchen, schaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), mit unterschiedlichen Arbeitsverträgen (be- die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sowie die fristet oder unbefristet, Vollzeit oder Teilzeit, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). verbeamtet oder angestellt) und von Alt und Die größte Gewerkschaft im Land ist die IG Jung sowie Frauen und Männern nicht gegen- Metall, gefolgt von ver.di und der GEW. einander ausgespielt werden. Die große Klam- mer, die die Mitglieder zusammenhält, heißt Seit Frühjahr 2016 heißt das Stuttgarter Gewerk- schaftshaus Willi-Bleicher-Haus. Solidarität. 6 7
- Mitglieder des DGB-Bezirksvorstands DGB-Bezirksvorsitzender Nikolaus Landgraf 02/2010 bis 01/2017 Martin Kunzmann seit 01.02.2017 Stellv. Bezirksvorsitzende Gabriele Frenzer-Wolf seit 01.02.2014 kommissarisch seit 01.09.2013 Vertreter/innen der Stellvertreter/-innen bzw. DGB-Personengruppen Stellvertreter/-in Mitgliedsgewerkschaften weitere Stellvertreter/-innen Der Geschäftsführende Bezirksvorstand leitet EVG DGB-Bezirksfrauenausschuss die operativen Geschäfte. Er besteht aus dem Hans-Peter Hurth Michael Hänel, 05/2012 bis 09/2015 Dagmar Hölzl Roswitha Ehinger 05/2012 bis 09/2015 09/2008 bis 06/2016 03/2010 bis 02/2014 Vorsitzenden – von 2010 bis Januar 2017 Martin Herion ab 09/2015 Arnold Fischer seit 09/2015 Claudia Busch Gabriele Eisinger war das Nikolaus Landgraf, seit Februar 06/2016 bis 06/2017 02/014 bis 10/2014 Bernd Maderner seit 09/2015 2017 ist es Martin Kunzmann – und seiner Anita Vooren seit 10/2014 Stellvertreterin. Gabriele Frenzer-Wolf hatte GdP das Amt seit September 2013 kommissarisch Rüdiger Seidenspinner Ralf Knospe 02/2010 bis 02/2017 DGB-Bezirksjugendausschuss 03/2014 bis 02/2017 Annika Wörsdörfer inne, auf der zurückliegenden ordentlichen Hans-Jürgen Kirstein seit 02/2017 Wolfgang Kircher, 03/2014 bis 02/2017 09/2008 bis 11/2012 Bezirkskonferenz im Januar 2014 wurde sie Verena Keppler seit 02/2017 Fabian Goenen Jakob Becker regulär gewählt. 11/2012 bis 02/2014 11/2012 bis 02/2014 GEW Jakob Becker 02/2014 bis 12/2015 Lea Marquardt Doro Moritz seit 09/2008 Michael Futterer seit 11/2009 03/2014 bis 12/2015 Die politischen Leitlinien werden im Be- Matthias Schneider seit 10/2013 Julian Wiedmann seit 12/2015 Jonas Hohmann zirksvorstand beschlossen. Neben dem Ge- 12/2015 bis 05/2017 schäftsführenden Bezirksvorstand besteht er IG BAU Inge Hamm bis 03/2014 Kai Schwabe 10/2013 bis 03/2014 Beratende Mitglieder aus den Landesbezirksleiter/-innen der acht DGB-Region Nordbaden Lars-Christian Treusch Andreas Harnack seit 09/2014 Mitgliedsgewerkschaften, einer Vertreterin DGB-Region Südbaden Jürgen Höfflin des Bezirksfrauenausschusses und einem/ei- IG BCE DGB-Region Nordwürttemberg Bernhard Löffler ner Vertreter/-in des Bezirksjugendausschus- Catharina Clay seit 03/2012 Uwe Bruchmüller DGB-Region Südwürttemberg Peter Fischer 03/2011 bis 03/2014 ses. Die vier Regionsgeschäftsführer sind Michael Siebler, weiterer beratende Mitglieder. Die Abteilungsleiter/- 10/2013 bis 12/2016 innen der Bezirksverwaltung sowie der/die Frank Heßler seit 03/2014 Geschäftsführer/-in nehmen an den monat- IG Metall lich stattfindenden Sitzungen ebenfalls teil. Jörg Hoffmann Josef Bechtel seit 1999 12/2003 bis 02/2014 Roman Zitzelsberger seit 02/2014 Christian Steffen seit 10/2013 Martin Sambeth seit 02/2014 NGG Uwe Hildebrandt Burkhard Siebert seit 10/2003 10/2013 bis 03/2014 Benno Bareihter 07/2006 bis 10/2013 Uwe Gensmantel 10/2013 bis 12/2015 Hakan Ulucay, 12/2015 Alexander Münchow, 09/2017 ver.di Leni Breymaier Dagmar Schorsch-Brandt 09/2007 bis 12/2016 07/2000 bis 11/2016 Martin Gross Günter Busch, 10/2013 bis 07/2015 seit 12/2016 Martin Gross, 07/2015 bis 12/2016 Andreas Henke seit 10/2013 Susanne Wenz seit 12/2016 Der Geschäftsführende Bezirksvorstand besteht aus dem Vorsitzenden und seiner Stellvertreterin. Sie leiten die opera- Hanna Binder seit 12/2016 tiven Geschäfte – und wenn es Grund zum Feiern gibt, schneiden sie auch gemeinsam eine Torte an, wie hier Nikolaus Landgraf und Gabriele Frenzer-Wolf am 1. Juli 2016 beim Ein-Jahr-Jubiläum des Bildungszeitgesetzes. 8 9
BESONDERE EREIGNISSE, AKTIONEN UND KUNDGEBUNGEN 2013 2014 1. Mai Sanierung des nehmerempfang der Region Nordwürttemberg 20. Ordentliche Bezirkskonferenz Landesweit haben 46 Veranstaltungen zum Gewerkschaftshauses und der Stadt Stuttgart vor dem 1. Mai gefei- in Ludwigsburg Tag der Arbeit stattgefunden. Der Tag der Im November sind der Landesbezirk und die ert. Dieser findet für gewöhnlich auf Einladung Am 1. Februar fand die 20. Ordentliche Be- Arbeit stand unter dem Motto: „Unser Tag – Region Nordwürttemberg in ein Ausweich- des Oberbürgermeisters im Rathaus statt. Der zirkskonferenz in Ludwigsburg statt. Das Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa“. quartier in der Lautenschlagerstraße in Stutt- Bezirksvorstand hat anlässlich des Wiederein- amtierende Führungsduo (Nikolaus Landgraf Der DGB erinnert am 1. Mai auch an die Er- gart gezogen. Das Anfang der 30er Jahre zugs entschieden, das Gewerkschaftshaus zu und Gabriele Frenzer-Wolf) wurden von den stürmung der Gewerkschaftshäuser durch SA- erstellte Gewerkschaftshaus in der Willi- Ehren des Widerstandskämpfers und langjäh- 100 Delegierten mit großer Zustimmung in Kommandos am 2. Mai 1933. Die Hauptkund- Bleicher-Straße musste von Grund auf saniert rigen IG Metall Bezirksleiters Willi Bleicher in ihren Ämtern bestätigt. Auf der Konferenz fiel gebung mit dem Landesvorsitzenden Nikolaus werden. Den Wiedereinzug zu Ostern 2016 Willi-Bleicher-Haus umzubenennen. der Startschuss für die Kampagne für ein Bil- Landgraf fand in Nagold statt. hat der DGB mit dem traditionellen Arbeit- dungszeitgesetz im Land („Gib mir 5!“), die in den folgenden Monaten landesweit umge- Damit der Himmel rot-weiß wird: Vor der Bundestagswahl im September 2013 hat der Bezirk einen Aktionstag veranstaltet. setzt wurde. Zudem wurde ein Initiativantrag 1. Mai freistellung für die baden-württembergischen verabschiedet, die Landesregierung in ihren Die 44 Veranstaltungen im Südwesten standen Beschäftigten zu bekräftigen. Zudem pochte Plänen zu unterstützen, die Bildungspläne um unter dem Motto „Gute Arbeit. Soziales Euro- er darauf, dass der Mindestlohn von 8,50 Euro das Thema sexuelle Vielfalt zu ergänzen. Ins- pa“. Die Hauptkundgebung fand in Stuttgart ohne Ausnahmen kommt, und warb für ein so- gesamt lagen den Delegierten 98 Anträge zur statt. Der DGB nutzte den Tag der Arbeit, um zialeres und demokratischeres Europa. Abstimmung vor. seine Forderung nach fünf Tagen Bildungs- Von links nach rechts: Dagmar Hölzl, Lars Treusch, Nikolaus Landgraf, Uwe Hildebrandt, Gabriele Frenzer-Wolf, Leni Breymaier, Doro Moritz, Catharina Clay, Hans-Peter Hurth, Roman Zitzelsberger, Jürgen Höfflin, Peter Fischer, Bernhard Löffler 10 11
2015 Pendleraktion zum Mindestlohn Am 12. Januar hat sich der Bezirk an der bundesweiten Pendleraktion anlässlich der Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes zu Jahresbeginn beteiligt. In 24 Städten und Gemeinden haben haupt- und ehrenamtliche Gewerkschafter/-innen in den frühen Mor- genstunden Infopakete mit Broschüren und Flyern verteilt. Nikolaus Landgraf hatte bereits Anfang Januar im SWR-Fernsehen erläutert, warum der Mindestlohn angesichts des aus- ufernden Niedriglohnsektors hierzulande nötig ist und dass er kein „Jobkiller“ sein wird. Meh- rere hunderttausend Beschäftigte im Land ha- ben von der Mindestlohneinführung profitiert. Jammern wegen des Mindestlohns ist nicht: Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter haben Plakataktion bei der Landes-CDU Weitere Positionierungen zum symbolisch an CDU und IHK Jammerlappen verteilt. und der IHK Region Stuttgart Mindestlohn Um gegen mögliche Aufweichungen des Da es von verschiedenen Richtungen, etwa auf 8,84 Euro zum Jahresbeginn 2017 haben Mindestlohngesetzes zu protestieren, hat der von der CDU, der FDP und der IHK immer wir begrüßt, weil von ihr etwa 400.000 Men- DGB-Bezirk am 21. April eine Plakataktion vor wieder Angriffe auf den Mindestlohn gab, hat schen im Land profitieren. Dennoch haben der Geschäftsstelle der CDU Baden-Württem- der DGB-Bezirk das ganze Jahr über immer wir auch immer wieder klar gemacht, dass berg und der IHK Region Stuttgart organisiert. wieder auf die Notwendigkeit einer unteren der Mindestlohn nicht für einen angemesse- Gabriele Frenzer-Wolf und mehrere Mitglieder Anstandsgrenze beim Entgelt hingewiesen. Es nen Lebensstandard in einem Bundesland mit des Bezirksvorstandes haben CDU und Wirt- hat sich gezeigt, dass der Mindestlohn keine vergleichsweise hohen Mieten und Lebenshal- schaftsvertreter dazu aufgefordert, ihren Frie- negativen Beschäftigungseffekte hat, selbst tungskosten reicht. Schon gar nicht reicht er den mit der Lohnuntergrenze von 8,50 Euro nicht in Branchen, in denen das die Kritiker/- für ein würdiges Leben im Alter. (siehe Kapitel pro Stunde zu schließen. Ihre Botschaft: der innen zuvorderst erwartet hätten, etwa im Arbeits- und Sozialpolitik) Der Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde wurde von Mindestlohn ist kein Bürokratiemonster. Sym- Hotel- und Gaststättengewerbe. Auch den neoliberaler Seite oft als „Jobkiller“ dargestellt. Der DGB hat das Argument stets entkräftet, so auch bei der Pend- bolisch wurden in der CDU-Geschäftsstelle Mythos vom unzumutbaren bürokratischen leraktion kurz nach In-Kraft-Treten des Gesetzes. und in der IHK schwarze Jammerlappen über- Aufwand hat der DGB durch Fakten entkräftet. 12 geben. Die angekündigte Erhöhung des Mindestlohns 13
Rund 7000 Menschen sind trotz Januarkälte zu der Kundgebung „halt!zusammen“ auf den Stuttgarter Schlossplatz gekommen. Darunter auch OB Fritz Kuhn. Rechts: alle Bündnispartner/-innen ha- 2016 ben sich zum Abschluss auf der Bühne versammelt BE IT: Kundgebung halt!zusammen Zukunftskongress Kampagne zur Landtagwahl Am 4. Februar hat der Bezirk gemeinsam mit DE INE WA HL AM 13 . MÄ RZ FÜ R GU TE AR WA HL IST LA ND TA GS Gute Arbeit, gute Bildung, gutes Leben – unter diesem Dreiklang haben wir unsere Angesichts des Erstarkens der AfD und ver- Um einen Blick auf die kommende Legislatur- Die Landtagswahl am 13. März hat der DGB- der IG Metall, ver.di, der NGG und der GdP ein #D GB LTW Wahlanforderungen kommuniziert. mehrter Übergriffe auf Geflüchtete hat der periode, aber auch darüber hinaus zu werfen, Bezirk im Vorfeld mit einer ganzen Reihe von gut besuchtes Pressegespräch veranstaltet, in DGB Baden-Württemberg ein breites, lan- hat der DGB-Bezirk am 22. Januar den Zu- Aktionen und Aktivitäten begleitet. Zum ei- dem die Anforderungen an die künftige Lan- DEIN E WAH L FÜR GUT ES LEBE N: desweites Bündnis ins Leben gerufen, das kunftskongress „Leben und Arbeiten in Ba- nen galt es, die AfD als rechtspopulistische, desregierung den Medien dargelegt wurden. AM 13. MÄR Z IST LAN DTA GSW AHL #DG BLTW unter dem Motto „halt!zusammen – Baden- den-Württemberg“ veranstaltet. Eingeladen neoliberale und arbeitnehmerferne Partei Bei dieser Gelegenheit hat die stellvertreten- kphoto ©Erik Khalitov/iStoc Württemberg gegen Rassismus und Gewalt“ waren Betriebs- und Personalräte sowie inte- zu entlarven, zum anderen haben DGB und de Landesvorsitzende Gabriele Frenzer-Wolf am 16. Januar zu einer Kundgebung auf dem ressierte Gäste. In vier parallel stattfindenden Gewerkschaften für eine Fortsetzung der ar- erneut deutlich gemacht, dass die Positionen Schlossplatz eingeladen hat. Zu dem Bündnis, Foren wurden die Themen Arbeit, Bildung, öf- beitnehmerfreundlichen Politik von Grün-Rot der AfD mit den gewerkschaftlichen Grund- ©van Dalay/photocase DEINE WAHL FÜR GUTE BILDU NG: das nach und nach auf 81 Organisationen an- fentliche Investitionen und Integration behan- geworben – ohne allerdings eine konkrete überzeugungen nicht vereinbar sind. Für den AM 13. MÄRZ IST LANDTAGSW #DGBLTW AHL gewachsen ist, haben neben dem DGB und delt. Als Referent/-innen waren ausgewiesene Wahlempfehlung auszusprechen. In einer aus- DGB sind Solidarität, Weltoffenheit, die sozi- DU NG BE IT, GU TE BIL den Gewerkschaften der Arbeitgeberverband Fachleute von den Gewerkschaften, aus der führlichen Broschüre haben wir unsere Anfor- ale Marktwirtschaft und ein handlungsfähiger DE INE WA HL FÜ R GU TE AR LE BE N: GU TE S UN D EIN WA HL IST LA ND TA GS Baden-Württemberg, die großen Kirchen im Wissenschaft und aus der Zivilgesellschaft ein- derungen an die ganze Breite der Politikfelder Staat Grundpfeiler unserer Gesellschaft. AM 13 . MÄ RZ #D GB LTW Land, mehrere Religionsgemeinschaften, der geladen. Eine Dokumentation des Kongresses – von der Wirtschafts- und Arbeitspolitik bis : habt n! Sport, Organisationen der Zivilgesellschaft so- findet sich im YouTube-Kanal auf der Home- zum Thema Landtagswahlrecht und Engage- Am 10. März hat der Bezirk die in Berlin vom k ge ©Kallejipp/photocase Glüc rfst wähle a Du d wie die CDU, die Grünen, die SPD und die FDP page. ment gegen Rechts – dargelegt. Die gesamte DGB gegründete Allianz für Weltoffenheit bei im Land gehört. Rund 7000 Menschen sind zu Bei der abschließenden Podiumsdiskussion hat Kampagne stand unter dem Motto: Gute Ar- einer Podiumsdiskussion in Stuttgart vorge- photo ©EasyBuy4u/iStock der Kundgebung gekommen. Für den DGB hat der Moderator Axel Graser Nikolaus Landgraf beit, gute Bildung, gutes Leben. stellt. Teilgenommen haben neben dem DGB- Gabriele Frenzer-Wolf gesprochen. Die Kund- und die Spitzenvertreter/-innen von IG Metall, Vorsitzenden Reiner Hoffmann die Baden- gebung hatte über die Landesgrenzen hinaus ver.di und der GEW, Roman Zitzelsberger, Leni Ein Bus mit unserem Infomaterial – neben Württembergischen Arbeitgeber/-innen, die ein sehr breites und positives Medienecho. Der Breymaier und Doro Moritz, in lockerer Run- der Broschüre gab es auch mehrere Flyer – ist Evangelischen Landeskirchen, die Liga der frei- DGB hat zwei Videos von der Kundgebung er- de dazu befragt, wie ihrer Meinung nach der quer durchs Land gefahren. An einer ganzen en Wohlfahrtspflege und der Landesfrauenrat. stellen lassen. Sie sind auf dem YouTube-Kanal tiefgreifende Wandel in der Arbeitswelt im Sin- Reihe von Stationen haben haupt- und eh- des Bezirks abrufbar. Am 16. März wurde die ne der Beschäftigten gestaltet werden kann. renamtliche DGB-Mitarbeitende das Infoma- Am 11. März, dem Freitag vor der Wahl, hat der Kundgebung unter demselben Motto in Frei- Unter dem Titel DGB-Forum soll der Kongress terial verteilt. Sie sind auf die Wähler/-innen Bezirk gemeinsam mit der Region Nordwürt- burg veranstaltet. künftig jedes Jahr stattfinden. zugegangen, um ihnen unsere politischen temberg in Stuttgart, Heilbronn und Mosbach- Positionen nahezubringen. Außerdem haben Neckarelz eine Pendleraktion durchgeführt. mehrere Kreis- und Stadtverbände gut be- Dabei haben die Kolleg/-innen die Menschen suchte Diskussionsrunden mit den örtlichen nochmals ermuntert, zur Wahl zu gehen und Landtagskandidat/-innen veranstaltet. Darü- sich für die Parteien, die fest auf dem Boden ber hinaus hat der Bezirk in den sozialen Medi- der demokratischen Grundordnung stehen, zu en (Facebook und Twitter) die wichtigsten Bot- entscheiden – und eben nicht für die AfD. schaften zur Wahl schlaglichtartig verbreitet. Nach der Wahl hat sich der Bezirk zur Re- gierungsbildung, zum Koalitionsvertrag, zur Regierungserklärung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und zu den nach und nach publik gewordenen Nebenabreden des Koalitionsvertrages geäußert. Dabei haben wir den Fokus auf die Kritik an der Austeritäts- politik, die unzureichenden Investitionen, die aus unserer Sicht gebotene Fortführung des Reformkurses in der Bildungspolitik und den 14 Sie standen dem Moderator Axel Graser (Mitte) und den Zuhörenden bei der Abschlussrunde des Zukunftskon- gresses Rede und Antwort: Doro Moritz (GEW), Roman Zitzelsberger (IG Metall), Leni Breymaier (ver.di) und Erhalt der Bildungszeit gelegt. Sportliches Ambiente: Der Zukunftskongress hat in der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart stattgefunden. 15 Nikolaus Landgraf.
2017 6. außerordentliche Aktivitäten zur Bundestagswahl Bezirkskonferenz Am 28. Januar wurde der bisherige Landesvor- DGB-Forum sitzende Nikolaus Landgraf bei der 6. außeror- Mit dem DGB-Forum bietet der Bezirk Betriebs- dentlichen Bezirkskonferenz im Willi-Bleicher- und Personalräten, Gewerkschaftsmitgliedern Haus verabschiedet. Martin Kunzmann, bisher Nikolaus Landgraf gratuliert seinem frisch gewählten Nachfolger Martin Kunzmann zur Wahl. 100 Prozent und Gästen aus Politik, Verbänden und Wis- 1. Bevollmächtigter der IG Metall Pforzheim, Zustimmung geben ihm den nötigen Rückenwind für den Start in das neue Amt. senschaft einen intensiven Austausch zu ge- wurde mit 90 Ja-Stimmen und einer Enthal- sellschafts- und arbeitspolitischen Themen an. tung zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Betriebs- und Personalräte- 1. Mai Es hat sich aus dem Zukunftskongress heraus Das bedeutet nach der DGB-Satzung ein Wahl- empfang im Landtag An den Kundgebungen zum 1. Mai haben sich entwickelt und findet jedes Jahr in der 2. Juni- ergebnis von 100 Prozent. Beim Betriebs- und Personalräteempfang, den landesweit fast 21.000 Menschen beteiligt. Hälfte statt. Das Forum am 23. Juni stand un- Vor rund 160 Konferenzteilnehmenden, darun- der Landtag gemeinsam mit dem DGB am 22. Insgesamt hat der DGB Baden-Württemberg ter dem Titel „Arbeitswelt und Gesellschaft der ter dem DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann März veranstaltet hat, haben Betriebs- und rund um den Tag der Arbeit 46 Veranstaltun- Zukunft: solidarisch, gerecht, offen“. Ziel war und Landtagspräsidentin Muhterem Aras, er- Personalräte aus allen acht Mitgliedsgewerk- gen ausgerichtet, davon 41 am 1. Mai selbst. es, Anforderungen von Arbeitnehmer/-innen läuterte Kunzmann seine politische Agenda. schaften ihre Anliegen mit vier Vertretern von Leider hat das Wetter nicht mitgespielt. Es mit Blick auf die Bundestagswahl zu formu- Seine wichtigsten Anliegen sind die Humani- Regierungs- und Oppositionsparteien disku- hat fast überall im Land heftig geregnet. Die lieren. Die vier Foren zu Mitbestimmung, Aus- DU HAST DIE WAHL In der Abschlussrunde des DGB-Forums haben Catha- Zeitung des DGB zur Bundesta sierung der Arbeitswelt, eine gute Sozialpoli- tiert. Von einer ausreichenden Personalbemes- Hauptkundgebung, auf der Martin Kunzmann und Weiterbildung, Rentenpolitik und sozialer gswahl 2017 - Septemb er 2017 rina Clay (IG BCE), Martin Gross (ver.di), Martin Kunz- tik, gerechte Bildungschancen für alle und die sung in Krankenhäusern über die Ruhezeiten geredet hat, fand in Ulm statt. In Stuttgart war Zusammenhalt im Betrieb haben rund 120 mann und der Tübinger Politologe Hans-Jürgen Bieling WÄHLEN GEHEN Stärkung der Demokratie. Er machte deutlich, bei der Polizei bis zur Industriepolitik und der der IG Metall-Vorsitzende der Hauptredner. In Teilnehmende besucht. Höhepunkt der Veran- MEHR SOLIDARITÄT SEITE 2 über Mitbestimmung, die Bewältigung des Strukturwan- 3 dels und ein solidarisches Europa diskutiert. Moderiert SEITE FÜR GUTE RENTE 4 dass die Gewerkschaften und der DGB nur ge- paritätischen Finanzierung der Krankenkassen- Mannheim hat Sylvia Bühler vom ver.di Bun- staltung war ein Vortrag des Politologen Prof. GERECHTE STEUERN SEITE 5 hat die Runde die Journalistin Gesa von Leesen. JetZt SEITE LOHNGLEICHHEIT meinsam erfolgreich sein können. beiträge: die Abgeordneten von Grünen, CDU, desvorstand gesprochen. Der 1. Mai stand un- Dr. Hans-Jürgen Bieling von der Universität ARBEITSZEIT SEITE SEITE 7 6 BESSERE BILDUNG SPD und FDP mussten sich einem Realitäts- ter dem Motto: „Wir sind viele. Wir sind eins.“ Tübingen. Er zeigte auf, dass es zwischen den SEITE 8 LIEBE LESERINNEN, LIEBE L G E Re c H t check durch die Beschäftigtenvertreter/-innen Gesellschaftsauffassungen der neoliberalen Am 24. September ist wahl. Für uns vom ESER, Bundestags- – für DGB Baden- Mensche das im Übrigen noch n in vielen Teilen der heute mehr. Es geht um Württemberg ist dies Welt ein gewichtiger kämpfen unsere Demokratie. stellen. Weltbürger à la Macron und den nationalis- Grund, um Sie mit einer und auch sterben. Doch wir Die Hauptkundgebung am 1. Mai hat in Ulm statt- Zeitung über möchten Denn Rechtspopulis- unsere Anforderungen mit dieser Zeitung an die Politik unsere auch ten stehen vor der zu informieren. Wählen Positionen klar machen. ist eines der den folgende Auf Tür, um mit ihren grundlegenden Rechte n Seiten zeigen wir auf, gefunden. Im Bild der Demozug, u.a. mit Martin in einer De- wo aus Parolen die Gesell- mokratie. Wer diese unserer Sicht dringend tischen Populisten à la Trump und Orban soli- Möglichkeiten Handlung er schaft zu spalten. sich einzumischen sbedarf besteht, damit nicht nutzt, Schere die Das dürfen wir Demokra schwächt die Grundfes zwischen Arm und Reich tinnen und Herion, Peter Fischer, Hilde Mattheis und Martin ten unserer noch größer nicht Demokraten nicht zulassen. Gesellschaft. Von daher wird. Es geht bei dieser Deshalb ist es zu- Wahl aber gibt es nur eins: Wir nächst einmal wichtig, nicht nur darum, das alle müssen dass wir alle ale Ungleich sozi- wählen gehen - am 24. darische Konzepte gibt, die die Demokratie auf gewicht wieder mehr September. Kunzmann. dieses verbriefte Recht in wahrnehmen die Waage zu bringen. Es geht MARTIN KUNZMANN um Du HA st DI E w aH l! DGB-Landesvorsitzend er allen Ebenen stärken, Integration ermöglichen und faire Handelsbeziehungen fördern. Bundestagswahl Die Stadt- und Kreisverbände haben eine Reihe von Podiumsdiskussionen und Infor- mationsveranstaltungen organisiert (siehe Berichte aus den Regionen). Der Bezirk hat eine achtseitige Wahlzeitung erstellt, in der die zentralen Forderungen der Gewerkschaften dargestellt sind: von der Arbeitszeitpolitik, der Bildungspolitik, der Chancengleichheitspolitik, der Rentenpolitik bis zum DGB-Steuerkonzept. Die Zeitung wurde in einer Auflage von 30.000 Stück gedruckt. Sie wurde unter anderem bei dem bundesweiten Aktionstag am 15. Sep- tember vom DGB und den Mitgliedsgewerk- 16 ver.di macht mit einer bundesweiten Kampagne auf den Pflegenotstand aufmerksam. Der DGB schaften verteilt. 17 unterstützt diese Kampagne.
PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Gabriele Frenzer-Wolf erklärt bei einem Pressetermin im Staatsministerium, weshalb der DGB die Vereinba- rung der Landesregierung zur Beamtenbesoldung nicht unterschrieben hat. Rentenkampagne, den Zukunftskongress im Medienbeirat der Landesanstalt für Kommuni- Social Media Januar 2016, das DGB-Forum im Juni 2017 kation (LFK). Der Beirat vergibt in Abstimmung Eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit ohne und selbstverständlich die Hauptkundgebun- mit der LFK-Verwaltung Lizenzen an private Nutzung der sozialen Medien ist heute nicht gen zum 1. Mai hat die Pressestelle maßgeb- Fernseh- und Hörfunksender sowie an die frei- mehr denkbar. Hierzu nutzt die Abteilung lich mit vorbereitet und durchgeführt. en Radios. Ziel ist, die inhaltliche und regio- hauptsächlich die Plattformen Facebook und Bei der Planung und Durchführung öffentlich- nale Vielfalt bei den audiovisuellen Medien zu Twitter. keitswirksamer Aktionen, Veranstaltungen und fördern. Der Beirat tagt alle zwei Monate. Tagungen ist die Abteilung stets beteiligt. Im Beirat für die Wirtschaftsberichterstattung Facebook hat heute über 30 Millionen Nutzer/- des SWR (u.a. „SWR1 Arbeitsplatz“) ist die innen in Deutschland. 23 Millionen nutzen die Regelmäßig haben Gespräche mit der Deut- Pressesprecherin ebenfalls Mitglied. Der Beirat Plattform täglich. Mit seiner generationenüber- schen Presseagentur, SWR Fernsehen und Hör- kommt etwa viermal im Jahr zusammen. greifenden Nutzerstruktur ist es die geeignets- funk sowie den Regionalzeitungen im Land te Plattform, um breite Teile der Bevölkerung stattgefunden. Pressekonferenzen mit den zu erreichen. Der DGB Baden-Württemberg ist ortsansässigen Medien waren in der Regel Teil seit einigen Jahren auf Facebook vertreten. Die der Regionsbesuche des Landesvorsitzenden Zahl der „Gefällt-mir“-Angaben konnte in die- und seiner Stellvertreterin. ser Zeit auf 2280 erhöht werden. Ein Jahr Grün-Schwarz - Was hat das den Beschäftigen gebracht? Im Mai 2017 haben DGB und Gewerkschaften der Landesregierung ein durchwachsenes Zeugnis ausgestellt. Darüber hinaus berät und unterstützt die Ab- Dank dieser breiten Basis an Abonnent/-innen teilung Presse die Öffentlichkeitsarbeit in den erreichen die Beiträge regelmäßig Reichwei- Die Abteilung Presse- und Öffentlich- überparteiliche gesellschaftspolitische Kraft, • die Einführung des Schulfachs Wirtschaft, vier Regionen. ten im vierstelligen Bereich. Dennoch ist das keitsarbeit ist vor allem für die externe die für soziale Gerechtigkeit, eine solidarische Berufs- und Studienorientierung im Sep- Potenzial hier noch lange nicht ausgeschöpft. Kommunikation, aber auch für interne Gesellschaft, ein starkes, demokratisches und tember 2015 Da der Landesvorsitzende Nikolaus Landgraf Durch kontinuierliche Arbeit mit verschiedenen Kommunikation zuständig. Zur klassi- auf die Belange der Beschäftigten ausgerichte- • der erste Ausbildungsreport der DGB- noch vor Ende der Wahlperiode sein Amt nie- Formaten (Text, Fotos, Videos, Gifs) soll die schen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tes Europa steht. Wir engagieren uns für Frie- Jugend Baden-Württemberg im Oktober dergelegt hat, fand im Januar 2017 eine au- Reichweite weiterhin erhöht werden. gehört, das aktuelle Geschehen in Po- den, respektvollen Umgang miteinander und 2015 ßerordentliche Bezirkskonferenz statt, die die litik, Arbeitswelt und bei den Gewerk- internationale Solidarität. Dies gilt es, in der • gewerkschaftliche Anforderungen an die Pressestelle maßgeblich mit vorbereitet hat. Twitter hat mit einer geschätzten Nutzerschaft schaften zu verfolgen und zu beurteilen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu vermitteln. kommende Landesregierung im Februar Dort wurde Martin Kunzmann zum neuen Lan- von 1-5 Millionen in Deutschland ein deutlich ob sich der DGB Baden-Württemberg Jürgen Klose, der die Pressestelle lange Jahre 2016 desvorsitzenden gewählt. Aufgabe der Presse- geringeres Reichweitenpotenzial. Allerdings dazu positionieren sollte und wenn ja, geleitet hat, ist im August 2014 in den Ruhe- • ein Jahr Bildungszeitgesetz in Baden-Würt- stelle war es, den damaligen 1. Bevollmächtig- wird Twitter sehr stark von Menschen aus in welcher Form (z.B. mit einer Presse- stand gegangen. Seit Dezember 2014 leitet temberg (mit dem Bündnis Bildungszeit) ten der IG Metall Pforzheim der Landespresse Medien, Politik und Zivilgesellschaft genutzt. mitteilung, einer Zumeldung direkt an Andrea Gregor die Pressestelle. Zuständig für im Juli 2016 vorzustellen (der SWR, die dpa, die Stuttgarter Neben Beiträgen von 140 Zeichen Länge die dpa oder mit einem Facebook-Post). Social Media war seit Mitte 2014 Moritz Stie- • die beschäftigungspolitischen Auswirkun- Zeitung/Stuttgarter Nachrichten und die Pforz- können dort Grafiken, Videos und Links ver- Zentrales Anliegen ist, die Kernbot- pert. Im März 2017 hat Christian Störtz diese gen der Energiewende (zusammen mit heimer Medien haben ausführlich berichtet). schickt werden. Dies eignet sich vor allem schaften des DGB-Bezirks als Interes- Aufgabe übernommen. dem Umweltministerium) im November zur minutenaktuellen Berichterstattung über senvertretung der Arbeitnehmer/-innen Mit einer Reihe von Pressegesprächen hat der 2016 Weitere schwerpunktmäßige Aufgaben der große Veranstaltungen wie Konferenzen und im Land klar herauszuarbeiten und DGB-Bezirk eine gute Resonanz in den Medien • die Gründung des landesweiten Bündnis Pressestelle sind das Beantworten von Me- Demonstrationen. Außerdem bietet Twitter ein stimmiges Außenbild der gewerk- erzielt. gegen Altersarmut mit ver.di im April 2017 dienanfragen, das Schreiben von Reden und die Möglichkeit, Einzelpersonen direkt öffent- schaftspolitischen Arbeit zu vermitteln. • Zwischenbilanz ein Jahr grün-schwarze Grußworten und das Erstellen von Publikati- lich zu adressieren. So können beispielsweise Themen und Anlässe waren: Regierungskoalition im Mai 2017 onen (Geschäftsbericht, Broschüre zur Land- Politiker/-innen mit unseren Forderungen kon- Der DGB versteht sich als der Experte in al- • Die Vorstellung des landesweiten Bündnis tagswahl 2016, Zeitung zur Bundestagswahl frontiert werden. Die Abteilung Presse nutzt len Fragen zur Arbeitswelt (etwa zu Fragen Bildungszeit im Mai 2014 Größere Aktionen wie die Kundgebung „Halt 2017). Die Pressestelle (Benita Kaupe und An- Twitter hauptsächlich zur Berichterstattung der Aus- und Weiterbildung, Sicherung und • der Start des Projektes MENTO (Netzwerk zusammen – Baden-Württemberg gegen drea Gregor) hält darüber hinaus die Home- bei Großveranstaltungen. Mit einer Reichwei- Ausbau von guter Arbeit, Mitbestimmung, Ta- zu Grundbildung und Alphabetisierung in Rassismus und Gewalt“ im Januar 2016, die page des Bezirks aktuell (www.bw.dgb.de). te von etwa 700 Followern besteht auch hier rifbindung, soziale Sicherung, Chancengleich- der Arbeitswelt) in Baden-Württemberg im Gegenkundgebung zum AfD-Bundesparteitag Seit 2015 vertritt die Pressesprecherin den noch Wachstumspotenzial. 18 heit). Darüber hinaus verstehen wir uns als Januar 2015 im April 2016, Aktionen im Rahmen der DGB- DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften im 19
ARBEITS- UND SOZIALPOLITIK Martin Gross (ver.di), Martin Kunzmann (DGB) und Manuela Rukavina (Landesfrauenrat) unterstützen das Bündnis gegen Altersarmut. Die Abteilung Arbeits- und Sozialpolitik sich weiter verschärfenden Situation auf dem Sozialwahlen 2017 wird seit Herbst 2012 von Jendrik Scholz Wohnungsmarkt und der wachsenden Zuwan- Die Abteilung Arbeits- und Sozialpolitik hat geleitet. Unter dem Slogan „Gute Arbeit derung nach Baden-Württemberg brachte der nach entsprechenden Beschlüssen des Be- – sichere Rente“ hat der DGB-Bezirk DGB im Herbst 2016 erneut die Forderung zirksvorstands und in enger Kooperation mit zusammen mit den Kreis- und Stadt- nach höheren öffentlichen Investitionen in den den Mitgliedsgewerkschaften die Vorbereitung verbänden, Mitgliedsgewerkschaften, Wohnungsbau in die öffentliche Diskussion und Listenaufstellung für die Sozialwahlen Betriebs- und Personalräten und ande- ein. Im Jahr 2017 hat sich die Erwerbslosenta- 2017 bei der AOK Baden-Württemberg, der ren zivilgesellschaftlichen Akteuren im gung auf die sozialpolitischen Forderungen vor Deutschen Rentenversicherung Baden-Würt- Öffentlich geförderte Herbst 2013 eine breite Kampagne in der Bundestagswahl konzentriert. temberg und der IKK classic koordiniert. Beschäftigungsverhältnisse der Arbeits- und Sozialpolitik zur Bun- In der Arbeitsmarktpolitik hat der DGB Baden- destagswahl konzipiert und durchge- Parallel dazu hat der DGB-Bezirk gemeinsam Arbeits- und Gesundheitspolitik, Württemberg nach einem Beschluss des Be- führt, die sowohl zentrale Veranstaltun- mit den Wohlfahrtsverbänden und den sozia- Vergabepolitik zirksvorstands gegenüber der Landespolitik gen als auch dezentrale Aktionen vor len Bewegungen via Landesarmutskonferenz In der Arbeits- und Gesundheitspolitik hat sich und dem Sozialministerium Bedingungen für Ort, wie eine Bustour, beinhaltete. Die die Landes- und Bundespolitik mit den gewerk- der DGB-Bezirk gegenüber der Landespolitik öffentliche geförderte Beschäftigungsmaßnah- DGB-Kampagne wandte sich an abhän- Jendrik Scholz fordert beim DGB-Zukunftskongress am 22. Januar 2016 in Stuttgart, die steigenden Steuereinnahmen des schaftlichen Positionen konfrontiert und die und insbesondere dem Sozialministerium für men formuliert und aktiv kommuniziert: Die Landes zur Stärkung der öffentlichen Investitionen einzusetzen. gig Beschäftigte wie Kandidat/-innen Erstellung des ersten Armuts- und Reichtums- eine deutliche Stärkung des Arbeitsschutzes mit öffentlichen Mitteln geförderten Beschäf- der Parteien gleichermaßen und setzte berichts für Baden-Württemberg inhaltlich eingesetzt, weil die Betriebs- und Personalräte tigungsverhältnisse sollen in vollem Umfang erfolgreich die arbeits- und sozialpoli- konnten erfolgreich widerlegt werden. Nach Arbeitsmarktpolitik und politisch stark beeinflusst. In einem eige- vor Ort in den Betrieben auf eine kompetente sozialversicherungspflichtig sein. Die gültigen tische Agenda der Gewerkschaften, wie Inkrafttreten des gesetzlichen Mindestlohns In der Arbeitsmarktpolitik hat der DGB-Bezirk nen Kapital hat der DGB Baden-Württemberg und handlungsfähige Gewerbeaufsicht zwin- Tarifverträge der DGB-Gewerkschaften in den die Forderung nach einem gesetzlichen am 1. Januar 2015 hat der DGB-Bezirk den in Kooperation mit den Erwerbsloseninitia- eine Analyse der arbeits- und sozialpolitischen gend angewiesen sind, die Zahl der von der jeweiligen Branchen und Berufen müssen auch Mindestlohn, auf die politische Tages- Schwerpunkt auf die Durchsetzung des Min- tiven, Arbeitslosenberatungsstellen und den Entwicklung in Baden-Württemberg mitsamt Gewerbeaufsicht aufgesuchten Betriebe in für dort angesiedelte öffentlich geförderte Be- ordnung. destlohns gelegt, immer wieder für die Ab- großen Kirchen im Herbst 2013, 2014, 2015, gewerkschaftlichen Forderungen vorgelegt. den vergangenen Jahren aber stark zurückge- schäftigungsverhältnisse vollumfänglich gel- Dazu hatte der DGB-Bezirk eine Bro- schaffung der zahlreichen Ausnahmen im 2016 und 2017 eine Erwerbslosentagung mit Die damalige Sozialministerin Katrin Altpeter gangen und die Zahl der Gewerbeaufsichtsbe- ten. Die von DGB-Gewerkschaften vereinbar- schüre für Infostände und andere Ak- Mindestlohngesetz geworben und sich wie- jeweils gut 100 Teilnehmenden veranstaltet: hat den Armuts- und Reichtumsbericht am 23. amten ebenfalls deutlich geschrumpft ist. ten Tarifniveaus, beispielsweise im öffentlichen tionen, Betriebsversammlungen und derholt für mehr Mindestlohnkontrollen der Die Erwerbslosentagung im Jahr 2013 in Bad November 2015 der Landespresse vorgestellt. Dienst oder im Handwerk, dürfen von öffent- Kundgebungen verfasst. Die Broschüre, zuständigen Behörden in Baden-Württemberg Herrenalb stand unter der Fragestellung „10 In der Sendung Landesschau aktuell Baden- In der Tarifpolitik hat der DGB-Bezirk erfolg- lich geförderten Beschäftigungsverhältnissen die hohen Anklang gefunden hat, fasst engagiert. Insbesondere galt es, Angriffe der Jahre Agenda Politik - Weiter so oder was Württemberg hat die stellvertretende Lan- reich für die Allgemeinverbindlichkeitserklä- nicht unterboten werden. Die mit öffentlichen Zahlen und Fakten zur Ausbreitung pre- CDU und der FDP auf das Mindestlohngesetz muss sich ändern?!“. Der DGB-Bezirk spielte desvorsitzende Gabriele Frenzer-Wolf auf das rung verschiedener Branchenmindestlöhne Mitteln geförderten Beschäftigungsverhältnis- kärer Arbeit und prekärer Lebensbedin- abzuwehren. dabei seine Forderungen für die Bundestags- wachsende Problem von armutsgefährdeten im Arbeitsministerium gestritten. Ebenfalls in se dürfen reguläre Beschäftigungsverhältnisse gungen in Baden-Württemberg zusam- wahl ein, warb für einen Politikwechsel und Frauen aufmerksam gemacht. der Tarifpolitik hat der DGB-Bezirk gegenüber nicht verdrängen. men und zeigt Lösungsvorschläge der Arbeitszeitpolitik um Mitarbeit in seiner Kampagne. Landespolitik und Ministerien die sinkende Gewerkschaften auf. Zusammen mit den beiden großen christlichen Im Herbst 2014 war die Forderung nach „Exis- Gegenüber der Landespolitik hat der DGB- Tarifbindung und die Erosion des Flächentarifs Die Arbeitsmarktpolitik von Landes- und Bun- Kirchen und der Vereinten Dienstleistungsge- tenzsicherung und Teilhabe“ das Thema bei Bezirk in der Energie- und Sozialpolitik die auch in Baden-Württemberg thematisiert. desregierung, Arbeitsverwaltung und Jobcen- Mindestlohnkampagne werkschaft hat der DGB-Bezirk in der „Allianz der Tagung in Bad Boll. Der DGB-Bezirk betei- ungerechte Verteilung der Energiewende- tern hat der DGB-Bezirk kritisch begleitet und In den Jahren 2013 und 2014 hat die Abtei- für den freien Sonntag“ seine Lobbyarbeit ligte sich 2014 auf dem Feld der Wohnungspo- kosten zu Lasten von Normal- und Gering- In der Vergabe- und Arbeitspolitik hat der sowohl im Beirat der Arbeitsagentur als auch lung Arbeits- und Sozialpolitik die gewerk- gegenüber dem Einzelhandel und den Kom- litik auch an der landesweiten Aktionswoche verdienenden zum Thema gemacht. Gemein- DGB-Bezirk wiederholt für eine Erhöhung des gegenüber dem Arbeitsministerium die hohe schaftliche Kampagne für die Einführung eines munen fortgesetzt, Sonntagsverkäufe stärker gegen Armut und nutzte die Gelegenheit, auf sam mit den Wohlfahrtsverbänden hat sich Mindestentgelts im Tariftreue- und Vergabege- Zahl an Leiharbeitnehmer/-innen, nachlas- gesetzlichen Mindestlohns in Baden-Württem- einzuschränken. Im Zusammenspiel mit den Wohnungsnot und das Problem steigender der DGB besonders für Entlastungen von setz des Landes Baden-Württemberg und sei- sende Qualität und/oder Prekarisierung der berg koordiniert und die gewerkschaftlichen Kreis- und Stadtverbänden ist es gelungen, die Mieten in Ballungsräumen für Normal- und Grundsicherungsempfänger/-innen stark ge- ne Koppelung an die tariflichen Einkommens- Beschäftigungsverhältnisse und die Etablie- Forderungen gegenüber Politik, Öffentlichkeit Arbeits- und Lebenssituation der Verkäufer/- Geringverdiener hinzuweisen. macht. entwicklungen geworben. rung eines Niedriglohnsektors im Südwesten und Verbänden aktiv vertreten. Insbesondere innen im Einzelhandel zu thematisieren und 2015 befasste sich die Erwerbslosentagung thematisiert. Deren Entgelte garantieren den Positionen, die einen Verlust von Arbeitsplät- mehr gesellschaftliches Bewusstsein für die mit der wachsenden Armut in Baden-Württem- betroffenen Beschäftigten später keine Ren- zen und sinkende Wettbewerbsfähigkeit durch Notwendigkeit der Vereinbarkeit von Arbeit berg und formulierte Forderungen gegenüber tenansprüche oberhalb des Grundsicherungs- 20 Einführung des Mindestlohns befürchteten, und Privatleben zu schaffen. der Landespolitik. Unter dem Eindruck der niveaus. 21
Rentenpolitik IG Metall für Baden-Württemberg, die kom- In den Jahren 2016 und 2017 hat der DGB- In der Rentenpolitik lag vor der Bundestags- munalen Gesundheitskonferenzen in Baden- Bezirk den Dialog mit der neuen Landesregie- wahl 2017 der Fokus auf der Umsetzung der Württemberg und die Kampagne von ver.di für rung zu folgenden Themen gesucht: Gesund- DGB-Rentenkampagne vor Ort. Dazu hat die mehr Qualität in der Versorgung und für bes- heits- und Pflegepolitik von Grün-Schwarz, Abteilung Arbeits- und Sozialpolitik eine Vor- sere Arbeitsbedingungen in der Gesundheits- Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeits- tragstour in den Kreis- und Stadtverbänden, und Pflegebranche. begriffs in Baden-Württemberg, Rückkehr zur bei den Mitgliedsgewerkschaften und örtliche Im darauffolgenden Jahr lag der Schwerpunkt paritätischen Finanzierung und Einstieg in eine Initiativen bis zur Bundestagswahl im Herbst auf diesen Themen: Der Kassenwettbewerb Bürgerversicherung. 2017 erfolgreich abgeschlossen. Der DGB- um Zusatzbeiträge für Versicherte, die Finan- Bezirk hat die rentenpolitischen Forderungen zierungssituation der gesetzlichen Kranken- Für eine bessere Personalausstattung in der Gewerkschaften insbesondere im Wahljahr versicherungen, die Pflegepolitik der großen der Pflege, für höhere Krankenhausinves- 2017 aktiv gegenüber der Politik kommuni- Koalition und die betriebliche Gesundheitsför- titionen und gegen eine Pflegekammer. ziert. derung und Prävention in kleinen und mittle- Gemeinsam mit der Vereinten Dienstleistungs- Für Multiplikatoren und den Einsatz in den ren Unternehmen. gewerkschaft hat sich der DGB-Bezirk in der Betrieben vor Ort hat die Abteilung eine Mus- Im Jahr 2015 fokussierte sich der DGB-Bezirk Pflegepolitik u. a. in der politischen Begleitung terpräsentation zur aktuellen Arbeits- und auf seine Forderung gegenüber der Landes- der Enquetekommission Pflege für eine besse- Rentenpolitik entwickelt, die eine Reihe von regierung, Investitionen in Krankenhäuser re Personalausstattung in der Pflege, höhere Kennziffern zur Prekarisierung der Arbeit, der zu stärken. Weitere Themen waren u. a.: Die Krankenhausinvestitionen des Landes und Höhe der gesetzlichen Renten und der wach- „Care-Revolution“, die Auswirkungen inter- gegen die Einrichtung einer Pflegekammer in senden Altersarmut im Südwesten enthält. nationaler Handelsabkommen auf die deut- Baden-Württemberg ausgesprochen. Eine der- Der DGB-Bezirk hat auch aktiv im baden-würt- schen Sozialversicherungen, die Arbeit der artige Kammerkonstruktion würde die Arbeits- tembergischen Bündnis gegen Altersarmut Enquetekommission Pflege im Landtag, die bedingungen in der Pflege nicht verbessern, mitgearbeitet. Dem bundesweit einzigartigen ver.di-Tarifrunde 2015 für den Sozial- und müsste aber von den abhängig Beschäftigten Bündnis gehören 31 Organisationen im Land Erziehungsdienst und die Aufwertung der Ge- dennoch mit einem Zwangsbeitrag finanziert an, darunter die Mitgliedsgewerkschaften, sundheitsberufe. werden. der Landesfrauenrat und die Wohlfahrts- und Sozialverbände. Es hat sich im April 2017 der Landespresse vorgestellt. „Rente muss für Würde reichen“ - dies hat der DGB Nordbaden bei seiner Sommeraktion im Rahmen der Rentenkampagne am 1. Juli 2017 in Karlsruhe eindrucksvoll verdeutlicht. Gesundheit und Pflege In der Gesundheits- und Pflegepolitik hat der DGB-Bezirk in den Jahren 2013 bis 2016 zur politischen Betreuung und zur besseren Ein- bindung Seminare für die gewerkschaftlichen Selbstverwalter/-innen in den gesetzlichen Krankenkassen in Baden-Württemberg – AOK Baden-Württemberg, IKK classic und Betriebs- krankenkassen – mit jeweils knapp 100 Teil- nehmenden angeboten. Die Themen im Jahr 2013 waren folgende: Die Sicht der Gewerk- schaften auf die Gesundheits- und Pflegepoli- Informationen zur gesetzlichen Rente und noch einen kleine Wegzehrung haben die tik der frisch gewählten Bundesregierung, das hauptamtlichen Kolleg/-innen bei der bun- desweiten Pendleraktion zur Rente am 31. gesundheits- und altersgerechte Arbeiten, die Mai 2017 verteilt. Allein in Stuttgart wurden 22 Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung der für die Aktion 4000 Tüten gepackt. 23
Auf Augenhöhe: Vertreterinnen von Betriebs- und Personalräten diskutierten am 22. März 2017 mit Abgeordneten aus vier Fraktionen des Landtages. 24 25
WIRTSCHAFTS- UND INDUSTRIEPOLITIK, UMWELTPOLITIK hat. Hieraus ist u.a. die Industrieperspektive tung einer landesweiten Industriewoche vom Der Wert der Industrieperspektive 2025 liegt in 2025 unter dem Titel „Gemeinsam in die Zu- 19. bis 25. Juni 2017, die die Bedeutung der der gemeinsamen Verständigung der Gewerk- kunft – Industrieland Baden-Württemberg!“ Industrie für die hiesige Wirtschaft verdeutli- schaften mit der Landesregierung und den entstanden. Dort hat sich das Ministerium chen und die Herausforderungen der Zukunft Arbeitgeber- und Industrieverbänden sowie gemeinsam mit den Wirtschaftskammern, dem benennen und zur Diskussion stellen soll. In Industrie- und Handelskammern. Landesverband der Baden-Württembergischen dem gemeinsamen Leitbild hat sich die baden- Der DGB Baden-Württemberg hat sich mit Industrie, den Arbeitsgeberverbänden und württembergische Industrie zu ihrer sozialen einem starken Auftritt bei der Eröffnungsver- auf Gewerkschaftsseite mit IG Metall, IG BCE Verantwortung im Sinne einer Verbesserung anstaltung zur Industriewoche am 19. Juni in und dem DGB auf ein gemeinsames Leitbild der Lebensqualität der Menschen bekannt. Stuttgart mit Diskussionsbeiträgen von Martin für den Industriestandort Baden-Württemberg Kunzmann und Martin Röll (2. Bevollmäch- verständigt. Darin konnten die Gewerkschaf- Es gilt nun, diesem Bekenntnis in der Industrie- tigter der IG Metall Stuttgart) sowie einem ten ein gemeinsames Verständnis verankern, und Strukturpolitik sowie in der täglichen be- Vortrag von Ekkehard Rist (BR-Vorsitzender dass Betriebsräte, Mitbestimmung und Ta- trieblichen Arbeit Taten folgen zu lassen. Am 2. Aesculap) beteiligt. Eigene Veranstaltungen im rifbindung „Garanten guter Arbeit mit fairer November 2016 wurde die Industrieperspekti- Rahmen der Industriewoche waren die Aus- Entlohnung“ sind. Nachdem die gemeinsame ve 2025 als Best-Practice-Beispiel für regiona- stellung „Wo Ideen zu Produkten werden“ mit Erklärung zum Industriedialog am 24. August le Strukturpolitik im Rahmen einer Tagung des einer Begleitveranstaltung am 19. Juni im Wil- 2015 unterzeichnet worden war, hat sich die DGB-Bundesvorstandes und am 5. April 2017 li-Bleicher-Haus sowie das Panel zur Weiter- Vorbereitungsgruppe darauf verständigt, an beim Treffen der regionalen Industriebündnis- entwicklung der betrieblichen Mitbestimmung den definierten Handlungsfeldern weiterzu- se beim bundesweiten Netzwerk Zukunft der mit einem Input der Hans-Böckler-Stiftung im arbeiten. Eines der Projekte ist die Ausrich- Industrie in Berlin vorgestellt. Rahmen der DGB-Forums am 23. Juni 2017. Die Abteilung Wirtschafts-, Industrie- ökologischen Modernisierung der hei- kreisen darauf, dass die Perspektive der und Umweltpolitik hat die Aufgabe, die mischen Wirtschaft. Die Schaffung von Beschäftigten sichtbar und ihr Beitrag Ausrichtung der Wirtschaftspolitik im guten Rahmenbedingungen in Form von zur sozial-ökologischen Modernisierung Land auf den Erhalt und die Schaffung Verkehrsanbindung und Breitbandver- der Wirtschaft anerkannt wird. Seit Juni von Arbeitsplätzen und guten Arbeits- sorgung sind dabei wichtige, jedoch bei 2015 ist Julia Friedrich Abteilungsleite- bedingungen zu verpflichten. Die Wirt- weitem nicht ausreichende, Anforderun- rin. Sie folgte auf Dimitrios Galagas, der schaft in Baden-Württemberg steht an- gen an eine aktive und zukunftsorien- die Stelle bis Januar 2015 innehatte. gesichts verschiedener Einflussfaktoren tierte Wirtschaftspolitik. Entscheidend des Strukturwandels vor großen Her- für den DGB ist, dass die Beschäftigten Industrieperspektive 2025 ausforderungen: Digitalisierung, Globa- an den Veränderungsprozessen beteiligt Die grün-rote Landesregierung hatte insbe- lisierung, demografischer Wandel, Ener- werden, dass ihre Wünsche bezüglich sondere auch in der Wirtschaftspolitik eine giewende und zukunftsfähige Mobilität. Qualifizierung, Gesundheitsschutz und neue Dialogorientierung etabliert, die zu einer Der DGB Baden-Württemberg und seine Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben Reihe von gemeinsamen Initiativen und Erklä- Gewerkschaften formulieren Anforde- berücksichtigt werden. Deshalb dringt rungen von Wirtschaftsministerium, Gewerk- Nikolaus Landgraf (DGB), Senator e. H. Wolfgang Wolf (LVI), Catharina Clay (IG BCE), Nils Schmid (Minister für 26 rungen und Perspektiven einer sozial- der DGB in allen Gremien und Arbeits- schaften und Wirtschaftsverbänden geführt Finanzen und Wirtschaft), Peter Kulitz (BWIHK), Roman Zitzelsberger (IG Metall) unterzeichnen gemeinsam die Industrieperspektive 2025 am 24. August 2015 und stellen sie der Öffentlichkeit vor. 27
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