16/18 19. Oktober 2018 8 Aargau Komplexe Aufgaben-stellungen 28 Solothurn - LSO
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SCHULBLAT T Aargau und Solothurn 16/18 19. Oktober 2018 8 Aargau Komplexe Aufgaben- stellungen 28 Solothurn KLT 2018: begeisternd auf allen Ebenen 46 Praxis Ein Pausenplatz wird umgestaltet
Ih r er ka nt on alr: Pa rt ne a lig Lu ng en Aa rg au Lehrmittel für die Unterstufe S 9. (HARMOS-ZÄHLUNG 8. BIS 11.) SCHULJAHRE FÜR SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DES 6. BIS VOM 8. NOVEMBER 2018 BIS 8. MAI 2019 Ta b a k p rä ven lo h n t s ic ti o n h! D ie L u n g u n te rs tü e n li g a A tz t a rg a u u n d U n te S ie m it Wo rk s h rr ich ts m op a te ri a li e s w w w.l u n n. ta b a k p ra g e n li g a .ch / ev e n ti o n - s ch u le CHTRAUCHEN.CH MELDEN SIE IHRE KLASSE AN UNTER WWW.EXPERIMENT-NI ANMELDESCHLUSS IST DER 31. OKTOBER 2018 INFORMATIONEN: LUNGENLIGA AARGAU, T 062 832 40 14, GESUNDHEITSFOERDERUNG@LLAG.CH 062 777 41 80 für Ihr Inserat im Schulblatt EWALD KELLER Werbung und Promotion GmbH Chriesiweg 5, 5707 Seengen, ewald-keller@pop.agri.ch www.werbungundpromotion.ch HeinigerAG.ch – Ihr erfahrener Apple-Partner im Schulbereich. Profitieren Sie von unserer Erfahrung. Wir beraten Sie gerne! b2b@heinigerag.ch | +41 32 633 68 70 2018 Jugendprojekt «Der Wochenarbeitsplatz hat mein Leben verändert» www.jugendprojekt-lift.ch LIFT – eine Chance für Jugendliche, Schulen und Wirtschaft • Regelmässige praktische Tätigkeit an Wochenarbeitsplätzen im lokalen Gewerbe • Professionelle Vorbereitung und Begleitung; Förderung von Selbst- und Sozialkompetenzen • Unterstützung von Jugendlichen ab dem 7. Schuljahr bis zum Berufseinstieg MoneyFit – das Lernangebot Schulblatt AG/SO · 16/2018 zum Umgang mit Geld MoneyFit von PostFinance stärkt die Finanzkompetenz von Kindern und Jugendlichen und setzt auf vielseitige Lernmethoden. MoneyFit besteht aus Angeboten für die Mittelstufe, die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II. Online lernen und Lehrmittel bestellen: moneyfit.postfinance.ch 2 _de__02_2018_pf_MoneyFit_Inserat_Schulblatt_AG_SO_177x65mm_cmyk.indd 1 14.02.2018 09:14:49
Schulblatt alv Aargau BKS Aargau 7 Standpunkt 8 Komplexe Aufgaben- 21 Künftig ohne Schul- Schulen registrieren stellungen pflegen politische Entscheidun- Elisabeth Abbassi, alv- Mit dem Projekt «Füh- gen und gesellschaft- Präsidentin, hält einen rungsstrukturen der lichen Wandel seismo- Rückblick auf das vergan- Aargauer Volksschule» grafisch genau. Hier gene Verbandsjahr, in soll unter anderem die bestmöglichen dem standespolitische auf Schulpflegen in den Lösungen für Kinder zu Themen wie Arbeitsbe- Gemeinden verzichtet entwickeln, ist Aufgabe dingungen und Lohn werden. Im Interview der Schulsozialarbeit – wichtig waren, aber auch äussert sich Projekt- zusammen mit den Lehr- der Neue Aargauer Lehr- leiterin Michaela Brühl- personen, sagt Sibylle plan oder die verbands- meier zu dieser Neu- Heizmann. internen Entwicklungen. organisation. 3 Cartoon von Julien Gründisch 8 Komplexe Aufgaben- 21 Zukünftig ohne Schulpflegen 7 Die Schule als Seismograf stellungen 22 Französisch ab der 5. Primar- 26 Portrait: Thomas Rüeger 10 Ein Tropfen auf den heissen klasse Stein 23 Lernen im Mathesupport Titelbild. Ihre Offenheit, 12 Politspiegel 24 Der Dorfbach als Klassen- Authentizität und Herzlichkeit 14 Lauberneuerung und zimmer füllte die ganze Stadthalle in stürmischer Herbst Olten bis in den hintersten 15 Brennpunkte am Netzwerk- 49 Offene Stellen Aargau Winkel. Mahsa Amoudadashi treffen für Logopädie und berührte mit ihrem Referat Schulische Heilpädagogik «Wie aus Begeisterung Qualität 16 Die Belastung wird zunehmen wird» die rund 2000 Lehrerin- 17 «Anstand ist Abstand» nen, Lehrer und Gäste am KLT 17 @Internet 2018 tief. Foto: Hansjürg Sahli. 17 Termine 18 Kantonalkonferenz: Stärkung des Erziehungsrats SCHULBL AT T Aargau und Solothurn Impressum Schulblatt Aargau und Solothurn, 135. Jahrgang Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule: Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG Auflage: 10752 Exemplare (WEMF-Basis 2016). dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online- Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen Schulblatt AG/SO · 16/2018 Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter Dienste übernommen werden. Tel. 056 202 70 38 Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12 www.alv-ag.ch, Button Schulblatt, ersichtlich. Redaktion E-Mail michael.hunziker@fhnw.ch E-Mail info@vsdruck.ch, www.vsdruck.ch Herausgeber Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO Abonnemente, Administration und Adressänderungen Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) Entfelderstrasse 61, Postfach 2114, 5001 Aarau Sekretariat alv, Postfach 2114, 5001 Aarau Gedruckt auf Royal Press 400 Matt, 70 gm2 und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO). Telefon 062 823 66 19 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 Das Schulblatt ist offi zielles Informationsorgan des E-Mail schulblatt@alv-ag.ch E-Mail alv@alv-ag.ch Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau Solothurn: Christoph Frey, Schulblatt AG/SO Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– , und des Departements für Bildung und Kultur (DBK) Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn 1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder Solothurn. Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27 in den Jahresbeiträgen inbegriff en) Inserateverwaltung E-Mail schulblatt.so@lso.ch Herstellung und Druck Stelleninserate: Schulblatt AG/SO Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau: Produktion: Sacha Ali Akbari Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS Telefon 058 330 11 08, Telefax 058 330 11 12 Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60 und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau Peter Brunner E-Mail alv@alv-ag.ch Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch Telefon 058 330 11 24, Telefax 058 330 11 12 Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn: E-Mail schulblatt@vsdruck.ch und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen. Marc Gugelmann, Volksschulamt Administration: Sonja Rohner Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84 St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 12 4 E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch www.werbungundpromotion.ch Telefon 032 627 29 37, Telefax 032 627 28 66 E-Mail marc.gugelmann@dbk.so.ch E-Mail sonja.rohner@vsdruck.ch
LSO Solothurn DBK Solothurn PH FHNW Praxis 28 In allen Belangen 38 Neue Angebote fördern 40 Lehrplan 21 46 Partizipieren positive Massstäbe Austausch und Mobilität Der LP21 gilt für alle und gestalten gesetzt im Fremdsprachen- Schülerinnen und Die Schule Birmenstorf Ein begeisterndes unterricht Schüler. Der sukzessive plante und gestaltete Referat, ein «Aktuelles aus Schulen des Kantons Kompetenzaufbau, der gemeinsam mit der ört- dem LSO», das die Sache Solothurn haben die Mög- Stellenwert der über- lichen Kinder- und Ju- auf den Punkt brachte, lichkeit, an Programmen fachlichen Kompetenzen gendanimation den Pau- gehaltvolle Reden, Rhyth- von Movetia, der natio- sowie die entwicklungs- senplatz um. In Kölliken mus und Bewegung und nalen Agentur für Aus- orientierten Zugänge entstand mit Kinder-Mit- viel Herzlichkeit waren die tausch und Mobilität, und stellen für einen diffe- wirkung ein Baumhaus – Essenzen, die den wohl an Angeboten des Vereins renzierten Umgang mit zwei von der Schneider- besten KLT unvergesslich «Hauptstadtregion Vielfalt eine geeignete Wülser-Stiftung unter- machen. Schweiz» teilzunehmen. Vorlage dar. stützte Projekte. 28 Begeisternd auf allen 38 Neue Angebote fördern 40 Lehrplan 21 aus sonder- 46 Ein Pausenplatz wird Ebenen Austausch und Mobilität im pädagogischer Sicht umgestaltet 31 Ein besonnener Schaffer Fremdsprachenunterricht 41 KommSchau18: Fokus 47 Chorissimo: Chasch du geht von Bord 39 SwissSkills – Berufsbildung Lehrplan 21 säge … 32 LSO-Vorteile für Mitglieder auf höchstem Niveau 41 Freie Plätze in der Weiter- 33 Führungswechsel in bildung 48 Agenda der Fraktion der Primar- 51 Offene Stellen Solothurn 42 Swissdidac: Didaktik, Lehrpersonen Innovation und Digitalisie- 34 Konsequente Förderung rung von Spiel- und Arbeits- 42 «NatSpot» – Tipps für den organisation NMG- und NT-Unterricht 35 Dem Glück auf der Spur 43 Tagung «Unterricht konkret» 36 Termine 43 Die Jugoslawienkriege 36 Spendenaufruf vermitteln Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch www.lso.ch, info@lso.ch Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch Präsidentin: Dagmar Rösler Schulblatt AG/SO · 16/2018 Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl Geschäf tsführer: Roland Misteli Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn Telefon 062 824 77 60 Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24 dubach@alv-ag.ch r.misteli@lso.ch scholl@alv-ag.ch 5
Bez., Sek. oder Real Weihermattstrasse 94 CH-5000 Aarau Telefon 062 834 40 40 bald fertig – und dann? Open House an der Berufsfachschule BBB in Baden SCHULE 5. – 9. November 2018, 08 –17 Uhr Besuchen Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern FÜR den Unterricht der schulischen Grundausbildungen in verschiedenen Berufen und an der Berufsmaturität der Berufsfachschule BBB in Baden. GESTALTUNG Einfach vorbeikommen – wir freuen uns auf Sie! AARGAU N eu eT fe er u ec e uf hn Ga s t i kb tro er i sc no i lb ur i fe he m I n for m a W W W.SFGA ARGAU.CH/INFOTAG ob ieb o /C Ber e m er us to e INFOTAG if u fe Au Co uf e MITTWOCH Berufsfachschule BBB Wiesenstrasse 32, 5400 Baden 31. OKT. 2018 T 056 222 02 06, sekretariat@bbbaden.ch www.bbbaden.ch Berufsfachschule 9–20 UHR Informationstag zu den Berufen in der grafischen Infotage HfH Branche und zur gestalterischen Vorbildung für Schülerinnen und Schüler, Klassen, Lehrpersonen, Eltern und interessierte Personen. Masterstudiengänge Sonderpädagogik – Schulische Heilpädagogik FINDE DEINE LEHRSTELLE! – Heilpädagogische Früherziehung Drucktechnologe / login EFZ Grafiker / in EFZ Mittwoch, 7.11.2018, 15.00 bis 17.30 Uhr Gestalter / in Werbetechnik EFZ Interactive Media Designer / in EFZ Polydesigner / in 3D EFZ Bachelorstudiengänge Polygraf / in EFZ Printmedienpraktiker / in EBA – Logopädie Verpackungstechnologe / login EFZ – Psychomotoriktherapie LEHRSTELLENMARKTPLATZ Mittwoch, 14.11.2018, 15.00 bis 17.00 Uhr Betriebe stellen sich vor. Schnupperlehren und Lehrstellenangebote. Schulblatt AG/SO · 16/2018 Keine Anmeldung erforderlich. Mehr Infos unter www.hfh.ch/agenda, über Telefon 044 317 11 11 ENTDECKE DEINE KREATIVITÄT! oder info@hfh.ch. Erhalte einen Einblick in die Ateliers und den Unterricht der gestalterischen Vorbildung sowie Informationen über das Aufnahmeverfahren: Interkantonale Hochschule Gestalterischer Vorkurs für Heilpädagogik Gestalterisches Propädeutikum Fachmaturität Gestaltung Schaffhauserstrasse 239 Gestalten für Jugendliche und Kinder CH-8057 Zürich 6 www.hfh.ch
Standpunkt Die Schule als Seismograf Standpunkt. Unsere Schulen registrieren und den Schulen rechtzeitig die nötigen die politischen Entscheidungen und den Ressourcen zur Verfügung stellen, damit gesellschaftlichen Wandel als Erschütte- wir nicht später grosse gesellschaftliche rungen und Beben, weiss Sibylle Heizmann. Probleme zu lösen haben. Sie leitet die Schulsozialarbeit Mittleres Wynental und ist Mitglied des neu im alv Soziale Arbeit in der Schule organisierten Vereins «Berufspolitische Als Gesellschaft leisten wir uns die So- Interessen Schulsozialarbeit Aargau ziale Arbeit zur Linderung für die von (BPISSAG)». ihr verursachten Probleme. In Sozialer Arbeit ausgebildete Personen verfügen In den Schulen spiegeln sich gesellschafts über einen «Werkzeugkoffer» gefüllt mit politische Entwicklungen – Erfolge wie Theorien, Handlungsansätzen, Methoden Unterlassungen – eindrücklich wider. und Wissen zu sozialen Themen. Diese Sparmassnahmen in der Bildungs- und Werkzeuge befähigen die Schulsozialar- Gesundheitspolitik, Themen wie Integration, beitenden an den Schulen, Kinder und Armut und Arbeitslosigkeit, Scheidungs- Jugendliche, Eltern, Schulleitungen und raten, Soziale Medien, unterschiedliche Lehrpersonen zu beraten, mit Gruppen Familienmodelle und vieles mehr, sind und ganzen Klassen zu arbeiten und mit im schulischen Alltag direkt spürbar. Behörden und anderen Fachstellen zu Betrachten wir die Schule als Seismograf, kooperieren. Die Herauausforderung im können wir direkt im Kleinen wahrneh- Alltag der Schulsozialarbeit besteht aus men was – salopp gesagt – im Grossen im Argen liegt. So gesehen bergen die elf Jahre Volks- schule vom Kindergarten bis Ende der Oberstufe viel Potenzial als idealer Ort: Die Schulsozialarbeit braucht eine Hier können gesellschaftliche Probleme früh genug angegangen werden. Die Kin- möglichst unabhängige Stellung ausserhalb der und ihre Eltern aus unterschiedlichen Kulturen und sozialen Schichten sind der schulischen Hierarchie. während diesen Jahren in der Schule für uns gut erreichbar. Wann, wenn nicht in dieser Zeit, ist die Chance grösser, Pro- bleme anzugehen, Lösungen zu finden der Gratwanderung zwischen der partei- teln, wie erfolgreich interdisziplinär mit und mit den Kindern Lebenskompetenzen lichen Arbeit für die Kinder und Jugend- der Schulsozialarbeit zusammengearbei- zu entwickeln, damit sie ihr Leben gut lichen mit ihren Eltern und der Loyalität tet werden kann, würde dies die weitere meistern werden? Gelingt am Schluss der gegenüber der Schule mit ihren Schullei- Entwicklung von guten Qualitätsstan- obligatorischen Schulzeit der Schritt in tungen und Lehrpersonen. Damit dies dards der Schulsozialarbeit unterstützen. die Berufswelt oder in eine weiterführende gelingt, braucht die Schulsozialarbeit eine Sibylle Heizmann Schule, sind die grössten Risiken einge- möglichst unabhängige Stellung ausser- Leiterin Schulsozialarbeit Mittleres Wynental dämmt. Für die Jugendlichen besteht eine halb der schulischen Hierarchie. So kön- gute Chance auf ein eigenständiges, von nen Pädagogik und Soziale Arbeit auf Au- Sozialhilfe und Arbeitslosengeld unab- genhöhe gemeinsam die bestmöglichen Schulblatt AG/SO · 13/2018 hängiges Leben. Lösungen für die Kinder und Jugendli- Vor diesem Hintergrund ist die Einführung chen entwickeln. der Schulsozialarbeit ein erster Schritt, um gemeinsam mit den Schulleitungen Ein Wunsch bleibt offen: Die Fachhoch- und Lehrpersonen die sozialen Probleme schulen der Sozialen Arbeit bieten in im Mikrokosmos Schule anzugehen. ihren Ausbildungen Module zur Schul- Was wäre, wenn Politikerinnen und Poli- sozialarbeit an. Dasselbe wünschen wir tiker diese Perspektive übernehmen wür- uns von den Pädagogischen Hochschulen. den? Sie würden, gelänge ihnen dies, Könnten diese Module zur Schulsozial sehen wollen, welche gesellschaftlichen arbeit entwickeln, welche zukünftigen Herausforderungen auf uns zukommen Schulleitungen und Lehrpersonen vermit- 7
alv Aargau Komplexe Aufgabenstellungen Jahresbericht alv. Elisabeth Abbassi, alv-Präsidentin, hält einen Rückblick auf das vergangene Verbandsjahr, in dem standespolitische Themen wie Arbeitsbedingungen und Lohn wichtig waren, aber auch der Neue Aargauer Lehrplan oder die verbandsinternen Entwicklungen. Primarlehrerinnen und -lehrer verdie- nen weniger, nicht weil sie einen Frau- enberuf ausüben, sondern weil sie Lehrpersonen sind – so das Fazit der medialen Berichterstattung zum Bun- desgerichtsentscheid vom 20. Juli 2017. In diesem wurde festgehalten, dass es sich bei den tieferen Löhnen nicht um geschlechtsspezifische Diskriminierung alv-Erfolg: Ein neues Lohnsystem ist unumgänglich, will man die Abwanderung junger Lehrpersonen handeln könne, da Lehrpersonen ge- aus dem Kanton stoppen. Foto: Fotolia. nerell durchschnittlich zehn Prozent weniger verdienten als Verwaltungsan- gestellte in vergleichbaren Positionen. Das Schrauben an den Arbeitsbedingungen Noch keine definierten Qualitätskriterien Trotz des sicher auch politisch motivier- Um 1,3 Mio. Franken sollte die Streichung für Schulleiter ten Bundesgerichtsurteils entfaltete un- der Intensivweiterbildung das Budget 2018 Junge Menschen, die an der PH FHNW sere Lohnklage Wirkung: Die Einsicht, des Kantons entlasten. Die Mehrheit des das Studium antreten wollen, müssen seit dass das für Lehrpersonen nachteilige Grossen Rates erkannte nicht, dass die In- letztem Jahr ein selektives Assessment Vektorenmodell in dieser Form nicht tensivweiterbildung über viele Jahre einen durchlaufen. Für den alv ist es unver- länger haltbar und ein neues Lohnsys- wichtigen Beitrag zur Gesundheitspräven- ständlich, dass sich das BKS immer noch tem trotz Urteil der höchsten Rechts- tion geleistet hatte, indem Lehrpersonen weigert, ein solches auch für Schulleitende sprechung unumgänglich sei, setzte sich während einer Auszeit wieder auf einzuführen. Mit Blick auf die anstehen- sich durch. Der Regierungsrat lancierte den aktuellen Stand der Lehre bringen den Reformen, insbesondere die Einfüh- das Vorprojekt Loh!Re und beschloss, und sich Werkzeuge für neue Anforderun- rung der neuen Ressourcensteuerung, ist in einer ersten Etappe das Lohndekret gen aneignen konnten. Gemessen an den es nicht nachvollziehbar, dass es weder Lehrpersonen zu überarbeiten. Zweifel- im Bildungssektor ausgewiesenen 3,5 Mil- für die Zulassung zur Ausbildung noch los beschleunigt wurde diese Einsicht lionen berufsbedingter Krankheitskosten, für die Anstellung definierte Qualitäts durch die Lohnsituation in den Nach- ist der erhoffte Spareffekt nicht mehr als kriterien für die wichtigsten Führungs- barkantonen: Verglichen mit ihnen ist eine kurzsichtige Kostenverschiebung. personen der Schulen gibt. Dass nicht alle der Kanton Aargau vor allem bei den Die Personalführung ist eine zentrale, zeit- Schulleitenden ihren Aufgaben gewach- jungen Kolleginnen und Kollegen längst intensive und gleichzeitig anspruchsvolle sen sind und für die Schülerinnen und nicht mehr konkurrenzfähig. Dass sich Aufgabe der Schulleitung. Ein Thema, das Schüler und die Lehrpersonen eine Belas- deren Abwanderung mit der steigenden den alv in diesem Zusammenhang immer tung sind, erfährt der alv in den Beratun- Zahl der Pensionierungen kumuliert wieder beschäftigt, sind die Rahmenver- gen von Lehrpersonen unmittelbar. und dies zu einer Zeit, in welcher deut- träge. Viele unbedarfte Schulleitungen Schulblatt AG/SO · 16/2018 lich steigende Schülerzahlen prognosti- stellen den Lehrpersonen widerrechtlich Ja, aber bitte nicht kostenneutral: der ziert werden, macht die Rekrutierung solche Verträge aus – und diese setzen Neue Aargauer Lehrplan (NALP) qualifizierter Lehrpersonen von Jahr sich nicht genügend entschieden dagegen Viel zu tun gab im vergangenen Verbands- zu Jahr noch schwieriger. zur Wehr. Schulleitungen sind auch ver- jahr der NALP. In mehreren Arbeitsgrup- Mit dem Beschluss des Grossen Rats, pflichtet, den Lehrpersonen zum Schul- pen des BKS wurden wichtige Fragen zu den Mutationsgewinn im System zu be- jahresbeginn Pensenvereinbarungen aus- Stundentafel und Inhalten des Lehrplans lassen, wurde es möglich, auf diesen zuhändigen, in denen die zu leistende diskutiert. In der Anhörung bejahten wir Sommer bei den von den wiederholten Arbeit in den einzelnen Berufsfeldern in den neuen Lehrplan grundsätzlich, ver- Nullrunden am meisten benachteiligten Prozent und Stunden ausgewiesen ist. Die deutlichten aber auch unsere vehemente jungen Lehrpersonen den Lohn etwas zur Verfügung stehende Arbeitszeit kann Ablehnung der Vorgabe der Kostenneutra- 8 zu korrigieren. so gemeinsam ausgehandelt werden. lität und der damit verbundenen Reduk-
alv Aargau tion der ungebundenen Lektionen und ten Monaten erfolgreich implementiert junge Lehrpersonen davon zu überzeu- Verschlechterung der Unterstützungs- werden. Mit den neuen, schlankeren gen, dass es sich trotz allem lohnt, im möglichkeiten für die Schülerinnen und Verbandstrukturen, der neuen Mitglieder- Aargau zu unterrichten? Wie sonst hätte Schüler. Ein weiterer Stein des Anstosses verwaltung und der aktualisierten Infor- die Grossdemo stattfinden und damit dem ist die ungenügend vorgesehene Weiter- matiklösung ist der alv für die Herausfor Bildungsabbau die Stirn geboten werden bildung für Lehrpersonen. Kompetenz der ungen der nächsten Jahre bestens können? Wie sonst wäre es möglich, in orientierter Unterricht, kompetenzorien- gewappnet. kurzer Zeit zahlreiche kompetente Fach- tierte Beurteilung, neue Fächer, Fächer- Immer wichtiger werden in den nächsten leute in die verschiedensten Gremien kombinationen und Fachinhalte ohne ent- Jahren zweifellos die Schulhausvertrete- zur Mitarbeit an zukunftsweisenden Pro- sprechende Weiterbildungsangebote und rinnen und -vertreter. Sie vermitteln un- jekten zu delegieren? So danke ich im dafür vorgesehene Zeitgefässe – das kön- sere Botschaft in die Schulhäuser, sie Namen der Geschäftsleitung zuerst allen nen wir nicht akzeptieren. Der alv wird informieren uns über die Nöte der Schu- Mitgliedern des alv ganz herzlich, sie sich für bessere Rahmenbedingungen für len und tragen damit zu deren Lösung sind es, die unsere Arbeit möglich ma- die Lehrplan-Einführung einsetzen. Zudem bei. Sie sind es auch, die mit ihrer guten chen. Eine starke Stimme hat nur, wer wird er die Qualität der Einführung am Berichterstattung immer mehr Kollegin- sich auf viele Mitglieder abstützen und Umgang des Kantons mit den Lehrpersonen nen und Kollegen zur Mitgliedschaft moti- einen hohen Organisationsgrad auswei- messen, die speziell grosse Veränderungen vieren. sen kann und – last, but not least – über zu verkraften haben werden. Mit dem Projekt «Sozialpartnerschaft vor die nötigen finanziellen Mittel verfügt. Ort» will der alv Schulteams wie auch Ein ganz besonders herzlicher Dank geht Die Verbandsstrukturen überprüft Schulführungen stärken. Im wertschät- an unsere Geschäftsstelle. Geschäftsfüh- Der alv ist im Kanton die Stimme der zenden Dialog soll ein respektvoller rende, Administration und SCHULBLATT- Aargauer Bildung schlechthin. Die ge- Umgang gepflegt und ein gesundes und Redaktion leisten eine herausragende Ar- samte organisierte Lehrerschaft zusam- förderliches Arbeits- und Schulklima ge- beit. Ihre hohe Kompetenz und ihr enor- men mit den Mitarbeitenden der Bera- schaffen und erhalten werden. mer Einsatz beeindrucken mich täglich tungsdienste und seit diesem Verbands- von Neuem. Es erfüllt mich immer wieder jahr auch mit den Schulsozialarbeiterin- Ein Dankeschön mit Freude und Stolz, dass ich Teil dieses nen und -arbeiter unter einem Dach zu Wenn es den alv nicht gäbe, das BKS Winning-Teams sein darf! wissen, macht uns stark. Das etwas ruhi- müsste ihn umgehend erfinden! Wie Elisabeth Abbassi, alv-Präsidentin gere Jahr hat die alv-Spitze dazu genutzt, sonst sollte es dem Kanton gelingen, die bestehenden Verbandsstrukturen zu überprüfen. Die immer höhere Kadenz, mit der Geschäfte bearbeitet werden müs- Wenn es den alv nicht gäbe – das BKS sen, verlangt einen wendigen Verband. müsste ihn umgehend erfinden! Die seit Jahren bewährten ständigen Kom- missionen wurden deshalb durch ad hoc zusammengesetzte, themenspezifische Kommissionen abgelöst. Spezialisten sol- len in kurzer Zeit zu einem bestimmten Thema Grundlagen erarbeiten, die der GL und dem Verbandsrat eine fundierte Entscheidungsfindung ermöglichen. Die alv-Führung möchte auch den Austausch innerhalb der Stufen mit den neu etablier- Schulblatt AG/SO · 16/2018 ten «Plattformen» verbessern. In regelmäs- sigen Treffen sollen übergreifende Themen besprochen und eventueller Handlungs bedarf für die GL definiert werden. Mit der wachsenden Mitgliederzahl und der zunehmenden Komplexität der Ver- bandsstrukturen drohte das alte Mitglieder- verwaltungsprogramm zu kollabieren. Zusammen mit anderen Kantonalsektionen und dem LCH konnte eine neue, zeitge- Die Personalführung ist anspruchsvoll, entsprechend bräuchte es auch hier eine Eignungsprüfung. mässe Lösung gefunden und in den letz- Foto: Fotolia. 9
alv Aargau Ein Tropfen auf den heissen Stein GL alv. Die erstmalige Verteilung des Prozent beträgt, dann sieht man sofort, gern eine angemessene Lohnentwicklung Mutationsgewinns führte bei einem Teil dass noch viel geschehen muss, bis sich garantieren, wird es erhebliche Ressour- der Lehrpersonen im August dieses Jah- der Kanton Aargau bei den Lehrerlöhnen cen brauchen, auch wenn der Kanton ak- res zu etwas höheren Löhnen. Damit ist wieder mit der Konkurrenz vergleichen tuell finanziell nicht auf Rosen gebettet der Rückstand auf die Nachbarkantone kann. Um dieses von der Regierung an- ist. Vielleicht müssen mehrere verträgli- jedoch noch längst nicht aufgeholt. visierte Ziel zu erreichen, reicht die Lohn- che Schritte vorgesehen werden, um ein erhöhung von einem Prozent, die dem konkurrenzfähiges Lohnsystem zu errei- Nach einer langen Durststrecke konnten Parlament für die Lohnrunde 2019 vorge- chen. Auf jeden Fall braucht es erhebliche sich jüngere Lehrerinnen und Lehrer end- schlagen wurde, bei Weitem nicht aus. Anstrengungen, damit es gelingt, in den lich wieder einmal über eine substanzielle Der Lohn einer 32-jährigen Primarlehrerin nächsten Jahren die Lehrpersonen im Lohnerhöhung freuen. Mit der Ausschüt- liegt heute – auf den Jahreslohn bezogen – Kanton zu halten und darüber hinaus die tung des Mutationsgewinns wurden struk- um knapp 6000 Franken unter demjenigen, zahlreichen frei werdenden Stellen zu be- turelle Verzerrungen der Lohnkurve leicht den eine gleichaltrige Lehrerin im Jahr setzen. Ansonsten werden vor allem die entschärft. Im sechsten Dienstjahr liegt 2011 nach der damaligen Revision des jungen, mobilen Lehrerinnen und Lehrer der Lohn nun um 4,5 Prozent über dem An- Lohnsystems verdient hat. Zum Glück dem Kanton den Rücken kehren. fangslohn und nicht mehr nur um 1 Pro- haben Regierung und Departement diesen zent, wie die Geschäftsleitung (GL) des Missstand ebenfalls erkannt und eine neu- Pauschalierung der VM-Lektionen alv dies im letzten Jahr noch beklagen erliche Revision des Lohnsystems in An- In der Hoffnung, den Anstieg der Lektionen musste. Vergleicht man diesen Anstieg je- griff genommen. Um einigermassen kohä- für «verstärkte Massnahmen» (VM-Lektio- doch mit demjenigen in den angrenzen- rente Lohnkurven zu erreichen, die auch nen) der jüngeren Vergangenheit zu stop- den Kantonen, der im Durchschnitt 16,5 den Berufseinsteigerinnen und -einstei- pen oder sogar rückgängig machen zu Sekundarstufe I: Vergleich der Lohnentwicklung verschiedener Kantone 2018 150 000 145 000 140 000 135 000 130 000 125 000 120 000 115 000 110 000 105 000 Schulblatt AG/SO · 16/2018 100 000 95 000 90 000 85 000 1 10 20 30 40 Dienstjahr Dienstjahre Dienstjahre Dienstjahre Dienstjahre 10 • Aargau • Solothurn • Baselland • Luzern • Zürich • Bern • Zug • Baselstadt
alv Aargau können, hat der Regierungsrat für dieses Anliegen sollte nicht unter Spardruck Schuljahr eine Teilpauschalierung der entschieden werden, da kurz- und mittel- Der alv macht Schule Lektionen beschlossen, die für tiefgrei- fristig damit kaum Einsparungen erzielt in mehrfachem Sinn fende Entwicklungsstörungen und erheb- werden können. Eine strukturelle Ver- liche soziale Beeinträchtigungen gespro- kürzung der Schulzeit, etwa, indem der «Aber nicht, dass du chen werden. Dabei wurden die Lektionen Übertritt ans Gymnasium bereits nach aus meiner Schule teilweise nach dem Giesskannenprinzip der zweiten Klasse der Bezirksschule er- (sic!) eine alv-Schule verteilt, sodass auch Schulen, die keinen folgen würde, würde vielmehr zu be- machst!» blaffte mich Anspruch auf VM-Lektionen haben, in den trächtlichen Mehrkosten führen. Wäh- die damalige Schullei- Genuss einer Zuteilung kamen. Andere rend vier Jahren würden fünf Jahrgänge terin an, als ich ihr Schulen haben mit den zugesprochenen von Schülerinnen und Schülern die Gym- mitteilte, dass ich in Lektionen zu wenig Ressourcen, um die nasien besuchen. Die Folge wären 25 Pro- die alv-Geschäftsleitung gewählt wor- rechtmässigen Ansprüche der betroffenen zent mehr Klassen mit den entsprechen- den war. Ja, was wäre das denn, eine Kinder erfüllen zu können. Überraschen- den Kosten für Lehrerlöhne und alv-Schule? Unmittelbar fiel mir das derweise zeigt sich heute, dass die Anzahl Schulraum. Ausserdem würden für zu- alv-Motto «Wir machen Schule» ein. der VM-Lektionen trotz der Teilpauscha- sätzliche fünf Jahre die Transferkosten, Natürlich, der alv machte und macht lierung in ähnlichem Ausmass wie im die der Aargau für seine Studierenden an Schule in mehrfachem Sinn: Er ist das Vorjahr gestiegen ist, dies infolge eines den Hochschulen bezahlen muss, deutlich Kompetenzzentrum für alle Lehrper- Anstiegs der Gesuche für Kinder mit einer ansteigen, da auch dort zwei Jahrgänge sonen im Aargau, besonders was die kognitiven Behinderung. Es scheint, als gleichzeitig eintreten würden. Es wäre fi- gewerkschaftlichen und juristischen ob die Schulen verhaltensauffällige Kinder nanziell betrachtet interessanter, sich Ge- Anliegen betrifft, er ist ein wesentli- vermehrt auf deren kognitive Voraussetzun- danken über eine differenzierte und indi- cher Akteur für die pädagogische und gen untersuchen liessen und so auf einem viduelle Verkürzung der Schuldauer zu inhaltliche Ausrichtung der Schule anderen Weg VM-Stunden erhielten. Ins- machen, die jedem Jugendlichen die be- und er ist ein entscheidender Gestalter gesamt kann festgehalten werden, dass der nötigte Zeit lässt, um die Hochschulreife der Bildungsdebatte, die ja immer po- wohl ungenügend vorbereitete Eingriff in zu erreichen. Damit könnte zwar kein litischer und ökonomischer wird. Da das komplexe System der VM-Lektionen Geld eingespart werden, die Lösung schätze ich seine Öffentlichkeitsarbeit zu grossem Ärger und Umtrieben bei vie- würde aber auch keine Mehrkosten wäh- sehr. Daher war für mich das stärkste len Schulen geführt hat, ohne dass der fi- rend der nächsten zehn Jahre bewirken. Erlebnis die Demo gegen den Bil- nanziell erhoffte Erfolg erzielt werden Manfred Dubach, Geschäftsführer alv dungsabbau – sie hat mir gezeigt, dass konnte. Überstürzte Entscheide dieser Art seine Mitglieder den alv ausmachen! belasten die Institution Schule unnötig, Aus der alv-GL-Sitzung vom 24. September. Lieber alv, ich gratuliere dir ganz herz- ohne der Haushaltsanierung zu dienen. lich für deine 125-jährige Verbands- tätigkeit. Und ich bin mir sicher, dass Verkürzung der Schuldauer bis zur Matura du vorwärtsschaust. Als Stichworte Der Haushaltsanierung soll auch das Mo- seien hier nur der Neoliberalismus mit dul «Verkürzung der Schuldauer bis zur seinem Bildungsökonomismus, seinem gymnasialen Matura» dienen. Es lohnt bildungsindustriellen Komplex sowie sich durchaus, darüber nachzudenken die Digitalisierung der Schule genannt. und zu diskutieren, weshalb in unserem Bekanntlich ist die Lehrperson in der Kanton alle Schülerinnen und Schüler ein komplexen Wirkungskette des Lernens Jahr länger zur Schule gehen müssen der wichtigste Faktor. Daher liebe Kolle- oder dürfen, bis sie zu den Hochschulen ginnen und Kollegen, Geschäftsleitung Schulblatt AG/SO · 16/2018 zugelassen werden, als in vielen anderen und Verbandsrat, nun ökonomisch ge- Kantonen. Mindestens ein Teil dieser Ju- sprochen: IHR seid das wichtigste Ka- gendlichen würde es sicher auch in zwölf pital der Schule! Seid mit dem 125-jäh- Jahren schaffen, sich die erforderlichen rigen Jubilar stolz darauf! In diesem Voraussetzungen zu erwerben. Aber dieses Sinne wünsche ich euch und somit dem alv eine gute Zukunft! Marcel Brünggel, Geschäftsleitungsmitglied alv von 2011 bis 2016, 2017 Präsident der Pädagogischen Kommission 11
alv Aargau Politspiegel Fragen zu Aargauer Kantonsschulen Obligatorische frühe Sprachförderung entsprechende Antwort, die der Bundes- In einem Postulat vom 4. September ver- für fremdsprachige Kinder rat auf einen Vorstoss der CVP-National- langt Sander Mallien (GLP) vom Regie- Die CVP-Fraktion forderte in einem Pos- rätin Andrea Gmür «Studienerfolg er- rungsrat eine Antwort darüber, «wie die tulat vom 18. September, dass Kinder, die heben, Qualität sichern» gab. Aargauer Kantonsschulen besser koordi- nicht über ausreichende Deutschkennt- niert sowie strategisch und pädagogisch nisse verfügen, verpflichtet werden kön- Regelung von Praktika sinnvoller aufgestellt werden und als Folge nen, ein Jahr vor dem Eintritt in den Kin- In einem Postulat fordern die SP-Politiker davon auch Kosten optimiert / eingespart dergarten ein Angebot zur sprachlichen und Politikerinnen Florian Vock, Lelia werden können.» In einer gleichentags Frühförderung zu besuchen. Die Gemein- Hunziker, Viviane Hösli und Marco Hard- eingereichten Interpellation fokussiert der den ihrerseits sollen dazu verpflichtet meier eine Regelung von Praktika vor Grossrat auf die Führungsstruktur der werden, bedarfsgerechte Förderangebote der beruflichen Grundbildung zu Fach- Kantonsschulen und fragt, ob Optimie- anzubieten. Der Regierungsrat wird auf- mann/-frau Betreuung EFZ: Der Regie- rungsbedarf betreffend strategischer und gefordert, die rechtlichen Anpassungen rungsrat solle festlegen, dass die Anstel- operativer Führung bestehe, die heute vor dafür vorzunehmen. Dies sei notwendig, lung von Praktikantinnen und Praktikan- allem bei den Rektoren liege: «Die strate- damit die frühe Sprachförderung von den- ten vor der beruflichen Grundbildung gische, gesamtkantonale Einflussnahme jenigen Kindern mit dem grössten Förder- zu Fachmann/-frau Betreuung EFZ nur des Departements Bildung, Kultur und bedarf auch wirklich besucht würden. in den folgenden Fällen zulässig ist: a) Sport (BKS) ist nahezu inexistent und be- Praktika im Rahmen von Berufsvorberei- schränkt sich im Wesentlichen auf die Statistiken von Gymnasien tungsangeboten von maximal einjähriger Wahl der Rektoren.» Er fordert den Regie- zum Studienerfolg Dauer und mit schulischer Bildung kom- rungsrat auf zu beantworten, ob er sich Gleichentags reichten die CVP-Grossräte biniert, b) auf sechs Monate begrenzte inhaltlich wie organisatorisch eine zeit- Alfons P. Kaufmann und Jürg Baur einen Praktika ohne Anteil einer schulischen gemässere Führungsstruktur für die Kan- Vorstoss ein betreffend der Veröffentli- Bildung. Dieselbe Person dürfe ausser- tonsschulen vorstellen könne. chung von Statistiken zum Studienerfolg dem nicht für mehr als ein Praktikum von Gymnasien. Darin fordern sie den Re- eingestellt werden. Die Postulanten stüt- Teilpauschalierung «verstärkte gierungsrat dazu auf, die vom Bundesamt zen ihre Forderungen auf die Haltung Massnahmen»-Stunden für Statistik (BFS) erhobenen Daten zum von SAVOIRSOCIAL, der Dachorganisa- Am 14. September beantwortete der Regie- Studienerfolg von Maturandinnen und Ma- tion der Arbeitswelt Soziales, gemäss der rungsrat eine überparteiliche Interpella- turanden nach Gymnasium auszuwerten das Absolvieren von ausbildungsunab- tion zur Teilpauschalierung der VM-Stun- und zu publizieren, denn die Kantone ver- hängigen Praktika weder vorgesehen noch den vom 5. Juni. Lesen Sie dazu den Bei- fügten über das Wissen über den Kontext erwünscht sei. Vielmehr sollen die Ein- trag von Manfred Dubach, der die Inter- der verschiedenen Maturitätsschulen. Da- stiegshürden in die entsprechende beruf- pellation mitentworfen hat (vgl. S. 10) mit beziehen sich die Politiker auf eine liche Grundbildung in Form von Praktika Schulblatt AG/SO · 16/2018 Wann sind Praktika vor der beruflichen Grundbildung zu Fach- mann/-frau Betreuung zulässig? Ein Postulat fordert Antworten von der Regierung. 12 Foto: Fotolia.
alv Aargau abgebaut werden. Entgegen dieser Emp- Aargau am 26. September ab. Die Gross- fehlung gebe es aber auch im Kanton rätinnen forderten den Regierungsrat auf, 125 Jahre Engagement Aargau die verbreitete Praxis, dass Ju- Lösungen für die Weiterfi nanzierung des für Mitglieder und Schule gendliche zwar leicht ein Praktikum, gestalterischen Vorkurses ab 2019 aufzu- aber nur schwer eine Lehrstelle fi nden zeigen, da es auch zukünftig ausgewiesene Lehrerinnen und Leh- würden. Jugendliche würden damit mit Berufsleute mit gestalterischem Vorkurs, rer unterrichten, bera- einem oder sogar zwei Jahren Praktikum einer gestalterisch-technischen Berufslehre ten, coachen, fördern als günstige Arbeitskräfte eingesetzt, und (handwerklich-technischem) Produk- die Entwicklung von ohne dass sie im Anschluss die Zusiche- tions-Know-how sowie direkter Kunden- Lernenden und der rung für eine Lehrstelle hätten. Unter erfahrung brauche. Die Schulleitung der Schule. Dabei können dieser Praxis litten neben den Jugend- SfGA habe verschiedene Organisationen sie durch Eltern, Kol- lichen selbst sowohl die Qualität der Kin- der Arbeitswelt kontaktiert mit der Anfrage leginnen und Kollegen oder vorge- derbetreuung als auch das Ansehen des um deren fi nanzielle Unterstützung des setzte Stellen rasch unter Rechtferti- Berufsstandes. Vorkurses. Diese betonten die Wichtigkeit gungsdruck kommen. Der alv schützt des Vorkurses, lehnten eine Finanzierung vor ungerechten Anschuldigungen, Teilrevision der Verordnung über die aber ab. Sabine Sutter-Suter und Kathrin berät Mitglieder, kämpft für soziale Berufsmaturität an Berufsmittelschulen Scholl-Debrunner sind der Ansicht, dass Arbeitsbedingungen und engagiert (VBMS) die Finanzierung der gestalterischen Vor- sich für die Einhaltung von Standes- In einer Motion vom 18. September for- kurse durch die Kantone gesamtheitlich regeln, Rahmen- und Gelingens- dern Hansjörg Wittwer, Grüne, Therese geregelt und vereinheitlicht werden müsse. bedingungen für zukunftsfähige Dietiker, EVP, Colette Basler, SP, Ruth Bis es soweit sei, solle der gestalterische Bildungseinrichtungen. Darin erfolg- Müri, Grüne, Barbara Portmann-Müller, Vorkurs an der Schule für Gestaltung reich zu sein, gelingt dem alv immer GLP, und Kathrin Scholl-Debrunner, SP, Aargau in der bisherigen Form vom Kan- professioneller, indem er Themen den prüfungsfreien Übertritt in die BM 2 ton subventioniert werden. frühzeitig besetzt und mehrheitsfä- ab Schuljahr 2020/21 und die dafür notwen- Das lehnt der Kanton nun ab, er wird nur hige Lösungen vorschlägt, oft, bevor dige Teilrevision der entsprechenden Ver- das gestalterische Propädeutikum weiter- die Verwaltung aktiv wird. Er lob- ordnung. Die Abteilung Berufsbildung finanzieren, das ausschliesslich als Vorbe- byiert rechtzeitig und strebt politisch und Mittelschulen hatte in einem Schrei- reitung für ein Hochschulstudium im ge- über alle Parteigrenzen hinweg ben vom 23. Januar an alle Rektoren und stalterischen Bereich dient. Er begründet Mehrheiten an. Vereinsintern konnte BM-Verantwortlichen mitgeteilt, dass auf dies damit, dass Bund, Kantone und Be- der alv beinahe alle an der Schule be- die Einführung eines allgemeinen prü- rufsverbände das duale Bildungssystem teiligten Organisationen auf kantona- fungsfreien Übertritts in die Berufsmatu- so gestaltet hätten, dass alle Berufslehren ler Ebene einbinden und sich auch rität nach der Lehre (BM 2) via EZF-Noten- direkt nach dem Abschluss der obligatori- eidgenössisch vernetzen, damit kann schnitt aufgrund der Sparmassnahmen schen Schulzeit und ohne den Besuch vor- er meist mit einer Stimme geschlos- vorerst verzichtet werde. bereitender Kurse ergriffen werden können. sen auftreten. Der Organisationsgrad Die prüfungsfreie Aufnahme in die BM 2 Die Mehrheit der Deutschschweizer Kan- des alv ist auf sehr hohem Niveau, ist heute nur für die Ausrichtung Wirt- tone fi nanziere den gestalterischen Vor- dies ermöglicht es ihm, seine Zielset- schaft und Dienstleistungen, Typ Wirt- kurs nicht. zungen politisch besser umzusetzen schaft, möglich, für alle anderen Ausrich- Der Regierungsrat erachtet eine Vereinheit- und die Dienstleistungen für die Mit- tungen jedoch nicht. Die Motionäre weisen lichung der Finanzierung der gestalteri- glieder stetig auszubauen. Darauf darauf hin, dass im Gegensatz zum Aargau schen Vorkurse als «äusserst unrealistisch». dürfen alle Beteiligten sehr stolz viele andere Deutschschweizer Kantone Dies hätten Abklärungen der Leitung der sein, denn der alv hat bewiesen, dass (BE, BL, BS, FR, NW, OW, SO, TG) eine Abteilung Berufsbildung und Mittelschule er für seine Mitglieder und die Ent- Schulblatt AG/SO · 16/2018 Art des prüfungsfreien Übertritts für alle auf interkantonaler Ebene gezeigt. Der wicklung der Schulen im Aargau Interessierten für eine BM 2 kennen. Ent- Regierungsrat hält demensprechend an stets einen herausragenden Beitrag sprechend solle das Modell Notenschnitt der Aufhebung der Finanzierung des Vor- erbringt und sicher auch zukünftig EFZ umgesetzt werden. kurses der SfGA fest, verschiebt die Mass- leisten wird. nahme aber auf Ende Schuljahr 2019/20. Konrad Schneider, 1974 bis 1987 Mitglied Finanzierung des gestalterischen Vorkurses Zusammenfassung: Irene Schertenleib des alv-Kantonalvorstands, 1981 bis 1987 Der Regierungsrat lehnte die Motion von Kantonalpräsident alv Sabine Sutter-Suter, CVP, und Kathrin Scholl-Debrunner, SP, vom 26. Juni betref- fend Finanzierung des gestalterischen Vorkurses an der Schule für Gestaltung 13
alv Aargau Lauberneuerung und stürmischer Herbst AMV. Die Jahresversammlung der Der neue Vorstand sieht einer bewegten Lehrpersonen Mittelschulen Aargau Zukunft entgegen. So hat er beobachtend- Mit voller Kraft für (AMV) vom 19. September an der Kan- beratenden Einsitz in den Projektgruppen die Anliegen aller Lehrpersonen tonsschule Wettingen brachte mit den des von der Rektorenkonferenz lancierten ersten Herbsttagen einige personelle Reformprojekts «Kanti 22». Auch wird er Seit 1985 begleite ich Veränderungen. Zudem wurde deut- sich weiterhin mit dem Jahresarbeitszeit- den alv in juristischer lich, wie thematische Dauerbrenner modell der Rektorenkonferenz befassen, Hinsicht. Ich habe wie Digitalisierung, Arbeitsrecht und das sich zu einer juristischen Frage ent- verschiedene Präsi- Kommunikation die Zukunft prägen. wickelt hat. (Hierzu liegt ein Positions- denten und eine Präsi- papier zum Download auf www.a-m-v.ch dentin erlebt; stets en- Das Schuljahr besteht aus wiederkehren- bereit.) Michael Laufer setzt sich auch gagierten sie sich mit den, immer leicht veränderten Anlässen. über seine Zeit als Co-Präsident hinaus voller Kraft für die Anliegen aller Wie die Landwirtschaft sich nach den für ein neues Lohnsystem ein, während Lehrpersonen. Dazu kommen die Jahreszeiten richtet, strukturiert sich Ver- der AMV mit seiner Kommunikations- spezifischen Probleme der einzelnen bandstätigkeit um Stressspitzen, Deadlines, Taskforce, dem K-Team, weiter an seiner Lehrerin, des einzelnen Lehrers: Konferenzen. Dass in solchen Zyklen auch Öffentlichkeitsarbeit arbeitet. Was tun bei einer Kündigung, bei un- vergangen Geglaubtes die Zukunft mitbe- Mit solchen Schwerpunkten setzt sich das gerechtfertigten Angriffen von allen stimmt, überrascht nicht, und entsprechend vergangene Verbandsjahr thematisch naht- Seiten, von Schulpflegen bis hin zu verschmolz auch dieses Jahr der Rückblick los fort. Mit der Nomination Alexander Eltern, bei Mobbing usw. In solchen mit der Zukunftsplanung. Fends als Erziehungsratskandidat bleibt Fällen – und ich durfte bei vielen Personell geht mit dem Rücktritt des Co- der AMV in Richtung politische Exekutive derartigen Problemen helfen und die Präsidiums Michael Bouvard, Alte Kantons- vernetzt. Der auch im vergangenen Jahr Anliegen vor Gericht vertreten – wur- schule Aarau (AKSA), und Michael Laufer, gepflegte Dialog des AMV mit dem Depar- den vom alv selber die ersten Abklä- Kantonsschule Baden (KSBA), keine Saison, tement BKS und der Rektorenkonferenz rungen getroffen, Ratschläge erteilt. sondern eine Ära zu Ende. Ab Januar 2019 zeigt nämlich, wie zentral offene Infor- Erst, wenn ein Gerichtsverfahren übernimmt Katrin Brupbacher (AKSA) mationskanäle sind, gerade mit Blick auf unausweichlich erschien, wurde und das Präsidium mit Fabian Schambron, eine schwierige Zukunft. Beat W. Zemp, werde ich beigezogen. In wenigen Kantonsschule Wohlen (KSWO), als Vize- Zentralpräsident des LCH, beschrieb eine Fällen musste ich warnen: Nicht alles präsidenten. Aus dem Vorstand zurückge- solche in seinem Gastreferat über Schule Wünschbare ist machbar. In derartigen treten sind Saskia Demir, Kantonsschule und Digitalisierung, wobei klar wurde: Die Fällen stiess ich beim alv-Sekretariat Wettingen (KSWE), und Gisela Phillips, gigantischen Umwälzungen, die auf die und bei der Präsidentin und den Prä- Neue Kantonsschule Aarau (NKSA). Neu Schulen zukommen, können die Beteiligten sidenten auf offene Ohren. im Vorstand sind Claudia Fabel, NKSA, nur gemeinsam angehen. Ein guter Verband ist nicht ein Verband, Sabine Flück, KSWE, Andreas Meier, KSBA, Fabian Schambron der ungeschaut alles tut; ein guter Ver- und Stephen Weyeneth, NKSA, sowie band schaut auf jede Betroffene und Präsidentin Katrin Brupbacher. auf jeden Betroffenen einzeln, aber auch in der Gesamtheit, und verfolgt deren berechtigte Anliegen. So habe ich den alv schätzen gelernt und weiss, wenn er sich für jeman- den oder für etwas engagiert, dann geht es um eine gute Sache. Guido Fischer, Fürsprecher / Rechtsanwalt Schulblatt AG/SO · 16/2018 14 Mit den ersten Herbsttagen kommt es zu personellen Änderungen im AMV. Foto: Pixabay.
alv Aargau Brennpunkte am Netzwerktreffen für Logopädie und Schulische Heilpädagogik parenz in Bezug auf die partizipative Verteilung der Ressourcen gewährleisten solle. In den anschliessenden fünf Work- shops zeigte sich, dass diese Fragen die Teilnehmenden stark beschäftigten. Grossen Andrang fand die vertiefte Dis- kussion zur NRVS und deren Auswirkun- gen auf das Berufsbild der Logopädie und Heilpädagogik. Auch der Neue Aar- gauer Lehrplan und dessen Einfluss auf die Aufgaben der Fachpersonen wurden differenziert beleuchtet. Des Weiteren wurden die Umsetzung der Logopädi- schen Erfassung im Kindergarten (LEK) und die Neuausrichtung des Schulpsycho- logischen Dienstes (SPD) und mögliche Chancen erörtert. Zuletzt wurde anhand eines Praxisbeispiels aufgezeigt, wie durch das Koordinieren von Massnahmen wirksame Lösungen für ein Kind mit komplexem Förderbedarf erarbeitet wer- den können. Jeannine Ebner, Vorstand VAL Die Projektleiter des Neuen Aargauer Lehrplans und der NRVS, Victor Brun und Adrian Elsener, stehen unter der Moderation von Urs Wilhelm dem Publikum Red und Antwort (v.l.n.r.). Foto: Corinne Rüegger. VAL. Aktuelle Themen wie der Neue Projektleiter NRVS, standen bei einem Aargauer Lehrplan, die Neue Ressour- Podiumsgespräch Urs Wilhelm in der Die VAPL-Mitglieder cierung Volksschule (NRVS) und die Rolle des pointiert Fragenden Red und gratulieren! Logopädische Erfassung im Kindergar- Antwort. Brun führte aus, welche Mög- Die meisten Lesenden kennen den ten (LEK) prägten das sechste Netzwerk- lichkeiten der neue Aargauer Lehrplan VAPL nicht, weil sie einfach noch zu tref fen in der Berufsschule Aarau, or- der Logopädie und Heilpädagogik eröff- jung sind für diese tolle Organisa- ganisiert vom Departement BKS, dem net. Die Kompetenzorientierung schaffe tion, deshalb löse ich gerne auf: Verein Aargauer Logopädinnen und einen entwicklungsorientierten Zugang V Vereinigung Logopäden (VAL) und der Fraktion Heil- und ermögliche damit eine differenzierte A aargauischer pädagogik. Abstimmung der Förder- und Therapie- P pensionierter inhalte auf das jeweilige Unterrichtsfach. L Lehrkräfte Bereits bei der Begrüssung durch Urs Ebenso ziele die NRVS laut Elsener auf Wer kann dem alv schon 925-fach Wilhelm (BKS) wurde deutlich, dass die eine Differenzierung im Förderprozess gratulieren? Die Mitglieder dieses Themen des Treffens den Nerv beider ab, indem die Schulen die Lektionen so Vereins gratulieren dem alv herzlich Schulblatt AG/SO · 16/2018 Berufsgruppen trafen. Mehr als doppelt verteilen können, dass jedes Kind die zu seinem Jubiläum! so viele Anmeldungen wie erwartet seien benötigte Unterstützung erhalte. Diese André Vogt, Präsident VAPL für das diesjährige Netzwerktreffen ein- Aussage bot unter den Anwesenden gegangen. Antonia Grimm Bovens, Co- Anlass zu weiterführenden Fragen. Wer Präsidentin des VAL, hob in ihren Gruss- stelle sicher, dass die Schulleitung die worten die zukunftsweisende Bedeutung Ressourcen nicht willkürlich verteile? der NRVS hervor und rief die Mitglieder Sei damit nicht ein Seilziehen zwischen zu einer kritischen Auseinandersetzung den Fachpersonen vorprogrammiert, wel- damit auf. ches zu starken Pensenschwankungen Victor Brun, Projektleiter des Neuen führen könne? Elsener verwies in seiner Aargauer Lehrplans, sowie Adrian Elsener, Antwort auf eine Verordnung, die Trans- 15
alv Aargau Die Belastung wird zunehmen DV PLV. Berufszufriedenheit und -be- ganzen Klasse. Es gibt neue Fächer lastung waren wichtige Themen an der und spürbar mehr Lerninhalte werden diesjährigen Delegiertenversammlung in die bestehenden Fächer gefüllt. Gleich- des Primarlehrerinnen- und Primarleh- zeitig wird auch die Neue Ressourcierung rervereins Aargau (PLV). Den kommen- Volksschule eingeführt. Der PLV erwar- den Herausforderungen sieht die Präsi- tet, dass die Schulleitungen weitergebildet dentin des PLV, Claudia Lauener-Gut, und begleitet werden, um die schwierige besorgt entgegen. Aufgabe der Verteilung der zugesproche- nen Lektionen verantwortungsvoll umzu- Nach einer interessanten Führung durch setzen. die Glockengiesserei Rütschi in Aarau Anschliessend erzählte Monica Morgen eröffnete Claudia Lauener-Gut die Ver- thaler, Leiterin Sektion Schulaufsicht beim sammlung mit Überlegungen zum Thema BKS, von ihrer Arbeit. Hauptsächlich wird Glück und Zufriedenheit. Berufszufrie- die Schulaufsicht bei begründeten Hinwei- denheit sei überaus wichtig, sie sorge sen auf gravierende Störungen im Schul- sich um die Gesundheit von Lehrperso- betrieb tätig, wenn besonders schwierige nen, die ihr Pensum reduzieren und Situationen bewältigt werden müssen oder Claudia Lauener-Gut verdankt das langjährige somit «freiwillig» auf Lohn verzichten, in der Begleitung von Schulen mit gelben Vorstandsmitglied Fridl Schütz. Fotos: zVg. um der Belastung des Unterrichtens ge- und roten Ampeln. Sie überprüft Privat- wachsen zu bleiben, so Lauener-Gut. schulen und «Home Schooling» und An- Ein Dankeschön ging an die alv-Spitze, träge auf Zusatzressourcen. ihre grosse Erfahrung einbringen kann. die erreicht hatte, dass der Mutations Dazu sind viele Informationen auf dem Der alv konnte erreichen, dass zur Ein- gewinn endlich in der Lohnsumme ver- Schulportal aufgeschaltet. Allfällige führung des neuen Lehrplans allgemeine bleibt. Leider ist es nicht gelungen, die Massnahmen liegen aber immer noch Weiterbildung während der Schulzeit kostenneutrale Einführung des neuen in der Verantwortung des Schulpsycho- stattfinden darf. Der alv wird sich dafür Lehrplans erfolgreich zu bekämpfen. logischen Dienstes und sollen auch einsetzen, dass die Finanzierung weiter- Claudia Lauener-Gut befürchtet, dass dort eingefordert werden. führender Kurse geklärt wird. Ein gros- die Belastung der Primarlehrpersonen alv-Präsidentin Elisabeth Abbassi infor- ses Ärgernis für den alv sind die nach wie deshalb noch stärker zunehmen wird: mierte danach darüber, dass die alv-GL vor verbreiteten Rahmenverträge (vgl. Die Schülerinnen und Schüler haben in der Begleitgruppe zur Revision des alv-Jahresbericht von S. 8f.). mehr Unterricht und häufiger in der Lohnsystems aktiv mitarbeitet und dort Geschäftliches, Personelles und Dank Rechnung, Budget, Rechenschaftsbericht und Tätigkeitsprogramm wurden einstim- mig genehmigt, die Mitgliederbeiträge bleiben unverändert. Mirjam Senn, PLV- Vertretung in der Lehrmittelkommission, informierte anschliessend über neue, geplante und noch fehlende Lehrmittel. Patrick Blankenhorn wurde für 15 Jahre, Gabriela Ernst und Stefan Merkel wurden für 10 Jahre Mitarbeit im PLV-Vorstand geehrt. Eliane Voser erhielt ein spezielles Schulblatt AG/SO · 16/2018 Dankeschön für ihren grossen Einsatz in der GL. Friedl Schütz, der lange Jahre im Vorstand und auch in der GL mitgearbeitet hatte und sich jetzt beruflich neu orientiert, wurde mit grossem Dank verabschiedet. Susanne Schlatter ist nun in der GL des PLV und Matthias Weidmann wurde neu in den Vorstand gewählt. Sue Navarro, PLV-Vorstand Vor dem geschäftlichen Teil konnten die Delegierten die traditionelle Glockengiesserei 16 in Aarau besichtigen.
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