Studier mal - Stadt Marburg
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Studier mal Das Magazin April 2019 Unerschrockenes Wort Mobilitätstag Lokale Bildungsplanung Fairtrade Town Marburg Preis für Seyran Ateş Fahrradsternfahrt Kompetenz für Kinder 10 Jahre Engagement
Marburger Bilderbogen Rund 450 Menschen demonstrierten in Ende der tollen Tage: Stadt ehrte verdiente Nachtsport: Rund 160 Jugendliche spiel- Marburg am 8. März, dem Internationalen Närrinnen und Narren mit Magistrats- und ten beim Marburger Fußball-Mitternachts- Weltfrauentag. (Foto: Weiershäuser) Hahnorden. (Foto: Grähling) turnier mit. (Foto: Krause) Gegen Einsamkeit im Alter: Viele ältere Menschen leben alleine, haben aber den Wunsch nach mehr sozialen Kontakten. Die Stadt Marburg mit Altenplanung und Gleichberechtigungsreferat hat jetzt zusammen mit dem Verein Arbeit und Bildung das Projekt „In Würde teilhaben“ gestartet. Drei Mitarbeitende stehen älteren Menschen in Marburg künftig für kostenfreie und vertrauliche Kon- takte am Telefon oder auch durch Hausbesuche zur Verfügung. (Foto: Grähling) Stadträtin Dinnebier ist beeindruckt von Soziales: Marburg wirbt für die überregionale Bürgermeister Wieland Stötzel stellt live Bewerbungsprofilen der Sophie-von- Initiative „Suspended Coffee Germany – im Hessenfernsehen das Marburger Klima- Brabant-Schüler/innen. (Foto: Krause) Spendiert“. (Foto: Grähling) sparbuch vor. (Screenshot: Stadt)
Liebe Marburgerinnen, liebe Marburger, ein guter Anfang ist immer schon viel wert, Wie kaum eine andere Stadt in Deutschland sagt man. Der April fängt in diesem Jahr mit zeichnet sich Marburg durch seine reiche dem ersten Festwochenende des Jahres an: Bildungslandschaft aus. Der Magistrat hat vor Marburg feiert am 13. und 14. April den einigen Jahren die „Lokale Bildungsplanung“ Marburger Frühling. An diesen Tagen zeigt auf den Weg gebracht, ein Programm, das die sich die Marburger Innenstadt wieder besonders Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebote farbenfroh: Frühlingsblumen überall, Aktionen innerhalb und außerhalb der Schule zusammen- der Werbekreise, verkaufsoffener Sonntag führt. Erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe in der Innenstadt und im Kaufpark Wehrda. unseres Stadtmagazins, wie der Magistrat im Ein schöner Ausflug für die Familie! Rahmen dieses Bildungsprogramms Angebote Während wir uns auf das Osterfest einstimmen, der Evangelischen Familienbildungsstätte für beginnt am 15. April die Vorlesungszeit des Schülerinnen und Schüler unterstützt. Sommersemesters. Bis zum 19. Juli füllen die Lassen Sie uns gemeinsam den April verab- Studierenden dann wieder das universitäre schieden und den Mai einsingen. Treffpunkt Leben unserer Stadt. Wir wünschen allen dafür ist der Marktplatz am 30. April ab 20 Uhr. Studierenden einen guten Start in das neue Semester und heißen alle Neuankömmlinge Ich wünsche Ihnen frohe Ostern und einen herzlich willkommen! schönen April. Ich freue mich besonders darüber, dass der Bund der Lutherstädte in Deutschland die Rechtsan- Ihre wältin, Autorin und Frauenrechtlerin Seyran Ateş mit dem Preis „Das unerschrockene Wort“ auszeichnet. Mit dieser Auszeichnung wird ihr Kirsten Dinnebier Engagement für die Rechte von Frauen, für Stadträtin einen liberalen Islam und gegen politisch- religiösen Extremismus in Deutschland und Europa gewürdigt. Der Preis wird im Rahmen Marburg im April einer großen öffentlichen Festveranstaltung am 27. April in der Lutherischen Pfarrkirche Das unerschrockene Wort verliehen. Weitere Informationen zu der Auszeichnung für Seyran Ateş 4 wichtigen Arbeit von Seyran Ateş und alles Marburger Frühling lockt 6 über „Das unerschrockene Wort“ erfahren Sie Erwin-Piscator-Haus im April 8 in diesem Heft. Sternfahrt am Mobilitätstag 9 Wohnquartier mitgestalten 10 Amtliche Bekanntmachungen der Stadt, wie Satzungen, die Termine Stadt fördert Kompetenz für Kinder 12 der Ausschüsse oder der fünf neuen Ortsbeiräte, finden Sie auf Wochen gegen Rassismus 14 ■ www.marburg.de/amtliche-bekanntmachungen Brückenarbeiten: Es geht voran 16 Studier mal Marburg Vertrieb: Beilage zur Oberhessischen Presse, Zehn Jahre Fairtrade Town 17 erscheint bis auf zwei Doppelausgaben jeweils Versand und Auslage. Leichte Sprache: Europawahl 18 vor Monatsbeginn, herausgegeben vom Jahresabonnement: 20,45 EUR (Bestellung beim Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Presseamt, Tel. 06421 1346 oder 1378) Foto Marburg zieht um 20 Universitätsstadt Marburg, Rathaus, 35035 Marburg Verlag und Anzeigen: Marbuch Verlag GmbH, Tel. 06421 201-1378, www.marburg.de, Ernst-Giller-Str. 20a, 35039 Marburg, kurz & bündig 22 studiermalmarburg@marburg-stadt.de Tel. 06421/6844-0, Fax 6844-44, twitter: @stadt_marburg E-Mail: feedback@marbuch-verlag.de Top 5 im April 26 facebook: stadt.marburg Druck: msi – media service international gmbh Redaktion: Birgit Heimrich, Heike Döhn, Gedruckt auf FSC-qualifiziertem Papier „2010FSC- Gesa Coordes, Michael Arlt (Kultur) Zertifizierungsnummer SGS-COC-003171E - Mixed Marburg im April 27 Verweis: Fotos Fachdienst 13 Presse und Öffentlich- Credit MaterialCertifikat“. keitsarbeit, andere Fotos im Auftrag des FD 13 Redaktionsschluss für Nr. 5/2019: 05.04.2019 Kultur & Co 32 Techn. Layout: Lisa Berg Titelbild: Marburger Frühling Auflage: 15.300 Foto: Pixabay
Reformation und sexuelle Revolution ■ Lutherstädte zeichnen Seyran Ateş aus Seyran Ateş erhält den Preis der Lutherstädte 2019 für ihr Engagement gegen politisch-religiösen Extremismus und Gewalt sowie für Freiheit, Integration und Demokratie. (Foto: Matuschik) D er Islam braucht eine sexuelle Revolution“ – das sagt Seyran Ateş. Und sie stellt klar: Eine Reli- staltung in der Lutherischen Pfarr- kirche verliehen. Die Entscheidung für Seyran Ateş re Religion von innen heraus refor- mieren will, statt sich gegen sie zu wenden. Das ist im bestens Sinne gion, die nur der Abgrenzung dient, fiel bei der Jurysitzung der 16 Mit- Luthers.“ Für Seyran Ateş selbst ist stellt sich gegen die Demokratie. Die gliedsstädte im November in Mar- es „eine Ehre, den Preis anzuneh- Rechtsanwältin, Autorin, Frauen- burg. Gewählt für „Das Unerschrok- men. Herzlichen Dank an alle betei- rechtlerin und Moschee-Gründerin kene Wort“ wurde Seyran Ateş we- ligten Städte“, sagt sie. Seyran Ateş erhält in Marburg den gen ihres unerschrockenen Ein- Ateş befasst sich als Anwältin in diesjährigen Lutherpreis „Das uner- satzes für Frauenrechte und gegen Berlin hauptsächlich mit Straf- und schrockene Wort“. kulturell und religiös begründete Familienrecht und engagiert sich in Gewalt und Extremismus: „Die Frage der deutschen Ausländerpolitik. Sie Der Bund der Lutherstädte in der Integration ist eines der bedeu- war Mitglied der Deutschen Islam- Deutschland zeichnet die 55-jährige tenden Themen der Gegenwart und konferenz und nahm am Integra- Berlinerin mit türkisch-kurdischen eine enorme Herausforderung für die tionsgipfel der Bundesregierung teil. Wurzeln für ihren Kampf für die Zukunft unserer Gesellschaft. Mit Wegen gewalttätiger Angriffe und Rechte muslimischer Frauen, für ei- Seyran Ateş würdigen wir eine Pio- Drohungen gab sie 2006 vorüberge- nen liberalen Islam, gegen Parallel- nierin der Integrationsarbeit. Trotz hend ihre Kanzlei auf, 2009 zog sie gesellschaften und gegen politisch- Morddrohungen und tätlichen Über- sich ganz aus der Öffentlichkeit zu- religiösen Extremismus in Deutsch- griffen verfolgt sie diesen Weg seit rück – nach Morddrohungen, als ihr land und Europa aus. Der Preis ist Jahrzehnten mit enormer Zivilcou- Buch „Der Islam braucht eine se- mit 10.000 Euro dotiert und wird am rage. Seyran Ateş bezeichnet sich xuelle Revolution“ erschien. Seit 27. April in einer großen Festveran- selbst als gläubige Muslimin, die ih- 2011 ist sie wieder öffentlich und 4
Verleihung zum ersten Mal in Marburg Die Stadt Marburg ist zum ersten Mal Gastgeberin bei der Verleihung des Preises „Das unerschrockene Wort 2019“. Er geht an Seyran Ateş. Die Festveranstaltung beginnt am Samstag, 27. April, um 11 Uhr in der Lu- therischen Pfarrkirche St. Marien, Lutherischer Kirchhof. als Anwältin aktiv – vor allem für sich selbst zur Imamin ausbilden. hilfesuchende Frauen. Sie sagt: „Wo Religion nur der Ab- Die 55-jährige Frauenrechtlerin grenzung dient, stellt sie sich gegen setzt sich für mehr aufsuchende So- die Demokratie. Und wo Religion zialarbeit in türkischen und kurdi- nach Strafen schreit, beginnt der schen Familien Berlins ein. Sie Krieg gegen die Aufklärung und ge- Mit diesem Plakat lädt die kämpft mit Vorträgen und Veröffent- gen jene Freiheiten, von denen hier- Stadt zur öffentlichen Festveranstaltung ein. lichungen gegen die Unterdrückung zulande alle Kirchen und Glaubens- von Frauen, gegen Zwangs- und Kin- gemeinschaften profitieren. Auch derehen, Genitalverstümmelung so- ihre Wahrheit muss kritisierbar blei- religiösen Extremismus in Europa. wie Ehrenmorde. Sie forderte als er- ben. Beleidigt werden kann im Und auch in der kleinen liberalen ste, Zwangsverheiratung als eigenen Grunde nur der Fundamentalist.“ Moschee in Berlin: „Es ist die glei- t Seit Gründung der Moschee erhält che Bewegung oder die gleiche Ent- Straftatbestand einzuführen, der Frauen und Männer besser schützt. Seyran Ateş erneut Morddrohungen. wicklung, wie Martin Luther sie sei- Seyran Ateş ist Initiatorin und Mit- Deshalb steht sie rund um die Uhr nerzeit auch gemacht hat“, zieht begründerin der Ibn-Rushd-Goethe- unter Polizeischutz. Für diesen Ateş die Parallele, „er hat auch ganz Moschee in Berlin, die für einen sä- Schutz ist sie dankbar angesichts allein und ganz klein angefangen“. kularen Islam durch Trennung von der Gewalt, mit der „alle liberalen Wegen ihres Engagements für Inte- weltlicher und religiöser Macht so- Kräfte, alle Kräfte der Reformation gration und Gleichberechtigung er- wie eine zeitgemäße und geschlech- im Islam“ stillgehalten und unter- hielt Ateş bereits zahlreiche Preise tergerechte Interpretation des Ko- drückt werden. Ihre Arbeit setzt sie – „Das unerschrockene Wort“ der Lu- rans steht. Die Moschee steht allen dennoch fort – im großen Rahmen therstädte ist die aktuellste einer Konfessionen offen, Männer und unter anderem in einer europäi- ganzen Reihe von Auszeichnungen Frauen beten gemeinsam, Homose- schen Bürgerinitiative für ein Maß- der vergangenen 15 Jahre. xuelle werden getraut. Ateş ließ nahmepaket gegen politischen und ■ www.marburg.de 16 Städte – ein Preis ■ Im Andenken an das Wirken Martin Luthers wird „Das unerschrockene Wort“ seit 1996 alle zwei Jahre in einer der Lutherstädte vergeben. Im Bund der Lutherstädte sind 16 Orte in Deutschland zusammengeschlossen, an denen Luther gelebt oder gewirkt hat. Sie würdigen mit der Auszeichnung Personen, die Zivilcourage zeigen und sich in einer besonderen Situation, aber auch beispielhaft über einen längeren Zeitraum hinweg, mit Wort, Tat und Mut gegen Widerstände für die Gesellschaft einsetzen. ■ Der Preis erinnert an den Mut und die Standhaftigkeit des Reformators, als dieser sich auf dem Reichstag zu Worms 1521 weigerte, seine Ansichten zu widerrufen und daraufhin geächtet wurde. Zum Bund der Lutherstädte gehören Marburg, Augsburg, Coburg, Eisenach, Eisleben, Erfurt, Halle (Saale), Heidelberg, Magdeburg, Nord- hausen, Schmalkalden, Speyer, Torgau, Wittenberg, Worms und Zeitz. Die Verleihung des 13. Preises „Das un- erschrockene Wort“ findet 2021 anlässlich „500 Jahre Reichstag“ in Worms statt. 5
Leuchtend bunt wird die Stadt zum Marburger Frühling. (Foto: Stadtmarketing Marburg) E ine bunt geschmückte Stadt, Marktgeschehen und viel Klein- kunst bietet das Stadtmarketing Aufbruch in zum „Marburger Frühling“, der am 13. und 14. April lockt. „Der Frühling steht für Aufbruch“, den Frühling sagt Daniela Maurer, stellvertreten- ■ Buntes Festwochenende am 13. und 14. April de Geschäftsführerin vom Stadtmar- keting Marburg: „Wir wollen mit un- serem Fest die Menschen in die Zeichen des Marburger Frühlings te Mischung an Kunsthandwerk so- Stadt bringen und ihnen zeigen, was steht. Die riesigen Seifenblasen wie verschiedene Leckereien. Auf Marburg im Frühling zu bieten hat.“ steigen in den Himmel. Kleine und dem Hanno-Drechsler-Platz stellen Dazu wird die ganze Stadt mit bun- große Besucherinnen und Besucher sich Vereine vor. Zudem gibt es Im- tem Blumenschmuck, Beeten und lernen zugleich, wie man die schil- bissangebote. Pflanzgefäßen geschmückt. Die Gä- lernden Bubbles selbst macht. Die ■ Am Sonntag erstreckt sich der ste erwartet am Festwochenende ein Seifenblasen-Zauberer ziehen dann Marburger Frühling von der Innen- ebenso buntes Programm. weiter zum Hanno-Drechsler-Platz. stadt bis zum Kaufpark Wehrda. Ne- ■ Der Samstag ist geprägt vom ben der „kleinen Frühlingsschau“, Marktgeschehen in der Innenstadt. Viel Musik dem Nostalgie-Karussell sowie der Zur Eröffnung des Fests gibt es eine Straßenmusik an mehreren Statio- Riesenseifenblasen-Show von „Bub- und Akrobatik nen bestimmen Kleinkünstlerinnen ble-Zauber“ auf dem Marktplatz, und Kleinkünstler mit Musik und dessen Oberstadtmarkt ebenfalls im Ein weiterer Programmpunkt auf Akrobatik das Geschehen in der City: dem Oberstadtmarkt ist der Künstler „Knäcke“ verwandelt den Marktplatz Rupert Eichler. Er zeichnet Kurzpor- um 13 Uhr, 14.30 Uhr und 16 Uhr in träts der Marktgäste. Die Kinder eine Stummfilm-Bühne, eine Hom- können auf einem Nostalgie-Karus- mage ans Zeitalter der Filmpioniere. sell am Marktbrunnen ihre Runden „Kammann“ begeistert mit Feuer- drehen. Live-Musik gibt es sowohl zauber, Artistik und komödianti- auf dem Oberstadtmarkt als auch an scher Lyrik (14 Uhr, 15.30 Uhr und den Frühlingsstationen, die in der 17 Uhr). „Aramelo“ zelebrieren Oberstadt verteilt sind. An den Trampolin-Artistik als kontrastrei- Ständen der kleinen Frühlingsschau ches Duo mit Musik und spektakulä- „Knäcke“ verwandelt im Marburger Frühling den rund um die Barfüßerstraße bieten ren Stunts (13.30 Uhr, 15 Uhr und Marktplatz in eine Stummfilmbühne. (Foto: Veranstalter) Händlerinnen und Händler eine bun- 16.30 Uhr). 6
Maieinsingen Auch das hat Tradition im Mar- burger Frühling: Am 30. April fin- det das Marburger Maieinsingen mit Mai-Party auf dem histori- schen Marktplatz statt. Der von hr3 bekannte Moderator und DJ Jürgen Rasper sorgt zunächst für Stimmung. Getanzt wird bis Mit- ternacht. Dann begrüßt der Ma- gistrat um 24 Uhr gemeinsam mit allen Besucherinnen und Besu- chern gemeinsam den Wonnemo- nat mit dem Lied „Der Mai ist ge- kommen“. Anschließen geht die Party noch eine Stunde weiter. Punkt Mitternacht wird wie jedes Jahr das Lied „Der Mai ist gekommen“ angestimmt. Den Ton gibt der Magistrat an. (Foto: Schwarzwäller) Wer den Weg in die Oberstadt geht, Der Frühlingsjahrmarkt im Kaufpark bauen die Anwohnerinnen und An- läuft auf der Universitätsstraße der Wehrda lockt große und kleine Gä- wohner ihre Stände für Antikes, Al- Pinguinfamilie des „Theaters Pikan- ste mit Karussells, Wurfbuden, Bun- tes und Ausrangiertes auf. te“ in die Arme (13.30 Uhr, 15 Uhr gee-Trampolin, Losbuden, Entenan- ■ Im Erwin-Piscator-Haus lädt der und 16.30 Uhr). Auf dem Hanno- geln sowie Imbiss- und Getränke- Kulturladen KFZ zum Bücher- und Drechsler-Platz wartet Jaap Slag- ständen. Zu den Höhepunkten Plattenflohmarkt ein. Von 13 bis 17 mann als frech-unterhaltsamer „Mr. zählen Freifahren auf dem Trike so- Uhr werden Bücher und gespeicher- MicMac Mannikin“ auf Publikum wie das „Smoothie-Bike“. te Musik aller Art angeboten. (stündlich von 13 bis 17 Uhr). Und am unteren Steinweg unterhalten Einkaufen von „The Beez“ mit viel Musik (13 Uhr, 14.15 Uhr, 15.45 Uhr und 17 Uhr). 12 bis 18 Uhr Mobil in der Innenstadt sind die Red Hot Dixie Devils unterwegs. Von 14 ■ Ein umfangreiches Programm bis 17 Uhr spielen sie bekannte Me- gibt es auch im Stadtteil Weiden- lodien und Evergreens. hausen: Wer ein neues Rad sucht, ■ Ergänzend zum Festwochenendes ■ Das Quartier Nordstadt präsen- sollte am Sonntag bei der Weiden- findet ein verkaufsoffener Sonntag tiert sich auf der Ketzerbach. Der häuser Fahrradbörse von 15 bis 17 in der Innenstadt und im Kaufpark „Boulevard Nordstadt“ bietet Hand- Uhr vorbeischauen. Auf der größten Wehrda statt. Dort können die Besu- werksvorführungen, Live-Musik, Ak- Börse ihrer Art in Hessen finden sich cherinnen und Besucher des Früh- tionen sowie ein Kinderprogramm Räder fast aller Arten und Preiska- lingsfestes bummeln und einkaufen. mit Schminken und Hüpfburg. Früh- tegorien. Der Weidenhäuser Floh- ■ Der „Marburger Frühlingsexpress“ lingsexperimente hat das Marburger markt lockt in der Zeit von 12 bis 18 verbindet die Angebote mit kosten- Chemikum im Programm. Und auch Uhr. Mitten in der malerischen losen Hop-On-Hop-Off-Sonderfahr- die Feuerwehr ist dabei. Fachwerkkulisse der kleinen Straße ten durch die Innenstadt. 7
den ein Paar, doch ihre gemeinsame Zeit wird überschattet durch die zu- nehmend an Macht gewinnenden Nazis. Veranstalter: Hessisches Lan- destheater Marburg. Cinderella 16.4., 19 Uhr: In einer fantasievol- len und schwungvollen Inszenie- rung zeigt das „Klassische Moskauer Ballett“ das romantische Märchen von Aschenputtel. Das Ensemble kombiniert die Sprache des klassi- schen Tanzes mit den Ausdrucksfor- men des modernen Tanzes. Egerländer Musikanten 20.4., 20 Uhr: Eine Hommage an Ernst Mosch erwartet die Besuche- rinnen und Besucher bei „Holger Mück & seinen Egerländer Musikan- Das „Klassische Moskauer Ballett“ präsentiert ten“, mit swingender Blasmusik, le- „Cinderella“. (Foto: Veranstalter) gendären Melodien, Evergreens und neuen Kompositionen. E in buntes Programm gibt es im April im Erwin-Piscator-Haus: Neben Konzerten locken ein Musi- Comedy, Cabaret cal, Ballett, Comedy und Theater. Faisal Kawusi 6.4., 20 Uhr: Comedian Faisal Ka- und Cinderella wusi nimmt in seinem zweiten So- ■ Der April im Erwin-Piscator-Haus loprogramm „Anarchie“ kein Blatt vor den Mund. Lustig, selbstironisch Vielseitigkeit des oft unterschätzten Heisenberg und frech erzählt er von Vorurteilen, Instruments unter Beweis gestellt 23.4., 19.30 Uhr: Der Metzger Alex Klischees und dem Alltag eines Af- wird. Veranstalter: Marburger Kon- und die Kellnerin Georgie stehen im ghanen in Deutschland. zertverein. Mittelpunkt eines Gastspiels des Bratsche und Klavier Cabaret Staatstheaters Kassel. Das Theater 12.4., 20 Uhr: Der international be- 14.4., 15.30 Uhr, 26.4.,19.30 Uhr: erzählt Simon Stephens warmherzi- kannte Bratschist Nils Mönkemeyer Der Musical-Klassiker „Cabaret“ ent- ge Liebesgeschichte „Heisenberg“ präsentiert gemeinsam mit seinem führt die Zuschauerinnen und Zu- mit ihren ständigen und dabei im- Klavierpartner William Youn das schauer in die goldenen 20er Jahre mer wieder überraschenden Wen- Konzert „Nachtgesänge“, in dem die Berlins. Hier lernt der Schriftsteller dungen. Veranstalter: Hessisches Clifford Bradshaw die Nachtclubsän- Landestheater Marburg. gerin Sally Bowles kennen. Sie wer- ■ www.erwin-piscator-haus.de Das RMV-Kombi-Ticket Mit dem RMV-Kombiticket können Gäste des Erwin-Piscator-Hauses Bus- se und Bahnen im gesamten Rhein-Main-Verkehrsverbund kostenlos nutzen. Im Vorverkauf erworbene Eintrittskarten mit dem aufgedruckten RMV-Logo berechtigen die Gäste, ab fünf Stunden vor Veranstaltungs- beginn die Hinfahrt und bis Betriebsschluss die Rückfahrt anzutreten. Holger Mück & seine Egerländer Musikanten präsentieren eine Hommage an Ernst Mosch. (Foto: Veranstalter) Der Bus hält direkt vor dem Erwin-Piscator-Haus. 8
Radfahren ist ein großes Thema, wenn es um umweltschonende Mobilität geht. (Foto: Pixabay) V erkehrsthemen bewegen die Ge- müter in Marburg – in der Kern- stadt ebenso wie in den Außenstadt- Besser bewegen teilen Marburgs. Wie kommen wir zur Arbeit, in die Schule und zum Ein- ■ Tag der Mobilität: Sternfahrt am 4. Mai kaufen – und zwar möglichst zügig, bequem und schonend für Mensch und Umwelt? Was kann man tun, um tätsthemen aktiv sind, über ihre Ar- Augenmerk auf die Bedürfnisse der neue Formen der Fortbewegung zu beit berichten. Außenstadtteile gelegt. stärken? Um diese Fragen zu disku- Auch vor dem EPH gibt es Pro- Wer sich mit einem Informations- tieren, laden die Stadt Marburg und gramm: Fahrradanbieter laden dazu stand am Mobilitätstag beteiligen die in der Dorfentwicklung zusam- ein, Lastenräder, E-Bikes und Drei- möchte, Kinderbetreuung oder Un- mengeschlossenen Außenstadtteile räder auszuprobieren. Fahrradbesit- terstützung benötigt, kann sich per zum Mobilitätstag am 4. Mai ein. zer können ihre Fahrräder waschen Email unter beteiligung@marburg- lassen, und zwar in einer der weni- stadt.de melden. Der Tag startet um 10.30 Uhr mit gen Fahrradwaschanlagen Deutsch- Mehr Informationen zu den Stern- einer Fahrradsternfahrt aus den Au- lands. Ein Kinderzirkus hilft beim fahrt-Routen und dem Programm ßenstadtteilen zum Erwin-Piscator- Einrad-Fahren, Jonglieren oder bei sowie zur Dorfentwicklung unter Haus (EPH). Um 12 Uhr beginnt dort der Fortbewegung auf der Tonne. ■ www.marburg.de/ ein Programm mit vielen Vorträgen, Entstanden ist die Idee zu der Fahr- marburgbewegen Info-Ständen und Gesprächsinseln rad-Sternfahrt und dem Tag der Mo- ■ www.marburg.de/ zu unterschiedlichen Mobilitätsthe- bilität in der Arbeitsgruppe Mobili- DorfentwicklungMarburg men. Themenschwerpunkte sind die tät der Dorfentwicklung. Die Dorf- Radverkehrsplanung der Stadt Mar- entwicklung ist ein vom Fachdienst burg, die Anbindung der Außen- Stadtplanung und Denkmalschutz stadtteile sowie alternative Mobili- der Stadt Marburg umgesetztes För- tätsangebote wie BürgerBusse, Mit- derprogramm, das darauf abzielt, fahrbänke, Car-Sharing und digitale die Außenstadtteile Marburgs als at- Vernetzung. Außerdem informiert traktiven und lebendigen Lebens- die Stadt Marburg über ihren Green raum zu gestalten. City Plan. An Info-Ständen werden Durch eine eigenständige Entwik- unterschiedliche Marburger Verbän- klung sollen die sozialen, kulturel- de und Initiativen, die zu Mobili- len und wirtschaftlichen Potenziale vor Ort gefördert werden. Engage- ment und Beteiligung der Ortsbei- räte, Einwohnerinnen und Einwoh- ner ist dabei ein tragender Bestand- teil des Prozesses. Daher wird beim Tag der Mobilität ein besonderes 9
Neues Wohngebiet: Marburg redet mit Das Gebiet am Hasenkopf im Stadtwald ■ Vier Workshops zum Bauprojekt am Hasenkopf soll zu einem neuen Wohnquartier entwickelt werden. (Foto: Evermania) M arburg braucht preiswerten Wohnraum. Vor allem Angebote für benachteiligte Wohnungssuchen- am Hasenkopf bietet mit einer Grö- ße von 9,5 Hektar Potenzial für 300 bis 350 Wohneinheiten, von denen samt vier Workshops weiter vertieft und ausgearbeitet werden. Bei dem ersten Workshop soll es dabei um de mit geringeren Einkommen feh- 30 Prozent als geförderter Wohn- die Bedürfnisse der einzelnen Grup- len. Zudem wächst Marburg weiter – raum entstehen soll. Zusätzlich soll nach aktuellen Prognosen um 3000 es Genossenschafts- und Gemein- Menschen bis 2030. Nach einem schaftswohnprojekte geben. breiten Beteiligungsprozess hat die Schon bei dem Beteiligungsverfah- Stadtverordnetenversammlung da- ren im vergangenen Jahr brachten her entschieden, das Gebiet am Ha- die Bürgerinnen und Bürger vor al- senkopf im Stadtwald vorrangig zu lem für das Gebiet am Hasenkopf pen gehen, die in Zukunft in dem einem neuen Wohnquartier zu ent- viele Anregungen zur Gestaltung Gebiet wohnen werden. wickeln. der Fläche ein. So wurde vorge- Diskutiert werden Fragen wie die Be- schlagen, unterschiedliche Baufor- bauungsdichte, die Wohnformen Bei dem vorgeschalteten umfassen- men zu mischen und landschaftsan- und die architektonische Ausgestal- den Beteiligungsprozess nahmen gepasste Materialien wie zum Bei- tung der Gebäude. Im zweiten 2018 Hunderte Marburgerinnen und spiel Holz zu nutzen. Außerdem Workshop werden Fragen der Infra- Marburger teil. Mit Informationen, wurde angeregt, möglichst wenig struktur thematisiert: Welche Nah- Stadtteilspaziergängen, Diskussions- Flächen zu versiegeln, Dächer zu versorgung ist erforderlich? Welche veranstaltungen und dem Runden begrünen und Platz für öffentliche Versorgung mit Kindertagesstätten Tisch „Preiswerter Wohnraum“ wur- Räume einzuplanen. Diese und wei- und Schulen ist nötig? Welche Be- de die erste Phase des Beteiligungs- tere Themen sollen nun in insge- gegnungsräume sollten geschaffen prozesses gestaltet – noch bevor Gutachten beauftragt, Entwürfe er- stellt, Vorlagen verfasst oder Ent- Die Workshop-Termine scheidungen getroffen wurden. ■ Workshop 1: Wohnen – Bedarfe, Zielgruppen, Dichte, Architektur. Nun geht die Beteiligung in die Samstag, 18. Mai, 10 bis 13 Uhr. zweite Phase: Denn auch bei der ■ Workshop 2: Infrastruktur – Nahversorgung, Kindertagesstätten, Be- weiteren Entwicklung des Wohnquar- gegnungsräume. Dienstag, 28. Mai, 18 bis 21 Uhr. tiers werden die Marburgerinnen und ■ Workshop 3: Erschließung – Verkehr im Quartier, Bushaltestelle. Frei- Marburger umfassend einbezogen. tag, 14. Juni, 18 bis 21 Uhr. Im nächsten Schritt geht es dabei ■ Workshop 4: Umwelt, Natur, Landschaft – Grün, Naherholung, Klima- um die gemeinsame Vorbereitung schutz. Samstag, 29. Juni, 10 bis 13 Uhr. des städtebaulichen Wettbewerbs für Alle Termine finden in den Räumen der Initiative für Kinder-, Jugend- die Entwicklung eines neuen Wohn- und Gemeinwesenarbeit in der Dietrich-Bonhoeffer-Str. 16 statt. quartiers am Hasenkopf. Die Fläche 10
Stadtteilspaziergang am Hasenkopf im Sommer 2018: Der Beteiligungsprozess zur Entwicklung eines neuen Wohngebiets geht nun weiter. (Foto: Grähling) werden? Der dritte und der vierte den noch weitere Phasen folgen, Entwurf erstellt und ein Bauleit- Workshop drehen sich dann um Fra- bevor ein rechtskräftiger Bebau- planverfahren eingeleitet. Derzeit gen der Erschließung im Wohnquar- ungsplan vorliegt und die Erschlie- geht die Stadt Marburg davon aus, tier. Dabei geht es beispielsweise ßung des Gebiets 0erfolgt. dass in fünf bis sieben Jahren mit um die Zahl der Parkplätze für Pkw Auf der Grundlage des städtebauli- dem Bau der Wohnungen begonnen und Fahrräder, Angebote für alter- chen Wettbewerbs wird dann ein werden kann. native Mobilitätsformen, die Plat- zierung von Bushaltestellen sowie um Fragen der Landschaftsgestal- tung und der Naherholung. Vielfältige Wohnformen Die Ergebnisse der Workshops flie- ßen dann in die Vorgaben für den städtebaulichen Wettbewerb ein. Das Ziel ist es, ein lebendiges Stadt- quartier mit vielfältigen Wohnfor- men und durchmischter Bewohner- struktur zu entwickeln, das über ei- ne optimale Stadtbusanbindung verfügt und gut vernetzt mit den jetzt schon bestehenden Siedlungen im Stadtwald ist. Die Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs wer- den dann in Form einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Parallel zur Vorbereitung des Wett- bewerbs werden unterschiedliche Gutachten vorbereitet und einge- holt. Diese sollen die bereits im bis- herigen Beteiligungsprozess thema- tisierten Verkehrs- und Klimafragen ebenso wie artenschutzrechtliche Fragestellungen und die Schaffung von Ausgleichsflächen für die Be- bauung in Abstimmung mit der Un- teren Naturschutzbehörde klären. Zudem gibt es Untersuchungen zur bestehenden Kompostierungsanlage und der Frage, ob Bodendenkmäler vorhanden sind. Auf die Phase der Auslobung des städtebaulichen Wettbewerbs und die Einholung von Gutachten wer- 11
auch Kinder, die sonst unsere Ange- bote nicht wahrnehmen“, so Ristow. Die jährliche Förderung im Rahmen der Lokalen Bildungsplanung er- mögliche dies auch Schulen, die kei- ne Mittel für die entsprechenden Angebote haben. Eines dieser Angebote ist die Koch- AG, die regelmäßig an der Otto-Ub- belohde-Schule angeboten wird. 16 Kinder können daran pro Schulhalb- jahr teilnehmen. Kochen lernen sei immens wichtig in Zeiten von Fast Food, sagt Ristow. Dabei gehe es nicht nur ums Kochen, sondern auch darum, wo Lebensmittel herkommen oder wie man sie korrekt abmisst. „Ich möchte helfen, dass die Kinder fit für das Leben werden“, sagt Fran- ziska Debus, die die Koch-AG leitet, die von Schülern der 3. bis 6. Klasse besucht wird. Am Anfang seien vie- le noch etwas zögerlich, im Laufe der Zeit trauten sich die Kinder aber mehr zu und lernten, wie man einen Herd benutzt, welches Gewürz man wofür benutzt – und natürlich auch, dass man nach dem Kochen auf- räumt. Halgrim, Nils, Jonas und Jakob ha- Halgrim (links) hat den Pfannkuchen souverän gewendet, Jonas (Mitte) ben schon die ersten Pfannkuchen und Jakob warten hungrig auf das erste leckere Exemplar. (Foto: Döhn) fertig, die dann mit dem geschnip- K onzentriertes Werkeln in der Kü- che der Otto-Ubbelohde-Schule: An einem Tisch werden Äpfel in klei- Handwerkszeug ne Stückchen geschnippelt, an ei- nem anderen Teig gerührt. Die Koch- AG ist eines der Angebote, die die für das Leben Evangelische Familienbildungsstät- te (fbs) machen kann, weil sie mit ■ Stadt unterstützt fbs-Kurse an Schulen Mitteln der Lokalen Bildungspla- nung gefördert wird. antwortlich ist. Der Fokus aller An- pelten Obst verzehrt werden. „Ich gebote der fbs liege auf dem gelin- finde es toll, dass wir alles alleine „Familie ist alles“, sagt Christine Ri- genden Miteinander. Das gilt auch machen dürfen“, sagt die zehnjäh- stow, die bei der fbs für den Bereich für die Angebote, die die fbs an rige Klara, „und dass wir uns auch „Aktive Kinder & Jugendliche“ ver- Schulen macht – „dort erreichen wir was wünschen dürfen – wir wollten gerne Spaghetti Carbonara kochen, und das haben wir dann auch ge- Die Evangelische Familienbildungsstätte macht.“ Alle Rezepte werden in ein Heft geschrieben und oft zuhause Die fbs bietet Kurse, Gruppen und Vorträge zu vielen Themen an, die Fa- nachgekocht. „Ich habe schon für milien stärken, fördern und weiterbilden – in den Themenbereichen meine Oma gekocht“, erzählt Elena, „Persönlichkeit und Kommunikation“, „Gott und die Welt“, „Kreativität „und ich habe Muffins für meine und Kultur“, „Leben mit Kindern“, „Aktive Kinder und Jugendliche“, Klasse gebacken“, sagt Paula. „Gesundheit und Bewegung“ und „Ernährung und Kochen“. Hinzu kom- Das andere Angebot, das über die men Leistungen wie die Qualifikation von Tagespflegepersonen für Stadt Lokale Bildungsplanung finanziert und Landkreis oder die Wellcome-Engel, die junge Eltern unterstützen. wird, ist das „Handwerkszeug für ■ www.fbs-marburg.de Kinder“. Es geht um Handwerkszeug für das Leben – dahinter verbirgt 12
sich ein Training zur Förderung so- zialer Kompetenzen und emotiona- ler Intelligenz. Die fbs kooperiert dabei mit Schulen, Kitas und Fami- lienzentren und hat seit dem Start des Projekts 2011 bereits über 1500 Kinder zwischen fünf und acht Jah- ren erreicht – 400 davon über die Lokale Bildungsplanung. Koopera- tionspartner sind die Emil-von Beh- ring-Schule, die Brüder-Grimm- Schule, die Gerhart-Hauptmann- Schule, die Grundschule Marbach, die Waldschule Wehrda, die Otto- Ubbelohde-Schule, die Erich-Käst- ner-Schule und die Geschwister- „Handwerkszeug“, mit dessen Hilfe Kinder in ihrer sozialen Kompetenz Scholl-Schule. gestärkt werden, enthält dieser besondere Handwerkskoffer. (Foto: FBS) An acht Terminen lernen die Kinder, ihre Gefühle besser wahrzunehmen, Konflikte zu lösen, mit Wut umzu- durch einen Elternabend und Eltern- Ristow. „Mit diesem Angebot errei- gehen. Das Training stärkt das briefe. „Viele Kinder tragen ihre chen wir Kinder aus allen Milieus – Selbstbewusstsein und die psychi- neuen Kompetenzen nach Hause – es ist großartig, dass wir durch die sche Widerstandskraft. Auch die El- da werden dann auch Gefühlsuhren Lokale Bildungsplanung die Mög- tern werden mit ins Boot geholt, oder Wutsäckchen eingesetzt“, weiß lichkeit dazu haben.“ Lokale Bildungsplanung ■ Die Lokale Bildungsplanung ist ein kommunales Bildungsprogramm der Universitätsstadt Marburg. Es bietet den Schülerinnen und Schülern der öffentlichen Marburger Schulen eine vielfältige Förderung in musischen, künstlerischen, kreativen und gesundheitsfördernden Bereichen und eröffnet ihnen einen Zugang zum Bereich Naturerfahrung. Dies wird durch das breite Angebot der anerkannten Kooperationspartner erreicht, die in Form von AGs, Projektwochen oder einzelnen Veranstaltungen in den Schulen aktiv sind. ■ Erstmals legte die Stadt das Programm im Jahr 2003 auf. Mittlerweile stellt sie 62.000 Euro pro Jahr im Haus- halt für die Umsetzung der Projekte bereit. Für viele Schulen sind die Angebote der Kooperationspartner zum festen Bestandteil ihrer Schul- und Ganztagsangebote geworden. 2017 wurden insgesamt 75 Projekte von sieben Kooperationspartnern an 19 Schulen gefördert. ■ Das Stadtmagazin „Studier mal Marburg“ stellt die Kooperationspartner vor. Präsentiert wurden bislang die Musikschule, die Kunstwerkstatt und der Weltladen, diesmal ist es die Evangelische Familienbildungsstätte. Es folgen die Grüne Schule, der Verein bsj und das Hessische Landestheater Marburg. ■ Gefördert wurden insgesamt 24 eintägige Angebote, zwölf Projektwochen und 39 mehrmonatige Projekte über ein Halbjahr oder ein ganzes Schuljahr. Ergänzend fördert die Stadt Marburg im Bereich des Sports mit dem Projekt „SportVerein und Schule“ eine Anzahl von Sportvereinen für Kooperationen mit städtischen Schulen. 13
Flüchtlingsdramen an den Grenzen: Menschenwürde statt Abschottung sind Themen der Veranstaltungen. (Foto: Volkmar) M it einem vielfältigen Veranstal- tungsprogramm beteiligt sich die Stadt Marburg an den Interna- tionalen Wochen gegen Rassismus. Zeichen setzen Damit will sie Zeichen setzen, die Vision einer vielfältigen, antirassi- stischen Gesellschaft voranbringen gegen Rassismus und die Wahrnehmung für dieses ■ Großes Programm für mehr Bewusstsein Thema schärfen. In Marburg erstrecken sich die In- ateraktionen, Workshops, eine Buch- rassistisch“ rief der Frauentag in ternationalen Wochen gegen Rassis- vorstellung, eine Lesung mit der Ak- Marburg zu mehr Geschlechterge- mus, die rund um den „Internatio- tivistin Tupoka Ogette sowie Trai- rechtigkeit auf, aber auch gegen nalen Tag zur Überwindung rassisti- nings gegen Diskriminierung. Rassismus. „Es muss darum gehen, scher Strukturen“ am 21. März statt- Offiziell eröffnet wurde das Pro- unterschiedliche Perspektiven zu- finden, bis in den Mai. Geboten wer- gramm in Marburg am 8. März nach sammenbringen und viele Stimmen den insgesamt 14 Einzelveranstal- dem Internationalen Frauentag zum Thema zu Wort kommen zu las- tungen unterschiedlichster Formate. durch Stadträtin Kirsten Dinnebier. sen“, erklärte Dinnebier: „Dafür Dazu zählen Podiumsdiskussionen, Unter dem Motto „Wir sind viele, Wir steht unsere freiheitlich-demokrati- eine Filmvorführung, Mal- und The- sind stark! Feminismus bleibt anti- sche Grundordnung und dafür treten wir bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus gemeinsam ein.“ Gleich zu Beginn der Veranstaltungs- reihe konnten Interessierte sich im Rahmen einer sogenannten Wimpel- Aktion als Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung künstlerisch betätigen. Der Ausländerbeirat lud dazu ein, auf einem Stoffwimpel ein paar Worte zu hinterlassen oder ein Kunstwerk zu erstellen. Thema war eine Welt ohne Rassismus. Die Wim- Seite an Seite: Die Demonstration zum Internationalen Frauentag war zugleich auch der Auftakt der Internationalen Wochen gegen Rassismus. (Foto: Weiershäuser) pelkette soll während der Interna- tionalen Wochen immer weiterwach- 14
Filme, Theater und eine Lesung Die nächsten Veranstaltungen der Reihe: ■ 8.4., 19:30 Uhr: Dokumentarfilm: „God is not Working on Sunday“. Capitol, (Biegenstraße 8). ■ 10.4., 20 Uhr: Podiumsdiskussion: „Ein Recht auf Abschottung?“ Es diskutieren Prof. Dr. Ulrich Wagner und Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Interkulturelles Begegnungszentrum Kerner (Lutherischer Kirchhof 2). ■ 25.4., 18 Uhr: Theater: „Macht, Autorität, Aufbegehren?! Ein Forumabend“ Interkulturelles Begegnungszentrum Kerner (Lutherischer Kirchhof 2). ■ 2.5., 19 Uhr: Exit Racism. Rassismuskritisch denken lernen. Multimediale Lesung mit Tupoka Ogette. Histo- rischer Rathaussaal (Markt 1) ■ 7.5., 19 Uhr: Podiumsdiskussion zur Europawahl: Die Positionen der Parteien zur Fluchtburg Europa. Stadt- verordneten-Sitzungssaal (Barfüßerstraße 50). ■ 9.5., 17 Uhr: Podiumsdiskussion: „Mit Rechten Reden?!“ Es diskutieren: Dr. Floris Biskamp, Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Aktive der Initiative „Kleiner Fünf“. Lutherische Pfarrkirche St. Marien (Lutherischer Kirchhof). ■ 18.5., 15 Uhr: Malaktion: „Malen gegen Rivalen“. Malaktion gegen Rassismus mit dem Kreisjugendparlament. Marktplatz oder Interkulturelles Begegnungszentrum Kerner (bei schlechtem Wetter). ■ 18.5., 18 Uhr: Redezeit – der Jugendtalk. Interkulturelles Begegnungszentrum Kerner (Lutherischer Kirchhof 2). ■ www.marburg.de sen und wird auch bei einzelnen Ver- tionspartnern organisiert – darunter nen von der „Stiftung für die Inter- anstaltungen zu sehen sein. die Universitätsstadt Marburg, der nationalen Wochen gegen Rassis- Mit Blick auf die bevorstehenden Ausländerbeirat, das Projekt „Ein- mus“ koordiniert. Auf der Webseite Europawahlen am 26. Mai stehen sicht – Marburg gegen Gewalt“, das der Stiftung findet sich ein zentraler die Internationalen Wochen gegen Kreisjugendparlament und das Film- Veranstaltungskalender unter Rassismus unter dem Motto „Europa festival „Globale Mittelhessen“. ■ www.stiftung-gegen- wählt Menschenwürde“. „Das Erstar- Deutschlandweit werden die Aktio- rassismus.de ken des Populismus und der Rechts- extremisten in Deutschland und in ganz Europa ist ein verstörendes Phänomen“, sagt Oberbürgermei- ster Dr. Thomas Spies. „Alle Demo- kratinnen und Demokraten sind auf- gerufen, sich fremdenfeindlichen Aussagen entgegenzustellen und zu widersprechen – Tag für Tag.“ Deshalb wird sich der Oberbürger- meister selbst an zwei Podiumsdi- skussionen zu den Internationalen Wochen beteiligen. Am Mittwoch, 10. April, wird er unter dem Titel „Ein Recht auf Abschottung?“ mit dem Sozialpsychologen Prof. Ulrich Wagner diskutieren. Am Donnerstag, 9. Mai, folgt die Debatte über die kontroverse Frage „Mit Rechten Reden?!“. Darüber werden der Koordinator des Promo- tionskollegs Rechtspopulistische Sozialpolitik und exkludierende So- lidarität in der europäischen Grenz- politik, Dr. Floris Biskamp, sowie Aktivistinnen der Initiative „Kleiner Fünf“ miteinander diskutieren. Die Veranstaltungsreihe in Marburg wird vom Interkulturellen Begeg- nungszentrum Kerner in Zusammen- arbeit mit zahlreichen Koopera- 15
neuen Steinen, die als Ersatz für zu stark beschädigte Elemente einge- baut werden. Damit dies so detailgetreu wie mög- lich geschieht, haben Bauamt, Denkmalschutz und Steinmetze un- ter anderem Konsolensteine aus al- ten Bauplänen rekonstruiert, die aus vier Formen nachgebildet wur- den. Neue Sandsteine werden in drei verschieden Farbvariationen einge- baut, um das bunte Bild der Brü- ckenansicht zu erhalten. Aktuell arbeiten die Steinmetze vor allem an der Südseite der Brücke und setzen dort die Verblendung wieder ein. Die Nordseite der Brücke Geordnet werden Rohre und Leitungen in einem Steg entlang der Brücke über die Lahn geführt. Darüber kommt eine Abdeckung, der Steg wird zum Gehweg. (Foto: Grähling) Richtung Mensa ist schon wieder- hergestellt. Der neue Fußgängersteg N ach den Wintermonaten nimmt die Sanierung der Weidenhäuser Brücke nun auch draußen sichtbar Brücke bekommt wieder Fahrt auf. Die Steinmetze setzen historische Sandsteine in das Bauwerk ein. Sie wurden in der Frostperiode in der Werkstatt ent- ihr Gesicht zurück salzt, restauriert und wiederauf- ■ Steine in drei Farben und vier Formen bereitet. Rund zehn Wochen lagen die Brü- che Steine wieder an welcher Stelle ist montiert, Leitungen und Leer- ckensteine im destillierten Wasser- eingesetzt werden können“, erläu- rohre – unter anderem für Glasfaser- bad, um das Salz weitestgehend tert Thomas Engelbach, Leiter des kabel – sind verlegt und verschwin- herauszuziehen. „Vorab haben wir Fachdienstes Tiefbau der Stadt. Das den unter einer Abdeckung, um sie jeden Stein einzeln herausgenom- ist sehr aufwändig und zeitintensiv optisch zu verbergen. men und erfasst und gemeinsam mit – ebenso wie die Restaurierung und Die Zeit der Baustelle wird genutzt, dem Denkmalschutz geschaut, wel- die detailgetreue Nachbildung von um parallel zu den Arbeiten auf der Weidenhäuser Brücke die Fahrbahn am Rudolphsplatz zu sanieren. Dort muss nur kleiner Teil direkt im Kno- tenbereich des Rudolphsplatzes grundhaft erneuert werden. Das kann relativ schnell umgesetzt werden, weil es durch die Sperrung der Weidenhäuser Brücke weniger Verkehr am Rudolphsplatz gibt und die Arbeiten deshalb ohne große Eingriffe in den fließenden Verkehr zu machen sind. Der neue Steg an der Weidenhäuser Brücke wird dann auch an den Geh- weg Richtung Bushaltestelle Ru- dolphsplatz angebunden. Zusätzlich Sandsteine in drei unterschiedlichen Farben zieren gibt es eine neue Treppe hinunter die denkmalgeschützte Brücke. (Foto: Grähling) zur Lahn. 16
Stadt des fairen Handels ■ Zehn Jahre Fairtrade Town werden gefeiert Ohne Kaffee geht für viele gar nichts – es gibt auch fair gehandelten wie den Marburger Elisabethkaffee. (Foto: Pixabay) arburg ist eine der ältesten M Fairtrade Towns in Deutsch- land. Nun feiert die Stadt das zehn- wie wir „Fairänderung“ in unserem Alltag leben können. Dabei reicht es nicht aus, sich im- jährige Jubiläum ihres besonderen mer wieder bewusst die Frage zu Engagements. stellen, was man täglich konsumiert – von der täglichen Tasse Kaffee Bundesweit gibt es inzwischen über die Banane in der Frühstücks- mehr als 500 Kommunen, die sich pause, die Rippe Schokolade nach den fairen Handel auf die Fahnen dem Mittagessen und das schicke T- geschrieben haben. Aber nur neun Shirt in den Trendfarben der Saison Städte können in diesem Jahr ihr bis zum neuesten Smartphone. Handel auch schmecken – mit fair zehnjähriges Jubiläum zelebrieren. „Fairänderung“ beinhaltet auch die produzierten Snacks und einer Tasse Schließlich war Marburg 2009 die Frage, welche Auswirkungen der des fair gehandelten Marburger vierte Stadt in Deutschland, die sich Konsum auf die Produzentinnen und Stadtkaffees, dem Elisabethkaffee. als Fairtrade Town bezeichnen durf- Produzenten in den Ländern des Für alle, die darüber hinaus aktiv te. Damit erhielt sie den ehrenvol- Globalen Südens hat. Und wie man werden möchten, informieren Stän- len Titel bereits mit dem Start der durch einen bewussten Konsum da- de der Steuerungsgruppe Fairer Kampagne. zu beitragen kann, dass globale Handel, der Micha-Initiative und Um sich Fairtrade Town nennen zu Handelsbeziehungen fairer werden. weitere Gruppen, wie ein Engage- dürfen, muss eine Kommune fünf Um die Besucherinnen und Besucher ment für den Fairen Handel neben Kriterien erfüllen. Dazu zählt auch zu inspirieren, wird sich der Gottes- einem fairen Konsum möglich ist. das Wirken in einer „Steuerungs- dienst nicht nur mit Liedern und Ergänzt werden die Informationen gruppe Fairer Handel“, in der Ak- Texten dem Fairen Handel widmen. durch eine Ausstellung. teurinnen und Akteure aus Stadt- Im Anschluss kann man den fairen ■ www.marburg.de verwaltung, Handel, Kirchen und Nichtregierungsorganisationen ver- treten sind. Sie alle verbindet das gemeinsame Ziel, einen gerechteren Welthandel zu fördern. Das Jubiläum soll nun gefeiert wer- den. Als Auftakt zum Jubiläumsjahr laden die „Steuerungsgruppe Fairer Handel“ und die Marburger Univer- sitätskirchengemeinde zu einem Gottesdienst unter dem Titel „Glaubhaft fairändern“, der am 5. Mai ab 11 Uhr in der Universitäts- Die Steuerungsgruppe Fairer Handel setzt sich für kirche stattfindet. Der Gottesdienst gerechteren Welthandel ein. (Foto: Stadt Marburg) zum Thema widmet sich der Frage, 17
Am 26. Mai ist die Europawahl Dann wählen wir das Europäische Parlament. Auch Sie dürfen wählen. Die Europäische Union In Europa gibt es insgesamt 50 Staaten. 28 Staaten haben sich zu einer Union vereinigt. Nicht alle Europä- ischen Staaten gehören also zur Europäischen Union. Worum geht‘s in Europa? Die Europäische Union kümmert sich um vieles: Die Gleich-Berechtigung aller Menschen. Das heißt: Alle haben die gleichen Rechte. Alle müssen gleich behandelt werden. Die Arbeits-Möglichkeiten in Europa. Das heißt: Alle sollen Arbeit haben. Die Freizügigkeit. Das heißt: Wir können überall in der Europäischen Union leben. Wo es uns gefällt. Den Umwelt-Schutz in Europa. Das heißt: Wir wollen gute Luft atmen. Den Verbraucher-Schutz. Das heißt: Wir wollen gute Lebens-Mittel kaufen. Den freien Reise-Verkehr in Europa. Das heißt: Wir können hinfahren, wohin wir wollen. Die Hilfe für arme Staaten in der Welt. Das heißt: Wir helfen Menschen in Afrika. Damit sie genug zu essen haben. Damit sie genug Geld erhalten. Auszüge aus der Broschüre „Wählen ist einfach: Die Europawahl (in leichter Sprache)“, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, 2014; (Fotos: Pixabay) 18
Leichte Sprache – regelmäßig hier im Heft: Leichte Sprache dient der Barrierefreiheit. Sie soll Menschen, die aus unter- schiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten er- leichtern. Dafür werden Vorschläge der AG Leichte Sprache des Marburger Behindertenbeirats aufgegriffen. Wer entscheidet das denn alles? Das machen zum einen unsere Regierungen. Das sind die Bundes-Kanzlerin und die Minister und Ministerinnen. Jede Woche fahren die Bundes-Kanzlerin oder ein Minister nach Brüssel. Das ist die Haupt-Stadt der Europäischen Union. Sie liegt in Belgien. In Brüssel treffen sie ihre Kollegen aus anderen Ländern. Gemeinsam entscheiden sie dann. Oft streiten sie sich vorher. Jeder will, dass es nach seinem Kopf geht. Aber dann vertragen sie sich wieder. Und sie einigen sich. Diese Treffen heißen Rat. Oder EU-Ministerrat. Und jetzt kommen Sie ins Spiel! Der Rat entscheidet nicht alleine. Die Bürger und Bürgerinnen in Europa reden mit. Deshalb gibt es eine Vertretung der Bürger und Bürgerinnen. Das ist das Europäische Parlament. Die Vertreter der Bürger und Bürgerinnen nennt man Abgeordnete. Und die werden gewählt. Von uns allen. In der ganzen Europäischen Union. Mehr Infos zur Europawahl gibt’s im nächsten Heft Studier mal Marburg und im Internet unter ■ www.bpb.de ■ www.leichtesprache.marburg.de 19
Perspektive vom Pilgrimstein auf das geplante Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte (Foto: Kurz, Dichter Architekturgesellschaft) E ines der größten Fotoarchive zur europäischen Kunst in der Welt erhält ein neues, repräsentatives Heimat für das Domizil: Das Deutsche Dokumenta- tionszentrum für Kunstgeschichte – das Bildarchiv Foto Marburg – zieht in einen Neubau am Pilgrimstein. Kunstgedächtnis Das Konzept wurde während einer ■ Stadt und Universität präsentieren Umzugspläne gemeinsamen Veranstaltung mit der Stadt Marburg vorgestellt. „Das ist eine großartige Chance“, wird es dort einen großen Veranstal- Die Konzeption zeichnet sich durch sagt der Direktor des Dokumenta- tungssaal und ein klimatisiertes Ar- Wege und Durchgänge aus, die das tionszentrums, Prof. Hubert Locher. chiv geben, in dem die Schätze des Areal zur Stadt hin öffnen und eine Im Herbst starten die Bauarbeiten. Dokumentationszentrums nach dem direkte Verbindung zwischen Hörs- Voraussichtlich 2021 werden die neuesten Stand der Technik gesi- aalgebäude und Pilgrimstein ermög- rund 40 Mitarbeiterinnen und Mit- chert werden. Das Archiv beherbergt lichen. Dabei bildet der wie ein arbeiter der einzigartigen Einrich- rund zwei Millionen Negative zur Dreieck angeordnete Forschungsbau tung in ihr neues Gebäude am Fuß europäischen Kunst in der Welt – ein architektonisches Ensemble mit der Oberstadt ziehen. Neben einer das Bildgedächtnis Europas. Darun- einem Seminargebäude mit dunkler Foto- und Restaurierungswerkstatt ter sind auf Glasplatten gebannte Klinkerfassade, das auf der Seite Negative, Nitrofilme und empfindli- zum Alten Botanischen Garten er- che Coloraufnahmen von Kirchen, richtet wird. Dieser 8,6 Millionen Schlössern, Skulpturen, Gemälden Euro teure Bau bietet Platz für acht und Stadtansichten. Seminarräume, in denen jeweils 60 Das Bildarchiv hat den 18,7 Millio- bis 100 Studierende unterrichtet nen Euro teuren Forschungsbau mit werden können. Für solche großen seiner hell getünchten Ziegelfassade Seminarräume gibt es einen stei- selbst eingeworben. Das For- genden Bedarf. schungsprogramm der mehr als 100 Wenn das Dokumentationszentrum Jahre alten Einrichtung überzeugte umzieht, kann auch die wertvolle den Wissenschaftsrat so sehr, dass Forschungsbibliothek des Stuttgarter dieses wichtigste Beratungsgremi- Fotoforschers Rolf H. Krauss mit ih- um zur Wissenschaftspolitik den ren 2,2 Millionen Objekten präsen- Neubau empfahl. Die Kosten teilen tiert werden, die 2016 angekauft und sich Bund und Land. seither eingelagert wurde. Bislang ist Locher freut sich sehr über die „äs- das Bildarchiv im Kunstgebäude an thetisch sehr anspruchsvolle, reprä- der Biegenstraße untergebracht, wo Aktuell wird die alte Pharmazie in der sentative Architektur“ des vierge- in Zukunft mehr Platz für das Kunst- Ketzerbach für die Politikwissenschaftler schossigen Gebäudes, die auf einen museum und die dort untergebrach- saniert. (Foto: Coordes) Architektenwettbewerb zurückgeht. ten Uni-Institute entsteht. 20
Kennen Sie Marburg? erbauen lassen. Das Gebäude ist ein Kul- Mit Stichwort „Marburg“ können Sie auch turdenkmal aus siedlungsgeschichtlichen, eine E-Mail an pressestelle@marburg- städtebaulichen und wirtschaftsge- stadt.de senden. Rainer Kieselbach schichtlichen Gründen. Es gehört zu den wenigen aus der Gründerzeit im Bahn- hofsviertel, das die Luftangriffe im 2. Weltkrieg unversehrt überstanden hat. Unter den richtigen Anrufen wurde Rosemarie Eckhardt, An der Schäferbu- che 3, 35039 Marburg als Gewinnerin aus- gelost. Was ein wenig Farbe ausmacht, werden Sie im nächsten Heft beim Lösungsfoto Bei dem gesuchten Gebäude, zu dem der erkennen können. Da hatte sich der Haus- Schlussstein eines Torbogens gehört, eigentümer möglicherweise vom Straßen- handelt es sich um das Wohn- und Ge- namen inspirieren lassen. Im Rahmen von schäftshaus Neue Kasseler Straße 3 1/2. Renovierungsarbeiten wurden auch die Der Schlussstein zeigt Speichenrad und Fensterbekrönungen im ersten Stock ent- Peitsche als Symbol für den Speditions- fernt. Als Dank für die richtige Antwort betrieb. Damals wurden überwiegend gibt es diesmal die Stadtschrift Nr. MSS Pferdefuhrwerke als Transportmittel ge- Nr. 14: „Marburg-Nord in alten Ansichten“ nutzt. Im Jahr 1900 hat sich der Spedi- zu gewinnen. teur Schneider von dem Marburger Bau- Ihren Anruf, diesmal bis zum 9. April, unternehmer und Architekten Heinrich nimmt Ulrike Block-Herrmann im Fach- Weishaupt ein Miets- und Speditionshaus dienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof unter (06421) 201-1346 gerne entgegen. Auch die Politikwissenschaftler pla- nen einen Umzug. Für knapp acht Millionen Euro wird zurzeit das ehe- malige Pharmazie-Gebäude in der Ketzerbach 63 saniert. Dieser älteste Backsteinbau Marburgs mit seinen großen, in Sandstein gefassten Ei- chenfenstern wird von Asbest befreit, energetisch saniert, renoviert, umge- baut sowie mit einem Aufzug und neuen Versorgungsleitungen ausge- stattet. „Wir bringen das Gebäude technisch ins 21. Jahrhundert“, er- läutert Maja Turba vom Uni-Dezernat für Gebäudemanagement. Der Ab- schluss ist für 2020 vorgesehen. Wie sich die Verkehrsströme rund um den Campus Firmanei entwi- ckeln, wartet die Hochschule noch ab. Bislang kommen die Studieren- den zu Fuß oder mit dem Rad zur neuen Universitätsbibliothek, be- richtet Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause. Die Stadt ar- beitet an einem Konzept, das „Park&Walk“-Parkplätze an der alten UB vorsieht, berichtet Oberbürger- meister Dr. Thomas Spies. (gec) 21
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