Ungewöhnliche Lebenswege - BOKU-BALL Impressionen - BOKU Alumniverband
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Das Magazin des Alumniverbandes der Universität für Bodenkultur Wien Nr. 1 | März 2018 Ungewöhnliche Lebenswege BOKU-BALL TIPPS VON FIRMEN KARRIEREWEGE Impressionen am Praktikumstag von AbsolventInnen
© Hugo Josef Heikenwälder Begrüßung © Wilke A uf die neuen Aufgaben, die auf mich und die VizerektorInnen zukommen werden, und über das Vertrauen, das in uns gesetzt wird, freue ich mich. Die BOKU zeichnet sich durch Ab- solventInnen aus, die über breites Fachwissen verfügen und mit Leidenschaft für das Fachge- biet sowie der richtigen Haltung für schwierige 50 Ungewöhnliche Lebenswege Aufgaben am Arbeitsmarkt auffallen. In meiner Funktion als neuer Obmann des Alumniverban- Wir zeigen BOKU-AbsolventInnen, die ganz etwas anderes machen ... des möchte ich den Verband weiterentwickeln, den Kontakt zu den AbsolventInnen stärken und die Verbindung der Universität mit den Instituti- onen und Unternehmen fördern. Die Universität © WARDA NETWORK GmbH © Alumni 62 Alles WALDzer! für Bodenkultur hat mit dem Career Service und BOKU-Ball dem Alumnidachverband zwei erfolgreiche Ser- vicestellen, die dies unterstützen. Univ.Prof. DI Dr. Hubert Hasenauer Rektor, Obmann des Alumnidachverbandes 60 Alumni und BOKU Kooptierung im Alumni-Vorstand/Ehrenmitglieder in Brüssel Wie bereits in der letzten Vorstandssitzung festgelegt, scheiden die Vorstandsmitglieder Univ.Prof. Dipl.-Ing. © Alumni Dr. Dr.h.c.mult. Martin Gerzabek, O.Univ.Prof. Dr.phil. 76 Praktikumstag Alumni-Tag im Josef Glößl, Ao.Univ.Prof. Mag.rer.nat. Dr.rer.nat. Bar- neuen TÜWI bara Hinterstoisser mit Wirkung am 31.1.2018 aus am 22. September dem Vorstand des Alumnidachverbandes aus. Gemäß 2018 ab 10:30 Uhr § 4 Abs. 4 der Satzung werden sie zu Ehrenmitgliedern des Verbandes gewählt. An deren Stelle beschließt der Alumni-Vorstand folgende Personen gemäß § 12 Abs. 4 der Statuten des Verbandes in den Alumni-Vorstand für den Zeitraum 1.2.2018 bis 26.9.2021 zu kooptieren: n Univ.Prof. DI Dr. Hubert Hasenauer (Rektor der BOKU und Obmann des Alumnidachverbandes, Vorschlag BOKU) n DI Gerhard Mannsberger (Kassier des Alumnidachver- © Alumni bandes, Vorschlag BOKU) n Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Sabine Baum- gartner (Schriftführer-Stellvertreterin des Alumnidachver- bandes, Vorschlag BOKU). Coverbild: Ein Dankeschön an Hugo Josef Heikenwälder (https:// Gemäß § 11 lit. c der Satzung sind diese kooptierten heikenwaelder.at/), der mit seiner Kolorierung von Flammarions Personen in der nächstfolgenden Generalversammlung Holzstich ein Bienenprojekt im Triestingtal mit drei Völkern unter- des Alumni-Dachverbandes (22.9.2018) zur Vorstands- stützt hat. wahl vorzuschlagen und zu genehmigen. IMPRESSUM Herausgeber Alumniverband der Universität für Bodenkultur Wien, Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien, www.alumni.boku.ac.at Geschäftsführerin BOKU ALUMNI: Gudrun Schindler, alumni@boku.ac.at Redaktion Teresa-Maria König, bokulumni@boku.ac.at, Tel.: 01/47654-10440 Mitarbeit Susanne Langmair-Kovács, Simon Huber, Stephanie Drlik, Kathrin Dürr, Roman Neunteufel, Susanne Weber Coverbild Hugo Josef Heikenwälder Grafik Monika Medvey Lektorat Marlene Gölz, Mathilde Sengoelge Druck Druckerei Berger Auflage 7000 | Alle redaktionellen Beiträge sind nach bestem Wissen recherchiert, es wird jedoch keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Namentlich nicht gekennzeichnete Beiträge stammen von der Redaktion. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen sind aus Platzgründen vorbehalten. 1 | 2018 49
Ungewöhnliche Lebenswege Ob als Korrespondentin des ORF in Brüssel, als Fiakerin in Wien, mit Ärzte ohne Gren- zen oder als Pilot weltweit unterwegs – sehr vielfältig und untypisch können die Lebens- wege der BOKU-AbsolventInnen sein. Was sie dazu bewegt hat? Lesen Sie selbst! © Privat »Die BOKU hat Spuren hinterlassen. Ob im Flug über exotische Länder oder beim Spazieren durch fremde Städte, betrachtet man Landschafts- strukturen und städtebauliche Maßnahmen mit offenen Augen und erinnert sich an Details, die man schon mal gehört hat.« HARTMUTH REICH vier Tage am Stück, genieße dazwischen das Flair fremder Länder und bekomme dann als Ausgleich mehrere Tage frei. Pilot Anstatt grauer Hausmauern von meinem Bürofenster aus, Interview: Gudrun Schindler sehe ich die Welt von Tokyo bis Los Angeles von oben und »Ohne Freizeit ist das Geld, das man verdient, nichts wenn es nicht Nacht ist, scheint meistens die Sonne. Die Tä- wert. Familie, Haus und Garten – dort ist Raum für tigkeit verlangt verantwortungsbewusstes und sorgfältiges Kreativität und die Möglichkeit sich zu erden, nachdem Arbeiten. Eine Verkettung von Fehlern könnte als Katastrophe man 11 Stunden in der Luft war.« enden. Bevor 289 Tonnen vom Boden abheben, muss eine Vielzahl von Faktoren beachtet und berechnet werden. Auf et- Hartmuth Reich verbindet die BOKU mit legendären Festen, was zu vergessen, kann den Kopf kosten. zahlreichen Vorlesungen, die im TÜWI »absolviert« wurden und KollegInnen mit selbst gestrickten Wollsocken, die es Was bringt die Zukunft? nicht gut fanden, wenn er zu Vorlesungen mit dem Auto oder Die ist in der Airline Branche nicht leicht vorhersagbar. Viele Motorrad erschien. Dennoch würde er aus heutiger Sicht nicht Airlines verschwinden von der Bildfläche ebenso schnell wie noch einmal an der BOKU studieren. Das sei aber nicht auf die sie erschaffen wurden. Ich bin glücklich und stolz, bei Austrian Uni zurückzuführen, sondern seine Interessengebiete waren Airlines in einem Unternehmen mit einem starken Back- hier einfach nicht vertreten. ground durch Lufthansa arbeiten zu können, das mir gleich- zeitig die Möglichkeit bietet, in meinem Heimatland Österreich Wie kam es, dass Sie Pilot wurden? stationiert zu sein. Da die Zukunft in den Managerebenen des Die Idee kam mir auf einem Segeltörn, auf dem ich als Skip- Konzerns beschlossen wird, ist man in diesem Fall aber selbst per unterwegs war. Als ein Crewmitglied erzählte, er sei Pilot, als Pilot Passagier. antwortete ich, dass ich das auch immer gern gemacht hätte aber mit 33 Jahren wäre dieser Zug für mich abgefahren. Er er- ECKDATEN widerte darauf, dass man sich in seiner Firma (ehemals Tyrole- Studium Landschaftsplanung und -architektur, BOKU, 2001 an) bis 36 bewerben könne. Damit war der Entschluss gefasst. • Jobs bei den Österr. Bundesforsten, am ZID der BOKU und Eine Woche später suchte ich mir eine Ausbildungsstätte für freier Dienstnehmer beim Umweltbundesamt • Linienpiloten- Linienpiloten und kündigte beim Umweltbundesamt. ausbildung von 2005 bis 2006 • Pilot bei Tyrolean Airways auf Fokker 100 im europäischen Streckennetz seit 2006 • ab 2017, Was ist Ihnen im Alltag wichtig? nach Fusion von Austrian Airlines und Tyrolean und Ausflot- Dass jeder Tag anders ist! Ein Nine-to-five-Job, der auch seine tung der Fokker, Umschulung auf Boeing 777, im weltweiten Vorteile hat, ist nichts für mich. Ich arbeite meistens drei oder Streckennetz tätig 50 1 | 2018
© Privat »Es wird immer von ,der EU‘ als Konstrukt, als Ding gesprochen. Aber das sind 500 Mio. BürgerIn- nen. ,Die EU‘, das sind ja wir. Es gibt einfach sehr viele Mythen, es gibt sehr viel Unwissenheit, sehr viel Desinteresse. Dass dieses Netzwerk von Brüssel bis hin in die Gemein- den durchlässiger wird und dass die EU auch greifbarer wird, dazu möchte ich beitragen – mit meiner Berichterstattung.« RAFFAELA SCHAIDREITER es immer wieder abrufen. Eine Art Denkschule. Das ist Bildung gewesen, nicht nur Ausbildung.« Journalistin Interview: Teresa-Maria König Neugierig und aufmerksam, vor allem aber flexibel und ihrer »Du hast immer schon zwei Herzen in deiner Brust Verantwortung bewusst ist sich Raffaela Schaidreiter. »Was hier getragen, eines für die Forstwirtschaft, eines für den in Brüssel entschieden wird, hat fast eins zu eins Auswirkungen Journalismus.« — Hubert Hasenauer auf die österreichische Gesetzgebung. Wir beschäftigen uns hier also mit Innenpolitik. Unsere Beiträge und Analysen errei- Eine seiner ehemaligen Studierenden traf Rektor Hasenauer chen tausende Menschen. Wir wollen Informationen vermit- auf seiner Delegationsreise Anfang März in Brüssel. Sie be- teln, damit ZuhörerInnen, ZuseherInnen und LeserInnen bes- gann ihre Dissertation bei ihm, machte aber weiter mit Jour- ser am demokratischen Meinungsbildungsprozess teilnehmen nalismus: Raffaela Schaidreiter. können. Und doch solle man sich selbst als JournalistIn nicht zu sehr in den Vordergrund rücken, meint Schaidreiter. Sich mit »Ich hätte mir nie gedacht, dass ich als Journalistin arbeiten anderen Dingen zu beschäftigen täte oft gut und sie erinnert werde. Ich hätte mir aber auch nicht gedacht, dass ich einmal sich an ein Zitat von Franz Kafka: »In den Wäldern sind Dinge, Forstwissenschaften studiere und erst recht nicht, dass mich über die nachzudenken man jahrelang im Moos liegen könnte.« Forstgenetik und Borkenkäfer so begeistern können.« Die Idee ursprünglich war, ein paar Wahlfächer für ihr Medien- Kritik – an der EU, am ORF – begegnet Raffaela Schaidreiter studium an der BOKU zu belegen. Das Interesse für Naturwis- offen. Sie versucht verschiedene Argumente und Perspektiven senschaften war wohl familiär geprägt, ihr Vater ist Forstwirt. aufzuzeigen, belehrt und verteidigt aber nicht. Und doch liege Es fiel ihr nicht leicht, sich schlussendlich doch für den Jour- die Verantwortung nicht nur bei den BerichterstatterInnen, nalismus zu entscheiden. »Ich rechne Rektor Hasenauer hoch die Berichterstattung an sich oder Institutionen wie die EU an, dass er mir damals die Chance gab, die Dissertation zu greifbar zu machen. Ein wenig Eigenverantwortung und Inter- probieren. Er meinte, ich solle im Nachhinein nichts bereuen esse am Informieren gehöre dazu. müssen.« ECKDATEN Raffaela Schaidreiter bereut nicht. Im Gegenteil, sie schätzt Geboren 1985 in Salzburg • Ausbildung: Studium Theater-, ihren Abschluss an der BOKU sehr. Auch wenn sie ihr Wissen Film und Medienwissenschaften, Universität Wien, 2008 • nicht täglich einsetzen kann, war es von großem Vorteil. »Es Studium Forstwissenschaften, BOKU und ETH Zürich, 2012 • geht nicht so sehr um den Inhalt. Es geht vor allem darum, Berufserfahrung: Praktika während des Studiums, u.a. bei Öbf dass man sich mit etwas Spezifischem über einen Zeitraum • Mitarbeiterin Institut für Waldbau, Institut für Forstschutz, länger befasst. Auch, dass man kritisches Auseinandersetzen, BOKU • Seit 2013 Mitarbeiterin des ORF: Landesstudio Salz- Argumente Formulieren und das Einnehmen von verschiede- burg, Ö1 Radio Wirtschaftsredaktion • Seit Nov. 2017 Korres- nen Perspektiven lernt. Das Gehirn merkt sich das und kann pondentin ORF Brüssel 1 | 2018 51
© Alumni Nach seinem Agrarwissenschaftsstudium ging Gustav Kich- ler ins Labor bei Prof. Margit Laimer. Sie nahm auch seine Diplomarbeit ab. Er erinnert sich an eine schöne Studienzeit und seine Lieblingsorte TÜWI, die Tischtennisplatte im Tür- kenschanzpark und das »Würstelstandl«. Leidenschaft und Neugier beschreiben sein Leben. Sein Sohn bringt ihn wieder »Solange ich Kunden habe, werde ich zurück zu den eigenen Studienwurzeln. »Er ist Architekt und auch als Personalberater arbeiten. Ich beschäftigt sich mit nachhaltigen Themen – Strohballenbau- kann mir auch vorstellen, dass ich das ten, Holzbauweise, Cradle to cradle.« in der Pension mache, da mir diese Arbeit mit Menschen Spaß macht.« Nach einem Marketingposten bei einem medizinischen Diag- nostikhersteller arbeitete Kichler bei der Fa. Romer Labs, wel- che er mit aufbaute. Bereits zu dieser Zeit hatte er ein gutes GUSTAV KICHLER Händchen im Recruiting, wenn er in eigener Sache Mitarbei- Headhunter terInnen einstellen durfte und so hat sich auch die Arbeit als Interview: Gudrun Schindler Personalberater bei Aristid ergeben. Noch jetzt bekommt er die Aufträge meist von seinen alten ArbeitgeberInnen und Stamm- »Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser. Man sollte weg- kundInnen. »Das macht die Arbeit leichter, denn ich kenne die kommen von Hierarchien, hin zu einer neuen Form der Firma bzw. die Kunden bereits und habe ein gewisses Gespür Zusammenarbeit. Man sollte sich loslösen von abtei- für die Auswahl.« Schwierig sei es aber, für die sogenannten lungsgetrenntem Denken.« Spezialisten-Berufe Personal zu finden. Das Angebot an Fach- kräften sei zu gering, kaum ein Studium könne das abdecken. Die größte Motivation für Gustav Kichlers Arbeit in der Dienst- Ein Jammer ist auch die Einstellung – im doppelten Sinn des leistungsbranche ist die Selbstständigkeit. Sie bietet eine ganz Wortes – gegenüber älteren ArbeitnehmerInnen, die trotz Eig- andere Arbeitssituation. Die Zeit kann selbstständiger eingeteilt nung und Arbeitskräftemangels oft nicht genommen werden. werden, Produkte gibt es keine zu vermarkten oder herzustel- »Ich sehe eine echte Altersdiskriminierung in Österreich, die es len und die Gewinnspanne ist größer. Denn außer Büroinfra- so in anderen Ländern nicht gibt.« Wird es durch die Digitalisie- struktur und Papier fallen nur wenig Kosten an. rung weniger Jobs geben? Das glaubt Gustav Kichler nicht. Seit 2011 ist Kichler bei Aristid und seit 2014 kam die Tätigkeit als selbstständiger Managementberater bei Consenzum hinzu, ECKDATEN im selben Zeitraum Zeit hat sich auch das Lektoren-Mandat an Ausbildung: Studium Agrarwissenschaften, BOKU, 1989 der FH in Wiener Neustadt ergeben. Im Gegensatz zu anderen • General Management (MBA), Institut für Management Personalberatungsunternehmen werden von Aristid verschie- GmbH, Salzburg, 2010 • Berufserfahrung: Sales & Marketing dene Branchen abgedeckt. Auch geographisch flächendeckend Manager, Biomérieux • Managing Director, Romer Labs • Busi- ist das Unternehmen gut aufgestellt, österreichweit gibt es 15 ness Unit Manager, Hollister • HR-Business Partner, Aristid • Partner. Business Consultant, Consenzum GERALD ZWITTKOVITS © Privat Verbindet Wasser und Musik »Wie hat Goethe im Faust Interview: Gudrun Schindler geschrieben: ›Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust‹ »Ich wollte nie eine Karriere im normalen Sinn, Studium – WasserStimme ist eigent- mit 25, Geschäftsführer mit 35, Herzinfarkt mit 45. lich die logische Zusammen- Das hat mich nie interessiert …« führung meines bisherigen Lebensweges.« »Mich haben immer schon Persönlichkeiten interessiert, die ei- nen anderen Weg gegangen sind. Ich verbinde Dinge, die vorher noch nicht verbunden waren, und warum? Wir benützen Was- ser, sauberes Trinkwasser, und geben es der Erde verschmutzt wieder zurück, ist das Okay?« Schon immer, seit der Schule und Musikschule, hat Gerald Zwittkovits sich mit beiden Bereichen, dem Wasser und der Stimme, beschäftigt. Für ihn ist sein Lebensweg gar nicht so un- gewöhnlich. Aber doch, die Kombination scheint für viele neu – ein Techniker, der seinen Beruf auch künstlerisch interpretiert. 52 1 | 2018
© Privat GERALD HOLZMANN wollte, dass er dieses Thema auch nach seinem Abschluss verfolgte. Er kam zum Beim Roten Kreuz Roten Kreuz. Am Projekt zur Erneuerung Interview: Teresa-Maria König des in die Jahre gekommen »Planungs- »Man darf die Arbeit nicht nach programmes« sollte er an der Entwicklung Hause mitnehmen und sollte ein mitarbeiten. Als Teamleiter-Stellvertreter Hobby als Ausgleich haben.« bekam Holzmann Erfahrung in der Praxis. Jetzt ist er auch die Anlaufstelle für Wün- Gerald Holzmanns Alltag ist abwechs- sche und Feedback seiner KollegInnen lungsreich. Im Vordergrund seiner Tä- bezüglich zu entwickelnder Programme. tigkeit steht der Umgang untereinander Er ist an der Koordination der Entwicklung 3 Dinge, die man (Vorgesetzte, KollegInnen, KlientInnen, mit der beauftragten Programmierfirma gemacht haben sollte: …). Sein Arbeitsfeld im Bereich der Ein- beteiligt. »1. Die/Den Seelenver- satzplanung umfasst die Aufnahme und wandte/n gefunden und Begleitung der KlientInnen in der häus- Offen für alles zu sein und doch nicht den geheiratet haben 2. Eine Reise zu den Zeltplätzen lichen Betreuung und die Erstellung der Weg und das Ziel aus den Augen zu verlie- Europas mit Freunden in Dienstpläne der Außendienstmitarbeite- ren – das ist in der Entwicklung des neuen einem alten Auto absolviert rInnen, welche die Klientinnen betreuen. »Planungstools« sehr wichtig. Die Korrek- haben. 3. Mindestens ein In der gesamten Versorgungskette, die tur von Fehlern, die in der Vergangenheit Buch von Terry Pratchett Betreuung betreffend, sind verschiedens- gemacht wurden, kann zu Abweichungen gelesen haben.« te Personen involviert. Fehler können hier des Zeitplans führen und die Kosten nega- einen großen Schaden anrichten, alles tiv beeinflussen. Ein Blick auch in die Zu- ECKDATEN muss korrekt und genau ablaufen. »Das kunft lässt große Hürden für die häusliche funktioniert, wenn das Zwischenmensch- Pflege und Betreuung erahnen. »Studien geboren 1983, verheiratet • zeigen schon länger, dass die Bevölkerung Ausbildung: HTL für Datenverar- liche passt. Auf morgen kann in der Ein- beitung und Organisation, Wien satzplanung sehr wenig verschoben wer- älter und pflegebedürftiger wird. Die Land- • Bachelor- und Masterstudium den. Zu Dienstschluss muss daher alles flucht bewirkt ebenfalls, dass sich auch Umwelt- und Bioressourcen- erledigt sein«, und genau das schätzt die familiären Strukturen verändern«, gibt management, BOKU, 2014 • Gerald Holzmann. Holzmann zu bedenken. Es gäbe mehr Berufserfahrung: Birg Computer Einzelpersonenhaushalte und die drin- Ges.m.b.H. • Tutor am BOKU-In- Mit der »Optimierung von Krankentrans- gende Aufforderung an den Staat bzw. die stitut für Produktionswirtschaft porten« beschäftigte er sich im Zuge Länder, die erforderlichen Strukturen zur und Logistik • Austrian Institu- seiner Diplomarbeit und das entsprach Erfüllung der Bedürfnisse einer alternden te of Technology GmbH (AIT seinem Interesse für das weite Feld der Gesellschaft zu schaffen. Auf die Frage, ob GmbH) • Institut für angewandte Logistik und Optimierung. Die Ergebnisse er wieder an der BOKU studieren würde, Landschaftsökologie Ziviltechni- der Arbeit zeigten das Potenzial für die gibt es ein klares »Ja, ich würde wieder das- ker GmbH (IAL ZT GmbH) • seit zukünftige Forschung auf und der Zufall selbe Studium absolvieren.« 2015 beim Wiener Roten Kreuz »Vorerst habe ich beide Tätigkeiten getrennt ausgeübt, dabei ermöglicht, der immer aktuell zu bleiben scheint. Doch mit der musste ich feststellen, dass Techniker die Scheuklappen links Weisheit des Rückblicks würde er dennoch eher seine Sport-/ und Künstler die Scheuklappen rechts haben«, so Zwittkovits. Musik- und Schauspieltalente forcieren, könnte er noch einmal Er gelangte in die engere Auswahl bei einem Wettbewerb und entscheiden. nahm an Workshops teil, bei denen er die Idee, beide Branchen zu verbinden, in einen Businessplan ausarbeiten konnte. Die Fra- ge nach der Einzigartigkeit veranlasste ihn dazu, all seine Talente ECKDATEN und Fähigkeiten einzusetzen, um »Wasserbewusstsein« mithilfe Ausbildung: Studium Kulturtechnik und Wasserwirtschaft, der Kunst zu schaffen. Die Musik, die Kurzfilme sollen dies schaf- BOKU, 1997 • Lehrgang Klassische Operette, Konservatorium fen. 112.000 Personen auf Facebook erreichte das Musikvideo Wien Privatuniversität • Körpertheater nach Jacques Lecoq, »No Water, No Christmas Tree«, der Kurzfilm »AquaVocy’s Wor- Schauspielschule Krauss • Ziviltechnikerprüfung • Berufserfah- ld« sogar 1,9 Millionen weltweit. Texte schreiben, komponieren, rung: Projektleiter für Abwasserbeseitigungs-, Wasserversor- teilweise auch Drehbücher schreiben, auf der Bühne live perfor- gungsanlagen, Revitalisierungen, Hochwasserrückhaltemaßnah- men … in der Kunst gibt es viele Möglichkeiten. Da gehören auch men, Altlastensanierungen, Straßenbau, Ortsraumgestaltungen, eine CD und Wasserkonzerte mit der Damenkapelle »Tempo di Seenregulierungen und Regulierungen von Kraftwerken • Valse« für zukünftige Pläne dazu. Karl Rohrhofer ist eine Persön- diverse Orchester und Bands, Konzertreihen La Voce Classica, lichkeit, die Zwittkovits stark beeinflusste. Von ihm konnte er ler- Konzertreihen Tenorformation White Scarf • Schaffung von Be- nen, dass Visionen umsetzbar sind, wenn man es anpackt. Die wusstsein für Wasser mit Kunst (Eigenkompositionen, Kurzfilm, BOKU hat ihm eine solide Grundausbildung in einem Bereich Theaterproduktion) 1 | 2018 53
© BKS GUDRUN MATITZ Leiterin Privatkundengeschäft im Bankensektor Interview: Gudrun Schindler »Geht nicht gibt’s nicht. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es gibt immer eine Lösung, wenn man nur will.« Sie haben LBT studiert – wie ist es dazu gekommen, dass Sie im Bankenbereich arbeiten? Ich habe mich im 2. Studienabschnitt auf den Bereich Qualitäts- management und -sicherung spezialisiert. Meine Diplomarbeit verfasste ich ebenso in diesem Bereich. Zudem absolvierte ich eine Zusatzausbildung am TGM. Weiters belegte ich ein Auf- baustudium im Bereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaf- ten. Der wirtschaftliche und rechtliche Background medialen Berichterstattung gegangen. Der ist sehr wichtig, egal in welcher Sparte man später »Es war wirklich eine sehr Reiz, bei einer Reorganisation federführend arbeitet. Besonders hilfreich ist wirtschaftliches schöne Zeit an der BOKU. mit dabei zu sein, war groß. Seit zwei Jahren Denken, Bilanzen lesen zu können und rechtliche Ich habe sie nicht bereut verantworte ich den Bereich des Privatkun- Aspekte zu kennen. Als ich mich gegen 200 Bewer- und würde wieder dort dengeschäftes der BKS Bank in Österreich. studieren, weil solides ber für die Stelle als Qualitätsmanager bei General Basiswissen gelehrt wurde. Electric (GE) durchgesetzt habe, war das der Grund- Neben dem Privatkundengeschäft fallen auch Wenn man lernbereit ist, stein für die Laufbahn im Bankbereich. Mittlerweile das Kundenservicecenter sowie der Bereich kann man auch in anderen bin ich seit 21 Jahre im Banken- bzw. bankennahen New Banking in meine Verantwortung. Die Sparten einsteigen. In Bereich tätig. Während des Studiums hätte ich mir New Banking Einheit beschäftigt sich mit der der heutigen Zeit werden das nie gedacht. neben den SpezialistInnen Digitalisierung des Bankgeschäftes innerhalb immer mehr GeneralistIn- der BKS Bank. Als BKS Bank legen wir großen Ungewöhnlich, normalerweise kommt man mit nen gesucht, die den Blick Wert darauf, unsere KundInnen persönlich in einem naturwissenschaftlichen Studium in die- fürs Ganze haben.« Ihren Bankangelegenheiten zu beraten und se Programme sehr schwer hinein. zu begleiten. Wichtig dabei ist uns, neben der Die Ausbildung neben dem Studium und meine Praktika im In- persönlichen Beratung in der Filiale, den KundInnen unsere und Ausland haben mir viel gebracht. Die Personalabteilung Produkte und Dienstleistungen auch über digitale Kanäle wie bei GE war offen für Quereinsteiger und schätzte vor allem BKS Bank Online, die BKS App sowie auf der Website rund um Personen mit technischem Background. Die Erfahrung hat die Uhr anzubieten. Unsere KundInnen und potenzielle Neu- gezeigt, dass diese Personen viel strukturierter denken und kundInnen können selbst entscheiden, über welchen Kanal sie arbeiten. mit uns in Kontakt treten möchten. Weiters baut die BKS Bank ihr Filialnetz in Wien aus. Wir betreiben momentan acht Stand- Die Karrierekette ihres Lebenslaufes erscheint sehr lo- orte in Wien, eine weitere Filialeröffnung ist in Planung. gisch. Allerdings ist es doch eher untypisch, vom Quali- tätsbereich über den Marketingbereich ins Management Was tun Sie am liebsten? zu gehen und die Branche zu wechseln. In erster Linie ist der Alltag ausgefüllt mit Familie und Arbeit. Bei GE habe ich ein Ausbildungsprogramm durchlaufen. Nach- Im Winter bin ich gerne Schifahren. Besonders heuer ist es dem ich sehr viele Projekte im Bereich Marketing, Vertrieb und sehr ideal wegen dem vielen Naturschnee. Im Sommer gehe Business Development erfolgreich umgesetzt habe, wurde ich gerne wandern. ich Stellvertreterin des Marketing Direktors und in weiteren Schritten Marketing Direktorin und Vertriebsdirektorin für die ECKDATEN südöstlichen Bundesländer. Durch den US-Bezug des Unter- geboren 1969 in Lienz, lebt in Villach und arbeitet in Klagen- nehmens hatten wir bereits eine Vorreiterrolle und waren mit furt • Ausbildung: Studium Lebensmittel- und Biotechno- den österreichischen Banken zu dieser Zeit nicht vergleichbar. logie, BOKU, 1996 • Lehrgang Qualitätsmanagement und Ich hatte auch die Möglichkeit, eine Tätigkeit im Headquarter Qualitätssicherung, TGM, 1996 • Post Graduate Studium in Connecticut/USA zu übernehmen. Aus familiären Gründen Betriebs-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, TU Wien, habe ich mich dagegen entschieden. Nach der Zeit bei GE 1999 • Master Black Belt in Stamford (USA), 2001 • Praktika wechselte ich zur österreichischen Post AG, wo ich als Ver- bei: Kärntnermilch, Novartis und Iglo • Berufserfahrung: 21 triebsdirektorin die Verantwortung für mehr als 800 Standor- Jahre Führungserfahrung in internationalen und börsenno- te und rund 2000 Mitarbeiter übernommen habe. Ziel war es, tierten Unternehmen der Bankenlandschaft und Logistik in das Unternehmen auf die Liberalisierung des Brief- und Paket- Österreich, Deutschland und Süd-Ost-Europa • seit 2016 bei marktes in Österreich vorzubereiten. Zur Hypo Kärnten bin ich BKS Bank • Fachliche Schwerpunkte: Vertrieb, Marketing, Digi- trotz der schlechten Reputation und der nicht abnehmenden talisierung, Customer Relationship Management, Merger 54 1 | 2018
© Ärzte ohne Grenzen »Im Alltag muss man Prioritäten setzen. Es gibt immer viel zu tun. Man muss lernen ‚Nein‘ zu sagen und sich in ruhigeren Phasen etwas rauszu- nehmen. Den Humor darf man nicht verlieren, ansonsten wird man zynisch.« TOBIAS JANISCH nächsten Jahren werden weiterhin Menschen versuchen über Bei Ärzte ohne Grenzen die Balkan-Route nach Europa zu kommen und hoffe aber Interview: Teresa-Maria König nicht, dass es zum Amerikanischen Äquivalent mit der Grenze »Es gibt unzählige Menschen, die fantastische Arbeit zu Mexiko wird. leisten und für Menschenrechte und einen humani- tären Umgang einstehen. Teil eines solchen Was bringt die Zukunft? Kollektivs zu sein ist großartig.« Bis Ostern werde ich in Österreich bleiben um Zeit mit Fami- lie und Freunden zu verbringen, danach werde ich wieder für Tobias Janisch wollte immer im humanitären Bereich arbeiten. ein halbes Jahr auf Auslandseinsatz mit MSF gehen. Konkretes Als 2015 erstmals Flüchtlinge und Migranten in Österreich an- weiß ich im Moment noch nicht, da das oft relativ kurzfristig kamen, wurde er freiwillig aktiv und hat sich länger mit einem abläuft. Auf jeden Fall würde ich sehr gerne nach Bangladesch Verein in Wien, in Ungarn und am Balkan engagiert. Danach gehen und im Herbst meinen Master (KTWW) an der BOKU ging er ein Monat nach Griechenland (Lesbos). Dann passierte beginnen. alles sehr schnell und er bekam die Chance, bei MSF (Méde- cins Sans Frontières) zu arbeiten. Dort wird wird nach humani- Wenn jemand helfen will, wie soll er das tun? tären Prinzipien gearbeitet, diese Einstellung versucht Tobias Natürlich kann nicht jeder selbst aktiv werden, aber es gibt tol- Janisch auch im Alltag zu übernehmen. le Organisationen und Grass-Roots, wo man mit Sach- oder Geldspenden viel bewirken kann. Man darf aber Advocacy Ar- Wie schätzen Sie die jetzige Situation ein? beit nicht außer Acht lassen. Ich finde, eine sehr einfache aber Seit Herbst 2018 hat sich die Zahl der Geflüchteten in Serbien wirkungsvolle Hilfe ist, Beiträge und Berichte auf Social Media bei ca. 4000 stabilisiert. Trotz der ›Schließung‹ der Balkan-Rou- zu teilen und mit Freunden und Familie zu sprechen, damit te versuchen täglich Menschen nach Westeuropa zu gelan- humanitäre Krisen, in welchem Kontext auch immer, nicht in gen. Die Route ist schlichtweg schwieriger und gefährlicher Vergessenheit geraten! geworden und Menschen sind gezwungen mehr Risiken ein- zugehen. An den EU-Außengrenzen zu Kroatien und Ungarn passieren täglich illegale Rückführungen von Flüchtlingen und ECKDATEN MigrantInnen, die versuchen die Grenze zu überqueren, oft aus Pyhra in Niederösterreich • Ausbildung: Bachelorstudi- gewaltsam! Durch die Schließung sind Menschen seit Mona- um KTWW, BOKU, 2016 • Berufserfahrung: Ehrenamtlich in ten in diversen Staaten gestrandet, was sich an der Anzahl an Katastrophenhilfe und humanitärer Hilfe • SOSkonvoi Associa- PatientInnen mit psychologischen Problemen in der MSF Cli- tion Field Management (Missionen in Österreich und nach nic in Belgrad wiederspiegelt. Diese Menschen verlieren lang- Kroatien, Ungarn, Serbien und Slowenien) • UNHCR: Wash sam die Hoffnung auf einen sicheren Neustart in Europa und Assistant, Wash and Shelter Assistant, Field Assistant • Ärzte sind gefangen in einem politischen Limbo. Ich denke in den ohne Grenzen: seit 2017 WatSan Manager 1 | 2018 55
© Alumni »Ich bin jeden Tag glück- lich, wenn ich mit meinen Pferden durch die Prater Hauptallee fahre. Frischer KATHARINA WEINOLD Schnee, der Austrieb der Bäume, die Blüte der Kasta- Fiakerin nien, der Duft vom Bärlauch, Interview: Gudrun Schindler hüpfende Frösche, ... die »Als Akademikerin Fiakerin zu werden, ist nicht einmal Fahrt ist immer ein Genuss unüblich. Es gibt sogar einige. Beispielsweise eine und eine Freude.« © Alumni Soziologin, eine Tierärztin, eine Zoologin, einen Zahn- arzt, einen Philosophen und einen Historiker.« Katharina Weinold wollte nie in einem Büro arbeiten. Als sie Mehrtägige Obstbauexkursionen oder Übungen ermöglich- nach Studienabschluss trotz vieler Praktika und Übungen kei- ten, sich untereinander besser kennenzulernen. Thematisch ne Stelle fand, entdeckte sie auf der AMS-Jobbörse eine klas- würde Katharina Weinold auf jeden Fall noch einmal hier sische Stellenausschreibung für FiakerInnen. «Ich habe mir studieren. »Mein Fehler war vielleicht, dass ich mich während gedacht, das klingt lustig. Ich bin viel draußen und kann etwas des Studiums nicht wirklich nach Arbeitsmöglichkeiten umge- lernen.« Sofort wurde sie als Akademikerin eingestellt, obwohl schaut habe.« sie vorher nie etwas mit Pferden zu tun hatte – nur mit Rin- dern am Bauernhof während ihrer Pflichtpraxis. Es hat ihr von »Unseren Pferden geht es gut, weil die Pferde das Wichtigste an Anfang an gut gefallen. der ganzen Sache sind. Wenn es den Pferden nicht gut geht, dann darf ich nicht hinausfahren. Das macht jede/r so. Ab 10 Uhr dür- Die Ausbildung begann sie im Juli, im September machte sie fen wir einspannen, den Standplatz von 11–22 Uhr befahren, um die Prüfung. »Das ist wie beim Machen des Führerscheins. 23 Uhr müssen die Pferde wieder im Stall in der Freudenau ste- Man setzt sich nach abgelegter Führerscheinprüfung ins Auto hen. Soweit die gesetzliche Regelung. Tatsächlich richtet sich die und kann eigentlich noch gar nicht wirklich gut fahren. Mit den Arbeitszeit nach der Nachfrage: im Winter oft nur bis Einbruch der Pferden ist das nicht viel anders«, meint Katharina Weinold. Im Dunkelheit, an lauen Sommerabenden bleiben wir länger drau- Vergleich zu früher dauert die Ausbildung jetzt länger. Sie ist ßen. Bei über 35 Grad müssen wir abbrechen. Aber Pferde sind bei einem der etwa 25 Fiaker-Unternehmen in Wien, wie die Steppentiere und darauf eingerichtet, in der Sonne zu stehen. meisten KollegInnen, als Kutscherin angestellt. Das persönli- Pferde haben eine völlig andere Physiologie, einen anderen Orga- che Verhältnis zwischen Pferd und KutscherIn ist wichtig, wes- nismus als Menschen. Wenn mir heiß ist, dann bedeutet das nicht halb jede/r sein/ihr eigenes Gespann hat. automatisch, dass dem Pferd heiß ist. Der Mensch benötigt Hilfs- mittel, das Pferd hat das alles in sich. Bei Kälte hat es einen Win- Wenn am Ende des Tages alle – die Pferde, die Gäste und die termantel an, obwohl es nicht unbedingt nötig ist. Auf der Koppel Fiakerin selbst – zufrieden sind, dann ist es richtig. Über die stehen sie auch ohne Decke. Wir machen es allerdings trotzdem, Stadt Wien und ihre Geschichte informiert sich Weinold stetig da sich sonst die PassantInnen aufregen.« und gibt ihr Wissen an ihre Gäste weiter. Dennoch sei der Job ein harter Job und man müsse ihn wirklich mögen. 4 Arbeits- ECKDATEN tage, 2 freie Tage, im Schichtrad arbeite sie. Soziale Kontakte geboren 1963 in Wien • diplomierte im Fachbereich Pflanzen- müssten da oft warten. produktion an der BOKU (und Uni Helsinki, Finnland) im Jahr 2003 • Spezialbereiche: Phytopathologie sowie Botanik (Uni Schon an der BOKU hat sie vor allem das Soziale geschätzt. Wien). 56 1 | 2018
© Reinhard Margreiter REINHARD MARGREITER Heilmasseur Interview: Gudrun Schindler »Wo sieht man seine Berufung? Das ist oftmals schwer, da die nötige Lebenserfahrung noch nicht vorhanden ist. Man sollte versuchen, seine Stärken herauszufin- den. Vielleicht auch mit astrologischer Entscheidungs- hilfe – zumindest habe ich damit positive Erfahrungen gemacht. Aber wie ich bei mir sehe, liegen meine Stär- ken und Interessen in vielen Bereichen, alles andere wäre mir zu eintönig.« Ein Tipp für die, die sich noch nicht entschieden haben Ein Jahr lang hat Reinhard Margreiter die «normale« Karriere eines Forstabsolventen geführt und bei der Wildbach- und Lawinenverbauung gearbeitet. Es wären weitere Prüfungen neben der Arbeit notwendig gewesen und so ent- schied er sich zu wechseln, in Ziviltechnikerbüros. »Zuletzt war ich vor vier oder fünf Jahren an der Mit dem Verdienst eines Akademikers, aber den BOKU. Wenn ich an die geringen Karrieremöglichkeiten, war für ihn die Uni denke, fallen mir TÜWI Selbstständigkeit reizvoller. Er holte die Ziviltech- ein und die StudentInnen, nikerprüfung für Forstwirtschaft nach und führte die aus den verschiedenen ein vom WWF gefördertes Projekt an der BOKU Bundesländern kommen aus. Auch erhielt er vom Landwirtschaftsministe- und die alle im Dialekt rium einen Forschungsauftrag. Über weitere Aus- reden – besonders die Tiro- bildungen, auch der der Sicherheitsfachkraft – in lerInnen & SüdtirolerInnen. den 1970er ein boomender Bereich – stieg er in Die meisten waren sehr die Fotobranche um. Sein eigenes Fotogeschäft naturverbunden, weshalb war ein Erfolg, die Digitalkameras waren zu der viele übers Wochenende 10 € Gutschein Zeit im Trend. heimgefahren sind und ei- gentlich nur zum Studieren für eine Massage Doch 2008 war der Markt gesättigt. Ein Band- im BOKU-Alumni Büro erhältlich. hier waren.« scheibenvorfall und seine berufliche Situation brachten ihn dazu, viele Bücher zu lesen, mit seinem gesundheitlichen Thema setzte er sich im Besonde- ren auseinander. Er begann die Ausbildung zum Heilmasseur, Würden Sie sagen, dass Sie mit dem Forstwirtschaftsstu- inklusive der dazugehörigen Praktika. All das neben dem Be- dium Zeit vergeudet haben? trieb seines Fotogeschäfts. Doch es ist schwierig, in diesem Rückblickend ist viel Zeit verlorengegangen, aber vergeu- Berufszweig Fuß zu fassen und so gewann ein weiterer The- det war sie sicher nicht. Ich habe durch mein BOKU-Studium menbereich sein Interesse, die Energieeffizienz. Nach seinem eine sehr gute und breitgefächerte Ausbildung bekommen, Studium an der FH im Burgenland eröffnete Margreiter sein die sehr viel wert ist. Vor allem auch im Vergleich mit meinem Ingenieurbüro. »Den Beruf als Masseur übe ich vorwiegend Studium an der FH, wo alles sehr fachspezifisch und fokus- aufgrund meines persönlichen Bezugs dazu aus und es ist für siert war. mich eine Art Leidenschaft und Bestimmung.« Vier Massage- behandlungen bietet er in der Woche an, den Rest verbringt ECKDATEN er in seinem Büro und konzentriert sich auf Energiekonzepte geboren 1962 in Salzburg, lebt in Wien • Ausbildung: Studium für Gebäude. Forstwirtschaft, BOKU, 1990 • Ziviltechnikerprüfung, 1997 Ausbildung QM-Manager, TGM, 1998 • Heilmasseur, MANUS, Wenn Sie noch einmal vor der Studienwahl stehen wür- 2011 • Masterstudium Gebäudetechnik und -management, den, würden Sie wieder Forstwirtschaft studieren? FH Burgenland, 2016 • Berufserfahrung: Projektleiter und Nein, etwas anderes. Oder ich würde es anders angehen und Sachbearbeiter in Ziviltechnikerbüros und im Forsttechnischen eher in die Richtung Wissenschaft gehen. Ich habe mich da- Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung • Projektassistent mals wegen meiner Liebe zur Natur für dieses Studium ent- am Institut für Forstökonomie, BOKU • seit 1997 selbstständig, schieden. Doch als 19-Jähriger wusste ich nicht wirklich, auf Ingenieurbüro (Energieberatungen, -audits, -konzepte, was ich mich einlasse. Letztendlich war es mir zu konservativ Sicherheitstechnische Betreuung) • seit 2011 selbstständig, und einfach nicht, was ich wollte. Heilmasseur DI Reinhard Margreiter 1 | 2018 57
© Privat UTA BRINKSMEIER Verbindet Kunst und Raum Interview: Teresa-Maria König »Think global – act local! Die Gegenwart fordert uns täglich heraus. Ein Blick in die Zukunft hat immer etwas Spekulatives. Die Frage lautet eher, was hinterlasse ich den nachfolgen- den Generationen in Zukunft? Eine Welt im von Menschen »Bildung sensibilisiert, gemachten Klimawandel, Erschöpfung fossiler Ressourcen, fördert Toleranz und soziale Kompetenz, verseuchte Böden und Meere etc.?« inspiriert mich täglich und ermöglicht das »Die breitgefächerten Themenkommunikationen und das Erzählen Denken in Zusammen- von Geschichten im Raum faszinieren mich bis heute und lassen hängen bzw. ganzheit- einen stets neugierig bleiben! Ich kann endlich meine Interessens- liches Denken. Bildung gebiete von Raum und Naturwissenschaften verbinden«, so Uta schafft Persönlichkeit!« Brinksmeier. Ihren Lebensweg und ihre Berufslaufbahn hat sie nie vorausgeplant. Der Wissensdurst über »Was die Welt im Innersten zusammenhält« hat sie angetrieben. Im Raum fanden all ihre Inte- ressensgebiete eine Entsprechung. Geografische und geologische Entstehung, Evolution, Urbanisierung, Bewegung im Raum, Gestal- tung und Kommunikation im Raum. Die naturwissenschaftliche Ausbildung und die Interdisziplinarität waren für Brinksmeier eine Grundvoraussetzung. Als Herstellungs- leitung und Konzeptionier müsse man in Zusammenhängen denken können und den Blick auf das große Ganze haben. Durchsetzungs- stärke, Team- und Moderationsfähigkeit seien ebenso wichtig wie die Kenntnis über die Arbeit der einzelnen Gewerke und Disziplinen. Der Arbeitsalltag funktioniere nur im interdisziplinären Team und © Privat das Wichtigste dabei seien die Motivation und der Humor! »Die Studienzeit habe ich als Studium generale verstanden und ich habe viele Vorlesungen der verschiedenen Fakultäten wie Kunstge- schichte, Psychologie, Medizin, Philosophie besucht. Damals gab es noch keine Regelstudienzeiten und ich wollte diese freie Auswahl der Lehre nutzen.« Während des Studierens hat sie viele außerge- wöhnliche Menschen getroffen, mit denen sie bis heute in Kontakt steht. Auf jeden Fall würde sie wieder auf der BOKU studieren. Ihren eigenen, privaten Raum teilt Uta Brinksmeier mit FreundIn- nen und Familie, sie hat ihn auf einem über Jahrzehnte brachgele- genen Stück Land gefunden. Jetzt rekultiviert sie es und legt einen Garten an. Es bereitet ihr größte Freude und trägt zu ihrer Balance bei. Außerdem steigert sich die Selbstversorgung mit jedem Jahr. »Folglich gehört die Anlage eines Gartens zu den Dingen im Leben, die man unbedingt gemacht haben sollte. Als zweites sollte es eine Reise nach Südafrika zur Wiege der Menschheit sein. Und für die Nummer 3 nehme ich mir noch Zeit!«, antwortet sie auf die Frage, welche drei Dinge man im Leben gemacht haben sollte. ECKDATEN Ausbildung: Gärtnerlehre • Vordiplom in Göttingen • Studium Agrarwissenschaften, BOKU, 1987 • Berufserfahrung: Künstleri- sche Mitarbeit im Bereich Bühnenbild im Theater «Der Kreis«, Porzellangasse Wien • Projekte für die Wiener Festwochen, Bre- genzer Festspiele und Burgtheater Wien • Konzeption, Gestaltung und Ausstattung für verschiedene Ausstellungsprojekte unter anderem für die Triennale di Milano (Realisierung des deutschen Beitrags) • seit 1992 Herstellungsleiterin und Konzeptionier- in für ein Frankfurter Unternehmen im Bereich Kommunikation im Raum • Wettbewerbe und Ausstellungskonzepte u.a. für das Senckenbergmuseum, EXPO-Projekte, die Gärten von Schloss Trauttmansdorff • Palmengarten Frankfurt, Deutsches Museum München etc. • Realisierung von Ausstellungen und internationalen Messen in Jakarta, Tokyo, Washington, Shanghai u.v.m. 58 1 | 2018
FIRMENPORTRÄT ... als Arbeitgeber von BOKU-AbsolventInnen 1957 © Maschinenring © netpixel Römische Ver- träge unterschrieben: Gemeinsame Agrar- politik und gemeinsa- mer Markt führen zu © Maschinenring Konkurrenz unter den europäischen Bauern. Motto: Wachsen oder Weichen. Erich Geiersberger entwickelt die Idee des Maschinenrings: Landwirte sollten füreinander arbeiten, um ihre Bundesverband der österreichischen Maschinen und ihre Arbeitskraft besser 1961 Im oberösterreichischen Maschinenringe wird gegründet. Der- auszulasten. So können auch kleinere Andorf entsteht der erste Maschi- zeit vereint er über 80 Maschinenringe Betriebe überleben. nenring Österreichs. und 8 Landesorganisationen in Öster- reich sowie die MRPS. © Maschinenring © Maschinenring © Maschinenring 1995 Die MR Service entsteht und 1996 Soziale Betriebshilfe mit der 1998 Gründung Maschinenring ermöglicht Landwirten einen Zuver- Sozialversicherungsanstalt der Bauern Personal und Service. Mittlerweile dienst in der Arbeit für Gemeinden österreichweit vereinbart: Der Maschi- ist die MRPS das neuntgrößte Perso- und Unternehmen. Mittlerweile nenring organisiert bei Unfällen, Krank- nalleasing-Unternehmen Österreichs zählen dazu Winterdienst, Grün- heit im Todesfall etc. einen Betriebs- mit zuletzt 4992 Leasing-Mitarbei- raum, Baummanagement, Gartenge- helfer, die SVB übernimmt einen Teil tern. staltung, Forst, Bioenergie, Objekt- der Kosten, bei Maschinenring-Mitglie- betreuung sowie Sonstiges (z.B. dern steuert auch dieser einen Kos- Kompostierung, Deichgräberei). tenanteil bei. © Maschinenring © Maschinenring In den 1960er-Jahren wurden die ersten Maschinenringe als Verei- ne zur bäuerlichen Selbsthilfe ge- gründet. Unser Motto: »Gemein- sam geht’s leichter«. Bis heute unterstützen die Maschinenringe österreichische Landwirte dabei, ihre Maschinen und ihre Arbeits- kraft besser auszulasten: Indem sie gemeinsam Geräte nutzen. 2008 Internationalisierung: Aus- 2017 Der Maschinenring hat über Und indem sie für andere Bäue- landstöchter gibt es in Deutschland, 75.000 Mitglieder, mehr als 31.000 rinnen und Bauern arbeiten, für Tschechien, Slowenien, Ungarn und der Dienstleister und über 850 Mitarbei- Kommunen und Unternehmen. Slowakei. terInnen in Österreich. Österreichweit sind über 75.000 Betriebe Mitglied beim Maschi- nenring. Neben dem Bereich Agrar ist die Organisation auch im Service und Personalleasing aktiv. 1 | 2018 59
» Wir wollen bewusst aus der Politik bleiben, aber objektive Politikberatung betreiben. Mit den Themen der BOKU sind wir am Puls der Zeit. Wir behandeln aktuelle gesellschaftspolitische Delegationsreise Aufgaben interdisziplinär - und das schon immer.« nach Brüssel Hubert Hasenauer Rektor der BOKU auf Delegationsreise in Brüssel Text: Teresa-Maria König, Fotos: Alumni » Wohin die Reise geht? Der G emeinsam mit der BOKU veran- staltete auch heuer der Alumni- verband eine Delegationsreise nach Prof. Huber Hasenauer. Er will ver- stärkt die Gründungsidee der BOKU, die Ausbildung zur Nachhaltigkeit, Politik muss mit Forschungser- gebnissen geholfen werden. Im Projekt Horizon 2020 ist noch Brüssel – am 7. und 8. März. Im zur Ressourcenschonung mit dem Geld da, es gibt also noch eini- EU-Verbindungsbüro des Landes 3-Säulen-Prinzip, aber auch die Inno- ges zu holen, vor allem in der Kärnten fand das abendliche Treffen vation in den Vordergrund rücken. Biotechnologie.« mit Brüsseler BOKU-Alumni statt. Mar- Vizerektor Prof. Christian Obinger: »In Patrizia Eleonora Ganci, tina Rattinger (Leiterin des Büros) und unserem Kompetenzfeld sind wir ein- BOKU-Absolventin, seit fünf Jahren bei der Europäischen Kommission Rektor Prof. Hubert Hasenauer sowie zigartig und sehr gut aufgestellt, vor Vizerektor Prof. Christian Obinger er- allem was den Output der Forschung öffneten und sprachen über die aktu- betrifft. Bei EU-Projekten sind wir im Vergleich kleine Uni international elle Entwicklung der BOKU im europä- erfolgreich und keine Uni hat mehr wahrgenommen wird. Diskutiert wur- ischen und internationalen Umfeld. Christian Doppler Labors als wir.« Das de zum Thema Energiepolitik. starke Wachstum von einer kleinen »Was uns verbindet, ist der persönli- zu einer mittelgroßen Universität hat »Wir sind stolz, dass wir die BOKU füh- che Kontakt, das Vertrauen zueinan- auch einen erheblichen Einfluss auf ren dürfen, denn sie steht auf einem der. So funktioniert Netzwerken«, sagt die bevorstehenden Budgetverhand- sicheren Fundament. Jetzt ist es Zeit Martina Rattinger. Sie erinnert sich an lungen. »Ein neues Gebäude zu er- für Aufbruchsstimmung. Und wir sind Ehrensenator Karl Doutlik, stellver- richten, das administrative Personal sehr motiviert. Es geht um die jungen tretender Kassier des Alumniverban- aufzustocken, das geht in drei Jah- Leute – wir bilden ja die nächste Ge- des, mit dem das Netzwerken mit der ren. Aber mehr Lehrpersonal, mehr neration an Führungskräften aus«, BOKU im Rahmen der Delegationsrei- ProfessorInnen auszubilden, das ist schlossen Rektor und Vizerektor ihre sen begann. in kurzer Zeit nicht so leicht möglich. Rede ab. Mit Kärntner Spezialitäten Dazu müssen vor allem die Rahmen- unterhielt man sich noch eine ganze Die BOKU ist die am schnellsten wach- bedingungen angepasst werden.« Weile – Rektor, Vizerektor, Professo- sende Uni in ganz Österreich. Damit rInnen, BOKU-AbsolventInnen, Mitar- ließe sich auch der gesellschaftliche Der Besuch des EU-Kommissars Maroš beiterInnen der BOKU und aus Brüs- Wandel erkennen, verdeutlicht Rektor Šefčovič an der BOKU zeigt, dass die sel, sowie Studierende. 60 1 | 2018
» Ich hoffe auf eine enge, kritische Zusammenarbeit mit Wissen- schafterInnen. Man ist hier umso stärker, je mehr man weiß. Ich wünsche mir eine Wissenschaft, die kommuniziert und uns PolitikerInnen hilft, stärker zu werden. Wer nichts weiß, kann beim Entscheidungsprozess nicht mitspielen.« Othmar Karas, österreichischer Abgeordneter im EU-Parlament STIMMEN AUS BRÜSSEL » Zu unserer bevorstehenden Ratspräsidentschaft kann ich nur sagen, wie es unsere Regierung zu » Ich habe große Erwartungen an die österreichische Präsidentschaft. Vor allem der Vorschlag für den den Präsidentschaftsschwerpunkten selbst gesagt Fonds für Maritime Angelegenheiten und Fischerei hat: Die Ratspräsidentschaft solle jedenfalls dazu nach 2020 und die Revidierung des Kontrollsys- genützt werden, ›die Sichtbarkeit Österreichs in tems in der Fischerei sind Schwerpunkte, für die Europa und der Welt zu erhöhen‹.« wir auf Fortschritte während der österreichischen Claudia Koreimann-Özkan, Präsidentschaft hoffen. Außerdem sind uns auch BOKU-Absolventin, Ständige Vertretung Österreichs die mehrjährigen Bewirtschaftungspläne für die Fi- bei der EU scherei in den westlichen Gewässern der EU und im Mittelmeer wichtig. Ich bin zuversichtlich, dass die » Mit der Übernahme der Ratspräsidentschaft rückt Österreich für ein halbes Jahr ins Zentrum des po- österreichische Ratspräsidentschaft diese Heraus- forderungen meistern wird.« litischen Geschehens in Europa. Unter Österreichi- Veronika Veits, BOKU-Absolventin, seit 22 Jahren bei der Europäische Kommission scher Präsidentschaft müssen in wichtigen Fragen » Fortschritte erzielt werden: Die Verhandlungen zu Brexit müssen zu einem Abschluss kommen und Spannend wird im kommenden Halbjahr, wie es wird auch darum gehen, die Gespräche über Österreich Beschlüsse und Entscheidungen auf die künftige Finanzierung der EU voranzubringen. EU-Ebene für die Mitgliedsstaaten organisiert. Beides sind Themen, die unmittelbare Auswirkun- Es gibt spannende Themen zu bearbeiten, sei es gen auf die Landwirtschaft haben. Darüber hinaus Migration, die Zukunft des Euros, die Rechtsstaat- werden auch die Diskussionen über die Weiterent- lichkeit in Polen oder der nächste Finanzrahmen, wicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik an Fahrt wo der Schwerpunkt in der Landwirtschaft liegt. aufnehmen. Die LK Österreich nützt die Gelegenheit Für uns Berichterstatter wird es viel zu tun ge- um den Kongress der europäischen Landwirte im ben.« Oktober nach Österreich zu bringen." Raffaela Schaidreiter, BOKU-Absolventin, Andreas Thurner, BOKU-Absolvent, Leiter der LKÖ in Brüssel ORF-Korrespondentin 1 | 2018 61
Eindrücke vom BOKU-Ball 2018 – Alles WALDzer! Es war eine Ballnacht, die mit einer rufenden und singenden, stampfenden, hüpfenden und tanzenden Eröffnung begonnen wurde. Reden wurden gehalten, das Tanzbein geschwungen und zur Mitternachtsquadrille schien die gesamte BOKU und ihre FreundInnen im großen Ballsaal der Hofburg versammelt zu sein. Die BOKU-Blaskapelle spielte zur Freude aller auch beim «Heurigen« weiter und Sissi Weiss von der ÖH wurde zur Ballkönigin ernannt. Eine ereignisreiche Nacht, die in den frühen Morgenstunden des 3. Februars endete – mit einem Kuchen für die Damen. Wir bedanken uns bei Foto Sulzer für die Bereitstellung der Fotos! Weitere Fotos von WARDA NETWORK GmbH. Namen ohne Gewähr. Das Rektorat beim Sektempfang Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger Rektor Hubert Hasenauer Vizerektor Gerhard Mannsberger Sabine Baumgartner, Vizerektorin für mit Ehefrau mit Ehefrau Lehre und Weiterbildung, mit Begleitung Prof. Christian Obinger, Vizerektor für Die Ballorganisatorin Sissi Weiss, ÖH ÖH-Vorsitzende Kyrill Sattlberger, Forschung und Innovation, mit Ehefrau (rechts im Bild) Nastasja Harnack, Charlotte Voigt 62 1 | 2018
SC Günter Liebel, Umwelt und Klima- Prof. Winfried Blum, Bodenkunde Georg Erlacher, Schweighofergruppe schutz, BMNT mit Ehefrau mit Ehefrau ÖGLA Geschäftsführerin Hannes Plackner, Altrektor Manfried Welan mit Gattin Stephanie Drlik Verband Holzwirte Österreich Sektionschef i.R. Leopold Zahrer Andreas Melcher, Center for Prof. Renate Kunert, Biotechnologie und Patricia Seiger Development Research Manfred Gössinger, Verein Österreichi- Prof. Helmut Habersack, Josef Plank, Generalsekretär des BMNT scher Lebensmittel- und Biotechnologen Wasserwirtschaft mit Ehefrau (ganz rechts) 1 | 2018 63
Hans Mikl, Direktor Landwirtschafts- Prof. Wilhelm Knaus, Prof. Christiane Brandenburg, kammer Kärnten (3. Von links) Nutztierwissenschaften Landschaftsentwicklung mit Sohn Prof. Reingard Grabherr, Biotechnologie Gudrun Schindler, Prof. Torsten Berger, BOKU Alumni mit Partner Waldökologie mit Ehefrau 64 1 | 2018
Sponsionen & Promotionen vom 25. und 26. Jänner Alumnimitglieder sind hervorgehoben SPONSIONEN Water Management and Nutztierwissenschaften Alpine Naturgefahren/Wildbach- Environmental Engineering HESCHL Christina Julia und Lawinenverbauung KERSCHBAUMER David Johannes KLINGLER Andreas HEIL Kilian PITTRACHER Joachim Herbert Stoffliche und energetische Kulturtechnik und Wasserwirtschaft BATTLOGG Simon Landschaftsplanung und Nutzung nachwachsender Rohstoffe FABSICH Patrick Landschaftsarchitektur NOVALIN Timon FISCHER Johannes BOLTER Valentina Agrar- und Ernährungswirtschaft GANAUSER Robert DICKER Matthias DEIXLER Ingrid Carola HOFER Johannes FRANK Julia ECKER Matthias IRSIGLER Severina Zita GATTINGER Arno GALLOB Sarah LINDERMUTH Adrian JELINEK Michaela GANZBERGER Eva LUKAS Markus JESNER Lisa Michaela KIESLER Raphaela MALLE Johanna Teresa LARSEN Gwendolyn Marie LIMBECK Julia MOLD Lisa MAURER Olivia OBERMAIR Georg RABANSER Erich NEIDHART Anna RESCH Regina SCHEICHL Josef STOCKER Mirjam SCHWEIGER Franziska WILD Hannes Holztechnologie und Management WEINBERGMAIR Doris Environmental Sciences – KRUMAY Michael Individuelles Studium Soil, Water and Biodiversity SCHWEIZER Georg KAREL Susanne TOTH Katharina TONK Christopher Klaus PROMOTIONEN Umwelt- und Bioressourcen- Biotechnology management ANDRE Philipp BRUCKNER Martin BLUM Lisa Bianca DIEM Bernhard FEIGLSTORFER Hubert GÖTZENDORFER Carina EGERT Andreas IMMITZER Markus HENGHUBER Lioba FÜHRER Bernadette METH Dagmar KALTEIS Bernhard GHORBANPOUR Masoumeh MOHNL Michaela LANGERWISCH Michael HAIDER Florian REINER Agnes PIXNER Anna-Sophie KRUTZLER Michael SCHAFFNER Irene RABITZ Alena NEIDHART David STURM Monika RAUSCHER Philipp NEUMANN Eva WALCH Nicole SCHILLINGER Lukas WOLF Magdalena Lebensmittelwissenschaften und -technologie STAUDACHER Jennifer LECHNER Claudia STEININGER Viktoria RATH Florian URTEIL Johannes Herzlichen Dank SUCHER Peter Phytomedizin an alle Eltern, Verwandte und Bekannte ZEHETMAYER Veronika HAUSCHILDT Meta der AbsolventInnen für die Geldspenden am Alumni-Sektstand. Die Spendensumme Nutzpflanzenwissenschaften Forstwissenschaften von 560,- Euro kommt der Jobwoche vom 13. ABERER Simone DEUTSCHMANN Martin Manfred bis 22. März für das Buffet zugute. Näheres PUCHER Michael Alexander SCHUSS Barbara lesen Sie unter alumni.boku.ac.at/jobwoche BIOMIN is looking for... Pioneers We turn science into sustainable solutions and are world leaders in the field of mycotoxins. Our top-notch teams and leading-edge technology put us in the fast lane in our world spanning markets. Partners For our customers we develop regional solutions for global food issues. Our international teams work together in an environment of trust, confidence and on equal footing. Performers We build on more than 30 years of strong above-average growth that is sustainable and future-oriented. Grow with us! Check open positions online Leaving foodprints BIOMIN is part of ERBER Group 1 | 2018 65 Naturally ahead
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