Landesdelegiertentag: Förderprogramm für die Dorfgastronomie kommt - Was Unternehmer im Gastgewerbe jetzt beachten müssen BETTENSTEUER - DEHOGA ...
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W W W. D E H O G A B W. D E – N R . 1 2 – D E Z E M B E R 2 0 1 9 Landesdelegiertentag: Förderprogramm für die Dorfgastronomie kommt KASSENERLASS Was Unternehmer im Gastge- werbe jetzt beachten müssen BETTENSTEUER DEHOGA kämpft dagegen an
DEHOGA MAGAZIN 12.19 3 Editorial Ein starker Auftritt von Ministerin Eisenmann Verständnisvolle Worte von Politikern haben wir bei Weil der Sozialminister aber die Zustimmung des unseren DEHOGA-Delegiertentagen schön häufiger ge- Koalitionspartners CDU in der Landesregierung braucht, hört – handfeste Zusagen sind dagegen selten. Aus die- um sein Vorhaben durchzusetzen, dürften Luchas Ver- sem Grund war der Auftritt von Kultusministerin Su- botspläne bis auf Weiteres wenig Chancen haben. Gut sanne Eisenmann bei unserer Delegiertenversammlung so! in Heilbronn bemerkenswert: Die resolute CDU-Politi- kerin, die ihre Partei als Spitzenkandidatin in den nächs- Die positiven Nachrichten zeigen, dass sich die po- ten Landtagswahlkampf führen wird, hat deutliche und litische Arbeit unseres Verbandes lohnt – und dass sie vor allem positive Ansagen gemacht: Es wird ein 20-Mil- notwendiger ist denn je. Denn am Ende dieses ereig- lionen-Euro-Förderprogramm für unsere Betriebe in nisreichen Jahres 2019 steht fest: Die Herausforderun- ländlichen Regionen geben – weil wir als DEHOGA gen für die Unternehmen unserer Branche werden wei- dafür gekämpft haben und weil die Union nun einen ter wachsen.Wir im DEHOGA stehen dabei fest an der Weg gefunden hat, dieses Programm trotz grüner Wi- Seite unserer Mitglieder. Der Kampf gegen überflüssige derstände zu ermöglichen. Der Dank dafür gebührt Bürokratie, für eine faire Steuerpolitik und für gerech- neben Ministerin Eisenmann vor allem dem Minister tere Rahmenbedingungen sind dabei ebenso wichtig für Ländlichen Raum, Peter Hauk (CDU), aus dessen wie unser modernes Dienstleistungsangebot für die ELR-Fördertopf die Mittel für unsere Branche fließen Branche in den Bereichen Weiterbildung, Beratung und werden (siehe Seite 4). Vermarktung. Genauso klar und erfreulich wie Eisenmanns För- Allen Kolleginnen und Kollegen sowie allen Mitar- derzusage war ihre klare Ablehnung eines totalen Rauch- beiterinnen und Mitarbeitern, die unserer Branche ar- verbotes in der Gastronomie. Von den extremen Plänen beiten, wünsche ich im Namen des DEHOGA ein gutes, des grünen Sozialministers Manfred Lucha, der das ertragreiches Weihnachts- und Silvestergeschäft – und Rauchen in der Gastronomie nicht nur in allen Innen- trotz der vielen Arbeit schöne, harmonische Feiertage. räumen und Festzelten, sondern auch in der Außen- gastronomie komplett verbieten will, hält die CDU-Spit- Fritz Engelhardt zenkandidatin nichts. Vorsitzender des DEHOGA Baden-Württemberg DEHOGA-Delegiertentag Gastro-Mehrwertsteuer Porträt Inhalt 4 Engelhardt fordert Wertschät- 8 Petition „Porzellan statt 27 Hopfengut 20: Hopfenanbau, zung und Unterstützung für Plastik“ für 7 Prozent Mehr- Museum, Brauerei, Laden und das Gastgewerbe im Land wertsteuer in der Gastronomie Gaststätte unter einem Dach Titelbild: Markus Knörzer, Brauerei- Wirtshaus Sanwald in Stuttgart, fotografiert von Christiane Reiser DEHOGA aktuell 20 DEHOGA-Rechtsberatung: Vorsicht 29 Umfrage: „Was bieten Sie an, 35 DEHOGA-Fachtag in Freiburg bei gekauften Bewertungen damit Firmenkunden bei Ihnen 9 Kassenerlass 2020: Das gilt es 36 Jahreshauptversammlungen der Weihnachtsfeiern buchen?“ jetzt zu beachten 21 Sparvorteile: Sonderkonditionen Kreisstellen Bodensee, Lörrach, bei DEHOGA-Partnern 30 Schwarzwald Genuss-Award Schwarzwald-Baar und Offenburg 10 DEHOGA baut in Calw und in Bad „kuckuck 19“ Überkingen 37 Ehrungen bei den Hauptver- sammlungen der Kreisstellen 12 Gastro-Innovationspreis für drei Aus der Branche Bodensee, Offenburg, Enz und Aussteller auf der INTERGASTRA DEHOGA Akademie 22 Schlemmerstüble in Metzingen: Schwarzwald-Baar 14 Wettbewerb: „Start-up BW DEHOGA Beratung hilft beim 31 Rezepttipp: Variationen am 38 Betriebsjubiläen im Kreis Elevator Pitch – DEHOGA Cup“ Neustart nach Schicksalsschlag Frühstücksbüfett Ludwigsburg 15 Die DEHOGA-Hygieneoffensive 24 Köhlers Krone in Dächingen als 32 Seminarangebote 39 Das Kniggeseminar der DEHOGA- geht 2020 weiter „vorbildliches Dorfgasthaus“ geehrt Kreisstelle Stuttgart kommt gut an 17 DEHOGA-Versicherungscheck 26 Lokaltermin: Mühle zu Gersbach DEHOGA vor Ort 40 Impressum durch den Verbandspartner RVM – Landgasthof mit Zukunft 34 Der DEHOGA kämpft gegen die ge- 18 DEHOGA erleben: Die Highlights 28 „Mein Renner“: Kürbis-Kaspress- plante Bettensteuer in Stuttgart des Jahres 2019 in Bildern knödel mit Stauferico-Rückensteak
4 DEHOGA MAGAZIN 12.19 Aktuell CDU-Spitzenkandidatin Eisenmann beim DEHOGA-Landesdelegiertentag Förderung für Dorfgastronomie Absage an schärferes Rauchverbot Ein 20-Millionen-Förderprogramm für die Dorfgastronomie und eine klare Absage an Verbieteritis des grünen Sozialministers Gren- zen setzt“, appellierte Engelhardt an Susanne grüne Rauchverbots-Pläne: Zum Landesdelegiertentag des DEHOGA am 11. November Eisenmann. Kritik übte Engelhardt auch an der CDU- in Heilbronn brachte Kultusministerin Susanne Eisenmann – Spitzenkandidatin der geführten Bundesregierung in Berlin. Die Uni- on präsentiere sich dort phasenweise wie ein CDU für die nächste Landtagwahl – positive Botschaften mit. „Abnickverein für SPD-Wirtschaftspolitik“ – im Mittelstand sei daher viel Vertrauen in die CDU verlorengegangen. Es reiche nicht aus, dass Wirtschaftsminister Peter Altmeier sich für flexiblere Arbeitszeiten und eine höhere Minijob-Verdienstgrenze ausspreche. „Er muss das eben auch durchsetzen“, forderte Engel- hardt. 20 Millionen ELR-Fördermittel für die Dorfgastronomie Zumindest was die Landespolitik angeht, brachte Kultusministerin und CDU-Spitzen- kandidatin Dr. Susanne Eisenmann gute Nach- richten mit: Vor den versammelten DEHOGA- Delegierten kündigte sie neue, umfangreiche Fördermöglichkeiten für das baden-württem- „Was sind dem Land die Wirte wert?“ DEHOGA- Ministerin Susanne Eisenmann, CDU-Spitzenkandi- bergische Gastgewerbe in ländlichen Regio- Landsvorsitzender Fritz Engelhardt forderte mehr datin bei der nächsten Landtagswahl, bekam für ihre nen an. Dafür sorgen soll eine neu zu schaf- Wertschätzung und stärkere Unterstützung für das klaren und positiven Botschaften viel Applaus beim fende „Sonderlinie Dorfgastronomie“ im Ent- Gastgewerbe im Land. DEHOGA-Delegiertentag. Fotos: Reiser/DEHOGA wicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR), die für die Jahre 2020 und 2021 mit jeweils 10 Millionen Euro ausgestattet sei. Darauf hät- Im Heilbronner Kongresszentrum „Harmo- als 30 000 neue sozialversicherungspflichtige ten sich die CDU-geführten Ressorts geeinigt nie“ hatte der DEHOGA-Landesvorsitzende Jobs im Land geschaffen. Als Hauptleistungs- – denn das Anliegen der besseren Förderun- Fritz Engelhardt die Grundsatzfrage gestellt: träger der Tourismuswirtschaft stehe das Gast- gen von Investitionen in der Dorfgastronomie „Was sind dem Land die Wirte wert?“ Ange- gewerbe zudem für den wachsenden Erfolg verdiene Unterstützung. sichts des fortschreitenden Dorfgasthausster- des Tourismuslandes Baden-Württemberg. Der Großen Applaus gab’s auch für Eisenmanns bens im Land sei es „höchste Zeit zu handeln“. Tourismus sichert aktuell fast 400 000 Vollzeit- klare Aussagen zum Thema Rauchverbot: Die Dabei gehe es nicht nur um Wertschätzung Arbeitsplätze im Land. Engelhardt forderte weitreichenden Verbotspläne des grünen So- für eine große mittelständische Branche, son- daher mehr Unterstützung der Landesregie- zialministers Manfred Lucha, der das Rauchen dern auch um wirtschaftliche Chancen für rung insbesondere für das Gastgewerbe im nicht nur in allen Innenbereichen, sondern Baden-Württemberg. ländlichen Raum. auch in der Außengastronomie verbieten will, „Wir sorgen auch dann für sichere Arbeits- Eine klare Absage erteilte der Verbands- werde die CDU nicht mittragen. „Ich kann und Ausbildungsplätze, wenn es in der Ex- vorsitzende dem Sozialminister Manfred Lucha Ihnen sagen, was ich von den Ideen des Kol- portindustrie nicht mehr so gut läuft. Wohl (Bündnis 90/Die Grünen), der eine massive legen Lucha halte: nämlich nichts, gar nichts“, dem Land, dessen Wirtschaft auf mehreren Verschärfung des Nichtraucherschutzgesetzes erklärte Eisenmann. Die CDU werde Verschär- starken Säulen steht“, betonte Engelhardt. vorgeschlagen hat und dabei sogar ein Rauch- fungen des Landesnichtraucherschutzgeset- Bereits während der letzten Wirtschaftskri- verbot in der Außengastronomie einführen zes zu Lasten der Gastronomie nicht mittra- se hätten Gastgewerbe und Tourismus die Lage will. „Frau Ministerin – Frau Spitzenkandida- gen – „und ohne die CDU geht es nicht“, be- stabilisiert. Seit 2010 habe die Branche mehr tin – wir erwarten von der CDU, dass sie der tonte Eisenmann. ◀ Bis Redaktionsschluss standen noch nicht alle Details zum neuen ELR-Förderpro- gramm für die Dorfgastronomie fest. Inte- ressierte DEHOGA-Mitglieder können sich bei Fragen per Telefon 0711-6198837 oder E-Mail info@dehoga-beratung.de direkt an die DEHOGA Beratung in Stuttgart wenden. Sobald Einzelheiten zur Umsetzung fest- stehen, wird der DEHOGA seine Mitglieder umfassend informieren. Der Landesdelegiertentag des DEHOGA fand im Heilbronner Kongresszentrum „Harmonie“ statt.
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 12.19 5 DEHOGA-Beiträge werden angepasst Die Mitgliedsbeiträge des DEHOGA Baden- Württemberg werden mit Beschluss der De- legiertenversammlung regelmäßig an die Ent- wicklung des Lebenshaltungskosten-Indexes angepasst. Das bedeutet für das kommende Jahr eine Anpassung von 1,8 Prozent. Damit ergeben sich monatliche Beitragsstei- gerungen zwischen 50 Cent (Beitragsstufe 1) und 3,40 Euro (Beitragsstufe 7). Ab 1. Januar 2020 gelten folgende monatliche Sätze: Stufe 1 (0 - 5 Beschäftigte): 27,60 Euro Eva Rühle und Fritz Engelhardt gratulierten Ulrich Kromer (M.) zur Ehrenplakette des Verbandes. Foto: Reiser Stufe 2 (6 - 7 Beschäftigte): 37,30 Euro Stufe 3 (8 - 10 Beschäftigte): 51,10 Euro Stufe 4 (11 - 20 Beschäftigte): 58,50 Euro Ehrenplakette für Messechef Ulrich Kromer Stufe 5 (21 - 50 Beschäftigte): 94,90 Euro „Ein Mann, der Messen vorantreibt“ Stufe 6 (51 - 100 Beschäftigte): 152,80 Euro Stufe 7 (über 100 Beschäftigte): 189,50 Euro Wer seinen Mitgliedsbeitrag per Bankein- zug bezahlt, erhält zwei Prozent Rabatt. In Anerkennung seiner Verdienste um die Mann, der Messen vorantreibt und nicht nur I NTERGASTRA und um den Tourismus in Baden- verwaltet. Das zeige die positive Entwicklung Ebenfalls beschlossen hat die Delegierten- Württemberg hat Ulrich Kromer, Geschäftsfüh- des Messestandortes Stuttgart insgesamt, aber versammlung eine Erhöhung der Hotelum- rer der Landesmesse Stuttgart, auf dem Dele- besonders die Entwicklung der INTERGASTRA. lage von 2,88 Euro auf 3,48 Euro pro Zimmer/ giertentag die Ehrenplakette des DEHOGA Von der regionalen Messe im engen Korsett Jahr. ◀ Baden-Württemberg verliehen bekommen. auf dem Killesberg ist sie zur Branchenleit- messe auf dem neuen Gelände auf den Fil- Diese höchste Auszeichnung, die der Ver- dern gewachsen. band an Persönlichkeiten außerhalb der eige- Engelhardt lobte die Bereitschaft Kromers, > Dank an die Partner nen Organisation vergibt, ist selten und streng gemeinsam mit dem Verband als ideeller Trä- limitiert auf maximal zehn lebende Träger. ger der Fachmesse ins Risiko zu gehen – zum Als Geschäftsführer der Landesmesse Stutt- Beispiel bei der Belegung der neuen, 10. Mes- Der DEHOGA bedankt sich bei seinen gart ist Ulrich Kromer seit mehr als 18 Jahren sehalle und bei der Bewerbung um die IKA/ Partnern, die die Veranstaltung vor Ort be- einer der wichtigsten Partner, wenn es um Olympiade der Köche. „Du weißt, wie Messe gleitet haben: die Branchenmesse INTERGASTRA geht. „Aus geht – und wir wissen wie unsere Branche dieser erfolgreichen Zusammenarbeit ist längst tickt“, so Engelhardt. „Die Bündelung dieser ○ ALBA Group eine Freundschaft geworden, die getragen wird Kompetenzen ist das Erfolgsgeheimnis der ○ Afri Cola von gegenseitiger Wertschätzung, von Unter- INTERGASTRA.“ Aber nicht nur die INTER- ○ ECOLAB nehmergeist und von der Gewissheit, dass GASTRA profitiere vom Messe-Macher Ulrich ○ Edeka C + C Großmarkt eine enorme Kraft entstehen kann, wenn die Kromer. Denn wenn die Messe boomt, profi- ○ FRANKE Coffee Systems richtigen Leute an einem Strang ziehen“, sag- tiert auch die gastgewerbliche Branche – vor ○ GEFAKO te der DEHOGA-Landesvorsitzende Fritz En- allem dann, wenn übernachtungsrelevante ○ Greiff Textile Mietsysteme gelhardt in seiner Laudatio. Messen an Bedeutung zunehmen, was in Stutt- ○ HGK - Hotel- und Gastronomie-Kauf Er bezeichnete Ulrich Kromer als einen gart erfreulicherweise der Fall ist. ◀ ○ Hobex Payment Systems ○ HOGAST Einkaufsgesellschaft für das Hotel- u. Gastgewerbe ○ Mercedes-Benz Transporter & Vans Württemberg ○ METRO Cash & Carry Deutschland ○ Mineralbrunnen Teinach ○ Niehoffs Vaihinger ○ POLYGONVATRO ○ Resch & Frisch ○ RVM Versicherungsmakler ○ Seeberger Kaffee-Spezialitäten ○ Stuttgarter Hofbräu ○ Telekom ○ VOGLAUER Hotel Concept Durch ihr Mitwirken haben sie maßgeb- lich zum Erfolg des Landesdelegiertentags in Heilbronn beigetragen. Dank an die Kreisstelle: Passend zum Beginn der „fünften Jahreszeit“ am 11.11. gestaltete die Kreisstelle Heilbronn unter der Leitung von Martin Kübler Alle aktuellen Informationen über diese (Foto rechts) ein attraktives Rahmenprogramm des Delegiertentages. Der „Gun- und die zahlreichen anderen Kooperations- delsheimer Carneval-Verein 1962“ sorgte mit Guggenmusik und launigen Sketchen partner des DEHOGA finden Mitglieder unter auf der Bühne im Anschluss an den Delegiertentag für einen stimmungsvollen → www.dehogabw.de/dehoga/partner- Ausklang. Während des nicht-öffentlichen Teils am Vormittag gab es für Begleit- des-dehoga personen eine Führung über das Gelände der Bundesgartenschau. Fotos: Reiser
6 DEHOGA MAGAZIN 12.19 Aktuell Ehrungen auf dem DEHOGA-Landesdelegiertentag in Heilbronn Verdienstmedaillen für ehrenamtlichen Einsatz Für ihr besonderes Engagement als Ehren- amtsträger im DEHOGA Baden-Württemberg wurden auf dem Delegiertentag zwei Mitglie- der mit der Silbernen Verdienstmedaille des Verbandes geehrt. Anna Endres erhielt die Auszeichnung für ihren Einsatz in der Kreisstelle Bruchsal. „Sie kümmern sich mit großem Einsatz um die Finanzen des Kreises Bruchsal und wirken tatkräftig organisatorisch mit, zum Beispiel, wenn es um die Busfahrten zur INTERGAS- TRA geht“, so DEHOGA-Landesvorsitzender Fritz Engelhardt in seiner Laudatio. Franz Schneider, ebenfalls in den Kreisstel- len Bruchsal und Karlsruhe aktiv, wurde für seinen vorbildlichen Einsatz, insbesondere als Vorsitzender und als stellvertretender Vor- sitzender des Bezirks Bruchsal, geehrt. „Der Einsatz im Ehrenamt ist alles andere Fritz Engelhardt (Mitte) überreichte Anna Endres und Franz Schneider die Auszeichnungen für ihre ehren- als selbstverständlich“, so Fritz Engelhardt. amtlichen Verdienste. Foto: Reiser In einer Zeit, in der alle in ihren Betrieben mehr denn je gefordert sind, verdiene der eh- renamtliche Einsatz besondere Anerkennung. ternehmern, die sich ehrenamtlich im D EHOGA in unseren 48 Kreisstellen, und sie halten un- Anna Endes und Franz Schneider sind zwei Baden-Württemberg engagieren. „Sie sorgen sere Gemeinschaft zusammen“, lobte Fritz von mehr als 600 Unternehmerinnen und Un- für eine lebendige DEHOGA-Arbeit vor Ort Engelhardt. ◀ Jugendmeister und Jugendmeisterinnen erhalten Stipendien Die Top-Nachwuchskräfte der Branche – ein baden-württembergische Team auch den Mann- EHOGA Akademie. Stifter der Stipendien sind D Landesjugendmeister und drei Bundesjugend- schaftssieg. der DEHOGA-Förderverein und die Mineral- meisterinnen – wurden auf dem Delegierten- Sven Eckert (Fachkraft im Gastgewerbe, brunnen Teinach GmbH, der Bildungspartner tag für ihre Leistungen gefeiert und geehrt. Café-Bar Tante Emma, Backnang) hat mit sei- der Branche. Fritz Engelhardt richtete seinen nem Sieg bei den Landesjugendmeisterschaf- Dank und seine Glückwünsche auch an die Ilona Maier (Restaurantfachfrau, Hotel Bar ten das bestmögliche Ergebnis erzielt, denn Ausbildungsbetriebe, die Eltern, die Lehrerin- eiss, Baiersbronn) und Alina Kellner (Hotel- in diesem Beruf gibt es keinen bundesweiten nen und Lehrer an den Landesberufsschulen fachfrau, Ringhotel Krone, Schnetzenhausen) Wettbewerb. sowie an das DEHOGA-Berufsbildungsteam mit holten bei den Deutschen Jugendmeisterschaf- Als Anerkennung dieser Spitzenleistungen dem DEHOGA-Fachgruppenvorsitzenden Mar- ten Gold und Viktoria Lund (Köchin, Brenners überreichte der DEHOGA-Landesvorsitzende tin Bosch, der Jugendbetreuerin Antje Walter Park-Hotel & Spa, Baden-Baden) Silber: Mit Fritz Engelhardt den Talenten jeweils ein und Geschäftsführerin der DEHOGA-Fachgrup- diesen Top-Einzelwertungen sicherte sich das 1 000-Euro-Stipendium für Seminare an der pe Berufsbildung, Dunja Schlamminger. ◀ Vertreter der Fachgruppe und des Verbandes sowie Ministerin Susanne Eisenmann (2.v.r.) freuten sich mit den Jugendmeistern. Auf dem Bild v.l.n.r.: Antje Walter, Dunja Schlamminger, Alina Kellner, Martin Bosch, Viktoria Lund, Ilona Maier, Fritz Engelhardt, Sven Eckert und Eva Rühle. Foto: Reiser
8 DEHOGA MAGAZIN 12.19 Aktuell Petition für faire Gastro-Mehrwertsteuer Jetzt Unterschriften sammeln für eine wichtige Branchenforderung „Wenn wir 50 000 Unterschriften brauchen, dann muss ich auch meine Gäste und Mitarbeiter dazu bewegen, mitzuma- chen“, sagte sich Elke Renker vom Weinhaus Renker in Überlingen, als sie von der Petition „Porzellan statt Plastik“ für 7 Prozent Mehrwertsteuer für die Gastronomie hörte. Nachdem sie selbst unterschrieben hat, habe sie sofort die Unterschriftenlisten ausgedruckt und sei auf ihre Gäs- te zugegangen. Die meisten wüssten gar nicht, dass für Speisen unterschiedliche Mehrwertsteuersätze gelten und wie ungerecht das sei, so die Erfahrung von Elke Renker. „Man muss schon aktiv auf die Leute zugehen und unser Anliegen deutlich machen“, so die Gastronomin. Die Mühe lohne sich: die Gäste haben Verständnis und unterstützen den reduzierten Mehrwertsteuersatz auf Spei- sen im Restaurant gerne. Auch auf ihrer Speisekarte ruft Elke Renker ihre Gäste auf: „Ich brauche Ihre Unterschrift!“ Bis jetzt hat Elke Renker 320 Unterschriften gesammelt. „Die 400er-Marke schaffe ich locker – und bestimmt noch viel mehr!“ Mehr Aufmerksamkeit schaffen „Ich wünsche mir, dass möglichst viele Koleginnen und Kollegen mitmachen“, Einen Stapel Unterschriftenlisten verteilte sie auch an sagt Elke Renker. Sie verteilt die Unterschriftenlisten in der Umgebung und sam- die anderen Gastronominnen und Gastronomen in der melt auch selbst in ihrem Weinhaus in Überlingen Unterschriften von den Gäs- Umgebung. „Ich wünsche mir, dass möglichst viele Kol- ten für die Petition des Verbandes. Foto: Kapitel leginnen und Kollegen mitmachen.“ Die Petition sei ein gutes Mittel, um auf eine der wichtigsten Forderungen der Branche aufmerksam zu machen. Die Forderung: Gastronomen, die Speisen auf nachhal- Die Petition mit dem Titel „Porzellan statt Plastik“ wurde tigem Porzellangeschirr im Restaurant servieren, dürfen Anfang Oktober vom DEHOGA Bayern gestartet. Der nicht länger mit dem vollen Mehrwertsteuersatz von 19 DEHOGA Baden-Württemberg sowie alle anderen Lan- Prozent belastet werden im Gegensatz zu den ermäßigten desverbände unterstützen diese Initiative für einen fairen 7 Prozent auf verpacktes Essen zum Mitnehmen aus dem Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie. Supermarkt und Schnellimbissen. Das Ziel: 50 000 Unterschriften im Laufe von sechs Mo- naten zu sammeln, um ein starkes Signal an die Politik zu senden und die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerk- sam zu machen. Bis Redaktionsschluss (Stand 27.11.2019) hatten bereits 33 632 Menschen unterzeichnet. Jetzt mitmachen: Der DEHOGA Baden-Württemberg appelliert an alle Mitglieder, die Petition „Porzellan statt Plastik“ aktiv zu unterstützen. Dabei geht es nicht nur um die eigene Unterschrift, sondern auch darum, Familien- angehörige, Freunde, Mitarbeiter und Gäste zum Unter- zeichnen zu bewegen, damit das Ziel von 50 000 Unter- schriften erreicht wird. Der Link zur Online-Petition kann über die Betriebs- homepage und Social Media verbreitet werden. Unter- schriftenlisten können heruntergeladen, ausgedruckt und „offline“ verteilt werden. ◀ Mitmachen ist ganz einfach unter www.dehogabw.de/online-petition Für diese Forderungen kämpft der DEHOGA auf Initiative Bayerns jetzt auch mit einer Online-Petition.
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 12.19 9 Kassenerlass 2020 Jetzt um die neue Sicherheitszertifizierung für die Kasse kümmern Das nächste neue Gesetz für Kassen steht an: der „Kassenerlass das Fehlen einer Verfahrensdokumentation. Diese be- schreibt den technischen und organisatorischen Ablauf 2020“. Ab dem 1. Januar 2020 dürfen nur noch zertifizierte Kas- zur Kasse und auch zu allen anderen betrieblichen Ab- läufen der Buchhaltung und Rechnungsstellung. Wer sei- sen verwendet werden. Was Unternehmer im Gastgewerbe ne Buchhaltung digital macht, zum Beispiel mit DATEV Unternehmen Online, kann Papierbelege vernichten und jetzt beachten müssen. sich viele Ordner sparen. Neben der Verfahrensdokumen- tation muss bei einer Prüfung auch die Betriebsanleitung der Kasse vorliegen. Lange ließ der Gesetzgeber offen, was „zertifiziert“ in Eine Anleitung für eine Verfahrensdokumentation steht der Praxis genau heißen soll. Mit dem Kassenerlass 2020 DEHOGA-Mitgliedern im Online-Servicecenter des Ver- ist es klar: Eine zertifizierte Kasse muss ein Sicherheitsmo- bandes zum Download zur Verfügung unter: dul, ein Speichermedium und eine Schnittstelle zur Finanz- → www.dehogabw.de/servicecenter verwaltung enthalten. So wird sichergestellt, dass die Da- ten unveränderbar gespeichert und digital auslesbar dem Eine weitere Neuerung, die ab 2020 auf Unternehmer Finanzamt zur Verfügung gestellt werden können, die Kas- im Gastgewerbe zukommt: Die Belegausgabepflicht. Sie se also fiskalfähig ist. gilt als erfüllt, wenn der Beleg erstellt und dem Gast die Da die Kassenhersteller jedoch diese Anforderungen Möglichkeit der Mitnahme gegeben wurde – unabhängig nicht so kurzfristig umsetzen konnten, werden die we- davon, ob er ihn tatsächlich mitnimmt. Es besteht eine nigsten Kassen ab dem 1. Januar zertifiziert sein. Deshalb Befreiungsmöglichkeit, wenn eine Vielzahl kleiner Pro- wurde eine Nichtbeanstandungsregel beschlossen, das dukte an unbekannter Personen verkauft werden (zum heißt: der Kassenerlass tritt zwar in Kraft, aber bestehen- Beispiel bei Massenveranstaltungen). Verstöße können de Kassensysteme müssen erst bis zum 30. September zwar aktuell nicht sanktioniert werden – es kann sich aber 2020 aufgerüstet werden. bei Betriebsprüfungen negativ auswirken, wenn die Be- Theoretisch muss jeder Unternehmer, der sich 2020 legausgabepflicht nicht erfüllt wurde. Also am besten die eine neue Kasse anschafft, eine zertifizierte Kasse kaufen. Belege immer ausdrucken und dem Gast mitgeben. Lie- Praktisch können jedoch bislang nur wenige Hersteller gengelassene Belege müssen nicht aufbewahrt werden. dies anbieten, da das zuständige Bundesamt für Sicher- Auch wenn die Kassengesetze immer strenger werden– heit (BSI) erst jüngst mit den Zertifizierungen begonnen in Deutschland besteht nach wie vor keine Registrierkas- hat. Es ist also Vorsicht beim Erwerb neuer Kassensys senpflicht. Vorsicht ist jedoch geboten beim Umstellen teme geboten. Es wird teilweise mit Zertifikaten gewor- einer Registrierkasse auf die offene Ladenkasse. Das ist ben, die gar nicht durch das BSI abgenommen wurden. nach Auffassung der Finanzverwaltung nicht zulässig. Daher sollten sich Unternehmer im Gastgewerbe bei Denn mit der elektronischen Kasse wurde ja bewiesen, ihrem Kassenhersteller erkundigen, ob die Kasse mit ei- dass die Einzelaufzeichnung mittels Registrierkasse zu- nem Softwareupdate aufgerüstet werden kann und wann mutbar war. Einzelaufzeichnung heißt für die Registrier- sie das Update beziehen können. Die Kassenhersteller kassen: Alle Waren müssen einzeln als Artikel hinterlegt und deren Lieferanten werden 2020 gerade zum Ende der sein. In der Gastronomie beispielsweise: „Forelle im Salz- Übergangsfrist vermutlich ausgelastet sein, daher emp- mantel 21,50 Euro“ und nicht „Küche divers 21,50 Euro“. fiehlt sich eine frühzeitige Abstimmung und Bestellung. Die unangekündigten Kassennachschauen waren in Baden-Württemberg in der Vergangenheit überschaubar, Risiko hoher Bußgelder steigt sollen aber 2020 verstärkt stattfinden. Geprüft wurden bislang etwa, ob das Kassenbuch täglich geführt ist, der Hintergrund: Bereits seit 2017 müssen Kassen fiskalfä- Kassenbestand passt, die Gutgescheine aufgeführt sind, hig sein. Was das genau bedeutet, wurde im Kassenerlass die Stornierungen korrekt erfasst und dokumentiert wur- 2020 nun genau festgelegt. Erfüllt ein Kassensystem zwar den, die Daten ausgegeben werden können, die Kasse die Anforderungen an die Fiskalfähigkeit nach dem Kas- dem heutigen gesetzlichen Stand entspricht, die Einzel- senerlass von 2017 (Daten sind unveränderbar gespei- aufzeichnungspflicht beachtet wird – und hinzu kommt chert), kann aber nicht auf die neue gesetzliche Vorschrif- eben ab 2020, ob die Kassen zertifiziert sind. ◀ ten (Sicherheitszertifikat des BSI) aufgerüstet werden, kann es je nach Baujahr bis längstens Dezember 2022 weiter- verwendet werden. Der Kassenerlass 2020 steht in einer Reihe von Geset- zen, die immer striktere Vorschriften für Kassen zur Fol- Bei allen Fragen rund um die ge haben. Es steigt das Risiko hoher Bußgelder und Themen Betriebsprüfung und Zuschätzungen aufgrund formaler Mängel. Bei einer Be- Kasse, sowie darüber hinaus triebsprüfung oder bei einer seit 2018 eingeführten un- auch zur beleglosen, digitalen angekündigten Kassennachschau wird künftig also auch Buchhaltung mit DATEV Unter- kontrolliert, ob die Kasse ein Sicherheitszertifikat hat. Der Unternehmer muss dem Finanzamt zudem ab 1. nehmen online steht Steffen Januar 2020 mitteilen, welche Kassensysteme mit wel- Hort als Partner des DEHOGA chem Zertifikat eingesetzt werden. Aktuell ist aber noch Baden-Württemberg gerne zur nicht bekannt, wie diese neue Mitteilungspflicht in der Verfügung. Praxis aussehen soll (über ein Formular oder digital) und ob Verstöße sanktioniert werden. Kontakt und mehr Infos unter Ein schwerwiegender formaler Mangel, der bei einer www. mhp-kanzlei.de Betriebsprüfung ab 2020 auch beanstandet werden kann:
10 DEHOGA MAGAZIN 12.19 Aktuell DEHOGA baut in Calw und in Bad Überkingen Strategische Investitionen in Schul-Internate und Akademie Der DEHOGA Baden-Württemberg investiert in großem Umfang Akademie. Die DEHOGA Akademie, die 1976 als erstes verbandseigenes Bildungszentrum der Branche in Bad in die langfristige Sicherung der Ausbildungsqualität und in Überkingen gegründet wurde, hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt und zählt zu den bedeu- Weiterbildungsmöglichkeiten für die Branche. Im Zentrum tendsten Weiterbildungseinrichtungen für das Gastge- werbe in Deutschland. Das auf die Branche spezialisier- stehen dabei die Berufsschul-Internate in Calw und in Bad te Weiterbildungsangebot erfreut sich anhaltend hoher Nachfrage. Es umfasst neben Präsenz- und Inhouse-Se- Überkingen sowie die DEHOGA Akademie in Bad Überkingen. minaren auch E-Learning-Angebote. Finanzierung aus Eigen- und Fördermitteln In Calw baut der DEHOGA bis 2022 ein neues Wohn- Kein Rückgriff auf Mitgliedsbeiträge heim beim Berufsschulzentrum im Ortsteil Wimberg, im Folgejahr wird dann das bestehende Schulinternat Die Finanzierung der Maßnahmen im Gesamtvolu- grundlegend modernisiert. Im Endausbau entstehen mo- men von rund 30 Millionen Euro speist sich ausschließ- derne Wohn-, Lern- und Freizeitmöglichkeiten für mehr lich aus Eigenmitteln der verbandseigenen Gesellschaft als 300 Berufsschülerinnen und Berufsschüler, die dort zur Förderung des Gastgewerbes sowie aus Fördermit- während der mehrwöchigen Unterrichtsblöcke unter- teln der öffentlichen Hand. Weder für die Investition gebracht sind. noch für den laufenden Betrieb werden Mitgliedsbei- Der Calwer Kreistag hatte sich einstimmig für das vom träge des DEHOGA Baden-Württemberg eingesetzt. Die DEHOGA vorgeschlagene Konzept entschieden. Auch Bauarbeiten in Calw und Bad Überkingen beginnen im die örtliche Presse berichtete im Nachgang zum Kreis- Jahr 2020. tagsbeschluss sehr positiv über das Vorhaben. Der DE- HOGA Baden-Württemberg übernimmt dort künftig auch Deutschlandweit einmaliges Branchen- den Internatsbetrieb. Ein auf 30 Jahre vereinbarter jähr- Engagement im Bereich Aus- & Weiterbildung licher Zuschuss des Landkreises sichert die wirtschaft- liche Betriebsführung durch den Verband zusätzlich ab. Der DEHOGA Baden-Württemberg verfolgt mit sei- nem umfangreichen, im deutschen Gastgewerbe ein- Kapazitäten für weitere 80 Schülerinnen und maligen Branchen-Engagement im Bereich Aus- und Schüler werden geschaffen Weiterbildung langfristige Ziele: Die Beschulung der Aus- zubildenden in spezialisierten Landesberufsschulen für In Bad Überkingen, wo der DEHOGA Baden-Würt- das Gastgewerbe ist ein baden-württembergisches Er- temberg seit vielen Jahren ein eigenes Berufsschulinternat folgsmodell, das entscheidend zur hohen Qualität und betreibt, werden Kapazitäten für weitere 80 Schülerin- zur Attraktivität der gastgewerblichen Ausbildung im nen und Schüler geschaffen. Die Kapazität liegt dann Land beiträgt. Die optimale Unterbringung der Jugend- bei zirka 485 Plätzen, was angesichts des sehr hohen lichen während der Blockunterrichts-Phasen spielt hier- Bedarfs dringend erforderlich ist. Außerdem werden die bei eine ganz bedeutende Rolle. Ebenso wichtig für die Verpflegungs-, Lern- und Freizeitbereiche des verbands Zukunftsfähigkeit der Branche ist ein vielfältiges, spe- eigenen Internats deutlich erweitert und an die aktuel- zialisiertes Weiterbildungsangebot, wie es die DEHOGA len Erfordernisse angepasst. Akademie in Bad Überkingen bietet. ◀ Parallel zu diesen hohen Investitionen im Ausbildungs- bereich startet in unmittelbarer Nachbarschaft des Bad Lesen Sie hierzu auch das Interview mit dem DEHOGA- Überkinger DEHOGA-Internats die Modernisierung des Landesvorsitzendem Fritz Engelhardt auf der gegenüberlie- verbandseigenen Weiterbildungszentrums, der DEHOGA genden Seite. Planskizze für das neue Wohnheim beim Calwer Berufsschulzentrum.
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 12.19 11 Interview mit DEHOGA-Landesvorsitzendem Fritz Engelhardt zu den Bauvorhaben in Calw und Bad Überkingen „Signal der Wertschätzung für unseren Branchen-Nachwuchs“ ● Herr Engelhardt, der DEHOGA-Landesver- band dreht ein großes Rad in Calw und in Bad Überkingen: 30 Millionen Euro für Berufsschul- Internate und für die Modernisierung der DEHOGA-Akademie. Wie kommt es dazu? Fritz Engelhardt: Zunächst einmal stelle ich klar: Wir verwenden keine DEHOGA- Mitgliedsbeiträge – weder für die geplanten Bauvorhaben noch für den laufenden Betrieb der Internate und der DEHOGA Akademie. Die gesamte Finanzierung stemmen wir mit selbst erwirtschafteten Mitteln unserer Toch- tergesellschaft zur Förderung des Gastgewer- bes sowie mit Geld aus öffentlichen Förder töpfen. Diese Botschaft ist mir sehr wichtig, weil ich natürlich weiß, dass so hohe Sum- men Fragen aufwerfen. ● Auch die Frage nach dem Grund für ein so umfangreiches Verbands-Engagement ausge- rechnet in Berufsschul-Internate und in die Weiterbildung? Wir denken da langfristig mit einem Zeitho- rizont von mindestens 30 Jahren. Wenn wir die Zukunft unserer Branche im Land sichern wollen, müssen wir die Herausforderung des DEHOGA-Landesvorsitzender Fritz Engelhardt sieht in den Bauvorhaben eine Investition in die Zukunft. Fachkräftemangels erfolgreich meistern. Qua- lität in der Ausbildung und ein starkes, bran- chengerechtes Weiterbildungsangebot sind ● Der Aufwand dafür ist hoch. das für die Vorarbeiten? dabei entscheidende Faktoren. Da muss sich niemand Sorgen machen. Zum Es bedeutet eine Menge Arbeit – aber zum einen sind die Risiken auch durch die Unter- Glück verteilt auf viele Schultern. Für die her- ● Aber ausgebildet wird in Betrieben und stützung unseres Fördervereins gut abgesi- vorragende Teamarbeit, die dabei geleistet Schulen, nicht im Internat? chert. Zum anderen denken wir immer un- wurde, möchte ich mich bei allen Beteiligten Die Aussage greift zu kurz: Wer sich mit dem ternehmerisch: Wir haben nicht vor, mit dem herzlich bedanken– vor allem natürlich bei Thema Ausbildung im Gastgewerbe beschäf- Betrieb unserer Internate Verluste zu schrei- den Kollegen aus unserem Landesvorstand, tigt, der weiß, wie enorm wichtig der Block- ben. Wie unsere anderen Dienstleistungsein- die enorm viel Zeit und Kraft investiert Unterricht an spezialisierten Landesberufs- richtungen soll sich auch dieses G eschäftsfeld haben. Die Kompetenz-Breite, die wir in un- schulen für die Ausbildungsqualität im baden- wirtschaftlich selbst tragen und nach Mög- serem Ehrenamt haben, ist bei solchen Vor- württembergischen Gastgewerbe ist. Im lichkeit auch positive Ergebnisbeiträge liefern. haben ein echter Glücksfall. Auch unser Vergleich zu Bundesländern, in denen das an- Die erfolgreiche Entwicklung unserer DEHO- Hauptamt hat in der Vorbereitung und bei ders geregelt ist, haben wir da echte Vorteile. GA Akademie zeigt, dass gute und wertvolle den Verhandlungen ausgezeichnete Arbeit Top-Ergebnisse zum Beispiel bei den Jugend- Arbeit für die Branche auch wirtschaftlich geleistet. meisterschaften sind ja kein Zufall. Wir wol- funktionieren kann. len diesen besonderen Trumpf, die speziali- ● Wenn in Calw und in Bad Überkingen ge- sierten Landesberufsschulen für das Gastge- ● Der spektakulärste Teil des Investitionspa- baut wird, bringt das dort sicher Verbesserun- werbe, in Baden-Württemberg unbedingt kets ist sicher der Neubau und die Übernahme gen. Was aber passiert an den Berufsschul- bewahren und absichern – und wir wollen des Internats in Calw, wo der DEHOGA bislang Standorten Villingen-Schwenningen und gleichzeitig etwas für die Attraktivität der gast- nicht engagiert war? Tettnang? gewerblichen Ausbildung in unserem Bundes- Ja, in Calw steigen wir neu ein – und wir freu- Die Frage ist berechtigt, denn selbstverständ- land tun. Und da spielt es eben schon eine en uns sehr, dass wir in langen, sehr komple- lich sind uns alle Berufsschul-Standorte gleich entscheidende Rolle, wie gut oder schlecht xen Verhandlungen mit dem Landkreis ein wichtig. In Villingen plant der Schwarzwald- die Auszubildenden während der mehrwöchi- Ergebnis erzielt haben, das alle Beteiligten Baar-Kreis als Träger des dortigen Internats gen Blockunterrichtsphasen untergebracht zufriedenstellt. Es ist ja schon bemerkenswert, ebenfalls umfangreiche Investitionen. Das sind und welche Lern- und auch Freizeitmög- dass in der entscheidenden Kreisrats-Sitzung begrüßen wir im Interesse der Ausbildungs- lichkeiten sie im Internat haben. alle Fraktionen geschlossen für unseren Vor- qualität ausdrücklich und haben deshalb auch schlag gestimmt haben. Das zeigt auch, wel- einen Planungskosten-Zuschuss für dieses ● Sind die Investitionen in Internate also Teil che Wertschätzung und welches Vertrauen Vorhaben gewährt. In Tettnang sind die Schü- des Branchen-Ausbildungsmarketings? unser Verband bei den Entscheidungsträgern lerinnen und Schüler in Privatquartieren Diese Aussage ist mir zu platt. Klar: Wir ma- im Landkreis Calw genießt. So etwas wächst untergebracht, weil sich bei den relativ klei- chen die Ausbildung in unserer Branche durch nicht über Nacht. Das ist das Ergebnis einer nen Schülerzahlen ein Internat nicht wirt- moderne, attraktive Berufsschul-Internate at- soliden Projekt-Vorbereitung und einer über schaftlich betreiben ließe. Aber auch hier gibt’s traktiver. Aber es geht dabei nicht um Mar- viele Jahre hinweg guten DEHOGA-Verbands- gute Nachrichten: Dank einer verbesserten keting: Es geht um die Substanz – um Ausbil- arbeit vor Ort. Bezuschussung und einer Neu-Ausschreibung dungsqualität und auch um Wertschätzung für bezuschusste Privatquartiere wurde die für die jungen Menschen, die sich für eine ● Die Projekte haben für einen Landesverband Unterbringungssituation dort deutlich Ausbildung in unserer Branche entscheiden. eine enorme Größenordnung. Was bedeutet verbessert. ◀
12 DEHOGA MAGAZIN 12.19 Aktuell Auszeichnung Drei Aussteller erhalten auf der INTERGASTRA Innovationspreis Die Unternehmen Gastros Switzerland, Auvisus und KAYA & KATO werden auf der INTERGASTRA am 15. Februar 2020 mit dem Gastro-Innovationspreis ausgezeichnet. Ein Sonderpreis geht an das Startup Brento. Innovationsgrad, Bedeutung für die Praxis, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit waren für die Jury die Kriterien bei der Vergabe. Bereits zum elften Mal wird dieser Preis von der Mes- se Stuttgart, der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie- Zeitung und dem DEHOGA Baden-Württemberg verge- ben. Wie begehrt er ist, zeigten die rund 90 Bewerbungen, unter denen die Jury wählen konnte. Sie vergab die Prei- se in den Kategorien Küchentechnik, künstliche Intelli- genz und Nachhaltigkeit. Der Gewinner in der Kategorie Küchentechnik ist die Arbeitskleidung für die Gastronomie mit recyceltem Plastikmüll aus dem Meer Gastros Switzerland AG. Das Züricher Unternehmen hat stellt das Kölner Unternehmen KAYA&KATO her. Foto: KAYA&KATO eine autonome Batterie-Induktions-Warmhalteplatte für Caterings entwickelt. Das neue InductWarm® Batteriemo- dul ist eine Innovation im Bereich der mobilen Speisen- Das Gerät bietet vier programmierbare Leistungsstufen ausgabe. Es ist das erste batteriebetriebene Induktions- zwischen 40°C und 90°C. So lassen sich unterschiedliche modul seiner Art und eröffnet komplett neue Möglich- Speisen wie Pasta, Gemüse oder Fleisch per Knopfdruck keiten in Sachen Mobilität und Design-Flexibilität. bei der für sie idealen Temperatur warmhalten. Da nicht die gesamte Fläche der Theke erwärmt wird, Eine Batterieladung reicht vier Stunden sondern nur das induktive Geschirr und da das Gerät nur dann Leistung abgibt, wenn sich Geschirr auf der Theke Das 66 Zentimeter lange, 33 Zentimeter breite und 17 befindet, zeichnet sich das Induktionsmodul durch hohe Zentimeter hohe Induktionsmodul lässt sich praktisch Energieeffizienz aus. unsichtbar in jedes mobile Speisenausgabesystem integ- Durch die unsichtbar verbaute Technik werden Auf-, rieren, also zum Beispiel in Speisenausgabewagen und Um- und Abbau sowie die Reinigung des mobilen Büfetts Büfetts. Abgedeckt werden kann es durch Büfetttheken erleichtert: keine herumliegenden Stromkabel, kein hei- aus den verschiedensten Materialien. Durch die Indukti- ßer Wasserdampf, keine Rutschgefahr durch Wasserpfüt- on werden die Speisen in den Gefäßen auf dem mobilen zen, keine offene Flamme und kein Geruch von Brenn- Büfett besonders schonend und konstant für bis zu vier paste. Stunden warmgehalten – mit nur einer Batterieladung. Das batteriebetriebene Induktionsmodul wurde erst- mals vor zwei Monaten auf der Messe HOST in Mailand präsentiert. Dienstkleidung mit Plastik aus dem Meer In der Kategorie Nachhaltigkeit geht der Preis an das Kölner Unternehmen KAYA & KATO, das für seine „Clean Ocean Linie“ aus dem Meer gefischtes Plastik zur Herstel- lung von modischer Dienstkleidung für Köche und Kell- ner wiederverwendet. Seit 2015 stellt das Kölner Unternehmen aus innovati- ven Stoffen Arbeitskleidung her und versucht dabei schi- ckes Design mit hochwertiger Qualität und konsequenter Weitere Informationen über die Peisträger und ihre Produkte unter: www.gastros.swiss/home www.auvisus.com Eine autonome Batterie-Induktions-Warmhalteplatte für Caterings und Buffets www.kaya-kato.de https://brento.de hat die Gastros Switzerland AG in Zürich entwickelt. Foto: Gastros Switzerland
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 12.19 13 Nachhaltigkeit zu verbinden. Die Produkte werden aus Biobaumwolle hergestellt oder bestehen aus einem Poly- ester-Baumwollgemisch, für das recycelter Plastikmüll aus dem Meer verwendet wird. Fischer vor der Küste Spaniens setzten sich dafür ein, beim Fischfang gleichzeitig auch Plastik aus dem Meer zu fischen, das für die Verarbeitung in den Stoffen von KAYA & KATO genutzt wird. Das Konzept des Unternehmens sieht den langlebigen Einsatz von Kleidung vor – durch klassische Schnitte und lange Haltbarkeit. Zur Zeit bietet das Label Kochjacken, Kochhemden, Schürzen, T-Shirts, Servicebekleidung und ergänzende Textilprodukte für die Gastronomie, Hotellerie, Lebensmittelbranchen und den Einzelhandel. In jedem Meter des dafür verwendeten Stoffes wird nach Angaben des Unternehmens eine Plastikmüllmenge von 12,5 PET-Flaschen wiederverwendet und recycelt. Da- mit werden 21 Prozent CO2 und 20 Prozent Energie ein- gespart. Die CO²-Ersparnisse bei 1 000 Metern Stoff ent- sprechen den Emissionen einer Autofahrt von zirka 11 000 Mit Insekten-Brot als Lebensmittel des täglichen Bedarfs brachte Brento ein in- Kilometer, so der Hersteller. novatives Produkt auf den Markt, das einfach in die tägliche Ernährung zu integ- rieren ist. Foto: Brento Automatisierter Bezahlvorgang In der Kategorie künstliche Intelligenz geht der Innova- Der Sonderpreis „Food for Future“ geht an Brento in tionspreis an die auvisus GmbH in Karlsruhe, die einen Herlikofen, das Brotbackmischungen mit einem Insek- automatisierten Bezahlvorgang entwickelt hat, der Perso- tenanteil von Buffalowürmern von zirka 10 Prozent und nal einspart und lange Schlangen an der Kasse vermeidet. hochwertigen alten Getreidesorten wie Urkorn, Einkorn Bei der Lösung von auvisus stellen Kunden ihr Tablett und Hanfmehl herstellt. einfach unter eine Kamera. Anschließend erkennt der Al- Bei der Juryauswahl stand nicht das Brot an sich im Vor- gorithmus die Gerichte: schnell und präzise. dergrund, das wie normales Brot schmeckt, sondern die Idee, Alternative Konzepte zur Automatisierung des Kassier- eine zusätzliche wertvolle Eiweißquelle aus Insekten hinzu- vorgangs wie Geschirr mit Barcodes oder angebrachten zufügen und diese neue Idee mit altem Urgetreide zu kom- RFID-Chips verdeutlichen die Notwendigkeit zur techni- binieren und damit einen neuen Trend für die Zukunft zu schen Optimierung des Kassierprozesses. Diese Alterna- schaffen – auch vor dem Hintergrund, das die massenhafte tiven führen allerdings zu hohen Investitionskosten und Fleischproduktion alles andere als umweltfreundlich ist. aufwändigen Umstellungen. Die bilderkennungsgestützte Bei der Aufzucht und Verarbeitung der Insekten – genau- Lösung ist als Plug-in mit bestehenden Prozessen kompa- er: Buffalowürmer – fällt kaum Abfall an, da Inseketen ihr tibel und kommt im Idealfall ganz ohne Mitarbeiter des Futter sehr effizient in Fleisch umwandeln und bis zu 100 Betriebes aus: Der Gast stellt sein Tablett unter die Kame- Prozent verwertet werden können. CO2-Austoß, Wasser- und ras, das System erkennt Speisen und Getränke, der Gast Landverbrauch sind im Vergleich zur Produktion traditio- bestätigt und zahlt mit seiner Karte und fordert einen Be- neller tierischer Eiweißquellen um ein Vielfaches geringer. leg an. Die Zahlung am Terminal kann mit allen im Be- Die INTERGASTRA findet vom 15. bis 19. Februar 2020 trieb verwendeten Zahlungsmethoden erfolgen. Laut des auf dem Gelände der Messe Stuttgart statt. Interessierte Karlsruher Unternehmens wurde der komplette Prozess Fachbesucher können sich bei der Verleihung des Innova- der Mahlzeitenerkennung getestet und dabei 3 000 Mahl- tionspreises am 15. Februar um 11 Uhr auf der DEHOGA- zeiten gescannt. Nach Angaben des Herstellers zeigte sich Bühne, (Halle 7) über die Produkte informieren. dabei nicht nur die Akzeptanz sondern oftmals sogar die Zudem werden die Gewinner-Produkte auf einer Son- ausdrückliche Begeisterung für diese neue Technologie. derschau im Eingang Ost vorgestellt. ◀ Bei der automatisierten Kassenlösung von auvi- sus stellen Kunden ihr Tablett einfach unter ein Kamerasystem (Bild oben links). Anschlie- ßend erkennt der Algo- rithmus die Gerichte und Getränke, teilt das dem Gast mit, der be- stätigen muss (oben rechts), um dann mit der Karte zu bezahlen (unten links), um dann seinen Beleg anzufor- dern. Foto: auvisus
14 DEHOGA MAGAZIN 12.19 Aktuell Die hochkarätig besetz- te Jury des Elevator Pitches (v. l. o .n. r. u.): Gunilla Hirschberger, Alexander Herrmann, Heiner Raschhofer, Sebastian Lege, Mike Süsser, Guy Selbherr und Wilhelm Okessson. „Start-up BW Elevator Pitch – DEHOGA Cup“ auf der INTERGASTRA 2020 Bundesweiter Wettbewerb für Gründerinnen und Gründer mit prominenter Jury Gute Geschäftsideen im Schnelldurchlauf gibt es auf der INTER- knüpfen. Zudem stiftet der DEHOGA Baden-Württemberg ein Beratungs-, Weiterbildungs- oder Vermarktungsange- GASTRA 2020. Am 15. Februar präsentieren Gründerinnen und bot für den Gewinner und auch in den Verbandsmedien werden die innovativen Geschäftsideen vorgestellt. Gründer aus dem Gastgewerbe sowie Branchenlieferanten und Die Jury des „Start-up BW Elevator Pitch – DEHOGA -dienstleister ihre innovativen Konzepte und Produkte vor einer Cup“ ist prominent besetzt. Ihr gehören folgende Mitglie- der an: prominent besetzten Jury auf der DEHOGA-Bühne in Halle 7. ○ Gunilla Hirschberger, Mitgründerin „Sausalitos“ und Gesellschafterin „Hans im Glück Franchise GmbH“ „Dein Start-up. Drei Minuten. Live und ungeschnitten“– ○ Alexander Herrmann, Sternekoch („Herrmann’s Post- unter diesem Motto stellen zehn Gründerinnen und Grün- hotel“, Wirsberg), bekannt aus TV-Sendungen wie „The der sowie Start-ups aus dem Gastgewerbe jeweils drei Mi- Taste“ und „Küchenschlacht“ nuten lang ihre Geschäftsideen vor. Das Besondere am ○ Heiner Raschhofer, Eigentümer Soulkitchen-Gruppe DEHOGA Cup: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer (unter anderem „Glorious Bastards“ und „my Indigo“) haben Lösungsansätze für das Gastgewerbe entwickelt – ○ Sebastian Lege, Koch und Lebensmittel-Experte, be- als Unternehmer, Branchenlieferant oder Dienstleister. kannt aus TV-Sendungen wie „Die Tricks der Lebens- Die Fachjury hat nach jedem Pitch ebenfalls drei Minu- mittelindustrie“ und „Galileo“ ten für Fragen zum Geschäftsmodell. ○ Mike Süsser, Unternehmer und TV-Koch, bekannt aus Mitmachen können Teilnehmer aus ganz Deutschland, der Sendung „Mein Lokal Dein Lokal – Der Profi kommt!“ deren Unternehmen nicht länger als drei Jahre am Markt ○ Guy Selbherr, Vorstand Bürgschaftsbank Baden-Würt- sind oder sich noch in der Vorgründungsphase befinden. temberg Die Geschäftsidee darf nicht schon bei einem anderen ○ Wilhelm Okesson, Leiter DEHOGA Beratung Start-up BW Elevator Pitch Wettbewerb präsentiert wor- den sein. Mindestalter der Teilnehmer ist 18 Jahre. Veranstalter des „Start-up BW Elevator Pitch – DEHOGA Wer teilnehmen will, sollte seine Ideen bis spätestens Cup“ sind der DEHOGA Baden-Württemberg und das Mi- 5. Februar 2020, 12 Uhr, online einreichen unter: nisterium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden- → www. startupbw.de/elevatorpitch/bewerbung Württemberg mit seiner Landeskampagne Start-up BW. Die zehn Geschäftsideen, die nach der Online-Abstim- Weitere Informationen unter: mung vorne liegen, dürfen auf der INTERGASTRA pitchen. → www.startupbw.de/elevatorpitch Neben Preisgeldern für die drei Bestplatzierten des → www.dehogabw.de/intergastra DEHOGA Cups darf das bestplatzierte Gründungsprojekt → www.intergastra.de aus Baden-Württemberg außerdem im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch“ präsentiert werden und um den Landessieg kämpfen. Mindestens genauso wertvoll ist die Möglichkeit, seine Idee einer breiten Öffentlichkeit auf einer der führenden Fachmessen für die gastgewerbliche Branche in Deutsch- land vorzustellen und Kontakte in der Gründerszene zu
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 12.19 15 DEHOGA-Hygieneoffensive geht 2020 weiter Speisekarten-Kennzeichnungspflichten als neuer Schwerpunkt Die erfolgreiche Schulungsreihe des DEHOGA Baden-Württem- Die Teilnahmegebühr für DEHOGA-Mitglieder beträgt 20 Euro pro Person (in bar vor Ort zu bezahlen). Alle lau- berg geht nächstes Jahr weiter. Auch wer schon dabei war, fend aktualisierten Termine und die Möglichkeit zur On- line-Anmeldung findet man unter kann immer etwas lernen. Denn es wird jedes Jahr ein neuer → www.dehogabw.de/hygieneoffensive Schwerpunkt gesetzt. 2020 geht es vor allem um die Kennzeichnungspflich- ten für Speisekarten, z.B. geschützte Herkunftsangaben, das Verwenden von Siegeln wie „Bio“ oder „Schmeck den Süden“, sowie Allergene und Zusatzstoffe. Wer weiß, was bei einer Lebensmittelkontrolle im Be- trieb zu erwarten ist, kann das Risiko hoher Bußgelder deutlich reduzieren. Die DEHOGA-Hygieneoffensive – die größte Qualifizierungsinitiative im deutschen Gastgewer- be – setzt genau hier an. Weiterhin ist ein Inhalt der Schulung auch die Folge- belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz. Alle Teilneh- mer bekommen eine Bescheinigung, die bei einer Lebens- mittelkontrolle als Schulungsnachweis gilt. Die Schulungen organisieren die DEHOGA-Kreisstellen vor Ort. Im Kreis Tuttlingen fand beispielsweise im Ok- Gut besuchte Hygieneschulung im Hotel Traube Revital in Wurmlin- tober eine Hygieneschulung im Hotel Traube Revital in gen: Referent Gerd Danner (stehend links) und der Kreisvorsitzende Wurmlingen statt mit 42 Teilnehmerinnen und Teilneh- Dieter Marquardt konnten 42 Teilnehmer und Teilnehmerinnen mern (siehe Foto). begrüßen. Foto: Kreisstelle
16 DEHOGA MAGAZIN 12.19 Aktuell Jetzt mitmachen für gute Argumente in der politischen Verbandsarbeit Umfrage zum Klimaschutz im Gastgewerbe Der DEHOGA bittet seine Mitglie- ren in Umweltschutz- und Ener- der, sich an der Umfrage zum Thema gieeffizienzmaßnahmen. Wie in Klimaschutz und Engergieeffizienz zu der letzten Sitzung des Arbeits- beteiligen. Mit den Ergebnissen kann kreises Umwelt des DEHOGA Bun- sich der Verband besser in die aktu- desverbands in Berlin beschlos- elle politische Diskussion einbringen. sen wurde, möchte der Verband daher eine Umfrage zu den Akti- Die Themen Umwelt- und Kli- vitäten im Bereich Klimaschutz maschutz werden zur Zeit öffent- und Energieeffizienz im Gastge- lich stark diskutiert. Dabei inves- werbe durchführen. Die Teilnah- tieren viele Betriebe in Hotellerie me an der Umfrage dauert nur und Gastronomie bereits seit Jah- wenige Minuten. ◀ Mitmachen ist ganz einfach. Über diesen OQ-Code geht es direkt zur Umfrage. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Auch für den DEHOGA und seine Mitglieder zählt der Klimaschutz zu den wich- tigsten Zukunftsherausforderungen. Foto: AdobeStock Vorsicht bei Schreiben der Verwertungsgesellschaft MPLC Betroffene sollten Kontakt mit DEHOGA aufnehmen Die Verwertungsgesellschaft die Beherbergungsbetriebe in klei- sind, sollte keine Zeit verloren wer- men mittels Bildtonträgern (zum MPLC schreibt schon seit einiger Zeit nen und mittleren Städten von den. Andernfalls drohen nachtei- Beispiel DVDs) könnte MPLC ver- Hoteliers an, und fordert Gebühren MPLC ins Visier genommen. lige gerichtliche Entscheidungen mutlich Rechte besitzen. für die Wiedergabe von Filmen, de- Sollten im Hotel öffentlich Fern- im einstweiligen Rechtsschutz. Wer Was die Wiedergabe von Filmen ren Urheberrechte sie angeblich ver- sehprogramme wiedergeben wer- sichergehen will, sollte generell in öffentlichen Räumen (Hotel- tritt. Der DEHOGA teilt diese Rechts- den, insbesondere Spielfilme, ist auf die Wiedergabe von Filmen bar, Lobby, Frühstücksraum, Re- auffassung nicht und rät betroffe- Vorsicht geboten, da diese Betrie- und Serien im Hotel verzichten. staurant, Fitnessraum etc.) anbe- nen Mitgliedern, sich umgehend mit be eventuell von den MPLC-For- Hintergrund: Ein abschließen- langt, ist die Rechtslage weiter ihrer DEHOGA-Geschäftsstelle vor derungen betroffen sein könnten. des Urteil im Rechtsstreit zwischen unklar. Nach Ansicht des DEHO- Ort in Verbindung zu setzen. Hoteliers, die von MPLC ange- MPLC und DEHOGA steht noch GA werden zumindest dann kei- schrieben werden, sollten nicht aus. Bisher sind die Gerichte der ne MPLC-Rechte genutzt, wenn Nachdem MPLC sich bisher darauf eingehen und stattdessen Auffassung des DEHOGA gefolgt, im Fernsehen Sportsendungen, deutschlandweit vor allem an Ho- unverzüglich die Rechtsberatung dass MPLC keine Gebühren für die Nachrichten oder Eigenproduk- tels in Großstädten gewandt hat, des Verbandes in Anspruch neh- Wiedergabe von Fernsehfilmen auf tionen der öffentlich-rechtlichen werden nach Einschätzung des men. Da die von der MPLC gesetz- Hotelzimmern geltend machen oder privaten Sender wiederge- Verbandes künftig wohl vermehrt ten Fristen sehr knapp bemessen kann. Bei der Wiedergabe von Fil- geben werden. ◀ Buchungsportal Booking.com Allgemeine Geschäftsbedingungen geändert Hoteliers, die mit Booking.com chen Buchungsprozesses auf Boo- zusendet und darin aktiv auf zu- nen virtuelle Kreditkarten (VCCs) zusammenarbeiten, wurden von king.com zusätzlich gekauft wer- sätzliche Leistungen des Hotels jederzeit bis zu 12 Monate nach dem Portal bereits per Mail über den (Frühstück, Mahlzeiten, Fahr- hinweist („Wollen Sie ein Frühstück, dem Check-out des Gastes belastet die neuen AGB informiert. Auf zwei r a d v e r l e i h , Zu s t e l l b e t t e n , einen Tiefgaragenstellplatz oder werden, vorher waren es sechs Mo- Änderungen möchte der DEHOGA Theaterkarten und so weiter). In eine Wellness-Anwendung dazu nate. Abgesehen von den oben ge- Baden-Württemberg seine Mitglie- Ziff. 2.2.2. der neuen AGB stellt buchen?). Sobald sich der Gast für nannten Punkten gibt es keine gra- der besonders hinweisen. Booking.com klar, dass für diese eine zusätzliche Leistung entschei- vierenden Änderungen an den All- zusätzlichen Services, die vom Gast det, steigt der Umsatz, für den der gemeinen Geschäftsbedingungen, In die Berechnung der Kommis- vor dem Check-in im Hotel auf Hotelier Kommission an Booking. außer zusätzlichen Erläuterungen sion, die Hoteliers an Booking.com Booking.com gekauft werden, Kom- com zu zahlen hat. Die zweite wich- der Begriffe der ABG sowie Anpas- bezahlen müssen, werden nach mission anfällt. Nachdem Booking. tige Änderung in den Booking-AGB sungen von Formulierungen an den neuen AGB ausdrücklich auch com Gästen, die häufig nur eine (Anhang 2A, Ziff. 2.5) ist aus Sicht rechtliche Vorgaben. Die aktuali- Leistungen einbezogen, die vom Übernachtung gebucht haben, vor der Hoteliers positiver zu bewer- sierten AGB gelten ab dem 1. No- Gast nach Abschluss des eigentli- deren Anreise eine „Erinnerung“ ten: Ab dem 1. November 2019 kön- vember 2019. ◀
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