Wirtschaft - Startercenter Hellweg-Hochsauerland
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wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 21 - Der Hochsauerlandkreis wird RWP-Fördergebiet 32 - Sechs Azubis gehören zu den besten in NRW JANUAR/FEBRUAR 2022 www.ihk-arnsberg.de Entwicklung von Gewerbeflächen 01+02/2022 Foto: DifferR - stock.Adobe.com
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editorial Liebe Leserinnen und Leser, das neue Jahr startet, die Heraus- dass sich das Bekenntnis zu mehr forderungen bleiben. Noch immer Digitalisierung wie ein roter Faden beherrscht die Pandemie das täg- durch das Vertragswerk zieht. Auch „ liche Leben und viele von Ihnen die angekündigte Förderung privater müssen weiter mit extrem widrigen Innovationen und schnellere Geneh- Rahmenbedingungen fertig werden. migungs- und Planungsverfahren Bei einer Blitzumfrage im Dezember finden unsere volle Zustimmung. sagten zwei Drittel der Unterneh- Beim Klimaschutz steht die Wirt- men in Handel, Gastgewerbe, Frei- schaft als Partner bereit. Nachhaltig- zeitwirtschaft und haushaltsnahen keit, Wachstum und die Sicherung Dienstleistungen, dass die jüngsten von Arbeitsplätzen schließen einan- Digitalisierung, 2G-Regelungen Umsatzeinbußen, der nicht aus. Wir hoffen, dass den Nachhaltigkeit und Kostensteigerungen oder weitere Unternehmen die entsprechenden negative Effekte nach sich ziehen. Handlungsspielräume eingeräumt Klimaneutralität, Corona darf aber nicht das beherr- werden und weniger mit Verboten Fachkräftemangel schende Thema bleiben. Digitali- und Restriktionen Politik gemacht sierung, Nachhaltigkeit und Klima- wird. Denn bei all dem müssen wir – die Herausfor- neutralität, Fachkräftemangel – die immer auch die internationale Wett- Herausforderungen, vor denen wir bewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft derungen sind abseits der Pandemiebekämpfung im Auge behalten. immens. stehen, sind immens. Nach der Wahl ist vor der Wahl. Im Wir sind sehr gespannt auf den Mai steht die Landtagswahl an. Die Start der neuen Regierung. Das Ko- IHKs in Nordrhein-Westfalen haben alitionspapier verspricht viel Gutes dazu einen Forderungskatalog an die und viel gut Gemeintes. Doch was Landespolitik verfasst. Denn auch in wird daraus zu realer Politik und NRW gibt es große Herausforderun- vor allem, wie wird es finanziert gen jenseits der Fragestellungen um ohne Steuererhöhungen und bei 2G und Impfstatus. Einhaltung der Schuldenbremse? Wir wünschen Ihnen und Ihren Diese Frage beantwortet der Vertrag Familien ein gutes, erfolgreiches und nicht. Wir freuen uns aber darüber, gesundes Jahr 2022. Andreas Rother Alexander Hennecke IHK-Präsident Stellv. Hauptgeschäftsführer wirtschaft 01+02/2022 1
I N H A LT titelthema I gewerbeflächen Neue Gewerbe- 4 Gefragtes Gut: Gewerbeflächen gebiete zu ent- 6 Wirtschaft braucht Fläche wickeln, wird 8 Gewerbeflächenkonzept HSK/Soest: Die zunehmend zur Verteilung des Mangels Herausforderung. 10 Langfristige Vorsorge treffen 11 Arbeiten zwischen Bienen und Blumen Seite 4 13 „Dieser Spagat ist schwierig“ Foto: Roman_23203 - stock.Adobe.com unternehmen & region 15 2G-Regel sorgt für Umsatzeinbruch 16 Unternehmerpreis Südwestfalen: Auszeichnungen für Unternehmen in fünf Kategorien 18 125 Jahre META Regalbau 20 Wagyu Sauerland gewinnt Wagyu Fleisch Contest 2021 21 Hochsauerlandkreis wird RWP-Fördergebiet 21 Ewers Strümpfe erhält Ehrenplakette 22 MEISTERWERKE gewinnen den Großen Preis des Mittelstandes 23 25 Jahre Reisebüro Fun4You Foto: RioPatuca Images – stock.adobe.com Der Ausbau des schnellen Internets ist eine wichtige Forde- politik rung der Unternehmen an die Politik. Das hat eine IHK-Um- 24 Wie die europäische Klimapolitik die Wirtschaft umwälzt 27 IHK-Umfrage: Unternehmen fordern mehr schnelles frage ergeben. Seite 27 Internet 30 Forschungszulage: Erste Erfahrungen mit dem steuerlichen Förderinstrument 31 Aus Berlin und Brüssel news & service 32 „Praktisch unschlagbar“: 6 Azubis gehören zu den besten in NRW 34 Vollversammlung beschließt Forderungen für die Landtagswahl 36 Ausbildungsmarkt-Bilanz: Duale Ausbildung Foto: Nowaczyk/IHK Nord Westfalen bietet auch in der Pandemie viel Potenzial „Praktisch unschlagbar“: Sechs Azubis aus der Region Hell- 37 Südwestfalenaward: Die IHKs zeichnen die besten Webseiten aus weg-Sauerland gehören zu den besten in NRW. Seite 32 38 Eintragungspflicht für alle Gesellschaften im Transparenzregister 40 Ernst-Schneider-Preis 2021 vergeben 41 Anmeldeschluss / maßgebende Termine für die Abschlussprüfungen 41 Neue Zahlen und Daten: IHKtransparent aktualisiert 42 Auf dem Weg zur modernen Fremdsprache 43 Handelsvertreterforum: Vertrieb in Zeiten der Pandemie 44 Neue Rechte, neue Pflichten: Was Unternehmen jetzt beachten müssen 46 Bekanntmachungen 59 Arbeitsjubilare 60 IHK-Börsen Foto: Carsten Schmale rubriken Die IHKs in Arnsberg, Hagen und Siegen haben die besten 1 Editorial Internetseiten aus der Region mit dem Südwestfalenaward 72 Im nächsten Heft/Impressum ausgezeichnet. Seite 37 2 wirtschaft 01+02/2022
GemeinsamZukunftBilden BERUFLICH E BILDUNG LOHNT SIC PACK’S A H N! MEINE ZUKUNFT POWERED BY AUSBILDUNG WEITERBILDUNG HÖHERE BERUFSBILDUNG Eine Initiative der: der DIHK-Bildungs-gGmbH wirtschaft 01+02/2022 3
titelthema I gewerbeflächen Gefragtes Gut: Gewerbeflächen Gut erschlossene Gewerbeflächen sind grundlegende Vorausset- zung für die Wirtschaft. Doch gleichzeitig sind eben diese Flächen knapp. Was die Unternehmen brauchen, welche Entwicklungsper- spektiven das Gewerbeflächenkonzept HSK/Soest bietet und wie ein Gewerbegebiet der Zukunft aussehen kann, wird in den folgen- den Berichten genauer analysiert. Fest steht: Mit den vorhandenen Flächen muss sorgsam umgegangen werden. 4 Foto: Roman_23203 - stock.Adobe.com wirtschaft 01+02/2022
titelthema I gewerbeflächen Foto: Lehde GmbH Das Unternehmen Kuchenmeister in Soest. Wirtschaft braucht Fläche Eine starke und robuste Wirtschaftsregion fällt nicht vom Himmel. Sie braucht engagierte Unternehmer und die notwendigen Rahmenbedingungen. Derzeit bestimmen Rohstoffknappheit, energetische Versorgung und der Fachkräftemangel die Diskussion. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden: Ohne ausreichende und gut erschlossene Gewerbeflächen sind Expansionen und Neuansiedlungen undenkbar. Doch qualitativ hochwertige Industrie- und auch nur eine Erweiterungsfläche gibt es Gewerbeflächen werden immer knapper. folgenden Voraussetzungen: Der Planungs- Dabei sind es längst nicht nur die Ballungs- wille der Kommune, die Lösung planeri- räume, die von diesem Flächenmangel scher Konflikte und der objektive Nachweis betroffen sind. Gerade die Regionen mit des tatsächlichen Flächenbedarfs und nicht vorwiegend ländlicher Raumstruktur be- zuletzt auch die Verkaufsbereitschaft der Ei- klagen eine wachsende Flächenknappheit. gentümer. Fläche ist Mit ihrer typischerweise hohen Industrie- dichte haben sie einen tendenziell höheren Bedarfsplanung schränkt nicht beliebig Bedarf je Arbeitsplatz als die eher dienst- kommunalen Spielraum ein vermehrbar. leistungsgeprägten Großstädte. Eine vor- ausschauende Industrieflächenplanung ist Die Umwandlung einer landwirtschaftli- daher gerade für starke Industrieregionen chen Fläche in ein Industriegebiet kann wie Südwestfalen essenziell und entschei- im Regelfall von der planenden Kommune det über die Entwicklungsperspektiven der nicht autonom verfolgt werden. Änderun- regionalen Wirtschaft. gen der Flächennutzungspläne bedürfen Es liegt in der Natur der Sache, dass Flä- der Abstimmung mit den Zielen der Landes- che nicht beliebig vermehrbar und auch und Regionalplanung, konkret festgelegt im nicht jede Fläche in gleicher Qualität geeig- Landesentwicklungsplan und in den Regi- net ist. Für ein neues Gewerbegebiet oder onalplänen der Bezirksregierungen. Dort 6 wirtschaft 01+02/2022
werden enge Maßstäbe an die Umwandlung Landwirtschaft bisherigen Freiraums angelegt, an denen die oder Industrie Städte und Gemeinden immer weniger vor- beikommen. Keine räumlich isolierte Lage, Hat eine künftige Gewerbefläche alle planeri- die Zuordnung zu einem Siedlungsschwer- schen Hürden überwunden, muss auch der punkt und ein nachgewiesener Bedarf für Grunderwerb klappen. „Planung ist grund- einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren das sätzlich eigentumsunabhängig“ – heißt der sind die wesentlichen Vorgaben. Aber wie Grundsatz des Regionalplaners. So kommt kann eine Gemeinde vorausschauend pla- es mitunter vor, dass Gewerbeflächen auf nen, wenn sie selbstverständlich heute noch dem Papier existieren, tatsächlich aber nicht nicht bemessen kann, wer z. B. in welchem realisiert werden können. Denn fast immer Umfang in fünf Jahren Erweiterungsflächen geht es um landwirtschaftliche Flächen, die benötigt? Hilfsweise müssen dazu theore- bei den Landwirten mindestens ebenso be- tische Berechnungsmodelle der Regional- gehrt sind, wie in der Wirtschaft. Weil die planung herhalten: Ein per Modell aus der Preise für bestimmte agrarische Rohstoffe Wirtschaftsstruktur errechneter Flächen- und Produkte spürbar steigen, lockt auch bedarf (GIFPRO) in Kombination mit einer die Aussicht auf lukrative Flächenverkäufe Hochrechnung der tatsächlich in Anspruch immer weniger. Das gilt erst recht für die Foto: Wrona/IHK genommenen Fläche aus der Vergangenheit. ökologischen Ausgleichsflächen, die zur Der Systemfehler liegt dabei auf der Hand, Kompensation eines Industriegebietes oder DasFoto: knappe Wolfgang Detemple wenn auf diese Weise ein mancherorts vor- eines Infrastrukturprojektes benötigt wer- Gut Fläche handenes Flächenproblem aus der Vergan- den. Auch dabei stellen wieder landwirt- genheit in die Zukunft fortgeschrieben wird. schaftliche Flächen das Gros der „Verfü- verlangt einen gungsmasse“. Flächenkonkurrenz nimmt zu Politik, Planungsträger und Wirtschafts- sorgsamen verbände sind sich darin einig, dass es in Umgang. Unabhängig von einem Bedarfsnachweis der Zukunft angesichts der beschriebenen wird es auch immer schwieriger, potenziell Restriktionen zunehmend schwerer wird, geeignete Flächen überhaupt zu identifi- überhaupt noch neue Gewerbeflächen zu zieren. Denn die Konkurrenz durch sensib- entwickeln. Ein Ende der sprichwörtlichen le Nachbarschaften oder den Naturschutz Fahnenstange ist absehbar. Regionale Koope- nimmt stetig zu. Immer größer wird der An- rationen der Städte sind künftig unverzicht- teil der Flächen, die durch das planerische bar, ebenso die Reservierung der wenigen Prüfraster fallen. Beispiel Naturschutz: Im noch realisierbaren Flächen für emissions- gesamten Bezirk der IHK Arnsberg liegt der und verkehrsträchtige Betriebstypen. „Das Anteil der Europäischen Naturschutzgebiete knappe Gut Fläche verlangt einen sorgsa- (Natura 2000) bereits bei mehr als 40 Pro- men Umgang“, schrieben die IHK Arnsberg zent der Gesamtfläche. Zählt man weitere und die Handwerkskammern Arnsberg und Landschafts- und Naturschutzgebiete dazu Dortmund in einer gemeinsamen Stellung- und berücksichtigt den Natura-2000-Um- nahme an die Bezirksregierung Südwestfa- gebungsschutz, steht bereits mehr als 50 len. Sie fordern darin, diese Flächen aus- Prozent der Fläche beider Landkreise nicht schließlich für die passenden Nutzungen zu mehr als Dispositionsmasse zur Verfügung. reservieren und weniger emissionsträchtige Siedlungsbereiche und deren Abstände, Betriebe (Dienstleistungen, Lagerung mit ge- Windparks, Rohstofflagerstätten, Trinkwas- ringer Umschlagshäufigkeit) wohnsiedlungs- serschutzgebiete, Wälder und Erholungsbe- näheren Standorten zuzuweisen. reiche schränken den Suchraum weiter ein – ganz zu schweigen von topografisch unge- ---autor--------------------------------------------------- eigneten oder verkehrlich nicht erschließba- Thomas Frye ren Flächen. IHK-Geschäftsbereichsleiter Standort wirtschaft 01+02/2022 7
titelthema I gewerbeflächen Foto: Borbet GmbH Der Automobil-Zulieferer Borbet in Hallenberg-Hesborn. Foto: Borbet GmbH Gewerbeflächenkonzept HSK/Soest: Die Verteilung des Mangels Die räumliche Ausdehnung der Wirtschaft wird sich künftig auf einige Standorte in der Region konzentrieren müssen. Lippetal, Soest und Brilon könnten ansiedlungs- oder erweiterungswilligen Unternehmen Industrieflä- chen anbieten, während viele Gemeinden vor allem im Hochsauerland das Nachsehen haben. Verkehrsgünstige Lage, geringe Umweltein- Ein „informelles Gewerbe- und Industrie- griffe und ebenes Gelände: An der A 2-An- flächen-Konzept“, das die Regionalplanung schlussstelle Lippetal und im Soester Osten der Bezirksregierung unter Mitwirkung der an der B 229 werden in den kommenden Kommunen und mit fachlichem Input durch Informelles Jahren großflächige Industriegebiete in at- die IHK und die Handwerkskammern er- Gewerbe- und traktiver Lage entstehen. Dazu hat die Regio- arbeitet hat, zeigt das Dilemma. Das 150 nalplanung zuletzt die notwendigen Voraus- Seiten starke Werk hat zwar keine eigene Industrieflächen- setzungen geschaffen. Zusammen umfassen Rechtswirksamkeit, wird aber bei allen Neu- diese beiden „Gewerbe- und Industriean- planungen von raumordnerischer Relevanz Konzept siedlungsbereiche“ eine Fläche von knapp nun als Beurteilungsmaßstab herangezogen. 80 Hektar. Auch ein Teil der Briloner Hoch- 172 Verlagerungs- oder Neuansiedlungsab- ebene, der schon in der Vergangenheit für sichten, vor allem aber Erweiterungsvorha- großflächige Industrieansiedlungen vorge- ben möglichst am derzeitigen Standort wa- halten wurde, dürfte in nächster Zeit für den ren den 26 Kommunen zum Start-Zeitpunkt Markt entwickelt werden. Während also dort des Konzeptentwurfs am Jahresanfang 2019 die Weichen für eine räumliche Zukunftsent- bekannt. Das entsprach einem Flächenbe- wicklung gestellt sind, müssen sich andere darf von etwa 215 Hektar. Dem standen Standorte nach der Decke strecken. bekannte Nutzungsaufgaben von rund 125 8 wirtschaft 01+02/2022
Hektar gegenüber. einem Abgleich mit deren Planungen wur- Um die erkannten Bedarfe planerisch ab- de ihre weitgehende Eignung in Form von zubilden, wurde die Gesamtregion in einem Steckbriefen festgehalten. Würden diese mehrstufigen Verfahren betrachtet. Natur- zeitgleich durch Regional- und Kommunal- schutzgebiete unterschiedlichster Katego- planung aktiviert, stünde für die gesamte rie, Wasserschutzgebiete und Überschwem- Region ein Flächenpotenzial von immerhin mungsbereiche, hochwertige Waldflächen, 500 Hektar zur Verfügung, aus dem künftig Kurgebiete und Windkraft-Konzentrations- neue Gewerbeflächen bedarfsgerecht entwi- zonen wurden zunächst von der weiteren ckelt werden könnten. Betrachtung ebenso ausgeschlossen, wie So weit, so gut, könnte man meinen. Doch tatsächlich vorhandene Siedlungs- und Ver- die Krux steckt in der räumlichen Vertei- kehrsflächen. Rund 50 Prozent der Gesamt- lung der Potenzialflächen: Denn während fläche fielen damit bereits durch das Raster. entlang der Hellweg-Achse noch einige al- Die verbleibenden Flächen wurden hinsicht- ternative Entwicklungsperspektiven auf- lich weiterer Nutzungskonflikte (Wald, Bio- gezeigt werden können, wird es vor allem tope, Erholungsgebiete, hochwertige Böden entlang der Ruhr und ihrer Seitentäler, wo u. a.) und deren Intensität untersucht und Siedlungen, Verkehrswege, Überschwem- bewertet. Nach Ausschluss weiterer Gebie- mungsbereiche und Naturschutz aufeinan- te von höherer Konfliktdichte blieben so 80 dertreffen, wortwörtlich „eng“. In Arnsberg über die Region verteilte Potenzialflächen etwa, der größten Industriestadt des gesam- Entwicklungs- übrig. Eine Einzelfallbewertung nach lan- ten IHK-Bezirks, stehen gerade einmal zwei perspektiven desplanerischen Grundsätzen führte zur Hektar Erweiterungsflächen bereit. In den weiteren Reduzierung auf 32 gut geeignete Ortsteilen in Oeventrop und Bruchhausen bestehenFoto:entlang Wrona/IHK Gewerbeflächen. In einem fachlichen Aus- sind weitere Flächenpotenziale nur als „be- der Hellweg-Achse – tausch mit den Städten und Gemeinden und dingt geeignet“ eingestuft. Auch in Sundern, entlang der Ruhr wird es hingegen eng. Man sieht rot: Nur die weißen Flächen kommen noch für eine Gewerbeflächen- entwicklung in Frage (Grafik: Bezirksregierung Arnsberg) wirtschaft 01+02/2022 9
titelthema I gewerbeflächen Schmallenberg, Olsberg und Hallenberg be- fristige Optionen an. Die Briloner Planungen reitet die Entwicklung neuer Gewerbeflä- sollen auch dazu dienen, den in den Nach- chen Kopfzerbrechen. „Nichts geht mehr“ barkommunen nicht realisierbaren Bedarf heißt es hingegen in Bestwig, Medebach und abzudecken. Winterberg. Der Verweis von ansiedlungswilligen Un- „Um auch zukünftig Perspektiven für eine ternehmen auf Standorte in der Nachbarge- industrielle Entwicklung zu eröffnen, be- meinde trifft allerdings auch auf deutlichen Interkommunale steht zunehmend das Erfordernis einer inter- Widerspruch. „Erzählen Sie einem Win- Zusammenarbeit kommunalen Zusammenarbeit“, folgert die terberger Unternehmer doch mal, er solle Bezirksregierung Arnsberg aus der Analyse. sein Firmengebäude in Brilon bauen. Das gewinnt In erster Linie geht es dabei um den östli- ist in mehrerlei Hinsicht inakzeptabel, z.B. chen Hochsauerlandkreis, dessen Flächen- ist die Entfernung viel zu groß“, befindet zunehmend an potenziale eben auf der schon erwähnten Winterbergs Wirtschaftsförderer Winfried Bedeutung. Briloner Hochebene liegen. 72 Hektar Fläche Borgmann. Die Stadt müsse die Chance der sind hier im Nordosten der Kernstadt als Weiterentwicklung auf eigenem Territorium „grundsätzlich geeignet“ identifiziert wor- haben, um ihre stark vom Tourismus ab- den. Bis 2017 war dieser Bereich von der hängige Wirtschaftsstruktur breiter aufzu- NRW-Landesplanung für flächenintensive stellen. Großvorhaben reserviert worden. Weitere 80 Hektar schließen sich hier und weitere 50 ---autor--------------------------------------------------- Hektar östlich der Egger-Werke als länger- Thomas Frye Langfristige Vorsorge treffen Kommentar von Thomas Frye Weitgehend konfliktfreie Flächen für die Werl, Ense, Meschede oder Brilon, die über gewerblich-industrielle Entwicklung zu mehr Gewerbefläche verfügten als andere, identifizieren und letztendlich auch markt- manchen Unternehmen aus Nachbarge- reif zu entwickeln, wird mehr und mehr meinden eine neue Heimat geboten. Das zu einer unlösbaren Aufgabe. Dabei hängt war eher ungeplant und hat gleichwohl das Wohl und Wehe unserer industriestar- Unternehmen und Mitarbeiter in der Re- ken Region auch von räumlichen Entwick- gion gehalten. Die bisherige Standortge- lungsperspektiven ab. meinde hatte allerdings wenig davon. Vorausschauende Flächenplanung darf Schon in den 1990er Jahren gab es erste deshalb nicht nur den Bedarf für die nächs- Versuche interkommunaler Gewerbestand- ten 10 bis 15 Jahre in den Blick nehmen. orte, die meist aufgrund lokaler Befind- Sie muss auch Vorsorge für die weitere lichkeiten allesamt scheiterten. Nun ist die Zukunft treffen. Denn allen Beteuerungen Zeit endgültig reif, interkommunale Flä- zum Trotz wird das Netz der Restriktionen chenplanung systematisch anzugehen und eher engere als weitere Maschen bekom- dafür zu sorgen, dass Lasten wie Verkehr men. Die letzten Potenzialflächen, die es und Lärm und Früchte wie die Gewerbe- nur noch an wenigen zentralen Standorten steuer gerecht verteilt werden. Wir brau- geben wird, müssen vor endgültiger Ver- chen für die Zukunft attraktive Gewer- planung geschützt werden. bestandorte in guter verkehrsräumlicher Weil die Städte der Region aber sehr un- Lage, mit Digitalanbindung und flexiblem terschiedliche Ausgangslagen haben, führt Nutzungsgrad. Mit Arrondierungen nach am Denken über die eigenen Stadtgren- dem Prinzip „einen Hektar hier und einen zen hinaus kein Weg vorbei. Schon in der Hektar dort“ kommen wir absehbar nicht Vergangenheit haben einige Standorte wie mehr weiter. 10 wirtschaft 01+02/2022
Foto: Wrona/IHK Foto: Ampezzan/IHK Foto: malp – stock.adobe.com Arbeiten zwischen Bienen und Blumen Wer in einigen Jahren durch das neu entstehende Industriegebiet im Soester Osten fährt, dem könnte sich ein ungewohntes Bild bieten. Statt versiegelter Mitarbeiter-Parkplätze suchen Bienen auf der Blumenwiese vor den Büroeingängen ihren Nektar in der warmen Sonne, deren Energie von Photovoltaikanlagen aufgefangen wird. Zugegeben: Das hört sich ein wenig nach Gewerbegebiete und Gewerbeobjekte einer fiktiven Bilderbuch-Welt an, die nach dem mehr oder weniger immer glei- scheinbar so gar nichts mit den Anfor- chen Muster geplant wurden, läuft lang- Raum für derungen und Realitäten der Wirtschaft sam ab. Gewerbeflächen sind ein knappes individuelle gemein hat. Unternehmen brauchen und wertvolles Gut. Damit muss sorgsam schließlich Zufahrten für den LKW-An- umgegangen werden, was zum einen be- Klimaschutz- lieferverkehr, Raum für anreisende Mit- deutet, dort nur Betriebe anzusiedeln, maßnahmen von arbeiter und Kunden, großzügige Produk- die solche Standortbedingungen auch tions- und Lagerflächen mit optimiertem benötigen. Zum anderen müssen Hallen Unternehmen. Materialfluss sowie eine sichere Energie- und Anlagen möglichst flächensparend versorgung. geplant werden. Jede Lösung muss dabei Und dennoch lässt sich beides mitein- individuell sein und die Anforderungen ander vereinbaren. Die Zeit aber, in der der Produktionsabläufe berücksichtigen. wirtschaft 01+02/2022 11
titelthema I gewerbeflächen Dass und vor allem wie es gehen könn- mutlich besser, ein zentrales Parkhaus zu te, will die Stadt Soest gemeinsam mit ih- konzipieren. Umgebende Unternehmen ren Töchtern, der Wirtschaftsförderungs- könnten sich hier einmieten und ihren gesellschaft und der Stadtwerke GmbH, durchaus wechselnden Bedarf flexibel an- und in Kooperation mit der IHK Arnsberg passen. Ein betriebsübergreifendes Mobi- aufzeigen. litäts-Konzept kann dazu beitragen, dass Mitarbeiter mit öffentlichen Verkehrsmit- Vorgaben und Vorleistungen teln, E-Bikes oder Fahrgemeinschaften definieren anreisen und so den Energie- und Par- kraumbedarf weiter senken. Die rund 35 Hektar große Fläche des an Noch stehen die Planungen ganz am Bad Sassendorf angrenzenden Geländes Anfang. Noch müssen Rahmenbedingun- soll nach den Vorgaben der Regionalpla- gen wie die externe Energieversorgung nung in nachhaltiger Form und „mit einer identifiziert und interessierte Unterneh- größtmöglichen Klimaneutralität“ umge- men für die Idee begeistert werden. An ei- setzt werden. Zweifellos stehen die Ak- nem nachhaltigeren Umgang mit der hei- teure bei der Umsetzung dieser Vorgabe mischen Kulturlandschaft führt aber kein noch weitgehend am Anfang. Zunächst Weg vorbei. Soest begibt sich auf diesen gilt es, die planerischen Vorgaben und er- Pfad, der für eine Stadt nicht ohne Risiko 35 Hektar große schließungstechnischen Vorleistungen zu ist. Was, wenn am Interesse der Unter- Fläche mit definieren. Parallel dazu müssen Kriteri- nehmen vorbei geplant wird und Betriebe en entwickelt werden, welche Bedingun- das Flächenangebot links liegen lassen? größtmöglicher gen ansiedlungswillige Unternehmen er- Das modellhaft konzipierte Industriege- Klimaneutralität. füllen müssen, um den Zuschlag für eine biet kann deshalb nicht mit allzu starren Fläche zu bekommen. Weil Ausgangs- Vorgaben geplant werden. Es muss auf bedingungen und Ansatzpunkte der Un- neue technische Entwicklungen und indi- ternehmen dabei stark variieren, könnte viduelle Betriebsanforderungen reagieren ein Bonuspunkte-System für verschiede- können. Mehrgeschossbauweise bei Be- ne geplante Maßnahmen hilfreich sein. trieb A und Produktion mit grünem Was- Denkbar ist dabei eine mehrgeschossige serstoff bei Betrieb B wären dann kein und damit flächensparende Produkti- Widerspruch. onsweise, bei der energetisch optimierte Gebäude mit alternativen Baustoffen er- Es wird anders sein richtet und mit PV-Anlagen auf Dächern als gewohnt und südgeneigten Wänden ausgestattet sind. Denkbar ist auch eine konsequent Die starke Sensibilisierung in der Ge- energetisch optimierte Produktionswei- sellschaft für den wachsenden Trend zur se, die sich an einem Umwelt- und Kli- Nachhaltigkeit zeigt mittlerweile, dass maschutzmanagement-System orientiert sich hier ein neuer Markt auftut, der und stetig optimiert wird. Denkbar sind längst das Schattendasein des Idealismus auch begrünte Dächer und Fassaden und verlassen hat und nun das Konventionel- insektenfreundliche Betriebsflächen, die le verdrängt. Soest bereitet sich darauf temporär nicht für betriebliche Zwecke vor, hierfür ein Angebot zu schaffen. Das benötigt werden. Womit sich das Bild der neue Industriegebiet Soest-Ost ist noch idyllischen Blumenwiese vielleicht etwas nicht viel mehr als eine Idee, aber schon besser einsortieren lässt. jetzt ist klar: Es wird anders sein als ge- Warum auch sollen künftig wie gewohnt wohnt. etwa 15 bis 20 Prozent der betrieblichen Flächen noch als unproduktiver Betrieb- ---autor--------------------------------------------------- sparkplatz dienen? Da wäre es doch ver- Thomas Frye 12 wirtschaft 01+02/2022
„Dieser Spagat ist schwierig“ Seit gut einem Viertel Jahrhundert hat das Unternehmen Tillmann Profil GmbH seinen Sitz in Sundern, genauer gesagt im Gewerbegebiet „Zum Dümpel“ und produziert dort rollgeformte Profile. Doch wenn die Geschäftsfüh- rer Ekkehard Böhm und Holger Voss die gleiche Zeitspanne in die Zukunft schauen, dann stellen sie durchaus die Frage, wie der Betrieb am bisherigen Standort weiter wachsen soll. „Das Thema Gewerbeflächen“, sagt Ekke- hard Böhm, „ist wirklich sehr komplex“. Wenn Ekkehard Böhm und Holger Voss die Geschichte des Familienunternehmens Re- vue passieren lassen, dann kommen sie in den 1990er-Jahren zu der Stelle, an dem das 1909 gegründete Unternehmen seinen ursprünglichen Standort in Sundern-Dörn- holthausen verlassen hat und in das Gewer- begebiet „Zum Dümpel“ gezogen ist. Doch bei der Frage, ob ein derartiger Verlage- rungsschritt in der Zukunft wieder in Frage komme, sollten sich Wachstumspläne am aktuellen Standort nicht realisieren lassen, schütteln beide ihren Kopf. „Das Unterneh- men Tillmann Profil ist hier verwurzelt. Die Verbundenheit zur Heimat und die Ver- pflichtung den Mitarbeitenden gegenüber ist groß, deshalb ist das für uns nicht vor- stellbar“, sagt Holger Voss. Und Ekkehard Böhm ergänzt: „Viele Betriebe bekommen den Fachkräftemangel bereits zu deutlich zu spüren. Würden wir unseren Standort verlassen und das Unternehmen in eine andere Stadt verlagern, würden wir das zu große Risiko eingehen, dass nicht alle un- serer 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitkommen können.“ Also gilt es, am Standort Sundern Lösun- gen für die Zukunft des Unternehmens zu finden, das mit seinen Profilen Kunden in der Automobilbranche, aber auch in den Foto: Tillmann Profil GmbH Bereichen Fahrzeugbau, Möbel, Erneuer- bare Energien, Regal- und Lagertechnik so- Die Tillmann Profil-Geschäftsführer Ekkehard Böhm (li.) und Holger Voss. wie Maschinenbau beliefert. Aktuell sind 19.000 Quadratmeter der insgesamt 50.000 Jahre reichen. Am aktuellen Standort biete Quadratmeter Grundstücksfläche bebaut. sich dann aber keine Fläche mehr für eine „Und wir haben die Möglichkeit, in die- weitere Bebauung, sodass man für die Zu- sem Jahr auf weiteren 5.000 Quadratmetern kunft auf andere Möglichkeiten in Sundern eine neue Halle zu bauen und damit unsere hoffe. Kapazitäten zu erweitern“, sagt Ekkehard „Diese Herausforderung teilen wir mit Böhm. Das, ergänzt Holger Voss, werde vielen anderen Unternehmen, freie Fläche auch mit Blick auf die kommenden fünf ist ein knappes Gut“, sagt Ekkehard Böhm. wirtschaft 01+02/2022 13
titelthema I gewerbeflächen „ Es ist wichtig, „Deshalb ist es wichtig, dass sich alle Ak- teure, also Wirtschaft, Stadt und Politik, austauschen und gemeinsam neue Mög- lichkeiten entwickeln. Und das funktioniert hier in Sundern wirklich sehr gut.“ Wo gibt es noch freie Flächen? Wie können diese für eine Ortsumgehung Stemel vorgesehen ist. Bei derartigen Planungen, bei denen es auch über lange Zeit keinen erkennbaren Fortschritt gibt, wäre es nach Ansicht der Tillmann-Geschäftsführer wünschenswert, wenn solche Projekte in kürzeren Zeitab- noch besser genutzt werden? Gibt es künf- ständen überprüft und gegebenenfalls neu dass sich alle tig Möglichkeiten, freie, aber im Besitz von gedacht und auch geplant werden können, Betrieben befindliche Flächen zu nutzen? ohne dass das Projekt direkt aus dem jewei- Akteure austau- „Es geht nur vorwärts, wenn alle an einem ligen Planungsverfahren gestrichen wird. schen und Strang ziehen“, betont Ekkehard Böhm und „Ich kann mir gut vorstellen, dass es bei sieht in diesem Zusammenhang auch eine mitunter 30 oder 40 Jahre alten Planun- gemeinsam neue „Holschuld“ der Wirtschaft, sich an einem gen heute neue Möglichkeiten gibt, unter- Möglichkeiten solchen Austausch aktiv zu beteiligen. schiedlichen Anforderungen besser gerecht An den durchaus komplexen und lang- zu werden, also Wirtschaft, Verkehrsin- entwickeln. wierigen Planungsverfahren wird das al- frastruktur sowie Natur- und Klimaschutz lerdings kaum etwas ändern. Ein Beispiel: besser miteinander zu vereinbaren. Davon Ekkehard Böhm Hinter dem Gewerbegebiet „Zum Dümpel“ profitieren alle“, ist der Geschäftsführer gibt es eine freie Fläche, die seit mehreren überzeugt, weiß aber auch: „Dieser Spagat Jahrzehnten im Landesstraßenbedarfsplan ist schwierig.“ sil Wirtschaftsprüfung Steuerberatung Sanierungsberatung Heilberufeberatung www.dr-rieden.de 59872● Wirtschaftsprüfung w.dr-rieden.de Meschede, Lanfertsweg 78 Telefon59939 Tel. 02 91/99 99-0 · info@dr-rieden.de 02Olsberg, 91 Kampstraße / 99 99-0 2a Tel. 0 29 62/97 50-0 · olsberg@dr-rieden.de 59821 Arnsberg, Brückenplatz 13 Tel. 0 29 31/52 10-0 · arnsberg@dr-rieden.de ● Jahresabschlusserstellung @dr-rieden.de Telefax 02 91 / 99 99-24 ● Steuerberatung tsweg 78● Lohn-/Gehaltsabrechnung/Abrechnung Kurzarbeit ● Unterstützung bei Anträgen für Überbrückungshilfe und Soforthilfe g • Insolvenzverwaltung unter einem Dach ● Finanzbuchhaltung ● Sanierungsberatung MESCHEDE ● OLSBERG ● ARNSBERG 59872 Meschede, Lanfertsweg 78 Tel. 02 91/99 99-0 · info@dr-rieden.de 59939 Olsberg, Kampstraße 2 a Tel. 0 29 62/97 50-0 · olsberg@dr-rieden.de 59821 Arnsberg, Brückenplatz 13 Tel. 0 29 31/52 10-0 · arnsberg@dr-rieden.de www.dr-rieden.de 14 wirtschaft 01+02/2022
unternehmen & region Foto: Romolo Tavani – stock.adobe.com 2G-Regel sorgt für Umsatzeinbruch Die jüngsten Corona-Maßnahmen aber auch eine große Frustration“, ter von abgesagten Advents- und sorgen bei den Unternehmen aus sagt IHK-Präsident Andreas Rother. Weihnachtsmärkten einen Eigen- Einzelhandel, Gastgewerbe, Frei- „Bei Betrieben mit kleinen Gewinn- kapitalzuschuss in Höhe von bis zu zeitwirtschaft und Dienstleistungen margen reichen schon geringe Um- 50 Prozent. Dafür müssen sie einen für einen Umsatzeinbruch und ge- satzrückgänge, um in die roten Zah- Umsatzeinbruch von mindestens 50 stiegene Kosten. Das ist das Ergeb- len zu rutschen. Aber erst ab einem Prozent im Dezember 2021 nach- nis einer Blitzbefragung der Indust- Umsatzrückgang von 30 Prozent weisen. rie- und Handelskammer Arnsberg. bekommen die Betriebe Überbrü- Trotz der Auswirkungen auf Kos- 631 Unternehmen haben an der ckungshilfen. Dadurch fallen einige ten und Umsatz erzeugen die Maß- Befragung vom 6. bis 8. Dezember durch das Hilfe-Raster und werden nahmen zur Pandemiebekämpfung teilgenommen. mit ihren Verlusten allein gelassen“, und Vermeidung eines Lockdowns Jedes zweite Unternehmen ver- erläutert der IHK-Präsident. Zusätz- ein geteiltes Echo. 30 Prozent be- zeichnet einen Umsatzeinbruch. lich sorgen die 2G- und 3G-Kon- zeichnen die Maßnahmen als Bei diesen gehen die Umsätze um trollen nicht nur für einen höheren „überzogen und bringen nichts“, 36 durchschnittlich 43 Prozent zurück. Organisationsaufwand, sondern bei Prozent sagen „gerade richtig“ und Im Gastgewerbe und der Freizeit- jedem zweiten Betrieb auch für hö- 34 Prozent sagen sie seien „nicht branche büßen sogar drei von vier here Kosten. ausreichend und sollten ergänzt Betrieben Umsatz ein. Hier liegt der Positiv zu bemerken sei, so Ro- werden“. durchschnittliche Rückgang bei 51 ther, dass die Bundesregierung die Prozent. „Die 2G- und 3G-Maßnah- Corona-Hilfen für Unternehmen als ---kontakt------------------------------------- men treffen erneut jene Branchen Überbrückungshilfe IV bis Ende Corona-Finanzhilfen am härtesten, die schon seit Be- März 2022 verlängert habe. Auch André Berude ginn der Pandemie die Leidtragen- die Neustarthilfe Plus für Soloselb- Tel. 02931/878-142 den sind. Neben einer großen Be- ständige wird fortgeführt. Darü- reitschaft, bei der Bekämpfung der ber hinaus erhalten Schausteller, ---mehr---------------------------------------- Pandemie mitzuwirken, spüren wir Marktleute und private Veranstal- www.ihk-arnsberg.de/corona wirtschaft 01+02/2022 15
unternehmen & region Foto: Unternehmerverlag Südwestfalen/Katrin Kaiser Die Preisträger und Laudatoren des Unternehmerpreises Südwestfalen. Unternehmerpreis Südwestfalen: Auszeichnungen für Unternehmen in fünf Kategorien Rund 200 geladene Gäste haben im November 2021 die Preisverleihung „Unternehmerpreis Südwestfalen“ in Iserlohn verfolgt. Bei der Preisverleihung, die unter der Schirmherrschaft von Dr. Matthias Heider steht, wurden Unternehmen, Start-ups und Initiativen in den fünf Kategorien „Unternehmer/in“, „Gründer/in“, „Projekt“, „Ar- beitgebermarke“ und „Kracher des Jahres“ ausgezeichnet. In der Kategorie „Projekt“ konnten ren Mehrwert für das Zusammen- mit Vorbilder, befand die Jury. sich Marie Woeste und Lewis Zier- leben in der Region Südwestfalen Zum bereits fünften Mal verlie- ke aus Lüdenscheid durchsetzen. schaffen. Mit ihrer Idee einer so- hen wurde der Sonderpreis der Auf dem Hof Woeste haben sie die lidarischen Landwirtschaft gehen Südwestfalen Agentur in der Ka- Idee der Solidarischen Landwirt- Marie Woeste und Lewis Zierke tegorie „Arbeitgebermarke“. Unter schaft Lüdenscheid e.V. realisiert. neue Wege und fördern den Ge- zahlreichen Bewerbungen setzte Ziel ist es, in dieser Kategorie Un- danken einer neuen und nachhalti- sich in diesem Jahr das Unter- ternehmen oder Menschen auszu- gen Landwirtschaft. Marie Woeste, nehmen ahd GmbH & Co. KG aus zeichnen, die mit ihrer Projektidee Lewis Zierke und ihre Mitstreiter Ense durch. Die Jury überzeugte einen aktiven Mehrwert zur Ent- der Solidarischen Landwirtschaft das innovative und konsequente wicklung des eigenen Unterneh- Lüdenscheid denken Landwirt- Arbeitgebermarketing des IT-Un- mens oder dessen lokalen Umfelds schaft und Ernährung fair, regional ternehmens von A bis Z: „Mit der leisten, oder aber einen besonde- und umweltbewusst und sind da- Auszeichnung in der Kategorie Ar- 16 wirtschaft 01+02/2022
beitgebermarke möchten wir das art des Videos als auch mit ihrem Unternehmen ahd für sein erfolg- Produkt, einem neuartigen Gerüs- reiches Arbeitgebermarketing aus- tbau-System, überzeugen konnte. zeichnen“, sagt Maria Arens von Doris Korthaus aus Balve konnte der Südwestfalen Agentur. „Die sich mit ihrem Start-up KD Pum- Vergabe eines Awards in dieser Ka- pen GmbH in der Kategorie „Grün- tegorie ist aber auch wichtig, um der/in“ gegen die Mit-Nominierten positive Arbeitgeber-Beispiele aus Roberto Bianco und Dennis Baltzer Südwestfalen auf eine Bühne zu (Better Be Bold, Iserlohn) sowie heben. Wir möchten die Öffent- Timo Visestamkul, Charleen Ay- lichkeit und die Wirtschaft in Süd- elou und Christos Iordanidis (In- westfalen für dieses Thema sensi- nofarming, Siegen) durchsetzen. bilisieren. In Südwestfalen gibt es „Ausschlaggebend für den ersten viele tolle Unternehmen, die auch Platz für die KD Pumpen GmbH eine hervorragende Arbeitgeber- waren die Zukunftsfähigkeit der marke zu bieten haben.“ Idee, die Relevanz des Produktes Zum ersten Mal verliehen wurde im Hinblick auf Nachhaltigkeit Wir bringen der Preis in der Kategorie „Kra- und Doris Korthaus als authenti- cher des Jahres“. Der Preisträger sche, bodenständige und enthusi- Metall in Form in dieser Kategorie wird von einer astische Gründerpersönlichkeit“ , interdisziplinär besetzten Jury – in begründete die siebenköpfige Jury Spiekermann Metallverarbeitung GmbH Kombination mit einer öffentli- ihre Wahl. Als Hauptpreis erhält Oestingstraße 1, 59757 Arnsberg chen Abstimmung – ermittelt. Die Doris Korthaus nun ein erstklas- T: +49 [0] 2932 9780 - 0 F: +49 [0] 2932 9780 -15 Südwestfalen Agentur hat diese In- siges Mentoren-Programm. Über E: info@spiekermann-metall.de itiative ins Leben gerufen, um die zwölf Monate begleiten fünf Men- www.spiekermann-metall.de Innovationskraft der südwestfäli- toren die Gründerin, um ihr bei schen Wirtschaft zu präsentieren. Themen wie Marketing, Vertrieb, Die Unternehmen hatten die Mög- Steuern, Personal und allen wei- ANz_Spiekermann-Metall_58x128mm_v02.indd 1 20.01.15 12:34 lichkeit, ein selbst gedrehtes Video teren unternehmerischen Themen einzureichen und ihren „Kracher“ zu helfen. zu präsentieren. In der Kategorie „Unternehmer/ In einem Vorentscheid wurden in“, der Königsdisziplin beim Un- die fünf Kreismeister der fünf ternehmerpreis Südwestfalen, südwestfälischen Kreise ermittelt, konnte sich Christian Schulte vom beim Unternehmerpreis wurde Hofladen Sauerland aus Arns- dann der Gesamtsieger bekannt berg gegen die harte Konkurrenz gegeben und geehrt. Die fünf Fina- durchsetzen. Für die Jury aus- listen bzw. Kreismeister sind Dan- schlaggebend waren die über- go & Dienenthal Maschinenbau durchschnittliche Entwicklung des GmbH (für den Kreis Siegen-Witt- Unternehmens und das Engage- genstein), Herr Ringoo (für den ment des Unternehmers für die Kreis Olpe), die MJ-Gerüst GmbH Mitarbeiter und sein soziales Um- (für den Märkischen Kreis), die feld. Auf Platz 2 konnte sich die Rembe GmbH (für den Hochsauer- connecT Systemhaus AG (Siegen) www.FoBaTechnik.de landkreis) sowie die Infineon Tech- mit ihren Vorständen Jens Dimter Tel.: 02924 974730 nologies AG (für den Kreis Soest). und Christian Weiss platzieren. Gewinner des Abends und damit Reiner Leber und Martina Vetter Gesamtsieger für Südwestfalen von Zon Eichen aus Kreuztal stan- war die MJ-Gerüst GmbH aus Plet- den ebenfalls im Finale und konn- www.FoBaTechnik.de tenberg, die sowohl mit der Mach- ten sich auf Rang 3 platzieren. Tel.: 02924 974730 wirtschaft 01+02/2022 www.FoBaTechnik.de 17 Tel.: 02924 974730
unternehmen & region Foto: META-Regalbau Das neue Verwaltungsgebäude in Arnsberg. 125 Jahre META Regalbau Zu seinem 125-jährigen Jubiläum blickt der Arnsberg Lagertechnikexperte META-Regalbau auf eine bewegte Geschichte des Wandels, geprägt von Unternehmenserweiterung, Umstrukturierungen, neuen Geschäftsfeldern, Umzügen, Innovationen und Kooperationen. In der Silvesternacht 1896 unter- duktsortiment des Unternehmens. Unternehmen vertreten sind. schrieben Casper Schnettler und Sechs Jahre später fokussierte man Eine zentrale Säule von META August Linneborn die Gründung sich auf das Sortiment Stahlregale ist die stetige Unternehmenser- des Unternehmens „Schnettler & und es folgte noch im selben Jahr weiterung, bereits 1972 wurde die Co. Nagelfabrik“. Bis zum Jahr die endgültige Umbenennung in erste Tochtergesellschaft in Öster- 1963, in dem das erste Stahlregal META-Regalbau GmbH & Co. KG. reich gegründet. In den folgenden im Baukastenprinzip hergestellt Im Jahr 1986 integrierte Joachim Jahren folgten Tschechien, Polen, wurde, waren Stahl-, Schnitt-, Spe- Loh den Lagertechnikexperten in England, Rumänien, Amerika, Dä- zial- und Polsternägel sowie Reiß- die Joachim-Loh-Unternehmens- nemark und die Benelux-Staaten. brettstifte das kontinuierliche Pro- gruppe, in der viele Marken und Zuletzt kamen noch zusätzliche Vertriebsbüros in Frankreich, Un- garn, in den baltischen Staaten sowie Süd-Ost-Europa hinzu. In weiteren Ländern hat META feste Vertriebspartner, die die Nähe zum Kunden garantieren. Zudem hat sich das Unternehmen räumlich stetig verändert, wie zum Beispiel durch den endgültigen Umzug zum jetzigen Standort in das Industrie- gebiet Westring (1969), den Neu- bau des Bürokomplexes (bis 2000) oder den Startschuss für das Werk ll (2017) ganz in der Nähe des Hauptsitzes. 18 wirtschaft 01+02/2022
Ein wichtiger Teil in der Unter- jüngste Kooperation mit einem För- nehmensgeschichte stellen Pro- dertechnikspezialisten zeigt, dass duktinnovationen und die Wei- diese Ausrichtung für beide Seiten terentwicklung der bestehenden Erfolg sichert und Marktpotenziale Lagerlösungen dar. Ein Beispiel eröffnet. ist das neue Regalsystem META In zwei Chroniken (zum 125. MULTIFLOOR, welches als Baukas- und zum 100. Jubiläum) hat das ten-System konstruktiv höchst fle- Unternehmen den stetigen Wandel xibel in der Anwendung ist und so festgehalten, dem META-Regalbau die kundenspezifische Anpassung über all die Jahre ausgesetzt war. vereinfacht – auch gegebenenfalls Die Entwicklungen zeigten aber an statische Erfordernisse. auch die Innovationskraft und das Vom einzelnen Regal für Indus- Qualitätsbewusstsein, denn ohne trie- oder Handwerkskunden, ver- diese wäre eine 125-jährige Firmen- kauft über feste Fachhandelspart- geschichte nicht möglich gewesen, ner, bis hin zum Projektgeschäft für Foto: META-Regalbau heißt es zum Jubiläum aus dem große und mehrgeschossigen Rega- Das Fabrikgebäude der Metall-Industrie Unternehmen. Bereits zweimal war lanlagen hat sich MGTA auf einen GmbH 1919. eine Jubiläumsfeier geplant, jedoch breiten Branchenmix ausgerichtet. angesichts der Coronazahlen ver- Über das eigene Produktsortiment wichtiger Baustein für die künfti- schoben worden. Gefeiert werden hinaus sind Kooperationen ein ge Unternehmensentwicklung. Die soll das Jubiläum nun 2022. STANDORTVORTEIL GLASFASER. Jetzt für Glasfaser DGB_1283_0 Glasfaser für Ihr Unternehmen. Wir bieten Geschäftskunden symmetrische Internetprodukte entscheiden! Deutsche Glasfaser Business GmbH, Am Kuhm 31, 46325 Borken auf Basis von reinen Glasfaserleitungen. Zusammen machen wir’s möglich. 0800 281 281 2 deutsche-glasfaser.de/business DGB_1283_0_AZ_Standortvorteil_IHK-Wirtschaft_185x128_pdLitho.indd 1 27.10.21 16:45 wirtschaft 01+02/2022 19
unternehmen & region Wagyu Sauerland gewinnt Fleisch Contest Beim „Wagyu Fleisch Contest 2021“ haben sich die Unternehmer Katrin Schütz und Christoph Willeke aus Arnsberg mit ihrem Fleisch gegen 17 Wagyu-Züchter durchgesetzt und Platz 1 belegt. Damit ist ihr Fleisch das beste Wagyu-Fleisch Deutsch- lands. Die Jury wählte in der Blindver- kostung unter 18 Proben das Fleisch von Wagyu Sauerland auf Platz 1. Die Präsentation und Zubereitung der Fleischstücke fanden unter standardisierten Bedingungen statt. Nicht nur bei der Marmorierung erzielte Wagyu Sauerland Höchst- punkte, vor allem beim Geschmack überzeugte das Fleisch der Züchter Foto: Wagyu Sauerland aus Arnsberg. Die Züchter beschrei- Katrin Schütz und Christoph Willeke haben den „Wagyu Fleisch Contest 2021“ ge- ben ihr Erfolgsrezept mit: „Respekt, wonnen. Fürsorge und bestes Futter. Unsere Wiesen sind voll von frischen Grä- ke. Kunden kommen nicht nur aus Dank gilt dabei unseren Kunden, sern und Kräutern. Die dreijährige dem Sauerland, sondern auch aus die von Anfang an unsere besonde- Haltung auf den sauerländer Weiden dem Köln-Düsseldorfer-Raum zum re Qualität zu schätzen wussten“, bei höchstem Tierwohl erschafft den wöchentlichen Hofverkauf. Andere so Katrin Schütz. Und Christoph ultimativen Wow-Faktor“. kaufen über den Online-Shop: „Wir Willeke ergänzt: „Die Auszeich- Die beiden Züchter konzentrieren versenden innerhalb von 24 Stun- nung ist für uns schlicht gigan- die gesamte Wertschöpfungskette den – deutschlandweit, aber auch tisch. Den Wagyu Fleisch Contest auf ihrem Hof: von der Aufzucht, in Nachbarländer wie Österreich zu gewinnen, ehrt uns und ist eine über die Mast bis zur Vermarktung oder die Schweiz“, erklärt Katrin einzigartige Belohnung unserer Ar- „From Nose to Tail“. Rund 80 Tie- Schütz. beit“. Anfang des Jahres wurde das re grasen derzeit auf den Wiesen. „Wir fühlen uns sehr geehrt, Unternehmerpaar bereits mit dem „Die Nachfrage nach unserem Wa- dass unser Wagyu-Fleisch mit die- europäischen Newbie Award und gyu-Fleisch war von Anfang an ser Auszeichnung deutschlandweit dem Unternehmerinnenbrief NRW groß“, bestätigt Christoph Wille- Anerkennung findet. Unser größter ausgezeichnet. AUTOMATISIERUNGSTECHNIK AUTEC Maschinen- u. Vorrichtungsbau GmbH Handhabungstechnik u. Portalroboter Montage- u. Bearbeitungsautomaten Raiffeisenstr. 28 Schlüsselfertige Sondermaschinen 59757 Arnsberg Sortiermaschinen für Kleinteile, BV Tel.: 0 29 32 / 53-152 Fax: 0 29 32 / 53-101 Konstruktion - Fertigung - Steuerungsbau E-Mail: info@autec-gmbh.com Stemper GmbH -Förderbandtechnik · Wiemecker Feld 9 · 59909 Bestwig Alles aus einer Hand! http://www.autec-gmbh.com Tel. 02904-1258 · Fax 02904-1708 · info@stemper-foerderbandtechnik.de 20 wirtschaft 01+02/2022
Hochsauerlandkreis wird RWP-Fördergebiet Das Regionale Wirtschaftsförde- Die Neuabgrenzung der Förder- ßerhalb eines Radius von 50 km um rungsprogramm (RWP) fördert aus gebiete war aus beihilferechtlichen den Investitionsstandort) anwend- Mitteln der Bund-Länder-Gemein- Gründen erforderlich und steht noch bar. Außerdem gilt eine Reihe wei- schaftsaufgabe sowie des Europäi- unter dem Vorbehalt der EU-Kom- terer Beschränkungen beim Zugang. schen Fonds für Regionale Entwick- mission. „Schon jetzt sollten Unter- Beantragung und Förderung mit dem lung (EFRE) Investitionsvorhaben nehmen mit Investitionsvorhaben RWP laufen – im Gegensatz zu vielen der gewerblichen Wirtschaft ein- prüfen, ob sie die Fördervorausset- anderen Förderinstrumenten – nicht schließlich des Tourismusgewerbes zungen erfüllen“, empfiehlt Michael im Hausbankverfahren. Stattdes- sowie nicht-investive Maßnahmen. Rammrath. „Dabei unterstützen wir sen sind die Anträge direkt bei der „Seit diesem Januar ist der Hoch- sie gerne.“ NRW.BANK zu platzieren. Michael sauerlandkreis RWP-Fördergebiet Der Umfang der Förderung ist ab- Rammrath empfiehlt, die gebündelte und dort ansässige Unternehmen hängig von der Art des Vorhabens Beratungskompetenz der Landesför- können Investitionszuschüsse zum und der Größe des Unternehmens. derbank und der IHK zu nutzen, da Beispiel für die Errichtung oder Er- Die konkreten Fördersätze können viele Details zu beachten sind. weiterung von Betriebsstätten erhal- der Richtlinie des Landes NRW ent- ten, wenn sie dadurch gleichzeitig nommen werden. Nach aktuellem ---kontakt------------------------------------- neue Arbeitsplätze schaffen,“ erklärt Stand ist das Programm nur für Un- Michael Rammrath Michael Rammrath, Förderberater ternehmen aus Branchen mit über- Tel. 02931/878-172 der IHK Arnsberg. wiegend überregionalem Absatz (au- rammrath@arnsberg.ihk.de Ewers Strümpfe erhält Ehrenplakette Ewers Strümpfe aus Medebach hat bereits 2018 die Auszeichnung als „Preisträger“ im Wettbewerb um den „Großen Preis des Mittelstan- des“ erhalten. Im Rahmen der Bun- desgala in Dresden wurde das Un- ternehmen als eines von insgesamt acht aus Deutschland mit der „Eh- renplakette 2021“ ausgezeichnet. Diese ehrt die Unternehmensent- wicklung der vergangenen Jahre. Insgesamt 4.674 kleine und mitt- lere Unternehmen sowie wirt- schaftsfreundliche Kommunen und Banken waren 2021 nominiert. Acht Preisträger der Vorjahre haben die Foto: Boris Löffert Ehrenplakette für mehrjährige über- Geschäftsführender Gesellschafter Michael Papenheim mit seiner Frau Birgit Papen- zeugende Leistungen auf Bundese- heim und Gesellschafter Kay Stiefermann mit Jennifer Stiefermann nahmen die Aus- bene erhalten. Sowohl die Gesam- zeichnung in Dresden entgegen. tentwicklung des Unternehmens als auch soziales Engagement sowie zu den bewerteten Kriterien. von hochwertigen Baby- und Kin- Service und Kundennähe gehören Ewers hat sich auf die Herstellung derstrümpfen spezialisiert und ver- wirtschaft 01+02/2022 21
unternehmen & region treibt zunehmend auch Strumpfmo- jeweils über 20 Prozent wachsen. worauf wir stolz sein können“, so den für Damen und Herren sowie Ewers ist neben dem stationären Michael Papenheim (geschäftsfüh- für Sport und Freizeit. Insbesondere Handel frühzeitig in verschiedenen render Gesellschafter) und Kay Stie- der Fokus auf hohe Qualitätsstan- Online-Märkten aktiv geworden. fermann (Gesellschafter). „Wir dan- dards mit dem Gütesiegel „Made Um die Produktionsstätte Breitex ken besonders unseren Teams in in Germany“ sowie die GOTS-Zer- nahe Chemnitz mit Blick auf das Medebach und Dittersdorf, welche tifizierung und die damit einher- zukünftig sehr dynamische Wachs- maßgeblich zu diesem Erfolg bei- gehende nachhaltige Ausrichtung tum auszubauen, wird dort zurzeit tragen.“ Die „Ehrenplakette 2021“ des Unternehmens wurden von der erheblich investiert. „Nach einigen würdige diese bisherigen herausra- Jury hervorgehoben. Sowohl Ewers herausfordernden Jahren der Un- genden Leistungen und sei zugleich als auch die Tochterfirma Breitex ternehmensgeschichte gewinnt die Motivation für die nun kommenden konnten trotz der Pandemie 2020 Marke nun zunehmend an Stärke, Jahre. MEISTERWERKE gewinnen den Großen Preis des Mittelstandes Die MeisterWerke Schulte GmbH ist Saarland, Schleswig-Holstein/Ham- und Zukunftsorientierung, nicht nur mit dem „Großen Preis des Mittel- burg, Sachsen-Anhalt und Mecklen- für das Unternehmen, sondern für standes“ ausgezeichnet worden. Der burg-Vorpommern überreichten die die Gesellschaft, im Vordergrund.“ Preis wurde im Herbst 2021 im Rah- Vorstände der Oskar-Patzelt-Stiftung, Die MeisterWerke GmbH waren men einer Gala in Düsseldorf verlie- Dr. Helfried Schmidt und Petra Trö- durch die Kreisgeschäftsstelle Pa- hen, an der auch NRW-Wirtschafts- ger, die begehrte „Preisträgerstatue“. derborn-West/Hochsauerland/Wal- minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart Petra Tröger unterstrich: „In diesem deck-Frankenberg/Soest des Bun- teilnahm. Wettbewerb stehen die ganzheitliche desverbands der mittelständischen An 13 Unternehmen der sechs Bewertung eines Unternehmens, die Wirtschaft nominiert worden. In Wettbewerbsregionen Nord- betriebswirtschaftlichen Ergebnisse der Laudatio wurden unter anderem rhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz/ insgesamt sowie die Nachhaltigkeit die Fokussierung der MeisterWerke GmbH auf Nachhaltigkeit und Inno- vation, die Fachhandelsorientierung sowie die Verdienste um die Regi- on betont. Geschäftsführer Ludger Schindler, der den Preis in Düsseldorf persönlich entgegennahm, erklärt: „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und die damit ver- bundene Wertschätzung unserer Be- deutung als mittelständisches Unter- nehmen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unser Umfeld. Der Preis ist eine Anerkennung für unsere gesamte Mannschaft, die die Foto: MeisterWerke schwierigen Monate der Pandemie diszipliniert und mit viel Gemeinsinn Die Geschäftsführer Johannes Schulte, Ludger Schindler und Guido Schulte (von links) durchgestanden hat. Darauf können sind stolz auf die Auszeichnung und ihr gesamtes Team. wir alle gemeinsam stolz sein.“ 22 wirtschaft 01+02/2022
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