Mir dätet welle! - Eine Sonderbeilage im Wochenblatt vom 23. Februar 2022 - Singener Wochenblatt
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De Zunftmeister mont ... Poppele-Zeitung 2022 Seite 2 Liebe Leserin, lieber Leser der Poppele-Zeitung, gestatten Sie mir, dass ich Sie an dieser Dass sich dieses unser Motto so, wie Sie Gemeinderat unserer Stadt hat in seiner stattfinden könnte – die Poppele-Zunft Stelle herzlich begrüße. Sie halten mit der es von unseren früheren Mottos gewöhnt Sitzung am 14.12.2021 einstimmig für den und ihre Singener Narrenfreunde würden Poppele-Zeitung wieder ein einzigartiges sind, auf die gegenwärtige Lage bezieht, Wiederaufbau der Scheffelhalle votiert. da ganz bestimmt ein grandioses Eröff- Blatt in den Händen, das in der ganzen versteht sich dieses Mal wohl völlig von Was für eine Freude für uns Narren und nungsfest auf die Beine stellen! Welt seinesgleichen sucht. Sie erscheint, selbst, ja, ist vermutlich auf Grund der die anderen Freunde der Scheffelhalle, Und wenn Sie, was doch sehr wahrschein- wie Sie wissen, nur einmal im Jahr, und immer noch herrschenden pandemischen dass alle Fraktionen in ihren Reden über lich ist, angesichts der gegenwärtigen hier konzentriert sich der närrische Geist Coronalage geradezu selbsterklärend. die große Bedeutung der Scheffelhalle für Lage unter Fasnets-Entzugserscheinun- des Poppele vom Hohenkrähen in einer Nachdem ja die letzte Fasnet im Grun- das Leben in unserer Stadt gesprochen ha- gen leiden, dann habe ich für Sie einen Weise, die sonst in keiner journalistischen de komplett ausgefallen ist, machen wir ben. Geplant ist nun ein Architektenwett- Tipp parat: wir haben bereits an der letz- Veröffentlichung – und schon gar nicht in Narren uns seit Monaten Hoffnung, die bewerb, und zu den Vorgaben gehört, dass ten Fasnet viele Filmchen auf YouTube den Blättern der hiesigen Lokalpresse – Coronalage werde eine Rückkehr zu nor- der Charakter und das Aussehen der Halle gestellt, die die Freundinnen und Freun- zu finden ist. Freuen Sie sich also darauf, malen fasnächtlichen Aktivitäten möglich dem Original weitestgehend entsprechen den der Poppele-Zunft gut unterhalten was Sie auf den folgenden Seiten als Lese- machen. Und wir Narren leiden dermaßen sollen. Ein absolutes Muss sind dabei die haben. Und auch für die kommende stoff finden – ich wünsche Ihnen dabei unter Entzugserscheinungen, dass eine beiden Treppen aus dem Innenraum auf Fasnet haben wir keine Mühen gescheut, viel Spaß. weitere Fasnet ohne liebgewordene Ver- die Galerie sowie die Treppe, die auf die weitere unterhaltsame Filme für Sie zu »Mir dätet welle!« So heißt, wie Sie seit anstaltungen gar nicht vorstellbar scheint. vordere Bühne führt. Oberbürgermeister drehen. So steht zum Beispiel auch der eine Fasnet, wie wir sie uns nicht wün- dem letzten Martini wissen, unser Motto Und wirklich: Mir dätet welle! Dem Kon- Bernd Häusler hat versprochen, dass die »Narrenspiegel online« im Netz, in dem schen. Ich wünsche Ihnen und uns, dass für die Fasnet 2022. Als Deutschlehrer, junktiv steht aber die harte Wirklichkeit alten und möglicherweise neuen Nutzer die altbewährten Mitwirkenden des Nar- wir trotzdem wenigstens ein bisschen der ich bin, möchte ich Sie zu Beginn entgegen, und so wird die Fasnet 2022 der neuen Scheffelhalle an der Planung renspiegels in kleinen Szenen die Singener Freude tanken können in dieser nicht meiner Ausführungen darauf hinwei- wieder eine harte Zeit für uns alle: eine beteiligt werden. Mit dem Baubeginn ist Kommunalpolitik närrisch glossieren. Sie einfachen Zeit, und wenn diese Poppele- sen, dass unser Motto grammatikalisch Zeit ohne Narrentreffen, ohne Umzüge, im Jahr 2023 zu rechnen, die Fertigstel- finden die Übersicht über alle Poppele- zeitung dazu einen kleinen Teil beitragen aus einem Konjunktiv besteht, also aus ohne Zusammensitzen in zahlreicher und lung soll im Jahr 2025 erfolgen, pünktlich filme an anderer Stelle in dieser Zeitung, würde, wäre das wunderbar. der Möglichkeitsform. Wollte man unser gemütlicher Runde. zum 100-jährigen Bestehen der Scheffel- und ich wünsche Ihnen ganz viel Spaß Motto ins Hochdeutsch übersetzen, dann Aber eine gute Nachricht gab es dann in halle. Ein Traum wäre, wenn schon der beim Anschauen. Stephan Glunk käme dabei heraus: »Wir würden wollen!« dieser sonst doch etwas düsteren Zeit: Der Zunftball 2025 wieder in der Scheffelhalle Und so gehen wir also ein zweites Mal in Zunftmeister der Poppele-Zunft Begrüßungsrede des Zunftmeisters in der Martinisitzung 2021 im Krüüzsaal des Kulturzentrums Gems Sehr geehrte Damen und Herren, so spontan einfiel. Ich zitiere also aus dem können, was das mit dem Poppele also so Kindergärten, um sich dort den Kin- zwei Stunden Unterricht und kann offen- verehrte Gäste, Berliner Tagesspiegel vom 28. September auf sich hat. dern zu zeigen, zu denen er dann al- bar nicht so schnell umschalten. dieses Jahres: lerdings sehr freundlich ist. herzlich willkommen im Krüüzsaal. Dazu gebe ich Ihnen nun einige Tipps im Der Poppele fährt nicht oft zur See, So stelle ich also nun fest: wer wissen will, Nachdem Sie sämtliche Einlasskontrol- Aber wer ist denn »Poppele«? So heißt eine Vorhinein, bitte notieren Sie: höchstens – das will ich nicht aus- wie die Dinge tatsächlich stehen, der ist len offenbar ohne größere Verluste hin- Hauptfigur aus der Sagenwelt des Schwarz- schließen – schippert er manchmal bei uns in unserer Martinisitzung genau ter sich gebracht haben, freuen wir uns waldes und des Bodenseeraumes. Eine ganz be- Der Poppele ist der Poppele und nicht auf dem Bodensee herum. richtig. Dass die Singener Presse – und jetzt miteinander, dass wir – wenn auch sondere Geschichte vom Poppele gibt es von dem das Poppele. Der Poppele legt nie Eier, das über- ich begrüße hier auch herzlich Herrn unter schwierigen Bedingungen – heute schon lange erloschenen Vulkan Hohenkrähen Des Poppeles Gruft, in der er vom lässt er den Hühnern, mit Eiern be- Fiedler vom Wochenblatt – schon immer zusammen sein können, nachdem wir die im Hegau, einer Landschaft nordwestlich des Aschermittwoch bis zum 11.11. ruht, schäftigt sich höchstens unser Eier- untadelig und nur nach genauen Recher- letztjährige Martinisitzung ja lediglich im Bodensees. Die Berge dort waren im Mittel- befindet sich auf dem Hohenkrähen. wieb, des isch also der Uwe dort oben chen berichtet, ist bekannt und stimmt Äther – also online – verfolgen konnten. alter von Burgen gekrönt – und rund um die Der Hohenkrähen ist ein Berg im He- mit dem Akkordeon. uns zuversichtlich über das, was wir über Burgen ranken sich die vielen Geschichten, die gau, nicht im Schwarzwald. unsere heutige Sitzung in Südkurier und Uns im Äther zueinander zu begeben, in Märchenbüchern eine große Rolle spielen. Der Poppele ist kein Kobold. Lieber Herr Freißmann, sind Sie gut mit- Wochenblatt lesen werden. war, wenn Sie sich erinnern, ganz schön Auf dem Hohenkrähen lebte der Sage nach Der Poppele geht nicht in die Schule, gekommen, bitte wiederholen Sie kurz, schwierig, ja im Grunde schier unmöglich, das Poppele. Der Kobold geht nicht so gern er hat längst seine Schulpflicht erfüllt, was ich eben gesagt habe – oh, entschul- Ihr Zunftmeister ist es doch leider immer noch nicht mög- zur Schule, dafür ist er aber sehr freundlich zu geht allerdings gerne in Schulen und digen Sie, ich hatte heute Morgen schon Stephan Glunk lich, dass wir unsere Körper Raumschiff- Kindern, fährt oft zur See und kann manch- Enterprise-mäßig materialisieren und uns mal sogar Eier legen. Artikel aus dem Berliner Tagesspiegel vom 28. September 2021 an beliebige Orte beamen können. Da hat unser Poppele schon gewaltige Vorteile, Meine Damen und Herrn, ich freue mich denn als Geischt hat er alle Möglichkei- gewaltig, dass ich heute zum ersten Mal in ten, sich geräuschlos oder auch nicht ge- unserer Runde begrüßen darf Herrn Ste- räuschlos überall dorthin zu begeben, wo phan Freißmann, den neuen Lokalchef er der Meinung ist, dass man ihn braucht. des Singener Südkuriers. Falls Sie ihn nicht leibhaftig gesehen haben, wird er sich nun Diese Allgegenwart unseres Poppele be- auf meine freundliche Aufforderung kurz flügelt natürlich die Fantasie von uns allen von seinem Platz erheben und sich Ihnen und treibt in manchen Fällen auch merk- in all seiner Schönheit zeigen. würdige Blüten, die sich zuweilen bis hi- nauf in unsere schöne Hauptstadt Berlin Lieber Herr Freißmann, gerne hätte ich erstrecken. Dorthin hat sich vor langer den Herrn Appenzeller heute hierher ein- Zeit zurückgezogen ein früherer Redak- geladen, denn die heutige Sitzung dient teur der hiesigen Tageszeitung, Gerd Ap- natürlich auch dazu, die bedauerlichen penzeller mit Namen, der im September Missverständnisse auszuräumen, die bis davon erfahren hat, dass eine Schule in hinauf ins Kanzleramt gedrungen und Reinickendorf den Platz vor dem Gebäu- im Übrigen auch der wahre Grund für die de Poppeleplatz nennen wollte. schleppenden Koalitionsverhandlungen der Ampelparteien sind. Da klingelte es bei dem Herrn, der mitt- lerweile für den Berliner Tagesspiegel Ich möchte Sie also dazu verpflichten, arbeitet, dass er in seiner Zeit am Boden- erstens heute hier genau aufzupassen, was see und im Hegau mal etwas von einem so alles gesagt wird, und zweitens sich als Poppele gehört hat, und prompt setzte er Gastkommentator dem Berliner Tages- sich hin und brachte zu Papier, was ihm da spiegel anzubieten, wo Sie dann schildern Impressum »Poppele-Zeitung 2022« Redaktion: Satz: Fotos/Bilder: Druck: herausgegeben von der Stephan Glunk, Oliver Fiedler Singener Wochenblatt Poppele-Archiv, Druckerei Konstanz GmbH Poppele-Zunft Singen 1860 e. V. Herausgeber/Verlagsleitung: Titelbild: Beatrix Glunk Oliver Fiedler, swb-Archiv, Anatol Hennig Karikaturen: Peter Kaufmann Klaus-Peter Bauer, Claudius Paul
Hei, ei, ei sind mir e Stadt Poppele-Zeitung 2022 Seite 3 Mir hond sogar e Sau im Standesamt Bemerkungen zu Wafrös »Hei, ei, ei sind mir e Stadt« von Stephan Glunk Erstdruck in Narrenzeitung 2021 »Jetzt und die Poppelebeschwörung ins Netz zeigt, dass Walter Fröhlich hier die Bürger unmittelbar von den Großbetrieben Alu, in der Gesamtkomposition offenbar Wal- erscht recht!«, Beilage im Singener Wochen- zu bringen, also online zu stellen, also per von Singen sprechen lässt, wenn es in der Maggi und Georg Fischer abhängig wa- ter Fröhlich nachhaltig beeindruckte. Dass blatt am 10.2.2021 YouTube abrufbar zu machen, also quasi ersten Zeile heißt: »Hei, ei, ei, sind mir e ren, wird deutlich durch die Zeilen: »Mir Wafrö sein Lied mit dem deftigen Aus- im Äther zu senden. Und damit hatte nun Stadt.« Das alemannische »mir« in der lieget uf de Industrie so weich grad wie uf druck »Sau« abschließt, verleiht dem Lied Wie jeder weiß, kann die Fasnetssaison in unser Poppele naturgemäß kein Problem, ersten Person Plural bezieht also alle Ein- Samt.« In den abschließenden zwei Zeilen insgesamt durchaus einen gewissen ironi- Singen erst beginnen, wenn der Poppele denn als Geist, der er ist, ist er sowieso wohner Singens mit schen Charakter, ja lässt spüren, dass aus seiner Gruft am Hohenkrähen, in die überall und nirgends präsent. Und seinem ein, die mit dem Aus- Walter Fröhlich der Meinung ist, dass er sich am Aschermittwoch zurückgezo- digitalen Auftritt an Martini 2021 konnte ruf »Hei, ei, ei« ganz bei aller Fortschrittsgläubigkeit die gen hat, erweckt und nach Singen gelockt man entnehmen, dass ihm das Ganze Spaß offenkundig einen ge- Bürger Singens doch auf dem Boden wird. Normalerweise bedienen sich die gemacht hat, zumal ihm dabei mehr Men- wissen Stolz auf ihre bleiben und ihre Herkunft aus einem Narren der Poppele-Zunft da eines Tricks, schen zugesehen haben als normalerweise Stadt (»Singe unterm kleinen landwirtschaftlich geprägten den der Poppele ihnen bisher immer ver- in der Gems anwesend sind. Hontes«) zum Aus- Dorf nicht ganz verleugnen sollten. ziehen hat: Sie bauen nämlich aus logis- Und was hat der Poppele in der Martinisit- druck bringen, des- tischen Gründen (250 Personen, die bei zung 2021 erfahren? Zum einen das Motto sen Grundlage in der Und auch das weiß der Poppele: bei der Erweckung des Poppele üblicherweise für die kommende Fasnet, das da laute- nächsten Zeile konkre- der Gründung der Poppele-Zunft im dabei sind, wären nur mit Mühe auf den te: »Fasnet – mit Abstand s Bescht!« und tisiert wird: »All’s isch Jahre 1860 hatte Singen gerade mal Hohenkrähen zu bringen) auf der Büh- den unverbesserlichen Optimismus, den z’friede, all’s isch satt.« 1.500 Einwohner, und nun geht es ne des großen Saals des Kulturzentrums Narren auch in schwierigen Zeiten zum auf die 50.000 zu! Und so stehen die Gems die Gruft vom Hohenkrähen mit Ausdruck brachten. Zum anderen hat sich Hier muss erwähnt Singemerinnen und Singemer heu- Hilfe von Holz und Styropor nach, und der Poppele informieren lassen über die werden, dass Singen im te ganz plötzlich in den Hallen des man glaubt es kaum, aber wenn dann am Dinge, die in Singen seit dem vergangenen Jahr 1950 wohl 22.256 CANO und wissen gar nicht so recht, 11.11. Punkt 11 Uhr die Räte der Poppele- Aschermittwoch so passiert waren. Und da Einwohner hatte und was ihnen in so wenigen Jahrzehnten Zunft die Beschwörungsworte sprechen: stach natürlich das CANO ins Auge, das dass zehn Jahre später, eigentlich widerfahren ist. »O Poppele vom Hohenkrähen, komm zu in seiner ganzen unvergleichlichen Pracht also zum Zeitpunkt Eines ist aber klar: die Fasnet in Sin- uns, o lass dich sehen!«, dann bricht tat- und erhabenen Größe, die der Flughafen- der Entstehung unse- gen ist eine verlässliche Größe! Der sächlich der Poppele unter Donner (vom halle in Zürich in nichts nachstehen, ein res Liedes, die Ein- Poppele hat da einmal gesagt, die Fas- Band) und Nebel (aus der Nebelmaschine) ganz neues Zeitalter einläutete. wohnerzahl auf 32.716 net sei in Singen, dieser jungen Stadt, durch die Felswand (aus Styropor) und hat gewachsen war, dass im Grunde die einzige Tradition. Und die Narrenkappen dabei, die er am ver- Da erinnert sich der Poppele an den Fas- also innerhalb von nur so werden die Narren auch in diesen gangenen Fasnets-Dienstag-Abend zu sich netsschlager von Walter Fröhlich, dem un- zehn Jahren zehntau- schwierigen Coronazeiten nicht den genommen hat und nun seinen Getreuen vergessenen Wafrö, aus dem Jahre 1961, send Menschen neu Mut verlieren und optimistisch in die zurückgibt. wo es heißt: nach Singen kamen. Zukunft blicken gemäß dem Wahl- spruch des Poppele, der da lautet: Und nun kam Corona, und es war schnell Hei, ei, ei, sind mir e Stadt Und diese Zeit des Wirtschaftswunders bezieht sich Walter Fröhlich auf die An- klar, dass 2021 diese Jahrzehnte alte Ver- z’Singe unterm Hontes. ließ auch Walter Fröhlich nicht unberührt, strengungen des damaligen Oberbürger- Wenn Ernst und Spaß anstaltung mit vielen Besuchern nicht All’s isch z’friede, all’s isch satt, was in seinem Lied deutlich zum Ausdruck meisters Theopont Diez, Singen zu einem im rechten Maß möglich sein würde. AHA – sagten die wer’s Rothus sieht, der mont des. kommt. Die Zeile »All’s isch z’friede, all’s Ort der Kunst zu machen. So machten in du zu vereinen weißt, Verantwortlichen der Poppele-Zunft und Mir lieget uf de Industrie isch satt« wird dann allerdings etwas relati- jenen Jahren die von der Stadt Singen ver- dann in dir lebt dachten, nun könnte man aus der Not ja so weich grad wie uf Samt. viert durch den Konjunktiv der folgenden anstalteten Kunstausstellungen durchaus und dich umschwebt eine Tugend machen und erstmals den Kultur und Kunst, guck no mol hi, Zeile: »Wer’s Rothus sieht, der mont des.« Furore, und berühmt waren und sind die des Poppeles wahrer Geist. Poppele in kleinem Kreis auf dem Ho- mir hond sogar e Sau im Standesamt. Die Bewunderung für die erbrachten Leis- Wandgemälde von Otto Dix im Ratssaal henkrähen aus seiner Gruft holen, das tungen im Wirtschaftswunder wird also und im Trauzimmer des Rathauses. Und würde dem Poppele doch bestimmt gefal- Wie kaum ein anderes von Wafrös Fasnets- angesichts des am 30.10.1960 eingeweih- auf das Gemälde im Trauzimmer bezieht len. Schnell wurde aber klar, dass die ak- liedern ist »Hei, ei, ei sind mir e Stadt« ein ten neuen Rathauses, an dessen Größe und sich die letzte Zeile unseres Liedes: »Mir tualisierten Coronaeinschränkungen auch Dokument der Zeitgeschichte. Ein Blick Aussehen sich die Singener offenbar erst hond sogar e Sau im Standesamt.« Dix das nicht möglich machen würden, und so auf den Text des Liedes, der nur aus einer gewöhnen mussten, etwas eingeschränkt. malte dort eine Szene aus dem Paradies blieb nur eines übrig: die Martinisitzung einzigen Strophe mit acht Zeilen besteht, Dass die Erfolge der wachsenden Stadt und integrierte dabei ein Wildschwein, das ... es wird ko Fasnet gmacht! Das Lied von Zunftmeister Stephan Glunk zur ausgefallenen Fasnet Hooriger Narrenfahrplan 2022 2021 (unten links) hat Bezirkskantor Georg Koch zu seiner eigenen Version in seinem Endinger Dialekt inspiriert (unten rechts). Schmutzige Dunschtig, 24. Februar 2022 ab 10 Uhr T Fasnet für junge Narren auf dem Rathausplatz mit Karaoke-Wettbewerb Ade nun zur guten Nacht, Ade nun zur guten Nacht, 14.30 Uhr E Narrenbaumumzug ab Rathaus, anschließend Narrenbaumsetzen G SAG Es wird ko Fasnet gmacht, Und ich muss leiden. Es wird kei Fasnet gmacht, So hert mers litte. 18.30 Uhr 20.00 Uhr AB Hemdglonkerumzug ab Rathaus, anschließend Bögverbrennung Fasnetsball in der »Gems« Im Sommer, da wächst der Klee, Luäg emol nüss uf d’Stroß, IN E 0NL Im Winter, da schneit’s den Schnee, Im Städtli küm ebis los, Fasnets-Friitig, 25. Februar 2022 Und ich, ich blieb dehom. S’sin gar schlächti Zite. 14.30 Uhr Kindernachmittag im TopTen ab 19.00 Uhr 6. Singener Schnurrernacht Es trauern Berg und Tal. Kei Zunftball, kei Umzug, nit Corona lässt mir keine Wahl. Es disjohr an Fasnet git, Fasnets-Samschdig, 26. Februar 2022 Spaß macht des keinen. S’isch trürig efange. 14.15 Uhr AGT Großer Fasnachtsumzug, anschließend Verteilung von Wurst und Wecken E S Und so sitz ich halt dehom Und träum nu vum Narrebomm Der Jokili, des isch jetz gwiss Kunnt nit üs em Brunne rüs 20.00 Uhr Bewirtung auf dem Rathausplatz und in der Zunftschüür Singemer Fasnetsnacht im TopTen A BG Und muss fascht weinen. Dem isch d’Luscht vrgange. bis 4.00 Uhr Kon Umzug wird des Johr gmacht, Äweng Fraid mer trotzdem het Fasnets-Sunndig, 27. Februar 2022 E SAGT Wo mer singt und tanzt und lacht Bi Fasnet im Internet 12.30 Uhr Närrischer Jahrmarkt auf dem Rathausplatz A BG Mit großem Verlangen. Gar luschdig und munter. De Poppele, wie jeder woss, Viel lieber wie virtuell Fasnets-Mändig, 28. Februar 2022 AGT Hockt des Johr au it uff sim Ross, Wär Fasnet mir ganz reell 10.00 Uhr Besuch des Frühschoppens der Narrenzunft Gerstensack in Gottmadingen E S BG Dem isch d’Luscht vergangen. Mit purem Burgunder. 14.00 Uhr Teilnahme am Umzug in Gottmadingen 20.00 Uhr Rebwieberball im Hammer, Eintritt frei A Ich denk au, wie schön des wär, Die Fasnet so wie mer sait käm etz do de Hoorige Bär Isch disjohr in Brunne keit Fasnets-Zieschdig, 1. März 2022 E SAGT im Umzug gelaufen. Des macht mir doch Der Pandemie we-egä. Drum blib i jetzt halt daheim 20.00 Uhr Öffentliche Narrenbaumversteigerung, A anschließend: Der Poppele steigt wieder in seine GruftBG sonsch so viel Freud Un eifach vus nächscht Johr traim, Doch leider fallt’s aus, des isch heut Es goht scho drgege. Zum Hoor ausraufen! l i n e: t . d e So blieb ich etz halt dehom, f t on - z u nf le De Christbaum isch min Narrebomm, Des kunnt mir ganz komisch vor. - Z u n p p e a m Ich muss uffem Sofa hocke, p e l e . p o Tu b e a g r Iss mine eigene Mocke Pop w w o u n s t Und freu mich uf ’s nächschte Johr. -w -Y -I
Doch allerhand passiert ... Poppele-Zeitung 2022 Seite 4 Es wäre noch zu sagen ... … dass Zunftmeister Stephan bürgermeisters. Und so einigte sich der Gruppenversammlung der Rebwieber Glunk, Zunftkanzler Ali Knoblauch und Zunftmeister mit dem OB darauf, dass und Schellehansele kommenden, bereits Säckelmeister Holger Marxer nach einer die Schlüsselübergabe in einem ganz klei- auf seinem Fahrrad sitzenden Zunftmeis- langen Zeit, in der man sich nicht per- nen Rahmen erfolgen sollte mit dem OB ter ohne Aufforderung lauthals das »Hoo- sönlich treffen konnte und wegen der auf dem Balkon des Rathauses und dem rig isch de säll« vorgesungen hat, das er Coronabestimmungen auch nicht treffen Zunftmeister darunter. So war es bespro- auf Wunsch des Zunftmeisters dann auch durfte, dann Mitte Mai doch einmal zu- chen, dann aber befielen den OB schlim- noch den im Hof sitzenden Rebwiebern sammentrafen, um sich Gedanken über me Bandscheibenschmerzen, die ihn so- und Schellehansele vorgesungen hat! Und die Termine für Ratssitzungen, Grup- gar zu einer Operation im Krankenhaus gefreut haben sich die Poppele-Zünft- penversammlungen und die Mitglieder- zwangen, sodass er den Schlüsselüber- ler über viele nette Zuschriften von den versammlung zu machen. Als es also da- gabetermin verständlicher Weise nicht Kindergärten und Schulen, die angesichts ran ging, Terminvorschläge zu machen, wahrnehmen konnte. Und so musste Bür- der ausfallenden Fasnet froh waren, an- nahm Stephan seinen Terminkalender germeisterin Ute Seifried diesen Job über- hand der Kinderfibel doch etwas Fasnet zur Hand, den er mangels Terminen lan- nehmen, den sie, wie das unten stehende machen zu können. ge nicht in der Hand gehabt hatte, und Foto beweist, auch mit Souveränität erle- musste dabei, als er den Kalender öffne- digte, obwohl auch sie wegen einer schlim- … dass coronabedingt das Leben te, etwas verwundert feststellen, dass sein men Augenentzündung etwas malade war. in und um die Zunftschüür während des Kalender nur bis zum April 2021 reichte. Ihrem Humor und ihrer Schlagfertigkeit Lockdowns im Grunde völlig zum Erlie- Des Rätsels Lösung: Weil der Zunftmeis- tat das aber keinen Abbruch, meinte sie gen kam, was einer Schwanenfamilie wohl ter coronabedingt im Grunde fast keine doch: »Jetzt hast du aber zwei abgesetzt: sehr zupass kam, die es sich auf der Wiese Termine wahrzunehmen und damit auch eine Blinde und einen Lahmen!« hinter der Zuftschüür über viele Wochen … dass Waltraud Reichle, die Seelsorgerin im Krankenhaus, für den Fasnets- nicht einzutragen hatte, hatte er es, weil lang gemütlich machte. Freitag Zunftmeister Stephan Glunk mit seiner Gitarre in die Krankenhauskapelle ein- keine Not war, versäumt, sich einen Ka- geladen hat, um dort für eine halbe Stunde fasnächtliche Lieder zu singen, die über die lender für 2021 zu besorgen! Nach dieser … dass der ausgiebige Schneefall hausinterne Beschallungsanlage in alle Krankenzimmer übertragen wurden. Neben Erkenntnis begab er sich gleich am nächs- an jenem Wochenende im Januar 2021 Waltraut Reichle war noch Karin Burger in ihrem »Schättere«-Häs in der Kapelle an- ten Tag zum Drogeriemarkt Müller, wo die Idee gab für den Beitrag der Poppe- wesend. OB Bernd Häusler kam allerdings nicht mehr in den Genuss der zunftmeister- er sich von einer freundlichen Bedienung le-Zunft beim Videowettbewerb des Süd- lichen Lieder, war er doch nach seiner Bandscheibenoperation bereits entlassen worden. sagen lassen musste, dass die Kalender für kuriers. Ganz spontan waren Narremod- 2021 längst ausverkauft seien. der Ekke Halmer und Narrevadder Peter Kaufmann bereit, am Sonntagmorgen ins Häs zu steigen und am Narrenbrunnen und vor und in der Zunftschüür den An- weisungen des filmenden Zunftmeisters zu folgen. Und das ging dank der hervor- ragenden schauspielerischen Fähigkeiten und der hervorragenden Gedächtnisse der beiden (immerhin mussten sie sich die von ihnen gesprochenen Sätze spon- tan merken) in ganz kurzer Zeit und fast ohne dass einzelne Takes wiederholt wer- den mussten vonstatten. … dass es dank der großzügigen Hilfe der Sparkasse Hegau-Bodensee ge- lungen ist, vor der Fasnet 2021 alle fast … dass die Poppele-Zunft bei der 4.500 Kinder der Singener Kindergärten Tombola des Vereins Narrenschopf und Schulen bis zur 5. Klasse (inklusive gleich drei Preise gewonnen hat, näm- der Ortsteile) mit Poppeles Kinderfibel lich zweimal zwei Eintrittskarten in den zu beschenken. Dabei war es die Auf- Narrenschopf und – jetzt kommt’s – zwei gabe von vielen Erzieherinnen und Er- Eintrittskarten für den Europapark. Diese ziehern und Lehrerinnen und Lehrern, Preise werden nur unter den Zunftmit- … dass die von Rebwiebermodder Bettina Kraus und Marina Maier an der Fasnet wegen des Lockdowns die Kinderfibel gliedern verlost. Dabei ist folgende Frage 2021 durchgeführte Aktion »Fasnet dehom« auch das Interesse des SWR-Fernsehens an ihre Kinder zu verteilen. Dies ist aber zu beantworten: Wie oft kommt in dem geweckt hat, das sich mit einem Team, bestehend aus Moderatorin, Kameramann und dank des hohen Engagements aller Be- Film »Fasnet in Singen (kurz)«, der auf Mikrofonfrau, nach Singen begeben hat und in der Zunftschüür und beim Ausliefern teiligten hervorragend gelungen. Der Fi- YouTube zu sehen ist, das Wort »Poppele« der Speisen schöne Aufnahmen gemacht hat, die dann tatsächlich im SWR-Fernsehen … dass der Schmutzige Dunschdig bel lag wie bei den letzten Auflagen auch vor? Die Lösung schicke man per E-Mail zu sehen waren. Wie das Foro oben zeigt, war auch der Fanfarenzügler Schusti mit von 2021 natürlich ein ganz trauriger Tag war, wieder eine Audio-CD bei, die von vielen an zunftmeister@poppele-zunft.de der Partie, und der Zunftmeister als Fotograf konnte sich von der guten Stimmung waren doch alle offiziellen fasnächtlichen Kindern auch noch lange nach der Fas- bis zum Aschermittwoch. Unter allen und der enormen Arbeitsleistung von Bettina und Marina persönlich überzeugen. Bei Aktivitäten untersagt und damit natürlich net angehört wurde. So kommt es sicher richtigen Einsendungen werden dann die der Gruppenversammlung der Rebwieber und Schellehansele im Juli überreichte der auch die normalerweise im vollen Rats- auch, dass ein kleiner Junge im Juni vor Preise verlost. Zunftmeister den beiden Damen als Anerkennung für die grandiose Leistung ein kleines saal stattfindende Absetzung des Ober- dem Hof der Zunftschüür dem von der Geschenk. HOORIG! Mach kon Hokus-Pokus, kauf doch au kon Mischt, HOORIG! hol Dir doch Din Lokus glei bim Spezialischt! Fasnet - Mir dätet welle ! August-Ruf-Straße 28 78224 Singen Tel. 07731/62665 WÄSCHE & STRICKMODEN www.elise.buchegger.de www.widmann-singen.de Tel.: 0 77 31 - 8 30 80 78224 Singen Marie-Curie-Straße 15 MIR DÄTET WELLE ! GANZ VIEL Das gesamte Wochenblatt-Team wünscht allen seinen LeserInnen OIB M U F O LECKER und Poppele-Fans viel Spaß beim Lesen der Poppele-Zeitung ! ... auch online für Sie : die Poppele-Zeitung ;V T B N N F 6LHÀQGHQXQVLQ6LQJHQ5LHODVLQJHQ 0RRV7HQJHQ:RUEOLQJHQXQG OLIVER FIEDLER MICHAELA SALAMON hEHUOLQJHQDP5LHG fiedler@wochenblatt.net m.salamon@wochenblatt.net www.muenchow-maerkte.de
Jubiläum und Nachruf Poppele-Zeitung 2022 Seite 5 50 Jahre Los Crawallos Die hoorig vielharmonisch sinfonische Musik vu Singen am Hohentwiel Die Los Crawallos sind eine lose Grup- Normalerweise ... hätte ich mich am Schmotzige Dunsch- pe von Männern und dig mit den »Los Crawallos vu Singen« frühmorgens zu einem Frauen, die gerne Fas- närrischen Frühstück getroffen. Nach dieser ersten Stärkung netsmusik machen. wäre es mit Musik in schnellem Marschschritt in Dreierreihen in Gespielt wird auswen- die Stadt gegangen. Das Ziel wäre gewesen, möglichst viele när- dig und nach Gehör. rische Stationen anzusteuern. Deshalb hätte ich immer wieder Neben einem festen versucht die Gruppe mit den Worten anzutreiben: »Schneller! Repertoire werden Dreierreihen! Die Hinteren aufschließen!«, was allerdings nur be- immer wieder auch dingt funktioniert hätte und die Musiker hätten sich einen Spaß neue und aktuelle Mu- daraus gemacht mich nachzuäffen. Nach einem unserer ersten sikstücke ausprobiert. viel-harmonischen Auftritte in der katholischen Verrechnungs- Eine Spezialität sind stelle hätten wir Zunftmeister Stephan Glunk mit einer Schar die Stücke auf Zuruf. von Rebwiebern, Schellenhansele, Hansele und Zunftgesellen Da gibt es fast nichts, am Hegau-Gymnasium getroffen, um die Rektorin und die Leh- was es nicht gibt. rer abzusetzen und die Schüler zu befreien. In der Aula hätten Die Los Crawallos wir mit den Schülern und den Lehrern einen musikalischen, entstanden im Jahr tänzerischen Flashmob gestartet. Danach wäre es weitergegan- 1972 aus einer spontanen Idee. Mehre- Weltberühmt war insbesondere das aus al- herausgegeben. Auf den Buttons ist in der gen mit schnellem Marschschritt zur Post, zur Sparkasse, zum re Pfleger des Singener Krankenhauses ten Ofenrohren gebaute und sackschwere Regel eine Szene der vergangenen Fasnet Heikorn, zum Wochenblatt oder weiteren närrischen Stationen, wollten an der Fasnet schräg-musikalisch »Ofophon«. Neben dem Lumpenhäs trat abgebildet. Und da der Zeichner, seines an denen wir die vielen Narren musikalisch unterhalten hätten. unterwegs sein. Diese reine Männergrup- die schräg-musikalische Männergruppe Zeichens auch Chef der Los Crawallos Wir hätten neben der närrischen Musik gegen eine Spende Los- pe zog jahrelang in der närrischen Zeit immer wieder auch mit »Sonderhäsern« in und außerdem Narrevadder der Pop- Crawallos-Buttons verteilt. Die letzte Station am Schmotzige tutend und päpernd durch die Singener Erscheinung, so etwa als »Kranke«, »Me- pele-Zunft, Posaune spielt, ist auf allen Dunschdig wäre dann das Singener Rathaus gewesen mit einem Kneipen und Straßen. Aber auch im Aus- xikaner« oder »Bauarbeiter«. Das Lum- Buttons immer eine Posaune versteckt. Besuch im Bauamt und beim OB. Um 13 Uhr hätten wir die land mischte man die Fasnet kräftig auf, penhäs hat allerdings auf Dauer dazu ver- Der Button für die Fasnet 2022 zeigt das, närrische Gemeinderatssitzung musikalisch begleitet. Das wäre so etwa in Konstanz, wo die Los Crawal- leitet, immer wieder über die Stränge zu was die Los Crawallos und wohl alle Sin- wie immer anspruchsvoll und spannend gewesen, denn wir hät- los gegen den laufenden Umzug mar- schlagen. Um etwas seriöser aufzutreten, gener derzeit am liebsten mit dem Coro- ten wie immer recht kurzfristig für uns manchmal unbekannte schierten. Das anwesende Fernsehen war haben die Los Crawallos schließlich das navirus machen würden: In eine Rakete musikalische Wünsche von den Fraktionen mitgeteilt bekom- hiervon derart begeistert, dass die Los heutige Gentlemanhäs eingeführt. Dieses packen und weg damit! Auf dem Bildle men. Die Fraktionen hätten wir dann bei ihren Gesängen be- Crawallos nicht nur gefilmt wurden, son- Häs ist schwarz-weiß-elegant, im Idealfall wird daher eine mit Coronaviren bestück- gleitet. Nach Ende der Sitzung hätten sich die Los Crawallos für dern auch zur besten Sendezeit im Fern- mit Frack und Zylinder. Seit den 1980er te Rakete ins All geschossen. Schöner diesen Tag als Gruppe aufgelöst, um im Blasorchester Singen sehen zu sehen waren. Als Verkleidung Jahren sind die Los Crawallos emanzi- Nebeneffekt der Raketenschießerei: Ein und anderen diversen Gruppen weiter Fasnet zu machen. Und dienten damals alte, zerrissene und teils piert, weshalb seither auch Frauen mit- Feuerwerk zum 50-jährigen Bestehen ich selbst hätte mich zur Narrenmodder in die Kutsche gesetzt, gestopfte Klamotten mit Hut, das soge- spielen. Diese Geschlechtermischung hat der Los Crawallos! Wenn das kein Grund um mit »Hoorig isch de säll« viele Moggen an die Kinder am nannte »Lumpenhäs«. Die Gesichter wur- letztlich dazu geführt, dass es mittlerweile zum Feiern ist?! Unklar ist allerdings, wel- Straßenrand beim Narrebommumzug zu verteilen. den allesamt schwarz eingefärbt. Darüber eine Männerbeauftragte und einen Frau- che Musikerin für den Button Modell ge- Peter Kaufmann, hinaus wurden sogar eigene Instrumente enbeauftragten gibt. standen ist. Sie hat nämlich nicht nur ein Narrevadder und Chef der Los Crawallos gebaut und an der Fasnet mitgeführt. Seit 1997 wird jedes Jahr ein neuer Button sehr attraktives Instrument … Lied zum Motto 2022: Mir dätet welle! Melodie: Down by the river Etz, ihr Lüüt, etz isch’s sowiet, wann wird’s wieder wie früher sei? etz kunnt des schöne Mottolied, Mir dätet welle! und ihr wisst schon, wie des heißt: Wann isch endlich – heidenei – Adieu, lieber Jogi Mir dätet welle! E Mottolied isch wunderbar, drum sing ich des au Jahr für Jahr, Des Corona wohl vorbei, dass mer wie gwohnt Fasnet macht. Mir dätet welle! Nachruf Vorbereitung und Durchführung des damit jeder weiß, wie’s heißt: Joachim (Jogi) Kohnle Närrischen Jahrmarkts am Fasnet-Sunn- Mir däted welle! Umzüg mit nem räte Durscht, dig für unseren Verein und die anderen und am Schluss e heiße Wurscht, Lieber Jogi, Singener Vereine an Gemeinschafts- Refrain: s derf au gern e Speckbrot sei, arbeit geleistet hast, ist gar nicht hoch Mir däted welle! mir dätet welle! wie traurig ist es, dass du nicht mehr bei genug zu bewerten. Dass wir zu den Mir däted welle! Johrmarkt au und s wär gelacht, uns bist. Es ist dir in den letzten Jahren anderen Singener Fasnetsvereinen so Damit jeder weiß, wie’s heißt: Schnurre i de Schnurrernacht, gesundheitlich nicht gut gegangen, und ein gutes Verhältnis haben, ist auch auf Mir däted welle! tanze um de Narrebomm, die Hoffnung, dass du wieder gesund deine verbindende und zuvorkommende mir dätet welle! wirst, ist leider nicht in Erfüllung ge- Art zurückzuführen. Wie schön war es Im letschte Jahr, o welch ein Graus, gangen. Nun werden wir, deine Freunde für mich, mit dir – immer Punkt 12 Uhr fiel die Fasnet komplett aus, Wenn de Bök brennt voller Luscht, in der Poppele-Zunft, ohne dich leben – auf dem närrischen Jahrmarkt von ganz umsonscht da schrien wir: singe mir aus voller Bruscht: müssen. Stand zu Stand zu gehen und zu sehen, Mir dätet welle! Mamme häng de Schurz a d’Wand, wie freundlich und mit wie viel Freude Und tatsächlich, s isch ne Qual, mir dätet welle! Ich denke daran, wie wir beide damals du von den Standbetreibern begrüßt passiert des jetzt ein zweites Mal, Dass des wieder werde wahr, als Fußballer bei der DJK Singen auf wurdest. Wie schön, dass du in unserem ganz verzweifelt schreien wir: hoffe mir fürs nächschte Jahr, dem Ziegeleisportplatz zuhause waren. Film »Fasnet in Singen« in zwei Szenen Mir dätet welle! denn es gilt uff jeden Fall: Wir waren beide nicht die begnadetsten zu sehen bist, die dich als Marktmeister Mir dätet welle! Fußballer, aber wir haben uns in der Ge- so zeigen, wie wir dich in Erinnerung D’ Scheffelhalle, welch ein Graus, meinschaft unserer Freunde dort wohl Du hast gewusst, wie es funktioniert, behalten werden: mit närrischer Freude brannte leider völlig aus, Aber jetzt wird mit Bedacht gefühlt. Ich war dort über einige Jahre und hast uns – und mir – gesagt, wo’s und Begeisterung trotz der vielen Ar- jetzt baun wir sie wieder auf: Trotz allem e wengele Fasnet gmacht, der Schriftführer und fast das Mädchen langgeht. beit, die zu verrichten war. Mir dätet welle! do gilt s Motto jedefalls: für alles, und du hast mich und uns un- De Stadtrat z Singe, weil er muss, Mir dätet welle! terstützt mit deinem fantastischen Or- Und auch wir in der Poppele-Zunft ha- Und eines werde ich auch vermissen: fasste jetzt den Aufbau-Bschluss, Singet, tanzet, machet mit, ganisationstalent und deinen vielfältigen ben das Glück gehabt, mit dir ein Zunft- als gelernter Koch hast du immer wie- und ganz Singe schreit: Hurra, des wär für uns glatt de Hit, Kontakten. Wir haben einige Jahre im mitglied zu haben, das sich mit ganzem der in der Zunftschüür für uns Speisen mir dätet welle! jo do gilt des Motto au: Sommer auch ein Fußballturnier ausge- Herzen für unseren schönen Verein ein- zubereitet, besonders auch bei langen Mir dätet welle! richtet, und du warst derjenige, der sich gesetzt hat. Immer warst du der, der mit Arbeitseinsätzen unserer Zunftmitglie- S Lebe isch uf jeden Fall um das Zelt und um die Speisen und um gesundem Menschenverstand die Dinge der, und immer hat es fantastisch ge- Ganz schwer ohne d Scheffelhall, Und jeder, der nicht hat gepennt, die Getränke und vieles mehr geküm- abwägen und ins rechte Licht setzen schmeckt. wo mache de Zunftball mir? jetzt hier unser Motto kennt, mert hat. Nie vergessen werde ich, dass konnte. Unsere Narrentreffen, die im Mir dätet welle! und des Motto des Johr heißt: deine liebe Mutter zentnerweise Kartof- ganzen Land als außerordentliche Ereig- Nun müssen wir uns von dir verabschie- S nächscht Johr in der Südstadt dort Mit dätet welle! felsalat für uns gemacht hat, bei dem mir nisse gefeiert wurden, wären ohne deine den. Sei gewiss: wir werden dich nicht wird s TopTen dann zum Zunftballort, Und jetzt isch dieses Liedle aus, das Wasser jetzt noch im Mund zusam- genialen Ideen und ohne deinen Einsatz vergessen. Dort wird’s sicher au ganz schee. vielleicht krieg ich dafür Applaus, menläuft, wenn ich daran denke. Und so nicht möglich gewesen. Mir dätet welle! Unser Motto lebe hoch! du, Jogi, warst immer freundlich und Dein Freund Mir dätet welle! geduldig, immer aber auch bestimmt: Und was du als Marktmeister bei der Stephan Glunk, Zunftmeister Z’sammehocke, des isch schee Unser Motto lebe hoch! Ohne duet des ganz schön weh, Mir dätet welle!
Narrenspiegel online Poppele-Zeitung 2022 Seite 6 Aus dem Narrenspiegel online 2022 Babsi und Benedikt Babsi und Benedikt als städtische Angestellte kommen Babsi: So mache mers. Ufftrag, zweitens sind do unsere Kollege zueständig, mit einer Bockleiter und Putzrequisiten an die Ampel- und drittens ha ich no ko Veschper ka. Lauf zue! anlage am Heinrich-Weber-Platz. An der Ekkehardstraße Benedikt: Du, die Uhr do sagt mir, s isch fünf vor Am Bahnhof Babsi: (stöhnt) Unglaublich, was mir für d’Stadt alles neune, des schaffe mer etz no bis zum Veschper. Babsi: Guck, so sieht mer jetzt die Bahnhofsuhr, es mache mond. Babsi: Soll ich etz au mol uf d Leiter? isch scho zehn nach neune. Benedikt: Ha, des ghört halt au dezu, selle Ampelanlage Benedikt: Du, mir stond do vor de Apothek, it vo- Benedikt: Vor lauter Krampfe s Veschper verpasst! suuber halte, damit d’Fueßgänger it verkarret werret. rem Krankehuus. Ich gang lieber selber uffi. Babsi: Des mache mer etz aber no do! Babsi: Also uff dem Ufftragszettel vum Bauhof Babsi: Also uffi mit dir. Benedikt: Jo, des mache mer etz no, aber do mache stoht, dass mir dene Ample do – ich zitiere – »eine Benedikt: Also du, de grüne und de rote Poppele mer etz de Kurzwaschgang. (nimmt den Eimer und leert ganz besondere Pflege angedeihen lassen müssen.« sind beide gleich dreckig. ihn gegen die Ampel – Kurzschluss) Benedikt: Jo, worum etz des? Babsi: Höchschte Zeit, dass mir do wieder für klare Babsi: Jetzt aber nix wie weg! Babsi: Also des ka ich dir sage, des passiert bestimmt Verhältnisse sorget. Benedikt: Do simmer nimme zuständig. auf Grund des besonderen Wunschs einer berühm- Benedikt: Du sag emol, die Uhr dert stoht immer no (rennen weg) ten, extravaganten und gar it so stille Stadträtin. uff fünf vor neun, des derf doch it wohr si. Benedikt: Ja, wa hät etz d Marion Czajor dodemit Babsi: Des kunnt mir au so komisch vor, ich glaub, Poppele erscheint zum due? die Uhr do stoht. No guck doch mol uff d Bahnhofs- Poppele: Babsi: Ha nei, du Simpel, ich monn doch die Grand uhr, du müeschtetscht die doch sänne vu do. Schafft ihr hier ohne Verstand, Dame der Singener FDP, die Kirschten Brösske. Babsi: Du Schoofseckel, sei mol it so frech. Benedikt: Jo schieß der dri. Wege dem Dach vum nehm ich das eben selbst in d’Hand. Benedikt: Ha etz isch alles klar. Die hät doch, monn ich, Benedikt: Jo, isch jo scho guet, ich gang uffi, sunsch ZOB, des isch de Zentrale Omnibusbahnhof, sieht Der Poppele, den z’Singe jeder kennt, die Idee ghet mit dem Poppele als Ampelmännle do obe. brüüchtet mir jo au e stabilere Leiter. mer doch die Uhr nimme. ist jetzt das ganze Jahr präsent. Babsi: Jo, solche Geischtesblitz, wie des einer war, Babsi: Mein Gott, e weitere Fehlkonstruktion i dere Stadt. Als Ampelmännchen gilt mein Gebot, sind im Singener Stadtrot ganz selte. Und dass des so Benedikt auf der Leiter beim Putzen. Benedikt: Ich bi etz do fertig, etz gohts wieter zum ob gehn, ob stehn, ob grün, ob rot. schnell umgsetzt worre isch, isch seit Jahrhunderte no Benedikt: Du, Babsi, isch no it bald Ziit zum Veschpere? Bahnhof. Benehmt ihr euch da daneben, nie passiert. Babsi: Du, ich ha gar ko Uhr debi. werd ich euch meine Peitsche geben. Benedikt: Jo gohsch etz du uff die Leiter oder ich? Benedikt: Du, ich bi etz do fertig, do gommer etz Beim Hauserbrunnen Denn nicht nur die Jungen, nein, auch die Alten, Babsi: Du häsch die jüngerer Füeß. wieter an d Ekkehardstroß, do mommer jo au no put- Babsi: Etz guck do her, wa für e Sauerei an dem haben bei Rot nunmal zu halten. Benedikt: Aber unser Chef hät gseit: s alte Werkzeug ze, do hängt doch e Uhr beim Sauter, no wisse mer Hauserbrunne. Sotte mer do it no schnell uffrumme? Drum – läufst du in Singen auf eine Ampel zu, wird z’erscht verbruucht. glei, ob Ziit zum Veschpere isch. Benedikt: Uf gar kon Fall. Erschtens hommir do kon denk immer dran: Poppele is watching you! Berta und Sofie Berta und Sofie vor dem CANO. Sofie kommt mit ein Die ka ich dir bsunders empfehle, oder kasch no biiße? paar Tüten aus dem CANO und trifft Berta. Berta: Also mine dritte Zähn sind immer no ganz guet im Schuss. Giits do au ebbis Handfeschtes zum Esse? Berta: Ja Sofie, wa häsch etz du alls kauft? Sofie: Also alternativ könnt ich dir empfehle: eine Sofie: Ha des sind nur die Kleinigkeite, de Rescht Winter-Bowl mit Haselbackkartoffeln und Kürbis- kommt per Lieferservice. stampf. Berta: Jo, um Gotts wille, jo, und des alls bruuchsch du? Berta: Jo um Himmels wille, wa isch au des? Sofie: S isch nu s Nötigschte. Sofie: Ha wosch, Berta, mir hond früehner Salat- Berta: Ich war etz no nie do dinne, monnsch, ich schüssel dezue geseit. dät do au ebbs finde? Berta: Und wa häsch suscht im Angebot? Sofie: Jo etz denk emol, bei über 80 Gschäfte isch Sofie: Ha, du könntsch zum Beispiel au dert zum au für dich ebbs debei! Barber Shop und anschließend ins Nagelstudio. S Berta: Jo monnsch wirklich? dät der it schade. Sofie: Jo klar, und wenn’s nu i de Apothek e Mittel Berta: Wosch, des ganze Ding do mit dene viele gege Harndrang isch. Läde isch mir ziemlich suspekt. Berta: Nei, sell bruch ich jetzt grad it, aber Sofie: Aber wenn dir alles suspekt isch, eines isch monnsch die hettet am End ebbis für d Händ, des Melkfett, des ich immer ka ha, krieg i im Moment doch für dich bestimmt au toll: du kannsch Roll- treppe fahre wie früher im ESKA. Poppeles nirgendwo her. Sofie: Du, Berta, du musch etz halt emol zur Berta: Jo, des isch aber au nimme desselbe: früher han ich könne, heut muss i! Frisörsalon – Kenntnis nämme, dass die Ziite, wo mer Melkfett Sofie: Ja ja, früher isch alles andersch gsi, Berta, nimmt, einfach vorbei sind. Hützutag goht die mo- du muschd jetzt halt akzeptiere, mir lebed in ere dehom im Lockdown derne Dame zum Gradmann do im CANO und andere Ziit. kauft sich eine Louschen. Berta: Des han ich etz scho begriffe. E Bowl isch Chefin, Frau Hutschnabel, Azubine – wegen Lockdown Berta: Wa, e Louschen? Wa isch au sell? e Salatschüssel und de Barber Shop isch en Friseur. jede bei sich daheim. Sofie: Ha, des isch nix anders als Melkfett, nu Do mommer sich halt dra gwöhne, so wie an de Chefin: Beim erschte Lockdown hab ich noch heißt’s andersch und koschtet doppelt und dreifach. Facility Manager als Hausmeister oder des Center denkt, dass es goht, aber denn isch es immer schlim- mach Berta: Ha wenn des so guet isch, des moss ich mir Management als Hausverwaltung. mer worre und ich musst über e zweites Standbein e mol den Fernse- uffschriebe. (Kruschtelt in der Handtasche.) Also wa Sofie: Jo Berta, etz häsch au du die Zeichen der nochdenke. Schließlich musch jo vu ebbis lebbe. her leiser, ich bin am Schaffe! – Oh, also häsch gseit: (schreibt) L o u s c h e n. Aber du, etz Zeit vustande! Ich leg jetzt meine Kunde die Karte anstatt d’Hoor. … ich seh do e Wand uff uns zukumme … nei, hett ich erscht mol eweng e Hüngerle. Sag mol, giits Berta: Jo wosch, Sofie, des isch mir etz alles z vill, (Drückt auf Headset.) Niki, bisch du online? Dein s’isch no itt Omega, mir sind erscht beim Omikron. i dem Schuppe au ebbis zum Esse? ich gang etz d August-Ruf-Stroß uffi zu de Elis Unterricht goht glei los! S’goht also no weng, aber des schaffe mir au no. Sofie: Meh wie gnueg und nu vom Feinschte. Also ich Buchegger und kauf mir en Kuchischurz. Haltet durch und kneifet no weng zamme, ich kann steh saumäßig auf die Smoothies von Immergrün. Hoorig, hoorig isch de sell. Azubine im Homeschooling. Sitzt im Chaos mit Friseur- mich itt um alles kümmere. Des war’s au scho wie- kopf und Equipment und motzt vor sich hin, WLAN geht der, die 4,99 € für die heutige Teilnahme werde wie nicht und Drucker streikt. immer direkt von euerm Paypal-Konto abgebucht. ORTHOPÄDIE-TECHNIK Azubine: Wie soll ich do au ebbs lerne und en rich- Bis morge, ich zähl auf euch. WEIN. VON BAUMANN seit 1921 SANITÄTSHAUS Weinhandlung tige Friseur werre? Für d’Frau Hutschnabel seh ich Zieht Headset ab und rollt die Augen. REHABILITATION do ganz schwarz – obwohl, do isch eh scho alles Baumann z’spät – jede Woch schickt die mir Bilder von ihre Azubine: Ich kann bald nimmi, itt mol meine eige- Mir dätet welle! Selbstversuche und s’wird all schlimmer. ne Hoor krieg ich hin. Nie hätt ich denkt, dass mir de Salon mol so fehlt – schauet mich mol an (steht SINGEN•HEGAUSTR. 28 Dochʼs goht wider it Bei Frau Hutschnabel. Einzelne Fotos von ihren diversen auf – oben schick, unten Schlafanzughose, Schlappen etc.) TELEFON 0 77 31 / 6 28 72 Do kasch nume in schrecklichen Frisuren werden mit dramatischer Musik ein- Meine 3 Gs sind: Genervt – Gymnastikhose – Gip- dʼStadt laufe geblendet. fele. (beißt in Croissant und schimpft mampfend vor sich und biem Baumann Fr. Hutschnabel: Ko Wunder, isch des en dreijäh- hin) Was hat man denn noch, außer Essen und so …? rige Lehrberuf, ich kriegs einfach itt hin! Nie hett ikaufe ich denkt, dass ich mol lieber zu dere Azubine gang. Fr. Hutschnabel: Zum Glück muss ich so nir- Poppele-Sekt oder en Obwohl die mir oft gnueg d’Hoor versaut hott, aber gends hin – aber mer kriegt halt au nix mehr mit, guete Wii jetzt isch es no schlimmer! Vielleicht ruf ich au mol andersch wie sonscht im Salon: Hot des Cano jetzt Mit Abstand sʼBescht de Chefin an oder sie hot en Tipp in ihrem Online- eigentlich eröffnet oder isch es scho bankrott? Wer VERTRAUEN SIE AUF seminar. trennt sich grad von wem und gibt’s heutzutag KOMPETENZ UND ERFAHRUNG. Hoorig isch de sell wirklich no Leut, die Fleisch fresset? Was macht www.orthopaedie-jaeckle.de Chefin sitzt mit Laptop vor der Glaskugel. eigentlich d’Scheffelhalle und welche Deppe sind Chefin: Herzlich Willkommen beim heutigen On- für d’Fasnet im Summer? Irgendwann, do werdet Weine · Spirituosen · Präsente Zufahrt mitSie Besuchen Parkberechtigung zu unserem den »FASNET-Parcours« line-Seminar. »Mit de Chefin durch die Kugel – do mir all diese Geschichte erfahre, vielleicht am Nar- Geschäft frei.Schaufenstern Weitere Parkplätze Freiheitstraße 28 · 78224 Singen in den Telefon (0 77 31) 18 96 14 gibt’s paar Tipps und s’rollt de Rubel!« – Karl-Heinz, respiegel 2023! im Karstadt-Parkhaus mit Wertgutschein. der Singemer Geschäfte. Telefax (0 77 31) 99 88 20
Narrenspiegel online Poppele-Zeitung 2022 Seite 7 Aus dem Narrenspiegel online 2022 Fidele und Nazi Krisensitzung auf dem Krähen Nazi läuft die Lindenstraße hinab zur Zunftschüür. Nazi: Dofür bruuchsch du dich aber it vukleide. Stube, Feuer im Hintergrund, Kerzen auf Holztisch, es Jungen wie den Alten, zumindest online den Spie- Nazi: Jo, des wär bigott au no e Idee, ich könnt jo Fidele: Wieso soll ich mich do it vukleide mösse? haben sich die Traditionsfiguren der Poppele-Zunft um gel vorhalten! mol bi de Zunft nochfroge, ob die ebbis Entspre- Nazi: Ha du bisch und bliebsch doch en Dubbel. den Tisch versammelt: Narremodder, Narrevadder, Bo- Narremodder: Hajo … besser wie nünt. Ich hett chendes hond. Fidele: Des häsch du etz falsch vustande. Do giets lizei, Eierwieb. Der Poppele betritt den Raum. do zwei Kandidate für so ä Kurzvideo: Do han ich doch etzt e neue Tourismusattraktion in Singe. Eine neulich zwei vum Bauhof gsänne wo a dä Ample Nazi geht in die Zeugmeisterei, da trifft er Fidele, der ein Stadtführung mit der Herzogin Hadwig. Und wenn Poppele: Was treibt euch zu mir, treue Kumpanen? ummeschraubt hän, ha des war vielleicht ebbes! Kleid in der Hand hält. Die zwei begrüßen sich. die mol it ka, soll ich als Dubbel ispringe. Dass ihr hier hoch kommt mit wehenden Fahnen? Eierwieb: Hajo, oder die sell neue Stadtführerin. Nazi: Mit allem hett ich etz grechnet, aber it mit dir. Nazi: Oh Fidele, du mosch als Double. Narrenmodder: Ha, ä Fasnet wä mer wieder ha! Do hett ich scho lang mol könne druff kumme: Salli Fidele, wa triebsch au du do? Fidele: Sag ich doch. Und wenn ich e Wieb darstelle Narrevadder: Genau! Ich halt’s nämlich afange I mim alte Häs rumlaufe und ä weng G’schichtle Fidele: Jo Mensch, salli Nazi, schö, dass mer i dere soll, bruuch ich halt ein entsprechendes Kleid. numme us mit derre. Jeden Obend mun ich’s mit vuzelle! trostlose Ziet mol wieder e bekanntes Gsicht sieht. Nazi: Also Fidele, für so e Wieb wie d Hadwig sot- derre dehom uf äm Canebé ushalte! Bolizei: Ja oder wosch wer’s au no gä könnt: Dä Aber sag lieber du mol, wa du do witt. It mol im hin- tesch du die Oberweite uff Brust- und it uff Gürtel- Bolizei: Ihr könned wenigstens dehom hocke! Ich Fidele und de Nazi, vu denne ha ich au scho lang terschte Winkel vu de Zunftschüür isch mer sicher höhe ha. ha Galama mit so »Spaziergänger«! nünt meh g’hört? vor dir. Fidele: Etz hör au uff, do nimmt mer e weng Push Eierwieb: Oh hör au uff …! Ich ha vill größere Narrevadder: Me kummt jo au numme furt, wo Nazi: Ha wosch, etz soll es doch in Singe so e neues up und scho sieht des gut uus. Probleme: Ich werr mine Eier numme los, weil uff will mer au do no ebbert treffe? Expertengremium gäe. Den Gestaltungsbeirat, und Nazi: Jo, aber lueg au, dass des Push up wenigstens eimol alle vegan si welled! Narremodder: Ha du musch halt nie zum Frisör mit do will ich mich defür bewerbe. e klei wenig über de Ranze ussi lueget. Usserdem Poppele: Ruhe, haltet einmal still! Ich versteh, dass dinne drei Hoor! Bim Frisör triff ich immer d’Lüt! Fidele: Und des do i de Zunftschüür, e weng ko- sott mer für so e Uffgab wenigstens e glei weng Ah- jeder wieder Fasnet will! Poppele: Ich bemerke: Es mangelt nicht an kriti- misch oder itt? nung vu de Singemer Gschichte ha. Und kasch du do Bolizei: Jo genau! Des isch des eigentliche Prob- schen Szenen, drum lasst uns diese Sitzung nicht Nazi: Natürlich it do bewerbe, ich will mol luege, ob überhaupt mitschwätze? lem! Kon Fasnetsumzug sondern Fasnetsentzug! unnötig dehnen! die e wenig ebbis Extravagantes zum aziheh hond. Fidele: Selbstvuständlich kann ich do mitschwätze. Narrevadder: Und des, obwohl mir Narre g’nug The- Zeigt mir lieber, ihr Freunde, euer närrisches Spiel: Fidele: Wa stellsch du dir do etz vor? Viellicht it so wissenschaftlich wie de Roland Kessin- me hetted zum de Singemer dä Narrespiegel vorhalte! Doch bleibt meinem Motto treu: It z’litzel, it z’viel! Nazi: Ich ha denkt, en Zylinder und en Gehrock ger, defür halt volkstümlicher. Poppele: Oh jammert doch nicht, ihr könnt den Hoorig! wäred ideal. Do bisch du hüttzutag ebbis Bsunders. Nazi: So viel alte Wirtschafte giet’s doch in Singe Und des Wichtigschte isch uffalle um jeden Preis, gar numme. Oder kennsch du no ebbis anders wie egal wa mer ka. Kneipe und Spelunke? Fidele: Du monsch quasi souveränes Ufftrette bei Fidele: Wieso, giet’s do no meh i de Singemer His- absoluter Ahnungslosigkeit. torie? Nazi: Ha so kasch des aber it sage, do sind doch Nazi: Oh Fidele, wenn du de Stadt Singe und de Architekten und Planer debi. Tourischte wirklich ebbis Guets due witt, denn guck, Fidele: Sunnscht niemert? dass i de Ferieziet it do bisch und überlass des de Fasnet online Nazi: Ha doch, natürlich Vutretter vum Gmondrot, richtige Hadwigdarstellerin. us de Vuwaltung und de OB selbschtvuständlich au. Fidele: Gestaltung und Kultur isch wichtig, doch Betrachtungen des Fidele: Ich sag’s doch: absolute Ahnungslosigkeit. dofür sind mir zwei it richtig. Ehrenzunftgesellen Peter S. Hug Nazi: Etz mach aber mol halblang und sag mir lie- Nazi: Mir mached lieber Fasnet gell, ber wa du do witt? »Hoorig, hoorig isch de sell«. Fasnet in Coronazeit! Fidele: Jo ich such au ebbis zum Aziehe, ich sott en Dubbel mache. Das kreative Video-Dream-Team der Poppele-Zunft: Feiern darfsch du nur zu zweit, Claudius Paul (links) und Denis Fischer (rechts) obwohl die Narren stond bereit! Doch meischtens giit es en »Plan B«, und dafür bruuchsch du en PC. Kon hät Grund zum Bräsele »Online-Feier« nennt sich des, Narrevadder Ein Brief an die Poppele-Zunft vom 6. Februar 2021 und des goht au im Fasnetshäs! Du triffsch dich also it real, Peter Kaufmann sondern am Bildschirm, ganz legal. zum 60sten Was au so manchen Vorteil hat: dehom, do isst sich jeder satt. vorgetragen vom Zunftmeister am 6. Juli 2021 Du kaasch au trinke, wa de witt, bloß halt zu zweit, und itt zu dritt. Ohne zu viel laut Gezeter denn nie aus geht ihm die Luft. Wird 60 heut der Kaufmann Peter. Und ich denk jetzt noch ganz feschter S giit nur en kleine Narrebomm, Gern wär wie vor zehn Jahren Hier noch an das Blasorchester, und bsoffe fahrt au konner homm. Ich dort auf den Berg gefahren, wo er produziert ganz schöne Wenn’s kaalt isch, wo der Peter einst die Gäschte festliche Posaunentöne. denn muesch numme nuus, begrüßt zu seinem 50er-Feschte. Dazu hat er mit ganz viel Pfiff du bliebsch gechillt im warme Huus. Dieses Fescht dort war gelungen, Die Los Crawallos stets im Griff, ganz, ganz viel hab ich gesungen nie sieht fasnetsmäßig man hinieden Do kasch gestylt im Zimmer sitze und bezwungen das Gezitter je den Peter mal ermüden. und bruchsch bim Tanze itte schwitze. von so manchem im Gewitter. Und natürlich, mit Vernunft, Vor dem Klo giit’s ko Gedränge Andersch als vor zehen Jahren freut sich heut die Poppele-Zunft, bi so ner kleine Menschemenge. Bin per Fahrrad ich gefahren, denn er isch ja, in der Tat, um mich heute nicht zu zieren ein Narrevadder von Format. Meine liebe Früünd vu de Poppele- WAFRÖ zum sagge, dass er den Narre- Ihr hört, der Vorteile sind gar viel, und dem Peter z’gratulieren. Drum, ihr Leute, hebt die Tassen, Zunft, schlager vu 1958 in ere gewisse Voraus- doch des bekannte »Fasnets-Gfühl« – In der Worte schönen Weisen letztlich ist es kaum zu fassen, ich wend mich heut an euch in ere ganz sicht gschribbä hät und ihr ausnahms- Wer’s kennt, der woss etz, wa i monn – Will ich heut den Peter preisen, dass der Peter jetzt dann bald bsundere Form, die eigentlich it so mei weis des Lied dies Johr au anderscht des kunnt itt uff, allein, dehom. der, so man ihn z’Singe kennt, isch nicht mehr jung, sondern halt alt. Art isch, denn wie ihr viellicht alle wis- singe dürfet. Und denn hät er mir des isch halt ein Allroundtalent. Aber es sei dir zum Troscht, set, ich bin leider kei so en wahnsinnige i mim Traum vorgsunge. Ich hoff i han Was fehlt, isch: So beispielsweis ich immer staune, wenn ich dir jetzt sage Proscht. Narr. Warum ich euch aber trotzdem alles richtig verschtande, s isch ungfähr Zsämme g’mütlich schunkle, wenn er bläst in die Posaune. Dies Gedichtlein isch jetzt aus, schreib: mir hot’s hüt Nacht was träumt! so gange: mit seinem Schatz im Dunkle munkle. Nie ein Ton bei ihm verpufft, vielleicht krieg ich dafür Applaus. Und zwar vom WAFRÖ hät’s mir träumt En Umzug lose, Schnäpsle trinke, und dass er a Probläm hät do oba im Kon hät Grund zum bräsele ja, fröhlich fremde Narre winke! Himmel. So lang scho versucht er Ver- und butzt’s eim schier. bindung zu eu ufznähme, aber es gelingt Hauptsach g’sund, Bim Zunftball eng und dicht an dicht ihm nit. Will ihr all bloß no hüület weg des bled Corona isch halt hier. rumschwofe, do, wo fascht ko Licht. derre Misere des Johr – kei Scheffelhalle, Früh bis spot – denk, Herzhaft lache, i de Bütt, kei Fasnet – es tritt jo scho fascht d Aach dies Johr ’s it degege goht. einfach mache, wa de witt! über d Ufer vor lauter Geblärr und ihr Und dass eim’s Lebe höret ihn nit vor lauter jommere. erscht recht freit, Des bringt die Stimmung, wunderbar, Zamme mit sinne närrische Kollege do wenn keiner mehr e Maske treit. und weil ma des halt grad’ it ka, obä hät er überlegt, an wen er sich wen- It träse, denn des geht vorbei – sitzet mir etz gemütlich do de könnt. Auf der Such nach ere Art i bin bei eu!!! von Hoorig bis Narri Narro. »närrischem Blindgänger«, der eba nit hüület und trotzdem e Verbindung zu dä Ich hoff, ich hab jetzt alles richtig mit- Mir hebet fröhlich unser Glas, Singener Fasnet hät, sind se denn wohl teilt und bi keinem mit meinem Traum hond wenigstens e bissle Spaß! uf die Idee kumme, dass do eigentlich zu noh trette, euer zutiefst verschlofene Ich grüß euch alle herzlich, gell, nu Mitglieder vum ehemalige Lehrer- Ehrenzunftgesell und närrischer Blind- Hoorig, hoorig isch de säll! chor in Frog kummet. So hät’s etz halt gänger sowie ehemaliges Lehrerchor- mich troffe. mitglied – Min Auftrag wär also folgender: Eu vum Euer Jürgen Gruber
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