Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 3 September 2017
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126. Jahrgang Heft 3 Sektion Tübingen September 2017 des Deutschen Alpenvereins www.dav-tuebingen.de
Vertrauen ist einfach. Wenn man Finanzpartner hat, auf die man sich immer verlassen kann. Sprechen Sie mit uns. Wenn‘s um Geld geht www.ksk-tuebingen.de Umschlag 3-2017.indd 2 27.08.2017 10:53:57
Wagnis – Risiko – Vernunft Liebe Bergfreundinnen und Bergfreunde, zum 60. Gedenktag an Hermann Buhl fand am Dienstag, den 27. Juni, im Rahmen des 2. Alpinen Philosophicum im Bergsteigerdorf Ramsau ein Symposium zum ema „Selbsteinschätzung im Bergsport“ statt. Dieses ema wurde zunächst von Prof. Dr. Bern- hard Streicher aus psychologischer Sicht beleuch- tet. Welches Bild das Bergsteigen derzeit vermit- telt, stand dabei im Mittelpunkt des Vortrages und mündete in eine Aufforderung zu einer neuen Risikokultur. Dabei hat sich das vorherrschende Heldenepos mit ungewöhnlichen Herausforderungen und die Ge- fahr des Scheiterns gegenüber früher nicht geändert. Die allgegenwärtige Gefahr, die Eigenverantwortung und die Freiheit ohne Kontrolle von Dritten nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Neben der niedrigen Zugangshürde zum Bergsport ist auch die vermittelte Sicherheitskultur „Alles ist sicher und kann von jedem ausgeübt Nachrichten der Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins werden“ nicht zielführend. Vielmehr ist es aus seiner Sicht eine vernünftige Selbst- 126. Jg., Heft 3/2017 einschätzung und eine selbstbestimmte und eigenverantwortliche Definition nötig, Herausgeber: Sektion Tübingen, welches Risiko der Einzelne einzugehen bereit ist. Der Mensch hat ohnehin eine 1. Vorsitzender: Hans Reibold BG Hechingen, 1. Vorsitzender: Walter Müller hohe Kompetenz, um eigenverantwortlich gute Entscheidungen in unsicheren Situationen zu treffen, wenn das notwendige Wissen und die Erfahrung vorhanden Geschäftsstelle der Sektion Tübingen Anschrift (Herausgeber und Redaktion) sind. Kornhausstraße 21, 72070 Tübingen Tel.: 07071 23451, Fax: 07071 252295 Im Anschluss zeigte Christoph Hummel (Sicherheitsforschung des DAV) anhand Geschäftsführer: Matthias Kohlenberger der aktuellen DAV-Unfallstatistik den starken Anstieg der Rettungseinsätze auf- Leiterin der Geschäftsstelle: Bärbel Morawietz Mitarbeiterin der Geschäftsstelle: Bärbel Frey grund von Blockierung, Erschöpfung und Dehydrierung. Mit einer veränderten Risiko- E-Mail: info@dav-tuebingen.de kommunikation und besseren Tools zur Selbsteinschätzung hatte sich Hansi Stöckl, Internet: www.dav-tuebingen.de Leiter der Bergschule Watzmann, intensiv befasst. Er definierte die Anforderungen Öffnungszeiten: Di/Fr 10:00 – 11:30 Uhr für eine Tour mit einem Wert, der die Gesamtschwierigkeit darstellt. Dieser Wert Di/Do 17:00 – 19:00 Uhr errechnet sich aus der Einstufung in den Bereichen Kondition, Technik, alpine Erfah- Sa 11:30 – 13:00 Uhr rung und Herausforderung/Risiko am Berg. Aber auch mit diesem ausgeklügelten Bibliothek Do 17:00 – 19:00 Uhr Vereinsheim: Krumme Brücke System ist es häufig nicht ausreichend möglich, die Ernsthaftigkeit einer Tour für Kornhausstr. 21, 72070 Tübingen Nicht-Insider verständlich und nachvollziehbar darzustellen. Stammtisch: Mi (ungerade Woche) 20:30 Uhr Bankverbindung: In der Abschlussdiskussion wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es keiner IBAN: DE18 6415 0020 0000 0472 52 weiteren Regulierung bedarf. Vielmehr sollte jeder eigenverantwortlich mit der BIC: SOLADES1TUB vorhandenen Freiheit umgehen. Mit zielgerichteten Ausbildungsangeboten sollte Redaktion/Layout/Druck: vielmehr die Entscheidungskompetenz der Bergsteigergemeinschaft weiter ver- Redaktionsteam: Redaktion@dav-tuebingen.de bessert werden. Hier ist unsere Sektion mit ihren umfangreichen Ausbildungs- Anzeigenleitung: Bärbel Morawietz angeboten sicherlich gut aufgestellt. Herstellung: Druckerei Maier, Rottenburg Erscheinungsweise: vierteljährlich, Die Podiumsdiskussion am Abend mit dem ema „Extrembergsteigen gestern Heft 4/2017 erscheint als Programmheft im und heute“ wurde mit Peter Habeler und Ines Papert geführt. Anwesend waren Dezember 2017 Redaktionsschluss für Heft 1/2018: auch Hermann Buhls Frau, die beiden Töchter und der Weggefährte Kurt Dimberger. 31.12.2017 Bezugspreis: 1 Euro/Ausgabe, im Mitglieds- Ines Papert betont, dass das Bergsteigen sehr vielseitig geworden ist. Es gibt beitrag enthalten. für sie „kein richtig und falsch“. Die Regeln setze sich jeder selber. Peter Habeler Manuskripte werden gern entgegengenom- ermutigte das Publikum zum „einfachen Bergsteigen“, etwa schönen Dreier- und men. Mit der Einsendung gibt der Verfasser Vierertouren. „Die Normalität braucht es immer noch. Die ist immer noch das Beste.“ die Zustimmung zur Veröffentlichung und zur redaktionellen Bearbeitung. Artikel, die Auf meine Frage „Wo entwickelt sich die Spitze hin?“ waren sich die beiden mit Namen gekennzeichnet sind, geben nicht Extremkletterer einig, dass sich Bergsteigen nicht für Rekorde eignet. unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Nachrichten und alle darin enthaltenen Euer Dieter Porsche, 2. Vorsitzender Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung durch den Verein. Titelbild: Blick auf Arco am Gardasee vom Klettergarten Belvedere aus. Foto von Matthias Kohlenberger 1
Tourenberichte Lawinenrettung in zwölf Minuten – Skitouren-Basiskurs der Sektion 4 Naturkundliche Exkursion in den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer 6 Skihochtourenkurs Ötztaler Alpen 7 Panorama-Bike-Runde am Comer See 8 Draußen ist anders! – Kurs „Von der Halle an den Fels” 11 So macht Wandern Spaß! – Kulturwandern im Vinschgau 12 Panoramatour über den Bachtel 19 Bouldern im Odenwald 20 Skitouren im Juni – etwas ganz Besonderes! 21 Bezirksgruppe Hechingen – Familienausfahrt in die Pfalz 23 Bezirksgruppe Hechingen – Pfingstfreizeit am Lago di Mergozzo 24 Fels-Exkursion der Sektion nach Arco im Trentino 25 Radtour mit Wildkräuterführung 29 Skitouren um den San Bernardino 30 Wintertraum im Isarwinkel 33 Biwakgeschichten Teil 6 – Luxus-Biwak im Jungfraujoch 35 Die Gorillas in Fontainebleau 39 Interessantes aus Verein und Geschäftsstelle Touren und Kurse – Anmeldungen für 2018 10 Geburtstage im 4. Quartal 2017 14 Baufortschritte auf der Tübinger Hütte 15 Nachruf Wolfgang Bodmer 16 Vortrag: Aspromonte – der Berg im Mittelmeer 16 Bericht über die Mitgliederversammlung der Sektion 17 Wintereröffnungsfahrt zum Haus Matschwitz 18 Wintertourenvorstellung 2018 27 Horizonte erweitern... im Ehrenamt bei der Sektion Tübingen 27 Nachruf Kurt Engel 28 Landart-Workshop 28 Mit Bus und Bahn in die Berge 32 Naturschutztagung 2017 des DAV Landesverbandes 32 Suchbild Eugen Albrecht 36 Danke an ein tolles Team 37 „querbeet” – Infos aus dem Referat „Natur und Umwelt” 40 3
Lawinenrettung in zwölf Minuten und zum Entspannen in den Hot Tub Der Skitouren-Basiskurs der Sektion te Platz gefunden habe. Dieses erste nicht nur vom Anblick der umliegen- war der optimale Start in die Saison, Tourenwochenende ohne „Beistand“ den schweizer- und österreichischen hat bei mir das notwendige Funda- durch DAV-Experten ist der krönen- Gipfel (am bekanntesten wohl die pro- ment für selbstständige Touren und de Abschluss einer Saison, in der ich minente Sulzfluh), sondern auch von Freeride-Abenteuer gelegt – und vor allem eines wollte: lernen. Und ich gediegener Hüttenatmosphäre und – überhaupt erst richtig das Tourenfie- wäre sie nicht angegangen ohne den wohl einzigartig – einem feuerbeheiz- ber geweckt. Skitouren-Basiskurs der Sektion im ten Hot Tub unter freiem Himmel. Rucksack – und um den geht es hier eigentlich. Es ist der 9. April, die Sonne steht Eigentlich wollte ich gar nicht recht im Zenit, und ich am bisherigen Hö- ins Tourengehen einsteigen. Zu an- hepunkt meiner noch sehr knapp be- strengend, zu ausdauerorientiert, zu zifferten Skitourenerfahrungen: Auf wenige Abfahrten auf zu viel bergauf. dem Großen Drusenturm, fast auf der Doch fürs Freeriden wollte ich mich Grenze zwischen Schweiz und Öster- in Lawinenkunde schulen – und wer reich, Rätikon, 2.830 Meter ü.d.M. Ja, weiß, vielleicht würde ich ja doch noch eigentlich ist es schon etwas spät am etwas mehr Skitourenblut lecken? Tag für diesen Gipfel um diese Jahres- Vom 10. bis 12. Januar fuhren wir, zeit und ein wenig komme ich mir doch eine krankheitsdezimierte Gruppe von wie der Anfänger vor, der ich noch bin. sechs Teilnehmern mit den Gruppen- Schließlich sind uns die drei anderen leitern Günter Schnauder und Jo- Drusenturm-Aspiranten des Tages hannes Mezger, nach St. Antönien schon vor ein bis zwei Stunden berg- in Graubünden – die schweizer Seite Wir starteten mit einer kleinen Ein- ab entgegen gekommen. Aber das des Rätikon. In der Vorbesprechung stimmungstour am Freitagnachmit- nimmt nichts davon, dass diese Tour eingestellt auf Wärmewelle und eher tag, bei der sich die Tiefschneenovi- mit das Beste ist, was ich in den Ber- grenzwertige Bedingungen, wurden zen an das Geländefahren gewöhnen gen bisher überhaupt erleben durfte. wir überraschend von komplett wei- konnten. Am Samstag konnten wir bei Selbstverständlich ist das alles nicht: ßen Bergen und Pulver schon beim herrlichem Wetter am frühen Morgen Der blaue Himmel, perfekte Sicht, ge- Anstieg zum Haus Sulzfluh in Partnun in die Tour zur Rotspitz einsteigen. Ich ringes Lawinenrisiko zwischen erha- willkommen geheißen. Von hier, auf habe noch immer genau vor Augen, benen Felspfeilern und ein auch sonst 1.700 m, unternahmen wir eine kurze wie wir aus einem Nordosthang ins rundum gelungenes Wochenende mit und zwei längere Touren, übten das Tälli kamen, das vor dem letzten Gip- drei Tourenfreunden aus den Sektio- Spurlegen, die Verschüttetensuche felanstieg ein Plateau bildet, erstmals nen Friedrichshafen, Memmingen und und Navigation mit LVS-Geräten und den Blick hinter den Berg freigibt und Ravensburg, mit denen ich für eine ebenso ausführlich die Tourenplanung für die Strecke bis dorthin mit einem Nacht im urgemütlichen, frisch reno- mit Karte, Wetter- und Lawinenlage- wunderbaren Bergpanorama ent- vierten Winterraum der Lindauer Hüt- bericht. Verwöhnt wurden wir dabei lohnt. 4
Der restliche Weg bis auf 2.517 m fiel nach kurzer Snack- und Fotopause an dieser Stelle umso leichter. Vor allem konnten wir schon die Wege für die Abfahrt ausmachen, und der Schnee hier oben ließ wirklich nichts zu wün- schen übrig. Nicht nehmen ließen es sich Günther und Johannes nach der ersten Ab- fahrt, den größten Teil von uns auch noch einen zweiten Anstieg hinauf in die so benannte Engi zu locken, eine an diesem Tag wenig begangene, mar- kante und steile Rinne, die uns auf herausforderndere Aufstiege und Ab- fahrten einschwor. Begeistert davon, wo man überall auf Skiern hoch(!)- kommt, machten wir von der unbe- rührten Senke am oberen Ende der Engi unsere Schwünge zurück ins Tal. Man mag sich schnell daran gewöh- nen und eingefleischte Tourenge- her werden wohl müde lächeln oder wissend nicken: Aber es ist wirklich ein bockstarkes Gefühl, im Winter „einfach so“ auf Zweieinhalbtausen- der (und natürlich höher) steigen zu können – und sich so ziemlich aussu- chen zu dürfen, wo man auch wieder runterspurt. So tief in die Natur- und LVS-Gerät ausgerüstet. Jetzt ging mir die Gierenspitz (2.369 m) – hinauf wie Bergwelt zu kommen, wie es kein Ski- auf, wie wenig Ahnung ich tatsächlich hinunter ein Erlebnis in unterschied- gebiet erlaubt, das gehört sicher zu hatte, mit den Sachen auch umzuge- lichsten Schneearten. den besonders schönen Erfahrungen hen. Ich hätte niemanden auch nur für Touren-Neueinsteiger. Wirklich ein Geschenk waren diese drei annähernd rechtzeitig ausgraben kön- Tage, nicht zuletzt dank des starken Auch mit dem Preis dafür, wenn man nen. Der Basiskurs legte darum das und ehrenamtlichen(!) Engagements so will, den Sicherheitsvorkehrungen, dringliche Fundament für ein gutes unserer Tübinger Tourenführer, die Zusatzausrüstung, Planungsbedarf Risikomanagement. uns in einem sehr stetigen und aus- etc., konnten wir im Kurs zur Genü- Belohnt für drei mehr oder weniger gewogenen Tempo geführt und an- ge auf Tuchfühlung gehen. Noch am rechtzeitig geborgene Rucksäcke (und geleitet haben. Und ich, nun, ich habe Spätnachmittag bis zum Einbruch der einen mit nur noch geringen „Überle- mehr als nur Blut geleckt – und war Dunkelheit übten wir die Lawinenver- benschancen“) wurden wir an diesem diese Saison skitourenfiebriger, als ich schüttetensuche auf einem speziellen dritten Kurstag auch: mit einer erneut es mir zum Winterbeginn je ausgemalt Testgelände mit vergrabenen Sen- sonnenbegleiteten Tour durch traum- hätte. dern, sponsored by Mammut, direkt haft überschneite Hügellandschaft auf Lennart Will am Haus Sulzfluh. Am Sonntag wiederholten wir die Übungen als Ernstfall im Gelände, ver- buddelten für die je andere Hälfte der Gruppe unsere Rucksäcke, und gaben uns die essentiellen zwölf Minuten, um unsere „Kameraden“ zu finden und zu bergen. Es war sehr wichtig, ein Gespür für die genauen Abläufe, vor allem auch die Hindernisse und Ver- zögerungen solch einer Suche zu be- kommen! Vom Absetzen des Notrufs bis zum schweißtreibenden Ausgra- ben – der Trainingsbedarf ist wirklich groß. Schon öfters hatte ich mich zum Freeriden mit Schaufel, Sonde und 5
Naturkundliche Exkursion in den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer Austernfischer, Brachvogel, Cumulus- nie gesehen. Die Vielzahl der Vogel- Die Begleitung von Michael Anstett nimbus, Deichbau, Eiderente, Fisch- arten hat mich überrascht. war kurzweilig, spannend und begeis- brötchen, Gummistiefel – beliebig oft Faszinierend war die Schifffahrt zur ternd; ich bin voller Bewunderung für könnten wohl die elf Teilnehmer*innen Hallig Hooge, die Seehunde zu sehen diese einzigartige Naturlandschaft. die Buchstaben des ABCs mit tourbe- und den Fischfang mit Seesternen, Danke Sabine, für die tolle Organisa- zogenen Begriffen bestücken. Schnecken und Krabben zum Anfas- tion! Die Anreise gen Husum, zum größ- sen nahe zu haben. Text: Michaela Holtz ten Wattenmeer der Welt, erfolgte Die Wanderung genau gegen den Fotos: Sabine Gottwald gemütlich und entspannt im Zug. Im Sturm zur Hamburger Hallig beein- Gepäck hatten wir die übliche Berg- druckte mich. kleidung, das Fernglas, die Botaniker- Lupe und eben auch Gummistiefel! Der Wettertechniker, Feldbergranger und Diplombiologe Michael Anstett führte uns die folgenden fünf Tage über Salzwiesen, Kooge, Halligen und Priele hinweg und ebenso über das fesselnde Watt. Dabei trotzten wir gerne Regen, Wind und Kälte für die faszinierenden Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt des UNESCO-Welt- naturerbes. Besonders die Vogelwelt hat es uns angetan – in sogenannten „Hides“ konnten wir versteckt die Ferngläser auf die zu tausenden rastenden En- ten, Gänse, etc. richten. Ein paar Stimmen der Teilnehmer*innen zu der von Sabine Gottwald, der Na- tur- und Umweltreferentin der Sektion angebotenen Tour: Die Unterkunft direkt am Deich war ideal für einen Spaziergang mit Fern- glas schon vor dem Frühstück. So große Vogelschwärme habe ich noch 6
Skihochtourenkurs Ötztaler Alpen reichs aus dem Pitztaler Skigebiet theoretischen und praktischen Einhei- präferierten. ten noch so manche Erkenntnis mit- Der Sonntag stand voll und ganz im nehmen. Namen der Ausbildung. Auf dem Weg Zum Abschluss gilt mein Respekt zur Hinteren Ölgrubenspitze (3.296 m) noch Oli für die sechs Dosen Bier, ergab sich zunächst eine super Gele- welche er bis aufs Taschachhaus ge- genheit für ein Schneeprofil im etwas schleppt hat. Wer hätte schon damit Triebschnee gefährdeten Hang. Auch gerechnet, dass wir dort mehrere vol- größere Zusatzbelastungen waren le Kästen antreffen werden?! kein Problem und so gab es im An- schluss gleich eine Lerneinheit zum Michi Binder „Erleichtert“ waren wir alle, als wir am Freitagmittag das Taschachhaus Umgang mit Steigeisen und Pickel in auf 2.434 m erreicht hatten. Schwere Eis und Fels. Nachdem wir alle unse- Rucksäcke mit Proviant für insge- ren Spaß am „Hochkraxeln und Run- samt vier Tage im Winterraum und terrutschen“ hatten, ging es zurück der wenige Schnee machten den Hüt- Richtung Winterraum, wo uns Stefan tenzustieg durch das Taschachtal zur „Ski“, welchem es tags zuvor und zweiten Herausforderung des verlän- am Morgen weniger gut ging, mit ei- gerten Wochenendes – die erste hieß ner warmen und vorzüglichen Suppe „Treffpunkt auf dem Unisportpark- empfing – nochmals vielen Dank da- platz 3 Uhr“. für, Stefan! In den Nachmittag star- teten wir dann mit einer ausgiebigen Die Basis wurde also erreicht, der Übung zur Mehrverschüttetensuche, Rucksack von nun an deutlich leich- und vor dem Abendessen durfte noch ter und somit standen uns intensive jeder die Hauswand hochprusiken und und lehrreiche Tage in den Ötztaler den Selbstflaschenzug mit Garda- Alpen bevor. Trotz eher beschei- schlinge ausprobieren. dener Vorhersagen für die letzten zwei Tage hatten wir Glück mit dem Essenstechnisch ließen wir uns vom Wetter. Sonntag, 5 Uhr morgens, hät- Winterraum nicht einschränken. Brat- te der eine oder andere sogar gern würste mit Kartoffelbrei und Sauer- ein paar Wolken am Himmel gesehen, kraut am Freitag, Quinoa mit un- sternenklar war es jedoch, also hieß fisch am Samstag und Pilzrisotto am es „Raus aus den Federn!“ und der Er- Sonntag. Das eine Essen besser als wärmung zuvorkommen. das andere – und wem ist es schon Aus diversen Gründen blieb das aufgefallen? Alles glutenfrei! Gipfelsammeln leider aus. Die Lernein- Am Montag ging es noch einmal an- heiten hatten, wie es sich für einen geseilt über Gletschergebiet Richtung Hochtourenkurs auch gehört, eben die nördliche Sexegertenspitze (3.350 m). höhere Priorität und darüber waren Oberhalb von 3.000 m zog immer wie- sich Schüler (omas, Stefan „Ski“, der dichter Nebel durch, aber wir Stefan „Splitboard“ und Michi) und hatten Glück und für die Abfahrt bot Lehrer (Elke und Oli) auch mehr als ei- sich ein kurzes Zeitfenster mit guter nig. Noch am ersten Tag gab es nach Sicht. Nach ausgiebiger Mittagspause kurzer Mittagspause die erste Einheit auf der Hütte ging es am Nachmittag zur klassischen Spaltenbergung. dann weiter abwärts nach Mittelberg, Der Samstag sollte sehr früh begin- wo der DAV-Bus auf uns wartete. nen. Um 5 Uhr ging es los mit Stirn- Ich denke, im Namen aller Teilnehmer lampe, Ziel die Wildspitze mit 3.768 m. kann ich mich noch einmal herzlich Für den zweiten Tag wohl etwas zu bei Elke und Oli für die top Organi- ambitioniert für die gesamte Gruppe, sation, die lehrreichen Einheiten und und somit hieß es nach ca. 1.000 Hm einfach schönen Tage in den Ötztaler Rückzug zur Hütte oder auch Flucht Alpen bedanken. Wir hatten alle sehr vor den Massen, welche den Aufstieg viel Spaß und auch unser erfahre- auf den zweithöchsten Berg Öster- ner Alpinist omas konnte aus den 7
Panorama- Bike-Runde am Comer See „Kondition aufbauen für den Berg- Sommer und das Ganze auch noch mit viel Genuss“! Dieses Versprechen lockt Ende Mai neben sechs Berg- sportbegeisterten auch Yogi (Jürgen Bühler) als zweiten MTB-Fachübungs- leiter an den Comer See. Für mich be- ginnt die Herausforderung schon vor dem heimischen Kleiderschrank, denn während mein Skihochtourenrucksack inzwischen in kürzester Zeit fix und fertig bereitsteht, brauche ich für die Technikkontrolle unserer Räder geht aufnehmen. Unter Anwesenheit von paar Radklamotten sowie die „Hard- es los. Und tatsächlich: vier Stun- Sauerstoff verbrennen wir Zucker, ware“ eine halbe Ewigkeit. Am Ende den, 1.200 Hm und zwei Cappuccino- Fett und Eiweiß zu Kohlendioxid und packe ich sogar meinen Anorak wie- Pausen später haben alle noch genü- Wasser – ganz sauber und ohne Rück- der aus – zugunsten einer Windjacke – gend „Körner“ übrig für die Abfahrt. stände. Wenn wir also genügend denn Enrico hatte nicht nur die Runde Single-Trails sind heute noch kaum da- Sauerstoff über unsere Lungen auf- sorgsam ausgetüftelt, sondern auch bei, aber sonst ist alles geboten, was nehmen und zu den Muskeln transpor- noch das perfekte Wetter bestellt. man braucht, um sich an das Gelände tieren, können wir sehr lange Leistung zu gewöhnen: steile Rampen, Stei- bringen, ohne zu ermüden. Benötigen Unsere Runde beginnt in Porlezza am ne in loser und fester Form, Wurzeln unsere Muskeln jedoch mehr Sauer- Luganer See und führt uns zum Auf- und erdiger Untergrund bis hin zur stoff als wir herbeischaffen kön- takt in einer Tagestour durch das Val Wiese. Wir haben uns wohl alle ganz nen, schalten unsere Zellen auf die Cavargna. Wer jetzt an gemütliches geschickt angestellt – denn unsere anaerobe (= „ohne Sauerstoff“) Ver- „Einrollen“ im schattigen Talgrund Guides scheinen am Abend sehr zu- brennung um, und wir produzieren denkt, landet spätestens auf dem Bo- frieden mit Blick auf die kommenden Laktat. Es fallen also Rückstände den der Realität, als Enrico die Touren- Tage. an, die in den Zellen abgelagert wer- planung austeilt: auf einem Blatt hat den und dort zur Übersäuerung des er uns die Routen der nächsten vier Am Abend kommt neben Pizza, Pas- Muskels und damit zur Reduzierung Tage skizziert einschließlich Höhen- ta und Polenta auch das ema Lac- der Intensität der Belastung führen profil. Und das verspricht Tagesetap- tatschwelle auf den Tisch. Klar ist – und obendrein liefert diese Ver- pen zwischen 1.200 Hm am ersten bald: Training ist nicht gleich Training. brennung deutlich weniger Energie. Tag und 1.500 Hm an den folgen- Man kann Koordination, Beweglich- In Ruhephasen, wenn wieder aus- den Tagen. Na dann mal auf in den keit, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer reichend Sauerstoff zur Verfügung Kampf! . . . doch Halt! Wir bekommen oder auch die Psyche trainieren. Wir steht, kann dieses Laktat wieder ab- noch eine Aufgabe mit auf den Weg: konzentrieren uns hier jedoch auf das gebaut werden. Wir benötigen also Puls nicht über 120/min. Wie soll ema Ausdauer und da unterschei- Pausen: je mehr Laktat, desto länger. denn das gehen, Konditionsaufbau det der Profi zwischen aerober und Die Grenze von aerobem zu (teilwei- und Puls niedrig halten? Die Antwort anaerober Ausdauer. „aer” steht im se) anaerobem Stoffwechsel wird auf diese Frage müssen wir auf den Griechischen für „Luft“, meint aber als Laktatschwelle bezeichnet. Durch Abend verschieben, denn nach einer den Sauerstoff, den wir mit der Luft Training können wir einerseits errei- chen, dass mehr Sauerstoff zu den Muskelzellen transportiert wird, ande- rerseits eine Verbesserung der Ener- giebereitstellung im Muskel. Beim Mountainbiken ist entscheidend, über eine gute aerobe Ausdauerleistungs- fähigkeit zu verfügen. Die Grund- lagenausdauer können wir mit der Dauermethode trainieren. Im Leis- tungssport können darüber hinaus spezifische Ausdauerfähigkeiten mit der Intervallmethode und der Wieder- holungsmethode erreicht werden. 8
Bei uns am Tisch kommt es zu einer angeregten Diskussion. Klar ist je- doch: wir wollen die aerobe Ausdau- erleistung trainieren, und wer keine Pulsuhr zur Trainingskontrolle dabei hat, muss halt immer so fahren, dass er theoretisch ohne Pausen durchfah- ren kann. Doch nun genug der eo- rie. In den nächsten Tagen ist Praxis angesagt und dabei wird jeder auch Gelegenheit bekommen, am eigenen Körper zu fühlen, was aerober und an- aerober Stoffwechsel ist – und auch, wie weit man sich von den „Mitbikern“ anstacheln lässt, an oder über seine Grenzen zu gehen. Der Zweite Tourentag führt uns zum Monte di Tremezzo (1.700 m) – be- ziehungsweise ca. 100 m unterhalb das Wetter es gut mit uns: sommer- des Gipfels vorbei. Enrico bremst die lich warm, aber meist bewölkt erleich- Mannschaft vorne aus, Jürgen sorgt tert es uns den Aufstieg. Trotzdem für Entspannung in den hinteren fließt wieder viel Schweiß. Bei der Reihen, und wir versuchen diszipliniert, Rast fällt dann die Wahl schwer: Aqua die Vorgaben an unseren Puls einzu- minerale, Bier oder doch lieber echten halten. Die 1.300 Hm bis zum Rifugio italienischen Cappuccino bzw. Latte Calbige (Venini) bewältigen alle mit Macchiato? Die Abfahrt hinunter nach Bravour. Oben weht trotz sommer- Como kommt zwar nicht ganz an die lichen Wetters ein kühler Wind, so vom Vortag heran, erlaubt dafür aber den Hafen von Bellagio. Heute ist dass ich froh bin, meine lange Hose einige herrliche Blicke über den See. In Sonntag und ganz Como scheint un- und das Fleece aus dem Rucksack Como schlägt dann die sommerliche terwegs zu sein: je nach Vorliebe auf holen zu können. Mit Polenta, Ku- Hitze voll zu – Kühlung ist angesagt: zwei Beinen oder zwei Rädern – mit chen und Kaffee werden die Energie- die einen bevorzugen die äußerliche oder ohne Motor. Die kurzen, aber reserven wieder aufgefüllt, bevor es Variante und springen in den See, oft steilen Anstiege verleiten zum auf den als „schönsten Trail der Ge- die anderen präferieren die innerliche kraftvollen Reintreten. Diese Etap- gend“ bezeichneten „Abstieg“ geht. Variante und schlagen sich zur nächs- pe wird für den einen oder anderen Und dieser hält, was er verspricht: ten Eisdiele durch. schließlich zur größten Herausfor- fast alles als Single-Trail und fahrbar Am wunderschönen Dom treffen sich derung der Tour, denn in Summe – auch für die drei Hardtailer – aber dann alle wieder – leider beschränkt kommen wir auch heute wieder auf auch so anspruchsvoll, dass alle men- sich die Besichtigung jedoch auf au- 1.500 Hm. Nach der Überfahrt mit tal ausgelastet aber zufrieden in Tre- ßen, denn inzwischen ist es schon der Fähre kommen wir in Cadenabbia mezzina am Comer See ankommen. 18 Uhr und zum Hotel sind immerhin an, wählen für die Heimfahrt jedoch Das Trainingskonzept ist aufgegan- noch 700 Hm zu bewältigen. 500 Hm den Weg über die Küstenstrasse. Zu- gen, denn keiner ist am Ende und ein davon kann man zwar auch mit einer letzt müssen wir noch einmal 200 Hm Teil der Mannschaft macht sich direkt Standseilbahn überwinden, aber was überwinden – ja, auch 200 Hm kön- nach Ankunft auf den Weg zur 4 km ein echter Mann ist… Jedenfalls ge- nen ein echter Berg sein! – bevor wir entfernten Eisdiele. In der nahe gele- nießen wir letztlich nur zu zweit die die letzte Eisdiele stürmen und das genen Pizzeria treffen sich alle wieder motorisierte Bergfahrt (für 3 € pro Per- Fahrrad anschließend zurück nach und mit Blick auf den See geht die son + 3 € fürs Fahrrad), während min- Porlezza rollen lassen. Sonne langsam unter. destens ein Teil der übrigen Mann- Und die Bilanz? Ein Plattfuß, eine ge- Der nächste Morgen beginnt mit ei- schaft die Sache mit dem anaeroben brochene Sattel-Befestigungsschrau- nem reichhaltigen Frühstück auf der Stoffwechsel testet. Der Ausblick be, ein abgebrochener Bremshebel, Terrasse des Hotels – wiederum mit vom Hotel und das Abendessen mit viel Cappuccino, diverse Kugeln Eis Blick auf den See (leider war es jedoch Blick auf den See entschädigt jedoch und am Schluss acht glückliche Ge- alle vier Tage zu diesig für schöne für vieles. sichter. Fotos). Dann rollen wir mehr oder we- niger gemütlich auf der Uferstraße bis Letzter Tourentag. Heute sieht das Wir danken unseren Guides Enrico und Argegno, bevor es in die Berge geht. Streckenprofil ganz anders aus: meh- Yogi für vier tolle Tourentage – wir Der Monte S. Bernardo ist heute un- rere kürzere Anstiege und Abfahrten kommen gerne wieder mal mit. Elke, ser Ziel und den 1.100 Hm umfassen- warten auf uns, dazwischen flowige Elke (das ist kein Druckfehler!), Erna, den Anstieg bewältigen wir beinahe Trails, alte Militärstraßen und schließ- Kurt, Uli und Helmut. schon routiniert. Auch heute meint lich die große Abfahrt hinunter an Elke Schneider 9
Touren und Kurse – Veröffentlichung und Anmeldung für 2018 Das kommende unterwegs wird Reusch wieder unser Programmheft für Raumausstattung GmbH Touren und Kurse sein. Vorab möchten wir Euch heute Unter dem Holz 27 schon über das Anmeldeverfahren 72072 Tübingen informieren. Telefon (0 70 71) 3 19 13 ĿNovember Veröffentlichung auf Telefax (0 70 71) 7 87 70 dav-tuebingen.de ohne Anmelde- möglichkeit info@reusch-tuebingen.de www.reusch-tuebingen.de ĿAnfang Dezember Verteilung und Versendung des Programmhefts 2018 Ŀ12. Dezember, ab 17 Uhr Öffnung der Online-Anmeldung der Wintertouren. Eingabe der Rechtsanwalt Familienrecht vorhandenen „Papieranmeldun- Scheidung, Unterhalt gen“ parallel zur Online-Anmel- Jochen Dieterich Vermögensausgleich, Erbrecht dung. Haftungsrecht z. B. Verkehrsunfälle, Arzthaftung Ŀ13. Dezember ab 17 Uhr Öffnung der Online-Anmeldung Am Lustnauer Tor 6 · 72074 Tübingen Arbeitsrecht für Sommertouren, Klettern Telefon 07071 / 409904 · Fax 07071 / 51583 kanzlei@ra-dieterich.de Miet- und Wohnungseigentumsrecht und Mountainbike. Eingabe der vorhandenen „Papieranmeldun- gen“ parallel zur Online-Anmel- dung. Wir möchten mit dieser Informa- tion und diesem Verfahren weiter- hin dafür sorgen, dass alle Interes- sierten eine faire Chance haben, an den gewünschten Touren und Kursen teilzunehmen. Zwei Anmerkungen: ĿĪİĨı7ĮıĮĐı:ĭĪĮį5Ī6ĭ7ı Atrium Warteliste bietet üblicherweise gute Chancen für die Teilnahme Übernahme von Atrium Ŀ7ĒĒı;ĒđďĮ7ıďĒĬı7-ıďĨ7ĮĭıďĪĮį Bauherrenaufgaben, Projektmanagement Beratungs- und GmbH frühzeitig, so dass die Interes- Dienstleistungen Dominohaus senten auf der Warteliste zum in den Bereichen Am Echazufer 24 Zuge kommen können. Leider Projektentwicklung, 72764 Reutlingen kam es auch in dieser Saison Projektsteuerung und www.atrium-gmbh.de durch allzu kurzfristige Stornie- Immobilienberatung rungen wieder mehrfach dazu, dass Touren mit ursprünglich langen Wartelisten bei der Durch- führung noch freie Plätze hatten. Euer Tourenteam 10
„Draußen ist anders!“ Bericht vom Kurs „Von der Halle an den Fels” im April am Übungsfels wiederholt. Wer wollte, konnte beim Abseilen das Gefühl luftiger Höhe an der 30 m Ostwand erleben. Nachmittags teilten wir uns wieder auf. Es gab mit dem Klettern der Gotzmannkante die Möglichkeit eine Einführung in Mehrseillängentouren zu bekommen. Alternativ konnte am Sek- tor Oswald weitere Klettererfahrung gesammelt und das Gelernte gefes- tigt werden. Herzlichen Dank an die FÜL Bärbel und John für die vielen wertvollen Tipps und Information, eure Geduld und die tolle Organisation. Ihr habt die Lust am Klettern im Freien ge- weckt! Es war ein schönes, kurzweili- ges Kletterwochenende mit einer sehr netten Gruppe! Wir haben viel gelernt und Spaß am Felsklettern bekommen. Denn: Draußen ist wirklich anders! Gunda Wolf „Draußen ist anders!“ – diese Erfah- rung konnten acht Kletterbegeisterte Ende April auf der Alb und im Donautal machen. Drei Tage vor dem Kurs gab Frau Holle alles, die Alb lag unter ei- ner weißen Decke aus 15–20 cm Neu- schnee. Die Wetteraussichten waren nicht überragend, doch es stand fest: Wir fahren trotzdem! Der volle Ein- satz der Sonne ließ bis zum Wochen- ende nur noch einzelne Schneereste überleben. Somit waren unsere ers- ten Klettererfahrungen am Fels nicht in Gefahr. Das Ziel am Samstag war der Wies- fels bei St. Johann. Nach erster Ein- führung in das Lesen der Topo bei platzbau, Fädeln und Abseilen geübt der Vorbesprechung galt es nun die bis die Köpfe qualmten und jeder die richtige Route zu finden. In zwei Grup- Knoten und Abfolgen verinnerlicht pen aufgeteilt, versuchten wir nun die hatte. ersten Routen am Fels zu erklimmen, je nach Geschmack im Vorstieg, Nach- Es folgte die Fahrt ins Donautal mit stieg oder Toprope. Erste echte He- Übernachtungsziel Ebinger Haus, dem rausforderung und großer Unterschied DAV-Haus in Hausen. Wir kochten zur Halle waren die gefühllosen Finger gemeinsam und hatten uns auch den durch den kalten Fels. Das sollte aber leckeren Kuchen redlich verdient. im Laufe des Tages besser werden, Am Sonntag weckte uns die Sonne, die Temperaturen stiegen. und wir freuten uns auf einen Tag Nachmittags wurden mit Hilfe von am und um den Stuhlfels. Zunächst Trockenübungen emen wie Stand- wurden Standplatzbau und Abseilen 11
So macht Wandern Spaß! Kulturwandern im Vinschgau vom 13.–17. Juni 2017 Auf dem Meraner Höhenweg Wir erlebten diesmal das alternative Peter. Nach einer kleinen Stärkung Glurns, der kleinsten Stadt Südtirols Kulturprogramm im Vinschgau – also in unserem Quartier, dem Gasthof mit seiner noch vollständig erhalte- nicht nur Essen, Trinken und Seilbahn Stern, ging es in Wanderschuhen los: nen Stadtmauer und vielen schönen fahren. Der Reihe nach: Vorbei an einem Kneippbecken ging Laubengängen. Da es am Vormittag Susanne Küchler hat wieder ein sehr es steil bergauf. Wir erreichten bald regnete, verschoben wir unser Wander- abwechslungsreiches Programm un- einen erfrischend kühlen Waalweg programm auf den Nachmittag: Von ter dem Titel „Kulturwandern” zusam- und wanderten über den Nauhof zu Schluderns aus ging es zunächst steil mengestellt. Unsere Gruppe traf sich einem Aussichtspunkt mit einem bergauf, bis wir den Berkwaal erreicht am Dienstag, 13. Juni gegen 13 Uhr in wunderbaren Blick auf Prad und das hatten. Wir folgten diesem Waal in Prad. Schon bei der Anreise über den obere Vinschgau. Abends stand das Richtung Matsch bis zu einer rauschen- Reschenpass zeigte sich das Vinsch- erste kulturelle Highlight auf dem Pro- den Klamm, überquerten dann den wil- gau von seiner besten Seite: Sehr gramm: Exzellente südtiroler Küche den Saldurbach und wanderten über sonnig und warm und mit Blick aufs mit Knödeln und Apfelstrudel oder als den Leitenwaal zurück nach Westen. Ortlermassiv. Alternative Pizza vom Feinsten. Susanne informierte uns während Zu unserer Gruppe gehörten Su- Am nächsten Morgen besichtigten dieser Tour über die Bedeutung der sanne und Matthias, Renate und Mi- wir die beeindruckende Churburg in mittelalterlichen Waale: Ohne eine chael, Monika, Ute, Gabi, Susanne, Schluderns und ergänzten dann unser verlässliche Wasserversorgung wäre Christine, Sabine sowie Gudrun und Kulturprogramm mit einem Besuch in in dieser oft sehr sonnenreichen und trockenen Alpenregion eine landwirt- schaftliche Nutzung nur begrenzt möglich. Am späten Nachmittag reichte es noch für einen Besuch des moder- nen Naturparkhauses Aquaprad mit zahlreichen Fischen und Amphibien. Anschließend ging es zum Forellenes- sen bei den Fischerteichen von Prad, wo wir auf einer Terrasse über dem Wasser Aussicht auf See und Berge genossen. Am Donnerstag fuhren wir bei sehr sonnigem und heißem Wetter mit der Vinschgauer Panoramabahn nach Kastelbell und wanderten entlang des Schnalswaals zu Reinhold Messners Gruppenbild am Berkwaal 12
Sommersitz Schloss Juval. Selbst- verständlich besichtigten wir dieses Schloss und bewunderten die zahl- reichen Kunstschätze aus Tibet und vielen privaten Reiseutensilien und persönlichen Andenken von Reinhold Messner. Direkt anschließend kehrten wir im Gasthaus Schlosswirt ein – einem sehr schönen Bergbauernhof unterhalb des Schlosses – und genos- sen ausgezeichnete südtiroler Spezia- litäten. Wunderbare Ausblicke auf das Schnalstal und ein Gläschen Riesling Tibetanischer Kunstschatz Fröhliche Rast unterhalb von Schloss Juval aus dem Hause Messner ergänzten sich hier wunderbar. Als letzte Wande- bauernhofs mit phantastischen Aus- Uns bleiben viele Erinnerungen an rung hatte Susanne einen Abschnitt blicken auf Meran und die Dolomiten. wunderschöne Wanderungen, ein at- des Meraner Höhenwegs für uns aus- Bei der Rückfahrt mit der Vinschgau- traktives Kulturprogramm und an eine gesucht. bahn konnten wir unsere beiden letz- sehr harmonische Gruppe, in der auch Zur Anreise nach Naturns nutzten wir ten Wanderungen und das Schloss Ju- viel gelacht wurde. Wir alle möchten wieder die schöne Vinschgaubahn val nochmals vom Tal aus betrachten. uns bei Susanne Küchler und Monika (dank unserer Vinschgaucard kosten- Abends gab‘s wie üblich ein gemüt- Här herzlich bedanken. Die Reise war los). Die Seilbahn Unterstell brachte liches und langes Beisammensein auf bestens organisiert und betreut, das uns nach oben auf den Naturnser der Terrasse des Gasthofs Stern, aber Programm überaus vielseitig, die Un- Sonnenberg, wo wir bis nach Gig- auch Wehmut, da am nächsten Mor- terkunft sehr empfehlenswert. gelberg wanderten. Überall tolle gen die Heimreise anstand. Darum Unser Fazit: So macht das Wandern Ausblicke, albernes Schaukeln auf hieß es am Samstag Abschied neh- einfach Spaß, wir alle freuen uns auf einer Hängebrücke, Durchquerung der men. Leider blieben auch die Wander- ein nächstes Mal. 1.000-Stufen-Schlucht und Einkehr schuhe einer Teilnehmerin in Südtirol Text: Peter und Gudrun Kienzle auf der Sonnenterasse eines Berg- zurück. Fotos: Susanne Küchler Ingenieur- und Meisterbetrieb der Innung Beratung, Planung, Ausführung, Instandhaltung Gebäude-, Elektro-, Sicherheits- und Energietechnik „…denn wir bieten mehr als Steckdosen.“ *PE+ Handwerkerpark 9, 72070 Tübingen Tel.: 07071 943800, Fax 07071 49449 www.elektro-kuerner.de 13
Geburtstage Zum Geburtstag im 4. Quartal 2017 wünschen wir alles Gute, 70. GEBURTSTAG Heidrun Oberndörffer, Tübingen Gesundheit und noch Wolfgang Ebel, Bisingen Rotraud Schulz, Kirchentellinsfurt viele schöne Jahre Hans Eipper, Herrenberg Hartmut Weber, Kasendorf Sigrid Gallmayer, Tübingen in der Sektion Tübingen. Annemarie Geiger, Meersburg 75. GEBURTSTAG Ulrike Geisel, Mössingen Klaus Barenthin, Königsbach-Stein Wolfgang Keiss, Tübingen Ernst Eissler, Mössingen Rainer Kerst, Tübingen Christiane Ganzer, Tübingen Beat Kickhöfen, Tübingen Dr. Siegfried Hahn, Münsingen 80. GEBURTSTAG Wolfgang Klink, Ebhausen Dr. Susanne Handtmann, Tübingen Wiltrud Bälz, Tübingen Dr. Karl König, Tübingen Wolfgang Heck, Tübingen Rosemarie Beck, Eningen Justus Lamprecht, Dußlingen Renate Köhler, Ammerbuch Roland Behnisch, Giengen an der Brenz Hans Walter Maier, Tübingen Prof. Siegfried Mickeler, Schweinfurt Ruth Bock, Kirchentellinsfurt Rudolf Merten, Tübingen Maren Pösl, Böblingen Margot Fritz, Tübingen Wolfgang Meyer-Toedten, Leutkirch Peter Roeder, Tübingen Klaus Habermeier, Sinsheim Dr. Ursel Helms, Tübingen Georg Maurer, Herrenberg Heidi Odenwald, Mössingen Manfred Pfeiffer, Tübingen 85. GEBURTSTAG Gerhard Gänzle, Kirchentellinsfurt MU E & Willy Haiss, Nagold Dr. Peter Roessler, Bergisch-Gladbach BLE GbR ING Heinz Walker, Kusterdingen Die Zimmerei zwischen Alb & Schönbuch . . Musse & Blessing GbR Hinterweilerstr. 43 72810 Gomaringen Tel. / Fax: 07072 - 505481 e-mail: musse-blessing@gmx.de 14
Baufortschritte auf der Tübinger Hütte Nachdem in der Kalenderwoche 21 in diger, etc.), Martin Netzer (Bürger- Tübingen ein sommerlicher Tempera- meister von Gaschurn), unser Pächter turrekord nach dem anderen erreicht omas Amann und der Projektbeauf- worden war, freuten sich die Projekt- tragte Ernst Pfeifer. beteiligten von „Tübingens höchster Nach der Begrüßung hieß es dann Baustelle“ schon auf die anstehende also „auf zur Hütte“. Denn bei der “Au- Reise zu unserer winterlich anmuten- genscheinsverhandlung” geht es – wie den Tübinger Hütte. Das zumindest der Name eben schon sagt – darum, versprachen die von unserem Archi- dass die Sachverständigen ihre Bau- tekten Ernst Pfeifer zugesandten auflagen an Hand der „in Augenschein Bilder von der Tübinger Hütte, die er genommenen Hütte“ formulieren. am Donnerstag, 25.05.2017 (Christi Der Aufstieg mit 15 Mann zur Tübin- Himmelfahrt), an der Hütte aufneh- ger Hütte erfolgte dank der heißen men konnte. Temperaturen der vorangegangenen Der Anlass der Reise war die von der Tage und den dadurch weitgehend Bezirkshauptmannschaft Bludenz ein- zurückgegangenen Schneefeldern berufene „Augenscheinsverhandlung“. ohne Probleme. Oben angekommen Die Bauverhandlung sollte am 31.05. stellten wir das gesamte Projekt an- 2017 mit allen zuständigen Sachver- hand der Baupläne noch einmal dar, ständigen stattfinden, natürlich auf um danach gemeinsam in der Hütte der Tübinger Hütte. die kritischen Punkte durchzugehen. So kam es also, dass wir (Hans Rei- Danach kamen die Sachverständigen bold, Dieter Porsche, Dirk Anhorn und bei bestem Wetter auf der Terrasse Matthias Kohlenberger) uns am Mitt- zusammen und durften ihre Auflagen woch um 9 Uhr am großen Parkplatz zu Protokoll geben. in Gaschurn trafen, und der Verhand- Wir freuen uns, Euch hiermit mitteilen lungsleiter Peter Juffinger alle Anwe- zu können, dass unser Projekt mit klei- senden offiziell begrüßte. nen Änderungen akzeptiert worden Dies waren neben den acht Behör- ist, und wir bald unsere bewilligte Ver- denvertretern und Sachverständigen handlungsniederschrift in den Händen (bspw. Brandschutzbeauftragter, Ar- halten werden! beitsinspektor, Seilbahn-Sachverstän- Matthias Kohlenberger 15
Unser treuer Bergkamerad Wolfgang Bodmer ist am 12. Mai 2017 verstorben. Er hat 1965 die Bezirksgruppe Hechingen mitbegründet, er war unser erster ausgebildeter Hochtourenführer, in seinem „Stüble“ wurden jahrelang Gruppenstunden gehalten, wir waren mit ihm auf vielen, vielen Berg- und Skitouren unterwegs, wir saßen mit ihm in vielen gemütlichen Hüttenstunden beisammen. Lieber Wolfe, von Herzen Dank für Deine große Kameradschaft, für Deine bedingungslose Hilfsbereitschaft, für die Weitergabe Deiner Bergerfahrungen an die Jüngeren, für die vielen gemeinsamen Erlebnisse! Wir werden Dir ein kameradschaftliches, ehrenvolles Andenken bewahren Deine Bergkameraden vom Deutschen Alpenverein Bezirksgruppe Hechingen Vortrag von Sabine Ment, offizielle Aspromonte-National- parkführerin und gebürtige Schweizerin. Nahezu unbekannt ist der Aspro- monte-Nationalpark an der südlichs- ten Spitze Italiens mit seinen knapp 65.000 Hektar. Karge Mittelmeervegetation an der Küste und beinahe ausgetrocknete Aspromonte – Flussbette stehen im Kontrast zu den schier endlosen Buchenwäldern der Berg und den unzähligen Wasserfällen in der Höhe. Und auf der höchsten Spitze, dem Montalto (1.956 m), im Mittelmeer liegt bis Ende Mai Schnee. In eini- gen Dörfern im Süden des Parks sprechen die Leute noch heute griechisch... 21.11.2017 um 19:30 Uhr im Vortragsraum DAV Boulderzentrum B12 Bismarckstr. 142 72072 Tübingen Unkostenbeitrag 3,- € 16
Große Zahlen im größten Verein Tübingens Der Deutsche Alpenverein Sektion Tübingen lädt zur ordent- lichen Mitgliederversammlung „Die Zusammenarbeit zwischen den Organisationsstrukturen zu schaffen. Tübingens höchste Baustelle, Zuständigen der Sektion und den Be- Zusätzlich dazu gibt es noch die Grup- Sport- und Mitgliederentwicklung treibern des B12 funktioniert seit der pen speziell im Jugendbereich, der sowie gestiegene Anforderungen Eröffnung reibungslos“, berichtet Die- von 56 JugendleiterInnen und Trainer- an das Ehrenamt sind nur einige ter Porsche, 2. Vorsitzender der Sekti- Innen mit Leben gefüllt wird. der angerissenen emenfelder im on in seinem Geschäftsbericht. Rahmen der Mitgliederversammlung der Sektion Tübingen. Das liegt sicherlich auch an der Perso- Tübingens höchste Baustelle nalie des hauptamtlichen Geschäfts- führers Matthias Kohlenberger, der Was die Sektion in 2017 besonders Zahlreiche Mitglieder sind am Freitag, beschäftigen wird, ist die Sanierung seit Oktober 2015 den Vorstand in den 12. Mai, im Feuerwehrhaus Tü- der 1908 erbauten Tübinger Hütte. seinen vielfältigen Führungs- und Ent- bingen zur alljährlichen Mitgliederver- Hüttenreferent Winfried Epple erklärt wicklungsaufgaben entlastet und be- sammlung erschienen, um kurzweili- die Wichtigkeit des Energiekonzepts rät. Mit der überleitenden Frage des gen Geschäftsberichten zu lauschen, bei der anstehenden Renovierung der 1. Vorsitzenden „Bist du gut ange- die die Vielfalt des größten Vereins in Hütte, um diese langfristig zu erhal- kommen?“ erklärt Matthias, dass es Tübingen darstellen. Hans Reibold, der ten. Die Projektgesamtkosten belau- ihn einiges an Zeit gekostet hat, die 1. Vorsitzende der Sektion, betont vor fen sich auf ca. 1 Million Euro. Komplexität einer solchen Organisa- allem die vielen Aktivitäten rund um tion zu verstehen. So war es schon das 125-jährige Jubiläum der Sektion allein eine Herausforderung, die 150 im Jahr 2016 unter dem Motto „Men- Ein großer Verein mit großen Zahlen ehrenamtlich Aktiven kennen zu ler- schen und Berge begegnen sich“. Ein nen und selbst das sei ihm noch nicht besonderer Höhepunkt des Festjah- Beim darauffolgenden Haushaltsplan komplett gelungen. Aber „Ja“, er ist res war der Tag der offenen Tür in der für das Jahr 2017 werden die Dimen- angekommen, bestätigt Matthias Geschäftsstelle mit einer Festrede sionen des zuvor genannten Projekts Kohlenberger. Er fühle sich wohl und des Tübinger OB Boris Palmer und deutlich. Die Tübinger Hütte bedeutet sei voller Motivation, die anstehen- der anschließend – entsprechend den für das Jahr 2017 einen finanziellen den Aufgaben der kommende Jahre Sektionsfarben – sich durch die Stadt Mehraufwand von 550.000 €. anzupacken und die Sektion Tübingen ziehende „grüne Faden“ bis zum sekti- in enger Zusammenarbeit mit den Eh- Weiterhin erwartet die Sektion leicht onseigenen B12 Kletter- und Boulder- renamtlichen zu gestalten und voran- gestiegene Aufwendungen im Bereich zentrum. zubringen. der Personalkosten, was u.a. mit der Überhaupt geht es seit der Eröffnung Entscheidung zur Beschäftigung ei- des B12 ziemlich steil bergauf. Dies Daraufhin berichtet der 2. Vorsitzende nes FSJ’lers ab September 2017 zu- bestätigt die Wichtigkeit der Ent- Dieter Porsche über das, was den Vor- sammenhängt. scheidung zum Bau des B12, die vor stand im vergangenen Jahr auf seiner jährlichen Klausurtagung beschäftigt Im Anschluss wird Hartmut Weber, der einigen Jahren von eben dieser Mit- hat: Wie wirken sich externe Verän- als Ausbildungsreferent von 1989–2004 gliederversammlung getroffen wurde. derungen im Spitzensport (Anm. d. ehrenamtlich tätig war, für seine be- Die Sektion hat seit der Eröffnung des Red.: Klettern ist bei den olympischen sondere Leistung für die Sektion mit der B12 im Jahre 2014 einen Mitglieder- Spielen 2020 olympisch) auf das Ver- Ehrennadel geehrt. Dieter Porsche zuwachs von über 20% verzeichnen einsgeschehen aus? Wo geht die ge- bereichert die Laudatio mit authenti- können. Mit über 10.000 Mitgliedern sellschaftliche Breitensportentwick- schen Bildern von vielen Kursen im Ge- ist die Tübinger Sektion also der größ- lung hin? Was ist ehrenamtlich noch birge von „damals“, die er an der Seite te Verein der Stadt. leistbar? von Hartmut miterlebte. Die Sektion Dass das B12 gut läuft, hat die DAV bedankt sich für den unermüdlichen Sektion Tübingen sicherlich auch der Ehrenamtlich geleistet wird bspw. die Einsatz im Bereich der Ausbildung Motivation und Empathie der Betrei- Betreuung und Organisation von über und die Vorbildfunktion für eine ganze ber Manne Aberle und Andi Hartmann 30 verschiedenen Gruppen, die vielfäl- Epoche von aktiven Bergsteigern in zu verdanken, die in ihrem Geschäfts- tige Interessen abdecken: Eltern-Kind- der Sektion. Das von ihm eingeführte bericht über erneut gestiegene Ein- Bouldern, das Alpin-Team, Neckarblo- Ausbildungskonzept hat auch heute trittszahlen berichten und deren An- cker, Wegewarte, etc. Auch hier macht noch weitgehend Bestand. spruch, ein authentischer Treffpunkt sich das Wachstum der letzten Jahre für die Kletter- und Boulderszene in bemerkbar und es geht darum, an der Waltraud Geiselhart, Dieter Porsche, und um Tübingen zu sein. einen oder anderen Stelle einfachere Matthias Kohlenberger 17
Wintereröffnungs- Abfahrt: 6 Uhr am Omnibusbahnhof Tübingen Fahrtkosten: 30 Euro Erwachsene/50 Euro Nichtmitglieder fahrt zum Haus 15 Euro Jugendliche bis Jg. 1999/25 Euro Nichtmitglieder Matschwitz Übernachtung inkl. Halbpension und Kurtaxe: Hüttenzimmer: Erwachsene: 57 Euro/62 Euro Nichtmitglieder am 16./17.12.2017 Kinder bis Jg. 2005: 32 Euro/37 Euro Nichtmitglieder Familien- Erwachsene: 65 Euro/70 Euro Nichtmitglieder Komfortzimmer: Kinder bis Jg. 2005: 38 Euro/43 Euro Nichtmitglieder Vergünstigte 2-Tages-Skikarte. Mitglieder bitte den DAV-Ausweis mitbringen. Anmeldungen online unter www.dav-tuebingen.de oder schriftlich in der Geschäftsstelle. Bitte angeben: Reisebus gewünscht oder Selbstfahrer? Hütten- oder Komfortzimmer gewünscht? Es können evtl. nicht alle Wünsche erfüllt werden. Teilnahme von Jugendlichen unter 18 Jahren ohne erwachsene Begleitung bitte mit der Geschäftsstelle absprechen. Ihr Profi für: Malerarbeiten / Stuckateurarbeiten Maler Lackierarbeiten / Wärmeschutz Stuckateure Schimmelsanierung Trockenausbau Lackierer ... Fassadensanierung Innen- und Außenputz Raumdesign / Bautrocknung Reutlingerstr. 11 Daimlerstr. 8 Tel. 07071/913961 Tel. 07129/92830 Fax 07071/913962 Fax 07129/928322 info@maler-allramseder.de www.maler-allramseder.de %$'+(,=81*)/$6&+1(5(, 18
Panoramatour über den Bachtel 1.115 Meter Gipfelhöhe klingen nicht schneiten Alpenhauptkamm immer vor einer Quetschstelle zum Hindurch- nach einem respektablen Ziel, aber die Augen zu haben – und vom Bachtel- zwängen. Mitwandernden der Eingehtour auf turm eine perfekte Rundumsicht. Endziel war der Bahnhof Wald. Denn den Bachtel merkten gleich, dass eine Und der Weg selbst bot Einblicke in die Anreise per Auto hatte schon di- geringe absolute Höhe nichts heißen die so perfektionierte Schweizer Kul- rekt hinter Schaffhausen geendet, muss. Kaum hatten sie den Bahnhof turlandschaft, senkte sich zu einer dann waren alle mit einer Tages- Bauma im schweizerischen urgau Höhle samt Wasserfall, in der einst netzkarte des Züricher Verkehrsver- verlassen, ging es einen Traktorweg verfolgte Wiedertäufer ihr Versteck bundes unterwegs. Auf der Rückfahrt hoch, der mehr eine Direttissima war hatten, nahm dann eine 170-Höhen- von Wald musste viermal umgestie- und fragen ließ, wer sich da mit sei- meter-Direttissima auf aufwändig in gen werden, meist mit zwei oder drei nem Gefährt runtertraut. den Hang gelegten Holztreppen und Minuten Übergang. Kein Problem in Egal: Die steil eingeschnittenen Täler kam auch am Bachtelspalt vorbei, ein- der Schweiz – versuche das mal einer des urgaus fordern also ordentlich er Schlucht durch den Nagelfluh, mit bei der Deutschen Bahn! im Anstieg (und der Abstieg wird Wolfgang Albers dann auch gleich mal muskelkater- verdächtig). Aber der sportliche As- pekt war ja nicht der Hauptgrund für diese Tour. Oben auf den Höhen ging es über einen langgestreckten Kamm – eine Via Alta Panoramica per excellence. Und weil entgegen einer desaströsen Wettervorhersage das Zocken mit dem Wettergott erstaunlich viel Sonne und eine schöne klare Sicht bescherte, kam die Gruppe in den Genuss, das Zürcher Seenland und den tiefver- 19
Bouldern im Odenwald Mai 2017 Wir trafen uns alle zusammen am hatten, war äußerst praktisch, und verschiedensten Problemen, jeder sei- Samstagmorgen um 8 Uhr in Tübin- wir konnten einige sehr verschiedene nem eigenen Level entsprechend. Mir gen, um von dort aus gemeinsam Boulder austesten. Nach ein paar fiel aber auf, dass wir uns am zweiten mit dem Auto zum Felsenmeer im Stunden kamen alle wieder zusam- Tag noch einmal deutlich intensiver Odenwald zu fahren. Die Gruppe war men, um noch einmal zusammen ein mit verschiedenen Problemen be- nicht sehr groß, wir waren nur zehn Problem anzugucken. Ingrid und Ralf schäftigten, was für einige einen sehr Leute, was sich aber im Laufe des schlossen den Tag mit einer kleinen lehrreichen Tag bedeutete. So konnte Wochenendes als äußerst angenehm Tour des umliegenden Sektors ab, um man am Ende nach mehreren Stunden und passend für diesen Boulder- ein paar Optionen für den nächsten am Fels deutlich spüren, was man die trip herausstellen sollte. Wir kamen Tag vorzustellen. letzten Tage getan hatte. einwandfrei durch und waren zwei Danach ging es mit dem Auto zum Zusammenfassend war der Boulder- Stunden später am oberen Ende des Campingplatz. Eine 20-minütige Fahrt ausflug in den Odenwald ein voller Felsenmeers. Nach einem kurzen durch die Odenwaldregion zum schönen Erfolg. Nicht nur, weil das Wetter so Fußweg zum ersten Sektor und einer „Nibelungen-Camping”. Nachdem alle gut hielt, und die Region auch optimal kleinen Einweisung, besonders zu den ihre Zelte beziehungsweise ihre Autos war, sondern weil die kleine Gruppe Eigenarten des Boulderns am Fels, hergerichtet hatten, machten wir uns jedem eine sehr intensive Erfahrung konnte es auch schon losgehen. auf zu einem geselligen Spaziergang am Fels ermöglichte. Ein wunderbarer Es gab eine Vielzahl von verschieden durch das kleine Städtchen Fürth im Einstieg zum Klettern draußen. schweren Bouldern, ohne dass man Odenwald und einem gemeinsamen Text: Liam Bowes weit laufen musste. Wir versuchten Abendessen. Fotos: Liam Bowes und Ingrid Teufel uns an sehr verschiedenen Routen. Den nächsten Tag begannen alle zu- Das Tempo war sehr angenehm und sammen mit einem Frühstück und dem jedem war es möglich, sich selbst auf anschließenden Zusammenpacken der die verschiedenen Boulder einzustel- Schlafunterkünfte. Wir hatten im len und sie so oft man wollte zu Laufe des letzten Abends gemeinsam probieren. Dies machte das Ganze entschieden, den zweiten Tag nicht sehr spaßig, da viele der Teilnehmer wieder beim Felsenmeer zu verbrin- zum ersten Mal am Fels boulderten. gen, sondern diesmal ein Boulderge- Zwischendurch gab es immer wieder biet nahe Lindenfels aufzusuchen. nützliche Tipps von den beiden Orga- Das Wetter war auch sehr vielverspre- nisatoren Ingrid Teufel und Ralf Heine. chend, und so machten wir uns um Die ersten Stunden vergingen schnell, kurz nach 9 Uhr auf. und auch ein klein wenig Regen konn- Beim Lindenfelser Sektor angekom- te die Stimmung nicht trüben. Bald men, wurde sofort klar, dass dieses darauf war es Zeit für eine Mittags- Gebiet noch einmal eine Abwechslung pause. zum Vortag bot: Das Terrain war hier Nach der Pause trennte sich die Grup- sehr abschüssig und es gab wieder pe, und man versuchte ein paar an- ein sehr breites Angebot an Boulder- dere Boulder zu erschließen. Der problemen auf relativ kleiner Fläche. Kletterführer, den wir dabei zur Hand Wieder versuchte die Gruppe sich an 20
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