Pfizer Austria Nachhaltigkeitsbericht 2017
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PFIZER AUSTRIA AUF EINEN BLICK (Stand November 2017) Wirtschaftsstandort Produktion in Orth Vertrieb Lager in Leopoldsdorf, an der Donau in Wien Partner: Kwizda Unser Kerngeschäft 142 Arzneimittel 5 neue 12.1 Mio. ~10 Mio. verkaufte Impfdosen werden (540 Artikel) Zulassungen Packungen in Orth/Donau produziert Transparenz ~1,3 Mio. € ~2,7 Mio. € ~54,2 Mio. € Zahlungen an Angehörige der Zahlungen an Institutionen der Forschung & Entwicklung (F&E) Fachkreise (AFKs) Fachkreise (IFKs) Familienfreundlicher Mitarbeiter Arbeitgeber Audit beruf Charta der Mitglied bei 553 45,7 % 4.305 undfamilie Vielfalt Unternehmen Mitarbeiter Frauenquote in Home-Office-Tage für Familien Führungspositionen ø6 ø 14 22 Mitarbeiter sind durchschnittlich Krankenstandstage Wien Krankenstandstage Orth Mentoring-Beziehungen wurden 2017 etabliert 9 Jahre bei Pfizer beschäftigt
Unsere Vielfalt in Zahlen Mehr als 25% der Pfizer-Beschäftigten 28 Nationen sind Fast 50% der Personen mit Mitarbeiterverantwortung sind über 50 Jahre bei Pfizer vertreten bei Pfizer sind weiblich Produktverantwortung 98,8% 547 Lieferfähigkeit Reklamationen bzw. 0,0045% der verkauften Packungen 256 Anfragen von Patienten im Jahr 2017 Ökonomischer Fußabdruck (Stand 2016) ~1.600 Arbeitsplätze in Österreich hängen 37 Mio. € lohnabhängige Steuern und direkt oder indirekt von Pfizer ab Abgaben jährlich 3,45 überdurchschnittlich hoher Beschäftigungsmultiplikator 1 1 Pfizer-Arbeitsplatz 2 2 weitere Arbeitsplätze in Österreich 2,367 Wertschöpfungsmultiplikator 1 1,3 1 erwirtschafteter Euro der Pfizer Corporation Austria generiert 1,3 weitere Euro an Wertschöpfung
Klinische Studien 20 klinische und nicht Patienten pro Bundesland OÖ NÖ Wien interventionelle Studien 15 3 54 Bgl Vlbg Tirol Sbg 5 5 6 2 90 Patienten insgesamt Corporate Volunteering insgesamt 2017 2.258 Stunden 106 11 4 21 176 10 CV Days Tage Second- Teil- Stunden soziale Freiwilligenarbeit ments nehmer Einrichtungen Spenden und Unterstützungsleistungen 46.000 € Leistungen an Patientenorganisationen 62.385 € ~2,5 Mio. € an Medikamentenspenden Solidarbeitrag Ökologischer Fußabdruck: 7.796 t THG-Emissionen 33%Flugreisen 1% Materialeinsatz 9% Fuhrpark 1% Paketlieferung 9% Mitarbeiteranreise 45% Energieeinsatz 1% Papierverbrauch 1% IT
1 AN UNSERE STAKEHOLDER [GRI 102-14] Liebe Leserin, den 100 Top-Arbeitgebern in Österreich. Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter zu fördern, haben wir im letzten Jahr einen lieber Leser! Eltern-Kind-Raum in unserem Wiener Büro eingerichtet und ermögli chen unseren Mitarbeitern in Orth Kinderbetreuung an schulfreien Seit 2009 veröffentlicht Pfizer Arbeitstagen. Austria einen Nachhaltigkeits bericht. Dadurch geben wir einen Pfizer zeichnet auch sein Umweltbewusstsein aus. Nach der Analyse tiefen Einblick in die Pfizer- der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit haben wir 2017 daher erst Geschäftstätigkeit in Österreich mals auch Pfizers ökologischen Fußabdruck in Österreich unter die und zeigen Ihnen, wo wir stehen, Lupe nehmen lassen. Die Ergebnisse im Detail finden Sie in diesem woran wir arbeiten und was wir Bericht. gemeinsam mit Partnern bereits erreicht haben. Zwei Themen, die uns aktuell besonders beschäftigen, uns aber immer schon wichtig waren, möchte ich noch hervorstreichen: den 2017 war ein spannendes Jahr für Pfizer – ereignisreich, erkenntnis sensiblen Umgang mit persönlichen Daten und die Sicherheit von reich und nicht zuletzt erfolgreich. Unserem Motto „Working together Arzneimitteln. An der nachhaltig korrekten Umsetzung der neuen for a healthier world“ entsprechend, konnten wir fünf neue Medika DSGVO-Richtlinie zur Wahrung der Datenschutzrechte unserer Kun mente auf den Markt bringen: ein Antibiotika gegen die gefürch den und Partner liegt uns sehr viel. Hier werden wir uns weiterhin teten Krankenhauskeime, ein neues Medikament zur Behandlung entsprechend einsetzen. Ab Februar 2019 bekommen Medikamente von rheumatoider Arthritis und sogar drei innovative Therapien zur neue Sicherheitsmerkmale zum Schutz vor Fälschungen. Neben Behandlung verschiedener Krebsformen. Unsere aktuelle globale Produktcode, Ablaufdatum und Chargennummer werden eine soge Pipeline der klinischen Forschung umfasst 70 Moleküle in 160 klini nannte Serialisierungsnummer, ein 2D-Data-Matrix-Code, sowie eine schen Studien. 20 Studien laufen derzeit auch in Österreich. Das ist eigene Schutzfolie auf den Medikamentenpackungen angebracht. großartig. Bevor ein Arzneimittel in der Apotheke abgegeben werden darf, muss künftig mittels Scan seine Echtheit überprüft werden. Eine Apropos innovativ: Ein Thema, das uns im letzten Jahr begleitet hat wichtige Maßnahme, die die Lieferkette noch sicherer machen wird. und mich persönlich sehr fasziniert, sind digitale Innovationen in der Zum Wohle unserer Patienten! Medizin. Big Data, künstliche Intelligenz, Internet of Things oder Cognitive Computing sind nicht nur futuristische Schlagworte. Ein Lesen Sie auf den nächsten Seiten mehr zu diesen Themen und über Blick in die nahe Zukunft zeigt, dass die digitale Revolution auch in unseren Beitrag zu einer verantwortungsvollen Unternehmensfüh der Medizin ankommt und wachsende Bedeutung für das Gesund rung, zu unserem laufenden Business und unserer Zusammenarbeit heitswesen hat. Als Beispiel: Die Entwicklung eines Medikaments mit Stakeholdern und Patienten und nicht zuletzt zu unseren Zielen. dauert rund zwölf Jahre – dieser Prozess hat sich lange nicht verän Wir geben auch einen Ausblick auf jene Projekte, an denen wir in dert. Für nur ein einziges Medikament kann es mehr als 1.000 Zukunft – gemeinsam mit unseren Partnern – arbeiten werden. Wissenschaftler brauchen, die fast 10.000 Moleküle testen. Unsere Denn ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem funktioniert nur, wenn Chance ist es, diesen Prozess mithilfe von neuen Technologien zu alle Partner zusammenarbeiten. Als pharmazeutisches Unterneh beschleunigen. Pfizer-Forscher nutzen schon jetzt künstliche Intelli men sehen wir uns als Teil davon und wollen hier einen Beitrag genz im Bereich der immunonkologischen Forschung, um schneller leisten. Als symbolisches Zeichen dafür haben wir erstmals auch neue und bessere Therapien für Krebspatienten zur Verfügung einige unserer Partner dazu eingeladen, sich gemeinsam mit uns für stellen zu können. unseren Nachhaltigkeitsbericht fotografieren zu lassen. Ich danke allen, die mitgemacht haben! All dies wäre nicht möglich ohne unsere topqualifizierten und moti vierten Mitarbeiter. Unsere besondere Unternehmenskultur „OWN In diesem Sinne freue ich mich auf eine weiterhin partnerschaftliche IT!“ unterscheidet Pfizer von anderen der Branche. Sie ist die Basis Zusammenarbeit und wünsche Ihnen alles Gute und vor allem für das gute und produktive Arbeitsklima. Stolz macht mich somit, Gesundheit! dass unser Engagement Früchte trägt und wir 2017 erneut unter Be weis stellen konnten, ein attraktiver Arbeitgeber für unsere Kollegen in Orth/Donau und Wien sowie natürlich auch für zukünftige Mit arbeiter zu sein. Im Schnitt sind unsere Mitarbeiter neun Jahre im Unternehmen! Wir wurden bereits das vierte Mal mit dem Zertifikat „audit berufundfamilie“ des Bundesministeriums für Familien und Ihr Prof. Dr. Robin Rumler Jugend ausgezeichnet, sind Partner der Initiative „Unternehmen für Geschäftsführer Pfizer Austria Familien“ und zählen laut „Trendence Graduate Barometer 2017“ zu Wien 2018 Hinweis: In der Erstellung unseres Nachhaltigkeitsberichts orientieren wir uns an den internationalen Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) sowie an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen. Der Fokus liegt dabei für uns auf dem dritten Nachhaltigkeitsziel „Gesundheit und Wohlergehen“: ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern. Wir sind davon überzeugt, dass der Zugang der Menschen zu einer guten Gesundheitsversorgung (SDG 3) von grundlegender Bedeutung für das Erreichen aller SDGs ist. Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
2 ÜBER DIESEN BERICHT Der vorliegende Bericht ist der sechste Nachhaltigkeitsbericht Dieser Bericht behandelt primär Aktivitäten von Pfizer in Öster von Pfizer in Österreich und beinhaltet Informationen des Ge reich. Informationen über internationale Aktivitäten und die glo schäftsjahres 2017 der beiden Gesellschaften Pfizer Corporation bale Nachhaltigkeitspolitik von Pfizer Inc. finden Sie online im Austria GmbH und Pfizer Manufacturing Austria GmbH. [GRI 102-1] „Pfizer Annual Review“, einem integrierten Geschäftsbericht, unter www.pfizer.com/annual. Im Geschäftsjahr 2017 schloss Pfizer mit dem Biopharma-Unter nehmen Basilea eine Lizenzvereinbarung für die Herstellung und Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die geschlechter den Vertrieb eines Medikaments zur Behandlung lebensbedrohli spezifische Differenzierung verzichtet. Selbstverständlich sind je cher Schimmelpilzinfektionen. [GRI 102-10] weils Frauen und Männer angesprochen. Pfizer Austria publiziert seit 2009 Nachhaltigkeitsberichte. [GRI 102-52] Das Pfizer-Geschäftsjahr dauert von Dezember bis inklusive Der nächste Bericht ist für 2020 geplant und wird Informationen November des Folgejahres. [GRI 102-50] über die Geschäftsjahre 2018 und 2019 enthalten. Der letzte Nachhaltigkeitsbericht ist 2017 erschienen und umfasste das Pfizer Manufacturing Austria beschäftigt primär Mitarbeiter in Geschäftsjahr 2016. [GRI 102-51] Produktion, Qualitätskontrolle und Engineering, Pfizer Corpora tion Austria primär Mitarbeiter im Bereich Marketing, Medical Der Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2014/15 erhielt im Okto und Vertrieb. ber 2016 den Austrian Sustainability Reporting Award (ASRA), Platz 3 in der Kategorie „Große Unternehmen“; der Bericht 2016 erhielt im Oktober 2017 den Austrian Sustainability Reporting Für Fragen, Anregungen und Feed Award (ASRA), Platz 4 in der Kategorie „Große Unternehmen“. back stehe ich Ihnen als Nachhaltig- P fizer ist damit das erste Pharmaunternehmen in Österreich, das keitsbeauftragte bei Pfizer Austria mit einem ASRA ausgezeichnet wurde. gerne zur Verfügung. In diesem Bericht möchten wir unsere Aktivitäten, Fortschritte Mag. Elisabeth Dal-Bianco, MSc und Ziele im Bereich Nachhaltigkeit aufzeigen, aber auch Punkte Senior Corporate Affairs Manager besprechen, in denen wir noch Verbesserungspotenzial sehen [GRI 102-53] und Maßnahmen planen. Es ist unser Ziel, Ihnen und all unseren Stakeholdern einen tieferen Einblick in die Pfizer-Geschäftstätig Kontakt: keit in Österreich zu geben und transparent darzulegen, wo wir verantwortung.austria@pfizer.com, stehen, woran wir noch arbeiten und was wir gemeinsam mit Tel.: +43 1 521 15-0 unseren Partnern bereits erreicht haben. Dieser Bericht wurde in Übereinstimmung mit den GRI-Stan dards: Option Kern erstellt. [GRI 102-54] Die Übereinstimmung mit diesen Richtlinien wurde durch externe Prüfer begutachtet. Mit der Überprüfung wurde die Firma Denkstatt beauftragt. [GRI 102-56, Augmented Reality: Um AR-Inhalte anzusehen, laden Sie die Gratis-App „Layar“ aus dem App Store/Google Play 103-3] Die Freigabe des Berichts erfolgte durch Prof. Dr. Robin Store und scannen Sie den jeweils gekennzeichneten Bereich. Rumler. [GRI 102-32] Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
3 INHALT 4 Verantwortungsvolle Unternehmensführung 16 Faire Geschäftspraktiken 24 Arbeitspraktiken 36 Produktverantwortung 44 Umwelt 52 Gemeinschaft 60 Prüfbericht 62 GRI Index Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
SDGs, zu denen 4 Verantwortungsvolle Unternehmensführung wir beitragen GEMEINSAM FÜR EINE GESÜNDERE WELT Wenn Menschen krank werden, kann sich vieles für sie verändern – ein oft schwieriger Weg beginnt. Bei Pfizer arbeiten rund 97.000 Mitarbeiter weltweit daran, Patienten auf diesem Weg zu unterstützen. Sie erforschen, entwickeln, produzieren und vertrei- ben moderne Arzneimittel und Impfstoffe zur Behandlung oder Vorbeugung von Krankheiten wie Krebs, Rheuma oder Schmerz. Der Unternehmenshauptsitz von Pfizer liegt in New York. Pfizer ist weltweit mit Niederlassungen präsent, darunter auch in Österreich. [GRI 102-2, GRI 102-4] Pfizer versorgt seit 1956 den österreichischen Markt mit Arzneimitteln und ist verlässlicher Partner für Patienten, Ärzte, Apotheker sowie das Gesundheitssystem, um gemeinsam Pati enten ein gesünderes und längeres Leben zu ermöglichen. Das Kerngeschäft der Pfizer Corporation Austria liegt in der Versorgung österreichischer Pati enten mit modernen Medikamenten und Therapien. In Österreich werden 142 Arzneimittel in unterschiedlichen Darreichungsformen, Packungsgrößen und Wirkstärken (insgesamt 540 Artikel / Stand November 2017) angeboten. Der Großteil davon sind rezeptpflichtige Medika mente. Seit 2011 gehören auch Generika zum Portfolio. Darüber hinaus ist Pfizer Austria im Bereich rezeptfreie Gesundheitsprodukte (OTC) tätig. Im Jahr 2017 wurden fünf neue Wirk stoffe für Patienten auf den Markt gebracht. Zu unseren direkten Kunden zählen primär Großhändler und Spitäler in Österreich. Neben der Vertriebstätigkeit tritt Pfizer Austria als wichtiger Partner der medizinischen Forschung & Ent wicklung in Österreich auf. [GRI 102-6] 142 Arzneimittel (540 Artikel) 5 Neue 12.1 Mio. verkaufte (Stand November 2017) Zulassungen Packungen In Österreich gliedert sich das Unternehmen seit 1. Dezember 2014 in zwei Gesellschaften: [GRI 102-45] • Die Pfizer Corporation Austria GmbH mit Sitz im Wiener Floridotower vertreibt rezeptpflichtige Medikamente und rezeptfreie Produkte und ist ein wichtiger Partner der medizinischen Forschung & Entwicklung in Österreich. Die Corporation ist zu 100 % Tochter der Pfizer Deutschland GmbH. Die Pfizer Corporation Austria GmbH hat keine Tochtergesellschaften und hält keine Joint Ventures. [GRI 102-1, GRI 102-3, GRI 102-5] • Die Pfizer Manufacturing Austria GmbH ist unser Produktionsstandort in Orth an der Donau, wo für den weltweiten Bedarf Impfstoffe zum Schutz gegen die durch Meningokokken der Serogruppe C verursachte Meningitis und gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis hergestellt werden. Der Produktionsstandort in Orth/Donau befindet sich neben einem Naturschutzgebiet. Die Pfizer Manufacturing Austria wurde mit der Übernahme der zugelassenen Impfstoffe von Baxter im Jahr 2014 gegründet. Gesellschafter ist Pfizer Luxembourg SARL. [GRI 102-1, GRI 102-2, GRI 102-3, GRI 102-5, GRI 304-1] Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Rechts: Prof. Dr. Robin Rumler, Geschäftsführer Pfizer Austria Links: Martin Dallinger, Site Leader Orth/Donau Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
6 Verantwortungsvolle Unternehmensführung ~10 Mio. Impfdosen werden in Orth/Donau produziert Geschäftsbereiche [GRI 102-2] Pfizer Corporation ist in zwei Geschäftsbereiche organisiert (Stand 2017). Pfizer Innovative Health Business (PIH) Das Pfizer Innovative Health Business beinhaltet innovative Medikamente für den niedergelassenen und Spitalsbereich in folgenden Therapiegebieten: Immunologie und Entzündungskrankheiten, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, Onkologie, seltene Erkrankungen, Impfstoffe sowie Consumer-Produkte. Pfizer Essential Health Business (PEH) Der Geschäftsbereich Pfizer Essential Health umfasst in Österreich ein umfangreiches Portfolio von bewährten Arzneimitteln. Die über 100 Produkte werden in verschiedenen Therapiebereichen eingesetzt, darunter Herz-Kreislauf, Gynäkologie, Urologie, zentrales Ner vensystem, Schmerz und Augenheilkunde. Daneben konzentriert sich Pfizer Essential Health auf die Erforschung, Entwicklung und Vermarktung von innovativen Antibiotika für den Krankenhausbereich sowie auf Biosimilars. Biosimilars sind sogenannte Nach ahmerprodukte von biologischen Arzneimitteln, die nach Patentablauf des Originalwirkstoffs zugelassen werden. Die langjährige Erfahrung in der Erforschung, Produktion und im Vertrieb biologischer Arzneimittel erlaubt es Pfizer, auch eine Führungsrolle im Bereich Biosimilars einzunehmen. Mehr Informationen zu den Therapiegebieten und Indikationen finden Sie unter www.pfizer.at/unternehmen/rezeptpflichtige-medikamente oder www.pfizer.at/unternehmen/rezeptfreie-produkte Unsere Führungsstruktur in Österreich [GRI 102-18, GRI 102-22, GRI 102-23] Prof. Dr. Robin Rumler ist seit Jänner 2009 Geschäftsführer der Pfizer Corporation Austria GmbH und seit 2014 Geschäftsführer der Pfizer Manufacturing Austria GmbH und leitet die Business Unit Internal Medicine. Martin Dallinger leitet seit 2014 die Pfizer Manufacturing Austria GmbH, den Pfizer-Produktionsstandort für Impfstoffe in Orth an der Donau (Niederösterreich). Das Country Management Team Das Site Leadership Team der Pfizer Corporation Austria 2017 der Pfizer Manufacturing Austria 2017 Prof. Dr. Robin Rumler – Country Manager & IM Lead Martin Dallinger – Site Lead PGS Orth Martin Dallinger – Site Leader Manufacturing DI Martin Ausserleitner – Manufacturing Mag. Sérgio Alves – PEH Country Lead Mag. Eva Berger – Human Resources Dr. Tobias Eichhorn – Oncology Lead EU Cluster 1 Lead DI Hannes Dengg – Engineering Mag. Renée Gallo-Daniel – Vaccines Lead Michaela Eder – EHS Mag. Dieter Hackl – Director Health & Value Ing. Thomas Frühwirt – Procurement Mag. Claudia Handl – PA Director Annett Hessel, PhD – Vaccines Analytical Development Dipl. Psy. Inga Hartleb – HR BOS GER & AUT Ulrich Holdhaus – Business Technology Dr. Richard Öllinger – I & I Lead Stefan Past – Ops Mgmt., Strat. & Business Support Dr. Sylvia Nanz – Medical Director Bernd Rinne – Quality Mag. Dirk Rommens – Finance Director Werner Schmid – Finance Marion Rottenberg – RD Lead Simon Tihanov – Legal Director Austria & Switzerland & Western EU Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Verantwortungsvolle Unternehmensführung 7 Organisatorische Verankerung von Nachhaltigkeit bei Pfizer Die Steuerung und Koordination der Nachhaltigkeitsagenden liegen bei der Nachhaltigkeitsbeauftragten Mag. Elisabeth Dal-Bianco und sind organisatorisch in der Abteilung Corporate Affairs angesiedelt. Der Geschäftsführer ist in sämtliche Entscheidungen eingebunden und Teil der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit, die sich aus Vertretern aller relevanten Fachbereiche wie Medical, Quality, Compliance, Human Resources, Betriebsrat, Environment, Health & Safety (EHS), Health & Value, Finanz, Legal, Procurement und Vertretern aus den Business Units sowie Vertretern aus dem Außendienst zusammensetzt. In regelmäßigen Abstimmungsmeetings wird an der Analyse, strategischen Weiterentwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenden gearbeitet. [GRI 102-19, GRI 102-20, GRI 102-33, GRI 102-26] Auswirkungen in den unterschiedlichen Kernprozessen [GRI 102-15, GRI 413-2, GRI 308-2] Wir sind uns bewusst, dass unser Handeln Auswirkungen auf die Gesellschaft und Umwelt hat. Daher haben wir in der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit analysiert, welche Auswirkungen Pfizer innerhalb der Wertschöpfungskette hat und wo es für uns in Österreich Möglich keiten zur Verbesserung gibt. Wirtschaftliche Auswirkungen Umweltauswirkungen Gesellschaftliche Auswirkungen (Beispiel) (Beispiel) (Beispiel) Forschung & • Schaffung von direkten und indirekten • Neue Therapieoptionen, die ein Entwicklung Arbeitsplätzen wesentlicher Fortschritt in der • Investitionen in Forschung & Entwick- Behandlung von Krankheiten sein lung können • Klinische Studien in Österreich • Teilnahme von Patienten an klinischen Studien in Österreich Zulassung • Zulassung Österreich/EU • Neue Therapien, die ein wesentlicher • Rückerstattung Fortschritt in der Behandlung von Krankheiten sein können • Leistbare Arzneimittelpreise Produktion • Arbeitsplätze in Orth/Donau • Energie, Wasser • Wesentlicher Beitrag zur weltweiten • Regionaler Nutzen in Orth/Donau • Abwasser, Abfälle Impfstoffversorgung zum Schutz gegen • Biologische Risikostoffe Krankheiten, die durch Meningokokken • Tierversuche der Gruppe C und durch Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME) verursacht werden • Verknappung/Überproduktion Marketing, Medical • Information zu Medikamenten • (Print-)Werbematerialien • Weiterbildung von medizinischem & • Fortbildung von Ärzten unterstützen • Mitarbeiterfahrzeuge Personal Sales • Weiterbildung von medizinischem • Reisetätigkeit • Richtige Anwendung von Medikamen- Personal ten (wissenschaftlich korrekte und ausgewogene Informationen) • Medikamentensicherheit/ -fälschungen • Image der pharmazeutischen Industrie Distribution • Verkauf und Auslieferung an Großhan- • CO2-/Treibhausgasemissionen (eigene • Versorgungssicherheit del, Krankenhäuser, Apotheken Flotte, Lieferungen an Krankenhäuser) • Versorgungsengpässe Nutzung • Produktivität, Gesundheit erhalten/ • Nicht genutzte Medikamente • Produktivität, Gesundheit erhalten/ wiederherstellen, Lebensqualität • Ausgeschiedene Arzneimittel im wiederherstellen, Lebensqualität • Kosten/Einsparungen für Kranken Abwasser • Wirksamkeit/gewünschter therapeu versicherungen tischer Effekt • Nutzen/Kosten für Patienten • Medikamentenmissbrauch • Nebenwirkungen • Medikamentenspenden Die Wertschöpfungskette von Pfizer Pfizer erforscht, entwickelt, produziert und vertreibt moderne Medikamente und Impfstoffe zur Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten. Nachfolgend finden Sie die Wertschöpfungskette von Pfizer, wobei viele dieser Prozesse parallel ablaufen. Die folgende Grafik soll dies veranschaulichen. Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
8 Verantwortungsvolle Unternehmensführung Vom Molekül zum Medikament Vor der Entwicklung eines Medikaments Die Krankheit verstehen Wissenschaftler aus vielen verschiedenen Disziplinen arbeiten mit unterschiedlichen Unternehmen und Universitäten zusammen. Bevor die Forscher damit beginnen können, ein Medikament für eine Krankheit zu entwickeln, müssen sie möglichst viel über die Krankheit herausfinden. Sie müssen verstehen, was bei der Krankheit passiert, wodurch sie entsteht oder woran man sie erkennen kann. 1 Jahr Entdeckung Die richtige Behandlung finden Wenn die Forscher wissen, was die Krankheit auslöst, müssen sie ein Mittel finden, mit dem sie die Krankheit behandeln können. Bis ein einziges Molekül identifiziert wird, das wirklich helfen könnte, werden zwischen 5.000 und 10.000 verschie- dene Moleküle getestet. Entwicklung des Moleküls Testen und erneut testen Mit verschiedenen Tests untersuchen die Forscher, ob ein 4 Jahre bestimmter Wirkstoff, ein bestimmtes Molekül, auch wirklich hilft. Und sie testen auch, ob es sicher ist – denn es soll ja möglichst nur die Krankheit bekämpfen und nicht unabsicht- lich andere Dinge im Körper verändern. Viele Tests können die Forscher mit einem Computer machen, für andere verwenden sie Zellkulturen. Medikamententwicklung Ein Medikament entwickeln Wenn die Forscher ein passendes Molekül gefunden haben, wird überlegt, wie es am besten verabreicht oder eingenommen werden kann. Kann man es zum Beispiel als Tablette verabreichen oder muss es eine Spritze sein? Und wie können es die Patienten in Zukunft am einfachsten anwenden? 5 Jahre Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Verantwortungsvolle Unternehmensführung 9 7 Jahre Klinische Studien Überprüfen, ob das Medikament den Menschen hilft Im nächsten Schritt müssen die Forscher herausfinden, ob das Medikament tatsächlich auch den Menschen hilft, für die es gedacht ist. In klinischen Studien wird das Medikament erstmals bei Patienten getestet, um zu sehen, wie sie es vertragen. Die Studien finden in vielen Krankenhäusern und Forschungseinrichtungen mit tausenden Patienten statt. Dabei müssen genaue Regeln befolgt werden. Und das ist gut so. Bei den klinischen Studien möchten Forscher unter anderem herausfinden, ob der Körper das Medika- ment gut aufnimmt und verträgt, wie oft die Patienten es einnehmen müssen, damit es am besten hilft, und welche Vorteile das neue Medikament gegenüber anderen Behandlungen hat. Nur wenn das gelingt, hat die lange Forschungsarbeit ihr Ziel erreicht. In den Forschungs- einrichtungen Andover (Massachusetts), Cambridge (UK), Cambridge (Massachusetts), Groton (Connecticut), La Jolla (Kalifornien), Pearl River (New York), Sandwich (UK), San Francisco (Kalifornien) & St. Louis (Missouri) arbeiten Forscher, Techniker und andere Experten daran, neue Medikamente zu entwickeln. 8 Jahre Zulassung von Behörden Medikament verfügbar machen Die Behörden in der EU und in Österreich müssen erlauben, dass die Pharmafirma das neue Medikament verkaufen darf. Die Behörden überprüfen die Ergebnisse aller Studien und entscheiden dann, ob das Medikament einen Nutzen für Patienten bringt. Danach wird festgelegt, ob die Kranken- kassen die Kosten für das Medikament übernehmen. Produktion & Qualitätssicherung Medikament herstellen Die Produktion, die Verpackung und der Vertrieb des Medikaments werden ständig kontrolliert und entsprechen den strengen Kriterien der soge- nannten „Good Manufacturing Practice“ (GMP). 11 Jahre Orth an der Donau Pfizer betreibt weltweit viele Produktionsanlagen. Eine davon in Österreich. Hier werden Impfstoffe für den weltweiten Gebrauch hergestellt. Vertrieb Medikament den Patienten zur Verfügung stellen Nutzung Das Medikament wird an die Kranken- Durch die Anwendung des häuser, Ärzte und Apotheken geliefert. Medikaments werden neue Erkenntnisse über die Erkrankung und deren Behandlung gewonnen. Dies ist hilfreich für die Entwick- 12 Jahre lung von neuen Medikamenten. Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
10 Verantwortungsvolle Unternehmensführung Unternehmensleitbild [GRI 102-16, GRI 103-2, UNGC 10] Unsere Geschäftstätigkeit orientiert sich an unserer Vision, Mission und unseren Zielen. Die Handlungsgrundlagen dazu bilden unsere Imperative und Werte, die wesentlich zum Erfolg und zur Weiterentwicklung des Unternehmens beitragen. Unser Leitsatz „Working together for a healthier world“ („Gemeinsam für eine gesündere Welt“) bringt das Ziel von Pfizer auf den Punkt. Wir wollen Innovationen vorantreiben, um Patienten Therapien zur Verfügung zu stellen, die ihre Lebensqualität verbes sern. Unsere Produkte sollen allen Mitgliedern der Gesellschaft zu einem gesünderen und längeren Leben mit mehr Lebensqualität in jedem Lebensabschnitt verhelfen. Dieser Herausforderung begegnen wir mit intensiver Forschungsarbeit, innovativen Heran gehensweisen und hohen Qualitätsansprüchen in allen Handlungsfeldern. 1. Für einen produktiven, branchenführenden innovativen Kern sorgen 2. Entscheidungen über Kapitalzuordnungen treffen, von denen Patienten maximal profitieren und die den Shareholder Value steigern 3. Ein verantwortungsvoller „Corporate Citizen“ sein 4. Unsere Ownership-Kultur kontinuierlich stärken Unsere Nachhaltigkeitsstrategie Wir wollen ein verantwortungsvolles Unternehmen in sämtlichen Bereichen sein. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie leitet sich aus unserer Unternehmensstrategie und den als wesentlich bestimmten Themen ab und basiert auf den folgenden international gültigen Richtlinien und Prinzipien: • den zehn international anerkannten Prinzipien des United Nations Global Compact • den Grundsätzen der ISO 26000, des internationalen Leitfadens für Corporate Social Responsibility • den weltweiten Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen [GRI 102-12] Imperativ SDG Unterziele SDGs Wesentliche Themen Für einen (3) Ein gesundes Leben für 3.5 Die Prävention und Behandlung des • Schutz von Gesundheit und Sicherheit der produktiven, alle Menschen jeden Alters Substanzmissbrauchs, namentlich des Suchtstoff- Konsumenten branchen- gewährleisten und ihr missbrauchs und des schädlichen Gebrauchs von – Produktfälschungen und -manipulation führenden Wohlergehen fördern Alkohol, verstärken verhindern innovativen • Versorgungssicherheit garantieren 3.8 Die allgemeine Gesundheitsversorgung, Kern sorgen • Arzneimittel erforschen und entwickeln in einschließlich der Absicherung gegen finanzielle Österreich Risiken, den Zugang zu hochwertigen grund – Informationen zu Studien bereitstellen legenden Gesundheitsdiensten und den Zugang – Innovationen vorantreiben zu sicheren, wirksamen, hochwertigen und • Bewusstsein bilden & aufklären bezahlbaren unentbehrlichen Arzneimitteln und – (Gebrauchs-)Informationen für alle nutzbar Impfstoffen für alle erreichen machen 3.a Die Durchführung des Rahmenübereinkom- – Informationen und Hilfestellungen zu mens der Weltgesundheitsorganisation zur Erkrankungen anbieten Eindämmung des Tabakgebrauchs in allen – Medikamente richtig nutzen/einsetzen Ländern nach Bedarf stärken – Sicherheit bei der Selbstmedikation fördern Entscheidun- (8) Dauerhaftes, breiten- 8.2 Eine höhere wirtschaftliche Produktivität • Unternehmen verantwortungsvoll führen gen über wirksames und nachhaltiges durch Diversifizierung, technologische Moderni- • Nutzen für das regionale Umfeld schaffen Kapital Wirtschaftswachstum, sierung und Innovation erreichen, einschließlich – Schaffung von Arbeitsplätzen zuordnungen produktive Vollbeschäfti- durch Konzentration auf mit hoher Wertschöp- – Ins Gemeinwohl investieren treffen, von gung und menschenwür- fung verbundene und arbeitsintensive Sektoren – Bildung & Wissensaustausch fördern denen dige Arbeit für alle fördern – Gesundheitsinitiativen durchführen 8.4 Bis 2030 die weltweite Ressourceneffizienz in Patienten • Gesundheit & Arbeitssicherheit Konsum und Produktion Schritt für Schritt maximal – Mitarbeiterentwicklung fördern verbessern und die Entkopplung von Wirtschafts- profitieren – Mitarbeitereigenverantwortung fördern wachstum und Umweltzerstörung anstreben, im und die den • Sozialen Dialog & Mitbestimmung unterstützen Einklang mit dem 10-Jahres-Programmrahmen Shareholder • Faire Arbeitsbedingungen für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster, Value – Faire Beschäftigungsverhältnisse bieten wobei die entwickelten Länder die Führung steigern – Vielfalt & Inklusion übernehmen – Gleichbehandlung, Antidiskriminierung 8.5 Bis 2030 produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle Frauen und Männer, einschließlich junger Menschen und Menschen mit Behinderungen, sowie gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit erreichen 8.6 Bis 2020 den Anteil junger Menschen, die ohne Beschäftigung sind und keine Schul- oder Berufsausbildung durchlaufen, erheblich verringern Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Verantwortungsvolle Unternehmensführung 11 Imperativ SDG Unterziele SDGs Wesentliche Themen (12) Nachhaltige Konsum- 12.2 Bis 2030 die nachhaltige Bewirtschaftung • Umweltschutz und Produktionsmuster und effiziente Nutzung der natürlichen – Mit biologischen Risikostoffen sicher umgehen sicherstellen Ressourcen erreichen • Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette – Soziale & ökologische Aspekte bei Lieferanten- 12.4 Bis 2020 einen umweltverträglichen auswahl Umgang mit Chemikalien und allen Abfällen – Lieferanten sensibilisieren während ihres gesamten Lebenszyklus in – Mittäterschaft vermeiden; Kinderarbeit, Übereinstimmung mit den vereinbarten Zwangsarbeit etc. internationalen Rahmenregelungen erreichen • Nachhaltige Nutzung von Ressourcen und ihre Freisetzung in Luft, Wasser und Boden – Materialien, Energie, Wasser, Abwässer & erheblich verringern, um ihre nachteiligen Abfall Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit • Umweltbelastungen (End-to-End) minimieren und die Umwelt auf ein Mindestmaß zu – Produktion, Produkte, Verpackungen beschränken – Medikamentenentsorgung 12.5 Bis 2030 das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung deutlich verringern 12.6 Die Unternehmen, insbesondere große und transnationale Unternehmen, dazu ermutigen, nachhaltige Verfahren einzuführen und in ihre Berichterstattung Nachhaltigkeitsinformationen aufzunehmen 12.8 Bis 2030 sicherstellen, dass die Menschen überall über einschlägige Informationen und das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung und eine Lebensweise in Harmonie mit der Natur verfügen Ein verant- (13) Umgehend Maßnah- 13.3 Die Aufklärung und Sensibilisierung sowie • Abschwächung des Klimawandels wortungsvol- men zur Bekämpfung des die personellen und institutionellen Kapazitäten – CO2-/Treibhausgasemissionen reduzieren ler „Corpo- Klimawandels und seiner im Bereich der Abschwächung des Klimawandels, – Erneuerbare Energiequellen effizient nutzen rate Citizen“ Auswirkungen ergreifen der Klimaanpassung, der Reduzierung der sein Klimaauswirkungen sowie der Frühwarnung verbessern (16) Friedliche und inklusive 16.5 Korruption und Bestechung in allen ihren • Ethisches Verhalten Gesellschaften für eine Formen erheblich reduzieren – Verantwortungsvoll an Politik mitwirken nachhaltige Entwicklung – Compliance & Antikorruption sicherstellen fördern, allen Menschen – Fairer Wettbewerb Zugang zur Justiz • Faire Werbe-, Vertriebs- und Vertragspraktiken ermöglichen und leistungs- sicherstellen fähige, rechenschaftspflich- • Transparenz erhöhen tige und inklusive 16.7 Dafür sorgen, dass die Entscheidungsfin- • Kundendienst und Beschwerdemanagement Institutionen auf allen dung auf allen Ebenen bedarfsorientiert, inklusiv, • Eigentumsrechte achten Ebenen aufbauen partizipatorisch und repräsentativ ist • Datenschutz 16.10 Den öffentlichen Zugang zu Informationen gewährleisten und die Grundfreiheiten schützen, im Einklang mit den nationalen Rechtsvorschrif- ten und völkerrechtlichen Übereinkünften (17) Umsetzungsmittel 17.17 Die Bildung wirksamer öffentlicher, • Stakeholder einbinden stärken und die globale öffentlich-privater und zivilgesellschaftlicher – Dialoge: mit Patientenorganisationen, Partnerschaft für Partnerschaften, aufbauend auf den Erfahrun- karitativen Organisationen etc. nachhaltige Entwicklung gen und Mittelbeschaffungsstrategien mit neuem Leben erfüllen bestehender Partnerschaften, unterstützen und fördern Unsere (5) Geschlechtergleich 5.1 Alle Formen der Diskriminierung von Frauen • Ethisches Verhalten Ownership- stellung erreichen und alle und Mädchen überall auf der Welt beenden – Einhaltung der Menschenrechte Kultur Frauen und Mädchen zur • Faire Arbeitsbedingungen 5.4 Unbezahlte Pflege- und Hausarbeit durch die kontinuierlich Selbstbestimmung – Faire Beschäftigungsverhältnisse bieten Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen und stärken befähigen – Vielfalt & Inklusion Infrastrukturen, Sozialschutzmaßnahmen und die – Gleichbehandlung, Antidiskriminierung Förderung geteilter Verantwortung innerhalb des • Zusammengehörigkeitsgefühl stärken („ONE Haushalts und der Familie entsprechend den Pfizer“) nationalen Gegebenheiten anerkennen und wertschätzen 5.5 Die volle und wirksame Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaft- lichen und öffentlichen Leben sicherstellen Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
12 Verantwortungsvolle Unternehmensführung Wesentlichkeitsanalyse [GRI 102-46, GRI 102-47, GRI 103-1, GRI 102-49, GRI 102-44] Uns ist es wichtig, veränderte Bedürfnisse unserer Stakeholder zu erkennen und darauf zu reagieren. Dies ist die Grundlage für unser verantwortungsvolles Wirtschaften und für die Weiterentwicklung unserer Aktivitäten im Sinne der Nachhaltigkeit. 2015 bezogen wir erstmals alle Mitarbeiter und relevante externe Stakeholder in Österreich mittels Online-Befragung bei der Bestim mung wesentlicher Themen für Pfizer ein. 2016 wurde dieser für die Wesentlichkeitsanalyse gestartete Prozess durch einen direkten Dialog mit Vertretern unterschiedlicher Stakeholder-Gruppen (wie z. B. Ärzte, Patientenorganisationen, Interessenvertretungen, NGOs u. v. m.) fortgeführt. Neben den zukünftigen Herausforderungen für Pfizer in Österreich wurden auch die Themen mit den stärksten Auswirkungen von den eingeladenen Stakeholdern bestimmt und in einer Themenlandkarte abgebildet. Die Ergebnisse aus 2015 und 2016 haben wir im letzten Nachhaltigkeitsbericht detailliert dargestellt und beschrieben. Für 2017 hat das Nachhaltigkeitsteam die bisherigen 35 Themen auf ihre Aktualität und Wichtigkeit überprüft und auf 22 wesentliche Themenbereiche zusammengefasst. In einem Workshop wurden die Auswirkungen, die Pfizers Handeln auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft in Bezug auf diese Themen hat, diskutiert und anschließend mittels Online-Befragung von jedem einzelnen Mitglied des Teams anonym bewertet. Die Wesentlichkeitsanalyse wurde aktualisiert, und deshalb haben sich die wesentlichen Themen leicht verändert. Pfizer-Austria-Wesentlichkeitsmatrix Wesentliche Themen bei Pfizer Austria: hoch 1 Schutz von Gesundheit und Sicherheit der Konsumenten 1 Bedeutung aus Sicht der Stakeholder 2 Ethisches Verhalten 3 Transparenz erhöhen 2 4 Unternehmen verantwortungsvoll führen 3 4 5 Faire Arbeitsbedingungen 6 Mitarbeiterentwicklung fördern 6 5 7 Gesundheit & Arbeitssicherheit 8 7 8 Arzneimittel erforschen und entwickeln in A mittel 9 10 11 9 Bewusstsein bilden & aufklären 12 10 Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette 14 13 15 11 Datenschutz 16 18 17 12 Faire Werbe-, Vertriebs- und 19 20 Vertragspraktiken sicherstellen 13 Versorgungssicherheit garantieren 21 14 Zusammengehörigkeitsgefühl stärken („ONE Pfizer“) 22 15 Kundendienst & Beschwerdemanagement gering 16 Nutzen für das regionale Umfeld schaffen 17 Umweltschutz gering mittel hoch 18 Eigentumsrechte achten 19 Nachhaltige Nutzung von Ressourcen 20 Stakeholder einbinden Bedeutung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen 21 Umweltbelastungen (End-to-End) minimieren Was wir in diesen Bereichen machen bzw. erreichen wollen, 22 Abschwächung des Klimawandels wird in diesem Bericht beschrieben. Stakeholder-Einbindung [GRI 102-43] Wer sind unsere Stakeholder? Wir verstehen unter unseren Stakeholdern jene Menschen und Gruppierungen, die durch Tätigkeiten von Pfizer Austria beeinflusst werden oder die unser Unternehmen beeinflussen können. Dazu zählen auch Akteure, die ein Interesse an der Entwicklung von Pfizer als Unternehmen in Österreich haben. Da die gesundheitliche Versorgung der Gesellschaft eine komplexe Materie darstellt, ergibt sich für Pfizer eine große Anzahl an heterogenen Stakeholdern. Pfizer definiert seine Interessengruppen im Rahmen einer jährlichen Stakeholder-Analyse. Ihre Gültigkeit wird jährlich von den Teil nehmern der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit überprüft. [GRI 102-42] Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Verantwortungsvolle Unternehmensführung 13 Die wichtigsten Stakeholder von Pfizer in Österreich [GRI 102-40] Familienangehörige der Mitarbeiter Gemeinde & Anrainer NGOs Karitative Organisationen Medien Tier- & Umweltschutzorganisationen Transparency International Produktionsmaterialien Wien & Orth an der Donau, Equipment Fachmedien Nationalpark Donau-Auen/viadonau Consultants Personalbereitstellung Publikumsmedien Versicherungen Office & Hauptverband der Lieferanten Trainings Sozialversicherungsträger, Fuhrparkmanagement Privatversicherungen Entsorgungsfirmen Event- & Kongressmanagement Interessenvertretungen Interne Stakeholder Pharmig, IV, EFPIA, IGEPHA, FOPI, ÖVIH, PMCA, Austrian Biosafety Network, Pfizer-Niederlassungen Krankenhäuser IBM, Kammern, GPMed Lokale Geschäftsführung Kunden Mitarbeiter & Contractors Betriebsrat & Fair Play Network Patienten und Kooperationspartner Ärzte Angehörige Patientenorganisationen Betriebsgelände Apotheken Orth an der Donau Großhändler Medizinische Fachgesellschaften Forschungsinstitute Mitbewerber Schulen & Universitäten Politik & Gesetzgeber Pharmazeutische Unternehmen Bund, Land, Gemeinde, EU, Bundesministerien Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz BASG, AGES, GÖG, ÖBIG, FGÖ, BIQG Auditoren & Wirtschaftsprüfer Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Die wichtigsten Formen der Stakeholder-Einbeziehung von Pfizer in Österreich [GRI 102-43, GRI 102-21] Dialogform Ziel Was passiert Beispiele Information Schaffen von Stakeholder werden über Themen Pfizer informiert seine Stakeholder über aktuelle Unternehmensangelegen Transparenz des Unternehmens am Laufenden heiten mithilfe von Nachhaltigkeitsberichten, pfizer.at, Twitter, Pfizer Austria gehalten News (Stakeholder-Zeitung), Mitarbeiterzeitung, Annual Report, Serviceportal pfizermed.at, Aufklärungsmaterialien, Newslettern, YouTube-Videos, Veranstaltungen Konsultation Zuhören und Feedback zu Entscheidungen, Zielgruppenspezifische Klein- und Großgruppenbefragungen oder Online- Lernen Themen und Aktivitäten wird von Umfragen wie die jährliche „Pfizer Voice“-Mitarbeiterumfrage oder die Stakeholdern eingeholt Befragung von Stakeholdern zu den Zukunftsthemen 2015 Persönliches Offener Stakeholder werden in Entscheidun- Das persönliche Gespräch stellt einen der wichtigsten Kanäle dar. Im Rahmen Gespräch Austausch gen einbezogen von Besuchen und Meetings, Events (z. B. die Stakeholder-Veranstaltung „Pfizer Reception“ oder laufende Pfizer-Stakeholder-Dialoge zu unterschiedli- chen Themen), Vorträgen und Fortbildungen tauschen wir uns regelmäßig mit unseren Stakeholdern aus Zusammen Aktive Lösungen und Projekte werden Hierzu zählen Kooperationen wie zum Beispiel die Initiative „Pfizer Kids“, die arbeit Beteiligung gemeinsam mit Stakeholdern 2014 bereits ihr zehnjähriges Jubiläum feierte umgesetzt Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
14 Verantwortungsvolle Unternehmensführung Stakeholder-Dialog 2017 Im Mai 2017 luden wir relevante Stakeholder zu einem Dialog in den Floridotower zum Thema „Nachhaltigkeit in der Lieferkette“. Unserer Einladung folgten Vertreter aus folgenden Interessengruppen: Apotheken, Apothekerkammer, Logistik, Distribution, Großhandel, Entsorgung und Mitarbeiter. Wir haben über die Herausforderungen in den verschiedenen Prozessen der Lieferkette diskutiert und über legt, wo der größte Handlungsbedarf besteht und wir gemeinsam positive Veränderungen bewirken können. Aufgrund der wertvollen Anregungen in diesem Dialog wurde mit der Umsetzung einiger Aktivitäten begonnen. Folgende Themen stehen auf unserer Agenda: • Wie können wir die Vernichtung einwandfreier Produkte verhindern? • Wie kann die Allgemeinheit sensibilisiert werden, Medikamente richtig zu verwenden und auch richtig zu entsorgen? • Wie können wir die Distributionswege zur Entsorgung beschädigter oder abgelaufener Arzneimittel möglichst kurz halten? Interne Arbeitsgruppen beschäftigen sich derzeit mit diesen Problemstellungen, mit Lösungen werden wir voraussichtlich erst 2018/19 rechnen können. Kennzahlen verantwortungsvolle Unternehmensführung GRI Kennzahlen PCA 20151 PCA 20161 PCA 20171 PMA 20152 PMA 20162 PMA 20172 201-1 Umsatzerlöse/Nettoumsatz [€] 201.785.372,40 186.630.794,39 211.879.083,30*** 17.017.975,13 55.755.724,96*** 51.624.573,60*** Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit [€] 10.417.860,12 6.596.968,61** 3.481.985,47 7.272.485,87 Steuern vom Einkommen [€] 2.834.164,00 1.223.471,82** 222.124,50 1.818.118,91 Jahresüberschuss [€] 7.583.696,12 5.373.496,79** 1.730.339,18 3.259.860,97 5.454.366,96 3.647.457,58 Gesamtvermögen [€] 115.653.191,28 165.424.227,16 98.357.090,32 131.530.670,48 Personalaufwand [€] 24.115.949,67 28.397.747,68 24.219.642,51 16.506.366,95 17.370.241,88 17.360.991,89 Betriebskosten [€] 24.754.519,17 12.973.725,73 Abschreibungen [€] 8.572.288,34 6.502.914,45 Bilanzsumme [€] 106.186.104,32 86.769.008,56 Eigenkapital [€] 39.371.222,57 17.500,00 Gewinn vor Steuern [€] 2.592.691,93 4.867.496,67 Ertragssteuer [€] 862.352,75 1.220.039,09 201-3 Betriebliche soziale Aufwendungen [€] 537.169,58 726.531,56 647.002,48 177.118,47 137.645,47 159.837,19 201-4 Finanzielle Unterstützung seitens der Regierung [€] 0 0 0 0 0 0 203-2 Erhebliche indirekte ökonomische Auswirkungen: 26,7 Mio. 4.684.479,87 rund 54 Mio. k. A.* k. A.* k. A.* Forschungsausgaben [€] 102-7 Größenordnung der Organisation: 11.804.285 12.383.744 12.111.816 ca. 10 Mio. ca. 10 Mio. ca. 10 Mio. Anzahl der verkauften Packungen [Stück] Impfdosen Impfdosen Impfdosen 1 Geschäftsjahr Pfizer Corporation Austria. 2 Geschäftsjahr Pfizer Manufacturing Austria. * k. A. = keine Angabe: Die Kennzahlen wurden zu diesem Zeitpunkt nicht erhoben. ** Die einmaligen außerordentlichen Erträge in Höhe von 18 Millionen Euro, die dazu geführt haben, dass in der G&V 2016 ein EGT von 24,3 Millionen Euro ausgewiesen wird, blieben hier beim EGT und Jahresüberschuss aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit unberücksichtigt. *** Aufgrund des Rechnungslegungsänderungsgesetzes 2014 kam es zu einer Neudefinition der Umsatzerlöse in der Gewinn- und Verlustrechnung für das GJ 2016 und 2017. Maßnahmen 2017 Maßnahmen, die wir noch Maßnahmen, die wir uns Ziele zur Erreichung der Ziele nicht umgesetzt haben für 2018/19 vorgenommen haben Dialog/ Stakeholder-Roundtable zu nachhaltiger Dialog mit Patientenorganisationen zu Austausch mit Lieferkette (siehe unten) Patientenrechten und patientengerechter Stakeholdern Information (intern und Stakeholder-Dialog mit Lieferanten zum Thema extern) fördern „Nachhaltige Beschaffung und Lieferantencodex“ Unternehmen Evaluierung und Ausweitung von externen Befragung interner und externer Stakeholder zu verant Zertifizierungen/Managementsystemen Pfizers wesentlichen Themen wortungsvoll wie ISO oder EMAS führen Sensibilisierung der Mitarbeiter zum Thema „Politik im Gesundheitswesen“ Impact-Messung: ökologischer Kontinuierliche Analyse und Umsetzung von Zielen Fußabdruck durch das Umweltbundesamt und Maßnahmen der Sustainable Development Goals Kontinuierliche Analyse und Umsetzung von Zielen und Maßnahmen der Sustainable Development Goals Verantwortung Stakeholder-Roundtable zu nachhaltiger Verbesserung und Vertragsklauseln bei Lieferanten-Agreements um in der Lieferkette: Sammlung von Ideen, wie wir Vereinheitlichung der Menschenrechte etc. erweitern Wertschöp gemeinsam unsere Lieferkette in Zahlungsziele für Pfizer- fungskette Österreich nachhaltiger gestalten können, Lieferanten (60 Tage) Evaluierung und Festlegung von Maßnahmen zur übernehmen und Identifikation von Handlungsbedarf Förderung einer nachhaltigen Beschaffung Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Prof. Dr. Robin Rumler, Martin Dallinger (Pfizer Austria)
SDG, zu dem 16 Faire Geschäftspraktiken wir beitragen GEMEINSAM FÜR MEHR ETHIK & TRANSPARENZ Wir verpflichten uns, unsere Produkte verantwortungsbewusst zu vermarkten und transparent über unsere Geschäftspraktiken zu berichten. Pfizer setzt sich dafür ein, dass alle Geschäfte mit Integrität und aus ethischer und rechtlicher Sicht in Überein- stimmung mit allen anwendbaren Gesetzen und Vorschriften durchgeführt werden. Das gilt ausnahmslos für alle Mitarbeiter. Dasselbe Engagement erwarten wir auch von unseren Geschäftspartnern. [GRI 103-2] Zu den wichtigsten gesetzlichen Grundlagen für das Handeln von Pfizer in Österreich als phar mazeutischem Unternehmen zählen das Arzneimittelgesetz (AMG), das Arzneiwareneinfuhr gesetz (AWEG) sowie die Arzneimittelbetriebsordnung (AMBO). Als Tochter eines amerikani schen Unternehmens richten wir unser Handeln zusätzlich am amerikanischen Bundesgesetz „Foreign Corrupt Practices Act“ (FCPA) aus. Darüber hinaus stellt der Verhaltenscodex (VHC) des österreichischen Verbandes der phar mazeutischen Industrie (Pharmig) eine wesentliche Handlungsgrundlage für Pfizer Austria dar. Dieser Codex spiegelt die gesetzlichen Entwicklungen und die branchenspezifischen An forderungen der pharmazeutischen Industrie zu regelkonformem Verhalten wider. Er sieht Verhaltensregeln zu Antikorruption sowie Wettbewerbs- und Werbebeschränkungen vor. 2017 gab es keine Verstöße gegen den VHC. [GRI 205-3, GRI 102-16, UNGC 10] Antikorruption & Compliance Pfizer-intern bildet das sogenannte „Blue Book“, ein unternehmenseigener Verhaltenscodex für Geschäftsaktivitäten, das Fundament für unser integres Verhalten (www.pfizer.com/ purpose/transparency/code-of-conduct). Das „Blue Book“ dient allen Mitarbeitern als Leit faden und Nachschlagewerk und soll Compliance in allen Geschäftsaktivitäten sicherstellen. Es wird von Pfizer global für sämtliche Niederlassungen erstellt und enthält Unternehmens richtlinien sowie verbindliche Verhaltenscodices. In vielen Bereichen gehen diese über branchenspezifische Standards hinaus. Zusätzlich gibt es bei Pfizer ein Whistleblowing- System. Beide Standorte in Österreich werden regelmäßig von Pfizer Inc. intern auditiert. [GRI 102-12, GRI 102-16, 102-17, 103-3, 205-1, UNGC 10] 100% der Mitarbeiter Bestnote beim firmeninternen Audit 2017 sind geschult für Pfizer Corporation Austria Transparenz & fairer Wettbewerb [GRI 103-2] Transparenz ist ein wichtiges und sensibles Thema. Wir sind davon überzeugt, dass ein besse rer Einblick in unsere Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkreisen und Institutionen der richtige Weg ist, um die gemeinsame Leistung besser verständlich zu machen. Daher unter stützen wir die Initiative der European Federation of Pharmaceutical Industries and Associa tions (EFPIA) und Pharmig (lokale Interessenvertretung) für mehr Transparenz und legen jährlich alle geldwerten Leistungen, die Pfizer an Ärzte und andere Angehörige medizinischer Fachkreise sowie an Organisationen im Gesundheitswesen getätigt hat, unter www.pfizer.at/ verantwortung/transparenz.html offen. Die Offenlegung soll Transparenz schaffen und damit das Verständnis für die Zusammenarbeit zwischen Fachkreisen und Industrie sowie Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Peter Kastner-Bauer, Eva Szaboova (Kwizda Pharmadistribution) Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
18 Faire Geschäftspraktiken das Vertrauen der Öffentlichkeit in unser Unternehmen stärken. Die Offenlegung stellt die gesamten Leistungen des Vorjahrs entweder individualisiert (namentliche Nennung) oder aggregiert (zusammengefasst) dar. Für die Offenlegung muss generell die Zustimmung eingeholt werden, der Zustimmende kann entscheiden, ob individualisiert oder aggregiert. Zahlen 2017 29% individuelle Zustim- mungsrate bei HCPs ~1,3 Mio. € Zahlungen ~2,7 anMio. Zahlungen an Angehörige der € ~54,2 Institutionen Mio. € Forschung & Entwicklung 99,7% Zustimmungsrate Fachkreise (AFKs) der Fachkreise (IFKs) (F&E) bei Institutionen In welchen Bereichen arbeitet Pfizer mit Ärzten und Institutionen zusammen? Es werden alle geldwerten Leistungen dokumentiert und offengelegt, die mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln in Zusammenhang stehen. Darunter fallen Leistungen für: • Forschung & Entwicklung (z. B. klinische bzw. nicht interventionelle Studien) • Dienst- und Beratungsleistung (z. B. Vorträge, medizinisch wissenschaftliche Beratung) • Veranstaltungen (z. B. Teilnahmegebühren, Reisekosten für wissenschaftliche Fortbildung) • Spenden und Förderungen Wem nutzt die Zusammenarbeit zwischen Pfizer und medizinischen Fachkreisen? • Patienten profitieren von Fortschritten, die gemeinsam erzielt werden. Das reicht von der Teilnahme an klinischen Studien zur Entwicklung neuer Arzneimittel bis zur Anwendung bestehender Medikamente – damit jeder Patient die für ihn beste Medizin bekommt. • Mediziner & Wissenschaftler bekommen die Möglichkeit, zu forschen, an klinischen Studien mitzuwirken oder frühzeitig neue Therapien einzusetzen. Darüber hinaus können sie zahlreiche Fort- und Weiterbildungsangebote nutzen. • Unsere Forscher können die Erfahrung aus der praktischen Anwendung ihrer Entwicklungen nutzen und diese in die Weiter- bzw. Neuentwicklung von Arzneimitteln einfließen lassen. Pfizer führt regelmäßig zentral gesteuerte/initiierte Überprüfungen der Finanzströme durch. Ein Beispiel dafür ist der jährliche Trend Report. Wichtig ist z. B. die Überprüfung, ob es bei Leistungsbezug durch externe, wissenschaftliche Berater und Referenten zu wirt schaftlichen Abhängigkeiten kommen kann. Sollte dies der Fall sein, würde Pfizer hier regulierend eingreifen. Video: Transparenz schafft Vertrauen Augmented Reality: Um das Video anzusehen, laden Sie die Gratis-App „Layar“ aus dem App Store/Google Play Store und scannen Sie das Bild. Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
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