KOMMENTIERTES VERZEICHNIS - Institut für Philosophie
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Institut für Philosophie KOMMENTIERTES VERZEICHNIS der Lehrveranstaltungen im Fach Philosophie Sommersemester 2022 Institut für Philosophie Jun.- Prof. Dr. Amrei Bahr In Vertretung: PD Dr. Nicola Mößner In Vertretung: Dr. Ulrike Pompe-Alama In Vertretung: PD Dr. Joachim Wündisch Seidenstr. 36 (3. OG) 70174 Stuttgart Tel. (0711) 685-82491 (Sekretariat), Fax : -82492 E-Mail: sekretariat@philo.uni-stuttgart.de Internet: www.uni-stuttgart.de/philo
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 8.00 - 9.30 Mein Stundenplan 9.45 - 11.15 11.30 - 13.00 14.00 - 15.30 15.45 - 17.15 17.30 - 19.00
Inhaltsverzeichnis Übersicht über die Veranstaltungen im Sommersemester 2022 .......................................................... 4 Allgemeines zu Modul-Zuordnungen .................................................................................................. 6 Übersicht über die Zuordnung zu Modulen ......................................................................................... 7 Kommentare zu den Lehrangeboten .................................................................................................. 10 Kriterien für einen Leistungsnachweis ............................................................................................... 59 Lehrveranstaltungen, Sprachen, Stundenplan .....................................................................................60 Studienführer Ein-Fach-Bachelor .......................................................................................................62 Studienführer Nebenfach Bachelor .....................................................................................................66 Studienführer Master ..........................................................................................................................67 Studienführer Lehramt GymPO 2009 .................................................................................................69 Anmeldung zum Staatsexamen und Prüfungsthemen GymPO 2009 ..................................................72 Studienführer Bachelor of Education PO 2015 ..................................................................................74 Termine im Semester ..........................................................................................................................76 Räume und Lageplan ..........................................................................................................................77 Prüfungsberechtigte ............................................................................................................................78 Aktuelles, Kontakte, Links .................................................................................................................79 3
Vorlesungen und Kolloquien Mößner Metaphysik und Erkenntnistheorie Mo. 11.30-13.00 Uhr S. 10 M 12.01 Diverse Institutskolloquium Di. 19.15-20.45 Uhr S. 11 M 11.91 Steinbrenner Kolloquium für Abschlussarbeiten Nach Vereinbarung S. 12 Einführende Veranstaltungen Wündisch Einführung in die Praktische Philosophie Mi. 11.30-13.00 Uhr S. 13 M 2.00 Lenz Argumentieren und Schreiben Mo. 14.00-15.30 Uhr S. 14 M 2.00 Lenz Übung: Debattieren! Do. 15.45-17.15 Uhr S. 15 M 17.17 Seminare Bahr Copy & Paste - Ethik und Ästhetik digitaler Mi. 11.30-13.00 Uhr S. 16 Kopiertechnologien M 17.22 Bahr Philosophie kommunizieren — aber wie? Ein Do. 9.45-11.15 Uhr S. 17 Praxisseminar zur philosophischen M 17.12 Wissenschaftskommunikation Baumann Die Menschenrechte Di. 9.45-11.15 Uhr S. 18 M 17.15 Behrendt Die Natur von Normen Mi. 11.30-13.00 Uhr S. 19 M 11.82 Behrendt Klassiker des politischen Liberalismus Mi. 15.45-17.15 Uhr S. 20 M 17.25 Breuninger Hannah Arendt - Vita Activa Mi. 15.45-17.15 Uhr S. 21 M 11.62 Dillig Philosophie und Ökonomie Blockseminar in der S. 22 vorlesungsfreien Zeit Lenz Philosophie und Science Fiction Do. 14.00-15.30 Uhr S. 23 M 17.23 Luckner Ethik und Pädagogik Mi. 9.45-11.15 Uhr S. 24 M 11.42 Luckner Ethik bei Meister Eckhart Di. 15.45-17.15 Uhr S. 25 M 11.82 Mößner David Hume – Eine Untersuchung über den Di. 11.30-13.00 Uhr S. 26 menschlichen Verstand M 11.82 Mößner Philosophie der Fotografie Mo. 14.00-15.30 Uhr S. 27 M 17.12 Mößner Was ist Wissenschaft? Di. 14.00-15.30 Uhr S. 28 M 11.32 Movahedian Migrationsethik und Rassismuskritik Blockseminar in der S. 29 vorlesungsfreien Zeit Nerurkar Was ist Metaphysik? Fr. 14.00.16.00 Uhr S. 30 M 11.71 Pompe-Alama Einführung in die Philosophie des Geistes Fr. 9.45-15.30 Uhr S. 31 M 11.62 Ramming Theodor W. Adorno - Minima Moralia Di. 9.45-11.15 Uhr S. 32 M 11.42 4
Ramming Bildung und soziale Ungleichheit Di. 14.00-15.30 Uhr S. 33 M 17.12 Ramming Mitleidsethik bei Schopenhauer Mo. 9.45-11.15 Uhr S. 34 M 11.62 Ramming Selfie als Bild und Medium Mo. 15.45-17.15 Uhr S. 35 M 11.71 Steinbrenner John Dewey - Kunst als Erfahrung Mi. 17.30-19.00 Uhr S. 36 M 11.42 Steinbrenner Normativität Mi. 9.45-11.15 Uhr S. 37 M 11.71 Steinbrenner Wittgensteins mittlere Periode Do. 9.45-11.15 Uhr S. 38 M 11.62 Wündisch Climate Ethics (in english) Mi. 9.45-11.15 Uhr S. 39 M 11.62 Wündisch John Lockes politische Philosophie Di. 17.30-19.00 Uhr S. 40 M 11.32 Wündisch Konsequentialismus Mi. 8.00-9.30 Uhr S. 41 M 11.32 Geöffnete Veranstaltungen (ABK Stuttgart, PH Ludwigsburg, SOWI) Brosow Bildungsforschung und Fachdidaktik - Rationalität PH Ludwigsburg S. 42 Brosow Einführung ins Philosophieren als Bildungsprozess PH Ludwigsburg S. 43 Hartmann Das Leib-Seele Problem PH Ludwigsburg S. 44 Maisenhölder Philosophische Texte als Erlebnis für jeden – Platons PH Ludwigsburg S. 45 frühe Dialoge Rath Freiheit - Ein Grundbegriff der Ethik PH Ludwigsburg S. 46 Rath Kant für Alle – ‚Kritik der reinen Vernunft‘ leicht PH Ludwigsburg S. 47 gemacht Tappe Donna Haraway - Die Neuerfindung der Natur PH Ludwigsburg S. 48 Tappe Medizinethik konkret – Die Beratungen des PH Ludwigsburg S. 49 Deutschen Ethikrats zur Corona-Pandemie Feige Ästhetik und Digitalisierung ABK Stuttgart S. 50 Feige Lektürekurs John McDowell - Mind and World ABK Stuttgart S. 51 Feige Lektürekurs Sally Haslanger - Der Wirklichkeit ABK Stuttgart S. 52 widerstehen Feige Verstehen verstehen – Klassiker der philosophischen ABK Stuttgart S. 53 Hermeneutik Kantner und Tietz Carl Schmitts Kritik am Völkerrecht Institut SOWI S. 54 Tietz Habermas und die Idee einer verrechtlichten Institut SOWI S. 55 Weltinnenpolitik Veranstaltungen nur für Lehramtsstudierende Kuhn Fachdidaktik I Mi. 8.00-9.30 Uhr S. 56 M 11.42 Maisenhölder Fachdidaktik I Mi. 17.30-19.00 Uhr S. 57 M 11.62 Ramsperger Fachdidaktik II folgt S. 58 5
Zuordnung der Veranstaltungen zu Modulen: Die Veranstaltungen sind eindeutig den Modulen zugeordnet, für die sie angerechnet werden können; eine Übersicht finden Sie auf S. 7-9. Sie können die Modulzuordnungen auch dem Campus Manage- ment Portal der Universität Stuttgart CAMPUS entnehmen. Seitens der Lehrenden sind Mehrfachzuordnungen möglich, sogar notwendig. Die Studierenden kön- nen eine Veranstaltung aber nur für eine der angegebenen Zuordnungen anrechnen. Diese Entschei- dung müssen Sie bei der Prüfungsanmeldung treffen. Bitte beachten Sie: Die Module haben jeweils eigene Leistungsvoraussetzungen (Hausarbeiten in unterschiedlichem Umfang, Essays, etc.). Angaben dazu finden Sie in den Modulhandbüchern und zusammengestellt im Studienführer ab Seite 57. Leistungen werden von den Dozierenden nur dann verbucht, wenn Sie dem dort angegebenen Umfang entsprechen. Es liegt in Ihrer Verantwortung als Studierende, die dem von Ihnen gewählten Modul entsprechende Prüfungsleistung zu erbringen. Im schlimmsten Fall kann eine falsch erbrachte Leistung nicht verbucht werden. Teilnehmer*innenbeschränkung: Um eine ausgewogene Verteilung der Studierenden auf alle Seminare sicherzustellen und den Dozierenden Planungssicherheit zu geben, wird ab dem Sommersemester 2019 eine allgemeine Teilnehmer*innenbeschränkung für alle Lehrveranstaltungen des Instituts für Philosophie eingeführt. Ein Besuch von Seminaren am Institut für Philosophie ist nur noch möglich, wenn Sie sich zuvor per CAMPUS für die Lehrveranstaltung angemeldet haben. Die Anmeldung für die Veranstaltungen ist ab dem 24. September 2021, 12 Uhr mittags, auf CAMPUS möglich. Eine Anleitung zum Anmelden von Veranstaltungen finden Sie hier: http://www.uni-stuttgart.de/cam- pus/studierende/dokumentation/lv_anmeldung.pdf Die meisten Veranstaltungen sind auf 25-35 Teilnehmer*innen beschränkt. Sie können sich darüber hin- aus gerne auf die Warteliste eintragen, ein Wartelistenplatz ist aber nicht hinreichend für den Besuch der ersten Sitzung. Es besteht jedoch so die Möglichkeit, dass Sie bei Abmeldungen anderer auf einen Fixplatz aufrutschen. Bitte melden sie sich wieder von den Veranstaltungen ab, die sie nicht besuchen werden (vor Semi- narbeginn oder spätestens nach der ersten Sitzung). So ermöglichen Sie weiteren Interessierten das Aufrücken auf einen Fixplatz. 6
Übersicht über die Zuordnung der Veranstaltungen zu Modulen in den Bache- lor- und Masterstudiengängen Philosophie (PO2014) sowie Philosophie/Ethik (PO2015) Einführung in die Geschichte der Philosophie (S) HF: BM1, NF: BM1, BE: BE1 - Im Wintersemester Einführung in die Theoretische Philosophie (S) HF: BM2, NF: BM2, BE: BE7 - Im Wintersemester Einführung in die formale Logik (S) HF: BM3, NF: BM3, BE: BE2 - Im Wintersemester Einführung in die Praktische Philosophie (S) HF: BM4, NF: BM4, BE: BE4 - Wündisch: Einführung in die Praktische Philosophie Argumentieren und Schreiben (S) HF: BM5, BE: BE5 - Lenz: Argumentieren und Schreiben - Lenz: Debattieren! Überblick I (V) HF: KM1, NF: KM1, MA: VM6, BE: BE3 - Mößner: Metaphysik und Erkenntnistheorie Überblick II (V) HF: KM2, NF: KM2, MA: VM5, BE: BE6 - Im Wintersemester Überblick III (V) ME: ME4 - Mößner: Metaphysik und Erkenntnistheorie Klassiker I und II / Klassiker-Lektüre (S) HF: KM3 u. 4, BE: BE8 und 13 - Behrendt: Klassiker des politischen Liberalismus - Breuninger: Hannah Arendt - Vita Activa - Dillig: Philosophie und Ökonomie - Luckner: Ethik und Pädagogik - Mößner: David Hume - Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand - Mößner: Was ist Wissenschaft? - Nerurkar: Was ist Metaphysik? - Ramming: Theodor W. Adorno - Minima Moralia - Ramming: Mitleidsethik bei Schopenhauer - Steinbrenner: John Dewey - Kunst als Erfahrung - Wündisch: John Lockes politische Philosophie - Maisenhölder: Philosophische Texte als Erlebnis für jeden - Platons frühe Dialoge Theoretische Philosophie I und II (S) HF: KM5 u. 6, BE: BE10 - Lenz: Philosophie und Science Fiction - Mößner: David Hume - Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand - Mößner: Was ist Wissenschaft? - Nerurkar: Was ist Metaphysik? - Pompe-Alama: Einführung in die Philosophie des Geistes - Steinbrenner: Normativität - Hartmann: Das Leib-Seele Problem - Rath: Kant für Alle - ‘Kritik der reinen Vernunft’ leicht gemacht - Feige: Verstehen verstehen - Klassiker der philosophischen Hermeneutik 7
Praktische Philosophie I und II (S) HF: KM7 u. 8, BE: BE9 - Baumann/Schmidt: Die Menschenrechte - Behrendt: Klassiker des politischen Liberalismus - Breuninger: Hannah Arendt - Vita Activa - Luckner: Ethik und Pädagogik - Movahedian: Migrationsethik und Rassismuskritik - Ramming: Theodor W. Adorno - Minima Moralia - Ramming: Mitleidsethik bei Schopenhauer - Steinbrenner: John Dewey - Kunst als Erfahrung - Steinbrenner: Normativität - Wündisch: John Lockes politische Philosophie - Wündisch: Konsequentialismus - Rath: Freiheit - Ein Grundbegriff der Ethik Interdisziplinäre Themen I und II (S) HF: KM9 u. 10, NF: KM3, BE: BE12 - Bahr: Philosophie kommunizieren - aber wie? Ein Praxisseminar … - Dillig: Philosophie und Ökonomie - Lenz: Philosophie und Science Fiction - Mößner: Was ist Wissenschaft? - Wündisch: John Lockes politische Philosophie - Brosow: Einführung ins Philosophieren als Bildungsprozess - Tappe: Medizinethik konkret - Die Beratungen des deutschen Ethikrats - Feige: Ästhetik und Digitalisierung - Tietz: Haberman und die Idee einer verrechtlichten Weltinnenpolitik Angewandte Ethik (S) BE: BE11 - Baumann/Schmidt: Die Menschenrechte - Behrendt: Klassiker des politischen Liberalismus - Dillig: Philosophie und Ökonomie - Luckner: Ethik und Pädagogik - Movahedian: Migrationsethik und Rassismuskritik - Wündisch: John Lockes politische Philosophie - Brosow: Einführung ins Philosophieren als Bildungsprozess - Tietz: Haberman und die Idee einer verrechtlichten Weltinnenpolitik Erkenntnis, Wissenschaft und Technik I und II (S) HF: WM1 u. 4, MA: SM1 u. 2 - Bahr: Copy&Paste - Ethik und Ästhetik digitaler Kopiertechnologien - Mößner: Philosophie der Fotografie - Ramming: Selfie als Bild und Medium - Steinbrenner: Wittgensteins mittlere Periode - Wündisch: Climate Ethics - Brosow: Bildungsforschung und Fachdidaktik - Rationalität - Tappe: Donna Haraway - Die Neuerfindung der Natur Geist und Maschine I und II (S) HF: WM2 u. 5, MA: SM3 u. 4 - Luckner: Ethik bei Meister Eckhart - Mößner: Philosophie der Fotografie - Ramming: Bildung und soziale Ungleichheit - Ramming: Selfie als Bild und Medium - Wündisch: Climate Ethics - Tappe: Donna Haraway - Die Neuerfindung der Natur - Feige: Lektürekurs John McDowell - Mind and World 8
Ethik, Ästhetik und technologische Kultur I und II (S) HF: WM3 u. 6, MA: SM5 u. 6 - Bahr: Copy&Paste - Ethik und Ästhetik digitaler Kopiertechnologien - Behrendt: Die Natur von Normen - Luckner: Ethik bei Meister Eckhart - Mößner: Philosophie der Fotografie - Ramming: Bildung und soziale Ungleichheit - Ramming: Selfie als Bild und Medium - Wündisch: Climate Ethics Fachdidaktik Philosophie/Ethik I (S) BE: BE14 - Kuhn: Fachdidaktik I - Maisenhölder: Fachdidaktik I Fachdidaktik Philosophie/Ethik II (S) ME: ME5 - Ramsperger: Fachdidaktik II Vertiefung Praktische Philosophie (S) MA: VM2, ME: ME2 - Bahr: Copy&Paste - Ethik und Ästhetik digitaler Kopiertechnologien - Behrendt: Die Natur von Normen - Luckner: Ethik bei Meister Eckhart - Ramming: Bildung und soziale Ungleichheit - Steinbrenner: Normativität - Wündisch: Climate Ethics - Kantner/Tietz: Carl Schmitts Kritik am Völkerrecht Vertiefung Theoretische Philosophie (S) MA: VM1, ME: ME3 - Lenz: Philosophie und Science Fiction - Nerurkar: Was ist Metaphysik? - Ramming: Selfie als Bild und Medium - Steinbrenner: Wittgensteins mittlere Periode - Brosow: Bildungsforschung und Fachdidaktik - Rationalität - Feige: Lektürekurs John McDowell - Mind and World Vertiefung Interdisziplinäre Themen (S) MA: VM3 - Bahr: Copy&Paste - Ethik und Ästhetik digitaler Kopiertechnologien - Lenz: Philosophie und Science Fiction - Mößner: Philosophie der Fotografie - Ramming: Bildung und soziale Ungleichheit - Ramming: Selfie als Bild und Medium - Wündisch: Climate Ethics - Tappe: Donna Haraway - Die Neuerfindung der Natur - Feige: Lektürekurs Sally Haslanger - Der Wirklichkeit widerstehen - Kantner/Tietz: Carl Schmitts Kritik am Völkerrecht Freie Vertiefung (S) MA: VM4, ME: ME1 - alle Seminare des Instituts, die auf CAMPUS dem Modul zugeordnet sind 9
PD Dr. Nicola Mößner Vorlesung Metaphysik und Erkenntnistheorie CUS-Nummer: 127221000 Zeit: Montag, 11.30 - 13.00 Uhr Raum: M 12.01 Beginn: 11.04.2022 Die Erkenntnistheorie, auch Epistemologie genannt, umfasst Fragen zu der Natur, den Quellen und den Grenzen menschlichen Wissens. Exemplarisch zählen hierzu Themenstellungen der folgenden Art: Wie kann 'Wissen' definiert werden? Welche Arten epistemischer Rechtfertigung gibt es? Welche Struktur hat das menschliche Überzeugungssystem? Wie sicher können wir eigentlich sein, dass wir in der Welt leben, in der wir glauben zu leben, und nicht bloß in einer von Maschinen generierten Computersimulation existieren? Die Vorlesung soll darüber hinaus in exemplarische Themen der Metaphysik einführen. In dieser philosophischen Teildisziplin werden z.B. Fragen der folgenden Art untersucht: Was gibt es auf der Welt? Was unterscheidet materielle, mentale und abstrakte Entitäten voneinander? Gibt es Universalien? Und ist der menschliche Wille frei? Ziel der Vorlesung ist es, die Teilnehmenden in zentrale Fragestellungen der Theoretischen Philosophie einzuführen und ihnen einen systematischen Überblick über relevante Diskussionen zu geben. Die Vorlesung wird von Tutorien begleitet, deren Besuch zur Vorbereitung auf zu erbringende Prüfungsleistungen (Klausur) angeraten wird. Literatur: - Grundmann, Thomas: Analytische Einführung in die Erkenntnistheorie. Berlin u.a.: De Gruyter 2008. - Keil, Geert: Willensfreiheit. 3. Aufl. Berlin und Boston: de Gruyter 2017. - Schrenk, Markus (Hrsg.): Handbuch Metaphysik. Stuttgart: J.B. Metzler 2017. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 10
Diverse Vortragende Kolloquium Institutskolloquium ‘Umbrüche’ CUS-Nummer: 127221065 Zeit: Dienstag, 19.15 - 20.45 Uhr Raum: M 11.91 Beginn: 19.04.2022 Nicht zuletzt Corona, aber auch technische und wissenschaftliche Entwicklungen, führen heutzutage vielfach zur Auffassung, dass wir uns in einer Zeit des Umbruchs befinden. Ein kurzer Blick in die Geschichte verdeutlicht jedoch, dass „Kopernikanische“ Wenden, Entdeckungen, Revolutionen, Seuchen, Naturkatastrophen schon immer zur Menschheitsgeschichte dazugehören. Weniger dramatisch erscheinen dagegen Umbrüche in der Philosophiegeschichte – Descartes methodischer Zweifel, Kants „kopernikanische“ Wende etc. Es gehört sicherlich zu den spannendsten philosophischen Fragen, wie sich diese Umbrüche im Detail gestalteten. Nicht weniger spannend sind die Spuren von Ereignissen außerhalb der Philosophie, die zu Umbrüchen in ihr führten. Erinnert sei beispielsweise an das Erdbeben von Lissabon, die Französische Revolution, Darwins Evolutionstheorie oder die beiden Weltkriege. In der Vortragsreihe „Umbrüche“ am philosophischen Institut der Universität Stuttgart sollen im Sommersemester 2022 (19.4-19.7.) Umbrüche der genannten Art in der Philosophie dargestellt werden. Hierzu werden namhafte Persönlichkeiten ihres Fachs an ausgewählten Beispielen darlegen, wie sich diese Umbrüche im Detail gestalteten. Weitere Informationen und eine Liste mit den Terminen unter: www.philo.uni-stuttgart.de/termine/umbrueche.html Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 11
Prof. Dr. Jakob Steinbrenner Kolloquium Kolloquium für Abschlussarbeiten CUS-Nummer: - Zeit: 2.7.22, 10:00-18:00 (der zweite Termin wird noch bekanntgegeben) An noch zu vereinbarenden Terminen haben alle, die an ihrer Bachelor- oder Masterarbeit sitzen, die Gelegenheit, im Rahmen eines Kolloquiums Teile ihrer Arbeit vorzustellen und sie zu diskutieren. Dabei ist an zwei bis vier Gruppen gedacht (je nach Anzahl der Anmeldungen), in denen Arbeiten mit thematischen Überschneidungen vorgestellt werden. Interessenten melden sich bitte bis spätestens zum 26.6.22 unter: jakob.steinbrenner@philo.uni-stuttgart.de Hilfreich wäre es hierzu ein kurzes Exposé beizulegen 12
PD Dr. Joachim Wündisch Seminar Einführung in die Praktische Philosophie CUS-Nummer: 127221014 Zeit: Mittwoch, 11.30 - 13.00 Uhr Raum: M 2.00 Beginn: 13.04.2022 Die praktische Philosophie zielt hauptsächlich auf die Analyse von Handlungen, Entscheidungen, Intentionen, Wünschen und Regeln. Eine ihrer Leitfragen lautet: „Was soll ich tun?“ Um uns einer Antwort zu nähern, wollen wir einige wichtige Teildisziplinen der praktischen Philosophie kennenlernen: die Ethik, die Rechtsphilosophie sowie die Politische Philosophie. Die Ethik untergliedert sich in die Metaethik, die normative Ethik und die angewandte Ethik. Während die Metaethik dem Wesen der Moral auf der Spur ist, fragt die normative Ethik, welche Theorien erklären, ob bestimmte Handlungen moralisch geboten, verboten oder erlaubt sind. Die normative Ethik wird traditionell in konsequentialistische, deontologische und tugendethische Ansätze unterteilt. Es ist die zentrale Idee des Konsequentialismus, dass wir unser Handeln ausschließlich an seinen Konsequenzen ausrichten sollten. Deontologische Theorien erwidern, dass Konsequenzen zumindest nicht der einzige Maßstab unseres Handelns sein dürfen und dass Handlungen oft schon allein aufgrund ihrer intrinsischen Natur geboten, verboten oder erlaubt sind. Konsequentialistische sowie deontologische Ansätze teilen die gleiche Fragestellung: Wie sind Handlungen bzw. Handlungsregeln zu bewerten? Tugendethische Ansätze hingegen rücken die Frage nach dem guten Leben in das Zentrum ihrer Aufmerksamkeit. Sie fragen, wie wir Glückseligkeit erreichen können, und bewerten in erster Linie Charaktere. Die Angewandte Ethik setzt es sich zum Ziel, konkrete moralische Fragen zu beantworten und Handlungsoptionen gegeneinander abzuwägen. So will sie z. B. klären, welche Pflichten wir mit Blick auf den Klimawandel haben (Klimaethik) oder welche Grundsätze bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz beachtet werden sollen (Ethik der KI). Im Anschluss an unsere Beschäftigung mit der Ethik machen wir einen Ausflug in die Rechtsphilosophie. Sie will u. a. klären, welche Struktur Rechte haben, wie sie sich zueinander verhalten, und warum und unter welchen Umständen Personen überhaupt Rechte zugesprochen werden sollten. Abschließend betrachten wir die Politische Philosophie. Hierbei gehen wir der Frage nach, wie politische Herrschaft gerechtfertigt werden kann und welche Verpflichtungen Individuen dem Staat gegenüber haben. Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Studienanfänger_innen und setzt keine Fachkenntnisse voraus. Begleitende obligatorische Tutorien ermöglichen die vertiefende Diskussion. Als Abschlussprüfung wird eine Klausur angeboten. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 13
Dirk Lenz, M.A. Seminar Argumentieren und Schreiben CUS-Nummer: 127221011 Zeit: Montag, 14.00 - 15.30 Uhr Raum: M 2.00 Beginn: 11.04.2022 Wer etwas behauptet, sollte auch dafür argumentieren können, wenn er nicht will, dass diese Behauptung einfach zurückgewiesen werden kann. In der Philosophie wird vieles behauptet und dieses (in den meisten Fällen - wenn auch nicht immer deutlich sichtbar) auch argumentativ belegt. So unterschiedlich die Argumente in diesen philosophischen Diskussionen sind, so gibt es doch gute Gründe, nur einige wenige zugrundeliegende Argumentformen anzunehmen. Im Seminar wollen wir uns in einem theoretischen Teil mit diesen Formen auseinandersetzen. Dabei werden wir untersuchen, wie man gute von schlechten Argumenten unterscheiden kann, was denn überhaupt die Bestandteile eines Arguments sind. In einem praktischen Teil werden wir diese Erkenntnisse auf klassische Argumentationen der Philosophiegeschichte anwenden, deren Argumentstruktur rekonstruieren und analysieren. Zum guten wissenschaftlichen Arbeiten gehört es allerdings nicht nur, mit Argumenten umgehen zu können, sie müssen auch gut präsentiert werden. Deshalb werden wir uns im Seminar auch damit beschäftigen, wie man eine gute schriftliche Arbeit verfasst (sei es ein Essay, eine Hausarbeit oder auch eine Abschlussarbeit). Dazu werden wir alle dafür relevanten Bereiche beleuchten (angefangen beim formalen Aufbau, über den Stil, bis hin zu Literaturrecherche und dem richtigen Zitieren) und in zahlreichen Schreib- und Korrekturarbeiten das Gelernte gemeinsam umsetzen. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 14
Dirk Lenz, M.A. Übung Debattieren! CUS-Nummer: 127221025 Zeit: Donnerstag, 15.45 - 17.15 Uhr Raum: M 17.17 Beginn: 14.04.2022 Diese Übung begleitet für Studierende des Ein-Fach-Bachelors verpflichtend das Seminar ‚Argumentieren und Schreiben‘. In ihr wird in Form moderner Debattier-Clubs das philosophische Argumentieren praktisch angewandt. Natürlich sind auch alle anderen Studierenden herzlich eingeladen und ermuntert, aktiv oder passiv an der Veranstaltung teilzunehmen. Ein Leistungsnachweis ist in diesem Fall jedoch nicht möglich. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 15
Jun.-Prof. Dr. Amrei Bahr Seminar Copy & Paste - Ethik und Ästhetik digitaler Kopiertechnologien CUS-Nummer: 127221013 Zeit: Mittwoch, 11.30 - 13.00 Uhr Raum: M 17.22 Beginn: 13.04.2022 Nicht nur in der analogen Welt ist das Kopieren allgegenwärtig – auch im digitalen Raum prägt es unser Handlungsrepertoire. Mittels digitaler Kopiertechnologien werden etwa Memes und GIFs erstellt und über Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram oder Twitter geteilt. Auch in der Musik kommen digitale Kopiertechniken zum Einsatz – und resultieren in Samples, Remixes und Mashups. Solche Kopiertechnologien ermöglichen praktisch verlustfreies Kopieren, für das kaum Kosten und Aufwand anfallen. Als Mittel zur Verbreitung von Wissen und kulturellen Gütern kann ihre Leistungsfähigkeit daher kaum unterschätzt werden. Auch das kreative Potential, das diesen Technologien innewohnt, ist enorm: Kopiertechnologien tragen wesentlich zur Entstehung neuer digitaler Artefakte bei. Den vielfältigen Potentialen digitaler Kopiertechnologien stehen jedoch ästhetische, moralische und juristische Bedenken gegenüber. Im Seminar werden wir darauf bezogene Argumente genauer in den Blick nehmen und in aktuellen Debatten und Argumentationszusammenhängen verorten. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 16
Jun.-Prof. Dr. Amrei Bahr Seminar Philosophie kommunizieren — aber wie? Ein Praxisseminar zur philosophischen Wissenschaftskommunikation CUS-Nummer: 127221012 Zeit: Donnerstag, 9.45 - 11.15 Uhr Raum: M 17.12 Beginn: 14.04.2022 Die gesellschaftlichen Debatten, zu denen Philosophie einen Beitrag leisten kann, sind vielfältig. Aber wie sollte philosophische Wissenschaftskommunikation eigentlich aussehen? Was kann sie leisten, welchen Standards sollte sie genügen und welche Ziele sollte sie verfolgen? Im Seminar werden wir dieser Frage zunächst auf theoretischer Ebene nachgehen, indem wir uns mit Texten zu Wissenschaftskommunikation, Philosophie und Öffentlichkeit auseinandersetzen. In einem zweiten Schritt erproben wir das Erarbeitete in der Praxis: Für den Podcast ‚miTgedacht‘ in Kooperation mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf recherchieren Sie in Teams zu philosophischen Fragen, die von philosophieinteressierten Bürger_innen eingereicht wurden. Die Ergebnisse der Recherche stellen die Teams im Podcast vor. Weitere Infos zum Podcast-Projekt finden Sie hier: https:// denxte.de/podcast/ Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 17
Dr. Claus Baumann und Dr. Jürgen Schmidt Seminar Die Menschenrechte CUS-Nummer: 127221027 Zeit: Dienstag, 9.45 - 11.15 Uhr Raum: M 17.15 Beginn: 12.04.2022 Die Menschenrechte gelten als eine der größten Errungenschaften der Menschheit. Als Grundsätze für die Gestaltung des Verhältnisses von Individuum, Staat und Gesellschaft sind sie von der Aufklärung bis heute in den öffentlichen Diskursen ständig präsent. Ihre internationale Bedeutung spiegelt sich in aktuell in der UN-Menschrechtscharta, zu der sich seit 1948 nunmehr 171 Staaten bekannt haben, oder in der Institution des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Was sind ihre geschichtlichen Grundlagen? Woher kommen sie? Welche Rolle spielten die Amerikanische und die Französische Revolution bei ihrem Entstehungsprozess? Was macht ihren politischen wie philosophischen Gehalt aus? Der fachübergreifende Kurs bietet sowohl einen geschichtswissenschaftlichen als auch einen philosophischen Zugang zum Thema. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 18
Dr. Hauke Behrendt Seminar Die Natur von Normen CUS-Nummer: 127221022 Zeit: Mittwoch, 11.30 - 13.00 Uhr Raum: M 11.82 Beginn: 13.04.2022 Normen sind ein allgegenwärtiges und doch rätselhaftes Merkmal des gesellschaftlichen Lebens. Und sie spielen zweifellos auch in philosophischen Erklärungen eine bedeutende Rolle. In diesem Seminar soll dabei der vorgeordneten Frage nachgegangen werden, welche Arten von Normen es überhaupt gibt, warum sie entstehen, sich bewähren oder sich verändern und welche Probleme sich mit ihnen lösen lassen. Verschiedene Arten von Normen (rechtliche, moralische und soziale Normen) lassen sich u.a. danach unterscheiden, welche normativen Einstellungen bestehen müssen, um Normadressaten rechenschaftspflichtig zu machen. Ihre spezifische Funktion zu erklären heißt nicht zuletzt danach zu fragen, wie Normen uns helfen, Projekte und Ziele zu verfolgen, sowohl individuell als auch kollektiv, und uns in die Lage versetzen, soziale Bedeutungen zu konstituieren. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 19
Dr. Hauke Behrendt Seminar Klassiker des politischen Liberalismus CUS-Nummer: 127221021 Zeit: Mittwoch, 15.45 - 17.15 Uhr Raum: M 17.25 Beginn: 13.04.2022 In diesem Seminar wollen wir uns mit klassischen Texten im Umfeld des Politischen Liberalismus befassen, dessen Kern eine politische Konzeption der Gerechtigkeit bildet, die sich ihrerseits aus der Tradition des Gesellschaftsvertrags entwickelt hat. Liberale behaupten in der Regel, dass Freiheit der grundlegendste Wert menschlicher Koexistenz ist. Wenn Freiheit normativ grundlegend ist, so liege die Rechtfertigungslast bei denjenigen, die Zwang zur Einschränkung der Freiheit anwenden wollen. Daraus folgt, dass politische Autorität und Recht gerechtfertigt werden müssen, da sie die Freiheit der Bürger einschränken. Folglich ist eine zentrale Frage der liberalen politischen Theorie, ob politische Autorität gerechtfertigt werden kann, und wenn ja, wie. Aus diesem Grund wird die Theorie des Gesellschaftsvertrags, wie sie von Thomas Hobbes (1651), John Locke (1689), Jean-Jacques Rousseau (1762) und Immanuel Kant 1797) entwickelt wurde, in der Regel als liberal angesehen, auch wenn die tatsächlichen politischen Vorschriften von z. B. Hobbes und Rousseau eindeutig illiberale Züge aufweisen. Wir wollen uns mit den zentralen Thesen und Argumenten klassischer Autoren des Politischen Liberalismus vertraut machen und ergründen, welche Einschränkungen der Freiheit sie akzeptieren. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 20
Prof. Dr. Renate Breuninger Seminar Hannah Arendt - Vita Activa CUS-Nummer: 127221028 Zeit: Mittwoch, 15.45 - 17.15 Uhr Raum: M 11.62 Beginn: 27.04.2022 Hannah Arendt zählt sicher zu den bedeutendsten Philosophinnen im 20. Jahrhundert, und dies vor allem, indem sie Existenzphilosophie und politische Philosophie zu verbinden versucht. Von Heidegger und Jaspers kommend, fasst sie den aristotelischen Begriff der Praxis neu und bringt ihn dadurch wieder zu seiner vollen Bedeutung und Geltung. Genau dieser Begriff der Praxis, den sie als Lebensweise rehabilitiert, ist es, durch den sie dann einen Zugang zur politischen Praxis gewinnt. Ihre Ausführungen über Herrschaft und Macht sind heute noch von großem Interesse. Ihr 1958 erschienenes Werk „Vita activa“ oder „Vom tätigen Leben“ vermittelt eine politisch motivierte Handlungslehre. Die Leitfrage dieses Buches „Wie lässt sich der Totalitarismus vermeiden?“ versucht im Medium der Antike die moderne Welt kritisch zu beleuchten. Als Taschenbuch erst unlängst in einer neuen Ausgabe erschienen: Arendt, Hannah: Viva activa, oder: Vom tätigen Leben, München 2020 (€ 14). Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 21
Marcella Dillig Seminar Philosophie und Ökonomie CUS-Nummer: 127221064 Zeit: Blockveranstaltung vom 1.8 - 5.8., je von 9.00 - 14.30 Uhr Raum: wird per Mail bekannt gegeben Vorbesprechung: Termin wird per Infophil bekannt gegeben Hinter der Bestimmung wirtschaftlichen Handelns stehen zahlreiche Annahmen über das Wesen des Menschen, den Zusammenhang von Einzelinteresse und Gesamtinteresse, die Erkenntnis desselben, sowie Annahmen über Wert und Moral. Woher kommen diese Annahmen und welche Bedeutung haben sie für die Bestimmung (guten) wirtschaftlichen Handelns? Diese Frage wird im Seminar anhand des theoretischen Übergangs von der klassischen Ökonomie zur Neoklassik, sowie der Begründung des historischen Materialismus, beleuchtet. Die Bedeutung der philosophischen Positionen von Adam Smith, J.S. Mill, W.S. Jevons, Vilfredo Pareto, Karl Marx und Friedrich Engels für deren ökonomische Theorien werden im Seminar exemplarisch untersucht. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 22
Dirk Lenz, M.A. Seminar Philosophie und Science Fiction CUS-Nummer: 127221026 Zeit: Donnerstag, 14.00 - 15.30 Uhr Raum: M 17.23 Beginn: 14.04.2022 Science Fiction ist mehr als reine Unterhaltung. H. Bruce Franklin beschreibt sie als Literaturform, die eng an das Wachstum von Wissenschaft und Technologie geknüpft ist, dieses evaluiert und bedeutungsvoll mit dem Rest menschlicher Existenz verknüpft. Offensichtlich ist, dass sich Science Fiction häufig mit der kommenden Zeit auseinandersetzt, dabei Fragen beispielsweise von Künstlicher Intelligenz, technologischer Entwicklung allgemein, aber auch von Politischer Theorie aufwirft und mögliche Antworten dafür entwirft. Im Seminar werden wir uns mit der Science Fiction in einem engeren Sinn, also mit ‘Fictions about Science’ (eher Star Trek als Star Wars) auseinandersetzen. Dabei werden wir sowohl überlegen, welchen epistemischen Wert und ontologischen Status wir solchen Fiktionen zusprechen können als auch anhand von ausgewählten Beispielen am Objekt über die Inhalte von Science Fiction sprechen. Das Seminar ist inhaltlich voraussetzungsarm. Es ist kein Vorwissen über Fiktionalitätstheorien oder Science Fiction-Stoffe gefordert. Interessierte Studierende sollten sich allerdings bewusst sein, dass dieses Seminar ein außergewöhnlich hohes Lesepensum haben wird. Das wöchentliche Vorbereiten umfangreicher (sowohl theoretischer als auch fiktionaler) Texte wird vorausgesetzt, dieses Vorbereiten über mehrere Textkenntnisklausuren auch überprüft. Begleitend zum Seminar werden wir vermutlich auch an 2-3 Abendterminen filmische Umsetzungen von Science Fictions ansehen. Der Besuch dieser Filmabende ist nicht obligatorisch. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 23
Prof. Dr. Andreas Luckner Seminar Ethik und Pädagogik CUS-Nummer: 127221017 Zeit: Mittwoch, 9.45 - 11.15 Uhr Raum: M 11.42 Beginn: 20.04.2022 Aufgrund der großen Nachfrage wird dieses Seminar aus dem vergangenen Semester dieses Semester noch einmal angeboten. Lehrerinnen und Lehrer haben in ihrem Beruf nicht nur einen Bildungs-, sondern auch einen Erziehungsauftrag. Womit sind sie dabei aber eigentlich und überhaupt beauftragt? Was soll bzw. muss ein Lehrer tun, was darf er nicht tun, um seinen Erziehungsauftrag zu erfüllen? Wodurch ist erzieherische Autorität legitimiert? In welchem Verhältnis steht die erzieherische Autorität zur (prospektiven und als Erziehungsziel angestrebten) Autonomie des Heranwachsenden? Wie frei bzw. autoritär darf/kann/soll/muss dabei die Pädagogik sein? Dies sind berufsethische Fragen für angehende Lehrer und Lehrerinnen. Anhand klassischer philosophisch-pädagogischer Konzepte (Rousseau, Kant, Pestalozzi, Schleiermacher, Stirner, Buber, Spaemann) soll in die Thematik eingeführt werden. Historisch ist die Pädagogik ohnehin aufs Engste mit der Ethik verbunden, ja, manche, wie etwa Schleiermacher sprachen von der Pädagogik gar als einem Teil der Ethik. In einem zweiten Teil sollen alternative Schulkonzeptionen hinsichtlich ihres Autoritätsverständnisses zur Diskussion kommen (Waldorf, Montessori, Summerhill etc.). Die zu behandelnden Texte werden urheberrechtlich unbedenklich auf ILIAS bereitgestellt. Die Veranstaltung ist besonders für Studierende im BA Philosophie/Ethik (Lehramt) geeignet, sowie für Studierende des Ethisch-Philosophischen Grundlagenstudiums nach GymPO (speziell Studierende der Musik- und Kunsthochschule, die noch das Modul EPG I und/oder II benötigen). Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 24
Prof. Dr. Andreas Luckner Seminar Ethik bei Meister Eckhart CUS-Nummer: 127221018 Zeit: Dienstag, 15.45 - 17.15 Uhr Raum: M 11.82 Beginn: 19.04.2022 Meister Eckhart (ca. 1260 -1328 n. Chr.) hat eine in vielerlei Hinsicht radikale Ethik des Gewissens vertreten, aus deren Blickwinkel Normen bzw. Gebote zur ethischen Handlungsorientierung nur bedingt tauglich sind. Dies macht ihn für moderne, etwa existenzphilosophische Ansätze in der Ethik interessant, die ebenfalls davon ausgehen, dass es in der Ethik letztlich auf ein grundlegendes, authentisches Selbstverhältnis ankommt. So wird eine mittelalterliche Position in der Ethik systematisch unter dem Blickwinkel eines ethischen Individualismus lesbar: Bei Eckhart wird das Gewissen – das „Seelenfünklein“ als der Ort der Göttlichkeit im Menschen – als Bedingung dafür angesehen, dass für ein Individuum Handlungsgründe, die sich dann auch in Normen ausdrücken mögen, überhaupt in Betracht kommen; auch seine Haltungs-Konzepten von „Gelassenheit“ und mehr noch von „Abgeschiedenheit“ werden als frühe Formen eines Authentizitätsdenkens lesbar, nach dem ein Mensch letztlich vollkommen auf sich selbst gestellt sein muss. Kein Wunder also, dass Eckhart einen Ketzereiprozess an den Hals bekam. Das Seminar ist für fortgeschrittene Studierende gedacht, die keine Angst vor dem Operieren mit Ausdrücken wie „Gott“, „Seele“, „Sein“, „Ewigkeit“ etc. haben. Es sei aber vorausgeschickt, dass die mit diesen Ausdrücken verbundenen Inhalte nach einer intensiven Beschäftigung mit Eckhart, wie wir sie in diesem Seminar anstreben, sich vermutlich in komplett anderem Licht zeigen werden. Literatur: Es gibt keine ausschließlich und explizit ethischen Schriften von Eckhart; im Seminar werden wir eine Auswahl der (relativ leicht zugänglichen) „Deutschen Predigten“ lesen. Als Textgrundlage des Seminars dient uns die von Uta Störmer-Caysa besorgte mhd.-nhd. Ausgabe im Reclam Verlag, bitte anschaffen! (Meister Eckhart, Deutsche Predigten, Eine Auswahl, Reclam (Stuttgart) 2001, 6,40 €. Weitere Texte werden auf ILIAS bereitgestellt. Zur Einführung empfohlen: Norbert Winkler, Meister Eckhart zur Einführung, Hamburg (Junius) 2. Aufl. 2011; für so manche überraschende Einsicht in Bezug auf Eckhart steht Kurt Flasch, etwa in Meister Eckhart. Die Geburt der „Deutschen Mystik“ aus dem Geist der arabischen Philosophie, München (Beck), 3. Aufl. 2013. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 25
PD Dr. Nicola Mößner Seminar David Hume - Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand CUS-Nummer: 127221001 Zeit: Dienstag, 11.30 - 13.00 Uhr Raum: M 11.82 Beginn: 12.04.2022 1748 erschien erstmals David Humes Werk „Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand“ (An Enquiry Concerning Human Understanding, unter dem heutigen Titel jedoch erst 1758 veröffentlicht). Seit dieser Zeit wird es als eines der zentralen einführenden Werke in die (Theoretische) Philosophie betrachtet. In insgesamt zwölf Abschnitten behandelt Hume hierin grundlegende philosophische Fragen, die auch in der gegenwärtigen Diskussion nichts von ihrer Aktualität verloren haben. Zu den Themenstellungen, die Hume in der „Untersuchung“ diskutiert, zählen beispielsweise das Induktions- sowie das Skeptizismusproblem, die Frage nach dem Ursprung unserer Vorstellungen, Überlegungen zur Natur von Kausalität und Wahrscheinlichkeit, aber auch Fragen nach der Beurteilung von Wunderberichten und den Aufgaben der Philosophie. Ziel des Seminars ist es, durch die Lektüre und kritische Diskussion von Humes Text sowie ausgewählter Sekundärliteratur Einblicke in zentrale Themenbereiche der Theoretischen Philosophie zu erlangen. Literatur: - Hume, David: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand. 12. Aufl., hrsg. von J. Kulenkampff, Hamburg: Felix Meiner Verlag 1993. - Streminger, Gerhard: David Hume: ‚Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand‘. Ein einführender Kommentar. Paderborn u.a.: Schöningh 1995. - Kulenkampff, Jens (Hrsg.): David Hume. Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand. 2. Aufl., Berlin: Akademie Verlag 2013. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 26
PD Dr. Nicola Mößner Seminar Philosophie der Fotografie CUS-Nummer: 127221016 Zeit: Montag, 14.00 - 15.30 Uhr Raum: M 17.12 Beginn: 11.04.2022 Was ist Fotografie? Was unterscheidet sie von anderen bildhaften Darstellungsweisen? Kann man ihr den Status einer Kunst zusprechen? Sind Fotografien objektive Darstellungen? Seit der Erfindung der Fotografie begleitet diese der Nimbus einer besonderen Glaubwürdigkeit ihrer Darstellung. Es scheint fast so, als hinterlasse die Natur selbst ihren Abdruck im Bild. Fotografien werden daher häufig als Belege in den Wissenschaften, aber auch im juristischen oder journalistischen Bereich verwendet. Nichtsdestotrotz kennt jeder, der sich ein wenig mit der Technologie der Fotografie befasst hat, die verschiedenen Tricks und Techniken, um das perfekte Bild zu produzieren. Fotografieren ist eine Tätigkeit, deren Ergebnis – das fotografische Bild – durch die Intentionen des Fotografen maßgeblich beeinflusst werden kann. Hinzutreten die neuen Möglichkeiten und Herausforderungen, welche die Digitalfotografie für die Bildproduktion mit sich bringen. Im Rahmen des Seminars soll der Status der Fotografie im Spannungsverhältnis von Objektivität und Künstlichkeit untersucht werden. Anhand ausgewählter Texte werden wir unterschiedliche Antworten auf die gestellten Fragen kennenlernen und kritisch diskutieren. Es wird die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte vorausgesetzt! Literatur: - Walden, Scott (Hrsg.): Photography and Philosophy. Essays on the Pencil of Nature. Blackwell 2008. - Nida-Rümelin, J. und Steinbrenner, J. (Hrsg.): Fotografie zwischen Dokumentation und Inszenierung. Ostfildern: Hatje Cantz 2012. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 27
PD Dr. Nicola Mößner Seminar Was ist Wissenschaft? CUS-Nummer: 127221015 Zeit: Dienstag, 14.00 - 15.30 Uhr Raum: M 11.32 Beginn: 12.04.2022 Ziel des Seminars ist es, anhand der Lektüre von Einführungs- und ausgewählten Primärtexten einen Einblick in einige der zentralen Fragestellungen der Wissenschaftstheorie zu vermitteln. Insbesondere sollen einige klassische Positionen innerhalb der Wissenschaftstheorie zur Frage „Was ist Wissenschaft?“ diskutiert und die historische Entwicklung der Debatte zum Demarkationskriterium nachvollzogen werden. Literatur: - Chalmers, Alan F.: Wege der Wissenschaft. Einführung in die Wissenschaftstheorie. 6. verbesserte Aufl., Berlin und Heidelberg: Springer 2007. - Moulines, C. U.: Die Entwicklung der modernen Wissenschaftstheorie (1890 – 2000). Eine historische Einführung. Hamburg: LIT 2008. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 28
Gholamhossein Movahedian, MA Seminar Migrationsethik und Rassismuskritik CUS-Nummer: 127221067 Zeit: Blockveranstaltung am 11.-13. August 2022, je von 9-18 Uhr Beginn: Vorbesprechung am 1. Juli; nähere Informationen über Infophil Das Thema Migration ist in Deutschland allgegenwärtig. Der Diskurs reicht von der Anwerbung von Fachkräften im Gesundheitswesen bis hin zu Pushbacks von Migrant*innen an den europäischen Außengrenzen und der Rolle der europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex). Dabei stellen sich oft Fragen, deren Untersuchung Gegenstand einer philosophischen Betrachtung und für die Praktische Philosophie und vor allem für die Migrationsethik von großer Bedeutung ist. Wer sind die Migrant*innen? Gibt es einen Unterschied zwischen Migration und Flucht? Was hat es mit Aussagen wie "Refugees Welcome" oder "Build that Wall" auf sich? Hat jede*r das Recht auf Ein- und Auswanderung? Was bedeutet es genau, wenn wir von offenen und geschlossenen Grenzen reden? Welche Verantwortung haben die Ankunftsländer den Migrant*innen gegenüber? Welche Verantwortung tragen Migrant*innen? Haben wohlhabende Länder besondere Pflichten? Inwieweit sollten Ängste und Sorgen der Ankunftsgesellschaft in der Migrationsethik und -politik mitberücksichtigt werden? Eine Tatsache, die in der kontroversen Diskussion um Ein- und Auswanderung und dem philosophischen Diskurs über die Ethik von Einwanderungsbeschränkungen wenig Aufmerksamkeit findet, ist, dass die Geschichte der Einwanderungskontrollen auch von Rassismus geprägt ist. Race und Ethnizität spielen in der Debatte kaum eine Rolle. Als Schwerpunkt wird im Seminar die Überschneidung von Migration und Diskriminierung thematisiert; es soll der Frage nachgegangen werden, was sich über die Ethik der Einwanderungskontrollen herausstellt, wenn wir race und ethnische Zugehörigkeit von den Rändern ins Zentrum unserer philosophischen Auseinandersetzung mit dem Thema Migration rücken. In diesem Seminar werden neue Ansätze in der Migrationsethik diskutiert und dabei die Rolle von Diskriminierung genauer untersucht. Die folgende Literatur ist unter anderen Texten zwar Grundlage unserer Diskussion, ihre Anschaffung setzt eine Teilnahme jedoch nicht voraus. Die Seminartexte werden online zur Verfügung gestellt: - Frank Dietrich (Hrsg.): Ethik der Migration. Philosophische Schlüsseltexte. Berlin (Suhrkamp) 2017. - Kristina Lepold & Marina Martinez Mateo (Hrsg.): Critical Philosophy of Race. Ein Reader. Berlin (Suhrkamp) 2021. - Luara Ferracioli: Liberal Self-Determination in a World of Migration. New York (Oxford University Press) 2022. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 29
Dr. Michael Nerurkar Seminar Was ist Metaphysik? CUS-Nummer: 127221066 Zeit: Freitag, 14.00 - 15.30 Uhr Raum: M 11.71 Beginn: 22.04.2022 Metaphysik ist die Kern- und Königsdisziplin der Philosophie: Ohne Metaphysik gibt es auch keine Philosophie. Das Seminar widmet sich der Geschichte und Systematik metaphysischen Denkens und seiner Kritik, das heißt es werden hauptsächlich klassische Texte gelesen und diskutiert. Die Lehrveranstaltung findet zum Teil in Präsenz statt, zum Teil online. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 30
Dr. Ulrike Pompe-Alama Seminar Einführung in die Philosophie des Geistes CUS-Nummer: 127221010 Zeit: Geblockt, jeweils Freitag, 9.45 - 15.30 Uhr (22.4., 29.4., 6.5., 13.5.) Raum: M 11.62 Beginn: Vorbesprechung online am 11.4. (19 Uhr) Nachbesprechung online am 20.5. (9.45 Uhr) Das Seminar ist für Studierende in der Studieneingangsphase konzipiert und führt in die Hauptfragen der Philosophie des Geistes ein: Wie gestaltet sich das Verhältnis von Körper zu Geist? Wo lässt sich das Phänomen des Bewusstseins verorten, wie lässt es sich erklären? Was sind geistige Eigenschaften? Welche Rolle spielt der Körper für Denken, Wahrnehmen und Fühlen? Anhand einschlägiger Autoren und begleitender Sekundärliteratur werden die wichtigsten Theorien und Ansätze vorgestellt. Texte werden über ILIAS bereitgestellt. Am Montag, dem 11.4.2022, findet die Vorbesprechung statt (19.00 Uhr via Webex – bei Interesse bitte diesen Termin schon mal freihalten). Hier werden Kleingruppen eingerichtet, die für das Seminar anschauliche Beispiele in Präsentationen aufbereiten werden. Das Vorstellen einer Präsentation sowie regelmäßige Teilnahme und das Vorbereiten der Seminarliteratur sind Prüfungsvoraussetzungen. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 31
Dr. Ulrike Ramming Seminar Theodor W. Adorno - Minima Moralia CUS-Nummer: 127221023 Zeit: Dienstag, 9.45 - 11.15 Uhr Raum: M 11.42 Beginn: 12.04.2022 „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ zählt zu den berühmtesten Sätzen aus Adornos moralphilosophischem Hauptwerk, das den Untertitel Reflexionen aus dem beschädigten Leben trägt. Stilistisch als eine Sammlung von Aphorismen formuliert, unterzieht Adorno das philosophische Erbe der Moralphilosophie einer kritischen Re-Lektüre. Gegenüber dem von Kant in der Ethik postulierten autonomen Individuum, das die Prinzipien, an dem sich sein Handeln orientieren soll, auf der Grundlage vernünftiger Überlegungen entwickelt, stellt Adorno die Frage, wie dieses unter gesellschaftlichen Bedingungen, die seine Autonomie verhindern, zu einem ethisch verantwortungsvollen Leben gelangen kann. Ziel der gemeinsamen Lektürearbeit ist es, sowohl die kritischen Impulse, mit denen sich Adorno nicht nur mit der Ethik Kants, sondern auch derjenigen Schopenhauers und Nietzsches auseinandersetzt, zu rekonstruieren als auch die von Adorno formulierte, eigene moralphilosophische Position zu verfolgen. Literatur: Adorno, Theodor W.: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Gesammelte Schriften Bd. 4, Berlin (dieser Band muss selbst angeschafft werden; bitte erwerben Sie keine anderen Ausgaben). Es wird vorausgesetzt, dass der Text vor Beginn der Vorlesungszeit bereits einmal gelesen wurde. Zur Einführung: Schweppenhäuser, Gerhard: Ethik nach Auschwitz. Adornos negative Moralphilosophie, Wiesbaden 2016 Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 32
Dr. Ulrike Ramming Seminar Bildung und soziale Ungleichheit CUS-Nummer: 127221024 Zeit: Dienstag, 14.00 - 15.30 Uhr Raum: M 17.12 Beginn: 12.04.2022 Seit den Veröffentlichungen von Didier Eribon und Edouard Louis sowie den Romanen von Annie Ernaux rückte die Frage, inwiefern die soziale Herkunft über Bildungschancen entscheidet, in das Interesse einer breiteren Öffentlichkeit. Empirische Studien machen darüber hinaus seit längerem deutlich, dass gerade das Bildungssystem der Bundesrepublik den sozialen Aufstieg über Bildung eher erschwert als fördert. Im Zentrum des Seminars steht die philosophische Diskussion zwischen Jacques Rancière und Pierre Bourdieu, die eine Tradition der Bildungsdiskussion innerhalb der französischen Literatur, Pädagogik und Philosophie fortsetzt und in der es um die Frage geht, ob Bildungsinstitutionen prinzipiell reformierbar sind oder ob sie Bildung per se, durch ihren autoritären Charakter, verhindern. Anders formuliert: ermöglicht Unterrichten Emanzipation oder verhindert es sie? Für die Teilnehmer/innen wird eine Textsammlung erstellt, die Ihnen zu Beginn des Semesters auf ILIAS bereitgestellt wird. Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 33
Dr. Ulrike Ramming Seminar Mitleidsethik bei Schopenhauer CUS-Nummer: 127221003 Zeit: Montag, 9.45 - 11.15 Uhr Raum: M 11.62 Beginn: 11.04.2022 Die von Schopenhauer formulierte Mitleidsethik stellt eine deutliche Gegenposition zur Gefühlsvergessenheit rationalistischer Moralkonzeptionen dar, wie sie vor allem für die Aufklärung charakteristisch sind. Zugleich bewegt sie sich in einer produktiven, nicht durchwegs in Ablehnung verharrenden Kritik an Kants Ethik. Grundlage ist die in den beiden Bänden des Hauptwerks Die Welt als Wille und Vorstellung entwickelte Willensmetaphysik: Die Fähigkeit von Menschen, sich selbst und ihr Verhältnis zur Welt als ein einheitliches zu erfahren, wird nicht, wie bei Kant, als Leistung des Verstandes begriffen, sondern hat ihren Grund in den Erfahrungen des Leibes; Bewusstseinszustände werden als bloße Produkte von Gehirntätigkeiten aufgefasst. Moralische Relevanz ergibt sich aus der Tätigkeit des Willens, der als Prinzip des Egoismus, der Selbsterhaltung, der Bedürfnisbefriedigung zu instabilen Zuständen führt, die immer wieder zurück fallen in Zustände des Mangels und des Leids. Leiden und Wille gelten somit als Grundmomente von Welt. Mitleid ist auf dieser Grundlage nicht als Gefühl zu verstehen, sondern als die Einsicht in die Verbundenheit aller im Leiden, im Mitleiden, als Grundlage von Solidarität untereinander. Achtung: die Literatur muss selbst angeschafft werden, die drei unten angegebenen Texte müssen vor Beginn der Vorlesungszeit einmal gelesen und durchgearbeitet sein. Literatur: Schopenhauer, Arthur: Sämtliche Werke in fünf Bänden, Bd. III: Kleinere Schriften, Berlin: suhrkamp 2016; darin: - Die beiden Grundprobleme der Ethik - Preisschrift über die Freiheit des Willens - Preisschrift über die Grundlage der Moral Zur Vorbereitung: Schopenhauer-Handbuch. Leben-Werk-Wirkung, Stuttgart 2018 The Oxford Handbook of Schopenhauer, Oxford UP 2020 (digitaler Zugang über die WLB) Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen und GasthörerInnen geöffnet. 34
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