Wissenswert - Tätigkeitsbericht 2019 Nationalpark Hohe Tauern www.hohetauern.at

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                                      Tätigkeitsbericht 2019
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                                  Nationalpark Hohe Tauern
Amtliche Mitteilung.

                                                www.hohetauern.at
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Wissenswert - Tätigkeitsbericht 2019 Nationalpark Hohe Tauern www.hohetauern.at
Inhalt
                                                                                                     Foto: © NPHT / Rieder

                                                                                                 BERG- ODER ALPENMOLCH (Mesotriton alpestris):
                                                                                                 Der Bergmolch ist an seinem ungefleckten orange bis rot gefärbten Bauch sicher zu erkennen. In den Hohen Tauern ist der Bergmolch von den Tallagen bis in die
                                                                                                 hochalpinen Grasheiden verbreitet. Wenn der Sommer in höheren Lagen für die Entwicklung der Larven zu kurz wird, bleiben die Larven auch über den Winter
                                                                                                 im Wasser. Mitunter pflanzen sich diese Amphibien in Hochlagen überhaupt nur alle zwei bis drei Jahre fort. Es sind dies sinnvolle Anpassungen an die extremen
                                                                                                 Lebensbedingungen im Hochgebirge. (Quelle: Wissenschaftliche Schriften – Tierwelt, 2007. Sekretariat des Nationalparkrates Hohe Tauern, Vertrieb Buchhandlung
                                                                                                 Tyrolia-Verlag).
            Impressum:

            Medieninhaber, Herausgeber, Verleger:
            Kärntner Nationalparkfonds Hohe Tauern
            Döllach 14, 9843 Großkirchheim

            Salzburger Nationalparkfonds Hohe Tauern
            Gerlos Straße 18, 5730 Mittersill

            Tiroler Nationalparkfonds Hohe Tauern                                                Inhaltsverzeichnis
            Kirchplatz 2, 9971 Matrei in Osttirol

            Verein des Sekretariates des Nationalparkrates Hohe Tauern
            Kirchplatz 2, 9971 Matrei in Osttirol

            Redaktion und für den Inhalt verantwortlich:
            Nationalparkdirektoren Mag. Peter Rupitsch, DI Hermann Stotter,                      4            Vorwort                                                            50          Alpine Partnerschaften
            DI Wolfgang Urban, MBA
                                                                                                 6            Daten & Fakten                                                     51          Regionsprodukte
            Projektleitung und Koordination: Mag.a Helene Mattersberger
                                                                                                 8            Im Blick                                                           52          Öffentlichkeitsarbeit
            Titelbild: Seebachtal bei Mallnitz © NPHT / M. Steinthaler
                                                                                                 16           Nationalparks Austria                                              54          Tourismus
            Design: vorauerfriends communications gmbh, Thalheim
            Grafische Gestaltung: 08/16 grafik, mag.a eva scheidweiler, Lienz – Salzburg
                                                                                                 19           Internationales                                                    56          Verein der Freunde
Impressum

            Druck: Oberdruck GmbH, Stribach
                                                                                                 20           Naturraummanagement                                                59          Organisation

                                                                                                 26           Wissenschaft & Forschung                                           64          Budget

                                                                                                 34           Erhaltung der Kulturlandschaft                                     65          Ausblick
            Trotz gebotener Sorgfalt können Satz- und Druckfehler nicht ausgeschlossen werden.
            Stand: März 2020                                                                     38           Bildung & Besucherinformation                                      66          Mitarbeiter/-innen

                                                                                            2    3
Wissenswert - Tätigkeitsbericht 2019 Nationalpark Hohe Tauern www.hohetauern.at
Vorwort
          Das Nationalparkjahr 2019                                                                                                               Der Nationalpark –
                                                                                                                                                  eine gute Verbindung

                                                                                                                        Foto: © BKA/Andy Wenzel                                                               Foto: © Land Tirol/Berger   Foto: © Land Salzburg   Foto: © proimageaustria

          Im Nationalpark Hohe Tauern sind alle bedeutenden alpinen          Im November 2019 trafen einander über 200 Mitarbeiter/               Unser Nationalpark Hohe Tauern ist der größte National-              Informativ ist das vielfältige Bildungsangebot. Die zertifizier-
          Ökosysteme großflächig und ungestört erhalten. Die beeindru-        -innen im Nationalpark Thayatal und tauschten sich zum Thema         park der Alpen und des mitteleuropäischen Festlandes. Seine          ten Nationalpark Ranger bringen Wissen als Grundlage für
          ckende Biodiversität gilt es zu schützen: Gute Luft, sauberes      „Kommunikation“ aus. Die hohe Beteiligung zeigt, wie wichtig es      185.600 Hektar erstrecken sich über die drei Bundesländer            Verständnis in die Partnerschulen, aber auch in unsere Haupt-
          Trinkwasser, fruchtbare Böden und Artenvielfalt sind unsere        ist, über die Grenzen hinaus zu blicken und eine gemeinsame          Kärnten, Salzburg und Tirol. Die Bundesländergrenzen sind            städte. Bei den geführten Exkursionen im Schutzgebiet sind sie
          Lebensgrundlagen. Der Schutz dieser Lebensgrundlagen hat           Sprache zu finden. Das stärkt auch den Zusammenhalt der Na-           dabei aber keine Trennlinie. Die Besucher/-innen nehmen sie          die Diplomat/-innen im Dienst der Natur.
          Priorität. Das haben wir auch im Regierungsprogramm festge-        tionalparkfamilie.                                                   in der Natur ohnehin nicht wahr. In die Weiterentwicklung des
          halten, etwa mit der Erarbeitung einer Biodiversitätsstrategie                                                                          gesamten Schutzgebietes sind die drei Bundesländer gemein-           Nachhaltig ist das Wirtschaften von hunderten Alm- und Wald-
          und der Schaffung einer Initiative mit den Bundesländern, die       Ich möchte allen Mitarbeiter/-innen für ihren Einsatz und die        sam mit der Republik Österreich eingebunden. In bewährter            bäuerinnen und -bauern vor allem in der Außenzone des Na-
          darauf abzielt, neue Nationalparks zu schaffen und bestehende       tolle Arbeit, die im vergangenen Jahr für den Erhalt des Natio-      Zusammenarbeit zeigt sich, dass diese Partnerschaft durch-           tionalparks. In Abstimmung mit den Nationalparkverwaltungen
          zu erweitern.                                                      nalparks Hohe Tauern geleistet wurden, danken. Gemeinsam             dachte Zielsetzungen und effiziente Umsetzungen ermöglicht.            wird so der Erhalt der jahrtausendealten Kulturlandschaft ge-
                                                                             erhalten wir nicht nur authentische Natur, sondern mehr: Un-                                                                              währleistet.
          Für den Nationalpark Hohe Tauern war das Jahr 2019 ein bedeu-      ser Naturerbe.                                                       Wesentliche Gremien wirken länderübergreifend. Ob dies der
          tendes. Die Einrichtung und internationale Anerkennung des                                                                              Nationalparkrat, der wissenschaftliche Beirat oder der Verein        Unberührt sind weite Teile der Naturlandschaft in der Na-
          Wildnisgebietes Sulzbachtäler durch die Weltnaturschutzorga-                                                                            der Freunde des Nationalparks ist: Sie sehen den Nationalpark        tionalpark-Kernzone. Der Slogan der Nationalparks Austria
          nisation kann als Meilenstein gesehen werden. Die Umsetzung                                                                             Hohe Tauern als eine Einheit, als einen Schatz.                      „Nichts berührt uns wie das Unberührte“ ist seit Herbst 2019 in
          des Wildnisgedankens von der Idee in die Tat verdient großen                                                                                                                                                 den Hohen Tauern manifestiert:
          Respekt, denn die Einrichtung und Schutzgebietsausweisung                                                                               In der Gemeinsamkeit liegt die Stärke und Kraft unseres
          ist komplex, sie erfordert viel Durchhaltevermögen und Kraft.                                                                           Nationalparks.                                                       Mehr als 6.700 Hektar mit 17 Gletschern und 25 Dreitausen-
          Das zeigt, mit welchem großen Einsatz wir Österreicher/-innen                                                                                                                                                dern sind in den Sulzbachtälern des Salzburger Oberpinzgaues
          unser Naturerbe schützen.                                                                                                               Der vorliegende Tätigkeitsbericht 2019 liefert ein beeindrucken-     von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN)
                                                                                                                                                  des Zeugnis der Nationalparkarbeit. Der langfristige Erhalt der      als offizielles „Wildnisgebiet“ ausgezeichnet worden.
          Mittlerweile sind rund drei Prozent der österreichischen Staats-                                                                        Natur- und Kulturlandschaft erfolgt in vielfältiger Form:
          fläche streng geschützte Nationalparkgebiete. Im Klimaschutz-                                                                                                                                                 Zu verdanken haben wir den Inhalt des umfangreichen und posi-
          ministerium unterstützen wir die Arbeit für die sechs österrei-    Ihre LEONORE GEWESSLER                                               Lebendig ist der Auftritt des Nationalparks nach außen. Der          tiven Tätigkeitsberichtes dem Engagement unserer Mitarbeiter/
          chischen Nationalparks, die unter dem Dach von Nationalparks                                                                            neue Imagefilm ist ein gelungenes Beispiel dafür. Die Berichte        -innen im Nationalpark Hohe Tauern. Danke auch an die vie-
          Austria eng zusammenarbeiten nicht nur ideell, sondern leisten     Bundesministerin für                                                 in den Sozialen Medien liefern Information und Gusto auf akti-       len Unterstützer/-innen in der gesamten Nationalpark-Familie.
          gemeinsam mit den Ländern auch einen finanziellen Beitrag,          Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität,                             ves Erleben.
          um eine professionelle Arbeit zu ermöglichen.                      Innovation und Technologie                                                                                                                Dieser Jahresbericht möge Ihnen ein spannender, aktueller Ein-
                                                                                                                                                                                                                       blick in die Hohen Tauern sein.

                                                                                                                                                      LH-Stv.in Mag.a INGRID FELIPE                  LRin Dipl.-Päd.in MARIA HUTTER                      LRin Mag.a SARA SCHAAR
Vorwort

                                                                                                                                              4   5
Wissenswert - Tätigkeitsbericht 2019 Nationalpark Hohe Tauern www.hohetauern.at
Daten & Fakten                                                                                                                         Daten & Fakten

                                                                                                                                                                                                                                                                                Daten & Fakten
                                                                                                                                                        In den Landschaftsformen der Trog- und Hängetäler, der
                                                                                                                                                        Kare, Karlinge und Karseen, der Klammen und Schluchten etc.
                                                                                                                                                        spiegelt sich die modellierende Kraft der eiszeitlichen Glet-

                                                                                                                                                                                                                             management
                                                                                                                                                                                                                             Naturraum-
                                                                                                                                                        scher genauso wider wie die stete Arbeit von Verwitterung
                 Der Nationalpark Hohe Tauern ist mit 1.856 km² der größte           Alpine Natur- und Kulturlandschaft                                 und Erosion durch Schwerkraft, Frost und Wasser. Harmo-
                 Nationalpark im gesamten Alpenraum und eines der größten            Im Nationalpark Hohe Tauern sind alle bedeutenden alpinen          nisch gestaltet sich der Übergang von den natürlichen alpinen
                 Schutzgebiete in Mitteleuropa.                                      Ökosysteme großflächig und ungestört erhalten. Mehr als ein         Ökosystemen in der Kernzone des Nationalparks hinein in die
                                                                                     Drittel aller in Österreich nachgewiesenen Pflanzenarten kom-       Kulturlandschaft der Außenzone. Hier hat eine jahrhunder-
                                            Kärnten   Salzburg   Tirol   Gesamt      men im Nationalpark vor. Bei den Säugetieren, Vögeln, Repti-       tealte bergbäuerliche Almwirtschaft Lebensgemeinschaften
                  Kernzone (in km2)          291        467      347      1.105      lien und Amphibien sind es um die 50 %. Auch jenen Tieren,         hervorgebracht, deren Vielfalt es nachhaltig zu erhalten gilt.                             Foto: © NPHT / Granig

                  Außenzone (in km )    2
                                             113        266      264       643       welche zu Beginn des 19. Jahrhunderts in fast ganz Europa
                                                                                     ausgerottet waren, bietet der Nationalpark nunmehr einen
                                                                                                                                                        Hauptaufgaben
                     Sonderschutz-
                                              36         5                 41                                                                           Von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung eines Schutz-
                      gebiet (in km2)                                                gesicherten Lebensraum.
                                                                                                                                                        gebietes sind nicht nur dessen gesetzliche Grundlagen und Ziele,

                                                                                                                                                                                                                             Wissenschaft
                   IUCN Wildnis-

                                                                                                                                                                                                                             & Forschung
                                                        67                 67
                   gebiet Ib (in km2)                                                Diese beeindruckende Biodiversität resultiert aus den vielfälti-   sondern auch die Einrichtung eines professionellen Managements,
                        Gesamt               440        805      611      1.856      gen klimatischen, geologischen, geomorphologischen und hy-         das primär von der Nationalparkverwaltung wahrgenommen wird.
                                                                                     drologischen Standortbedingungen im Hochgebirge und den
                 davon IUCN Naturzone:                                                                                                                  Geschäftsfelder
                                                                                     differenzierten Anpassungsstrategien der Pflanzen und Tiere.
                 Kärnten: 205 km2, Salzburg: 364 km2, Tirol: 276 km2                                                                                    Naturraummanagement, Wissenschaft und Forschung sowie
                                                                                     Wer von den Tälern zu den höchsten Gipfeln des National-
                                                                                                                                                        Bildung und Besucherinformation, das sind die zentralen Auf-
                                                                                     parks wandert, durchquert in den Höhenstufen gleichsam alle
                 —    West-Ost-Erstreckung                       100 km                                                                                 gaben eines jeden Nationalparks weltweit, so wie sie auch sei-
                 —    Nord-Süd-Erstreckung                       40 km               Klimazonen von Mitteleuropa bis in die Arktis.                                                                                                                Foto: © NPHT / K. Aichhorn
                                                                                                                                                        tens der Weltnaturschutzorganisation IUCN definiert werden.
                 —    Seehöhe                                    1.000 m – 3.798 m
                                                                                     Das Tauernfenster – ein in Form und Größe weltweit einzig-         Die Erhaltung der Kulturlandschaft in der Außenzone sowie die
                 —    Berggipfel über 3.000 m Seehöhe            > 300

                                                                                                                                                                                                                             Besucherinformation
                                                                                     artiges tektonisches Fenster – gewährt Einblicke in das tiefste    regionale Entwicklung und Tourismus sind zusätzliche Haupt-
                 —    Vergletscherung                            155 km² / rd. 8 %
                                                                                     tektonische Stockwerk der Alpen und ist damit der Schlüssel        bereiche im Nationalparkmanagement. Im Bewusstsein, dass
                 —    Gletscher                                  342

                                                                                                                                                                                                                                  Bildung &
                 —    naturbelassene Gebirgsbäche                279                 für das Verständnis des geologischen Aufbaus der Alpen. Ge-        der Nationalpark Hohe Tauern aber nicht isoliert existiert, son-
                 —    davon Gletscherbäche                       57                  steine unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Entstehung      dern in eine lebendige Nationalpark-Region eingebettet ist, in
                 —    bedeutende Wasserfälle                     26                  und unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung beher-            der gelebt, gearbeitet und gewirtschaftet wird, leistet die Natio-
                 —    Bergseen zwischen 35 m² und 27 ha          551                 bergen einen wahren Schatz an bis zu 200 verschiedenen Mi-         nalparkverwaltung mit ihren vielfältigen Aktivitäten und Pro-
                 — Moore                                         766                 neralien.                                                          grammen einen wichtigen Beitrag zur Regionalentwicklung.

                                                                                                                                                        Nachhaltige Entwicklung                                                                    Foto: © Schlamberger
                                                                                                                                                        Die große Herausforderung besteht darin, einen nachhalti-
                                                                                                                                                        gen Schutz und gleichzeitig eine mit den Nationalparkzielen
                                                                                                                                                        verträgliche Entwicklung im Einklang mit den Interessen der

                                                                                                                                                                                                                             Kulturlandschaft
                                                                                                                                                                                                                              Erhaltung der
                                                                                                                                                        heimischen Bevölkerung sicherzustellen.

                                                                                                                                                        Zonierung
                                                                                                                                                        Die Entwicklungsziele im Schutzgebiet sind durch die Zonie-
                                                                                                                                                        rung und die Vorgaben der IUCN Kategorie ΙΙ bestimmt. In der
                                                                                                                                                        Kernzone des Nationalparks hat der Schutz der Natur in ihrer
                                                                                                                                                        Gesamtheit Vorrang. Hier ist jeder Eingriff in die Natur und
                                                                                                                                                        in den Naturhaushalt sowie jede Beeinträchtigung des Land-                                 Foto: © M. Steinthaler
                                                                                                                                                        schaftsbildes mit wenigen taxativ aufgezählten Ausnahmen
Daten & Fakten

                                                                                                                                                        verboten. Das Sonderschutzgebiet „Wildnisgebiet Sulzbachtä-

                                                                                                                                                                                                                             Regionalentwicklung
                                                                                                                                                        ler“ (Salzburg) entspricht den Kriterien der IUCN Kategorie Ιb.
                                                                                                                                                        Die Außenzone umschließt die Kernzone und stellt den Über-

                                                                                                                                                                                                                                 & Tourismus
                                                                                                                                                        gangsbereich vom Dauersiedlungsraum zu den streng ge-
                                                                                                                                                        schützten Gebieten dar. Hier befindet sich die für die Hohen
                                                                                                                                                        Tauern typische, jahrhundertelang durch Menschenhand ge-
                                                                                                                                                        pflegte, naturnahe Kulturlandschaft mit den Almen, Bergmäh-
                                                                                                                                                        dern und Lärchweiden. Auch in der Außenzone sind technische
                                                                                                                                                        Erschließungen wie die Errichtung von Energieerzeugungsan-
                                                                                                                                                                                                                                                   Foto: © NPHT / M. Lugger
                                                                                                                                                        lagen (ausg. Kleinkraftwerke Almen) sowie Schiliften verboten.

                                                                                                                                                   6    7
Wissenswert - Tätigkeitsbericht 2019 Nationalpark Hohe Tauern www.hohetauern.at
Das Nationalparkjahr 2019                                                                                                            6. März, Mittersill
                                                                                                                                                23. Sitzung des Nationalparkrates

                                                                                                                                                                                                                Im Blick
                                                                                                                                                Im Rahmen der Ratssitzung im Nationalparkzentrum Mittersill
                                                                                                                                                wurde ein erfolgreiches Jahr 2018 resümiert. Für 26 länder-
                                                                                                                                                übergreifende Kooperationen in den Bereichen Natur- und
                                                                                                                                                Artenschutz, Wissenschaft und Forschung, Bildung und Be-
                                                                                                                                                sucherinformation sowie Öffentlichkeitsarbeit wurde für das
                                                                                                                                                Jahr 2019 ein Budgetvolumen von rund € 860.000,– beschlos-
                                                                                                                                                sen. In der 24. Ratssitzung am 13. November 2019 im Natio-
                                                                                                                                                nalparkzentrum Mittersill wurde das Budget für 2020 fixiert.

                                                                                                                    Foto: © NPHT / A. Pecile

                                               16. Januar, Tauerntal Matrei                                                                     27. April, Mallnitz
                                               Erlebnisschulungen 2019                                                                          Eröffnung Besucherzentrum Mallnitz
                                               in der Nationalparkregion Osttirol
                                                                                                                                                Mit einer kleinen Eröffnungsfeier startete das Besucherzen-
                                               „Meet the Nationalpark“ wurde gemeinsam mit dem TVB Ost-                                         trum Mallnitz in die Sommersaison. Einen Höhepunkt der
                                               tirol entwickelt, um touristische Nationalpark-Angebote aus                                      Saisoneröffnung bildete die erstmalige Verleihung des Mölltal
                                               einer persönlichen Perspektive kennenzulernen. Das Pro-                                          Möbel Awards, der darauf abzielt, das regionale Handwerk zu
                                               gramm für alle Mitarbeiter/-innen mit Gästekontakt sowie der                                     stärken und die Kärntner Kreativszene mit Fertigungsbetrie-
                                               Marketing- und Vertriebsebene bietet Raum für Erfahrungs-                                        ben zu vernetzen.
                                               austausch, spannende Geschichten von Leistungsträgern und
                                               den Aufbau eines Teamgefühls beider Organisationen. Schu-
                                               lungsprogramme 2019: Infoveranstaltung, Nationalpark-Re-
           Foto: © Osttirol Werbung / Aßmair                                                                        Foto: © NPHT / P. Schober
                                               gionsprodukte, E-Bike- & Schneeschuh-Sonnenuntergangstour.

                                               24. bis 27. Jänner, Les Contamines-Mont Joie                                                     29. April bis 31. Mai, Mallnitz
                                               24. Rangerolympiade Danilo Re                                                                    Kindergartenaktion im Besucherzentrum
                                               Die Rangerolympiade in Frankreich brachte auch 2019 wieder
                                                                                                                                                Mallnitz
                                               Erfolge für die teilnehmenden Teams des Nationalparks Hohe                                       Rund 1.000 Kindergartenkinder aus ganz Kärnten und dem
                                               Tauern. Das Team Salzburg belegte in der Gesamtwertung                                           Gasteinertal wurden im Jahr 2019 vom Maskottchen „Gabi
                                               (Damen/Herren) von 48 teilnehmenden Teams den hervorra-                                          Gams“ begrüßt und durch das Besucherzentrum geführt.
                                               genden dritten Platz. In der Damenwertung holte das Team                                         Dabei lernten die Kinder auf ihrem Streifzug durch das Besu-
                                               aus Tirol den zweiten Platz. Mariella Vogelreiter und Hannes                                     cherzentrum auf spielerische Art und Weise die Kletterkünst-
                                               Millgrammer holten jeweils den Sieg in der Einzelwertung Sla-                                    ler des Nationalparks Hohe Tauern kennen.
                                               lom und Langlauf. Das „Memorial Danilo Re“ ist ein sportlicher
                                               Wettkampf der Nationalpark Ranger aus dem Alpenraum in
           Foto: © NPHT / A. Pecile                                                                                 Foto: © NPHT / Karan
                                               Gedenken an einen im Einsatz tödlich verunglückten Ranger.

                                               5. Februar, Hopfgarten                                                                           15. Mai, Wien
                                               Grundbesitzer als wichtige Partner des                                                           25.000 Klimaschüler in VERBUND-
                                               Nationalparks                                                                                    Klimaschule
                                               Der Nationalpark Hohe Tauern Tirol liegt zu 100 % auf priva-                                     2010 wurde die VERBUND-Klimaschule des Nationalparks
                                               tem Grundbesitz (ÖAV, Agrargemeinschaften und Privatperso-                                       Hohe Tauern von Alt-Bundespräsident Heinz Fischer eröff-
                                               nen). Das Miteinander von Grundbesitzern und Nationalpark                                        net. Neun Jahre später zieht das Team der Klimaschule eine
Im Blick

                                               repräsentierte auch die Vollversammlung der Nationalpark                                         erfreuliche Bilanz: Bereits 25.000 Schüler/-innen konnten für
                                               Grundbesitzerinteressengemeinschaft unter Beisein von LH-                                        den Klimaschutz sensibilisiert und zu einem persönlichen
                                               Stv.in Ingrid Felipe. Themen der Vollversammlung waren der                                       Beitrag für einen nachhaltigeren Lebensstil angeregt werden.
                                               Entwurf zum neuen Nationalpark Managementplan (Tirol), ak-                                       Auch die Schüler/-innen der 1c Klasse des Laaerberggymna-
                                               tuelle Regelungen zu Hubschrauberflügen und die neue Initia-                                      siums/Wien erlebten am 15. Mai nach diesen Prinzipien einen
           Foto: © NPHT / F. Jurgeit                                                                                Foto: © J. Wiedl
                                               tive rund um die „Nationalpark Kulinarik Regionsprodukte“.                                       abwechslungs- und aufschlussreichen Unterricht.

                                                                                                           8    9
Wissenswert - Tätigkeitsbericht 2019 Nationalpark Hohe Tauern www.hohetauern.at
24. bis 26. Mai, Wien                                                                           12. bis 13. Juni , Salzburg Stadt
                                          Nationalpark Osttirol Event                                                                     Nationalpark kommt in die Stadt

                                                                                                                                                                                                               Im Blick
                                          Mit zwei Events war der Nationalpark Hohe Tauern in Wien                                        Der Nationalpark Hohe Tauern lud erneut auf das Gelände
                                          vertreten. In der ORANG.erie begeisterte die Musikperfor-                                       des Schlossparkes Hellbrunn ein, um gemeinsam mit den
                                          mance „Das Klangbild der Berge Osttirols“ mehr als 200                                          Schüler/-innen der Stadt Salzburg und Umgebung zu feiern. In
                                          Zuhörer/-innen. Zusätzlich gab es erstmals eine zweitägige                                      Zusammenarbeit mit dem Team der Schloss- und Parkverwal-
                                          Nationalpark-Rallye für die Tiergartenbesucher. Spannende                                       tung Hellbrunn erlebten rund 900 Kinder und ca. 100 Lehrer/
                                          Stationen, betreut durch die Ranger, führten quer durch den                                     -innen einen spannenden Vormittag. Ziel ist es, die Vielfalt des
                                          Zoo und informierten die Gäste auf spielerischer Art und Wei-                                   Nationalparks auch den Schüler/-innen aus der Stadt Salzburg
                                          se. Unter den 1.400 Teilnehmenden, welche den Sammelpass                                        und ihrer umliegenden Gemeinden näher zu bringen. Dieses
                                          ausgefüllt haben, wurden tolle Preise verlost. Die Veranstal-                                   Jahr konnte sich jede Klasse ein Insektenhotel für ihre Schule
           Foto: © NPHT / S. Gutternig                                                                        Foto: © NPHT / A. Pecile
                                          tung fand in Kooperation mit dem TVB Osttirol statt.                                            basteln.

                                          25. Mai, Pinzgau                                                                                13. Juni, Klagenfurt
                                          Tag der Parke                                                                                   Präsentation Forschungsprojekt
                                          Zum Tag der Parke konnten die Besucher/-innen die National-                                     Gamswild
                                          park-Ausstellungen NationalparkWelten, Smaragde und Kris-                                       NP-Direktor Peter Rupitsch, LJM Ferdinand Gorton und Wildbio-
                                          talle, Auf der Alm – Zwischen Himmel und Erde, Blick ins Tauern-                                loge Gunther Greßmann präsentierten die Ergebnisse des For-
                                          fenster und Könige der Lüfte wieder kostenfrei besuchen. Die                                    schungsprojekts „Entwicklung, Analyse und Zukunft des Gams-
                                          Nationalpark Ranger führten durch die Ausstellungen und                                         wildes in Heiligenblut am Großglockner“. Die Studie aus dem
                                          konnten den Besucher/-innen viele zusätzliche Informationen                                     Hegering Heiligenblut ist eine der wenigen in den Ostalpen,
                                          zu aktuellen Projekten und Erkenntnissen vermitteln. Auch in                                    welche in einer Hochgebirgsregion durchgeführt wurde. Die
                                          Tirol und Kärnten sowie den weiteren österreichischen Natio-                                    gewonnenen Zahlen sind von großer Bedeutung, da sie Richt-
                                          nalparks fanden kostenlose Events statt. Alle Schutzgebiete in                                  werte für die Wissenschaft sind, und für die Praxis (Abschuss-
           Foto: © NPHT / R. Sonnberger                                                                       Foto: © M. Lackner
                                          Europa feiern seit 1999 den Einzug der Nationalparkidee.                                        planungen, Behörde usw.) eine fachliche Grundlage bieten.

                                          3. bis 6. Juni, Mittersill                                                                      20. bis 22. Juni, Mallnitz
                                          Projektwoche HBLA Ursprung                                                                      Zweites Forum Anthropozän
                                          Die 3. Klasse der HBLA Ursprung Fachrichtung „Umwelt- und                                       Das Besucherzentrum Mallnitz war im Juni Schauplatz des
                                          Ressourcen-Management“ nahm an vier verschiedenen Pro-                                          zweiten Forums Anthropozän, das von Kärntens Landeshaupt-
                                          jektgruppen teil, um einen Einblick in das Management des                                       mann Peter Kaiser eröffnet wurde. Die Forderungen nach
                                          Nationalparks zu bekommen. In den Bereichen Kulturland-                                         einer Trendwende in der Umweltpolitik und einem Schulter-
                                          schaft, Wildtiermanagement, Geologie sowie Wetter und Kli-                                      schluss von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft
                                          ma verbrachten die Schüler/-innen drei spannende Tage im                                        waren die Kernbotschaften der hochkarätigen Veranstaltung.
                                          Schutzgebiet. Ziel dieses Projektes ist es, Jugendlichen einen
                                          möglichst breiten Einblick in konkrete Aktivitäten des National-
                                          parks zu bieten und ihnen dessen Bedeutung für eine nach-
           Foto: © NPHT / R. Sonnberger                                                                       Foto: © Ch. Senger
                                          haltige Entwicklung in der Region näher zu bringen.

                                          4. Juni, St. Jakob i. D.                                                                        1. Juli, Matrei i. O.
                                          Spatenstich zum Wildtierbeobach-                                                                Sommer-Sonderausstellung 2019
                                          tungsturm Oberhaus                                                                              Von Rückkehrern und Teufelshörnern
                                          Der 22 Meter hohe Beobachtungsturm, welcher sprichwört-                                         Beim Sommeropening wurden im Nationalparkhaus Matrei
                                          lich aus dem Wald herauswächst, wird ein absolutes Highlight                                    zwei Sonderausstellungen eröffnet – „50 Jahre Alpensteinbock
                                          für kleine und große Naturentdecker. Eingebettet am Rand                                        in Osttirol“ sowie die Kunstausstellung „Aus der Sicht eines
Im Blick

                                          des größten zusammenhängenden Zirbenwaldes der Ostal-                                           Rangers“ vom Matreier Künstler Othmar Trost. Was am 16. Juni
                                          pen, dem Oberhauser Zirbenwald, ermöglicht der eindrucks-                                       1969 in Kals a. Gr. auf Initiative der Jägerschaft begann, gipfelt
                                          volle Beobachtungsturm durch ein Spektiv die Beobachtung                                        mit derzeit rund 1.200 Tieren in einer der größten Popula-
                                          von Rotwild, Murmeltieren, Rehen oder Gämsen – natürlich                                        tionen des Alpensteinbocks in den Ostalpen. Die Ausstellung
                                          mit etwas Glück und Geduld.                                                                     widmete sich seinem Verschwinden und der Rückkehr, aber
           Foto: © NPHT                                                                                       Foto: © NPHT / F. Jurgeit
                                          Die Eröffnung findet am 20. Juni 2020 statt.                                                      auch der Biologie und aktuellen Forschung im Nationalpark.

                                                                                                       10    11
Wissenswert - Tätigkeitsbericht 2019 Nationalpark Hohe Tauern www.hohetauern.at
6. Juli, Heiligenblut                                                                             26. bis 28. Juli, Heiligenblut
                                          Jubiläumswanderung                                                                                13. Tag der Artenvielfalt

                                                                                                                                                                                                             Im Blick
                                          „100 Jahre Schenkung Albert Wirth“
                                                                                                                                            Gipfeltreffen der Artenvielfalt am Fuße des Großglockners:
                                          Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Schenkung Albert Wirth                                      68 Wissenschaftler/-innen aus Österreich, Deutschland und
                                          luden der Alpenverein und die Nationalparkverwaltung Kärn-                                        Spanien trafen sich Ende Juli 2019 in Heiligenblut am Groß-
                                          ten zu einer Wanderung. In Erinnerung an den Naturschutz-                                         glockner zum 13. Tag der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe
                                          mäzen wurde am Ende des Gamsgrubenwegs ein Gedenk-                                                Tauern. Ihr gemeinsames Ziel war es, die Flora und Fauna des
                                          stein errichtet.                                                                                  Gößnitztales in Kärnten zu erforschen und dafür innerhalb
                                                                                                                                            von 48 Stunden möglichst viele Tier-, Pflanzen- und Pilzarten
                                                                                                                                            zu finden.

           Foto: © P. Schober                                                                                   Foto: © NPHT / E. Hainzer

                                          8. Juli, Mittersill                                                                               27. Juli, Mallnitz
                                          Attraktiver Ferialjob im Nationalpark                                                             Präsentation Imagefilm
                                          Seit Jahren bietet die Salzburger Nationalparkverwaltung Ju-                                      Im Vorfeld des Mallnitzer Nationalparkfestes präsentierte der
                                          gendlichen die Möglichkeit, sich während der Sommermonate                                         Nationalpark Hohe Tauern sein neuestes Filmprojekt. Auf inter-
                                          für den Nationalpark Hohe Tauern zu engagieren. Bereits vor                                       nationalen Kongressen und Treffen, in den einzelnen National-
                                          den Sommerferien finden Einschulungstage mit den Rangern                                           parkeinrichtungen und vor allem Online soll der achtminütige
                                          statt: Es werden die Nationalpark-Täler sowie die Ausstellun-                                     Imagefilm Werbung für den Nationalpark Hohe Tauern und
                                          gen und Themenwege besucht. Mit viel Wissen zu In- und Out-                                       die Nationalparkidee im Herzen der Alpen machen.
                                          door Angeboten des Nationalparks stehen die Jugendlichen
                                          den Besucher/-innen der Nationalpark-Region an den Tal-
                                          eingängen zur Verfügung. 2019 absolvierten 26 Jugendliche
           Foto: © NPHT / R. Sonnberger                                                                         Foto: © NPHT / P. Schober
                                          ihren Ferialjob bei der Salzburger Nationalparkverwaltung.

                                          19. Juli, Matrei i. O.                                                                            9. bis 11. August, Neukirchen
                                          Alte Prager Hütte in „neuem“ Glanz                                                                Regionaltreffen des Vereines für Tier- und
                                          Nach über zwei Jahren Bauzeit erstrahlt die Alte Prager Hüt-
                                                                                                                                            Naturfotografie Österreich
                                          te im Matreier Gschlößtal (Osttirol) nun im Originalzustand                                       In Kooperation mit dem VTNÖ fand das diesjährige Regional-
                                          nach den Plänen von Johann Stüdl aus den 1870er-Jahren.                                           treffen in der Nationalparkgemeinde Neukirchen statt. Von
                                          Das Ergebnis ist ein lebendiges Stück Alpingeschichte, das                                        einem Ranger begleitet erwanderte die Gruppe das Obersulz-
                                          zur Zeitreise einlädt und zum 150. Jubiläum des Deutschen                                         bachtal. Als Basecamp diente ihnen die Hofrat-Keller-Hütte. Im
                                          Alpenvereins (DAV) eindrücklich vor Augen führt, wie einfach                                      Zentrum ihrer Interessen stand das Wildnisgebiet Sulzbach-
                                          und doch zweckmäßig die Einrichtung von Schutzhütten vor                                          täler. Bei Tag und bei Nacht konnten die Teilnehmer/-innen
                                          150 Jahren ausfiel. Interessierten Wanderern ermöglicht ein                                        tolle Stimmungen und Bilder einfangen.
                                          Glasfoyer den Blick in die Schutzhütte im Stüdl-Stil von vor 150
           Foto: © NPHT / F. Jurgeit                                                                            Foto: © NPHT / H. Assil
                                          Jahren.

                                          20. Juli, St. Jakob i. D.                                                                         12. bis 18. August, Nationalparkregion Hohe Tauern
                                          Gemeinsam handeln –                                                                               Medienstipendiatin Nationalparks Austria
                                          E-Bike Destination Osttirol
                                                                                                                                            Zum fünften Mal wurde das Nationalparks Austria Medienstipen-
                                          Im Rahmen eines Strategieworkshops von Touristikern, National-                                    dium an 13 Nachwuchstalente aus den Bereichen Literatur, Fo-
                                          park Hohe Tauern und der für den Nationalpark Hohe Tauern zu-                                     tografie und Film vergeben. Ein zweiwöchiger Aufenthalt in ei-
                                          ständigen Landesrätin Ingrid Felipe wurden 2017 mehrere Hand-                                     nem Nationalpark soll dazu genützt werden, sich intensiv mit
Im Blick

                                          lungsfelder definiert. Eines davon: Osttirol als E-Bike-Destination                                unserem Naturerbe und dem Naturschutzthema auseinan-
                                          vorbildhaft zu etablieren – dem Gast ein unbeschwertes und                                        derzusetzen. In Salzburg war Laura Ecker, gebürtige Steirerin,
                                          qualitativ hochwertiges E-Bike-Urlaubserlebnis zu den Natur-                                      zu Besuch und hielt die besten Momente mit der Kamera fest.
                                          highlights zu bieten. 2019 wurden die ersten 15 der 40 neuen,                                     In feinster Detailarbeit zeichnete sie auch bekannte Tiere und
                                          einheitlichen E-Bike Ladestationen (nur an ausgewiesenen Moun-                                    Pflanzen des Nationalparks. Fabian Dapiaz und Ruth Brozek
           Foto: © NPHT / F. Jurgeit                                                                            Foto: © L. Ecker
                                          tainbikerouten) gemeinsam mit dem TVB Osttirol errichtet.                                         (beide Fotografie) waren in Tirol und Kärnten unterwegs.

                                                                                                        12     13
Wissenswert - Tätigkeitsbericht 2019 Nationalpark Hohe Tauern www.hohetauern.at
7. bis 8. September, Wien                                                                      28. Oktober, Mittersill
                                       Erntedankfest im Augarten                                                                      Internationale Anerkennung Wildnisgebiet

                                                                                                                                                                                                       Im Blick
                                       Die österreichischen Nationalparks sind seit Jahren unter der                                  Der Nationalpark Hohe Tauern schreibt Geschichte: 6.728 ha
                                       Dachmarke „Nationalparks Austria“ beim Erntedankfest in Wien                                   im Ober- und Untersulzbachtal, Nationalparkgemeinde Neu-
                                       vertreten. Dabei soll die Nationalparkidee den Gästen näher                                    kirchen am Großvenediger, wurden durch die Weltnatur-
                                       gebracht und über die wichtigsten Artenschutzprojekte infor-                                   schutzunion (IUCN) als „Wildnisgebiet Ib“ anerkannt. Die Über-
                                       miert werden.                                                                                  gabe der Urkunde an Nationalpark-Direktor Wolfgang Urban
                                                                                                                                      erfolgte im Rahmen eines Festaktes im Nationalparkzentrum
                                                                                                                                      Mittersill durch Andrej Sovinc, Vice-Chair Europe IUCN, Um-
                                                                                                                                      weltministerin Maria Patek und Landesrätin Maria Hutter.

           Foto: © NPA / Wendl                                                                          Foto: © Hoelzl

                                       16. September, Klagenfurt                                                                      7. bis 9. November, Linz
                                       Präsentation „Welcome Center – Haus der                                                        Interpädagogica
                                       Steinböcke“
                                                                                                                                      Die Interpädagogica – die Messe für Bildungseinrichtungen in
                                       Die Gemeinde Heiligenblut und der Nationalpark Hohe Tauern                                     Österreich – fand 2019 im Desingcenter Linz statt. Die öster-
                                       haben sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit dem Verein der                                      reichischen Nationalparks präsentierten auch dieses Jahr ihr
                                       Freunde des Nationalparks Hohe Tauern, ein „Welcome Cen-                                       Bildungsangebot speziell für die Zielgruppe. Neben Outdoor-
                                       ter – Haus der Steinböcke“ zu errichten. Bei einer Pressekon-                                  aktivitäten für Jugendgruppen/Schuklassen in den National-
                                       ferenz wurde dieses Projekt erstmals den Medien vorgestellt.                                   parks vor Ort, können die Pädagog/-innen auch die Online
                                       Die Eröffnung ist für 24. Mai 2020 geplant.                                                     Angebote des Nationalparks Hohe Tauern nutzen (Unter-
                                                                                                                                      richtsmaterialien zum Download und die klima.schule Online
                                                                                                                                      Plattform).
           Foto: © F. Press                                                                             Foto: © NPA / Wendl

                                       17. bis 18. Oktober, Mallnitz                                                                  17. Dezember, Innsbruck
                                       1. Mallnitzer Tage                                                                             Neuer Managementplan
                                       Der Nationalpark Hohe Tauern veranstaltete gemeinsam                                           Der neue Managementplan für den Tiroler Anteil des Natio-
                                       mit dem Land Kärnten und der Veterinärmedizinischen Uni-                                       nalparks Hohe Tauern wurde in der Regierungssitzung am 17.
                                       versität Wien die 1. Mallnitzer Tage. Bereits im Februar 2019                                  12. 2019 von Naturschutzlandesrätin LH-Stv.in Ingrid Felipe
                                       haben das Land Kärnten und die Veterinärmedizinische Uni-                                      der Tiroler Landesregierung zur Kenntnis gebracht. Dieser
                                       versität Wien ein nachhaltiges Konzept zur Weiterentwicklung                                   legt die Zukunftsausrichtung und Entwicklung des Schutzge-
                                       und zum Ausbau der universitären Infrastruktur in Kärnten                                      biets fest – offene Kommunikation und Transparenz standen
                                       vorgestellt. Beim Forum vermittelten namhafte Experten der                                     bei der Erstellung im Vordergrund.
                                       Vetmeduni Vienna den Anwesenden, im Rahmen zahlreicher
                                       Workshops, umfangreiches Fachwissen.
           Foto: © NPHT / P. Schober                                                                    Foto: © Land Tirol / Rieser

                                       25. Oktober, Nußdorf-Debant                                                                    18. Dezember, Mittersill
                                       2. Nationalpark-Osttirol-Tourismusforum                                                        Rangerabschlussprüfung
                                       Megatrends und Achtsamkeit mit der
                                                                                                                                      Acht Prüflinge haben sich im Nationalparkzentrum Mittersill
                                       Natur im Einklang
                                                                                                                                      erfolgreich der Abschlussprüfung zum Nationalpark Ranger
                                       Der TVB Osttirol und der Nationalpark Hohe Tauern konnten                                      gestellt. Nach zweijähriger, intensiver Ausbildung erhielten
                                       im Rahmen des „2. Nationalpark-Osttirol-Tourismusforum“ im                                     sie nach einer mündlichen und schriftlichen Prüfung die Ur-
Im Blick

                                       Kultursaal Nussdorf-Debant über 170 Besucher/-innen aus                                        kunde, welche sie ab sofort als „Zertifizierte Österreichische
                                       Tourismus, Politik und Wirtschaft begrüßen. Nicht nur Ergeb-                                   Nationalpark Ranger“ auszeichnet. Die Ausbildung ist im na-
                                       nisse aus der verstärkten Zusammenarbeit von TVB Osttirol                                      turwissenschaftlichen und pädagogischen Bereich auf sehr
                                       und Nationalpark Hohe Tauern, sondern auch Fachvorträge                                        hohem Niveau.
                                       aus den Bereichen Marketing und Nachhaltigkeit prägten das
           Foto: © NPHT / F. Jurgeit                                                                    Foto: © NPHT / A. Pecile
                                       Programm.

                                                                                                 14    15
Wissenswert - Tätigkeitsbericht 2019 Nationalpark Hohe Tauern www.hohetauern.at
Nationalparks Austria

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nationalparks Austria
                        Wir, die sechs österreichischen Nationalparks, …

                                                                                                                                                                             Foto: © NPA / Brunner Images

                                                                                                                                                                            Die Pressevertretung auf Stippvisite im Kalser Dorfertal, dem Platz des Geschehens vor 30 Jahren. Heute Nationalparkgebiet.

                                                                                                                                                                            Projekt „Nationalparks Austria                                                     der gemeinsame Auftritt bei zahlreichen Veranstaltungen und
                                                                                                                                                                            Kommunikationsstrategie“                                                           die Pressereise zum Thema „Wildes Wasser – Heiß umkämpf-
                                                                                                                                                                            Nachdem in den vergangenen Jahren die gemeinsamen Werte                            te Urkraft der Natur“ anlässlich des 30-jährigen Aus für das
                                                                                                                                                                            definiert und mit der Kampagne „Nichts berührt uns wie das                          Dorfertal-Kraftwerk im Nationalpark Hohe Tauern.
                                                                                                                                                                            Unberührte“ in zahlreichen Medien präsentiert wurden, rückt
                                                                                                                                                                            mit dem neuen Projekt „Nationalparks Austria Kommunika-                            Zudem wurden auch wieder
                                                                                                                                                                            tionsstrategie“ die Vernetzung der verschiedenen Kommuni-                          junge Talente im Zuge des
                        ... schützen und erforschen die Natur, informieren und bieten        Seite. Er hielt im Jahr 2019 zwei Sitzungen ab und verabschiedete              kationskanäle in den Fokus. Anhand eines Entwicklungspro-                          Nationalparks Austria Medien-
                        Erholung.                                                            u.a. ein gemeinsames Positionspapier zum Thema „Tourismus in                   zesses wurden im vergangenen Jahr die einzelnen Kanäle und                         stipendiums in die wilde Natur
                                                                                             Österreichs Nationalparks“.                                                    Kontaktpunkte mit verschiedenen Zielgruppen analysiert um                          der österreichischen National-
                        Unsere Nationalparks bekennen sich zu den Zielen                                                                                                                                                                                       parks geschickt, um sich dort
                                                                                                                                                                            Stärken und Schwächen systematisch zu erfassen. Zukünftig
                        der Weltnaturschutzunion IUCN. Insbesondere zu:                      Aufgrund des Wechsels in der Geschäftsführung im Nationalpark                                                                                                     kreativ auszutoben. Der Zeit-
                                                                                                                                                                            soll hier das einheitliche Auftreten durch gemeinsame The-
                        — der freien Entwicklung der Natur (Schutz der Wildnis) ohne         Donau-Auen veränderte sich die personelle Zusammensetzung.                                                                                                        punkt wurde dabei erweitert,
                                                                                                                                                                            men im Zusammenspiel mit der Fortsetzung der Dachmar-
                           Eingriffe des Menschen                                             Am 1. Februar trat mit Edith Klauser die erste weibliche Natio-                                                                                                   sodass die Stipendiat/-innen
                                                                                                                                                                            kenkampagne weiter gefördert werden. So waren auch im
                        — Natur zum Erlebnis zu machen und Erholung auf höchs-               nalpark-Direktorin in den Dienst. Sie hat auch die Projektleitung                                                                                                 auch den Herbst und Winter-
                                                                                                                                                                            Herbst 2019 wieder Spots zur Dachmarkenkampagne im TV
                           tem Niveau zu bieten                                              für die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit übernommen. Im Zuge                                                                                                       einbruch       noch      festhalten
                                                                                                                                                                            und auf zahlreichen Onlineportalen zu sehen. Außerdem wur-
                        — Forschung für wissenschaftlich fundierten Schutz der Natur         einer Neuorganisation des Vereins wurden zudem die zwei bis-                                                                                                      konnten.
                                                                                                                                                                            de mit den Dreharbeiten für neue Spots begonnen.
                        — Schutz kleiner Welten und dem Beleben der Region                   herigen Standorte zusammengelegt und damit der Vereinssitz                     Natürlich wurde die Kampagne auch dieses Jahr durch zahlrei-
                        — Garantiert modernem partnerschaftlichen Naturschutz                von Molln (OÖ) nach Orth an der Donau (NÖ) verlegt.                            che weitere Maßnahmen ergänzt. Zu nennen wären hier u. a.

                        Dachverband und Netzwerk
                        Das oberste Ziel von „Nationalparks Austria“ ist es, durch gemein-
                        same Aktivitäten die Entwicklung und Zusammenarbeit der ös-
                        terreichischen Nationalparks zu fördern. Der im Jahr 2011 als
Nationalparks Austria

                        gemeinnütziger Verein gegründete Dachverband legt dabei be-
                        sonderen Wert auf die Vermittlung der Nationalparkidee sowie
                        die Stärkung des öffentlichen Bewusstseins für die Bedeutung
                        des nationalen Naturerbes. Durch gemeinsame Projekte sollen
                        ferner wichtige Fortschritte in den Bereichen Forschung, Bildung,
                        Öffentlichkeitsarbeit und Naturschutz erzielt werden.

                        In Zusammenarbeit mit dem BMK sowie den drei Nationalpark-
                        Forstbetrieben wird im Zuge der Koordinierungsrunde die
                                                                                                                                                                             Foto: © NPA / Brunner Images
                        Umsetzung dieser Projekte abgestimmt. Die Runde tagte im
                                                                                               Foto: © Kern
                        Jahr 2019 dreimal. Als beratende und evaluierende Institution
                                                                                                                                                                            v.l. Carl Manzano, ehem. Dir. NP Donau-Auen, Theresia Hartig, Bäuerin und Wolfgang Retter mit Frau
                        steht hier der Nationalparks Austria Beirat, bestehend aus Mit-      Der neue Vereinssitz von Nationalparks Austria befindet sich im Schloss Orth,   Erika waren vehemente ‚Kämpfer‘ für die Erhaltung von den Donau-Auen bzw. dem Dorfertal der
                        gliedern der Landesregierungen sowie zahlreichen NGO‘s, zur          dem Sitz der Nationalparkverwaltung Donau-Auen.                                damaligen Zeit.

                                                                                                                                                                     16     17
Wissenswert - Tätigkeitsbericht 2019 Nationalpark Hohe Tauern www.hohetauern.at
Nationalparks Austria                                                                                                                           Internationales

                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Internationales
                        Projekt „BEFIT: Bildung, Erfahrung, Forschung,                                                                 Außerdem startete auch das       ALPARC
                        Interessen, Tourismus“                                                                                         vom Umweltbundesamt be-          Im Jahr 2019 gingen zwei Interreg-Projekte von ALPARC zu           Definierte Zielarten waren dabei Schalenwildarten wie Rotwild
                        Nach einem erfolgreichen Projektstart im Jahr 2018 konnten                                                     arbeitete   Teilprojekt   „Wir   Ende: YOUrALPs, das zur Zertifizierung von 16 Institutionen         oder Gams, Hühnervögel und ausgewählte Vogelarten wie
                        auch im vergangen Jahr wieder einige wichtige Meilensteine                                                     schützen unser Naturerbe“.       für die Umsetzung des Modells Alpine Schule führte, und            Steinadler, Bartgeier, Alpensegler oder das sehr seltene Rot-
                        in der Zusammenarbeit der acht Nationalparkverwaltungen                                                        Diese Maßnahme erstellt eine     ALPBIONET 2030, das durch die Harmonisierung von Konzep-           sternige Blaukehlchen. Bei der Freizeitnutzung wurden alle
                        erreicht werden. Neben der Fortsetzung der Nationalparks                                                       Übersicht zu der Arten- und      ten und Planungsinstrumenten die ökologische Vernetzung            Sommer- und Winternutzungen sowie Flugsportarten inkl. Droh-
                        Austria Bildungsakademie mit über 20 Fortbildungen und Ver-                                                    Lebensraumvielfalt in den ös-    verbesserte. Um eine größere Nähe zu den Schutzgebie-              nen- und Hubschrauberflüge bearbeitet. Nach einer umfangrei-
                        anstaltungen wurde auch wieder eine Ausbildung zur Natio-                                                      terreichischen Nationalparks.    ten zu gewährleisten, hat ALPARC seine regionale Plattform         chen Daten- und Literaturanalyse wurden gemeinsam mit den
                        nalpark Rangerin bzw. zum Nationalpark Ranger im National-                                                                                      ALPARC CENTR‘ALPS im Naturpark Nagelfluhkette (DE) mit              betroffenen Nutzergruppen Problembereiche identifiziert und
                        park Neusiedler See – Seewinkel abgehalten.                                                                                                     zehn Gründungsmitgliedern eröffnet. Die fünfte Ausgabe von          Lösungsansätze gesucht. Die Analyse bietet auch anderen
                                                                                                                                                                        Youth at the Top verband fast 600 junge Teilnehmer/-innen in       Schutzgebieten eine solide Basis für die Einschätzung von Stö-
                        Erstmalig werden im Rahmen des „Nationalparks Austria For-                                                                                      40 Orten unter dem gemeinsamen Thema „Mythen und Berg-             rungen für die bearbeiteten Arten. Die Erarbeitung und Umset-
                        schungsstipendiums“ insgesamt acht junge Forscher/-innen un-                                                                                    legenden“. Die 24. Ausgabe des Danilo Re Memorial begrüßte         zung von Lösungsansätzen wird die Nationalparkverwaltungen
                        terstützt. Bis Herbst 2020 setzten diese in Kooperation mit den                  Beim 15. Nationalparks Austria Mitarbeiter/-innen Tag im Na-   48 Teams, die an vier verschiedenen Sportwettbewerben im           in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen stellen
                        acht Nationalparkverwaltungen ihre Forschungsvorhaben um.                        tionalpark Thayatal wurde über neue Ideen, Herausforderun-     Naturpark Contamines-Montjoie (FR) teilnahmen – eine Re-           – im Sinne einer Nutzung des Nationalparks, ohne Schäden in
                                                                                                         gen und das strategische Vorgehen im Bereich der Öffentlich-    kordteilnehmerzahl für die Veranstaltung.                          der Natur zu hinterlassen.
                                                                                                         keitsarbeit diskutiert.

                                                                                                         Webinfo:
                                                                                                         www.nationalparksaustria.at
                                                                                                         www.parcs.at
                                                                                                         und www.facebook.com/NationalparksAustria
                                                                                                         und www.instagram.com/nationalparksaustria

                        Bei der Interpädagogica präsentieren sich jährlich alle sechs österreichischen
                        Nationalparks.                                                                                                                                                                                                      Foto: © K. Svadlenak

                                                                                                                                                                        The Alpine School.                                                 AlpBioNet Workshop.

                                                                                                                                                                        Webinfo:                                                           Webinfo:
                                                                                                                                                                        http://www.alparc.org                                              http://www.alpine-space.eu/projects/alpbionet2030/

                                                                                                                                                                        AlpBioNet2030                                                      VCF (Vulture Conservation Foundation) –
                                                                                                                                                                        Fragestellungen zur ökologischen Vernetzung und dem Zusam-         Alpenweiter Überblick der Brutsaison 2018/2019
                                                                                                                                                                        menleben von Mensch und Natur (Barrieren/Fragmentierungen          Vor 33 Jahren wurden im Nationalpark Hohe Tauern im Rauri-
                                                                                                                                                                        im Alpenraum, Freizeitnutzungskonflikte durch Trend-Sport-          ser Krumltal die ersten Bartgeier im Rahmen eines Wiederein-
Nationalparks Austria

                                                                                                                                                                        arten, Auswirkung der unterschiedlichen Jagdsysteme im Alpen-      bürgerungsprojektes in den Alpen ausgewildert. 1997 flog der
                                                                                                                                                                        raum) wurden hier untersucht. In der grenzüberschreitenden         erste im Freiland geschlüpfte Bartgeier seit dem Start dieses
                                                                                                                                                                        Pilotregion Nationalpark Hohe Tauern Kärnten/Tirol und Natur-      Artenschutzprojektes in Hochsavoyen (FR) aus. 2019 waren es
                                                                                                                                                                        park Rieserferner-Ahrn konnten 2019 folgende Tätigkeiten fort-     insgesamt 38 Junggeier, die in freier Wildbahn geschlüpft sind.
                                                                                                                                                                        und umgesetzt werden: Workshops zur Umstellung auf bleifreie       Damit stieg die Anzahl der seit Projektbeginn erfolgreichen
                                                                                                                                                                        Munition für die Jägerschaft und die Analyse zur Freizeitnutzung   Wildbruten auf 271 und überstieg die Anzahl der insgesamt
                                                                                                                                                                        (Mensch-Natur-Interaktion) in den Schutzgebieten.                  bisher ausgewilderten Junggeier mit 223 um einiges.

                                                                                                                                                                        Der Trend zu mehr Naturnutzung erhöht den Druck auf die gro-
                                                                                                                                                                        ßen Schutzgebiete der Alpen. Im Rahmen des Projekts wurde in
                                                                                                                                                                        der Pilotregion untersucht, ob gebietstypische Tierarten dadurch
                         Foto: © NPA / A. Bartl
                                                                                                                                                                        negativ beeinflusst sind.
                        Nationalparks Austria Mitarbeiter/-innen Tag im Nationalpark Thayatal.

                                                                                                                                                                  18    19
Naturraummanagement                                                                                                                  Große Greifvögel                                                       Autochthone Bachforelle

                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Naturraummanagement
                                                                                                                                                           Das Jahr begann vielversprechend, die bekannten Bartgeier-             Obwohl auf keiner Roten Liste bedrohter Arten (vgl. Rote Liste
                         Das vorrangige Ziel der IUCN Kategorie II Nationalparks ist der Schutz der natürlichen biologischen Vielfalt zu-                  Paare im Krumltal und im Katschberggebiet brüteten und                 bedrohter Arten der IUCN), ist die heimische Bachforelle vom
                         sammen mit der ihr zugrundeliegenden ökologischen Struktur und den unterstützenden ökologischen Prozes-                           im März schlüpfte jeweils ein Jungvogel. In Osttirol konnte            Aussterben bedroht. Gewässerverschmutzung in früheren
                         sen, also der freien natürlichen Entwicklung sowie der Förderung von Bildung und Erholung. Nach den Guide-                        im Frühjahr noch eine Brut in Prägraten festgestellt werden,           Zeiten, Verbauungen und v.a. falsche Besatzmaßnahmen mit
                         lines der IUCN sind 75 % der Fläche prioritär dem Schutz der ursprünglichen Natur zu widmen und damit in eine                     diese wurde aber abgebrochen. Die vier Junggeier 2018 –                Saiblingen und der Regenbogenforelle haben die heimische
                         von Menschen nicht mehr genutzte Zone zu überführen.                                                                              Kasimir, Caeli, Kruml 5 und Katschberg 2018 – meisterten ihre          Bachforelle auf kaum erfassbare Bestände reduziert.
                                                                                                                                                           ersten Winter in freier Wildbahn erfolgreich, speziell der Ein-        Ziel ist es, die noch letzten erfassten autochthonen Bach-
                         Für das Naturraummanagement im Nationalpark Hohe Tauern gilt:
                                                                                                                                                           satz um die verletzte Kruml 5 hat sich gelohnt. Das Highlight          forellenbestände in der Nationalparkregion für die Zukunft
                         — Das Management folgt der Zielsetzung der jeweiligen Zonierung (Kernzone mit Naturzone, Außenzone, Sonder-
                                                                                                                                                           war die Entdeckung des 2019 ausgeflogenen Junggeiers im                 zu erhalten und ihre Entwicklung ohne menschliche Eingriffe
                             schutzgebiete).
                                                                                                                                                           Lechtal, der ersten, außerhalb der Hohen Tauern bestätigten,           (Besatz, Befischung) zu beobachten.
                         — In der Kernzone finden nur geringfügige Managementmaßnahmen statt, welche dem Schutz der natürlichen biolo-
                                                                                                                                                           erfolgreichen Brut von Bartgeiern in Österreich seit Beginn
                             gischen Vielfalt und der Förderung der ihr zugrundeliegenden ökologischen Prozesse dienen bzw. anthropogene
                                                                                                                                                           des Wiederansiedlungsprojektes. Gemeinsam mit den in den
                             Einflüsse verringern und ausgleichen.
                                                                                                                                                           Hohen Tauern und dem auf der Südseite der Ötztaler Alpen
                         — Die Biodiversität in der Außenzone wird durch eine nachhaltige Bewirtschaftung gesichert. Auf die Anforderungen im
                                                                                                                                                           ausgeflogenen Junggeier bereichern nun erstmals vier „wilde“
                             Zusammenhang mit Natura 2000 wird besonderes Augenmerk gelegt.
                                                                                                                                                           Junggeier die Bartgeierpopulation in den östlichen Ostalpen.
                         — Als Umsetzungsinstrumente stehen hoheitliche Regelungen, Vertragsnaturschutz, Förderungen und begleitende Maß-
                                                                                                                                                           Die neuen Paarbildungen im Gschlöß und in Gastein bilden
                             nahmen wie Besucherlenkung, Sensibilisierung und Umweltbildung sowie Forschung und Monitoring zur Verfügung.
                                                                                                                                                           zusätzliche positive Meilensteine.

                                                                                                                                                           Über den Sommer konnten um die 60 Gänsegeier in den Ho-
                                                                                                                                                           hen Tauern beobachtet werden, darunter auch die beiden im
                                                                                                                                                           Juni in Friaul neu besenderten Junggeier. Ergänzend zu den
                                                                                                                                                           bekannten Salzburger Geiertälern konnten Gänsegeier oft in
                                                                                                                                                           Osttirol mit Schwerpunkt Gschlößtal dokumentiert werden.
                                                                                                                                                           Mit den Gänsegeiern sind mind. vier verschiedene Mönchs-
                                                                                                                                                           geier in die Hohen Tauern eingeflogen. Dies ist deshalb so
                                                                                                                                                           besonders, da seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
                                                                                                                                                           jeweils nur ein Individuum aus Rauris 1960, 1962 und 1996
                                                                                                                                                           sowie 2012 eines im Lechtal nachgewiesen werden konnte.                 Foto: © NPHT / K. Eisank
                       Foto: © NPHT / E. Egger                                                                                                             Seither wurden jeden Sommer vereinzelt Mönchsgeier im Na-              Kontrolluntersuchungen.
                                                                                                                                                           tionalpark gesichtet.
                                                                                                                                                                                                                                  Im Rahmen eines Monitorings werden die Bestände kontrol-
                      Schalenwildforschung                                               trotz Milbenbefall nicht erkranken, auch wenn die Räude in den
                                                                                         letzten Jahren vermehrt zu Ausfällen geführt hat. Offensichtlich   Das Besondere des Jahres war, dass erstmals über die Saison            liert und hinsichtlich Konditionsfaktoren (Längen- und Grö-
                                                                                         spielen zahlreiche zusätzliche Faktoren bei dieser Erkrankung     verteilt in mehreren Tälern verteilt Bart-, Gänse- und Mönchs-         ßenwachstum), Standorttreue und Eigenreproduktion beur-
                      In der Steinbockforschung verlief das Jahr 2019 im Freiland
                                                                                         eine entscheidende Rolle. Fortgeführt wurde die Hornvermes-       geier mehrmals gemeinsam dokumentiert wurden – 2019 war                teilt. Die Ergebnisse sind eine wichtige Basis, um mehr über
                      verhältnismäßig ruhig, da nur ein einjähriger Bock sichtmar-
                                                                                         sung, welche möglichweise über das teilweise dichteabhängige      ein außergewöhnliches „Geier-Jahr“.                                    die heimische Bachforelle und ihre damit verbundenen Stand-
                      kiert, aber kein Stück besendert werden konnte. Derzeit tra-
                                                                                         Wachstum der Bockgehörne auch in Bezug auf die Räude noch                                                                                ortvorteile herauszufinden, aber auch die Grenzen kennenzu-
                      gen sieben Tiere einen Sender, allerdings sind nur mehr vier
                                                                                         Erkenntnisse liefern könnte.                                                                                                             lernen. Die wissenschaftlichen Begleituntersuchungen wer-
                      davon funktionstüchtig und übermitteln Signale. Diese Daten
Naturraummanagement

                      (Besenderungen zwischen 2017 und 2020) werden vorrangig                                                                                                                                                     den in Zusammenarbeit mit den Universitäten Innsbruck und

                      im Sinne der Langzeitforschung gesammelt, um bei späteren                                                                                                                                                   Graz (Genetik) durchgeführt.

                      Forschungen Vergleichsdaten zu besitzen. Die Sichtmarkierung
                      von Tieren soll ebenfalls noch bis 2020 fortgesetzt werden, hier                                                                                                                                            Für den Nationalpark Hohe Tauern stellen die Begleitunter-
                      wurde 2019 mit der Auswertung der bereits vorliegenden Da-                                                                                                                                                  suchungen einen wichtigen Punkt zur Sicherstellung der re-
                      ten begonnen. Die 2017 gestartete Studie zu den stillen Mil-                                                                                                                                                gionalen Arten dar und um Kenntnisse über den natürlichen
                      benträgern bei Stein- und Gamswild kam zum Abschluss und                                                                                                                                                    Aufbau einer Bachforellenpopulation in Gebirgsbächen zu
                      brachte überraschende Ergebnisse. So konnte über den Zeit-                                                                                                                                                  gewinnen – ohne menschliche Eingriffe. Die Monitoring-Maß-
                      raum von zwei Jahren bei 68 % des außerhalb der Naturzone                                                                                                                                                   nahmen werden zukünftig nach einer Lebensraumkartierung
                      als gesund erlegten Steinwildes und bei 45 % des Gamswildes                                                                                                                                                 je Gewässer – jährlich oder in festgelegten Intervallen – durch-
                      die Räudemilbe nachgewiesen werden, obwohl nur je ein Lau-                                                                                                                                                  geführt.
                      scher pro Tier untersucht wurde. Dieses Ergebnis könnte ein
                                                                                          Foto: © NPHT Salzburg                                             Foto: © NPHT / L. Krisch
                      weiterer wichtiger Mosaikstein im Verständnis dieser Erkran-                                                                                                                                                Webinfo:
                      kung sein, denn wie es scheint, dürfte ein Großteil der Tiere      Ein mit Räude befallenes Stück.                                   Ein seltener Anblick: Mönchs-, Bart- und Gänsegeier auf einen Blick.   www.hohetauern.at/forschung

                                                                                                                                                     20    21
Bleifreie Büchsenmunition                                                                                                                        Gamswild in Heiligenblut

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Naturraummanagement
                      Das Thema bleifreie Munition hat verständlicherweise im           Das Fazit ist uneingeschränkt positiv und die über sechs Jahre                 Das Gamswild ist die Hauptwildart im Nationalpark Hohe                         Ergebnisse
                      Nationalpark in den letzten Jahren eine große Bedeutung           laufende Dokumentation lässt in Verbindung mit den Erkennt-                    Tauern und das Wappentier der Kärntner Jägerschaft. Im Jahr                    Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Gamswild-
                      eingenommen. Auch wenn jagdliche Munition nur einen As-           nissen aus Kärnten und Tirol keine Zweifel an der jagdlichen                   2013 wurde ein Forschungsprojekt mit dem Ziel gestartet, den                   bestand im 19.000 ha großen Hegering Heiligenblut mit 1.250
                      pekt in der Gesamtdiskussion darstellt, wird dieses hochgif-      Tauglichkeit bleifreier Büchsenmunition offen. Geförderte                       Gamswildbestand in der Nationalparkgemeinde Heiligenblut                       Stück stabil ist, jedoch von den ca. 300 Kitzen im Durchschnitt
                      tige Schwermetall dennoch auf diesem Weg in die Umwelt            Umstellungsaktionen, auch in Verbindung mit Testmöglich-                       am Großglockner zu erfassen und zu analysieren.                                nur 34 % das Jährlingsalter erreichen und es wesentlich mehr
                      eingebracht. Lebensmitteltoxikologisch problematisch für          keiten, Einschießen der Waffen, chemischer Reinigung der                                                                                                       Geißen als Böcke gibt.
                      den Menschen, sind es in der Natur vor allem Greifvögel, die      Waffen, Kaliber- und Waffencheck, Unterstützung beim Muni-
                      gefährdet sind. Durch ihre scharfen Magensäfte kann Blei in       tionskauf wie sie bereits in allen drei Nationalparkteilen seit                                                                                               Die Größe der Streifgebiete hängt grundsätzlich von den darin
                      organischer Form in den Körper gelangen und dort zu akuten        Jahren angeboten wurden bzw. immer wieder werden, wer-                                                                                                        verfügbaren Ressourcen ab. Das Gamswild in der Region Heili-
                                                                                        den gut angenommen. In diesem Zusammenhang sei auch                                                                                                           genblut findet größtenteils alpine Lebensräume vor. Viele von
                      oder chronischen Vergiftungen führen.
                                                                                                                                                                                                                                                      ihnen bleiben ganzjährig über der Waldgrenze oder suchen
                                                                                                                                                                                                                                                      nur unter widrigen Bedingungen Witterungsschutz im Wald.
                                                                                                                                                                                                                                                      Auch der Klimawandel wird dem Gamswild zukünftig zu schaf-
                                                                                                                                                                                                                                                      fen machen. In den letzten Jahren sind hochgradige Parasito-
                                                                                                                                                                                                                                                      sen bereits in immer höheren Lagen feststellbar, was auf die
                                                                                                                                                                                                                                                      steigenden Jahresdurchschnittstemperaturen zurückgeführt
                                                                                                                                                                                                                                                      wird. In diesem Zusammenhang kann Gamswild von Parasi-
                                                                                                                                                                                                                                                      tenarten infiziert werden, mit denen sie sich seehöhenbedingt
                                                                                                                                                                                                                                                      in jahrtausendelanger Koevolution noch nicht auseinanderge-
                                                                                                                                                                                                                                                      setzt haben. Dadurch ist die körperliche Abwehr gegen diese
                                                                                                                                                                                                                                                      Parasitenarten noch nicht sehr effizient. Diesbezügliche Hin-
                                                                                                                                                                                                                                                      weise gibt es aus dem Projektgebiet.
                                                                                                                                                                        Foto: © NPHT / M. Lackner
                                                                                                                                                                                                                                                      Ruhegebiete
                                                                                                                                                                       Gämse nach der Besenderung und kurz vor der Freilassung aus der Lebendfalle.
                                                                                                                                                                                                                                                      Der Nationalpark kann in den von ihm betreuten Revieren
                                                                                                                                                                                                                                                      langfristig einen möglichst naturnahen Bestand aufbauen, die
                                                                                                                                                                       Das Projekt
                                                                                                                                                                                                                                                      Böcke alt werden lassen und als Ruhezone einen Beitrag zum
                                                                                                                                                                       Ungeachtet der zahlreichen Detailfragen, die es im Projekt zu
                                                                                                                                                                                                                                                      Wohlbefinden des Gamswilds in der Region leisten.
                                                                                                                                                                       beantworten galt, können die wichtigsten Fragen im Wesentli-
                       Foto: © NPHT / G. Greßmann                                                                                                                      chen zu drei Punkten zusammengefasst werden:
                      Einschießen der Büchse unter standardisierten Bedingungen.
                                                                                                                                                                       — Analyse des Ist-Zustandes des Gamswildbestandes in
                                                                                        den jeweiligen Landesjägerschaften sowie den Büchsenma-
                      Neben zahlreichen vorangegangenen Tätigkeiten und Veran-                                                                                              Heiligenblut hinsichtlich Dichte, Struktur, Lebensraumnut-
                                                                                        cherbetrieben und Händlern, die solche Umstellungen unter-
                      staltungen wurde bereits im Jahr 2017 eine repräsentative                                                                                             zung und Gesundheitszustand
                                                                                        stützen, gedankt. Hinkünftig wird man zusätzlich versuchen,
                      telefonische Umfrage in Kärnten und Tirol sowie der Region                                                                                       — Analyse der Bejagung des Bestandes in der Vergangenheit
                                                                                        diese Thematik auch in der Jungjägerausbildung noch stärker
                      Rieserferner Ahrn durchgeführt. Dabei waren 71 % der Um-                                                                                              und Auswirkungen auf den Ist-Zustand
                                                                                        zu verankern.
                      frageteilnehmer der Meinung, dass Schutzgebiete allgemein                                                                                        — Erarbeitung von jagdlichen Maßnahmen um den Gams-
                      bzw. Jäger/-innen in Schutzgebieten eine Vorreiterrolle bei                                                                                           wildbestand über gezielte Abschussplanung erforderli-
                      diesem Thema einnehmen sollten – somit also auch ein klarer                                                                                           chenfalls artgerecht strukturieren zu können
Naturraummanagement

                      Auftrag an den Nationalpark Hohe Tauern, sich dieser Sache
                      weiterhin verstärkt zu widmen, obwohl Fortbildungen bzw.
                                                                                                                                                                       Methodik
                                                                                                                                                                       Die Daten zum Gamswild stammen von jährlich durchge-
                      Umstellungsaktionen je nach Nationalparkregion bereits seit
                                                                                                                                                                       führten Zählungen. Die zählenden Jäger/-innen wurden an-
                      2010 angeboten werden.
                                                                                                                                                                       gehalten, nur tatsächlich, hinsichtlich Geschlecht und Alter,
                                                                                                                                                                       ansprechbare Gämsen exakt zuzuordnen. Ansonsten waren
                      Dass die im Rahmen des Wildtiermanagements notwendigen                                                                                           Tiere nur nach Geschlecht oder als „nicht definierbar“ in die
                      Regulierungen in den vom Nationalpark angepachteten und                                                                                          vorgegebenen Zählblätter einzutragen. Zusätzlich wurden für
                      betreuten Revieren schon seit längerem mit bleifreier Muni-                                                                                      den Untersuchungszeitraum die Ergebnisse der Altersbewer-                       Foto: © NPHT / M. Lackner
                      tion getätigt werden, ist daher eine Selbstverständlichkeit. In                                                                                  tung der erlegten Gämsen vom Hegering Heiligenblut für den                     Gämsen, die Hauptwildart im Nationalpark Hohe Tauern.
                      Salzburg wird beispielsweise jeder Regulierungsabschuss der                                                                                      Zeitraum von 1998 bis 2013 ausgewertet.
                      Berufsjäger seit 2012 hinsichtlich etlicher Parameter wie Bal-                                                                                   Für Flächenberechnungen im Gebiet wurden Daten der ÖK                          Webinfo:
                      listik, Tötungswirkung, Nachsuche, Wildbretzerstörung, etwai-      Foto: © NPHT / G. Greßmann                                                    und des KAGIS verwendet. Die Daten zum Raumverhalten lie-                      http://www.parcs.at/nphtk/mmd_fullentry.php?docu_
                      gen Schäden an den Gewehrläufen usw. genau dokumentiert.          Der Nationalpark bietet regelmäßig Fachvorträge zur Thematik „bleifrei“ an.    ferten besenderte Tiere, die in Lebendfallen gefangen wurden.                  id=38036 (Broschüre zum Download)

                                                                                                                                                                  22   23
Wildnisgebiet                                                                                                                                 Gemeinsam in die Zukunft

                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Naturraummanagement
                      Mit der Internationalen Anerkennung des Nationalparks Hohe                  die großteils frei von anthropogener Veränderung sind. Diese      Managementplan Nationalpark Hohe Tauern Tirol
                      Tauern nach IUCN Kategorie II im September 2006 schien                      über tausende Jahre unter dem Eis verborgenen Flächen sind        2019-2028
                      eine Entwicklung abgeschlossen, welche mit einem von Au-                    Wildnis in ihrer ursprünglichsten Form. Dort, wo sich der Glet-   Im Jahr 2019 wurde der neue Managementplan des Natio-
                      gust Prinzinger initiierten Grundankauf durch den Verein Na-                scher zurückzieht, kommen Flächen ans Licht, die völlig un-       nalparks Hohe Tauern Tirol fertiggestellt – dieser bildet den
                      turschutzpark im August 1913 zu reifen begonnen hatte.                      berührt vom Menschen sind. Doch sie bleiben nicht kahl und        Rahmen für die Nationalparkarbeit in den kommenden zehn
                                                                                                  unwirtlich: Binnen weniger Jahre entsteht auf den schuttbe-       Jahren. Im Mai 2019 hat das Tiroler Nationalparkkuratorium
                      Der Salzburger Landtagsabgeordnete brachte nach einer Rei-                  deckten Moränen neues Leben: Pionierpflanzen setzen sich           dem neuen Managementplan 2019-2028 des Tiroler Anteils
                      se in die Vereinigten Staaten von Amerika die dort gebore-                  auf winzigen Humusflächen und in Nischen fest. Ihre bunten         des Nationalparks Hohe Tauern zugestimmt – immerhin der
                      ne Nationalparkidee in die Hohen Tauern. Dieses Herz sollte                 Blüten locken Insekten und Schmetterlinge an. Jahre spä-          erste als IUCN Kategorie II Schutzgebiet (Nationalpark gemäß
                      auch in den Hohen Tauern zu schlagen beginnen und nach                      ter können Sträucher oder gar Bäume wachsen, wenn nicht           Kriterien der Weltnaturschutzorganisation). Der Fokus liegt
                      nahezu zehn Jahren kontinuierlicher Arbeit, Studien, Verhand-               durch Felsrutsche, Hochwasser oder Lawinen diese Pionier-         darauf, diese Qualität zu halten und auszubauen. Im Rahmen
                      lungen, Investitionen, internationalen Audits, Management-                  vegetation wieder verschwindet.                                   der Erstellung wurden Gemeinden, Tourismus, Grundbesitzer-
                      planung und Schaffung landesrechtlicher Rahmenbedingun-                                                                                        vertreter, Wildtierbeirat und die zuständigen Stellen des Lan-
                      gen wird nun auch das Ziel der Anerkennung als Wildnisgebiet                                                                                  des und Bundes eingebunden und alle Themenbereiche des
                                                                                                  Daten und Fakten zu den Sulzbachtälern:
                      der IUCN Kategorie Ib erreicht. Mitten in den Hohen Tauern,                                                                                   Managementplans gemeinsam erarbeitet und abgestimmt.
                      mitten im größten Nationalpark Österreichs wird das Wildnis-                — 6.728 Hektar Wildnisgebiet Sulzbachtäler
                      gebiet Sulzbachtäler mit der IUCN Kategorie Ib auch interna-                — 25 3.000er Gipfel                                               Der neue Managementplan ist der erste seit der Ernennung
                      tional anerkannt und in die Liste der „Naturschutzgebiete von               — 17 Gletscher                                                    des Nationalparks als IUCN Kategorie II Schutzgebiet im Jahr
                      Weltklasse“ aufgenommen.                                                    — 11 Kilometer Ost-West-Erstreckung                               2006 (Nationalpark gemäß Kriterien der Weltnaturschutz-
                                                                                                  — 13 Kilometer Nord-Süd-Erstreckung                               organisation). Ebenso finden die österreichweiten Strategie-
                      Im Wildnisgebiet Sulzbachtäler eröffnet sich sogar die Chance                — 2016 Grundankauf durch den                                      papiere und Leitbilder des Bundesministeriums und National-
                      auf Wildnis aus erst Hand. Das bedeutet, dass Gletscher um                     Salzburger Nationalparkfonds                                   parks Austria, wie die Nationalparkstrategie 2020+ oder das
                      1850 ihre Maximalausdehnung erreicht hatten und die Glet-                   — 2017 Verordnung Sonderschutzgebiet                              Forschungsleitbild von Nationalparks Austria, Berücksichti-
                      scher durch ihren steten Rückgang nun Flächen freigeben,                       Wildnisgebiet Sulzbachtäler in Kraft                           gung. Die Themen Natur- und Kulturlandschaftsmanagement,
                                                                                                                                                                                                                                      Foto: © NPHT / F. Jurgeit

                                                                                                                                                                                                                                     Mehrmals trafen sich die Arbeitsgruppen, bestehend aus Stakeholdern und
                                                                                                                                                                                                                                     Nationalpark Mitarbeitern.

                                                                                                                                                                                                                                     Wissenschaft und Forschung, Bildung und Besucherinformation,
                                                                                                                                                                                                                                     Öffentlichkeitsarbeit, Tourismus und Regionalentwicklung und
                                                                                                                                                                                                                                     Organisation bilden die Kernkapitel des neuen Management-
                                                                                                                                                                                                                                     plans – jeweils mit Zielen und Maßnahmen hinterlegt. Die
                                                                                                                                                                                                                                     gemeinsame Erarbeitung und Abstimmung mit den Stake-
                                                                                                                                                                                                                                     holdern und die Veröffentlichung sollen die Bedeutung der
                                                                                                                                                                                                                                     Transparenz für die Weiterentwicklung des Nationalparks be-
                                                                                                                                                                                                                                     tonen.
Naturraummanagement

                                                                                                                                                                                                                                     Durch die verstärkte Bearbeitung des Themas Tourismus
                                                                                                                                                                                                                                     durch die Nationalparkverwaltung in enger Zusammenarbeit
                                                                                                                                                                                                                                     mit dem TVB Osttirol finden sich erstmals auch klare Ziele und
                                                                                                                                                                                                                                     Maßnahmen zur verstärkten touristischen Inwertsetzung des
                                                                                                                                                                                                                                     Nationalparks und Osttirols mit dem Thema Nationalpark.
                                                                                                                                                                                                                                     Der neue Managementplan für den Tiroler Anteil wurde vom
                                                                                                                                                                                                                                     Tiroler Nationalparkkuratorium am 15. 05. 2019 beschlossen
                                                                                                                                                                                                                                     und in der Regierungssitzung am 17. 12. 2019 von Natur-
                                                                                                                                                                                                                                     schutzlandesrätin LH-Stv.in Ingrid Felipe der Tiroler Landesre-
                                                                                                                                                                                                                                     gierung zur Kenntnis gebracht.

                                                                                                                                                                                                                                     Webinfo:
                                                                                                                                                                                                                                     www.parcs.at
                      Die IUCN Anerkennungs-Urkunde besiegelt die jahrelange, fachliche Arbeit.                                                                                                                                      (Managementplan zum Download)

                                                                                                                                                              24    25
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