Wirtschaft - Startercenter Hellweg-Hochsauerland

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Wirtschaft - Startercenter Hellweg-Hochsauerland
wirtschaft
                  MAGAZIN DER IHK ARNSBERG
                                                               21 -	Der Hochsauerlandkreis wird
                                                                     RWP-Fördergebiet

                                                               32 -	Sechs Azubis gehören zu den
                                                                    besten in NRW

                  JANUAR/FEBRUAR 2022   www.ihk-arnsberg.de

                                                  Entwicklung von
                                                  Gewerbeflächen
01+02/2022

 Foto: DifferR - stock.Adobe.com
Wirtschaft - Startercenter Hellweg-Hochsauerland
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  Geschäft optimal ergänzen,
brauche ich smarte und                                                         AUSGABE                                                    AUSGABE

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                                           Quelle: tetralog                                           Quelle: tetralog
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                                          Informationen zur Bewertung: www.commerzbank.de/topkonten

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       Mehr Informationen finden Sie unter commerzbank.de/kontoangebot.                        Hauptstr. 29
       Gerne sprechen wir mit Ihnen persönlich. Vereinbaren Sie dazu                           59755 Arnsberg
       einfach einen Termin mit Ihrem regionalen Ansprechpartner.                              Herr Holger Walter
                                                                                               Telefon 02371 214 155

                       Die Bank an Ihrer Seite
Wirtschaft - Startercenter Hellweg-Hochsauerland
editorial

                                      Liebe Leserinnen und Leser,
                                      das neue Jahr startet, die Heraus-     dass sich das Bekenntnis zu mehr
                                      forderungen bleiben. Noch immer        Digitalisierung wie ein roter Faden
                                      beherrscht die Pandemie das täg-       durch das Vertragswerk zieht. Auch

                  „
                                      liche Leben und viele von Ihnen        die angekündigte Förderung privater
                                      müssen weiter mit extrem widrigen      Innovationen und schnellere Geneh-
                                      Rahmenbedingungen fertig werden.       migungs- und Planungsverfahren
                                      Bei einer Blitzumfrage im Dezember     finden unsere volle Zustimmung.
                                      sagten zwei Drittel der Unterneh-      Beim Klimaschutz steht die Wirt-
                                      men in Handel, Gastgewerbe, Frei-      schaft als Partner bereit. Nachhaltig-
                                      zeitwirtschaft und haushaltsnahen      keit, Wachstum und die Sicherung
                                      Dienstleistungen, dass die jüngsten    von Arbeitsplätzen schließen einan-
                 Digitalisierung,
                                      2G-Regelungen      Umsatzeinbußen,     der nicht aus. Wir hoffen, dass den
                 Nachhaltigkeit und   Kostensteigerungen oder weitere        Unternehmen die entsprechenden
                                      negative Effekte nach sich ziehen.     Handlungsspielräume eingeräumt
                 Klimaneutralität,    Corona darf aber nicht das beherr-     werden und weniger mit Verboten
                 Fachkräftemangel     schende Thema bleiben. Digitali-       und Restriktionen Politik gemacht
                                      sierung, Nachhaltigkeit und Klima-     wird. Denn bei all dem müssen wir
                 – die Herausfor-     neutralität, Fachkräftemangel – die    immer auch die internationale Wett-
                                      Herausforderungen, vor denen wir       bewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft
                 derungen sind
                                      abseits der Pandemiebekämpfung         im Auge behalten.
                 immens.              stehen, sind immens.                     Nach der Wahl ist vor der Wahl. Im
                                         Wir sind sehr gespannt auf den      Mai steht die Landtagswahl an. Die
                                      Start der neuen Regierung. Das Ko-     IHKs in Nordrhein-Westfalen haben
                                      alitionspapier verspricht viel Gutes   dazu einen Forderungskatalog an die
                                      und viel gut Gemeintes. Doch was       Landespolitik verfasst. Denn auch in
                                      wird daraus zu realer Politik und      NRW gibt es große Herausforderun-
                                      vor allem, wie wird es finanziert      gen jenseits der Fragestellungen um
                                      ohne Steuererhöhungen und bei          2G und Impfstatus.
                                      Einhaltung der Schuldenbremse?           Wir wünschen Ihnen und Ihren
                                      Diese Frage beantwortet der Vertrag    Familien ein gutes, erfolgreiches und
                                      nicht. Wir freuen uns aber darüber,    gesundes Jahr 2022.

                                                 Andreas Rother      Alexander Hennecke
                                                  IHK-Präsident	Stellv. Hauptgeschäftsführer

wirtschaft 01+02/2022                                                                                            1
Wirtschaft - Startercenter Hellweg-Hochsauerland
I N H A LT

titelthema I gewerbeflächen                                                                                             Neue     Gewerbe-
 4 Gefragtes Gut: Gewerbeflächen                                                                                        gebiete zu ent-
 6	Wirtschaft braucht Fläche                                                                                           wickeln,      wird
 8	Gewerbeflächenkonzept HSK/Soest: Die                                                                                zunehmend       zur
      Verteilung des Mangels
                                                                                                                        Herausforderung.
10	Langfristige Vorsorge treffen
11 Arbeiten zwischen Bienen und Blumen                                                                                             Seite 4
13 „Dieser Spagat ist schwierig“                                             Foto: Roman_23203 - stock.Adobe.com

unternehmen & region
15	2G-Regel sorgt für Umsatzeinbruch
16	Unternehmerpreis Südwestfalen: Auszeichnungen für
       Unternehmen in fünf Kategorien
18	125 Jahre META Regalbau
20	Wagyu Sauerland gewinnt Wagyu Fleisch Contest 2021
21 Hochsauerlandkreis wird RWP-Fördergebiet
21 Ewers Strümpfe erhält Ehrenplakette
22	MEISTERWERKE gewinnen den Großen Preis des
       Mittelstandes
23 25 Jahre Reisebüro Fun4You                                                                               Foto: RioPatuca Images – stock.adobe.com

                                                                  Der Ausbau des schnellen Internets ist eine wichtige Forde-
politik
                                                                  rung der Unternehmen an die Politik. Das hat eine IHK-Um-
24	Wie die europäische Klimapolitik die Wirtschaft umwälzt
27	IHK-Umfrage: Unternehmen fordern mehr schnelles               frage ergeben.                                    Seite 27
      Internet
30	Forschungszulage: Erste Erfahrungen mit dem steuerlichen
      Förderinstrument
31	Aus Berlin und Brüssel

news & service
32	„Praktisch unschlagbar“: 6 Azubis gehören zu den besten
       in NRW
34	Vollversammlung beschließt Forderungen für die
       Landtagswahl
36	Ausbildungsmarkt-Bilanz: Duale Ausbildung                                                                     Foto: Nowaczyk/IHK Nord Westfalen

       bietet auch in der Pandemie viel Potenzial
                                                                  „Praktisch unschlagbar“: Sechs Azubis aus der Region Hell-
37	Südwestfalenaward: Die IHKs zeichnen die
       besten Webseiten aus                                       weg-Sauerland gehören zu den besten in NRW.  Seite 32
38	Eintragungspflicht für alle Gesellschaften im
       Transparenzregister
40	Ernst-Schneider-Preis 2021 vergeben
41	Anmeldeschluss / maßgebende Termine für
       die Abschlussprüfungen
41	Neue Zahlen und Daten: IHKtransparent aktualisiert
42	Auf dem Weg zur modernen Fremdsprache
43 Handelsvertreterforum: Vertrieb in Zeiten der Pandemie
44	Neue Rechte, neue Pflichten: Was Unternehmen jetzt
       beachten müssen
46 Bekanntmachungen
59	Arbeitsjubilare
60 IHK-Börsen
                                                                                                                               Foto: Carsten Schmale

rubriken                                                          Die IHKs in Arnsberg, Hagen und Siegen haben die besten
 1 Editorial                                                     Internetseiten aus der Region mit dem Südwestfalenaward
72		 Im nächsten Heft/Impressum                                  ausgezeichnet.                                 Seite 37

2                                                                                                                         wirtschaft 01+02/2022
Wirtschaft - Startercenter Hellweg-Hochsauerland
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                                    der DIHK-Bildungs-gGmbH

wirtschaft 01+02/2022                                           3
Wirtschaft - Startercenter Hellweg-Hochsauerland
titelthema I gewerbeflächen

                     Gefragtes Gut:
                     Gewerbeflächen
                     Gut erschlossene Gewerbeflächen sind grundlegende Vorausset-
                     zung für die Wirtschaft. Doch gleichzeitig sind eben diese Flächen
                     knapp. Was die Unternehmen brauchen, welche Entwicklungsper-
                     spektiven das Gewerbeflächenkonzept HSK/Soest bietet und wie
                     ein Gewerbegebiet der Zukunft aussehen kann, wird in den folgen-
                     den Berichten genauer analysiert. Fest steht: Mit den vorhandenen
                     Flächen muss sorgsam umgegangen werden.

       4
Foto: Roman_23203 - stock.Adobe.com
                                                                                          wirtschaft 01+02/2022
Wirtschaft - Startercenter Hellweg-Hochsauerland
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Wirtschaft - Startercenter Hellweg-Hochsauerland
titelthema I gewerbeflächen

                                                                                                            Foto: Lehde GmbH

Das Unternehmen Kuchenmeister in Soest.

      Wirtschaft braucht Fläche
      Eine starke und robuste Wirtschaftsregion fällt nicht vom Himmel. Sie braucht engagierte Unternehmer und die
      notwendigen Rahmenbedingungen. Derzeit bestimmen Rohstoffknappheit, energetische Versorgung und der
      Fachkräftemangel die Diskussion. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden: Ohne ausreichende und gut
      erschlossene Gewerbeflächen sind Expansionen und Neuansiedlungen undenkbar.

                               Doch qualitativ hochwertige Industrie- und      auch nur eine Erweiterungsfläche gibt es
                               Gewerbeflächen werden immer knapper.            folgenden Voraussetzungen: Der Planungs-
                               Dabei sind es längst nicht nur die Ballungs-    wille der Kommune, die Lösung planeri-
                               räume, die von diesem Flächenmangel             scher Konflikte und der objektive Nachweis
                               betroffen sind. Gerade die Regionen mit         des tatsächlichen Flächenbedarfs und nicht
                               vorwiegend ländlicher Raumstruktur be-          zuletzt auch die Verkaufsbereitschaft der Ei-
                               klagen eine wachsende Flächenknappheit.         gentümer.
      Fläche ist               Mit ihrer typischerweise hohen Industrie-
                               dichte haben sie einen tendenziell höheren              Bedarfsplanung schränkt
      nicht beliebig
                               Bedarf je Arbeitsplatz als die eher dienst-            kommunalen Spielraum ein
      vermehrbar.              leistungsgeprägten Großstädte. Eine vor-
                               ausschauende Industrieflächenplanung ist        Die Umwandlung einer landwirtschaftli-
                               daher gerade für starke Industrieregionen       chen Fläche in ein Industriegebiet kann
                               wie Südwestfalen essenziell und entschei-       im Regelfall von der planenden Kommune
                               det über die Entwicklungsperspektiven der       nicht autonom verfolgt werden. Änderun-
                               regionalen Wirtschaft.                          gen der Flächennutzungspläne bedürfen
                                 Es liegt in der Natur der Sache, dass Flä-    der Abstimmung mit den Zielen der Landes-
                               che nicht beliebig vermehrbar und auch          und Regionalplanung, konkret festgelegt im
                               nicht jede Fläche in gleicher Qualität geeig-   Landesentwicklungsplan und in den Regi-
                               net ist. Für ein neues Gewerbegebiet oder       onalplänen der Bezirksregierungen. Dort

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Wirtschaft - Startercenter Hellweg-Hochsauerland
werden enge Maßstäbe an die Umwandlung                            Landwirtschaft
bisherigen Freiraums angelegt, an denen die                       oder Industrie
Städte und Gemeinden immer weniger vor-
beikommen. Keine räumlich isolierte Lage,      Hat eine künftige Gewerbefläche alle planeri-
die Zuordnung zu einem Siedlungsschwer-        schen Hürden überwunden, muss auch der
punkt und ein nachgewiesener Bedarf für        Grunderwerb klappen. „Planung ist grund-
einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren das        sätzlich eigentumsunabhängig“ – heißt der
sind die wesentlichen Vorgaben. Aber wie       Grundsatz des Regionalplaners. So kommt
kann eine Gemeinde vorausschauend pla-         es mitunter vor, dass Gewerbeflächen auf
nen, wenn sie selbstverständlich heute noch    dem Papier existieren, tatsächlich aber nicht
nicht bemessen kann, wer z. B. in welchem      realisiert werden können. Denn fast immer
Umfang in fünf Jahren Erweiterungsflächen      geht es um landwirtschaftliche Flächen, die
benötigt? Hilfsweise müssen dazu theore-       bei den Landwirten mindestens ebenso be-
tische Berechnungsmodelle der Regional-        gehrt sind, wie in der Wirtschaft. Weil die
planung herhalten: Ein per Modell aus der      Preise für bestimmte agrarische Rohstoffe
Wirtschaftsstruktur errechneter Flächen-       und Produkte spürbar steigen, lockt auch
bedarf (GIFPRO) in Kombination mit einer       die Aussicht auf lukrative Flächenverkäufe
Hochrechnung der tatsächlich in Anspruch       immer weniger. Das gilt erst recht für die                                  Foto: Wrona/IHK

genommenen Fläche aus der Vergangenheit.       ökologischen Ausgleichsflächen, die zur
Der Systemfehler liegt dabei auf der Hand,     Kompensation eines Industriegebietes oder                     DasFoto:
                                                                                                                  knappe
                                                                                                                      Wolfgang Detemple

wenn auf diese Weise ein mancherorts vor-      eines Infrastrukturprojektes benötigt wer-
                                                                                                             Gut Fläche
handenes Flächenproblem aus der Vergan-        den. Auch dabei stellen wieder landwirt-
genheit in die Zukunft fortgeschrieben wird.   schaftliche Flächen das Gros der „Verfü-                      verlangt einen
                                               gungsmasse“.
       Flächenkonkurrenz nimmt zu                Politik, Planungsträger und Wirtschafts-                    sorgsamen
                                               verbände sind sich darin einig, dass es in                    Umgang.
Unabhängig von einem Bedarfsnachweis           der Zukunft angesichts der beschriebenen
wird es auch immer schwieriger, potenziell     Restriktionen zunehmend schwerer wird,
geeignete Flächen überhaupt zu identifi-       überhaupt noch neue Gewerbeflächen zu
zieren. Denn die Konkurrenz durch sensib-      entwickeln. Ein Ende der sprichwörtlichen
le Nachbarschaften oder den Naturschutz        Fahnenstange ist absehbar. Regionale Koope-
nimmt stetig zu. Immer größer wird der An-     rationen der Städte sind künftig unverzicht-
teil der Flächen, die durch das planerische    bar, ebenso die Reservierung der wenigen
Prüfraster fallen. Beispiel Naturschutz: Im    noch realisierbaren Flächen für emissions-
gesamten Bezirk der IHK Arnsberg liegt der     und verkehrsträchtige Betriebstypen. „Das
Anteil der Europäischen Naturschutzgebiete     knappe Gut Fläche verlangt einen sorgsa-
(Natura 2000) bereits bei mehr als 40 Pro-     men Umgang“, schrieben die IHK Arnsberg
zent der Gesamtfläche. Zählt man weitere       und die Handwerkskammern Arnsberg und
Landschafts- und Naturschutzgebiete dazu       Dortmund in einer gemeinsamen Stellung-
und berücksichtigt den Natura-2000-Um-         nahme an die Bezirksregierung Südwestfa-
gebungsschutz, steht bereits mehr als 50       len. Sie fordern darin, diese Flächen aus-
Prozent der Fläche beider Landkreise nicht     schließlich für die passenden Nutzungen zu
mehr als Dispositionsmasse zur Verfügung.      reservieren und weniger emissionsträchtige
Siedlungsbereiche und deren Abstände,          Betriebe (Dienstleistungen, Lagerung mit ge-
Windparks, Rohstofflagerstätten, Trinkwas-     ringer Umschlagshäufigkeit) wohnsiedlungs-
serschutzgebiete, Wälder und Erholungsbe-      näheren Standorten zuzuweisen.
reiche schränken den Suchraum weiter ein
– ganz zu schweigen von topografisch unge-     ---autor---------------------------------------------------
eigneten oder verkehrlich nicht erschließba-   Thomas Frye
ren Flächen.                                   IHK-Geschäftsbereichsleiter Standort

wirtschaft 01+02/2022                                                                                                                        7
Wirtschaft - Startercenter Hellweg-Hochsauerland
titelthema I gewerbeflächen

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Der Automobil-Zulieferer Borbet in Hallenberg-Hesborn.
                                                                                                       Foto: Borbet GmbH

Gewerbeflächenkonzept HSK/Soest:
Die Verteilung des Mangels
Die räumliche Ausdehnung der Wirtschaft wird sich künftig auf einige Standorte in der Region konzentrieren
müssen. Lippetal, Soest und Brilon könnten ansiedlungs- oder erweiterungswilligen Unternehmen Industrieflä-
chen anbieten, während viele Gemeinden vor allem im Hochsauerland das Nachsehen haben.

                           Verkehrsgünstige Lage, geringe Umweltein-         Ein „informelles Gewerbe- und Industrie-
                           griffe und ebenes Gelände: An der A 2-An-       flächen-Konzept“, das die Regionalplanung
                           schlussstelle Lippetal und im Soester Osten     der Bezirksregierung unter Mitwirkung der
                           an der B 229 werden in den kommenden            Kommunen und mit fachlichem Input durch
Informelles                Jahren großflächige Industriegebiete in at-     die IHK und die Handwerkskammern er-
Gewerbe- und               traktiver Lage entstehen. Dazu hat die Regio-   arbeitet hat, zeigt das Dilemma. Das 150
                           nalplanung zuletzt die notwendigen Voraus-      Seiten starke Werk hat zwar keine eigene
Industrieflächen-          setzungen geschaffen. Zusammen umfassen         Rechtswirksamkeit, wird aber bei allen Neu-
                           diese beiden „Gewerbe- und Industriean-         planungen von raumordnerischer Relevanz
Konzept
                           siedlungsbereiche“ eine Fläche von knapp        nun als Beurteilungsmaßstab herangezogen.
                           80 Hektar. Auch ein Teil der Briloner Hoch-       172 Verlagerungs- oder Neuansiedlungsab-
                           ebene, der schon in der Vergangenheit für       sichten, vor allem aber Erweiterungsvorha-
                           großflächige Industrieansiedlungen vorge-       ben möglichst am derzeitigen Standort wa-
                           halten wurde, dürfte in nächster Zeit für den   ren den 26 Kommunen zum Start-Zeitpunkt
                           Markt entwickelt werden. Während also dort      des Konzeptentwurfs am Jahresanfang 2019
                           die Weichen für eine räumliche Zukunftsent-     bekannt. Das entsprach einem Flächenbe-
                           wicklung gestellt sind, müssen sich andere      darf von etwa 215 Hektar. Dem standen
                           Standorte nach der Decke strecken.              bekannte Nutzungsaufgaben von rund 125

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Hektar gegenüber.                               einem Abgleich mit deren Planungen wur-
   Um die erkannten Bedarfe planerisch ab-      de ihre weitgehende Eignung in Form von
zubilden, wurde die Gesamtregion in einem       Steckbriefen festgehalten. Würden diese
mehrstufigen Verfahren betrachtet. Natur-       zeitgleich durch Regional- und Kommunal-
schutzgebiete unterschiedlichster Katego-       planung aktiviert, stünde für die gesamte
rie, Wasserschutzgebiete und Überschwem-        Region ein Flächenpotenzial von immerhin
mungsbereiche, hochwertige Waldflächen,         500 Hektar zur Verfügung, aus dem künftig
Kurgebiete und Windkraft-Konzentrations-        neue Gewerbeflächen bedarfsgerecht entwi-
zonen wurden zunächst von der weiteren          ckelt werden könnten.
Betrachtung ebenso ausgeschlossen, wie            So weit, so gut, könnte man meinen. Doch
tatsächlich vorhandene Siedlungs- und Ver-      die Krux steckt in der räumlichen Vertei-
kehrsflächen. Rund 50 Prozent der Gesamt-       lung der Potenzialflächen: Denn während
fläche fielen damit bereits durch das Raster.   entlang der Hellweg-Achse noch einige al-
Die verbleibenden Flächen wurden hinsicht-      ternative Entwicklungsperspektiven auf-
lich weiterer Nutzungskonflikte (Wald, Bio-     gezeigt werden können, wird es vor allem
tope, Erholungsgebiete, hochwertige Böden       entlang der Ruhr und ihrer Seitentäler, wo
u. a.) und deren Intensität untersucht und      Siedlungen, Verkehrswege, Überschwem-
bewertet. Nach Ausschluss weiterer Gebie-       mungsbereiche und Naturschutz aufeinan-
te von höherer Konfliktdichte blieben so 80     dertreffen, wortwörtlich „eng“. In Arnsberg
über die Region verteilte Potenzialflächen      etwa, der größten Industriestadt des gesam-        Entwicklungs-
übrig. Eine Einzelfallbewertung nach lan-       ten IHK-Bezirks, stehen gerade einmal zwei         perspektiven
desplanerischen Grundsätzen führte zur          Hektar Erweiterungsflächen bereit. In den
weiteren Reduzierung auf 32 gut geeignete       Ortsteilen in Oeventrop und Bruchhausen            bestehenFoto:entlang
                                                                                                                 Wrona/IHK

Gewerbeflächen. In einem fachlichen Aus-        sind weitere Flächenpotenziale nur als „be-
                                                                                                   der Hellweg-Achse –
tausch mit den Städten und Gemeinden und        dingt geeignet“ eingestuft. Auch in Sundern,
                                                                                                   entlang der Ruhr
                                                                                                   wird es hingegen
                                                                                                   eng.

                                                                                Man sieht rot: Nur die weißen Flächen
                                                                                kommen noch für eine Gewerbeflächen-
                                                                                entwicklung in Frage
                                                                                (Grafik: Bezirksregierung Arnsberg)

wirtschaft 01+02/2022                                                                                                        9
titelthema I gewerbeflächen

                    Schmallenberg, Olsberg und Hallenberg be-      fristige Optionen an. Die Briloner Planungen
                    reitet die Entwicklung neuer Gewerbeflä-       sollen auch dazu dienen, den in den Nach-
                    chen Kopfzerbrechen. „Nichts geht mehr“        barkommunen nicht realisierbaren Bedarf
                    heißt es hingegen in Bestwig, Medebach und     abzudecken.
                    Winterberg.                                       Der Verweis von ansiedlungswilligen Un-
                      „Um auch zukünftig Perspektiven für eine     ternehmen auf Standorte in der Nachbarge-
                    industrielle Entwicklung zu eröffnen, be-      meinde trifft allerdings auch auf deutlichen
Interkommunale      steht zunehmend das Erfordernis einer inter-   Widerspruch. „Erzählen Sie einem Win-
Zusammenarbeit      kommunalen Zusammenarbeit“, folgert die        terberger Unternehmer doch mal, er solle
                    Bezirksregierung Arnsberg aus der Analyse.     sein Firmengebäude in Brilon bauen. Das
gewinnt             In erster Linie geht es dabei um den östli-    ist in mehrerlei Hinsicht inakzeptabel, z.B.
                    chen Hochsauerlandkreis, dessen Flächen-       ist die Entfernung viel zu groß“, befindet
zunehmend an
                    potenziale eben auf der schon erwähnten        Winterbergs Wirtschaftsförderer Winfried
Bedeutung.          Briloner Hochebene liegen. 72 Hektar Fläche    Borgmann. Die Stadt müsse die Chance der
                    sind hier im Nordosten der Kernstadt als       Weiterentwicklung auf eigenem Territorium
                    „grundsätzlich geeignet“ identifiziert wor-    haben, um ihre stark vom Tourismus ab-
                    den. Bis 2017 war dieser Bereich von der       hängige Wirtschaftsstruktur breiter aufzu-
                    NRW-Landesplanung für flächenintensive         stellen.
                    Großvorhaben reserviert worden. Weitere
                    80 Hektar schließen sich hier und weitere 50   ---autor---------------------------------------------------
                    Hektar östlich der Egger-Werke als länger-     Thomas Frye

                    Langfristige Vorsorge treffen
                    Kommentar von Thomas Frye
                    Weitgehend konfliktfreie Flächen für die       Werl, Ense, Meschede oder Brilon, die über
                    gewerblich-industrielle Entwicklung zu         mehr Gewerbefläche verfügten als andere,
                    identifizieren und letztendlich auch markt-    manchen Unternehmen aus Nachbarge-
                    reif zu entwickeln, wird mehr und mehr         meinden eine neue Heimat geboten. Das
                    zu einer unlösbaren Aufgabe. Dabei hängt       war eher ungeplant und hat gleichwohl
                    das Wohl und Wehe unserer industriestar-       Unternehmen und Mitarbeiter in der Re-
                    ken Region auch von räumlichen Entwick-        gion gehalten. Die bisherige Standortge-
                    lungsperspektiven ab.                          meinde hatte allerdings wenig davon.
                      Vorausschauende Flächenplanung darf             Schon in den 1990er Jahren gab es erste
                    deshalb nicht nur den Bedarf für die nächs-    Versuche interkommunaler Gewerbestand-
                    ten 10 bis 15 Jahre in den Blick nehmen.       orte, die meist aufgrund lokaler Befind-
                    Sie muss auch Vorsorge für die weitere         lichkeiten allesamt scheiterten. Nun ist die
                    Zukunft treffen. Denn allen Beteuerungen       Zeit endgültig reif, interkommunale Flä-
                    zum Trotz wird das Netz der Restriktionen      chenplanung systematisch anzugehen und
                    eher engere als weitere Maschen bekom-         dafür zu sorgen, dass Lasten wie Verkehr
                    men. Die letzten Potenzialflächen, die es      und Lärm und Früchte wie die Gewerbe-
                    nur noch an wenigen zentralen Standorten       steuer gerecht verteilt werden. Wir brau-
                    geben wird, müssen vor endgültiger Ver-        chen für die Zukunft attraktive Gewer-
                    planung geschützt werden.                      bestandorte in guter verkehrsräumlicher
                      Weil die Städte der Region aber sehr un-     Lage, mit Digitalanbindung und flexiblem
                    terschiedliche Ausgangslagen haben, führt      Nutzungsgrad. Mit Arrondierungen nach
                    am Denken über die eigenen Stadtgren-          dem Prinzip „einen Hektar hier und einen
                    zen hinaus kein Weg vorbei. Schon in der       Hektar dort“ kommen wir absehbar nicht
                    Vergangenheit haben einige Standorte wie       mehr weiter.

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Foto: Wrona/IHK

                                                                                                   Foto: Ampezzan/IHK

                                                                                         Foto: malp – stock.adobe.com

Arbeiten zwischen Bienen und Blumen
Wer in einigen Jahren durch das neu entstehende Industriegebiet im Soester Osten fährt, dem könnte sich ein
ungewohntes Bild bieten. Statt versiegelter Mitarbeiter-Parkplätze suchen Bienen auf der Blumenwiese vor den
Büroeingängen ihren Nektar in der warmen Sonne, deren Energie von Photovoltaikanlagen aufgefangen wird.

Zugegeben: Das hört sich ein wenig nach     Gewerbegebiete und Gewerbeobjekte
einer fiktiven Bilderbuch-Welt an, die      nach dem mehr oder weniger immer glei-
scheinbar so gar nichts mit den Anfor-      chen Muster geplant wurden, läuft lang-
                                                                                        Raum für
derungen und Realitäten der Wirtschaft      sam ab. Gewerbeflächen sind ein knappes     individuelle
gemein hat. Unternehmen brauchen            und wertvolles Gut. Damit muss sorgsam
schließlich Zufahrten für den LKW-An-       umgegangen werden, was zum einen be-        Klimaschutz-
lieferverkehr, Raum für anreisende Mit-     deutet, dort nur Betriebe anzusiedeln,      maßnahmen von
arbeiter und Kunden, großzügige Produk-     die solche Standortbedingungen auch
tions- und Lagerflächen mit optimiertem     benötigen. Zum anderen müssen Hallen        Unternehmen.
Materialfluss sowie eine sichere Energie-   und Anlagen möglichst flächensparend
versorgung.                                 geplant werden. Jede Lösung muss dabei
  Und dennoch lässt sich beides mitein-     individuell sein und die Anforderungen
ander vereinbaren. Die Zeit aber, in der    der Produktionsabläufe berücksichtigen.

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titelthema I gewerbeflächen

                      Dass und vor allem wie es gehen könn-      mutlich besser, ein zentrales Parkhaus zu
                    te, will die Stadt Soest gemeinsam mit ih-   konzipieren. Umgebende Unternehmen
                    ren Töchtern, der Wirtschaftsförderungs-     könnten sich hier einmieten und ihren
                    gesellschaft und der Stadtwerke GmbH,        durchaus wechselnden Bedarf flexibel an-
                    und in Kooperation mit der IHK Arnsberg      passen. Ein betriebsübergreifendes Mobi-
                    aufzeigen.                                   litäts-Konzept kann dazu beitragen, dass
                                                                 Mitarbeiter mit öffentlichen Verkehrsmit-
                          Vorgaben und Vorleistungen             teln, E-Bikes oder Fahrgemeinschaften
                                  definieren                     anreisen und so den Energie- und Par-
                                                                 kraumbedarf weiter senken.
                    Die rund 35 Hektar große Fläche des an          Noch stehen die Planungen ganz am
                    Bad Sassendorf angrenzenden Geländes         Anfang. Noch müssen Rahmenbedingun-
                    soll nach den Vorgaben der Regionalpla-      gen wie die externe Energieversorgung
                    nung in nachhaltiger Form und „mit einer     identifiziert und interessierte Unterneh-
                    größtmöglichen Klimaneutralität“ umge-       men für die Idee begeistert werden. An ei-
                    setzt werden. Zweifellos stehen die Ak-      nem nachhaltigeren Umgang mit der hei-
                    teure bei der Umsetzung dieser Vorgabe       mischen Kulturlandschaft führt aber kein
                    noch weitgehend am Anfang. Zunächst          Weg vorbei. Soest begibt sich auf diesen
                    gilt es, die planerischen Vorgaben und er-   Pfad, der für eine Stadt nicht ohne Risiko
35 Hektar große     schließungstechnischen Vorleistungen zu      ist. Was, wenn am Interesse der Unter-
Fläche mit          definieren. Parallel dazu müssen Kriteri-    nehmen vorbei geplant wird und Betriebe
                    en entwickelt werden, welche Bedingun-       das Flächenangebot links liegen lassen?
größtmöglicher      gen ansiedlungswillige Unternehmen er-       Das modellhaft konzipierte Industriege-
Klimaneutralität.   füllen müssen, um den Zuschlag für eine      biet kann deshalb nicht mit allzu starren
                    Fläche zu bekommen. Weil Ausgangs-           Vorgaben geplant werden. Es muss auf
                    bedingungen und Ansatzpunkte der Un-         neue technische Entwicklungen und indi-
                    ternehmen dabei stark variieren, könnte      viduelle Betriebsanforderungen reagieren
                    ein Bonuspunkte-System für verschiede-       können. Mehrgeschossbauweise bei Be-
                    ne geplante Maßnahmen hilfreich sein.        trieb A und Produktion mit grünem Was-
                    Denkbar ist dabei eine mehrgeschossige       serstoff bei Betrieb B wären dann kein
                    und damit flächensparende Produkti-          Widerspruch.
                    onsweise, bei der energetisch optimierte
                    Gebäude mit alternativen Baustoffen er-                     Es wird anders sein
                    richtet und mit PV-Anlagen auf Dächern                         als gewohnt
                    und südgeneigten Wänden ausgestattet
                    sind. Denkbar ist auch eine konsequent         Die starke Sensibilisierung in der Ge-
                    energetisch optimierte Produktionswei-       sellschaft für den wachsenden Trend zur
                    se, die sich an einem Umwelt- und Kli-       Nachhaltigkeit zeigt mittlerweile, dass
                    maschutzmanagement-System orientiert         sich hier ein neuer Markt auftut, der
                    und stetig optimiert wird. Denkbar sind      längst das Schattendasein des Idealismus
                    auch begrünte Dächer und Fassaden und        verlassen hat und nun das Konventionel-
                    insektenfreundliche Betriebsflächen, die     le verdrängt. Soest bereitet sich darauf
                    temporär nicht für betriebliche Zwecke       vor, hierfür ein Angebot zu schaffen. Das
                    benötigt werden. Womit sich das Bild der     neue Industriegebiet Soest-Ost ist noch
                    idyllischen Blumenwiese vielleicht etwas     nicht viel mehr als eine Idee, aber schon
                    besser einsortieren lässt.                   jetzt ist klar: Es wird anders sein als ge-
                      Warum auch sollen künftig wie gewohnt      wohnt.
                    etwa 15 bis 20 Prozent der betrieblichen
                    Flächen noch als unproduktiver Betrieb-      ---autor---------------------------------------------------
                    sparkplatz dienen? Da wäre es doch ver-      Thomas Frye

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„Dieser Spagat ist schwierig“
Seit gut einem Viertel Jahrhundert hat das Unternehmen Tillmann Profil GmbH seinen Sitz in Sundern, genauer
gesagt im Gewerbegebiet „Zum Dümpel“ und produziert dort rollgeformte Profile. Doch wenn die Geschäftsfüh-
rer Ekkehard Böhm und Holger Voss die gleiche Zeitspanne in die Zukunft schauen, dann stellen sie durchaus die
Frage, wie der Betrieb am bisherigen Standort weiter wachsen soll. „Das Thema Gewerbeflächen“, sagt Ekke-
hard Böhm, „ist wirklich sehr komplex“.

Wenn Ekkehard Böhm und Holger Voss die
Geschichte des Familienunternehmens Re-
vue passieren lassen, dann kommen sie in
den 1990er-Jahren zu der Stelle, an dem
das 1909 gegründete Unternehmen seinen
ursprünglichen Standort in Sundern-Dörn-
holthausen verlassen hat und in das Gewer-
begebiet „Zum Dümpel“ gezogen ist. Doch
bei der Frage, ob ein derartiger Verlage-
rungsschritt in der Zukunft wieder in Frage
komme, sollten sich Wachstumspläne am
aktuellen Standort nicht realisieren lassen,
schütteln beide ihren Kopf. „Das Unterneh-
men Tillmann Profil ist hier verwurzelt.
Die Verbundenheit zur Heimat und die Ver-
pflichtung den Mitarbeitenden gegenüber
ist groß, deshalb ist das für uns nicht vor-
stellbar“, sagt Holger Voss. Und Ekkehard
Böhm ergänzt: „Viele Betriebe bekommen
den Fachkräftemangel bereits zu deutlich
zu spüren. Würden wir unseren Standort
verlassen und das Unternehmen in eine
andere Stadt verlagern, würden wir das zu
große Risiko eingehen, dass nicht alle un-
serer 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
mitkommen können.“
  Also gilt es, am Standort Sundern Lösun-
gen für die Zukunft des Unternehmens zu
finden, das mit seinen Profilen Kunden in
der Automobilbranche, aber auch in den
                                                                                                                 Foto: Tillmann Profil GmbH
Bereichen Fahrzeugbau, Möbel, Erneuer-
bare Energien, Regal- und Lagertechnik so-     Die Tillmann Profil-Geschäftsführer Ekkehard Böhm (li.) und Holger Voss.
wie Maschinenbau beliefert. Aktuell sind
19.000 Quadratmeter der insgesamt 50.000       Jahre reichen. Am aktuellen Standort biete
Quadratmeter Grundstücksfläche bebaut.         sich dann aber keine Fläche mehr für eine
„Und wir haben die Möglichkeit, in die-        weitere Bebauung, sodass man für die Zu-
sem Jahr auf weiteren 5.000 Quadratmetern      kunft auf andere Möglichkeiten in Sundern
eine neue Halle zu bauen und damit unsere      hoffe.
Kapazitäten zu erweitern“, sagt Ekkehard         „Diese Herausforderung teilen wir mit
Böhm. Das, ergänzt Holger Voss, werde          vielen anderen Unternehmen, freie Fläche
auch mit Blick auf die kommenden fünf          ist ein knappes Gut“, sagt Ekkehard Böhm.

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titelthema I gewerbeflächen

            „
           Es ist wichtig,
                                        „Deshalb ist es wichtig, dass sich alle Ak-
                                        teure, also Wirtschaft, Stadt und Politik,
                                        austauschen und gemeinsam neue Mög-
                                        lichkeiten entwickeln. Und das funktioniert
                                        hier in Sundern wirklich sehr gut.“ Wo gibt
                                        es noch freie Flächen? Wie können diese
                                                                                        für eine Ortsumgehung Stemel vorgesehen
                                                                                        ist. Bei derartigen Planungen, bei denen es
                                                                                        auch über lange Zeit keinen erkennbaren
                                                                                        Fortschritt gibt, wäre es nach Ansicht der
                                                                                        Tillmann-Geschäftsführer wünschenswert,
                                                                                        wenn solche Projekte in kürzeren Zeitab-
                                        noch besser genutzt werden? Gibt es künf-       ständen überprüft und gegebenenfalls neu
           dass sich alle               tig Möglichkeiten, freie, aber im Besitz von    gedacht und auch geplant werden können,
                                        Betrieben befindliche Flächen zu nutzen?        ohne dass das Projekt direkt aus dem jewei-
           Akteure austau-              „Es geht nur vorwärts, wenn alle an einem       ligen Planungsverfahren gestrichen wird.
           schen und                    Strang ziehen“, betont Ekkehard Böhm und        „Ich kann mir gut vorstellen, dass es bei
                                        sieht in diesem Zusammenhang auch eine          mitunter 30 oder 40 Jahre alten Planun-
           gemeinsam neue               „Holschuld“ der Wirtschaft, sich an einem       gen heute neue Möglichkeiten gibt, unter-
           Möglichkeiten                solchen Austausch aktiv zu beteiligen.          schiedlichen Anforderungen besser gerecht
                                           An den durchaus komplexen und lang-          zu werden, also Wirtschaft, Verkehrsin-
           entwickeln.                  wierigen Planungsverfahren wird das al-         frastruktur sowie Natur- und Klimaschutz
                                        lerdings kaum etwas ändern. Ein Beispiel:       besser miteinander zu vereinbaren. Davon
           Ekkehard Böhm
                                        Hinter dem Gewerbegebiet „Zum Dümpel“           profitieren alle“, ist der Geschäftsführer
                                        gibt es eine freie Fläche, die seit mehreren    überzeugt, weiß aber auch: „Dieser Spagat
                                        Jahrzehnten im Landesstraßenbedarfsplan         ist schwierig.“                         sil

                                                                               Wirtschaftsprüfung                 Steuerberatung
                                                                               Sanierungsberatung                 Heilberufeberatung

                                                                                        www.dr-rieden.de
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unternehmen & region

                                                                                             Foto: Romolo Tavani – stock.adobe.com

2G-Regel sorgt für Umsatzeinbruch
Die jüngsten Corona-Maßnahmen          aber auch eine große Frustration“,      ter von abgesagten Advents- und
sorgen bei den Unternehmen aus         sagt IHK-Präsident Andreas Rother.      Weihnachtsmärkten einen Eigen-
Einzelhandel, Gastgewerbe, Frei-       „Bei Betrieben mit kleinen Gewinn-      kapitalzuschuss in Höhe von bis zu
zeitwirtschaft und Dienstleistungen    margen reichen schon geringe Um-        50 Prozent. Dafür müssen sie einen
für einen Umsatzeinbruch und ge-       satzrückgänge, um in die roten Zah-     Umsatzeinbruch von mindestens 50
stiegene Kosten. Das ist das Ergeb-    len zu rutschen. Aber erst ab einem     Prozent im Dezember 2021 nach-
nis einer Blitzbefragung der Indust-   Umsatzrückgang von 30 Prozent           weisen.
rie- und Handelskammer Arnsberg.       bekommen die Betriebe Überbrü-            Trotz der Auswirkungen auf Kos-
631 Unternehmen haben an der           ckungshilfen. Dadurch fallen einige     ten und Umsatz erzeugen die Maß-
Befragung vom 6. bis 8. Dezember       durch das Hilfe-Raster und werden       nahmen zur Pandemiebekämpfung
teilgenommen.                          mit ihren Verlusten allein gelassen“,   und Vermeidung eines Lockdowns
  Jedes zweite Unternehmen ver-        erläutert der IHK-Präsident. Zusätz-    ein geteiltes Echo. 30 Prozent be-
zeichnet einen Umsatzeinbruch.         lich sorgen die 2G- und 3G-Kon-         zeichnen die Maßnahmen als
Bei diesen gehen die Umsätze um        trollen nicht nur für einen höheren     „überzogen und bringen nichts“, 36
durchschnittlich 43 Prozent zurück.    Organisationsaufwand, sondern bei       Prozent sagen „gerade richtig“ und
Im Gastgewerbe und der Freizeit-       jedem zweiten Betrieb auch für hö-      34 Prozent sagen sie seien „nicht
branche büßen sogar drei von vier      here Kosten.                            ausreichend und sollten ergänzt
Betrieben Umsatz ein. Hier liegt der      Positiv zu bemerken sei, so Ro-      werden“.
durchschnittliche Rückgang bei 51      ther, dass die Bundesregierung die
Prozent. „Die 2G- und 3G-Maßnah-       Corona-Hilfen für Unternehmen als       ---kontakt-------------------------------------
men treffen erneut jene Branchen       Überbrückungshilfe IV bis Ende          Corona-Finanzhilfen
am härtesten, die schon seit Be-       März 2022 verlängert habe. Auch         André Berude
ginn der Pandemie die Leidtragen-      die Neustarthilfe Plus für Soloselb-    Tel. 02931/878-142
den sind. Neben einer großen Be-       ständige wird fortgeführt. Darü-
reitschaft, bei der Bekämpfung der     ber hinaus erhalten Schausteller,       ---mehr----------------------------------------
Pandemie mitzuwirken, spüren wir       Marktleute und private Veranstal-       www.ihk-arnsberg.de/corona

wirtschaft 01+02/2022                                                                                                                15
unternehmen & region

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Die Preisträger und Laudatoren des Unternehmerpreises Südwestfalen.

Unternehmerpreis Südwestfalen:
Auszeichnungen für Unternehmen
in fünf Kategorien
Rund 200 geladene Gäste haben im November 2021 die Preisverleihung „Unternehmerpreis Südwestfalen“ in
Iserlohn verfolgt. Bei der Preisverleihung, die unter der Schirmherrschaft von Dr. Matthias Heider steht, wurden
Unternehmen, Start-ups und Initiativen in den fünf Kategorien „Unternehmer/in“, „Gründer/in“, „Projekt“, „Ar-
beitgebermarke“ und „Kracher des Jahres“ ausgezeichnet.

In der Kategorie „Projekt“ konnten       ren Mehrwert für das Zusammen-        mit Vorbilder, befand die Jury.
sich Marie Woeste und Lewis Zier-        leben in der Region Südwestfalen        Zum bereits fünften Mal verlie-
ke aus Lüdenscheid durchsetzen.          schaffen. Mit ihrer Idee einer so-    hen wurde der Sonderpreis der
Auf dem Hof Woeste haben sie die         lidarischen Landwirtschaft gehen      Südwestfalen Agentur in der Ka-
Idee der Solidarischen Landwirt-         Marie Woeste und Lewis Zierke         tegorie „Arbeitgebermarke“. Unter
schaft Lüdenscheid e.V. realisiert.      neue Wege und fördern den Ge-         zahlreichen Bewerbungen setzte
Ziel ist es, in dieser Kategorie Un-     danken einer neuen und nachhalti-     sich in diesem Jahr das Unter-
ternehmen oder Menschen auszu-           gen Landwirtschaft. Marie Woeste,     nehmen ahd GmbH & Co. KG aus
zeichnen, die mit ihrer Projektidee      Lewis Zierke und ihre Mitstreiter     Ense durch. Die Jury überzeugte
einen aktiven Mehrwert zur Ent-          der Solidarischen Landwirtschaft      das innovative und konsequente
wicklung des eigenen Unterneh-           Lüdenscheid denken Landwirt-          Arbeitgebermarketing des IT-Un-
mens oder dessen lokalen Umfelds         schaft und Ernährung fair, regional   ternehmens von A bis Z: „Mit der
leisten, oder aber einen besonde-        und umweltbewusst und sind da-        Auszeichnung in der Kategorie Ar-

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beitgebermarke möchten wir das         art des Videos als auch mit ihrem
Unternehmen ahd für sein erfolg-       Produkt, einem neuartigen Gerüs-
reiches Arbeitgebermarketing aus-      tbau-System, überzeugen konnte.
zeichnen“, sagt Maria Arens von          Doris Korthaus aus Balve konnte
der Südwestfalen Agentur. „Die         sich mit ihrem Start-up KD Pum-
Vergabe eines Awards in dieser Ka-     pen GmbH in der Kategorie „Grün-
tegorie ist aber auch wichtig, um      der/in“ gegen die Mit-Nominierten
positive Arbeitgeber-Beispiele aus     Roberto Bianco und Dennis Baltzer
Südwestfalen auf eine Bühne zu         (Better Be Bold, Iserlohn) sowie
heben. Wir möchten die Öffent-         Timo Visestamkul, Charleen Ay-
lichkeit und die Wirtschaft in Süd-    elou und Christos Iordanidis (In-
westfalen für dieses Thema sensi-      nofarming, Siegen) durchsetzen.
bilisieren. In Südwestfalen gibt es    „Ausschlaggebend für den ersten
viele tolle Unternehmen, die auch      Platz für die KD Pumpen GmbH
eine hervorragende Arbeitgeber-        waren die Zukunftsfähigkeit der
marke zu bieten haben.“                Idee, die Relevanz des Produktes
   Zum ersten Mal verliehen wurde      im Hinblick auf Nachhaltigkeit                   Wir bringen
der Preis in der Kategorie „Kra-       und Doris Korthaus als authenti-
cher des Jahres“. Der Preisträger      sche, bodenständige und enthusi-                 Metall in Form
in dieser Kategorie wird von einer     astische Gründerpersönlichkeit“ ,
interdisziplinär besetzten Jury – in   begründete die siebenköpfige Jury            Spiekermann Metallverarbeitung GmbH
Kombination mit einer öffentli-        ihre Wahl. Als Hauptpreis erhält             Oestingstraße 1, 59757 Arnsberg

chen Abstimmung – ermittelt. Die       Doris Korthaus nun ein erstklas-             T: +49 [0] 2932 9780 - 0
                                                                                    F: +49 [0] 2932 9780 -15
Südwestfalen Agentur hat diese In-     siges Mentoren-Programm. Über                E: info@spiekermann-metall.de
itiative ins Leben gerufen, um die     zwölf Monate begleiten fünf Men-             www.spiekermann-metall.de
Innovationskraft der südwestfäli-      toren die Gründerin, um ihr bei
schen Wirtschaft zu präsentieren.      Themen wie Marketing, Vertrieb,
Die Unternehmen hatten die Mög-        Steuern, Personal und allen wei-
                                                                       ANz_Spiekermann-Metall_58x128mm_v02.indd 1       20.01.15   12:34
lichkeit, ein selbst gedrehtes Video   teren unternehmerischen Themen
einzureichen und ihren „Kracher“       zu helfen.
zu präsentieren.                         In der Kategorie „Unternehmer/
   In einem Vorentscheid wurden        in“, der Königsdisziplin beim Un-
die fünf Kreismeister der fünf         ternehmerpreis       Südwestfalen,
südwestfälischen Kreise ermittelt,     konnte sich Christian Schulte vom
beim Unternehmerpreis wurde            Hofladen Sauerland aus Arns-
dann der Gesamtsieger bekannt          berg gegen die harte Konkurrenz
gegeben und geehrt. Die fünf Fina-     durchsetzen. Für die Jury aus-
listen bzw. Kreismeister sind Dan-     schlaggebend waren die über-
go & Dienenthal Maschinenbau           durchschnittliche Entwicklung des
GmbH (für den Kreis Siegen-Witt-       Unternehmens und das Engage-
genstein), Herr Ringoo (für den        ment des Unternehmers für die
Kreis Olpe), die MJ-Gerüst GmbH        Mitarbeiter und sein soziales Um-
(für den Märkischen Kreis), die        feld. Auf Platz 2 konnte sich die
Rembe GmbH (für den Hochsauer-         connecT Systemhaus AG (Siegen)                   www.FoBaTechnik.de
landkreis) sowie die Infineon Tech-    mit ihren Vorständen Jens Dimter
                                                                                           Tel.: 02924 974730
nologies AG (für den Kreis Soest).     und Christian Weiss platzieren.
Gewinner des Abends und damit          Reiner Leber und Martina Vetter
Gesamtsieger für Südwestfalen          von Zon Eichen aus Kreuztal stan-
war die MJ-Gerüst GmbH aus Plet-       den ebenfalls im Finale und konn-          www.FoBaTechnik.de
tenberg, die sowohl mit der Mach-      ten sich auf Rang 3 platzieren.               Tel.: 02924 974730

wirtschaft 01+02/2022
                                                                                                      www.FoBaTechnik.de
                                                                                                                            17
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unternehmen & region

                                                                                                     Foto: META-Regalbau

Das neue Verwaltungsgebäude in Arnsberg.

125 Jahre META Regalbau
Zu seinem 125-jährigen Jubiläum blickt der Arnsberg Lagertechnikexperte META-Regalbau auf eine bewegte
Geschichte des Wandels, geprägt von Unternehmenserweiterung, Umstrukturierungen, neuen Geschäftsfeldern,
Umzügen, Innovationen und Kooperationen.

In der Silvesternacht 1896 unter-          duktsortiment des Unternehmens.      Unternehmen vertreten sind.
schrieben Casper Schnettler und            Sechs Jahre später fokussierte man     Eine zentrale Säule von META
August Linneborn die Gründung              sich auf das Sortiment Stahlregale   ist die stetige Unternehmenser-
des Unternehmens „Schnettler &             und es folgte noch im selben Jahr    weiterung, bereits 1972 wurde die
Co. Nagelfabrik“. Bis zum Jahr             die endgültige Umbenennung in        erste Tochtergesellschaft in Öster-
1963, in dem das erste Stahlregal          META-Regalbau GmbH & Co. KG.         reich gegründet. In den folgenden
im Baukastenprinzip hergestellt            Im Jahr 1986 integrierte Joachim     Jahren folgten Tschechien, Polen,
wurde, waren Stahl-, Schnitt-, Spe-        Loh den Lagertechnikexperten in      England, Rumänien, Amerika, Dä-
zial- und Polsternägel sowie Reiß-         die Joachim-Loh-Unternehmens-        nemark und die Benelux-Staaten.
brettstifte das kontinuierliche Pro-       gruppe, in der viele Marken und      Zuletzt kamen noch zusätzliche
                                                                                Vertriebsbüros in Frankreich, Un-
                                                                                garn, in den baltischen Staaten
                                                                                sowie Süd-Ost-Europa hinzu. In
                                                                                weiteren Ländern hat META feste
                                                                                Vertriebspartner, die die Nähe zum
                                                                                Kunden garantieren. Zudem hat
                                                                                sich das Unternehmen räumlich
                                                                                stetig verändert, wie zum Beispiel
                                                                                durch den endgültigen Umzug zum
                                                                                jetzigen Standort in das Industrie-
                                                                                gebiet Westring (1969), den Neu-
                                                                                bau des Bürokomplexes (bis 2000)
                                                                                oder den Startschuss für das Werk
                                                                                ll (2017) ganz in der Nähe des
                                                                                Hauptsitzes.

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Ein wichtiger Teil in der Unter-                                                                                                      jüngste Kooperation mit einem För-
nehmensgeschichte stellen Pro-                                                                                                          dertechnikspezialisten zeigt, dass
duktinnovationen und die Wei-                                                                                                           diese Ausrichtung für beide Seiten
terentwicklung der bestehenden                                                                                                          Erfolg sichert und Marktpotenziale
Lagerlösungen dar. Ein Beispiel                                                                                                         eröffnet.
ist das neue Regalsystem META                                                                                                             In zwei Chroniken (zum 125.
MULTIFLOOR, welches als Baukas-                                                                                                         und zum 100. Jubiläum) hat das
ten-System konstruktiv höchst fle-                                                                                                      Unternehmen den stetigen Wandel
xibel in der Anwendung ist und so                                                                                                       festgehalten, dem META-Regalbau
die kundenspezifische Anpassung                                                                                                         über all die Jahre ausgesetzt war.
vereinfacht – auch gegebenenfalls                                                                                                       Die Entwicklungen zeigten aber
an statische Erfordernisse.                                                                                                             auch die Innovationskraft und das
  Vom einzelnen Regal für Indus-                                                                                                        Qualitätsbewusstsein, denn ohne
trie- oder Handwerkskunden, ver-                                                                                                        diese wäre eine 125-jährige Firmen-
kauft über feste Fachhandelspart-                                                                                                       geschichte nicht möglich gewesen,
ner, bis hin zum Projektgeschäft für                                                                              Foto: META-Regalbau   heißt es zum Jubiläum aus dem
große und mehrgeschossigen Rega-                                                          Das Fabrikgebäude der Metall-Industrie        Unternehmen. Bereits zweimal war
lanlagen hat sich MGTA auf einen                                                          GmbH 1919.                                    eine Jubiläumsfeier geplant, jedoch
breiten Branchenmix ausgerichtet.                                                                                                       angesichts der Coronazahlen ver-
Über das eigene Produktsortiment                                                          wichtiger Baustein für die künfti-            schoben worden. Gefeiert werden
hinaus sind Kooperationen ein                                                             ge Unternehmensentwicklung. Die               soll das Jubiläum nun 2022.

                                                                STANDORTVORTEIL
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wirtschaft 01+02/2022                                                                                                                                                       19
unternehmen & region

Wagyu Sauerland gewinnt Fleisch Contest
Beim „Wagyu Fleisch Contest 2021“
haben sich die Unternehmer Katrin
Schütz und Christoph Willeke aus
Arnsberg mit ihrem Fleisch gegen
17 Wagyu-Züchter durchgesetzt und
Platz 1 belegt. Damit ist ihr Fleisch
das beste Wagyu-Fleisch Deutsch-
lands.
  Die Jury wählte in der Blindver-
kostung unter 18 Proben das Fleisch
von Wagyu Sauerland auf Platz 1.
Die Präsentation und Zubereitung
der Fleischstücke fanden unter
standardisierten Bedingungen statt.
Nicht nur bei der Marmorierung
erzielte Wagyu Sauerland Höchst-
punkte, vor allem beim Geschmack
überzeugte das Fleisch der Züchter                                                                                           Foto: Wagyu Sauerland

aus Arnsberg. Die Züchter beschrei-               Katrin Schütz und Christoph Willeke haben den „Wagyu Fleisch Contest 2021“ ge-
ben ihr Erfolgsrezept mit: „Respekt,              wonnen.
Fürsorge und bestes Futter. Unsere
Wiesen sind voll von frischen Grä-                ke. Kunden kommen nicht nur aus                 Dank gilt dabei unseren Kunden,
sern und Kräutern. Die dreijährige                dem Sauerland, sondern auch aus                 die von Anfang an unsere besonde-
Haltung auf den sauerländer Weiden                dem Köln-Düsseldorfer-Raum zum                  re Qualität zu schätzen wussten“,
bei höchstem Tierwohl erschafft den               wöchentlichen Hofverkauf. Andere                so Katrin Schütz. Und Christoph
ultimativen Wow-Faktor“.                          kaufen über den Online-Shop: „Wir               Willeke ergänzt: „Die Auszeich-
  Die beiden Züchter konzentrieren                versenden innerhalb von 24 Stun-                nung ist für uns schlicht gigan-
die gesamte Wertschöpfungskette                   den – deutschlandweit, aber auch                tisch. Den Wagyu Fleisch Contest
auf ihrem Hof: von der Aufzucht,                  in Nachbarländer wie Österreich                 zu gewinnen, ehrt uns und ist eine
über die Mast bis zur Vermarktung                 oder die Schweiz“, erklärt Katrin               einzigartige Belohnung unserer Ar-
„From Nose to Tail“. Rund 80 Tie-                 Schütz.                                         beit“. Anfang des Jahres wurde das
re grasen derzeit auf den Wiesen.                   „Wir fühlen uns sehr geehrt,                  Unternehmerpaar bereits mit dem
„Die Nachfrage nach unserem Wa-                   dass unser Wagyu-Fleisch mit die-               europäischen Newbie Award und
gyu-Fleisch war von Anfang an                     ser Auszeichnung deutschlandweit                dem Unternehmerinnenbrief NRW
groß“, bestätigt Christoph Wille-                 Anerkennung findet. Unser größter               ausgezeichnet.

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20                                                                                                                          wirtschaft 01+02/2022
Hochsauerlandkreis wird RWP-Fördergebiet
Das Regionale Wirtschaftsförde-           Die Neuabgrenzung der Förder-           ßerhalb eines Radius von 50 km um
rungsprogramm (RWP) fördert aus         gebiete war aus beihilferechtlichen       den Investitionsstandort) anwend-
Mitteln der Bund-Länder-Gemein-         Gründen erforderlich und steht noch       bar. Außerdem gilt eine Reihe wei-
schaftsaufgabe sowie des Europäi-       unter dem Vorbehalt der EU-Kom-           terer Beschränkungen beim Zugang.
schen Fonds für Regionale Entwick-      mission. „Schon jetzt sollten Unter-      Beantragung und Förderung mit dem
lung (EFRE) Investitionsvorhaben        nehmen mit Investitionsvorhaben           RWP laufen – im Gegensatz zu vielen
der gewerblichen Wirtschaft ein-        prüfen, ob sie die Fördervorausset-       anderen Förderinstrumenten – nicht
schließlich des Tourismusgewerbes       zungen erfüllen“, empfiehlt Michael       im Hausbankverfahren. Stattdes-
sowie nicht-investive Maßnahmen.        Rammrath. „Dabei unterstützen wir         sen sind die Anträge direkt bei der
„Seit diesem Januar ist der Hoch-       sie gerne.“                               NRW.BANK zu platzieren. Michael
sauerlandkreis     RWP-Fördergebiet       Der Umfang der Förderung ist ab-        Rammrath empfiehlt, die gebündelte
und dort ansässige Unternehmen          hängig von der Art des Vorhabens          Beratungskompetenz der Landesför-
können Investitionszuschüsse zum        und der Größe des Unternehmens.           derbank und der IHK zu nutzen, da
Beispiel für die Errichtung oder Er-    Die konkreten Fördersätze können          viele Details zu beachten sind.
weiterung von Betriebsstätten erhal-    der Richtlinie des Landes NRW ent-
ten, wenn sie dadurch gleichzeitig      nommen werden. Nach aktuellem             ---kontakt-------------------------------------
neue Arbeitsplätze schaffen,“ erklärt   Stand ist das Programm nur für Un-        Michael Rammrath
Michael Rammrath, Förderberater         ternehmen aus Branchen mit über-          Tel. 02931/878-172
der IHK Arnsberg.                       wiegend überregionalem Absatz (au-        rammrath@arnsberg.ihk.de

Ewers Strümpfe erhält Ehrenplakette
Ewers Strümpfe aus Medebach hat
bereits 2018 die Auszeichnung als
„Preisträger“ im Wettbewerb um
den „Großen Preis des Mittelstan-
des“ erhalten. Im Rahmen der Bun-
desgala in Dresden wurde das Un-
ternehmen als eines von insgesamt
acht aus Deutschland mit der „Eh-
renplakette 2021“ ausgezeichnet.
Diese ehrt die Unternehmensent-
wicklung der vergangenen Jahre.
  Insgesamt 4.674 kleine und mitt-
lere Unternehmen sowie wirt-
schaftsfreundliche Kommunen und
Banken waren 2021 nominiert. Acht
Preisträger der Vorjahre haben die                                                                                Foto: Boris Löffert
Ehrenplakette für mehrjährige über-
                                        Geschäftsführender Gesellschafter Michael Papenheim mit seiner Frau Birgit Papen-
zeugende Leistungen auf Bundese-
                                        heim und Gesellschafter Kay Stiefermann mit Jennifer Stiefermann nahmen die Aus-
bene erhalten. Sowohl die Gesam-        zeichnung in Dresden entgegen.
tentwicklung des Unternehmens als
auch soziales Engagement sowie          zu den bewerteten Kriterien.              von hochwertigen Baby- und Kin-
Service und Kundennähe gehören            Ewers hat sich auf die Herstellung      derstrümpfen spezialisiert und ver-

wirtschaft 01+02/2022                                                                                                               21
unternehmen & region

treibt zunehmend auch Strumpfmo-            jeweils über 20 Prozent wachsen.             worauf wir stolz sein können“, so
den für Damen und Herren sowie              Ewers ist neben dem stationären              Michael Papenheim (geschäftsfüh-
für Sport und Freizeit. Insbesondere        Handel frühzeitig in verschiedenen           render Gesellschafter) und Kay Stie-
der Fokus auf hohe Qualitätsstan-           Online-Märkten aktiv geworden.               fermann (Gesellschafter). „Wir dan-
dards mit dem Gütesiegel „Made                Um die Produktionsstätte Breitex           ken besonders unseren Teams in
in Germany“ sowie die GOTS-Zer-             nahe Chemnitz mit Blick auf das              Medebach und Dittersdorf, welche
tifizierung und die damit einher-           zukünftig sehr dynamische Wachs-             maßgeblich zu diesem Erfolg bei-
gehende nachhaltige Ausrichtung             tum auszubauen, wird dort zurzeit            tragen.“ Die „Ehrenplakette 2021“
des Unternehmens wurden von der             erheblich investiert. „Nach einigen          würdige diese bisherigen herausra-
Jury hervorgehoben. Sowohl Ewers            herausfordernden Jahren der Un-              genden Leistungen und sei zugleich
als auch die Tochterfirma Breitex           ternehmensgeschichte gewinnt die             Motivation für die nun kommenden
konnten trotz der Pandemie 2020             Marke nun zunehmend an Stärke,               Jahre.

MEISTERWERKE gewinnen
den Großen Preis des Mittelstandes
Die MeisterWerke Schulte GmbH ist           Saarland, Schleswig-Holstein/Ham-            und Zukunftsorientierung, nicht nur
mit dem „Großen Preis des Mittel-           burg, Sachsen-Anhalt und Mecklen-            für das Unternehmen, sondern für
standes“ ausgezeichnet worden. Der          burg-Vorpommern überreichten die             die Gesellschaft, im Vordergrund.“
Preis wurde im Herbst 2021 im Rah-          Vorstände der Oskar-Patzelt-Stiftung,        Die MeisterWerke GmbH waren
men einer Gala in Düsseldorf verlie-        Dr. Helfried Schmidt und Petra Trö-          durch die Kreisgeschäftsstelle Pa-
hen, an der auch NRW-Wirtschafts-           ger, die begehrte „Preisträgerstatue“.       derborn-West/Hochsauerland/Wal-
minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart         Petra Tröger unterstrich: „In diesem         deck-Frankenberg/Soest des Bun-
teilnahm.                                   Wettbewerb stehen die ganzheitliche          desverbands der mittelständischen
  An 13 Unternehmen der sechs               Bewertung eines Unternehmens, die            Wirtschaft nominiert worden. In
Wettbewerbsregionen           Nord-         betriebswirtschaftlichen Ergebnisse          der Laudatio wurden unter anderem
rhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz/           insgesamt sowie die Nachhaltigkeit           die Fokussierung der MeisterWerke
                                                                                         GmbH auf Nachhaltigkeit und Inno-
                                                                                         vation, die Fachhandelsorientierung
                                                                                         sowie die Verdienste um die Regi-
                                                                                         on betont. Geschäftsführer Ludger
                                                                                         Schindler, der den Preis in Düsseldorf
                                                                                         persönlich entgegennahm, erklärt:
                                                                                         „Wir freuen uns sehr über diese
                                                                                         Auszeichnung und die damit ver-
                                                                                         bundene Wertschätzung unserer Be-
                                                                                         deutung als mittelständisches Unter-
                                                                                         nehmen für unsere Mitarbeiterinnen
                                                                                         und Mitarbeiter und unser Umfeld.
                                                                                         Der Preis ist eine Anerkennung für
                                                                                         unsere gesamte Mannschaft, die die
                                                                    Foto: MeisterWerke
                                                                                         schwierigen Monate der Pandemie
                                                                                         diszipliniert und mit viel Gemeinsinn
Die Geschäftsführer Johannes Schulte, Ludger Schindler und Guido Schulte (von links)     durchgestanden hat. Darauf können
sind stolz auf die Auszeichnung und ihr gesamtes Team.                                   wir alle gemeinsam stolz sein.“

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