9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze - www.med-eng.de

Die Seite wird erstellt Linus-Maximilian Probst
 
WEITER LESEN
9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze - www.med-eng.de
44 MED Geräte
                               Wartungsfreies drylin E-Raumportal
                               für optimale Bauraumnutzung

                             50 MED Geräte
                               Luftblasendetektor für die Medizin

                             62 MED Komponenten
4 | 2 016   www.med-eng.de     Hubsäulen für alle Lebenslagen

                             9 Titelstory
                             Mit dem Blick auf das Ganze
9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze - www.med-eng.de
Zeitgleich mit PRODEX

SWISSTECH: DAS NEUSTE AUS DEN BEREICHEN METALL
UND KUNSTSTOFF LIVE UND AUS NÄCHSTER NÄHE.
Als wichtigster Schweizer Meeting Point der Zulieferindustrie bietet die SWISSTECH mit einem einzigartigen Mix von
Aktualität, Innovation und zukunftsweisenden Technologien den besten Überblick über die gesamte Branche. Hier kommen
alle Fachbereiche, Branchen und Wertschöpfungsstufen der Zulieferindustrie zusammen, hier erleben Sie Innovationen
und spannende Diskussionen rund um Industrie 4.0 und 3D-Printing live und aus nächster Nähe! Bestellen Sie jetzt Ihren
Besucherprospekt mit Gratis-Ticket auf www.swisstech-messe.ch!

                                                                                                 Doppelte Messepower:
                                                                                                 SWISSTECH und PRODEX
                                                                                                 mit einem Ticket.

                             www.estech.ch

Exhibit& More AG //CH-8117 Fällanden //Hotline +41 44 806 33 55 //www.swisstech-messe.ch
9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze - www.med-eng.de
Editorial

                                                                                   FAULHABER Motion Control

         D                                                                         Bereit für’s
                 ranbleiben, dranbleiben, dranbleiben. Nichts auf der Welt
                 kann Ausdauer ersetzen. Nur Ausdauer und Unternehmer-

                                                                                   nächste Level
                 geist führen zum Ziel.“ Die Worte, die Ray Kroc, der Grün-
         der von McDonald’s einmal gesagt hat, lassen sich auch auf die
         Branche der Medizintechnik anwenden. Klar, die Medizintechnik
         gehört zu den innovationsintensiven Industriezweigen. Das ist all-
         gemein bekannt. Die Exportquote, die laut dem Branchenbericht
         Medizintechnologien 2016 von BVMed bei 65 Prozent liegt, unter-
         streicht diese Aussage. Ebenso die Beschäftigungszahlen von rund
         195.000 Menschen – eine weitere Zahl von BVMed. Ein hoher An-
         teil an Forschungspersonal bildet dabei eine fundierte Basis. Die
         Voraussetzungen für die Medizintechnik als Innovationstreiber
         sind somit bestens.

                                Dranbleiben!

                                                                                     FAULHABER Motion Controller
                                                                                     Serie MC 5004 / 5005 / 5010
         Hört man sich um, schauen Unternehmen zudem grundsätzlich                   ■ Modulares Baukastenkonzept mit
         optimistisch auf das Jahr 2016. Dennoch, der Konkurrenzdruck ist              3 Leistungsklassen, Spitzenströme
         groß. So drängen beispielsweise vermehrt asiatische Fertiger mit              bis 30 A, umfangreiche Schutz- und
         günstigen Systemen auf den Markt. Zur selben Zeit steigen die                 Diagnosefunktionen
         technischen Anforderungen, während sich gleichzeitig die Innova-            ■ Neues Anschlusskonzept über Stecker,
         tionszyklen medizintechnischer Produkte verringern. So sind oft-              4 Schnittstellenvarianten inkl. EtherCAT
                                                                                       für Multiachsanwendungen über Cyclic
         mals bereits nach der Hälfte eines Produktlebenszyklus erste Aktu-
                                                                                       Modes CSP, CSV und CST
         alisierungen – wie beispielsweise eine höhere Rechnerleistung –
                                                                                     ■ Perfekt optimiert auf das FAULHABER
         gefragt. Ein entspanntes Zurücklehnen kann sich somit niemand                 Antriebsprogramm – ob DC-Kleinst-
         leisten.                                                                      motor, bürstenloser oder linearer
                                                                                       DC-Servomotor
         Welche Strategien Unternehmen verfolgen um „dranzubleiben“,
         erfahren Sie in der Ausgabe der MED engineering, die Sie in den
         Händen halten. Mit diesem Heft präsentieren wir Ihnen einige Un-            www.faulhaber.com/mc
         ternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und zei-
         gen auf, wie diese sich den Herausforderungen der Branche stel-
         len. Einen Vorgeschmack auf zukünftige Neuentwicklungen geben
         darüber hinaus interessante Berichte und Meldungen aus dem Be-              Für Multiachs-Anwendungen
         reich der medizinischen Geräte und Komponenten. Also rundum
         Informationen um Sie dabei zu unterstützen, dranzubleiben.
                                                                                   NEU
                                                                                     U

@    www.med-eng.de/
     m.med-eng.de
                                                  Carola Tesche, Chefredakteurin
                                                   c.tesche@mg-oberfranken.de

                                                                                            WE CREATE MOTION
www.med-eng.de
                                                                    3
9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze - www.med-eng.de
Inhalt

                                                                    Initiative für Wirtschaft
                                                                    und Wissenschaft
                                                                    Business Upper Austria verfolgt
                                                                    mit Kompetenzzentren wie
                                                                    dem Medizintechnik Cluster
                                                                    MedTech. Transfer (MTC) das
                                                                    Ziel, den Standort Oberöster-
                                                                    reich durch die Vernetzung von
                                                                    Wirtschaft und Wissenschaft
                                                                    zu stärken.
                                                                                                  12

Kontakt zum Verlag:
Redaktion:
Carola Tesche
(verantwortlich)
Tel. +49 (0) 9221 949-238

Anzeigen:
Daniela Höhn                          Endlich fälschungssicher
Tel. + 49 (0) 9221 949-253
                                     Lanthanoid-basierte Sicher-
Abo/Vertrieb
Stefanie Hirschmann
                                  heitssubstanz mit individuellen
Tel. +49 (0) 9221 949-311              Emissionsspektren erlaubt
Fax: +49 (0) 9221 949-377
E-Mail:                                eindeutige Identifizierung
bfv.vertrieb@mg-oberfranken.de                     von Plagiaten.
Mediengruppe Oberfranken –
Fachverlage GmbH & Co.KG
E.-C.-Baumann-Str. 5
95326 Kulmbach
                                 21
www.med-eng.de

E-Mail:
c.tesche@mg-oberfranken.de
Fax: +49 (0) 9221 949-377

                                                                    LED-Leuchten für ein opti-
                                                                    males Lichtfeld in OP-Sälen
                                                                    Die klassische Glühbirne ist am
                                                                    Aussterben, Halogen-Leucht-
                                                                    mittel werden immer seltener
                                                                    eingesetzt und in wenigen Jah-
                                                                    ren dürfte jedes Operationsfeld
                                                                    ausschließlich von LEDs
                                                                    beleuchtet werden

                                                                                                  40

      MEDengineering 4/2016
                                                                4                           www.med-eng.de
9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze - www.med-eng.de
Inhalt
                                                                                                                                                   DOSIER
6
7
8
       Szene
       Messevorbericht MedConf
       Tuttlinger MedTech-Forum
       Marktentwicklung deutsche
                                                       Dosiergeräte

                                                       43
                                                       44
                                                       46
                                                          Hochwertige Schläuche
                                                          Modularer Baukasten
                                                          Höchste Präzision als Standard
                                                                                                                                                   GENAU
       Medizintechnik                                  48
                                                       50
                                                          Eins für alle
                                                          Luftblasendetektor
                                                                                                                                                   Die hoch-
       Medizintechnik aus der                             für die Medizin                                                                          präzisen
       Fokusregion Österreich                          53 Produktneuheiten
                                                                                                                                                   Kolben-
9  Interview: Mit dem Blick auf                              MED Komponenten                                                                       pumpen
   das Ganze
12 Initiative für Wirtschaft und                       Antriebe                                                                                    für Flüssig-
   Wissenschaft
                                                       54 Neue WavePlus Technologie                                                                keiten
       Medizintechnik aus der                          55 16 mm Athlonix DC Minimotor
       Fokusregion Deutschland                         56 Kugelgewindetrieb im Takt
                                                          des Pulses
14 Medizintechnische Spritzgussteile                   57 Drehübertrager für hochauf-
16 Neue Herausforderungen                                 lösende Videosignale
   für die Medizintechnik                              58 Treibende Kraft für die
18 Neues MRT-System in Leipzig                            Medizintechnik
20 Von Bremen in die Welt                              59 Voice Coil Motoren mit Flex Circuit
                                                       59 Mischbetrieb mit einem Controller
       Medizintechnik aus der
       Fokusregion Schweiz                             Endoskope

21     Endlich fälschungssicher                        59 Fuse Full Spectrum Endoscopy-
23     Mikrofräser für die Medizintechnik                 System
24     Kontrollierter Durchfluss
26     Erfahrung, Kreativität und                      Hubsäulen
       Flexibilität
29     Vorkonfektionierte Schlauch-                    61 Punktgenaue Bestrahlung
       baugruppen                                      61 RS-Zykloidgetriebe für Drehti-
30     Bohr- und Fräswerkzeuge                            sche
       prozesssicher spannen                           62 Hubsäulen für alle Lebenslagen
32     Die Erfolgsformel 5, 3, 1                       64 Elektrisch verstellbare Hubsäulen
33     Prozesssicher mikrobohren                       66 Premium Drehwellen-Hydraulik
                                                                                                                                                   ■ Integrierte Schrittmotoren
       MED Geräte                                      Bediensysteme
                                                                                                                                                   ■ 50, 250 ... 3000 µl Dosiervolumen
                                                                                                                                                   ■ Hochgenau: bis CV ≤ 0,01 %
OP-Equipment                                           69 Multitouch 2.0
                                                                                                                                                   ■ Microstepping für feinste Auflösung
                                                       70 Die Aufgabe: Komplexität beherr-
                                                                                                                                                   ■ Geringes Gewicht
34     Klassenprimus                                      schen
                                                                                                                                                   ■ Kleinste Abmessungen
37     Mehr Sicherheit im OP                           72 Ständige Visiten bald überflüssig?
38     Herzstück der Smart OP                          74 Maßgeschneiderte
                                                                                                                                                   ■ Je 1 Anschluss für Saug- und Druckseite
40     LED-Leuchten für optimales Licht                   Verbindungslösungen
                                                                                                                                                   ■ Mehrere Werkstoffe für Pumpenkopf
                                                                                                                                                     und Kolben zur Auswahl
                                                                                                                                                   ■ Lebensdauer über 5 Mio Hübe

                                                                    Titelseitenhinweis

    Technik und Innovation – made in Vorarlberg!
    S.I.E – System Industrie Electronic ist ein führender Anbieter von
    Embedded Computing Systemen und modularen HMI-Lösungen.
    Das Kompetenzspektrum reicht von individuellen HMI-Bausteinen,                                          44 MED Geräte
                                                                                                              Wartungsfreies drylin E-Raumportal
                                                                                                              für optimale Bauraumnutzung

    über 19‘‘ Systeme aus dem Standardproduktportfolio bis zur Ge-
                                                                                                            50 MED Geräte
                                                                                                              Luftblasendetektor für die Medizin

                                                                                                            62 MED Komponenten
                                                                               4 | 2 016   www.med-eng.de     Hubsäulen für alle Lebenslagen

    samtentwicklungsverantwortung eines regulativ anspruchsvollem
    Embedded Computing Systems. Partner aus Hochtechnologiebran-                                            9 Titelstory
                                                                                                            Mit dem Blick auf das Ganze

    chen verlassen sich auf die umfangreichen Leistungen von der Idee
    bis zum Life-Cycle-Management – je nach Kundenwunsch.

    System Industrie Electronic GmbH                                                                                                               LEE Hydraulische
    A-6890 Lustenau                                                                                                                                Miniaturkomponenten GmbH
    Tel. +43 (0) 5577 89900
    www.sie.at                                                                                                                                     Am Limespark 2 · 65843 Sulzbach
                                                                                                                                                   Telefon 06196 / 773 69-0
                                                                                                                                                   E-Mail info@lee.de
                                                                                                                                                   www.lee.de
www.med-eng.de
                                                                                            5
9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze - www.med-eng.de
MED Szene Messevorbericht

                        Vom 24. bis 28. Oktober 2016 findet in München zum 9. Mal die
                        MedConf statt – eine Konferenz rund um die Thematik der
                        Software- und Geräteentwicklung in der Medizintechnik.

Die MedConf 2016
D
       ie MedConf (www.medconf.de) wurde erstmals im            mern für Fragen zur Verfügung. Mit besonderer Spannung
       Jahre 2008 durchgeführt und hat sich heute zu einer      wird die Keynote von Randolph Stender, PROSYSTEM AG er-
       festen Größe im Terminkalender der Medizintechnik-       wartet. Inhalt werden die regulatorischen Anforderungen an
branche etabliert. Seit Anfang Juli ist die Agenda der Med-     Medizinproduktesoftware, die bereits im August 2016 er-
Conf veröffentlicht. Erstmals in diesem Jahr wurde der The-     scheinende dritte Ausgabe der DIN EN ISO 13485 und je-
menschwerpunkt erweitert und der Bereich der Geräteent-         weils die zweite Ausgabe der IEC 82304 und IEC 62304 sein.
wicklung in die Konferenz aufgenommen. Die Woche der            Auch in den regulatorischen Bereichen klinische Bewertung,
MedConf teilt sich wie folgt auf:                               Gebrauchstauglichkeit, elektrische Sicherheit und Risikoma-
                                                                nagement stehen Änderungen und Entscheidungen an.
+   Montag, 24. Oktober 2016: Powerworkshops
+   Dienstag, 25. Oktober 2016: 1. Konferenztag mit den bei-    Seit 3 Jahren wird auf der MedConf das Thema Agilität in der
    den Schwerpunkten Medical Apps und Anforderungsma-          Medizintechnik behandelt. Als regulierter Bereich hat sich die
    nagement in der Medizintechnik                              Medizintechnikbranche hier immer etwas schwerer getan, als
+   Mittwoch, 26. Oktober 2016: 2. Konferenztag mit den         das in den nicht reglementierten Branchen der Fall war. Marco
    Schwerpunkten Medical Spice, Geräteentwicklung,             Beelmann, Philips Medizin Systeme Böblingen GmbH zeigt
    Rechtliche Aspekte, Agilität, Risikomanagement und          hierbei auf, welche Auswirkungen SCRUM auf den Sourceco-
    Qualitätssicherung                                          de hat und in wie weit die S.O.L.I.D Prinzipen die Arbeit von
+   Donnerstag, 27. Oktober 2016: 3. Konferenztag mit den       SCRUM-Teams in der Softwareentwicklung positiv beein-
    Schwerpunkten Geräteentwicklung, Normen und Richtli-        flusst. Philipp Diebold, Fraunhofer IESE nimmt einen Ver-
    nien, Software Entwicklung und Architekturen, Agilität      gleich von agiler Softwareentwicklung in der Medizintechnik
+   Freitag, 28. Oktober 2016: Powerworkshops                   mit anderen regulatorischen Domänen vor.

Begleitet wird die Konferenz von einer Ausstellung namhafter    Zahlreiche Sponsoren der MedConf
Lösungsanbieter für die Medizintechnik. Im Anschluss, an die
Vorträge des ersten und zweiten Konferenztages, findet eine     Die diesjährigen Sponsoren der Konferenz sind Zühlke, Boris
Abendveranstaltung statt. Die Anmeldung zur Konferenz           Gloger, Prosystem, Intland Software, Adesso, NewTec, Seapi-
kann direkt über die Konferenzwebseite des Veranstalters vor-   ne Software und Plato. Interessierte Unternehmen können
genommen werden. Zur Auswahl stehen sowohl Kombitickets         sich noch bis Anfang Oktober mit dem Veranstalter in Verbin-
für die Konferenz, als auch Tagestickets und Workshopti-        dung setzen. Die Teilnehmerstruktur der MedConf setzt sich
ckets. Der Frühbucherpreis läuft noch bis einschließlich 16.    aus Mitarbeitern und Führungskräften von Forschungs- und
September 2016. Veranstaltungsort der MedConf ist das nh        Entwicklungsabteilungen der Medizintechnikbranche zu-
Hotel München Ost Konferenzcenter.                              sammen. Ebenso besuchen Vertreter aus den Bereichen Qua-
                                                                litätssicherung, Risikomanagement und Regulatory Affairs
Technologiedrehscheibe MedConf                                  die Konferenz.

Jährlich besuchen mehrere hundert Teilnehmer die MedConf.       Veranstalter der Kon-             KONTAKT
Zusätzlich zur fachlichen Weiterbildung ist die Konferenz ei-   ferenz ist die HLMC
                                                                                          HLMC Events GmbH
ne Drehscheibe für den Informationsaustausch zwischen Re-       Events GmbH in en-
                                                                                          Kirchplatz 1
ferenten, Teilnehmern und den Ausstellern. Die MedConf          ger Zusammenarbeit        82041 Oberhaching
zeichnet sich besonders durch die hohe Themenvielfalt aus.      mit dem VDI.              +49 (0) 89 80042510
In vier parallelen Tracks berichten mehr als 60 Referenten                                www.medconf.de
über Ihre gesammelten Erfahrungen und stehen den Teilneh-

MEDengineering 4/2016
                                                                 6                                             www.med-eng.de
9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze - www.med-eng.de
MED Szene MedTech-Forum

                                                                                                                                                               RK Powerlift M
                                                                                                                                                               Elektr. Höhenverstellung mit
                                                                                                                                                               bis zu 3.000 N Druckkraft &
                                                                                                                                                               Schaltnetzteiltechnologie

                                            „SAP INNOVATIONEN FÜR DIE
                                            MEDIZINTECHNIK“
                                            8. Tuttlinger MedTech-Forum                                                                                        ƒ Verfahrgeschwindigkeit bis
                                                                                                                                                                 13 mm/s bei Nennlast
                                            „SAP Innovationen für die Medizintechnik“ sind das Schwerpunktthema des 8. Tuttlinger MedTech-Forums, das am
                                                                                                                                                               ƒ Abstützmoment 200 Nm dynam.
                                            29. September 2016 von der DHC Dr. Herterich & Consultants veranstaltet wird. Dabei geht es um aktuelle Entwick-     400 Nm statisch
                                            lungen der SAP, wie SAP ERP S/4HANA, SAP HANA Datenbank, SAP Fiori, Cloud vs. on premise Lösungen, Medical
                                                                                                                                                               ƒ Schaltnetzteil mit
                                            Apps, etc. Die Konferenz zu IT-Themen der Medizintechnik richtet sich an Geschäftsführer sowie Fach- und Füh-        Weitbereichseingang
                                            rungskräfte aus IT, Qualitätsmanagement, SCM und Produktion.                                                       ƒ Geprüft nach IEC 60601-1

                                            Die SAP hat in den letzten Jahren massiv die Weiterentwicklung ihrer Software vorangetrieben, die mit dem Launch
                                            der neuen SAP ERP Suite S/4HANA jetzt auch das Herzstück umfasst. Kein Anwender, der weiterhin seine Geschäfts-
                                            prozesse über die Software aus Walldorf steuern will, kommt daran vorbei, sich mit der SAP Produktstrategie aus-
                                            einander zu setzen und seinen eigenen Weg für die Umsetzung zu finden. Dies kann von einem einfachen techni-
                                            schen Releasewechsel über die Optimierung der Geschäftsprozesse bis hin zur Erschließung neuer Geschäftsfelder     LINEAR-
                                            und der Erweiterung um Services rund um seine Produkte gehen. Die SAP Software wird zunehmend das Herzstück
                                            einer Digitalisierungsstrategie.

                                            In der Konferenz werden die neue SAP ERP Suite S/4HANA und die Nutzung in der Medizintechnik vorgestellt. Fol-
                                            gende Themen werden u.a. adressiert: Die neue ERP Software S/4HANA als Nachfolger des SAP ECC – was ist neu,
                                            was bleibt erhalten? Wie sehen Migrationsszenarien aus, und welche Stolpersteine sind bei der Umstellung insbe-
                                            sondere im regulierten Umfeld zu beachten? Wie beschleunigt die neue SAP HANA Datenbank die Geschäftsprozes-       PROFIL-
                                            se? Welche Vorteile bieten On Premise (Betrieb im Haus) versus Cloud Anwendungsszenarien und die neue Benut-
                                            zeroberfläche SAP Fiori?

                                            Erste Erfahrungen mit der neuen SAP Software werden von Unternehmen, wie Aesculap, präsentiert. Dabei geht es
                                            auch um neue Anwendungen und Funktionen, die für die Medizintechnik relevant sind, wie Medical Apps. Als Fall-
                                            studie wird SAP Health Link, das aus einer Kooperation zwischen Roche Diagnostics Deutschland und SAP entstan-
                                                                                                                                                               VERBINDUNGS-
                                            den ist, live vorgeführt.

                                            Die Konferenz gibt ein Verständnis für die Entwicklung der SAP Software in den nächsten 10 Jahren. Die DHC will
                                            mit ihrer 20-jährigen SAP Erfahrung in der regulierten Industrie den Weg beleuchten, der sich für Unternehmen
                                                                                              auftut, damit sie die Auswirkungen und vor allem auch die Po-
Bild DHC Dr. Herterich & Consultants GmbH

                                                         KONTAKT                              tenziale beurteilen und zukünftige Innovationsprojekte besser
                                                                                              planen können.                                                   MODUL-
                                               DHC Dr. Herterich & Consultants
                                               GmbH
                                               Landwehrplatz 6-7                              Am Vorabend der Veranstaltung veranstaltet die DHC in Tuttlin-
                                               66111 Saarbrücken                              gen einen Round Table zum Thema „SAP ERP Validierung in der
                                               Tel. +40 (0) 68 1936660                        Medizintechnik“ geben, zu dem sich die Teilnehmer ebenfalls
                                               www.dhc-gmbh.com                               anmelden können.

                                                                                                                                                               TECHNIK
                                            www.med-eng.de
                                                                                                                            7                                  www.rk-rose-krieger.com
9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze - www.med-eng.de
MED Szene Marktentwicklung

                         Die Branche profitiert von Zuwächsen im In- und Ausland –
                         die Ertragslage bleibt jedoch angespannt.

Rekordumsatz der
deutschen Medizintechnik
I
    m Jahr 2015 konnten die rund 1.230 deutschen Medizin-            dizintechnischer Güter, die im Jahr 2014 etwa 310 Mrd. US-Dol-
    technikhersteller ein Umsatzplus von 9 Prozent und damit ei-     lar betrug, liegt Deutschland mit einem Anteil von 10 Prozent,
    nen Gesamtumsatz von 27,6 Milliarden Euro erwirtschaften.        nach den USA und China, auf Platz 3. Innerhalb Europas ist die
Das Inlandsgeschäft lag mit 9,97 Milliarden Euro um 10 Prozent       deutsche Medizintechnikindustrie Spitzenreiter, gefolgt von der
über dem Vorjahresniveau. Das Auslandsgeschäft konnte um 8           Schweiz und Frankeich. In den Jahren 2010 bis 2015 konnten
Prozent gesteigert werden und erreichte einen Wert von 17,63         die Hersteller ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachs-
Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 4 Prozent       tum von 4,9 Prozent erwirtschaften. Die Branche ist dabei mittel-
auf rund 130.000 Mitarbeiter.                                        ständisch geprägt, bei mehr als 90 Prozent der Betriebe handelt
                                                                     es sich um Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern. Die
Der schwache Eurokurs, niedrige Ölpreise und eine weiterhin          F&E-Quote liegt bei rund 9 Prozent.
eher expansive Geldpolitik haben dabei die weltweite Nachfrage
begünstigt. Daneben profitiert die Branche von der demografi-        Auf das Jahr 2016 schauen die Unternehmen trotz einer vorhan-
schen Entwicklung sowie von der Etablierung und Modernisie-          denen Unsicherheit grundsätzlich optimistisch. Insgesamt wird
rung der Gesundheitssysteme in den Schwellenländern. Im In-          ein erneutes, aber voraussichtlich schwächeres Umsatzwachs-
land machten sich sehr hohe Zuwächse im Bereich Röntgengerä-         tum als 2015 erwartet. Mit Zuwächsen wird insbesondere beim
te sowie eine allgemein positive Verbraucherstimmung                 Auslandsumsatz gerechnet. Trotz einer möglichen Verlangsa-
bemerkbar. Wegen hoher Entwicklungsaufwendungen und einer            mung der Marktentwicklung in China werden dabei die Aussich-
weiter zunehmenden Komplexität der regulatorischen Anforde-          ten in Asien weiterhin als grundsätzlich gut bewertet. Auch beim
rungen auf der einen Seite und den Kostendämpfungsmaßnah-            Nordamerikageschäft geht man von erneuten Zuwächsen aus.
men der Ausgabenträger in Deutschland und anderen entwickel-         Die Entwicklung im ersten Tertial scheint diese Einschätzung zu
ten Ländern auf der anderen Seite bleibt die Ertragslage vieler      bestätigen: Nach vorläufigen Angaben lag der Umsatz der deut-
Unternehmen aber weiterhin angespannt. Auch zeigt sich ange-         schen Medizintechnikindustrie im Zeitraum Januar bis April
sichts der Vielfältigkeit der Medizintechnik – die Verbrauchsgü-     2016 um rund 4 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.
ter bis hin zu Großgeräten der bildgebenden Diagnostik umfasst –
ein sehr differenziertes Bild je nach Produktbereich. So geht bei-   Auch mittel- bis langfristig stehen die Zeichen auf Wachstum.
spielsweise im Inland die Schere zwischen dem Mengenwachs-           So rechnen Experten bis 2019 mit einem jährlichen Markt-
tum und Ertrag der Hilfsmittelindustrie aufgrund von Einspar-        wachstum in Deutschland von 5,5 Prozent. Für den Weltmarkt
maßnahmen der Krankenkassen immer weiter auseinander.                gehen Prognosen von einem jährlichen Zuwachs von 4,1 Pro-
                                                                     zent bis zum Jahr 2020 aus. Es ist davon auszugehen, dass
Angesichts einer Exportquote von knapp 64 Prozent kommt dem          auch die deutschen Hersteller von dieser Entwicklung profi-
Auslandsgeschäft eine hohe Bedeutung zu. Rund 40 Prozent der         tieren. Unsicherheiten sind aber vorhanden. So bleibt bei-
deutschen Medizintechnikausfuhren gehen aktuell in Länder der        spielsweise abzuwarten, welche Auswirkungen sich aus dem
Europäischen Union. Daher war die robuste Nachfrageentwick-          Austritt Großbritanniens aus der EU ergeben. Auch der Dollar-
lung in diesen Ländern (+9 Prozent) eine wichtige Basis für das      kurs und die kon-
Branchenwachstum. Daneben haben sich eine deutliche Bele-            junkturelle Entwick-                KONTAKT
bung des Nordamerikageschäfts (+16 Prozent) sowie zweistelli-        lung Chinas und der
                                                                                                 SPECTARIS e. V.
ge Zuwächse in Asien (+16 Prozent) und anderen Schwellenlän-         USA werden einen
                                                                                                 Werderscher Markt 15
dern aufgrund von Investitionen in das Gesundheitswesen positiv      maßgeblichen Ein-           10117 Berlin
auf die Umsatzentwicklung im vergangenen Jahr ausgewirkt. Das        fluss auf das künfti-       Tel. +49 (0) 30 414021-20
Russlandgeschäft (-25 Prozent) wird dagegen weiterhin als            ge Branchenwachs-           www.spectaris.de
schwierig beurteilt. Betrachtet man die weltweite Produktion me-     tum haben.

MEDengineering 4/2016
                                                                      8                                               www.med-eng.de
9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze - www.med-eng.de
Medizintechik aus den Fokusregionen Österreich

Mit dem Blick auf
das Ganze
Es ist der Blick auf das Ganze, das System Industrie Electro-       Markus Dillinger: Es ist wichtig, Prozesse und Schnittstellen
nic (S.I.E) auszeichnet. Das Unternehmen unterstützt seine          klar zu definieren und mit dem Kunden abzustimmen. Dabei
Kunden bei der Entwicklung medizintechnischer Geräte. Da-           geht es mitunter auch um ganz banale Dinge, die sich von Pro-
bei sieht sich der Lösungsanbieter nicht nur als Lieferant,         jekt zu Projekt unterscheiden können, etwa die Definition ei-
sondern als Spezialist, der ein Produkt von der Idee bis zum        nes Prototypen. Projektabhängig ist ferner der Zeitaufwand
Lifecycle Management begleitet und zudem auf ein partner-           für den Produktentstehungsprozess. Dieser kann lediglich 2-
schaftliches Verhältnis zum Kunden setzt.                           3 Sitzungen erfordern oder Workshops umfassen, die Monate
                                                                    in Anspruch nehmen. Geht es zum Beispiel um die Entwick-
Josef Krojer, Head of Sales & Marketing und Markus Dillinger,       lung eines medizinischen Komplettgerätes, greifen meist
Head of R&D der S.I.E GmbH mit Hauptsitz in Lustenau, Ös-           sehr viele Gewerke ineinander. Das erfordert ein hohes Maß an
terreich, erläutern im Gespräch mit der Redaktion die spezifi-      Abstimmung. Eine umfangreiche Investition an Zeit, die sich
sche Vorgehensweise der Experten.                                   auszahlt. Denn die definierten Abläufe und Meilensteine bil-
                                                                    den die Basis für die reibungslose Verifizierung und Validie-
MED: Als externer Entwicklungspartner für medizintechni-            rung eines Medizinproduktes.
sche Geräte integrieren Sie auch die Kerntechnologie Ihrer
Kunden in neu zu entwickelnde medizintechnische Geräte.             MED: Als Berater und
Auf welcher Grundlage setzen Sie dabei auf?                         Dienstleister   bringen
                                                                    Sie Ihre Expertise und
Josef Krojer: Da wir genau wissen, wo die Stolpersteine lie-        eigene Ideen ein. Si-
gen, reicht es nicht aus lediglich zu wissen, wofür das zu entwi-   cherlich setzen Sie da-
ckelnde Produkt eingesetzt werden soll. Wichtig ist, zunächst
einmal den Workflow beim Kunden zu verstehen. Aber auch
                                                                    bei auch auf bereits be-
                                                                    stehende Entwicklun-
                                                                                                  Volle Power
die Zielmärkte und die angestrebte Lebensdauer der Technolo-        gen und reduzieren            für Klinik, Diagnostik
                                                                                                  & Pflege
gie sind wichtige Kenngrößen. Das Anforderungsmanagement            somit das Entwick-
ist daher ein bedeutender Baustein und wird anfangs detail-         lungsrisiko …
liert mit dem Kunden besprochen. Hinzu kommt der hohe Stel-
lenwert einer langfristigen Kundenbindung.Schließlich wer-          Markus Dillinger: Es
den Geschäfte zwischen Menschen gemacht. Ein erstes Pro-            macht natürlich keinen          Fertigung
                                                                                                      nach
jekt mit einem neuen Kunden ist daher oftmals mit einer             Sinn, das Rad jedes Mal         ISO13485
vertrauensvollen Kennenlernphase verbunden.                         neu zu erfinden. Letzt-
                                                                    endlich muss ein Pro-
Markus Dillinger: Dabei hilft ein offener Umgang miteinander        dukt sowohl technolo-
zu verstehen, welche Ziele ein Kunde mit einem Projekt ver-         gisch als auch wirt-
folgt. So haben manche Kunden bereits konkrete Vorstellun-          schaftlich erfolgreich
gen und können sogar Modelle vorweisen. Andere wiederum             sein. Deshalb ist es un-
möchten ein neues Design auf Basis bereits bestehender Ge-          ser Ziel, die Erfahrun-
räte entwickeln. Ist eine Technologie von Grund auf neu zu er-      gen aus einem Projekt
arbeiten, gibt der Kunde die gewünschte Ausführung und              mehreren Kunden zugu-
Funktionalität vor. Meist sind wir jedoch als vollwertiger Part-    tekommen zu lassen.
ner für einen Teilbereich eines komplexen Systems zuständig.        Dadurch verkürzen sich
                                                                    die Entwicklungszeiten         Distributed by
MED: Innerhalb eines Projektes ist die Aufgabenverteilung           und das Risiko mini-           FORTEC Elektronik AG
                                                                                                   www.fortecag.de
maßgeblich. S.I.E übernimmt das Projektmanagement und               miert sich. Alles was wir
erarbeitet auf Basis des vom Kunden vorgegebenen Lasten-            entwickeln, können wir
heft das Pflichtenheft. Worauf kommt es dabei im Detail an?         auch in unterschiedli-

www.med-eng.de
                                                                     9                                     MEDengineering 4/2016
9 Titelstory Mit dem Blick auf das Ganze - www.med-eng.de
Medizintechnik aus den Fokusregionen Österreich

                                                                                                                                         Bild S.I.E
                                                                         MED: Sie übernehmen für ein fertig entwickeltes Produkt
                                                                         auch das Product Life Cycle Management (PLM). Wie ge-
                                                                         hen Sie dabei vor?

                                                                         Josef Krojer: Dazu koordinieren und integrieren wir Ände-
                                                                         rungswünsche über den Lebenszyklus eines Produktes hin-
                                                                         weg. Auch hier dokumentieren wir Testergebnisse, War-
                                                                         tungsarbeiten und Reparaturen vollständig. Der Kunde er-
                                                                         hält sämtliche Informationen. Das ist handelsüblich.
                                                                         Jedoch überwacht bei uns darüber hinaus ein eigenes
                                                                         Team das Produkt bis auf Bauteilebene. Das ermöglicht es
                                                                         uns, kritische Komponenten direkt im Blick zu behalten.

                                                                         MED: Sprechen wir über die Zulieferer. Die Auswahl der
                                                                         Lieferanten erfolgt bei S.I.E aus der Entwicklung heraus.
                                                                         Was ist hier die Triebfeder?
Josef Krojer, Head of Sales & Marketing S.I.E GmbH (li.) und Markus
Dillinger, Head of R&D von S.I.E (re.) am österreichischen Standort in   Markus Dillinger: Entwickler sehen bereits heute die Tech-
Lustenau
                                                                         nologien von morgen. Sie verstehen daher, welches Umfeld
cher Fertigungstiefe – angefangen bei einfachen Systemen                 und welche Zulassungen ein Lieferant vorweisen muss, um
bis hin zu kompletten Lösungen produzieren. Dabei achten                 einen durchgängigen Ablauf garantieren zu können und
wir von Anfang an konsequent auf die kostengünstigste Versi-             den gesamten Lifecycle im Griff zu haben. So müssen bei-
on der einzelnen Komponenten.                                            spielsweise Änderungen in Stücklisten nachvollziehbar
                                                                         und der Informationsfluss gewährleistet sein. Das ist nicht
MED: Wie stellen Sie die Transparenz der Entwicklungskosten              selbstverständlich. Darum sind dies bei der Auswahl unse-
während des gesamten Entwicklungsprozesses sicher?                       rer Lieferanten sehr wichtige Kriterien.

Josef Krojer: „Design to Cost„ ist ein enorm wichtiger Aspekt            Josef Krojer: Die Lieferantenkette ist ein elementarer Be-
und wird deshalb bereits in der Konzeptionsphase definiert.              standteil für einen reibungslosen Ablauf. Deshalb stellen
Häufig ergeben sich jedoch während der Produktentwicklung                wir hohe Anforderungen an die Zulieferer. Natürlich haben
Änderungsanforderungen. Daher werden die Produktkosten                   wir einen Pool an langjährigen Lieferanten für Kerntechno-
während des gesamten Prozesses überwacht und dokumen-                    logien. Ein neuer Lieferant muss die Hürde der Auditierung
tiert. Zudem bieten wir dem Kunden die Möglichkeit, über un-             nehmen. Schließlich können wir nur so gut sein, wie unsere
sere Kommunikationsplattform jederzeit auf die gesamte Do-               Zulieferer.
kumentation zuzugreifen. Damit sorgen wir für ein Höchst-
maß an Transparenz.                                                      MED: Herr Krojer, zum Abschluss noch ein Wort zur Ziel-
                                                                         setzung?
MED: Wie geht es mit dem Entwicklungsprozess weiter?
                                                                         Josef Krojer: Wir sind Dienstleister und sehen uns als den-
Markus Dillinger: Bereits in der Planungsphase erstellen                 jenigen, der gemeinsam mit Kunden Produkte herstellt.
wir erste Modelle und wählen sowohl die Elektronikkompo-                 Viele sprechen in diesem Zusammenhang über Partner-
nenten als auch die System- und die Softwarearchitektur                  schaften. Wir gehen einen Schritt weiter und sprechen von
aus. Werden Komponenten zugekauft, um diese für ein                      einer Beziehung. Offene Kommunikation, Ehrlichkeit und
kundenspezifisches System zu konfigurieren – wie zum                     Authentizität sind die Basis dafür. Letztens hat mich ein
Beispiel Festplatten und Arbeitsspeicher – müssen die Mo-                Kunde nach unserem Ziel gefragt. Ich habe ihm geantwor-
dule selbstverständlich den normativen Vorgaben entspre-                 tet, unser Ziel ist, dass er erfolgreich ist. Nichts Besseres
chen. Sobald der Prototyp vorliegt, beginnt die zeitintensi-             kann passieren.
ve Phase der Weiterentwicklung. Hier können Anforde-
rungsänderungen und Verbesserungsvorschläge dazu                         MED: Ich danke den                KONTAKT
führen, dass die Verifizierung nahezu ein weiteres Mal                   Herren für das Ge-
                                                                                                   System Industrie Electronic
durchlaufen wird. Als Nächstes treffen wir die Vorkehrun-                spräch.
                                                                                                   GmbH
gen für die Serienproduktion und testen das Gerät gemäß                                            Millennium Park 12
der für die gesamte Fertigung definierten Prüfspezifikatio-              Das Interview führte      A-6890 Lustenau
nen. Die Testergebnisse dokumentieren wir selbstverständ-                Carola Tesche.            Tel. +43 (0) 557789900
lich lückenlos. Ist die Zulassungsreife erreicht, kümmert                                          www.sie.at
sich der Kunde um die finale Zulassung eines Produktes.

MEDengineering 4/2016
                                                                         10                                            www.med-eng.de
Medizingeräte

                                                                      Mitglied im:

                                     präsentiert                      Iftest AG
                                                                      Schwimmbadstrasse 43
                                                                      CH-5430 Wettingen
  Bedien- und Anzeigesystem                                           Tel. +41 56 437 37 37
  für Medizin-Geräte                                                  Fax +41 56 437 37 50
                                                                      www.iftest.ch | info@iftest.ch
  An Bediensysteme für Medizin-Anwendungen werden hohe An-
  forderungen gestellt. Intuitive Bedienbarkeit, modernes Design
  und vollgrafische Touch-Funktion sind längst zur Selbstverständ-
  lichkeit geworden.
                                                                         Kompetenzatlas für die Medizintechnik 2017
  Die MMI-Lösungen von Iftest        Als Entwicklungsumgebung            Sie können sich als teilnehmendes Unternehmen oder wissenschaft-
  werden perfekt auf die indivi-     wird der QT Creator mit Quell-      liche Einrichtung umfangreich einem großem Publikum präsentieren.
  duellen Kundenanforderungen        code-Editor, Debugger und           Im Kompetenzatlas 2016/2017 werden unter anderem die Netzwer-
  abgestimmt. Dadurch profitie-       GUI-verwendet.                      ke und Ihre Mitglieder vorgestellt. Der Kompetenzatlas 2017 bietet
                                                                         mehr als 10.000 Führungskräften in der Medizintechnik eine fundier-
  ren unsere Kunden von einer        Schriftgrössen können einfach       te Entscheidungshilfe. Mitglieder von NeZuMed können kostenfrei
  relativ kurzen Entwicklungszeit    skaliert werden. Das System         inserieren.
  und einem schnelleren Time-        macht es ausserdem leicht,          Weitere Infos:
  To-Market. Weitere Vorteile        mehrere Sprachen zu verwal-         http://senetics.de/kompetenzatlas-medizintechnik-jetzt-anzeige-sichern/
  unserer Lösungen sind:             ten. Es können Grafiken und
  + Schaltungsteile liegen als       Zeichen aus den üblichen For-       Aktuelle Schulungen:
     Schema- und Layout-Biblio-      maten übernommen werden.            13.10.2016    Qualitätsmanagement – DIN EN ISO 13485 & DIN
     thek vor und werden nach        Selbstverständlich erlaubt das                    EN ISO 14971 – Normgerechte Produktion und
     Kundenwunsch zusammen-          Konzept auch Applikationen zu                     Entwicklung in der Medizintechnik
                                                                         22.09.2016    Entwicklung medizinischer Geräte und Prüfung nach
     gefügt                          integrieren.
                                                                                       DIN EN 60601
  + moderne Schnittstellen                                               08.12.2016    So gelingt Ihnen als Zulieferer der Einstieg in die
  + universelle CPU-Plattform        Umfassendere Informationen                        Medizintechnik- Unternehmenserfolg im Wachstums-
  + frei wählbare Displaygrös-       bietet Ihnen unser White-                         markt generieren
     sen von 1,8“ bis 15“ und        paper „Erstfehlersicheres MMI
     Displayauflösungen (QVGA,        für Medizingeräte“:                 Innovationsforum bei MPS-Roding
     VGA, WVGA)                      http://goo.gl/XqUewK                Am 10. Oktober 2016 findet bei unserem Netzwerkmitglied MPS-
  + Touch-Bedienung resistiv                                             Roding unser Innovationsforum Medizintechnik mit Netzwerksitzung
     oder kapazitiv                                                      statt. Dabei wird sich MPS als Innovationsfertiger mit dem „In-Ver-
  + aufeinander abgestimmte                                              kehr-Bringer“ Wavelight präsentieren, inklusive einer Führung durch
                                                                         das Unternehmen.
     Hard- und Software
  + optionales Sicherheitskon-                                           NeZuMed auf der Compamed/Medica
     zept mit Erstfehlersicherheit
  + etabliertes Linux Betriebs-                                          Vom 14.–17. November 2016 findet in Düsseldorf die diesjährige
                                                                         Compamed statt. Es würde uns sehr freuen wenn wie Sie persönlich
     system                                                              auf dem NeZuMed-Gemeinschaftsstand begrüßen dürften.

                                           Ihr Partner für Medizin-Elektronik
                                           + Elektronik-Entwicklung
                                           + Leiterplatten-Layout
                                           + Prototypen & Industrialisierung/NPI
                                           + Elektronik-Produktion

                                           Iftest AG | Schwimmbadstrasse 43 | CH-5430 Wettingen
                                           Tel. +41 56 437 37 37 | Fax +41 56 437 37 50
                                           www.iftest.ch | info@iftest.ch

www.med-eng.de
                                                                      11                                         MEDengineering 4/2016
Medizintechnik aus den Fokusregionen Österreich

Initiative für Wirtschaft
und Wissenschaft
Ausgehend vom zentralen Thema der Medizintechnik fokus-        Qualitätsmanagement, Vertrieb und Produktion in der Medi-
siert der Cluster seine Aktivitäten auf 3 Schwerpunkte: Med-   zintechnik angeboten. Jede neue ERFA-Runde startet mit ei-
Tech.Transfer (mit der Initiative MedTech.Transfer), Med-      nem Kick-Off Meeting mit ausgewählten Experten und einer
Tech.IT (mit der Initiative Digital MedTech) und Med-          groben Themensammlung. In der Folge finden pro Jahr 4 ER-
Tech.Ein- & Umstieg (im Wesentlichen: Regulatorien).           FA-Treffen statt. Bei diesen ERFAs stehen der Erfahrungsaus-
Dr. Hans-Peter Huber ist als Projektmanager im Medizintech-    tausch unter den TeilnehmerInnen und der interaktive Work-
nik-Cluster u.a. verantwortlich für den Themenschwerpunkt      shop im Mittelpunkt. Indem die Teilnehmer selbst gewählte
und die dazugehörige Initiative „MedTech.Transfer – business   und in der Gruppe definierte Themen diskutieren, steht das
meets research“. Im Gespräch mit der Redaktion stellt er so-   von einander Lernen im Vordergrund.
wohl den Cluster als auch die Initiative vor.
                                                               MED: Bieten Sie noch ein weiteres erfolgreiches Format im
MED: Der MTC vernetzt Zulieferer und Hersteller von Medizin-   MTC an?
produkten, Forschung und Entwicklung sowie Dienstleister
und Gesundheitseinrichtungen. Wie gehen Sie dabei vor?         Dr. Huber: Mit dem diesjährigen Format der „MedTech.Facto-
                                                               ry“ hat der in der Vergangenheit überaus erfolgreiche The-
Dr. Huber: Wir unterstützen unsere Partner mit unserem         men-Workshop „Ärzte – Forscher – Firmen“ seine Fortsetzung
Know-How und unseren Dienstleistungen und bringen die          gefunden. In beiden Fällen diskutierten Vertreter aus Unter-
Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin zusammen.     nehmen und F&E-Einrichtungen ausgewählte Problemstel-
Um sowohl die Vernetzung von Unternehmen als auch die Pro-     lungen in der Medizintechnik.
jektentwicklung erfolgreich voranzubringen, bieten wir bei-
spielsweise das erfolgreiche Format sogenannter 'ERFAh-        MED: Sicherlich sind Sie mit mannigfaltigen Herausforderun-
rungsaustauschrunden' (ERFAs) an. Die Auswahl des überge-      gen konfrontiert...
ordneten Themas für eine ERFA ist prozessorientiert. So
werden aktuell im MTC drei ERFA-Runden zu den Themen           Dr. Huber: Unsere Aufgabe und gleichzeitig die Herausforde-
                                                               rung ist es, allen Akteuren im MTC-Netzwerk, d.h. sowohl eta-
                                                               blierten Unternehmen als auch Start-ups und F&E- sowie Ge-
                                                               sundheitseinrichtungen ein maßgeschneidertes und auf die
                                                               jeweiligen Bedürfnisse abgestimmtes Dienstleistungsportfo-
                                                               lio zu bieten. Im Zentrum steht das Zusammenbringen, das
  Der Medizintechnik-Cluster der                               Vernetzen der o.a. Akteure. So hat sich beispielsweise auch die
  oö. Wirtschaftsagentur Busi-                                 Workshop-Reihe 'Generative Fertigung in der Medizintechnik'
                                                               zum Ziel gesetzt, für Problemstellungen von Medizinern durch
  ness Upper Austria ist die zen-                              ein Vernetzen mit Wirtschaft und Wissenschaft erste Lösungs-
  trale Schnittstelle zwischen                                 ansätze zu liefern. Besonders hervorzuheben ist an diesem
  Wirtschaft, Wissenschaft und                                 Format der branchenübergreifende Ansatz aus Medizintech-
                                                               nik, Kunststoff und Mechatronik, der durch eine clusterüberg-
  Medizin. Ziel ist es, die rund                               reifende Kooperation aus MTC, KC und MC gewährleistet wird.
  235 Partner im Bereich der Me-
  dizintechnik zusammenzufüh-                                  MED: Am 17. Oktober 2016 findet der 'Partnering Day' der Ini-
                                                               tiative MedTech.Transfer statt. Was ist hier geplant?
  ren und gemeinsame Projekte
  zu initiieren.                                               Dr. Huber: Auch am 17. Oktober 2016 steht der branchen-
                                                               übergreifende Fokus im Vordergrund, wenn sich im Ars Elect-
                                                               ronica Center in Linz alles um „Solutions for a better life“
                                                               dreht. Beim „Partnering Day 2016“ trifft sich ein internatio-
                                                               nales Publikum aus Wirtschaft und Wissenschaft, um bran-

MEDengineering 4/2016
                                                               12                                             www.med-eng.de
Bild Fotolia, Sergey Nivens                Medizintechnik aus den Fokusregionen Österreich

                              chenübergreifend innovative Lösungen für ein besseres Leben        MED: Ein weiterer Cluster-Schwerpunkt ist MedTech-IT. Wel-
                              in den Bereichen MedTech, IT, Materials, Mechatronik und De-       che Aufgabenstellung kommt diesem Bereich zu?
                              sign zu generieren. In diesem Jahr holt die oö. Wirtschafts-
                              agentur Business Upper Austria über die Initiative Med-            Dr. Huber: Die Digitalisierung der Medizintechnik öffnet für
                              Tech.Transfer des Medizintechnik-Clusters (MTC) sowie über         viele Unternehmen neue Chancen und Möglichkeiten. Durch
                              die Initiative Smart Plastics des Kunststoff-Clusters (ISP) und    die Kooperation von innovativen IT- und Medizintechnikunter-
                              dem Enterprise Europe Network (EEN) gemeinsam mit dem              nehmen entstehen völlig neue Produkte, Dienstleistungen
                              Wissenstransferzentrum West (WTZ West) der Johannes Kep-           und Geschäftsfelder.
                              ler Universität den Partnering Day 2016 erstmals nach Linz.        Um die Unternehmen auf diese neuen Chancen vorzuberei-
                              Im Zentrum der Veranstaltung stehen die Entwicklung und            ten, startet der Medizintechnik-Cluster gemeinsam mit dem
                              Stärkung von branchenübergreifenden Kooperationen zwi-             IT-Cluster am 13. Oktober 2016 die Initiative „Digital Med-
                              schen innovativen Unternehmen und universitären For-               Tech“ (IDM). Im Zentrum der Initiative steht die Kooperation
                              schungs- und Entwicklungseinrichtungen. Wissenschaftlerin-         von IT- & Medizintechnik-Unternehmen mit dem Ziel, die
                              nen und Wissenschaftler präsentieren ebenso wie Start-ups          Partnerunternehmen auf deren Weg zum digitalen Medizin-
                              und etablierte Unternehmen ihre Forschungsideen und -er-           produkt zu begleiten.
                              gebnisse. Gleichzeitig können sie ein einzigartiges Angebot –
                              das sogenannte B2B matching – nutzen, um gezielt Kooperati-        MED: Gibt es Pläne für eine Ausweitung über die Grenzen von
                              onspartner zu finden. Details unter www.partneringday.at           Österreich hinaus?

                              MED: Das Projekt 'Screening 2.0' wurde durch die Initiative        Dr. Huber: Natürlich ist eine internationale Vernetzung sehr
                              MedTech.Transfer angestoßen. Können Sie uns hierzu Details         wichtig. Deshalb pflegen wir Kooperationen mit Clustern &
                              nennen?                                                            Netzwerken auf nationaler wie auf internationaler Ebene. Bei-
                                                                                                 spiele sind die erfolgreiche Kooperation mit den österreichi-
                              Dr. Huber: Initiiert wurde das Projekt „Screening 2.0„ im Rah-     schen Life Science Clustern im Rahmen der Dachmarke LISA
                              men des bereits erwähnten Themen-Workshops “Ärzte – For-           (Lisa Life Science Austria), sowie mit dem Medical Valley Erlan-
                              scher – Firmen„. Es handelt sich hierbei also um ein Best Prac-    gen oder mit der Europaregion Donau-Moldau (EDM), um die
                              tice Beispiel für die Vernetzung von einem Labor und einem         Vernetzung des trinationalen Zusammenschlusses tschechi-
                              Krankenhaus mit der Fachhochschule Oberösterreich sowie            scher, deutscher und österreichischer Partner voranzutreiben.
                              zwei weiteren Partnern des Medizintechnik-Clusters. Ziel war
                              es, ein nicht-invasives, anwendungsfreundliches Diabetes-                                                    MED: Vielen Dank
                              Screening zu entwickeln, einen Harnmessstreifen. Die Drucke-                 KONTAKT                         für das Gespräch
                              rei, die den Harnmessstreifen herstellt, kommt ursprünglich                                                  und weiterhin viel
                                                                                                   Medizintechnik-Cluster
                              aus dem Bereich Papierdruck und ist somit ein Quereinsteiger                                                 Erfolg.
                                                                                                   Business Upper Austria – OÖ
                              in die Medizintechnik. Auch das ein Beispiel für einen der drei      Wirtschaftsagentur GmbH
                              Themenschwerpunkte des MTC, nämlich den Fokus auf Med-               Hafenstraße 47-51                       Das Gespräch führte
                              Tech.Ein- und Umstieg. Die Entwicklung von Medizinproduk-            A-4020 Linz                             Carola Tesche
                              ten ist im Vergleich zu Gebrauchsgegenständen deutlich auf-          Tel. +43 (0)732 7981 5158
                              wendiger, da hier Zertifizierungen eine große Rolle spielen. Ex-     www.medizintechnik-cluster.at
                              perten aus unserem Netzwerk konnten auch hier unterstützen.

                              www.med-eng.de
                                                                                                 13                                      MEDengineering 4/2016
Medizintechnik aus den Fokusregionen Deutschland

                         Die Pfaff GmbH produziert für Auftraggeber aus der Medizin-
                         und Dentaltechnik, aber es entstehen auch Teile für die
                         Opto-Elektronik und Sensorik. Ein Firmenportait.

Medizintechnische
Spritzgussteile
Z
       ahlen und Orte sagen nicht alles: Siebzehn Mitarbeiter
       beschäftigt die Pfaff GmbH im südbadischen Wald-
       kirch, fünfzehn 1K- und 2K-Spritzgießmaschinen ste-
hen in den Produktionshallen, sie sind je nach Einsatzgebiet
mit Entnahme- und Handlings-Robots, mit Reinraumkabinen
und vollautomatischen Verpackungsanlagen ausgestattet.
Hier entstehen hochwertige Spritzgießteile. Die meisten da-
von produziert Pfaff für Auftraggeber aus der Medizin- und
Dentaltechnik, aber es entstehen auch Teile für die Opto-Elek-
tronik und Sensorik.

Was dieser nüchterne Steckbrief nicht erkennen lässt, zeigt
ein kurzer Blick in die inzwischen knapp 25-jährige Unterneh-
mensgeschichte. 1997 „Fire of Creation Award for Injection
Molding Design Excellence“ von Modern Plastics Internatio-
nal. 2004 Innovationspreis der Technologiestiftung BioMed
Freiburg und der Sparkasse Freiburg - Nördlicher Breisgau.         Einsatz eines Sechs-Achs-Roboters in einer Reinraumbox der Klasse 7.
2006 erneut Träger des BioMed-Innovationspreises. Gleich-
zeitig und seitdem Entwicklungspartner großer nationaler und       Formgedächtniskunststoff zur Wurzelkanalfüllung. Der „Fire
internationaler Unternehmen aus der Medizintechnik und an-         of Creation Award“ galt der Entwicklung einer Hahnbank zur
deren Branchen bei neuen Produkten aus Kunststoffen und            Regulierung und intravenösen Abgabe von Flüssigkeiten. Fir-
bei der Umsetzung von technischen Funktionselementen aus           mengründer Adolf Pfaff, ausgebildeter Werkzeugmacher und
anderen Materialien, z.B. Metallen, in Spezialkunststoffe mit      vor der Gründung des eigenen Unternehmens in der Entwick-
besonderen Eigenschaften. Bewerbungen um weitere Preise            lung von Spritzgießmaschinen tätig, hat sich und seinen Mit-
gab es bei Pfaff nicht – preiswürdige Arbeit schon, aber die ist   arbeitern auch andere Ziele gesetzt, als nur Spritzgießen als
inzwischen so in den Workflow der Auftraggeber integriert,         Dienstleistung anzubieten.
dass sie in aller Regel der Vertraulichkeit unterliegt.
                                                                   Den Spritzguss und die nötigen Umgebungsbedingungen bis
Denken in Kunststoff                                               hin zur Reinraumproduktion zu beherrschen, gilt bei Pfaff als
                                                                   die Pflicht, die allerdings jedes gut geführte Unternehmen mit
Die Innovationspreise der Technologiestiftung BioMed geben         einem ordentlichen Maschinenpark und gut ausgebildeten
einen Hinweis darauf, wo die Gründe für den Erfolg von Pfaff       Fachkräften erfüllen kann. Wenn der Spritzguss sein volles
liegen. Die Stiftung bündelt Initiativen aus Wirtschaft, Wis-      Potenzial zeigen soll, dann geht es allerdings nicht nur um
senschaft und Politik und dient als Koordinierungsstelle für       moderne Verfahrenstechnik, sondern um ihren kreativen Ein-
Biotechnologie in der Großregion Freiburg und Südlicher            satz. In Kunststoff denken, heißt für den Auftraggeber den
Oberrhein. Sie ist keine Institution, von der man Preise für ein   Teil der Entwicklungsarbeit übernehmen zu können, der sehr
Spritzgieß-Unternehmen erwartet. Ausgezeichnet wurde               materialspezifisch ist und von der Herstellungstechnik ab-
dann auch die medizintechnische Entwicklungsarbeit, ein-           hängt. Diesen Part betrachtet man bei Pfaff als die eigentliche
mal für Venen-Verweilkanülen, einmal für einen Stift aus           Stärke des Unternehmens und treibt ihn in Kooperation mit

MEDengineering 4/2016
                                                                   14                                                 www.med-eng.de
Medizintechnik aus den Fokusregionen Deutschland

                                                                                  sohn von Adolf Pfaff und in dessen Nachfolge technischer Lei-
                                                                                  ter des Unternehmens. „Unser Entwicklungsteam ist klein,
                                                                                  aber wir arbeiten mit einer sehr langen Perspektive an ständi-
                                                                                  gen Verbesserungen in den Bereichen, in denen wir uns wirk-
                                                                                  lich gut auskennen. Und dieses Wissen bleibt im Unterneh-
                                                                                  men.“ Und kommt dort, ein ganz klein wenig paradox, auch
                                                                                  anderen Branchen zugute.

                                                                                  „Bestimmte Lösungen, die wir finden, werden auch in Bran-
                                                                                  chen interessant, die auf den ersten Blick ganz unterschied-
                                                                                  lich sind“, ergänzt Corinna Pfaff, Geschäftsführerin und Mit-
                                                                                  gesellschafterin der Pfaff GmbH. „Wir versuchen, die Aufga-
     v.l.n.r. Andreas Buff (techn. Leiter), Corinna Pfaff, Adolf Pfaff,           ben so gut zu verstehen, dass wir Lösungen anbieten können,
     Geschäftsführer                                                              an die der Auftraggeber vielleicht gar nicht gedacht hat.“ Me-
                                                                                  dizinische High-Tech-Kunststoffteile aus dem Schwarzwald,
     einer Reihe renommierter Unternehmen und Forschungsein-                      das inoffizielle Motto der Pfaff GmbH, klingt da schon recht
     richtungen von Hochschulen weiter voran.                                     nüchtern. Vielleicht auch typisch für ein Familienunterneh-
                                                                                  men wie die Pfaff GmbH.
     Spezialisierung als Innovationsmotor
                                                                                                                     KONTAKT
     Der Fokus auf medizintechnische Produkte, dokumentiert
                                                                                                             Pfaff GmbH Spritzgießtechnik
     auch durch die Zertifizierung nach EN ISO 13485, hilft dabei.
                                                                                                             Spinnereistraße 4–6
     Gerade kleine Spezialunternehmen sind oft hervorragende In-                                             D-79183 Waldkirch
     novatoren, sie investieren relativ gesehen häufig mehr in die                                           Tel. +49 (0) 7681-49397-0
     Entwicklungsarbeit als die großen Player. „Die Prozesse sind                                            www.pfaffgmbh.com
     allerdings sehr verschieden“, sagt Andreas Buff, Schwieger-

IHRE ANFORDERUNG
IST UNSERE HERAUSFORDERUNG !
                                                                                                                               KOCO MOTION GmbH
                                                                                                                               Germany
                                                                                                                               Niedereschacher Straße 54
                                                                                                                               78083 Dauchingen
                                                                                                                               Telefon +49 7720 995858-0
                                                                                                                               info@kocomotion.de
                                                                                                                               www.kocomotion.de

Linearaktuatoren mit integrierter Steuerung                               Lexium MDrive® Integrierte Schrittmotorantriebe

Schrittmotoren und Linearaktuatoren                                       Schrittmotor-Steuerungen                    AC-Kleinmotoren und Getriebe

Bürstenlose Gleichstrommotoren (eisenlos)                                 DC-Motoren (eisenlos)                       DC-Motoren (Eisenanker)

                                                                                                            ... Intelligence in motion
Medizintechnik aus den Fokusregionen Deutschland

                          Mobile Dialysegeräte, Herzfrequenzmesser oder implantierbare
                          Glukosemessgeräte – medizinischen InHome-Geräte liegen klar
                          im Trend.

Neue Herausforderungen
für die Geräteentwicklung
S
       owohl Ärzte als auch Patienten verlangen nutzer-              Computer vor Ort gesendet, auf den das ärztliche Fachperso-
       freundliche und mobile Lösungen. Das hat erhebliche           nal Fernzugriff erhält. Bei den drahtlosen Technologien gibt es
       Auswirkungen auf die Entwicklung der Geräte, die über         aber auch Besonderheiten zu beachten, denn mobile und ver-
eine drahtlose Internetverbindung verfügen müssen. Um De-            netze Medizingeräte stellen völlig neue Anforderungen an das
signvorgaben kosteneffizient umsetzen zu können, sind neue           Design for Manufacturing (DfM).
Konzepte und umfassendes Know-how notwendig.
                                                                     Neue Technologien frühzeitig planen
Eine wichtige Rolle bei der Nutzung von medizinischen Gerä-
ten im häuslichen Umfeld kommt ausgereiften Wireless-Tech-           Zu den größten Herausforderungen für Entwickler und Pro-
nologien zu. Sie ermöglichen eine sichere drahtlose Übertra-         jektmanager zählt die Auswahl der richtigen Wi-Fi-Technolo-
gung der Patientendaten an das medizinische Personal in              gie. Jahr für Jahr werden neue, verbesserte Wireless-Lösun-
Echtzeit. Implantierbare Messgeräte beispielsweise können            gen angekündigt oder herausgebracht. Doch im Gegensatz zu
den Blutzuckerspiegel eines Patienten in dessen eigenen vier         klassischen Consumer-Produkten wie Smartphone oder Tab-
Wänden messen. Die Daten werden dann in Echtzeit an einen            let ist der Produktlebenszyklus von medizinischen Geräten
                                                                     deutlich höher und liegt bei durchschnittlich sieben Jahren.
                                                                     Medizinische Geräte für den Heimgebrauch sollen dem
                                                                     schnellen Innovationsrhythmus von Produkten im Konsumer-
                                                                     bereich folgen, und Technologien wie WiFi verwenden. Dabei
                                                                     ist ein schnelle Time-to-Market von entscheidender Bedeu-
                                                                     tung. Nur dann können Hersteller die Vorteile einer neuen Ge-
                                                                     neration von Wi-Fi-Lösungen auch in medizinischen Geräten
                                                                     maximal ausschöpfen. Die Herausforderung für OEMs medi-
                                                                     zinischer Geräte besteht darin, den Produktlebenszyklus der
                                                                     Produkte soweit wie möglich zu verlängern. Damit gewinnt
                                                                     auch ihr Produktportfolio am Markt. Die Langlebigkeit ist ent-
                                                                     scheidend und muss bei der Entwicklung berücksichtigt wer-
                                                                     den, damit Entwickler zukünftige Technologien einfach und
                                                                     kosteneffizient in die Geräte integrieren können.

                                                                     Anforderungen rechtzeitig definieren

                                                                     Angesichts dieser technologischen Herausforderungen hat eine
                                                                     kosteneffiziente Entwicklung und Fertigung der Geräte oberste
                                                                     Priorität. Gleichzeitig müssen strenge regulatorische Vorgaben
                                                                     und Sicherheitsstandards erfüllt werden. Zudem ist eine über-
                                                                     greifende Zusammenarbeit in allen Bereichen des Produktmana-
Beim Einsatz von neuen Technologien sollte genügend Zeit für Tests   gements notwendig. Das gilt erst recht bei der Entwicklung und
                                                                                                                                       Bilder: Plexus

und Prüfverfahren in die Entwicklungsphase eines Geräts eingeplant   Fertigung hochkomplexer, medizinischer Geräte, die genau fest-
werden.
                                                                     gelegte, kundenspezifische Anforderungen erfüllen müssen.

MEDengineering 4/2016
                                                                     16                                             www.med-eng.de
Medizintechnik aus den Fokusregionen Deutschland

Um ein hohes Maß an Zusammenarbeit zu erreichen, sollte            EMS-Partner – lokaler Support und
das Entwicklerteam die drei wichtigsten Anforderungen des          globales Know-how
zu entwickelnden Gerätes so früh wie möglich festlegen. Die-
se Definition dient dann als Grundlage für die Produktrealisie-    Vor dem Hintergrund des Internet of Things, der Integration von
rung, da sie alle Beteiligten der Planungsphase miteinbe-          Software in vormals reine Hardware-Produkte und den steigen-
zieht. In der Planungsphase lassen sich zudem wichtige De-         den Ansprüchen an die mobile Nutzung von Geräten bietet die
tailfragen stellen, die den Rahmen eines Projekts abstecken.       Unterstützung durch und die Zusammenarbeit mit EMS-Part-
Hersteller können so wichtige Faktoren wie Stückkosten, Ent-       nern viele Vorteile. Vor allem da viele dieser Technologien – z. B.
wicklungskosten, Produktlebenszyklus und Innovationsgrad           WiFi, Touchscreen oder mobile Apps – traditionell stärker im
in Bezug auf die Produktanforderungen abwägen. Zudem               Konsumerbereich verankert sind. EMS-Partner können hier auf
lässt sich so über die Integration von Technologien wie WiFi       umfassende Branchenerfahrung zurückgreifen und eine kos-
entscheiden, die durch ihren Einsatz in Konsumgütern bereits       teneffiziente Umsetzung der Designvorgaben sicherstellen.
geprüft und kostenoptimiert sind.
                                                                   Voraussetzung für eine solche Auslagerung ist ein Partner der
Folgende Punkte sind zu berücksichtigen                            lokal auf die unterschiedlichen, marktspezifischen Bedürf-
                                                                   nisse von Kunden eingehen kann und gleichzeitig über globa-
+   Ziele aller beteiligten Akteure sowie klare Definition der     les, branchenweites Know-how verfügt. Der EMS-Spezialist
    Prioritäten                                                    Plexus konzentriert sich daher mit einem eigenen Standort in
+   Übereinkunft, sich neuen technologischen Herausforde-          Deutschland auf den Sektor Gesundheit und Life Science.
    rung zu stellen oder auf etablierte Technologien zu setzen     Das Design Center in Darmstadt ist eines von weltweit sechs
+   Stellenwert der Produktästhetik, einschließlich Größe,         Entwicklungszentren und bündelt das Wissen des Unterneh-
    Form etc.                                                      mens an einem wichtigen Punkt in Zentraleuropa. In enger
+   Rechtliche Aspekte in Bezug auf das geistige Eigentum          Zusammenarbeit zwischen den Standorten lassen sich so lo-
+   Kostenbetrachtung                                              kale Projekte auf globaler Ebene realisieren. Gemeinsam mit
+   Erwarteter Produktlebenszyklus                                 Experten aus den USA unterstützte das Design-Center deut-
+   Produkt-Roadmap und Upgrade-Pfad                               sche Kunden beispielsweise bei der Entwicklung eines Endo-
                                                                   skopiegerätes sowie eines Systems zur Nieren-Denervierung.
Im Laufe der Produktrealisierung sollten diese Punkte regel-
mäßig überprüft und überarbeitet werden, um z. B. neue Fak-        Der Umfang der Unterstützung hängt dabei von den Anforde-
toren miteinzubeziehen oder veränderten Anforderungen              rungen der Kunden ab. Sie kann den kompletten Produktle-
nachzukommen.                                                      benszyklus umfassen – von der Konzeption und der Entwick-
                                                                   lung über den Produktionsanlauf bis zu After Sales Services. In
Entscheidend für den Erfolg eines Produkts ist, die Endver-        anderen Fällen unterstützen die EMS-Experten von Plexus vor-
braucher früh in der Entwicklung einzubeziehen. Das gilt so-       rangig das Entwicklungsteam oder setzen ein Re-Design um.
wohl für medizinische Geräte in Krankenhäusern und Einrich-        Das ist dann erforderlich, wenn eine Baugruppe günstiger wer-
tungen als auch für InHome-Geräte. Das Nutzer-Feedback             den soll oder abgekündigte Bauteile ersetzt werden müssen.
verbessert nicht nur die Funktionalität der Geräte, sondern ist    Kunden können dabei auf das umfangreiche Know-how bei der
von Seiten der FDA sogar verpflichtend. Hersteller müssen          Produktentwicklung im Bereich Software, digitale und analo-
nachweisen können, dass Rückmeldungen der Testgruppe in            ge Hardware, mechanische Entwicklung, Industrie- und PCB
jeden Schritt der Entwicklung eingeflossen sind und damit          Design sowie bei der Vermarktung von Services (u. a. Teststra-
die Funktionalität oder Bedienbarkeit des Gerätes verbessern.      tegie, DfX-Services, Design Assurance) zurückgreifen.
Versäumen Hersteller es, aktiv Feedback von Endverbrau-
chern während der Designphase einzuholen, wird dies von den        Der Vorteil ist dabei offensichtlich: Hersteller und OEMs von me-
zuständigen offiziellen Stellen sogar negativ bewertet.            dizinischen Geräten profitieren vom breiten Spektrum an Res-
                                                                   sourcen des EMS-Dienstleisters und können ihr Know-how mit-
Die schnelle Time-to-Market eines Produkts ist von größter Wich-   einander kombinieren. So gelingt es, neue Designanforderungen
tigkeit. Durch die Einführung eines genauen und integrierten De-   an Mobilität und Bedienkomfort zu erfüllen, eine kürzere Time-
sign for Manufacturability (DfM)-Ansatzes wird sichergestellt,     to-Market zu realisieren und über den ganzen Produktlebenszyk-
                                          dass medizinische        lus Kosten einzusparen.
            KONTAKT                       Geräte nicht nur kos-
                                          tenoptimiert und effi-
   Plexus Darmstadt Design Center
                                          zient gefertigt wer-
   Bratustraße 7
   D-64293 Darmstadt                      den, sondern auch
   Tel. +49 (0) 6151377 5500              den Anforderungen                      Autor:
                                                                                 Robert Frodl
   http://de.plexus.com                   an neue Technologi-                    Director – DACH Region
                                          en entsprechen.                        Customer Development for Engineering Solutions Plexus

www.med-eng.de
                                                                   17                                          MEDengineering 4/2016
Sie können auch lesen