GESCHÄFTSBERICHT 2013 BIS 2017 - DGB-BEZIRK BADEN-WÜRTTEMBERG - DGB Baden ...

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GESCHÄFTSBERICHT 2013 BIS 2017 - DGB-BEZIRK BADEN-WÜRTTEMBERG - DGB Baden ...
GESCHÄFTSBERICHT
       2013 BIS 2017
DGB-BEZIRK BADEN-WÜRTTEMBERG
GESCHÄFTSBERICHT 2013 BIS 2017 - DGB-BEZIRK BADEN-WÜRTTEMBERG - DGB Baden ...
INHALT

                                                   Inhalt                                                     3

                                                   Zum Gedenken                                               4

                                                   Porträt des Bezirks                                        6

                                                   Besondere Ereignisse, Aktionen und Kundgebungen           10

                                                   Presse- und Öffentlichkeitsarbeit                         18

                                                   Arbeits- und Sozialpolitik                                20

                                                   Wirtschafts- und Industriepolitik, Umweltpolitik          26

                                                   Handwerk                                                  32

                                                   Berufliche Bildung, Bildungspolitik und Hochschularbeit   33

                                                   Öffentlicher Dienst und Kommunen                          40

                                                   Migrations- und Integrationspolitik                       44

                                                   Frauen- und Gleichstellungspolitik                        46

                                                   Grenzüberschreitende Aktivitäten und Europa               50

                                                   DGB-Jugend Baden-Württemberg                              54

                                                   DGB-Region Nordbaden                                      58

                                                   DGB-Region Nordwürttemberg                                62

                                                   DGB-Region Südbaden                                       66

                                                   DGB-Region Südwürttemberg                                 70

                                                   DGB-Bildungswerk Baden-Württemberg                        74

                                                   Forum Soziale Technikgestaltung                           76

                                                   Einnahmen- und Ausgabenrechnung 2013 bis 2016             82

Impressum
Herausgeber:
DGB-Bezirk Baden-Württemberg
Willi-Bleicher-Str. 20
70174 Stuttgart
www.bw.dgb.de
Verantwortlich: Martin Kunzmann, Vorsitzender
Redaktion: Andrea Gregor, Benita Kaupe, Mia Koch
Fotos: DGB (wenn nicht anders vermerkt)
Layout: Regine Lieb, klip
Druck: Copythek Esslingen
Redaktionsschluss: Ende September 2017
Stuttgart im September 2017
                                                                                                                           3
GESCHÄFTSBERICHT 2013 BIS 2017 - DGB-BEZIRK BADEN-WÜRTTEMBERG - DGB Baden ...
ZUM GEDENKEN                                                                                                                       „Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum – besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf,
                                                                                                                                     dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“
                                                                                                                                                                                                                                                                       Willy Brandt

                                                                                                                                     Liebe Kollegin, lieber Kollege,
                  Frieden und Freiheit     In den vergangenen vier Jahren sind aktive Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter
                                                                                                                                     unser Tätigkeitsbericht umfasst den Zeitraum Oktober 2013 bis September 2017. Der gesamte
                 Soziale Gerechtigkeit     verstorben. Sie haben sich für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten
                                                                                                                                     Bezirk Baden-Württemberg – die Bezirksverwaltung und die vier Regionen mit ihren Stadt- und
                         Arbeit für alle   eingesetzt und so mitgeholfen, die großen Ziele der Arbeiterbewegung zu verwirklichen –
                                           Mosaikstein für Mosaikstein.                                                              Kreisverbänden – legen darin Rechenschaft ab. Seit Februar 2017 begleite ich als Landesvorsit-
           Dafür haben sie gekämpft.                                                                                                 zender diese Arbeit mit, führe Bewährtes fort und stoße gemeinsam mit dem Team Neues an.
      Gemeinsam mit vielen anderen,        Auch wenn sie nicht mehr unter uns sind, leben sie weiter in unserem Gedächtnis.
                    die alle zusammen                                                                                                Für die gute Aufnahme beim DGB möchte ich mich bei den haupt- und ehrenamtlichen
      das Bild der Arbeiterbewegung,                                                                                                 Kolleg/-innen bedanken. Gemeinsam ist es uns gelungen, den Teamgeist zu stärken. Be-
    ihre Erfolge und ihre Niederlagen                                                                                                danken möchte ich mich auch bei den Mitgliedern des Bezirksvorstandes und den
                       geprägt haben.                                                                                                Kolleg/-innen aus den Mitgliedsgewerkschaften für die konstruktive Zusammenarbeit.
                                                                                                                                     Nur gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen.

                                                                                                                                     Unsere Grundüberzeugung ist: Die Einheitsgewerkschaft ist das Modell, das uns stark macht und unserer Stimme
                                                                                                                                     Gewicht verleiht.

                                                                                                                                     Gewerkschaften gibt es, weil sich viele Menschen zusammenschließen. Zugleich wird die Stimme des Einzelnen durch sie
                                           Lothar Zimmermann                               Siegfried Pommerenke                      gehört. Und es gibt viele und vieles, für das sich der DGB mit seinen Mitgliedsgewerkschaften einsetzt. Wir stehen für
                                           24.07.1929 – 21.03.2015                         12.10.1933 – 09.04.2016                   eine solidarische Arbeitswelt und eine solidarische Gesellschaft. Damit schwimmen wir gegen den Strom. Solidarität, Für-
                                           DGB-Landesvorsitzender                          DGB-Landesvorsitzender                    einander-Einstehen und Respekt voreinander – auch vor anders Denkenden – verlieren in unserer Gesellschaft an Wert. Der
                                           von 1978 bis 1982                               von 1982 bis 1998                         politische Mainstream befördert das Konkurrenzdenken noch zusätzlich, indem der Sozialstaat zurückgebaut wird.

                                                                                                                                     Wir stellen uns gegen ein neoliberales Wirtschaftsverständnis, in dem einzig und allein der Gewinn zählt. Wir stellen uns gegen
                                                                                                                                     eine technikzentrierte Auffassung von Fortschritt. Echter Fortschritt bedeutet, dass es den Beschäftigten und ihren Familien in
                                           Waldemar Berg                                                                             unserem Land besser geht. Dafür kämpfen wir. Gute Arbeit ist keine Utopie. Wir können unsere Arbeitswelt human gestalten.
                                           1930 – 16.02.2014 | Vorsitzender KV Göppingen                                             Wir können unser Bildungssystem weiter entwickeln, um mehr Chancengleichheit zu schaffen. Wir können unseren Staat und
                                                                                                                                     unsere Gesellschaft so gestalten, dass Arm und Reich, Jung und Alt, Frauen und Männer, hier geborene Menschen und Men-
                                           Günter Volz
                                                                                                                                     schen, die bei uns eine neue Heimat finden wollen, in diesem Land gut leben können. Das ist allerdings nur mit einem starken
                                           1938 – 27.05.2014 | Vorsitzender KV Schwäbisch Hall-Hohenlohe
                                                                                                                                     Sozialstaat möglich.
                                           Helmuth Roth                                                                              Dafür haben wir schon immer gekämpft und werden es auch in den kommenden vier Jahren engagiert tun. Gemeinsam
                                           1960 – 15.05.2015 | Vorsitzender KV Böblingen
                                                                                                                                     können wir Gutes für die Menschen in diesem Land bewirken! Davon bin ich zutiefst überzeugt.

                                           Jürgen Lenz                                                                               Euer
                                           1953 – 02.10.2016 | Vorsitzender OV Eberbach

                                           Horst Stech
                                           1936 – 09.12.2015 | Vorsitzender KV Lörrach-Waldshut

                                           Rolf Ruef
                                           1943 – 13.05.2017 | Vorsitzender KV Ortenau

4                                                                                                                                                                                                                                                                                     5
GESCHÄFTSBERICHT 2013 BIS 2017 - DGB-BEZIRK BADEN-WÜRTTEMBERG - DGB Baden ...
PORTRÄT DES BEZIRKS

                                                                                                                                                           Zum traditionellen Vormaiempfang der Region
                                                                                                                                                           Nordwürttemberg am 30. April 2016 war auch der
    Der DGB-Bezirk Baden-Württemberg mit Sitz          Ebenso wie der DGB in Berlin auf die Bundes-        Auch auf regionaler und kommunaler Ebene        DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann gekommen.
    in Stuttgart vertritt die Interessen von ge-       und in Brüssel auf die Europapolitik Einfluss       ist der DGB präsent. In Baden-Württemberg
    genwärtig rund 812.000 Gewerkschaftsmit-           nimmt, nimmt der DGB Baden-Württemberg              gibt es vier Regionen: Nordwürttemberg,
    gliedern im Land, davon sind rund 553.000          auf die Landespolitik Einfluss. Der Bezirk ver-     Nordbaden, Südbaden und Südwürttemberg.
    männlich und knapp 259.000 weiblich. Seit          tritt die gewerkschaftlichen Interessen ge-         Die Regionen unterhalten in 13 größeren
    2011 zeigt der Trend bei der Mitgliederent-        genüber politischen Entscheidungsträgern,           Städten Büros. Von dort aus koordinieren sie
    wicklung wieder nach oben. Damals waren            Parteien und Verbänden. Er nimmt Stellung           die Arbeit der 38 Kreis- und Stadtverbände.
    rund 809.000 Menschen im Land in einer             zu Gesetzesentwürfen und koordiniert die ge-        Diese wurden von ehrenamtlichen Gewerk-
    DGB-Gewerkschaft organisiert. Der Frauen-          werkschaftliche Vertretung bei der Rentenver-       schaftsmitgliedern nach der Organisationsre-
    und Jugendanteil unter den Mitgliedern hat         sicherung, der Agentur für Arbeit, den Hand-        form 2010 gegründet. Sie kümmern sich um
    sich in jüngerer Zeit überproportional erhöht.     werkskammern und den Arbeitsgerichten.              die regionale Strukturpolitik, Gesellschafts-
                                                       Der Bezirk ist - wie der gesamte DGB - plu-         und Friedenspolitik und richten gemeinsam
    Die acht Mitgliedsgewerkschaften sind: Die         ralistisch und unabhängig von Verbands- und         mit den hauptamtlichen Beschäftigten die
    IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), die IG             Parteiinteressen. Selbstverständlich ist er nicht   Veranstaltungen zum 1. Mai aus. In der Be-
    Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), die Eisen-      politisch neutral. Er bezieht ganz klar Position    zirksverwaltung und den Regionen sind ins-
    bahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), die          im Interesse der Arbeitnehmer/-innen. Dabei         gesamt 80 Frauen und Männer angestellt.
    Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft            achtet er darauf, dass die Interessen von Be-
    (GEW), die IG Metall (IGM), die Gewerk-            schäftigten aus unterschiedlichen Branchen,
    schaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG),           mit unterschiedlichen Arbeitsverträgen (be-
    die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sowie die       fristet oder unbefristet, Vollzeit oder Teilzeit,
    Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).     verbeamtet oder angestellt) und von Alt und
    Die größte Gewerkschaft im Land ist die IG         Jung sowie Frauen und Männern nicht gegen-
    Metall, gefolgt von ver.di und der GEW.            einander ausgespielt werden. Die große Klam-
                                                       mer, die die Mitglieder zusammenhält, heißt
    Seit Frühjahr 2016 heißt das Stuttgarter Gewerk-
    schaftshaus Willi-Bleicher-Haus.                   Solidarität.

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GESCHÄFTSBERICHT 2013 BIS 2017 - DGB-BEZIRK BADEN-WÜRTTEMBERG - DGB Baden ...
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                                                                                                                                                                            Mitglieder des DGB-Bezirksvorstands
                                                                                                                                                                            DGB-Bezirksvorsitzender             Nikolaus Landgraf 02/2010 bis 01/2017
                                                                                                                                                                                                                Martin Kunzmann seit 01.02.2017

                                                                                                                                                                            Stellv. Bezirksvorsitzende          Gabriele Frenzer-Wolf seit 01.02.2014
                                                                                                                                                                                                                kommissarisch seit 01.09.2013

                                                                                                                                                                            Vertreter/innen der                 Stellvertreter/-innen bzw.              DGB-Personengruppen                Stellvertreter/-in
                                                                                                                                                                            Mitgliedsgewerkschaften             weitere Stellvertreter/-innen

                                                                                                                            Der Geschäftsführende Bezirksvorstand leitet    EVG                                                                         DGB-Bezirksfrauenausschuss
                                                                                                                            die operativen Geschäfte. Er besteht aus dem    Hans-Peter Hurth                    Michael Hänel, 05/2012 bis 09/2015      Dagmar Hölzl                       Roswitha Ehinger
                                                                                                                                                                            05/2012 bis 09/2015                                                         09/2008 bis 06/2016                03/2010 bis 02/2014
                                                                                                                            Vorsitzenden – von 2010 bis Januar 2017
                                                                                                                                                                            Martin Herion ab 09/2015            Arnold Fischer seit 09/2015             Claudia Busch                      Gabriele Eisinger
                                                                                                                            war das Nikolaus Landgraf, seit Februar                                                                                     06/2016 bis 06/2017                02/014 bis 10/2014
                                                                                                                                                                                                                Bernd Maderner seit 09/2015
                                                                                                                            2017 ist es Martin Kunzmann – und seiner                                                                                                                       Anita Vooren seit 10/2014
                                                                                                                            Stellvertreterin. Gabriele Frenzer-Wolf hatte   GdP
                                                                                                                            das Amt seit September 2013 kommissarisch       Rüdiger Seidenspinner               Ralf Knospe 02/2010 bis 02/2017         DGB-Bezirksjugendausschuss
                                                                                                                                                                            03/2014 bis 02/2017                                                         Annika Wörsdörfer
                                                                                                                            inne, auf der zurückliegenden ordentlichen      Hans-Jürgen Kirstein seit 02/2017   Wolfgang Kircher, 03/2014 bis 02/2017   09/2008 bis 11/2012
                                                                                                                            Bezirkskonferenz im Januar 2014 wurde sie                                           Verena Keppler seit 02/2017             Fabian Goenen                      Jakob Becker
                                                                                                                            regulär gewählt.                                                                                                            11/2012 bis 02/2014                11/2012 bis 02/2014
                                                                                                                                                                            GEW                                                                         Jakob Becker 02/2014 bis 12/2015   Lea Marquardt
                                                                                                                                                                            Doro Moritz seit 09/2008            Michael Futterer seit 11/2009                                              03/2014 bis 12/2015
                                                                                                                            Die politischen Leitlinien werden im Be-                                            Matthias Schneider seit 10/2013         Julian Wiedmann seit 12/2015       Jonas Hohmann
                                                                                                                            zirksvorstand beschlossen. Neben dem Ge-                                                                                                                       12/2015 bis 05/2017

                                                                                                                            schäftsführenden Bezirksvorstand besteht er     IG BAU
                                                                                                                                                                            Inge Hamm bis 03/2014               Kai Schwabe 10/2013 bis 03/2014         Beratende Mitglieder
                                                                                                                            aus den Landesbezirksleiter/-innen der acht                                                                                 DGB-Region Nordbaden               Lars-Christian Treusch
                                                                                                                                                                            Andreas Harnack seit 09/2014
                                                                                                                            Mitgliedsgewerkschaften, einer Vertreterin                                                                                  DGB-Region Südbaden                Jürgen Höfflin
                                                                                                                            des Bezirksfrauenausschusses und einem/ei-      IG BCE                                                                      DGB-Region Nordwürttemberg         Bernhard Löffler
                                                                                                                            ner Vertreter/-in des Bezirksjugendausschus-    Catharina Clay seit 03/2012         Uwe Bruchmüller                         DGB-Region Südwürttemberg          Peter Fischer
                                                                                                                                                                                                                03/2011 bis 03/2014
                                                                                                                            ses. Die vier Regionsgeschäftsführer sind
                                                                                                                                                                                                                Michael Siebler, weiterer
                                                                                                                            beratende Mitglieder. Die Abteilungsleiter/-                                        10/2013 bis 12/2016
                                                                                                                            innen der Bezirksverwaltung sowie der/die                                           Frank Heßler seit 03/2014
                                                                                                                            Geschäftsführer/-in nehmen an den monat-
                                                                                                                                                                            IG Metall
                                                                                                                            lich stattfindenden Sitzungen ebenfalls teil.   Jörg Hoffmann                       Josef Bechtel seit 1999
                                                                                                                                                                            12/2003 bis 02/2014
                                                                                                                                                                            Roman Zitzelsberger seit 02/2014    Christian Steffen seit 10/2013
                                                                                                                                                                                                                Martin Sambeth seit 02/2014

                                                                                                                                                                            NGG
                                                                                                                                                                            Uwe Hildebrandt                     Burkhard Siebert
                                                                                                                                                                            seit 10/2003                        10/2013 bis 03/2014
                                                                                                                                                                                                                Benno Bareihter
                                                                                                                                                                                                                07/2006 bis 10/2013
                                                                                                                                                                                                                Uwe Gensmantel
                                                                                                                                                                                                                10/2013 bis 12/2015
                                                                                                                                                                                                                Hakan Ulucay, 12/2015
                                                                                                                                                                                                                Alexander Münchow, 09/2017

                                                                                                                                                                            ver.di
                                                                                                                                                                            Leni Breymaier                      Dagmar Schorsch-Brandt
                                                                                                                                                                            09/2007 bis 12/2016                 07/2000 bis 11/2016
                                                                                                                                                                            Martin Gross                        Günter Busch, 10/2013 bis 07/2015
                                                                                                                                                                            seit 12/2016
                                                                                                                                                                                                                Martin Gross, 07/2015 bis 12/2016
                                                                                                                                                                                                                Andreas Henke seit 10/2013
                                                                                                                                                                                                                Susanne Wenz seit 12/2016
    Der Geschäftsführende Bezirksvorstand besteht aus dem Vorsitzenden und seiner Stellvertreterin. Sie leiten die opera-                                                                                       Hanna Binder seit 12/2016
    tiven Geschäfte – und wenn es Grund zum Feiern gibt, schneiden sie auch gemeinsam eine Torte an, wie hier Nikolaus
    Landgraf und Gabriele Frenzer-Wolf am 1. Juli 2016 beim Ein-Jahr-Jubiläum des Bildungszeitgesetzes.

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GESCHÄFTSBERICHT 2013 BIS 2017 - DGB-BEZIRK BADEN-WÜRTTEMBERG - DGB Baden ...
BESONDERE EREIGNISSE, AKTIONEN
       UND KUNDGEBUNGEN
2013

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          2014
       1. Mai                                                       Sanierung des                                               nehmerempfang der Region Nordwürttemberg           20. Ordentliche Bezirkskonferenz
       Landesweit haben 46 Veranstaltungen zum                      Gewerkschaftshauses                                         und der Stadt Stuttgart vor dem 1. Mai gefei-      in Ludwigsburg
       Tag der Arbeit stattgefunden. Der Tag der                    Im November sind der Landesbezirk und die                   ert. Dieser findet für gewöhnlich auf Einladung    Am 1. Februar fand die 20. Ordentliche Be-
       Arbeit stand unter dem Motto: „Unser Tag –                   Region Nordwürttemberg in ein Ausweich-                     des Oberbürgermeisters im Rathaus statt. Der       zirkskonferenz in Ludwigsburg statt. Das
       Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa“.                quartier in der Lautenschlagerstraße in Stutt-              Bezirksvorstand hat anlässlich des Wiederein-      amtierende Führungsduo (Nikolaus Landgraf
       Der DGB erinnert am 1. Mai auch an die Er-                   gart gezogen. Das Anfang der 30er Jahre                     zugs entschieden, das Gewerkschaftshaus zu         und Gabriele Frenzer-Wolf) wurden von den
       stürmung der Gewerkschaftshäuser durch SA-                   erstellte Gewerkschaftshaus in der Willi-                   Ehren des Widerstandskämpfers und langjäh-         100 Delegierten mit großer Zustimmung in
       Kommandos am 2. Mai 1933. Die Hauptkund-                     Bleicher-Straße musste von Grund auf saniert                rigen IG Metall Bezirksleiters Willi Bleicher in   ihren Ämtern bestätigt. Auf der Konferenz fiel
       gebung mit dem Landesvorsitzenden Nikolaus                   werden. Den Wiedereinzug zu Ostern 2016                     Willi-Bleicher-Haus umzubenennen.                  der Startschuss für die Kampagne für ein Bil-
       Landgraf fand in Nagold statt.                               hat der DGB mit dem traditionellen Arbeit-                                                                     dungszeitgesetz im Land („Gib mir 5!“), die
                                                                                                                                                                                   in den folgenden Monaten landesweit umge-
       Damit der Himmel rot-weiß wird: Vor der Bundestagswahl im September 2013 hat der Bezirk einen Aktionstag veranstaltet.                                                      setzt wurde. Zudem wurde ein Initiativantrag                 1. Mai                                                    freistellung für die baden-württembergischen
                                                                                                                                                                                   verabschiedet, die Landesregierung in ihren                  Die 44 Veranstaltungen im Südwesten standen               Beschäftigten zu bekräftigen. Zudem pochte
                                                                                                                                                                                   Plänen zu unterstützen, die Bildungspläne um                 unter dem Motto „Gute Arbeit. Soziales Euro-              er darauf, dass der Mindestlohn von 8,50 Euro
                                                                                                                                                                                   das Thema sexuelle Vielfalt zu ergänzen. Ins-                pa“. Die Hauptkundgebung fand in Stuttgart                ohne Ausnahmen kommt, und warb für ein so-
                                                                                                                                                                                   gesamt lagen den Delegierten 98 Anträge zur                  statt. Der DGB nutzte den Tag der Arbeit, um              zialeres und demokratischeres Europa.
                                                                                                                                                                                   Abstimmung vor.                                              seine Forderung nach fünf Tagen Bildungs-

                                                                                                                                                                                     Von links nach rechts: Dagmar Hölzl, Lars Treusch, Nikolaus Landgraf, Uwe Hildebrandt, Gabriele Frenzer-Wolf,
                                                                                                                                                                                     Leni Breymaier, Doro Moritz, Catharina Clay, Hans-Peter Hurth, Roman Zitzelsberger, Jürgen Höfflin, Peter Fischer,
                                                                                                                                                                                     Bernhard Löffler

 10                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       11
GESCHÄFTSBERICHT 2013 BIS 2017 - DGB-BEZIRK BADEN-WÜRTTEMBERG - DGB Baden ...
2015

       Pendleraktion zum Mindestlohn
       Am 12. Januar hat sich der Bezirk an der
       bundesweiten Pendleraktion anlässlich der
       Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes
       zu Jahresbeginn beteiligt. In 24 Städten und
       Gemeinden haben haupt- und ehrenamtliche
       Gewerkschafter/-innen in den frühen Mor-
       genstunden Infopakete mit Broschüren und
       Flyern verteilt. Nikolaus Landgraf hatte bereits
       Anfang Januar im SWR-Fernsehen erläutert,
       warum der Mindestlohn angesichts des aus-
       ufernden Niedriglohnsektors hierzulande nötig
       ist und dass er kein „Jobkiller“ sein wird. Meh-
       rere hunderttausend Beschäftigte im Land ha-
       ben von der Mindestlohneinführung profitiert.

                                                                                                                                                                          Jammern wegen des Mindestlohns ist nicht:
                                                                                                                                                                          Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter haben
                                                                      Plakataktion bei der Landes-CDU                   Weitere Positionierungen zum                      symbolisch an CDU und IHK Jammerlappen verteilt.

                                                                      und der IHK Region Stuttgart                      Mindestlohn
                                                                      Um gegen mögliche Aufweichungen des               Da es von verschiedenen Richtungen, etwa         auf 8,84 Euro zum Jahresbeginn 2017 haben
                                                                      Mindestlohngesetzes zu protestieren, hat der      von der CDU, der FDP und der IHK immer           wir begrüßt, weil von ihr etwa 400.000 Men-
                                                                      DGB-Bezirk am 21. April eine Plakataktion vor     wieder Angriffe auf den Mindestlohn gab, hat     schen im Land profitieren. Dennoch haben
                                                                      der Geschäftsstelle der CDU Baden-Württem-        der DGB-Bezirk das ganze Jahr über immer         wir auch immer wieder klar gemacht, dass
                                                                      berg und der IHK Region Stuttgart organisiert.    wieder auf die Notwendigkeit einer unteren       der Mindestlohn nicht für einen angemesse-
                                                                      Gabriele Frenzer-Wolf und mehrere Mitglieder      Anstandsgrenze beim Entgelt hingewiesen. Es      nen Lebensstandard in einem Bundesland mit
                                                                      des Bezirksvorstandes haben CDU und Wirt-         hat sich gezeigt, dass der Mindestlohn keine     vergleichsweise hohen Mieten und Lebenshal-
                                                                      schaftsvertreter dazu aufgefordert, ihren Frie-   negativen Beschäftigungseffekte hat, selbst      tungskosten reicht. Schon gar nicht reicht er
                                                                      den mit der Lohnuntergrenze von 8,50 Euro         nicht in Branchen, in denen das die Kritiker/-   für ein würdiges Leben im Alter. (siehe Kapitel
                                                                      pro Stunde zu schließen. Ihre Botschaft: der      innen zuvorderst erwartet hätten, etwa im        Arbeits- und Sozialpolitik)
        Der Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde wurde von            Mindestlohn ist kein Bürokratiemonster. Sym-      Hotel- und Gaststättengewerbe. Auch den
        neoliberaler Seite oft als „Jobkiller“ dargestellt. Der DGB
        hat das Argument stets entkräftet, so auch bei der Pend-      bolisch wurden in der CDU-Geschäftsstelle         Mythos vom unzumutbaren bürokratischen
        leraktion kurz nach In-Kraft-Treten des Gesetzes.             und in der IHK schwarze Jammerlappen über-        Aufwand hat der DGB durch Fakten entkräftet.
 12                                                                   geben.                                            Die angekündigte Erhöhung des Mindestlohns                                                           13
GESCHÄFTSBERICHT 2013 BIS 2017 - DGB-BEZIRK BADEN-WÜRTTEMBERG - DGB Baden ...
Rund 7000 Menschen
                                                                                                                                         sind trotz Januarkälte
                                                                                                                                         zu der Kundgebung
                                                                                                                                         „halt!zusammen“ auf den
                                                                                                                                         Stuttgarter Schlossplatz
                                                                                                                                         gekommen. Darunter auch
                                                                                                                                         OB Fritz Kuhn.
                                                                                                                                         Rechts: alle
                                                                                                                                         Bündnispartner/-innen ha-
2016

                                                                                                                                         ben sich zum Abschluss auf
                                                                                                                                         der Bühne versammelt

                                                                                                                                                                                                                                                                          BE IT:
       Kundgebung halt!zusammen                                  Zukunftskongress                                   Kampagne zur Landtagwahl                          Am 4. Februar hat der Bezirk gemeinsam mit                               DE INE WA HL
                                                                                                                                                                                                                                               AM 13 . MÄ RZ
                                                                                                                                                                                                                                                            FÜ R GU TE AR WA HL
                                                                                                                                                                                                                                                             IST LA ND TA GS                                                      Gute Arbeit, gute Bildung, gutes Leben –
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  unter diesem Dreiklang haben wir unsere
       Angesichts des Erstarkens der AfD und ver-                Um einen Blick auf die kommende Legislatur-        Die Landtagswahl am 13. März hat der DGB-         der IG Metall, ver.di, der NGG und der GdP ein                           #D GB LTW
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Wahlanforderungen kommuniziert.
       mehrter Übergriffe auf Geflüchtete hat der                periode, aber auch darüber hinaus zu werfen,       Bezirk im Vorfeld mit einer ganzen Reihe von      gut besuchtes Pressegespräch veranstaltet, in
       DGB Baden-Württemberg ein breites, lan-                   hat der DGB-Bezirk am 22. Januar den Zu-           Aktionen und Aktivitäten begleitet. Zum ei-       dem die Anforderungen an die künftige Lan-                                                                                           DEIN E WAH L
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          FÜR GUT ES LEBE N:
       desweites Bündnis ins Leben gerufen, das                  kunftskongress „Leben und Arbeiten in Ba-          nen galt es, die AfD als rechtspopulistische,     desregierung den Medien dargelegt wurden.                                                                                           AM 13. MÄR Z
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          IST LAN DTA GSW AHL
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          #DG BLTW
       unter dem Motto „halt!zusammen – Baden-                   den-Württemberg“ veranstaltet. Eingeladen          neoliberale und arbeitnehmerferne Partei          Bei dieser Gelegenheit hat die stellvertreten-

                                                                                                                                                                                                                                                 kphoto
                                                                                                                                                                                                                                                  ©Erik Khalitov/iStoc
       Württemberg gegen Rassismus und Gewalt“                   waren Betriebs- und Personalräte sowie inte-       zu entlarven, zum anderen haben DGB und           de Landesvorsitzende Gabriele Frenzer-Wolf
       am 16. Januar zu einer Kundgebung auf dem                 ressierte Gäste. In vier parallel stattfindenden   Gewerkschaften für eine Fortsetzung der ar-       erneut deutlich gemacht, dass die Positionen
       Schlossplatz eingeladen hat. Zu dem Bündnis,              Foren wurden die Themen Arbeit, Bildung, öf-       beitnehmerfreundlichen Politik von Grün-Rot       der AfD mit den gewerkschaftlichen Grund-

                                                                                                                                                                                                                                                                                   ©van Dalay/photocase
                                                                                                                                                                                                                        DEINE WAHL FÜR GUTE BILDU NG:
       das nach und nach auf 81 Organisationen an-               fentliche Investitionen und Integration behan-     geworben – ohne allerdings eine konkrete          überzeugungen nicht vereinbar sind. Für den       AM 13. MÄRZ IST LANDTAGSW
                                                                                                                                                                                                                        #DGBLTW
                                                                                                                                                                                                                                                   AHL

       gewachsen ist, haben neben dem DGB und                    delt. Als Referent/-innen waren ausgewiesene       Wahlempfehlung auszusprechen. In einer aus-       DGB sind Solidarität, Weltoffenheit, die sozi-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          DU NG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         BE IT, GU TE BIL
       den Gewerkschaften der Arbeitgeberverband                 Fachleute von den Gewerkschaften, aus der          führlichen Broschüre haben wir unsere Anfor-      ale Marktwirtschaft und ein handlungsfähiger                                                                                          DE INE WA HL
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          FÜ R GU TE AR
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              LE BE N:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     GU  TE S
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            UN D EIN                        WA HL
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            IST LA ND TA GS
       Baden-Württemberg, die großen Kirchen im                  Wissenschaft und aus der Zivilgesellschaft ein-    derungen an die ganze Breite der Politikfelder    Staat Grundpfeiler unserer Gesellschaft.                                                                                              AM 13 . MÄ RZ
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            #D GB LTW
       Land, mehrere Religionsgemeinschaften, der                geladen. Eine Dokumentation des Kongresses         – von der Wirtschafts- und Arbeitspolitik bis
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       :
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   habt n!
       Sport, Organisationen der Zivilgesellschaft so-           findet sich im YouTube-Kanal auf der Home-         zum Thema Landtagswahlrecht und Engage-           Am 10. März hat der Bezirk die in Berlin vom                                                                                                                            k ge

                                                                                                                                                                                                                        ©Kallejipp/photocase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Glüc rfst wähle
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                a
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Du d
       wie die CDU, die Grünen, die SPD und die FDP              page.                                              ment gegen Rechts – dargelegt. Die gesamte        DGB gegründete Allianz für Weltoffenheit bei
       im Land gehört. Rund 7000 Menschen sind zu                Bei der abschließenden Podiumsdiskussion hat       Kampagne stand unter dem Motto: Gute Ar-          einer Podiumsdiskussion in Stuttgart vorge-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              photo
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ©EasyBuy4u/iStock
       der Kundgebung gekommen. Für den DGB hat                  der Moderator Axel Graser Nikolaus Landgraf        beit, gute Bildung, gutes Leben.                  stellt. Teilgenommen haben neben dem DGB-
       Gabriele Frenzer-Wolf gesprochen. Die Kund-               und die Spitzenvertreter/-innen von IG Metall,                                                       Vorsitzenden Reiner Hoffmann die Baden-
       gebung hatte über die Landesgrenzen hinaus                ver.di und der GEW, Roman Zitzelsberger, Leni      Ein Bus mit unserem Infomaterial – neben          Württembergischen Arbeitgeber/-innen, die
       ein sehr breites und positives Medienecho. Der            Breymaier und Doro Moritz, in lockerer Run-        der Broschüre gab es auch mehrere Flyer – ist     Evangelischen Landeskirchen, die Liga der frei-
       DGB hat zwei Videos von der Kundgebung er-                de dazu befragt, wie ihrer Meinung nach der        quer durchs Land gefahren. An einer ganzen        en Wohlfahrtspflege und der Landesfrauenrat.
       stellen lassen. Sie sind auf dem YouTube-Kanal            tiefgreifende Wandel in der Arbeitswelt im Sin-    Reihe von Stationen haben haupt- und eh-
       des Bezirks abrufbar. Am 16. März wurde die               ne der Beschäftigten gestaltet werden kann.        renamtliche DGB-Mitarbeitende das Infoma-         Am 11. März, dem Freitag vor der Wahl, hat der
       Kundgebung unter demselben Motto in Frei-                 Unter dem Titel DGB-Forum soll der Kongress        terial verteilt. Sie sind auf die Wähler/-innen   Bezirk gemeinsam mit der Region Nordwürt-
       burg veranstaltet.                                        künftig jedes Jahr stattfinden.                    zugegangen, um ihnen unsere politischen           temberg in Stuttgart, Heilbronn und Mosbach-
                                                                                                                    Positionen nahezubringen. Außerdem haben          Neckarelz eine Pendleraktion durchgeführt.
                                                                                                                    mehrere Kreis- und Stadtverbände gut be-          Dabei haben die Kolleg/-innen die Menschen
                                                                                                                    suchte Diskussionsrunden mit den örtlichen        nochmals ermuntert, zur Wahl zu gehen und
                                                                                                                    Landtagskandidat/-innen veranstaltet. Darü-       sich für die Parteien, die fest auf dem Boden
                                                                                                                    ber hinaus hat der Bezirk in den sozialen Medi-   der demokratischen Grundordnung stehen, zu
                                                                                                                    en (Facebook und Twitter) die wichtigsten Bot-    entscheiden – und eben nicht für die AfD.
                                                                                                                    schaften zur Wahl schlaglichtartig verbreitet.
                                                                                                                                                                      Nach der Wahl hat sich der Bezirk zur Re-
                                                                                                                                                                      gierungsbildung, zum Koalitionsvertrag, zur
                                                                                                                                                                      Regierungserklärung von Ministerpräsident
                                                                                                                                                                      Winfried Kretschmann und zu den nach und
                                                                                                                                                                      nach publik gewordenen Nebenabreden des
                                                                                                                                                                      Koalitionsvertrages geäußert. Dabei haben wir
                                                                                                                                                                      den Fokus auf die Kritik an der Austeritäts-
                                                                                                                                                                      politik, die unzureichenden Investitionen, die
                                                                                                                                                                      aus unserer Sicht gebotene Fortführung des
                                                                                                                                                                      Reformkurses in der Bildungspolitik und den
 14     Sie standen dem Moderator Axel Graser (Mitte) und den Zuhörenden bei der Abschlussrunde des Zukunftskon-
        gresses Rede und Antwort: Doro Moritz (GEW), Roman Zitzelsberger (IG Metall), Leni Breymaier (ver.di) und                                                     Erhalt der Bildungszeit gelegt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Sportliches Ambiente: Der Zukunftskongress hat in
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart stattgefunden.          15
        Nikolaus Landgraf.
GESCHÄFTSBERICHT 2013 BIS 2017 - DGB-BEZIRK BADEN-WÜRTTEMBERG - DGB Baden ...
2017

       6. außerordentliche                                                                                                                                              Aktivitäten zur Bundestagswahl
       Bezirkskonferenz
       Am 28. Januar wurde der bisherige Landesvor-                                                                                                                     DGB-Forum
       sitzende Nikolaus Landgraf bei der 6. außeror-                                                                                                                   Mit dem DGB-Forum bietet der Bezirk Betriebs-
       dentlichen Bezirkskonferenz im Willi-Bleicher-                                                                                                                   und Personalräten, Gewerkschaftsmitgliedern
       Haus verabschiedet. Martin Kunzmann, bisher          Nikolaus Landgraf gratuliert seinem frisch gewählten Nachfolger Martin Kunzmann zur Wahl. 100 Prozent       und Gästen aus Politik, Verbänden und Wis-
       1. Bevollmächtigter der IG Metall Pforzheim,         Zustimmung geben ihm den nötigen Rückenwind für den Start in das neue Amt.                                  senschaft einen intensiven Austausch zu ge-
       wurde mit 90 Ja-Stimmen und einer Enthal-                                                                                                                        sellschafts- und arbeitspolitischen Themen an.
       tung zum neuen Landesvorsitzenden gewählt.          Betriebs- und Personalräte-                               1. Mai                                             Es hat sich aus dem Zukunftskongress heraus
       Das bedeutet nach der DGB-Satzung ein Wahl-         empfang im Landtag                                        An den Kundgebungen zum 1. Mai haben sich          entwickelt und findet jedes Jahr in der 2. Juni-
       ergebnis von 100 Prozent.                           Beim Betriebs- und Personalräteempfang, den               landesweit fast 21.000 Menschen beteiligt.         Hälfte statt. Das Forum am 23. Juni stand un-
       Vor rund 160 Konferenzteilnehmenden, darun-         der Landtag gemeinsam mit dem DGB am 22.                  Insgesamt hat der DGB Baden-Württemberg            ter dem Titel „Arbeitswelt und Gesellschaft der
       ter dem DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann            März veranstaltet hat, haben Betriebs- und                rund um den Tag der Arbeit 46 Veranstaltun-        Zukunft: solidarisch, gerecht, offen“. Ziel war
       und Landtagspräsidentin Muhterem Aras, er-          Personalräte aus allen acht Mitgliedsgewerk-              gen ausgerichtet, davon 41 am 1. Mai selbst.       es, Anforderungen von Arbeitnehmer/-innen
       läuterte Kunzmann seine politische Agenda.          schaften ihre Anliegen mit vier Vertretern von            Leider hat das Wetter nicht mitgespielt. Es        mit Blick auf die Bundestagswahl zu formu-
       Seine wichtigsten Anliegen sind die Humani-         Regierungs- und Oppositionsparteien disku-                hat fast überall im Land heftig geregnet. Die      lieren. Die vier Foren zu Mitbestimmung, Aus-                     DU HAST DIE WAHL
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      In der Abschlussrunde des DGB-Forums haben Catha-
                                                                                                                                                                                                                                           Zeitung des DGB zur Bundesta

       sierung der Arbeitswelt, eine gute Sozialpoli-      tiert. Von einer ausreichenden Personalbemes-             Hauptkundgebung, auf der Martin Kunzmann           und Weiterbildung, Rentenpolitik und sozialer                                                     gswahl 2017 - Septemb
                                                                                                                                                                                                                                                                                               er 2017

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      rina Clay (IG BCE), Martin Gross (ver.di), Martin Kunz-
       tik, gerechte Bildungschancen für alle und die      sung in Krankenhäusern über die Ruhezeiten                geredet hat, fand in Ulm statt. In Stuttgart war   Zusammenhalt im Betrieb haben rund 120                                                                                                                                                        mann und der Tübinger Politologe Hans-Jürgen Bieling
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       WÄHLEN GEHEN
       Stärkung der Demokratie. Er machte deutlich,        bei der Polizei bis zur Industriepolitik und der          der IG Metall-Vorsitzende der Hauptredner. In      Teilnehmende besucht. Höhepunkt der Veran-                                                                                                    MEHR SOLIDARITÄT
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         SEITE   2    über Mitbestimmung, die Bewältigung des Strukturwan-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 3
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      dels und ein solidarisches Europa diskutiert. Moderiert
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         SEITE

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      FÜR GUTE RENTE                            4
       dass die Gewerkschaften und der DGB nur ge-         paritätischen Finanzierung der Krankenkassen-             Mannheim hat Sylvia Bühler vom ver.di Bun-         staltung war ein Vortrag des Politologen Prof.                                                                                               GERECHTE STEUERN
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        SEITE

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                5     hat die Runde die Journalistin Gesa von Leesen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           JetZt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        SEITE

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       meinsam erfolgreich sein können.                    beiträge: die Abgeordneten von Grünen, CDU,               desvorstand gesprochen. Der 1. Mai stand un-       Dr. Hans-Jürgen Bieling von der Universität                                                                                                  ARBEITSZEIT
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        SEITE

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       SEITE   7
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                6

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     BESSERE BILDUNG
                                                           SPD und FDP mussten sich einem Realitäts-                 ter dem Motto: „Wir sind viele. Wir sind eins.“    Tübingen. Er zeigte auf, dass es zwischen den                                                                                                                                  SEITE   8

                                                                                                                                                                                                                                   LIEBE LESERINNEN, LIEBE L

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         G E Re c H t
                                                           check durch die Beschäftigtenvertreter/-innen                                                                Gesellschaftsauffassungen der neoliberalen                  Am 24. September ist
                                                                                                                                                                                                                                    wahl. Für uns vom
                                                                                                                                                                                                                                                                            ESER,
                                                                                                                                                                                                                                                              Bundestags- – für
                                                                                                                                                                                                                                                            DGB Baden- Mensche
                                                                                                                                                                                                                                                                                   das im Übrigen noch
                                                                                                                                                                                                                                                                                    n in vielen Teilen der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            heute      mehr. Es geht um
                                                                                                                                                                                                                                   Württemberg ist dies                                                      Welt
                                                                                                                                                                                                                                                          ein gewichtiger kämpfen                                     unsere Demokratie.

                                                           stellen.                                                                                                     Weltbürger à la Macron und den nationalis-
                                                                                                                                                                                                                                   Grund, um Sie mit einer                           und auch sterben. Doch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               wir

        Die Hauptkundgebung am 1. Mai hat in Ulm statt-
                                                                                                                                                                                                                                                             Zeitung über möchten                                     Denn Rechtspopulis-
                                                                                                                                                                                                                                   unsere Anforderungen                               mit dieser Zeitung
                                                                                                                                                                                                                                                            an die Politik unsere                           auch      ten stehen vor der
                                                                                                                                                                                                                                   zu informieren. Wählen                          Positionen klar machen.
                                                                                                                                                                                                                                                             ist eines der den folgende                       Auf     Tür, um mit ihren
                                                                                                                                                                                                                                   grundlegenden Rechte                                  n Seiten zeigen wir auf,

        gefunden. Im Bild der Demozug, u.a. mit Martin
                                                                                                                                                                                                                                                            in einer De- wo aus                                      Parolen die Gesell-
                                                                                                                                                                                                                                   mokratie. Wer diese                               unserer Sicht dringend

                                                                                                                                                                        tischen Populisten à la Trump und Orban soli-
                                                                                                                                                                                                                                                          Möglichkeiten Handlung                               er    schaft zu spalten.
                                                                                                                                                                                                                                  sich einzumischen                                 sbedarf besteht, damit
                                                                                                                                                                                                                                                           nicht nutzt, Schere                                die    Das dürfen wir Demokra
                                                                                                                                                                                                                                  schwächt die Grundfes                           zwischen Arm und Reich                                     tinnen und

        Herion, Peter Fischer, Hilde Mattheis und Martin                                                                                                                                                                                                    ten unserer noch größer                        nicht     Demokraten nicht zulassen.
                                                                                                                                                                                                                                  Gesellschaft. Von daher                               wird. Es geht bei dieser                                 Deshalb
                                                                                                                                                                                                                                                               ist es zu- Wahl aber                                  gibt es nur eins: Wir
                                                                                                                                                                                                                                  nächst einmal wichtig,                             nicht nur darum, das                                   alle müssen
                                                                                                                                                                                                                                                           dass wir alle ale Ungleich                      sozi-     wählen gehen - am 24.

                                                                                                                                                                        darische Konzepte gibt, die die Demokratie auf
                                                                                                                                                                                                                                                                                       gewicht wieder mehr                                 September.

        Kunzmann.
                                                                                                                                                                                                                                  dieses verbriefte Recht                                                     in
                                                                                                                                                                                                                                                           wahrnehmen die Waage
                                                                                                                                                                                                                                                                                      zu bringen. Es geht                              MARTIN KUNZMANN
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             um

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Du HA st DI E w aH l!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     DGB-Landesvorsitzend
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         er

                                                                                                                                                                        allen Ebenen stärken, Integration ermöglichen
                                                                                                                                                                        und faire Handelsbeziehungen fördern.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Bundestagswahl
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Die Stadt- und Kreisverbände haben eine
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Reihe von Podiumsdiskussionen und Infor-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     mationsveranstaltungen organisiert (siehe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Berichte aus den Regionen). Der Bezirk hat
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     eine achtseitige Wahlzeitung erstellt, in der die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     zentralen Forderungen der Gewerkschaften
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     dargestellt sind: von der Arbeitszeitpolitik, der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Bildungspolitik, der Chancengleichheitspolitik,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     der Rentenpolitik bis zum DGB-Steuerkonzept.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Die Zeitung wurde in einer Auflage von 30.000
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Stück gedruckt. Sie wurde unter anderem bei
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     dem bundesweiten Aktionstag am 15. Sep-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     tember vom DGB und den Mitgliedsgewerk-
 16                                                                                                                                                                                                                        ver.di macht mit einer bundesweiten Kampagne
                                                                                                                                                                                                                           auf den Pflegenotstand aufmerksam. Der DGB
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     schaften verteilt.                                         17
                                                                                                                                                                                                                           unterstützt diese Kampagne.
GESCHÄFTSBERICHT 2013 BIS 2017 - DGB-BEZIRK BADEN-WÜRTTEMBERG - DGB Baden ...
PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
                                                                                                                                                                                                                              Gabriele Frenzer-Wolf erklärt bei einem Pressetermin
                                                                                                                                                                                                                              im Staatsministerium, weshalb der DGB die Vereinba-
                                                                                                                                                                                                                              rung der Landesregierung zur Beamtenbesoldung nicht
                                                                                                                                                                                                                              unterschrieben hat.

                                                                                                                                                                            Rentenkampagne, den Zukunftskongress im           Medienbeirat der Landesanstalt für Kommuni-            Social Media
                                                                                                                                                                            Januar 2016, das DGB-Forum im Juni 2017           kation (LFK). Der Beirat vergibt in Abstimmung         Eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit ohne
                                                                                                                                                                            und selbstverständlich die Hauptkundgebun-        mit der LFK-Verwaltung Lizenzen an private             Nutzung der sozialen Medien ist heute nicht
                                                                                                                                                                            gen zum 1. Mai hat die Pressestelle maßgeb-       Fernseh- und Hörfunksender sowie an die frei-          mehr denkbar. Hierzu nutzt die Abteilung
                                                                                                                                                                            lich mit vorbereitet und durchgeführt.            en Radios. Ziel ist, die inhaltliche und regio-        hauptsächlich die Plattformen Facebook und
                                                                                                                                                                            Bei der Planung und Durchführung öffentlich-      nale Vielfalt bei den audiovisuellen Medien zu         Twitter.
                                                                                                                                                                            keitswirksamer Aktionen, Veranstaltungen und      fördern. Der Beirat tagt alle zwei Monate.
                                                                                                                                                                            Tagungen ist die Abteilung stets beteiligt.       Im Beirat für die Wirtschaftsberichterstattung         Facebook hat heute über 30 Millionen Nutzer/-
                                                                                                                                                                                                                              des SWR (u.a. „SWR1 Arbeitsplatz“) ist die             innen in Deutschland. 23 Millionen nutzen die
                                                                                                                                                                            Regelmäßig haben Gespräche mit der Deut-          Pressesprecherin ebenfalls Mitglied. Der Beirat        Plattform täglich. Mit seiner generationenüber-
                                                                                                                                                                            schen Presseagentur, SWR Fernsehen und Hör-       kommt etwa viermal im Jahr zusammen.                   greifenden Nutzerstruktur ist es die geeignets-
                                                                                                                                                                            funk sowie den Regionalzeitungen im Land                                                                 te Plattform, um breite Teile der Bevölkerung
                                                                                                                                                                            stattgefunden. Pressekonferenzen mit den                                                                 zu erreichen. Der DGB Baden-Württemberg ist
                                                                                                                                                                            ortsansässigen Medien waren in der Regel Teil                                                            seit einigen Jahren auf Facebook vertreten. Die
                                                                                                                                                                            der Regionsbesuche des Landesvorsitzenden                                                                Zahl der „Gefällt-mir“-Angaben konnte in die-
                                                                                                                                                                            und seiner Stellvertreterin.                                                                             ser Zeit auf 2280 erhöht werden.
     Ein Jahr Grün-Schwarz - Was hat das den Beschäftigen gebracht? Im Mai 2017 haben DGB und Gewerkschaften der Landesregierung ein durchwachsenes Zeugnis ausgestellt.    Darüber hinaus berät und unterstützt die Ab-                                                             Dank dieser breiten Basis an Abonnent/-innen
                                                                                                                                                                            teilung Presse die Öffentlichkeitsarbeit in den                                                          erreichen die Beiträge regelmäßig Reichwei-
     Die Abteilung Presse- und Öffentlich-                       überparteiliche gesellschaftspolitische Kraft,              • die Einführung des Schulfachs Wirtschaft,    vier Regionen.                                                                                           ten im vierstelligen Bereich. Dennoch ist das
     keitsarbeit ist vor allem für die externe                   die für soziale Gerechtigkeit, eine solidarische              Berufs- und Studienorientierung im Sep-                                                                                                               Potenzial hier noch lange nicht ausgeschöpft.
     Kommunikation, aber auch für interne                        Gesellschaft, ein starkes, demokratisches und                 tember 2015                                  Da der Landesvorsitzende Nikolaus Landgraf                                                               Durch kontinuierliche Arbeit mit verschiedenen
     Kommunikation zuständig. Zur klassi-                        auf die Belange der Beschäftigten ausgerichte-              • der erste Ausbildungsreport der DGB-         noch vor Ende der Wahlperiode sein Amt nie-                                                              Formaten (Text, Fotos, Videos, Gifs) soll die
     schen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit                     tes Europa steht. Wir engagieren uns für Frie-                Jugend Baden-Württemberg im Oktober          dergelegt hat, fand im Januar 2017 eine au-                                                              Reichweite weiterhin erhöht werden.
     gehört, das aktuelle Geschehen in Po-                       den, respektvollen Umgang miteinander und                     2015                                         ßerordentliche Bezirkskonferenz statt, die die
     litik, Arbeitswelt und bei den Gewerk-                      internationale Solidarität. Dies gilt es, in der            • gewerkschaftliche Anforderungen an die       Pressestelle maßgeblich mit vorbereitet hat.                                                             Twitter hat mit einer geschätzten Nutzerschaft
     schaften zu verfolgen und zu beurteilen,                    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu vermitteln.              kommende Landesregierung im Februar          Dort wurde Martin Kunzmann zum neuen Lan-                                                                von 1-5 Millionen in Deutschland ein deutlich
     ob sich der DGB Baden-Württemberg                           Jürgen Klose, der die Pressestelle lange Jahre                2016                                         desvorsitzenden gewählt. Aufgabe der Presse-                                                             geringeres Reichweitenpotenzial. Allerdings
     dazu positionieren sollte und wenn ja,                      geleitet hat, ist im August 2014 in den Ruhe-               • ein Jahr Bildungszeitgesetz in Baden-Würt-   stelle war es, den damaligen 1. Bevollmächtig-                                                           wird Twitter sehr stark von Menschen aus
     in welcher Form (z.B. mit einer Presse-                     stand gegangen. Seit Dezember 2014 leitet                     temberg (mit dem Bündnis Bildungszeit)       ten der IG Metall Pforzheim der Landespresse                                                             Medien, Politik und Zivilgesellschaft genutzt.
     mitteilung, einer Zumeldung direkt an                       Andrea Gregor die Pressestelle. Zuständig für                 im Juli 2016                                 vorzustellen (der SWR, die dpa, die Stuttgarter                                                          Neben Beiträgen von 140 Zeichen Länge
     die dpa oder mit einem Facebook-Post).                      Social Media war seit Mitte 2014 Moritz Stie-               • die beschäftigungspolitischen Auswirkun-     Zeitung/Stuttgarter Nachrichten und die Pforz-                                                           können dort Grafiken, Videos und Links ver-
     Zentrales Anliegen ist, die Kernbot-                        pert. Im März 2017 hat Christian Störtz diese                 gen der Energiewende (zusammen mit           heimer Medien haben ausführlich berichtet).                                                              schickt werden. Dies eignet sich vor allem
     schaften des DGB-Bezirks als Interes-                       Aufgabe übernommen.                                           dem Umweltministerium) im November                                                                                                                    zur minutenaktuellen Berichterstattung über
     senvertretung der Arbeitnehmer/-innen                       Mit einer Reihe von Pressegesprächen hat der                  2016                                         Weitere schwerpunktmäßige Aufgaben der                                                                   große Veranstaltungen wie Konferenzen und
     im Land klar herauszuarbeiten und                           DGB-Bezirk eine gute Resonanz in den Medien                 • die Gründung des landesweiten Bündnis        Pressestelle sind das Beantworten von Me-                                                                Demonstrationen. Außerdem bietet Twitter
     ein stimmiges Außenbild der gewerk-                         erzielt.                                                      gegen Altersarmut mit ver.di im April 2017   dienanfragen, das Schreiben von Reden und                                                                die Möglichkeit, Einzelpersonen direkt öffent-
     schaftspolitischen Arbeit zu vermitteln.                                                                                • Zwischenbilanz ein Jahr grün-schwarze        Grußworten und das Erstellen von Publikati-                                                              lich zu adressieren. So können beispielsweise
                                                                 Themen und Anlässe waren:                                     Regierungskoalition im Mai 2017              onen (Geschäftsbericht, Broschüre zur Land-                                                              Politiker/-innen mit unseren Forderungen kon-
     Der DGB versteht sich als der Experte in al-                • Die Vorstellung des landesweiten Bündnis                                                                 tagswahl 2016, Zeitung zur Bundestagswahl                                                                frontiert werden. Die Abteilung Presse nutzt
     len Fragen zur Arbeitswelt (etwa zu Fragen                     Bildungszeit im Mai 2014                                 Größere Aktionen wie die Kundgebung „Halt      2017). Die Pressestelle (Benita Kaupe und An-                                                            Twitter hauptsächlich zur Berichterstattung
     der Aus- und Weiterbildung, Sicherung und                   • der Start des Projektes MENTO (Netzwerk                   zusammen – Baden-Württemberg gegen             drea Gregor) hält darüber hinaus die Home-                                                               bei Großveranstaltungen. Mit einer Reichwei-
     Ausbau von guter Arbeit, Mitbestimmung, Ta-                    zu Grundbildung und Alphabetisierung in                  Rassismus und Gewalt“ im Januar 2016, die      page des Bezirks aktuell (www.bw.dgb.de).                                                                te von etwa 700 Followern besteht auch hier
     rifbindung, soziale Sicherung, Chancengleich-                  der Arbeitswelt) in Baden-Württemberg im                 Gegenkundgebung zum AfD-Bundesparteitag        Seit 2015 vertritt die Pressesprecherin den                                                              noch Wachstumspotenzial.
18   heit). Darüber hinaus verstehen wir uns als                    Januar 2015                                              im April 2016, Aktionen im Rahmen der DGB-     DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften im                                                                                                                   19
ARBEITS- UND SOZIALPOLITIK
                                                                                                                                                                                                                               Martin Gross (ver.di), Martin Kunzmann (DGB) und
                                                                                                                                                                                                                               Manuela Rukavina (Landesfrauenrat) unterstützen das
                                                                                                                                                                                                                               Bündnis gegen Altersarmut.

     Die Abteilung Arbeits- und Sozialpolitik                                                                                                                                sich weiter verschärfenden Situation auf dem      Sozialwahlen 2017
     wird seit Herbst 2012 von Jendrik Scholz                                                                                                                                Wohnungsmarkt und der wachsenden Zuwan-           Die Abteilung Arbeits- und Sozialpolitik hat
     geleitet. Unter dem Slogan „Gute Arbeit                                                                                                                                 derung nach Baden-Württemberg brachte der         nach entsprechenden Beschlüssen des Be-
     – sichere Rente“ hat der DGB-Bezirk                                                                                                                                     DGB im Herbst 2016 erneut die Forderung           zirksvorstands und in enger Kooperation mit
     zusammen mit den Kreis- und Stadt-                                                                                                                                      nach höheren öffentlichen Investitionen in den    den Mitgliedsgewerkschaften die Vorbereitung
     verbänden, Mitgliedsgewerkschaften,                                                                                                                                     Wohnungsbau in die öffentliche Diskussion         und Listenaufstellung für die Sozialwahlen
     Betriebs- und Personalräten und ande-                                                                                                                                   ein. Im Jahr 2017 hat sich die Erwerbslosenta-    2017 bei der AOK Baden-Württemberg, der
     ren zivilgesellschaftlichen Akteuren im                                                                                                                                 gung auf die sozialpolitischen Forderungen vor    Deutschen Rentenversicherung Baden-Würt-              Öffentlich geförderte
     Herbst 2013 eine breite Kampagne in                                                                                                                                     der Bundestagswahl konzentriert.                  temberg und der IKK classic koordiniert.              Beschäftigungsverhältnisse
     der Arbeits- und Sozialpolitik zur Bun-                                                                                                                                                                                                                                         In der Arbeitsmarktpolitik hat der DGB Baden-
     destagswahl konzipiert und durchge-                                                                                                                                     Parallel dazu hat der DGB-Bezirk gemeinsam        Arbeits- und Gesundheitspolitik,                      Württemberg nach einem Beschluss des Be-
     führt, die sowohl zentrale Veranstaltun-                                                                                                                                mit den Wohlfahrtsverbänden und den sozia-        Vergabepolitik                                        zirksvorstands gegenüber der Landespolitik
     gen als auch dezentrale Aktionen vor                                                                                                                                    len Bewegungen via Landesarmutskonferenz          In der Arbeits- und Gesundheitspolitik hat sich       und dem Sozialministerium Bedingungen für
     Ort, wie eine Bustour, beinhaltete. Die                                                                                                                                 die Landes- und Bundespolitik mit den gewerk-     der DGB-Bezirk gegenüber der Landespolitik            öffentliche geförderte Beschäftigungsmaßnah-
     DGB-Kampagne wandte sich an abhän-               Jendrik Scholz fordert beim DGB-Zukunftskongress am 22. Januar 2016 in Stuttgart, die steigenden Steuereinnahmen des   schaftlichen Positionen konfrontiert und die      und insbesondere dem Sozialministerium für            men formuliert und aktiv kommuniziert: Die
                                                      Landes zur Stärkung der öffentlichen Investitionen einzusetzen.
     gig Beschäftigte wie Kandidat/-innen                                                                                                                                    Erstellung des ersten Armuts- und Reichtums-      eine deutliche Stärkung des Arbeitsschutzes           mit öffentlichen Mitteln geförderten Beschäf-
     der Parteien gleichermaßen und setzte                                                                                                                                   berichts für Baden-Württemberg inhaltlich         eingesetzt, weil die Betriebs- und Personalräte       tigungsverhältnisse sollen in vollem Umfang
     erfolgreich die arbeits- und sozialpoli-         konnten erfolgreich widerlegt werden. Nach                   Arbeitsmarktpolitik                                       und politisch stark beeinflusst. In einem eige-   vor Ort in den Betrieben auf eine kompetente          sozialversicherungspflichtig sein. Die gültigen
     tische Agenda der Gewerkschaften, wie            Inkrafttreten des gesetzlichen Mindestlohns                  In der Arbeitsmarktpolitik hat der DGB-Bezirk             nen Kapital hat der DGB Baden-Württemberg         und handlungsfähige Gewerbeaufsicht zwin-             Tarifverträge der DGB-Gewerkschaften in den
     die Forderung nach einem gesetzlichen            am 1. Januar 2015 hat der DGB-Bezirk den                     in Kooperation mit den Erwerbsloseninitia-                eine Analyse der arbeits- und sozialpolitischen   gend angewiesen sind, die Zahl der von der            jeweiligen Branchen und Berufen müssen auch
     Mindestlohn, auf die politische Tages-           Schwerpunkt auf die Durchsetzung des Min-                    tiven, Arbeitslosenberatungsstellen und den               Entwicklung in Baden-Württemberg mitsamt          Gewerbeaufsicht aufgesuchten Betriebe in              für dort angesiedelte öffentlich geförderte Be-
     ordnung.                                         destlohns gelegt, immer wieder für die Ab-                   großen Kirchen im Herbst 2013, 2014, 2015,                gewerkschaftlichen Forderungen vorgelegt.         den vergangenen Jahren aber stark zurückge-           schäftigungsverhältnisse vollumfänglich gel-
     Dazu hatte der DGB-Bezirk eine Bro-              schaffung der zahlreichen Ausnahmen im                       2016 und 2017 eine Erwerbslosentagung mit                 Die damalige Sozialministerin Katrin Altpeter     gangen und die Zahl der Gewerbeaufsichtsbe-           ten. Die von DGB-Gewerkschaften vereinbar-
     schüre für Infostände und andere Ak-             Mindestlohngesetz geworben und sich wie-                     jeweils gut 100 Teilnehmenden veranstaltet:               hat den Armuts- und Reichtumsbericht am 23.       amten ebenfalls deutlich geschrumpft ist.             ten Tarifniveaus, beispielsweise im öffentlichen
     tionen, Betriebsversammlungen und                derholt für mehr Mindestlohnkontrollen der                   Die Erwerbslosentagung im Jahr 2013 in Bad                November 2015 der Landespresse vorgestellt.                                                             Dienst oder im Handwerk, dürfen von öffent-
     Kundgebungen verfasst. Die Broschüre,            zuständigen Behörden in Baden-Württemberg                    Herrenalb stand unter der Fragestellung „10               In der Sendung Landesschau aktuell Baden-         In der Tarifpolitik hat der DGB-Bezirk erfolg-        lich geförderten Beschäftigungsverhältnissen
     die hohen Anklang gefunden hat, fasst            engagiert. Insbesondere galt es, Angriffe der                Jahre Agenda Politik - Weiter so oder was                 Württemberg hat die stellvertretende Lan-         reich für die Allgemeinverbindlichkeitserklä-         nicht unterboten werden. Die mit öffentlichen
     Zahlen und Fakten zur Ausbreitung pre-           CDU und der FDP auf das Mindestlohngesetz                    muss sich ändern?!“. Der DGB-Bezirk spielte               desvorsitzende Gabriele Frenzer-Wolf auf das      rung verschiedener Branchenmindestlöhne               Mitteln geförderten Beschäftigungsverhältnis-
     kärer Arbeit und prekärer Lebensbedin-           abzuwehren.                                                  dabei seine Forderungen für die Bundestags-               wachsende Problem von armutsgefährdeten           im Arbeitsministerium gestritten. Ebenfalls in        se dürfen reguläre Beschäftigungsverhältnisse
     gungen in Baden-Württemberg zusam-                                                                            wahl ein, warb für einen Politikwechsel und               Frauen aufmerksam gemacht.                        der Tarifpolitik hat der DGB-Bezirk gegenüber         nicht verdrängen.
     men und zeigt Lösungsvorschläge der              Arbeitszeitpolitik                                           um Mitarbeit in seiner Kampagne.                                                                            Landespolitik und Ministerien die sinkende
     Gewerkschaften auf.                              Zusammen mit den beiden großen christlichen                  Im Herbst 2014 war die Forderung nach „Exis-              Gegenüber der Landespolitik hat der DGB-          Tarifbindung und die Erosion des Flächentarifs        Die Arbeitsmarktpolitik von Landes- und Bun-
                                                      Kirchen und der Vereinten Dienstleistungsge-                 tenzsicherung und Teilhabe“ das Thema bei                 Bezirk in der Energie- und Sozialpolitik die      auch in Baden-Württemberg thematisiert.               desregierung, Arbeitsverwaltung und Jobcen-
     Mindestlohnkampagne                              werkschaft hat der DGB-Bezirk in der „Allianz                der Tagung in Bad Boll. Der DGB-Bezirk betei-             ungerechte Verteilung der Energiewende-                                                                 tern hat der DGB-Bezirk kritisch begleitet und
     In den Jahren 2013 und 2014 hat die Abtei-       für den freien Sonntag“ seine Lobbyarbeit                    ligte sich 2014 auf dem Feld der Wohnungspo-              kosten zu Lasten von Normal- und Gering-          In der Vergabe- und Arbeitspolitik hat der            sowohl im Beirat der Arbeitsagentur als auch
     lung Arbeits- und Sozialpolitik die gewerk-      gegenüber dem Einzelhandel und den Kom-                      litik auch an der landesweiten Aktionswoche               verdienenden zum Thema gemacht. Gemein-           DGB-Bezirk wiederholt für eine Erhöhung des           gegenüber dem Arbeitsministerium die hohe
     schaftliche Kampagne für die Einführung eines    munen fortgesetzt, Sonntagsverkäufe stärker                  gegen Armut und nutzte die Gelegenheit, auf               sam mit den Wohlfahrtsverbänden hat sich          Mindestentgelts im Tariftreue- und Vergabege-         Zahl an Leiharbeitnehmer/-innen, nachlas-
     gesetzlichen Mindestlohns in Baden-Württem-      einzuschränken. Im Zusammenspiel mit den                     Wohnungsnot und das Problem steigender                    der DGB besonders für Entlastungen von            setz des Landes Baden-Württemberg und sei-            sende Qualität und/oder Prekarisierung der
     berg koordiniert und die gewerkschaftlichen      Kreis- und Stadtverbänden ist es gelungen, die               Mieten in Ballungsräumen für Normal- und                  Grundsicherungsempfänger/-innen stark ge-         ne Koppelung an die tariflichen Einkommens-           Beschäftigungsverhältnisse und die Etablie-
     Forderungen gegenüber Politik, Öffentlichkeit    Arbeits- und Lebenssituation der Verkäufer/-                 Geringverdiener hinzuweisen.                              macht.                                            entwicklungen geworben.                               rung eines Niedriglohnsektors im Südwesten
     und Verbänden aktiv vertreten. Insbesondere      innen im Einzelhandel zu thematisieren und                   2015 befasste sich die Erwerbslosentagung                                                                                                                         thematisiert. Deren Entgelte garantieren den
     Positionen, die einen Verlust von Arbeitsplät-   mehr gesellschaftliches Bewusstsein für die                  mit der wachsenden Armut in Baden-Württem-                                                                                                                        betroffenen Beschäftigten später keine Ren-
     zen und sinkende Wettbewerbsfähigkeit durch      Notwendigkeit der Vereinbarkeit von Arbeit                   berg und formulierte Forderungen gegenüber                                                                                                                        tenansprüche oberhalb des Grundsicherungs-
20   Einführung des Mindestlohns befürchteten,        und Privatleben zu schaffen.                                 der Landespolitik. Unter dem Eindruck der                                                                                                                         niveaus.                                           21
Rentenpolitik                                    IG Metall für Baden-Württemberg, die kom-                  In den Jahren 2016 und 2017 hat der DGB-
     In der Rentenpolitik lag vor der Bundestags-     munalen Gesundheitskonferenzen in Baden-                   Bezirk den Dialog mit der neuen Landesregie-
     wahl 2017 der Fokus auf der Umsetzung der        Württemberg und die Kampagne von ver.di für                rung zu folgenden Themen gesucht: Gesund-
     DGB-Rentenkampagne vor Ort. Dazu hat die         mehr Qualität in der Versorgung und für bes-               heits- und Pflegepolitik von Grün-Schwarz,
     Abteilung Arbeits- und Sozialpolitik eine Vor-   sere Arbeitsbedingungen in der Gesundheits-                Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeits-
     tragstour in den Kreis- und Stadtverbänden,      und Pflegebranche.                                         begriffs in Baden-Württemberg, Rückkehr zur
     bei den Mitgliedsgewerkschaften und örtliche     Im darauffolgenden Jahr lag der Schwerpunkt                paritätischen Finanzierung und Einstieg in eine
     Initiativen bis zur Bundestagswahl im Herbst     auf diesen Themen: Der Kassenwettbewerb                    Bürgerversicherung.
     2017 erfolgreich abgeschlossen. Der DGB-         um Zusatzbeiträge für Versicherte, die Finan-
     Bezirk hat die rentenpolitischen Forderungen     zierungssituation der gesetzlichen Kranken-                Für eine bessere Personalausstattung in
     der Gewerkschaften insbesondere im Wahljahr      versicherungen, die Pflegepolitik der großen               der Pflege, für höhere Krankenhausinves-
     2017 aktiv gegenüber der Politik kommuni-        Koalition und die betriebliche Gesundheitsför-             titionen und gegen eine Pflegekammer.
     ziert.                                           derung und Prävention in kleinen und mittle-               Gemeinsam mit der Vereinten Dienstleistungs-
     Für Multiplikatoren und den Einsatz in den       ren Unternehmen.                                           gewerkschaft hat sich der DGB-Bezirk in der
     Betrieben vor Ort hat die Abteilung eine Mus-    Im Jahr 2015 fokussierte sich der DGB-Bezirk               Pflegepolitik u. a. in der politischen Begleitung
     terpräsentation zur aktuellen Arbeits- und       auf seine Forderung gegenüber der Landes-                  der Enquetekommission Pflege für eine besse-
     Rentenpolitik entwickelt, die eine Reihe von     regierung, Investitionen in Krankenhäuser                  re Personalausstattung in der Pflege, höhere
     Kennziffern zur Prekarisierung der Arbeit, der   zu stärken. Weitere Themen waren u. a.: Die                Krankenhausinvestitionen des Landes und
     Höhe der gesetzlichen Renten und der wach-       „Care-Revolution“, die Auswirkungen inter-                 gegen die Einrichtung einer Pflegekammer in
     senden Altersarmut im Südwesten enthält.         nationaler Handelsabkommen auf die deut-                   Baden-Württemberg ausgesprochen. Eine der-
     Der DGB-Bezirk hat auch aktiv im baden-würt-     schen Sozialversicherungen, die Arbeit der                 artige Kammerkonstruktion würde die Arbeits-
     tembergischen Bündnis gegen Altersarmut          Enquetekommission Pflege im Landtag, die                   bedingungen in der Pflege nicht verbessern,
     mitgearbeitet. Dem bundesweit einzigartigen      ver.di-Tarifrunde 2015 für den Sozial- und                 müsste aber von den abhängig Beschäftigten
     Bündnis gehören 31 Organisationen im Land        Erziehungsdienst und die Aufwertung der Ge-                dennoch mit einem Zwangsbeitrag finanziert
     an, darunter die Mitgliedsgewerkschaften,        sundheitsberufe.                                           werden.
     der Landesfrauenrat und die Wohlfahrts- und
     Sozialverbände. Es hat sich im April 2017 der
     Landespresse vorgestellt.                        „Rente muss für Würde reichen“ - dies hat der DGB Nordbaden bei seiner Sommeraktion im Rahmen der
                                                      Rentenkampagne am 1. Juli 2017 in Karlsruhe eindrucksvoll verdeutlicht.

     Gesundheit und Pflege
     In der Gesundheits- und Pflegepolitik hat der
     DGB-Bezirk in den Jahren 2013 bis 2016 zur
     politischen Betreuung und zur besseren Ein-
     bindung Seminare für die gewerkschaftlichen
     Selbstverwalter/-innen in den gesetzlichen
     Krankenkassen in Baden-Württemberg – AOK
     Baden-Württemberg, IKK classic und Betriebs-
     krankenkassen – mit jeweils knapp 100 Teil-
     nehmenden angeboten. Die Themen im Jahr
     2013 waren folgende: Die Sicht der Gewerk-
     schaften auf die Gesundheits- und Pflegepoli-                                                                                                                   Informationen zur gesetzlichen Rente und
                                                                                                                                                                     noch einen kleine Wegzehrung haben die
     tik der frisch gewählten Bundesregierung, das                                                                                                                   hauptamtlichen Kolleg/-innen bei der bun-
                                                                                                                                                                     desweiten Pendleraktion zur Rente am 31.
     gesundheits- und altersgerechte Arbeiten, die                                                                                                                   Mai 2017 verteilt. Allein in Stuttgart wurden
22   Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung der                                                                                                                       für die Aktion 4000 Tüten gepackt.              23
Auf Augenhöhe: Vertreterinnen von Betriebs- und
     Personalräten diskutierten am 22. März 2017 mit
     Abgeordneten aus vier Fraktionen des Landtages.

24                                                     25
WIRTSCHAFTS- UND INDUSTRIEPOLITIK,
     UMWELTPOLITIK

                                                                                                                                           hat. Hieraus ist u.a. die Industrieperspektive               tung einer landesweiten Industriewoche vom          Der Wert der Industrieperspektive 2025 liegt in
                                                                                                                                           2025 unter dem Titel „Gemeinsam in die Zu-                   19. bis 25. Juni 2017, die die Bedeutung der        der gemeinsamen Verständigung der Gewerk-
                                                                                                                                           kunft – Industrieland Baden-Württemberg!“                    Industrie für die hiesige Wirtschaft verdeutli-     schaften mit der Landesregierung und den
                                                                                                                                           entstanden. Dort hat sich das Ministerium                    chen und die Herausforderungen der Zukunft          Arbeitgeber- und Industrieverbänden sowie
                                                                                                                                           gemeinsam mit den Wirtschaftskammern, dem                    benennen und zur Diskussion stellen soll. In        Industrie- und Handelskammern.
                                                                                                                                           Landesverband der Baden-Württembergischen                    dem gemeinsamen Leitbild hat sich die baden-        Der DGB Baden-Württemberg hat sich mit
                                                                                                                                           Industrie, den Arbeitsgeberverbänden und                     württembergische Industrie zu ihrer sozialen        einem starken Auftritt bei der Eröffnungsver-
                                                                                                                                           auf Gewerkschaftsseite mit IG Metall, IG BCE                 Verantwortung im Sinne einer Verbesserung           anstaltung zur Industriewoche am 19. Juni in
                                                                                                                                           und dem DGB auf ein gemeinsames Leitbild                     der Lebensqualität der Menschen bekannt.            Stuttgart mit Diskussionsbeiträgen von Martin
                                                                                                                                           für den Industriestandort Baden-Württemberg                                                                      Kunzmann und Martin Röll (2. Bevollmäch-
                                                                                                                                           verständigt. Darin konnten die Gewerkschaf-                  Es gilt nun, diesem Bekenntnis in der Industrie-    tigter der IG Metall Stuttgart) sowie einem
                                                                                                                                           ten ein gemeinsames Verständnis verankern,                   und Strukturpolitik sowie in der täglichen be-      Vortrag von Ekkehard Rist (BR-Vorsitzender
                                                                                                                                           dass Betriebsräte, Mitbestimmung und Ta-                     trieblichen Arbeit Taten folgen zu lassen. Am 2.    Aesculap) beteiligt. Eigene Veranstaltungen im
                                                                                                                                           rifbindung „Garanten guter Arbeit mit fairer                 November 2016 wurde die Industrieperspekti-         Rahmen der Industriewoche waren die Aus-
                                                                                                                                           Entlohnung“ sind. Nachdem die gemeinsame                     ve 2025 als Best-Practice-Beispiel für regiona-     stellung „Wo Ideen zu Produkten werden“ mit
                                                                                                                                           Erklärung zum Industriedialog am 24. August                  le Strukturpolitik im Rahmen einer Tagung des       einer Begleitveranstaltung am 19. Juni im Wil-
                                                                                                                                           2015 unterzeichnet worden war, hat sich die                  DGB-Bundesvorstandes und am 5. April 2017           li-Bleicher-Haus sowie das Panel zur Weiter-
                                                                                                                                           Vorbereitungsgruppe darauf verständigt, an                   beim Treffen der regionalen Industriebündnis-       entwicklung der betrieblichen Mitbestimmung
                                                                                                                                           den definierten Handlungsfeldern weiterzu-                   se beim bundesweiten Netzwerk Zukunft der           mit einem Input der Hans-Böckler-Stiftung im
                                                                                                                                           arbeiten. Eines der Projekte ist die Ausrich-                Industrie in Berlin vorgestellt.                    Rahmen der DGB-Forums am 23. Juni 2017.

     Die Abteilung Wirtschafts-, Industrie-    ökologischen Modernisierung der hei-      kreisen darauf, dass die Perspektive der
     und Umweltpolitik hat die Aufgabe, die    mischen Wirtschaft. Die Schaffung von     Beschäftigten sichtbar und ihr Beitrag
     Ausrichtung der Wirtschaftspolitik im     guten Rahmenbedingungen in Form von       zur sozial-ökologischen Modernisierung
     Land auf den Erhalt und die Schaffung     Verkehrsanbindung und Breitbandver-       der Wirtschaft anerkannt wird. Seit Juni
     von Arbeitsplätzen und guten Arbeits-     sorgung sind dabei wichtige, jedoch bei   2015 ist Julia Friedrich Abteilungsleite-
     bedingungen zu verpflichten. Die Wirt-    weitem nicht ausreichende, Anforderun-    rin. Sie folgte auf Dimitrios Galagas, der
     schaft in Baden-Württemberg steht an-     gen an eine aktive und zukunftsorien-     die Stelle bis Januar 2015 innehatte.
     gesichts verschiedener Einflussfaktoren   tierte Wirtschaftspolitik. Entscheidend
     des Strukturwandels vor großen Her-       für den DGB ist, dass die Beschäftigten   Industrieperspektive 2025
     ausforderungen: Digitalisierung, Globa-   an den Veränderungsprozessen beteiligt    Die grün-rote Landesregierung hatte insbe-
     lisierung, demografischer Wandel, Ener-   werden, dass ihre Wünsche bezüglich       sondere auch in der Wirtschaftspolitik eine
     giewende und zukunftsfähige Mobilität.    Qualifizierung, Gesundheitsschutz und     neue Dialogorientierung etabliert, die zu einer
     Der DGB Baden-Württemberg und seine       Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben   Reihe von gemeinsamen Initiativen und Erklä-
     Gewerkschaften formulieren Anforde-       berücksichtigt werden. Deshalb dringt     rungen von Wirtschaftsministerium, Gewerk-        Nikolaus Landgraf (DGB), Senator e. H. Wolfgang Wolf (LVI), Catharina Clay (IG BCE), Nils Schmid (Minister für

26   rungen und Perspektiven einer sozial-     der DGB in allen Gremien und Arbeits-     schaften und Wirtschaftsverbänden geführt
                                                                                                                                           Finanzen und Wirtschaft), Peter Kulitz (BWIHK), Roman Zitzelsberger (IG Metall) unterzeichnen gemeinsam die
                                                                                                                                           Industrieperspek­tive 2025 am 24. August 2015 und stellen sie der Öffentlichkeit vor.                                                                              27
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