Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 3 September 2017

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Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 3 September 2017
126. Jahrgang
         Heft 3
                       Sektion Tübingen
September 2017         des Deutschen Alpenvereins
www.dav-tuebingen.de
Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 3 September 2017
Vertrauen
             ist einfach.
                                                Wenn man Finanzpartner hat,
                                                auf die man sich
                                                immer verlassen kann.

                                                Sprechen Sie mit uns.

                                                          Wenn‘s um Geld geht

                         www.ksk-tuebingen.de

Umschlag 3-2017.indd 2                                                          27.08.2017 10:53:57
Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 3 September 2017
Wagnis – Risiko – Vernunft
                                                 Liebe Bergfreundinnen und Bergfreunde,
                                                 zum 60. Gedenktag an Hermann Buhl fand am
                                                 Dienstag, den 27. Juni, im Rahmen des 2. Alpinen
                                                 Philosophicum im Bergsteigerdorf Ramsau ein
                                                 Symposium zum ema „Selbsteinschätzung im
                                                 Bergsport“ statt.

                                                 Dieses ema wurde zunächst von Prof. Dr. Bern-
                                                 hard Streicher aus psychologischer Sicht beleuch-
                                                 tet. Welches Bild das Bergsteigen derzeit vermit-
                                                 telt, stand dabei im Mittelpunkt des Vortrages
                                                 und mündete in eine Aufforderung zu einer neuen Risikokultur. Dabei hat sich das
                                                 vorherrschende Heldenepos mit ungewöhnlichen Herausforderungen und die Ge-
                                                 fahr des Scheiterns gegenüber früher nicht geändert. Die allgegenwärtige Gefahr,
                                                 die Eigenverantwortung und die Freiheit ohne Kontrolle von Dritten nimmt dabei
                                                 eine zentrale Rolle ein. Neben der niedrigen Zugangshürde zum Bergsport ist auch
                                                 die vermittelte Sicherheitskultur „Alles ist sicher und kann von jedem ausgeübt
Nachrichten der Sektion Tübingen
des Deutschen Alpenvereins                       werden“ nicht zielführend. Vielmehr ist es aus seiner Sicht eine vernünftige Selbst-
126. Jg., Heft 3/2017                            einschätzung und eine selbstbestimmte und eigenverantwortliche Definition nötig,
Herausgeber: Sektion Tübingen,                   welches Risiko der Einzelne einzugehen bereit ist. Der Mensch hat ohnehin eine
1. Vorsitzender: Hans Reibold
BG Hechingen, 1. Vorsitzender: Walter Müller
                                                 hohe Kompetenz, um eigenverantwortlich gute Entscheidungen in unsicheren
                                                 Situationen zu treffen, wenn das notwendige Wissen und die Erfahrung vorhanden
Geschäftsstelle der Sektion Tübingen
Anschrift (Herausgeber und Redaktion)            sind.
Kornhausstraße 21, 72070 Tübingen
Tel.: 07071 23451, Fax: 07071 252295             Im Anschluss zeigte Christoph Hummel (Sicherheitsforschung des DAV) anhand
Geschäftsführer: Matthias Kohlenberger           der aktuellen DAV-Unfallstatistik den starken Anstieg der Rettungseinsätze auf-
Leiterin der Geschäftsstelle: Bärbel Morawietz
Mitarbeiterin der Geschäftsstelle: Bärbel Frey   grund von Blockierung, Erschöpfung und Dehydrierung. Mit einer veränderten Risiko-
E-Mail: info@dav-tuebingen.de                    kommunikation und besseren Tools zur Selbsteinschätzung hatte sich Hansi Stöckl,
Internet: www.dav-tuebingen.de
                                                 Leiter der Bergschule Watzmann, intensiv befasst. Er definierte die Anforderungen
Öffnungszeiten:
Di/Fr         10:00 – 11:30 Uhr
                                                 für eine Tour mit einem Wert, der die Gesamtschwierigkeit darstellt. Dieser Wert
Di/Do         17:00 – 19:00 Uhr                  errechnet sich aus der Einstufung in den Bereichen Kondition, Technik, alpine Erfah-
Sa            11:30 – 13:00 Uhr
                                                 rung und Herausforderung/Risiko am Berg. Aber auch mit diesem ausgeklügelten
Bibliothek Do 17:00 – 19:00 Uhr
Vereinsheim: Krumme Brücke
                                                 System ist es häufig nicht ausreichend möglich, die Ernsthaftigkeit einer Tour für
Kornhausstr. 21, 72070 Tübingen                  Nicht-Insider verständlich und nachvollziehbar darzustellen.
Stammtisch: Mi (ungerade Woche) 20:30 Uhr
Bankverbindung:                                  In der Abschlussdiskussion wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es keiner
IBAN: DE18 6415 0020 0000 0472 52                weiteren Regulierung bedarf. Vielmehr sollte jeder eigenverantwortlich mit der
BIC: SOLADES1TUB
                                                 vorhandenen Freiheit umgehen. Mit zielgerichteten Ausbildungsangeboten sollte
Redaktion/Layout/Druck:                          vielmehr die Entscheidungskompetenz der Bergsteigergemeinschaft weiter ver-
Redaktionsteam:
Redaktion@dav-tuebingen.de                       bessert werden. Hier ist unsere Sektion mit ihren umfangreichen Ausbildungs-
Anzeigenleitung: Bärbel Morawietz                angeboten sicherlich gut aufgestellt.
Herstellung: Druckerei Maier, Rottenburg
Erscheinungsweise: vierteljährlich,              Die Podiumsdiskussion am Abend mit dem ema „Extrembergsteigen gestern
Heft 4/2017 erscheint als Programmheft im        und heute“ wurde mit Peter Habeler und Ines Papert geführt. Anwesend waren
Dezember 2017
Redaktionsschluss für Heft 1/2018:               auch Hermann Buhls Frau, die beiden Töchter und der Weggefährte Kurt Dimberger.
31.12.2017
Bezugspreis: 1 Euro/Ausgabe, im Mitglieds-       Ines Papert betont, dass das Bergsteigen sehr vielseitig geworden ist. Es gibt
beitrag enthalten.                               für sie „kein richtig und falsch“. Die Regeln setze sich jeder selber. Peter Habeler
Manuskripte werden gern entgegengenom-           ermutigte das Publikum zum „einfachen Bergsteigen“, etwa schönen Dreier- und
men. Mit der Einsendung gibt der Verfasser       Vierertouren. „Die Normalität braucht es immer noch. Die ist immer noch das Beste.“
die Zustimmung zur Veröffentlichung und
zur redaktionellen Bearbeitung. Artikel, die     Auf meine Frage „Wo entwickelt sich die Spitze hin?“ waren sich die beiden
mit Namen gekennzeichnet sind, geben nicht       Extremkletterer einig, dass sich Bergsteigen nicht für Rekorde eignet.
unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Die Nachrichten und alle darin enthaltenen                                                     Euer Dieter Porsche, 2. Vorsitzender
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
schriftlicher Genehmigung durch den Verein.

Titelbild: Blick auf Arco am Gardasee vom
Klettergarten Belvedere aus.
Foto von Matthias Kohlenberger

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Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 3 September 2017
Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 3 September 2017
Tourenberichte
     Lawinenrettung in zwölf Minuten –
     Skitouren-Basiskurs der Sektion                             4
     Naturkundliche Exkursion in den Nationalpark
     Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer                         6
     Skihochtourenkurs Ötztaler Alpen                            7
     Panorama-Bike-Runde am Comer See                            8
     Draußen ist anders! – Kurs „Von der Halle an den Fels”     11
     So macht Wandern Spaß! – Kulturwandern im Vinschgau        12
     Panoramatour über den Bachtel                              19
     Bouldern im Odenwald                                       20
     Skitouren im Juni – etwas ganz Besonderes!                 21
     Bezirksgruppe Hechingen – Familienausfahrt in die Pfalz    23
     Bezirksgruppe Hechingen – Pfingstfreizeit am Lago di
     Mergozzo                                                   24
     Fels-Exkursion der Sektion nach Arco im Trentino           25
     Radtour mit Wildkräuterführung                             29
     Skitouren um den San Bernardino                            30
     Wintertraum im Isarwinkel                                  33
     Biwakgeschichten Teil 6 – Luxus-Biwak im Jungfraujoch      35
     Die Gorillas in Fontainebleau                              39

Interessantes aus Verein und
Geschäftsstelle
     Touren und Kurse – Anmeldungen für 2018                    10
     Geburtstage im 4. Quartal 2017                             14
     Baufortschritte auf der Tübinger Hütte                     15
     Nachruf Wolfgang Bodmer                                    16
     Vortrag: Aspromonte – der Berg im Mittelmeer               16
     Bericht über die Mitgliederversammlung der Sektion         17
     Wintereröffnungsfahrt zum Haus Matschwitz                   18
     Wintertourenvorstellung 2018                               27
     Horizonte erweitern... im Ehrenamt bei der Sektion Tübingen 27
     Nachruf Kurt Engel                                         28
     Landart-Workshop                                           28
     Mit Bus und Bahn in die Berge                              32
     Naturschutztagung 2017 des DAV Landesverbandes             32
     Suchbild Eugen Albrecht                                    36
     Danke an ein tolles Team                                   37
     „querbeet” – Infos aus dem Referat „Natur und Umwelt”      40

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Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 3 September 2017
Lawinenrettung in zwölf
                                          Minuten und zum
                                          Entspannen in den Hot Tub

Der Skitouren-Basiskurs der Sektion       te Platz gefunden habe. Dieses erste      nicht nur vom Anblick der umliegen-
war der optimale Start in die Saison,     Tourenwochenende ohne „Beistand“          den schweizer- und österreichischen
hat bei mir das notwendige Funda-         durch DAV-Experten ist der krönen-        Gipfel (am bekanntesten wohl die pro-
ment für selbstständige Touren und        de Abschluss einer Saison, in der ich     minente Sulzfluh), sondern auch von
Freeride-Abenteuer gelegt – und           vor allem eines wollte: lernen. Und ich   gediegener Hüttenatmosphäre und –
überhaupt erst richtig das Tourenfie-      wäre sie nicht angegangen ohne den        wohl einzigartig – einem feuerbeheiz-
ber geweckt.                              Skitouren-Basiskurs der Sektion im        ten Hot Tub unter freiem Himmel.
                                          Rucksack – und um den geht es hier
                                          eigentlich.
Es ist der 9. April, die Sonne steht      Eigentlich wollte ich gar nicht recht
im Zenit, und ich am bisherigen Hö-       ins Tourengehen einsteigen. Zu an-
hepunkt meiner noch sehr knapp be-        strengend, zu ausdauerorientiert, zu
zifferten Skitourenerfahrungen: Auf        wenige Abfahrten auf zu viel bergauf.
dem Großen Drusenturm, fast auf der       Doch fürs Freeriden wollte ich mich
Grenze zwischen Schweiz und Öster-        in Lawinenkunde schulen – und wer
reich, Rätikon, 2.830 Meter ü.d.M. Ja,    weiß, vielleicht würde ich ja doch noch
eigentlich ist es schon etwas spät am     etwas mehr Skitourenblut lecken?
Tag für diesen Gipfel um diese Jahres-
                                          Vom 10. bis 12. Januar fuhren wir,
zeit und ein wenig komme ich mir doch
                                          eine krankheitsdezimierte Gruppe von
wie der Anfänger vor, der ich noch bin.
                                          sechs Teilnehmern mit den Gruppen-
Schließlich sind uns die drei anderen
                                          leitern Günter Schnauder und Jo-
Drusenturm-Aspiranten des Tages
                                          hannes Mezger, nach St. Antönien
schon vor ein bis zwei Stunden berg-
                                          in Graubünden – die schweizer Seite       Wir starteten mit einer kleinen Ein-
ab entgegen gekommen. Aber das
                                          des Rätikon. In der Vorbesprechung        stimmungstour am Freitagnachmit-
nimmt nichts davon, dass diese Tour
                                          eingestellt auf Wärmewelle und eher       tag, bei der sich die Tiefschneenovi-
mit das Beste ist, was ich in den Ber-
                                          grenzwertige Bedingungen, wurden          zen an das Geländefahren gewöhnen
gen bisher überhaupt erleben durfte.
                                          wir überraschend von komplett wei-        konnten. Am Samstag konnten wir bei
Selbstverständlich ist das alles nicht:   ßen Bergen und Pulver schon beim          herrlichem Wetter am frühen Morgen
Der blaue Himmel, perfekte Sicht, ge-     Anstieg zum Haus Sulzfluh in Partnun       in die Tour zur Rotspitz einsteigen. Ich
ringes Lawinenrisiko zwischen erha-       willkommen geheißen. Von hier, auf        habe noch immer genau vor Augen,
benen Felspfeilern und ein auch sonst     1.700 m, unternahmen wir eine kurze       wie wir aus einem Nordosthang ins
rundum gelungenes Wochenende mit          und zwei längere Touren, übten das        Tälli kamen, das vor dem letzten Gip-
drei Tourenfreunden aus den Sektio-       Spurlegen, die Verschüttetensuche         felanstieg ein Plateau bildet, erstmals
nen Friedrichshafen, Memmingen und        und Navigation mit LVS-Geräten und        den Blick hinter den Berg freigibt und
Ravensburg, mit denen ich für eine        ebenso ausführlich die Tourenplanung      für die Strecke bis dorthin mit einem
Nacht im urgemütlichen, frisch reno-      mit Karte, Wetter- und Lawinenlage-       wunderbaren Bergpanorama ent-
vierten Winterraum der Lindauer Hüt-      bericht. Verwöhnt wurden wir dabei        lohnt.

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Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 3 September 2017
Der restliche Weg bis auf 2.517 m fiel
nach kurzer Snack- und Fotopause an
dieser Stelle umso leichter. Vor allem
konnten wir schon die Wege für die
Abfahrt ausmachen, und der Schnee
hier oben ließ wirklich nichts zu wün-
schen übrig.
Nicht nehmen ließen es sich Günther
und Johannes nach der ersten Ab-
fahrt, den größten Teil von uns auch
noch einen zweiten Anstieg hinauf in
die so benannte Engi zu locken, eine
an diesem Tag wenig begangene, mar-
kante und steile Rinne, die uns auf
herausforderndere Aufstiege und Ab-
fahrten einschwor. Begeistert davon,
wo man überall auf Skiern hoch(!)-
kommt, machten wir von der unbe-
rührten Senke am oberen Ende der
Engi unsere Schwünge zurück ins Tal.
Man mag sich schnell daran gewöh-
nen und eingefleischte Tourenge-
her werden wohl müde lächeln oder
wissend nicken: Aber es ist wirklich
ein bockstarkes Gefühl, im Winter
„einfach so“ auf Zweieinhalbtausen-
der (und natürlich höher) steigen zu
können – und sich so ziemlich aussu-
chen zu dürfen, wo man auch wieder
runterspurt. So tief in die Natur- und   LVS-Gerät ausgerüstet. Jetzt ging mir    die Gierenspitz (2.369 m) – hinauf wie
Bergwelt zu kommen, wie es kein Ski-     auf, wie wenig Ahnung ich tatsächlich    hinunter ein Erlebnis in unterschied-
gebiet erlaubt, das gehört sicher zu     hatte, mit den Sachen auch umzuge-       lichsten Schneearten.
den besonders schönen Erfahrungen        hen. Ich hätte niemanden auch nur
für Touren-Neueinsteiger.                                                         Wirklich ein Geschenk waren diese drei
                                         annähernd rechtzeitig ausgraben kön-     Tage, nicht zuletzt dank des starken
Auch mit dem Preis dafür, wenn man       nen. Der Basiskurs legte darum das       und ehrenamtlichen(!) Engagements
so will, den Sicherheitsvorkehrungen,    dringliche Fundament für ein gutes       unserer Tübinger Tourenführer, die
Zusatzausrüstung,      Planungsbedarf    Risikomanagement.                        uns in einem sehr stetigen und aus-
etc., konnten wir im Kurs zur Genü-      Belohnt für drei mehr oder weniger       gewogenen Tempo geführt und an-
ge auf Tuchfühlung gehen. Noch am        rechtzeitig geborgene Rucksäcke (und     geleitet haben. Und ich, nun, ich habe
Spätnachmittag bis zum Einbruch der      einen mit nur noch geringen „Überle-     mehr als nur Blut geleckt – und war
Dunkelheit übten wir die Lawinenver-     benschancen“) wurden wir an diesem       diese Saison skitourenfiebriger, als ich
schüttetensuche auf einem speziellen     dritten Kurstag auch: mit einer erneut   es mir zum Winterbeginn je ausgemalt
Testgelände mit vergrabenen Sen-         sonnenbegleiteten Tour durch traum-      hätte.
dern, sponsored by Mammut, direkt        haft überschneite Hügellandschaft auf                              Lennart Will
am Haus Sulzfluh.
Am Sonntag wiederholten wir die
Übungen als Ernstfall im Gelände, ver-
buddelten für die je andere Hälfte der
Gruppe unsere Rucksäcke, und gaben
uns die essentiellen zwölf Minuten,
um unsere „Kameraden“ zu finden und
zu bergen. Es war sehr wichtig, ein
Gespür für die genauen Abläufe, vor
allem auch die Hindernisse und Ver-
zögerungen solch einer Suche zu be-
kommen! Vom Absetzen des Notrufs
bis zum schweißtreibenden Ausgra-
ben – der Trainingsbedarf ist wirklich
groß. Schon öfters hatte ich mich zum
Freeriden mit Schaufel, Sonde und

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Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 3 September 2017
Naturkundliche Exkursion in den Nationalpark
Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
Austernfischer, Brachvogel, Cumulus-      nie gesehen. Die Vielzahl der Vogel-   Die Begleitung von Michael Anstett
nimbus, Deichbau, Eiderente, Fisch-      arten hat mich überrascht.             war kurzweilig, spannend und begeis-
brötchen, Gummistiefel – beliebig oft    Faszinierend war die Schifffahrt zur    ternd; ich bin voller Bewunderung für
könnten wohl die elf Teilnehmer*innen    Hallig Hooge, die Seehunde zu sehen    diese einzigartige Naturlandschaft.
die Buchstaben des ABCs mit tourbe-      und den Fischfang mit Seesternen,      Danke Sabine, für die tolle Organisa-
zogenen Begriffen bestücken.              Schnecken und Krabben zum Anfas-       tion!
Die Anreise gen Husum, zum größ-         sen nahe zu haben.                                     Text: Michaela Holtz
ten Wattenmeer der Welt, erfolgte        Die Wanderung genau gegen den                      Fotos: Sabine Gottwald
gemütlich und entspannt im Zug. Im       Sturm zur Hamburger Hallig beein-
Gepäck hatten wir die übliche Berg-      druckte mich.
kleidung, das Fernglas, die Botaniker-
Lupe und eben auch Gummistiefel!

Der Wettertechniker, Feldbergranger
und Diplombiologe Michael Anstett
führte uns die folgenden fünf Tage
über Salzwiesen, Kooge, Halligen und
Priele hinweg und ebenso über das
fesselnde Watt. Dabei trotzten wir
gerne Regen, Wind und Kälte für die
faszinierenden Einblicke in die Tier-
und Pflanzenwelt des UNESCO-Welt-
naturerbes.
Besonders die Vogelwelt hat es uns
angetan – in sogenannten „Hides“
konnten wir versteckt die Ferngläser
auf die zu tausenden rastenden En-
ten, Gänse, etc. richten.
Ein paar Stimmen der Teilnehmer*innen
zu der von Sabine Gottwald, der Na-
tur- und Umweltreferentin der Sektion
angebotenen Tour:
Die Unterkunft direkt am Deich war
ideal für einen Spaziergang mit Fern-
glas schon vor dem Frühstück. So
große Vogelschwärme habe ich noch

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Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 3 September 2017
Skihochtourenkurs
                                          Ötztaler Alpen
                                          reichs aus dem Pitztaler Skigebiet      theoretischen und praktischen Einhei-
                                          präferierten.                           ten noch so manche Erkenntnis mit-
                                          Der Sonntag stand voll und ganz im      nehmen.
                                          Namen der Ausbildung. Auf dem Weg       Zum Abschluss gilt mein Respekt
                                          zur Hinteren Ölgrubenspitze (3.296 m)   noch Oli für die sechs Dosen Bier,
                                          ergab sich zunächst eine super Gele-    welche er bis aufs Taschachhaus ge-
                                          genheit für ein Schneeprofil im etwas    schleppt hat. Wer hätte schon damit
                                          Triebschnee gefährdeten Hang. Auch      gerechnet, dass wir dort mehrere vol-
                                          größere Zusatzbelastungen waren         le Kästen antreffen werden?!
                                          kein Problem und so gab es im An-
                                          schluss gleich eine Lerneinheit zum                             Michi Binder
„Erleichtert“ waren wir alle, als wir
am Freitagmittag das Taschachhaus         Umgang mit Steigeisen und Pickel in
auf 2.434 m erreicht hatten. Schwere      Eis und Fels. Nachdem wir alle unse-
Rucksäcke mit Proviant für insge-         ren Spaß am „Hochkraxeln und Run-
samt vier Tage im Winterraum und          terrutschen“ hatten, ging es zurück
der wenige Schnee machten den Hüt-        Richtung Winterraum, wo uns Stefan
tenzustieg durch das Taschachtal zur      „Ski“, welchem es tags zuvor und
zweiten Herausforderung des verlän-       am Morgen weniger gut ging, mit ei-
gerten Wochenendes – die erste hieß       ner warmen und vorzüglichen Suppe
„Treffpunkt auf dem Unisportpark-          empfing – nochmals vielen Dank da-
platz 3 Uhr“.                             für, Stefan! In den Nachmittag star-
                                          teten wir dann mit einer ausgiebigen
Die Basis wurde also erreicht, der
                                          Übung zur Mehrverschüttetensuche,
Rucksack von nun an deutlich leich-
                                          und vor dem Abendessen durfte noch
ter und somit standen uns intensive
                                          jeder die Hauswand hochprusiken und
und lehrreiche Tage in den Ötztaler
                                          den Selbstflaschenzug mit Garda-
Alpen bevor. Trotz eher beschei-
                                          schlinge ausprobieren.
dener Vorhersagen für die letzten
zwei Tage hatten wir Glück mit dem        Essenstechnisch ließen wir uns vom
Wetter. Sonntag, 5 Uhr morgens, hät-      Winterraum nicht einschränken. Brat-
te der eine oder andere sogar gern        würste mit Kartoffelbrei und Sauer-
ein paar Wolken am Himmel gesehen,        kraut am Freitag, Quinoa mit un-
sternenklar war es jedoch, also hieß      fisch am Samstag und Pilzrisotto am
es „Raus aus den Federn!“ und der Er-     Sonntag. Das eine Essen besser als
wärmung zuvorkommen.                      das andere – und wem ist es schon
Aus diversen Gründen blieb das            aufgefallen? Alles glutenfrei!
Gipfelsammeln leider aus. Die Lernein-    Am Montag ging es noch einmal an-
heiten hatten, wie es sich für einen      geseilt über Gletschergebiet Richtung
Hochtourenkurs auch gehört, eben die      nördliche Sexegertenspitze (3.350 m).
höhere Priorität und darüber waren        Oberhalb von 3.000 m zog immer wie-
sich Schüler (omas, Stefan „Ski“,        der dichter Nebel durch, aber wir
Stefan „Splitboard“ und Michi) und        hatten Glück und für die Abfahrt bot
Lehrer (Elke und Oli) auch mehr als ei-   sich ein kurzes Zeitfenster mit guter
nig. Noch am ersten Tag gab es nach       Sicht. Nach ausgiebiger Mittagspause
kurzer Mittagspause die erste Einheit     auf der Hütte ging es am Nachmittag
zur klassischen Spaltenbergung.           dann weiter abwärts nach Mittelberg,
Der Samstag sollte sehr früh begin-       wo der DAV-Bus auf uns wartete.
nen. Um 5 Uhr ging es los mit Stirn-      Ich denke, im Namen aller Teilnehmer
lampe, Ziel die Wildspitze mit 3.768 m.   kann ich mich noch einmal herzlich
Für den zweiten Tag wohl etwas zu         bei Elke und Oli für die top Organi-
ambitioniert für die gesamte Gruppe,      sation, die lehrreichen Einheiten und
und somit hieß es nach ca. 1.000 Hm       einfach schönen Tage in den Ötztaler
Rückzug zur Hütte oder auch Flucht        Alpen bedanken. Wir hatten alle sehr
vor den Massen, welche den Aufstieg       viel Spaß und auch unser erfahre-
auf den zweithöchsten Berg Öster-         ner Alpinist omas konnte aus den

                                                                                                                     7
Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 3 September 2017
Panorama-
Bike-Runde
am Comer See
„Kondition aufbauen für den Berg-
Sommer und das Ganze auch noch
mit viel Genuss“! Dieses Versprechen
lockt Ende Mai neben sechs Berg-
sportbegeisterten auch Yogi (Jürgen
Bühler) als zweiten MTB-Fachübungs-
leiter an den Comer See. Für mich be-
ginnt die Herausforderung schon vor
dem heimischen Kleiderschrank, denn
während mein Skihochtourenrucksack
inzwischen in kürzester Zeit fix und
fertig bereitsteht, brauche ich für die    Technikkontrolle unserer Räder geht         aufnehmen. Unter Anwesenheit von
paar Radklamotten sowie die „Hard-         es los. Und tatsächlich: vier Stun-         Sauerstoff verbrennen wir Zucker,
ware“ eine halbe Ewigkeit. Am Ende         den, 1.200 Hm und zwei Cappuccino-          Fett und Eiweiß zu Kohlendioxid und
packe ich sogar meinen Anorak wie-         Pausen später haben alle noch genü-         Wasser – ganz sauber und ohne Rück-
der aus – zugunsten einer Windjacke –      gend „Körner“ übrig für die Abfahrt.        stände. Wenn wir also genügend
denn Enrico hatte nicht nur die Runde      Single-Trails sind heute noch kaum da-      Sauerstoff über unsere Lungen auf-
sorgsam ausgetüftelt, sondern auch         bei, aber sonst ist alles geboten, was      nehmen und zu den Muskeln transpor-
noch das perfekte Wetter bestellt.         man braucht, um sich an das Gelände         tieren, können wir sehr lange Leistung
                                           zu gewöhnen: steile Rampen, Stei-           bringen, ohne zu ermüden. Benötigen
Unsere Runde beginnt in Porlezza am
                                           ne in loser und fester Form, Wurzeln        unsere Muskeln jedoch mehr Sauer-
Luganer See und führt uns zum Auf-
                                           und erdiger Untergrund bis hin zur          stoff als wir herbeischaffen kön-
takt in einer Tagestour durch das Val
                                           Wiese. Wir haben uns wohl alle ganz         nen, schalten unsere Zellen auf die
Cavargna. Wer jetzt an gemütliches
                                           geschickt angestellt – denn unsere          anaerobe (= „ohne Sauerstoff“) Ver-
„Einrollen“ im schattigen Talgrund
                                           Guides scheinen am Abend sehr zu-           brennung um, und wir produzieren
denkt, landet spätestens auf dem Bo-
                                           frieden mit Blick auf die kommenden         Laktat. Es fallen also Rückstände
den der Realität, als Enrico die Touren-
                                           Tage.                                       an, die in den Zellen abgelagert wer-
planung austeilt: auf einem Blatt hat
                                                                                       den und dort zur Übersäuerung des
er uns die Routen der nächsten vier        Am Abend kommt neben Pizza, Pas-
                                                                                       Muskels und damit zur Reduzierung
Tage skizziert einschließlich Höhen-       ta und Polenta auch das ema Lac-
                                                                                       der Intensität der Belastung führen
profil. Und das verspricht Tagesetap-       tatschwelle auf den Tisch. Klar ist
                                                                                       – und obendrein liefert diese Ver-
pen zwischen 1.200 Hm am ersten            bald: Training ist nicht gleich Training.
                                                                                       brennung deutlich weniger Energie.
Tag und 1.500 Hm an den folgen-            Man kann Koordination, Beweglich-
                                                                                       In Ruhephasen, wenn wieder aus-
den Tagen. Na dann mal auf in den          keit, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer
                                                                                       reichend Sauerstoff zur Verfügung
Kampf! . . . doch Halt! Wir bekommen       oder auch die Psyche trainieren. Wir
                                                                                       steht, kann dieses Laktat wieder ab-
noch eine Aufgabe mit auf den Weg:         konzentrieren uns hier jedoch auf das
                                                                                       gebaut werden. Wir benötigen also
Puls nicht über 120/min. Wie soll          ema Ausdauer und da unterschei-
                                                                                       Pausen: je mehr Laktat, desto länger.
denn das gehen, Konditionsaufbau           det der Profi zwischen aerober und
                                                                                       Die Grenze von aerobem zu (teilwei-
und Puls niedrig halten? Die Antwort       anaerober Ausdauer. „aer” steht im
                                                                                       se) anaerobem Stoffwechsel wird
auf diese Frage müssen wir auf den         Griechischen für „Luft“, meint aber
                                                                                       als Laktatschwelle bezeichnet. Durch
Abend verschieben, denn nach einer         den Sauerstoff, den wir mit der Luft
                                                                                       Training können wir einerseits errei-
                                                                                       chen, dass mehr Sauerstoff zu den
                                                                                       Muskelzellen transportiert wird, ande-
                                                                                       rerseits eine Verbesserung der Ener-
                                                                                       giebereitstellung im Muskel. Beim
                                                                                       Mountainbiken ist entscheidend, über
                                                                                       eine gute aerobe Ausdauerleistungs-
                                                                                       fähigkeit zu verfügen. Die Grund-
                                                                                       lagenausdauer können wir mit der
                                                                                       Dauermethode trainieren. Im Leis-
                                                                                       tungssport können darüber hinaus
                                                                                       spezifische Ausdauerfähigkeiten mit
                                                                                       der Intervallmethode und der Wieder-
                                                                                       holungsmethode erreicht werden.

8
Bei uns am Tisch kommt es zu einer
angeregten Diskussion. Klar ist je-
doch: wir wollen die aerobe Ausdau-
erleistung trainieren, und wer keine
Pulsuhr zur Trainingskontrolle dabei
hat, muss halt immer so fahren, dass
er theoretisch ohne Pausen durchfah-
ren kann. Doch nun genug der eo-
rie. In den nächsten Tagen ist Praxis
angesagt und dabei wird jeder auch
Gelegenheit bekommen, am eigenen
Körper zu fühlen, was aerober und an-
aerober Stoffwechsel ist – und auch,
wie weit man sich von den „Mitbikern“
anstacheln lässt, an oder über seine
Grenzen zu gehen.
Der Zweite Tourentag führt uns zum
Monte di Tremezzo (1.700 m) – be-
ziehungsweise ca. 100 m unterhalb          das Wetter es gut mit uns: sommer-
des Gipfels vorbei. Enrico bremst die      lich warm, aber meist bewölkt erleich-
Mannschaft vorne aus, Jürgen sorgt         tert es uns den Aufstieg. Trotzdem
für Entspannung in den hinteren            fließt wieder viel Schweiß. Bei der
Reihen, und wir versuchen diszipliniert,   Rast fällt dann die Wahl schwer: Aqua
die Vorgaben an unseren Puls einzu-        minerale, Bier oder doch lieber echten
halten. Die 1.300 Hm bis zum Rifugio       italienischen Cappuccino bzw. Latte
Calbige (Venini) bewältigen alle mit       Macchiato? Die Abfahrt hinunter nach
Bravour. Oben weht trotz sommer-           Como kommt zwar nicht ganz an die
lichen Wetters ein kühler Wind, so         vom Vortag heran, erlaubt dafür aber       den Hafen von Bellagio. Heute ist
dass ich froh bin, meine lange Hose        einige herrliche Blicke über den See. In   Sonntag und ganz Como scheint un-
und das Fleece aus dem Rucksack            Como schlägt dann die sommerliche          terwegs zu sein: je nach Vorliebe auf
holen zu können. Mit Polenta, Ku-          Hitze voll zu – Kühlung ist angesagt:      zwei Beinen oder zwei Rädern – mit
chen und Kaffee werden die Energie-         die einen bevorzugen die äußerliche        oder ohne Motor. Die kurzen, aber
reserven wieder aufgefüllt, bevor es       Variante und springen in den See,          oft steilen Anstiege verleiten zum
auf den als „schönsten Trail der Ge-       die anderen präferieren die innerliche     kraftvollen Reintreten. Diese Etap-
gend“ bezeichneten „Abstieg“ geht.         Variante und schlagen sich zur nächs-      pe wird für den einen oder anderen
Und dieser hält, was er verspricht:        ten Eisdiele durch.                        schließlich zur größten Herausfor-
fast alles als Single-Trail und fahrbar
                                           Am wunderschönen Dom treffen sich           derung der Tour, denn in Summe
– auch für die drei Hardtailer – aber
                                           dann alle wieder – leider beschränkt       kommen wir auch heute wieder auf
auch so anspruchsvoll, dass alle men-
                                           sich die Besichtigung jedoch auf au-       1.500 Hm. Nach der Überfahrt mit
tal ausgelastet aber zufrieden in Tre-
                                           ßen, denn inzwischen ist es schon          der Fähre kommen wir in Cadenabbia
mezzina am Comer See ankommen.
                                           18 Uhr und zum Hotel sind immerhin         an, wählen für die Heimfahrt jedoch
Das Trainingskonzept ist aufgegan-
                                           noch 700 Hm zu bewältigen. 500 Hm          den Weg über die Küstenstrasse. Zu-
gen, denn keiner ist am Ende und ein
                                           davon kann man zwar auch mit einer         letzt müssen wir noch einmal 200 Hm
Teil der Mannschaft macht sich direkt
                                           Standseilbahn überwinden, aber was         überwinden – ja, auch 200 Hm kön-
nach Ankunft auf den Weg zur 4 km
                                           ein echter Mann ist… Jedenfalls ge-        nen ein echter Berg sein! – bevor wir
entfernten Eisdiele. In der nahe gele-
                                           nießen wir letztlich nur zu zweit die      die letzte Eisdiele stürmen und das
genen Pizzeria treffen sich alle wieder
                                           motorisierte Bergfahrt (für 3 € pro Per-   Fahrrad anschließend zurück nach
und mit Blick auf den See geht die
                                           son + 3 € fürs Fahrrad), während min-      Porlezza rollen lassen.
Sonne langsam unter.
                                           destens ein Teil der übrigen Mann-         Und die Bilanz? Ein Plattfuß, eine ge-
Der nächste Morgen beginnt mit ei-
                                           schaft die Sache mit dem anaeroben         brochene Sattel-Befestigungsschrau-
nem reichhaltigen Frühstück auf der
                                           Stoffwechsel testet. Der Ausblick           be, ein abgebrochener Bremshebel,
Terrasse des Hotels – wiederum mit
                                           vom Hotel und das Abendessen mit           viel Cappuccino, diverse Kugeln Eis
Blick auf den See (leider war es jedoch
                                           Blick auf den See entschädigt jedoch       und am Schluss acht glückliche Ge-
alle vier Tage zu diesig für schöne
                                           für vieles.                                sichter.
Fotos). Dann rollen wir mehr oder we-
niger gemütlich auf der Uferstraße bis     Letzter Tourentag. Heute sieht das         Wir danken unseren Guides Enrico und
Argegno, bevor es in die Berge geht.       Streckenprofil ganz anders aus: meh-        Yogi für vier tolle Tourentage – wir
Der Monte S. Bernardo ist heute un-        rere kürzere Anstiege und Abfahrten        kommen gerne wieder mal mit. Elke,
ser Ziel und den 1.100 Hm umfassen-        warten auf uns, dazwischen flowige          Elke (das ist kein Druckfehler!), Erna,
den Anstieg bewältigen wir beinahe         Trails, alte Militärstraßen und schließ-   Kurt, Uli und Helmut.
schon routiniert. Auch heute meint         lich die große Abfahrt hinunter an                                Elke Schneider

                                                                                                                           9
Touren und Kurse –
Veröffentlichung
und Anmeldung
für 2018
Das kommende unterwegs wird                                                              Reusch
wieder unser Programmheft für                                                            Raumausstattung GmbH
Touren und Kurse sein.
Vorab möchten wir Euch heute
                                                                                         Unter dem Holz 27
schon über das Anmeldeverfahren                                                          72072 Tübingen
informieren.                                                                             Telefon (0 70 71) 3 19 13
ĿNovember Veröffentlichung auf                                                          Telefax (0 70 71) 7 87 70
   dav-tuebingen.de ohne Anmelde-
   möglichkeit                                                                           info@reusch-tuebingen.de
                                                                                         www.reusch-tuebingen.de
ĿAnfang Dezember Verteilung und
   Versendung des Programmhefts
   2018
Ŀ12. Dezember, ab 17 Uhr
   Öffnung der Online-Anmeldung
   der Wintertouren. Eingabe der       Rechtsanwalt                                           Familienrecht
   vorhandenen „Papieranmeldun-                                                               Scheidung, Unterhalt
   gen“ parallel zur Online-Anmel-     Jochen Dieterich                                       Vermögensausgleich, Erbrecht

   dung.                                                                                      Haftungsrecht
                                                                                              z. B. Verkehrsunfälle, Arzthaftung
Ŀ13. Dezember ab 17 Uhr
   Öffnung der Online-Anmeldung                   Am Lustnauer Tor 6 · 72074 Tübingen          Arbeitsrecht
   für Sommertouren, Klettern                    Telefon 07071 / 409904 · Fax 07071 / 51583
                                                 kanzlei@ra-dieterich.de                      Miet- und Wohnungseigentumsrecht
   und Mountainbike. Eingabe der
   vorhandenen „Papieranmeldun-
   gen“ parallel zur Online-Anmel-
   dung.

Wir möchten mit dieser Informa-
tion und diesem Verfahren weiter-
hin dafür sorgen, dass alle Interes-
sierten eine faire Chance haben,
an den gewünschten Touren und
Kursen teilzunehmen.

Zwei Anmerkungen:
ĿĪİĨı7ĮıĮĐı:ĭĪĮį5Ī6ĭ7ı        Atrium
   Warteliste bietet üblicherweise
   gute Chancen für die Teilnahme                                  Übernahme von                   Atrium
Ŀ7ĒĒı;ĒđďĮ7ıďĒĬı7-ıďĨ7ĮĭıďĪĮį                               Bauherrenaufgaben,              Projektmanagement
                                                                   Beratungs- und                  GmbH
   frühzeitig, so dass die Interes-
                                                                   Dienstleistungen                Dominohaus
   senten auf der Warteliste zum
                                                                   in den Bereichen                Am Echazufer 24
   Zuge kommen können. Leider                                      Projektentwicklung,             72764 Reutlingen
   kam es auch in dieser Saison                                    Projektsteuerung und            www.atrium-gmbh.de
   durch allzu kurzfristige Stornie-                               Immobilienberatung
   rungen wieder mehrfach dazu,
   dass Touren mit ursprünglich
   langen Wartelisten bei der Durch-
   führung noch freie Plätze hatten.

                   Euer Tourenteam

 10
„Draußen ist anders!“
Bericht vom Kurs „Von der Halle an den Fels” im April

                                                                                 am Übungsfels wiederholt. Wer wollte,
                                                                                 konnte beim Abseilen das Gefühl
                                                                                 luftiger Höhe an der 30 m Ostwand
                                                                                 erleben.
                                                                                 Nachmittags teilten wir uns wieder
                                                                                 auf. Es gab mit dem Klettern der
                                                                                 Gotzmannkante die Möglichkeit eine
                                                                                 Einführung in Mehrseillängentouren zu
                                                                                 bekommen. Alternativ konnte am Sek-
                                                                                 tor Oswald weitere Klettererfahrung
                                                                                 gesammelt und das Gelernte gefes-
                                                                                 tigt werden.
                                                                                 Herzlichen Dank an die FÜL Bärbel
                                                                                 und John für die vielen wertvollen
                                                                                 Tipps und Information, eure Geduld
                                                                                 und die tolle Organisation. Ihr habt
                                                                                 die Lust am Klettern im Freien ge-
                                                                                 weckt! Es war ein schönes, kurzweili-
                                                                                 ges Kletterwochenende mit einer sehr
                                                                                 netten Gruppe! Wir haben viel gelernt
                                                                                 und Spaß am Felsklettern bekommen.
                                                                                 Denn: Draußen ist wirklich anders!
                                                                                                          Gunda Wolf
„Draußen ist anders!“ – diese Erfah-
rung konnten acht Kletterbegeisterte
Ende April auf der Alb und im Donautal
machen. Drei Tage vor dem Kurs gab
Frau Holle alles, die Alb lag unter ei-
ner weißen Decke aus 15–20 cm Neu-
schnee. Die Wetteraussichten waren
nicht überragend, doch es stand fest:
Wir fahren trotzdem! Der volle Ein-
satz der Sonne ließ bis zum Wochen-
ende nur noch einzelne Schneereste
überleben. Somit waren unsere ers-
ten Klettererfahrungen am Fels nicht
in Gefahr.
Das Ziel am Samstag war der Wies-
fels bei St. Johann. Nach erster Ein-
führung in das Lesen der Topo bei         platzbau, Fädeln und Abseilen geübt
der Vorbesprechung galt es nun die        bis die Köpfe qualmten und jeder die
richtige Route zu finden. In zwei Grup-    Knoten und Abfolgen verinnerlicht
pen aufgeteilt, versuchten wir nun die    hatte.
ersten Routen am Fels zu erklimmen,
je nach Geschmack im Vorstieg, Nach-      Es folgte die Fahrt ins Donautal mit
stieg oder Toprope. Erste echte He-       Übernachtungsziel Ebinger Haus, dem
rausforderung und großer Unterschied      DAV-Haus in Hausen. Wir kochten
zur Halle waren die gefühllosen Finger    gemeinsam und hatten uns auch den
durch den kalten Fels. Das sollte aber    leckeren Kuchen redlich verdient.
im Laufe des Tages besser werden,         Am Sonntag weckte uns die Sonne,
die Temperaturen stiegen.                 und wir freuten uns auf einen Tag
Nachmittags wurden mit Hilfe von          am und um den Stuhlfels. Zunächst
Trockenübungen emen wie Stand-           wurden Standplatzbau und Abseilen

                                                                                                                   11
So macht Wandern Spaß!
                                                         Kulturwandern im Vinschgau
                                                         vom 13.–17. Juni 2017

                                                                                                 Auf dem Meraner Höhenweg

Wir erlebten diesmal das alternative    Peter. Nach einer kleinen Stärkung        Glurns, der kleinsten Stadt Südtirols
Kulturprogramm im Vinschgau – also      in unserem Quartier, dem Gasthof          mit seiner noch vollständig erhalte-
nicht nur Essen, Trinken und Seilbahn   Stern, ging es in Wanderschuhen los:      nen Stadtmauer und vielen schönen
fahren. Der Reihe nach:                 Vorbei an einem Kneippbecken ging         Laubengängen. Da es am Vormittag
Susanne Küchler hat wieder ein sehr     es steil bergauf. Wir erreichten bald     regnete, verschoben wir unser Wander-
abwechslungsreiches Programm un-        einen erfrischend kühlen Waalweg          programm auf den Nachmittag: Von
ter dem Titel „Kulturwandern” zusam-    und wanderten über den Nauhof zu          Schluderns aus ging es zunächst steil
mengestellt. Unsere Gruppe traf sich    einem Aussichtspunkt mit einem            bergauf, bis wir den Berkwaal erreicht
am Dienstag, 13. Juni gegen 13 Uhr in   wunderbaren Blick auf Prad und das        hatten. Wir folgten diesem Waal in
Prad. Schon bei der Anreise über den    obere Vinschgau. Abends stand das         Richtung Matsch bis zu einer rauschen-
Reschenpass zeigte sich das Vinsch-     erste kulturelle Highlight auf dem Pro-   den Klamm, überquerten dann den wil-
gau von seiner besten Seite: Sehr       gramm: Exzellente südtiroler Küche        den Saldurbach und wanderten über
sonnig und warm und mit Blick aufs      mit Knödeln und Apfelstrudel oder als     den Leitenwaal zurück nach Westen.
Ortlermassiv.                           Alternative Pizza vom Feinsten.           Susanne informierte uns während
Zu unserer Gruppe gehörten Su-          Am nächsten Morgen besichtigten           dieser Tour über die Bedeutung der
sanne und Matthias, Renate und Mi-      wir die beeindruckende Churburg in        mittelalterlichen Waale: Ohne eine
chael, Monika, Ute, Gabi, Susanne,      Schluderns und ergänzten dann unser       verlässliche Wasserversorgung wäre
Christine, Sabine sowie Gudrun und      Kulturprogramm mit einem Besuch in        in dieser oft sehr sonnenreichen und
                                                                                  trockenen Alpenregion eine landwirt-
                                                                                  schaftliche Nutzung nur begrenzt
                                                                                  möglich.
                                                                                  Am späten Nachmittag reichte es
                                                                                  noch für einen Besuch des moder-
                                                                                  nen Naturparkhauses Aquaprad mit
                                                                                  zahlreichen Fischen und Amphibien.
                                                                                  Anschließend ging es zum Forellenes-
                                                                                  sen bei den Fischerteichen von Prad,
                                                                                  wo wir auf einer Terrasse über dem
                                                                                  Wasser Aussicht auf See und Berge
                                                                                  genossen.
                                                                                  Am Donnerstag fuhren wir bei sehr
                                                                                  sonnigem und heißem Wetter mit
                                                                                  der Vinschgauer Panoramabahn nach
                                                                                  Kastelbell und wanderten entlang des
                                                                                  Schnalswaals zu Reinhold Messners
Gruppenbild am Berkwaal

12
Sommersitz Schloss Juval. Selbst-
verständlich besichtigten wir dieses
Schloss und bewunderten die zahl-
reichen Kunstschätze aus Tibet und
vielen privaten Reiseutensilien und
persönlichen Andenken von Reinhold
Messner. Direkt anschließend kehrten
wir im Gasthaus Schlosswirt ein –
einem sehr schönen Bergbauernhof
unterhalb des Schlosses – und genos-
sen ausgezeichnete südtiroler Spezia-
litäten. Wunderbare Ausblicke auf das
Schnalstal und ein Gläschen Riesling     Tibetanischer Kunstschatz               Fröhliche Rast unterhalb von Schloss Juval
aus dem Hause Messner ergänzten
sich hier wunderbar. Als letzte Wande-   bauernhofs mit phantastischen Aus-      Uns bleiben viele Erinnerungen an
rung hatte Susanne einen Abschnitt       blicken auf Meran und die Dolomiten.    wunderschöne Wanderungen, ein at-
des Meraner Höhenwegs für uns aus-       Bei der Rückfahrt mit der Vinschgau-    traktives Kulturprogramm und an eine
gesucht.                                 bahn konnten wir unsere beiden letz-    sehr harmonische Gruppe, in der auch
Zur Anreise nach Naturns nutzten wir     ten Wanderungen und das Schloss Ju-     viel gelacht wurde. Wir alle möchten
wieder die schöne Vinschgaubahn          val nochmals vom Tal aus betrachten.    uns bei Susanne Küchler und Monika
(dank unserer Vinschgaucard kosten-      Abends gab‘s wie üblich ein gemüt-      Här herzlich bedanken. Die Reise war
los). Die Seilbahn Unterstell brachte    liches und langes Beisammensein auf     bestens organisiert und betreut, das
uns nach oben auf den Naturnser          der Terrasse des Gasthofs Stern, aber   Programm überaus vielseitig, die Un-
Sonnenberg, wo wir bis nach Gig-         auch Wehmut, da am nächsten Mor-        terkunft sehr empfehlenswert.
gelberg wanderten. Überall tolle         gen die Heimreise anstand. Darum        Unser Fazit: So macht das Wandern
Ausblicke, albernes Schaukeln auf        hieß es am Samstag Abschied neh-        einfach Spaß, wir alle freuen uns auf
einer Hängebrücke, Durchquerung der      men. Leider blieben auch die Wander-    ein nächstes Mal.
1.000-Stufen-Schlucht und Einkehr        schuhe einer Teilnehmerin in Südtirol           Text: Peter und Gudrun Kienzle
auf der Sonnenterasse eines Berg-        zurück.                                                Fotos: Susanne Küchler

            Ingenieur- und Meisterbetrieb der Innung
            Beratung, Planung, Ausführung, Instandhaltung
          Gebäude-, Elektro-, Sicherheits- und Energietechnik

                     „…denn wir bieten mehr als Steckdosen.“

                                                          *PE+
   Handwerkerpark 9, 72070 Tübingen
   Tel.: 07071 943800, Fax 07071 49449
   www.elektro-kuerner.de

                                                                                                                              13
Geburtstage
                                                                            Zum Geburtstag
im 4. Quartal 2017                                                          wünschen wir alles Gute,
70. GEBURTSTAG                      Heidrun Oberndörffer, Tübingen
                                                                            Gesundheit und noch
Wolfgang Ebel, Bisingen             Rotraud Schulz, Kirchentellinsfurt      viele schöne Jahre
Hans Eipper, Herrenberg             Hartmut Weber, Kasendorf
Sigrid Gallmayer, Tübingen
                                                                            in der Sektion Tübingen.
Annemarie Geiger, Meersburg         75. GEBURTSTAG
Ulrike Geisel, Mössingen            Klaus Barenthin, Königsbach-Stein
Wolfgang Keiss, Tübingen            Ernst Eissler, Mössingen
Rainer Kerst, Tübingen              Christiane Ganzer, Tübingen
Beat Kickhöfen, Tübingen            Dr. Siegfried Hahn, Münsingen           80. GEBURTSTAG
Wolfgang Klink, Ebhausen            Dr. Susanne Handtmann, Tübingen         Wiltrud Bälz, Tübingen
Dr. Karl König, Tübingen            Wolfgang Heck, Tübingen                 Rosemarie Beck, Eningen
Justus Lamprecht, Dußlingen         Renate Köhler, Ammerbuch                Roland Behnisch, Giengen an der Brenz
Hans Walter Maier, Tübingen         Prof. Siegfried Mickeler, Schweinfurt   Ruth Bock, Kirchentellinsfurt
Rudolf Merten, Tübingen             Maren Pösl, Böblingen                   Margot Fritz, Tübingen
Wolfgang Meyer-Toedten, Leutkirch   Peter Roeder, Tübingen                  Klaus Habermeier, Sinsheim
                                                                            Dr. Ursel Helms, Tübingen
                                                                            Georg Maurer, Herrenberg
                                                                            Heidi Odenwald, Mössingen
                                                                            Manfred Pfeiffer, Tübingen

                                                                            85. GEBURTSTAG
                                                                            Gerhard Gänzle, Kirchentellinsfurt

               MU E &                                                       Willy Haiss, Nagold
                                                                            Dr. Peter Roessler, Bergisch-Gladbach

               BLE GbR
                   ING                                                      Heinz Walker, Kusterdingen

     Die Zimmerei
     zwischen Alb & Schönbuch
                              .                  .
     Musse & Blessing GbR Hinterweilerstr. 43 72810 Gomaringen
     Tel. / Fax: 07072 - 505481  e-mail: musse-blessing@gmx.de

14
Baufortschritte
auf der Tübinger Hütte

              Nachdem in der Kalenderwoche 21 in      diger, etc.), Martin Netzer (Bürger-
              Tübingen ein sommerlicher Tempera-      meister von Gaschurn), unser Pächter
              turrekord nach dem anderen erreicht     omas Amann und der Projektbeauf-
              worden war, freuten sich die Projekt-   tragte Ernst Pfeifer.
              beteiligten von „Tübingens höchster     Nach der Begrüßung hieß es dann
              Baustelle“ schon auf die anstehende     also „auf zur Hütte“. Denn bei der “Au-
              Reise zu unserer winterlich anmuten-    genscheinsverhandlung” geht es – wie
              den Tübinger Hütte. Das zumindest       der Name eben schon sagt – darum,
              versprachen die von unserem Archi-      dass die Sachverständigen ihre Bau-
              tekten Ernst Pfeifer zugesandten        auflagen an Hand der „in Augenschein
              Bilder von der Tübinger Hütte, die er   genommenen Hütte“ formulieren.
              am Donnerstag, 25.05.2017 (Christi
                                                      Der Aufstieg mit 15 Mann zur Tübin-
              Himmelfahrt), an der Hütte aufneh-
                                                      ger Hütte erfolgte dank der heißen
              men konnte.
                                                      Temperaturen der vorangegangenen
              Der Anlass der Reise war die von der    Tage und den dadurch weitgehend
              Bezirkshauptmannschaft Bludenz ein-     zurückgegangenen      Schneefeldern
              berufene „Augenscheinsverhandlung“.     ohne Probleme. Oben angekommen
              Die Bauverhandlung sollte am 31.05.     stellten wir das gesamte Projekt an-
              2017 mit allen zuständigen Sachver-     hand der Baupläne noch einmal dar,
              ständigen stattfinden, natürlich auf     um danach gemeinsam in der Hütte
              der Tübinger Hütte.                     die kritischen Punkte durchzugehen.
              So kam es also, dass wir (Hans Rei-     Danach kamen die Sachverständigen
              bold, Dieter Porsche, Dirk Anhorn und   bei bestem Wetter auf der Terrasse
              Matthias Kohlenberger) uns am Mitt-     zusammen und durften ihre Auflagen
              woch um 9 Uhr am großen Parkplatz       zu Protokoll geben.
              in Gaschurn trafen, und der Verhand-    Wir freuen uns, Euch hiermit mitteilen
              lungsleiter Peter Juffinger alle Anwe-    zu können, dass unser Projekt mit klei-
              senden offiziell begrüßte.                nen Änderungen akzeptiert worden
              Dies waren neben den acht Behör-        ist, und wir bald unsere bewilligte Ver-
              denvertretern und Sachverständigen      handlungsniederschrift in den Händen
              (bspw. Brandschutzbeauftragter, Ar-     halten werden!
              beitsinspektor, Seilbahn-Sachverstän-                   Matthias Kohlenberger

                                                                                           15
Unser treuer Bergkamerad

                      Wolfgang Bodmer
          ist am 12. Mai 2017 verstorben. Er hat 1965 die Bezirksgruppe Hechingen
        mitbegründet, er war unser erster ausgebildeter Hochtourenführer, in seinem
     „Stüble“ wurden jahrelang Gruppenstunden gehalten, wir waren mit ihm auf vielen,
       vielen Berg- und Skitouren unterwegs, wir saßen mit ihm in vielen gemütlichen
                                 Hüttenstunden beisammen.

         Lieber Wolfe, von Herzen Dank für Deine große Kameradschaft, für Deine
       bedingungslose Hilfsbereitschaft, für die Weitergabe Deiner Bergerfahrungen
                 an die Jüngeren, für die vielen gemeinsamen Erlebnisse!

         Wir werden Dir ein kameradschaftliches, ehrenvolles Andenken bewahren

                  Deine Bergkameraden vom Deutschen Alpenverein
                             Bezirksgruppe Hechingen

                                                    Vortrag von Sabine Ment,
                                                    offizielle Aspromonte-National-
                                                    parkführerin und gebürtige
                                                    Schweizerin.
                                                    Nahezu unbekannt ist der Aspro-
                                                    monte-Nationalpark an der südlichs-
                                                    ten Spitze Italiens mit seinen knapp
                                                    65.000 Hektar.
                                                    Karge Mittelmeervegetation an der
                                                    Küste und beinahe ausgetrocknete

         Aspromonte –                               Flussbette stehen im Kontrast zu
                                                    den schier endlosen Buchenwäldern

         der Berg                                   und den unzähligen Wasserfällen
                                                    in der Höhe. Und auf der höchsten
                                                    Spitze, dem Montalto (1.956 m),
         im Mittelmeer                              liegt bis Ende Mai Schnee. In eini-
                                                    gen Dörfern im Süden des Parks
                                                    sprechen die Leute noch heute
                                                    griechisch...

                                                    21.11.2017 um 19:30 Uhr
                                                    im Vortragsraum
                                                    DAV Boulderzentrum B12
                                                    Bismarckstr. 142
                                                    72072 Tübingen
                                                    Unkostenbeitrag 3,- €

16
Große Zahlen im größten Verein Tübingens
Der Deutsche Alpenverein Sektion Tübingen lädt zur ordent-
lichen Mitgliederversammlung

                                          „Die Zusammenarbeit zwischen den          Organisationsstrukturen zu schaffen.
Tübingens höchste Baustelle,              Zuständigen der Sektion und den Be-       Zusätzlich dazu gibt es noch die Grup-
Sport- und Mitgliederentwicklung          treibern des B12 funktioniert seit der    pen speziell im Jugendbereich, der
sowie gestiegene Anforderungen            Eröffnung reibungslos“, berichtet Die-     von 56 JugendleiterInnen und Trainer-
an das Ehrenamt sind nur einige           ter Porsche, 2. Vorsitzender der Sekti-   Innen mit Leben gefüllt wird.
der angerissenen emenfelder im           on in seinem Geschäftsbericht.
Rahmen der Mitgliederversammlung
der Sektion Tübingen.                     Das liegt sicherlich auch an der Perso-   Tübingens höchste Baustelle
                                          nalie des hauptamtlichen Geschäfts-
                                          führers Matthias Kohlenberger, der        Was die Sektion in 2017 besonders
Zahlreiche Mitglieder sind am Freitag,                                              beschäftigen wird, ist die Sanierung
                                          seit Oktober 2015 den Vorstand in
den 12. Mai, im Feuerwehrhaus Tü-                                                   der 1908 erbauten Tübinger Hütte.
                                          seinen vielfältigen Führungs- und Ent-
bingen zur alljährlichen Mitgliederver-                                             Hüttenreferent Winfried Epple erklärt
                                          wicklungsaufgaben entlastet und be-
sammlung erschienen, um kurzweili-                                                  die Wichtigkeit des Energiekonzepts
                                          rät. Mit der überleitenden Frage des
gen Geschäftsberichten zu lauschen,                                                 bei der anstehenden Renovierung der
                                          1. Vorsitzenden „Bist du gut ange-
die die Vielfalt des größten Vereins in                                             Hütte, um diese langfristig zu erhal-
                                          kommen?“ erklärt Matthias, dass es
Tübingen darstellen. Hans Reibold, der                                              ten. Die Projektgesamtkosten belau-
                                          ihn einiges an Zeit gekostet hat, die
1. Vorsitzende der Sektion, betont vor                                              fen sich auf ca. 1 Million Euro.
                                          Komplexität einer solchen Organisa-
allem die vielen Aktivitäten rund um
                                          tion zu verstehen. So war es schon
das 125-jährige Jubiläum der Sektion
                                          allein eine Herausforderung, die 150
im Jahr 2016 unter dem Motto „Men-                                                  Ein großer Verein mit großen Zahlen
                                          ehrenamtlich Aktiven kennen zu ler-
schen und Berge begegnen sich“. Ein
                                          nen und selbst das sei ihm noch nicht
besonderer Höhepunkt des Festjah-                                                   Beim darauffolgenden Haushaltsplan
                                          komplett gelungen. Aber „Ja“, er ist
res war der Tag der offenen Tür in der                                               für das Jahr 2017 werden die Dimen-
                                          angekommen, bestätigt Matthias
Geschäftsstelle mit einer Festrede                                                  sionen des zuvor genannten Projekts
                                          Kohlenberger. Er fühle sich wohl und
des Tübinger OB Boris Palmer und                                                    deutlich. Die Tübinger Hütte bedeutet
                                          sei voller Motivation, die anstehen-
der anschließend – entsprechend den                                                 für das Jahr 2017 einen finanziellen
                                          den Aufgaben der kommende Jahre
Sektionsfarben – sich durch die Stadt                                               Mehraufwand von 550.000 €.
                                          anzupacken und die Sektion Tübingen
ziehende „grüne Faden“ bis zum sekti-
                                          in enger Zusammenarbeit mit den Eh-       Weiterhin erwartet die Sektion leicht
onseigenen B12 Kletter- und Boulder-
                                          renamtlichen zu gestalten und voran-      gestiegene Aufwendungen im Bereich
zentrum.
                                          zubringen.                                der Personalkosten, was u.a. mit der
Überhaupt geht es seit der Eröffnung                                                 Entscheidung zur Beschäftigung ei-
des B12 ziemlich steil bergauf. Dies      Daraufhin berichtet der 2. Vorsitzende    nes FSJ’lers ab September 2017 zu-
bestätigt die Wichtigkeit der Ent-        Dieter Porsche über das, was den Vor-     sammenhängt.
scheidung zum Bau des B12, die vor        stand im vergangenen Jahr auf seiner
                                          jährlichen Klausurtagung beschäftigt      Im Anschluss wird Hartmut Weber, der
einigen Jahren von eben dieser Mit-
                                          hat: Wie wirken sich externe Verän-       als Ausbildungsreferent von 1989–2004
gliederversammlung getroffen wurde.
                                          derungen im Spitzensport (Anm. d.         ehrenamtlich tätig war, für seine be-
Die Sektion hat seit der Eröffnung des
                                          Red.: Klettern ist bei den olympischen    sondere Leistung für die Sektion mit der
B12 im Jahre 2014 einen Mitglieder-
                                          Spielen 2020 olympisch) auf das Ver-      Ehrennadel geehrt. Dieter Porsche
zuwachs von über 20% verzeichnen
                                          einsgeschehen aus? Wo geht die ge-        bereichert die Laudatio mit authenti-
können. Mit über 10.000 Mitgliedern
                                          sellschaftliche Breitensportentwick-      schen Bildern von vielen Kursen im Ge-
ist die Tübinger Sektion also der größ-
                                          lung hin? Was ist ehrenamtlich noch       birge von „damals“, die er an der Seite
te Verein der Stadt.
                                          leistbar?                                 von Hartmut miterlebte. Die Sektion
Dass das B12 gut läuft, hat die DAV                                                 bedankt sich für den unermüdlichen
Sektion Tübingen sicherlich auch der      Ehrenamtlich geleistet wird bspw. die     Einsatz im Bereich der Ausbildung
Motivation und Empathie der Betrei-       Betreuung und Organisation von über       und die Vorbildfunktion für eine ganze
ber Manne Aberle und Andi Hartmann        30 verschiedenen Gruppen, die vielfäl-    Epoche von aktiven Bergsteigern in
zu verdanken, die in ihrem Geschäfts-     tige Interessen abdecken: Eltern-Kind-    der Sektion. Das von ihm eingeführte
bericht über erneut gestiegene Ein-       Bouldern, das Alpin-Team, Neckarblo-      Ausbildungskonzept hat auch heute
trittszahlen berichten und deren An-      cker, Wegewarte, etc. Auch hier macht     noch weitgehend Bestand.
spruch, ein authentischer Treffpunkt       sich das Wachstum der letzten Jahre
für die Kletter- und Boulderszene in      bemerkbar und es geht darum, an der        Waltraud Geiselhart, Dieter Porsche,
und um Tübingen zu sein.                  einen oder anderen Stelle einfachere                    Matthias Kohlenberger

                                                                                                                         17
Wintereröffnungs-                   Abfahrt:         6 Uhr am Omnibusbahnhof Tübingen
                                   Fahrtkosten:     30 Euro Erwachsene/50 Euro Nichtmitglieder
fahrt zum Haus                                      15 Euro Jugendliche bis Jg. 1999/25 Euro Nichtmitglieder

Matschwitz                         Übernachtung inkl. Halbpension und Kurtaxe:
                                   Hüttenzimmer: Erwachsene: 57 Euro/62 Euro Nichtmitglieder
am 16./17.12.2017                                  Kinder bis Jg. 2005: 32 Euro/37 Euro Nichtmitglieder
                                   Familien-      Erwachsene: 65 Euro/70 Euro Nichtmitglieder
                                   Komfortzimmer: Kinder bis Jg. 2005: 38 Euro/43 Euro Nichtmitglieder
                                   Vergünstigte 2-Tages-Skikarte. Mitglieder bitte den DAV-Ausweis mitbringen.
                                   Anmeldungen online unter www.dav-tuebingen.de oder schriftlich in der
                                   Geschäftsstelle.
                                   Bitte angeben: Reisebus gewünscht oder Selbstfahrer? Hütten- oder
                                   Komfortzimmer gewünscht? Es können evtl. nicht alle Wünsche erfüllt werden.
                                   Teilnahme von Jugendlichen unter 18 Jahren ohne erwachsene Begleitung
                                   bitte mit der Geschäftsstelle absprechen.

                                                             Ihr Profi für:
                                                             Malerarbeiten / Stuckateurarbeiten
                               Maler                         Lackierarbeiten / Wärmeschutz
                               Stuckateure                   Schimmelsanierung
                                                             Trockenausbau
                               Lackierer ...                 Fassadensanierung
                                                             Innen- und Außenputz
                                                             Raumdesign / Bautrocknung

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18
Panoramatour über den Bachtel

1.115 Meter Gipfelhöhe klingen nicht     schneiten Alpenhauptkamm immer vor      einer Quetschstelle zum Hindurch-
nach einem respektablen Ziel, aber die   Augen zu haben – und vom Bachtel-       zwängen.
Mitwandernden der Eingehtour auf         turm eine perfekte Rundumsicht.         Endziel war der Bahnhof Wald. Denn
den Bachtel merkten gleich, dass eine    Und der Weg selbst bot Einblicke in     die Anreise per Auto hatte schon di-
geringe absolute Höhe nichts heißen      die so perfektionierte Schweizer Kul-   rekt hinter Schaffhausen geendet,
muss. Kaum hatten sie den Bahnhof        turlandschaft, senkte sich zu einer     dann waren alle mit einer Tages-
Bauma im schweizerischen urgau          Höhle samt Wasserfall, in der einst     netzkarte des Züricher Verkehrsver-
verlassen, ging es einen Traktorweg      verfolgte Wiedertäufer ihr Versteck     bundes unterwegs. Auf der Rückfahrt
hoch, der mehr eine Direttissima war     hatten, nahm dann eine 170-Höhen-       von Wald musste viermal umgestie-
und fragen ließ, wer sich da mit sei-    meter-Direttissima auf aufwändig in     gen werden, meist mit zwei oder drei
nem Gefährt runtertraut.                 den Hang gelegten Holztreppen und       Minuten Übergang. Kein Problem in
Egal: Die steil eingeschnittenen Täler   kam auch am Bachtelspalt vorbei, ein-   der Schweiz – versuche das mal einer
des urgaus fordern also ordentlich      er Schlucht durch den Nagelfluh, mit     bei der Deutschen Bahn!
im Anstieg (und der Abstieg wird                                                                     Wolfgang Albers
dann auch gleich mal muskelkater-
verdächtig). Aber der sportliche As-
pekt war ja nicht der Hauptgrund für
diese Tour.
Oben auf den Höhen ging es über
einen langgestreckten Kamm – eine
Via Alta Panoramica per excellence.
Und weil entgegen einer desaströsen
Wettervorhersage das Zocken mit dem
Wettergott erstaunlich viel Sonne und
eine schöne klare Sicht bescherte,
kam die Gruppe in den Genuss, das
Zürcher Seenland und den tiefver-

                                                                                                                  19
Bouldern
im Odenwald
Mai 2017
Wir trafen uns alle zusammen am           hatten, war äußerst praktisch, und      verschiedensten Problemen, jeder sei-
Samstagmorgen um 8 Uhr in Tübin-          wir konnten einige sehr verschiedene    nem eigenen Level entsprechend. Mir
gen, um von dort aus gemeinsam            Boulder austesten. Nach ein paar        fiel aber auf, dass wir uns am zweiten
mit dem Auto zum Felsenmeer im            Stunden kamen alle wieder zusam-        Tag noch einmal deutlich intensiver
Odenwald zu fahren. Die Gruppe war        men, um noch einmal zusammen ein        mit verschiedenen Problemen be-
nicht sehr groß, wir waren nur zehn       Problem anzugucken. Ingrid und Ralf     schäftigten, was für einige einen sehr
Leute, was sich aber im Laufe des         schlossen den Tag mit einer kleinen     lehrreichen Tag bedeutete. So konnte
Wochenendes als äußerst angenehm          Tour des umliegenden Sektors ab, um     man am Ende nach mehreren Stunden
und passend für diesen Boulder-           ein paar Optionen für den nächsten      am Fels deutlich spüren, was man die
trip herausstellen sollte. Wir kamen      Tag vorzustellen.                       letzten Tage getan hatte.
einwandfrei durch und waren zwei          Danach ging es mit dem Auto zum         Zusammenfassend war der Boulder-
Stunden später am oberen Ende des         Campingplatz. Eine 20-minütige Fahrt    ausflug in den Odenwald ein voller
Felsenmeers. Nach einem kurzen            durch die Odenwaldregion zum schönen    Erfolg. Nicht nur, weil das Wetter so
Fußweg zum ersten Sektor und einer        „Nibelungen-Camping”. Nachdem alle      gut hielt, und die Region auch optimal
kleinen Einweisung, besonders zu den      ihre Zelte beziehungsweise ihre Autos   war, sondern weil die kleine Gruppe
Eigenarten des Boulderns am Fels,         hergerichtet hatten, machten wir uns    jedem eine sehr intensive Erfahrung
konnte es auch schon losgehen.            auf zu einem geselligen Spaziergang     am Fels ermöglichte. Ein wunderbarer
Es gab eine Vielzahl von verschieden      durch das kleine Städtchen Fürth im     Einstieg zum Klettern draußen.
schweren Bouldern, ohne dass man          Odenwald und einem gemeinsamen
                                                                                                   Text: Liam Bowes
weit laufen musste. Wir versuchten        Abendessen.
                                                                                   Fotos: Liam Bowes und Ingrid Teufel
uns an sehr verschiedenen Routen.         Den nächsten Tag begannen alle zu-
Das Tempo war sehr angenehm und           sammen mit einem Frühstück und dem
jedem war es möglich, sich selbst auf     anschließenden Zusammenpacken der
die verschiedenen Boulder einzustel-      Schlafunterkünfte. Wir hatten im
len und sie so oft man wollte zu          Laufe des letzten Abends gemeinsam
probieren. Dies machte das Ganze          entschieden, den zweiten Tag nicht
sehr spaßig, da viele der Teilnehmer      wieder beim Felsenmeer zu verbrin-
zum ersten Mal am Fels boulderten.        gen, sondern diesmal ein Boulderge-
Zwischendurch gab es immer wieder         biet nahe Lindenfels aufzusuchen.
nützliche Tipps von den beiden Orga-      Das Wetter war auch sehr vielverspre-
nisatoren Ingrid Teufel und Ralf Heine.   chend, und so machten wir uns um
Die ersten Stunden vergingen schnell,     kurz nach 9 Uhr auf.
und auch ein klein wenig Regen konn-      Beim Lindenfelser Sektor angekom-
te die Stimmung nicht trüben. Bald        men, wurde sofort klar, dass dieses
darauf war es Zeit für eine Mittags-      Gebiet noch einmal eine Abwechslung
pause.                                    zum Vortag bot: Das Terrain war hier
Nach der Pause trennte sich die Grup-     sehr abschüssig und es gab wieder
pe, und man versuchte ein paar an-        ein sehr breites Angebot an Boulder-
dere Boulder zu erschließen. Der          problemen auf relativ kleiner Fläche.
Kletterführer, den wir dabei zur Hand     Wieder versuchte die Gruppe sich an

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