Herbst 2022 - Chronos Verlag Zeltweg 27 CH-8032 Zürich
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Herbst 2022 GESCHICHTE • LITERATUR- UND SPRACHWISSENSCHAFT • MUSIK- UND THEATERW ISSENSCHAFT • BIOGRAFIEN • PHILOSOPHIE Chronos Verlag Zeltweg 27 • CH-8032 Zürich Tel. + 41 / 44 / 265 43 43 info@chronos-verlag.ch www.chronos-verlag.ch
Inhaltsverzeichnis Prolog: Kaum der Rede wert. Die Drogenthematik in der Schweiz bis Mitte der 1960er-Jahre Teil 1: Die Produktion eines Problems (1965–1975) 1 Vom Aufbruch um 1968 zur Prohibition der 1970er-Jahre 2 Drogen in der Gegenkultur 3 Erklärungsversuche im Spannungsfeld zwischen Individuum und Gesellschaft Teil 2: Eskalation und Lösungsansätze (Mitte der 1970er- bis Mitte der 1980er-Jahre) 4 Zweifel am Prohibitionsregime und die Jugendbewegung 5 Handel und Szenen im Wandel 6 Das Lavieren zwischen Krankheit und Devianz Teil 3: «Offene Drogenszenen», Grabenkämpfe und die Einführung der Schadenminderung (Mitte der 1980er- bis Ende der 1990er-Jahre) 7 Auf der Suche nach Auswegen 8 Alltag und Aktivismus, alte und neue Szenen 9 Vom kompromisslosen Dissens zum konsenslosen Kompromiss Teil 4: Das 21. Jahrhundert 10 Grosse Ideale und harzige Kompromisse 11 Suchtmanagement und Medikalisierung 12 Die Prohibition auf dem Prüfstand 13 Das Ende eines Zeitalters? 2
Ungelöste Probleme PETER-PAUL BÄNZIGER, MICHAEL HERZIG, Drogen und Drogenpolitik waren ein CHRISTIAN KOLLER, JEAN-FÉLIX SAVARY, FRANK ZOBEL gesellschaftlicher Brennpunkt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, von DIE den Auseinandersetzungen um 1968 und SCHWEIZ 1980 über die «offenen Drogenszenen» der 1990er-Jahre bis zum Hin und Her AUF zwischen Schadenminderung und Repres- DROGEN sion um die Jahrtausendwende. Wurde es danach ruhig um diese Themen, kommt SZENEN, POLITIK UND SUCHTHILFE seit einigen Jahren wieder Bewegung 1965–2022 in die Debatte, besonders in Bezug auf die Prohibition. Die Frage der Cannabis- Legalisierung steht im Raum, in der Medi- zin werden Halluzinogene therapeutisch verwendet. Peter-Paul Bänziger Dr. habil., ist Privatdozent für neuere Das Buch zieht eine vorläufige Bilanz, zeigt die Konstanten auf, die allgemeine Geschichte an der den Drogendiskurs bis heute prägen, und leistet einen Beitrag zur Universität Basel. Versachlichung. Neben den offenen Drogenszenen beleuchten Michael Herzig die Autoren die Herausbildung der Problematik in den Jahrzehn Dozent für soziale Arbeit. In den ten davor und die Veränderungen danach. Sie nehmen nicht nur 1990er-Jahren Drogenbeauftragter der Stadt Zürich, später leitete er die die grossen Städte der Deutschschweiz in den Blick, sondern auch städtische Drogenhilfe. die Romandie und ländliche Regionen. Dabei zeigt sich, wie stark Christian Koller die Thematik mit dem Kalten Krieg und der sich herausbildenden Prof. Dr. phil., Direktor des Schweize Migrationsgesellschaft verbunden war. Ebenso wird deutlich, dass rischen Sozialarchivs in Zürich. Produktion und Handel von Rauschmitteln durch die Räumung Jean-Félix Savary der offenen Drogenszenen keine grundlegenden Veränderungen MPA, Generalsekretär des westschwei- erfuhren und dass die Repression trotz sozialer und medizinischer zerischen Verbandes der Suchtfach- leute (GREA). Heute ist er Direktor der Innovationen die tragende Säule geblieben ist. Zudem werden die Hochschule für Soziale Arbeit Diskurse dargestellt, welche die Arbeit von Medizin, Sozialarbeit, in Genf. Polizei und Justiz prägten und prägen. Von einer kohärenten Dro Frank Zobel genpolitik, so das Fazit, kann nicht die Rede sein. MSc, ist Co-Leiter der Forschungs abteilung von Sucht Schweiz. September 2022 Peter-Paul Bänziger, Michael Herzig, Christian Koller, Gebunden ca. 368 S., ca. 50 Farbabb., ca. 35 Abb. sw. Jean-Félix Savary, Frank Zobel ca. CHF 38 / ca. EUR 38 Die Schweiz auf Drogen ISBN 978-3-0340-1683-4 Szenen, Politik und Suchthilfe, 1965–2022 ISBN 978-3-0340-1683-4 9 3783034 016834
Die Sicht der Opfer Fürsorgerische Zwangsmassnahmen in der Historischer Verein des Kantons Schaffhausen Schweiz werden seit einigen Jahren inten- Marlon Rusch siv erforscht. Doch es gibt blinde Flecken: Versorgt Schaffhausen blieb bis anhin von der For- 59 Opfer fürsorgerischer schung unberührt. Dabei lässt sich die Zwangsmassnahmen Thematik im kleinen Kanton wie in einem im Kanton Schaffhausen Brennglas bündeln. Auch in Schaffhausen wurden Menschen auf unter schiedliche Arten versorgt: Sie wurden in den Land gemeinden auf Bauernhöfen verdingt, in Familien in der Stadt oder in Heimen und Anstalten p latziert. Vereinzelt kam es zu Einweisungen in die psychiatrische Klinik. Nun geben die Schicksale von 59 Betroffenen erstmals Einblick in ein Zwangssystem, das sich über ganz Schaffhausen spannte. Ein Laufmeter Akten im Staatsarchiv Schaffhausen birgt einen wertvollen Bestand: 59 Personendossiers von Men Marlon Rusch schen, die als Kinder oder Jugendliche bis 1981 Opfer von fürsorgerischen geboren 1987, ist Historiker und Zwangsmassnahmen wurden. Die vor wenigen Jahren zusammengestellten Journalist. Er leitet die Redaktion der «Schaffhauser AZ» und arbei- Dossiers sollten es den Betroffenen ermöglichen, beim Bund Anspruch auf tet als freier Reporter. Entschädigungszahlungen zu erheben. Zum einen beinhalten sie behörd liche Akten aus der Zeit der Zwangsmassnahmen. Zum anderen umfassen sie Gesprächsprotokolle, in denen die Betroffenen ihre Geschichte aus heutiger Perspektive erzählen. Die Dossiers erlauben es, verschiedene Sichtweisen zu konfrontieren. Dabei zeichnen sich Strukturen ab, und mancher Abgrund tut sich auf. Die Fallstudie entstand im Auftrag des Kantons Schaffhausen, der sich damit einem dunkeln Kapitel seiner jüngsten Geschichte stellt. Oktober 2022 Marlon Rusch Gebunden ca. 160 S., ca. 15 Abb. sw. Versorgt Schaffhauser Beiträge 59 Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen im Kanton Schaffhausen zur Geschichte, Band 94 ca. CHF 32 / ca. EUR 32 ISBN 978-3-0340-1697-1 ISBN 978-3-0340-1697-1 4 9 783034 016971
Vom Umgang mit Bedürftigen und Kranken Thomas Meier | Sabine Jenzer | Martina Akermann Birgit Christensen | Judith Kälin | Valérie Bürgy Diese Studie zum Kanton Zug beleuchtet nicht nur die problematischen Seiten der so- FÜRSORGEN Soziale Fürsorge im Kanton Zug zialen Fürsorge. Zwar werden diese ebenfalls VORSORGEN von der Mitte des 19. Jahrhunderts in den Blick genommen, doch gilt das Inter- VERSORGEN bis in die Gegenwart esse grundsätzlich allen von der Gesellschaft bereitgestellten Angeboten, zugesicherten Leistungen und verordneten Massnahmen für Menschen in Notlagen oder in Situationen, die als prekär eingestuft wurden. Das untersuchte Spektrum umfasst materielle Unterstüt zung für Hilfsbedürftige und Versicherungsleistungen ebenso wie einschlägige Beratungsangebote und Vermitt lungsdienste oder freiwillige bzw. erzwungene ambulante und stationäre Betreuung. Wer geriet in den Fokus der das Sozial- und Gesundheitswesen umfassenden sozialen Fürsorge? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen wur den gesetzt? Welche Institutionen und Einrichtungen gab Thomas Meier es, und welche öffentlichen und privaten Trägerschaften und Akteure waren Dr. phil., Historiker, Geschäftsführer involviert? Wie erlebten Betroffene und Beteiligte die soziale Fürsorge, und Beratungsstelle für Landesgeschichte. wie gestaltete sich der Alltag in Fürsorgeeinrichtungen? Sabine Jenzer Diese breite Herangehensweise an die Thematik ist der erstmalige Versuch, Dr. phil., Historikerin, Projektleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin anhand eines überschaubaren Gemeinwesens, wie es der Kanton Zug dar der Beratungsstelle für Landesge- stellt, soziale Fürsorge als komplexes, sich im Verlauf von 170 Jahren verän schichte und der PH Luzern. derndes Dispositiv von Nachfrage und Angeboten, von Akteurinnen und Ak Martina Akermann teuren und Handlungsoptionen zu fassen. Dass dabei nicht auf methodische lic. phil., Historikerin, wiss. Archivarin Vorbilder zurückgegriffen werden kann, macht das Vorhaben gleichermassen im Staatsarchiv des Kantons Zug. anspruchsvoll wie innovativ. Birgit Christensen Dr. phil., lic. iur., freischaffende Philosophin und Juristin. Judith Kälin Doktorandin an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Zürich. Valérie Bürgy MA Kulturwissenschaften, freischaffende Historikerin. Oktober 2022 Thomas Meier, Sabine Jenzer, Martina Akermann, Gebunden ca. 576 S., ca. 50 Abb. Birgit Christensen, Judith Kälin, Valérie Bürgy ca. CHF 48 / ca. EUR 48 Fürsorgen, vorsorgen, versorgen ISBN 978-3-0340-1693-3 ISBN 978-3-0340-1693-3 Soziale Fürsorge im Kanton Zug von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart 9 783034 016933 5
Fussball als Integration und Identitätsstiftung Sportvereine waren nach dem Ersten Welt- krieg in der Schweiz eine Möglichkeit für die jüdische Bevölkerung, ihre Zugehörigkeit zur Schweizer Gesellschaft zu zeigen und zu leben. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der alten Ordnung handelte Europa neue Gesellschaftsmodelle aus. Die Vorstellungen waren höchst unterschiedlich, FC Hakoah Zürich: aber Sport wurde dabei ein wichtiges Ele- Hundert Jahre Vielfalt, FUSSBALLCLUB ment der Identitätsstiftung. Offenheit HAKOAH ZÜRICH und Toleranz 1921/22 wurde der Fussballclub Hakoah Zürich gegründet. Die Beiträge zeigen am Beispiel des FC Hakoah, wie in den hundert Jahren von Vereinen, Verbänden und Verwaltung Offenheit und Vielfalt gepflegt wurden. Neben der Arbeit mit Archivquellen für die frühen Jahre wird viel Wert auf Oral History gelegt. Ein Gespräch mit Hakoahnern ver schiedener Generationen schliesst den Band ab. Mit Beiträgen von Marc Blumenfeld, Simon Engel, Louis Friedmann, Michael Jucker, Christian Koller, Thomas Metzger, Erik Petry, Simone Sattler, Luca Stoppa November 2022 FC Hakoah Zürich (Hg.) Gebunden ca. 160 S., ca. 65 Abb. «De Stern ufem Herz, in Züri dihei» ca. CHF 32 / ca. EUR 32 Hundert Jahre Vielfalt, Offenheit und Toleranz ISBN 978-3-0340-1695-7 ISBN 978-3-0340-1695-7 6 016957 9 783034
Der letzte Seminarrabbiner | ROLAND KLEY | Der aus Ungarn stammende Hermann I. Schmelzer (1932−2020) kommt 1968 als | AM RAND | Rabbiner nach St. Gallen. Die jüdische Ge- meinde wurde seit ihrer Gründung 1863 von Kaufleuten geführt und hatte bis dahin bloss drei Rabbiner. Schmelzer entwickelt eine bewusste Politik kommunaler Selbstbehaup- tung. Sie soll die Gemeinde nach innen und aussen stärken. Er versteht sich dabei als «Seminarrabbiner». Der Rabbiner Hermann I. Schmelzer und Dieser Rabbinertypus hatte seine Anfänge im 19. Jahr die jüdische Gemeinde St. Gallen, 1968–2012 hundert und war die historische Antwort des mittel europäischen Judentums auf eine neue gesellschaftliche Herausforderung: den Anbruch der Moderne. Der Rab biner sollte nicht länger bloss Talmud und Tora kennen, sondern akademisch gebildet sein, um die jüdische Ge Roland Kley meinschaft beim Eintritt in die moderne, verwissenschaftlichte Welt zu Prof. DDr., geboren 1952, Lehrstuhl unterstützen. So entstanden in Breslau, Berlin, Budapest und anderswo für Internationale Beziehungen an der Universität St. Gallen (1996– besondere Rabbinerseminare. Die Geisteswissenschaften wurden Teil 2017). Forschungsschwerpunkte: der rabbinischen Ausbildung und die «Wissenschaft des Judentums» politische Theorie sowie Geschichte der Geistes- und Sozialwissen kam auf. schaften. Das Buch verknüpft die neuere Vergangenheit der jüdischen Gemeinde St. Gallen mit der Biografie ihres langjährigen Rabbiners. Auf diese Weise leistet es einen detailreichen Beitrag zur Gegenwartsgeschichte des Schweizer Judentums und zum schweizerischen Rabbinat. Es schildert, wie sich der Rabbinerberuf allmählich änderte, indem die Rabbinate der schweizerischen Einheitsgemeinden eine orthodoxe Richtung nahmen. Der europäische Seminarrabbiner verlor an Bedeutung und Schmelzer wurde zu einem der Letzten seiner Art. September 2022 Roland Kley Gebunden ca. 288 S., ca. 18 Abb. sw. Am Rand ca. CHF 48 / ca. EUR 48 Der Rabbiner Hermann I. Schmelzer und die jüdische Gemeinde St. Gallen, St. Galler Kultur und Geschichte, Band 43 1968–2012 ISBN 978-3-0340-1689-6 ISBN 978-3-0340-1689-6 9 7783034 016896
Der weite Horizont eines Frühaufklärers URS B. LEU Der Zürcher Universalgelehrte, Naturforscher und Arzt Johann Jakob Scheuchzer (1672– 1733) ist hierzulande nahezu vergessen. Die Johann Jakob Scheuchzer (1672–1733) vorliegende Biografie erscheint anlässlich seines 350. Geburtstags. Anhand hunderter handschriftlicher und gedruckter Texte des 17. und 18. Jahrhunderts skizziert und wür- digt dieses Buch sein Leben und Werk. Scheuchzer machte sich vor allem um die Erforschung der Alpen verdient, was sich in zahlreichen Publikationen und in einer frühen Schweizer Karte niedergeschlagen Pionier der Alpen- und hat. Er setzte sich für die Beantwortung verschiedens Klimaforschung ter Fragestellungen aus Botanik, Geologie, Geschichte, Glaziologie, Mineralogie, Paläontologie und Zoologie ein und war der erste Schweizer, der barometrische Höhen messungen vornahm und ein meteorologisches Netzwerk aufzubauen suchte. Aufgrund seiner Ausbildung an fort Urs B. Leu schrittlichen Universitäten in Deutschland und Holland sowie seiner Mit geboren 1961, promovierter Histo- gliedschaft in verschiedenen europäischen wissenschaftlichen Gesellschaf riker und Leiter der Abteilung Alte Drucke und Rara der Zentralbiblio- ten gelang es ihm, als Frühaufklärer das wissenschaftliche Niveau in seiner thek Zürich sowie Dozent für Buch- Heimatstadt anzuheben – obschon ihm als Vertreter des kopernikanischen geschichte. Weltbilds oft ein harscher Wind seitens der orthodoxen Theologen entge genblies. Auch seine Deutung der Fossilien, die er nicht mehr als Naturspiele, sondern als Relikte ehemaliger Lebewesen betrachtete, sowie sein vierbändi ger naturwissenschaftlicher Kommentar zur Bibel liessen ihn über die Gren zen der Eidgenossenschaft hinaus bekannt werden. August 2022 Urs B. Leu Gebunden ca. 204 S., ca. 55 Farbabb. Johann Jakob Scheuchzer (1672–1733) ca. CHF 38 / ca. EUR 38 Pionier der Alpen- und Klimaforschung ISBN 978-3-0340-1690-2 ISBN 978-3-0340-1690-2 8 9 783034 016902
Dokumente der Verbundenheit Der Band «Eine Freundschaft» enthält im Jean Gebser ersten Teil den Briefwechsel zwischen dem EINE FREUNDSCHAFT Philosophen und Dichter Jean Gebser und Der Briefwechsel mit Jean Rudolf von Salis Essays und Vorlesungen dem Historiker Jean Rudolf von Salis. Er be- ginnt im Jahr 1939, das Gebsers Lebensmitte markiert, und dokumentiert eine sehr per- sönliche, nahe Freundschaft bis zu Gebsers EINE FREUNDSCHAFT Tod 1973. Der Geschichtsprofessor und bestens vernetzte Chro nist der Weltgeschichte und Politik zeigt sich dem eher verborgenen Deuter der Menschheitsgeschichte und «Geschichtsschreiber des Unsichtbaren», wie Gebser die Dichter nennt, tief verbunden. Der zweite Teil umfasst zwei Vorlesungen, «Zur Ge schichte von Seele und Geist» (1947) und «Die neue Weltsicht» (1953), die Gebser am Institut für angewandte Psychologie in Zürich gehalten hat; die erste vor der Ver Jean Gebser öffentlichung des ersten Bandes seines Hauptwerks «Ursprung und Gegen (1905–1973) hat als Dichter, Über- wart», die zweite unmittelbar nach dem Abschluss des zweiten Bandes. Sie setzer und Philosoph ein umfang- reiches und vielschichtiges Werk zeigen einen Autor, der sein Werk im mündlichen Kontakt mit dem Publi hinterlassen, in dem sich ein durch kum entwirft und vergegenwärtigt. Die Distanz, die das Hauptwerk bewusst tiefgreifende Wandlungen geprägtes Jahrhundert widerspiegelt. herstellt, fällt hier weg. Gerade darin liegt der heute noch spürbare Reiz dieser lebendigen Vorträge. Rudolf Hämmerli Die Einführungen von Elmar Schübl und Rudolf Hämmerli geben dem Band Dr. phil., ist Philosoph und den biografischen und philosophischen Kontext. Nachlassverwalter von Jean Gebser. Elmar Schübl Dr. phil., studierte Geschichte und Philosophie und ist Privatdozent für Wissenschaftsgeschichte an der Universität Graz. November 2022 Jean Gebser Gebunden ca. 356 S., ca. 30 Abb. sw. Eine Freundschaft ca. CHF 48 / ca. EUR 48 Der Briefwechsel mit Jean Rudolf von Salis Jean Gebser Reihe (JGR), Band 5 ISBN 978-3-0340-1687-2 Essays und Vorlesungen ISBN 978-3-0340-1687-2 Herausgegeben von Rudolf Hämmerli und Elmar Schübl 9 9 783034 016872
Liechtenstein – Tschechien: eine komplexe Beziehung ARTHUR BRUNHART (HG.) Mit der Aufnahme diplomatischer Be- ziehungen zwischen dem Fürstentum und Liechtenstein und der Tschechischen Adler Löwe Republik im Jahr 2009 war die Einset- zung der Liechtensteinisch-Tschechischen Historikerkommission verbunden. Sie fördert im Interesse des gegenseitigen Verständnisses Forschungen, die sich mit den geschichtlichen und gegenwärtigen Verbindungen zwischen dem Fürstentum Aspekte der böhmischen und Liechtenstein beziehungsweise dem Haus mährischen Geschichte im europäischen Kontext Liechtenstein und der Tschechischen Re- publik in den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft befassen. Die Kommission hat die thematisch breit gefächerten Forschungserträge bereits in einer Reihe von Publikationen vorgelegt. Die hier versammelten Beiträge gehen auf eine Tagung tschechischer His toriker in Liechtenstein zurück. Sie spannen einen weiten Bogen. Zur Spra che kommen etwa die Vorstellungen Kaiser Karls IV. betreffend die Einbin dung Böhmens in Mitteleuropa um 1348, die europäische Bedeutung des rudolphinischen Manierismus im Prag des frühen 17. Jahrhunderts, der Prager Ständeaufstand von 1618 und die Schlacht am Weissen Berg, die Entstehung der Tschechoslowakei 1918, das Eindringen des Kommunis mus 1948 oder die Frage nach der heutigen Stellung Tschechiens in und zu Europa. Mit Beiträgen von Lenka Bobková, Tomáš Dvořák, Eliška Fučíková, Pe ter Geiger, Ondřej Horák, Tomáš Knoz, Ferdinand Trauttmansdorff. Oktober 2022 Arthur Brunhart (Hg.) Gebunden ca. 160 S., ca. 50 Farbabb. und s/w. Löwe und Adler ca. CHF 32 / ca. EUR 32 Aspekte der böhmischen und mährischen Geschichte ISBN 978-3-0340-1684-1 im europäischen Kontext ISBN 978-3-0340-1684-1 10 9 783034 016841
Handel im kalten Krieg Christina Lohm CHRISTINA LOHM 1948, zwei Jahre nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen, schloss GESCHÄFTE die Schweiz einen Handelsvertrag mit der MIT Sowjetunion, auf dessen Basis sich die Han- MOSKAU delsbeziehungen erfolgreich entwickelten. In Die Handelsbeziehungen der Breschnew-Zeit, dem Hauptzeitraum der zwischen der Schweiz und der Sowjetunion Untersuchung, standen Handels- und Wirt- schaftsfragen im Zentrum des schweizerisch- 1964–1982 aus Schweizer Perspektive sowjetischen Verhältnisses. Sie bildeten ungeachtet des geringen Volumens die stabilisierende Grundlage für die Beziehungen der bei den Länder im Ganzen und liessen nach dem Zerfall der Sowjetunion schweizerische Unternehmen zu den ersten Investoren in Russland werden. Die vorliegende Studie basiert auf umfangreichem schweizerischem Archivmaterial, im Fokus steht die Christina Lohm Bedeutung der wirtschaftlichen Beziehungen für die Schweiz. Die Entwick hat an der Universität Zürich all lung der Handelsbeziehungen wird chronologisch aufgezeigt und auf der gemeine Geschichte mit Schwer- punkt Osteuropa, Betriebswirtschaft wirtschaftspolitischen, der unternehmerischen und der personellen Ebene und russische Linguistik studiert. untersucht. Ein Schwerpunkt liegt auf den Besonderheiten und Herausfor derungen der Kooperation zweier komplett unterschiedlicher Systeme, der zentral verwalteten sowjetischen Staatswirtschaft und der liberal organisier ten schweizerischen Privatwirtschaft. Dezember 2022 Christina Lohm Gebunden ca. 400 S., ca. 16 Abb. sw. Geschäfte mit Moskau ca. CHF 58 / ca. EUR 58 Die Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und der Sowjetunion 1964–1982 Die Schweiz und der Osten Europas, aus Schweizer Perspektive Band 13 ISBN978-3-0340-1691-9 ISBN 978-3-0340-1691-9 11 9 783034 016919
Vom Buchstaben zum Bit Theo Mäusli Viele Fachbegriffe und Konzepte der Compu- Marcel Behn tertechnik entstammen der Archivtradition. Umgekehrt bietet die Digitalisierung den A Archiven völlig neue Möglichkeiten und stellt R sie vor Herausforderungen. Wissensspeicher C H sind, gewollt oder ungewollt, in fast alle I Lebensbereiche vorgedrungen. Dieses Buch «Aug’ in Auge» V bietet einen Überblick über Kontinuitäten E und Brüche der Archivpraktiken von den Von den Anfängen bis zu den Anfängen bis zur Gegenwart. Es will damit digitalen Medienplattformen auch zu einem kritischen Zugang von Ge- schichtswissenschaft und Digital Humanities zu neueren Quellen beitragen. Seit den ersten Zivilisationen versprechen Archive Authentizität, Integrität und Nachhaltigkeit von Informa Theo Mäusli tion. Sie sind damit unerlässlich für staatliche Ordnung, Identität, Rechtmä Dozent an der Fernuni Schweiz und ssigkeit, Kontinuität und wirtschaftliche wie kulturelle Entwicklung. Sie wer der Università della Svizzera itali- ana. Seit 2002 für die Digitalisierung den aber auch mit unheimlichen Kontrollsystemen und mit Macht assoziiert. der Archive der SRG tätig. Er ist Vor- Spätestens seit der Jahrtausendwende stehen die Archive im Zentrum des standsmitglied der Weltorganisation der Fernseharchive FIAT/IFTA. digitalen Wandels, sowohl als Wegbereiter als auch als Anwender. Auf der ei nen Seite ist das Aufbewahren, Einordnen, Dokumentieren und Zugänglich machen von Daten eine Kernfunktion der Computertechnik. Auf der anderen Seite nehmen grundlegende Archivkonzepte der Sicherheit, des Originals und des Zugangs zu den Informationen dank neuen Techniken ganz andere Dimensionen an, die bislang an Zauberei zu grenzen scheinen. Vermehrt kommt auf die Archive die Aufgabe zu, Orientierung im Netz der schier un begrenzt zugänglichen Daten aus der Vergangenheit und der Gegenwart zu bieten, damit die befürchtete Inflation der Erinnerung nicht einfach alles zur «Wahrheit» erhebt. Oktober 2022 Theo Mäusli Gebunden ca. 160 S., ca. 10 Abb. sw. Archive ca. CHF 28 / ca. EUR 28 Von den Anfängen bis zu den digitalen Medienplattformen ISBN 978-3-0340-1692-6 ISBN 978-3-0340-1692-6 12 9 783034 016926
Neues Interesse an Agrargeschichte Archiv für Agrargeschichte (AfA) Nach einer längeren Phase der historiogra- Marcel Behn Eigensinnig vernetzt fischen Marginalisierung steht die neuere, transnational ausgerichtete Geschichts- Spuren sichern und Quellen erschliessen in der neueren schreibung zum Agrarischen im Zeichen Agrargeschichte vielfältiger Aufbrüche. In der Schweiz wurde diese Entwicklung im Wesentlichen vom Archiv für Agrargeschichte (AfA) angestossen «Aug’ in Auge» und geprägt. Das AfA hat sich in den letzten zwanzig Jahren zu einem wichtigen Knotenpunkt der historischen Beschäftigung mit der Agrarfrage in den Industriegesellschaften des 19. und 20. Jahrhunderts entwickelt. Es wurde zu einer Schlüsselinstitution für die Suche, Erschliessung und Ver mittlung von Quellen und gleichzeitig zu einem Zentrum der Agrargeschichtsschreibung. Der Band versammelt Beiträge aus zwei Jahrzehnten Quellenerschliessung, historischer Forschung und Juri Auderset Wissensvermittlung im AfA. Darüber hinaus bietet er Stellungnahmen zu arbeitet als Assistenzdozent für die diesen Tätigkeiten und historiografische wie archivhistorische Einordnungen Geschichte des 19. und 20. Jahrhun- derts am Historischen Institut der durch 15 Historiker*innen aus der Schweiz, Europa und den USA. Universität Bern und ist im Archiv für Agrargeschichte mit Peter Moser für die Forschung zuständig. Peter Moser ist Initiant und Leiter des Archivs für Agrargeschichte, Vorstandsmitglied der European Rural History Organi- sation (EURHO) und der Agricultural History Society in den USA sowie Präsident der European Rural History Film Association (ERHFA). Claudia Schreiber leitet im Archiv für Agrargeschichte die Bereiche Archivierung, Records Management und Archivrecht. Zu- dem verantwortet sie die technische Weiterentwicklung der Onlineportale des AfA. November 2022 Archiv für Agrargeschichte Gebunden ca. 320 S., ca. 13 Abb. sw. Eigensinnig vernetzt ca. CHF 48 / ca. EUR 48 Spuren sichern und Quellen erschliessen in der neueren Agrargeschichte ISBN 978-3-0340-1694-0 ISBN 978-3-0340-1694-0 13 9 783034 016940
Ort der gepflegten Freundschaft Den Club zur Geduld gründete der Winterthu- rer Kunstsammler und Mäzen Oskar Reinhart MATTHIAS FREHNER Treffpunkt des (1885–1965) vor hundert Jahren als Ort, wo Winterthurer Bürgertums er mit Gleichgesinnten seine Idee einer auf Hundert Jahre Club zur Geduld Solidarität und Freundschaft beruhenden soziokulturellen Lebensgemeinschaft ver- wirklichen konnte. Rasch weitete sich der Kreis privater Freunde zu einer Gemeinschaft der kulturell aufgeschlossenen Winterthu- rer Bürgerfamilien. Der Club ist seit seiner Gründung nicht nur privaten Bedürfnissen vorbehalten, sondern bietet auch Wirtschaft, Kultur und Politik Möglichkeiten, Gäste aus dem In- und Ausland zu empfangen. Die aus zwei zusammengelegten repräsentativen Wohn Matthias Frehner häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert bestehende «Geduld» konzipierte geboren 1955, Dr. phil., Kunsthisto- Reinhart, der sich in London und Indien für das englische Clubleben begeis riker. 2002−2016 Direktor Kunst- museum Bern, 2016−2018 Direktor tert hatte, als «Gesamtkunstwerk». Die architektonische Neugestaltung der der Sammlungen Kunstmuseum Räume, selbst entworfene Innenarchitektur sowie erlesene Antiquitäten und Bern – Zentrum Paul Klee, seit 2018 als freier Kurator tätig. Kunstwerke verliehen den jeweiligen Begegnungsorten ein einmaliges Am biente. Jeder Raum erhielt so ein seiner Funktion entsprechendes Gepräge. Thomas Telley Die Publikation beleuchtet den Club zur Geduld, ihren Gründer Oskar Rein geboren 1975, Architekturfotograf. hart und das vielfältige Clubleben seit den Anfängen. Im ersten Teil wird die Zahlreiche Publikationen und Aus- zeichnungen. Geschichte des Clubs zur Darstellung gebracht: seine Gründung, die Ausstat tung der Räume, das Clubleben, die Gäste, die Bedeutung des Clubs im Leben der Stadt. Sodann ermöglicht der Band einen Rundgang durch die kostbaren Interieurs, die Thomas Telley in eindringlichen Aufnahmen vergegenwärtigt. Matthias Frehner erläutert den Gesamtcharakter des jeweiligen Raums und stellt die enthaltenen Kunstwerke vor. Oktober 2022 Matthias Frehner Gebunden ca. 160 S., ca. 140 Farbabb. Treffpunkt des Winterthurer Bürgertums ca. CHF 38 / ca. EUR 38 Hundert Jahre Club zur Geduld ISBN 978-3-0340-1686-5 ISBN 978-3-0340-1686-5 9 783034 016865 14
Psychisch kranke Kinder kurieren Um 1900 entdeckte nicht nur die Psychia PATRICK BÜHLER PATRICK BÜHLER trie, sondern auch die Pädagogik psychisch anormale Kinder. Die Schule übernahm SCHULE ALS mehr und mehr auch eine «therapeutische» SANATORIUM Funktion: Schulpsychologen und -psychia PÄDAGOGIK, PSYCHIATRIE UND PSYCHOANALYSE, 1880–1940 ter wurden eingestellt, spezielle Klassen für «psychopathische» Kinder eröffnet und Heime für «nervöse» Kinder gegründet. SCHULE ALS SANATORIUM So offensichtlich es schien, dass es diese Kinder gab, so unklar war, was ihre Anor- malität ausmachte. Diese Unsicherheit stellte sich jedoch nicht als Hindernis dar, sondern bildete im Gegenteil die Grundlage für höchste professionelle und präventive Ansprüche. Patrick Bühler Die Psychopathologie wurde Teil der Schule, eine «klinische» Pädagogik ist Professor für allgemeine und entstand. Dieser Wandel ging mit einschneidenden institutionellen Ver historische Pädagogik an der Päda gogischen Hochschule FHNW und änderungen, einem neuen psychodiagnostischen und therapeutischen Wis Mitglied des Instituts für Bildungs- sen und den dazugehörigen Praktiken einher. Schulärztliche Dienste führten wissenschaften der Universität Basel. Intelligenztests und Reihenuntersuchungen durch, in schulpsychologischen Beratungsstellen wurden Kinderzeichnungen durchleuchtet und mit Eltern und Kindern Gespräche geführt, Lehrkräfte stritten leidenschaftlich über Psy choanalyse und Schulkinder unterzogen sich Psychotherapien. Oktober 2022 Patrick Bühler Gebunden ca. 224 S., ca. 2 Farbabb., ca. 2 Abb. sw. Schule als Sanatorium ca. CHF 38 / ca. EUR 38 Pädagogik, Psychiatrie und Psychoanalyse, 1880–1940 Historische Bildungsforschung, Band 12 ISBN 978-3-0340-1685-8 ISBN 978-3-0340-1685-8 9 783034 15 016858
Sexarbeit in Szene gesetzt In vielen zeitgenössischen Drag-Perfor- Daniel Inäbnit mances fällt ein überaus subversiver, MATERIALIEN DES ITW BERN sexpositiver, aber auch euphemistischer Umgang mit vestimentären und lingu- istischen Zeichen auf, die sich im Asso- ziationsfeld der Prostitution bewegen. Die Studie geht der Frage nach, wie und Angebliche Huren Daniel Inäbnit warum Drag-Performer*innen dergestalt Angebliche Huren häufig Referenzen auf Sexarbeit herstel- Prostitutionskoketterie in zeitgenössischen Drag-Performances len und entsprechend inszenieren. Damit verbunden ist die Frage, wie sich Drag- Performances aktuell überhaupt definieren lassen und welche etablierten theaterwissenschaftlichen Kon zepte sich für eine solche Beschreibung als produktiv erweisen können. Drag-Performances stellen eine aussergewöhnliche und oft missverstandene Form der Daniel Inäbnit auf eine Bühne gebrachten Darstellung von Gender dar. promovierte in Theaterwissenschaft Anhand ausgewählter Aufführungsbeispiele wird veranschaulicht, in und Gender-Studies an der Univer- sität Bern. wiefern Bezugnahmen auf Sexarbeit im Drag keineswegs Inszenierun gen von misogynen Klischees darstellen, sondern sich vielmehr aus gemeinsamen Marginalisierungserfahrungen speisen. Dabei zeigen sich deutliche Analogien zu Diskursen in Bezug auf weiblich gelesene Bühnendarsteller*innen, wie sie im deutschsprachigen Raum um 1900 erstmals als prekär Beschäftigte beschrieben werden. Dezember 2022 Daniel Inäbnit Gebunden ca. 426 S., ca. 41 Farbabb. Angebliche Huren ca. CHF 58 / ca. EUR 58 Prostitutionskoketterie in zeitgenössischen Drag-Performances Materialien des Instituts für Theaterwissenschaft Bern (ITW), Band 20 ISBN 978-3-0340-1688-9 ISBN 978-3-0340-1688-9 9 783034 16 016889
Abhängig oder eigenständig? Dominik Müller, Ralph Müller, Ein Gang durch die Reihe der Schweizer Daniel Rothenbühler, Hubert Thüring (Hg.) Autorinnen und Autoren zeigt, wie facetten- reich, problembehaftet und ambivalent deren Literatur und Beziehungen zu Institutionen sind. Neunzehn Institutionen Deutschschweizer Literatur Beiträge untersuchen die Bandbreite und zwischen Dichte der literarischen Auseinandersetzung Heteronomie und Autonomie und durchmessen die Institutionenlandschaft der modernen Schweiz. Die Beiträge reichen von den Zeitschriften der Helvetik, der Konstituierung der akademischen Literaturwissen schaft oder der öffentlichen Literaturförderung (Schweize rische Schillerstiftung) über die Gründung von Berufsver bänden bis hin zur Herausbildung der Jugendliteratur mit Lisa Tetzner und Kurt Held, und sie beleuchten Fallbei spiele wie die Auftragslyrik Conrad Ferdinand Meyers, das Verhältnis von Hermann Burger zur Schweizer Armee und von Thomas Hürlimann zur Kirche sowie die Institutio Dominik Müller nenkritik bei Emmy Hennings, Carl Albert Loosli, Annemarie Schwarzenbach, Dr. phil., Literaturwissenschaftler mit Friedrich Dürrenmatt oder Walter Matthias Diggelmann. Neben historischen den Schwerpunkten Schweizer Lite- ratur, Intermedialität und Editionen. und medientheoretischen Ansätzen, welche die äusseren Verbindungen zu Institutionen analysieren, kommen Ansätze zur (kritischen) Performanz und Ralph Müller (Selbst-)Reflexion von Institutionalität in soziologischer, rechtstheoretischer, Prof. Dr. phil., ist ordentlicher Profes- anthropologischer und psychologischer Hinsicht zum Zug. Und schliesslich sor für germanistische Literaturwis- senschaft und ihre Didaktik an der werden, neuen Konzepten folgend, Narrative in funktionaler Analogie zu Universität Freiburg/Schweiz. Institutionen beziehungsweise institutionellem Handeln betrachtet, womit Fiktionen selbst als konstitutive Faktoren sozialen und politischen Handelns Daniel Rothenbühler deutbar werden. Dr. phil., ist Literaturwissenschaftler mit Schwerpunkt Schweizer Literatur vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Hubert Thüring Prof. Dr. phil., ist Universitätsdozent für neuere deutsche Literaturwissen- schaft an der Universität Basel. September 2022 Dominik Müller, Ralph Müller, Daniel Rothenbühler, Hubert Thüring (Hg.) Gebunden ca. 336 S., ca. 4 Abb. sw. Literatur und Institutionen ca. CHF 48 / ca. EUR 48 Deutschschweizer Literatur zwischen Heteronomie und Autonomie ISBN 978-3-0340-1702-2 ISBN 978-3-0340-1702-2 9 783034 17 017022
Briefe zwischen Hoffen und Bangen Ende der 1920er-Jahre erkranken in Museum für Kommunikation, der Familie Fröhlich aus Oberglatt drei von vier Kindern an Tuberkulose – wie Kurt Stadelmann (Hg.) ihre Mutter zuvor auch. In der Schweiz herrscht die Weisse Pest. An «Wer sagt mir, wie lange ein Mensch leben kann, so Tuberkulose wie ich es jetzt tue? Das möchte ich wohl wissen und erkrankt wo der Weg endet?», schreibt Emmy Fröhlich nach dem Ausbruch ihrer Krankheit. Und weiter: «Wer mit Briefe der Geschwister Fröhlich aus dem Sanatorium Davos-Clavadel zwanzig Jahren auf dem toten Punkt angelangt ist, der (1928–1935) ist wahrhaftig nicht zu beneiden. Wer so nervös und innerlich zerrissen ist, wie ich es bin, dem die Gedan ken davonrennen in wilder Hast, dem der Verstand zu schwinden beginnt.» Bruder Hans und Schwester Ger trud teilen Emmys Schicksal und müssen über Monate und Jahre zur Kur in die Höhenluft nach Clavadel. Nur Gertrud überlebt und verwahrt die zahlreichen Briefe, welche die Geschwister zwischen 1928 und 1935 unter Kurt Stadelmann sich austauschen, bei sich zu Hause. Ausstellungskurator am Museum für Dieser Nachlass zeichnet ein getreues Bild von jungen Menschen, die an Kommunikation in Bern. Tuberkulose erkranken und gezwungen sind, ein Leben zu führen zwi schen Hoffen und Bangen. November 2022 Museum für Kommunikation, Kurt Stadelmann (Hg.) Gebunden ca. 288 S., ca. 30 Abb. sw. An Tuberkulose erkrankt ca. CHF 38 / ca. EUR 38 Briefe der Geschwister Fröhlich Schriftenreihe des Museums für aus dem Sanatorium Davos-Clavadel (1928–1935) Kommunikation, Bern ISBN 978-3-0340-1701-5 ISBN 978-3-0340-1701-5 18 9 783034 017015
Intellektuelle Landschaften Korrespondenzen von Autorinnen und Auto- ren lassen sich nicht nur als Zeugnisse eines bilateralen Austauschs, sondern auch als Netz- werke betrachten. Ins Zentrum der Aufmerk- samkeit rücken Netzwerke durch die digitalen Erschliessungsformen und überinstitutionel- len Plattformen, die dynamische Darstellun- gen der Verknüpfung von Briefabsendern und -empfängern und neue Formen der Briefedi- tion ermöglichen. Dabei stellt sich die Frage, wie ein Korrespondenznetz werk – etwa gegenüber einer Publikation von «bilateralen» Briefwechseln – theoretisch erfasst, editorisch abgebildet oder digital visualisiert werden kann. In Einzelstudien werden die Konsequenzen der Netzwerk bildung und -abbildung für die Philologien und die Digital Fabien Dubosson Humanities reflektiert und ausgewählte Korrespondenz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am netzwerke in der deutschsprachigen und französischsprachigen Literatur des Schweizerischen Literaturarchiv und Assistent am Institut de langue et de 20. Jahrhunderts analysiert. Gezeigt wird, wie sich Korrespondenznetzwerke littérature françaises der Universität konstituieren, wie Autorinnen und Autoren ihren Platz in diesen finden und Bern. welchen (symbolischen und materiellen) Nutzen sie daraus ziehen können. Lucas Marco Gisi ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Schweizerischen Literaturarchiv und Lehrbeauftragter für neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Neuenburg. Irmgard M. Wirtz ist Leiterin des Schweizerischen Literaturarchivs und Privatdozentin am Institut für Germanistik der Universität Bern. . Mai 2022 Fabien Dubosson, Lucas Marco Gisi, Irmgard M. Wirtz (Hg.) Klappenbrosch. 306 S., 38 Abb. CHF 19.90 Briefe im Netzwerk / Lettres dans la toile Beide Seiten. ISBN Autoren978-3-0340-1681-0 und Wissenschaftler Korrespondenzen in Literaturarchiven (20. Jahrhundert) / im Gespräch, Band 7 Les réseaux épistolaires dans les archives littéraires (XXe siècle) ISBN 978-3-0340-1681-0 Vertrieb in Deutschland über den Wallstein Verlag 9 783034 016810 19
Creative Saga Form When the genre of the medieval Icelan- 11 dic saga emerged out of the confluence mediävistische perspektiven of Latin learned prose and vernacular oral traditions during the course of the late twelfth and thirteenth centuries, a Judy Quinn The Creativity Paradox Verse Quotation in the Íslendingasögur novel form of prosimetrum was crafted. Andrew James Johnston • Beowulf global In The Creativity Paradox: Verse Quotation in the Íslendingasögur Judy Quinn explores the creative ways in which narrators of the Sagas of Icelanders exploited traditional oral art forms within the still fledgling literary genre of the prose saga. The juxtaposition of the convergent flow of prose narration with the divergent mode of poetic recita tion by saga figures is to some degree the aesthetic hallmark of the saga form, inventively explored by different authors, scattered across the island and across decades — and indeed centuries — as the Judy Quinn corpus of Íslendingasögur was amassed. is Professor of Old Norse Literature Because the complexity of dróttkvætt utterance is often at odds with in the Department of Anglo-Saxon, Norse & Celtic at the University of the linear narrative mode of prose, a variety of paradoxes can arise: of Cambridge. contradiction, of discontinuity and of redundancy and excess. Moreo ver, once the richly divergent nature of skaldic composition is embed ded in prose, the divergent energies of the stanzas alter the rhythm of narration and create discursive entanglements of various kinds. It is out of the resultant trope of paradox that the particular creativity of saga narration in the Íslendingasögur can be located, in the innovative merging of two conventions, the learned mode of prose narration with the traditional, oral mode of poetic composition and performance. As saga authors pioneered a new literary genre, the capabilities of each form — of prose narration and of the quoted skaldic stanza — were explored and literary synergies were created. November 2022 Judy Quinn Broschiert ca. 48 S., ca. 10 Abb. The Creativity Paradox CHF 15 / EUR 15 Verse Quotation in the Íslendingasögur Mediävistische Perspektiven, Band 14 ISBN 978-3-0340-1696-4 ISBN 978-3-0340-1696-4 9 783034 20 016964
Die Fremde neu erfahren Oriana Schällibaum Ab den 1980er-Jahren sind im deutschen Sprachraum vermehrt Rewritings histori- Wahre Erfindungen m ver- scher Reisen erschienen. Die Texte operieren Texte vma- e- auf mehreren Zeitebenen, indem sie Archiv- hen nd ogi- Wahre Erfindungen r lite- n setzt Medialität und Verschränkung in Reisetexten der Gegenwart material in Form von Expeditionsberichten, Briefen, Tagebüchern oder Fotografien ein- n nd rmitt- binden. In den literarischen Nachreisen las- istisch utiert Fin- sen sich Momente der Welthaltigkeit und der en ser Authentizität finden, die im Widerstreit zu poetologischen und metafiktionalen Tenden- Oriana Schällibaum zen stehen. Die Studie bietet nicht nur eine Analyse ausgewählter literarischer Werke zum «Er-Fahren» der Fremde, sondern setzt die literarisierten Forschungs- und Entdeckungs reisen auch zueinander in Beziehung. Die Autorin ver folgt einen text- und medienanalytischen Ansatz, da das Oriana Schällibaum Ausstellen von Vermittlungsprozessen für diese Texte hochgradig charakte MA, MSc, studierte Physik, deutsche ristisch ist – ein Aspekt, der in der Forschung bisher nicht diskutiert wurde. Literaturwissenschaft und indoger- manische Sprachwissenschaft an Die Verschränkung von Archivalischem und Fingiertem verleiht den Texten der Universität Zürich. 2014–2017 einen komplexen medialen Status. Medialität kann als Raum oder Bedingung war sie Mitarbeiterin im nationalen Forschungsschwerpunkt «Medien- dieser Verschränkung gefasst werden. wandel – Medienwechsel – Medien- wissen. Historische Perspektiven». August 2022 Oriana Schällibaum Broschiert ca. 420 S., ca. 7 Abb. sw. Wahre Erfindungen ca. CHF 58 / ca. EUR 58 Medialität und Verschränkung in Reisetexten der Gegenwart Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen, Band 44 ISBN978-3-0340-1700-8 ISBN 978-3-0340-1700-8 21 017008 9 783034
Interessenkonflikte in den Alpen Histoire des Alpes In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Storia delle Alpi Geschichte der Alpen bestimmten die europäische Einigung und die Ökologisierung die Geschichte der Al- pen. Die hier vereinten Beiträge nähern sich diesen Prozessen über die Untersuchung 2022/27 von Konflikten im Spannungsfeld zwischen internen und externen Nutzungsansprüchen sowie Nutzung und Nichtnutzung alpiner 2022 Conflits d’usage depuis 1950 Conflits d’usage depuis 1950 Conflitti d’uso dal 1950 Nutzungskonflikte seit 1950 /27 Conflitti d’uso dal 1950 Nutzungskonflikte seit 1950 Regionen. Sie thematisieren Fragen nach der gesteigerten Bedeu tung «ungenutzter Natur», den europäischen Ansprü chen an und Einflüssen auf den Alpenraum, den Ver änderungen lokaler Nutzungsformen und den daraus resultierenden Dynamiken. Inhalt Romed Aschwanden, Maria Buck, Patrick Valerie Braun, Andreas Haller: Entste dépendances de sentie autour du Lac Kupper, Kira J. Schmidt: Einleitung: hungsverläufe von Naturparks am d’Émossons (1953–1975) Nutzungskonflikte im Alpenraum Beispiel Tirols in den österreichi Fabian Zimmer: Renegotiating the seit 1950 schen Alpen public interest. EDF’s alpine hydropo Jon Mathieu: Mountain Wilderness – Christina Pichler-Koban, Michael Jung- wer constructions and industrial film mit einem Begriff die Alpen vertei meier: Von der Verlegenheitslösung (1940s–1960s) digen zur internationalen Modellregion. Die Blaž Komac, Matija Zorn: Hydropower Elisa Frank, Nikolaus Heinzer: Emotions Nutzungs- und Konfliktgeschichte landscape in the Slovenian Alps: Pros praktiken und Relationierungsmodi. der Nockberge zwischen Hoteldorf and Cons for the Construction of Kulturanthropologische Perspektiven und Biosphärenpark (1970 bis 2020) Hydropower Plants in the Upper Soča auf Wolfskonflikte im Alpenraum Giulia Beltrametti, Vittorio Tigrino: Valley Raphael Gerhardt: Bayern und das Ridefinizione dei diritti, della località Romed Aschwanden, Maria Buck, Kira J. Bergbauernprogramm von 1975. e delle fonti naturali attraverso i con Schmidt: Dicke Luft in den Alpen. Wi Wissenschaftliche Expertise und flitti istituzionali. Un caso di studio derstand gegen den Transitverkehr subnationale Akteure in der europäi nelle Alpi Marittime an Brenner und Gotthard schen Agrarpolitik Martin Stuber: Milchpipeline und Emma-Sophie Mouret: Un réseau routier Martin Zückert: Die Landwirtschaft in Schneekanonen. Gemeinschaftliches sous tension: enjeux et conflictu den slowakischen und österreichi Eigentum und integrierte Raumord alités de la gestion des routes de schen Bergregionen. Akteur regiona nung auf den Churer Alpen in Arosa montagne. L’exemple du Vercors ler Transformation oder Problemfall Sebastian De Pretto: Pas d’espace pour (1970–2020) in Nutzungskonflikten? le conflit? Structures de pouvoir et September 2022 Romed Aschwanden, Maria Buck, Patrick Kupper, Kira J. Schmidt (Hg.) Broschiert ca. 296 S., ca. 38 Abb. sw. Conflits d’usage depuis 1950 ca. CHF 38 / ca. EUR 38 Conflitti d’uso dal 1950 Geschichte der Alpen – Histoire des Nutzungskonflikte seit 1950 Alpes – Storia delle Alpi, Band 27 ISBNISBN978-3-0340-1682-7 978-3-0340-1682-7 ISSN 1660-8070 22 9 783034 016827
Was ist Arbeit? Monika Dommann, Juan Flores, Kristina Schulz, Simon Teuscher (Hg.) Neue technische Möglichkeiten wie digitale Arbeit im Wandel Plattformen oder Roboter verändern derzeit Technische Umbrüche, soziale Konflikte und geopolitische Herausforderungen auf radikale Art und Weise die Bedingungen, Travail en mutation die Wahrnehmung und die Charakteristiken Changements technologiques, conflits sociaux et tensions géopolitiques von Arbeit. Gleichzeitig hat sich das Verständnis von Arbeit durch feministische Kritik am Konzept der Lohnarbeit oder durch sozial- und globalhistorische Studien zu Formen von unfreier Arbeit gewandelt; die historische Migrations forschung hat gezeigt, dass Arbeitsmigration der histori sche Normalfall war. Die Beiträge im Band orientieren sich an diesen konzep tionellen Debatten. Sie untersuchen in historischen Fallstudien soziale Konstellationen von Arbeit von der Zeit des frühen Kolonialismus und dem Wandel der Agrar Schweizerisches Jahrbuch für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Annuaire suisse d’histoire économique et sociale systeme bis zur digitalen Transformation. Dabei gera ten Beziehungen zwischen Menschen und Tieren oder Maschinen und Menschen genauso ins Blickfeld wie Arbeitskämpfe, Geschlechterverhältnisse und die Rolle von Wissen in Arbeitsprozessen. Inhalt Jessica Richter: Wer arbeitet beim Empirische Evidenzen und soziale Bauern eigentlich? Hierarchisierung Kontexte Juri Auderset: Taylor im Geist, agrari landwirtschaftlicher Arbeitskräfte in Jonas Wenger: Producing Oil Wor sches «Faktorengewirre» vor Augen. der Krankenversicherung (Niederös kers. The Oil Industry in the Photo Konrad von Meyenburg und die He terreich, 1918–1938) Albums of the Anglo-Persian Oil rausforderungen der landwirtschaft Lena Kaufmann: «Today There are Company lichen Arbeitsforschung, 1890–1950 Ploughing Machines, That’s Qui Julian Miguez: Zwangsarbeit und Jennifer Burri: Prekär, mobil, weiblich. cker!» The Transformation of Abstammung im kolonialen Anden Migrantische Hausangestellte in Agricultural Working Knowledge in raum Basel, 1950–1980 Post-Reform China Séveric Yersin: Le contrôle des mala Larissa Schüller: Lärm, Lampen und Mirco Melone: In den Schaltzen dies infectieuses sur le lieu de travail Stöpsel. Theoretisch-methodische tralen der «Informationsgesell en Suisse de la fin du XIXe siècle à la Annäherungen an Praktiken und schaft». Eine Sozialgeschichte der fin de la Première Guerre mondiale Affekte der Arbeit in den Schweizer Mediendokumentalist*innen Telefonzentralen am Anfang des Sandra Ujpétery: Die «Verdienstlosig 20. Jahrhunderts keit» nach dem Ende der Handspin Frédéric Deshusses: Les typographes nerei Anfang des 19. Jahrhunderts et l’innovation technique autour de Peter Moser, Hans-Ulrich Schiedt: Ar 1968 beitstiere im langen 19. Jahrhundert. November 2022 Broschiert ca. 288 S., Monika Dommann, Juan Flores, Kristina Schulz, Simon Teuscher (Hg.) ca. 12 Farbabb., ca. 5 Abb. sw. Arbeit im Wandel ca. CHF38 / ca. EUR 38 Schweizerisches Jahrbuch für Wirtschafts- und Technische Umbrüche, soziale Konflikte und geopolitische Herausforderungen Sozialgeschichte / Annuaire suisse d’histoire Travail en mutation économique et sociale, Band 37 ISBN 978-3-0340-1703-9 Changements technologiques, conflits sociaux et tensions géopolitiques ISBN 978-3-0340-1703-9 9 783034 23 017039
Schweizerisches Archiv für Schweizerisches Archiv Schweizerisches Archiv SAVk ASTP SAVk ASTP 117:1 (2022) 117:2 (2021) Volkskunde / Archives suisses des für Volkskunde Archives suisses des für Volkskunde Archives suisses des traditions populaires traditions populaires traditions populaires Halbjahresschrift im Auftrag der Schweizerischen Gesellschaft für SCHWEIZERISCHES ARCHIV FÜR VOLKSKUNDE / ARCHIVES SUISSES DES TRADITIONS POPULAIRES SCHWEIZERISCHES ARCHIV FÜR VOLKSKUNDE / ARCHIVES SUISSES DES TRADITIONS POPULAIRES Volkskunde / Semestriel de la Société suisse des traditions populaires 2022/1 2022/2 Herausgegeben von / édité par Sabine Eggmann, Konrad J. Kuhn Herausgegeben von / Édité par Herausgegeben von / Édité par Die wissenschaftliche Zeitschrift Sabine Eggmann, Konrad J. Kuhn Sabine Eggmann, Konrad J. Kuhn «Schweizerisches Archiv für Volkskunde» (SAVk) veröffentlicht Originalarbeiten (Abhandlungen, Inhalt Inhalt Debatten, Forschungsberichte und Miszellen) zu volkskundlich- Christine Lötscher: Anders erzählen, Themenheft «Pop, alltagskulturellen, kulturanthropo anders denken. Coming of Age im empirisch*emphatisch», hg. von logischen, regionalethnografischen Anthropozän Christian Elster und Maximilian und kulturwissenschaftlichen Jablonowski Themen. Iris Ritzmann, Eberhard Wolff: Stig matisierung durch Stigmata. Die Christian Elster, Maximilian Jablonowski: La revue scientifique «Archives Herstellung und Verstetigung eines Pop, empirisch*emphatisch. Für eine Blickregimes der Minderwertigkeit empirisch-kulturwissenschaftliche suisses des traditions populaires» Popforschung (ASTP) publie des travaux origi Laila Gutknecht: «Wer ich wirklich naux (thèses scientifiques, débats, bin». Identitätskonzepte in DNA- Catharina Rüß: Vom Streetstyle zum comptes rendus de recherche ou gestützter Genealogie auf Youtube Streetfight. Faschismus im Hipster- billets) sur des sujets du folklore et Gewand de la culture du quotidien, d’anthro Julian Genner, Ulla Schmid: «Normale pologie culturelle, d’ethnographie Menschen, die einen Schritt weiter Julian Schmitzberger: Alles vibriert. régionale et des sciences de la denken». Wie Prepper:innen sich in ‹Vibes› als Paradigma der Pop- und culture. Auseinandersetzung mit stereotypen Clubkultur Darstellungen als «paranoid» und «extremistisch» selbst entwerfen Johannes Müske: Der Schlager als Ausdruck und Feier des ‹Normalen›. Tabea Buri, Anna Lehninger: Kin Eine kulturwissenschaftliche Per derzeichnungen im Kontext der spektive auf ein populäres Genre Volkskunde. Eine bisher unbekannte Basler Sammlung Silvy Chakkalakal: Body as Relation. Queer-feministischer Pop und afro Johanna Rolshoven: Martine Segalen futuristische Spekulation in Janelle (1940–2021). Fachpionierin, Europäi Monáes Werk sche Ethnologin, Läuferin Sabine Eggmann, Konrad J. Kuhn (Hg.) Sabine Eggmann, Konrad J. Kuhn (Hg.) Schweizerisches Archiv Schweizerisches Archiv für Volkskunde für Volkskunde Archives suisses des traditions Archives suisses des traditions populaires | 2022/1 populaires | 2022/2 Juni 2022 November 2022 Einzelheft CHF 31 / EUR 31 Broschiert ca. 128 S. Broschiert ca. 128 S. (für Mitglieder CHF 25 / EUR 25) Schweizerisches Archiv für Volkskunde / Archives Schweizerisches Archiv für Volkskunde / Archives Jahresabonnement CHF 62 / EUR 62 suisses des traditions populaires, Band 2022/1 suisses des traditions populaires, Band 2022/2 Abo für Mitglieder CHF 50 ISBN 978-3-0340-1698-8 ISBN 978-3-0340-1699-5 ISSN 0036-794X ISBN 978-3-0340-1699-5 ISBN 978-3-0340-1698-8 24 9 783034 016988 9 783034 016995
traverse INHALT / TABLE DES MATIÈRES ISSN 1420-4355 travers e INHALT / TABLE DES MATIÈRES t r aver se ISSN 1420-4355 SCHWERPUNKT / DOSSIER THÉMATIQUE SCHWERPUNKT / DOSSIER THÉMATIQUE Editorial / Éditorial Zeitschrift für Geschichte – Editorial / Éditorial 7 Alexandre Elsig, Gisela Hürlimann, Sarah-Maria Schober, Isabelle Schürch Pierre Eichenberger, Matthieu Leimgruber, Roberto Zaugg 7 Arbeitstiere. Aspekte animalischer Traktion in der Moderne 27 Unternehmen oder Institutionen. Handelsgesellschaften im spätmittelalterlichen Juri Auderset, Hans-Ulrich Schiedt Antwerpen Ulla Kypta 20 Revue d’histoire traverse traverse Das Kreuzkamel als Fortbewegungs- und Transportmittel in Westanatolien. Eine nutztiergeschichtliche Perspektive 43 Übersetzungsgeschäfte. Die Vermarktung von Feuerlöschtechnik zwischen London Onur İnal und Amsterdam um 1700 Christina Brauner 43 Les animaux de rente comme sources pour une histoire de la transhumance en Toscane (XIVe–XVIIIe siècles) 56 Ein Klosterbetrieb in Zeiten des Wandels. Das Kloster Muri(-Gries) und die ökonomischen Davide Cristoferi, Mara Visonà Herausforderungen über das lange 19. Jahrhundert hinaus Nina Flurina Caprez, Pascal Pauli, Annina Sandmeier-Walt 77 Der Lachs auf der Leiter. Fischwege und Fischwanderungen an norddeutschen Flüssen um 1900 71 Pest und Profite. Eine Wirtschaftsgeschichte der Quarantäne im Hafen von Odessa ZEITSCHRIFT FÜR GESCHICHTE • REVUE D‘HISTOIRE Erscheint dreimal pro Jahr Christian Zumbrägel Z E I T S C H R I F T F Ü R G E S C H I C H T E • R E V UBoris E DBelge ‘HISTOIRE 97 Resistenz und Renitenz. Parasiten als ein- und ausgeschlossenes Drittes Le graal des bonnes institutions. Une critique par l’histoire de la théorie économique zwischen Rindern und Menschen (um 1920–1970) 91 des institutions Beat Bächi Jean Rochat 116 Les animaux empoisonnés au cœur des débats sur les risques sanitaires Gemeinsam «expatriieren». Zur Investitionspolitik der Basler Chemie et environnementaux liés à l’arsenic et au plomb en France (1814–1914) 108 nach dem Ersten Weltkrieg Amélie Bonney Manuel Dür 136 IN MEMORIAM Vormoderne postkolonial? Manageriale Macht und die Mikropolitik der Raumordnung. Streikprävention und Städtebau bei Alusuisse in Australien um 1970 Saisonarbeiter*innen in der Schweiz Marc Vuilleumier (1930–2021), un historien du social 121 Charles Heimberg Leo Grob 151 Arbeit, Migration, Fremdenfeindlichkeit und Solidarität BILDER / IMAGES BILDER / IMAGES Ein andines Abendmahl. Oder das cuy in der kolonialen Gesellschaft 126 Grèves et mouvements sociaux en photo. Une collection à Genève Jose Cáceres Mardones Georges Tissot 166 Unternehmen, Institutionen, Territorien FREIER ARTIKEL / ARTICLE LIBRE PORTRÄT / PORTRAIT Fremde Arbeit. Kulturelle Differenz, wirtschaftliche Entwicklung und Moyen Âge postcolonial? Les archives du Musée d’ethnographie de Neuchâtel. Histoire et usages Les saisonniers·ères en Suisse Entreprises, institutions, territoires die angewandten Sozial- und Geisteswissenschaften in der Schweiz um 1960 136 Bernard Knodel 174 Niki Rhyner DEBATTE / DÉBAT Vormoderne postkolonial? PORTRÄT / PORTRAIT Changer de nom pour changer de passé? Échange autour de l’Espace Louis-Agassiz Travail, migration, xénophobie et solidarité Moyen Âge postcolonial? Gotthardbahn, Trans Europ Express und Reisekultur. Quellen zum Bahnland Schweiz à Neuchâtel, devenu Espace Tilo-Frey bei SBB Historic 150 Isaline Deléderray-Oguey, Chantal Lafontant Vallotton Susanne Hofacker, Remo Lütolf Rédacteur: Matthieu Gillabert 183 DEBATTE / DÉBAT Buchbesprechungen / Comptes rendus 192 L’animal de rente. Quelle rente? 164 Jocelyne Porcher, Chloé Mulier, Félix Jourdan, Vanina Deneux Besprechungen / Comptes rendus 178 1 2 2_2022 3 3_2022 2019 2022 Die zweisprachige Zeitschrift Die Geschichtswissenschaft belebt Das 1931 eingeführte Saisonnierstatut versteht sich als Forum der Ge sich immer wieder durch Ansätze war Teil der Schweizer Migrations schichtsforschenden in der Schweiz und Konzepte von aussen und aktu politik und zielte darauf ab, der Wirt mit einem Horizont, der über elle gesellschaftliche Anliegen verän schaft eine flexible Handhabung von Landes- und Fachgrenzen hin dern unseren Blick auf Geschichte. In Arbeitskräften zu bieten sowie den ausreicht. «Traverse» ist sowohl den letzten Jahrzehnten haben inten Anteil der ausländischen Wohnbevöl eine historische Fachzeitschrift als sive Debatten um postkoloniale und kerung im Land zu begrenzen. auch ein Organ, das einem inter intersektionale Perspektivierungen Aus historischer Perspektive wirft die essierten Publikum Einblick in die dazu geführt, das Fach zu erweitern Problematik der Saisonarbeiter:innen aktuelle historische Forschung gibt und im Hinblick auf seine üblichen ein Schlaglicht auf prekäre Arbeits und deren Beitrag zu gesellschaft Hauptakteure zu dezentrieren. verhältnisse, aber auch auf Migra lich relevanten Fragen diskutiert. Das Themenheft setzt sich auf drei tionsbewegungen und unterschied Zudem versteht sich die Zeitschrift Ebenen mit den theoretischen Ange liche Reaktionen darauf: von der als Publikationsorgan für jüngere boten, gesellschaftspolitischen Heraus Fremdenfeindlichkeit der «Schwar Forschende. forderungen und epistemologischen zenbach-Jahre» bis zu Solidaritäts Komplexitätsforderungen auseinander, bekundungen mit den ansässigen Cette revue bilingue se définit die von den postcolonial studies an die Arbeitnehmer:innen italienischer, comme un forum pour les histo Geschichtswissenschaft herangetragen spanischer, portugiesischer oder jugo riennes et historiens suisses et werden: Erstens fragen wir nach der slawischer Herkunft in der Schweiz. s’efforce de dépasser les frontières Motivation, sich mit ihnen auseinan Saisonarbeiter:innen wurden auf ihre nationales et entre les disciplines. derzusetzen, und nach der Rolle der Rolle als ausbeutbare Arbeitskräfte re «Traverse» est non seulement une Historiker*innen in der Gesellschaft. duziert, die dem schwankenden Bedarf revue d’histoire mais aussi un or Zweitens interessiert uns der konkrete der Wirtschaft unterworfen waren. Sie gane qui offre à tout public inté Einfluss der postcolonial studies auf hatten harte Arbeitsbedingungen und ressé une entrée dans la recherche die Forschung, den Theorietransfer, die waren diskriminierenden Verwaltungs historique récente et apporte sa Erschliessung neuer Perspektiven und massnahmen und unmenschlichen Le contribution à des débats de société. die Veränderung in der Methodologie. bensumständen ausgesetzt. Sie wurden La revue favorise en particulier la Und drittens kommt die Frage nach der kaum vor Arbeitsunfällen geschützt. Mit publication de jeunes chercheuses et Operationalisierung und didaktischen der drohenden Ausweisung vor Augen, chercheurs. Vermittlung auf: Wie und wo wird hatten Saisonarbeiter:innen auch kein postkoloniale Theorie angewandt und Recht auf Familiennachzug und muss gelehrt? ten ihre Kinder «im Schrank» verste cken. Trotz der offiziellen Abschaffung des Saisonnierstatuts im Jahr 2002 hat die Problematik nichts an Aktualität verloren. Abonnement gedruckt plus digital Matthieu Gillabert, Anja Rathmann- Marc Gigase, Yan Schubert (Hg.) CHF 75 / EUR 60 Lutz, Isabelle Schürch (Hg.) Saisonarbeiter*innen in der Schweiz (Sie erhalten zusätzlich zur gedruckten Vormoderne postkolonial? Arbeit, Migration, Fremden Publikation auch die PDF-Version des Hefts.) Moyen Âge postcolonial? feindlichkeit und Solidarität Les saisonniers·ères en Suisse Abonnement digital (PDF) Travail, migration, xénophobie et CHF 50 / EUR 45 solidarité Einzelheft gedruckt: CHF 28 / EUR 24 August 2022 November 2022 digital (PDF): CHF 20 / EUR 20 Broschiert ca. 192 S. Broschiert ca. 192 S. Traverse, Heft 2022/2 Traverse, Heft 2022/3 Abonnemente für Studierende ISBN ISBN978-3-905315-87-5 978-3-905315-87-5 ISBN978-3-905315-86-8 ISBN 978-3-905315-86-8 gedruckt plus digital: CHF 54 / EUR 50 digital: CHF 25 / EUR 20 25 9 783905 315875 9 783905 315868
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