Kosten runter Ärzte raus - Die Artikel-15a-Vereinbarung und die Folgen - Ärztekammer Steiermark

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Kosten runter Ärzte raus - Die Artikel-15a-Vereinbarung und die Folgen - Ärztekammer Steiermark
Das Magazin der Ärztekammer Steiermark                                       Dezember 2016

                                         Baustelle. Gastroenterologe Günter Krejs baut
                                         laufend an einer historischen Weihnachtskrippe.
                                         Blockade. Doris Hönigl drängt weiter auf GKK-
                                         stellen für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
                                         Brisbane. Peter Soyer wurde von renommierter
                                         australischer Universität geehrt.

 Die Artikel-15a-Vereinbarung und die Folgen

                          Kosten runter
                           Ärzte raus
                                                                                                  Foto: Fotolia

                                                                              P.b.b. GZ 02Z033098 M
                                                       Ärztekammer für Steiermark, Kaiserfeldgasse 29,
                                                            8010 Graz, Retouren an PF555, 1008 Wien
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GEÖFFNET. NOCH.
Obwohl die gefährliche Gesundheitspolitik
        die Ordinationen bedroht.

      Bald schon GESCHLOSSEN,
wenn die gefährliche Gesundheitspolitik
           sie vernichtet hat.

                     Wir fordern:

            Keine weiteren Einsparungen!
   Bei der Gesundheit gilt: Weniger ist nicht mehr.

  Breites wohnortnahes Angebot und individuelle
 Wahlmöglichkeiten statt einheitlicher Staatsmedizin!

   Das, was im Gesundheitssystem gut funktioniert,
       endlich ausbauen und weiterentwickeln!

                                                  #wenigeristnichtmehr
                                            www.wenigeristnichtmehr.at
                                            fb.com/wenigeristnichtmehr
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update im Dezember

                                                          Der Link                          http://wenigeristnichtmehr.at/
                                                         Die Artikel-15a-Vereinbarung und deren Umsetzungsgesetz 2016 drohen vor allem eines
                                                         zu bringen: noch mehr Einschränkungen im Gesundheitsbereich – auf Basis der Vorgaben
                                                         des Finanzministeriums. Auf der Website werden die Auswirkungen für Patientinnen und
                                                         Patienten übersichtlich dargestellt – auch in einem Video. Die beschönigende Politsprache
                                                         wird ins Deutsche übersetzt, Punkt für Punkt: Es geht um die kassenärztliche und wahl-
                                                         ärztliche Versorgung genauso wie um die Spitäler und Ambulanzen.

  Datum                                                                                           schlagzeile
                          14. Jänner 2017                                                                      Die neue 15a-Vereinbarung zwischen Bund und
   An diesem Samstag findet von 9.00 bis 17.00 Uhr im Austria                                                  Ländern sowie ein Gesetz sehen mehr Macht für die
   Center Vienna der Österreichische Impftag 2017 statt; unter                                                 Krankenkassen vor. Damit werde, so der steirische
   dem Motto „Gesunde Gesellschaft – gehört Impfen (noch)                                                      ÄK-Präsident Herwig Lindner, eine rote Linie über-
   dazu?“ Online-Anmeldung und Informationen unter:                                                   schritten. „Für den Fall, dass diese Regelungen in Kraft
   www.impftag.at                                                                                     treten, wird der Gesamtvertrag mit der GKK gekündigt“,
                                                                                                      stellt Lindner in Aussicht. Einen analogen Beschluss hat die
                                                                                                      Ärztekammer Oberösterreich gefasst.
                                                                                                                              Kronen Zeitung, 12. November 2016
  Die Zahl
                                           3,1                                                    Buchtipp
   Millionen Österreicher haben eine private Krankenversi-                                                               KörpersprachlICH. Wirkung ohne Worte
   cherung – bei steigender Tendenz. Die Zusatzversicherung                                                              Von: Sigrid Tschiedl
   punktet nicht nur mit dem Ein-Bett-Zimmer im Kranken-                                                                 Verlagshaus der Ärzte
   haus, sondern oft auch mit dem „Privatarzttarif“, der den                                                             ISBN 978-3-99052-138-0
   Besuch bei niedergelassenen Wahlärzten inkludiert.                                                                    EUR 19,90

                                                                                  Körpersprache ist eine Muttersprache, die
                                                                                  ab der Geburt gelernt wird. Sie entfaltet
 Fortbildungstipp                                               sich abhängig von den Umgebungsbedingungen und ist Ident-Nr. A-1
                                                                                                                                                                            Fotos: Comstock, Verlagshaus der Ärzte, Ärztekammer
                                                                einerseits allgemein verständlich, aber andererseits indivi-
                                                         Klimakompensierte
                              „Stay Tuned! Leben, arbeiten,
                                                                              Produktion                  Klimakompensierte Produktio
                                                                duell wie ein Fingerabdruck. Das Buch „KörpersprachlICH“
                               gesund bleiben“: Zu diesem    www.climate-austria.at                           www.climate-austria.at
                                                                der Wiener Theaterschaffenden, Autorin und psycholo-
                               Thema findet am 7. Febru-        gischen Beraterin Sigrid Tschiedl informiert über die cere-
                               ar 2017 von 9.30 bis 16.00       bralen Grundvoraussetzungen des körperlichen Ausdrucks
                               Uhr im Grazer Meduni-            sowie über die vier Elemente der Körpersprache und
                               Hörsaalzentrum eine hoch-        präsentiert praktische Übungen vom Raum-Erfüllen bis
 schulübergreifende Tagung statt. Die Teilnahme ist für         zum „Pistolenheldengang“. Es soll dazu befähigen, eigene
 Bedienstete aller steirischen Unis kostenlos. Anmeldung        körpersprachliche Signale bewusst einzusetzen und unaus-
 bis Ende Jänner unter: gesund@medunigraz.at                    gesprochene Botschaften anderer zu entschlüsseln.

                                                                                                                          Förderung                            Kennzeichnung
IMPRESSUM: Medieninhaber (Verleger): Ärztekammer für Steiermark, Körperschaft öffentlichen Rechts | Redak­-
tionsadresse: 8010 Graz, Kaiserfeldgasse 29, Tel. 0316 / 8044-0, Fax: 0316 / 81 56 71, E-Mail: presse@aekstmk.or.at |
                                                                                                                         nachhaltiger                          für vorbildliche
Chefredaktion: Martin Novak | Koordination: Mag. Ursula Jungmeier-Scholz | Redaktionelle Betreuung und Produk-          Waldwirtschaft                         Waldwirtschaft
tion: CONCLUSIO PR Beratungs Gesellschaft mbH, Schmiedgasse 38, 8010 Graz | Gestaltung: Konrad Lindner |                PEFC/06-39-22                          HCA-COC-10029
Anzei­gen: Johann Grasser, Mediaberatung 8010 Graz, Wittenbauerstraße 77b T 0699/12 80 18 28 grasser.med@gmail.
com; Mit „Promotion“ gekennzeichnete Texte sind entgeltliche Veröffentlichungen im Sinne § 26, Mediengesetz. |                   Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“
Druck: Stmk. Landesdruckerei GmbH, 8020 Graz | Abonnements: Eva Gutmann, Ärztekammer Steiermark, Tel. 0316                       des Österreichischen Umweltzeichens,
                                                                                                                                                                            Foto:

/ 8044-40, Fax: 0316 / 81 56 71. Jahresabonnement (11 Ausgaben) EUR 25,–.                                                        Medienfabrik Graz, UW-Nr. 812

                                                                                                                                  Ærzte Steiermark || 12|2016        3
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                                                                                                         Themen
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                                                                                                         Cover. Die lange Reise zur steirischen Reform               12
                                                                                                         Serie. Günter Krejs.
                                                                                                         Zwischen Ochs und Esel, Meduni und Kongressen               14
                                                                                                         Statistik. Die richtigen Zahlen                             16
                                                                                                         Kommunikation. Zehnmal Kinder in der „Krone“                21
                                                                                                         Virtuelle EBA: Erfahrungen werden gesammelt                 22
                                                                                                         Ärztekammer. ÄK-Wahl 2017                                   23
                                                                                                         Kommunikation. Schreibfehler oder Schneeball:
                                                                                                         Ursprünge der Medizinmythen                                 26
                                                                                                         Gesundheitspolitik.
                                                                                                         Kinder- und Jugendpsychiatrie: Weiter keine Kassenstellen   30
                                                                                                         CIRS. Verlorener Arztbrief – doppelter Rettungstransport    31
                                                                                                         Expertentipp. Online-Abwesenheitsmeldung                    31
                                                                                                         Wirtschaft & Erfolg. (K)ein Ort des Grauens                 32
                                                                                                         Rat & Daten. News 2017                                      33
                  Richtig Handeln                                                                        Forschung in der Steiermark.
                  Was so logisch klingt, wird im neuen Bund-Länder-                                      Grazer MRT-Entwicklung untersucht Eiseneinlagerungen        34
                  Vertrag zur Gesundheit schlicht ins Gegenteil verkehrt.
                  Wieder einmal ist Widerstand nötig, auch im Interesse der
                  Patientinnen und Patienten.
                  Seite 8                                                                                Angestellte Ärztinnen und Ärzte
                                                                                                         Kommentar                                                    6
                                                                                                         Recht für Spitalsärzte: „… in Gottes Hand“                  36
                                                                                                         #wirsinddiezukunft. Neue Bilder.                            38
                                                                                                         Basisausbildung: Viel zu tun                                41

                                                                                                         Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
                                                                               ISSN 2443-8014 (online)

                                                                                                         Kommentar                                                    7
                                                    Joint Report
                                                    on Health Care and                                   Ärztesuche: Hilfe für Gemeinden                             43
                                                    Long-Term Care Systems                               Bezirksärzteversammlungen                                   44
                                                    & Fiscal Sustainability                              Rezension. An der Pforte zum Behandlungszimmer              47
                                                                                                         Serie Praktisch Täglich.                                    48
                                                     Volume 1                                            Kommt heuer das Christkind?

                                                    INSTITUTIONAL PAPER 037 | OCTOBER 2016               Debatte                                                      6
                      EUROPEAN ECONOMY                                                                   News                                                        35
                                                                                                         Planstellenausschreibung                                    49
                                                                                                         Referate                                                    51
                  richtig Rechnen                                                                        Kleinanzeigen                                               53
                  Die Angaben über Gesundheitskosten schwanken.                                          Personalia                                                  55
                  Explodierende Gesundheitskosten, von denen in Österreich                               Fachkurzinformation                                         58
Fotos: Schiffer

                  gerne gesprochen wird, sind ein Mythos.                                                Quinz                                                       61
                  Seite 16                                                                               Ad Personam                                                 62

                  4
                                                     Economic and
                      Ærzte Steiermark || 12|Financial
                                                2016
                                            Economic
                                            Committee
                                                       Affairs
                                                       Policy
Kosten runter Ärzte raus - Die Artikel-15a-Vereinbarung und die Folgen - Ärztekammer Steiermark
Friedliche Weihnachten
 und ein glückliches Jahr 2017
 wünscht das Präsidium der Ärztekammer Steiermark

 Dr. Herwig Lindner
 Präsident

 Dr. Martin Georg Millauer
 Vizepräsident

 Dr. Martin Wehrschütz
 Vizepräsident

 Dr. Jörg Garzarolli
 Vizepräsident

 Dr. Astrid Preininger
 Finanzrefererentin

 Dr. Johannes Greimel
 Kammeramtsdirektor

epikrise                  Kurze Nachricht aus der Redaktion

                          In diesem AERZTE Steier-       Medizinischen Universi-        werden auch die Absolven-
      AERZTE              mark gibt es eine Premiere:    täten. Das denkt zumindest     tinnen und Absolventen in
      Steiermark sucht    Wir veröffentlichen zwei In-   die überwiegende Zahl der      Österreich bleiben, lautet
      Ärzte für die       serate, mit denen Gemein-      AERZTE Steiermark-Lese-        das Argument. Für eine
      Steiermark.         den – Birkfeld und Hat-        rinnen und Leser. Wenn         reine Studienplatz-Vermeh-
                          zendorf – Kassenärzte für      die ärztliche Ausbildung       rung sind nur 16 Prozent
                          Allgemeinmedizin suchen.       und Arbeit attraktiver wird,   der Befragten.
                          Diese Inserate sind für die
                          Gemeinden kostenlos. Weil      AERZTE Steiermark Frage des                1,7
                          Gemeinden, die die Zukunft     Monats: Mehr Studienplätze                       16,2
                                                                                             19,2
                          ihrer ärztlichen Versorgung    gegen den Ärztemangel?
                          sichern wollen, jede Unter-      Ja
      Folgen Sie uns      stützung verdienen.              Nein, mehr für Ärzte tun                         22,6
      auch auf Twitter:                                    Bedingungen verbessern             40,2
      www.twitter.com/
                                                                                                                       Foto: Comstock

                          Keine Unterstützung sind         Das hilft nur Deutschland
      AERZTE_NEWS         mehr Studienplätze an den        Sonstiges                 n=235

                                                                                    Ærzte Steiermark || 12|2016    5
Kosten runter Ärzte raus - Die Artikel-15a-Vereinbarung und die Folgen - Ärztekammer Steiermark
kont a                                                    intra
                   Waltraud Fischer                                       Martin Wehrschütz

                   Auch Verunsicherung                                    Barrieren abbauen,
                   kann krank machen                                      nicht aufbauen

Die Gewährleistung optimaler medizinischer Versor­        Kassenverträge gelten bis zum 70. Lebensjahr. Mit
gung ist den BürgerInnen ein großes Anliegen und          diesem an sich vernünftig klingenden Argument
so werden die Umstrukturierungsmaßnahmen in den           wurde auch die Übergabepraxis von 65 auf 70 Jah-
regionalen Krankenhäusern mit Argusaugen beobach­         re ausgedehnt.
tet. Bis heute kreidet die Bevölkerung es der Politik
an, dass im Jahr 2012/2013 die Geburtshilflichen Ein­     Für angestellte Ärztinnen und Ärzte, die daran
heiten in den LKH Wagna und Voitsberg geschlossen         denken in die Kassenpraxis zu gehen – und so
wurden, obwohl vor den Wahlen anderes publiziert          viele sind das ja nicht –, die nicht gefragt wurden,
wurde.                                                    ob sie diese Änderung wollen, klingt dieses Modell
                                                          aber nicht attraktiv.
Hätte man der Bevölkerung gleich von vornherein
reinen Wein eingeschenkt und die Fakten ehrlich auf       Das Übergabepraxismodell ist immer gut für die
den Tisch gelegt, wäre sie mit der Thematik sicherlich    Übergeber. Für die, die eine Praxis übernehmen
anders umgegangen.                                        wollen bzw. eine Kassenstelle anstreben, die frei
                                                          geworden ist, gilt das aber nicht zwangsläufig.
Immer wieder steht die Frage im Raum: Unter welchem
Stern steht die Zukunft des LKH Wagna? Einerseits gilt    Es kann sogar die Barrieren erhöhen, es kann für
der Bezirk Leibnitz als starke Zuzugsregion, anderer­     Ärztinnen und Ärzte, die mit den Forderungen
seits ist für den Patienten aber auch die zumutbare Er­   eines Übergebers nicht zurechtkommen, sogar
reichbarkeit von Graz oder Deutschlandsberg gegeben.      hemmend sein. Es ist jedenfalls keine Maßnahme,
                                                          um das beklagte hohe Durchschnittsalter der Kas-
Viel wurde in den letzten Jahren im LKH Wagna inves­      senvertragsärzte zu senken.
tiert. Die Auslastung ist sowohl auf der Internen als
auch auf der Chirurgie sehr zufriedenstellend. Das ist    Mit der Novellierung der Übergabepraxisregelung
ein Beweis dafür, dass das Krankenhaus vor Ort großes     wurde – bei allen guten Absichten, die vielleicht
Vertrauen genießt.                                        damit verbunden waren – das Kind mit dem Bade
                                                          ausgeschüttet. Man hätte darüber wohl etwas län-
Das Tumorboard, das in Zusammenarbeit mit dem             ger und intensiver nachdenken sollen.
LKH West angeboten wird, gilt als Quantensprung
in der Qualitätsverbesserung der Behandlung von           Es muss sich im Inhalt der Novelle der Übergabe-
Krebspatienten.                                           praxisregelung noch einiges verändern, dies wird
                                                          in einem Niederlassungsausschuss demnächst be-
Der Politik sei ins Stammbuch geschrieben: Die Be­        sprochen Gemeinsam kann man einen guten Weg
völkerung lehnt Ferndiagnosen ab und hat den großen       finden.
Wunsch, dass das LKH Wagna ein unverzichtbarer und
zukunftsgesicherter Partner in der steirischen Kran­      Denn darum geht es ja: Sicherzustellen, dass junge
kenhauslandschaft bleibt.                                 Ärztinnen und Ärzte Kassenpraxen übernehmen
                                                          wollen und leichter übernehmen können.
Informationen aus erster Hand haben sich auch alle
Mitarbeiter verdient, die rund um die Uhr zum Wohle       Das ist unzweifelhaft ein wichtiger Schritt, um
der Patienten das Beste geben! Wir alle wissen: Verun­    dem Ärztemangel im Kassensystem erfolgreich
sicherung und Ungewissheit sind nicht leistungsför­       beizukommen. Und das wollen alle.
dernd und heben nicht unbedingt das Wohlbefinden.
                                                          Vizepräsident Dr. Martin Wehrschütz
Waltraud Fischer ist leitende Redakteurin der             ist Obmann der Kurie Angestellte Ärzte.
WOCHE Leibnitz.
                                                          Weiterer Kurienbericht ab Seite 36.

6   Ærzte Steiermark || 12|2016
Kosten runter Ärzte raus - Die Artikel-15a-Vereinbarung und die Folgen - Ärztekammer Steiermark
debatte

extra                                                 Standortbestimmung
                Jörg Garzarolli                        Herwig Lindner

                Das Bewährte                           Gemeinsam die Politik
                entwickeln                             wachrütteln

Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sind gegen         Der Protest ist laut und deutlich. Und wird absichtlich missver-
Primärversorgungszentren und Primärversor-             standen. Die Ärztinnen und Ärzte wurden von einer Gesund-
gungszentren sind für alle toll, außer für nieder-     heits- und Finanzpolitik, die auf Kostensenkung und ungestörte
gelassene Ärzte. Diese Behauptung ist doppelt          Machtausübung aus ist, als Feindbild auserkoren, alle anderen,
falsch.                                                die ebenfalls vor der Demontage der Gesundheitsversorgung
                                                       warnten, gleich mit Missachtung gestraft. Oder hat irgendwer
Vernünftige ärztliche Zentren, auch gemeinsam          irgendwo gelesen, dass der Österreichische Bundesverband für
mit anderen Gesundheitsberufen, in denen wir           Psychotherapie, der immerhin 3.200 Psychotherapeutinnen und
einigermaßen ungehindert von Kontingenten,             Psychotherapeuten vertritt, Ende November in einer Resolution
veralteten Leistungskatalogen unsere Patienten        „gegen die von der Gesundheitsverwaltung auf raschem Wege
nach dem Stand der Wissenschaft und den Pa-            betriebene ‚Ökonomisierung‘ der Kranken-
tientenbedürfnissen (ja auch Bedürfnisse sind          behandlung“ aufgetreten ist? Oder dass
ernst zu nehmen, nicht nur der „Bedarf“, wie ihn       die Bundeskonferenz der Freien Berufe
Gesundheitsplaner verstehen) finden nicht nur          mit mehr als 79.000 Mitgliedern die Ände-
junge Ärztinnen und Ärzte gut. Wir sehen sie           rungen als „Angriff auf die Freiberuflich-
nur nicht.                                             keit“ bezeichnete?

Wir sehen einige wenige Zentren in zentralen          Nein, das wollte keiner hören. Stattdessen
Orten, in denen Ärzte das tun müssen, was ihnen       wurde darauf hingewiesen, dass die Patientinnen und Patienten
Staat, Krankenkassen oder private, dem „Share-        nicht die Stimme erheben. Nur: die haben keine. Sie werden vor-
holder Value“ verpflichtete Konzerne auftragen,       geblich durch einen so genannten „Patientenanwalt“ repräsentiert,
während die ärztliche Versorgung „am Land“, in        der Beamter bei der Niederösterreichischen Landesregierung
den Seitentälern und Kleingemeinden ausradiert        ist und dem noch nie aufgefallen ist, dass die Kassenversorgung
wird.                                                 in Österreich seit Jahren schlechter geworden ist, und der selbst
                                                      dann schweigt, wenn – immerhin – die Volksanwaltschaft auf die
Wir sehen, dass dieser Form von Zentren ein           fehlende kassenärztliche Versorgung bei Kinder- und Jugendpsy-
bisschen Geld versprochen wird, das anders-           chiatrie in der Steiermark hinweist.
wo weggenommen wird. Und damit auch die
wohnortnahe medizinische Versorgung, die für          Wir Ärztinnen und Ärzte haben immer ein gemeinsames Inte-               Fotos: Ärztekammer Steiermark/Schiffer, Furgler, Hassler/Kleine Zeitung. Grafik: Mirko Maric´
chronisch kranke und alte, aber auch für alle an-     resse mit der Bevölkerung: Wir wollen eine umfassende, dem Be-
deren Patienten, die regelmäßig oder unerwartet       darf genügende, wohnortnahe Gesundheitsversorgung. Und wir
ärztliche Hilfe brauchen, etwas anderes ist als der   müssen uns vor unseren Patientinnen und Patienten auch täglich
lang geplante Kauf eines Flachbildfernsehers. Für     persönlich rechtfertigen, wenn es Mängel gibt. Politiker und Kas-
den kann man schon weiter fahren. Für ein Kind,       senfunktionäre müssen das nicht. Sie können weghören.
das plötzlich hohes Fieber hat, aber nicht.
                                                      Es geht um Macht und Einfluss? Ja: Es geht darum, die Macht der
Selbstverständlich, die Medizin muss sich wei-        Krankenkassen nicht noch weiter zu erhöhen. Denn sie haben
terentwickeln, auch strukturell. Gruppenpraxen,       diese Macht in den letzten Jahren schon dazu genutzt, um weni-
Jobsharing, Netzwerke und auch vernünftige            ger leisten zu müssen. Es geht darum, den Einfluss der Ärztinnen
Zentren gehören dazu.                                 und Ärzte auf die Sicherung der Versorgung nicht völlig zurück-
                                                      zudrängen.
Die Vernichtung des Bewährten aber nicht.
                                                      Gemeinsam mit unseren Patienten die Politik wachzurütteln
Vizepräsident Dr. Jörg Garzarolli                     habe ich als Ziel vor, am und nach dem Aktionstag formuliert.
ist Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte.           Dieser Aufgabe müssen wir uns täglich stellen.

Weiterer Kurienbericht ab Seite 43.                   Dr. Herwig Lindner ist Präsident der Ärztekammer Steiermark.

                                                                                          Ærzte Steiermark || 12|2016     7
Kosten runter Ärzte raus - Die Artikel-15a-Vereinbarung und die Folgen - Ärztekammer Steiermark
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                  Gesundheit in Gefahr
                 #wenigeristNICHTmehr – was so logisch klingt, wird im neu-                                                                      Promotoren machten im
                 en Bund-Länder-Vertrag zur Gesundheit schlicht ins Gegenteil                                                                    Vorfeld der parlamenta-
                 verkehrt. Dazu sollen Ärztinnen und Ärzte in der Planung zu                                                                     rischen Debatte plakativ
                 schlichten Befehlsempfängern degradiert werden. Wieder ein-                                                                         auf die sich öffnende
                 mal ist Widerstand nötig, auch im Interesse der Patientinnen                                                                  Kostenschere aufmerksam:
                 und Patienten.                                                                                                                   in rund einem Dutzend
                                                                                                                                                österreichischer Einkaufs-
                                                                                                                                                 straßen, hier in der Her-
                                                                                                                                                         rengasse in Graz.

                 „ K o s t e n d ä m p f u n g s p f a d “,   Finanzziele“ formuliert. Der    Bundeszielsteuerungskom-         Prozentsatz ignoriert aber die
                  nicht zum ersten Mal wird                   Gesundheitspolitik blieb und    mission wird bereits darauf      Geldentwertung und schließt
                  mit diesem Polit-Wort die                   bleibt nur die Aufgabe, diese   hingewiesen, dass die Einspa-    auch private Ausgaben ein –
                  Tatsache beschönigt, dass we-               strengen Auf lagen entspre-     rungsziele von Ländern und       die aber für den öffentlichen
                  niger als nötig einfach zu                  chend zu verpacken und zu       Krankenkassen schon weit         Haushalt keine Rolle spielen.
                  wenig ist. Bereits 2012 wurde               verkaufen.                      übererfüllt sind. Es wird mehr
                  mit der Stabilitätsvereinba-                                                reduziert, als ursprünglich   In dieser Statistik liegt Ös-
                  rung eine mehr oder minder                  Weniger Geld                    geplant.                      terreich gar nicht so weit
                  beliebige Kostenobergrenze                  für die Gesundheit                                            vorne wie es Gesundheitspoli-
                  für die Gesundheitsausgaben                 Um diese Kostenreduktionen Im aktuellem Bericht der tiker gerne beklagen, nämlich
                  in Österreich eingezogen. Mit               verdaulich zu machen, wird Europäischen Kommission deutlich hinter Ländern wie
                  der neuen 15a-Vereinbarung                  über die massiv steigenden (siehe Seite 16) ist schwarz Deutschland, den Niederla-
                  sollen die Daumenschrauben                  Gesundheitsausgaben ge- auf weiß zu lesen, dass die den, Dänemark oder Schwe-
                  noch stärker angezogen wer-                 klagt, die einerseits durch den inflationsbereinigten öffent- den.
                  den. Gleichzeitig wird aber                 höheren Bedarf einer älter lichen Gesundheitsausgaben
                  von 200 Millionen Euro für                  werdenden Gesellschaft zwar Österreichs im Jahr 2013 nur Ärzte hinaus
                  die Primärversorgung und                    begründet sind, aber durch mehr 7,7 Prozent des Brut- Die einfachste Methode, die-
                  steigender Qualität gespro-                 höhere Effizienz doch vermie- toinlandsprodukts betrugen. sen Kostendämpfungs- und
                  chen – was nüchtern be-                     den werden könnten.             In den Jahren 2009 bis 2012 Leistungskürzungspfad mög-
                  trachtet nur eine Schutzbe-                                                 waren es zwischen 7,9 und 8,0 lichst ungestört weitergehen
                  hauptung ist. Denn die 200                  Nur: Die Fakten sprechen Prozent. In den öffentlichen zu können, ist es, den un-
                  Millionen kommen selbstver-                 eine andere Sprache. Im letz- Aussagen wird immer von 11 bequemen Einfluss der Ärz-
                  ständlich aus dem „kosten-                  ten Monitoringbericht der Prozent gesprochen. Dieser tinnen und Ärzte und der
                  gedämpften“, also kleineren
                  Topf und gehen anderswo ab.
                  Und – siehe oben – weniger
                                                                „Das Gesundheitssystem wird stillschweigend abgebaut“
                  ist nicht mehr, schon gar nicht
                  mehr Qualität.                                In der öffentlichen Diskus-   gel – leider zumeist abseits     stillschweigend abgebaut.
                                                                sion wird die Debatte um      des Mainstreams.                 Anstelle einer Grundsatzdis-
                 Die Vorgaben für die Ein-                      das Gesundheitssystem                                          kussion gibt es Leistungskür-
                 schränkungen im Gesund-                        meist nur als Schlagab­       So war im österreichischen       zungen in kleinen Schritten“,
                 heitsbereich sind ursprüng-                    tausch zwischen den Pro­      Online-Ableger der Neuen         schrieb Autor Moritz Mo-
                 lich nicht das Ergebnis ge-                    tagonisten inszeniert, Be­    Zürcher Zeitung, nzz.at,         ser. Aber die Politik scheue
                 sundheitsplanerischer Akti-                    hauptungen – auch wenn        im August eine schonungs-        sich „vor einer ehrlichen
                 vitäten. Schon lange, bevor                    sie erkennbar falsch sein     lose Abrechnung mit der          Debatte“.
                 die begonnen haben, hat das                    müssen – werden kritiklos     Gesundheitsversorgung zu
Foto: Schiffer

                 Finanzministerium die Kos­                     übernommen. Aber Aus-         lesen: „Das österreichische      Die Resonanz ging aber fast
                 tenvorgaben als „verbindliche                  nahmen bestätigen die Re-     Gesundheitssystem wird           gegen null.

                 8      Ærzte Steiermark || 12|2016
Kosten runter Ärzte raus - Die Artikel-15a-Vereinbarung und die Folgen - Ärztekammer Steiermark
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Ärztekammern weiter zu be- Versicherten sukzessive ver- Gesundheitsbereich“ Mitte            ist natürlich nicht falsch. Das
schneiden – was nun gesetz- schlechtert, sich selbst von Dezember mittels „Vereinba-         erste und wichtigste Interesse
lich erfolgen soll. Denn die Schulden befreit und den rungsumsetzungsgesetz“ für             ist es, der eigenen Patientin
negative Entwicklung konnte Ärztinnen und Ärzten die die 15a-Vereinbarung durch-             und dem eigenen Patienten in
bisher über die Beteiligung an Schuld gegeben.                 geboxt werden. Erste, mög-    die Augen schauen zu können,
der Planung des Österreichi-                                   licherweise unangenehme       ihnen nötige medizinische
schen Strukturplans Gesund- Mit einer Mischung aus Kil- Diskussionen hat man sich            Hilfe nicht vorenthalten zu
heit (ÖSG) und der regionalen ler-Argumenten („die Ärzte erspart, indem die üblichen,        müssen. Was die politischen
Strukturpläne (RSG) auf Län- blockieren“, „vertreten nur demokratischen Gepf logen-          Akteure sehr genau wissen, ist,
derebene sowie die Gesamt- eigene Interessen“), Schal- heiten einer ausreichenden            dass Patientinnen und Pati-
verträge und Stellenpläne im meientönen („Primär ver- Begutachtungsfrist gleich              enten keinerlei wirkungsvolle
niedergelassenen Bereich zu- sorgungszentren sind besser über Bord geworfen wurden.          Vertretung haben – außer den
mindest gebremst werden.       als Einzelpraxen“) und ein-                                   Ärztinnen und Ärzten, die
                               fachem Ignorieren soll das Dass Ärztinnen und Ärzte           auch deren Interessen vertre-
Was dabei übersehen wird: Projekt „Budgetsanierung im eigene Interessen vertreten,           ten, so wie das auch Anwälte
Den ärztlichen Einfluss zu                                                                   für ihre Mandanten tun. Die
beschränken, heißt die Macht                                                                 so genannten „Patientenan-
der Krankenkassen zu erhö-                                                                   wälte“ sehen ihre Aufgabe
                                 Primärversorgungsnebel
hen. Und die – vor allem die                                                                 darin, diese öffentliche Hand
Gebietskrankenkassen – ha-       Dass Primärversorgung         den werden. Für rund 75       gegen die Ärzte zu unterstüt-
ben mit einer stagnierenden      immer schon zu den origi-     Zentren wird jetzt Geld aus   zen (was verständlich ist, weil
Zahl von Kassenstellen (egal,    nären ärztlichen Aufgaben     dem knappen Gesundheits-      sie ja von der öffentlichen
ob in Einzel- oder Gruppen-      gehört, liegt auf der Hand.   budget abgezweigt werden.     Hand bezahlt werden und
praxen) bei steigenden Be-       Sie mehr im Teamwork          Das Problem: Österreich       andernfalls ihren Job bald los
völkerungszahlen, Nichtan-       anzubieten, ist ein Wunsch    hat 2.100 Gemeinden, nicht    wären).
passung von Leistungs- und       vieler Ärzte, der aber bisher nur 75. Und das Teamwork
Honorarkatalogen an die          unerfüllt blieb. Mit den      funktioniert auch nur,        Unterstützer
Anforderungen einer zeitge-      Primärversorgungszentren      wenn Ärzte miteinander        Auch Psychotherapeuten er-
mäßen Medizin schon bis-         soll aber die Primärversor-   statt hintereinander arbei-   kennen bzw. erkannten das
her die Leistungen für ihre      gung politisch neu erfun-     ten können …                  Problem: In einer Resolution

                                                                                        Ærzte Steiermark || 12|2016      9
Kosten runter Ärzte raus - Die Artikel-15a-Vereinbarung und die Folgen - Ärztekammer Steiermark
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                                                                                                                                    Das Umsetzungs-
                                                                                                                                    gesetz zum Bund-
                                                                                                                                    Länder-Vertrag im
                                                                                                                                    Gesundheitsbereich
                                                                                                                                    (Artikel-15a-Ver-
                                                                                                                                    einbarung) schwebt
                                                                                                                                    gefährlich über der
                                                                                                                                    österreichischen Ge-
                                                                                                                                    sundheitsversorgung.
                                                                                                                                    Regierungsstrategie:
                                                                                                                                    rasch durchpeitschen.

                warnte deren Bundesverband mer ihre Unterstützung an. ausschuss. Dank der Bemü- zumindest zur Versicherung,
                vor den Folgen einer massiven Die künftigen Ärztinnen und hungen einzelner Abgeord- dem Gesetz nachträglich die
                Sparpolitik. Ohne große Re- Ärzte ließen sich von der Re- neter (vor allem ÖVP-Ge- gefährlichsten Giftzähne zu
                sonanz.                       gierungspropaganda keinen sundheitssprecher und Arzt ziehen. Nur: Am Gesetz selbst
                                              Sand in die Augen streuen.  Erwin Rasinger sowie die änderte das nichts. Es schafft
                Gleichzeitig bot die Hoch-                                grüne Gesundheitssprecherin Möglichkeiten, die genutzt
                schülerschaf t der Medi- Das Gesetz zur 15a-Verein- und Psychotherapeutin Eva werden können, um die Leis-
                zinischen Universität Graz barung passierte nahezu un- Mückstein machten sich für tungen für die Patienten zu
                der steirischen Ärztekam- gebremst den Gesundheits- Änderungen stark) kam es reduzieren und die Ärztinnen

                                                                                                                                       Die Messer noch
                                                                                                                                       in der Scheide zu
                                        Steirische Arztpraxen am 14. Dezember 2016                                                     lassen, aber sehr
                                                                                                                                       klar zu machen,
                                                                                                                                       dass es sie gibt

                                            GEÖFFNET. NOCH.
                                                                                                                                       und dass sie
                                                                                                                                       scharf sind – das
                                                                                                                                       ist die Strategie in
                                                                                                                                       der Steiermark –
                                                                                                                                       noch.
                                        Obwohl die gefährliche Gesundheitspolitik
                                                die Ordinationen bedroht.

                                    Bald schon GESCHLOSSEN, wenn
                         die gefährliche Gesundheitspolitik sie vernichtet hat.

                                                                                                #wenigeristnichtmehr
                                                                                          www.wenigeristnichtmehr.at
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                                                                                          fb.com/wenigeristnichtmehr

                 Groß-Plakat14.indd 1                                                                         05.12.2016 10:53:22

                10          Ærzte Steiermark || 12|2016
COVER

                                                                                        Unser Team steht Ihnen jederzeit für
und Ärzte an die kurze Leine   und Kostenkürzungs- so-
                                                                          Fragen und Befundinterpretationen zur Verfügung.
zu nehmen.                     wie Ärzteaussperrprogramm         Dr. Manfred Neubauer, Dr. Eva Fritz-Petrin, Dr. Susanne Falk,
                               auch eine steirische Gesund-                          Dr. Berit Petek, Dr. Thomas Petek (vlnr.)
Die österreichische Ärzte-     heitsreform gibt. Die (siehe
 kammer reagierte mit dem
 Start einer differenzierten
Kampagne unter dem Mot-
                               nächste Seite) lässt zwar auch
                               manche Fragen offen, aber
                               sie lässt Fragen und Debat-
                                                                Analysen
 to #wenigeristNICHTmehr“.
Die wurde und wird dann
                               ten zumindest zu. Und ist
                               in einem Ansatz auf einem
                                                                für Ihre Diagnose
 doch gehört. Information      wohl richtigen Weg: Größere
 und Aktion, Streik (Wien,     Spitalseinheiten sind auch              Alle Routinebestimmungen
 Burgenland, Kärnten), Dro-    aus Sicht vieler Ärztinnen
 hung mit der Kündigung des    und Ärzte wünschenswert                 Vorsorgeuntersuchungen
 Gesamtvertrages (Oberöster­   und sinnvoll.                           Mutter-Kind-Pass
 reich und Steiermark) fanden                                          Untersuchungen
 auch mediales Interesse. In Die steirische Landespolitik
                                                                       Borrelien Serologie
 Niederösterreich wurde ein soll deswegen nicht zum Op-
Volksbegehren in die Wege fer eines bundespolitischen                  Allergiediagnostik
 geleitet.                    Konflikts werden. Das ist kei-           Arbeitsmedizin
                              ne leichte Übung, sondern ein            Vitamine & Spurenelemente
 Grundsätzlich gab es zwei Balanceakt. Weniger für die
– einander nicht ausschlie- Ärztinnen und Ärzte sowie                  Hormonstatus
 ßende – Zielrichtungen: Ei- die Bevölkerung als für die               Hepatitis Impftiter
 nerseits das Bemühen, den Politik selbst. „Der steirische
 Nationalrat doch zu einer Weg“ könnte sehr schnell vom
 kritischen Würdigung des brutalen österreichischen Ko-                                 Alle Analysen • Probenweiterleitung
                                                                               Ambulante Blutabnahme • Patientenparkplätze
 Gesetzes zu bringen, statt stendämpfungspfad überla-
                                                                                  Online Anforderungen aller Laboranalysen
 es einfach durchzuwinken. gert werden.                                           Online Bestellung von Verbrauchsmaterial
Und längerfristig eine ande-                                                                   Ärztliche DFP-Fortbildungen
 re, nicht nur von Budgetsa- Umso wichtiger ist es aus stei-
 nierungsphantasien getrie- rischer Sicht, die bundespoli-                              Online-Analysen-Verzeichnis:
 bene Gesundheitspolitik zu tische Diskussion zu beruhi-                                          www.medlabor.at
 erreichen. Was aber wohl ein gen. Angesichts der Streitlust
 mehrjähriges Projekt ist.    mancher Bundespolitiker und
                                                                Med. & Chem. Labordiagnostik                     Laborfachärzte:
                              von ihnen vorgeschickter Ex-      Lorenz & Petek GmbH                            Dr. Thomas Petek
 In der Steiermark kommt perten, ist das aber alles an-         Körösistraße 19, 8010 Graz,               Dr. Manfred Neubauer
                                                                Tel.: 0316 671331, Fax: DW-15                   Dr. Susanne Falk
 hinzu, dass es neben dem dere als eine leichte Übung.
                                                                institut@medlabor.at
 bu ndesweiten Leistu ngs- Möge sie gelingen.

                                                                                                Ærzte Steiermark || 12|2016        11
COVER

Die lange Reise zur
steirischen Reform
Die Präsentation des steirischen Gesundheitsplans 2035 im
November wies strategisch – Stichwort: großer gemeinsamer
Wurf – durchaus Anklänge zur Gemeindestrukturreform auf.
Und wie bei Letzterer fanden die kontroverseren Diskussionen
eher auf regional-lokaler Ebene statt.

     2016         2017          2018          2019          2020          2021          2022          2023          2024      20

 Diskussion Präsentation
Gesundheits- Gesundheits-                                             KA-AZG im
 plan 2017    plan 2017      LT-Wahlen                                Vollausbau                   LT-Wahlen

Es begann mit einer Groß- Nussbaum als gesetzlich fest- wünscht hätten.                      nach derzeitigem Stand aus-
inszenierung. Vor rund 1.000 gelegte Partnerin im Gesund- Etwas konkreter, zumin- nahmslos 48 Stunden.
Besuchern wurde im Novem- heitsfonds assistierte.           dest technischer, wurde es
ber in der Grazer Stadthalle                                dann am Nachmittag, als die Regionale Diskussionen
der steirische Gesundheits- Diskutiert wurde auch: Die KAGes-Vorstände Karlheinz Ein Versprechen löste Drex-
plan 2035 präsentiert. Mit Sozialpartner-Aushängeschil- Tscheliessnigg und Werner ler gleich ein: Er ging in die
allem, was dazugehört: ei- der – WKO Steiermark-Prä- Fartek die KAGes-Struk- Veranstaltungshallen der Re-
ner großen Bühne, viel Licht, sident Josef Herk und Josef tur der Zukunft vorstellten, gionen, um das Projekt den
einem eigens von der FH Pesserl, AK-Präsident mit die „Medvision 2030“, den unmittelbar Betroffenen zu
Joanneum produzierten Wer- GKK-Vergangenheit – lobten, KAGes-spezifischenVorläufer präsentieren, nach Lannach,
befilm, einem routinierten Patientenombudsfrau Renate des Gesundheitsdialogs 2035. Kapfenberg, Liezen, Kobenz,
Moderator aus Wien und Skledar erläuterte und Ärz- Demnach soll es 2030/2035 St. Stefan im Rosental, Ot-
viel (bezahlter) medialer Be- tekammerpräsident Herwig nur mehr 5.654 Spitalsbetten tendorf an der Rittschein,
gleitung. Das große Besu- Lindner stellte begleitende geben, 1.498 weniger als der- Lieboch. Diese „Regional-
cherinteresse war auch einer Forderungen auf, etwa die zeit. Von 420.000 Behand- konferenzen“ waren kleine
geschickten Terminisierung nach Vielfalt.                   lungsfällen, die insgesamt Ausgaben der großen Start-
zu verdanken. Die meisten                                   versorgt werden, sollen dann veranstaltung, mit der glei-
Teilnehmerinnen und Teil- Die eigentliche Präsentation 89.000 ambulant behandelt chen Präsentation und den
nehmer mussten dank der des Gesundheitsplans 2035 werden.                                    gleichen Protagonisten, nur
KAGes-Führungskräfte-Sit- blieb dem Planer vorbehalten,                                      der Moderator war ein ande-
zung im Anschluss nur etwas dem routinierten, ehemaligen Der Wunsch: Die Zahl der rer (diesmal nicht aus Wien,
früher kommen.                Geschäftsführer des Gesund- Fälle sinkt von derzeit 25,6 sondern aus Vorarlberg).
                              heitsfonds, Harald Gaugg. pro 100 Einwohner auf 22,6,
Chefdramaturg und Gesund- Die Fonds-Geschäftsführer, die Zahl der Betten von jetzt Die naturgemäß deutlich we-
heitslandesrat Christopher Michael Koren und Bernd 5,9 pro 1.000 Einwohner auf niger Besucher hörten eher
Drexler (VP) trat gemeinsam Leinich, blieben dezent im 4,7.                                  zu, stellten wenig Fragen und
mit SP-Landesrätin Ursu- Hintergrund.                                                        zeigten sich nur in den infor-
la Lackner auf. Als Vorbild                                 Bis es soweit ist, sind aber aus mellen Diskussionen ein we-
diente die steirische Gemein- Gaugg präsentierte zu Erwar- Sicht des Landes noch eini- nig enttäuscht darüber, dass
destrukturreform, bei der der tendes: weniger Leitspitäler, ge Hürden zu überwinden. sie nicht genug Konkretes
frühere Landeshauptmann dafür „nicht bettenführende Vier reguläre Landtagswahlen erfuhren. Am heftigsten ging
Franz Voves nur gemeinsam Facharztzentren“, rund elf stehen vor 2035 an, die erste es noch in Liezen zu, wo sich
mit seinem Vize Hermann Primärversorgungseinheiten bereits 2018, die letzte 2033. Bürgermeister für ihr Spital
Schützenhöfer agierte. Als mit drei bis fünf Ärzten, das 2021 gibt es im Krankenan- stark machten. Zumindest bei
Landeshauptmann ist Schüt- Telefonarztsystem. Konkret stalten-Arbeitszeitgesetz kei- den ersten Veranstaltungen
zenhöfer nun quasi Schirm- – was Standorte betrifft – wur- ne Übergangsbestimmungen kamen aber so manche In-
herr der Gesundheitsreform. de er nicht, obwohl es viele mehr. Die maximale Wo- teressenten, vor allem die
Und GKK-Obfrau Verena erwartet und wohl auch ge- chenarbeitszeit beträgt dann niedergelassenen Ärztinnen

12    Ærzte Steiermark || 12|2016
COVER

25    2026          2027          2028           2029          2030           2031           2032           2033          2034

                                                              KAGes                                                              Gesundheits-
                                LT-Wahlen                    Medvision                                    LT-Wahlen               plan 2035

                                                                                                                        Links:
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                                                                                                                        plan-Prä-
                                                                                                                        sentation in
                                                                                                                        Graz als große
                                                                                                                        Inszenie-
                                                                                                                        rung. Oben:
                                                                                                                        Christopher
                                                                                                                        Drexler und
                                                                                                                        „Schatten-
                                                                                                                        Gesundheits-
                                                                                                                        landesrätin“
                                                                                                                        Lackner agier-
                                                                                                                        ten, Sozial-
                                                                                                                        partner, ÄK-
                                                                                                                        Präsident und
                                                                                                                        Patienten­
                                                                                                                        ombudsfrau
                                                                                                                        diskutierten.
                                                                                                                                         Fotos: Gesundheitsfonds Steiermark

     und Ärzte, gar nicht erst hin,   Landtagsabgeordnete nutzten     sen Grad auch Teilwiederho-       schen Auseinandersetzungen
     weil sie die Einladung gar       die Diskussionen, um sich       lungen der Landtagsdebatte        um den Gesundheitsteil des
     nicht oder zu spät bekom-        vor Ort verbal in Stellung zu   zum Gesundheitsplan 2035.         Finanzausgleichs überschat-
     men hatten – was für einigen     bringen. So waren diese Kon-    Und noch etwas spielte hi-        teten die steirischen Diskus­
     Aufruhr sorgte. Regionale        ferenzen bis zu einem gewis-    nein: Die heftigen österreichi-   sionen recht stark …

                                                                                                  Ærzte Steiermark || 12|2016     13
Arzt im besonderen Dienst

Zwischen Ochs und Esel,                                                                                               Günter Krejs mit
                                                                                                                         seiner ererbten
                                                                                                                   mährischen Krippe,

Meduni und Kongressen
                                                                                                                   die er ständig eigen-
                                                                                                                        händig ergänzt.

Gastroenterologe Günter Krejs pflegt ganzjährig ein weih-
 nachtliches Hobby: die Erhaltung und – mitunter eigenhändige
– Erweiterung seiner mehr als hundertjährigen geschnitzten
Krippe.

Begonnen hat alles – streng ge- Auf Weingarten                Weinbau hätte er neben seiner   Medical School zu arbeiten
nommen – mit Kaiser Joseph verzichtet                         anspruchsvollen beruflichen      begann. Zunächst als In-
II. Hätte dieser eine andere Ab er z u r üc k z u den Tätigkeit ohnehin keine Zeit             structor, dann als Assistant
Form von Politik betrieben, mährischen Wurzeln: Bereits gehabt.                               Professor und schließlich als
würde der Gastroenterologe, um 1900 übersiedelten Krejs᾽                                      Professor für Innere Medizin
pensionierte Klinikvorstand mütterliche Vorfahren nach Ursprünglich wollte Krejs wie          – an einer der renommiertes-
und emeritierte Ordinarius Österreich – zu Friedens- der Vater Lehrer werden, aber             ten Medunis weltweit. „Die
für Innere Medizin in Graz, zeiten, in denen man auch ein halbes Jahr vor der Matu-            South­western Medical School
Günter Krejs, heute vielleicht Luxusgüter wie eine Holz- ra schwenkte er auf Medizin           ist die einzige, wo heute fünf
einem ganz anderen Hobby krippe transportieren konnte. um. Schließlich studierte er            Nobelpreisträger unterrich-
nachgehen.                      Günter Krejs wurde 1945 in in Wien und Zürich Human-           ten“, erzählt er stolz von sei-
                                Waidhofen an der Ybbs gebo- medizin und ging nach dem          nem universitären Zuhause.
Doch der Kaiser verbot in den ren und wuchs in Krems an Turnusbeginn in Wien zur              Über zwölf Jahre wurde Dal-
1780ern sämtliche Kirchen- der Donau auf, wo sein Vater Facharztausbildung erneut in           las auch privat sein Zuhause,
krippen und löste damit den an der Lehrerbildungsanstalt die Schweiz. Dort weckte ein          die beiden Söhne gingen dort
Trend zur eigenen Krippe im unterrichtete. Seine Mutter amerikanischer Gastprofes-             zur Schule – und blieben
gutbürgerlichen Haus aus. Be- hatte die Krippe geerbt und sor seine Begeisterung für           schließlich auch in den USA,
sonders gepflegt wurde diese der kleine Günter konnte sich die Gastroenterologie, die bis      als der Vater dem Ruf nach
Tradition unter anderem in nie daran sattsehen. Schon heute sein Spezialgebiet ge-             Graz folgte. „Ein Ordinarius
der mährischen Sprachinsel als Bub favorisierte er ein- blieben ist.                           für die komplette Innere Me-
Iglau, der Heimat von Günter zelne Figuren, wie einen Le-                                      dizin – das hat mich gereizt.
Krejs᾽ Vorfahren. Schon der senden im Wald, den die An Austrian                               Heute gibt es das ja gar nicht
Urgroßvater, Buchbinder Familie „den Philosophen“ Man in Dallas                                mehr“, erzählt er. Krejs setzte
Hans Vorreiter, stellte all- nannte. Oder den Müller, der In der Schweiz war es bereits        sich unter 48 Bewerbern
jährlich die weitläufige hand- gerade seinen Mehlsack ab- damals üblich, zum Aufbau            durch und übersiedelte in die
geschnitzte Krippe auf – ein lädt. Weil Krejs so großes einer wissenschaftlichen Kar-          Steiermark, obwohl er bereits
mährisch anmutendes Beth- Interesse an der Krippe zeigte, riere internationale Erfah-         Doppelstaatsbürger war und
lehem mit heimischer Fauna war es schließlich er – und rungen zu sammeln. Und so               geglaubt hatte, in Dallas alt zu
und einem Neu­    schwanstein keiner seiner drei Brüder –, in kam es, dass der Österreicher   werden. „Ich bereue nichts“,
nachempfundenen Herodes- dessen Besitz die wertvollen Günter Krejs im Jahr 1975                sagt Krejs in Bezug auf sei-
Schloss.                        Schnitzarbeiten 1976 über- von Zürich aus und mit einem        ne beruf liche Entwicklung.
                                gingen. „Ich habe dafür auf Stipendium des Schweizer           Nach Dallas kehrt er ohnehin
Urenkel Günter war und einen Weingarten verzichtet“, Nationalfonds im texanischen              regelmäßig zurück – auf 274
ist so fasziniert von diesem betont Krejs. Aber für den Dallas an der Southwestern            Atlantik-Überquerungen hat
Erbstück, dass er schließlich                                                                  er es bereits gebracht –, um
selbst zu schnitzen begonnen                                                                   seine Familie zu besuchen.
hat, um die Krippe nach ei-                                                                   Und bis zu dessen Tod im Jahr
gener Vorstellung erweitern              „Ich hab mehr Schnitzeisen als Zeit.“                2015 traf er sich auch immer
zu können. Das Handwerk                  Günter Krejs                                          noch mit „seinem“ Schnitz-
gelernt hat er bei einem bay­                                                                  meister, dem nach Dallas aus-
erischen Schnitzmeister, auf                                                                   gewanderten Bayern Ludwig
den er ausgerechnet in den                                                                    Kieninger.
USA gestoßen ist.

Ærzte Steiermark || 12|2016   14
Wöchentlich zum                ganzjährig installiert bleibt.    js´ Wünschen geschaffen:        zur Attraktion für die texa-
Schnitzen getroffen            Früher hat es drei bis vier       die Wolgatreidler sowie die     nische Medizinerschaft. „In
Kieninger betrieb in Dallas    Tage gedauert, sie aufzustel-     Kopien der ursprünglichen       Dallas haben wir alljährlich
das „Bavarian Wood Car-        len. Jetzt wird nur das Moos      Krippenfiguren für die beiden   eine Krippenparty veranstal-
ving-Studio“, das Krejs eines  erneuert und es kommt Jahr        Söhne in Amerika.               tet, zu der neben unseren
Tages zufällig entdeckte. Um-  für Jahr mindestens eine wei-                                     Freunden auch der Bischof
gehend schrieb er sich in      tere Figur dazu, die Krejs        Lepos in praesaepio             von Dallas gekommen ist“,
einen Kurs ein. Zwar hatte     selbst geschnitzt hat. „Ich       Längst beschränkt sich Krejs´   erzählt Krejs.
Krejs als Kind gerne gebastelt,lasse mich gerne von Szenen       Krippe nicht mehr auf die
zu schnitzen begonnen hat er   aus Gemälden inspirieren.         Darstellung der Geburt Jesu Menschen zusammenzubrin-
jedoch erst in Dallas. Da traf Die fotografiere ich dann, ver-   und die Anbetung der Hirten gen ist Krejs aber nicht nur
er sich über Jahre hinweg all- größere oder verkleinere die      und Könige, wobei die Erwei- um seine Krippe gelungen. Er
wöchentlich – wenn er nicht    Figur auf dem Foto auf zwölf      terung des Figurenrepertoires war es, der verschiedene inter-
gerade auf einem Ärztekon-     Zentimeter, das Standardmaß       durchaus mit Humor erfolgt: nistische Fachgesellschaften
gress war – mit einem Kreis    meiner Krippenfiguren, und        Da beißt eine Gans einen letztlich zur UEG, zur United
honoriger Schnitzerlehrlinge,  schnitze dann nach dieser         Mann in seinen Allerwer- European Gastroenterology,
darunter ein Dermatologe,      Vorlage.“                         testen, dort verweigert ein zusammengeführt und die
ein Rechtsanwalt und ein                                         Pferd den Sprung über den alljährliche UEG Week ini-
College-Professor. Auch zu Zu einem runden Geburtstag            Zaun und der Reiter folgt tiiert hat. Kamen zur ersten
diesen Kommilitonen pflegt hat ihm das Klinikteam einen          dem physikalischen Gesetz UEG Week immerhin schon
er heute noch den Kontakt, Vorrat an Lindenholzklötzen           der Trägheit …                 tausend Expertinnen und Ex-
während er sich nach seiner in der richtigen Größe ge-                                          perten, waren es heuer 16.000.
Rückkehr nach Österreich schenkt – der Anzahl seiner             Sogar Erzherzog Johann hat Für sein unermüdliches En-
nie wieder einer schnitzenden Lebensjahre entsprechend.          einen Platz in der Krippe be- gagement um die europäische
Gruppe angeschlossen hat.       Das Holz wird möglicher-         kommen – und repräsentiert Gastroenterologie wurde Krejs
                                weise für Krejs᾽ restliches      dort nicht das einzig Stei- daher kürzlich mit dem Life-
Nun pendelt Krejs zwischen Leben reichen und auch an             rische: „Ein Kollege hat ein time Achievement Award der
Graz, wo er unter der Woche Werkzeug mangelt es nicht:           Schilddrüsensymposium ver- UEG ausgezeichnet.
auch nach seiner Emeritie- „Ich hab mehr Schnitzeisen als        anstaltet und die Einladung
rung viel Zeit auf der Klinik Zeit“, erklärt er mit Bedauern.    mit einer Hirtenfigur mit Auch die mährischen Fami-
verbringt, und seinem Wo- Auch im heurigen Jahr ist sich         Kropf bebildert. Die muss- lienwurzeln hält Krejs beruf-
chenend-Refugium in Krems nur eine neue Figur ausge-             te ich unbedingt für meine lich in Ehren: als Vizepräsi-
an der Donau. In Krems steht gangen: Eine junge Frau, die        Krippe nachschnitzen.“         dent der Sudetendeutschen
auch – nach ihrer Verschif- ihrem heimkehrenden Mann,                                           Akademie der Wissenschaf-
fung in die USA und dem einem Fischer, ihren neugebo-            Doch es ist nicht nur so, dass ten und Künste mit Sitz in
kleinweisen Rücktransport renen Säugling hinhält. Einige         die Medizin Eingang in die München sowie als Leiter der
                                                                                                                                 Foto: Privat

im Handgepäck – die Krip- Figuren hat auch Schnitz-              Krejs´sche Krippe gefunden dortigen Naturwissenschaft-
pe, die seit einigen Jahren meister Kieninger nach Kre-          hat – die Krippe wurde auch lichen Klasse.

                                                                                            Ærzte Steiermark || 12|2016   15
Statistik

                   Die richtigen Zahlen
                   Die Angaben über Gesundheitskosten schwanken. Auch,
                   weil es unterschiedliche Berechnungsmethoden gibt und in
                   unterschiedlichen Einheiten gerechnet wird. Explodierende Ge-
                   sundheitskosten, von denen in Österreich gerne gesprochen
                   wird, sind aber jedenfalls ein Mythos.

                   2003                 2004                 2005                    2006                 2007                 2008                2009

                   Die am häufigsten verwen-        wicklung aus, wenn man die         Gesundheits­ausgaben             zu 8,4 Prozent im Jahr 2013.
                   dete Zahl ist Elf. Elf Prozent   Inflation berücksichtigt und        Österreich (% BIP)
                   des österreichischen Brut-       herausrechnet. Dann nämlich                                         Auch diese Kosten muss man
                   toinlandsprodukts von 323        liegt der BIP-Anteil der Ge-                                        fairerweise inf lationsberei­
                   Milliarden Euro (Stand 2013)     sundheitskosten im Jahr 2013                   Alle                 nigt betrachten. So betrachtet
                   werden für Gesundheit aus-       nur mehr bei 10,1 Prozent                                           stiegen sie von 2003 bis 2013
                   gegeben. So weist es auch die    und lag im Jahr 2003 schon                                          um 0,3 Prozentpunkte, näm-
                   jüngste Publikation zum The-     bei 9,8 Prozent. Und der Hö-                                        lich von 7,4 Prozent auf 7,7
                   ma aus, der im Oktober 2016      hepunkt war das Jahr 2012                 Öffentliche               Prozent. 7,7 Prozent waren
                   veröffentlichte „Joint Report    mit einem Anteil der Gesund-                                        es aber auch schon im Jahr
                   on Health Care and Long-         heitskosten von 10,4 Prozent.                                       2008 und in den Jahren da-
                   Term Care Systems & Fiscal                                                                           zwischen bewegten sie sich
                                                                                             Öffentliche
                   Sustain­ a bility“ der Europä-   Für Staat und Regionen aber                                         zwischen 7,9 und 8,1 Prozent.
                                                                                         inflationsbereinigt
                   ischen Kommission. Tendenz       weit wichtiger als die Gesund-                                      Was heißt, dass nach den
                   stetig steigend – 2003 waren     heitskosten insgesamt sind         Quelle: European Commission,     letztverfügbaren statistischen
Graik: Conclusio

                   es nur 10,3 Prozent.             die öffentlichen Gesundheits-       Joint Report on Health Care     Auswertungen der Europä-
                                                    kosten. Die entwickelten sich      and Long-Term Care Systems       ischen Union die Gesund-
                   Etwas anders sieht die Ent-      von 7,7 Prozent im Jahr 2003        & Fiscal Sustainability, 2016   heitsausgaben gemessen am

                   16    Ærzte Steiermark || 12|2016
Statistik

„Was oft suggeriert wird, dass die Gesundheitsausgaben, auch die
 öffentlichen, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, ständig und
 sogar dramatisch steigen, ist schlicht falsch.“
                                                                                                           Medikamente und Heil-
                                                                                                           mittel zur Steuerminde-
                                                                             11                            rung?
                                                                             10
                                                                                                            Ärzte werden oftmals von ihren Patienten
                                                                                                            gebeten, ärztliche Bestätigungen für die
                                                                              8                             Geltendmachung von außergewöhnlichen
                                                                                                            Belastungen im Rahmen der Steuererklä-
                                                                                                            rung auszustellen.
                                                                              7
                                                                                                            Dazu gibt es eine Entscheidung zur
                                                                              6                             Absetzbarkeit von Medikamenten und
                                                                                                            Heilmitteln als Kosten der Heilbehandlung.
                                                                                                            Um sie als außergewöhnliche Belastung
                                                                              5                             steuerlich absetzen zu können, müssen
                                                                                                            sie zumindest zur Linderung einer konkret
                                                                                                            existenten Krankheit beitragen.
                                                                              4
                                                                                                            Erhöhte Nachweiserfordernisse ergeben
                                                                              3                             sich dabei insbesondere bei Behand-
                                                                                                            lungsformen aus der Alternativ- oder
                                                                                                            Naturmedizin. Sofern ein ärztliches Schrei-
                                                                              2                             ben zur Untermauerung dient, ist in
                                                                                                            diesem konkret auf die medizinische
                                                                                                            Notwendigkeit einzugehen. Allgemeine
                                                                              1                             unspezifische Anregungen zu Lebens-
                                                                                                            und Essgewohnheiten sind nach Ansicht
                                                                                   Prozent/BIP

                                                                                                            des UFS in diesem Zusammenhang nicht
                                                                                                            ausreichend. Im Fall von Vitaminpräpa-
                                                                                                            raten zur Behandlung von Lactose- und
2010               2011                2012                2013                                             Fructoseintoleranzen konnten nur die
                                                                                                            in der ärztlichen Bestätigung explizit
                                                                                                            genannten Präparate steuerlich geltend
                                                                                                            gemacht werden. Die Kosten für darüber
                                                                                                            hinausgehende allgemeine Substanzen
 Bruttoinlandsprodukt eher gesunken       2009 veränderten sich die Kosten pro-                             (diverse Teesorten, Vitamin-C-Tabletten
 als gestiegen sind.                      zentuell sprunghaft – wohl eine Folge                             usw.) wurden nicht anerkannt.
                                          der Finanz- und Wirtschaftskrise. Als                             Auch wenn man dem Patienten helfen
  Oft wird suggeriert, dass die Gesund- sich die Wirtschaft in den Folgejahren                              möchte, ist von reinen Gefälligkeitsbe-
  heitsausgaben – auch die öffentlichen wieder erholte, ging es mit den anteils-                            stätigungen jedenfalls abzuraten, da bei
                                                                                                            vorsätzlich falschen Angaben im Extremfall
 – gemessen am Bruttoinlandsprodukt mäßigen Gesundheitskosten wieder                                        sogar finanzstrafrechtlich eine Beitragstä-
  ständig und sogar dramatisch steigen. herunter.                                                           terschaft die Folge sein kann.
 Das ist schlicht falsch – trotz teurerer
  und besserer therapeutischer Möglich- Tatsache ist, dass Österreichs Gesund-
  keiten, trotz der demographischen Ver- heitskosten gemessen an der Wirt-
  änderungen, die einen höheren Bedarf schaftsleistung im oberen Bereich der
  erklären würden.                        EU-Länder liegen. Betrachtet man die
                                          gesamten Kosten, also öffentliche und
  Ursache: Wirtschaft                     private, liegen vier Länder aus den
 Die Zahlen zeigen auch: Wenn sich die EU-15 vor Österreich: die Niederlande,
 Prozentzahlen verändern, liegt das zu Frankreich, Deutschland und Belgien.
                                                                                                 Anzeige

  einem großen Teil an der schwanken-
  den Wirtschaftsleistung. Von 2008 auf Bei den öffentlichen Gesundheitskosten

                                                                                                           Ærzte Steiermark || 12|2016         17
STATISTIK

                                               Bei den öffentlichen Gesundheitskosten liegt
                                               Österreich an sechster Stelle in Europa, ebenso bei
                                               den kaufkraftbereinigten Pro-Kopf-Kosten.

sind es fünf: wiederum die                     Dänemark unmittelbar da-      Fiskalpolitik treibt              gewichtige Argumente für
Niederlande, Frankreich und                    hinter). Dazu kommen aber     Gesundheitspolitik                kräftige Investitionen in Ge-
Deutschland, zusätzlich aber                   als Spitzenreiter Luxemburg   Das Bemühen um Kosten-            sundheit.
auch Dänemark und Schwe-                       und die Republik Irland.      senkung im Gesundheitsbe-
den. Belgien fällt dafür hinter                                              reich ist nicht primär von        Ein guter Gesundheitszustand
Österreich zurück.             Die Werte im oberen Drittel,                  der Gesundheitspolitik selbst     hat, so auch der aktuelle EU-
                               die Österreich bei den Ge-                    getrieben, sondern – nicht        Bericht, in mehrerlei Hinsicht
Wieder anders ist die Rei- sundheitskosten aufzuweisen                       nur in Österreich – von einer     positive Auswirkungen auf
hung bei den kaufkraftberei- hat, gehen aber mit anderen                     nicht erst seit der Finanz- und   das wirtschaftliche Wachs-
nigten Pro-Kopf-Kosten: Hier Zahlen einher, auf die Ös-                      Wirtschaftskrise sanierungs-      tum: Er erhöht die Arbeitsfä-
liegt Österreich – so wie bei terreich jedenfalls stolz ist:                 orientierten Fiskalpolitik. Die   higkeit und die Produktivität,
den öffentlichen Kosten – an eine gute Wirtschaftsleistung,                  Stichworte sind Stabilität und    sorgt damit auch für höhere
sechster Stelle in der EU. Von eine zuletzt wieder gestiegene                Nachhaltigkeit.                   Einkommen und macht es
den schon genannten Staaten Attraktivität als Standort und                                                     älteren Menschen möglich,
sind aber nur die Niederlande, eine geringe Arbeitslosigkeit, Gesundheit                                       länger im Arbeitsprozess zu
Schweden und Deutschland vor allem die niedrige Jugend- ist Wachstum                                           bleiben.
vor Österreich gereiht (und arbeitslosigkeit.                 Andererseits gibt es aber auch
                                                                     2017

                                                                                                                                                         014 (online)
                                                                                                                                              ISSN 2443-8

                                                                                                               Joint Reportare and
                                                                                                               on Health C are Systems
                                                                                                               Long-Term C tainability
                                                                                                                & Fiscal Sus

                                                     H  A FT – ZU?                                              Volume 1
                                                   C          A
                                         S E LLS OCH) D
                                       E           N
                                   DE G PFEN (
                                                                                                                                                                R 2016
                                                                                                                                           037 | OCTOBE
                               U N                                                                               INSTITUTIO
                                                                                                                               NAL PAPER
                           GES ÖRT IM 017 IENNA
                            GEH NER 2 TER V                                             EUROPEAN
                                                                                                    ECONOMY
                                    ÄN       EN
                              14. J TRIA C
                                AUS          f t ag.a
                                                      t
                                       .im p
                                   www

                                                                                                                                and
                                                                                                                      Economic Affa
     In Kooperation mit:                                                                                              Financial
                                                                                                                                    irs
                                                                                                                                     cy
                                                                                                                      Economic Poli
                                                                                                                       Committee

18        Ærzte Steiermark || 12|2016
Um AERZTE Steiermark öffentlich zugänglich machen
 zu können, werden Fachinserate, die laut Arzneimittel-
gesetz nur Personen zugänglich gemacht werden dürfen,
 die zur Verschreibung oder Abgabe von Arzneimitteln
     berechtigt sind, in der Online-Ausgabe entfernt.

                                                          Ærzte Steiermark || 12|2016   19
Um AERZTE Steiermark öffentlich zugänglich machen
                               zu können, werden Fachinserate, die laut Arzneimittel-
                              gesetz nur Personen zugänglich gemacht werden dürfen,
                               die zur Verschreibung oder Abgabe von Arzneimitteln
                                   berechtigt sind, in der Online-Ausgabe entfernt.

20   Ærzte Steiermark || 12|2016
Kommunik ation

Zehnmal Kinder in der „Krone“
In einer zehnteiligen Serie arbeitete die Kronenzeitung Kinder-Themen
auf. Fachärztinnen und Fachärzte für Kinder- und Jugendheilkunde aus der
gesamten Steiermark kamen zu Wort.

Was wollen El-
tern von Fach-
ärztinnen und
Fachärzten für
Kinder- und Ju-
gendheilkunde
wissen? Das war
die Ausgangsla-
ge für eine zehn-
teilige Serie, für
die Ärztinnen
und Ärzte aus
der ganzen Stei-
ermark Fragen
aller Art beant-
worteten.

Fragesteller war
K r o n e - R e d a k-
teur Gerald Schwaiger, der als ebenso für Jugendliche
junger Vater natürlich auch ei- da sind.
nen persönlichen Bezug dazu
hat. Von Fieber über Haus- Trotz zehn Teilen stellte
tier und Infektion bis ADHS sich bald heraus: Die
reichte die Themenpalette. Serie hätte man noch
Fachgruppenobmann Hans sehr lange fortsetzen
Jürgen Dornbusch sprach können, ohne dass die
dann beim Serienabschluss Themen ausgehen. An-
auch allgemeine Fragen der dererseits lief die Serie
Versorgung an. Zum Beispiel zehn Wochen, mehr als
den Aspekt, dass „Kinderärzte“ zwei Monate also.

                                                                           Ærzte Steiermark || 12|2016   21
Medizin

                Virtuelle EBA: Erfahrungen
                werden gesammelt
                Seit einigen Monaten läuft die virtEBA in der Steiermark. Sie soll auch
                nicht (mehr) an den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten vorbeilaufen.

                Das System kommt aus
                Deutschland und heißt dort
                IVENA, was für „Interdiszi-
                plinärer Versorgungsnach-
                weis“ steht. In der Steiermark
                ist es seit 1. August 2016 im
                Projektbetrieb, unter der ver-
                trauteren Bezeichnung „virtu-
                elle EBA“, kurz virtEBA.

                Das Prinzip: virtEBA ist in
                allen Rettungsfahrzeugen des
                Roten Kreuzes installiert und
                informiert über die Behand-
                lungskapazitäten der Spitäler –
                so können PatientInnen ohne
                Zeitverlust in das Kranken-
                haus gebracht werden, in dem
                sie richtig und rasch behan-
                delt werden können.

                Grundsätzlich handelt es sich
                um ein Projekt der KAGes
                (Projektdurchführung Au-
                gust Gomsi, Maria Laback),
                des Roten Kreuzes, der Not- fangs nicht immer alles rund. kenhaus nicht aufnahmefähig,                                                         allerdings nicht mehr. Denn
                fall- und Katastrophenme- Auch EDV-Systeme können kann es sich vorübergehend                                                                   ab Jänner 2017 soll bereits of-
                dizin des Landes Steiermark sich irren und manchmal abmelden, wünschen einwei-                                                                 fiziell der Betrieb aufgenom-
                (Prim. Klaus Pessenbacher) wissen Menschen mehr als sender Arzt oder Patient ein                                                               men werden. Was allerdings
                und des Gesundheitsfonds.                               Datenbanken, treffen daher anderes Haus, zieht das vor,                                weitere Verbesserungen nicht
                                                                        andere Entscheidungen. Was heißt es in den Erläuterungen.                              ausschließt, dafür soll ein
                Wie bei einem Pilotversuch aber auch berücksichtigt                                                                                            Beirat sorgen.
                nicht verwunderlich, lief an- wird: Ist ein geeignetes Kran- Auf die niedergelassenen Ärz-
                                                                                                                            tinnen und Ärzte wurde aber        Mittelfristig ist auch die Im-
                                                                                        Ein Unternehmen der SeneCura-Gruppe eher vergessen, zumindest ist      plementierung eines Tools für
                                                                                                                            der Eindruch entstanden, wie       die Bewältigung von Kata-
                                                                                                                            KAGes-Vorstandsvorsitzen-          strophen geplant.
                   Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir ab sofort:                                                      der Karlheinz Tscheliessnigg
                                    eine/n Facharzt/Fachärztin für Psychiatrie                                              in einem Schreiben an alle         Der steirische Zeitplan ist
                   Die Entlohnung beträgt für eine/n Facharzt/Fachärztin ab € 7.500 brutto/Monat. Die Bereitschaft zur
                                                                                                                            niedergelassenen Ärztinnen         aber in jedem Fall ambiti-
                   ausdrücklichen Überzahlung ist gemäß Ihrer Ausbildung und Vordienstzeiten gegeben.
                                                                                                                            und Ärzte in der Steiermark        oniert. Im deutschen Bun-
                    Wir erwarten:                                   Wir bieten Ihnen:
                    •      Empathie, soziale Kompetenz              •      Mitarbeit in einem jungen, multiprofessionellen  auch einräumte.                    desland Niedersachsen, wo
                     •    Kommunikationsfreude                            Team
                     •    Leistungsbereitschaft und Motivation     •      Förderung von Aus- und Weiterbildung                                                 das System unter seinem ur-
                     •
                     •
                          Teamfähigkeit und Flexibilität
                          gute EDV-Kenntnisse
                                                                   •
                                                                   •
                                                                          Moderne und sichere Arbeitsplätze
                                                                          Eigenverantwortlicher und selbstständiger
                                                                                                                              Jetzt sollen aber auch die Er-   sprünglichen Namen IVENA
                     •    Aus- und Weiterbildungsbereitschaft             Aufgabenbereich                                     fahrungen niedergelassener       mit Beginn dieses Jahres in
                     •    Für nichtösterreichische Bewerber/in-    •      Attraktive Dienstzeiten
                          nen: Österreichische Anerkenntnis und    •      Rahmenbedingungen eines international               Ärztinnen und Ärzte erfasst      einer Modellregion ausgerollt
Foto: Fotolia

                          sehr gute Deutschkenntnisse                     erfolgreichen Konzerns
                                                       Bewerbungen richten Sie bitte an:                                      und für die Verbesserung         wurde, nimmt man sich drei
                         www.wildbad.at
                                                       Gesundheitstherme Wildbad Betriebs GmbH, z. Hd. Mag. Verena Graf
                                                       Wildbad 8, 9323 Dürnstein | E: v.graf@wildbad.at | T: +43 4268 28 22   genutzt werden. Viel Zeit ist    Jahre für die Pilotphase Zeit.

                22       Ærzte Steiermark || 12|2016
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