Trends Schwerpunktthema - Jahrgang No. 4 Juni 16 - Kreisjugendring München-Stadt

 
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Trends Schwerpunktthema - Jahrgang No. 4 Juni 16 - Kreisjugendring München-Stadt
19. Jahrgang • No. 4 • Juni 16

                            Schwerpunktthema

                            Trends

www.kjr-m.de

     Das pfiffTEEN auf
     der großen Bühne

     Grenzen fairschieben

     Kulturschock
Trends Schwerpunktthema - Jahrgang No. 4 Juni 16 - Kreisjugendring München-Stadt
2      Inhalt

           Aktuell                                                               Impressum
           Besuch aus Frankreich im MKJZ Westend                                  Ausgabe 4/2016 | erschienen am 13.6.2016
       4   Deutsch-französische Freundschaft
                                                                                  Verleger:     Kreisjugendring München-Stadt
           Ein crossmediales Schüler-Storytellingprojekt im Kös˛k                               im Bayerischen Jugendring,
       5   Grenzen fairschieben                                                                 Paul-Heyse-Str. 22, 80336 München
           Theaterworkshop in den Kammerspielen                                                 Telefon 089 / 51 41 06-978, Fax 089 / 51 41 06-45
                                                                                                E-Mail: info@kjr-m.de, Internet: www.kjr-m.de
       6   Das pfiffTEEN auf der großen Bühne!
                                                                                  Verantwortlich: Stefanie Lux, Vorsitzende
           Kooperationsprojekt in Laim
                                                                                  Redaktion: Angelika Baumgart-Jena (verantwortlich),
       7   Alt trifft Jung – eine Stadtteilrallye                                 Lisa Bommhardt, Anna Demmler, Vanessa Frontzeck,
           Fachtag: Kulturellen Bildung                                           Michael Graber, Kerstin Hof, Marko Jung­h änel, Carolin Keller,
       10 Kulturschock                                                            Petra Kutzner, Manuela Sauer, Armin Schroth, Gecko Wagner,
                                                                                  Ingrid Zorn.
           Schülerkonzert in der LOK Arrival
                                                                                  Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt
       12 Musik verbindet                                                         die Meinung des Heraus­gebers wieder.
           Auszeichnung für den früheren KJR-Vorsitzenden                         Titelbild: ClubIn
       14 Medaille „München leuchtet“ für Tom Rausch                              Verwaltung: Jana Beyreuther
                                                                                  Layout: Fa-Ro Marketing, München

           Angebote                                                               Druck: GPP Engelhardt GmbH, München
                                                                                  Gedruckt auf 100% Recyclingpapier
                                                                                  Auflage: 2.800 Exemplare
           Folk-Music-Mashup auf dem Tollwood                                     Abonnementpreis: Der Bezug ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
       27 Landler, Ukulele, Oud und Kuhglocken                                    Erscheinungsweise: 8 Ausgaben jährlich
           Neu in der Galerie 90                                                  Nächste Ausgabe
       28 Perspektiven junger Geflüchteter in München                             Erscheinungsdatum: 18.7.2016
                                                                                  Redaktionsschluss: 24.6.2016
                                                                                  Schwerpunktthema: Lebensräume
           Kalender                                                                     Gefördert aus Mitteln der
                                                                                        Landeshauptstadt München
           Vier Tage Sommerfest im Musischen Zentrum
       32 Kinderkultur am Sommerabend

           Schwerpunkt: Trends
           Wie Trends kommen und gehen                                        „Deutsche Teenager leben digital und lieben Online-Videos“
       15 Der neuste Hype aus USA … oder doch nicht?                       20 Leider gut …
           Dass Trends gerade für Kinder und Jugendliche eine große           Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS Infratest nutzen
           Rolle spielen, erklärt sich durch die Lebensphase, in der sie      98 Prozent der deutschen Teenager das Internet; 9 von 10 täglich. Was
           stecken. Von Axel Dammler                                          bedeutet das? Von Alexander Link und Sait Köse

           Beobachtungen aus dem Spielmobil-Alltag                            Trendsportarten
       16 Kinderspiel im öffentlichen Raum                                 21 Darf’s ein bisserl wilder sein?
           Das Spielmobil kommt – prall gefüllt mit Material, das zu          Trendsportarten sind neue Sportarten, die sich von den traditionellen
           Spiel und Bewegung motiviert. Kaum angekommen, begin-              Sportarten abgrenzen. Von Björn Röhrle
           nen die ersten Kinder selbständig zu spielen. Von Janine
           Lennert                                                            Welche Trends haben Geflüchtete im Gepäck?
                                                                           23 Alles anders, alles gleich
           Aktuelle-Social-Media Trends bei Jugendlichen
                                                                              Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, um andernorts ein si-
       17 Ich feier das so!
                                                                              chereres und damit besseres Leben führen zu können, haben natürlich
           Als Anfang Mai der 15-jährige Yoshi im Rahmen der
                                                                              eine Vergangenheit – und kennen eigene Trends. Von Marko Junghänel
           re:publica über Snapchat sprach, wollten diesen „neuesten
           Trend“ unter Jugendlichen endlich alle verstehen. Von
                                                                              Tablets als neues (Medien-)Werkzeug für Kinder
           Cornelia Walter
                                                                           24 Wisch und weg?
           Die Ökonomie des Teilens                                           Wer länger in überfüllten Zügen unterwegs ist, ist für all die tech-
       18 Sharing oder Economy?                                               nischen Errungenschaften dankbar, die es ermöglichen, vor allem
                                                                              Kinder einige Zeit ruhigzustellen. Von Cornelia Walter
           Ob Sharing Economy, Urban Gardening, Upcycling oder
           Crowd­funding – all diese Anglizismen stehen für Ideen, die
                                                                              Von Reality-TV bis Casting-Shows
           auf Beteiligung einer Gemeinschaft beruhen. Von David
           Weingartner                                                     25 Der Trend zum schlechten Fernsehen?
                                                                              Egal ob Scripted-Reality-Formate am Nachmittag, Casting-Shows
           Vegan leben                                                        oder „Bauer sucht Frau“: Trash-TV hat seit Jahren Hochkonjunktur.
       19 Mehr als „Öko-Hippies“                                              Von Michael Gurt
           Vegan ist ein Begriff, der aktuell häufig in den Medien zu
                                                                              Aktuelle Medien-Trends von Kindern und Jugendlichen
           hören und zu lesen ist. Warum gibt es Menschen, die vegan
           leben bzw. sich vegan ernähren? Von Julia Huber                 26 Daddeln ohne Ende
                                                                              Immer neue Apps und Tools erlauben visuelle und musikalische
                                                                              Experimente.

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Trends Schwerpunktthema - Jahrgang No. 4 Juni 16 - Kreisjugendring München-Stadt
Aktuell               3

                                   Gefragte Neuerung bei „Kids on stage“

                                   Andrang auf die „Open Stage“
                                                                                                   stung der auftretenden Kids und verleihen
                                                                                                   ihren Auftritten zusätzlich Glanz.
                                                                                                      Bei der Theatergruppe des Freizeittreff Ler-
                                                                                                   chenauer bleibt die Technik im Hintergrund,
                                                                                                   die fünf Mädchen spielen ohne Mikrofon und
                                                                                                   sind daher nicht immer zu verstehen. Trotz-
                                                                                                   dem begeistern sie durch Spielfreude und
                                                                                                   Witz das Publikum mit „Cinderella reloaded“,
                                                                                                   einer modernen Aschenputtel-Version. Hier
                                                                                                   gehen Stiefmutter und Stiefschwester zum
                                                                                                   Shoppen, während Aschenputtel das ganze
                                                                                                   Haus aufräumen muss. Mit Hilfe zweier Feen
                                                                                                   ist das im Handumdrehen erledigt, die Fa-
                                                                                                   belwesen schenken ihr auch noch schicke
                                                                                                   Schuhe und ein Kleid. So kann Aschenputtel
                                                                                                   bald schon zu Tims Party abrauschen. „Aber
                                                                                                   bis Mitternacht musst du zurück sein“, mah-
                                                                                                   nen die Feen. „Warum?“ „Öh…das ist schon
 HipHop vom Feinsten zeigten die Tänzerinnen und Tänzer aus dem Musischen Zentrum.
                                                                                                   immer so gewesen!“, erklären die beiden. Die
Mit einer offenen Bühne gab „Kids on stage“ Raum für spontane Auftritte. Der                       Kinder im Publikum lachen, weil sie solche
Erfolg gibt dem Konzept recht: gleich fünf Gruppen und Solisten nutzen die                         Begründungen offenbar gut kennen. Die
Möglichkeit. Wie spontan so ein Auftritt sein kann, zeigte der 13-jährige Kais                     Feen machen noch ein Selfie, Stiefmutter
aus Syrien. Er ist erst seit einer Woche in München.                                               und Stiefschwester sind sauer, können Tim,
                                                                                                   der ein Prinz ist, jedoch nicht auf die falsche
   Lange war Kais Alsamman unterwegs. Aus         dem MKJZ Westend, ebs, der Mathilde-Eller-       Fährte locken, als er mit einem verlorenen
Syrien floh er über die Türkei, Griechenland      Schule und BiB. e.V.                             Schuh in der Hand nach Aschenputtel fragt
und Mazedonien nach Serbien, dort saß der            Tanzgruppen aus dem Freizeittreff Frei-       und dieses zur Faschingsparty in seinen Pa-
13-jährige mit seiner Familie einen Monat         mann, dem Kinderhaus Harthof und dem             last einlädt. Am Ende steht ein Happy End,
lang fest, wusste nicht, wann oder ob es          Musischen Zentrum reißen das Publikum            das Publikum applaudiert ausgiebig.
weitergehen würde. Er machte gute, aber           mit, Gesang und Tanz im Rhythmus der kla-           Auch die anderen Nachwuchstalente wer-
auch schlechte Erfahrungen mit Soldaten           ckenden Becher zeigen die Mädels und Jungs       den für ihre Leistung gefeiert, so etwa die
und mit anderen Flüchtlingen, erlebte nach        aus dem Rumfordschlössl mit dem bekannten        Sängerin Chantal aus dem Intermezzo, die mit
eigenen Worten, was menschenunwürdig              „Cup Song“. Ein Highlight ist der Auftritt       ihrer Version des Hits „All of me“ von John
heißt. Nach drei Monaten war er endlich           von „24DC“ aus dem ABIX. Hier stampfen die       Legend und besonders mit ihrer Gänsehaut-
am Ziel, in Deutschland, in München. Eine         Beats, die Tänzerinnen und Tänzer wirbeln        Stimme bezaubert.
Woche nach seiner Ankunft steht er nun,           zu HipHop- und Breakdance-Moves über die            115 Kinder treten an diesem Nachmittag
am 29. April, im Spectaculum Mundi auf der        Bühne, begleitet von einer professionellen       bei „Kids on stage“ auf, etwa doppelt so
Bühne und rappt auf Englisch von seinen           Lichtshow und umhüllt von Nebelschwaden.         viele sind im Publikum, das Haus ist richtig
Erlebnissen auf der Flucht. „We are just hu-      „Wie fandet ihr euren Auftritt?“, fragt Mo-      voll. Am Ende steht eine Premiere, erstmals
mans like others“, fasst er seine Botschaft       deratorin Lilli danach. „Geil!“ ist die ebenso   wird der „Happy“-Film zum tollen „Same old
zusammen.                                         knappe wie überzeugende Antwort. Zusam-          Song“-Projekt von 2015 gezeigt. Dabei hatten
   „Ich hatte keine Ahnung, dass er auftreten     men mit Lise und Emil führt die 11-Jährige       mehr als 150 Kinder und Jugendliche aus elf
will“, sagt Mirjam Scheck, Pädagogin der LOK      erstmals durch das von der KJR-Kinderbeauf-      KJR-Einrichtungen in ganz München ihre
Arrival in der Bayernkaserne, die Kais und        tragten Kerstin Hof koordinierte Festival der    eigene Version von „Happy“, dem Megahit
seine Familie zu „Kids on stage“ begleitet hat.   Kinderkultur im KJR.                             von Pharrell Williams, gesungen. Gesang be-
So wie Kais treten vier weitere Solistinnen,         Seit seinem 20-jährigen Bestehen im           endet auch auf der Bühne das Programm: Alle
Solisten oder Gruppen spontan auf und             letzten Jahr findet „Kids on stage“ im Spec-     beteiligten Kinder singen als „KJR All Stars“
nutzen damit zahlreich die „Open Stage“           taculum Mundi statt, die große Bühne und         gemeinsam „Ein Hoch auf uns“. Zu Recht.
genannte Bühne für ungeplante Auftritte.          die Profi-Technik sind nicht nur Beiwerk,
Diese Neuerung bei „Kids on stage“ kommt          sondern auch eine Anerkennung für die Lei-       Gecko Wagner, Öffentlichkeitsarbeit, KJR
also sehr gut an.
   Doch auch bei den zehn angekündigten
Auftritten überzeugen die Nachwuchsta-
lente zwischen sechs und 12 Jahren aus den
KJR-Freizeitstätten. So zeigt die Inklusions-
theatergruppe aus dem Arnulfpark Auszüge
aus dem eigenen Stück „Die grandiosen
Abenteuer der wilden Mädels und tapferen
Kerle“. Darin sind Mädchen und Jungen auf
der Suche nach einem verlorenen Schatz,
den sie wiederfinden. Doch Vampire und
Außerirdische bewachen ihn, sie gilt es zu
überlisten. Kinder mit und ohne Behinde-
rungen bilden diese Theatergruppe aus dem          HipHop- und Breakdance-Moves zu stampfenden Beats: „24DC“ vom ABIX begeisterte
Spielhaus Sophienstraße in Kooperation mit         das Publikum

                                                                                                                                                         4|16
Trends Schwerpunktthema - Jahrgang No. 4 Juni 16 - Kreisjugendring München-Stadt
4      Aktuell

       Teamfreizeit für Ehrenamtliche des ClubIn

       Bogenschießen ist ein bisschen
       wie offene Jugendarbeit
       Der ClubIn Internationaler Treff ist                                                          Angst in Begeisterung. Sie war von sich und
       Treffpunkt für junge Leute aus aller                                                          ihrer Kraft nahezu überwältigt und traf wider
       Welt, die aus unterschiedlichen Grün-                                                         Erwarten oft ins Schwarze. Mit jedem Treffer
       den ihre Heimat verlassen haben und                                                           wuchs die Motivation. Erfolg stellte sich auch
       im ClubIn Freunde finden, ihre Freizeit                                                       bei den anderen recht bald ein.
       verbringen oder auch Rat bekommen.                                                              Abschließend hieß es beim Synchronschie-
                                                                                                     ßen den Einklang mit der Gruppe zu finden.
          Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und                                                    Das Ziel im Auge behalten, anspannen, los-
       Mitarbeiter des ClubIn unterstützen wesent-                                                   lassen, entspannen und dies im Rhythmus
       lich dabei. Sie leiten im Wechsel Ausflüge                                                    der Gruppe.
       und Freizeitaktivitäten und sind Ansprech-                                                      In der abschließenden Auswertung wurde
       personen im Offenen Treff.                                                                    von einer Teilnehmerin, die Erfahrung dieses
          Dank der finanziellen Unterstützung der                                                    Vormittags mit der Arbeit im Offenen Treff
       „Stiftung Welten Verbinden“ konnten wir                                                       verglichen: „Bogenschießen ist doch auch
       Anfang März eine Teamfreizeit organisieren.                                                   ein bisschen wie die Arbeit im Offenen Treff.
       Die jungen Helferinnen und Helfer hatten an                                                   Man muss neugierig gegenüber Neuem, d.h.
       einem Wochenende in einem Selbstversorger-                                                    neuen Besucherinnen und Besuchern, unvor-
       haus im Chiemgau nicht nur die Gelegenheit,                                                   hergesehenen Situationen und Ereignissen
       sich näher kennenzulernen und sich in der                                                     sein und sich darauf einlassen, dabei aber
       Gruppenleitung zu erproben, sondern auch                                                      das Ziel der Arbeit immer im Auge behalten.“
       – unter Anleitung eines Erlebnispädagogen –                                                      Eine Fotoreportage zur Fortbildung gibt
       den Umgang mit Pfeil und Bogen zu erlernen.    Ziel nie zu verlieren. Auch wenn es für alle   es auf www.vij-muenchen.de/de/clubin/
          Bogenschießen hat mit innerer Ruhe und      Teilnehmenden Neuland war und manche           clubin/teamentwicklung-2016
       Kraft zu tun. Das Loslassen spielt eine zen-   mit gemischten Gefühlen der Aktion gegen-
       trale Rolle, ebenso wie die Konzentration      überstanden, ließen sie sich darauf ein. Bei   Ulrike Stempfle,
       auf das Wesentliche, d.h. den Blick auf das    einer Teilnehmerin wandelte sich anfängliche   ClubIn Internationaler Treff

       Besuch aus Frankreich im MKJZ Westend

       Deutsch-französische Freundschaft
       Vom 16. bis zum 23. April war das Mul-
       tikulturelle Jugendzentrum (MKJZ)
       Westend in München Gastgeber für
       eine Jugendgruppe aus St. Priest in
       der Nähe von Lyon. Die Begegnung
       wurde organisiert durch „Arbeit und
       Leben Bayern“ und finanziell geför-
       dert durch das Deutsch-Französische
       Jugendwerk.

          Ganz im Sinne der deutsch-französischen
       Verständigung erwartete die Jugendlichen
       aus Frankreich ein buntes Programm, das
       sich sowohl mit der deutschen Zeitgeschich-
       te als auch mit dem Alltag von deutschen
       Jugendlichen beschäftigte. So besuchte die
       französische Gruppe das Konzentrationslager
       in Dachau und diskutierte über die deutsche
       Geschichte, besuchte aber auch die Allianz-
       Arena. Am meisten Freude machte den jungen
       Leuten der direkte Kontakt mit den deut-
       schen Jugendlichen, die das MKJZ besuchen.       Allen Beteiligten hat die Begegnung große    Austausch, insbesondere zur Integrations-
       Gemeinsam bestieg man bei bestem Wetter        Freude gemacht und das Jugendzentrum La        arbeit. Sichtbare Erinnerung sind das neue,
       die Schliersbergalm, ließ sich das deutsche    Pépinière plant schon ein spannendes Pro-      gemeinsam erstellte Graffiti für die Fassade
       Schulsystem erläutern, ging zum Shoppen.       gramm, mit dem sie ihre neuen deutschen        des MKJZ und ein stetig wachsender Magno-
       Toll organisiert waren das Fußballturnier      Freunde im nächsten Jahr in Frankreich         lienbaum im Vorgarten des MKJZ.
       und eine Graffiti-Aktion – die die Jugend-     unterhalten wollen. Für die Betreuer der
       lichen trotz strömendem Regen mit viel Elan    beiden Einrichtungen ergaben sich viele        Ruth Jachertz, Bildungsreferentin,
       gestalteten.                                   Gelegenheiten zum fachlich-pädagogischen       Arbeit und Leben Bayern

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Trends Schwerpunktthema - Jahrgang No. 4 Juni 16 - Kreisjugendring München-Stadt
Aktuell              5

Ein crossmediales Schüler-Storytellingprojekt im Kös˛k

Grenzen fairschieben
Wir alle besitzen Dinge. Der eine hat
                                                                                                Projektarbeit im KJR München-Stadt
mehr, der andere weniger. Doch wo
verläuft die Grenze zwischen genug,
                                                                                                Projektarbeit wird im Kreisjugendring
zu wenig und zu viel Besitz? Wie viel
                                                                                                München-Stadt besonders gefördert, denn
brauchen wir überhaupt? Was wollen
                                                                                                projektspezifische Arbeitsformen sind in
wir unbedingt haben und warum ei-
                                                                                                allen Arbeitsfeldern geeignet, neue Ideen
gentlich? Können wir manches auch
                                                                                                und Angebote zu entwickeln. Projektarbeit
miteinander teilen? Und was passiert,
                                                                                                unterscheidet sich von der Regel- oder
wenn wir es tun?
                                                                                                Routinearbeit durch eine begrenzte Aufga-
                                                                                                benstellung mit inhaltlich oder methodisch
   In dem Projekt „Grenzen fairschieben“
                                                                                                innovativem Charakter. Innovativ bedeu-
machten 14 Jugendliche einer internationa-
                                                                                                tet, eine geplante Veränderung zur Fort-
len 8. Klasse der Carl-von-Linde-Realschule
                                                                                                entwicklung in ausgewählten Bereichen der
München Aktionen und Gedankenexperi-
                                                                                                offenen Kinder- und Jugendarbeit. Projekt-
mente rund um die Themen Besitzen, Teilen
                                                                                                arbeit ist immer ein effektives Lernfeld für
und Tauschen. Sie interviewten spannende
                                                                                                alle Projektbeteiligten, die Professionellen
Menschen und erzählten davon im Internet.
                                                                                                wie die Kinder und Jugendlichen. Die Ver-
Ihre Videos, Fotos und Texte veröffentlichten
                                                                                                pflichtung zur Dokumentation und Präsen-
sie in dem ortsbasierten Storytellingportal
                                                                                                tation der geförderten Projekte ermöglicht,
der Stiftung Zuhören: grenzgeschichten.
                                                                                                dass die gewonnenen Erfahrungen in die
net. Mit dabei ein Journalist des Bayerischen
                                                                                                Arbeit weiterer Arbeitseinheiten einflie-
Rundfunks, der sie bei der crossmedialen        der ermöglicht, dass alles gelingt, was man
                                                                                                ßen. Im K3 berichten wir regelmäßig über
Produktion unterstützte und zwei Trainer        anpackt. Den Werbespot dafür haben sie
                                                                                                solche Projekte.
von UnternimmDich!, die ihnen inhaltlich        auch gleich gedreht. Und wie viel braucht
halfen, die Grenzen zu fairschieben. Den ge-    man eigentlich, um gut leben zu können?
eigneten „Grenzgeschichten”-Aktionsraum         In einem Gedankenexperiment ging es um         machen es möglich. Die Jugendlichen haben
bot das Kös˛ k, ein Zwischennutzungsprojekt     eine Dorfgemeinschaft, in der jeder nur        ihn nicht nur interviewt, sondern auch mit
des KJR.                                        zehn Dinge besitzen darf. Das geht, wenn       ihm zusammen gekocht – natürlich ohne
   So haben sich die Schülerinnen und Schü-     man miteinander teilt und tauscht! In der      dafür einen Cent auszugeben!
ler überlegt, welche Mechanismen hinter der     Geschichte „Reise ins Morgendorf“ kann man       Den Gegenentwurf zum ressourcenscho-
Werbung stecken. Und sind zu dem Schluss        das nachvollziehen.                            nenden Leben hat der Journalist Dennis
gekommen, dass das konsequenteste Pro-            Den praktischen Beweis lieferte Marius       Gastmann erlebt. Er hat in die Welt der
dukt, das entwickelt werden könnte, ein         Diab, der sein Leben ganz ohne Geld bestrei-   Superreichen hineingeschaut und viele von
Abelizer wäre, ein neonfarbener Zaubertrank,    tet – foodsharing und Kleider-Tausch-Partys    ihnen in ihren Häusern besucht. Mit der
                                                                                               Projektgruppe war er via Skype verbunden,
                                                                                               sein Reichtumsbericht ist, wie alle anderen

 Danke, Marianne Klecker!                                                                      crossmedialen Geschichten auf www.grenz-
                                                                                               geschichten.net veröffentlicht.
                                                                                                 Im Projekt reflektierten die Jugendlichen
 Nach mehr als 25 Jahren verabschiedete                                                        zum ersten Mal ihr Konsumverhalten, die
 der KJR am 25. April Marianne Kle-                                                            Strategien und Tricks von Werbung, den
 cker in den Ruhestand. Seit 1991 war
                                                                                               Raubbau von Ressourcen, dessen Folgen und
 sie Verwaltungskraft in der Abteilung
 Jugendarbeit, seit 2003 kümmerte sie                                                          die Möglichkeiten, diesen einzudämmen.
 sich um die organisatorische Abwicklung                                                       Sie fassten den Mut, in Teamarbeit eigene
 der Jugendverbandsförderung. In dieser                                                        Gedanken und Ideen zu entwickeln und
 Zeit war sie die erste Ansprechpartnerin                                                      diesen auch zu vertrauen. Obwohl viele von
 für die Vertreterinnen und Vertreter der                                                      ihnen noch nicht lange in Deutschland sind,
 verbandlichen Jugendarbeit in München                                                         sprachen sie vor der Kamera, dem Mikrofon
 und daher wohl eine der bekanntesten
                                                                                               und der gesamten Gruppe. Dies stärkte spür-
 Mitarbeiterinnen des KJR. Tausende
                                                                                               bar ihr Selbstbewusstsein. Im Projektblog
 Jugendleiterinnen und Jugendleiter be-
 kamen von ihr den Jugendleiterausweis                                                         grenzgeschichten.wordpress.com wurde
 ausgestellt oder verlängert. Alle Anträge                                                     über den Verlauf des Workshops berichtet,
 auf Jugendverbandsförderung liefen                                                            ebenso wie auf facebook (Posts mit rund
 über ihren Schreibtisch, sie hat zahllose                                                     1.000 Zugriffen). Außerdem berichteten
 Anträge geprüft und viele Millionen Mark                                                      die Stiftung Zuhören und die BR-Bildungs-
 und Euro ausbezahlt. Im letzten Viertel                                                       projekte in ihren Newslettern. Momentan
 Jahrhundert gab es keine Teilnahme an
                                                                                               wird geplant, dass einige Jugendliche der
 einer Vollversammlung ohne Anmeldung
 bei Marianne Klecker, 50 Vollversamm-                                                         Projektgruppe in ihrer Freizeit mit der
 lungen hat sie vorbereitet und durchge-                                                       Gartengruppe des Kös˛ k ein Tauschregal
 führt. Ihr zu Ehren griff ihr Ex-Kollege                                                      bauen, das dann für die Bewohnerinnen
 Joachim Reber in die Keyboard-Tasten           Zeit für Stadionbesuche ihres geliebten        und Bewohner des Stadtviertels nutzbar ist.
 (Foto, mit ihrer Kollegin Vanessa              FC Bayern, deshalb waren neben einem
 Frontzeck, re.). Ihr Erbe tritt Simon          Fan-Schal auch zwei Bayern-Tickets unter
                                                                                               Gundula Iblher,
 Rott an, der seine Ausbildung im KJR           ihren Abschiedsgeschenken. Der KJR sagt
                                                „Dankeschön“!                                  Projektleiterin Stiftung Zuhören
 absolviert hat. Jetzt hat Marianne viel

                                                                                                                                                   4|16
Trends Schwerpunktthema - Jahrgang No. 4 Juni 16 - Kreisjugendring München-Stadt
6      Aktuell

       Theaterworkshop in den Kammerspielen

       Das pfiffTEEN auf der großen Bühne!
       Im Februar 2016 fand die erste Zusam-
       menarbeit zwischen dem KJR und den
       Kammerspielen unter der Intendanz
       von Matthias Lilienthal statt. Für sechs
       Mädchen und sechs Jungen des Jugend-
       treff pfiffTEEN war dieses Erlebnis
       wie ein Sprung ins kalte Wasser. Denn
       anlässlich des Stücks „Rocco und seine
       Brüder“ nahmen sie zum ersten Mal an
       einem Theaterworkshop teil.

          Zu Beginn gab es deshalb eine Führung
       durch das Theater. Elke Bauer, Mitarbeiterin
       des Theaters und zuständig für die Jugend-
       programme, zeigte uns einen Teil der Werk-
       stätten und die Bühne. Auf der Probebühne
       begann sie mit einer kurzen Einführung über
       die Kammerspiele. Sie erzählte Spannendes
       über den Theateralltag und übergab anschlie-
       ßend das Wort an den Schauspieler Samouil
       Stoyanov, Mitglied des festen Ensembles, der
       direkt vom Boxtraining kam. Er stand vor uns       Der Schauspieler Samouil Stoyanov beindruckt die Jugendlichen mit seiner bewegten
       in Trainingsklamotten und sprach in tiefstem       Lebensgeschichte.
       Wienerisch. Verlegene Blicke von ein paar
       Jungs, manche kicherten. „Was ist das für         Die Mädchen übten mit Elke, die Jungs          shops mit Samouil sitzen und lernten bei der
       einer?“ - das ging ihnen sicherlich durch den     mit Samouil. Die Mädchen waren fröhlich,       Gelegenheit auch seine Freundin kennen.
       Kopf. Samouil fuhr unbeirrt fort. „Hier bin       ent­s pannt und gleichzeitig hochkonzen-          Eine Woche später besuchten wir mit 17
       ich!“, signalisierte er mit seiner Haltung. Und   triert. Sie näherten sich spielerisch dem      Jugendlichen die Vorstellung. Alle, die an
       dann erzählte er: „Ich bin anders, aber nicht     spannenden Thema „Frauenrollen“ an und         dem Workshop teilgenommen hatten, waren
       unbedingt viel anders als ihr. Ich komme          hatten großen Spaß daran, Neues auszu-         aufgeregt, Samouil auf der Bühne zu sehen.
       aus Bulgarien, bin in Wien aufgewachsen.          probieren. Die Jungen übten ein Stockwerk      Das Stück spielt in einer von Testosteron
       Ich habe viele Jahre Ballett gemacht, hatte       tiefer. Als sie herauskamen, wirkten sie wie   geprägten Boxer- und Drogenwelt. Erzählt
       eine schwierige Kindheit.“ Drogen? Alkohol?       „zusammengeschmolzen“. Bei ihnen ging es       wird der Zerfall einer süditalienischen Fami-
       Ja, er kennt alles. Ein „Taugenichts“ sei er      unter anderem darum, die eigenen Grenzen       lie, die durch den Tod des Vaters gezwungen
       gewesen, bis er das Theater entdeckte. Alle       und Gefühle wahrzunehmen. Am Ende des          ist, ihr Dorf zu verlassen. Mittellos und
       waren gebannt. Samouil, ein Schauspieler          Workshops saßen wir zusammen mit all den       hoffnungsvoll ziehen sie in die Großstadt.
       zum Anfassen, einer, der offen über die Nöte      Menschen, die für das Theater arbeiten, in     Die Brüder versuchen es im Boxermilieu.
       und Ängste von Heranwachsenden spricht. Er        der Kantine. Das gemeinsame Essen war ein      Einer der Brüder verliebt sich in eine Prosti-
       könnte auch einer von unseren Jungen sein.        Erlebnis für sich. Eine fröhliche, verrückte   tuierte, die aber seinen Bruder vorzieht. Die
       Und die Jugendlichen? Niemand kicherte            Atmosphäre und ein Hauch von Freiheit –        Situation eskaliert. Samouil spielte den ag-
       mehr oder schaute verlegen.                       was in einer Theaterkantine offensichtlich     gressivsten Bruder. Die Jugendlichen waren
          Nach der Pause begann der praktische           so üblich ist. Einige Jungs blieben noch       begeistert und stolz, dass sie mit einem der
       Teil in den Räumen der Falckenberg-Schule.        lange nach dem offiziellen Ende des Work-      Protagonisten vor einer Woche einen Work-
                                                                                                        shop gehabt hatten. Nach der Vorstellung
                                                                                                        trafen wir uns mit Samouil vor der Kantine.
                                                                                                        Interessiert stellten die Jugendlichen viele
                                                                                                        Fragen über das Stück und seine Rolle, z.B.
                                                                                                        „Ist deine Freundin nicht eifersüchtig, wenn
                                                                                                        sie dich so auf der Bühne sieht?“ Lebhaft
                                                                                                        diskutierten sie über Familie, Loyalität,
                                                                                                        Religion, Liebe und Politik.
                                                                                                           Zweifellos ist eines der wichtigsten Ziele
                                                                                                        dieses Projekts erreicht worden: die Story
                                                                                                        von Rocco mit dem alltäglichen Leben der
                                                                                                        Jugendlichen zu verbinden. Sie alle nahmen
                                                                                                        für sich etwas mit. Unsere Jugendlichen
                                                                                                        wurden von Anfang an ernst genommen und
                                                                                                        fühlten sich sehr wohl. Jedes Mal wenn sie
                                                                                                        von den Kammerspielen hören, werden sie
                                                                                                        sicher auch an Samouil denken, wie er sagt.
                                                                                                        „Macht mal, seid mal...!“

                                                                                                        Maria Nikolaidou,
                                                                                                        Jugendtreff pfiffTEEN, KJR
        Gute Stimmung in der Theaterkantine

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Trends Schwerpunktthema - Jahrgang No. 4 Juni 16 - Kreisjugendring München-Stadt
Aktuell               7

Offene Workshops: FILM & GAMES

Gaming Day
Am 7. Mai konnten Jugendliche zwi-
schen 12 und 20 Jahren selbständig
an verschiedenen Film- und Gaming-
Stationen kreativ sein. Der offene
interaktive Tag wurde gemeinsam or-
ganisiert von DOK.fest München / DOK.
education, Münchner Stadtbibliothek /
update. jung & erwachsen und Kreisju-
gendring München-Stadt.

   Insgesamt 120 Gäste waren gekommen,
um im Gaming und Dokumentarfilm Erfah-
rungen zu sammeln. Bereits im Eingangsbe-
reich der Münchner Stadtbibliothek konnte
das Multiplayer-Spiel „Johann Sebastian
Joust“ ausprobiert werden, bei dem die
Teilnehmenden körperliche Geschicklichkeit
unter Beweis stellen und sich zur Musik von
Johann Sebastian Bach bewegen mussten.
Um die Verbindung zwischen Gaming und
Film herzustellen, gab es zwei Hauptan-
gebote: Medienpädagogische Fachkräfte           Vorbereitungen in der Trickfilm-Werkstatt
zeigten den Jugendlichen, wie sie ihre
Minecraft-Skills in einem „Let‘s Play“-Video      Ein Highlight war die Trickfilmwerkstatt im   Makey“ testen konnten. Dies ist ein Erfinder-
dokumentieren. Hierbei wurden nicht nur        Bereich update. jung & erwachsen. Dort konn-     Kit, mit dem man alltägliche Gegenstände
das Geschehen auf dem Bildschirm, sondern      ten alle Besucherinnen und Besucher mit der      mit dem Computer verbinden und bspw. als
auch die Kommentare der Jugendlichen           App „istopmotion“ – nachdem sie sich eigens      Maus- oder Tastaturersatz verwenden kann.
sowie ihre Gesichtsausdrücke aufgenom-         eine Szenerie mithilfe von Bastelmaterial        Neue, spannende Spiele konnten interaktiv
men. Beim Machinima-Workshop hatten            und Legofiguren zusammengestellt hatten          an mehreren Tablets und Laptops sowie den
die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich        – ihre Story verfilmen. Diejenigen, die ihre     Spielekonsolen entdeckt werden.
mithilfe eines Sensor-Anzugs selbst bzw.       Programmierfähigkeiten verbessern wollten,
ihre Bewegungen in einen Kurzfilm zu pro-      kamen an der Station der Jugendprogrammie-       Verena Bienek, Michaela Herrmann,
jizieren. Somit konnten sie unter Anleitung    rer Center München e.V. (JPCM e.V.) auf ihre     Team Großveranstaltungen und Jugendkultur,
eines Experten ihre ganz eigene Geschichte     Kosten. Interessant war auch die Station des     KJR
erzählen.                                      JFF e.V., an der die Teilnehmenden „Makey

Kooperationsprojekt in Laim

Alt trifft Jung – eine Stadtteilrallye
Zum fünften Mal fand am 29. April die
Stadtteilrallye „Alt und Jung miteinan-
der durch Laim“ statt.

  Auf vier verschiedenen Routen streiften
ungefähr 50 Laimerinnen und Laimer in
Kleingruppen durch den Stadtteil, ent-
deckten Neues und lösten kleine Aufgaben
auf dem Weg. Die Kooperationsveranstal-
tung von Bezirksausschuss Laim, Alten-
und Service-Zentrum (ASZ), Das Laimer
Jugendzentrum, Historisches Archiv und
Polizeiinspektion startete wie immer bei
Kaffee und Kuchen im ASZ und endete
nach der Schnitzeljagd im Jugendzentrum
mit einer Brotzeit. Hier veranstalteten die
Polizeibeamten ein Quiz zu verschiedenen
Themen wie Zivilcourage, Wissenswertes          Brotzeit im Laimer
über München und Fragen zum Jugend-
schutz, wo sich Alt und Jung gemeinsam         MVG-Bus-Shuttle transportierte die müden         sich austauschten und voneinander lernten.
beweisen konnten. Zahlreiche Einzelhänd-       Seniorinnen und Senioren wieder zum ASZ
ler/innen spendeten großzügig Kuchen           zurück. Es war wieder eine gelungene Veran-      Alexandra Krohn,
oder Gutscheine für die Preisverleihung. Ein   staltung, wo Jung und Alt sich begegneten,       Das Laimer Jugendzentrum mit ASP, KJR

                                                                                                                                                    4|16
Trends Schwerpunktthema - Jahrgang No. 4 Juni 16 - Kreisjugendring München-Stadt
8      Aktuell

       Kindertagesstätten-Rundfahrt

       Ein Arbeitsfeld entdecken
       Am 7. April versammelten sich 20 FH-
       Praktikantinnen und -Praktikanten und
       Freiwillige in der Geschäftsstelle zur
       KitaE-Rundfahrt.

          Nach der Begrüßung und einer sehr infor-
       mativen Präsentation zum Thema Kinder-
       tageseinrichtungen beim KJR sowie einer
       Beschreibung des geplanten Tagesablaufs
       durch die Abteilungsleiterin Kindertagesein-
       richtungen, Petra Kutzner, wurden alle Teil-
       nehmenden mit dem Bus abgeholt.
          Erste Anlaufstelle war die Kindervilla Drei
       Eichen. Hier werden die Kinder in drei Kinder-
       garten- und drei Hortgruppen betreut. Nach
       einer Hausführung gab es die Möglichkeit,
       mit den Kindern zu spielen oder zu basteln.
       Anschließend ging es weiter zur KoRi Schne-
       ckenstein, die größte Einrichtung des KJR         schmackhaften Mittagessen versorgt. Zu-          interessante Eindrücke mitnehmen. Fazit
       mit vier Krippen- und vier Kindergartengrup-      letzt fuhr der Bus zur Schäferwiese. Auch in     aller: ein interessanter Tag, der unbedingt
       pen. Auch hier durften die Interessierten die     unserem dreigruppigen Kindergarten waren         jedes Jahr stattfinden sollte!
       kreativ gestalteten Räume und Freiflächen         die Praktikanten, Praktikantinnen und Frei-
       besichtigen. Danach wurden alle mit einem         willigen herzlich willkommen und konnten         Carolina Harlander, Auszubildende, KJR

       Kooperationsprojekt von LOK Arrival und pfiffTEEN mit dem Lenbachhaus

       Jugendliche im „Playback Room“
       In dieser Spielzeit gab es ein ganz               legen, ob sie dieses Bild persönlich anspricht   nie ein Museum besucht. Ob ein Kunstwerk
       besonderes Museumsprojekt: Kunst-                 und wenn ja, warum. Im ersten Durchgang          gefiel oder nicht, wurde sehr intuitiv durch
       werke des Lenbachhauses sollten mit               wurden die Bilder schweigend betrachtet.         die Auswahl der Farben und den Grad der
       der Musik der Jugendlichen in Zusam-              Die Jugendlichen durften Fotos machen,           Abstraktheit festgelegt. Die Jugendlichen
       menhang gebracht werden. Die insge-               sollten sich aber zunächst nicht darüber         des pfiffTEEN hatten sich zum Teil sehr gut
       samt 14 Teilnehmenden aus der LOK                 unterhalten. Im Anschluss legte jeder das        vorbereitet und argumentierten auch mit
       Arrival und dem pfiffTEEN hatten die              Werk fest, mit dem er sich intensiver be-        den Inhalten, die ein Bild laut dem Künstler
       Aufgabe, zu einem Werk einen für sie              schäftigen wollte. Vor dem ausgewählten          vermitteln soll.
       passenden Song zu finden. Im Playback             Bild stehend konnten sich die Jugendlichen         Die Abstraktheit mancher Werke löste bei
       Room wurde dann die Playlist, die die             damit befassen, welchen Song sie für dieses      den Jugendlichen großen Diskussionsbedarf
       Jugendlichen auf diese Weise erstellt             Bild auswählen würden.                           aus. Es ging um die Fragen: Was macht ein Bild
       hatten, angehört.                                    Schnell zeigten sich die unterschiedlichen    zu einem Kunstwerk, wer entscheidet dies
                                                         Vorkenntnisse der Jugendlichen im Umgang         und was ist das Besondere an einem Gemälde,
         Wolfgang Tillmans konzipierte den „Play-        mit Kunst und die inhaltliche Vorbereitung       auf dem keine klar erkennbaren Formen zu
       back Room“, da er eine Möglichkeit schaffen       auf die Auswahl an Gemälden. Fünf Jugend-        sehen sind? Ausschließlich die Ausstellungs-
       wollte, Musik in Studioqualität anzuhören.        liche aus Afghanistan hatten vorher noch         stücke von Annette Kelm zum Thema Frauen-
       Live-Musik ist in Konzerten erlebbar, Opern
       kann man im Opernhaus erleben. Nur die
       Studiomusik kann man in der Regel nicht in
       der Qualität genießen, in der sie aufgenom-
       men wurde. Das High-End-HiFi-Soundsystem
       im „Playback Room“ ermöglicht es, Musik in
       ihrer originalen Aufnahmequalität zu hören.
       Während der Dauer der Ausstellungen liefen
       zwei Playlists ab, die Tillmans extra hierfür
       erstellt hatte. Für dieses Projekt aber durften
       die Jugendlichen ihre eigene Musik mitbrin-
       gen und abspielen.
         Gemeinsam haben wir uns verschiedene,
       vorab ausgewählte Werke des Museums an-
       gesehen. Die Kunstvermittlerin des Len-
       bachhauses führte durch das Museum und
       gab Anregungen und Hilfestellungen dabei,
       was beim Betrachten eines Werkes beachtet
                                                          Hier kann man es sich bequem machen und ganz konzentriert der Musik lauschen.
       werden soll: Die Jugendlichen sollten über-

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Trends Schwerpunktthema - Jahrgang No. 4 Juni 16 - Kreisjugendring München-Stadt
Aktuell                                    9

rechte waren so klar und unmissverständlich                                                          Die Mitarbeiterinnen des Lenbachhauses
dargestellt, dass die Jugendlichen sich sofort                                                     interessierten sich sehr dafür, was die aus-
mit der Ernsthaftigkeit und Relevanz des                                                           gewählten Musikstücke für die Jugendlichen
Themas identifizieren konnten.                                                                     bedeuten und wie sie zu den Kunstwerken
  Nachdem die Gruppe in einem kleinen                                                              passen. Hier reichten die Begründungen
Workshop die Wahl der Kunstwerke in Verbin-                                                        zur Auswahl der Lieder von „Lieblingslied“
dung mit passenden Songs erläutern konnte,                                                         bis zu detaillierten Vorbereitungen für die
wurde festgelegt, in welcher Reihenfolge die                                                       Kombination mit einem bestimmten Gemälde.
Musikstücke im „Playback Room“ abgespielt                                                            So brachte die erste Kooperation des KJR
werden sollten. Der Raum selbst ist – ähnlich                                                      mit dem Lenbachhaus für die Jugendlichen
einem Kinosaal – stufenförmig angelegt und                                                         ganz neue Einblicke: Kulturelle Bildung im
mit großen Sitz- und Liegekissen drapiert.                                                         Sinne der Horizonterweiterung!
Die Jugendlichen konnten es sich bequem
machen und sich ganz auf die Musik kon-                                                            Mira Walter, LOK Arrival, KJR
zentrieren.                                                                                        Veronika Specht, Team Jugendkultur, KJR

Podiumsdiskussion

Wer flieht, braucht Hilfe
Bei der Unterbringung, Versorgung
und langfristigen Integration von Ge-
flüchteten in München besteht nach
wie vor großer Handlungsbedarf. Dies
wurde bei der Podiumsdiskussion des
Jungen Bündnisses für Geflüchtete am
27. April deutlich.

   „München hat mit einer unglaublichen So-
lidarität die Erstaufnahme von Geflüchteten
bewältigt. Nun stellt sich umso dringender
die Frage nach der langfristen Integration
von Geflüchteten“, so Stephanie Dachsber-
ger, Sprecherin des Bündnisses. „Neben einer
besseren politischen Vertretung fordern wir
eine dezentrale Unterbringung und Integra-
tion durch Bildung. Die lebhafte Debatte
heute zeigte, dass die Münchnerinnen und

                                                                                                                                                   Foto: Julian Schulz
Münchner diese Forderungen unterstützen.“
   Im Fokus der Podiumsdiskussion standen
die Fragen: Wie stehen Sie zur dezentralen        V.l.n.r.: Markus Schön, Dr. Günther Bauer, Lina Homa, Stephanie Dachsberger,
Unterbringung, dem Recht auf Bildung und          Rashid Elshahed, Dagmar Föst-Reich, Marian Offman
mehr Mitsprache in Politik und Gesellschaft?
Wo besteht in München aktuell Handlungs-         ten Kindern und Jugendlichen. „Wenn wir           Die damit verbundenen Herausforderungen
bedarf? Die Diskussion moderierten Bünd-         Geflüchtete als gleichberechtigte Menschen        kann man durch intelligente, strategische
nismitglied Rashid Elshahed und Sprecherin       behandeln wollen und sie wirklich als Teil die-   Planung und intensivierten sozialen Woh-
Stephanie Dachsberger.                           ser Gesellschaft anerkennen, dann sollen sie      nungsbau bewältigen“ so Dr. Günther Bauer,
   An der Diskussion im Veranstaltungssaal       auch ein Recht auf Mitbestimmung haben“,          Leiter der Inneren Mission München.
des CVJM nahmen ca. 180 Zuhörer und Zuhö-        so Homa weiter. Heimaten-Jugend e.V. setzt
rerinnen teil, auf dem Podium saßen:             sich für die Inklusion junger Geflüchteter in     Stephanie Dachsberger
n Lina Homa, Vorstand (heimaten-Jugend           der deutschen Gesellschaft ein.
   e.V.)                                            „Gerade in Gemeinschaftsunterkünften, in
n Markus Schön (Vertreter der Jugendamts-        denen Geflüchtete noch geraume Zeit leben          Das Junge Bündnis für Geflüchtete ist ein
   leitung)                                      müssen, sollte es institutionalisierte Struk-      breites Bündnis aus jungen Menschen, die
n Marian Offman (sozialpolitischer Sprecher      turen der Beteiligung und Selbstorganisation       sich politisch, sozial und kulturell für Ge-
   der CSU Stadtratsfraktion)                    geben“, ergänzt Markus Schön, Vertretung           flüchtete in München & Bayern einsetzen.
n Dagmar Föst-Reich (FDP, BA Schwabing-          der Jugendamtsleitung.                             Teil des Bündnisses sind unter anderem:
   Freimann)                                        „Wer zu uns kommt, ist hoch motiviert! Wir      n BDKJ München
n Dr. Günther Bauer (Leiter Innere Mission       sollten diese Motivation nutzen und positiv        n DGB-Jugend
   München)                                      umsetzen – anstatt sie durch monatelanges          n Evangelische Jugend München
                                                 Warten zu zerstören. Die beste Förderung           n Junge Europäer München
   „Gemeinschaftsunterkünfte sind unhy-          ist eine schnelle Integration in Schule und        n JuLis München
gienisch, eng und laut. Sie bieten keine         Arbeit“, so Dagmar Föst-Reich, FDP.                n JU München
Privatsphäre und für Kinder und Jugendliche         „Jeder, der einen Beruf erlernen will, der      n Jusos München & Oberbayern
zu wenig Schutz vor gewaltsamen und sexu-        soll das dürfen – unabhängig von Status und        n KJR München-Stadt
ellen Übergriffen“, kritisierte Lina Homa,       von der Bleibeperspektive“, betont Marian          n MigraMed
Vorstand der heimaten-Jugend und forderte        Offman, CSU. „Wer ‚ja‘ zur Globalisierung          n Studierendenvertretung der LMU
Verbesserungen beim Schutz von geflüchte-        sagt, der muss auch ‚ja‘ zur Migration sagen.      n zusammenWachsen

                                                                                                                                                                             4|16
Trends Schwerpunktthema - Jahrgang No. 4 Juni 16 - Kreisjugendring München-Stadt
10     Aktuell

       Fachtag zur Kulturellen Bildung in der außerschulischen Jugendarbeit

       Kulturschock
       Zum ersten Mal veranstaltete der KJR                                                                                          Angelika Kurtic (Stadtjugendamt) und
       einen Fachtag zum Thema Kulturelle                                                                                         Andrea Engl (Kulturreferat) stellten ge-
       Bildung. Dies geschah in Kooperation                                                                                       meinsam das Konzept Kulturelle Bildung der
       mit dem Museum Villa Stuck, einem                                                                                          Landeshauptstadt München vor. Dort wird in
       wichtigen Kooperationspartner des KJR                                                                                      einem 10-Punkte-Programm unter anderem
       im Bereich der kulturellen Bildung. Das                                                                                    festgehalten, dass kulturelle Bildung eine
       Interesse daran war sehr groß und die                                                                                      gemeinsame Aufgabe aller Bildungsakteure
       Teilnehmenden kamen aus der Jugend-                                                                                        und -akteurinnen ist, dass die sogenannte
       arbeit, der städtischen Verwaltung, von                                                                                    Hochkultur als Bildungspartner gefordert
       kulturellen und sozialen Einrichtungen.                                                                                    ist, dass sie Raum lässt für die Entwicklung
       Auch wenn es der erste Fachtag zu die-                                                                                     eigenständiger (Jugend-)Kulturen und den
       sem Thema war, so zeigt die Arbeit des                                                                                     Dialog mit etablierten Kulturen fördert.
       KJR seit vielen Jahren die große Bedeu-                                                                                    Aktuell wird das Konzept in gemeinsamer

                                                                                                       Foto: Barbara Donaubauer
       tung der kulturellen Bildung für Kinder                                                                                    Verantwortung von Sozialreferat, Kulturre-
       und Jugendliche. Bei der Veranstaltung                                                                                     ferat und Referat für Bildung und Sport fort-
       ging es speziell um die Altersgruppe der                                                                                   geschrieben. Der Prozess wurde im Dezember
       Jugendlichen und jungen Erwachsenen.                                                                                       2014 begonnen und soll Ende 2016 beendet
                                                                                                                                  sein. Ziel des Prozesses ist neben der Fort-
         Nach der Begrüßung durch Michael Buhrs,       Kreativ-Phase                                                              schreibung auch die engere Vernetzung des
       Direktor des Museums Villa Stuck, und KJR-                                                                                 ständig wachsenden Felds der Akteure und
       Vorsitzende Stefanie Lux führte Isabel         Besonderen und an ihren Lebens- und Hand-                                   der inhaltliche Austausch. In unterschied-
       Berghofer-Thomas (KJR-Fachstelle Kultu-        lungsvollzügen im Allgemeinen. Kulturelle                                   lichen Arbeitsgruppen sollen grundlegende
       relle Jugendbildung) als Moderatorin durch     Bildung sei konstitutiver Bestandteil von                                   Ziele und konkrete Strategien für die näch-
       die Veranstaltung. Prof. Burkhard Hill von     allgemeiner Bildung. Dabei gebe es nach Anne                                sten fünf Jahre erarbeitet werden.
       der Hochschule München ging im Einfüh-         Bramford zwei Ziele der kulturellen Bildung,                                   Anne Marr vom Museum Villa Stuck sprach
       rungsvortrag auf die kulturelle Bildung als    nämlich „education in the arts“ als Bildung                                 über „Jugendliche als Vermittler“ und stellte
       integralen Bestandteil von Jugendarbeit        der Sinne und „education through the arts“                                  dabei „Team Stuck“ vor. Das Kooperationspro-
       ein. Er definierte zunächst noch einmal        als gesellschaftliche Teilhabe. In kultureller                              jekt von KJR und Villa Stuck bildet seit 2013
       den Begriff der kulturellen Bildung, der ein   Bildung sei die Möglichkeit zur Horizonter-                                 Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren
       „Konstrukt“ darstelle und Bildung zur kultu-   weiterung und Differenzerfahrung angelegt.                                  zu Museumsexperten und -expertinnen aus.
       rellen Teilhabe bedeute. Kulturelle Teilhabe   Für die Jugendarbeit schreibt das Kinder- und                               Die Jugendlichen entwickeln völlig neuartige
       sei dabei die Partizipation am künstlerisch    Jugendhilfegesetz die kulturelle Bildung als                                Führungsformate, die die historische Künst-
       kulturellen Geschehen einer Gesellschaft im    einen Schwerpunkt der Arbeit fest.                                          lervilla mit der heutigen Lebenswirklichkeit
                                                                                                                                  der Jugendlichen verknüpfen. Sie gehören
                                                                                                                                  zum festen Bestandteil des Vermittlungspro-
        Jahresfeier des Weißblauen Bumerangs                                                                                      gramms im Museum Villa Stuck. Anne Marr
                                                                                                                                  ging dabei auch ausführlich auf Schwierig-
                                                                                                                                  keiten bei der Realisierung dieses Projekts
                                                                                                                                  ein und betonte, wie wichtig Enthusiasmus
                                                                                                                                  und ein visionärer Geist bei Projekten der
                                                                                                                                  kulturellen Bildung im außerschulischen Be-
                                                                                                                                  reich seien, weil es den Jugendlichen zeige,
                                                                                                                                  dass man Dinge erreichen kann, die andere
                                                                                                                                  für unmöglich halten, und dass man ihnen
                                                                                                                                  etwas zutraut. Die Führungen vor Publikum
                                                                                                                                  geben den Jugendlichen Selbstsicherheit im
                                                                                                                                  Auftreten gegenüber Erwachsenen in einem
                                                                                                                                  für sie ungewohnten Umfeld. Die erworbenen
                                                                                                                                  Fähigkeiten können sie gewinnbringend in
                                                                                                                                  ihrem schulischen Alltag oder für berufliche
                                                                                                                                  Bewerbungen einsetzen.
                                                                                                                                     Nach dem Mittagessen hatten die Teil-
        Am 24. April wurde im Weyprechtshof der 13. Geburtstag des Weißblauen Bumerangs                                           nehmenden Gelegenheit, selbst aktiv zu
        gefeiert. Gebührend wurden die Aktionen des vergangenen Jahres vorgestellt, z.B. die                                      werden und in einer Kreativphase kulturelle
        Weihnachtspäckchen-Aktion und die diversen Feste in den Gemeinschaftsunterkünf-                                           Bildung live zu erleben. Das Erlernte wurde im
        ten. Den zahlreichen großzügigen Spenderinnen und Spendern wurde gedankt, ohne                                            Anschluss den anderen Teilnehmenden prä-
        die der Weißblaue Bumerang nicht so vielen bedürftigen Kindern und Jugendlichen                                           sentiert. So gab es eine kurze Improvisations-
        helfen könnte. An der Jahresfeier haben Spender und Empfänger die Möglichkeit, sich
                                                                                                                                  theateraufführung, einen selbstinszenierten
        kennenzulernen und über die verschiedenen Projekte auszutauschen. Freudentanz bot
        zur Auflockerung einige Tanzeinlagen dar. Die drei KJR-Einrichtungen, die großzü-                                         Tanz, verschiedene kurze Trommelstücke und
        gig mit Spenden bedacht wurden, waren der ASP Neuhausen, die LOK Freimann und                                             Einblicke in eine Tablet-Rallye durchs Muse-
        das Laimer Jugendzentrum mit AbenteuerSpielPlatz. So können wir unseren Kindern                                           um. Mit einem kleinen World Café schloss die
        vieles ermöglichen, u.a. Ausflüge, die Teilnahme an der Offenen Ganztagsschule und                                        Veranstaltung.
        eine Ferienfahrt. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Familie Ritthaler, die
        sich seit Jahren für uns einsetzt und nie müde wird, sich neue tolle Aktionen zu über-                                    Dr. Manuela Sauer,
        legen! Alexandra Krohn, Das Laimer Jugendzentrum mit AbenteuerSpielPlatz, KJR                                             Grundsatzreferentin, KJR

4|16
Aktuell               11

Haushaltsrallye 2016 fordert die „Hausmänner“ von morgen

Nadel, Faden und Bohrmaschine
Wieder einmal durften die Jungs zei-
gen, was sie in Sachen Haushalt schon
gelernt haben. Ob Hemden bügeln,
Brote schmieren oder Dübel setzen –
bei allen Aufgaben war häusliches oder
handwerkliches Geschick gefragt.

   Am Freitag, den 15. April 2016 kamen
engagierte Teilnehmer zwischen 8 und 16
Jahren aus verschiedenen KJR-Einrichtungen
– Kinder- und Jugendtreff 2Club, Jugendtreff
M10City, Kinder- und Jugendraum RIVA NORD
und Jugendtreff Neuhausen – auf Einladung
des AK Jungen zusammen, um im direkten
Vergleich tägliche Haushaltsaufgaben zu
bewältigen.
   In einer Art Wettkampf mussten die Jungen
Knöpfe auf Zeit annähen, schnellstmöglich
einen Tisch für ein feines Abendessen decken
und Alltags-Müll in die richtigen Tonnen
sortieren. In Zweier-Teams wurde hochkon-             Bewertet wurde bei den       ob die Teller ordentlich aufeinander stehen
zentriert Wäsche nach Farben sortiert und          meisten Aufgaben der zeit-      oder die Schraube im Dübel auch wirklich
mit der Nadel hantiert.                          liche Aspekt – wie lange haben    hält.
                                                 die Teilnehmer für die Station      Bei der Aufgabe in der kreativen Brotzeit-
                                                             gebraucht – und       Küche stand alles unter dem Motto „Essen
                                                              die Sauberkeit der   – gesund und lecker“. Hierbei mussten die
                                                                   Ausführung,     Jungs Brote mit vorbereiteten Zutaten bele-
                                                                                   gen und hinterher benutztes Geschirr spülen
                                                                                   und die Arbeitsfläche sauber hinterlassen. In
                                                                                   die Bewertung flossen unter anderem Sau-
                                                                                   berkeit, Teamarbeit und Gestaltung mit ein.
                                                                                     Am Ende des Tages wurden die erarbeiteten
                                                                                   Punktzahlen aus allen Stationen zusammen-
                                                                                   gezählt. Die besten „Hausmänner“ erhielten
                                                                                   das goldene Bügeleisen sowie eine Urkun-
                                                                                   de. Alle anderen bekamen ebenfalls eine
                                                                                   Teilnahme-Urkunde und wurden mit diversen
                                                                                   Sachpreisen belohnt.

                                                                                   Anna Demmler, Öffentlichkeitsarbeit, KJR

Premiere eines Ferienprojekts

VJ-ing-Workshop
Das Projekt in den Osterferien hatte                                               Einführung und Vorstellungsrunde durften
gleich doppelten Premieren-Charakter:                                              die Teilnehmenden selbst aktiv werden.
Zum einen war es das erste Projekt in                                              Mit Kameras ausgestattet besuchten sie die
Kooperation mit dem Haus der Kunst,                                                Ausstellung „Flüchtig“ von James Casebere
zum anderen wurde es im Ferienpro-                                                 im Haus der Kunst und filmten kurze Szenen
gramm des KJR „Ferien Extra“ ange-                                                 für ihre VJ-ing-Performance.
boten.                                                                               Mit ihren eigenen Aufnahmen ging es
                                                                                   dann in den Medienraum des Museums. In
   Was ist VJ-ing? – Dies wurde gleich zu                                          Gruppen erarbeiteten sie drei verschiedene
Beginn des Projekts beantwortet und mit                                            Performances. Die Vorführung vor Publikum
einem praktischen Beispiel erklärt: Ein Visual                                     war das Highlight des Projekts.
Jockey (VJ) begleitet bei Musikveranstal-                                            Als Erinnerung erhielten alle Teilneh-
tungen, Partys oder Konzerten die Musik                                            menden eine DVD mit dem Video ihrer ersten
mit Bildern, Videos und Animationen. Das                                           VJ-ing-Live-Performance.
schnelle Reagieren auf Musik, Atmosphäre
und Raum steht im Mittelpunkt. VJ-ing                                              Michaela Herrmann, Team Großveranstal-
ist also Video-Kunst. Nach einer kleinen                                           tungen und Jugendkultur, KJR

                                                                                                                                   4|16
12     Aktuell

       Schülerkonzert in der LOK Arrival

       Musik verbindet
       Am Freitag, den 16. April 2016 durften
       wir großartige Musiker und Musike-
       rinnen des Oskar-von-Miller-Gymnasi-
       ums bei LOK Arrival auf dem Gelände
       der Bayernkaserne begrüßen. Für einen
       Abend wurde aus der Freizeitstätte für
       geflüchtete Kinder und Jugendliche in
       der Halle 23 ein Konzertsaal mit inter-
       nationalen Gästen.

         Begleitet wurden die ca. 45 Schüler und
       Schülerinnen von ihrem Schulleiter Peter
       Schwartze und den beiden Musiklehrern
       Ulrich Haberl und Stefan Flirl. Zur Unter-
       stützung wurden auch 20 ausgewählte Gäste
       empfangen. Bei der Begrüßung der Gruppe
       am Nachmittag durch Einrichtungsleiterin
       Jennifer Sykora gab es für alle eine kurze
       Einweisung zum Thema Bayernkaserne und
       Datenschutz, um sicherzugehen, dass die
       Rechte der Bewohnerinnen und Bewohner
       geschützt werden, und um die Gäste über das
       Wohnen in der Bayernkaserne aufzuklären.      tanes Mittanzen und Jubeln zum Ausdruck.       nur als Background performen kann. Die
         Nach Aufbau und Soundcheck blieb noch         Der musikalische Abend wurde eingeleitet     insgesamt vier Bands des Oskar-von-Miller-
       genug Zeit für die Jugendlichen aller Nati-   durch die Band „Jobarteh Kunda“, die mit ih-   Gymnasiums brachten ein abwechslungs-
       onalitäten, gemeinsam Tischtennis, Fußball    rem Stück „Stranded and Disliked“ das Thema    reiches Programm mit, von Pop über Soul bis
       oder Basketball zu spielen und sich ge-       Flucht aufgreifen. Die schnelle afrikanische   hin zu Jazz zeigten die jungen Musiker und
       genseitig kennenzulernen. Das zu Beginn       Musik lockerte die Atmosphäre auf und lud      Musikerinnen ihr Können und stießen beim
       zögerliche Aufeinanderzugehen löste sich      zum Mittanzen ein. Bei weiteren Songs wurde    Publikum auf Begeisterung.
       bald in ausgelassenem Spielen auf und die     die Band von der Vocal-Gruppe des Oskar-
       Schüler und Schülerinnen wurden von den       von-Miller-Gymnasiums unterstützt, mit
       Geflüchteten herzlich aufgenommen. Die        der sie schon vorher einige Male zusammen
       Connection zu den Gleichaltrigen war auch     gearbeitet hatten.
       während des Konzerts deutlich zu sehen:         Nach den gemeinsamen Stücken übernahm
       Begeisterung über die Musik kam durch spon-   der Chor die Bühne und zeigte, dass er nicht

        Nordstern KIDDIES in der BMW-Welt

                                                                                                     Die Vocal-Gruppe des Oskar-von Miller-
                                                                                                     Gymnasiums mit Jobarteh Kunda

                                                                                                       Ein besonderer Dank gilt dem großen
                                                                                                    Engagement der Schülerinnen und Schüler,
                                                                                                    der ehrenamtlichen Helferin Rosi Griesbacher
                                                                                                    und Karl-Peter Rank vom Kommunalreferat
                                                                                                    der Stadt München, der die Technik organi-
                                                                                                    siert hat. Durch das professionelle Auftreten
                                                                                                    der Mitarbeiter des Kulturreferats der Stadt
                                                                                                    München, die den ganzen Abend über Licht
        Am 3. Mai machten die Hortkinder der Nordstern KIDDIES einen Ausflug in die BMW             und Ton unter Kontrolle hatten, wurde die
        Welt. Den Kindern hat es großen Spaß gemacht, als BMW-Mitarbeitende am Autobau              Qualität des Konzert auf ein hohes Niveau
        beteiligt zu sein und zur Erinnerung sogar das selbst ertüftelte Auto mit nach Hause        gesetzt.
        nehmen zu können. Vielen Dank an Helmut Käs, den Leiter der BMW-Welt, der diesen
        tollen Tag möglich gemacht hat.
                                                                                                    Mira Walter, Mirjam Scheck, LOK Arrival, KJR

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Münchner Kinder- und Jugendforum

Ideen für eine kinderfreundlichere Stadt
Am 15. April tagte das Münchner Kin-
der- und Jugendforum zum 63. Mal im
Rathaus, Oberbürgermeister Dieter
Reiter, Stadträte und Verwaltungsmit-
arbeiter bekamen dabei zahlreiche
Tipps für mehr Kinderfreundlichkeit

  Beim 63. Münchner Kinder- und Jugend-
forum – organisiert vom Arbeitskreis Kin-
der- und Jugendbeteiligung – hatten über
80 Mädchen und Jungen aus der ganzen
Stadt Gelegenheit, mit Vertreterinnen und

                                                                                                                                                 Foto: S. Vogl
Vertretern aus Politik und Stadtverwaltung
zu diskutieren. Aber nicht nur mitreden war
gefragt, die jungen Stadtbürgerinnen und
-bürger hatten auch die Möglichkeit, Än-       Treffpunkten und mehr Informationen an den       nert, Spielplätze umgestaltet, gefährliche
derungsanträge für eine kinderfreundliche      Schulen über einen nachhaltigen Lebensstil.      Verkehrssituationen entschärft, … Nun bleibt
Stadt zu stellen, die von den geladenen          Zum Gelingen der Veranstaltung trugen          abzuwarten, wie erfolgreich die erwachsenen
erwachsenen Experten bearbeitet und nach       auch zahlreiche jugendliche Helferinnen und      Paten und Patinnen aus Politik und Verwal-
Möglichkeit umgesetzt werden müssen. Als       Helfer bei. Annika Riebandt (14 Jahre) vom       tung dieses Mal die Anträge der Mädchen
besonderes Highlight und Garant für schnelle   Kinderhaus Wolkerweg übernahm gemeinsam          und Jungen umsetzen. Zwischenstände und
und unbürokratische Umsetzung war der          mit Kerstin Hof (KJR-Kinderbeauftragte) die      Ergebnisse werden online dokumentiert unter
Oberbürgermeister Dieter Reiter wieder per-    Moderation der Veranstaltung, Schülerinnen       www.kinderforum-muenchen.de.
sönlich als Ansprechpartner für die Kinder     des Theresia-Gerhardinger-Gymnasiums am            Das nächste Kinder- und Jugendforum fin-
und Jugendlichen da.                           Anger halfen beim Erklären der Spielregeln,      det am 25. November 2016 im Rathaus statt.
  Insgesamt wurden diesmal zehn Anträge        beim Auszählen des Abstimmungsergeb-             Nähere Infos gibt es beim Münchner Kinder-
verabschiedet. Inhaltlich reichte die The-     nisses, beim Catering und vielem mehr.           und Jugendforum/Kultur & Spielraum e.V.,
menpalette dabei von der Forderung nach          Mit Hilfe der Kinder- und Jugendforen wur-     www.kinderforum-muenchen.de
Tempo-30-Zonen und fußgängerfreundliche-       de in den vergangenen Jahren schon vieles für
ren Ampeln in der Innenstadt bis zu sauberen   Münchner Kinder und Jugendliche verändert        Sibylle Brendelberger, Kultur & Spielraum e.V.
Schultoiletten, jugendgerechten Spiel- und     und verbessert: Pausenhöfe wurden verschö-       / Münchner Kinder- und Jugendforum

Abenteuerhort Gern + Kindergarten Kunterbunt = Abenteuerkids Gern

Gummibärchenschleuder beim Maifest
Bunte Saftcocktails, verschiedene Tän-           So war die Auftaktveranstaltung der „neu-      tung gesteckt haben, sowie an den Jugend-
ze und viel Sonne – am 5. Mai wurde            en“ Kita dank passendem Wetter und aus-          treff und ASP Neuhausen. Ansprechpartnerin
mit dem Maifest auf der Wiese des              gelassener Stimmung ein voller Erfolg. Ein       für interessierte Eltern ist die Leiterin der
Jugendtreffs Neuhausen zugleich die            großes Dankeschön an das ganze Team der          „Abenteuerkids Gern“ Claudia Seidel. Mehr
Zusammenlegung des Kindergarten                Abenteuerkids Gern, die gemeinsam mit den        Informationen über die Kindertageseinrich-
Kunterbunt mit dem Abenteuerhort               Kindern viel Zeit und Energie in die Vorberei-   tung unter www.abenteuerkids-gern.de
Gern gefeiert.

   Unter dem Namen „Abenteuerkids Gern“
firmieren nun der eingruppige Kindergarten
in der Hanebergstraße 14 und der zweigrup-
pige Hort in der Johann-Schmaus-Straße 1.
Träger ist der Kreisjugendring München-Stadt
(KJR).
   Nach den Grußworten der KJR-Abtei-
lungsleiterin Petra Kutzner wurden auf
dem Gelände des Jugendtreffs Neuhausen,
in dessen Räumen im ersten Stock sich der
Kindergarten befindet, die neu gestalteten
Flyer und Schilder präsentiert. Kinder und
Eltern feierten zusammen mit Erzieherinnen
und Erziehern, und das neue, selbstkompo-
nierte Lied der Abenteuerkids war überall zu
hören. Der Elternbeirat und die Eltern der
Kids sorgten für ausreichend Getränke und
ein buntes Buffet zum Jahresthema der Kita
„Bunt ist unsere Welt“.

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