Wirtschaftsreport März 2019 - Firmendaten sind Gold wert - IHK-Siegen
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Wirtschaftsreport März 19 1 Editorial Altmeiers Botschaft Peter Altmeier ist seit gut einem Jahr Bundeswirtschaftsminister. Kürz lich legte er seine „Nationale Industriestrategie 2030“ vor. Sie soll dazu beitragen, wirtschaftliche und technologische Kompetenz sowie Wettbe werbsfähigkeit zu sichern und die IndustrieFührerschaft auf nationaler, europäischer und globaler Ebene wiederzuerlangen. Das mit dieser Bot schaft verbundene Signal ist sicher wichtig. Zweifel jedoch sind ange bracht, ob die von ihm angedeuteten Lösungsansätze zur Zielerreichung geeignet sind. Intensiv befasst sich der Minister mit der Frage, in welchen Fällen staat liche Aktivität ausnahmsweise gerechtfertigt oder gar notwendig sein kann, um schwere Nachteile für die eigene Volkswirtschaft und das ge samtstaatliche Wohl zu vermeiden. „Je größer die volkswirtschaftliche Bedeutung eines Vorgangs, desto größer muss der Spielraum des Staates für aktive und aktivierende Gestaltung sein“, heißt es dort. Er will vor allem die Industrie „stärken“ und „schützen“. Den Schutz will er dabei offenbar insbesondere einigen Großkonzernen angedeihen lassen. Wir exportieren seit Jahren mehr in alle Welt als wir von dort importieren. 2018 betrug unser Handelsbilanzüberschuss rund 227 Mrd. €. Es gehört schon eine Portion Kreativität dazu, bei einer solchen „Großwetterlage“ den Eindruck zu erwecken, börsennotierte Konzerne gewissermaßen unter Quarantäne stellen zu müssen. „Der langfristige Erfolg und das Überleben solcher Unternehmen liegt im nationalen politischen und wirtschaftlichen Interesse“, formuliert der Minister. Wer sich so ausdrückt, offenbart ein bemerkenswertes ökonomisches Grundverständnis. Nun ist dem Minister sicher bewusst, dass die kleinen und mittleren Unter ebenso zutreffend wie drastisch, man könne die Pferde nur zur Tränke nehmen das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden, dass in diesen Fir führen, saufen müssten sie schon selbst. Übersetzt auf die heutigen Ver men entscheidende Innovationen stattfinden, hier die allermeisten Men hältnisse: Mehr öffentliches Geld in unsere Schulen und Hochschulen, schen Arbeit und Ausbildung finden, dass sie in den Regionen verwurzelt mehr öffentliche Investitionen in den Asphalt und die Brücken, vor allem sind und zu ihrer sozialen Verantwortung stehen. Dennoch versprüht sein auch in die Kommunikationsinfrastruktur, eine grundlegende Renovie Strategiepapier den unseligen Geist, der weise Staat wisse besser als die rung unseres Planungsrechts, damit schneller gebaut werden kann, und Märkte, wohin die wirtschaftliche Reise gehen müsse. Wolkig wird for vielleicht noch wichtiger: weniger Bürokratie auf allen Ebenen. Das wäre muliert, ein Aufholprozess müsse in den Bereichen herbei, in denen Wett allemal besser als Schutzzäune zu diskutieren, von denen wenige Konzerne bewerber besser aufgestellt sind, etwa bei der Künstlichen Intelligenz oder in ausgewählten Wirtschaftszweigen profitieren. Unternehmen brauchen Biotechnologie. So bereitet der Minister politisch weitere Subventionen in erster Linie freie Märkte. Und die vertragen sich üblicherweise nicht vor, statt detailliert darzulegen, wie er die Unternehmenssteuern senken, mit Mauern und Zäunen. ! eine sichere Energieversorgung bei gleichzeitigem Ausstieg aus Kernkraft und Kohle sicherstellen oder den Soli endlich für alle beseitigen will. In diesem Sinne grüßt Sie herzlich Der legendäre Ludwig Erhard betonte in den 50er und 60er Jahren un ermüdlich, die Politik müsse Ordnungsrahmen gestalten, damit sich wirt schaftliche Dynamik entfalten könne. Und Karl Schiller formulierte 1967 Felix G. Hensel, Präsident
2 März 19 Wirtschaftsreport Inhaltsverzeichnis Titelthema 4 ITSicherheit Firmendaten sind Gold wert Digitale Firmendaten sind für Unterneh men Gold wert. Doch leider haben auch Cyberkriminelle das erkannt, und Hacker entwickeln immer raffiniertere Methoden, um an diese Datenschätze zu gelangen ... Titelseite: Foto Heiner Morgenthal 12 IHKJahresempfang „Die Ärmel 32 VDIIHKOberstufenpreis Forschungsdrang und 36 Berufskolleg 4.0 Die Digitalisierung hochkrempeln!“ Tiefblick kommt Impressum Der WIRTSCHAFTSREPORT ist das offizielle Organ der IHK Siegen Herausgeber Layout und wird den kammerzugehörigen Unternehmen im Rahmen Industrie und Handelskammer Siegen, Manfred Jung, Christian Reeh ihrer beitragspflichtigen Mitgliedschaft ohne besonderes Be Hauptgeschäftsstelle, Druck, Anzeigen und Verlag zugsentgelt geliefert. Im freien Verkauf jährlich EURO 25,20 Postfach 10 04 51, 57069 Siegen, Vorländer GmbH & Co. KG + Porto und MwSt. Einzelheft EURO 2,10 + Porto und MwSt. Koblenzer Straße 121, 57072 Siegen Buch und Offsetdruckerei · Verlag · Werbeagentur Bestellung nur durch den Verlag. Telefon 0271 33020, Telefax 0271 3302400 Obergraben 39, 57072 Siegen, Telefon 0271 59400 EMail: si@siegen.ihk.de, Internet: http://www.ihksiegen.de Erscheinungsweise: jeweils am 1. jedes Monats. Anzeigenannahme: Günter Chojetzki Druckauflage: 22 400 Exemplare Geschäftsstelle Olpe, Postfach 14 46, 57444 Olpe, Telefon 0271 5940338, Telefax 0271 5940373 Quartal 4/2018 In der Trift 11, 57462 Olpe EMail: wirtschaftsreport@vorlaender.de A 4791 Telefon 02761 9 44 50, Telefax 02761 944540 Zustellung EMail: oe@siegen.ihk.de Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung Für Fragen, die die Zustellung betreffen, wenden Sie sich des Verfassers, nicht unbedingt die Meinung der IHK Siegen Redaktion: Marco Butz, 0271 3302222 bitte an zustellung@siegen.ihk.de oder 0271 3302273. wieder. Nachdruck mit Genehmigung des Herausgebers und EMail: presse@siegen.ihk.de Quellenangabe sowie fotomechanische Vervielfältigung für Beilagenhinweis innerbetrieblichen Bedarf gestattet. Für unverlangt eingesand Mitarbeiter dieser Ausgabe Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt der Fa. Gelber Blitz, Rolf te Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Marco Butz, Patrick Kohlberger, Franziska Menn, Ehrengruber e.K., 57462 Olpe, bei. Der WIRTSCHAFTSREPORT ist keine auf Erwerb ausgerichtete AnnKristin Spies, Katja Sponholz, Frank Steinseifer, Veröffentlichung. Carmen Theis, Dr. Christine Tretow, Brigitte Wambsganß Zurzeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 58
Wirtschaftsreport März 19 3 IHK online » Die Titelgeschichte, alle Berichte sowie gekürzte Pressemeldungen finden Sie zusätzlich zur Printausgabe nun auch online unter www.ihksiegen.de. Dazu geben Sie bitte die dem Text beigefügte ID in das Suchfeld unserer Website ein. « » 4 Titelthema 20 | Nachrichten » 64 Jubiläen/Bücher 12 | Berichte » 20 IHKKonjunkturumfrage 64 | Börsen » 12 „Die Ärmel hochkrempeln!“ » 22 FacharbeiterPrüfungen » 64 Recyclingbörse » 32 Forschungsdrang und Tiefblick » 24 „Brückenteilzeit“ » 65 Unternehmensnachfolgebörse » 36 Die Digitalisierung kommt » 55 Workshops „Digital Scouts“ » 66 Handels und » 39 Die Kunststofftechniker, » 61 Zukunftsnetz Mobilität Genossenschaftsregister die alles im Griff haben » 62 Innovationsbudget 78 | Kultur » 42 RundumsorglosPaket » 78 A45Fotowettbewerb für die Kunden » 80 Veranstaltungskalender » 46 Die Zukunft im Blick » 50 Mit Leib und Seele 0/59#171 #31 /83*4* (*46,#-&1/8' ! +-&8*99#'"*#1 /83*4 ./)145' ! $4)5&4/8' /83*4* +174"*2 /)AA +D; I!)M A@-# A!-#9 K8 ;)#)A !;9H L!;;)A L!=H L@ ); M!)%9F 7227 51
4 März 19 Wirtschaftsreport ITSicherheit Firmendaten sind Gold wert Digitale Firmendaten sind für Unternehmen Gold wert. Doch leider haben auch Cyberkriminelle das erkannt, und Hacker entwickeln immer raffiniertere Methoden, um an diese Datenschätze zu gelangen. Die Angriffe gelten dabei längst nicht nur Energieversorgern, Automobilherstellern, Hotels und Kran kenhäusern. Auch kleine und mittelständische Betriebe werden zunehmend Opfer von CyberAttacken. Die Folgen können verheerend sein: Produktionsabläufe kommen zum Erliegen, Großaufträge gehen verloren, Patente, Konzeptionen und Kundendaten geraten in fremde Hände. Am Ende kostet der Hackerangriff somit nicht nur viel Geld, sondern er kann auch das Ende für das Unternehmen bedeuten. Doch um den Datendiebstahl zu verhindern, gibt es auch in unserer Region zahlreiche Experten, die die Betriebe beim Thema ITSicherheit unterstützen. Text: Frank Steinseifer | Fotos: Heiner Morgenthal (6), Adobe Stock (1), Carsten Schmale (1)
» Wirtschaftsreport März 19 5 „Es gibt zwei Arten von Unternehmen: Die einen sind gehackt worden, die anderen wissen es nur noch nicht.“ So antworten ITExperten auf die Frage, wie gut deutsche Firmen vor Cyber kriminalität geschützt sind. Die Bedrohungslage für die Be triebe ist hoch. Unabhängig von Größe, Struktur oder Branche kann jedes Unternehmen von einem Hackerangriff betroffen sein. Deutschland ist ein bevorzugtes Ziel von Cyberkriminellen und Hackern. Die Zahl der Opfer und die Summe der Schäden wach sen stetig. Das Bundeskriminalamt spricht von fast 86.000 Fällen, die 2017 offiziell bundesweit dokumentiert wurden. Die Dunkelziffer ist weit höher einzuschätzen. Der Digitalverband Bitkom beziffert den finanziellen Schaden für die deutsche Wirtschaft durch Cyberkriminalität auf 55 Mrd. € pro Jahr. Im Schnitt verursacht Cyberkriminalität bei Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern Kosten von knapp 22.000 €. Das ermittelte Hiscox, Spezialversicherer für ITHaftpflicht versicherungen, in seinem „Cyber Readiness Report 2017“. Beinahe jeder zweite Mittelständler in Deutschland hat Daten klau, Geheimnisverrat oder Spionage schon erlebt, wie das MaxPlanckInstitut für ausländisches und internationales Thomas Paar weiß, Strafrecht gemeinsam mit dem FraunhoferInstitut für System dass ein Cyberangriff und Innovationsforschung und der Polizei herausgefunden hat. sichern und die Computer wieder zu entschlüsseln. Etwa einen jedes Unternehmen Dabei haben Cyberkriminelle auch den Wirtschaftsstandort Monat hat es gedauert, bis alle Systeme wieder funktionstüch treffen kann – egal, NRW im Fokus. Vor zwei Jahren wurde beispielsweise das Lukas tig waren. Insgesamt hat der Angriff das Krankenhaus rund ob Klein- oder Groß- Krankenhaus in Neuss Ziel eines Hackerangriffs. Viele techni 1 Mio. € gekostet. Beim letzten ITSicherheitstag NRW in Wup unternehmen. sche Geräte waren anschließend nicht mehr verfügbar, und pertal bezifferte Burkhard Freier, Leiter des Verfassungsschut die ITAbteilung arbeitete Tag und Nacht durch, um Daten zu zes NRW, den jährlich durch Cyberkriminalität entstehenden wirtschaftlichen Schaden NordrheinWestfalens auf etwa 10 bis 12 Mrd. €. Demnach ist jedes zweite hier ansässige Unter nehmen bereits ins Visier von Hackern geraten. Vorbei sind allerdings die Zeiten, in denen die Täter versuchten, mittels stümperhafter Rundmails mit gefälschten Briefköpfen und zahlreichen Rechtschreibfehlern an Kontodaten, Kontakte und Passwörter zu gelangen. Inzwischen haben sie sich zu „ITEx perten“ entwickelt, die ein großes Repertoire an Methoden be herrschen: ausgeklügelte PhishingMails, digitale Erpressungen mit Lösegeldforderungen durch Ransomware, Daten und Pass wortdiebstahl, Infiltrieren der UnternehmensIT durch Viren, Trojaner, Würmer und SpySoftware, flächendeckende wahl lose Massenangriffe mit Schadprogrammen nach dem Zufalls prinzip oder gezieltes Ausspähen einzelner Unternehmen mit hilfe von Social Engineering. Dabei werden arglose Benutzer ganz persönlich dazu bewegt, vertrauliche Daten an den An greifer zu senden. Gefährlich ist derzeit eine ganz besondere Betrugsmasche namens „CEO Fraud“, bei der Firmen unter Verwendung falscher Identitäten zur Überweisung von Geld manipuliert werden. Das ist quasi der „Enkeltrick de luxe“, denn hier geben sich die Betrüger als Chefs aus und fordern ein zah lungsberechtigtes Mitglied des Unternehmens per EMail zu einer dringenden Zahlung einer höheren Summe ins Ausland auf. Zum Teil führen die Angreifer dabei die klassische Wirt schaftsspionage durch, bei der sie oftmals unbemerkt Daten über Produktionsabläufe, Zukunftsprojekte, Zulieferer oder aber das Warensortiment samt Preisgestaltung hacken. Andere ver schlüsseln Daten und Netzwerkzugänge nur, um anschließend „Lösegeld“ zu erpressen.
6 März 19 Wirtschaftsreport Bundesweit betreut die Paar-IT GmbH mit einem Team von zehn IT-Spezialisten 350 Kunden. „Auch hier in der Region sind wir von Industriespionage be mit gesundem Menschenverstand vorzugehen. Übersetzt könn troffen“, sagt Thomas Paar, Geschäftsführer der PAAR IT GmbH te das auch heißen: „Erst denken, dann klicken.“ Vorsicht ist in Siegen. Der Ansprechpartner für ITBeratung und Lösungen weiterhin auch bei EMailAnhängen geboten. Zudem sollten für Kunden unterschiedlichster Branchen und Unternehmens Virenscanner und Firewalls installiert und immer auf dem neu größen weiß, wie wichtig ITSicherheit im Unternehmen ist. „Zu esten Stand sein. „So wird permanent kontrolliert, welche Daten unseren Kunden gehören unter anderem Weltmarktführer und und Mails ein und ausgehen.“ Hidden Champions. Allen ist klar, dass Produktionsprozesse andernorts vielleicht günstiger ausgeführt und deshalb auch Laut Thomas Paar müsse am Anfang der Strategiekette zur verlagert werden könnten. Aber das Knowhow soll hier in der ITSicherheit eines Unternehmens stets die Risikobewertung Region bleiben und natürlich nicht abfließen. Voraussetzung stehen. Dabei solle man sich folgende Fragen stellen: Welche dafür sind ein möglichst hoher Schutz sowie die Verfügbarkeit Daten habe ich? Welche Folgen hätte deren Verlust? Wie hoch der Daten.“ Längst haben Cyberkriminelle nicht nur die „Big wäre der Schaden bei nur einem Tag Systemausfall? „Erst wenn Player“, sondern auch die Mittelständler als Erpressungsziel ich die Konsequenzen eines Datenverlustes überblicke, kann ausgemacht. Während in DAXUnternehmen ganze Abteilungen ich geeignete Maßnahmen zur Sicherung meiner IT einleiten. mit großem personellen, technischen und finanziellen Aufwand So bedeutet ein einziger Tag Datenverlust bei einem Buch einen maximalen Schutz vor Angriffen sicherstellen sollen, wird haltungsbüro mit 25 Mitarbeitern zum Beispiel bereits um das Sicherheitsthema bei einem kleinen Metallverarbeiter mit gerechnet 25 Manntage.“ Paar rät Unternehmen in puncto zehn Beschäftigten, bei der Zahnarztpraxis oder beim Autohaus Datensicherheit vor allem zu einer wichtigen Maßnahme: manchmal doch eher nachrangig behandelt. Geringes Budget „Backups machen!“ Am besten solle man diese über eigene für vermeintlich verzichtbare und „zu teure“ ITSicherheit, ein Server und Festplatten erstellen, die im Idealfall mobil und laxer Umgang mit Passwörtern und Zugangsrechten für Mit außerhalb des Büros gelagert werden. „Natürlich gibt es keine arbeiter sowie ein mangelhaftes Bewusstsein für die Folgen des hundertprozentige Sicherheit. Aber wenn es mich als Unter Verlusts von Firmen, Kunden und Produktionsdaten – hier nehmer trotz aller Schutzmaßnahmen doch mal erwischen kommen Angreifer mit PhishingMails oder Ransomware schnell sollte, kann ich mit einer funktionsfähigen und aktuellen Da ans Ziel. „Eines muss den Unternehmen klar sein: Ein Cyberan tensicherung viel gelassener auf einen Angriff reagieren.“ griff kann jedem passieren – ganz egal, ob Klein oder Groß Während das Bundeskriminalamt rät, der Erpressung nicht unternehmen. Denn neben Angriffen auf große Firmen haben nachzugeben und sie auf jeden Fall zu melden, sieht die Praxis wir auch Fälle, bei denen Hacker kleine Steuer und Lohnbüros, oft anders aus. „Ich kenne allein elf Fälle, in denen heimische Rechtsanwaltskanzleien und Arztpraxen hier in der Region an Unternehmen das Lösegeld gezahlt haben. Die Erpresser haben gegriffen haben“, berichtet Thomas Paar, der mit einem Team die Höhe dabei genau kalkuliert und auf die Zahlungsfähigkeit von zehn ITSpezialisten in den Bereichen ITSecurity, Netz des Unternehmens abgestimmt. Meistens müssen dann Beträ werklösungen, Serverspeicher und ClientManagement bundes ge bis zu knapp unter 10.000 € auf irgendein Konto in der weit 350 Kunden betreut. Um eine möglichst hohe ITSicherheit Ukraine gezahlt werden“, verrät Thomas Paar. Denn laut Geld zu gewährleisten, gibt Thomas Paar den simplen Ratschlag, stets wäschegesetz sind BargeldTransaktionen in den oder aus dem
Wirtschaftsreport März 19 7 EUWirtschaftsraum bis zur Grenze von 9.999 € nicht melde nen, hat Martin Heiland erst kürzlich wieder beim Besuch der pflichtig. Gibt ein Unternehmen dem Erpresser nach und zahlt „BlackHat Europe“, einer Sicherheitskonferenz in London, er es das Lösegeld, ist das aber noch lange keine Garantie dafür, fahren. „Dort haben ITSpezialisten gezeigt, dass sie von Lon dass die verschlüsselten Dateien und Server wieder freige don aus eine UBahnTür in Shanghai während der Fahrt hät schaltet werden. „Im schlimmsten Fall sind die Daten und auch ten öffnen können. Dieser Eingriff wäre möglich gewesen, weil das Geld weg!“ Gezahltes Lösegeld, dazu der Image und Ver die Steuerung über ein komplett offenes und ungeschütztes trauensverlust bei den Kunden – das würde so mancher Betrieb System lief.“ Künftig werden die im Netz angemeldeten Robo nicht überleben, sagt Paar. Viele heimische Unternehmen wür ter und Maschinensteuerungen sowie das „Internet der Dinge“ den leider erst durch Schaden klug. „Wer ITSicherheit nicht (kurz IdD) das große Einfallstor für Cyberangriffe sein. Das IdD ernst nimmt und sie nicht zur Chefsache erklärt, ist früher oder beschreibt, dass Alltagsgegenstände über das Internet gesteu später weg vom Markt!“ Damit der Worst Case gar nicht erst ert und auch miteinander vernetzt sind: die ferngesteuerte eintrifft, bieten ITSicherheitsberater wie PAAR IT einige Prä Kaffeemaschine, der intelligente Kühlschrank, die im Netz an ventionsstrategien an: ITSecurity Check, Zugangsmanage gemeldete Personenwaage oder die online gesteuerte und sich ment, Daten und EMailVerschlüsselung, Endgeräteschutz selbst regulierende Heizungsanlage. „Da stellt sich dann die sowie intelligente Backup und RecoveryLösungen. Tritt der Frage, wo die erzeugten Daten hinterlegt sind, wer darauf Ernstfall durch einen Cyberangriff wider Erwarten doch ein, ist zugreifen darf und ob Hersteller solcher intelligenten Indus Zeit der wichtigste Faktor. So gehört der exakt festgelegte trie und Haushaltsgeräte Sicherheitsupdates bereitstellen. Notfallplan zwingend zu einer kompletten ITSicherheitsstra Hier arbeiten wir derzeit an einer App, einer Art Fernsteuerung tegie. Thomas Paar: „Dieser Plan liegt natürlich nicht auf einem für das eigene Netzwerk, mit der Zugriffsrechte im Internet Rechner. Die zuständigen Mitarbeiter kennen dann den Ordner zentral vergeben werden können. Damit wird die Sicherheit im Regal mit den Anweisungen: Was sind die ersten Hand aller im Netz angemeldeten Geräte erhöht, unabhängig davon, griffe? Wen rufe ich an? Woher bekomme ich einen Server? ob der Hersteller das vorsieht oder nicht. Solche Lösungen Für Martin Heiland Wo sind die Backups?“ Dann muss alles sehr schnell gehen, um existieren bereits heute für den professionellen Einsatz, aller sind Sicherheit und den Schaden zu begrenzen. dings sind sie häufig zu kompliziert und aufwändig für den Datenschutz von Einsatz im Haushalt oder in kleinen Unternehmen“, erklärt der enormer Bedeutung. „Sicherheit ist kein Zustand, sondern ein ständiger Prozess“, Sicherheitsexperte von OpenXChance. Viele Unternehmen Doch viele Unter- betont Martin Heiland, Security Officer des SoftwareHerstel würden auch die Sicherheitslücken von netzwerkgesteuerten nehmen würden das lers und ITDienstleisters OpenXchange GmbH in Olpe. Die Thema Sicherheit Firma ist mit 275 Mitarbeitern sowie internationalen Nieder noch unterschätzen. lassungen in Sydney, Helsinki, Tokio, Paris, Madrid, Turin und den USA ein „Big Player“ der ITBranche. In einem Teil des gesamten weltweiten EMailVerkehrs liegt die Marktab deckung der Software des Unternehmens aus dem Sauerland bei 75 %. „Sicherheit und Datenschutz sind für uns von enor mer Bedeutung. Alle Daten inklusive unserer europäischen Kunden liegen auf Servern in Deutschland“, erklärt Heiland. Er schätzt, dass OpenXchange rund 1 Mio. € pro Jahr für die ITSicherheit im eigenen Unternehmen und den Schutz von Kundendaten investiert. Die Maßnahmen dienen dabei der Ab wehr von Cyberangriffen, sicherer Hardware sowie der inter nen und externen Schulung der Mitarbeiter. Dazu gehören auch Penetrationstests, kurz „Pentests“ – in Auftrag gegebene Hackerangriffe zum Aufspüren von Sicherheitslücken. Hierzu nutzt OpenXchange auch das Knowhow von ITSpezialisten und „legalen Hackern“ der weltweit größten CyberSecuri tyPlattform HackerOne. Der Clou: Bei Erfolg bekommen die „legalen Hacker“ ein „Kopfgeld“ gezahlt. Dieses Netzwerk mit etwa 200.000 Forschern hat nach eigenen Angaben bisher 72.000 Schwachstellen in über 1000 Kundenprogrammen be hoben und dafür 31 Mio. $ bekommen. OpenXchange hat in den vergangenen zwei Jahren für das Aufdecken von etwa 150 Sicherheitslücken Prämien in Höhe von 70.000 € gezahlt. Hei land: „Das ist sehr wenig Geld für einen so breit aufgestellten Pentest.“ Zusätzlich werden zielgerichtete Sicherheitstests von dafür beauftragten Unternehmen geplant und ausgeführt. Dies soll nicht nur die ITSicherheit prüfen, sondern auch die Wider standsfähigkeit der Organisation gegenüber Ausspähversu chen. Wie weit Hacker in bestehende Systeme eingreifen kön
8 März 19 Wirtschaftsreport Vor Cyberangriffen schützen Interview mit Roger Schmidt (IHK Siegen Ansprech- partner IT-Sicherheit und Leiter des Arbeitskreises re- gionaler IT-Leiter) Wirtschaftsreport: Herr Schmidt, Cyberkriminalität ist längst auch bei uns in der Region angekommen. Ist Ihnen ein Fall bekannt, bei dem ein regionales Unternehmen Op fer eines Angriffs wurde? Roger Schmidt: Ja. Und das war kein kleiner Betrieb, sondern einer der Großen. Das Unternehmen ist Opfer einer besonderen Betrugsmasche im Zahlungsverkehr, im sogenannten Payment Diversion Fraud, geworden. Cyber kriminelle haben die Kommunikation zu einem Lieferan ten ausgespäht und in einem entscheidenden Moment den Geldbetrag auf ein Konto der Betrüger umgeleitet. Die Angreifer haben sich als Mitglieder der Geschäftsführung ausgegeben und baten Mitarbeiter, die im Unternehmen Zahlungen veranlassen können, per EMail darum, eine dringende Überweisung in einer geheimen und vertrau lichen Angelegenheit auszuführen. Das haben diese dann auch getan, und schon war der Schaden da. Wirtschaftsreport: Unter anderem gehören auch Phi shingMails zum StandardRepertoire der Cyberkriminel len. War dieses Unternehmen auch davon betroffen? Schmidt: Ja, auch dieses Einfallstor haben die Betrüger genutzt. Es wurden gefälschte Nachrichten an Mitarbeiter des Unternehmens verschickt, die dann auf fingierte Links ITTechnik modernisiert, die Hard und Software samt der und Webseiten gelockt wurden. So wollten die Täter an Infrastruktur aufgerüstet sowie eine CyberRiskVersiche persönliche Daten gelangen. Zudem haben die Hacker mit rung abgeschlossen. Darüber hinaus hat es einen Arbeits Ransomware alle Dateien auf den Rechnern und im Netz kreis „Unternehmenssicherheit und Cybercrime“ ins Leben werk verschlüsselt. Zur Entschlüsselung der Dateien haben gerufen, um Erfahrungen mit anderen Unternehmen aus sie dann die Zahlung eines Lösegeldes gefordert. Das Geld zutauschen. musste in Form einer Kryptowährung überwiesen werden. Der Gesamtschaden für das Unternehmen war enorm: Löse Wirtschaftsreport: Auch im Arbeitskreis regionaler geldzahlung, Datenverlust, Reset bzw. NeuInstallation ITLeiter werden Vorsichtsmaßnahmen zum Thema Cy von Hardware, Ausfallzeiten und temporäre Beeinträch berkriminalität ja sicherlich besprochen. Können Sie den tigung der Lieferanten und Kundenbeziehung. Unternehmen Ratschläge gegen CyberAngriffe und Si cherheitslücken geben? Wirtschaftsreport: Welche Konsequenzen hat das ge Schmidt: Es gibt zwar unterschiedliche Bedrohungs schädigte Unternehmen nun gezogen, um vor Cyberan szenarien, aber es lassen sich durchaus grundlegende griffen künftig besser geschützt zu sein? Tipps geben. Zunächst sollten SoftwareUpdates regel Schmidt: An erster Stelle führt das Unternehmen regel mäßig durchgeführt und aktualisiert werden. Zudem sind mäßige Sensibilisierungen der Mitarbeiter sowie Schulun EMailAnhänge immer skeptisch zu betrachten und nicht gen und Weiterbildungsmaßnahmen der ITFachabteilung sofort zu öffnen. Generell sollten Nachrichten stets auf zu den Themen Cybercrime und ITSicherheit durch. Zu Plausibilität, Kontext und inhaltliche Formulierung ge dem wurden ITSicherheitsrichtlinien und ein Regelwerk prüft werden. Bei geringsten Zweifeln sind eine Rückfrage zur Nutzung von betrieblicher EDV aufgestellt. Mitarbeiter und eine Überprüfung über einen separaten Kanal, zum und Führungskräfte erhalten je nach Bedrohungslage ge Beispiel per Telefon, dringend notwendig. Des Weiteren zielte Informationen und Hinweise. Darüber hinaus wer ist die Installation von standardisierten Verfahren und den erkannte und auch vermutete Angriffe sofort den Er Prozessen wichtig, damit Abweichungen sofort erkannt mittlungsbehörden gemeldet. Das Unternehmen hat seine werden.
Wirtschaftsreport März 19 9 Maschinen unterschätzen. „Rund 250.000 Maschinen sind weltweit im Internet angemeldet, deren Daten praktisch für jeden unbeabsichtigt auslesbar sind. Das stellt ein echtes Sicherheits und Datenproblem dar. Bei vielen Firmen fehlt noch das Bewusstsein, dass die soeben für viel Geld neu gekaufte CNCFräsmaschine bereits im Netz angemeldet ist und somit eine Gefahrenquelle darstellen kann.“ Zu den über das Netz ge steuerten Maschinen gehören zunehmend auch Operationsge räte in der Medizin. Bei einem Cyberangriff müssten Patienten im schlimmsten Fall sogar um Leib und Leben fürchten. Um die ITSicherheit in Unternehmen und den Schutz vor CyberAttacken zu gewährleisten, rät Christian Weiß von der connect SYSTEMHAUS AG zu einer möglichst lückenlosen Stra tegie. „Die Themen Brandschutz, Unfallschutz und Sicherheits technik sind im Unternehmen selbstverständlich. Aber wie sieht es mit der Datensicherheit aus? Darüber machen sich immer noch zu wenige Unternehmer ernsthaft Gedanken. Doch wenn man bedenkt, dass der Schaden und der Imageverlust durch eine DatenVerschlüsselung und Erpressung so groß sind, dass mehr als die Hälfte der betroffenen kleinen und mittleren Be triebe in den nächsten zwei Jahren daran kaputtgeht, ist diese Haltung fatal.“ Der Prokurist des ITManagementAnbieters Bei Open-Xchange aus SiegenGeisweid empfiehlt den Unternehmern daher ein jeden Mitarbeiter. Diese Überwachung trägt einer anderen oft werden zielgerich- bedarfsgerechtes Paket an Maßnahmen: Firewall, Virenschutz unterschätzten Sicherheitslücke Rechnung: So beruht ein gro tete Sicherheitstests für PC, Server und Smartphones sowie ein ständiges Monito ßer Teil der CyberAttacken immer noch auf internen Angriffen für Unternehmen ring, verbunden mit der Überwachung der Systemzugriffe. Da aus dem Unternehmen. Meist stammen die Attacken von frus geplant und zu kommen BackupLösungen mit der regelmäßigen Überprü trierten oder unbedarften Mitarbeitern, die entweder aus anschließend aus- fung, ob diese Sicherung denn auch tatsächlich funktioniert Unwissenheit handeln oder sich zur Spionage und Sabotage geführt. (Stichwort: Restore), MailSecurity sowie ein PatchManage instrumentalisieren lassen. Daher ist ein ebenso wichtiger ment, das die Sicherheitslücken mittels SoftwareUpdates be Sicherheitsbaustein die stetige Sensibilisierung und Schulung hebt. Große Bedeutung haben auch die NetzwerkSegmentie der Mitarbeiter im Unternehmen. Schließlich ist der Mensch rung, die Authentifizierung und die Rechtevergabe speziell für neben der technischen Infrastruktur ein wesentlicher Faktor für Christian Weiß sieht den Menschen neben der technischen Infrastruktur als wesentlichen Faktor für die IT-Sicherheit.
10 März 19 Wirtschaftsreport Gemeinsam ent- wickelt die connect SYSTEMHAUS AG ein bedarfsgerechtes Maßnahmen-Paket für jeden Kunden. die ITSicherheit. Vielfach ist es unbedachtes Handeln, das den tian Weiß unterstreicht: „Die beste IT nützt nichts, wenn die Erfolg einer CyberAttacke erst möglich macht. Und genau zu Mitarbeiter fahrlässig handeln, weil sie nicht wissen, wie sie diesem Aspekt geben alle drei ITExperten denselben Rat: Fin die Gefahren abwehren können.“ ! ger weg von USBSticks und von WORDDokumenten, die im Quellcode bereits die Schadsoftware enthalten können. Chris Diesen Bericht finden Sie auch unter www.ihksiegen.de, SeitenID 2834. Wissenswerte Infolinks www.allianz-fuer-cybersicherheit.de www.informationisbeautiful.net Wissenswertes zu aktuellen Bedrohungen, Veranstal Industrieübergreifende Sammlung weltweit relevanter tungen und Meldestellen Zwischenfälle, bei denen personenbezogene Daten www.bitcom.org entwendet wurden Informationen zu Datenschutz und Sicherheit in www.initiative-s.de Unternehmen Möglichkeit zur Prüfung von Internetseiten auf Schad www.botfrei.de programme und andere bösartige Veränderungen SchadprogrammScanner zur Prüfung des Sicherheits www.it-sicherheit-in-der-wirtschaft.de standes sowie zur Aktualität eines Browsers und der Informationen zu Beratungsstellen und Hilfsangeboten, Plugins WebseitenCheck und ITSicherheitscheck zur Lage im www.bsi.bund.de Unternehmen Informationen über CyberSicherheit und die aktuelle www.sicherheitstest.bsi.de Lage Hier kann überprüft werden, ob eine EMailAdresse www.datensicherheit.de von Identitätsdiebstahl betroffen ist und womöglich OnlinePortal für Fragen der Datensicherheit im pri zu kriminellen Aktivitäten genutzt wird. vaten, beruflichen, geschäftlichen und behördlichen Umfeld www.teletrust.de OnlinePortal des Bundesverbandes ITSicherheit e.V. www.im.nrw mit insgesamt 335 Mitgliedern Webseite des Innenministeriums NRW: Unterstützung für Unternehmen beim Sabotageschutz, beim Ge www.wirtschaftsschutz.info heimschutz und bei der Spionageabwehr; kostenfreie Publikationen, Leitfäden und Empfehlungen zahlrei Beratungen und Vorträge cher Institutionen
ANZEIGE MITARBEITER GEWINNEN, BINDEN UND WIRTSCHAFTLICHE VORTEILE SICHERN Unternehmen Anreize geschaffen worden, so Umdenken, bevor es zu spät ist dass für Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine echte Win-win Situation entsteht. Die Arbeitslosenzahlen in Deutschland er- reichen historische Tiefstwerte und der Wett- Eine betriebliche Altersvorsorge verur- bewerb um qualifizierte Mitarbeiter ist in vol- sacht, je nach Gestaltungsform, wenig Auf- lem Gange. In diesem dynamischen Umfeld wand in der Verwaltung und muss (eben- gilt es, die besten Kräfte für das eigene Unter- falls je nach Gestaltungsform) nicht in der nehmen zu begeistern und vor allem: diese Unternehmensbilanz ausgewiesen werden. langfristig an das Unternehmen zu binden. „Wie schaffe ich ein Wir-Gefühl?“ Gruppenverträge mit Sonder- Die Zeiten, in denen sich für eine ausgeschrie- konditionen bene Stelle die Bewerbungsmappen türmten oder der E-Mail Ordner überlief, sind vorbei. Ganz gleich, ob Gastronomie, Handwerk, Arbeitgeber positionieren und die langfris- Wenn Sie sich entscheiden, eine betriebliche Industrie, Einzelhandel oder Dienstleistung tige Bindung an Ihr Unternehmen stärken. Altersvorsorge anzubieten, informieren Sie – fast alle Unternehmen klagen über Mitarbei- Gleichzeitig sichern Sie wirtschaftliche Vor- sich über die Möglichkeiten eines Gruppen- termangel. Lehrstellen bleiben unbesetzt und teile – für Ihre Mitarbeiter UND Ihr Unter- vertrages. Häufig sind hier Sonderkonditio- auch die Suche nach Fach- und Führungskräf- nehmen. nen möglich. Um die für Ihr Unternehmen ten ist eine besondere Herausforderung. und Ihre Mitarbeiter beste Lösung der be- Mit einer betrieblichen Altersvorsorge, die im trieblichen Altersvorsorge zu finden, wenden Die Gewinnung von qualifizierten und mo- Rahmen einer Entgeltumwandlung durch- Sie sich an einen erfahrenen und kompeten- tivierten Mitarbeitern wird zum entschei- geführt wird, profitieren Ihre Mitarbeiter von ten Finanzpartner, der bewährte Produkte denden Erfolgsfaktor für Unternehmen aller Steuerersparnissen und geringeren Sozialabga- anbietet und Ihr Unternehmen langfristig be- Branchen und Größenordnungen. Employer ben. Gleichzeitig senken Sie die Lohnneben- gleiten kann. Als regional verwurzelte Finanz- Branding Maßnahmen wie Präsenz an Schu- kosten für Ihr Unternehmen. Sie selbst kön- partner von mittelständischen Unternehmen len und Hochschulen, die Teilnahme an Aus- nen entscheiden, welchen Durchführungsweg kennen die Volksbanken Raiffeisenbanken bildungsmessen oder Praktika und duale Aus- der betrieblichen Altersvorsorge Sie wählen. die Bedürfnisse, Sorgen und Wünsche der bildungen gehören zur modernen Klaviatur Zur Auswahl stehen die Direktversicherung, Menschen, die in den Regionen leben und des Recruitings. Neben der Gewinnung der Pensionskasse, Pensionsfonds, Unterstüt- auch die der regional ansässigen Firmen. Bei zukünftigen Mitarbeiter ist die langfristige zungskasse oder die Pensionszusage. Dabei den Firmenkundenberatern Ihrer Volksbank Bindung ans Unternehmen die nächste und kann die betriebliche Altersvorsorge auf ver- Raiffeisenbanken vor Ort sind Sie in guten vielleicht noch größere Herausforderung. schiedene Weisen finanziert werden, durch Händen. Ihren Arbeitnehmer, durch Sie als Arbeitgeber oder als Mischfinanzierung. Da seit 2002 jeder Mitarbeiterbindung durch Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch betriebliche Altersvorsorge (bAV) auf eine betriebliche Altersvorsorge durch Entgeltumwandlung hat, kommen Sie somit In Zeiten sinkender Renten denken die meis- Ihrer gesetzlichen Pflicht als Arbeitgeber nach. ten Arbeitnehmer über eine zusätzliche Absi- Mit der Reform der betrieblichen Altersvor- cherung für das Alter nach. Hier können Sie sorge zum 1. Januar 2018 (Betriebsrenten- sich mit einer betrieblichen Altersvorsorge stärkungsgesetz) sind durch den Gesetzgeber für Ihre Mitarbeiter nicht nur als attraktiver vor allem für kleinere und mittelständische Was ist Entgeltumwandlung: Bei der Entgeltumwandlung zahlt der Arbeitnehmer Teile seines Bruttogehaltes in einen Vertrag der betrieblichen Altersvorsorge. 2019 werden Beiträge bis zu 268 Euro im Monat staatlich gefördert: Auf Beiträge bis zu dieser Höhe zahlen die Sparer keine Sozialabgaben. Steuerfrei sind bis zu 536 Euro monatlich.
12 März 19 Wirtschaftsreport IHKJAHRESEMPFANG „Die Ärmel hochkrempeln!“
Sich im technologischen Wettbewerb behaupten und gemeinsam für ein starkes Europa einstehen – diesen Leitgedanken rückte Sigmar Gabriel in den Fokus. Der Sozialdemokrat sprach als Festredner beim Jahresempfang der IHK Siegen. Vor rund 1600 Gästen in der Siegerlandhalle bezog er Stellung zur Situation Deutschlands und Europas im Weltgeschehen. Text: Patrick Kohlberger | Fotos: Heiner Morgenthal (26), Carsten Schmale (14)
14 März 19 Wirtschaftsreport Felix G. Hensel Den Standort weiter stärken » „Mauern beseitigen keine Probleme. Sie schaffen allenfalls zu sätzliche“, kommentierte Felix G. Hensel beim Jahresempfang der Industrie und Handelskammer Siegen. Der IHKPräsident appellierte an die rund 1600 Besucher in der Siegerlandhalle, anstatt auf Zusammenarbeit zu setzen. Nach vielen Jahrzehn ten des konstruktiven Miteinanders herrsche nun ein mehr als angespanntes Klima im internationalen Dialog. am 26. Mai zur Urne zu schreiten und sich an der Europawahl Die heimische Wirtschaft habe großes Interesse daran, dass zu beteiligen. Schließlich sei es für die politische und ökono Brüssel und Straßburg weiterhin Fixpunkte eines friedlichen mische Zukunft Deutschlands, vor allem aber die des gesamten und freien Europas seien: „Je mehr wir es schaffen, die gemein Kontinents, enorm wichtig, die Gestaltungskraft der EU zu schaftliche Idee zu stärken, desto eher kann sich die Kommis fördern. Sie sei ein beeindruckendes Erfolgsmodell – jedoch sion auch auf das Wesentliche konzentrieren. Etwa auf die eines, das populistische und nationalistische Tendenzen der Eliminierung der mehr als 6000 Sonderregulierungen im Um zeit sukzessive aushöhlten. Die zähen Verhandlungen über den satzsteuerrecht der Mitgliedsstaaten.“ Gelänge es wenigstens, bevorstehenden Brexit etwa hälfen niemandem und schadeten diese zu vereinheitlichen, sei ein finanzpolitischer Schritt ers beiden Seiten, kritisierte Hensel. Als mindestens ebenso gra ter Kategorie erreicht. vierend stufte er das Verhalten der Entscheidungsträger in Italien und Ungarn ein. Sie alle huldigten der Abschottung, Neben der aus seiner Sicht nachdenklich stimmenden Entwick lung der innereuropäischen Beziehungen thematisierte Hensel vor allem die Herausforderungen, denen sich die Bundesrepublik derzeit und in den nächsten Jahren gegenüber sieht. Auch hier wusste er von einigen Schieflagen zu berichten. Sein besonderes Augenmerk galt dabei der Energiepolitik, deren Ausrichtung schwerwiegende Fragen aufwerfe und bei tiefgehender Analyse bisweilen nur noch Kopfschütteln auslöse: „Deutschland ist das einzige Land, das meint, gleichzeitig aus der Atomkraft und aus der Kohle als Energieträger aussteigen zu können.“ Zurzeit trü gen Atomenergie sowie Braun und Steinkohlekraftwerke mehr als 50 % der tatsächlichen Stromerzeugung des Landes. „Wenn man die Vorschläge der Kohlekommission umsetzt, verzichten wir schon ab 2023 auf 40 % dieser Erzeugungskapazität“, mahnte Hensel. Das sei ein überaus ambitioniertes Vorhaben – zumal Wind und Sonne den Verlust keinesfalls eins zu eins zu kompensieren imstande seien. Zwar schreite der Ausbau der Erneuerbaren durchaus voran. „Dass wir es aber mit Einrichtungen von Photovoltaik und Windenergieanlagen zu tun haben, die jede Nacht keine Son nenenergie und bei Windstille keinen Strom erzeugen, ist nicht wirklich überraschend.“ Sie lieferten momentan etwa 35 % des Stroms in Deutschland. Jedoch sei eben nicht die Durchschnittsbetrachtung entscheidend, sondern vielmehr die Aufgabe, das gesamte Land zu jeder Sekunde ausreichend mit Strom zu versorgen. Hensel schlug in diesem Zusammen hang den anwesenden Abgeordneten vor, eine parlamentarische Anfrage an die NRWLandesregierung und die Bundesregie rung zu stellen – um herauszufinden, wie eine Grundlast sicherung wirtschaftlicher Energieversorgung nach dem Jahr 2022 konkret aussehen kann. Der angepeilte Ausstieg aus der Kohleverstromung jedenfalls, fasste er zusammen, schaffe zu sätzliche Risiken für die deutsche Volkswirtschaft, verminde re drastisch die Versorgungssicherheit und verschärfe letztlich
Wirtschaftsreport März 19 15 die Standortnachteile für Deutschlands stromintensive Indus trie. Klare Worte fand Hensel auch zur DieselDebatte: „Unser Um gang mit diesem Thema ist irrwitzig. Es wird Zeit, dass in Deutschland nicht nur über die Einhaltung von Grenzwerten, sondern auch über deren Sinn diskutiert wird.“ Diesbezüglich wies er auch auf das Positionspapier hin, das ein Zusammen schluss von mehr als 100 Pneumologen kürzlich veröffentlicht hatte. Das Dokument zweifelt die Gesundheitsgefährdung durch Stickoxid an und fordert eine Überprüfung der festge legten Grenzwerte. Freilich müsse das langfristige Ziel darin bestehen, von herkömmlichen Verbrennungsmotoren Abschied zu nehmen, unterstrich der IHKPräsident. Jedoch sei es zu nächst zwingend erforderlich, etwaige alternative Technolo gien in Ruhe zu überprüfen. Reine Elektrofahrzeuge seien nur eine von vielen Optionen. Er halte in der Frage der zukünftigen CO2sparenden Mobilität einen technologieoffenen Ansatz für unentbehrlich. DieselAntriebe seien – sofern effizienter und schadstoffminimiert – weiterhin ein wichtiger Eckpfeiler. Erheblich positiver geriet der Rückblick auf die letztjährige ökonomische und gesellschaftspolitische Entwicklung im Kammerbezirk. Hier konnte Hensel mit beachtlichen Zahlen aufwarten. Die Umsätze des verarbeitenden Gewerbes belau fen sich auf mehr als 17 Mrd. €. Sie liegen rund 3 % über dem Wert des Vorjahres. Abermals ist das Wachstum der heimi schen Industrie höher als im NRWDurchschnitt. Zum Jahres wechsel waren 175.000 Personen in den Kreisen SiegenWitt genstein und Olpe sozialversicherungspflichtig beschäftigt – ein neuer Höchststand. Zudem sank die Arbeitslosenquote auf knapp mehr als 4 %. Jedoch seien seit wenigen Monaten sinkende Auftragseingänge und ein sich verlangsamendes Wachstum zu verzeichnen. Die weiteren Erwartungen der Fir men fielen demnach etwas verhaltener aus. Insgesamt aber sei die Lage weiterhin gut. Sichtlich zufrieden zeigte sich Hensel auch mit der derzeitigen Situation der Bildungslandschaft. Er würdigte die Universität Siegen als „enorm wichtigen Entwicklungs und Impulsmotor“ für den gesamten Wirtschaftsstandort. Ein Beispiel dafür sei das Mittelstand 4.0Kompetenzzentrum, dessen Verantwort liche inzwischen Kontakte zu etwa 350 Unternehmen aus der Region pflegten. 25 weitere Projekte befänden sich derzeit in der betriebsinternen Umsetzung. Stolz ist der IHKPräsident auch auf das erarbeitete Konzept für die „Internationale Schu le“ in Olpe. Mehr als 3,4 Mio. € habe die Wirtschaft für die Realisierung dieses Vorhabens eingeworben. „Entstanden ist ein Leuchtturm, der weit über den Kreis ausstrahlen wird.“ Nun sei zu hoffen, dass die Regierung in Düsseldorf die Modell schule auch angemessen unterstützt: „Wenn ein solch ge meinschaftlich getragenes Projekt keine Förderung vom Land verdient, was denn sonst?“ Damit der industriestarke Wirt schaftsraum SiegenWittgenstein/Olpe auch in den kommen den Jahren konkurrenzfähig und attraktiv bleiben kann, seien aber nicht nur Investitionen ins Bildungswesen nötig, sondern auch rein logistische Weichenstellungen. Der heimische Stand ort sei auf ausreichend Gewerbeflächen angewiesen, konsta
16 März 19 Wirtschaftsreport tierte Hensel: „Gerade einmal 1,5 % der Gesamtfläche unseres Kammerbezirks werden gewerblichindustriell genutzt. Lan desweit sind es 2,2 % und das, obwohl Südwestfalen doppelt so industriestark ist wie das Ruhrgebiet.“ Naturschutzrechtli che Restriktionen und die topografischen Gegebenheiten er schwerten jedoch die Suche nach geeigneten Flächen. In diesem Punkt forderte Hensel, die einzelnen Regionen des Landes NRW nicht mit flächendeckend einheitlichen Vorgaben zu behandeln. Schließlich sei beispielsweise der Waldanteil im Kammerbezirk weitaus höher als in vielen anderen Gebieten des Bundeslandes. „Da wäre es doch sinnvoll, ökologische Aus gleiche in Form von Aufforstungen dort vorzunehmen, wo Bäume Mangelware sind – statt zwingend am Ort des Ein griffs.“ Den Rahmen für neue Flächen in SiegenWittgenstein und Olpe liefere der Regionalplan, der zurzeit eine Neuauf stellung durchlaufe. Die IHK habe in enger Kooperation mit den Kommunen ein Planungsbüro beauftragt, den Flächenbedarf zu ermitteln. Für den Kreis Olpe ergebe sich ein Bedarf von 190 ha, für SiegenWittgenstein liege der Bedarf bei 314 ha. „Der Handlungsdruck ist also offenkundig“, bekräftigte Hensel. Einer schwierigen Gesamtkonstellation sehe sich auch der hie sige Einzelhandel ausgesetzt. Allein in den vergangenen zehn Jahren habe der Kammerbezirk 900 Handelsfirmen verloren – ein Minus von circa 15 %. Umso mehr ermutigte der IHKPrä sident alle Werbegemeinschaften sowie die 18 Städte und Gemeinden, den im November vorgestellten Zentrumsmonitor zu nutzen. Er zeige anhand detaillierter Daten konkrete Ver besserungspotenziale auf und diene als optimale Grundlage, um neue Initiativen voranzutreiben. Luft nach oben sieht Hensel auch in puncto Infrastruktur. Zwar liefen die planerischen Arbeiten an der Route 57 ins Wittgens teiner Land unvermindert weiter. Bei der Südumgehung Kreuz tal jedoch erzeugten Einzelinteressen immer wieder erhebliche Verzögerungen. Einen wiederum sehr positiven Zwischenstand gebe es von der A45 zu vermelden. Der Landesbetrieb Straßen bau, der einen durchgehend sechsspurigen Ausbau initiiere und alle Großbrücken neu errichte, befinde sich hervorragend im Zeitplan.
Wirtschaftsreport März 19 17 Sigmar Gabriel „Wie souverän ist Europa noch?“ » Er zählt seit Jahrzehnten zu den prägendsten Akteuren des politischen Geschehens in Deutschland. Nachdem er ab 1999 das Amt des Ministerpräsidenten Niedersachsens bekleidet hatte, setzte Sigmar Gabriel in der Folge wesentliche Akzente Die Gründe für die seit Jahren bundesweit positive ökonomi sche Entwicklung erkennt der Sozialdemokrat längst nicht nur in der Potenz der größten börsennotierten Konzerne. Das wah re Rückgrat der heimischen Wirtschaft bildeten die vielen mit in der Bundesregierung – zunächst im Umweltressort, später telständischen Betriebe, die oftmals international agierten, als Minister für Wirtschaft und Energie sowie als Chef des familiengeführt seien und tausende Beschäftigte in ihren Rei Auswärtigen Amtes. Acht Jahre lang hatte er zudem den Vor hen hätten. Sie alle leisteten unentbehrliche Arbeit. Seine aus sitz der SPD inne. IHKPräsident Felix G. Hensel würdigte den drückliche Wertschätzung ließ Gabriel in diesem Kontext den Festredner des Jahresempfangs als einen der letzten wahren Industrie und Handelskammern zukommen, da diese die enor „Vollblutpolitiker“ der Bundesrepublik. In der 2018 neu for me Bedeutung einer qualitativ hochwertigen dualen Ausbil mierten Großen Koalition hat der 59Jährige keinen Posten dung täglich mit Leben füllten. Vor dem Hintergrund des de mehr übernommen – zum Bedauern vieler Mitstreiter unter mografischen Wandels und des steigenden Fachkräftebedarfs schiedlichster parteilicher Couleur. Sie alle schätzen sein Fach sei es absolut unerlässlich, qualifiziertes Personal selbst aus wissen, seine Besonnenheit und seine bemerkenswert offenen zubilden und gezielt zu fördern. In den Kreisen SiegenWitt Analysen. genstein und Olpe geschehe dies auf einem besonders guten Niveau. Der heimische IHKBezirk zeichne sich, etwa verglichen Den Zuhörern in Siegen offenbarte Gabriel einen umfassenden mit Metropolregionen wie dem Ruhrgebiet, durch eine enorm Eindruck seiner persönlichen Sicht auf ökonomische, politische hohe Industriedichte aus. und gesellschaftliche Fragen der Gegenwart. Ehrlich, kritisch, nachdenklich und doch voller Zuversicht im Hinblick auf den Die Wirtschaftskraft Deutschlands auch in Zukunft zu bewah Umgang mit den größten Herausforderungen der nächsten ren, sieht der erfahrene Politiker als eine der bedeutendsten Jahre: „Ich weiß sehr wohl, dass wir in unserem Land viele Aufgaben an. Bezüglich der Energiewende etwa warnte Gab Probleme haben. Aber es ist trotzdem das beste Deutschland, riel davor, in Aktionismus zu verfallen und sich allzu sehr an das wir je hatten. Und wir haben alles, was wir brauchen, um fixen Jahreszahlen und festgelegten statistischen Zielvorgaben den kommenden Generationen den Weg zu bereiten.“ Gerade festzuhalten: „Es muss unser oberstes Anliegen sein, ambitio in Zeiten weltweit vernehmbarer autokratischer Tendenzen sei nierten Klimaschutz zu betreiben und dabei gleichzeitig den es wichtig, sich als liberale Demokratie zu behaupten, die wirt ökonomischen Erfolg im Auge zu behalten. Wenn uns Deut schaftliche Leistungsfähigkeit zu erhalten und die eigenen schen das nicht gelingt, wird uns auch in der Welt keiner fol Werte zu schützen. gen.“ Es sei richtig, die steigende Relevanz erneuerbarer Ener
18 März 19 Wirtschaftsreport gien auch in politisches Handeln umzumünzen. Gleichwohl sei jedoch zu bedenken, dass der Ausbau stocke. „Die gesteckten Ziele sind sehr sportlich, denn vermutlich geht das alles nicht so schnell wie erhofft. Wir müssen konstant leistungsfähig bleiben. Es kann ja nicht sein, dass wir irgendwann den Strom selbst teuer importieren müssen“, mahnte der frühere Umwelt minister. Auch zur DieselProblematik bezog Gabriel Position. Es sei erschreckend, „mit welcher Lust wir einen wesentlichen Pfeiler unseres Wohlstands in Grund und Boden rammen“, kon statierte er. Schwerwiegende Veränderungen des gesamtwirtschaftlichen Gefüges prognostiziert Gabriel beim Blick auf die Konsequen zen der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung. Er fordert, die Zeichen der Zeit zu erkennen und in diesem Punkt bei zukünftigen Entscheidungen die richtigen Prioritäten zu setzen. Bis 2025 will die Bundesregierung rund 3 Mrd. € in die Förderung der Künstlichen Intelligenz investieren. Was zu nächst wie ein warmer Geldregen anmuten mag, bezeichnet der SPDPolitiker als eine allenfalls „homöopathische Dosis“. Um den Anschluss zu wahren und im internationalen Wett bewerb erfolgreich zu bleiben, seien weit höhere Ausgaben in diesem Bereich vonnöten. Dies gelte auch für den Ausbau des schnellen Internets – „und zwar nicht nur in den Ballungs zentren, sondern vor allem auch in den ländlichen Regionen, in denen so viele unserer starken Mittelständler beheimatet sind.“ Dass in erster Linie Gewerbegebiete, Schulen und Uni versitäten Berücksichtigung finden sollten, liege ohnehin auf der Hand. Darüber hinaus, betonte Gabriel, sei es für die Zukunft der Bundesrepublik bedeutend, ein ganz grundlegendes Umdenken zu erzeugen: „Wir in Deutschland waren immer darauf aus Jahrgangsbeste Auszubildende 2018 Ehrung durch Sigmar Gabriel und Felix G. Hensel Beim Jahresempfang der IHK Siegen wurden die leistungs Olpe. Jannik Lübke aus Attendorn wurde als bester gewerb stärksten Auszubildenden des Prüfungsjahrgangs 2018 ge lichtechnischer Auszubildender im Kreis Olpe ausgezeich ehrt. IHKPräsident Felix G. Hensel und der ehemalige Bun net. Er erlernte den Ausbildungsberuf Industriemechaniker desaußenminister Sigmar Gabriel zeichneten die jungen und erreichte ein Gesamtergebnis von 97 %. Lübke wurde von Leute aus, die unter dem großen Beifall der anwesenden 1600 der Kirchhoff Automotive Deutschland GmbH in Attendorn Gäste aus ihren Händen Weiterbildungsgutscheine im Wert ausgebildet und besuchte das Berufskolleg des Kreises Olpe von 500 Euro, Urkunden und Pokale erhielten. Bester kauf in Attendorn. Die beste Abschlussprüfung in gewerb männischer Prüfling aus dem Kreis SiegenWittgenstein ist lichtechnischen Berufen im Kreis SiegenWittgenstein er Leon Hoffmann aus Siegen. Er hat im Ausbildungsberuf Kauf reichte Peter Jung aus Breidenbach. Der Maschinen und mann im Groß und Außenhandel die Abschlussprüfung mit Anlagenführer erzielte in seiner Prüfung 96 %, nachdem er einem Gesamtergebnis von 98 % abgelegt. Hoffmanns Aus zuvor seine Ausbildung bei der EJOT GmbH & Co. KG in Bad bildungsbetrieb war die Heinrich Engert GmbH & Co. KG in Berleburg durchlief. Er besuchte das Berufskolleg Wittgen Kreuztal. Er besuchte das Berufskolleg Wirtschaft und Ver stein in Bad Berleburg. Darüber hinaus wurde Anna Muczins waltung in Siegen. Der leider verhinderte Jannik Brückmann ki aus Netphen als leistungsfähigste Bankkauffrau in ganz aus Troisdorf legte im Ausbildungsberuf Kaufmann im Einzel Deutschland ausgezeichnet. Von rund 11.100 Prüfungsteil handel die beste Abschlussprüfung aller kaufmännischen nehmern im gesamten Bundesgebiet erzielte sie mit 98 % das Auszubildenden im Kreis Olpe ab. Er erreichte im Gesamter beste Ergebnis. Ihr Ausbildungsbetrieb war die Volksbank in gebnis 98 %. Sein Ausbildungsbetrieb war die HIT GmbH & Südwestfalen eG in Siegen. Sie besuchte das Berufskolleg Co. KG in Wenden. Er besuchte das Berufskolleg des Kreises Wirtschaft und Verwaltung in Siegen.
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