Neuer Vorstand der LÄKB gewählt - Landesärztekammer ...
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www.laekb.de Brandenburgisches Ärzteblatt Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 27. Jahrgang | März 2017 3 | 2017 Neuer Vorstand der LÄKB gewählt Foto: Anja Zimmermann M.A. 1. Kammerversammlung/8. Von Fall zu Fall: Fremdkörper im Legislaturperiode Operationsgebiet Seite 5 – 7 Seite 9 – 10 12. Forum für den Hausarzt und Umstellung konischer das Praxispersonal Kegelverbindungen Seite 11 Seite 19
Medizintechnik Jendreyko Willkommen in der Ultraschall Hauptstadt! Ultraschall Vertriebspartner von: t! hei ON NX 2 Sonothek Berlin N e u US em AC yst Allee der Kosmonauten 33G m ens pplers 12681 Berlin Sie rbdo Tel.: 030 / 971 40 30 Fa www.mtjendreyko.de Impressum Redaktion Das Brandenburgische Ärzteblatt erscheint Landesärztekammer Brandenburg monatlich Inhaber und Verleger Pressesprecherin: Anja Zimmermann M.A. (Doppelnummer Juli/August). Landesärztekammer Brandenburg Pappelallee 5, 14469 Potsdam Bezugsgebühr (ab Ausgabe 4/2010): Präsident: Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz Telefon: 0331 505605-525 jährlich € 35,00; ermäßigter Preis für Studenten Pappelallee 5, 14469 Potsdam Telefax: 0331 505605-538 € 17,50. Einzelpreis € 3,35. Telefon: 0331 505605-520 E-Mail: aerzteblatt@laekb.de Bestellungen bitte an die Druckerei Schiemenz Telefax: 0331 505605-769 GmbH, Byhlener Straße 3, 03044 Cottbus. Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt Repro, Satz, Druck, Herstellung, Herausgeber sechs Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Für Verlagswesen Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz die Mitglieder der Brandenburgischen Ärztekam- Druckerei Schiemenz GmbH mer ist der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag Byhlener Straße 3, 03044 Cottbus abgegolten. Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur an Telefon 0355 877070 den Herausgeber zu richten. Für mit Autorennamen Telefax 0355 87707-128 gekennzeichnete Beiträge wissenschaftlicher und Hinweise für die Autoren standespolitischer Art sowie Artikel, die die Kenn- Wenn Sie Ihre Texte im Word erfassen, achten Sie Vertrieb zeichnung „Pressemitteilung von …“ enthalten, bitte darauf, die Texte im txt- oder doc-Format für Deutsche Post AG wird keine Verantwortung übernommen. Die darin DOS abzuspeichern. Bitte legen Sie einen Ausdruck geäußerten Ansichten decken sich nicht immer mit des Artikels dazu. Texte können Sie mit entspre- denen des Herausgebers. Sie dienen dem freien Anzeigenverwaltung chender Betreffzeile per E-Mail (aerzteblatt@laekb. Meinungsaustausch innerhalb der Ärzteschaft. Verlagsbüro Kneiseler de) übermitteln. Verwenden Sie Bilder für Ihren Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträ- Uhlandstraße 161, 10719 Berlin Artikel, bitte die Vorlagen separat zusenden und ge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist Telefon 030 88682873 im Text vermerken, wo das Bild stehen soll. Am nur mit schriftlicher Genehmigung statthaft. Rück- Telefax 030 88682874 besten sind Fotos geeignet (Aufsichtsvorlagen). sendung nicht verlangter Manuskripte erfolgt nur, E-Mail: g.kneiseler@t-online.de wenn ein vorbereiteter Umschlag mit Rückporto Zur Zeit gilt Preisliste Nr. 27, gültig ab 01.01.2017 beiliegt. Mit der Annahme von Originalbeiträgen zur Veröffentlichung erwirbt der Herausgeber das uneingeschränkte Verfügungsrecht. Änderungen redaktioneller Art bleiben vorbehalten.
INHALT Brandenburgisches Ärzteblatt Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 27. Jahrgang | März 2017 3 | 2017 KAMMERINFORMATIONEN / GESUNDHEITSPOLITIK LÄKB hat neuen Vorstand gewählt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Kenntnisprüfungen: Prüfungskommission erweitert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Feierliche Übergabe von Zeugnissen und Briefen an Fachwirtinnen für ambulante medizinische Versorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 ARZT UND RECHT Von Fall zu Fall .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 FORTBILDUNG 12. Forum für den Hausarzt und das Praxispersonal .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Seite 6 Fortbildungsangebote für Ärzte und MFA .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Lösungen zur Kasuistik Folge 51 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 AKTUELL Herzbericht 2016 – Herzchirurgie in Deutschland .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Neu im Seminarangebot der apoBank: Digitalisierung in der Praxis . . . . . . . . . . 17 Gastkommentar: Bosheit oder Willkür .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 GLG Fachklinik Wolletzsee: Neuer Armrehabilitationsbereich eröffnet .. . . . . . 18 Goldenes Doktordiplom: Charité sucht Ehemalige .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Umstellung konischer Kegelverbindungen von Medizinprodukten .. . . . . . . . . . . 19 Zahl der Organspenden weiterhin niedrig: Organspende verdient Seite 8 mehr gesellschaftliche Anerkennung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Klinikum Dahme-Spreewald: Erneut Gütesiegel Medizinische Qualität und Ausstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Rehazentrum Seehof: Symposium zum Start der Psychokardiologie-Station . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 EVALUATION Brandenburgisches Ärzteblatt – Ihre Meinung zählt .. . . . . . . . . . . 23 Kliniken für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Havelland Kliniken Gemeinsame Zertifizierung als Kompetenzzentrum Minimal-Invasive Chirurgie (MIC) .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Gesundes Brandenburg – Initiative zur Beteiligung am Innovationsfonds .. 24 Casemanagement/Fallbegleitung für die Patientenversorgung Seite 18 Entlastung für die Ärzte, Gewinn für die Patienten, interessante Aufgabe für das Praxispersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 PERSONALIA Wir gratulieren zum Geburtstag im März .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Nachruf für Dipl. med. Christine Schröder .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Nachruf zum Tode von Heinrich Theodor Mönnich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Nachruf für Frau OMR Dr. med. Gerda von Hodenberg .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Nachruf für Dr. Horst Müller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 WEITERE RUBRIKEN Editorial .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Kurse und Fortbildungsangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 KVBB informiert .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 LAVG: Immer wieder Masern – und kein Ende? .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017 | 3
EDITORIAL Liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist mir eine große Ehre, mich Ih- Dank an die nen als neuer Präsident der Landesärz- Kammerdelegierten tekammer Brandenburg vorstellen zu dürfen. Ich möchte die Gelegenheit auch nut- Es war kein einfacher Wahlkampf und zen, mich bei all jenen zu bedanken, es erfüllt mich mit Stolz und Dankbar- die mich im Wahlkampf unterstützt keit, dass ich am Ende mit deutlicher und mir letztendlich ihre Stimme ge- Mehrheit gewählt worden bin. geben und damit ihr Vertrauen ausge- sprochen haben. Neuer Vorstand Ich freue mich nicht nur auf die Ar- Ich freue mich auch über die Wahl beit im Sinne der Brandenburger Ärz- von Dr. med. Hanjo Pohle zum Vize- teschaft sondern auch auf den direkten präsidenten und über die einzelnen Kontakt mit Ihnen, den Brandenburger Vorstandsmitglieder, die Ihnen auf den Ärztinnen und Ärzten. kommenden Seiten in diesem Ärzte- blatt vorgestellt werden. Jeder von Ih- So verbleibe ich mit den besten Wün- Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz nen hat das Ziel, die Gesundheitspo- schen für die zukünftige Zusammen Foto: privat litik in unserem Bundesland und auch arbeit. deutschlandweit mitzugestalten und voranzubringen. Arbeit als Präsident und bei meinem Engagement für die Gesundheitspoli- Alt Bewährtes fort- und tik weiterhin eine Rolle spielen. ■ Herzlichst, Ihr Frank-Ullrich Schulz Neues umsetzen Bei allen Aufgaben stets ein offenes Nun liegt es an uns, dem neuen Vor- Ohr für die Anregungen und Ideen der stand der Landesärztekammer Bran- Brandenburger Ärzteschaft zu bewah- denburg, die kommende Legislaturpe- ren, ist mir ein wichtiges Anliegen. riode auf die Bedürfnisse der Branden- burger Ärzteschaft, sowohl der Nie- Als Orthopäde mit Niederlassung in dergelassenen, als auch der Kliniker, der Stadt Brandenburg ist es mir wich- auszurichten. Alt Bewährtes werden tig, bei allem Tun immer auch im Sinne wir fortsetzen, aber auch Neuerungen der Patienten zu entscheiden. Denn sie durchführen, wo immer sie nötig sind. sind diejenigen, für die wir tagtäglich Gesundheitspolitisch liegen mir für die arbeiten, uns fort- und weiterbilden. kommende Zeit besonders die Weiter- bildung, die Verhandlungen zur neuen Dank an Gebührenordnung für Ärzte sowie die Dr. med. Udo Wolter Nachwuchsförderung in unserem Bun- desland am Herzen. An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Vorgänger, Herrn Dr. med. Zugute kommt mir bei meinen künf- Udo Wolter, für seine Verdienste in- tigen Aufgaben sicher meine mehrjäh- nerhalb der Kammerarbeit bedanken. rige Erfahrung innerhalb der Kammer- 20 Jahre sind eine lange Amtszeit. arbeit. So gehöre ich seit 2008 dem Dem gebührt Anerkennung. Herr Dr. Ausschuss für Weiterbildung der Lan- Wolter hat, zunächst als Vizepräsident, desärztekammer Brandenburg an, von ab 1996 als Präsident, den Aufbau der 2012 bis 2016 war ich bereits Mitglied Landesärztekammer Brandenburg in im Vorstand unserer Ärztekammer und den Jahren nach der politischen Wie- konnte aktiv Gesundheitspolitik mitge- dervereinigung mit geprägt. Besonde- stalten. Auch meine Mitarbeit in den re Verdienste hat er unter anderem im Ständigen Konferenzen „Ärztliche Wei- Bereich der Weiterbildung sowie in der terbildung“ sowie „Gutachterkommis- Betriebsmedizin. Für sein weiteres Le- sionen/Schlichtungsstellen“ der Bun- ben wünsche ich Ihm alles Gute und desärztekammer werden in meiner viel Gesundheit. 4 | Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK 1. KAMMERVERSAMMLUNG/8. LEGISLATURPERIODE Kammerversammlung wählte neuen Vorstand In der 1. Kammerversammlung der achten Legislaturperiode der Landesärztekammer Brandenburg (LÄKB) haben die Delegierten der Kammerversammlung Präsident, Vizepräsident und Beisitzer neu gewählt. Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz ist neuer Präsident, Dr. med. Hanjo Pohle ist neuer Vize- präsident. Präsident Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz „Ich freue mich sehr auf die Aufga- ben, die nun vor mir liegen“ sagte Herr Dipl.-Med. Frank Ullrich Schulz (li.) Dipl.-Med. Schulz in seiner Antrittsrede und Dr. med Hanjo Pohle am 21. Januar in Potsdam. Dazu gehö- Fotos: Anja Zimmermann M.A. re auch die verbesserte Zusammenar- beit mit der Kassenärztlichen Vereini- Landesärztekammer. Im Jahr 2012 Ärzteschaft drehen muss. „Wir müssen gung Brandenburg. Außerdem möch- wurde er in den Vorstand der LÄKB uns immer fragen, was unser Tun und te der neue Präsident die Kammerdele- gewählt. Als Vorstandsmitglied der Handeln den Ärzten nutzt“, so Dr. Poh- gierten mehr einbinden. „Die Delegier- Landesärztekammer Brandenburg ist le. Dabei gehe es sowohl um nieder- ten der Kammerversammlung sowie er seit 2013 Mitglied der Ständigen gelassene, als auch um Ärztinnen und die gewählten Ausschüsse sollten bei Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ Ärzte in Krankenhäusern, so Dr. Pohle den Sitzungen häufiger zu Wort kom- der Bundesärztekammer sowie stell- weiter, der zudem Landesvorsitzender men, als dies in der Vergangenheit ge- vertretendes Mitglied der Ständigen des Hartmannbundes Brandenburg ist. schehen ist“, so Dipl.-Med. Schulz. Konferenz „Gutachterkommissionen/ Wichtig ist ihm auch die Nachwuchs- Schlichtungsstellen“ der Bundesärzte- gewinnung für die Kammerarbeit. „Wir kammer. Seit vielen Jahren engagiert er müssen uns stärker dafür einsetzen, sich im Bündnis für Brandenburg. junge Leute für die Arbeit in der Lan- desärztekammer zu motivieren. Ge- Der neue Kammerpräsident bedank- sundheitspolitik mitzugestalten ist eine te sich außerdem bei seinem Vorgän- wichtige und vor allem auch spannen- ger Dr. med. Udo Wolter für dessen de Tätigkeit. Dies zu vermitteln, wird Tätigkeit in den vergangenen Jahren. eine meiner Aufgaben für die kommen- „Wir werden auch weiterhin an eini- de Legislaturperiode sein. „Ich freue gen Stellen zusammenarbeiten“, sagte mich auf die Zusammenarbeit auch mit Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz. Herr Dr. den klinischen Kollegen im Vorstand Wolter hatte 20 Jahre lang das Amt des Der neue Vorstand der und mit den Kollegen in der Kammer- Präsidenten der LÄKB inne. Er wird sich LÄKB: Dr. Steffen König, Reinhard Schleuß, Prof. versammlung“, so der Präsident. auch zukünftig für die Weiterbildung in Dr. Stefan Kropp, Dr. Ingo der Landesärztekammer engagieren. Musche-Ambrosius, Dipl.- Dipl.-Med. Schulz ist seit 1982 Fach- Med. Sigrid Schwark, Dipl.-Med. Hubertus arzt für Orthopädie und führt seit 1991 Vizepräsident Dr. med. Kruse, Dr. med Hanjo als niedergelassener Arzt eine Praxis Hanjo Pohle Pohle und Dipl.-Med. für Orthopädie in Brandenburg an der Frank Ullrich Schulz Havel. Im Jahr 2009 erhielt er seine An- Zum neuen Vizepräsident wurde Dr. erkennung als Facharzt für Orthopädie med. Hanjo Pohle gewählt, er löste Dr. med. Hanjo Pohle ist Facharzt für und Unfallchirurgie. Prof. Dr. med. Ulrich Schwantes (Haus- Allgemeinmedizin mit Niederlassung in Der Kammerversammlung der Lan- ärzteverband Brandenburg) ab. Rathenow. Seit der Gründung der Lan- desärztekammer Brandenburg ge- In seiner Antrittsrede betonte Herr desärztekammer im Jahr 1990 ist er hört der Orthopäde seit 2008 an. Seit Dr. Pohle, dass sich die Arbeit des Mitglied der Kammerversammlung. Zu demselben Jahr war er Mitglied des Kammervorstandes vordergründig dieser Zeit wurde er auch Mitglied des Ausschusses für Weiterbildung der um die Belange der Brandenburger Haushaltsausschusses. Seit 1991 gehört Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017 | 5
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK Märkisch-Oderland in Strausberg. Aus dem Vorstand verabschiedet wurden Dr. med. Renate Schuster (Marburger Bund) und Dr. med. Jürgen Fischer (Marburger Bund). Ass. jur. Herbert Krahforst, Geschäfts- führer der Landesärztekammer Bran- Die Delegierten des denburg, bedankte sich beim ehema- 120 DÄT: (v.l.n.r.) ligen Präsidenten und den ehemaligen Prof. Dr. Ulrich Schwantes, Dr. Steffen König, Vorstandsmitgliedern für ihre Arbeit in Dipl.-Med. Silke Felgentreff, den vergangenen Jahren und wünsch- Dr.Jürgen Fischer, te der neuen Führungsspitze sowie Dr. Hanjo Pohle, dem neu gewählten Vorstand viel Er- Dr. Katharina Weinert, Dipl.-Med. folg für die kommende Legislaturperi- Frank-Ullrich Schulz ode von vier Jahren. er dem Vorstand der Landesärztekam- med. Stefan Kropp (Freier Arztberuf) Delegierte des mer Brandenburg an. Er ist seit 1992 gewählt. Prof. Dr. Kropp ist das ers- 120. Deutschen Ärztetages Mitglied des Prüfungsausschusses der te Mal im Vorstand. Er ist Facharzt für gewählt LÄKB und seit 1993 der Finanzkom- Psychiatrie und Psychotherapie und ar- mission der Bundesärztekammer. Der beitet als Chefarzt im Asklepios Klini- Auf der Kammerversammlung am 21. Deutschen Akademie für Allgemein- kum in Teupitz sowie als Chefarzt und Januar wurden außerdem die Branden- medizin gehört Dr. Pohle seit 1997 an. Ärztlicher Direktor im Asklepios Klini- burger Delegierten des kommenden kum Lübben. 120. Deutschen Ärztetages in Freiburg Bekannte und neue festgelegt. Dies sind für die Fraktio- Gesichter im Vorstand Reinhard Schleuß (Hausärzteverband nen: Marburger Bund: Dr. med. Jürgen Brandenburg) ist vierter Beisitzer. Der Fischer, Dr. med. Steffen König und Erste Beisitzerin des neuen Vorstan- Facharzt für Allgemeinmedizin hat sei- Klaus-Friedrich Bodmann (Ersatzdele- des der LÄKB ist Frau Dipl.-Med. Sigrid ne Niederlassung in Potsdam. Auch er gierte Prof. Dr. Eckart Frantz und Dipl.- Schwark (Hausärzteverband Branden- ist neu im Vorstand der LÄKB. Med. Elke Köhler); Hartmannbund: Dr. burg). Seit 2008 ist Frau Dipl.-Med. med. Hanjo Pohle (Ersatzdelegierte Schwark Mitglied im Vorstand der Erneut im Vorstand ist Dipl.-Med. Hu- Dipl.-Med. Ilona Weinmann); Bündnis LÄKB. Sie ist Fachärztin für Allgemein- bertus Kruse (Marburger Bund). Er ist für Brandenburg/Freier Arztberuf: Dr. medizin mit Niederlassung in Bernau. Facharzt für Kardiologie, hat eine Nie- med. Stephan Alder und Dipl.-Med. Sil- derlassung in Forst und ist außerdem ke Felgentreff (Ersatzdelegierter Hans- Zweiter Beisitzer und neu im Vorstand Oberarzt im Krankenhaus Forst. Joachim Helming); Hausärzteverband: ist Dr. med. Ingo Musche-Ambrosius Prof. Dr. med. Ulrich Schwantes und (Hausärzteverband Brandenburg). Er Sechster Beisitzer und ebenfalls Dr. med. Katharina Weinert (Ersatzde- ist ebenfalls Facharzt für Allgemein- das erste Mal Vorstandsmitglied ist legierte Reinhard Schleuß und Dr. med. medizin und hat seine Niederlassung Dr. med. Steffen König (Marbur- Volkmar Skerra). in Potsdam. ger Bund). Herr Dr. König ist Fach- arzt für Orthopädie und Unfallchirur Der 120. Deutsche Ärztetag findet Zum dritten Beisitzer wurde Prof. Dr. gie und Chefarzt am Krankenhaus vom 23. bis 26. Mai statt. 6 | Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK Foto inks: Neuer und alter Präsident der LÄKB kurz nach der Wahl. Neubesetzung der Aus- schüsse der LÄKB Die Mitglieder der einzelnen Ausschüs- se der Landesärztekammer wurden ebenfalls auf der Kammerversammlung im Januar neu gewählt. Interessierte finden einen Überblick über die Aus- schüsse und deren Mitglieder auf der Internetseite der Landesärztekammer Brandenburg unter www.laekb.de. Die nächste Kammerversammlung findet am 9. September 2017 in Pots- dam statt. ■ Anja Zimmermann M.A. KENNTNISPRÜFUNGEN Prüfungskommission erweitert Die Landesärztekammer Bran- insbesondere eine dringend notwendi- im vergangenen Jahr vorbereitet: Im denburg reagiert auf die weiterhin ge Erhöhung der Prüfungshäufigkeit. Dezember führte Herr Prof. Dr. med. hohe Zuwanderungsrate ausländi- Trotz des voraussichtlich hohen Prü- habil. Horst Koch umfassende Prüfer- scher Ärzte und startet mit neuen fungsaufkommens steht die Patienten- schulungen durch. Ergänzend dazu Kenntnisprüfern in das Jahr 2017. sicherheit jedoch immer an erster Stel- wird in der Anfangsphase an jedem le - zudem bildet die Kenntnisprüfung Prüfungstag ein erfahrener Prüfer mit In Zusammenarbeit mit dem Landes- in gewissem Maße das Äquivalent zum Rat und Tat zur Seite stehen. amt für Arbeitsschutz, Verbraucher- Dritten Abschnitt der ärztlichen Prü- Wir möchten an dieser Stelle die Ge- schutz und Gesundheit (LAVG) konn- fung in Deutschland. Jeder Kandidat legenheit nutzen, uns bei allen Prüfern ten 26 Fachärzte, davon 13 Internisten, wird umfassend praktisch und theo- für ihr Engagement zu bedanken und zehn Chirurgen und drei Allgemeinme- retisch in den Gebieten Innere Medi- wünschen weiterhin für die Ausübung diziner, neu in die Prüfungskommissi- zin, Chirurgie und Allgemeinmedizin, ihres Ehrenamtes viel Erfolg. on „Kenntnisprüfung“ berufen werden. sowie fächerübergreifenden Themen, Ziel der Erweiterung ist nicht nur eine wie z. B. Notfallmedizin, geprüft. Arbeitsentlastung des bereits beste- Auf diese verantwortungsvolle Auf- ■ J. Winkler, henden Prüfungsausschusses, sondern gabe wurden die neuen Prüfer bereits Kenntnisprüfungen/Fachsprachtests Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017 | 7
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK LANDESÄRZTEKAMMER BRANDENBURG Feierliche Übergabe von Zeugnissen und Briefen an Fachwirtinnen für ambulante medizinische Versorgung Am 20. Januar 2016 fand im fei- erlichen Rahmen in der Potsdamer Geschäftsstelle der Landesärzte- kammer Brandenburg die Über- gabe der Zeugnisse und Briefe an 15 frischgebackene Fachwirtin- nen, die ihre Prüfungen bestan- den haben, statt. Die Urkunden wurden von den Mitgliedern des Prüfungsausschusses Frau Sylvia Kluschke und Frau Dipl.-Med. An- drea Kruse überreicht. Die Fachwirtin in der ambulanten Fotos: Simone Groß/LÄKB medizinischen Versorgung erwirbt die Kompetenz, Führungsfunktionen Position in kleinen und mittleren Ge- des Arztes beitragen. im Team des niedergelassenen Arz- sundheitseinrichtungen, z. B. in Be- Seit Beginn dieser Fortbildung im Jahr tes oder anderer ambulanter Einrich- rufsausübungsgemeinschaften, Pra- 2010 haben 97 Fachwirtinnen und ein tungen der medizinischen Versorgung xisgemeinschaften oder medizinischen Fachwirt diese Fortbildung im Bereich wahrzunehmen. Sie ist in der Lage, Versorgungseinrichtungen eingesetzt der Landesärztekammer Brandenburg anspruchsvolle bzw. spezialisierte Auf- werden, um innerhalb eines Teams erfolgreich abgeschlossen. gaben in den Bereichen Medizin, Pati- spezifische Fach- und/oder Führungs- entenbegleitung und Koordination so- verantwortung gegenüber nichtärztli- wie Praxisführung zu übernehmen. Sie chen Mitarbeitern wahrzunehmen. Da- ■ Dipl. oec. Astrid Brieger, kann an herausgehobener Funktion/ mit kann sie wesentlich zur Entlastung Referatsleiterin Ausbildung MFA Vertrauenspersonen Vertrauenspersonen der Landesärztekammer der Landesärztekammer Brandenburg Brandenburg (LÄKB) (LÄKB) Möglichst frühzei Möglichst ges in-Kontakt-Kommen frühzei ges in-Kontakt-Kommen suchtgefährdeter suchtgefährdeter Ärzte/Ärz nnen Ärzte/Ärz mit nnenDr. mitmed. JürgenDr. Hein, med. 17291 Jürgen Prenzlau, Hein, 17291 Tel.: 03984 Prenzlau, 808604, Tel.: jue.hein@web.de 03984 808604, jue.hein@web.de professionellen professionellen Hilfsangeboten Hilfsangeboten bietet gute bietet gute Chancen, die Betroffenen, Chancen, diederen Pa enten Betroffenen, deren Pa enten PD Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. PD Dr. rer. nat. Johannes Dipl.-Psych. Lindenmeyer, Johannes 16835 Lindenmeyer, Lindow, Tel.: 16835033933 Lindow, 88110, Tel.: lindenmeyer@salus-lindow.de 033933 88110, lindenmeyer@salus-lindow.de und das ärztliche undBerufsbild das ärztliche vorBerufsbild Schaden vor Schaden zu bewahren. zu bewahren. MR Dr. med. Wolfgang MR Dr. med. Loesch, Wolfgang 14482 Potsdam, Loesch, 14482 Tel.: 0331 Potsdam, 6013637, Tel.: loesch.dr.wolfgang@gmx.de 0331 6013637, loesch.dr.wolfgang@gmx.de Nebenstehende Nebenstehende Experten engagieren Expertensich engagieren sich PD Dr. med. Gudrun PD Dr.Richter, med. Gudrun 16278 Angermünde, Richter, 16278Tel.: Angermünde, 0170 3136629, Tel.: gu.richter@gmx.de 0170 3136629, gu.richter@gmx.de zu diesem Zweckzu diesem seit 2004 Zweck im Rahmen seit 2004des im Rahmen des Hilfsprogramms Hilfsprogramms der Landesärztekammer der Landesärztekammer Brandenburg erfolgreich, Brandenburg Betroffene erfolgreich, kolle- Dipl.-Med. Betroffene kolle- Manfred Dipl.-Med. Schimann, Manfred 03046 Schimann, Co bus, 03046 Tel.: 0355 Co 793515, bus, Tel.:mschimann@web.de 0355 793515, mschimann@web.de gial zu beratengial und zuzu begleiten. beraten und zu begleiten. Prof. Dr. med. Ulrich Prof. Dr. Schwantes, med. Ulrich 16766 Schwantes, Kremmen,16766 Tel.: Kremmen, 033055 22488, Tel.: ulrich.schwantes@praxis-schwante.de 033055 22488, ulrich.schwantes@praxis-schwante.de Weitere Informa onen Weitere auf Informa onen auf www.laekb.de www.laekb.de im Merkbla für Kammerangehörige Beim ersten im Merkbla für Kammerangehörige Kontakt Beim kann ersten der Kontakt Anrufer kann auf der Wunsch Anrufer anonym auf Wunsch bleiben.anonym bleiben. 8 | Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017
ARZT & RECHT ARZT UND ARZTHAFTUNG VON FALL ZU FALL Diesmal: Fremdkörper im Operationsgebiet Kasuistik sonographisch fanden sich eine Flüs- sigkeitsansammlung über dem Schei- Eine 47 Jahre alte Patientin, aus de- denende sowie ein Zystovar rechts. Am ren Anamnese eine Abrasio sowie eine selben Tag erfolgte eine Revision. Das laparoskopische Entfernung der linken Scheidenende wurde eröffnet. Weite- Adnexe zu erwähnen sind, kam zur res Vorgehen laut Operationsbericht: stationären Aufnahme in eine Frau- „Es wird ein kleines Hämatom ausge- enklinik. Die Patientin litt seit länge- räumt. Dahinter verbirgt sich eine prall- rem an rezidivierenden, therapieresis- zystische Ovarialzyste. Diese wird mit tenten Dauerblutungen und gab auch einer Braunüle punktiert. Es entleert Kontaktblutungen beim Geschlechts- sich bräunlich-klare Flüssigkeit bis zum verkehr an, bedingt durch eine Portio- Kollabieren der Zyste, an eine Exstirpa- ektopie. Die betreuende Frauenärztin tion ist nicht zu denken, sie ist uner- hatte eine Hysterektomie empfohlen. reichbar. Die Zyste ist jetzt nicht mehr Dieser Eingriff war einige Tage zuvor tastbar und das Hämatom ist ausge- bei einer ambulanten Vorstellung in räumt.“ Der Eingriff erfolgte ambulant, der Klinik vereinbart worden. Dabei die Patientin wurde „bei Wohlbefin- hatte man als Zusatzbefund eine drei den“ entlassen. Zentimeter große Ovarialzyste rechts diagnostiziert. Eine Woche später kam sie erneut © ChaotiC PhotographY fotolia.com in die Klinik. Sie klagte über starke Der geplante Eingriff wurde noch am Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen. begünstigt? Wurde auf die Komplika- Aufnahmetag durchgeführt in Form ei- Der Beckenbereich war sehr druckemp- tionen fachgerecht reagiert? ner laparoskopisch assistierten vagina- findlich. Sonographisch fand sich ein len Hysterektomie. Die Laparoskopie Zystovar rechts und ein Konglomerat Stellungnahme ergab minimale Adhäsionen auf der lin- über dem Scheidenende. Laut Compu- der in Anspruch ken Seite zum Darm und zur seitlichen tertomogramm bestand der Verdacht genommenen Klinik Bauchwand, die sich problemlos lösen auf einen Abszess. Die Laparoskopie ließen. Die rechten Adnexe waren un- ergab ein entzündliches Konglomerat, Der Chefarzt führte aus, dass bei ei- auffällig, eine Ovarialzyste war nicht zu bestehend aus Dickdarm, Appendix ner vaginalen Revisionsoperation ein erkennen. Der Uterus wurde von sei- und einem Ovarialabszess. In dessen Tupfer im Bauchraum verblieben sei, nem Halteapparat abgesetzt und die Zentrum fand sich ein Tupfer, „welcher der für die Folgeoperation als ursäch- Harnblase abpräpariert. Der rechte Ei- vermutlich nach der vaginalen Zysten- lich anzusehen sei. Nach seinem ge- leiter wurde prophylaktisch entfernt, entfernung vergessen wurde“ (Opera- genwärtigen Kenntnisstand sei von ei- das Ovar wurde belassen. Nach Durch- tionsbericht). Das Konglomerat wurde nem Dauerschaden jedoch nicht aus- trennung der Scheidenhaut wurde der aufgelöst, der Tupfer entfernt und das zugehen, allerdings sei der Folgeein- Uterus durch die Vagina entfernt. Die Ovar exstirpiert. Eine siebentägige An- griff eindeutig auf den verbliebenen Bauchhöhle wurde gespült, eine Drai- tibiotikatherapie schloss sich an. Die Tupfer zurückzuführen. nage wurde eingelegt. Histologischer Entzündungswerte normalisierten sich. Befund: Mehrere Myomknoten, Ade- Die Patientin konnte zehn Tage post- Gutachten Hinweis: nomyosis uteri, regelrechte Tube, keine operativ „bei subjektivem Wohlbefin- Weitere Fälle aus Malignität. Der postoperative Verlauf den“ entlassen werden. Der von der Schlichtungsstelle beauf- der norddeutschen war komplikationslos. Die Abschluss- tragte Gutachter, Facharzt für Frauen- Schlichtungsstelle fin- untersuchung einschließlich Sonografie Beanstandung der heilkunde, war der Ansicht, dass bei den Interessierte im ergab regelrechte Befunde. Die Patien- der Patientin therapieresistente Dauer- Internet unter ärztlichen Maßnahmen www.laekb.de, Rubrik tin wurde nach vier Tagen beschwer- blutungen bestanden hätten. Die Indi- ‚Arzt‘ – ‚Kasuistiken‘ defrei entlassen. Die Patientin vermutete Behandlungs- kationsstellung zur Hysterektomie sei Alle Fälle entstammen fehler und stellte folgende Fragen: Be- korrekt gewesen. Bei der laparoskopi- der gemeinsamen Fall- Drei Wochen später stellte sie sich stand eine Indikation zur Gebärmutter- schen Hysterektomie hätte kein Tupfer sammlung der neun erneut in der Klinik vor. Sie klag- entfernung? Wurden die Operationen in den Raum oberhalb der Scheide ein- M i tg li e d s k am m e r n te über Schmerzen und Abgang von kunstgerecht durchgeführt? Hat das gebracht werden können. Der Tupfer der norddeutschen altem Blut. Bei der Untersuchung Belassen des Tupfers die Folgekompli- sei bei der ersten Revision fehlerhaft im Schlichtungsstelle. war der Unterleib druckempfindlich, kationen verursacht oder zumindest Operationsgebiet belassen worden. Ein Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017 | 9
ARZT & RECHT Zurücklassen eines Tupfers bei einem Konglomerattumor geführt hatte. Das (instrumentierende Schwester und Routineeingriff sei vermeidbar feh- Konglomerat wurde aufgelöst, der Springer). lerhaft. Ausnahmen könnten sich bei Tupfer wurde entfernt und das Ovar Notfalleingriffen mit massiver Blutung exstirpiert. Das beschriebene Vorgehen Literatur im Einzelfall ergeben. Eine solche Situ- war fachgerecht. Unter Antibiotikaga- • Heidenreich, W., Probst, T.: Der ation hätte hier definitiv nicht vorge- be besserte sich der Zustand der Pati- belassene Fremdkörper. Eine uner- legen. Die Entstehung des Hämatoms entin allmählich, sodass sie nach zehn wartete Komplikation nach operati- sei nicht fehlerbedingt, dazu könne Tagen entlassen werden konnte. ven Eingriffen; Frauenarzt 49, 2008, es auch bei richtigem ärztlichem Han- 217-222 deln kommen. Die Revisionsoperation Gesundheitsschaden • Ulsenheimer, K. Belassene Fremd sei fachgerecht durchgeführt worden. körper aus der Sicht des Juristen; Dabei habe der noch in situ befindliche Bei korrektem Vorgehen hätte die Re- Chirurg 78, 2007, 28-34 rechte Eierstock entfernt werden müs- konvaleszenz nach der ersten Revision sen. Dies sei bei der ohnehin schon pe- (Ablassen des Hämatoms, Punktion der rimenopausalen Patientin die einzige Ovarialzyste) etwa sieben Tage betra- ■ Professor Dr. med. Wolfgang Heidenreich Langzeitfolge. gen. Durch das fehlerhafte Vorgehen Facharzt für Frauenheilkunde Ärztliches Mitglied kam es zu folgendem Gesundheits- Bewertung schaden: Schmerzen zwischen erster der Haftungsfrage und zweiter Revision, Notwendigkeit Kerstin Kols, Ass. jur., Geschäftsführerin der zweiten Intervention, anschließen- der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Die Schlichtungsstelle schloss sich der Klinikaufenthalt von zehn Tagen. Ärztekammern dem Gutachten im Ergebnis an. Die Danach etwa dreiwöchige Rekonvales- Patientin litt an therapierefraktären zenz, Verlust des rechten Eierstocks, Ri- Blutungsstörungen sowie an Kontakt- siko verstärkter Adhäsionen infolge der blutungen. Die Familienplanung war Entzündung im Beckenbereich. Scha- abgeschlossen. Aus dieser Konstella- denersatzansprüche im dargestellten tion ergab sich eine eindeutige Indi- Rahmen waren begründet, eine au- kation zur Hysterektomie. Dies wurde ßergerichtliche Regelung wurde emp- durch die histologische Untersuchung fohlen. des Operationspräparats bestätigt: Als Ursache für die genannten Probleme Fazit fanden sich Myome sowie eine Ade- nomyosis. Letztere ist einer organ Versehentlich im Operationsgebiet erhaltenden Therapie nicht zugäng- belassene Fremdkörper sind selten. lich. Die Hysterektomie war gut doku- Meistens handelt es sich dabei um mentiert und nicht zu beanstanden. Es Textilien: Tupfer, Kompressen oder SPEZIALISTEN FÜR HEILBERUFE konnte ausgeschlossen werden, dass Bauchtücher. Die Bewertung eines sol- Schumannstraße 18 10117 Berlin Telefon 030 206298-6 Fax -89 dabei ein Tupfer in die Bauchhöhle chen Ereignisses hängt vom Einzelfall www.meyer-koering.de gelangt war. Ende Mai stellte sich die ab. Ein dramatischer Operationsver- Patientin mit Abgang von (altem) Blut lauf oder unerwartete schwere Kom- Rechtsanwälte Steuerberater Partnerschaftsgesellschaft mbB und Schmerzen erneut in der Klinik vor. plikationen, zum Beispiel Blutungen, Ursächlich fanden sich ein Hämatom können den Arzt entlasten. Auf den am oberen Scheidenende sowie eine Ovarialzyste. Das Hämatom – unge- geschilderten Fall traf dies allerdings nicht zu. Zur Vermeidung einer derar- RECHT RUND UM wöhnlich nach so langer Zeit – sprach tigen Komplikation sind umfangreiche, DIE MEDIZIN * per se nicht für ärztliche Fehler. Auch standardisierte und dokumentierte bei fachgerechtem Vorgehen kann es Präventivmaßnahmen erforderlich, an * Wolf Constantin Bartha Fachanwalt für Medizinrecht dazu kommen. Eine vaginale Revision erster Stelle die Zählkontrolle der ver- (Eröffnung des Scheidenendes, Punkti- wendeten Materialien vor und nach * Dr. Christopher Liebscher, LL.M. Fachanwalt für Arbeitsrecht on einer Ovarialzyste) wurde durchge- dem Eingriff durch zwei Pflegekräfte Fachanwalt für Medizinrecht führt und verlief laut Operationsbericht * Torsten von der Embse problemlos. Dabei gelangte ein Tupfer Kontakt: Fachanwalt für Medizinrecht in die Bauchhöhle und verblieb dort. Schlichtungsstelle für Arzthaftpflicht- * Dr. Sebastian Thieme Dies war vermeidbar fehlerhaft. Nur fragen der norddeutschen Ärztekam- Fachanwalt für Medizinrecht wenige Tage später kam die Patientin mern erneut zur Aufnahme, jetzt mit mas- * Dr. Reiner Schäfer-Gölz Fachanwalt für Medizinrecht, siven Beschwerden. Das Computerto- Hans-Böckler-Allee 3, 30173 Hannover Of Counsel mogramm ergab den Verdacht auf ei- Tel.: 0511 3802416 oder 2420 Fax: 0511 3802406 * Jörg Robbers nen Abszess. Als Ursache fand sich der Rechtsanwalt, Of Counsel erwähnte Tupfer, der zu einem Ova- E-Mail: info@schlichtungsstelle.de www.schlichtungsstelle.de Anzeigen rialabszess und einem entzündlichen 10 | Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017
FORTBILDUNG AKADEMIE FÜR ÄRZTLICHE FORTBILDUNG DER LÄKB IN ZUSAMMENARBEIT MIT DER KVBB UND DEM HAUSÄRZTEVERBAND BRANDENBURG 12. Forum für den Hausarzt und das Praxispersonal Klug entscheiden – Anmeldung bitte Leitlinien in der Praxis unter: (8 Punkte/Kategorie A) Internet: www.laekb.de 01. April 2017, 9:00 bis 16:00 Uhr Arzt/Fortbildung/Ver- Landesärztekammer Brandenburg anstaltungen LÄKB Pappelallee 5, 14469 Potsdam Wiederholungsveranstaltung 14. Oktober 2017, 9:00 bis 16:00 Uhr Ruppiner Kliniken GmbH Fehrbelliner Str. 3, 16816 Neuruppin Wissenschaftliche Leitung: Dr. med. I. Musche-Ambrosius Fax: 0355 78010-339 Foto: LÄKB E-Mail: akademie@laekb.de Vormittagssitzung: 13:30 – 14:00 Uhr Nachwuchsman- 09.10 – 10:30 Uhr Pflegegrade statt Post: Moderation: gel? – Die junge Allgemeinmedizin Pflegestufen Landesärztekammer Dr. med. Ingo Musche-Ambrosius stellt sich vor Dipl.-Med. Birgit Schmidt/ Brandenburg Dr.med. Katharina Weinert, Dr. Bettina Jonas Akademie für ärztliche 09:00 – 09:10 Uhr Eröffnung Antonia Stahl Fortbildung 10:30 – 10:45 Uhr Pause PF 101445 03014 Cottbus 09:10 – 09:45 Uhr MHB und die 10:45 – 12:00 Uhr Symptomkontrol- Versorgungsforschung 14:00 – 14:15 Uhr Pause le in der Palliativmedizin Ansprechpartnerin: Univ.-Prof. em. Dr. Prof. h.c. Dr. med. Hanna-Luise Zscherpel Andrea Rabe-Buchholz Telefon: 0331 505605- Edmund A. M. Neugebauer 14:15 – 15:00 Uhr Leitlinien der 726 Multimedikation 12:00 – 12:45 Uhr Hygiene in der 09:45 – 10:30 Uhr DEGAM-Leitlini- Antje Knobloch** Arztpraxis en – Was ist das?** Dr. med. Kristina Böhm MHA Prof. Dr. med. Martin Scherer 15:00 – 15;30 Uhr Arbeitsgruppen zur Multimedikation: 12:45 – 13:15 Uhr Pause Die Teilnahmegebühr 10:30 – 10:45 Uhr Pause • Geriatrische Medikation 13:15 – 14:30 Uhr Patientenverfü- beträgt für Ärztinnen • Klug entscheiden gung/ Vorsorgevollmacht und Ärzte 100,- €, 10:45 – 11:30 Uhr DEGAM-Leitlini- • Palliativmedizinische Medikation Carola Oerterer/N.N. für das Praxispersonal 60,- €. en Diabetes* • Instrumente bei der Priorisierung Dr. med. Christian Bernecker der Multimedikation 14:30 – 14:45 Uhr Pause Das Forum für den 14:45 –15:45 Uhr Pharmakotherapie Hausarzt ist durch die KVBB im Rahmen der 11:30 – 12:15 Uhr DEGAM-Leitlini- 15:30 – 15:45 Uhr Vorstellung der im Alter DMP-Verträge Dia- en Husten* Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen Frau Marianna Kaiser betes mellitus Typ2, Ulrike Burkhardt/N.N. 15:45 – 16:00 Uhr Informationen/ KHK, Asthma und 15:45 – 16:00 Uhr Informationen Abschluss COPD sowie für Ver- 12:15 – 12:45 Uhr Pause und Abschluss 14:45 – 15:30 Uhr Interpret ation träge zur hausarztzen- der Krankentransportrichtlinie trierten Versorgung Nachmittagssitzung Updates für Dr. Matthias Wienold als Fortbildung aner- Moderation: kannt. das Praxispersonal Reinhard Schleuß 15:30 – 16:00 Uhr Informationen/ Es gelten die Teilnah- Moderation: Abschluss mebedingungen für Fortbildungsveranstal- 12:45 – 13:30 Uhr DEGAM Leitlini- Dr. med. Stephan Richter tungen der Landesärz- en Brustschmerz* tekammer Branden- Dr. med. Erik Weidmann 09.00 – 09:10 Uhr Eröffnung burg, veröffentlicht unter www.laekb.de Updates für das Praxispersonal unter Arzt/Fortbil- am 01.04.2017 in Potsdam dung/Bestimmungen. * als DMP-Fortbildung entsprechend der Fort- ** als Fortbildung entsprechend der Fortbil- bereits ausgebucht. bildungspflicht der DMP-Verträge anerkannt dungspflicht der Hausarztverträge anerkannt Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017 | 11
FORTBILDUNG AKADEMIE FÜR ÄRZTLICHE FORTBILDUNG Fortbildungsangebote für Ärzte und MFA Fortbildung für Ärzte Vom Bild zur Diagnose – Leitung: Dipl.-Med. S. Schwark, Ultraschall und Radiographie Bernau Orthopädisch-manual in Rettungsstelle und Teilnehmergebühr: 100 €/Tag medizinischer Notaufnahme (16 Std.) 16 P Untersuchungsgang 9P 8./9. Sept. 2017 Suchtmedizinische 17. März 2017 Ort: St. Josefs-Krankenhaus Grundversorgung 50 P Teilnehmergebühr: 120 € Potsdam gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB Ort: Potsdam Kursleiter: Dr. med. B. Kissig, in Kooperation mit AISS Leitung: Dr. med. V. Liefring, Potsdam 13./14. Okt. 2017 Sommerfeld Teilnehmergebühr: 280 € Alkohol, Nikotin und Versorgungs- system Intensivvorbereitung Kursleiter: PD Dr. med. Gudrun Forum für den Hausarzt und Richter, Angermünde; das Praxispersonal 8P auf die Facharztprüfung Dr. med. J. Hein, Prenzlau 1. April 2017 in Potsdam Allgemeinmedizin 8P 10./11. Nov. 2017 14. Okt. 2017 in Neuruppin 16. Sept. 2017 Drogen- und Medikamentenab- Leitung: Dr. med. I. Musche-Amb- Ort: Potsdam hängigkeit, Substitutionstherapie, rosius, Potsdam Leitung: Dr. med. St. Richter, Notfälle, Toxikologie, Gesetzliche Teilnehmergebühr: 100 € für Grünheide Grundlagen Ärzte, 60 € für Praxispersonal Teilnehmergebühr: 80 € Kursleiter: PD Dr. med. Gudrun Richter, Angermünde; Weiterbildungstage Strukturierte curriculare Fort- Dr. med. J. Hein, Prenzlau Allgemeinmedizin bildung „Medizinische Begut- 1./2. Dez. 2017 Modul 2: 19./20. Mai 2017 15 P achtung“ (64 Std., Modul I-III) Motivational Interviewing Teilnehmergebühr: 150 € Modul I (40 Std.): Allgemeine Kursleiter: PD Dr. med. Gudrun Modul 3: 9. bis 11. Nov. 2017 27 P Grundlagen, Zustandsbegutach- Richter, Angermünde; Teilnehmergebühr: 250 € tung, Kausalitätsbezogene Begut- Dipl.-Psych. Dr. phil. C. Veltrup Ort: Potsdam achtung 40 P Ort: Potsdam Leitung: Dr. med. M. Gremmler, 16. Sept. 2017 Teilnehmergebühr: 230 €/Block Hoppegarten 14. Okt. 2017 25. Nov. 2017 Kurse im Strahlenschutz Basiskurs Palliativmedizin 9. Dez. 2017 gemäß Röntgenverordnung (40 Stunden) 40 P Ort: Potsdam Einführungskurs zur Unterweisung 12. bis 16. Juni 2017 Teilnehmergebühr: 560 € nach RöV 8P Ort: Potsdam 7. Nov. 2017 Kursleitung: Dipl.-Med. K. Wendt, Impfen in der Praxis – Teilnehmergebühr: 60 € Beeskow Aufbau-/Refresherkurs 5P Grundkurs im Strahlenschutz 25 P Teilnehmergebühr: 560 € (fachübergreifend für Ärzte und 8./9. Nov. 2017 Praxismitarbeiter) Teilnehmergebühr: 300 € Psychosomatische Grundver- In Zusammenarbeit mit der KVBB Spezialkurs im Strahlenschutz 21 P sorgung (80 Stunden) 80 P 20. Sept. 2017, 14:00 – 18:00 Uhr 10./11. Nov. 2017 gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB 22. Nov. 2017, 14:00 – 18:00 Uhr Teilnehmergebühr: 280 € 26./27. Aug. 2017 Ort: Potsdam Ort: Cottbus 23./24. Sept. 2017 Leitung: Dr. med. R. Schrambke, Kursleiter: Prof. Dr. med. habil. 21./22. Okt. 2017 Schorfheide C.-P. Muth, Cottbus 18./19. Nov. 2017 Teilnehmergebühr: je 55 € 6./7. Jan. 2018 Es gelten die „Teilnahmebedin- Ort: Potsdam Ausbilderfortbildung für die gungen für Fortbildungsveranstal- Gruppenleitung: R. Suske, Wer- MFA-Ausbildung tungen der Landesärztekammer neuchen 23. Sept. 2017 8P Brandenburg”. Diese sind unter Teilnehmergebühr: 1.120 € 7. Okt. 2017 8P www.laekb.de (Arzt/Fortbildung/ 18. Nov. 2017 8P Bestimmungen) einsehbar oder Ort: Potsdam telefonisch unter 0355 78010320 anzufordern. 12 | Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017
FORTBILDUNG Gendiagnostik Seminar Refresherkurs 7P Leitender Notarzt 40 P 8. Nov. 2017, 15:00 bis 21:00 Uhr gemäß Richtlinie der LÄKB zur Qualifikation Ort: Potsdam des Leitenden Notarztes Leuchten für Kursleiter: Herr Dr. L. Pfeiffer, Berlin 4. bis 8. Dez. 2017 Praxis, Büro, Ort: Cottbus Wohnräume. Teilnehmergebühr: 80 € (incl. LEK, deren Bestehen erst ab Kursleiter: T. Reinhold, Oranien- mindestens fünfjähriger fachärztli- burg; Dr. med. F. Mieck, Königs cher Tätigkeit als Qualifikation zur Wusterhausen fachgebundenen genetischen Bera- Teilnehmergebühr: 700 € tung nach § 7 Abs. 3 GenDG ange- rechnet werden kann – Gebühr für Qualifikationsnachweis 30 €) Fortbildung für MFA Cottbus Forum für den Hausarzt und An der Oberkirche Sonographie-Kurse Abdomen Sandowerstr. 53 www.lichtgalle.de und Retroperitoneum 30 P das Praxispersonal Anzeige 9. bis 12. Nov. 2017 1. April 2017 in Potsdam Ort: St. Josefs-Krankenhaus 14. Okt. 2017 in Neuruppin Potsdam Teilnehmergebühr: 60 € Kursleiter: Dr. med. B. Kissig, Leitung: Dr. med. Potsdam I. Musche-Ambrosius, Potsdam Teilnehmergebühr: 420 € Zentrale Weiterbildung für Aktualisierung der Fachkun- Medizinische Fachangestellte de und der Kenntnisse im von Nordwest-Brandenburg Strahlenschutz (8 Stunden) für 10. Mai 2017 Ärzte gemäß Röntgenverordnung 9P 11. Okt. 2017 jeweils 14:00 bis 16:45 Uhr Lösungen zur 18. Nov. 2017 Ort: Blankenfelde/Mahlow Ort: Neuruppin Teilnehmergebühr: 30 € Kasuistik Folge 51 Kursleiter: Prof. Dr. med. habil. C.-P. Leitung: Dr. med. Wiegank, Thema: Hämorrhagischer Schock bei Muth, Cottbus Neuruppin Hämatemesis – ein dramatische Ursache Teilnehmergebühr: 120 € Richtige Antworten zu den Fragen: 1e, Ihre Anmeldung richten Sie bitte 2b, 3c, 4d, 5b, 6c, 7e, 8b, 9c, 10a. an die LÄKB, Referat Fortbildung, Postfach 101445, 03014 Cottbus, Folge 52 der Reihe erscheint in der Fax: 0355 78010339, April-Ausgabe 2017 des Brandenbur- E-Mail: akademie@laekb.de, gischen Ärzteblattes und im Internet unter www.laekb.de. Internet: www.laekb.de. Im Notfall sicher vom 12. bis 13. Mai 2017 in Potsdam Die KVBB lädt Ärzte, Psychotherapeuten und Praxispersonal zum 2. Märkischen Praxistag nach Potsdam ein. Es erwartet Sie wieder ein interessantes und umfangreiches Angebot an Workshops und Seminaren – diesmal unter dem Motto »Im Notfall sicher – Akutsituationen in der Praxis und im Bereitschaftsdienst«. Passend zum Thema wird die Veranstaltung durch eine Industrieausstellung mit Verkaufsflächen ergänzt. Freuen Sie sich auch auf ein außergewöhnliches Abendprogramm und nutzen Sie den Märkischen Praxistag als Treffpunkt, zur Fortbildung, als Informationsforum und für beratende Gespräche – am besten mit Ihrem Team! Anmeldung und weitere Informationen unter: www.maerkischer-praxistag.de Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg Pappelallee 5 | 14469 Potsdam Anzeige Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017 | 13
AKTUELL HERZBERICHT 2016 Herzchirurgie in Deutschland Der Ende Januar in Berlin vorge- Interdisziplinärer Austausch und fach- 2015:800,5). Das patientenindividuel- stellte Herzbericht 2016 bestätigt, gebietsübergreifende Kooperation be- le Versorgungskonzept der Koronaren dass die herzchirurgische Versor- deuten für den Patienten in jedem Fall Herzkrankheit richtet sich nach diver- gung bundesweit mit 78 Abtei- die bestmögliche Option und führen sen Parametern. lungen auf hohem Qualitätsni- zu einer auf ihn abgestimmten The- veau etabliert ist. Die Verbesse- rapieempfehlung. Aus diesem Grund Bypass-Operation: besonders vor- rung der Lebenserwartung, und sind mit Blick auf die hochwertige me- teilhaft bei komplexen Gefäßveren- insbesondere auch der Lebens- dizinische Versorgung Herzteams – im gungen, kein Patientenhöchstalter für qualität der Patienten, ist eine Kern bestehend aus Herzchirurgen, Operationen; Diabetes-Patienten pro- wesentliche Prämisse für die in Kardiologen, Kinderkardiologen und fitieren überproportional. Bei komple- Deutschland knapp 1.000 tätigen Anästhesisten – die optimale perso- xen koronaren Mehr-Gefäßerkrankun- Herzchirurgen. nelle Basis für eine erfolgreiche Patien- gen und/oder Hauptstammstenose tenbehandlung. Das „Herz-Team-Kon- (Verengung der großen Herzkranzge- „Insgesamt wurden im Jahr 2015 in zept“ ist in zahlreichen nationalen und fäße im Ursprungsteil) besteht eine kla- Deutschland 128.175 Herzoperatio- internationalen Leitlinien explizit als re Indikation für die koronare Bypass- nen durchgeführt“, erläutert PD Dr. ein wesentlicher Faktor der Patienten- Operation. Dies sowohl bezogen auf Wolfgang Harringer, erster Vizepräsi- versorgung ausgewiesen (Guidelines die Beschwerdefreiheit und insbeson- dent der Deutschen Gesellschaft für on myocardial revascularisation ESC/ dere auch im Hinblick auf die Über- Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie EACTS 2014, aktualisierte Nationale lebensrate und Lebensqualität (siehe (DGTHG). „Trotz des kontinuierlichen Versorgungsrichtlinie chronische Koro- Fünf-Jahres-Ergebnisse der Syntax-Stu- Anstiegs des Lebensalters und den da- nare Herzkrankheit 2016). „Wir begrü- die) der betroffenen Patienten. „Patien- mit einhergehenden Begleiterkrankun- ßen das empfohlene Herzteam-Kon- ten jeglichen Alters können herzchirur- gen, liegen die Überlebensraten der zept ausdrücklich, dies im Hinblick auf gisch revaskularisiert werden“, betont Patienten dank der kontinuierlichen alle Therapieverfahren in der Herzme- Harringer. „Es gibt keine fixe Alterso- Weiterentwicklungen bestehender, dizin. Für die Behandlung der Korona- bergrenze. 2015 machte die Alters- und Initiierung minimalinvasiver, scho- ren Herzkrankheit gibt es aus Sicht der gruppe der ab 70+Jährigen 48,4 Pro- nenderer Operationsverfahren, weiter- Herzchirurgen noch Verbesserungs zent aller koronaren Bypass-Patienten hin bei circa 97 Prozent.“ potenzial“, so Harringer. aus.“ Männer sind in allen Altersgrup- Selbstverständlich hat der demogra- pen häufiger betroffen als Frauen – nur phische Wandel auch einen Einfluss auf Koronare Herzkrankheit jede vierte Frau erhält eine koronare die Entwicklung der Herzchirurgie. „Seit (KHK) und Herzchirurgie: in Bypass-Operation. Insgesamt wurden 1990 ist ein kontinuierlicher Anstieg von 2015 bundesweit rund 52.000 isolierte 90 Prozent aller Fälle sind Patienten höheren Alters zu beobach- und kombinierte Bypass-Operationen ten“, erklärt Herzchirurg Harringer. Im Verkalkungen die Ursache durchgeführt. Jahr 2015 waren bereits 15 Prozent aller der Herzerkrankung herzchirurgischen Patienten mindestens „Welches Verfahren für den Patien- 80 Jahre alt. Betrachtet man alle Herz- Die Koronare Herzkrankheit als Er- ten das bestmögliche ist, muss im in- erkrankungen, ist festzustellen, dass krankung der Arterien des Herzens terdisziplinären Kompetenzteam – dem die Prävalenz bei Männern höher ist. ist die häufigste Todesursache in den Herzteam – entschieden werden. Die Beispielsweise waren die Patienten mit westlichen Industrieländern. Ablage- im Jahr 2014 aktualisierte ESC/EACTS koronarer Herzerkrankung, die eine By- rungen an den Gefäßwänden (Plaques) „Guidelines on myocardial revasculari- pass-Operation erhielten, in 78 Prozent verursachen die Arterienverkalkung sation“ bestätigt ebenso wie die Na- Männer und nur in 22 Prozent Frauen (Arteriosklerose) und damit Gefäßver- tionale Versorgungsleitlinie chronische (2015). Die Herzchirurgie leistet mit viel- engungen (Stenosen) bis hin zu Ver- KHK die Konzeption der Kooperation fältigen Verfahren und patientenindivi- schlüssen, welche zu einer Mangel- und Entscheidungsfindung im Herz- duellen Therapien bedeutende Beiträge versorgung des Herzens mit Sauer- Team“, betont Harringer. „Jeder Pati- in der Herzmedizin. Umso mehr begrüßt stoff führen. In 10 Prozent aller Fälle ent muss individuell und im Kontext die DGTHG die obligate Umsetzung in- sind andere Ursachen verantwortlich seines Herzleidens, wie auch seiner terdisziplinärer Herzteams. für die Entstehung der KHK. Die Fol- Begleiterkrankungen betrachtet und gen können von der Angina pecto- beraten werden. Zum Beispiel profi- Entscheidung im ris über Herzrhythmusstörungen bis tieren Patienten mit Diabetes mellitus Herzteam: bestmögliche hin zum Herzinfarkt reichen. Die sta- überproportional von einer koronaren tionäre Morbiditätsziffer der KHK hat Bypass-Operation im Vergleich zu an- Patientenversorgung und von 2013 bis 2015 nur marginal um deren Therapiekonzepten. Für multi- -sicherheit 0,8 Prozent abgenommen (2013: 807,1; morbide Hochrisikopatienten im hohen 14 | Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017
AKTUELL Lebensalter kann durchaus auch eine besonderen Voraussetzungen und auf die lebensrettende Transplantation Intervention das Mittel der ersten Wahl dürfen seit dem 20. Juli 2015 nur nach warten“, erklärt Herzchirurg Harringer. sein. Wie konsequent und erfolgreich interdisziplinärem Konsens des eta- „Alle Beteiligten sollten daher weiter sich die Zusammenarbeit im Herzteam blierten Herzteams mit festgelegten an die Spendebereitschaft der Bevöl- gestalten kann, sieht man an der seit Prozessen und verbindlich definierter kerung appellieren.“ mehreren Jahrzehnten praktizierten Infrastruktur durchgeführt werden“, engen Zusammenarbeit und Abstim- erklärt PD Dr. Harringer. „So sieht es Die Deutsche Gesellschaft für Tho- mung von Herzchirurgen und Kinder- die Richtlinie zu minimalinvasiven Herz- rax-, Herz- und Gefäßchirurgie e. V. kardiologen bei der Behandlung von klappeninterventionen des Gemeinsa- (DGTHG) mit Sitz in Berlin ist eine ge- Patienten mit angeborenen Herzfeh- men Bundesausschusses (G-BA) vor. meinnützige medizinische Fachgesell- lern.“ Wir begrüßen dies ausdrücklich.“ schaft, deren Ziele u.a. der Förderung der Wissenschaft und Weiterentwick- Herzklappenchirurgie: Neues Rekordtief: Mangel lung von Therapien auf dem Gebiet kontinuierlicher Anstieg an Spenderherzen der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie sind. Zu den weiteren Hauptaufgaben der Eingriffe; Mitralklappe Die dramatische Entwicklung bei den zählen die Durchführung von Weiter- kann zumeist rekonstruiert Herztransplantationen setze sich auch und Fortbildungsprogrammen, Erstel- werden, G-BA Richtlinie mit einem Rekordtief im Jahr 2015 fort. lung medizinischer Leitlinien, Förde- etabliert Herzteam bei Wurden 2014 noch 294 Herztransplan- rung von Nachwuchskräften und die TAVI und Mitral Clip tationen durchgeführt, so sank die An- Ausrichtung medizinischer Fachtagun- zahl weiter auf 283 im Jahr 2015. Zwar gen. Als Vertretung der über 1.000 in Europaweit gehört die Verengung der werden nach Angaben der DGTHG Deutschland tätigen und in der DGTHG Aortenklappe (Aortenklappenstenose) Herzunterstützungssysteme, welche organisierten Thorax-, Herz- und Kar- zu den häufigsten Herzklappenerkran- als Alternative oder als Überbrückung diovaskularchirurgen stehen die Ver- kungen, die verschleißbedingt, insbe- bei mehr als 90 Prozent der Patienten antwortlichen der Fachgesellschaft für sondere im hohen Lebensalter, auftritt. implantiert werden, immer leistungsfä- einen Dialog mit der Öffentlichkeit, Po- „Die Aortenklappenstenose ist derzeit higer, stellen jedoch keinen adäquaten litik und Wirtschaft zur Verfügung. die häufigste invasiv therapierte Herz- bzw. vollumfänglichen Ersatz für ein klappenerkrankung, gefolgt von der Spenderherz dar. „Aufgrund ihrer le- Mitralklappeninsuffizienz. Insgesamt bensbedrohlichen Erkrankung müssen ■ Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- stieg 2015 die Anzahl der Herzklap- viele der schwerst-herzkranken Patien- und Gefäßchirurgie peneingriffe um circa drei Prozent auf ten meist mehrere Monate im Kranken- 32.346 (2014: 31.359) an. 11.183 die- haus oder gar auf einer Intensivstation ser Eingriffe waren im Jahr 2015 kon- ventionelle Aortenklappenersatz-Ope- rationen“, erklärt Harringer. Mit 6.027 isolierten Mitralklappen-Operationen setzte sich der kurative Ansatz auch in 2015 fort: Bei rund zwei Drittel (63,6 Prozent) der Operationen konnte die patienteneigene Herzklappe rekons- truiert, und in ihrer Funktion wieder- Akademie für ärztliche Fortbildung Akademie für ärztliche Fortbildung hergestellt werden. Biologische oder Weiterbildungstage mechanische Mitralklappen-Prothe- Refresher-Kurs Allgemeinmedizin Gendiagnostik sen waren in 36,4 Prozent aller Fälle notwendig. Neben den konventionellen Opera- tionsverfahren bieten minimalinvasive Landesärztekammer Brandenburg Landesärztekammer Brandenburg kathetergestützte Techniken (TAVI und 6 Stunden Refresher-Maßnahme Mitral Clip) eine schonende Alternative zur fakultativen Vorbereitung auf die Wissenskontrolle nach GenDG, § 7 Modul II 19./20. Mai 2017 für ausgewählte Patienten höheren Le- Modul III bensalters in Kombination mit erheb- 8. November 2017 9.-11. Nov. 2017 lichen Begleiterkrankungen. Die Zahl kathetergestützter Aortenklappenim- Veranstaltungsort: Veranstaltungsort: plantationen (TAVI) im Jahr 2015 be- Geschäftsstelle der Landesärztekammer Brandenburg Landesärztekammer Brandenburg Pappelallee 5, 14469 Potsdam trägt laut des deutschen Herzberichtes Pappelallee 5, 14469 Potsdam Tel. 0331 505605 726 Tel 0331 505605 726 15.573. „Die kathetergestützte Aorten- Kursleitung/Moderation: Kursleitung: klappen-implantation und die trans- Dr. med. Lutz Pfeiffer, Berlin Dr. med. M. Gremmler, Hoppegarten venöse Clip-Rekonstruktion der Mit- ralklappe unterliegen in Deutschland Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017 | 15
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