Zurich Magazin Der beste Schutz für Ihr Unternehmen - Sammelstiftung Vita

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Zurich Magazin Der beste Schutz für Ihr Unternehmen - Sammelstiftung Vita
No. 1/2019

Zurich
Magazin

   Der beste Schutz für Ihr Unternehmen

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Zurich Magazin Der beste Schutz für Ihr Unternehmen - Sammelstiftung Vita
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    Neues Sorglospaket        Zurich CEO             Die Gefahr      Wettbewerbsvorteil
        für Firmen       Juan Beer im Interview   lauert im Boden   dank kluger Vorsorge

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Zurich Magazin Der beste Schutz für Ihr Unternehmen - Sammelstiftung Vita
EDITORIAL

Liebe Unternehmerin, lieber Unternehmer

Sie halten das neue Zurich Magazin in Ihren Hän-         gen dafür, dass Sie bei allem, was Sie tun, optimal
den. Es ist für Sie. Sie und Ihre Firma sind das Rück-   abgesichert sind. Weit über 100’000 Unternehme-
grat der Schweizer Wirtschaft. Vom Bäcker über die       rinnen und Unternehmer in der Schweiz sind über-
Schreinerei bis zum Maschinenhersteller: Sie schaf-      zeugt, dass die Sicherheit ihres KMU bei Zurich in
fen und sichern Arbeitsplätze, fördern Innovation        den besten Händen ist. Wir möchten uns an dieser
und tragen wesentlich zum Wohlstand unseres Lan-         Stelle ganz herzlich bei Ihnen allen bedanken. Seien
des bei. Darauf dürfen Sie stolz sein, aber das wissen   Sie versichert, dass Sie unsere volle Aufmerksamkeit
Sie schon. In dieser ersten Ausgabe Ihres Zurich Ma-     geniessen. Wir haben unsere Produkte und Dienst-
gazins möchten wir Ihnen erzählen, was Sie noch          leistungen ab sofort noch stärker nach Ihren Be-
nicht wissen. Es erwartet Sie eine breite Palette von    dürfnissen ausgerichtet. Fragen Sie uns nach mass-
Themen, die für Sie und Ihr Unternehmen relevant         geschneiderten Lösungen für Ihre Firma. Fordern
sind. Wir informieren Sie über aussergewöhnliche         Sie uns. Wir werden Sie nicht enttäuschen!
Dienstleistungen und wegweisende Versicherungs-
lösungen, die Sie nur bei Zurich finden. Sie sorgen
dafür, dass Ihr Geschäft weiterhin floriert. Wir sor-    Ihre Zurich

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     Feuersbrunst               Cybercrime – KMU              Schutz gegen           Burnout – wenn die
     mit Happyend              im Visier der Hacker       Diebstahl und Einbruch     Welt zusammenbricht

                                                                                                           3
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Die Gefahr lauert auch beim gemütlichen Restaurantbesuch: Wehe, der Kellner bringt das Regal zum Einstürzen . . .

          Neues Sorglospaket für Firmen
                           Zurich geht im Sachversicherungsgeschäft neue Wege.
                   Davon profitieren insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Das Malheur ist schnell passiert. Der La-    spezielle Versicherung abgeschlossen,       lospaket über den Agentenvertrieb
gerist des Medizinalunternehmens passt       über die Sachversicherung kann er den       allen Firmenkunden anbietet, also auch
einen Moment lang nicht auf und fährt        Schaden auch nicht abrechnen. Es bleibt     Kleinstkunden. Die Lösung umfasst die
mit dem Stapler in ein Palett mit Mess-      ihm nichts anderes übrig, als die Kosten    Basisdeckung Feuer/Elementar, Wasser,
geräten. Fünf von ihnen werden beschä-       von 4’000 Schweizer Franken aus dem         Einbruchdiebstahl und Glasbruch sowie
digt und können nicht mehr verkauft          eigenen Sack zu berappen. KMU haben         zusätzlich den Schutz gegen Beschädi-
werden. Der Ärger ist gross, der Schaden     wenig Spielraum für solche Zwischenfäl-     gung, Zerstörung und Abhandenkom-
noch viel grösser. Weil die Ladung nicht     le – auch finanziell nicht. Solchen Ärger   men. Daneben lässt sich Zurich Sachver-
durch die Sachversicherung gedeckt           können sie sich künftig ersparen: Zurich    sicherung modulartig an die weiteren
ist und auch nicht separat versichert        lanciert diesen Frühling die Zurich Sach-   spezifischen Bedürfnisse eines jeden Un-
wurde, bleibt die Firma auf Kosten von       versicherung, eine Art Vollkaskoschutz      ternehmens anpassen.
20’000 Schweizer Franken sitzen.             für KMU.
                                                                                         Zwei Beispiele: Nach einem Gewitter
Auch der Kellner beim Italiener um die       Das Versicherungsmodell «All Risks»         fällt in einer Metzgerei über Nacht oder
Ecke hat nicht seinen besten Tag. Beim       war bislang Grosskunden mit einem           das Wochenende der Strom aus. Das
Servieren bleibt er an der Vitrine mit den   Mindestversicherungswert von 5 bis          gesamte Fleisch muss entsorgt werden.
Antipasti hängen. Die Vorspeise fliegt       10 Millionen Schweizer Franken vorbe-       Warenwert: 40’000 Schweizer Franken.
auf den Boden und die Vitrine geht zu        halten. Zurich ist nun der erste Schwei-    Zurich kommt für den Schaden auf,
Bruch. Der Wirt hat für Letztere keine       zer Versicherer, der ein solches Sorg-      wenn das Zusatzmodul Warenverderb

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noch aufzeigen, dass ein Schaden auf-
                                             getreten ist und bekommt diesen dann
                                             ersetzt, wenn Zurich nicht nachweisen
                                             kann, dass ein Ausschluss greift.

                                             Die Zurich Sachversicherung ist ver-
                                             gleichbar mit einer Vollkaskoversiche-
                                             rung bei Motorfahrzeugen. «Mit dem
                                             modularen Aufbau ist zudem gewähr-
                                             leistet, dass wir auf alle individuellen
                                             Kundenbedürfnisse eingehen», sagt
                                             Echensperger.

                                             Ein Holzverarbeitungsbetrieb hat bei-
                                             spielsweise ein grosses Interesse dar-
                                             an, dass seine Anlagen versichert sind.
                                             Wenn der Motor einer Fräse durch eine
                                             äussere Einwirkung beschädigt wird,          Ralph Echensperger
                                             kostet dies rasch einmal 8’000 Schwei-       Leiter Schaden bei Zurich
                                             zer Franken. Diesen Betrag übernimmt
                                             Zurich, wenn das Unternehmen die neue
                                             Sachversicherung abgeschlossen hat.         einen Spezialisten, der die Daten rekon-
                                                                                         struiert und zusätzlich das gesamte Sys-
                                             Im Gastrobereich kann der Schutz gegen      tem überprüft. Der Betrieb muss sich
                                             Epidemien schnell zu einem Thema wer-       nicht um die Kosten in der Höhe von
                                             den. Beispiel: Der Chefkoch eines Gour-     10’000 Schweizer Franken kümmern.
                                             metrestaurants bringt ein besonderes        Diese werden von Zurich übernommen.
                                             Feriensouvenir heim. Sein Hausarzt dia-
                                             gnostiziert bei ihm Hepatitis A, eine Vi-   Zurich Sachversicherung ist ein perfek-
                                             ruserkrankung, die sich unter anderem       tes Sorglospaket für KMU. Oder wie es
                                             über Lebensmittel weiterverbreitet. We-     Ralph Echensperger formuliert: «Ge-
mitversichert ist. Das Gleiche gilt für      gen der Ansteckungsgefahr wird ihm ein      gen einen kleinen Aufpreis erhalten
Büroelektronik: Einem Unternehmens-          Arbeitsverbot auferlegt. Sein Chef muss     KMU den besten Versicherungsschutz
berater fällt auf der Fahrt zum nächsten     deshalb eilends einen Ersatz suchen.        in der Schweiz!» ●
Verkaufstermin der Laptop zu Boden. Das      Zurich kann ihm zwar nicht einen neuen
Display ist zerstört, die Reparatur kostet   Koch stellen, leistet dem Unternehmen       zurich.ch/property
1’000 Schweizer Franken. Zurich stellt       aber eine Entschädigung.
dem Kunden dank dem umfassenden
Versicherungsschutz frei, ob er das Dis-     Auch der Cyberschutz kann Bestandteil
play ersetzen lassen möchte oder den         der Zurich Sachversicherung sein. Wenn
Betrag nutzt, um sich einen neuen Lap-       ein Virus den Zugang zu den Daten eines
top zu kaufen.                               Betriebes blockiert, organisiert Zurich

«Wir wollten für KMU eine einfache und
umfassende Lösung entwickeln», er-
klärt Ralph Echensperger, Leiter Schaden
bei Zurich. «Das ist uns mit Zurich Sach-
versicherung gelungen.»

           Kunden
    erhalten schneller Geld
Entscheidend ist der neue Ansatz. «Die
Firma muss nicht mehr jedes einzelne
Objekt versichern, sondern ist – verein-
facht ausgedrückt – gegen alles versi-
chert, was nicht explizit ausgeschlossen
wurde», betont Ralph Echensperger.
«Der Kunde ist damit also auch vor Ge-
fahren geschützt, die ihm so noch gar
nicht so bewusst waren.» Zudem erhält
er einfacher sein Geld: Er muss neu nur      Eine kleine Unaufmerksamkeit reicht, um einen grossen Schaden anzurichten.

                                                   Die neue Sachversicherung                                                  5
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«Wir wollen nicht einfach Produkte
     verkaufen, sondern Partner sein.»
     Zurich Schweiz CEO Juan Beer über die Wichtigkeit einer Rundumberatung für Schweizer KMU
             und die breite Palette an relevanten Dienstleistungen und Produkten von Zurich.

Herr Beer, Sie wollen ab sofort die          Form, in das KMU-Segment bringen, um           scheid zu wissen, deren Risiken zu ken-
Bedürfnisse der Schweizer KMU in             einen anderen Mehrwert zu generieren?          nen und, abgeleitet davon, die richtigen
den Mittelpunkt stellen?                     Sehr oft liegt der Fokus auf Sach- oder        Massnahmen und Versicherungslösun-
   Ja, wir als Branche haben diese Kun-      Personenrisiken, unter anderem, weil           gen zu empfehlen. Und richtig kann
den in der Vergangenheit etwas «stief-       hier ein Versicherungszwang besteht.           nur sein, was der Unternehmer auch
mütterlich» behandelt. Wir haben ihnen       Mich beschäftigen vor allem auch die           versteht. Im Zentrum steht das Vertrau-
nicht die Aufmerksamkeit geschenkt,          oft unterschätzten finanziellen Risiken,       en in einen Partner, der den Verkauf von
die sie verdienen.                           wie Betriebsunterbrechungen, Produkt-          Versicherungsprodukten erst als zwei-
                                             rückrufe, Ausfall von Schlüsselpersonen,       ten Schritt anschaut. Der erste ist die
Warum?                                       Datenklau oder Ansprüche gegenüber             Risikoberatung, denn nur so verstehen
   Weil sich die Versicherer auf Privat-     Geschäftsleitungen oder Verwaltungs-           beide Parteien, was und warum versi-
kunden oder bei Unternehmen auf              räten.                                         chert werden soll. Genau auf diese Ver-
Grosskunden konzentriert haben. Die-                                                        trauensbildung setzen wir, dafür soll die
sen Trend hat auch Zurich mitgemacht.        Das sind schöne Worte. Was macht               Marke Zurich stehen.
Das hat dazu geführt, dass die Be-           Zurich, um diese Pläne mit Leben zu
ratungskompetenz bei Privaten und            füllen?                                        Sie sehen also eine klare Rolle in der
Grossfirmen gestiegen ist, während              Wir haben schon damit begonnen.             Prävention. Wie geht Zurich vor?
KMU-Kunden das Nachsehen hatten.             Wir bilden laufend hochqualifizierte Fir-          Weil Versicherung nicht die Antwort
                                             menkundenberater aus und stellen in            auf alles ist, braucht es in der Tat einen
Wie gehen Sie die KMU nun an?                den kommenden Monaten weitere Ex-              stärkeren Fokus auf die Prävention. Zum
   Wir haben eine klare Strategie defi-      perten ein. Nicht einige, sondern viele,       Beispiel hat Zurich als globales Unterneh-
niert, über die wir die Nähe zum Kunden      eine hohe zweitstellige Zahl. Ich will, dass   men reiche Erfahrung im Umgang mit
sicherstellen. Im Zentrum steht die Rund-    KMU von Zurich die beste Beratung und          Naturgefahren. Wir sind überzeugt, dass
umberatung, angefangen beim Um-              den besten Schutz der Schweiz erhalten.        wir gerade hier einen grossen Beitrag
gang mit relevanten Risiken. Für KMU ist                                                    leisten können. Unsere Kundenberater
es von zentraler Bedeutung, dass Risiken     Wie sieht denn die ideale Beratung             arbeiten mit dem Zurich Naturgefah-
– vor allem existenzielle – frühzeitig er-   für KMU aus?                                   renradar. Mit diesem einzigartigen On-
kannt werden können, um somit Schä-             Unternehmerinnen und Unterneh-              line-Instrument können wir schweizweit
den zu verhindern beziehungsweise zu         mer müssen sich um ihr Geschäft küm-           jedem KMU-Besitzer alle relevanten Na-
vermindern. Über eine breite Palette von     mern. Sie haben weder Zeit noch Lust,          turgefahren für seine Firma aufzeigen
relevanten Produkten und Dienstleistun-      sich durch den Risiko-Dschungel zu             und darlegen, wie er sich dagegen schüt-
gen runden wir unseren Mehrwert ab.          kämpfen. Trotzdem sehen sie sich zu-           zen kann. Gerade Hochwasserschutz ist
                                             nehmend mit lokalen, regionalen oder           oft einfach und kostengünstig. Für ein
Das klingt nach Neuordnung. Gab              globalen Herausforderungen konfron-            KMU kann es ein Wettbewerbsvorteil
es ein Schlüsselerlebnis?                    tiert. Handelsstreitigkeiten, Regulie-         sein, wenn auch in Zeiten von Hochwas-
   Die Auswirkungen von Unwettern,           rung, Technologie, Lieferketten, Terroris-     ser gearbeitet werden kann. Den Zurich
wie zum Beispiel dem Jahrhundertsturm        mus, Naturgefahren, demographische             Naturgefahrenradar können übrigens
in Zofingen im Juli 2017, haben uns dazu     Veränderungen, Druck auf Vorsorgesys-          alle kostenlos nutzen. Er ist ein Geschenk
bewogen, unsere Rolle zu überdenken.         teme, Arbeitskräftemangel. Die Liste ist       von Zurich an die Schweizer KMU und
Die Folgen für viele KMU waren vernich-      lang. Für viele dieser Herausforderungen       die gesamte Schweizer Bevölkerung.
tend und Versicherungsleistungen oft         brauchen sie Versicherungen. Und die
ungenügend, um das gesamte finanziel-        gibt es. Das ist für jedes KMU überle-         Nun liegen aber nur wenige Firmen
le Ausmass aufzufangen. Zurich ist seit      benswichtig.                                   an einem Gewässer.
mehreren Jahrzehnten führend in der                                                            Zu glauben, dass nur solche KMU be-
Risikoberatung und in der individuellen      Wie wollen Sie das den                         troffen sind, ist ein verbreiteter Irrtum.
Strukturierung für Grosskunden und in-       Unternehmern bewusst machen?                   Bedingt durch den Klimawandel wird
ternationale Kunden. Warum also nicht           Unsere Aufgabe ist es, über die Ge-         Starkregen zum wachsenden Problem.
diese Fähigkeiten in einer angepassten       schäftsmodelle unserer Kunden Be-              Auch fern aller Gewässer führt hefti-

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“
Richtig kann
nur sein, was
der Unternehmer
auch versteht.”
Juan Beer
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ger oder anhaltender Regen zu Über-         Ein modularer Schutz gegen alle gängi-      zu obligatorischen Gebäudeversiche-
schwemmungen. Dies, weil zum Beispiel       gen Sachrisiken. Je nach Risikosituation    rungen des Kantons. Dies sind nur einige
asphaltierte Böden die grossen Wasser-      kann das Basisprodukt um Deckungen          Beispiele der laufenden Investitionen in
mengen nicht aufnehmen können. Vie-         wie Transport, Bauwesen, Cyber und          die Zukunft dieses Geschäftssegments.
le KMU-Besitzer sind sehr überrascht,       mehr ergänzt werden. Das Konzept ist
wenn wir ihnen mit unserem Naturge-         in dieser Form einzigartig am Markt. Ein    Apropos neue Erdbebenversiche-
fahrenradar aufzeigen, dass sich ihr Un-    anderes gutes Beispiel für unsere Inno-     rung: Ist das nicht Angstmacherei?
ternehmen in einer Gefahrenzone befin-      vationsfähigkeit ist die Zurich Unterneh-      Nein, keine andere Naturgefahr wird
det. Und sie freuen sich, wenn wir ihnen    merversicherung. Diese wurde 2018           dermassen unterschätzt wie Erdbeben.
mögliche Lösungsansätze für ihr Problem     mit dem Innovationspreis der Schweizer      In der Schweiz ereignen sich bis zu 800
aufzeigen. Eine kleine Mauer kann un-       Assekuranz ausgezeichnet und bietet         Erdbeben pro Jahr. Heftige Beben sind
ter Umständen Schäden von mehreren          Dienst- und Kapitalleistungen bei Aus-      zum Glück selten. Aber selbst bei schwä-
100‘000 Schweizer Franken verhindern.       fällen des KMU-Inhabers. Oder unsere        cheren Beben können an Gebäuden
                                            Cyberversicherung, mit Krisenmanage-        teure Schäden entstehen. Und käme
Was macht Zurich auf der                    ment rund um die Uhr – zwei von fünf        ein grosses Beben, wären die Folgen
Produkteseite?                              Schweizer Unternehmen wurden bereits        kaum abschätzbar. Grundsatz für jeden
   Auf der Produkteseite sind wir sehr      Opfer von Cyber-Attacken. Ebenfalls         KMU-Besitzer muss sein: Versichere je-
breit aufgestellt. Unsere jüngste Kreati-   lancieren wir soeben eine eigenständige     des Risiko, das dich ruinieren könnte!
on ist die neue Zurich Sachversicherung.    Erdbebendeckung für Wohngebäude,            Erdbeben haben dieses Potenzial mit
Diese wurde speziell für KMU entwickelt     als Zusatz zu anderweitig bestehenden       Sicherheit. Gemessen daran ist die Prä-
und ist sozusagen ein «Sorglos-Päckli».     Sachversicherungen, wie zum Beispiel        mie gering.

    Juan Beer ist seit Februar 2018
    Chief Executive Officer (CEO)
    von Zurich Schweiz.

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Ihre KMU-Strategie beruht auf                Unsere Strategie beruht auf der De-       Ein Thema, welches KMU derzeit
dem persönlichen Kontakt und der          vise, dass der Kunde über den Zugang         beschäftigt und fast täglich in der
persönlichen Beratung. Sie setzen         zu Zurich entscheidet – wann, wo und         Presse erscheint, ist die Altersvor-
in einer zunehmend digitalen Welt         wie. In einer zunehmend digitalen Welt       sorge. Realität oder Angstmacherei?
also immer noch auf den traditio-         erachten wir die Ermächtigung des               Das Makrobild und die unrealisti-
nellen Agenturvertrieb?                   Kunden als ein Muss. Für digital-affine      schen BVG-Vorgaben, wie Umwand-
   Auf jeden Fall. Denn zunehmend di-     Kunden setzen wir genau deshalb auf          lungssatz und Mindestzins, stellen die
gitalisiert bedeutet auch zunehmend       die Kombination von Prävention über          Lebensversicherer vor grosse Heraus-
komplex. Genau dafür braucht es den       unseren Naturgefahrenradar oder On-          forderungen. Genau deswegen hat sich
persönlichen Kontakt, die Beratung.       line-Checks sowie entsprechendem             Zurich bereits vor 15 Jahren in die Teilau-
Und exakt hier entsteht der Unterschied   Versicherungsschutz über unsere neue         tonomie bewegt, denn diese bietet eine
zwischen meiner Vision und dem Status     Online-Lösung, welche wir zusammen           weitaus grössere Flexibilität für uns und
quo. Ich will keinen «traditionellen»,    mit dem Insurtech-Unternehmen Cover-         für unsere Kunden. Unser Modell beruht
sondern einen «modernen» Agentur-         wallet entwickelt haben. Wir haben so-       auf dem bewährten Zusammenspiel
vertrieb. Einen mit einer klaren Aus-     eben unsere Kollektiv-Krankentaggeld-        zwischen den Vita Sammelstiftungen
richtung auf unsere Kunden und deren      Lösungen online lanciert. Weitere Pro-       für das Anlagerisiko, Zurich für Risiko
persönliche Beratung, angefangen beim     dukte folgen in den nächsten zwölf           von Todesfall und Invalidität und Zurich
Risiko und nicht beim Produkt.            Monaten. Über www.zurichbusiness-            Invest AG für die Anlagedienstleistung.
                                          insurance.ch erhalten KMU und Selbst-        Das Scheitern der Rentenreform 2020
Und wenn ein KMU keine                    ständige innert einer Minute den Preis für   und die Tatsache, dass heute in der
persönliche Beratung sucht?               ihre Kollektiv-Krankentaggeld-Lösung.        Schweiz sieben Milliarden Schweizer
                                                                                       Franken jährlich von den aktiven Arbeit-
                                                                                       nehmenden zu den Rentenbezügern
                                                                                       umverteilt werden, stellt alle und damit
                                            Juan Beer                                  auch KMU vor grosse Probleme. Die rich-
                                                                                       tige Diskussion zu den richtigen Themen
                                                                                       und in der richtigen Form zu führen, ist
                                                                                       zentral. Die Politik ist hier klar gefordert,
                                                                                       wenn uns das Wohl zukünftiger Gene-
                                                                                       rationen am Herzen liegt. Dies dürfte je-
                                                                                       doch bei der heutigen politischen Gross-
                                                                                       wetterlage eine ganze Weile dauern.
                                                                                       Bei gleichbleibenden wirtschaftlichen
                                                                                       und politischen Rahmenbedingungen
                                                                                       kann eine grössere Anlageflexibilität,
                                                                                       wie sie die Teilautonomie erlaubt, gute
                                            Juan Beer ist seit Februar 2018            Möglichkeiten bieten. Vermutlich ist hier
                                            Chief Executive Officer (CEO)              die persönliche Beratung für KMU am
                                            von Zurich Schweiz. In seinen              wichtigsten.
                                            Adern fliesst seit 32 Jahren
                                            blaues Zurich-Blut. Damals                 Abschliessend, was ist das
                                            begann er seine KV-Lehre bei               Wichtigste, das Schweizer KMU
                                            der Zürich-Versicherung, später            über Zurich wissen sollten?
                                            besetzte er für Zurich verschie-               Das Wichtigste ist unsere Haltung
                                            dene Positionen im Schweizer               zur Qualität der Beziehung mit unseren
                                            Geschäft sowie diverse globale             Kunden. Wir wollen nicht Produktver-
                                            Rollen am Konzernhauptsitz.                käufer sein, sondern ein Partner un-
                                            Für Juan Beer ist es selbstver-            serer KMU-Kunden. Ein Partner denkt
                                            ständlich, seinen Kunden auf-              mit und will das Beste für die Unter-
                                            merksam zuzuhören, ihre Wün-               nehmung, die er betreut. Unternehmer
                                            sche und Bedürfnisse haben                 und Unternehmerinnen dürfen sicher
                                            für ihn Priorität. Seine Freizeit          sein, dass Zurich ihnen empfiehlt, was
                                            verbringt der passionierte Fan             genau für sie nötig und richtig ist. Von
                                            des FC Barcelona am liebsten               der Sachversicherung bis zur Vorsor-
                                            mit Familie und Freunden oder              gelösung: Alles kommt aus einer Hand
                                            bei diversen Sportarten in der             und ist aufeinander abgestimmt. Bei
                                            freien Natur. Er ist verheiratet,          der Analyse und Prävention von Risiken
                                            hat eine erwachsene Tochter                ist Zurich führend. Denn die beste Ver-
                                            und einen Yorkshireterrier. Die            sicherung ist die, die man nie braucht.
                                            Familie lebt in Möriken (AG).              Der kluge Unternehmer hat sie, weil sie
                                                                                       ihn ruhig schlafen lässt. ●

                                                                                                                                 9
Zurich Magazin Der beste Schutz für Ihr Unternehmen - Sammelstiftung Vita
Die Gefahr lauert im Boden
                  Erdbeben sind die Naturgefahr mit dem grössten Schadenspotenzial.
              Doch in der Schweiz sind viele Menschen nur ungenügend dagegen versichert.
                             Dabei müsste guter Schutz gar nicht teuer sein.

Quizfrage: Wie oft bebte im vergange-      jedoch als durchschnittliches Erdbeben-   und häufiger starke Beben.» Für das
nen Jahr die Erde in der Schweiz? Die      jahr ein. Dies bedeutet nicht, dass das   Schadenbild lassen sich daraus direkt
richtige Antwort: 900 Mal. 25 Beben        Risiko vernachlässigbar wäre. Experten    keine Schlüsse ziehen. «Es sind ganz ver-
hatten eine Magnitude von 2,5 – ab         zufolge sind Erdbeben die Naturgefahr     schiedene Faktoren ausschlaggebend»,
dieser Stärke sind Beben in der Regel      mit dem grössten Schadenpotenzial in      sagt Marti. Unter anderem sind dies:
für die Menschen im Umfeld des Epi-        der Schweiz. Mit mittelstarken Beben      die Bauweise des Gebäudes, der Unter-
zentrums spürbar. 2018 traten zudem        ist stets zu rechnen. Es kann aber auch   grund oder die Magnitude des Bebens.
einige «bemerkenswerte Erdbeben-           jederzeit und überall zu einem starken
schwärme» auf, wie der Schweizeri-         oder gar katastrophalen Ereignis kom-     Gar Tsunamis können hierzulande auf-
sche Erdbebendienst an der ETH jüngst      men.                                      treten. Im Jahre 1601 überschwemmte
mitteilte. Dabei handelt es sich um eine                                             eine vier Meter hohe Flutwelle die Ufer-
Reihe von Beben, die über einen länge-              Selbst mit Tsunamis              zonen rund um den Vierwaldstättersee
ren Zeitraum auftreten, ohne dass aber                 ist zu rechnen                und der Stadt Luzern. Vorausgegan-
eine klare Abfolge von Vor-, Haupt- und    Eine erhöhte Gefährdung besteht laut      gen war ein Beben der Stärke 5,9, das
Nachbeben besteht. Dieses Phänomen         Michèle Marti vom Schweizerischen         mehrere Hangrutschungen sowie einen
trat unter anderem nordöstlich von         Erdbebendienst in den Kantonen Wallis,    Bergsturz am Bürgenstock ausgelöst
Saint-Léonard nahe Sion im Kanton Wal-     Basel und Graubünden sowie in der Zen-    hatte. Historisch dokumentiert sind in
lis auf. Das mag beunruhigend klingen.     tralschweiz und im St. Galler Rheintal:   der Schweiz insgesamt sechs Flutwel-
Die Spezialisten der ETH stufen 2018       «In diesen Gebieten ereignen sich mehr    len, zuletzt vor über 200 Jahren. Beben,

10
“
  Im St. Galler Rheintal ereignen
  sich mehr starke Beben als im Rest
  der Schweiz. Blick vom Gonzen
  Richtung Bad Ragaz und Landquart.”

                                                                             die grössere Schäden anrichten, gibt es
                                                                             zwar nicht viele hierzulande – das letzte
                                                                             liegt über 70 Jahre zurück und ereignete
                                                                             sich 1946 im Kanton Wallis. Aber wenn
                                                                             es mal heftig bebt, ist das Ausmass in
                                                                             der Schweiz aufgrund der hohen Bebau-
                                                                             ungsdichte gravierend.

                                                                             Mit einem grösseren Schadenbeben mit
                                                                             einer Magnitude von etwa 6 oder mehr
                                                                             ist in der Schweiz alle 50 bis 150 Jahre
                                                                             zu rechnen. Ein zweites Beben wie jenes
                                                                             von 1356 in Basel, das mit einer Magni-
                                                                             tude von 6,6 das bislang stärkste histo-
                                                                             risch bekannte in der Schweiz war, wür-
                                                                             de laut Experten mehr als 100 Milliarden
                                                                             Schweizer Schweizer Franken kosten.
Ein Netz von Seismographen dient dazu, den genauen Ort und Zeitpunkt eines   Bei Beben mit einer Magnitude von 6
Erdbebens, über Kontinente hinweg, festzustellen.                            und höher treten selbst bei gut gebauten

                                            Die neue Erdbebenversicherung                                        11
Gebäuden Schäden auf, zum Teil stür-
                                      zen tragende Teile ein. Bei schwächer
 Naturgefahrenradar                   gebauten Häusern ist das Ausmass viel
                                      grösser: Sie können komplett einstür-
                                      zen. Das Problem ist auch: Zuverlässig
                                      voraussagen lassen sich Erdbeben nicht.
                                      Noch nicht? «Ob wir Beben jemals pro-
                                      gnostizieren können, lässt sich nicht ab-
                                      schätzen. Da gehen selbst bei Forschern
                                      die Meinungen weit auseinander», sagt
                                      Marti. An der ETH versucht man, zu-
                                      mindest die Risiken zuverlässiger einzu-
                                      schätzen. Um dies zu erreichen, entwi-
                                      ckelt ein Team am Institut für Geophysik
                                      unter anderem Computermodelle, mit
 Risiko in der Schweiz ist hoch       denen Erdbebenzyklen besser zu verste-
 Erbeben können überall in der        hen sein sollen. Gleichzeitig erstellt der
 Schweiz auftreten. Aufgrund der      Erdbebendienst an der ETH ein Risiko-
 dichten Besiedlung und der ho-       modell, das 2022 vorliegen soll.              Reto Schweizer
 hen Sachwerte ist das Schaden-                                                     Leiter Sachversicherung bei Zurich
 potenzial in den Ballungszentren               Versicherungsschutz
 am grössten. Mit schweren Beben                    ist ungenügend
 mit einer Magnitude von etwa         Die Risikoanalyse ist das eine, der Schutz   und springt erst dann ein, wenn ein Be-
 6 oder grösser ist in der Schweiz    das andere. Bei Letzterem sieht es hier-     ben eine Intensität mit einer Magnitute
 alle 50 bis 150 Jahre zu rechnen.    zulande nicht so gut aus. Die Schweizer      von mindestens 7 erreicht. Bei diesen
                                      Bevölkerung ist anders als gegen andere      Stärken kommt es zu erheblichen Schä-
 Ungedeckte Kosten im Notfall         Naturgefahren nur ungenügend gegen           den an Gebäuden wie tiefen Rissen im
 Die Gebäudeversicherungen über-      Erdbeben versichert. Gebäudeversiche-        Verputz, in Wänden oder an Schornstei-
 nehmen in einem Schadenfall nur      rungen kommen in der Regel nur für           nen. Bei leichteren Schäden zahlt der
 einen geringen Teil der Kosten.      einen geringen Teil der Schäden auf.         Pool nichts.
                                      Einerseits hat der Liegenschaftsbesitzer
 Welche Gefahren sonst                einen Selbstbehalt von 10 Prozent der        «Wenn es um Erdbeben geht, wird fahr-
 noch drohen                          Versicherungssumme zu tragen. Ande-          lässig das in Immobilien investierte Ver-
 Mit dem Naturgefahrenradar           rerseits ist die Gesamtsumme, die ausbe-     mögen aufs Spiel gesetzt», bestätigt
 von Zurich können sich alle Inter-   zahlt wird, begrenzt. Sind die Schäden       Reto Schweizer, Leiter Sachversicherung
 essierten online informieren, wie    höher, werden die Beiträge anteilsmäs-       von Zurich. Zum Vergleich: Der Hoch-
 sehr ein bestimmter Standort von     sig gekürzt. Der Schweizerische Pool         wasserschutz ist lediglich für 5 Prozent
 Klimarisiken betroffen ist.          der kantonalen Gebäudeversicherer            aller Liegenschaften in der Schweiz ein
                                      für Erdbebendeckung, dem nach dem            Thema. «In Sachen Erdbebenrisiko be-
 zurich.ch/erdbeben                   Austritt Berns per 1. Januar 2013 noch       findet sich die gesamte Schweiz in der
                                      17 Kantone (ohne die Kantone Obwal-          roten Zone. Trotzdem wird aber bei Wei-
                                      den, Genf, Uri, Schwyz, Tessin und Wal-      tem nicht so viel zum Schutz unternom-
                                      lis) angehören, hält für den Ereignisfall    men wie bei anderen Naturgefahren»,
                                      zwei Milliarden Schweizer Franken be-        macht Schweizer geltend. Für Michèle
                                      reit, der Wert aller versicherten Gebäude    Marti vom Schweizerischen Erdbeben-
                                      beläuft sich jedoch auf 2‘000 Milliarden     dienst kommt dies nicht ganz von un-
                                      Schweizer Franken. Der Kanton Zürich         gefähr. «Mit einem schweren Erdbeben
                                      hat als einziger Kanton eine kantonale       mit einer Magnitude von etwa 6 oder
                                      Gebäudeversicherung, welche die Erd-         grösser ist in der Schweiz nur alle 50 bis
 Spezielle Versicherungslösung        bebenschäden aus den Mitteln eines ei-       150 Jahre zu rechnen. Das ist sehr selten
 Es gibt spezielle Erdbebenver-       genen Fonds mit einer Deckung von ma-        im Vergleich zu anderen Bedrohungen
 sicherungen. Zurich wartet mit       ximal einer Milliarde Schweizer Franken      und hat dementsprechend zur Folge,
 einem speziellen Angebot für         deckt. Auch dies würde im Notfall bei        dass die Erdbebenprävention in den
 KMU auf, das den Schutz der          Weitem nicht reichen, um alle Schäden        Köpfen der Schweizer oft etwas in den
 kantonalen Gebäudeversicherung       zu decken.                                   Hintergrund rückt», sagt sie.
 ideal ergänzt. Diesen Schutz gibt
 es derzeit mit einem Einführungs-    Auch ist nicht bei jedem Schadenereig-       Dabei muss ein ausreichender Schutz
 rabatt von 30 Prozent. Dieser ist    nis mit Geld zu rechnen. Der Schweize-       nicht teuer sein. Zurich bietet kleinen
 garantiert bis Vertragsende.         rische Pool der kantonalen Gebäudever-       und mittleren Unternehmen (KMU)
                                      sicherer für Erdbebendeckung versteht        eine Erdbebenversicherung schon ab
                                      sich beispielsweise als eine Art Hilfswerk   115 Schweizer Franken jährlich an. Vo-

12
raussetzung für diese Sonderkonditio-
nen ist, dass sich das Unternehmen vom
Kundenberater generell über die Natur-
gefahren aufklären lässt. Grundlage bil-
det der Naturgefahrenradar von Zurich.
Mit diesem können sich alle Interessier-
ten online informieren, wie sehr ein be-
stimmter Standort bezüglich Klimarisi-
ken gefährdet ist – nicht nur in Sachen
Erdbebenrisiko.

              Eine private
        Erdbebenversicherung
Für den optimalen Schutz empfiehlt
sich also der Abschluss einer privaten
Erdbebenversicherung. Dies gilt auch
für Kantone wie Zürich, wo Hauseigen-
tümerinnen und -eigentümer auto-
matisch und ohne Aufpreis gegen Erd-
beben versichert sind. Zurich deckt
jenen Teil, der vom Versicherungsobli-
gatorium nicht erfasst wird. In allen an-
deren Kantonen, wo es keinen obliga-
torischen Schutz gibt, kommt Zurich für
Erdbebenschäden auf, selbst wenn auch
Leistungsansprüche bei Dritten beste-
hen. Um nochmals auf das oben ausge-
führte Beispiel zurückzukommen: Bei ei-
nem Totalschaden kann der Hausbesitzer
im besten Fall mit einem Beitrag von 10
Prozent von der Gebäudeversicherung
rechnen. Dies sind bei Wohneigentum
mit einer Versicherungssumme von ei-
ner Million Schweizer Franken 100’000
Schweizer Franken. Den Rest muss der
Hausbesitzer selbst übernehmen. Hat
er jedoch eine Erdbebenversicherung
abgeschlossen, so übernimmt Zurich
mit Ausnahme eines Selbstbehalts von
10 Prozent der Schadensumme die rest-
lichen Kosten. Eine finanzielle Entschädi-
gung von Zurich erfolgt auch bei einem
Teilschaden. ●

                                             1946 wurde die Schweiz letztmals von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Die
                                             Archivbilder zeigen Arbeiter beim Aufräumen und zerstörte Gebäude im Wallis.

  Neues Wasserspiel zeigt Erderschütterungen an
  1998 hatte Zurich aus Anlass ihres 125-Jahr-Jubiläums            pen formierte Kugeldüsen. Sie reagieren unter anderem
  der Stadt Zürich ein Wasserspiel geschenkt. Jetzt wird           auf die Schwingungen im Erdboden und passen je nach
  es aus Altersgründen ersetzt und in diesem Frühjahr              der Stärke der Erschütterung ihre Höhe an. Die Daten,
  erneut eingeweiht. Der Brunnen vor dem Hafen Enge                die das Wasserspiel misst, werden zudem dem Erdbe-
  wird mit 22 Metern Durchmesser und einer Höhe von                bendienst der ETH zur Verfügung gestellt. Wie vor
  25 Metern doppelt so gross sein wie sein Vorgänger.              20 Jahren übernimmt Zurich die Kosten für den Um-
  Für die Wasserchoreografie sorgen zwölf in vier Grup-            bau, Betrieb und Unterhalt des neuen Wasserspiels.

                                                Die neue Erdbebenversicherung                                         13
Wettbewe
                 dank kluge

                   In der zweiten Säule gibt es
             mittlere Unternehmen (KMU) die
       markt gut positionieren. Sandro Meyer
       Vita erklären, wie Sie die Vorsorge der
                        Personal sorglos in die

     Vorbei sind die Zeiten, in denen Angestellte bei
     der Wahl ihres Arbeitgebers vor allem auf die
     Höhe des Lohns achteten. 60 Prozent ziehen es
     heute vor, einen leicht tieferen Lohn und dafür
     ein gutes Package in der Vorsorge zu erhalten.
     Dies ergab 2016 eine repräsentative Umfrage
     von Zurich. Die Unsicherheit der Zukunft der
     Renten und die jahrelange Diskussion um eine
     Reform der Vorsorge führen in der Schweiz zu
     einem Umdenken.

     KMU-Unternehmerinnen und -Unternehmer
     können diesen Wandel nutzen, um im Wett-
     bewerb um die besten Talente die Nase vorne
     zu haben. Im Gegensatz zur staatlichen Alters-
     und Hinterlassenenversicherung (AHV), bei der
     Firmen keine Wahl- und Gestaltungsmöglich-
     keiten haben, besteht in der zweiten Säule ein
     umfassendes Angebot.

            Rente für Kranke und Invalide
     KMU haben auf dem Vorsorgemarkt die Wahl
     zwischen zwei verschiedenen Modellen: jenem
     der Vollversicherer und jenem der teilautono-
     men Stiftungen, zu denen die Sammelstiftung
     Vita (Vita Classic) gehört, welche Zurich im Jahr
     2004 gegründet hat. Sie ist wie die anderen
     drei von Zurich gegründeten Stiftungen Vita
     Invest, Vita Plus und Vita Select rechtlich unab-
     hängig. Eine enge Partnerschaft verbindet die
     Vita Sammelstiftungen mit Zurich.

14
rbsvorteil
r Vorsorge

vielfältige Angebote. Treffen kleine und
richtige Wahl, können sie sich auf dem Arbeits-
von Zurich (links) und Werner Wüthrich von
zweiten Säule so einrichten, dass Sie und Ihr
Zukunft blicken können.

   «Beiden Modellen ist gemeinsam, dass die Kas-
   sen die Risiken Tod und Invalidität absichern»,
   erklärt Sandro Meyer, Leiter Lebensversiche-
   rungen bei Zurich Schweiz. «Können Mitarbei-
   tende wegen Krankheit oder Unfall längerfris-
   tig nicht mehr arbeiten, richtet die Kasse eine
   Rente aus.» Sterben Mitarbeitende, erhalten
   ihre Ehepartner und Kinder eine Hinterbliebe-
   nenrente. Diese allfälligen Leistungen werden
   aus den Risikobeiträgen der Arbeitnehmer und
   Arbeitgeber finanziert.

   Der grosse Unterschied zwischen den Vollver-
   sicherern und den teilautonomen Stiftungen
   besteht im Umgang mit dem dritten wichtigen
   Risiko: jenem bei der Anlage der Altersgutha-
   ben. Die Kassen investieren die Sparbeiträge
   von Firmen und Angestellten in verschiedenen
   Anlagen und versuchen, eine möglichst hohe
   Rendite zu erzielen.

   Die Rendite hat einen grossen Einfluss auf die
   Höhe der Altersrenten. Erzielen Kassen eine
   gute Rendite, fällt die spätere monatliche Ren-
   te höher aus. Oft ist in diesem Zusammenhang
   vom dritten Beitragszahler die Rede.

          Garantien haben ihren Preis
   Beim Anlegen entstehen indes Risiken.
   Aktien oder Immobilien beispielsweise kön-
   nen an Wert verlieren. Die Vollversicherer

                                                     Das Vita-Modell   15
garantieren, dass sie für allfällige Verlus-   Swiss Market Index (SMI) ist von rund        Kurse wieder an, kann die Mehrheit der
te aufkommen. Bei teilautonomen Kas-           2‘500 Punkten im Jahr 1995 auf über          teilautonomen Stiftungen die Krise mit
sen hingegen tragen die angeschlosse-          9‘200 Punkte im Februar 2019 gestie-         etwas Geduld überstehen.
nen Firmen und ihre Mitarbeitenden das         gen. Die Altersguthaben der Versicher-
Anlagerisiko. Teilautonome Einrichtun-         ten wachsen dadurch stärker, ihre spä-                 Gute Risikostreuung
gen gleichen diesbezüglich den firmen-         tere Altersrente fällt höher aus. Dazu       Neben den beschriebenen Risiken dro-
eigenen Pensionskassen, die viele grosse       trägt bei den teilautonomen Einrich-         hen in der Vorsorge auch branchen-
Unternehmen für ihre Angestellten füh-         tungen auch der Umstand bei, dass sie        respektive firmenspezifische Risiken.
ren. Kommt es über eine längere Zeit zu        im Gegensatz zu den Vollversicherern         Schrumpfen Firmen über die Jahre, weil
stärkeren Anlageverlusten, sodass die          100 Prozent des Anlageertrags an die         sie nicht erfolgreich sind oder weil ihre
Einrichtung nicht mehr in der Lage wäre,       Versicherten weitergeben.                    Branche als Ganzes an Bedeutung ver-
all ihre Verpflichtungen zu decken, ver-                                                    liert, droht sich der Anteil von Rentnern
langen teilautonome Einrichtungen von                                                       und Aktiven in einer Kasse ungünstig zu
den Arbeitgeberinnen und -gebern und                                                        verschieben. Je mehr Rentner in einer
ihren Mitarbeitenden zusätzliche Bei-                                                       Kasse sind, desto mehr flüssige Mittel
träge.                                                                                      benötigt diese, um die Renten auszahlen
                                                                                            zu können. Sind nicht genügend Aktive
Vollversicherer bieten also den Vorteil,                                                    vorhanden, die Beiträge einschiessen,
dass ihre Kundinnen und Kunden sich                                                         kann der Cashflow aus dem Gleichge-
nicht um das Auf und Ab an den Anlage-                                                      wicht geraten.
märkten sorgen müssen. Diese Garantie
hat aber ihren Preis: Einerseits sind Voll-                                                 Solche Probleme stellen sich in grossen
versicherer im Vergleich zu teilautono-                                                     Sammeleinrichtungen weniger. Diesen
men Kassen teurer. Andererseits geben                                                       haben sich Hunderte von Firmen aus al-
Vollversicherer nicht alle Anlageerträge                                                    len möglichen Branchen angeschlossen.
an die Versicherten weiter. Das Gesetz                                                      Damit bieten sich die verschiedenen An-
sieht vor, dass sie mindestens 90 Prozent                                                   schlüsse gegenseitig einen sehr guten
der Erträge weitergeben.                                                                    Risikoausgleich.

Hinzu kommt ein Nachteil, der sich vor                                                      Der Sammelstiftung Vita – der grössten
allem in den letzten Jahren zeigte: Voll-                                                   der vier Vita Sammelstiftungen – sind
versicherer achten beim Anlegen mehr                                                        mehr als 21’800 Firmen angeschlossen.
auf die Sicherheit als auf die Rendite.                                                     Mit rund 130’000 aktiven Versicherten
Sie legen das Geld vor allem in Obliga-                                                     und knapp 3’000 Rentnerinnen und
tionen an, die kaum mehr Renditen              Die Rendite des Altersguthabens hat          Rentnern ist das Verhältnis zwischen
bringen und oft gar mit Negativzinsen          einen grossen Einfluss auf die Höhe          Aktiven und Mitgliedern in Rente sehr
zu Buche schlagen. Die Folge für die Ver-      der Altersrente.                             ausgewogen und vorteilhaft. Die enge
sicherten: Ihre Altersguthaben wachsen                                                      Zusammenarbeit zwischen Vita und
nur schwach. Dies ist der Grund, warum         Der Nachteil der teilautonomen Ein-          Zurich ermöglicht attraktive Beiträge.
in den letzten fünf Jahren viele Firmen        richtungen besteht darin, dass Firmen        Die Sammelstiftung Vita greift auf das
von einem Vollversicherungsmodell zu           und ihre Angestellten allenfalls zusätz-     breite Vertriebsnetz und den etablier-
einem teilautonomen wechselten. Zu-            liche Beiträge entrichten müssen, falls      ten Kundenservice von Zurich zurück.
rich setzte als erste grosse Versicherung      die Kasse während einer längeren Zeit        Die Risiken Invalidität und Tod sichert
früh auf die Teilautonomie und gilt als        in Unterdeckung gerät. Das rasante           ebenfalls Zurich als Risikoversicherer
Pionierin. Ist heute in der Branche die        Wachstum des SMI indes zeigt, dass die-      ab. Für die Anlage der Vorsorgevermö-
Rede von der Teilautonomie, wird oft das       ses Risiko begrenzt ist. Selbst ein massi-   gen von rund 14 Milliarden Schweizer
Vita-Modell genannt.                           ver Einbruch an der Börse wie 2008 nach      Franken ist Vita zuständig. Vita legt die
                                               der Finanzkrise führte nicht dazu, dass      Mehrheit der Vorsorgegelder durch die
        Mehr Ertragschancen                    eine Mehrheit der Einrichtungen die          Zürich Anlagestiftung an. Sie ist mit rund
«Teilautonome Stiftungen wie Vita              Firmen und ihre Angestellten zur Kasse       23 Milliarden Schweizer Franken verwal-
Classic bieten den Vorteil, dass sie die       bitten musste. Die Sammelstiftung Vita       tetem Vermögen die grösste bankenun-
Altersguthaben chancenreicher anle-            musste bisher nie zusätzliche Beiträge       abhängige Anlagestiftung. ●
gen», sagt Werner Wüthrich, Geschäfts-         wegen einer Unterdeckung verlangen.
führer Vita Classic. «Sie investieren bei-                                                  www.vita.ch
spielsweise stärker in Aktien.» In der         Der Grund: Während Vollversicherun-
Vergangenheit habe sich dies gelohnt.          gen laut Gesetz jederzeit in der Lage
«Auch wenn es zwischenzeitlich zu              sein müssen, all ihren Verpflichtungen
Rückschlägen und Verlusten kam, wa-            nachkommen zu können, dürfen teilau-
ren die Renditen über einen längeren           tonome Stiftungen für eine gewisse Zeit
Zeitraum deutlich höher als in anderen         eine Unterdeckung aufweisen. Steigen
Anlageklassen», erklärt Wüthrich. Der          ein paar Monate nach einem Crash die

16
Feuersbrunst mit Happy End
    Ein Grossbrand bei der TBA Trimmiser Baustoffe AG zerstörte die gesamte Produktionsstätte.
  Nach 14 Monaten war das Unternehmen zurück im Geschäft. «Ohne die Unterstützung von Zurich
       wären wir verloren gewesen», sagt Bruno Müller, der Delegierte des Verwaltungsrates.
                    Die Geschichte einer schon fast perfekten Zusammenarbeit.

Die Nacht vom 19. auf den 20. April         Kurz vor Mitternacht fingen die Inne-        zählt die TBA zu den bedeutenderen
2017 wird Bruno Müller so schnell nicht     neinrichtungen der Produktionshalle          Arbeitgebern. Das Unternehmen ent-
mehr vergessen. Es war kurz nach Mit-       Feuer. 100 Feuerwehrleute kämpften           wickelte sich in den vergangenen Jahren
ternacht, als ihn der Telefonanruf seines   stundenlang gegen die Flammen an.            zu einem der führenden Anbieter von
Betriebsleiters erreichte: Vollbrand bei    Das Feuer wütete dermassen stark, dass       vorfabrizierten Betonelementen wie
der TBA Trimmiser Baustoffe AG (kurz:       während mehreren Stunden auch eine           Treppen, Liftschächten oder Balkonplat-
TBA). Das Unternehmen ist spezialisiert     Spur der nahe gelegenen Autobahn ge-         ten in der Ostschweiz.
auf die Produktion von Betonelementen       sperrt werden musste. Die letzten Glut-
und Müller ist Mitinhaber und Delegier-     nester konnten erst am nächsten Mor-         Die ersten Stunden und Tage waren ge-
ter des Verwaltungsrates. Müller eilte      gen um 10 Uhr gelöscht werden.               prägt von grosser Verunsicherung, Zwei-
noch in der gleichen Nacht zum Firmen-                                                   fel und der Frage, ob ein Weitermachen
gelände in Trimmis. Was er dort zu sehen    Mit dem Morgen wurde auch das Aus-           überhaupt noch Sinn macht. «So einen
bekam, fuhr ihm in die Knochen.             mass des Schadens richtig sichtbar. Es       Brand steckst Du nicht so einfach weg.
                                            war kein erfreuliches Bild, das sich Bru-    du weisst auf einmal nicht mehr, wo
Trimmis zählt 3’200 Einwohner und liegt     no Müller und seinem Team bot. Durch         oben und unten ist», sagt Müller.
rund sechs Kilometer nördlich von Chur      den Brand wurden die gesamte Produk-
auf der rechten Rheinseite. 1958 ge-        tionshalle sowie Teile des Bürotraktes                     Schliessen
langte die Bündner Gemeinde ins inter-      zerstört. «Es war schnell klar: Wir erlit-           oder weitermachen?
nationale Rampenlicht.                      ten Totalschaden, nichts ging mehr»,         Die Firmenleitung entschloss sich sehr
                                            sagt Müller. Ein Fiasko: In den Büchern      schnell für Letzteres. Nicht ein we-
             Grosseinsatz                   standen zu diesem Zeitpunkt Aufträge         nig zu schnell angesichts der mögli-
       mit 100 Feuerwehrleuten              in der Höhe von gut 3 Millionen Schwei-      chen finanziellen Auswirkungen, die
Damals wurde hier der Film «Es geschah      zer Franken. Es ging um viel. Auch für       der Brand für das Unternehmen ha-
am hellichten Tag» mit Gert Fröbe und       die Gemeinde. KMU bilden das Rückgrat        ben könnte? Erst viel später kamen
Heinz Rühmann nach einer Vorlage von        der örtlichen Wirtschaft. 187 Einträge       die Untersuchungen zum Schluss,
Friedrich Dürrenmatt gedreht. Bei der       weist das Online-Firmenverzeichnis der       dass der Brand bei der TBA vermut-
TBA passierte es mitten in der Nacht.       Gemeinde auf. Mit 35 Mitarbeitenden          lich auf eine technische Ursache im

                                                  Die neue Sachversicherung                                                 17
Bereich der Elektrizität zurückzuführen
war. Für Müller war schnelles Handeln in
dieser Situation schon fast Pflicht: «Mit
jedem Tag der Ungewissheit steigt die
Gefahr, dass du nicht nur Kunden, son-
dern auch wertvolle Mitarbeitende ver-
lierst», gibt er zu bedenken.

           Reaktion von Zurich
       überraschte Firma positiv
Schnelles Handeln war also gefordert.
Der Gemeindepräsident sicherte Müller
an Tag Eins nach dem Brand per Telefon
seine volle Unterstützung zu. Das mach-
te Mut. Noch mehr Zuversicht schöpfte
Müller, als wenig später Zurich, bei der
die TBA seit Langem versichert war, die
erste Akontozahlung von einer Million           Stefan Wagenknecht
Schweizer Franken leistete. Vieles war          Schadensspezialist bei Zurich
damals noch nicht klar und schon gar
nicht die Brandursache. Dass trotzdem
bereits Geld floss, überraschte Müller.       en müssen.» Die Zusammenarbeit zwi-
«Ehrlich gesagt, hatte ich ein mulmiges       schen der TBA Trimmiser Baustoffe AG,
Gefühl, was die Versicherung anbelangt.       von Zurich sowie den weiteren Partnern
Schliesslich hört man diesbezüglich die un-   entwickelte sich zu einem Musterbei-
terschiedlichsten Geschichten», sagt er.      spiel für Krisenbewältigung. Das Team
                                              kam schnell voran. Zehn Tage nach dem
Diese Verunsicherung nahm auch Stefan         Brand starteten die Reinigungsarbeiten,
Wagenknecht wahr, als er das erste Mal        danach jene zum Abbruch der beschä-
mit Müller zusammensass. «Man konn-           digten Halle. Mitte September wurde
te diese Anspannung richtiggehend             mit dem Bau einer neuen, grösseren Hal-
spüren», sagt der Schadenspezialist von       le begonnen. Dazwischen nahm die TBA
Zurich. Für ihn war aber klar, dass die       in Maienfeld eine provisorische Produk-
TBA ganz schnell Hilfe benötigt. «Wich-       tionsstätte in Betrieb und war so in der
tig war, dass wir mal eine erste Zahlung      Lage, erste Aufträge zurückzuholen.
leisten, damit die Firma nicht auch noch
in finanzielle Schwierigkeiten gerät»,            Kunden blieben der Firma treu
betont er. Insgesamt betrugen die Leis-       Ende Oktober konnte der Bürotrakt wie-
tungen von Zurich 4,5 Millionen Schwei-       der bezogen werden, im gleichen Mo-
zer Franken: 2,5 Millionen Schweizer          nat begann auch die Montage der neu-
Franken machte der Betriebsausfall aus,       en Produktionshalle. Mitte Januar 2018
auf 2 Millionen Schweizer Franken belief      war der Innenausbau abgeschlossen
sich der Sachschaden.                         und ab 4. Juli 2018 war die TBA wieder
                                              voll leistungsfähig.
Letzterer hätte noch grösser ausfallen
können. Dass er dies nicht tat, ist auch      Kunden hat die TBA keine verloren. «Wir
auf den Entscheid von Zurich zurückzu-        verzeichneten im vergangenen Jahr
führen, Spezialisten aus ihrem Netzwerk       zeitweise eine sehr grosse Nachfrage»,
beizuziehen. Gerade im Falle der Pro-         sagt Müller. Auch die Mitarbeitenden
duktionsmaschine machte dies einen            hielten dem Unternehmen die Treue.
gewaltigen Unterschied aus. Der Ver-          «Wir hatten auch ganz einfach Glück»,
treter des Maschinenproduzenten legte         betont er und meint, dieses habe man
der TBA nahe, die Produktionsanlage           auch mit der Versicherung gehabt: «Die
zu ersetzen. Der Spezialist von Zurich        Zusammenarbeit war bemerkenswert.
empfahl, die Maschine zu reinigen. Das        Ich glaube, ohne die Unterstützung
zahlte sich gleich doppelt aus. «Damit        von Zurich wären wir verloren gewe-
liessen sich nicht nur Kosten senken,         sen.» Darum gehe es letzten Endes,
sondern wir gewannen auch noch Zeit»,         meint Ralph Echensperger, Leiter Scha-
sagt Müller. «Wir wären nie so früh zum       den: «Wir von Zurich wollen für unsere
Tagesgeschäft zurückgekehrt, wenn             Kunden nicht einfach eine Versicherung
wir eine neue Maschine hätten einbau-         sein, sondern ein Partner.» ●

      Die neue Sachversicherung                                                  19
“
Der Mensch ist
das schwächste
Glied.”
Stephan von Watzdorf

DDOS                                                            Social Engineering
Beim Distributed Denial of Service (DDOS) legen Hacker einen    Social Engineering – «soziale Manipulation» – bezeichnet ein
Internetauftritt lahm. Dafür werden Tausende Computer oder      Verhalten, das darauf abzielt, von Menschen vertrauliche Infor-
vernetzte Haushaltsgeräte gehackt und mit einer Schadsoft-      mationen zu erhalten – oft übers Telefon. Der Anrufer spioniert
ware zu «Schläfern» gemacht. Wird diese aktiviert, greifen      sein Opfer im Vorfeld aus und erwähnt im Gespräch Details, um
die gehackten Geräte auf den Internetauftritt des Opfers zu,    Vertrauen aufzubauen. Ein Krimineller gibt sich beispielsweise als
dessen System bricht zusammen. Eine andere Variante ist es,     Behördenvertreter, Mitarbeiter oder Computerspezialist aus, um
die DDOS-Attacke anzudrohen und so Geld zu erpressen.           an Daten wie Passwörter oder Kreditkartendetails zu kommen.

Ransomware                                                      Phishing
Ransomware ist «Lösegeldsoftware»: Auf einem Firmen-            Phishing ist eine weitere Variante des Social Engineering per
netzwerk wird ein Programm zur Verschlüsselung aller Daten      E-Mail oder übers Internet. Mit einer gefälschten Kommunika-
eingeschleust. Nur gegen Zahlung eines Lösegelds werden diese   tion versuchen Kriminelle, Informationen abzufischen. Oft
wieder lesbar gemacht. Ein anderer Ausdruck ist «Erpressungs-   geben sie sich als Bank oder Softwarefirma aus. Phishing arbei-
trojaner», weil das Schadprogramm wie ein trojanisches Pferd    tet mit infizierten Websites oder fischt Informationen direkt aus
in das Computersystem eingeschmuggelt wird und sich im          der Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunde ab –
Netzwerk ausbreitet.                                            dann übernehmen die Kriminellen die Identität des Opfers.
Cybercrime –
                    KMU im Visier der Hacker
                  Sind auch Sie bereits gehackt worden? Laut einer Studie von Zurich waren
                  bereits zwei von fünf KMU Opfer eines Cyberangriffs. Drei Experten sagen,
                     wo die grössten Gefahren lauern und wie Sie sich schützen können.

Sieht so ein Cyberkrimineller aus? Ge-        rung hat die Arbeit der Polizei komplexer     rät Daniel Nussbaumer allen Unterneh-
streiftes Hemd, entspannte Körperhal-         gemacht, denn übers Internet entstehen        men dringend, sich auf solche Attacken
tung, ironisches Lächeln: Patrick Briel-      ganz neue Wege, um Verbrechen zu be-          vorzubereiten.
mayer hat nichts Unheimliches an sich,        gehen.
sondern wirkt eher wie der nette Student                                                    Stephan von Watzdorf (35) leitet das
von nebenan. Vor wenigen Wochen feier-         Mit dem CEO-Trick Geld abziehen              Team Berufshaftpflicht und Cyberrisi-
te er seinen 30. Geburtstag. In einem Al-     Aktuell, so berichtet Daniel Nussbaumer,      ken, das die neue Cyberversicherung
ter, in dem andere gerade ins Berufsleben     sind viele KMU vom «CEO-Fraud» betrof-        von Zurich entwickelt hat. Für ihn sind
starten, hat er bereits eine zehnjährige      fen: Der Buchhalter oder die Assistentin      die Crypto-Ransomware-Attacken ein
Karriere hinter sich. Als Hacker. Erwischt    erhält am Freitagnachmittag eine E-Mail       schwerwiegendes Problem. Er spricht so-
wurde er nie – «aber ich musste immer         von ihrem angeblichen Chef – er hat eine      gar von einem Sicherheitsmythos: «Viele
aufpassen und war angespannt».                dringende Zahlung von 5’000 Schweizer         Unternehmen glauben, mit regelmässi-
                                              Franken vergessen und bittet darum, die-      gen Back-ups seien sie bereits geschützt.»
Deshalb hat Patrick Brielmayer die Seiten     se zu veranlassen. Doch die Absender sind     Doch wird das Back-up nicht vom Netz
gewechselt und eine IT-Sicherheitsfir-        Cyberkriminelle. Sie haben eine typische      genommen, fällt es ebenfalls dem An-
ma gegründet. «Ich will Unternehmen           E-Mail des Chefs nachgebaut. «Technisch       griff zum Opfer. Ausserdem werde die
vor Leuten schützen, wie ich selbst einer     ist das überhaupt kein Problem», kom-         Schadsoftware oft erst Wochen nach der
war.» Schliesslich hat der Informatiker       mentiert Patrick Brielmayer. Die Hacker       Hackingattacke aktiviert. Dann sei meist
früher Viren und Trojaner programmiert        haben vorgängig recherchiert, sie wissen,     auch das Back-up schon kontaminiert.
oder DDOS-Attacken ausgeführt, also           dass der Chef gerade auf einer Branchen-      «Zudem ist es viel kostspieliger und müh-
das gezielte Lahmlegen von Webauftrit-        messe ist und dort ein neues Produkt vor-     samer, die Daten wieder aufzuspielen, als
ten. Heute öffnen ihm seine Unterneh-         stellt. Diese Informationen flechten sie in   die Leute denken.»
menskunden freiwillig die Netzwerke,          die E-Mail ein und gaukeln so Insiderwis-
damit er sie nach Spuren von Cyberangrif-     sen vor. «Dahinter stecken in der Regel             Ein Katz-und-Maus-Spiel
fen durchforstet. Sein Schwerpunkt ist die    ganze Teams», so Nussbaumer. «Einer           Laut Ex-Hacker Brielmayer erfahren
Analyse von Schadsoftware: «Ich finde         programmiert, einer kann gut schreiben        die Firmen oft erst von einem Cyber-
heraus, wie der Angriff stattgefunden hat     und der Dritte macht die Recherchen.»         angriff, wenn der Angreifer aktiv wird
und welcher Schaden entstanden ist.»          Nussbaumer rät, bei überraschenden            und etwas fordert – oder die Daten des
Brielmayers Mission: Er will Firmen über      E-Mails telefonisch rückzufragen.             Unternehmens irgendwo auftauchen.
die Gefahren von Cyberkriminalität auf-                                                     «Vielleicht merke ich es auch nie, weil
klären und aufzeigen, wie sie sich besser     Die Kapo Zürich ist ausserdem häufig          ich nicht regelmässig eine Analyse der
davor schützen können.                        mit sogenannter Crypto-Ransomware             IT-Security durchführe.» Es sei eine Illu-
                                              konfrontiert, bei der die Unternehmens-       sion, sich dank Firewall und Antivirus-
  Herausforderung für die Polizei             daten als Geisel genommen werden.             programm sicher zu fühlen. Mit den
Dieses Anliegen treibt auch Daniel Nuss-      Eine Schadsoftware verschlüsselt alle         handelsüblichen Instrumenten kön-
baumer (41) an, den Chef der Abteilung        Informationen im Computersystem der           ne man zwar einen Basisschutz gegen
Cybercrime bei der Zürcher Kantonspoli-       betroffenen Firma. Kurz darauf erscheint      bekannte Viren erwerben, doch neu
zei. Der doktorierte Jurist mit Certificate   eine Lösegeldforderung auf dem Bild-          geschriebene Schadsoftware werde
of Advanced Studies (CAS) in Information      schirm, normalerweise in Bitcoin. «Wir        nicht erkannt: «Es ist ein Katz-und-
Technology hat als Staatsanwalt gearbei-      empfehlen ganz klar, nicht zu zahlen»,        Maus-Spiel.» Er empfiehlt deshalb, dass
tet und anschliessend bei der Kapo die        sagt Daniel Nussbaumer. «Jede Zahlung         auch KMU mindestens einmal pro Jahr
Abteilung Wirtschaftskriminalität über-       finanziert Angriffe auf andere Firmen.»       ihre Mitarbeitenden in einer IT-Secu-
nommen. Seit 2016 baut er dort die Ab-        Ausserdem wisse man nie, ob die Erpres-       rity-Schulung für die aktuellen Gefah-
teilung Cybercrime auf. In seinem Team        ser die Daten tatsächlich freigeben. Doch     ren sensibilisieren. Denn: «Der Mensch
arbeiten mittlerweile 15 Ermittler und        hat der Hacker eine bislang unbekannte        ist das schwächste Glied, die meis-
30 digitale Forensiker, darunter auch viele   Crypto-Ransomware verwendet, ist diese        ten Hacks passieren durch die Unauf-
Informatiker. Die zunehmende Digitalisie-     selbst für Profis nicht zu knacken. Deshalb   merksamkeit von Mitarbeitenden», ist

                                                       Die Cyberversicherung                                                     21
Zurich-Experte Stephan von Watzdorf          werden. Ich kenne solche Fälle, das hat       noch einen schwarzen Bildschirm sieht.
überzeugt.                                   weitreichende Folgen.» Patrick Brielmay-      Später stellt er fest, dass 100’000 Schwei-
                                             er hält es sogar für möglich, dass manche     zer Franken überwiesen wurden.»
Patrick Brielmayer schätzt den Diebstahl     Schweizer Firmen regelmässig «Schutz-
von Unternehmensdaten als grösste            gelder» zahlen, damit ihre Onlineshops        Brielmayer moniert, dass bei vielen Hacks
Cybergefahr in der Schweiz ein: «Jedes       nicht gehackt werden. Davon ist Daniel        altbekannte Sicherheitslücken ausge-
KMU hat seine Geheimnisse, mit denen         Nussbaumer von der Kapo nichts be-            nutzt werden. So seien bei einem grossen
es auch Geld verdient – Ideen, Rezepte,      kannt. Er ist überzeugt, dass man mit den     Elektronikkonzern 80 Millionen Kunden-
Baupläne oder Kundendaten wie Kredit-        heutigen technischen Schutzvorkehrun-         daten geklaut worden – über einen Sys-
kartennummern, Bankdaten oder Versi-         gen relativ viele DDOS-Attacken abweh-        temfehler, den man innerhalb von zehn
cherungsnummern. Wenn diese Daten            ren kann. «Doch einen 100-prozentigen         Minuten hätte fixen können. Im Januar
wegkommen, ist das gar nicht gut.» Das       Schutz gibt es nicht – denn die Hacker fin-   2019 wurden bei einer Cyberattacke gar
bestätigt auch Daniel Nussbaumer von         den immer wieder neue Wege.»                  zwei Milliarden Passwörter entwendet.
der Kapo. Jedes KMU könne zum Opfer                                                        Wer wissen will, ob er betroffen ist, kann
werden und müsse sich deshalb fragen,              Die Banken haften nicht                 das auf https://haveibeenpwned.com tes-
welche seiner Daten einen besonderen                                                       ten.
Schutz benötigen. Auch die Kapo selbst
wird von Hackern ins Visier genommen:                                                          Auch Hacker machen Fehler
«Es gibt ein Grundrauschen im Netz, von                                                    Aus Sicht von Patrick Brielmayer ist es
dem alle Firmen und Organisationen be-                                                     sehr schwer, Cyberkriminelle dingfest zu
troffen sind. Wir werden aber nicht regel-                                                 machen: «Sie können überall auf dem
mässig angegriffen.»                                                                       Globus sitzen.» Daniel Nussbaumer ist
                                                                                           anderer Meinung: «Die komplette Ano-
     Kundendaten per Telefon                                                               nymisierung gelingt auf Dauer nicht,
Für Patrick Brielmayer sind Bewerbungen                                                    denn Täter sind auch Menschen. Und
per E-Mail das perfekte Vehikel für eine                                                   Menschen machen Fehler.» Ausserdem
Cyberattacke. Denn niemand kommt auf                                                       arbeitet die Kantonspolizei Zürich eng
die Idee, dass sich im Anhang ein Virus                                                    mit den Polizeibehörden anderer Kan-
verbergen könnte. Fingierte Beschwer-                                                      tone und Länder zusammen. «Deshalb
den oder Produktanfragen seien weite-                                                      haben wir durchaus Chancen, auch aus-
re wirksame Methoden, um gefährliche                                                       ländische Täter zu erwischen.» Sogar ab-
Programme ins Unternehmen zu bringen.                                                      geflossene Gelder lassen sich immer öfter
«In Excel- oder Worddokumenten kann                                                        zurückholen.
ich Code verstecken, der aktiviert wird,      Stephan von Watzdorf
wenn man das Ding nur aufmacht.»              Leiter Team Berufshaftpflicht                Für Nussbaumer sind die meisten For-
                                              und Cyberrisiken bei Zurich                  men der Cyberkriminalität klassische
Auch klassische Phishing-E-Mails sei-                                                      Delikte im neuen Gewand: «Der CEO-
en heutzutage oft so gut gemacht, dass                                                     Trick ist Betrug, Ransomware ist Erpres-
selbst ein aufmerksamer Leser darauf         Sind die Cyberkriminellen einmal im Netz-     sung, DDOS-Attacken sind Sabotage
hereinfallen könne. Die Hacker fälschen      werk, besorgen sie sich zum Beispiel die      und Datenklau ist Einbruchdiebstahl.»
zuweilen ganze Webseiten mit Formula-        Kreditkartendaten der Kunden, kaufen          Darum bedauert er, dass viele betroffe-
ren, die denen von Telekomfirmen oder        damit Bitcoins und laden anonyme Pre-         ne Firmen keine Anzeige erstatten: «Wir
Onlinekaufhäusern zum Verwechseln            paid-Kreditkarten auf, erläutert Versiche-    sehen wohl nur einen kleinen Teil der
ähnlich sehen. Einige der Opfer tragen       rungsexperte von Watzdorf. Aus Sicht des      Fälle. So verpassen viele die Chance auf
alles minutiös ein, sogar Geburtsdatum,      KMU sei vor allem der Reputationsscha-        Aufklärung.» Sein Rezept, damit Cyber-
Kontoinformationen oder Kreditkarten-        den relevant. «Denn wer will noch da ein-     risiken nicht zur Katastrophe werden:
nummern. Eine ähnliche Masche wird bei       kaufen, wo die Daten nicht sicher sind?»      «Durch gute IT sowie Aufklärung der
den aktuellen «Microsoft-Anrufen» an-        Auch Schadenersatzforderungen betrof-         Mitarbeitenden Angriffe verhindern.
gewendet: Die Cyberkriminellen geben         fener Kunden können die Folge sein. Und       Einen möglichen Schaden begrenzen.
sich als Techniker aus und fragen Kunden-    werden dem Unternehmen durch einen            Und wenn doch etwas passiert ist: den
daten per Telefon ab.                        Cyberangriff eigene Gelder gestohlen,         Weg zu uns nicht scheuen. Es ist keine
                                             fühlen sich viele KMU fälschlicherweise si-   Schande, zum Hackingopfer zu werden –
Besonders gefährdet, glaubt Brielmayer,      cher. Sie glauben, ihre Bank hafte für den    das kann jedem passieren.» ●
sind Firmen mit Onlineshops. Wenn diese      Schaden. «Das ist ein Irrtum», so der Zu-
mit einer sogenannten DDOS-Attacke ge-       rich-Experte. Ohnehin liege die Ursache       zurich.ch/cyber
zielt lahmgelegt werden, ist das Geschäft    meistens in der IT des betroffenen KMU:
für Stunden oder sogar Tage stillgelegt.     Der Hacker installiert beispielsweise ei-
Und die Gefahr ist gross, dass sich die      nen Trojaner und beobachtet damit den
Onlinekunden nun bei der Konkurrenz          Buchhalter, bis sich dieser ins E-Banking
umsehen. «Noch schlimmer ist es, wenn        einloggt. «Nun übernimmt der Hacker die
Kundendaten geklaut oder veröffentlicht      Session, während der Mitarbeitende nur

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