Pfizer Austria Nachhaltigkeitsbericht 2017

Die Seite wird erstellt Heidi Fischer
 
WEITER LESEN
Pfizer Austria Nachhaltigkeitsbericht 2017
Pfizer Austria
Nachhaltigkeitsbericht
                2017
Pfizer Austria Nachhaltigkeitsbericht 2017
PFIZER AUSTRIA AUF EINEN BLICK
                                              (Stand November 2017)

                                     Wirtschaftsstandort

                         Produktion in Orth           Vertrieb            Lager in Leopoldsdorf,
                           an der Donau               in Wien                Partner: Kwizda

                                     Unser Kerngeschäft

        142
         Arzneimittel
                                    5
                                    neue
                                                    12.1 Mio. ~10 Mio.
                                                                  verkaufte                    Impfdosen werden
         (540 Artikel)          Zulassungen                      Packungen                 in Orth/Donau produziert

                                              Transparenz

~1,3 Mio. € ~2,7 Mio. € ~54,2 Mio. €
  Zahlungen an Angehörige der             Zahlungen an Institutionen der            Forschung & Entwicklung (F&E)
       Fachkreise (AFKs)                        ­Fachkreise (IFKs)

 Familienfreundlicher                                                 Mitarbeiter
    Arbeitgeber

Audit beruf­   Charta der Mitglied bei
                                                  553 45,7 % 4.305
undfamilie      Vielfalt  Unternehmen             Mitarbeiter             Frauenquote in           Home-Office-Tage
                           für Familien                                 Führungspositionen

       ø6                      ø 14                                22
                                                                                      Mitarbeiter sind durchschnittlich

   Krankenstandstage
         Wien
                              Krankenstandstage
                                    Orth
                                                         Mentoring-Beziehungen
                                                          wurden 2017 etabliert
                                                                                         9 Jahre
                                                                                           bei Pfizer beschäftigt
Pfizer Austria Nachhaltigkeitsbericht 2017
Unsere Vielfalt in Zahlen

Mehr als 25%
 der Pfizer-Beschäftigten
                                                    28
                                                Nationen sind
                                                                                  Fast   50%
                                                                        der Personen mit Mitarbeiterverantwortung
   sind über 50 Jahre                         bei Pfizer vertreten                bei Pfizer sind weiblich

                                 Produktverantwortung

98,8% 547
 Lieferfähigkeit        Reklamationen
                                             bzw.     0,0045%
                                                        der verkauften Packungen
                                                                                                   256
                                                                                                   Anfragen von
                                                                                              Patienten im Jahr 2017

                    Ökonomischer Fußabdruck (Stand 2016)

                    ~1.600
             Arbeitsplätze in Österreich hängen
                                                            37 Mio. €
                                                              lohnabhängige Steuern und
              direkt oder indirekt von Pfizer ab                   Abgaben jährlich

                   3,45         überdurchschnittlich hoher Beschäftigungsmultiplikator

                             1
                            1 Pfizer-Arbeitsplatz
                                                            2
                                                      2 weitere Arbeitsplätze in Österreich

                   2,367              Wertschöpfungsmultiplikator

                             1                                 1,3
                      1 erwirtschafteter Euro der Pfizer Corporation Austria generiert
                                    1,3 weitere Euro an Wertschöpfung
Pfizer Austria Nachhaltigkeitsbericht 2017
Klinische Studien
         20
    klinische und nicht
                                Patienten pro Bundesland                      OÖ
                                                                                          NÖ
                                                                                                  Wien
 interventionelle Studien
                                                                              15          3 54 Bgl
                              Vlbg               Tirol         Sbg
                                                                                               5
                               5                  6            2
         90
   Patienten insgesamt

                              Corporate Volunteering

                    insgesamt                                        2017

   2.258
       Stunden
                              106 11 4 21 176 10
                                CV Days          Tage    Second-      Teil-        Stunden         soziale
   Freiwilligenarbeit                                     ments      nehmer                    Einrichtungen

              Spenden und Unterstützungsleistungen

    46.000 €
Leistungen an Patientenorganisationen
                                          62.385 € ~2,5 Mio. €
                                          an Medikamentenspenden                    Solidarbeitrag

   Ökologischer Fußabdruck: 7.796 t THG-Emissionen

    33%Flugreisen
                                 1%
                               Materialeinsatz
                                                           9%
                                                            Fuhrpark
                                                                                         1%
                                                                                       Paketlieferung

      9%
   Mitarbeiteranreise
                               45%
                                Energieeinsatz
                                                            1%
                                                         Papierverbrauch
                                                                                         1%  IT
Pfizer Austria Nachhaltigkeitsbericht 2017
1

AN UNSERE STAKEHOLDER                                                                                               [GRI 102-14]

                                               Liebe Leserin,                                   den 100 Top-Arbeitgebern in Österreich. Um die Vereinbarkeit von
                                                                                                Beruf und Familie weiter zu fördern, haben wir im letzten Jahr einen
                                               lieber Leser!                                    Eltern-Kind-Raum in unserem Wiener Büro eingerichtet und ermögli­
                                                                                                chen unseren Mitarbeitern in Orth Kinderbetreuung an schulfreien
                                               Seit 2009 veröffentlicht Pfizer                  Arbeitstagen.
                                               Austria einen Nachhaltigkeits­
                                               bericht. Dadurch geben wir einen                 Pfizer zeichnet auch sein Umweltbewusstsein aus. Nach der Analyse
                                               tiefen Einblick in die Pfizer-­                  der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit haben wir 2017 daher erst­
                                               Geschäftstätigkeit in Österreich                 mals auch Pfizers ökologischen Fußabdruck in Österreich unter die
                                               und zeigen Ihnen, wo wir stehen,                 Lupe nehmen lassen. Die Ergebnisse im Detail finden Sie in diesem
                                               woran wir arbeiten und was wir                   Bericht.
                                               gemeinsam mit Partnern bereits
                                               erreicht haben.                                  Zwei Themen, die uns aktuell besonders beschäftigen, uns aber
                                                                                                immer schon wichtig waren, möchte ich noch hervorstreichen: den
2017 war ein spannendes Jahr für Pfizer – ereignisreich, erkenntnis­                            sensiblen Umgang mit persönlichen Daten und die Sicherheit von
reich und nicht zuletzt erfolgreich. Unserem Motto „Working together                            Arzneimitteln. An der nachhaltig korrekten Umsetzung der neuen
for a healthier world“ entsprechend, konnten wir fünf neue Medika­                              DSGVO-Richtlinie zur Wahrung der Datenschutzrechte unserer Kun­
mente auf den Markt bringen: ein Antibiotika gegen die gefürch­                                 den und Partner liegt uns sehr viel. Hier werden wir uns weiterhin
teten Krankenhauskeime, ein neues Medikament zur Behandlung                                     entsprechend einsetzen. Ab Februar 2019 bekommen Medikamente
von rheumatoider Arthritis und sogar drei innovative Therapien zur                              neue Sicherheitsmerkmale zum Schutz vor Fälschungen. Neben
Behandlung verschiedener Krebsformen. Unsere aktuelle globale                                   ­Produktcode, Ablaufdatum und Chargennummer werden eine soge­
­Pipeline der klinischen Forschung umfasst 70 Moleküle in 160 klini­                             nannte Serialisierungsnummer, ein 2D-Data-Matrix-Code, sowie eine
 schen Studien. 20 Studien laufen derzeit auch in Österreich. Das ist                            eigene Schutzfolie auf den Medikamentenpackungen angebracht.
 groß­artig.                                                                                     Bevor ein Arzneimittel in der Apotheke abgegeben werden darf,
                                                                                                 muss künftig mittels Scan seine Echtheit überprüft werden. Eine
Apropos innovativ: Ein Thema, das uns im letzten Jahr begleitet hat                              wichtige Maßnahme, die die Lieferkette noch sicherer machen wird.
und mich persönlich sehr fasziniert, sind digitale Innovationen in der                           Zum Wohle unserer Patienten!
Medizin. Big Data, künstliche Intelligenz, Internet of Things oder
­Cognitive Computing sind nicht nur futuristische Schlagworte. Ein                              Lesen Sie auf den nächsten Seiten mehr zu diesen Themen und über
 Blick in die nahe Zukunft zeigt, dass die digitale Revolution auch in                          unseren Beitrag zu einer verantwortungsvollen Unternehmensfüh­
 der Medizin ankommt und wachsende Bedeutung für das Gesund­                                    rung, zu unserem laufenden Business und unserer Zusammenarbeit
 heitswesen hat. Als Beispiel: Die Entwicklung eines Medikaments                                mit Stakeholdern und Patienten und nicht zuletzt zu unseren Zielen.
 dauert rund zwölf Jahre – dieser Prozess hat sich lange nicht verän­                           Wir geben auch einen Ausblick auf jene Projekte, an denen wir in
 dert. Für nur ein einziges Medikament kann es mehr als 1.000                                   Zukunft – gemeinsam mit unseren Partnern – arbeiten werden.
 ­Wissenschaftler brauchen, die fast 10.000 Moleküle testen. Unsere                             Denn ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem funktioniert nur, wenn
  Chance ist es, diesen Prozess mithilfe von neuen Technologien zu                              alle Partner zusammenarbeiten. Als pharmazeutisches Unterneh­
  beschleunigen. Pfizer-Forscher nutzen schon jetzt künstliche Intelli­                         men sehen wir uns als Teil davon und wollen hier einen Beitrag
  genz im Bereich der immunonkologischen Forschung, um schneller                                ­leisten. Als symbolisches Zeichen dafür haben wir erstmals auch
  neue und bessere Therapien für Krebspatienten zur Verfügung                                    ­einige unserer Partner dazu eingeladen, sich gemeinsam mit uns für
  ­stellen zu können.                                                                             unseren Nachhaltigkeitsbericht fotografieren zu lassen. Ich danke
                                                                                                  allen, die mitgemacht haben!
All dies wäre nicht möglich ohne unsere topqualifizierten und moti­
vierten Mitarbeiter. Unsere besondere Unternehmenskultur „OWN                                    In diesem Sinne freue ich mich auf eine weiterhin partnerschaftliche
IT!“ unterscheidet Pfizer von anderen der Branche. Sie ist die Basis                             Zusammenarbeit und wünsche Ihnen alles Gute und vor allem
für das gute und produktive Arbeitsklima. Stolz macht mich somit,                               ­Gesundheit!
dass unser Engagement Früchte trägt und wir 2017 erneut unter Be­
weis stellen konnten, ein attraktiver Arbeitgeber für unsere Kollegen
in Orth/Donau und Wien sowie natürlich auch für zukünftige Mit­
arbeiter zu sein. Im Schnitt sind unsere Mitarbeiter neun Jahre im
Unternehmen! Wir wurden bereits das vierte Mal mit dem Zertifikat
„audit berufundfamilie“ des Bundesministeriums für Familien und                                 Ihr Prof. Dr. Robin Rumler
Jugend ausgezeichnet, sind Partner der Initiative „Unternehmen für                              Geschäftsführer Pfizer Austria
Familien“ und zählen laut „Trendence Graduate Barometer 2017“ zu                                Wien 2018

Hinweis: In der Erstellung unseres Nachhaltigkeitsberichts orientieren wir uns an den internationalen Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) sowie an den Zielen für nachhaltige
Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen. Der Fokus liegt dabei für uns auf dem dritten Nachhaltigkeitsziel „Gesundheit und Wohlergehen“: ein gesundes
Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern. Wir sind davon überzeugt, dass der Zugang der Menschen zu einer guten Gesundheitsversorgung (SDG 3)
von grundlegender Bedeutung für das Erreichen aller SDGs ist.

                                                                                                                                          Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Pfizer Austria Nachhaltigkeitsbericht 2017
2

    ÜBER DIESEN BERICHT

    Der vorliegende Bericht ist der sechste Nachhaltigkeitsbericht               Dieser Bericht behandelt primär Aktivitäten von Pfizer in Öster­
    von Pfizer in Österreich und beinhaltet Informationen des Ge­                reich. Informationen über internationale Aktivitäten und die glo­
    schäftsjahres 2017 der beiden Gesellschaften Pfizer Corporation              bale Nachhaltigkeitspolitik von Pfizer Inc. finden Sie online im
    Austria GmbH und Pfizer Manufacturing Austria GmbH. [GRI 102-1]              „Pfizer Annual Review“, einem integrierten Geschäftsbericht,
                                                                                 unter www.pfizer.com/annual.
    Im Geschäftsjahr 2017 schloss Pfizer mit dem Biopharma-Unter­
    nehmen Basilea eine Lizenzvereinbarung für die Herstellung und               Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die geschlechter­
    den Vertrieb eines Medikaments zur Behandlung lebensbedrohli­                spezifische Differenzierung verzichtet. Selbstverständlich sind je­
    cher Schimmelpilzinfektionen. [GRI 102-10]                                   weils Frauen und Männer angesprochen.

     Pfizer Austria publiziert seit 2009 Nachhaltigkeitsberichte. [GRI 102-52]   Das Pfizer-Geschäftsjahr dauert von Dezember bis inklusive
    Der nächste Bericht ist für 2020 geplant und wird Informationen              ­November des Folgejahres. [GRI 102-50]
    über die Geschäftsjahre 2018 und 2019 enthalten. Der letzte
    Nachhaltigkeitsbericht ist 2017 erschienen und umfasste das                  Pfizer Manufacturing Austria beschäftigt primär Mitarbeiter in
    ­Geschäftsjahr 2016. [GRI 102-51]                                            Produktion, Qualitätskontrolle und Engineering, Pfizer Corpora­
                                                                                 tion Austria primär Mitarbeiter im Bereich Marketing, Medical
     Der Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2014/15 erhielt im Okto­          und Vertrieb.
    ber 2016 den Austrian Sustainability Reporting Award (ASRA),
    Platz 3 in der Kategorie „Große Unternehmen“; der Bericht 2016
    erhielt im Oktober 2017 den Austrian Sustainability Reporting                                                    Für Fragen, Anregungen und Feed­
    Award (ASRA), Platz 4 in der Kategorie „Große Unternehmen“.                                                      back stehe ich Ihnen als Nachhaltig-
    ­P fizer ist damit das erste Pharmaunternehmen in Österreich, das                                                keitsbeauftragte bei Pfizer Austria
     mit einem ASRA ausgezeichnet wurde.                                                                             gerne zur Verfügung.

     In diesem Bericht möchten wir unsere Aktivitäten, Fortschritte                                                  Mag. Elisabeth Dal-Bianco, MSc
     und Ziele im Bereich Nachhaltigkeit aufzeigen, aber auch Punkte                                                 Senior Corporate Affairs Manager
     besprechen, in denen wir noch Verbesserungspotenzial sehen                                                      [GRI 102-53]
     und Maßnahmen planen. Es ist unser Ziel, Ihnen und all unseren
     Stakeholdern einen tieferen Einblick in die Pfizer-Geschäftstätig­                                              Kontakt:
    keit in Österreich zu geben und transparent darzulegen, wo wir                                                   verantwortung.austria@pfizer.com,
    stehen, woran wir noch arbeiten und was wir gemeinsam mit                                                        Tel.: +43 1 521 15-0
    ­unseren Partnern bereits erreicht haben.

    Dieser Bericht wurde in Übereinstimmung mit den GRI-Stan­
    dards: Option Kern erstellt. [GRI 102-54] Die Übereinstimmung mit
    diesen Richtlinien wurde durch externe Prüfer begutachtet. Mit
    der Überprüfung wurde die Firma Denkstatt beauftragt. [GRI 102-56,           Augmented Reality:
                                                                                 Um AR-Inhalte anzusehen, laden Sie die Gratis-App „Layar“ aus dem App Store/Google Play
    103-3] Die Freigabe des Berichts erfolgte durch Prof. Dr. Robin              Store und scannen Sie den jeweils gekennzeichneten Bereich.
    Rumler. [GRI 102-32]

    Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Pfizer Austria Nachhaltigkeitsbericht 2017
3

INHALT

 4 Verantwortungsvolle Unternehmensführung

16 Faire Geschäftspraktiken

24 Arbeitspraktiken

36 Produktverantwortung

44 Umwelt

52 Gemeinschaft
 60   Prüfbericht
 62   GRI Index

                              Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Pfizer Austria Nachhaltigkeitsbericht 2017
SDGs, zu denen
4   Verantwortungsvolle Unternehmensführung                                                            wir beitragen

    GEMEINSAM FÜR EINE
    GESÜNDERE WELT
    Wenn Menschen krank werden, kann sich vieles für sie verändern – ein oft schwieriger
    Weg beginnt. Bei Pfizer arbeiten rund 97.000 Mitarbeiter weltweit daran, Patienten
    auf diesem Weg zu unterstützen. Sie erforschen, entwickeln, produzieren und vertrei-
    ben moderne Arzneimittel und Impfstoffe zur Behandlung oder Vorbeugung von
    Krankheiten wie Krebs, Rheuma oder Schmerz. Der Unternehmenshauptsitz von
    ­Pfizer liegt in New York. Pfizer ist weltweit mit Niederlassungen präsent, darunter
     auch in Österreich. [GRI 102-2, GRI 102-4]

    Pfizer versorgt seit 1956 den österreichischen Markt mit Arzneimitteln und ist verlässlicher
    Partner für Patienten, Ärzte, Apotheker sowie das Gesundheitssystem, um gemeinsam Pati­
    enten ein gesünderes und längeres Leben zu ermöglichen.

    Das Kerngeschäft der Pfizer Corporation Austria liegt in der Versorgung österreichischer Pati­
    enten mit modernen Medikamenten und Therapien. In Österreich werden 142 Arzneimittel in
    unterschiedlichen Darreichungsformen, Packungsgrößen und Wirkstärken (insgesamt 540
    Artikel / Stand November 2017) angeboten. Der Großteil davon sind rezeptpflichtige Medika­
    mente. Seit 2011 gehören auch Generika zum Portfolio. Darüber hinaus ist Pfizer Austria im
    Bereich rezeptfreie Gesundheitsprodukte (OTC) tätig. Im Jahr 2017 wurden fünf neue Wirk­
    stoffe für Patienten auf den Markt gebracht.

    Zu unseren direkten Kunden zählen primär Großhändler und Spitäler in Österreich. Neben der
    Vertriebstätigkeit tritt Pfizer Austria als wichtiger Partner der medizinischen Forschung & Ent­
    wicklung in Österreich auf. [GRI 102-6]

             142
      Arzneimittel (540 Artikel)
                                                      5
                                                   Neue
                                                                 12.1 Mio.  verkaufte
         (Stand November 2017)                  Zulassungen                Packungen

    In Österreich gliedert sich das Unternehmen seit 1. Dezember 2014 in zwei Gesellschaften:
    [GRI 102-45]
    • Die Pfizer Corporation Austria GmbH
      mit Sitz im Wiener Floridotower vertreibt rezeptpflichtige Medikamente und rezeptfreie
      Produkte und ist ein wichtiger Partner der medizinischen Forschung & Entwicklung in
      Österreich. Die Corporation ist zu 100 % Tochter der Pfizer Deutschland GmbH. Die Pfizer
      Corporation Austria GmbH hat keine Tochtergesellschaften und hält keine Joint Ventures.
       [GRI 102-1, GRI 102-3, GRI 102-5]
    • Die Pfizer Manufacturing Austria GmbH
      ist unser Produktionsstandort in Orth an der Donau, wo für den weltweiten Bedarf
      Impfstoffe zum Schutz gegen die durch Meningokokken der Serogruppe C verursachte
      Meningitis und gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis hergestellt werden. Der
      Produktionsstandort in Orth/Donau befindet sich neben einem Naturschutzgebiet. Die
      Pfizer Manufacturing Austria wurde mit der Übernahme der zugelassenen Impfstoffe
      von Baxter im Jahr 2014 gegründet. Gesellschafter ist Pfizer Luxembourg SARL.
       [GRI 102-1, GRI 102-2, GRI 102-3, GRI 102-5, GRI 304-1]

    Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Pfizer Austria Nachhaltigkeitsbericht 2017
Rechts: Prof. Dr. Robin Rumler, Geschäftsführer Pfizer Austria
Links: Martin Dallinger, Site Leader Orth/Donau

                                                                 Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Pfizer Austria Nachhaltigkeitsbericht 2017
6   Verantwortungsvolle Unternehmensführung

                                                               ~10 Mio.
                                                                   Impfdosen werden
                                                               in Orth/Donau produziert

    Geschäftsbereiche                            [GRI 102-2]

    Pfizer Corporation ist in zwei Geschäftsbereiche organisiert (Stand 2017).

    Pfizer Innovative Health Business (PIH)
     Das Pfizer Innovative Health Business beinhaltet innovative Medikamente für den niedergelassenen und Spitalsbereich in folgenden
     Therapiegebieten: Immunologie und Entzündungskrankheiten, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, Onkologie, seltene
    ­Erkrankungen, Impfstoffe sowie Consumer-Produkte.

    Pfizer Essential Health Business (PEH)
    Der Geschäftsbereich Pfizer Essential Health umfasst in Österreich ein umfangreiches Portfolio von bewährten Arzneimitteln. Die über
    100 Produkte werden in verschiedenen Therapiebereichen eingesetzt, darunter Herz-Kreislauf, Gynäkologie, Urologie, zentrales Ner­
    vensystem, Schmerz und Augenheilkunde. Daneben konzentriert sich Pfizer Essential Health auf die Erforschung, Entwicklung und
    Vermarktung von innovativen Antibiotika für den Krankenhausbereich sowie auf Biosimilars. Biosimilars sind sogenannte Nach­
    ahmerprodukte von biologischen Arzneimitteln, die nach Patentablauf des Originalwirkstoffs zugelassen werden. Die langjährige
    ­Erfahrung in der Erforschung, Produktion und im Vertrieb biologischer Arzneimittel erlaubt es Pfizer, auch eine Führungsrolle im Bereich
     Biosimilars einzunehmen.

    Mehr Informationen zu den Therapiegebieten und Indikationen finden Sie unter
    www.pfizer.at/unternehmen/rezeptpflichtige-medikamente oder www.pfizer.at/unternehmen/rezeptfreie-produkte

    Unsere Führungsstruktur in Österreich                                            [GRI 102-18, GRI 102-22, GRI 102-23]

    Prof. Dr. Robin Rumler ist seit Jänner 2009 Geschäftsführer der Pfizer Corporation Austria GmbH und seit 2014 Geschäftsführer
    der Pfizer Manufacturing Austria GmbH und leitet die Business Unit Internal Medicine.

    Martin Dallinger leitet seit 2014 die Pfizer Manufacturing Austria GmbH, den Pfizer-Produktionsstandort für Impfstoffe in Orth
    an der Donau (Niederösterreich).

           Das Country Management Team                                             Das Site Leadership Team
           der Pfizer Corporation Austria 2017                                     der Pfizer Manufacturing Austria 2017

           Prof. Dr. Robin Rumler – Country Manager & IM Lead                      Martin Dallinger – Site Lead PGS Orth
           Martin Dallinger – Site Leader Manufacturing                            DI Martin Ausserleitner – Manufacturing
           Mag. Sérgio Alves – PEH Country Lead                                    Mag. Eva Berger – Human Resources
           Dr. Tobias Eichhorn – Oncology Lead EU Cluster 1 Lead                   DI Hannes Dengg – Engineering
           Mag. Renée Gallo-Daniel – Vaccines Lead                                 Michaela Eder – EHS
           Mag. Dieter Hackl – Director Health & Value                             Ing. Thomas Frühwirt – Procurement
           Mag. Claudia Handl – PA Director                                        Annett Hessel, PhD – Vaccines Analytical Development
           Dipl. Psy. Inga Hartleb – HR BOS GER & AUT                              Ulrich Holdhaus – Business Technology
           Dr. Richard Öllinger – I & I Lead                                        Stefan Past – Ops Mgmt., Strat. & Business Support
           Dr. Sylvia Nanz – Medical Director                                      Bernd Rinne – Quality
           Mag. Dirk Rommens – Finance Director                                    Werner Schmid – Finance
           Marion Rottenberg – RD Lead
           Simon Tihanov – Legal Director Austria & Switzerland & Western EU

    Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Verantwortungsvolle Unternehmensführung                   7

Organisatorische Verankerung von Nachhaltigkeit bei Pfizer
Die Steuerung und Koordination der Nachhaltigkeitsagenden liegen bei der Nachhaltigkeitsbeauftragten Mag. Elisabeth Dal-Bianco
und sind organisatorisch in der Abteilung Corporate Affairs angesiedelt. Der Geschäftsführer ist in sämtliche Entscheidungen
eingebunden und Teil der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit, die sich aus Vertretern aller relevanten Fachbereiche wie Medical, Quality,
Compliance, Human Resources, Betriebsrat, Environment, Health & Safety (EHS), Health & Value, Finanz, Legal, Procurement und
Vertretern aus den Business Units sowie Vertretern aus dem Außendienst zusammensetzt. In regelmäßigen Abstimmungsmeetings
wird an der Analyse, strategischen Weiterentwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenden gearbeitet. [GRI 102-19, GRI 102-20,
GRI 102-33, GRI 102-26]

Auswirkungen in den unterschiedlichen Kernprozessen
[GRI 102-15, GRI 413-2, GRI 308-2]

Wir sind uns bewusst, dass unser Handeln Auswirkungen auf die Gesellschaft und Umwelt hat. Daher haben wir in der Arbeitsgruppe
Nachhaltigkeit analysiert, welche Auswirkungen Pfizer innerhalb der Wertschöpfungskette hat und wo es für uns in Österreich Möglich­
keiten zur Verbesserung gibt.

                           Wirtschaftliche Auswirkungen             Umweltauswirkungen                        Gesellschaftliche Auswirkungen
                           (Beispiel)                               (Beispiel)                                (Beispiel)
 Forschung &              • Schaffung von direkten und indirekten                                             • Neue Therapieoptionen, die ein
 Entwicklung                Arbeitsplätzen                                                                      wesentlicher Fortschritt in der
                          • Investitionen in Forschung & Entwick-                                               Behandlung von Krankheiten sein
                            lung                                                                                können
                          • Klinische Studien in Österreich                                                   • Teilnahme von Patienten an klinischen
                                                                                                                Studien in Österreich
 Zulassung                • Zulassung Österreich/EU                                                           • Neue Therapien, die ein wesentlicher
                          • Rückerstattung                                                                      Fortschritt in der Behandlung von
                                                                                                                Krankheiten sein können
                                                                                                              • Leistbare Arzneimittelpreise

 Produktion               • Arbeitsplätze in Orth/Donau             •   Energie, Wasser                       • Wesentlicher Beitrag zur weltweiten
                          • Regionaler Nutzen in Orth/Donau         •   Abwasser, Abfälle                       Impfstoffversorgung zum Schutz gegen
                                                                    •   Biologische Risikostoffe                Krankheiten, die durch Meningokokken
                                                                    •   Tierversuche                            der Gruppe C und durch Frühsommer-
                                                                                                                Meningoenze­phalitis (FSME) verursacht
                                                                                                                werden
                                                                                                              • Verknappung/Überproduktion
 Marketing, Medical       • Information zu Medikamenten             • (Print-)Werbematerialien                • Weiterbildung von medizinischem
 &                        • Fortbildung von Ärzten unterstützen     • Mitarbeiterfahrzeuge                      Personal
 Sales                    • Weiterbildung von medizinischem         • Reisetätigkeit                          • Richtige Anwendung von Medikamen-
                            Personal                                                                            ten (wissenschaftlich korrekte und
                                                                                                                ausgewogene Informationen)
                                                                                                              • Medikamentensicherheit/
                                                                                                                -fälschungen
                                                                                                              • Image der pharmazeutischen Industrie
 Distribution             • Verkauf und Auslieferung an Großhan-    • CO2-/Treibhausgasemissionen (eigene     • Versorgungssicherheit
                            del, Krankenhäuser, Apotheken             Flotte, Lieferungen an Krankenhäuser)   • Versorgungsengpässe

 Nutzung                  • Produktivität, Gesundheit erhalten/     • Nicht genutzte Medikamente              • Produktivität, Gesundheit erhalten/
                            wiederherstellen, Lebensqualität        • Ausgeschiedene Arzneimittel im            wiederherstellen, Lebensqualität
                          • Kosten/Einsparungen für Kranken­          Abwasser                                • Wirksamkeit/gewünschter therapeu­
                            versicherungen                                                                      tischer Effekt
                          • Nutzen/Kosten für Patienten                                                       • Medikamentenmissbrauch
                                                                                                              • Nebenwirkungen
                                                                                                              • Medikamentenspenden

Die Wertschöpfungskette von Pfizer
Pfizer erforscht, entwickelt, produziert und vertreibt moderne Medikamente und Impfstoffe zur Behandlung und Vorbeugung von
Krankheiten. Nachfolgend finden Sie die Wertschöpfungskette von Pfizer, wobei viele dieser Prozesse parallel ablaufen. Die folgende
Grafik soll dies veranschaulichen.

                                                                                                                Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
8   Verantwortungsvolle Unternehmensführung
         Vom Molekül zum Medikament

                                                                        Vor der Entwicklung eines Medikaments
                                                                        Die Krankheit verstehen
                                                                        Wissenschaftler aus vielen verschiedenen Disziplinen arbeiten
                                                                        mit unterschiedlichen Unternehmen und Universitäten
                                                                        zusammen. Bevor die Forscher damit beginnen können, ein
                                                                        Medikament für eine Krankheit zu entwickeln, müssen sie
                                                                        möglichst viel über die Krankheit herausfinden. Sie müssen
                                                                        verstehen, was bei der Krankheit passiert, wodurch sie
                                                                        entsteht oder woran man sie erkennen kann.

      1 Jahr

    Entdeckung
    Die richtige Behandlung finden
    Wenn die Forscher wissen, was die Krankheit auslöst, müssen
    sie ein Mittel finden, mit dem sie die Krankheit behandeln
    können. Bis ein einziges Molekül identifiziert wird, das wirklich
    helfen könnte, werden zwischen 5.000 und 10.000 verschie-
    dene Moleküle getestet.

                                                                                             Entwicklung des Moleküls
                                                                                             Testen und erneut testen
                                                                                             Mit verschiedenen Tests untersuchen die Forscher, ob ein
                                                                        4 Jahre              bestimmter Wirkstoff, ein bestimmtes Molekül, auch wirklich
                                                                                             hilft. Und sie testen auch, ob es sicher ist – denn es soll ja
                                                                                             möglichst nur die Krankheit bekämpfen und nicht unabsicht-
                                                                                             lich andere Dinge im Körper verändern. Viele Tests können
                                                                                             die Forscher mit einem Computer machen, für andere
                                                                                             verwenden sie Zellkulturen.

          Medikamententwicklung
          Ein Medikament entwickeln
          Wenn die Forscher ein passendes Molekül gefunden
          haben, wird überlegt, wie es am besten verabreicht oder
          eingenommen werden kann. Kann man es zum Beispiel
          als Tablette verabreichen oder muss es eine Spritze sein?
          Und wie können es die Patienten in Zukunft am
          einfachsten anwenden?

                        5 Jahre

    Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Verantwortungsvolle Unternehmensführung                        9

                                                                        7 Jahre

                                                                           Klinische Studien
                                                                            Überprüfen, ob das Medikament den Menschen hilft
                                                                            Im nächsten Schritt müssen die Forscher herausfinden, ob das
                                                                            Medikament tatsächlich auch den Menschen hilft, für die es
                                                                            gedacht ist. In klinischen Studien wird das Medikament erstmals bei
                                                                            Patienten getestet, um zu sehen, wie sie es vertragen. Die Studien
                                                                            finden in vielen Krankenhäusern und Forschungseinrichtungen mit
                                                                            tausenden Patienten statt. Dabei müssen genaue Regeln befolgt
                                                                             werden. Und das ist gut so. Bei den klinischen Studien möchten
                                                                             Forscher unter anderem herausfinden, ob der Körper das Medika-
                                                                             ment gut aufnimmt und verträgt, wie oft die Patienten es
                                                                             einnehmen müssen, damit es am besten hilft, und welche Vorteile
                                                                             das neue Medikament gegenüber anderen Behandlungen hat. Nur
                                                                             wenn das gelingt, hat die lange Forschungsarbeit ihr Ziel erreicht.
In den Forschungs-
einrichtungen Andover
(Massachusetts), Cambridge (UK),
Cambridge (Massachusetts), Groton
(Connecticut), La Jolla (Kalifornien),
Pearl River (New York), Sandwich (UK),
San Francisco (Kalifornien) & St. Louis
(Missouri) arbeiten Forscher, Techniker und
andere Experten daran, neue Medikamente zu
entwickeln.
                                                            8 Jahre

            Zulassung von Behörden
            Medikament verfügbar machen
            Die Behörden in der EU und in Österreich müssen erlauben,
            dass die Pharmafirma das neue Medikament verkaufen darf.
            Die Behörden überprüfen die Ergebnisse aller Studien und
            entscheiden dann, ob das Medikament einen Nutzen für
            Patienten bringt. Danach wird festgelegt, ob die Kranken-
            kassen die Kosten für das Medikament übernehmen.

                                                                                           Produktion & Qualitätssicherung
                                                                                           Medikament herstellen
                                                                                           Die Produktion, die Verpackung und der Vertrieb
                                                                                           des Medikaments werden ständig kontrolliert und
                                                                                           entsprechen den strengen Kriterien der soge-
                                                                                           nannten „Good Manufacturing Practice“ (GMP).

                                                                        11 Jahre
              Orth an der Donau
              Pfizer betreibt weltweit viele
              Produktionsanlagen. Eine
              davon in Österreich. Hier
              werden Impfstoffe für den
              weltweiten Gebrauch
              hergestellt.

                  Vertrieb
                  Medikament den Patienten
                  zur Verfügung stellen                                                               Nutzung
                   Das Medikament wird an die Kranken-                                                Durch die Anwendung des
                   häuser, Ärzte und Apotheken geliefert.                                             Medikaments werden neue
                                                                                                      Erkenntnisse über die Erkrankung
                                                                                                      und deren Behandlung gewonnen.
                                                                                                      Dies ist hilfreich für die Entwick-
                                                                              12 Jahre                lung von neuen Medikamenten.
                                                                                                        Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
10 Verantwortungsvolle Unternehmensführung

   Unternehmensleitbild                                  [GRI 102-16, GRI 103-2, UNGC 10]

   Unsere Geschäftstätigkeit orientiert sich an unserer Vision, Mission und unseren Zielen. Die Handlungsgrundlagen dazu bilden
   ­unsere Imperative und Werte, die wesentlich zum Erfolg und zur Weiterentwicklung des Unternehmens beitragen.

   Unser Leitsatz „Working together for a healthier world“ („Gemeinsam für eine gesündere Welt“) bringt das Ziel von Pfizer auf
   den Punkt. Wir wollen Innovationen vorantreiben, um Patienten Therapien zur Verfügung zu stellen, die ihre Lebensqualität verbes­
   sern. Unsere Produkte sollen allen Mitgliedern der Gesellschaft zu einem gesünderen und längeren Leben mit mehr Lebensqualität
   in jedem Lebensabschnitt verhelfen. Dieser Herausforderung begegnen wir mit intensiver Forschungsarbeit, innovativen Heran­
   gehensweisen und hohen Qualitätsansprüchen in allen Handlungsfeldern.

   1. Für einen produktiven, branchenführenden innovativen Kern sorgen
   2. Entscheidungen über Kapitalzuordnungen treffen, von denen Patienten maximal profitieren
      und die den Shareholder Value steigern
   3. Ein verantwortungsvoller „Corporate Citizen“ sein
   4. Unsere Ownership-Kultur kontinuierlich stärken

   Unsere Nachhaltigkeitsstrategie
   Wir wollen ein verantwortungsvolles Unternehmen in sämtlichen Bereichen sein.
   Unsere Nachhaltigkeitsstrategie leitet sich aus unserer Unternehmensstrategie und den als wesentlich bestimmten Themen ab und
   basiert auf den folgenden international gültigen Richtlinien und Prinzipien:
   • den zehn international anerkannten Prinzipien des United Nations Global Compact
   • den Grundsätzen der ISO 26000, des internationalen Leitfadens für Corporate Social Responsibility
   • den weltweiten Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen [GRI 102-12]

     Imperativ         SDG                            Unterziele SDGs                                     Wesentliche Themen
     Für einen         (3) Ein gesundes Leben für     3.5 Die Prävention und Behandlung des               • Schutz von Gesundheit und Sicherheit der
     produktiven,      alle Menschen jeden Alters     Substanzmissbrauchs, namentlich des Suchtstoff-       Konsumenten
     branchen-         gewährleisten und ihr          missbrauchs und des schädlichen Gebrauchs von         – Produktfälschungen und -manipulation
     führenden         Wohlergehen fördern            Alkohol, verstärken                                   verhindern
     innovativen                                                                                          • Versorgungssicherheit garantieren
                                                      3.8 Die allgemeine Gesundheitsversorgung,
     Kern sorgen                                                                                          • Arzneimittel erforschen und entwickeln in
                                                      einschließlich der Absicherung gegen finanzielle
                                                                                                            Österreich
                                                      Risiken, den Zugang zu hochwertigen grund­
                                                                                                            – Informationen zu Studien bereitstellen
                                                      legenden Gesundheitsdiensten und den Zugang
                                                                                                            – Innovationen vorantreiben
                                                      zu sicheren, wirksamen, hochwertigen und
                                                                                                          • Bewusstsein bilden & aufklären
                                                      bezahlbaren unentbehrlichen Arzneimitteln und
                                                                                                            – (Gebrauchs-)Informationen für alle nutzbar
                                                      Impfstoffen für alle erreichen
                                                                                                               machen
                                                      3.a Die Durchführung des Rahmenübereinkom-            – Informationen und Hilfestellungen zu
                                                      mens der Weltgesundheitsorganisation zur                 Erkrankungen anbieten
                                                      Eindämmung des Tabakgebrauchs in allen                – Medikamente richtig nutzen/einsetzen
                                                      Ländern nach Bedarf stärken                           – Sicherheit bei der Selbstmedikation fördern
     Entscheidun-      (8) Dauerhaftes, breiten-      8.2 Eine höhere wirtschaftliche Produktivität       • Unternehmen verantwortungsvoll führen
     gen über          wirksames und nachhaltiges     durch Diversifizierung, technologische Moderni-     • Nutzen für das regionale Umfeld schaffen
     Kapital­          Wirtschaftswachstum,           sierung und Innovation erreichen, einschließlich      – Schaffung von Arbeitsplätzen
     zuordnungen       produktive Vollbeschäfti-      durch Konzentration auf mit hoher Wertschöp-          – Ins Gemeinwohl investieren
     treffen, von      gung und menschenwür-          fung verbundene und arbeitsintensive Sektoren         – Bildung & Wissensaustausch fördern
     denen             dige Arbeit für alle fördern                                                         – Gesundheitsinitiativen durchführen
                                                      8.4 Bis 2030 die weltweite Ressourceneffizienz in
     Patienten                                                                                            • Gesundheit & Arbeitssicherheit
                                                      Konsum und Produktion Schritt für Schritt
     maximal                                                                                                – Mitarbeiterentwicklung fördern
                                                      verbessern und die Entkopplung von Wirtschafts-
     profitieren                                                                                            – Mitarbeitereigenverantwortung fördern
                                                      wachstum und Umweltzerstörung anstreben, im
     und die den                                                                                          • Sozialen Dialog & Mitbestimmung unterstützen
                                                      Einklang mit dem 10-Jahres-Programmrahmen
     Shareholder                                                                                          • Faire Arbeitsbedingungen
                                                      für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster,
     Value                                                                                                  – Faire Beschäftigungsverhältnisse bieten
                                                      wobei die entwickelten Länder die Führung
     steigern                                                                                               – Vielfalt & Inklusion
                                                      übernehmen
                                                                                                            – Gleichbehandlung, Antidiskriminierung
                                                      8.5 Bis 2030 produktive Vollbeschäftigung und
                                                      menschenwürdige Arbeit für alle Frauen und
                                                      Männer, einschließlich junger Menschen und
                                                      Menschen mit Behinderungen, sowie gleiches
                                                      Entgelt für gleichwertige Arbeit erreichen
                                                      8.6 Bis 2020 den Anteil junger Menschen, die
                                                      ohne Beschäftigung sind und keine Schul- oder
                                                      Berufsausbildung durchlaufen, erheblich
                                                      verringern

   Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Verantwortungsvolle Unternehmensführung 11

Imperativ         SDG                             Unterziele SDGs                                      Wesentliche Themen
                  (12) Nachhaltige Konsum-        12.2 Bis 2030 die nachhaltige Bewirtschaftung        • Umweltschutz
                  und Produktionsmuster           und effiziente Nutzung der natürlichen                 – Mit biologischen Risikostoffen sicher umgehen
                  sicherstellen                   Ressourcen erreichen                                 • Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette
                                                                                                         – Soziale & ökologische Aspekte bei Lieferanten-
                                                   12.4 Bis 2020 einen umweltverträglichen
                                                                                                           auswahl
                                                   Umgang mit Chemikalien und allen Abfällen
                                                                                                         – Lieferanten sensibilisieren
                                                   während ihres gesamten Lebenszyklus in
                                                                                                         – Mittäterschaft vermeiden; Kinderarbeit,
                                                   Übereinstimmung mit den vereinbarten
                                                                                                           Zwangsarbeit etc.
                                                   internationalen Rahmenregelungen erreichen
                                                                                                       • Nachhaltige Nutzung von Ressourcen
                                                   und ihre Freisetzung in Luft, Wasser und Boden
                                                                                                         – Materialien, Energie, Wasser, Abwässer &
                                                   erheblich verringern, um ihre nachteiligen
                                                                                                           Abfall
                                                   Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit
                                                                                                       • Umweltbelastungen (End-to-End) minimieren
                                                   und die Umwelt auf ein Mindestmaß zu
                                                                                                         – Produktion, Produkte, Verpackungen
                                                  ­beschränken
                                                                                                         – Medikamentenentsorgung
                                                  12.5 Bis 2030 das Abfallaufkommen durch
                                                  Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung
                                                  und Wiederverwendung deutlich verringern
                                                  12.6 Die Unternehmen, insbesondere große und
                                                  transnationale Unternehmen, dazu ermutigen,
                                                  nachhaltige Verfahren einzuführen und in ihre
                                                  Berichterstattung Nachhaltigkeitsinformationen
                                                  aufzunehmen
                                                  12.8 Bis 2030 sicherstellen, dass die Menschen
                                                  überall über einschlägige Informationen und das
                                                  Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung und
                                                  eine Lebensweise in Harmonie mit der Natur
                                                  verfügen
Ein verant-       (13) Umgehend Maßnah-           13.3 Die Aufklärung und Sensibilisierung sowie       • Abschwächung des Klimawandels
wortungsvol-      men zur Bekämpfung des          die personellen und institutionellen Kapazitäten       – CO2-/Treibhausgasemissionen reduzieren
ler „Corpo-       Klimawandels und seiner         im Bereich der Abschwächung des Klimawandels,          – Erneuerbare Energiequellen effizient nutzen
rate Citizen“     Auswirkungen ergreifen          der Klimaanpassung, der Reduzierung der
sein                                              Klimaauswirkungen sowie der Frühwarnung
                                                  verbessern
                  (16) Friedliche und inklusive   16.5 Korruption und Bestechung in allen ihren        • Ethisches Verhalten
                  Gesell­­­schaften für eine      Formen erheblich reduzieren                            – Verantwortungsvoll an Politik mitwirken
                  nachhaltige Entwicklung                                                                – Compliance & Antikorruption sicherstellen
                  fördern, allen Menschen                                                                – Fairer Wettbewerb
                  Zugang zur Justiz                                                                    • Faire Werbe-, Vertriebs- und Vertragspraktiken
                  ermöglichen und leistungs-                                                             sicher­stellen
                  fähige, rechenschaftspflich-                                                         • Transparenz erhöhen
                  tige und inklusive              16.7 Dafür sorgen, dass die Entscheidungsfin-        • Kundendienst und Beschwerdemanagement
                  Institutionen auf allen         dung auf allen Ebenen bedarfsorientiert, inklusiv,   • Eigentumsrechte achten
                  Ebenen aufbauen                 partizipatorisch und repräsentativ ist               • Datenschutz
                                                  16.10 Den öffentlichen Zugang zu Informationen
                                                  gewährleisten und die Grundfreiheiten schützen,
                                                  im Einklang mit den nationalen Rechtsvorschrif-
                                                  ten und völkerrechtlichen Übereinkünften

                  (17) Umsetzungsmittel           17.17 Die Bildung wirksamer öffentlicher,            • Stakeholder einbinden
                  stärken und die globale         öffentlich-privater und zivilgesellschaftlicher        – Dialoge: mit Patientenorganisationen,
                  Partnerschaft für               Partnerschaften, aufbauend auf den Erfahrun-             karitativen Organisationen etc.
                  nachhaltige Entwicklung         gen und Mittelbeschaffungsstrategien
                  mit neuem Leben erfüllen        bestehender Partnerschaften, unterstützen und
                                                  fördern
Unsere            (5) Geschlechtergleich­         5.1 Alle Formen der Diskriminierung von Frauen       • Ethisches Verhalten
Ownership-        stellung erreichen und alle     und Mädchen überall auf der Welt beenden               – Einhaltung der Menschenrechte
Kultur            Frauen und Mädchen zur                                                               • Faire Arbeitsbedingungen
                                                  5.4 Unbezahlte Pflege- und Hausarbeit durch die
konti­nuierlich   Selbstbestimmung                                                                       – Faire Beschäftigungsverhältnisse bieten
                                                  Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen und
stärken           befähigen                                                                              – Vielfalt & Inklusion
                                                  Infrastrukturen, Sozialschutzmaßnahmen und die
                                                                                                         – Gleichbehandlung, Antidiskriminierung
                                                  Förderung geteilter Verantwortung innerhalb des
                                                                                                       • Zusammengehörigkeitsgefühl stärken („ONE
                                                  Haushalts und der Familie entsprechend den
                                                                                                         Pfizer“)
                                                  nationalen Gegebenheiten anerkennen und
                                                  wertschätzen
                                                  5.5 Die volle und wirksame Teilhabe von Frauen
                                                  und ihre Chancengleichheit bei der Übernahme
                                                  von Führungsrollen auf allen Ebenen der
                                                  Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaft-
                                                  lichen und öffentlichen Leben sicherstellen

                                                                                                                  Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
12 Verantwortungsvolle Unternehmensführung

                             Wesentlichkeitsanalyse                                          [GRI 102-46, GRI 102-47, GRI 103-1, GRI 102-49, GRI 102-44]

                             Uns ist es wichtig, veränderte Bedürfnisse unserer Stakeholder zu erkennen und darauf zu reagieren. Dies ist die Grundlage für unser
                             verantwortungsvolles Wirtschaften und für die Weiterentwicklung unserer Aktivitäten im Sinne der Nachhaltigkeit.

                             2015 bezogen wir erstmals alle Mitarbeiter und relevante externe Stakeholder in Österreich mittels Online-Befragung bei der Bestim­
                             mung wesentlicher Themen für Pfizer ein. 2016 wurde dieser für die Wesentlichkeitsanalyse gestartete Prozess durch einen direkten
                             Dialog mit Vertretern unterschiedlicher Stakeholder-Gruppen (wie z. B. Ärzte, Patientenorganisationen, Interessenvertretungen, NGOs
                             u. v. m.) fortgeführt. Neben den zukünftigen Herausforderungen für Pfizer in Österreich wurden auch die Themen mit den stärksten
                             Auswirkungen von den eingeladenen Stakeholdern bestimmt und in einer Themenlandkarte abgebildet. Die Ergebnisse aus 2015 und
                             2016 haben wir im letzten Nachhaltigkeitsbericht detailliert dargestellt und beschrieben.

                             Für 2017 hat das Nachhaltigkeitsteam die bisherigen 35 Themen auf ihre Aktualität und Wichtigkeit überprüft und auf 22 wesentliche
                             Themenbereiche zusammengefasst. In einem Workshop wurden die Auswirkungen, die Pfizers Handeln auf Wirtschaft, Umwelt und
                             Gesellschaft in Bezug auf diese Themen hat, diskutiert und anschließend mittels Online-Befragung von jedem einzelnen Mitglied des
                             Teams anonym bewertet. Die Wesentlichkeitsanalyse wurde aktualisiert, und deshalb haben sich die wesentlichen Themen leicht
                             verändert.

                                                Pfizer-Austria-Wesentlichkeitsmatrix
                                                                                                                                                           Wesentliche Themen bei Pfizer Austria:
                                       hoch

                                                                                                                                                           1    Schutz von Gesundheit und Sicherheit
                                                                                                                                                                der Konsumenten
                                                                                                                                              1
 Bedeutung aus Sicht der Stakeholder

                                                                                                                                                           2    Ethisches Verhalten
                                                                                                                                                           3    Transparenz erhöhen
                                                                                                                      2                                    4    Unternehmen verantwortungsvoll führen
                                                                                                                          3
                                                                                                                              4                            5    Faire Arbeitsbedingungen
                                                                                                                                                           6    Mitarbeiterentwicklung fördern
                                                                                        6                             5                                    7    Gesundheit & Arbeitssicherheit
                                                                  8                                                       7
                                                                                                                                                           8    Arzneimittel erforschen und entwickeln in A
                                       mittel

                                                                                                             9   10
                                                                                                   11                                                      9    Bewusstsein bilden & aufklären
                                                                                                        12                                                 10   Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette
                                                 14                                                                                           13
                                                                                                                              15                           11   Datenschutz
                                                                                   16
                                                                                              18                 17                                        12   Faire Werbe-, Vertriebs- und
                                                                                            19
                                                                                                        20                                                      Vertragspraktiken sicherstellen
                                                                                                                                                           13   Versorgungssicherheit garantieren
                                                                                              21
                                                                                                                                                           14   Zusammengehörigkeitsgefühl stärken
                                                                                                                                                                („ONE Pfizer“)
                                                      22                                                                                                   15   Kundendienst & Beschwerdemanagement
                                       gering

                                                                                                                                                           16   Nutzen für das regionale Umfeld schaffen
                                                                                                                                                           17   Umweltschutz
                                                gering                                      mittel                                                 hoch    18   Eigentumsrechte achten
                                                                                                                                                           19   Nachhaltige Nutzung von Ressourcen
                                                                                                                                                           20   Stakeholder einbinden
                                                      Bedeutung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen                                   21   Umweltbelastungen (End-to-End)
                                                                                                                                                                minimieren
                                                Was wir in diesen Bereichen machen bzw. erreichen wollen,                                                  22   Abschwächung des Klimawandels
                                                wird in diesem Bericht beschrieben.

                             Stakeholder-Einbindung                                           [GRI 102-43]

                             Wer sind unsere Stakeholder?
                             Wir verstehen unter unseren Stakeholdern jene Menschen und Gruppierungen, die durch Tätigkeiten von Pfizer Austria beeinflusst
                             werden oder die unser Unternehmen beeinflussen können. Dazu zählen auch Akteure, die ein Interesse an der Entwicklung von Pfizer
                             als Unternehmen in Österreich haben. Da die gesundheitliche Versorgung der Gesellschaft eine komplexe Materie darstellt, ergibt sich
                             für Pfizer eine große Anzahl an heterogenen Stakeholdern.

                             Pfizer definiert seine Interessengruppen im Rahmen einer jährlichen Stakeholder-Analyse. Ihre Gültigkeit wird jährlich von den Teil­
                             nehmern der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit überprüft. [GRI 102-42]

                             Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Verantwortungsvolle Unternehmensführung 13
Die wichtigsten Stakeholder von Pfizer in Österreich                                                                         [GRI 102-40]

                                                                                                   Familienangehörige der Mitarbeiter
                Gemeinde & Anrainer

                                                               NGOs
                                                  Karitative Organisationen                                                                     Medien
                                                  Tier- & Umweltschutzorganisationen
                                                  Transparency International                   Produktionsmaterialien
       Wien & Orth an der Donau,
                                                                                                        Equipment        Fachmedien
       Nationalpark Donau-Auen/viadonau
                                                                                                               Consultants
                                                                                   Personalbereitstellung                        Publikumsmedien
                                   Versicherungen
                                                                                                                         Office &
                                    Hauptverband der                                         Lieferanten                 Trainings
                                    Sozialversicherungsträger,
                                                                             Fuhrparkmanagement
                                    Privatversicherungen                                                    Entsorgungsfirmen
                                                                                          Event- & Kongressmanagement

                    Interessenvertretungen                                 Interne Stakeholder
                            Pharmig, IV, EFPIA, IGEPHA,
                            FOPI, ÖVIH, PMCA,
                            Austrian Biosafety Network,                                         Pfizer-Niederlassungen
                                                                                                                                      Krankenhäuser
                            IBM, Kammern, GPMed                                 Lokale Geschäftsführung
                                                                                                                           Kunden
                                                                       Mitarbeiter & Contractors
                                                                  Betriebsrat &
                                                                  Fair Play Network
                                                                                                                                        Patienten und
                                        Kooperationspartner                                                                       Ärzte Angehörige
      Patientenorganisationen

                                                       Betriebsgelände                                               Apotheken
                                                       Orth an der Donau
                                                                                                                             Großhändler
                                                              Medizinische
                                                              Fachgesellschaften
                                        Forschungsinstitute
                                                                                                                        Mitbewerber
 Schulen & Universitäten                            Politik & Gesetzgeber                                              Pharmazeutische Unternehmen
                                          Bund, Land, Gemeinde, EU, Bundesministerien

                                                                Bundesministerium für Arbeit, Soziales,
                                                                Gesundheit und Konsumentenschutz
                                                                  BASG, AGES, GÖG, ÖBIG, FGÖ, BIQG
                                                                                                                                  Auditoren & Wirtschaftsprüfer
                                                                              Bundesministerium für Bildung,
                                                                              Wissenschaft und Forschung

      Die wichtigsten Formen der Stakeholder-Einbeziehung von Pfizer in Österreich
      [GRI 102-43, GRI 102-21]

       Dialogform           Ziel              Was passiert                             Beispiele
       Information          Schaffen von      Stakeholder werden über Themen           Pfizer informiert seine Stakeholder über aktuelle Unternehmensangelegen­
                            Transparenz       des Unternehmens am Laufenden            heiten mithilfe von Nachhaltigkeitsberichten, pfizer.at, Twitter, Pfizer Austria
                                              gehalten                                 News (Stakeholder-Zeitung), Mitarbeiterzeitung, Annual Report, Serviceportal
                                                                                       pfizermed.at, Aufklärungsmaterialien, Newslettern, YouTube-Videos,
                                                                                       Veranstaltungen
       Konsultation         Zuhören und       Feedback zu Entscheidungen,              Zielgruppenspezifische Klein- und Großgruppenbefragungen oder Online-­
                            Lernen            Themen und Aktivitäten wird von          Umfragen wie die jährliche „Pfizer Voice“-Mitarbeiterumfrage oder die
                                              Stakeholdern eingeholt                   Befragung von Stakeholdern zu den Zukunftsthemen 2015
       Persönliches         Offener           Stakeholder werden in Entscheidun-       Das persönliche Gespräch stellt einen der wichtigsten Kanäle dar. Im Rahmen
       Gespräch             Austausch         gen einbezogen                           von Besuchen und Meetings, Events (z. B. die Stakeholder-Veranstaltung
                                                                                       „Pfizer Reception“ oder laufende Pfizer-Stakeholder-Dialoge zu unterschiedli-
                                                                                       chen Themen), Vorträgen und Fortbildungen tauschen wir uns regelmäßig mit
                                                                                       unseren Stakeholdern aus
       Zusammen­            Aktive            Lösungen und Projekte werden             Hierzu zählen Kooperationen wie zum Beispiel die Initiative „Pfizer Kids“, die
       arbeit               Beteiligung       gemeinsam mit Stakeholdern               2014 bereits ihr zehnjähriges Jubiläum feierte
                                              umgesetzt

                                                                                                                              Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
14 Verantwortungsvolle Unternehmensführung

   Stakeholder-Dialog 2017
   Im Mai 2017 luden wir relevante Stakeholder zu einem Dialog in den Floridotower zum Thema „Nachhaltigkeit in der Lieferkette“. Unserer
   Einladung folgten Vertreter aus folgenden Interessengruppen: Apotheken, Apothekerkammer, Logistik, Distribution, Großhandel,
   ­Ent­sorgung und Mitarbeiter. Wir haben über die Herausforderungen in den verschiedenen Prozessen der Lieferkette diskutiert und über­
    legt, wo der größte Handlungsbedarf besteht und wir gemeinsam positive Veränderungen bewirken können. Aufgrund der wertvollen
    ­Anregungen in diesem Dialog wurde mit der Umsetzung einiger Aktivitäten begonnen. Folgende Themen stehen auf unserer Agenda:

   • Wie können wir die Vernichtung einwandfreier Produkte verhindern?
   • Wie kann die Allgemeinheit sensibilisiert werden, Medikamente richtig zu verwenden und auch richtig zu entsorgen?
   • Wie können wir die Distributionswege zur Entsorgung beschädigter oder abgelaufener Arzneimittel möglichst kurz halten?

   Interne Arbeitsgruppen beschäftigen sich derzeit mit diesen Problemstellungen, mit Lösungen werden wir voraussichtlich erst 2018/19
   rechnen können.

   Kennzahlen verantwortungsvolle Unternehmensführung
        GRI   Kennzahlen                                                PCA 20151           PCA 20161          PCA 20171           PMA 20152           PMA 20162            PMA 20172
    201-1 Umsatzerlöse/Nettoumsatz [€]                               201.785.372,40 186.630.794,39 211.879.083,30***              17.017.975,13 55.755.724,96***         51.624.573,60***
              Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit [€]         10.417.860,12     6.596.968,61**                            3.481.985,47        7.272.485,87
              Steuern vom Einkommen [€]                                2.834.164,00      1.223.471,82**                              222.124,50        1.818.118,91
              Jahresüberschuss [€]                                      7.583.696,12     5.373.496,79**        1.730.339,18       3.259.860,97         5.454.366,96          3.647.457,58
              Gesamtvermögen [€]                                     115.653.191,28     165.424.227,16                           98.357.090,32      131.530.670,48
              Personalaufwand [€]                                      24.115.949,67      28.397.747,68      24.219.642,51       16.506.366,95        17.370.241,88        17.360.991,89
              Betriebskosten [€]                                                                             24.754.519,17                                                 12.973.725,73
              Abschreibungen [€]                                                                              8.572.288,34                                                  6.502.914,45
              Bilanzsumme [€]                                                                               106.186.104,32                                                 86.769.008,56
              Eigenkapital [€]                                                                               39.371.222,57                                                      17.500,00
              Gewinn vor Steuern [€]                                                                           2.592.691,93                                                 4.867.496,67
              Ertragssteuer [€]                                                                                 862.352,75                                                  1.220.039,09
    201-3 Betriebliche soziale Aufwendungen [€]                           537.169,58         726.531,56          647.002,48          177.118,47          137.645,47            159.837,19
    201-4 Finanzielle Unterstützung seitens der Regierung [€]                       0                   0                  0                   0                    0                    0
    203-2 Erhebliche indirekte ökonomische Auswirkungen:                    26,7 Mio.      4.684.479,87        rund 54 Mio.                k. A.*               k. A.*               k. A.*
          Forschungsausgaben [€]
    102-7 Größenordnung der Organisation:                                11.804.285          12.383.744          12.111.816          ca. 10 Mio.         ca. 10 Mio.           ca. 10 Mio.
          Anzahl der verkauften Packungen [Stück]                                                                                    Impfdosen           Impfdosen             Impfdosen
   1   Geschäftsjahr Pfizer Corporation Austria.
   2   Geschäftsjahr Pfizer Manufacturing Austria.
   *   k. A. = keine Angabe: Die Kennzahlen wurden zu diesem Zeitpunkt nicht erhoben.
   **  Die einmaligen außerordentlichen Erträge in Höhe von 18 Millionen Euro, die dazu geführt haben, dass in der G&V 2016 ein EGT von 24,3 Millionen Euro ausgewiesen wird, blieben hier
       beim EGT und Jahresüberschuss aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit unberücksichtigt.
   *** Aufgrund des Rechnungslegungsänderungsgesetzes 2014 kam es zu einer Neudefinition der Umsatzerlöse in der Gewinn- und Verlustrechnung für das GJ 2016 und 2017.

                            Maßnahmen 2017                                       Maßnahmen, die wir noch                     Maßnahmen, die wir uns
        Ziele               zur Erreichung der Ziele                             nicht umgesetzt haben                       für 2018/19 vorgenommen haben
        Dialog/             Stakeholder-Roundtable zu nachhaltiger                                                           Dialog mit Patientenorganisationen zu
        Austausch mit       Lieferkette (siehe unten)                                                                        Patientenrechten und patientengerechter
        Stakeholdern                                                                                                         Information
        (intern und
                                                                                                                             Stakeholder-Dialog mit Lieferanten zum Thema
        extern) fördern
                                                                                                                             „Nachhaltige Beschaffung und Lieferantencodex“
        Unternehmen         Evaluierung und Ausweitung von externen                                                          Befragung interner und externer Stakeholder zu
        verant­             Zertifizierungen/Managementsystemen                                                              Pfizers wesentlichen Themen
        wortungsvoll        wie ISO oder EMAS
        führen
                            Sensibilisierung der Mitarbeiter zum
                            Thema „Politik im Gesundheitswesen“
                            Impact-Messung: ökologischer                                                                     Kontinuierliche Analyse und Umsetzung von Zielen
                            Fußabdruck durch das Umweltbundesamt                                                             und Maßnahmen der Sustainable Development
                                                                                                                             Goals
                            Kontinuierliche Analyse und Umsetzung
                            von Zielen und Maßnahmen der
                            Sustainable Development Goals
        Verantwortung       Stakeholder-Roundtable zu nachhaltiger               Verbesserung und                            Vertragsklauseln bei Lieferanten-Agreements um
        in der              Lieferkette: Sammlung von Ideen, wie wir             Vereinheitlichung der                       Menschenrechte etc. erweitern
        Wertschöp­          gemeinsam unsere Lieferkette in                      Zahlungsziele für Pfizer-
        fungskette          Österreich nachhaltiger gestalten können,            Lieferanten (60 Tage)                       Evaluierung und Festlegung von Maßnahmen zur
        übernehmen          und Identifikation von Handlungsbedarf                                                           Förderung einer nachhaltigen Beschaffung

   Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Prof. Dr. Robin Rumler,
Martin Dallinger (Pfizer Austria)
SDG, zu dem
16 Faire Geschäftspraktiken                                                                         wir beitragen

    GEMEINSAM FÜR
    MEHR ETHIK & TRANSPARENZ
    Wir verpflichten uns, unsere Produkte verantwortungsbewusst zu vermarkten und
    transparent über unsere Geschäftspraktiken zu berichten. Pfizer setzt sich dafür ein,
    dass alle Geschäfte mit Integrität und aus ethischer und rechtlicher Sicht in Überein-
    stimmung mit allen anwendbaren Gesetzen und Vorschriften durchgeführt werden.
    Das gilt ausnahmslos für alle Mitarbeiter. Dasselbe Engagement erwarten wir auch
    von unseren Geschäftspartnern. [GRI 103-2]

    Zu den wichtigsten gesetzlichen Grundlagen für das Handeln von Pfizer in Österreich als phar­
    mazeutischem Unternehmen zählen das Arzneimittelgesetz (AMG), das Arzneiwareneinfuhr­
    gesetz (AWEG) sowie die Arzneimittelbetriebsordnung (AMBO). Als Tochter eines amerikani­
    schen Unternehmens richten wir unser Handeln zusätzlich am amerikanischen Bundesgesetz
    „Foreign Corrupt Practices Act“ (FCPA) aus.

    Darüber hinaus stellt der Verhaltenscodex (VHC) des österreichischen Verbandes der phar­
    mazeutischen Industrie (Pharmig) eine wesentliche Handlungsgrundlage für Pfizer Austria
    dar. Dieser Codex spiegelt die gesetzlichen Entwicklungen und die branchenspezifischen An­
    forderungen der pharmazeutischen Industrie zu regelkonformem Verhalten wider. Er sieht
    Verhaltensregeln zu Antikorruption sowie Wettbewerbs- und Werbebeschränkungen vor.
    2017 gab es keine Verstöße gegen den VHC. [GRI 205-3, GRI 102-16, UNGC 10]

    Antikorruption & Compliance
    Pfizer-intern bildet das sogenannte „Blue Book“, ein unternehmenseigener Verhaltenscodex
    für Geschäftsaktivitäten, das Fundament für unser integres Verhalten (www.pfizer.com/
    purpose/transparency/code-of-conduct). Das „Blue Book“ dient allen Mitarbeitern als Leit­
    faden und Nachschlagewerk und soll Compliance in allen Geschäftsaktivitäten sicherstellen.
    Es wird von Pfizer global für sämtliche Niederlassungen erstellt und enthält Unternehmens­
    richtlinien sowie verbindliche Verhaltenscodices. In vielen Bereichen gehen diese über
    ­branchenspezifische Standards hinaus. Zusätzlich gibt es bei Pfizer ein Whistleblowing-
     System. Beide Standorte in Österreich werden regelmäßig von Pfizer Inc. intern auditiert.
    [GRI 102-12, GRI 102-16, 102-17, 103-3, 205-1, UNGC 10]

              100%  der Mitarbeiter
                                                              Bestnote
                                                              beim firmeninternen Audit 2017
                     sind geschult                             für Pfizer Corporation Austria

    Transparenz & fairer Wettbewerb                                          [GRI 103-2]

    Transparenz ist ein wichtiges und sensibles Thema. Wir sind davon überzeugt, dass ein besse­
    rer Einblick in unsere Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkreisen und Institutionen der
    richtige Weg ist, um die gemeinsame Leistung besser verständlich zu machen. Daher unter­
    stützen wir die Initiative der European Federation of Pharmaceutical Industries and Associa­
    tions (EFPIA) und Pharmig (lokale Interessenvertretung) für mehr Transparenz und legen
    jährlich alle geldwerten Leistungen, die Pfizer an Ärzte und andere Angehörige medizinischer
    Fachkreise sowie an Organisationen im Gesundheitswesen getätigt hat, unter www.pfizer.at/
    verantwortung/transparenz.html offen. Die Offenlegung soll Transparenz schaffen und
    damit das Verständnis für die Zusammenarbeit zwischen Fachkreisen und Industrie sowie

    Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Peter Kastner-Bauer,
Eva Szaboova (Kwizda Pharmadistribution)

                                 Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
18 Faire Geschäftspraktiken

    das Vertrauen der Öffentlichkeit in unser Unternehmen stärken. Die Offenlegung stellt die gesamten Leistungen des Vorjahrs ­ent­weder
    individualisiert (namentliche Nennung) oder aggregiert (zusammengefasst) dar. Für die Offenlegung muss generell die Zustimmung
    eingeholt werden, der Zustimmende kann entscheiden, ob individualisiert oder aggregiert.

                                                              Zahlen 2017
                                                                                                                              29%
                                                                                                                        individuelle Zustim-
                                                                                                                        mungsrate bei HCPs

     ~1,3 Mio. € Zahlungen
                 ~2,7 anMio.
   Zahlungen an Angehörige der
                                     € ~54,2
                           Institutionen
                                                   Mio. €
                                         Forschung & Entwicklung
                                                                                                                           99,7%
                                                                                                                          Zustimmungsrate
        Fachkreise (AFKs)                        der Fachkreise (IFKs)                   (F&E)                            bei Institutionen

    In welchen Bereichen arbeitet Pfizer mit Ärzten und Institutionen zusammen?

    Es werden alle geldwerten Leistungen dokumentiert und offengelegt, die mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln in Zusammenhang
    ­stehen. Darunter fallen Leistungen für:

    •   Forschung & Entwicklung (z. B. klinische bzw. nicht interventionelle Studien)
    •   Dienst- und Beratungsleistung (z. B. Vorträge, medizinisch wissenschaftliche Beratung)
    •   Veranstaltungen (z. B. Teilnahmegebühren, Reisekosten für wissenschaftliche Fortbildung)
    •   Spenden und Förderungen

    Wem nutzt die Zusammenarbeit zwischen Pfizer und medizinischen Fachkreisen?

    • Patienten profitieren von Fortschritten, die gemeinsam erzielt werden. Das reicht von der Teilnahme an klinischen Studien zur
      Entwicklung neuer Arzneimittel bis zur Anwendung bestehender Medikamente – damit jeder Patient die für ihn beste Medizin
      bekommt.
    • Mediziner & Wissenschaftler bekommen die Möglichkeit, zu forschen, an klinischen Studien mitzuwirken oder frühzeitig neue
      Therapien einzusetzen. Darüber hinaus können sie zahlreiche Fort- und Weiterbildungsangebote nutzen.
    • Unsere Forscher können die Erfahrung aus der praktischen Anwendung ihrer Entwicklungen nutzen und diese in die Weiter- bzw.
      Neuentwicklung von Arzneimitteln einfließen lassen.

    Pfizer führt regelmäßig zentral gesteuerte/initiierte Überprüfungen der Finanzströme durch. Ein Beispiel dafür ist der jährliche Trend
    Report. Wichtig ist z. B. die Überprüfung, ob es bei Leistungsbezug durch externe, wissenschaftliche Berater und Referenten zu wirt­
    schaftlichen Abhängigkeiten kommen kann. Sollte dies der Fall sein, würde Pfizer hier regulierend eingreifen.

                                                                                            Video:
                                                                                            Transparenz schafft Vertrauen

                                                                                            Augmented Reality:
                                                                                            Um das Video anzusehen, laden Sie die Gratis-App
                                                                                            „Layar“ aus dem App Store/Google Play Store und
                                                                                            scannen Sie das Bild.

    Pfizer-Austria-Nachhaltigkeitsbericht 2017
Sie können auch lesen