9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze - www.med-eng.de
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44 MED Geräte Wartungsfreies drylin E-Raumportal für optimale Bauraumnutzung 50 MED Geräte Luftblasendetektor für die Medizin 62 MED Komponenten 4 | 2 016 www.med-eng.de Hubsäulen für alle Lebenslagen 9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze
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Editorial FAULHABER Motion Control D Bereit für’s ranbleiben, dranbleiben, dranbleiben. Nichts auf der Welt kann Ausdauer ersetzen. Nur Ausdauer und Unternehmer- nächste Level geist führen zum Ziel.“ Die Worte, die Ray Kroc, der Grün- der von McDonald’s einmal gesagt hat, lassen sich auch auf die Branche der Medizintechnik anwenden. Klar, die Medizintechnik gehört zu den innovationsintensiven Industriezweigen. Das ist all- gemein bekannt. Die Exportquote, die laut dem Branchenbericht Medizintechnologien 2016 von BVMed bei 65 Prozent liegt, unter- streicht diese Aussage. Ebenso die Beschäftigungszahlen von rund 195.000 Menschen – eine weitere Zahl von BVMed. Ein hoher An- teil an Forschungspersonal bildet dabei eine fundierte Basis. Die Voraussetzungen für die Medizintechnik als Innovationstreiber sind somit bestens. Dranbleiben! FAULHABER Motion Controller Serie MC 5004 / 5005 / 5010 Hört man sich um, schauen Unternehmen zudem grundsätzlich ■ Modulares Baukastenkonzept mit optimistisch auf das Jahr 2016. Dennoch, der Konkurrenzdruck ist 3 Leistungsklassen, Spitzenströme groß. So drängen beispielsweise vermehrt asiatische Fertiger mit bis 30 A, umfangreiche Schutz- und günstigen Systemen auf den Markt. Zur selben Zeit steigen die Diagnosefunktionen technischen Anforderungen, während sich gleichzeitig die Innova- ■ Neues Anschlusskonzept über Stecker, tionszyklen medizintechnischer Produkte verringern. So sind oft- 4 Schnittstellenvarianten inkl. EtherCAT für Multiachsanwendungen über Cyclic mals bereits nach der Hälfte eines Produktlebenszyklus erste Aktu- Modes CSP, CSV und CST alisierungen – wie beispielsweise eine höhere Rechnerleistung – ■ Perfekt optimiert auf das FAULHABER gefragt. Ein entspanntes Zurücklehnen kann sich somit niemand Antriebsprogramm – ob DC-Kleinst- leisten. motor, bürstenloser oder linearer DC-Servomotor Welche Strategien Unternehmen verfolgen um „dranzubleiben“, erfahren Sie in der Ausgabe der MED engineering, die Sie in den Händen halten. Mit diesem Heft präsentieren wir Ihnen einige Un- www.faulhaber.com/mc ternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und zei- gen auf, wie diese sich den Herausforderungen der Branche stel- len. Einen Vorgeschmack auf zukünftige Neuentwicklungen geben darüber hinaus interessante Berichte und Meldungen aus dem Be- Für Multiachs-Anwendungen reich der medizinischen Geräte und Komponenten. Also rundum Informationen um Sie dabei zu unterstützen, dranzubleiben. NEU U @ www.med-eng.de/ m.med-eng.de Carola Tesche, Chefredakteurin c.tesche@mg-oberfranken.de WE CREATE MOTION www.med-eng.de 3
Inhalt Initiative für Wirtschaft und Wissenschaft Business Upper Austria verfolgt mit Kompetenzzentren wie dem Medizintechnik Cluster MedTech. Transfer (MTC) das Ziel, den Standort Oberöster- reich durch die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft zu stärken. 12 Kontakt zum Verlag: Redaktion: Carola Tesche (verantwortlich) Tel. +49 (0) 9221 949-238 Anzeigen: Daniela Höhn Endlich fälschungssicher Tel. + 49 (0) 9221 949-253 Lanthanoid-basierte Sicher- Abo/Vertrieb Stefanie Hirschmann heitssubstanz mit individuellen Tel. +49 (0) 9221 949-311 Emissionsspektren erlaubt Fax: +49 (0) 9221 949-377 E-Mail: eindeutige Identifizierung bfv.vertrieb@mg-oberfranken.de von Plagiaten. Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co.KG E.-C.-Baumann-Str. 5 95326 Kulmbach 21 www.med-eng.de E-Mail: c.tesche@mg-oberfranken.de Fax: +49 (0) 9221 949-377 LED-Leuchten für ein opti- males Lichtfeld in OP-Sälen Die klassische Glühbirne ist am Aussterben, Halogen-Leucht- mittel werden immer seltener eingesetzt und in wenigen Jah- ren dürfte jedes Operationsfeld ausschließlich von LEDs beleuchtet werden 40 MEDengineering 4/2016 4 www.med-eng.de
Inhalt DOSIER 6 7 8 Szene Messevorbericht MedConf Tuttlinger MedTech-Forum Marktentwicklung deutsche Dosiergeräte 43 44 46 Hochwertige Schläuche Modularer Baukasten Höchste Präzision als Standard GENAU Medizintechnik 48 50 Eins für alle Luftblasendetektor Die hoch- Medizintechnik aus der für die Medizin präzisen Fokusregion Österreich 53 Produktneuheiten Kolben- 9 Interview: Mit dem Blick auf MED Komponenten pumpen das Ganze 12 Initiative für Wirtschaft und Antriebe für Flüssig- Wissenschaft 54 Neue WavePlus Technologie keiten Medizintechnik aus der 55 16 mm Athlonix DC Minimotor Fokusregion Deutschland 56 Kugelgewindetrieb im Takt des Pulses 14 Medizintechnische Spritzgussteile 57 Drehübertrager für hochauf- 16 Neue Herausforderungen lösende Videosignale für die Medizintechnik 58 Treibende Kraft für die 18 Neues MRT-System in Leipzig Medizintechnik 20 Von Bremen in die Welt 59 Voice Coil Motoren mit Flex Circuit 59 Mischbetrieb mit einem Controller Medizintechnik aus der Fokusregion Schweiz Endoskope 21 Endlich fälschungssicher 59 Fuse Full Spectrum Endoscopy- 23 Mikrofräser für die Medizintechnik System 24 Kontrollierter Durchfluss 26 Erfahrung, Kreativität und Hubsäulen Flexibilität 29 Vorkonfektionierte Schlauch- 61 Punktgenaue Bestrahlung baugruppen 61 RS-Zykloidgetriebe für Drehti- 30 Bohr- und Fräswerkzeuge sche prozesssicher spannen 62 Hubsäulen für alle Lebenslagen 32 Die Erfolgsformel 5, 3, 1 64 Elektrisch verstellbare Hubsäulen 33 Prozesssicher mikrobohren 66 Premium Drehwellen-Hydraulik ■ Integrierte Schrittmotoren MED Geräte Bediensysteme ■ 50, 250 ... 3000 µl Dosiervolumen ■ Hochgenau: bis CV ≤ 0,01 % OP-Equipment 69 Multitouch 2.0 ■ Microstepping für feinste Auflösung 70 Die Aufgabe: Komplexität beherr- ■ Geringes Gewicht 34 Klassenprimus schen ■ Kleinste Abmessungen 37 Mehr Sicherheit im OP 72 Ständige Visiten bald überflüssig? 38 Herzstück der Smart OP 74 Maßgeschneiderte ■ Je 1 Anschluss für Saug- und Druckseite 40 LED-Leuchten für optimales Licht Verbindungslösungen ■ Mehrere Werkstoffe für Pumpenkopf und Kolben zur Auswahl ■ Lebensdauer über 5 Mio Hübe Titelseitenhinweis Technik und Innovation – made in Vorarlberg! S.I.E – System Industrie Electronic ist ein führender Anbieter von Embedded Computing Systemen und modularen HMI-Lösungen. Das Kompetenzspektrum reicht von individuellen HMI-Bausteinen, 44 MED Geräte Wartungsfreies drylin E-Raumportal für optimale Bauraumnutzung über 19‘‘ Systeme aus dem Standardproduktportfolio bis zur Ge- 50 MED Geräte Luftblasendetektor für die Medizin 62 MED Komponenten 4 | 2 016 www.med-eng.de Hubsäulen für alle Lebenslagen samtentwicklungsverantwortung eines regulativ anspruchsvollem Embedded Computing Systems. Partner aus Hochtechnologiebran- 9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze chen verlassen sich auf die umfangreichen Leistungen von der Idee bis zum Life-Cycle-Management – je nach Kundenwunsch. System Industrie Electronic GmbH LEE Hydraulische A-6890 Lustenau Miniaturkomponenten GmbH Tel. +43 (0) 5577 89900 www.sie.at Am Limespark 2 · 65843 Sulzbach Telefon 06196 / 773 69-0 E-Mail info@lee.de www.lee.de www.med-eng.de 5
MED Szene Messevorbericht Vom 24. bis 28. Oktober 2016 findet in München zum 9. Mal die MedConf statt – eine Konferenz rund um die Thematik der Software- und Geräteentwicklung in der Medizintechnik. Die MedConf 2016 D ie MedConf (www.medconf.de) wurde erstmals im mern für Fragen zur Verfügung. Mit besonderer Spannung Jahre 2008 durchgeführt und hat sich heute zu einer wird die Keynote von Randolph Stender, PROSYSTEM AG er- festen Größe im Terminkalender der Medizintechnik- wartet. Inhalt werden die regulatorischen Anforderungen an branche etabliert. Seit Anfang Juli ist die Agenda der Med- Medizinproduktesoftware, die bereits im August 2016 er- Conf veröffentlicht. Erstmals in diesem Jahr wurde der The- scheinende dritte Ausgabe der DIN EN ISO 13485 und je- menschwerpunkt erweitert und der Bereich der Geräteent- weils die zweite Ausgabe der IEC 82304 und IEC 62304 sein. wicklung in die Konferenz aufgenommen. Die Woche der Auch in den regulatorischen Bereichen klinische Bewertung, MedConf teilt sich wie folgt auf: Gebrauchstauglichkeit, elektrische Sicherheit und Risikoma- nagement stehen Änderungen und Entscheidungen an. + Montag, 24. Oktober 2016: Powerworkshops + Dienstag, 25. Oktober 2016: 1. Konferenztag mit den bei- Seit 3 Jahren wird auf der MedConf das Thema Agilität in der den Schwerpunkten Medical Apps und Anforderungsma- Medizintechnik behandelt. Als regulierter Bereich hat sich die nagement in der Medizintechnik Medizintechnikbranche hier immer etwas schwerer getan, als + Mittwoch, 26. Oktober 2016: 2. Konferenztag mit den das in den nicht reglementierten Branchen der Fall war. Marco Schwerpunkten Medical Spice, Geräteentwicklung, Beelmann, Philips Medizin Systeme Böblingen GmbH zeigt Rechtliche Aspekte, Agilität, Risikomanagement und hierbei auf, welche Auswirkungen SCRUM auf den Sourceco- Qualitätssicherung de hat und in wie weit die S.O.L.I.D Prinzipen die Arbeit von + Donnerstag, 27. Oktober 2016: 3. Konferenztag mit den SCRUM-Teams in der Softwareentwicklung positiv beein- Schwerpunkten Geräteentwicklung, Normen und Richtli- flusst. Philipp Diebold, Fraunhofer IESE nimmt einen Ver- nien, Software Entwicklung und Architekturen, Agilität gleich von agiler Softwareentwicklung in der Medizintechnik + Freitag, 28. Oktober 2016: Powerworkshops mit anderen regulatorischen Domänen vor. Begleitet wird die Konferenz von einer Ausstellung namhafter Zahlreiche Sponsoren der MedConf Lösungsanbieter für die Medizintechnik. Im Anschluss, an die Vorträge des ersten und zweiten Konferenztages, findet eine Die diesjährigen Sponsoren der Konferenz sind Zühlke, Boris Abendveranstaltung statt. Die Anmeldung zur Konferenz Gloger, Prosystem, Intland Software, Adesso, NewTec, Seapi- kann direkt über die Konferenzwebseite des Veranstalters vor- ne Software und Plato. Interessierte Unternehmen können genommen werden. Zur Auswahl stehen sowohl Kombitickets sich noch bis Anfang Oktober mit dem Veranstalter in Verbin- für die Konferenz, als auch Tagestickets und Workshopti- dung setzen. Die Teilnehmerstruktur der MedConf setzt sich ckets. Der Frühbucherpreis läuft noch bis einschließlich 16. aus Mitarbeitern und Führungskräften von Forschungs- und September 2016. Veranstaltungsort der MedConf ist das nh Entwicklungsabteilungen der Medizintechnikbranche zu- Hotel München Ost Konferenzcenter. sammen. Ebenso besuchen Vertreter aus den Bereichen Qua- litätssicherung, Risikomanagement und Regulatory Affairs Technologiedrehscheibe MedConf die Konferenz. Jährlich besuchen mehrere hundert Teilnehmer die MedConf. Veranstalter der Kon- KONTAKT Zusätzlich zur fachlichen Weiterbildung ist die Konferenz ei- ferenz ist die HLMC HLMC Events GmbH ne Drehscheibe für den Informationsaustausch zwischen Re- Events GmbH in en- Kirchplatz 1 ferenten, Teilnehmern und den Ausstellern. Die MedConf ger Zusammenarbeit 82041 Oberhaching zeichnet sich besonders durch die hohe Themenvielfalt aus. mit dem VDI. +49 (0) 89 80042510 In vier parallelen Tracks berichten mehr als 60 Referenten www.medconf.de über Ihre gesammelten Erfahrungen und stehen den Teilneh- MEDengineering 4/2016 6 www.med-eng.de
MED Szene MedTech-Forum RK Powerlift M Elektr. Höhenverstellung mit bis zu 3.000 N Druckkraft & Schaltnetzteiltechnologie „SAP INNOVATIONEN FÜR DIE MEDIZINTECHNIK“ 8. Tuttlinger MedTech-Forum ƒ Verfahrgeschwindigkeit bis 13 mm/s bei Nennlast „SAP Innovationen für die Medizintechnik“ sind das Schwerpunktthema des 8. Tuttlinger MedTech-Forums, das am ƒ Abstützmoment 200 Nm dynam. 29. September 2016 von der DHC Dr. Herterich & Consultants veranstaltet wird. Dabei geht es um aktuelle Entwick- 400 Nm statisch lungen der SAP, wie SAP ERP S/4HANA, SAP HANA Datenbank, SAP Fiori, Cloud vs. on premise Lösungen, Medical ƒ Schaltnetzteil mit Apps, etc. Die Konferenz zu IT-Themen der Medizintechnik richtet sich an Geschäftsführer sowie Fach- und Füh- Weitbereichseingang rungskräfte aus IT, Qualitätsmanagement, SCM und Produktion. ƒ Geprüft nach IEC 60601-1 Die SAP hat in den letzten Jahren massiv die Weiterentwicklung ihrer Software vorangetrieben, die mit dem Launch der neuen SAP ERP Suite S/4HANA jetzt auch das Herzstück umfasst. Kein Anwender, der weiterhin seine Geschäfts- prozesse über die Software aus Walldorf steuern will, kommt daran vorbei, sich mit der SAP Produktstrategie aus- einander zu setzen und seinen eigenen Weg für die Umsetzung zu finden. Dies kann von einem einfachen techni- schen Releasewechsel über die Optimierung der Geschäftsprozesse bis hin zur Erschließung neuer Geschäftsfelder LINEAR- und der Erweiterung um Services rund um seine Produkte gehen. Die SAP Software wird zunehmend das Herzstück einer Digitalisierungsstrategie. In der Konferenz werden die neue SAP ERP Suite S/4HANA und die Nutzung in der Medizintechnik vorgestellt. Fol- gende Themen werden u.a. adressiert: Die neue ERP Software S/4HANA als Nachfolger des SAP ECC – was ist neu, was bleibt erhalten? Wie sehen Migrationsszenarien aus, und welche Stolpersteine sind bei der Umstellung insbe- sondere im regulierten Umfeld zu beachten? Wie beschleunigt die neue SAP HANA Datenbank die Geschäftsprozes- PROFIL- se? Welche Vorteile bieten On Premise (Betrieb im Haus) versus Cloud Anwendungsszenarien und die neue Benut- zeroberfläche SAP Fiori? Erste Erfahrungen mit der neuen SAP Software werden von Unternehmen, wie Aesculap, präsentiert. Dabei geht es auch um neue Anwendungen und Funktionen, die für die Medizintechnik relevant sind, wie Medical Apps. Als Fall- studie wird SAP Health Link, das aus einer Kooperation zwischen Roche Diagnostics Deutschland und SAP entstan- VERBINDUNGS- den ist, live vorgeführt. Die Konferenz gibt ein Verständnis für die Entwicklung der SAP Software in den nächsten 10 Jahren. Die DHC will mit ihrer 20-jährigen SAP Erfahrung in der regulierten Industrie den Weg beleuchten, der sich für Unternehmen auftut, damit sie die Auswirkungen und vor allem auch die Po- Bild DHC Dr. Herterich & Consultants GmbH KONTAKT tenziale beurteilen und zukünftige Innovationsprojekte besser planen können. MODUL- DHC Dr. Herterich & Consultants GmbH Landwehrplatz 6-7 Am Vorabend der Veranstaltung veranstaltet die DHC in Tuttlin- 66111 Saarbrücken gen einen Round Table zum Thema „SAP ERP Validierung in der Tel. +40 (0) 68 1936660 Medizintechnik“ geben, zu dem sich die Teilnehmer ebenfalls www.dhc-gmbh.com anmelden können. TECHNIK www.med-eng.de 7 www.rk-rose-krieger.com
MED Szene Marktentwicklung Die Branche profitiert von Zuwächsen im In- und Ausland – die Ertragslage bleibt jedoch angespannt. Rekordumsatz der deutschen Medizintechnik I m Jahr 2015 konnten die rund 1.230 deutschen Medizin- dizintechnischer Güter, die im Jahr 2014 etwa 310 Mrd. US-Dol- technikhersteller ein Umsatzplus von 9 Prozent und damit ei- lar betrug, liegt Deutschland mit einem Anteil von 10 Prozent, nen Gesamtumsatz von 27,6 Milliarden Euro erwirtschaften. nach den USA und China, auf Platz 3. Innerhalb Europas ist die Das Inlandsgeschäft lag mit 9,97 Milliarden Euro um 10 Prozent deutsche Medizintechnikindustrie Spitzenreiter, gefolgt von der über dem Vorjahresniveau. Das Auslandsgeschäft konnte um 8 Schweiz und Frankeich. In den Jahren 2010 bis 2015 konnten Prozent gesteigert werden und erreichte einen Wert von 17,63 die Hersteller ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachs- Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 4 Prozent tum von 4,9 Prozent erwirtschaften. Die Branche ist dabei mittel- auf rund 130.000 Mitarbeiter. ständisch geprägt, bei mehr als 90 Prozent der Betriebe handelt es sich um Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern. Die Der schwache Eurokurs, niedrige Ölpreise und eine weiterhin F&E-Quote liegt bei rund 9 Prozent. eher expansive Geldpolitik haben dabei die weltweite Nachfrage begünstigt. Daneben profitiert die Branche von der demografi- Auf das Jahr 2016 schauen die Unternehmen trotz einer vorhan- schen Entwicklung sowie von der Etablierung und Modernisie- denen Unsicherheit grundsätzlich optimistisch. Insgesamt wird rung der Gesundheitssysteme in den Schwellenländern. Im In- ein erneutes, aber voraussichtlich schwächeres Umsatzwachs- land machten sich sehr hohe Zuwächse im Bereich Röntgengerä- tum als 2015 erwartet. Mit Zuwächsen wird insbesondere beim te sowie eine allgemein positive Verbraucherstimmung Auslandsumsatz gerechnet. Trotz einer möglichen Verlangsa- bemerkbar. Wegen hoher Entwicklungsaufwendungen und einer mung der Marktentwicklung in China werden dabei die Aussich- weiter zunehmenden Komplexität der regulatorischen Anforde- ten in Asien weiterhin als grundsätzlich gut bewertet. Auch beim rungen auf der einen Seite und den Kostendämpfungsmaßnah- Nordamerikageschäft geht man von erneuten Zuwächsen aus. men der Ausgabenträger in Deutschland und anderen entwickel- Die Entwicklung im ersten Tertial scheint diese Einschätzung zu ten Ländern auf der anderen Seite bleibt die Ertragslage vieler bestätigen: Nach vorläufigen Angaben lag der Umsatz der deut- Unternehmen aber weiterhin angespannt. Auch zeigt sich ange- schen Medizintechnikindustrie im Zeitraum Januar bis April sichts der Vielfältigkeit der Medizintechnik – die Verbrauchsgü- 2016 um rund 4 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. ter bis hin zu Großgeräten der bildgebenden Diagnostik umfasst – ein sehr differenziertes Bild je nach Produktbereich. So geht bei- Auch mittel- bis langfristig stehen die Zeichen auf Wachstum. spielsweise im Inland die Schere zwischen dem Mengenwachs- So rechnen Experten bis 2019 mit einem jährlichen Markt- tum und Ertrag der Hilfsmittelindustrie aufgrund von Einspar- wachstum in Deutschland von 5,5 Prozent. Für den Weltmarkt maßnahmen der Krankenkassen immer weiter auseinander. gehen Prognosen von einem jährlichen Zuwachs von 4,1 Pro- zent bis zum Jahr 2020 aus. Es ist davon auszugehen, dass Angesichts einer Exportquote von knapp 64 Prozent kommt dem auch die deutschen Hersteller von dieser Entwicklung profi- Auslandsgeschäft eine hohe Bedeutung zu. Rund 40 Prozent der tieren. Unsicherheiten sind aber vorhanden. So bleibt bei- deutschen Medizintechnikausfuhren gehen aktuell in Länder der spielsweise abzuwarten, welche Auswirkungen sich aus dem Europäischen Union. Daher war die robuste Nachfrageentwick- Austritt Großbritanniens aus der EU ergeben. Auch der Dollar- lung in diesen Ländern (+9 Prozent) eine wichtige Basis für das kurs und die kon- Branchenwachstum. Daneben haben sich eine deutliche Bele- junkturelle Entwick- KONTAKT bung des Nordamerikageschäfts (+16 Prozent) sowie zweistelli- lung Chinas und der SPECTARIS e. V. ge Zuwächse in Asien (+16 Prozent) und anderen Schwellenlän- USA werden einen Werderscher Markt 15 dern aufgrund von Investitionen in das Gesundheitswesen positiv maßgeblichen Ein- 10117 Berlin auf die Umsatzentwicklung im vergangenen Jahr ausgewirkt. Das fluss auf das künfti- Tel. +49 (0) 30 414021-20 Russlandgeschäft (-25 Prozent) wird dagegen weiterhin als ge Branchenwachs- www.spectaris.de schwierig beurteilt. Betrachtet man die weltweite Produktion me- tum haben. MEDengineering 4/2016 8 www.med-eng.de
Medizintechik aus den Fokusregionen Österreich Mit dem Blick auf das Ganze Es ist der Blick auf das Ganze, das System Industrie Electro- Markus Dillinger: Es ist wichtig, Prozesse und Schnittstellen nic (S.I.E) auszeichnet. Das Unternehmen unterstützt seine klar zu definieren und mit dem Kunden abzustimmen. Dabei Kunden bei der Entwicklung medizintechnischer Geräte. Da- geht es mitunter auch um ganz banale Dinge, die sich von Pro- bei sieht sich der Lösungsanbieter nicht nur als Lieferant, jekt zu Projekt unterscheiden können, etwa die Definition ei- sondern als Spezialist, der ein Produkt von der Idee bis zum nes Prototypen. Projektabhängig ist ferner der Zeitaufwand Lifecycle Management begleitet und zudem auf ein partner- für den Produktentstehungsprozess. Dieser kann lediglich 2- schaftliches Verhältnis zum Kunden setzt. 3 Sitzungen erfordern oder Workshops umfassen, die Monate in Anspruch nehmen. Geht es zum Beispiel um die Entwick- Josef Krojer, Head of Sales & Marketing und Markus Dillinger, lung eines medizinischen Komplettgerätes, greifen meist Head of R&D der S.I.E GmbH mit Hauptsitz in Lustenau, Ös- sehr viele Gewerke ineinander. Das erfordert ein hohes Maß an terreich, erläutern im Gespräch mit der Redaktion die spezifi- Abstimmung. Eine umfangreiche Investition an Zeit, die sich sche Vorgehensweise der Experten. auszahlt. Denn die definierten Abläufe und Meilensteine bil- den die Basis für die reibungslose Verifizierung und Validie- MED: Als externer Entwicklungspartner für medizintechni- rung eines Medizinproduktes. sche Geräte integrieren Sie auch die Kerntechnologie Ihrer Kunden in neu zu entwickelnde medizintechnische Geräte. MED: Als Berater und Auf welcher Grundlage setzen Sie dabei auf? Dienstleister bringen Sie Ihre Expertise und Josef Krojer: Da wir genau wissen, wo die Stolpersteine lie- eigene Ideen ein. Si- gen, reicht es nicht aus lediglich zu wissen, wofür das zu entwi- cherlich setzen Sie da- ckelnde Produkt eingesetzt werden soll. Wichtig ist, zunächst einmal den Workflow beim Kunden zu verstehen. Aber auch bei auch auf bereits be- stehende Entwicklun- Volle Power die Zielmärkte und die angestrebte Lebensdauer der Technolo- gen und reduzieren für Klinik, Diagnostik & Pflege gie sind wichtige Kenngrößen. Das Anforderungsmanagement somit das Entwick- ist daher ein bedeutender Baustein und wird anfangs detail- lungsrisiko … liert mit dem Kunden besprochen. Hinzu kommt der hohe Stel- lenwert einer langfristigen Kundenbindung.Schließlich wer- Markus Dillinger: Es den Geschäfte zwischen Menschen gemacht. Ein erstes Pro- macht natürlich keinen Fertigung nach jekt mit einem neuen Kunden ist daher oftmals mit einer Sinn, das Rad jedes Mal ISO13485 vertrauensvollen Kennenlernphase verbunden. neu zu erfinden. Letzt- endlich muss ein Pro- Markus Dillinger: Dabei hilft ein offener Umgang miteinander dukt sowohl technolo- zu verstehen, welche Ziele ein Kunde mit einem Projekt ver- gisch als auch wirt- folgt. So haben manche Kunden bereits konkrete Vorstellun- schaftlich erfolgreich gen und können sogar Modelle vorweisen. Andere wiederum sein. Deshalb ist es un- möchten ein neues Design auf Basis bereits bestehender Ge- ser Ziel, die Erfahrun- räte entwickeln. Ist eine Technologie von Grund auf neu zu er- gen aus einem Projekt arbeiten, gibt der Kunde die gewünschte Ausführung und mehreren Kunden zugu- Funktionalität vor. Meist sind wir jedoch als vollwertiger Part- tekommen zu lassen. ner für einen Teilbereich eines komplexen Systems zuständig. Dadurch verkürzen sich die Entwicklungszeiten Distributed by MED: Innerhalb eines Projektes ist die Aufgabenverteilung und das Risiko mini- FORTEC Elektronik AG www.fortecag.de maßgeblich. S.I.E übernimmt das Projektmanagement und miert sich. Alles was wir erarbeitet auf Basis des vom Kunden vorgegebenen Lasten- entwickeln, können wir heft das Pflichtenheft. Worauf kommt es dabei im Detail an? auch in unterschiedli- www.med-eng.de 9 MEDengineering 4/2016
Medizintechnik aus den Fokusregionen Österreich Bild S.I.E MED: Sie übernehmen für ein fertig entwickeltes Produkt auch das Product Life Cycle Management (PLM). Wie ge- hen Sie dabei vor? Josef Krojer: Dazu koordinieren und integrieren wir Ände- rungswünsche über den Lebenszyklus eines Produktes hin- weg. Auch hier dokumentieren wir Testergebnisse, War- tungsarbeiten und Reparaturen vollständig. Der Kunde er- hält sämtliche Informationen. Das ist handelsüblich. Jedoch überwacht bei uns darüber hinaus ein eigenes Team das Produkt bis auf Bauteilebene. Das ermöglicht es uns, kritische Komponenten direkt im Blick zu behalten. MED: Sprechen wir über die Zulieferer. Die Auswahl der Lieferanten erfolgt bei S.I.E aus der Entwicklung heraus. Was ist hier die Triebfeder? Josef Krojer, Head of Sales & Marketing S.I.E GmbH (li.) und Markus Dillinger, Head of R&D von S.I.E (re.) am österreichischen Standort in Markus Dillinger: Entwickler sehen bereits heute die Tech- Lustenau nologien von morgen. Sie verstehen daher, welches Umfeld cher Fertigungstiefe – angefangen bei einfachen Systemen und welche Zulassungen ein Lieferant vorweisen muss, um bis hin zu kompletten Lösungen produzieren. Dabei achten einen durchgängigen Ablauf garantieren zu können und wir von Anfang an konsequent auf die kostengünstigste Versi- den gesamten Lifecycle im Griff zu haben. So müssen bei- on der einzelnen Komponenten. spielsweise Änderungen in Stücklisten nachvollziehbar und der Informationsfluss gewährleistet sein. Das ist nicht MED: Wie stellen Sie die Transparenz der Entwicklungskosten selbstverständlich. Darum sind dies bei der Auswahl unse- während des gesamten Entwicklungsprozesses sicher? rer Lieferanten sehr wichtige Kriterien. Josef Krojer: „Design to Cost„ ist ein enorm wichtiger Aspekt Josef Krojer: Die Lieferantenkette ist ein elementarer Be- und wird deshalb bereits in der Konzeptionsphase definiert. standteil für einen reibungslosen Ablauf. Deshalb stellen Häufig ergeben sich jedoch während der Produktentwicklung wir hohe Anforderungen an die Zulieferer. Natürlich haben Änderungsanforderungen. Daher werden die Produktkosten wir einen Pool an langjährigen Lieferanten für Kerntechno- während des gesamten Prozesses überwacht und dokumen- logien. Ein neuer Lieferant muss die Hürde der Auditierung tiert. Zudem bieten wir dem Kunden die Möglichkeit, über un- nehmen. Schließlich können wir nur so gut sein, wie unsere sere Kommunikationsplattform jederzeit auf die gesamte Do- Zulieferer. kumentation zuzugreifen. Damit sorgen wir für ein Höchst- maß an Transparenz. MED: Herr Krojer, zum Abschluss noch ein Wort zur Ziel- setzung? MED: Wie geht es mit dem Entwicklungsprozess weiter? Josef Krojer: Wir sind Dienstleister und sehen uns als den- Markus Dillinger: Bereits in der Planungsphase erstellen jenigen, der gemeinsam mit Kunden Produkte herstellt. wir erste Modelle und wählen sowohl die Elektronikkompo- Viele sprechen in diesem Zusammenhang über Partner- nenten als auch die System- und die Softwarearchitektur schaften. Wir gehen einen Schritt weiter und sprechen von aus. Werden Komponenten zugekauft, um diese für ein einer Beziehung. Offene Kommunikation, Ehrlichkeit und kundenspezifisches System zu konfigurieren – wie zum Authentizität sind die Basis dafür. Letztens hat mich ein Beispiel Festplatten und Arbeitsspeicher – müssen die Mo- Kunde nach unserem Ziel gefragt. Ich habe ihm geantwor- dule selbstverständlich den normativen Vorgaben entspre- tet, unser Ziel ist, dass er erfolgreich ist. Nichts Besseres chen. Sobald der Prototyp vorliegt, beginnt die zeitintensi- kann passieren. ve Phase der Weiterentwicklung. Hier können Anforde- rungsänderungen und Verbesserungsvorschläge dazu MED: Ich danke den KONTAKT führen, dass die Verifizierung nahezu ein weiteres Mal Herren für das Ge- System Industrie Electronic durchlaufen wird. Als Nächstes treffen wir die Vorkehrun- spräch. GmbH gen für die Serienproduktion und testen das Gerät gemäß Millennium Park 12 der für die gesamte Fertigung definierten Prüfspezifikatio- Das Interview führte A-6890 Lustenau nen. Die Testergebnisse dokumentieren wir selbstverständ- Carola Tesche. Tel. +43 (0) 557789900 lich lückenlos. Ist die Zulassungsreife erreicht, kümmert www.sie.at sich der Kunde um die finale Zulassung eines Produktes. MEDengineering 4/2016 10 www.med-eng.de
Medizingeräte Mitglied im: präsentiert Iftest AG Schwimmbadstrasse 43 CH-5430 Wettingen Bedien- und Anzeigesystem Tel. +41 56 437 37 37 für Medizin-Geräte Fax +41 56 437 37 50 www.iftest.ch | info@iftest.ch An Bediensysteme für Medizin-Anwendungen werden hohe An- forderungen gestellt. Intuitive Bedienbarkeit, modernes Design und vollgrafische Touch-Funktion sind längst zur Selbstverständ- lichkeit geworden. Kompetenzatlas für die Medizintechnik 2017 Die MMI-Lösungen von Iftest Als Entwicklungsumgebung Sie können sich als teilnehmendes Unternehmen oder wissenschaft- werden perfekt auf die indivi- wird der QT Creator mit Quell- liche Einrichtung umfangreich einem großem Publikum präsentieren. duellen Kundenanforderungen code-Editor, Debugger und Im Kompetenzatlas 2016/2017 werden unter anderem die Netzwer- abgestimmt. Dadurch profitie- GUI-verwendet. ke und Ihre Mitglieder vorgestellt. Der Kompetenzatlas 2017 bietet mehr als 10.000 Führungskräften in der Medizintechnik eine fundier- ren unsere Kunden von einer Schriftgrössen können einfach te Entscheidungshilfe. Mitglieder von NeZuMed können kostenfrei relativ kurzen Entwicklungszeit skaliert werden. Das System inserieren. und einem schnelleren Time- macht es ausserdem leicht, Weitere Infos: To-Market. Weitere Vorteile mehrere Sprachen zu verwal- http://senetics.de/kompetenzatlas-medizintechnik-jetzt-anzeige-sichern/ unserer Lösungen sind: ten. Es können Grafiken und + Schaltungsteile liegen als Zeichen aus den üblichen For- Aktuelle Schulungen: Schema- und Layout-Biblio- maten übernommen werden. 13.10.2016 Qualitätsmanagement – DIN EN ISO 13485 & DIN thek vor und werden nach Selbstverständlich erlaubt das EN ISO 14971 – Normgerechte Produktion und Kundenwunsch zusammen- Konzept auch Applikationen zu Entwicklung in der Medizintechnik 22.09.2016 Entwicklung medizinischer Geräte und Prüfung nach gefügt integrieren. DIN EN 60601 + moderne Schnittstellen 08.12.2016 So gelingt Ihnen als Zulieferer der Einstieg in die + universelle CPU-Plattform Umfassendere Informationen Medizintechnik- Unternehmenserfolg im Wachstums- + frei wählbare Displaygrös- bietet Ihnen unser White- markt generieren sen von 1,8“ bis 15“ und paper „Erstfehlersicheres MMI Displayauflösungen (QVGA, für Medizingeräte“: Innovationsforum bei MPS-Roding VGA, WVGA) http://goo.gl/XqUewK Am 10. Oktober 2016 findet bei unserem Netzwerkmitglied MPS- + Touch-Bedienung resistiv Roding unser Innovationsforum Medizintechnik mit Netzwerksitzung oder kapazitiv statt. Dabei wird sich MPS als Innovationsfertiger mit dem „In-Ver- + aufeinander abgestimmte kehr-Bringer“ Wavelight präsentieren, inklusive einer Führung durch das Unternehmen. Hard- und Software + optionales Sicherheitskon- NeZuMed auf der Compamed/Medica zept mit Erstfehlersicherheit + etabliertes Linux Betriebs- Vom 14.–17. November 2016 findet in Düsseldorf die diesjährige Compamed statt. Es würde uns sehr freuen wenn wie Sie persönlich system auf dem NeZuMed-Gemeinschaftsstand begrüßen dürften. Ihr Partner für Medizin-Elektronik + Elektronik-Entwicklung + Leiterplatten-Layout + Prototypen & Industrialisierung/NPI + Elektronik-Produktion Iftest AG | Schwimmbadstrasse 43 | CH-5430 Wettingen Tel. +41 56 437 37 37 | Fax +41 56 437 37 50 www.iftest.ch | info@iftest.ch www.med-eng.de 11 MEDengineering 4/2016
Medizintechnik aus den Fokusregionen Österreich Initiative für Wirtschaft und Wissenschaft Ausgehend vom zentralen Thema der Medizintechnik fokus- Qualitätsmanagement, Vertrieb und Produktion in der Medi- siert der Cluster seine Aktivitäten auf 3 Schwerpunkte: Med- zintechnik angeboten. Jede neue ERFA-Runde startet mit ei- Tech.Transfer (mit der Initiative MedTech.Transfer), Med- nem Kick-Off Meeting mit ausgewählten Experten und einer Tech.IT (mit der Initiative Digital MedTech) und Med- groben Themensammlung. In der Folge finden pro Jahr 4 ER- Tech.Ein- & Umstieg (im Wesentlichen: Regulatorien). FA-Treffen statt. Bei diesen ERFAs stehen der Erfahrungsaus- Dr. Hans-Peter Huber ist als Projektmanager im Medizintech- tausch unter den TeilnehmerInnen und der interaktive Work- nik-Cluster u.a. verantwortlich für den Themenschwerpunkt shop im Mittelpunkt. Indem die Teilnehmer selbst gewählte und die dazugehörige Initiative „MedTech.Transfer – business und in der Gruppe definierte Themen diskutieren, steht das meets research“. Im Gespräch mit der Redaktion stellt er so- von einander Lernen im Vordergrund. wohl den Cluster als auch die Initiative vor. MED: Bieten Sie noch ein weiteres erfolgreiches Format im MED: Der MTC vernetzt Zulieferer und Hersteller von Medizin- MTC an? produkten, Forschung und Entwicklung sowie Dienstleister und Gesundheitseinrichtungen. Wie gehen Sie dabei vor? Dr. Huber: Mit dem diesjährigen Format der „MedTech.Facto- ry“ hat der in der Vergangenheit überaus erfolgreiche The- Dr. Huber: Wir unterstützen unsere Partner mit unserem men-Workshop „Ärzte – Forscher – Firmen“ seine Fortsetzung Know-How und unseren Dienstleistungen und bringen die gefunden. In beiden Fällen diskutierten Vertreter aus Unter- Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin zusammen. nehmen und F&E-Einrichtungen ausgewählte Problemstel- Um sowohl die Vernetzung von Unternehmen als auch die Pro- lungen in der Medizintechnik. jektentwicklung erfolgreich voranzubringen, bieten wir bei- spielsweise das erfolgreiche Format sogenannter 'ERFAh- MED: Sicherlich sind Sie mit mannigfaltigen Herausforderun- rungsaustauschrunden' (ERFAs) an. Die Auswahl des überge- gen konfrontiert... ordneten Themas für eine ERFA ist prozessorientiert. So werden aktuell im MTC drei ERFA-Runden zu den Themen Dr. Huber: Unsere Aufgabe und gleichzeitig die Herausforde- rung ist es, allen Akteuren im MTC-Netzwerk, d.h. sowohl eta- blierten Unternehmen als auch Start-ups und F&E- sowie Ge- sundheitseinrichtungen ein maßgeschneidertes und auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmtes Dienstleistungsportfo- lio zu bieten. Im Zentrum steht das Zusammenbringen, das Der Medizintechnik-Cluster der Vernetzen der o.a. Akteure. So hat sich beispielsweise auch die oö. Wirtschaftsagentur Busi- Workshop-Reihe 'Generative Fertigung in der Medizintechnik' zum Ziel gesetzt, für Problemstellungen von Medizinern durch ness Upper Austria ist die zen- ein Vernetzen mit Wirtschaft und Wissenschaft erste Lösungs- trale Schnittstelle zwischen ansätze zu liefern. Besonders hervorzuheben ist an diesem Wirtschaft, Wissenschaft und Format der branchenübergreifende Ansatz aus Medizintech- nik, Kunststoff und Mechatronik, der durch eine clusterüberg- Medizin. Ziel ist es, die rund reifende Kooperation aus MTC, KC und MC gewährleistet wird. 235 Partner im Bereich der Me- dizintechnik zusammenzufüh- MED: Am 17. Oktober 2016 findet der 'Partnering Day' der Ini- tiative MedTech.Transfer statt. Was ist hier geplant? ren und gemeinsame Projekte zu initiieren. Dr. Huber: Auch am 17. Oktober 2016 steht der branchen- übergreifende Fokus im Vordergrund, wenn sich im Ars Elect- ronica Center in Linz alles um „Solutions for a better life“ dreht. Beim „Partnering Day 2016“ trifft sich ein internatio- nales Publikum aus Wirtschaft und Wissenschaft, um bran- MEDengineering 4/2016 12 www.med-eng.de
Bild Fotolia, Sergey Nivens Medizintechnik aus den Fokusregionen Österreich chenübergreifend innovative Lösungen für ein besseres Leben MED: Ein weiterer Cluster-Schwerpunkt ist MedTech-IT. Wel- in den Bereichen MedTech, IT, Materials, Mechatronik und De- che Aufgabenstellung kommt diesem Bereich zu? sign zu generieren. In diesem Jahr holt die oö. Wirtschafts- agentur Business Upper Austria über die Initiative Med- Dr. Huber: Die Digitalisierung der Medizintechnik öffnet für Tech.Transfer des Medizintechnik-Clusters (MTC) sowie über viele Unternehmen neue Chancen und Möglichkeiten. Durch die Initiative Smart Plastics des Kunststoff-Clusters (ISP) und die Kooperation von innovativen IT- und Medizintechnikunter- dem Enterprise Europe Network (EEN) gemeinsam mit dem nehmen entstehen völlig neue Produkte, Dienstleistungen Wissenstransferzentrum West (WTZ West) der Johannes Kep- und Geschäftsfelder. ler Universität den Partnering Day 2016 erstmals nach Linz. Um die Unternehmen auf diese neuen Chancen vorzuberei- Im Zentrum der Veranstaltung stehen die Entwicklung und ten, startet der Medizintechnik-Cluster gemeinsam mit dem Stärkung von branchenübergreifenden Kooperationen zwi- IT-Cluster am 13. Oktober 2016 die Initiative „Digital Med- schen innovativen Unternehmen und universitären For- Tech“ (IDM). Im Zentrum der Initiative steht die Kooperation schungs- und Entwicklungseinrichtungen. Wissenschaftlerin- von IT- & Medizintechnik-Unternehmen mit dem Ziel, die nen und Wissenschaftler präsentieren ebenso wie Start-ups Partnerunternehmen auf deren Weg zum digitalen Medizin- und etablierte Unternehmen ihre Forschungsideen und -er- produkt zu begleiten. gebnisse. Gleichzeitig können sie ein einzigartiges Angebot – das sogenannte B2B matching – nutzen, um gezielt Kooperati- MED: Gibt es Pläne für eine Ausweitung über die Grenzen von onspartner zu finden. Details unter www.partneringday.at Österreich hinaus? MED: Das Projekt 'Screening 2.0' wurde durch die Initiative Dr. Huber: Natürlich ist eine internationale Vernetzung sehr MedTech.Transfer angestoßen. Können Sie uns hierzu Details wichtig. Deshalb pflegen wir Kooperationen mit Clustern & nennen? Netzwerken auf nationaler wie auf internationaler Ebene. Bei- spiele sind die erfolgreiche Kooperation mit den österreichi- Dr. Huber: Initiiert wurde das Projekt „Screening 2.0„ im Rah- schen Life Science Clustern im Rahmen der Dachmarke LISA men des bereits erwähnten Themen-Workshops “Ärzte – For- (Lisa Life Science Austria), sowie mit dem Medical Valley Erlan- scher – Firmen„. Es handelt sich hierbei also um ein Best Prac- gen oder mit der Europaregion Donau-Moldau (EDM), um die tice Beispiel für die Vernetzung von einem Labor und einem Vernetzung des trinationalen Zusammenschlusses tschechi- Krankenhaus mit der Fachhochschule Oberösterreich sowie scher, deutscher und österreichischer Partner voranzutreiben. zwei weiteren Partnern des Medizintechnik-Clusters. Ziel war es, ein nicht-invasives, anwendungsfreundliches Diabetes- MED: Vielen Dank Screening zu entwickeln, einen Harnmessstreifen. Die Drucke- KONTAKT für das Gespräch rei, die den Harnmessstreifen herstellt, kommt ursprünglich und weiterhin viel Medizintechnik-Cluster aus dem Bereich Papierdruck und ist somit ein Quereinsteiger Erfolg. Business Upper Austria – OÖ in die Medizintechnik. Auch das ein Beispiel für einen der drei Wirtschaftsagentur GmbH Themenschwerpunkte des MTC, nämlich den Fokus auf Med- Hafenstraße 47-51 Das Gespräch führte Tech.Ein- und Umstieg. Die Entwicklung von Medizinproduk- A-4020 Linz Carola Tesche ten ist im Vergleich zu Gebrauchsgegenständen deutlich auf- Tel. +43 (0)732 7981 5158 wendiger, da hier Zertifizierungen eine große Rolle spielen. Ex- www.medizintechnik-cluster.at perten aus unserem Netzwerk konnten auch hier unterstützen. www.med-eng.de 13 MEDengineering 4/2016
Medizintechnik aus den Fokusregionen Deutschland Die Pfaff GmbH produziert für Auftraggeber aus der Medizin- und Dentaltechnik, aber es entstehen auch Teile für die Opto-Elektronik und Sensorik. Ein Firmenportait. Medizintechnische Spritzgussteile Z ahlen und Orte sagen nicht alles: Siebzehn Mitarbeiter beschäftigt die Pfaff GmbH im südbadischen Wald- kirch, fünfzehn 1K- und 2K-Spritzgießmaschinen ste- hen in den Produktionshallen, sie sind je nach Einsatzgebiet mit Entnahme- und Handlings-Robots, mit Reinraumkabinen und vollautomatischen Verpackungsanlagen ausgestattet. Hier entstehen hochwertige Spritzgießteile. Die meisten da- von produziert Pfaff für Auftraggeber aus der Medizin- und Dentaltechnik, aber es entstehen auch Teile für die Opto-Elek- tronik und Sensorik. Was dieser nüchterne Steckbrief nicht erkennen lässt, zeigt ein kurzer Blick in die inzwischen knapp 25-jährige Unterneh- mensgeschichte. 1997 „Fire of Creation Award for Injection Molding Design Excellence“ von Modern Plastics Internatio- nal. 2004 Innovationspreis der Technologiestiftung BioMed Freiburg und der Sparkasse Freiburg - Nördlicher Breisgau. Einsatz eines Sechs-Achs-Roboters in einer Reinraumbox der Klasse 7. 2006 erneut Träger des BioMed-Innovationspreises. Gleich- zeitig und seitdem Entwicklungspartner großer nationaler und Formgedächtniskunststoff zur Wurzelkanalfüllung. Der „Fire internationaler Unternehmen aus der Medizintechnik und an- of Creation Award“ galt der Entwicklung einer Hahnbank zur deren Branchen bei neuen Produkten aus Kunststoffen und Regulierung und intravenösen Abgabe von Flüssigkeiten. Fir- bei der Umsetzung von technischen Funktionselementen aus mengründer Adolf Pfaff, ausgebildeter Werkzeugmacher und anderen Materialien, z.B. Metallen, in Spezialkunststoffe mit vor der Gründung des eigenen Unternehmens in der Entwick- besonderen Eigenschaften. Bewerbungen um weitere Preise lung von Spritzgießmaschinen tätig, hat sich und seinen Mit- gab es bei Pfaff nicht – preiswürdige Arbeit schon, aber die ist arbeitern auch andere Ziele gesetzt, als nur Spritzgießen als inzwischen so in den Workflow der Auftraggeber integriert, Dienstleistung anzubieten. dass sie in aller Regel der Vertraulichkeit unterliegt. Den Spritzguss und die nötigen Umgebungsbedingungen bis Denken in Kunststoff hin zur Reinraumproduktion zu beherrschen, gilt bei Pfaff als die Pflicht, die allerdings jedes gut geführte Unternehmen mit Die Innovationspreise der Technologiestiftung BioMed geben einem ordentlichen Maschinenpark und gut ausgebildeten einen Hinweis darauf, wo die Gründe für den Erfolg von Pfaff Fachkräften erfüllen kann. Wenn der Spritzguss sein volles liegen. Die Stiftung bündelt Initiativen aus Wirtschaft, Wis- Potenzial zeigen soll, dann geht es allerdings nicht nur um senschaft und Politik und dient als Koordinierungsstelle für moderne Verfahrenstechnik, sondern um ihren kreativen Ein- Biotechnologie in der Großregion Freiburg und Südlicher satz. In Kunststoff denken, heißt für den Auftraggeber den Oberrhein. Sie ist keine Institution, von der man Preise für ein Teil der Entwicklungsarbeit übernehmen zu können, der sehr Spritzgieß-Unternehmen erwartet. Ausgezeichnet wurde materialspezifisch ist und von der Herstellungstechnik ab- dann auch die medizintechnische Entwicklungsarbeit, ein- hängt. Diesen Part betrachtet man bei Pfaff als die eigentliche mal für Venen-Verweilkanülen, einmal für einen Stift aus Stärke des Unternehmens und treibt ihn in Kooperation mit MEDengineering 4/2016 14 www.med-eng.de
Medizintechnik aus den Fokusregionen Deutschland sohn von Adolf Pfaff und in dessen Nachfolge technischer Lei- ter des Unternehmens. „Unser Entwicklungsteam ist klein, aber wir arbeiten mit einer sehr langen Perspektive an ständi- gen Verbesserungen in den Bereichen, in denen wir uns wirk- lich gut auskennen. Und dieses Wissen bleibt im Unterneh- men.“ Und kommt dort, ein ganz klein wenig paradox, auch anderen Branchen zugute. „Bestimmte Lösungen, die wir finden, werden auch in Bran- chen interessant, die auf den ersten Blick ganz unterschied- lich sind“, ergänzt Corinna Pfaff, Geschäftsführerin und Mit- gesellschafterin der Pfaff GmbH. „Wir versuchen, die Aufga- v.l.n.r. Andreas Buff (techn. Leiter), Corinna Pfaff, Adolf Pfaff, ben so gut zu verstehen, dass wir Lösungen anbieten können, Geschäftsführer an die der Auftraggeber vielleicht gar nicht gedacht hat.“ Me- dizinische High-Tech-Kunststoffteile aus dem Schwarzwald, einer Reihe renommierter Unternehmen und Forschungsein- das inoffizielle Motto der Pfaff GmbH, klingt da schon recht richtungen von Hochschulen weiter voran. nüchtern. Vielleicht auch typisch für ein Familienunterneh- men wie die Pfaff GmbH. Spezialisierung als Innovationsmotor KONTAKT Der Fokus auf medizintechnische Produkte, dokumentiert Pfaff GmbH Spritzgießtechnik auch durch die Zertifizierung nach EN ISO 13485, hilft dabei. Spinnereistraße 4–6 Gerade kleine Spezialunternehmen sind oft hervorragende In- D-79183 Waldkirch novatoren, sie investieren relativ gesehen häufig mehr in die Tel. +49 (0) 7681-49397-0 Entwicklungsarbeit als die großen Player. „Die Prozesse sind www.pfaffgmbh.com allerdings sehr verschieden“, sagt Andreas Buff, Schwieger- IHRE ANFORDERUNG IST UNSERE HERAUSFORDERUNG ! KOCO MOTION GmbH Germany Niedereschacher Straße 54 78083 Dauchingen Telefon +49 7720 995858-0 info@kocomotion.de www.kocomotion.de Linearaktuatoren mit integrierter Steuerung Lexium MDrive® Integrierte Schrittmotorantriebe Schrittmotoren und Linearaktuatoren Schrittmotor-Steuerungen AC-Kleinmotoren und Getriebe Bürstenlose Gleichstrommotoren (eisenlos) DC-Motoren (eisenlos) DC-Motoren (Eisenanker) ... Intelligence in motion
Medizintechnik aus den Fokusregionen Deutschland Mobile Dialysegeräte, Herzfrequenzmesser oder implantierbare Glukosemessgeräte – medizinischen InHome-Geräte liegen klar im Trend. Neue Herausforderungen für die Geräteentwicklung S owohl Ärzte als auch Patienten verlangen nutzer- Computer vor Ort gesendet, auf den das ärztliche Fachperso- freundliche und mobile Lösungen. Das hat erhebliche nal Fernzugriff erhält. Bei den drahtlosen Technologien gibt es Auswirkungen auf die Entwicklung der Geräte, die über aber auch Besonderheiten zu beachten, denn mobile und ver- eine drahtlose Internetverbindung verfügen müssen. Um De- netze Medizingeräte stellen völlig neue Anforderungen an das signvorgaben kosteneffizient umsetzen zu können, sind neue Design for Manufacturing (DfM). Konzepte und umfassendes Know-how notwendig. Neue Technologien frühzeitig planen Eine wichtige Rolle bei der Nutzung von medizinischen Gerä- ten im häuslichen Umfeld kommt ausgereiften Wireless-Tech- Zu den größten Herausforderungen für Entwickler und Pro- nologien zu. Sie ermöglichen eine sichere drahtlose Übertra- jektmanager zählt die Auswahl der richtigen Wi-Fi-Technolo- gung der Patientendaten an das medizinische Personal in gie. Jahr für Jahr werden neue, verbesserte Wireless-Lösun- Echtzeit. Implantierbare Messgeräte beispielsweise können gen angekündigt oder herausgebracht. Doch im Gegensatz zu den Blutzuckerspiegel eines Patienten in dessen eigenen vier klassischen Consumer-Produkten wie Smartphone oder Tab- Wänden messen. Die Daten werden dann in Echtzeit an einen let ist der Produktlebenszyklus von medizinischen Geräten deutlich höher und liegt bei durchschnittlich sieben Jahren. Medizinische Geräte für den Heimgebrauch sollen dem schnellen Innovationsrhythmus von Produkten im Konsumer- bereich folgen, und Technologien wie WiFi verwenden. Dabei ist ein schnelle Time-to-Market von entscheidender Bedeu- tung. Nur dann können Hersteller die Vorteile einer neuen Ge- neration von Wi-Fi-Lösungen auch in medizinischen Geräten maximal ausschöpfen. Die Herausforderung für OEMs medi- zinischer Geräte besteht darin, den Produktlebenszyklus der Produkte soweit wie möglich zu verlängern. Damit gewinnt auch ihr Produktportfolio am Markt. Die Langlebigkeit ist ent- scheidend und muss bei der Entwicklung berücksichtigt wer- den, damit Entwickler zukünftige Technologien einfach und kosteneffizient in die Geräte integrieren können. Anforderungen rechtzeitig definieren Angesichts dieser technologischen Herausforderungen hat eine kosteneffiziente Entwicklung und Fertigung der Geräte oberste Priorität. Gleichzeitig müssen strenge regulatorische Vorgaben und Sicherheitsstandards erfüllt werden. Zudem ist eine über- greifende Zusammenarbeit in allen Bereichen des Produktmana- Beim Einsatz von neuen Technologien sollte genügend Zeit für Tests gements notwendig. Das gilt erst recht bei der Entwicklung und Bilder: Plexus und Prüfverfahren in die Entwicklungsphase eines Geräts eingeplant Fertigung hochkomplexer, medizinischer Geräte, die genau fest- werden. gelegte, kundenspezifische Anforderungen erfüllen müssen. MEDengineering 4/2016 16 www.med-eng.de
Medizintechnik aus den Fokusregionen Deutschland Um ein hohes Maß an Zusammenarbeit zu erreichen, sollte EMS-Partner – lokaler Support und das Entwicklerteam die drei wichtigsten Anforderungen des globales Know-how zu entwickelnden Gerätes so früh wie möglich festlegen. Die- se Definition dient dann als Grundlage für die Produktrealisie- Vor dem Hintergrund des Internet of Things, der Integration von rung, da sie alle Beteiligten der Planungsphase miteinbe- Software in vormals reine Hardware-Produkte und den steigen- zieht. In der Planungsphase lassen sich zudem wichtige De- den Ansprüchen an die mobile Nutzung von Geräten bietet die tailfragen stellen, die den Rahmen eines Projekts abstecken. Unterstützung durch und die Zusammenarbeit mit EMS-Part- Hersteller können so wichtige Faktoren wie Stückkosten, Ent- nern viele Vorteile. Vor allem da viele dieser Technologien – z. B. wicklungskosten, Produktlebenszyklus und Innovationsgrad WiFi, Touchscreen oder mobile Apps – traditionell stärker im in Bezug auf die Produktanforderungen abwägen. Zudem Konsumerbereich verankert sind. EMS-Partner können hier auf lässt sich so über die Integration von Technologien wie WiFi umfassende Branchenerfahrung zurückgreifen und eine kos- entscheiden, die durch ihren Einsatz in Konsumgütern bereits teneffiziente Umsetzung der Designvorgaben sicherstellen. geprüft und kostenoptimiert sind. Voraussetzung für eine solche Auslagerung ist ein Partner der Folgende Punkte sind zu berücksichtigen lokal auf die unterschiedlichen, marktspezifischen Bedürf- nisse von Kunden eingehen kann und gleichzeitig über globa- + Ziele aller beteiligten Akteure sowie klare Definition der les, branchenweites Know-how verfügt. Der EMS-Spezialist Prioritäten Plexus konzentriert sich daher mit einem eigenen Standort in + Übereinkunft, sich neuen technologischen Herausforde- Deutschland auf den Sektor Gesundheit und Life Science. rung zu stellen oder auf etablierte Technologien zu setzen Das Design Center in Darmstadt ist eines von weltweit sechs + Stellenwert der Produktästhetik, einschließlich Größe, Entwicklungszentren und bündelt das Wissen des Unterneh- Form etc. mens an einem wichtigen Punkt in Zentraleuropa. In enger + Rechtliche Aspekte in Bezug auf das geistige Eigentum Zusammenarbeit zwischen den Standorten lassen sich so lo- + Kostenbetrachtung kale Projekte auf globaler Ebene realisieren. Gemeinsam mit + Erwarteter Produktlebenszyklus Experten aus den USA unterstützte das Design-Center deut- + Produkt-Roadmap und Upgrade-Pfad sche Kunden beispielsweise bei der Entwicklung eines Endo- skopiegerätes sowie eines Systems zur Nieren-Denervierung. Im Laufe der Produktrealisierung sollten diese Punkte regel- mäßig überprüft und überarbeitet werden, um z. B. neue Fak- Der Umfang der Unterstützung hängt dabei von den Anforde- toren miteinzubeziehen oder veränderten Anforderungen rungen der Kunden ab. Sie kann den kompletten Produktle- nachzukommen. benszyklus umfassen – von der Konzeption und der Entwick- lung über den Produktionsanlauf bis zu After Sales Services. In Entscheidend für den Erfolg eines Produkts ist, die Endver- anderen Fällen unterstützen die EMS-Experten von Plexus vor- braucher früh in der Entwicklung einzubeziehen. Das gilt so- rangig das Entwicklungsteam oder setzen ein Re-Design um. wohl für medizinische Geräte in Krankenhäusern und Einrich- Das ist dann erforderlich, wenn eine Baugruppe günstiger wer- tungen als auch für InHome-Geräte. Das Nutzer-Feedback den soll oder abgekündigte Bauteile ersetzt werden müssen. verbessert nicht nur die Funktionalität der Geräte, sondern ist Kunden können dabei auf das umfangreiche Know-how bei der von Seiten der FDA sogar verpflichtend. Hersteller müssen Produktentwicklung im Bereich Software, digitale und analo- nachweisen können, dass Rückmeldungen der Testgruppe in ge Hardware, mechanische Entwicklung, Industrie- und PCB jeden Schritt der Entwicklung eingeflossen sind und damit Design sowie bei der Vermarktung von Services (u. a. Teststra- die Funktionalität oder Bedienbarkeit des Gerätes verbessern. tegie, DfX-Services, Design Assurance) zurückgreifen. Versäumen Hersteller es, aktiv Feedback von Endverbrau- chern während der Designphase einzuholen, wird dies von den Der Vorteil ist dabei offensichtlich: Hersteller und OEMs von me- zuständigen offiziellen Stellen sogar negativ bewertet. dizinischen Geräten profitieren vom breiten Spektrum an Res- sourcen des EMS-Dienstleisters und können ihr Know-how mit- Die schnelle Time-to-Market eines Produkts ist von größter Wich- einander kombinieren. So gelingt es, neue Designanforderungen tigkeit. Durch die Einführung eines genauen und integrierten De- an Mobilität und Bedienkomfort zu erfüllen, eine kürzere Time- sign for Manufacturability (DfM)-Ansatzes wird sichergestellt, to-Market zu realisieren und über den ganzen Produktlebenszyk- dass medizinische lus Kosten einzusparen. KONTAKT Geräte nicht nur kos- tenoptimiert und effi- Plexus Darmstadt Design Center zient gefertigt wer- Bratustraße 7 D-64293 Darmstadt den, sondern auch Tel. +49 (0) 6151377 5500 den Anforderungen Autor: Robert Frodl http://de.plexus.com an neue Technologi- Director – DACH Region en entsprechen. Customer Development for Engineering Solutions Plexus www.med-eng.de 17 MEDengineering 4/2016
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