8/2013 Forstmesse Luzern 15. bis 18. August - Schweizer Wald
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8/2013 Forstmesse Luzern Systemschlepper Der 1-Maschinen- 15. bis 18. August Werner Wario Forstunternehmer
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I N H A LT EDITORIAL FORUM 67 Handy-App als «Waldführer» Mit Bytes und Wanderstock den 4 «Unfallzahlen sinken, Präven- Zürcher Wald «erwandern». tion zeigt Wirkung»: ja, aber... AUS DEN REGIONEN AKTUELL 70 Berner Wald soll klimatoleran- 8 TBN-BAR-Bericht 2012 ter werden 10 Vorsicht im Umgang mit Insek- 75 Der Unterwaldener Holzkopf tiziden! 2012 HOLZMARKT WEITERE RUBRIKEN Liebe Leserin, lieber Leser 18 Wird die Schweiz EUTR-kon- 81 Wald – herrenloses Gut? Vielleicht haben Sie es auch gelesen: eine Forschergruppe der Universität Genf ex- form? Die Seite des WVS. perimentiert mit speziellen Laserstrahlen, 19 Holzmarktkommission emp- 85 Auslese die das Wetter beeinflussen könnten. Of- fiehlt höhere Rundolzpreise fenbar mit gewissem Erfolg. So lassen sich Labor-Blitze auf einen gradlinigen 20 BFS: Produzentenpreiserhe- Weg umleiten, statt dass sie einem Zick- bung 1. Quartal 2013 zackkurs folgen. Um Wolken zum Reg- REDAKTION, nen zu bringen sei der aktuelle Laser WALD UND HOLZ ABONNEMENTE zwar noch zu schwach, aber die Aussich- ten stehen gut. Auch sei es gelungen, in 25 Die Forstmesse 3013 in Luzern 032 625 88 00 einer Wolkenkammer Eiskristalle zu ver- Die Highlights und Standbespre- Fax 032 625 88 99 mehren; funktionierte dies auch am Him- chungen. Redaktion: tschannen@wvs.ch mel, liessen sich Wolken «herstellen», die Abonnemente: kaiser@wvs.ch mehr Sonnenlicht reflektieren als ge- 35 Nicht immer leicht, aber... wöhnliche – vielleicht eine neue Möglich- Forstunternehmer-Präsident Pius keit, um das Klima zu kühlen. Wiss zum Beruf des Forstunter- Gesetzt der Fall, das Wetter würde tat- nehmers. INSERATE sächlich beeinflussbar – wäre das die Lö- sung? Ich glaube zunächst einmal wäre 39 Der Alleskönner 031 387 22 11 Fax 031 387 21 00 es ein Problem! Denn was für die Einen Systemschlepper Werner Wario. gutes Wetter ist, schadet bekanntlich service.be@publimag.ch den Anderen. Stellen Sie sich vor, wie 43 Ein neues Zeitalter viele Sitzungen, Vernehmlassungen und Forstwirtschaft und Bioökonomie. Inserateschluss nächste Abstimmungen nötig wären, um zu Ausgabe: 47 Die Grünerle breitet sich aus 21. August 2013 einem für alle tragbaren, mehrheitsfähi- gen Konsens-Wetter zu kommen! Wet- Beispiele aus dem Kanton Glarus terkonzepte und Wetterkommissionen und aus der Surselva. müssten her, Wetterämter und -kontrol- 51 Der 1-Maschinen-Forstunter- leure, unsere Parteienlandschaft würde mit neuen Wetterparteien aufgemischt nehmer Ferdi Nussbaumer und sein und selbstverständlich bräuchte es inter- «Raup-Trac». nationale Wetterabkommen. Und trotz enormen Aufwand wären 55 30 Jahre Partnerschaft wohl noch mehr Leute mit dem Wetter Die Bruno Lehmann AG und unzufrieden als bisher. Hoffentlich macht Waldwirtschaft Schweiz. das Wetter noch lange was es will! Wobei es natürlich schon gäbig wäre, wenn 59 Bewegen Sie sich richtig? Titelbild man z.B. für die Forstmesse in Luzern für Vielen Rücken- und Beinbe- An der letzten Forstmesse, 2011 einmal etwas kühlere Temperaturen «be- (Foto: Ferdinand Oberer) schwerden kann man vorbeugen. stellen» könnte ... . 63 Über Fichten-Bohlen brettern Mit freundlichen Grüssen Die Holzradrennbahn im neuen Velodrome Suisse. Walter Tschannen WA L D U N D H O L Z 8 /13 3
AKTUELL Leserbrief zum Artikel der Suva im WALD und HOLZ Nr. 7, Seite 14 «Unfallzahlen sinken, Prävention zeigt Wirkung»: ja, aber ... Jeder Unfall ist mit Leid, Tragik und Natur + Sicherstellung eines breiten forstlichen Kosten verbunden. Jeder Unfall ist – Witterungs- und Umweltereignisse Bildungsangebotes für alle Stufen (Sturm, Schneedruck, Lawinen, + Verbreitung der relevanten Richtlinien ein Unfall zu viel! Super, dass die Un- Steinschlag usw.) und Regeln der Arbeitssicherheit fallzahlen im Jahr 2012 wiederum + Forschung zu offenen Fragen und Suva Festlegung entsprechender Strategien gesunken sind! Eigentlich schade, + Einführung des Bonus-Malus-Systems dass es nicht ganz so einfach sein + Betriebskontrollen Holzmarkt: wird, diesen positiven Trend zukünf- + Fokussierung auf Rückzugsweg und + Abnahme grosser Holzmengen aus Rückzugsort (rotes Tuch) voll- und teilmechanisierten Verfahren tig fortzusetzen, wie die Suva in + finanzielle Unterstützung der Forst- ihrem Artikel suggeriert. betriebe beim Kauf von Funkgeräten Bund und Kantone + EKAS-Richtlinie Waldarbeiten + kantonale Gesetzgebungen zur obligatorischen «Ausbildung bei Um die Unfallzahlen zu senken, ist die Forstbetriebe/Forstunternehmer, Holzerarbeiten» Forstwirtschaft der Schweiz seit Langem Waldbesitzer + Finanzierung und Subventionierung bestrebt, eine tief greifende Sicherheits- + Branchenlösung Forst der forstlichen Ausbildung und kultur aufzubauen und umzusetzen. + hoher Ausbildungsstand des Personals Forschung Diese Bestrebungen tragen Früchte und + Einsatz moderner Kommunikations- – Förderung von Totholz werden mit der kontinuierlichen Ab- mittel nahme der Berufsunfälle pro 1000 Be- + Einsatz moderner Maschinen und Ist es wirklich so, wie die Suva schäftigte von 373 im Jahr 2006 bis ak- Geräte schreibt, dass vor allem «die Prävention» tuell 299 im Jahr 2012 bestätigt. + Entwicklung neuer Arbeitsverfahren der Suva Wirkung zeigt? Ob nun die Prävention (z.B. Verbreitung + Umsetzung der relevanten Richtlinien der zehn lebenswichtigen Regeln der und Regeln Ein herzliches Dankeschön an alle Suva), die geringere Holznutzung, neue + Einrichten des Bildungsfonds Wald forstlichen Teamplayer, welche sich Arbeitsmittel und Verfahren, das Ausblei- – finanzieller Druck für die Arbeitssicherheit im Wald ben grösserer Sturmereignisse, die zielge- – Personalabbau und Restrukturierungen einsetzen! Nur gemeinsam erreichen richtete Aus- und Weiterbildung oder der wir das Ziel! Zufall die Unfallstatistik 2012 am mass- Ausbildung und Forschung geblichsten beeinflusst hat, bleibt dem + Entwicklung und Verbreitung neuer Christoph Lüthy, Förster Blickwinkel des Betrachters überlassen! Geräte, Werkzeuge und Arbeits- Klar scheint, dass nur die Kombination po- techniken (Bestverfahren, Sonderkraft- sitiver Faktoren langfristig sinkende Unfall- stoff, Fällheber, Funk, T-Punkt, Rollen, zahlen bringt. Faktoren, welche die Unfall- Anschlagmittel usw.) zahlen massgeblich positiv (+) oder negativ + neue Lösungen evaluieren und (–) beeinflussen, sind beispielsweise: umsetzen Wald und Holz Nachrichten auch auf www.waldundholz.ch und www.wvs.ch 4 WA L D U N D H O L Z 8 /13
AKTUELL SCHLAGZEILEN CO2-Ziel 2012 nicht erreicht ■ CO2-Zertifikate werden verknappt Höhere CO2-Abgabe auf Brennstoffe Das Europäische Parlament und die Die Schweiz hat 2012 ihr CO2-Verminderungsziel nicht erreicht. Deshalb wird Europäische Kommission wollen 900 Mio. CO2-Emissionszertifikate vorü- ab nächstem Jahr die CO2-Abgabe auf Brennstoffen von heute 36 auf bergehend vom Markt nehmen, um 60 Franken pro Tonne CO2 erhöht. Dadurch stehen ab 2014 ca. 260 Mio. Fran- deren Preis zu stützen. War man bei Ein- ken pro Jahr für das Gebäudeprogramm zur Verfügung. Weitere rund 480 führung des europäischen Zertifika- Mio. Franken werden an Bevölkerung und Wirtschaft rückverteilt. tehandels von etwa 30 Euro je t CO2 ausgegangen, liegt der aktuelle Preis mangels Bedarf bei etwa 5 Euro. Zwi- Die CO2-Statistik des BAFU zeigt, dass Unter Berücksichtigung des Kaufs von schen der Schweiz und der EU sind im sich der CO2-Ausstoss aus dem Verbrauch ausländischen Emissionszertifikaten im von Brennstoffen zwischen 2011 und Umfang von ca. 3 Mio. Tonnen pro Jahr Übrigen Bestrebungen im Gang, die je- 2012 nur wenig verändert hat. Er betrug (für die Periode 2008-12) durch die Stif- weiligen Emissionshandelssysteme zu im Jahr 2012 82,5% des Wertes von tung Klimarappen, die dem Treibstoffziel verknüpfen. 1990 und lag damit deutlich über dem angerechnet werden dürfen, sind die Zielwert von 79%. Deshalb wird gemäss CO2-Emissionen aus Treibstoffen zwar ■ www.trockenheit.ch der vom Bundesrat erlassenen CO2-Ver- 6,6% tiefer als 1990, das Ziel von 8% Die neue Informationsplattform ordnung die CO2-Abgabe erhöht. Sie wird aber nicht erreicht. www.trockenheit.ch bietet Wassernut- steigt per 1. Januar 2014 von heute 36 Die CO2-Emissionen aus Brennstoffen zern zahlreiche Informationen, Daten auf 60 Franken pro Tonne CO2. Dies liegen im Mittel der Periode 2008-12 und und Prognosen zum Thema Trockenheit. entspricht einem Anstieg von 9,5 auf unter Berücksichtigung des Zukaufs von Denn wenn es längere Zeit zu trocken 16 Rappen pro Liter Heizöl extraleicht Emissionsminderungszertifikaten 14,7% ist, braucht es oft einen schnellen Zu- bzw. von 7 auf 12 Rappen pro Kubikme- tiefer als 1990 und erreichen das Ziel von gang zu Wasserinformationen, sei es ter Erdgas. 15% ebenfalls knapp nicht. zum Wasserstand der Flüsse, zur Boden- Ein Drittel des Ertrags der CO2-Abgabe Das Gesamtziel des alten CO2-Ge- wird für Massnahmen zur Verminderung setzes, eine Reduktion um 10% der feuchte in Wald und Landwirtschaft, der CO2-Emissionen bei Gebäuden ver- Brenn- und Treibstoffe, wird dagegen zum Niederschlagsdefizit oder zu regio- wendet. Mit der Erhöhung der CO2-Ab- unter Berücksichtigung des Zukaufs von nalen Daten und mittelfristigen Progno- gabe kann das Gebäudeprogramm im Emissionsminderungszertifikaten aus dem sen. Entwickelt wurde die Plattform von Jahr 2014 von ca. 260 Mio. Franken pro- Ausland erreicht (Reduktion um 11,6%). der Eidg. Forschungsanstalt WSL im fitieren. Dies, weil das Gesamtziel im CO2-Ge- Rahmen des Nationalen Forschungspro- setz weniger streng festgelegt wurde als gramms NFP 61 mit Unterstützung der Teilziele des CO2-Gesetzes knapp die Summe der beiden Teilziele. Ob die Bundesämter BAFU und MeteoSchweiz. verfehlt Schweiz ihre im Kyoto-Protokoll gesetz- Mit der CO2-Statistik vom 3. Juli 2013 ten internationalen Ziele erreicht hat, ■ Weniger Reifendruck im Lkw zieht das BAFU auch Bilanz über die 2012 lässt sich erst 2014 abschliessend sagen. Versuche der Uni Göttingen zeigen, zu Ende gegangene erste Reduktionspe- Die Schätzungen gehen dahin, dass die dass es auch für Lkws sinnvoll wäre, riode des CO2-Gesetzes. Darin war fest- Schweiz das Kyoto-Ziel nur unter Be- den Reifendruck im Wald abzusenken. gelegt, dass die CO2-Emissionen aus der rücksichtigung des Kaufs ausländischer energetischen Nutzung fossiler Brenn- Zertifikate und der Senkenleistung des Die Versuche ergaben nämlich, dass ein stoffe um 15% und diejenigen aus fossi- Waldes erreichen kann. verminderter Reifendruck die Traktion len Treibstoffen um 8% gegenüber 1990 und damit die Fahrzeugmobilität erhö- zu reduzieren sind. Massgebend ist der Quelle: BAFU hen kann. Die bessere Traktion senkt Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012. den Treibstoffverbrauch und kann dazu beitragen, dass bei schlechten Wegever- hältnissen seltener ohne den Anhänger Positiv für die Holzenergie vorgefahren werden muss. Mit der Erhöhung der CO2-Abgabe erfahren die fossilen Brenntoffe eine deutliche Preissteigerung: von heute (19. Juli 2013) ungefähr 105 Rappen auf ca. 111,5 Rappen ■ PEFC Deutschland hat einen pro Liter Heizöl. Dies entspricht einer Verteuerung um 6,2% per 1. Januar 2014. neuen Vorsitzenden. Für Holzenergieprojekte dürfte diese Verteuerung direkte Auswirkungen haben: Das Am 3. Juli wählte der Deutsche Forstzer- Interesse der Hauseigentümer, z.B. an einen Wärmeverbund anzuschliessen, wird grös- tifizierungsrat Prof. Dr. Ulrich Schraml ser werden, was die Nachfrage nach Energie aus Holz erhöhen wird. einstimmig zum Vorsitzenden von PEFC Gleichzeitig hat diese Erhöhung einen zweifach direkten Einfluss auf Gebäudesanie- Deutschland. Ulrich Schraml ist Professor rungen: Einerseits unterstützen höhere Brennstoffkosten das Bestreben nach energeti- für Forst- und Umweltpolitik an der Uni- schen Sanierungen, und andererseits wird mit der CO2-Abgabe das Gebäudepro- versität Freiburg i.Br. Bei PEFC Deutsch- gramm gespiesen, mit dem Sanierungsprojekte massgeblich finanziell unterstützt land tritt er die Nachfolge von Frank v. werden. Christoph Aeschbacher, Holzenergie Schweiz, 8005 Zürich Römer an. WA L D U N D H O L Z 8 /13 5
AKTUELL Droneneinsatz im Dienst der Aufforstung «Ny Skog» – neuer Wald Bei der Bepflanzung von Kahlflächen wird oft viel Geld vergeudet, weil dabei nach Pflanzschemen vorgegangen wird, die nicht der Realität im Gelände entsprechen. Um dies zu ändern, hat der schwedische Forstingenieur Hans Thuman- der die Firma Ny Skog ap (auf Deutsch: Neuer Wald Int.) gegründet und zusammen mit dem Unternehmen Skogspart- ner ein Verfahren zur Gewinnung von Geländedaten entwickelt. Dabei kommen Drohnen zum Einsatz. Solche Daten können wir heute dank aus- Die Bildauflösung genügt jedoch für Bo- gereifter Technologien kostengünstig ge- denaufnahmen, wenn nötig sogar für 3-D- winnen», erklärt Hans Thumander. Diese Darstellungen. Da die Drohne mit einem Erkenntnis sei der Anstoss für die Grün- GPS-gesteuerten Autopilot ausgestattet dung seines Unternehmens und die Zu- ist, dessen Parameter man nach Wunsch sammenarbeit mit Skogspartner gewesen. einstellen kann, braucht es für die Bedie- Firmengründer Skogspartner ist ein auf Forstinventu- nung keine spezielle Ausbildung. Hans Thumander ren und forstliche Fernerkundung spezia- Bedienerfreundlich ist auch die Daten- auf der Elmia lisiertes Unternehmen, das wiederum mit und Bildauswertung. Mithilfe von PAMS Wood 2013 der Firma SmartPlanes zusammenarbei- lassen sich Bilddaten leicht als Orthofotos tet. SmartPlanes hat das sog. Air Scan und 3-D-Bilder darstellen. Auch die teore- UAS (Unmanned Aerial System) entwi- ferenzierung der Aufnahmen erfolgt über «In Schweden werden jedes Jahr mehrere ckelt, das aus einer Drone mit hochauflö- PAMS. Hans Thumander meint jedoch: Millionen Kronen durch ineffiziente Pflanz- sender Kamera sowie aus einem Hard- «Das Verfahren Air Scan UAS wurde für arbeiten vergeudet», erklärt Hans Thu- und Softwaresystem PAMS (Personal andere Anwendungsgebiete wie z.B. für mander. Der Forstingenieur hatte mehrere Aerial Mapping System) zur Auswertung den Tagebau für die Infrastrukturplanung Jahrzehnte im Forstdienst gearbeitet, von Bilddaten besteht. entwickelt. Für die Auswertung von bevor er seine Firma Ny Skog ap gründete. Pflanzflächen sind die Anforderungen Ihn hatte immer gestört, dass Pflanzar- Luftaufnahmen und Bildinter- spezieller. Da braucht es Spezialisten mit beiten auf dem Reissbrett geplant wur- pretation forstlichem Wissen, die Nuancen im Bild den, stur nach vorgegebenen Pflanzen- Die 1 kg schwere, ferngesteuerte Drohne richtig deuten: z.B. flachgründige oder zahlen pro Hektar und nach festen mit 1,20 m Spannweite überfliegt eine staunasse Böden.» Abständen der Pflanzreihen; ohne Rück- Kahlfläche in 100–250 m Höhe. Die Mikro- sicht auf Gelände- und Bodenbeschaffen- kamera nimmt während des Fluges perma- Pflanzarbeiten heiten. «Tausende Forstpflanzen werden nent Geländeaufnahmen auf und sendet Sind die Luftbilder ausgewertet, lassen aufgrund solcher Pläne an Stellen gesetzt, sie über GPS an einen Empfänger-Compu- sich damit verschiedene Pflanzdichten prä- an denen sie nicht anwachsen können: ter am Boden. Die normale Auflösung der zise an die Bodengegebenheiten für die auf flachgründige Böden oder sogar in Bilder liegt bei 4×5 cm2 pro Pixel. «Theore- entsprechenden Flächen festlegen (z.B. Sümpfen», so Hans Thumander weiter. tisch wären auch höhere Bildauflösungen 2500 Pflanzen/ha auf fruchtbarem Boden, Gleichzeitig erschwere diese Art der Pla- möglich, müssten aber vom Staat geneh- 1500 Pflanzen/ha auf Flächenabschnitten nung den Pflanzern die Arbeit, was die migt werden, weil die Auflösung von Luft- mit flachgründigem Boden). Areale, wo Aufforstungen zusätzlich verteuere. bildaufnahmen gesetzlich vorgegeben ist. Pflanzungen nicht sinnvoll sind (Mauern, Ausserdem ware bei höherer Auflösung Sümpfe usw.), werden ausgespart. Genaue Geländedaten die Datenmenge höher und die Auswer- Die Pflanzer erhalten dann die geore- «Um effizient und kostengünstig zu pflan- tung der Daten schwieriger», erklärt Hans ferenzierten Pflanzpläne und ein mit GPS zen, braucht man genaue Geländedaten. Thumander. ausgestattetes Pflanzrohr. Damit können sie die auf dem Plan angegebenen Pflanz- orte finden; im Gegenzug können sie jede Pflanzung mit ihrer genauen Posi- tion registrieren. Hans Thumander und seine Partner haben einen Zeitplan für die Umsetzung ihres Projektes. Mit der Vision 2015 wol- len sie ihr System salonfähig machen, und nach der Vision 2023 sollen in Schweden Aufforstungen um ein Viertel effizienter werden. Andreas Abrahamson (links) und Am Griff des Pflanzrohrs ist ein GPS- Ferdinand Oberer Nils Von Sydow , von der Firma Skogs- Empfänger angebracht. Über einen Hebel Infos partner, mit eine Dronen-Modell auf kann der Pflanzer bei jeder Pflanzung die www.skogspartner.se (auf Schwedisch) der Elmia Wood. Position registrieren. www.smartplanes.se (auf Englisch) 6 WA L D U N D H O L Z 8 /13
Forstbetrieb Jura Ortsbürgergemeinden Densbüren, Erlinsbach AG, Küttigen / Staatswald Aargau. Für das Forstrevier Hardwald Umgebung suchen wir Infolge Pensionierung des Stelleninhabers auf Mai 2014 ist die Stelle als per 1. Januar 2014 oder nach Vereinbarung eine(n) Revierförster/Betriebsleiter Forstwart-Vorarbeiter/ für den Forstbetrieb Jura neu zu besetzen. Förster-Stellvertreter Der Forstbetrieb umfasst die drei Gemeinden Densbüren, Erlinsbach AG, Küttigen und den Staatswald, welcher in diesen drei Gemeinden liegt. Die Das Forstrevier Hardwald Umgebung bewirtschaftet in der Waldungen werden nach Pro Silva Schweiz im Dauerwaldsystem bewirtschaftet. Agglomeration Zürich ca. 920 ha Wald nach Dauerwaldprinzip. • Die bewirtschaftete Waldfläche befindet sich zu 80% in Betreuung der fünf angeschlossenen Gemeinden, zahlreiche der 1. und 2. Jurakette, 20% sind vorgelagert Dienstleistungsaufträge, Spezialholzerei und verschiedene • 868 ha werden bewirtschaftet, 287 ha sind als Reservat Naturschutzaufträge gehören ebenso zu unseren Aufgaben wie ausgeschieden. Rund 421 ha sind in privatem Besitz die Ausbildung von Lehrlingen sowie Öffentlichkeitsarbeit in • Zusätzlich werden die Waldungen der BG Obererlinsbach SO im Auftrag unseren stark begangenen Wäldern. bewirtschaftet (83 ha Wirtschaftswald, 21 ha Reservat und 24 ha Privatwald) • Der Hiebsatz beträgt total rund 9000 m3 Wir bieten – Modern eingerichteten Forstbetrieb mit Werkhof Anforderungen – Team mit drei Forstwarten und zwei Lehrlingen • Abschluss als eidg. diplomierter Förster / Försterin HF – Sehr gute Infrastruktur mit modernem Maschinenpark • natürlicher Waldbau, konsequente Umsetzung der Dauerwaldstrategie – Fortschrittliche Anstellungsbedingungen • selbständige operative Führung des Forstbetriebes – Interessante, abwechslungsreiche und anspruchsvolle Tätigkeit • erstellen der Jahresplanung inkl. Budget – Möglichkeit zur Weiterbildung • Lehrlingsausbildung • Akquisition von Arbeiten für Dritte Wir erwarten • gute Koordinations-, Führungs- und Organisationsfähigkeiten – Abgeschlossene Ausbildung (Vorarbeiter/Förster) • Holzverkauf – Teamfähigkeit, Initiative, Selbständigkeit • Revierförsteraufgaben, sensibilisiert für die Natur und die Belange – Bereitschaft, Verantwortung zu tragen, und Gruppen zu führen der Waldbesucher – Kompetente Stellvertretung des Försters – Engagement und Offenheit gegenüber neuen Wir bieten Herausforderungen • eine anspruchsvolle, vielseitige und selbständige Tätigkeit – EDV- Anwenderkenntnisse in einem gut eingerichteten Betrieb – Führerausweis Kat. B • zeitgemässe Anstellungsbedingungen – Interesse an schonendem Waldbau nach Dauerwaldprinzip • Ein Tag administrative Unterstützung pro Woche • Arbeiten in kleinem Team Haben wir Ihr Interesse geweckt? Für Auskünfte steht Revierförster G. Erni 044 836 59 65, Wir freuen uns auf Ihre schriftliche Bewerbung mit Foto bis 19. August 2013. erni@forsthu.ch gerne zur Verfügung. Senden Sie die Unterlagen bitte an den Präsidenten der Betriebskommission, Max Wehrli, Vorstadtstrasse 60, 5024 Küttigen. Bewerbungsunterlagen mit Foto, Lebenslauf und Zeugnissen bis spätestens 31. August 2013 an Forstrevier Hardwald Umgebung, Der Revierförster Kurt Roth beantwortet Ihnen gerne Fragen zu dieser Ausschreibung am Telefon 079 435 31 70. Erlenholzstr. 2, 8304 Wallisellen. www.forst-jura.ch FORST BETRIEBS GEMEINSCHAFT AM BLAUEN Wir sind ein privates Forstunternehmen aus Obwalden, Die Forstbetriebsgemeinschaft am Blauen betreut die Waldungen welches in der ganzen Schweiz im Einsatz ist. der Gemeinden Ettingen (BL), Hofstetten-Flüh, Metzerlen, Witters- Unsere Haupttätigkeit liegt in der Holzernte und Holzbringung. wil, Bättwil und den Staatswald Rotberg (SO) mit über 1000 ha Als Ergänzung zu unserem Team suchen wir ein Jurawaldungen und einem Hiebsatz von 7000 m³. 1 Forwarder-Fahrer Zur Aufstockung unseres Teams suchen wir per sofort oder nach 1 Forstwart Vereinbarung einen Wir erwarten • Abgeschlossene Berufslehre als Forstwart Forstwart • Erfahrung in der Holzernte Wir bieten Ihnen • Maschinenkenntnisse – Vielseitige Aufgaben in einem modern ausgerichteten Forstbetrieb • Flair im Umgang mit Maschinen – Attraktives Arbeitsumfeld in einem motiviertem Team • Belastbar- und Vielseitigkeit – Berufsbezogene Weiterbildungsmöglichkeiten • flexibel und teamfähig – fortschrittliche Anstellungsbedingungen Was erwartet Sie Wir erwarten von Ihnen • angenehmes Betriebsklima – Berufsausbildung als Forstwart • Moderner Maschinenpark und gut eingerichteter Betrieb – Teamfähigkeit, selbstständige Arbeitsweise und • Holzernte Vollmechanisiert, Teilmechanisiert und Leistungsbereitschaft Motormanuell – Bereitschaft in einem kleinen Team zu arbeiten – Mithilfe an der Lehrlingsausbildung Wir bieten für sie eine interessante, abwechslungsreiche und anspruchsvolle Arbeit, bei der sie Ihre Fähigkeiten und Ihr Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Wissen optimal für unsere Firma einsetzen können. Revierförster Sütterlin Christoph Tel. 061 731 11 16 / Natel 079 426 11 23 Sind Sie interessiert? Dann senden Sie uns bitte Ihre schriftli- chen Bewerbungsunterlagen: Haben wir Ihr Interesse geweckt, dann freuen wir uns auf Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen Abächerli Forstunternehmen AG bis am 31. Aug. 2013 an: Remo Abächerli Hofstrasse 7 Forstbetriebsgemeinschaft am Blauen, Büneweg 2, 4114 Hofstetten 6074 Giswil remo.ab@bluewin.ch WA L D U N D H O L Z 8 /13 7
AKTUELL TBN-BAR Bericht Die Schweizer Forstbetriebe haben zu kämpfen Im Auftrag des Bundes ermittelt Waldwirtschaft Schweiz jährlich die Kennzahlen zur wirtschaftlichen Lage der Schweizer Forstbetriebe anhand eines Testbetriebnetzes (TBN) mit 200 über die ganze Schweiz verteilten Betrieben. Die Ergebnisse für das Jahr 2012 zeigen, dass sich die Defizite der Schweizer Forstbetriebe wegen niedrigerer Holzer- löse erhöht haben. Zum ersten Mal seit Jahren schreiben auch die Betriebe der Forstzone «Voralpen» rote Zahlen. Der durchschnittliche Holzpreis hat sich Kennziffern der Waldbewirtschaftung nach Forstzonen im Vergleich zum Vorjahr um 5 CHF/m3 Erlös Schweiz Jura Mittelland Voralpen Alpen verringert. Die Holzerntekosten genutz- Einheit 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 ter Mengen sind dagegen um 4 CHF/m3 Holzerlös netto CHF/ha CHF/m3 339.5 75.1 316.6 70.7 419.6 69.4 385.4 66.3 669.2 77.1 677.7 74.1 414.9 78.8 381.9 74.6 141.7 78.4 131.0 68.7 gestiegen. Damit hat sich das Resultat bei Beiträge CHF/ha 181.6 181.9 123.9 105.0 187.7 168.9 259.2 252.6 186.0 205.5 CHF/m3 38.0 38.9 19.7 17.5 21.4 18.3 48.6 48.7 84.8 94.1 der Holzernte gegenüber dem Vorjahr übrige Erlöse CHF/ha 23.2 22.3 22.9 26.2 45.9 41.8 33.8 33.9 10.6 9.8 um 9 CHF/m3 verschlechtert. Total Erlös Waldbewirtschaftung CHF/m3 CHF/ha 4.9 544.2 4.8 520.8 3.6 566.4 4.4 516.5 5.2 902.8 4.5 888.4 6.3 707.8 6.6 668.4 4.9 338.3 4.5 346.2 Bezogen auf den Gesamtbetrieb, d.h. Aufwand auf alle Kostenträgerbereiche (Waldbe- Strassen und Verbauungsunterhalt CHF/ha 75.6 67.7 67.4 61.0 102.6 92.7 70.7 70.4 70.0 60.7 1. Produktionsstufe CHF/ha 81.7 68.6 93.4 80.1 194.1 176.3 70.1 67.5 36.1 25.3 wirtschaftung, Sachgüterproduktion und 2. Produktionsstufe CHF/ha 333.0 350.0 360.7 357.6 504.6 531.5 454.1 486.9 212.2 241.6 Dienstleistungen), weisen die Schweizer übrige Tätigkeiten CHF/m3 CHF/ha 74.6 32.2 78.7 38.8 60.4 29.6 62.2 24.0 58.5 84.5 58.3 100.7 86.5 20.2 95.6 17.9 121.4 17.6 127.8 30.1 Forstbetriebe einen Verlust von 87 CHF je Verwaltungstätigkeiten CHF/ha 73.1 72.4 74.8 73.0 165.6 180.5 75.7 71.2 34.5 33.4 Gesamtkosten Waldbewirtschaftung CHF/ha 595.5 597.4 625.9 595.6 1051.5 1081.7 690.7 713.8 370.4 391.0 Hektar produktiver Waldfläche aus. Im Gesamtresultat Waldbewirtschaftung CHF/ha -51.3 -76.7 -59.5 -79.1 -148.7 -193.4 17.1 -45.4 -32.1 -44.8 Vorjahr waren es 67 CHF/ha. Erstmals Diese und weitere Zahlen sowie Tabellen finden Sie auch im Waldbuch "Wald und Holz" des BAFU seit Jahren ist auch die Forstzone Voral- Quelle: TBN-Verdichtung mit 200 Forstbetrieben pen aus der Gewinnzone herausgefallen. Gesamtübersicht der Hauptkostenträger über die 200 TBN-Betriebe Grund dafür waren die niedrigeren Holz- gang des Durchschnittserlöses (über Kosten % von Erlös % von erlöse und die gestiegenen Holzernte- alle Sortimente) auf ca. 10 CHF. CHF/ha Kosten CHF/ha Erlös Erfolg kosten. Der Nettoholzerlös je Kubikmeter Waldbewirtschaftung Sachgüter 597 141 59% 14% 521 129 56% 14% -77 -12 über alle Sortimente hinweg (Skonto Dienstleistungen 275 27% 277 30% 2 Sinkende Erlöse und andere Abzüge berücksichtigt) Total 1014 100% 927 100% -87 Die Waldbewirtschaftung ist mit 59% betrug 2011 noch 75.1 CHF, 2012 der Gesamtkosten der grösste Kostenträ- dagegen nur 70.7 CHF. Kosten der Waldbewirtschaftung gerbereich der Betriebe. Sie generiert Die Nutzungsmenge hat sich bei den auch die höchsten Umsätze. (Es gibt aller- 200 TBN-Betrieben im Vergleich zum Vor- Die Kosten für den Strassen- und Ver- dings Forstbetriebe, bei welchen die jahr nur leicht verändert: von 4,8 m3 je bauungsunterhalt reduzierten sich um Waldbewirtschaftung weniger als ein Hektar produktiver Waldfläche auf 7.9 CHF (von 75.6 CHF auf 67.7 CHF). Drittel des Umsatzes ausmacht.) 4,7 m3. Wie im Vorjahr wurden 93% des Bei der 1. Produktionsstufe (Bestan- 2012 konnte pro Kubikmeter Nadel- Hiebsatzes geerntet. In den Alpen war desbegründung, Pflege, Schlagräumung, stammholz (Liegendverkauf) noch ein die Nutzung mit 101% sogar leicht über Anzeichnen) betrug die Einsparung ge- Erlös von 91 CHF erzielt werden. Damit dem Hiebsatz, wobei dies teilweise auch genüber dem Vorjahr 13.1 CHF/ha (2012: hatte sich der Verkaufswert innerhalb an Zwangsnutzungen lag (u.a. Käfer- 68.6 CHF/ha; 2011: 81.7/ha). Die Kosten eines Jahres um 8 CHF/m3 vermindert holz). für die 2. Produktionsstufe sind sowohl (Erlös 2011: 99 CHF/m3). Die öffentlichen Beiträge waren 2012 mit im Bezug auf die Fläche (Hektar) als auch Die Erlösminderung in den Alpen be- 38.9 CHF/m3 etwas höher als im Vorjahr in Bezug auf die genutzte Menge (Kubik- trug 11 CHF/m3. In dieser Zone beträgt (38 CHF/m3). Damit setzt sich die Ten- meter) höher als in den Vorjahren. So der Anteil an Nadelstammholz 67% der denz der letzten fünf Jahre fort. sind gegenüber 2011 die Kosten pro Nutzung. Deswegen wirkten sich dort die niedrigeren Holzpreise und die hö- Jahr 2012 heren Erntekosten im letzten Jahr be- Struktur der Holzverkäufe sonders stark auf die Betriebsergeb- Schweiz Jura Mittelland Voralpen Alpen 3 3 3 3 3 CHF/m % Nutzung CHF/m % Nutzung CHF/m % Nutzung CHF/m % Nutzung CHF/m % Nutzung nisse aus. Nadelstammholz 91 47% 85 36% 98 39% 94 61% 87 67% Bezogen auf alle Rohholzsortimente Laubstammholz 88 4% 87 7% 92 6% 78 2% 57
AKTUELL Kosten und Erlöse bei Dienstleistungen 2011 hatte dieser Kostenträger Kostenträger Kosten je ha Erlös je ha Erfolg je ha noch einen Verlust von 3 CHF/ Forstdiensttätigkeiten 21 18 -3 ha verzeichnet. Betreuung fremder Waldungen 10 9 -1 Holzhandelsbetrieb 6 6 0 Mehr als die Hälfte der Kosten Dienstleistungen für Dritte 139 150 11 wie auch der Erlöse gehen auf Dienstleistungen für eigenes Gemeinwesen 76 76 0 Führungen, Vorträge, Lehrtätigkeit, etc. 23 18 -5 das Konto Arbeiten für Dritte. Total 275 277 2 Die Führungen, Vorträge, Lehr- tätigkeit waren nicht kostende- Kosten und Erlöse bei Sachgütern ckend, können jedoch als Dienstleistung für die Allgemeinheit und teilweise auch Kostenträger Kosten je ha Erlös je ha Erfolg je ha Holzschopf 45 33 -12 als Werbung für die Forstbetriebe be- Schnitzelbetrieb 61 65 4 trachtet werden. Christbäume und Deckäste 11 9 -2 Pflanzgarten, Sägerei, etc. 24 22 -2 Arbeitszeiten Total 141 129 -12 45% der Gesamtarbeitszeit über alle Per- sonalkategorien wurden in der Waldbe- Verteilung der Stunden nach Arbeitskräften wirtschaftung geleistet. Für den Unterhalt Produktive % von Maschinen, Mobilien und Verwaltung Arbeitskräfte Förster Stunden Verteilung 338'561 17% wurden 16% der Arbeitszeit verwendet. Vorabeiter 156'793 8% Durchschnittlich leistete das Personal Forstwarte 747'031 38% Waldarbeiter 118'742 6% eines Forstbetriebes 9738 Arbeitsstunden. Lehrlinge 359'580 18% Hinzu kamen Leistungen von Unterneh- Übrige 226'927 12% Total 1'947'634 100% mern. Diese konnten allerdings nicht nach Stunden ausgewertet werden, da die Un- ternehmen oft Fahrzeug- und Maschinen- Hektar um 17 CHF und je Kubikmeter zeiten in ihre Rechnungen einbeziehen um 4.1 CHF gestiegen. oder ihre Leistungen nach geernteten Ku- Der Verlust je Hektar in der Waldbe- bikmetern abrechnen. Manchmal liegen wirtschaftung belief sich im Jahr 2012 sogar nur pauschale Abrechnungen vor. auf 76.7 CHF. Er erhöhte sich damit ge- genüber 2011 um 25.5 CHF. Pro Kubik- Roland Burri meter Liegendnutzung betrug der Ver- lust 17.2 CHF (Vorjahr 11.6 CHF/m3). Sachgüter Mit 12 CHF/ha war der Verlust um 2 CHF Erläuterungen geringer als 2011. Am stärksten auf den Verlust wirkte sich der Holzschopfbetrieb Dienstleistungen, Sachgüter aus (Herstellung und Verkauf von Brenn- Bei den Dienstleistungen und Sachgü- holz, meist gesägt und gespalten). Dies tern sind die Kosten und Erlöse auf die lag v.a. daran, dass viele Forstbetriebe produktive Waldfläche bezogen, was den Holzschopf als «Puffer» für Schlecht- nur bedingt sinnvoll ist, jedoch ist dies wetterarbeit betrieben. Einige Betriebe über alle Forstbetriebe der einzige ge- erarbeiteten mit dem Holzschopf auch meinsame Nenner. Innerhalb der Forst- Gewinne oder glichen zumindest die betriebe kann es jedoch sinnvoll sein, Kosten aus. eigene Leistungsmengen zu definieren Der Schnitzelbetrieb (Herstellung und (z.B. nach Auftrag). Verkauf von Hackholz) konnte als einziger Posten bei den Sachgütern einen Erfolg Investitionen ausweisen. Die Investitionen sind in der BAR aus- gewiesen. In der Erfolgsrechnung wer- Dienstleistungen den sie jedoch nicht berücksichtigt. In- Die Dienstleistungen waren über die direkt wirken sich die Investitionen in ganze Schweiz, d.h. über die 200 TBN- den Folgejahren und teilweise auch im Betriebe betrachtet, der einzige Kosten- laufenden Jahr aus. In ihnen sind näm- trägerbereich welcher mit 2 CHF/ha einen lich sog. kalkulatorische Kosten und kleinen Gewinn auswies. Zinsen enthalten. 2011 hatte dieser Kostenträgerbe- reich noch Verluste (–2 CHF/ha) er- Liegendnutzung wirtschaftet. Dank des Kostenträgers Entspricht allen Arten von Rohholzver- Dienstleistungen für eigenes Gemein- käufen ausser dem Verkauf auf dem wesen war 2012 ein Wechsel von der Stock. Verlust- in die Gewinnzone möglich. W A L D U N D H O L Z 8 /13 9
AKTUELL Die richtige PSA verwenden Vorsicht im Umgang mit Insektiziden! Im Wald und auf Lagerplätzen werden Insektizide zur Behandlung von liegendem Rundholz eingesetzt. Dabei han- delt es sich um Gifte, die die menschliche Gesundheit gefährden können. Schützt man sich mit der entsprechenden persönlichen Schutzausrüstung (PSA), können folgenschwere Berufskrankheiten vermieden werden. Zur Abtötung und Vertreibung von Insek- ten kommen im Wald und auf Lagerplät- zen verschiedenste Insektizide zur Be- handlung von liegendem Rundholz zum Einsatz. Ohne Schutzmassnahmen kann der menschliche Körper dabei die gefähr- lichen Giftstoffe über die Atemwege, die Haut und die Augen aufnehmen. Vergif- tungen, Verätzungen und sogar Atem- stillstand können die Folgen sein. Das muss nicht sein! So schütze ich mich Insektiziden liegen immer ein Sicher- heitsdatenblatt und eine Gebrauchsan- weisung bei. Diese gilt es, zu beachten. Vollständige PSA bei der Behandlung von Rundholz Besonders wichtig sind die Angaben über die Expositionsbegrenzung und die persönliche Schutzausrüstung (PSA). Als – Gasfiltrierende Masken sind unverzüg- 144). Wichtig ist, dass man am Telefon Grundausrüstung für den persönlichen lich zu wechseln, wenn durch Geruch, den eigenen Standort und die genaue Gesundheitsschutz im Umgang mit In- Geschmack oder Reizerscheinungen Bezeichnung des Produktes (Etikette) sektiziden kommt folgende PSA zum Schadstoffe im Maskeninnenraum be- nennen kann. Hilfreich sind auch Infor- Einsatz, um Atemwege, Haut sowie merkbar werden. mationen zu Unfallhergang und Expositi- Augen zu schützen: – Gasfilter sollen nicht gegen Stoffe ein- onsdauer. Gelangen Spritzer des Insekti- • Hautschutz: Abwaschbare Schutzklei- gesetzt werden, die durch Geruch zides auf die Haut oder in die Augen, sind der oder Einwegartikel wie Schutzan- nicht erkennbar sind, denn bei solchen die betroffenen Körperstellen sofort mit zug, Gummistiefel und Kunststoff- Stoffen wird die Sättigung des Filters Wasser und Seife respektive nur mit Was- handschuhe (z.B. aus Latex) schützen nicht erkannt. Lebensgefahr! ser gründlich zu reinigen. die Haut. – Feuchtigkeit kann die Schutzwirkung Das Tragen von PSA kann Gefahren • Augenschutz: Die Augen sind mittels von Filtern beeinträchtigen, vor allem nicht beseitigen. PSA kann aber die nega- einer geschlossenen Schutzbrille oder bei Gasfiltern Typ A. Nasse Partikelfilter tiven Auswirkungen von Gefahren auf einer Vollmaske zu schützen. verlieren in der Regel ihre Schutzwir- den Menschen verringern oder eliminie- • Atemschutz: In der Regel genügt eine kung. ren. Sie trägt damit wesentlich dazu bei, partikelfiltrierende Halbmaske mit Unfälle und Berufskrankheiten zu vermei- Schutzstufe FFP2. Für leichtflüchtige Weiter ist bei der Behandlung von lie- den und die Unfallkosten zu senken. Den Insektizide und sogenannte Organo- gendem Rundholz darauf zu achten, dass Suva-versicherten Betrieben kommt dies phosphate muss eine Halbmaske mit Insektizide stets in Windrichtung ge- unter anderem in Form von tieferen Ver- Kombifilter vom Typ A2P2 getragen spritzt werden. So kommt man weniger sicherungsprämien zugute. werden. Für längere Einsätze empfiehlt in Berührung mit dem Giftstoff. Werden sich auch ein Gebläsefiltergerät mit nach der Anwendung eines Insektizides Dr. Mathias Juch, Vollmaske der Klasse TM2 oder eine die Geräte und die Schutzausrüstung Sicherheitsspezialist bei der Suva Haube der Klasse TH2 und ein Filter sorgfältig gereinigt oder entsorgt sowie A1P oder höhere Schutzstufe. Hände und Gesicht mit Seife und war- mem Wasser gründlich gereinigt, ist die Wichtige Hinweise Arbeit gründlich abgeschlossen. Weitere Informationen zur Verwendung von Atemschutzmasken: Bei Unwohlsein ist die Gefahrenzone können unter www.suva.ch/waswo gratis heruntergeladen werden. Zum Beispiel: – Die Gebrauchsdauer von Filtern ist be- zu verlassen, das Tox-Zentrum Zürich an- • Merkblatt: «Atemschutzmasken gegen schränkt. Wiederverwendbare Partikel- zurufen (Schweizerisches Toxikologisches Stäube» (Bestell-Nr. 66113) filter sind spätestens zu ersetzen, wenn Informationszentrum, Tel. 145) und even- • Informationsschrift: «Alles, was Sie über PSA der Widerstand beim Einatmen merk- tuell ein Arzt aufzusuchen. Bei Vergif- wissen müssen» (Bestell- Nr. 44091) • Informationsschrift: «Hautschutz bei der lich ansteigt. Gas- und Kombinations- tungserscheinungen (Übelkeit, Sehstö- Arbeit» (Bestell- Nr. 44074) filter sind in der Regel nach spätestens rungen, Atemnot, Zittern) muss sofort • Notfalltafel «Massnahmen bei Vergiftungen sechs Monaten zu ersetzen. der Sanitätsnotruf gewählt werden (Tel. und Verätzungen» (Bestell Nr. 2063/1) 10 WA L D U N D H O L Z 8 /13
AKTUELL Sorge um die Waldameisen Hilfe für die «Waldpolizei» Ameisen sind nützliche Verbündete im Kampf gegen Schadinsekten. Die Ameisenbestände sind jedoch stark zurückgegangen, ebenso das Wissen um die Ameisenhege. Ein Seminar soll Förstern dieses Wissen wieder vermitteln. Wenn ein Förster weiss, was Waldamei- raum von Waldameisen schützen: einen sen zum Überleben brauchen, sind oft Schutzbaum am Bau einige Jahre länger nur wenige Handgriffe notwendig, um stehen lassen, als es auf dem Hiebsplan ganze Ameisenkolonien zu erhalten und steht, einen «Fourrageweg» öffnen ... zu fördern. Vielen Förstern fehlt jedoch Die Förster müssen nur wissen, worauf dieses Wissen. Um dem abzuhelfen, führt es ankommt. das BZW-Lyss Anfang September ein Se- minar zur fachgerechten «Ameisenhege» Robert Lussi durch. Weitere Infos Fütterung bei der Kahlrückigen Wald- Nützlich gegen Schadinsekten www.foersterschule.ch ameise Die Kahlrückige Waldameise ist wohl die fruchtbarste Art unter den Waldameisen und damit auch eine effiziente Vertilge- TV-Programmtipps rin von Schadinsekten. Bis zu 60 m vom Holzfäller extrem. Mit dem Rücken zur Wand. Geschätzte zwanzig Fuhren Holz Bau entfernt, tötet ein Volk Tausende müssen Bobby Goodson und seine Angestellten jede Woche aus dem Wald schaffen. von Gelegen, Larven und Kokons. 10. August, DMAX, 8.50 Uhr Will ein Förster davon profitieren, muss er v.a. eines wissen: Wie Hühnereier Holzfäller extrem. Statt Holz zu fällen, entfernen Bobby Goodsons Männer unten am brauchen die Gelege von Insekten Son- Fluss alte Biberdämme. nenwärme und Feuchtigkeit. So wählen 11. August, DMAX, 8.50 Uhr viele Insekten für ihre Gelege warme und leicht feuchte Stellen im Wald aus. Genau Fluss der Wahrheit. Spielfilm, USA 1936. Spektakuläre wie dokumentarisch genaue an solchen Stellen bauen auch die Wald- Bilder von der industrialisierten Forstwirtschaft der 30er-Jahre. ameisen ihre Nesthügel, und genau dies 11. August, MDR Fernsehen, 11.30 Uhr macht sie zu besonders effizienten Schädlingsbekämpfern. Schwarzwaldgeschichten. Wie Leben in den Wald kam. Geschichten von Men- Eine Art, die immer häufiger an feucht- schen, die im Wald ihr Glück oder einfach nur die Möglichkeit zu überleben suchten. warmen Stellen im Wald vorkommt sind 11. August, SWR Fernsehen, 20.15 Uhr die Zecken. Inwieweit Waldameisen die Zeckenvermehrung eindämmen, ist wis- Ewiges Amazonien. Das zweitgrösste zusammenhängende Waldgebiet der Erde ist senschaftlich nicht gesichert. Auffällig ist längst in seiner Existenz bedroht. aber, dass der Zeckenbefall in den letzten 13. August, arte, 23.05 Uhr Jahren stark zugenommen hat und gleichzeitig die Ameisenbestände zurück- Holzfäller extrem. Sturmwarnung. gegangen sind – besonders im Mittel- 17. August, DMAX, 8.50 Uhr land. Starke Völker als Basis Wildes Vietnam. Von dem tropischen Regenwald, der bis vor 100 Jahren zwei Drittel Vietnams überzog, gibt es heute nur noch etwa zehn Prozent. Was kann man tun, damit wieder mehr 17. August, MDR Fernsehen, 12.45 Uhr Ameisenvölker die Wälder besiedeln? Ein wichtiger Punkt ist die Stärkung be- Willi wills wissen. Rauf auf den Baum! Kindersendung zu den Themen Baumver- stehender Kolonien. Waldameisen be- pflanzung, Baumschule, Baumpflege. siedeln neue Waldgebiete, indem beste- 22. August, arte, 7.15 Uhr hende Ameisenvölker sog. Ablegervölker bilden. Ablegervölker können jedoch Das Herz von Borneo. 40 000 km2 Ölpalmen statt Regenwald. nur autonome Kolonien bilden, wenn Dienstag, 27. August, NDR Fernsehen, 11.30 Uhr sie in den ersten Monaten vom «Perso- nal» aus dem Muttervolk unterstützt 360° – Geo Reportage. Gefahrvolle Waldbrandbekämpfung in Sibirien. werden. 29. August, arte, 13 Uhr Ein starkes Volk braucht aber den passenden Lebensraum. Förster können Kurzfristige Programmänderungen sind möglich. oft mit einfachen Mitteln den Lebens- WA L D U N D H O L Z 8 /13 11
Die Abteilung Wald und Naturgefahren sucht zur Bearbei- tung des Projektes Waldbewirtschaftung ab sofort oder nach Vereinbarung einen innovativen und erfahrenen Förster/in oder Forstingenieur/in Sie erarbeiten für die Gemeinde Glarus Süd ein Konzept Waldbewirtschaftung für 8500 ha Wald. Sie haben eine positive Ausstrahlung, wirken überzeugend Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung einen mit Sinn für praktische Lösungen. Sie zielen auf ganze Waldflächen und nicht nur auf einzelne Bestände, möchten FORSTWART EFZ ungleichaltrige Gebirgswälder fördern, setzen die forstli- chen Planungswerkzeuge realisierungsorientiert ein, bilden Aufgabenbereich angepasste Bewirtschaftungseinheiten und haben ein • Holzernte und Waldpflege als Kernaufgabe überdurchschnittliches Verständnis für die Erschliessungs- • Unterhalt von Infrastrukturaufgaben planung und die Erarbeitung von Grundlagen für die am • Arbeiten für Dritte (Hangverbauungen) besten geeigneten Holzernteverfahren im Gebirgswald. • Naturschutz und Landschaftspflege Sie arbeiten selbstständig auf Basis Ihrer Offerte im Auftrag Anforderungen der Abteilung Wald und Naturgefahren. • abgeschlossene Forstwartausbildung Wir bieten Ihnen eine spannende und vielseitige Tätigkeit. • selbständige, zuverlässige und motivierte Persönlichkeit • hohes Sicherheitsbewusstsein Weitere Informationen • Teamfähigkeit Klemens Winzeler, Leiter Fachstelle Wald, • Führerschein Kat. BE Telefon 055 646 64 53 Sind Sie interessiert? Wir bieten Wir freuen uns auf Ihre vollständigen • modernen Forstbetrieb mit zeitgerechten Betriebsmitteln Bewerbungsunterlagen bis Mitte August 2013. • zeitgemässe Entlöhnung mit guten Sozialleistungen • motiviertes Team mit engagierten Mitarbeitern Departement Bau und Umwelt Abteilung Wald und Naturgefahren • interessierten Mitarbeitern die Möglichkeit zur Weiterbildung Kantonsoberförster Dani Rüegg Kirchstrasse 2, 8750 Glarus Sind Sie an dieser Stelle interessiert? dani.rueegg@gl.ch Dann senden Sie ihre Bewerbungsunterlagen mit Foto an: Uertekorporation Dallenwil, Stettlistrasse 38, 6383 Dallenwil uertizentrum_stelleninserat_forstwart_90x128.indd 1 27.06.13 13:40 Die Brunner Forst AG ist eine junge Forstunterneh- Der Staatsforstbetrieb des Amts für mung die sich im Gebirgswald zu Hause fühlt. Unser Einsatzgebiet erstreckt sich über Graubünden Wald sucht per 1. Oktober 2013 oder bis in die Ostschweiz. nach Vereinbarung eine/n Chauffeur auf Lastwagen mit Anhänger Unser jetziger LKW- Chauffeur hat eine neue Heraus- Forstwartin / forderung angenommen. Daher suchen wir ab sofort oder nach Vereinbarung einen einsatzfreudigen, dynamischen Fahrer, der Erfahrung mit Holzkran- Forstwart EFZ arbeiten hat und gute Holzkenntnisse aufweist. sowie für Graubünden einen (80 – 100 %) Forstwart Sie verfügen über eine Ausbildung als Forstwart Sie haben eine abgeschlossene Forst- und besitzen den Führerausweis Kat. B. Ihre Eigenschaften sind: Einsatzfreudig, flexibel, wartlehre und erste Erfahrungen im Beruf zuverlässig und selbstständig. Erfahrungen im Seilkranbau/-Einsatz sind von Vorteil. gesammelt. Sie haben Interesse an Ma- Unsere Anstellungsbedingungen sind fortschrittlich. schinen, verfügen über Kletterkenntnisse Wir sind ein überschaubares Team und erwarten weit- und kennen sich mit Seilkranarbeiten aus. gehend selbstständige Arbeitsweise. Ein moderner Maschinenpark wird ihnen die Arbeiten erleichtern. Arbeitsort ist Interlaken. Fühlen sie sich angesprochen? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung bis 15. August 2013 Brunner Forst AG, 7122 Valendas. Weitere Angaben zu dieser interessanten Weitere Auskünfte erhalten sie unter Stelle finden Sie unter www.be.ch/jobs www.brunner-forst.ch oder bei Geschäftsführer Bernhard Brunner, Natel 079 508 62 33. (Referenz-Nr. 37040D) 12 WA L D U N D H O L Z 8 /13
AKTUELL Nach Hagelschlag bei Christbäumen Radikales Vorgehen ist angebracht Hagel hinterliess auf der Christbaum- kultur von Sepp Germann in Goldach eine Spur der Verwüstung. Der Scha- den ist gross. Doch mit den richtigen Massnahmen lassen sich die geschä- digten Tännchen retten. Das Unwetter überraschte vor wenigen Wochen die Ostschweiz. Starker Regen, Sturmböen und Hagel verursachten viele Schäden. Auch die rund 4 ha grosse Christbaumkultur von Sepp Germann aus Goldach blieb nicht verschont. Die Hagel- körner zerschlugen die jungen Seiten- triebe und die Spitzen der Christbäume. Seit fünf Jahren hegt und pflegt der Landwirt die ein bis anderthalb Meter hohen Nordmanntannen. In drei bis fünf Jahren wären sie verkaufsbereit gewesen. Doch kaputte, verkrüppelte Christbäume Schnittspezialist Paul Wälchli erklärt Mitgliedern der IG Suisse Christbaum, welche Mass- will niemand, sie lassen sich nicht verkau- nahmen nach einem Hagelschaden bei Christbäumen ergriffen werden müssen. fen. Rund 35 000 Christbäumchen sind vom Schaden betroffen, der finanzielle Verlust und die vielen geleisteten Arbeits- weiss, dass der von Hagel oder auch Frost fast jeden Tag in den Kulturen verbrin- stunden, sagt Germann, seien nicht in zerstörte Baum nur eine Chance hat, gen, um das Gras zu mähen, und bei den Zahlen zu fassen. Versichert ist er (noch) wenn man ihn zurechtstutzt. Wenn dem Bäumchen Korrekturschnitte anbringen. nicht. Baum die Spitze abgebrochen sei, müsse «Dies ist nötig, damit Pilze und andere von den unteren Ästen weggeschnitten Schädlinge keine Chance haben», sagt Schaden begutachtet werden, damit der Baum später wieder der Präsident der IG Suisse Christbaum, Erfahrungen mit Hagelschlag machten seine typische Form erhalte, sagt Wälchli. Stefan Oberholzer aus Flawil. Füllige auch Leonz Küng, Revierförster auf «Es tut weh, wenn man die Tanne so Bäumchen seien heute weniger gefragt. dem Forstbetrieb Bremgarten-Wohlen- stark zurückschneiden muss, doch sie er- Der Kunde wolle etagierte Tannen, an Waltenschwil, und sein Vorarbeiter, Fredy holt sich und bringt im nächsten Frühling denen Kerzen angebracht werden kön- Troxler. Etwa ein Viertel einer rund 15 ha neue Triebe.» Diese Massnahme wirft nen. «Und vor allem wollen die Kunden grossen Christbaumplantage wurde im den Baum jedoch im Wachstum um rund keinen von Hagel deformierten Baum Juli 2011 von Hagelkörnern in der Grösse zwei bis drei Jahre zurück. Die ganze Kul- ohne Spitze.» von Golfbällen massiv beschädigt. Viele tur mit dem Mulcher zu bearbeiten und Bäume mussten als Energieholz für wieder bei Null anzufangen, wäre die Melanie Graf, IG Suisse Christbaum Schnitzelheizungen verwertet werden. einzige Alternative. Die anderen Bäume wurden gerettet und Zwischen Anfang Mai und August sind Weitere Infos sehen heute, nach unzähligen Stunden die Tannen im Wachstum. Es ist die Zeit, www.suisse-christbaum.ch Arbeit, nach verkaufbaren Weihnachts- in welcher die Christbaumproduzenten bäumen aus. Leonz Küng, Fredi Troxler und Paul Wälchli aus dem bernischen Oschwand, Hagelversicherung bei Christbäumen haben sich durch Erfahrung mit Hagel- Bei der Schweizer Hagel konnten Christbäume schon immer versichert werden. Seit schäden Wissen angeeignet und gelten 2012 können Christbaumproduzenten die gesamte Christbaumfläche im Rahmen als Schnittspezialisten. Sie trafen sich mit einer Baumschul-Pauschalversicherung versichern. In der Schweiz sind rund 70 Produ- einigen Kollegen von der IG Suisse Christ- zenten und rund 170 ha Christbaumkulturen versichert. Grundsätzlich ist sie notwen- baum auf dem Betrieb von Sepp Ger- dig für Produzenten, bei welchen die Christbaumproduktion einen bedeutenden Teil mann in Goldach. des Betriebseinkommens ausmacht. Im Schadenfall erhält der Christbaumproduzent Die Frage, wie denn nun die vom Hagel eine Entschädigung für Christbäume, welche nach einem versicherten Ereignis unver- geschundenen Bäumchen zu retten käuflich sind, oder Entschädigung für zusätzliche Pflege- oder Rettungsmassnahmen seien, stand im Fokus. Die Schnittspezia- bei weniger schwer betroffenen, jüngeren Bäumen. Dies gilt nur für das Jahr, in dem listen rückten ihnen mit Heckenscheren der Schaden sich ereignet hat. zu Leibe, und zwar radikal. Paul Wälchli WA L D U N D H O L Z 8 /13 13
AKTUELL Forderungen des Schweiz. Forstvereins Biodiversität und Holzproduktion «unter einem Dach» Der Schweizerische Forstverein (SFV) bekennt sich sowohl zur Biodiversität als auch zur Holzproduktion im Schweizer Wald. Er will, dass die Biodiversität geschützt und das nachhaltig nutzbare Holznutzungspotenzial im Schweizer Wald ausgeschöpft wird. Mit dem kürzlich verabschiedeten Positi- • Die Baumartenmischung ist auf den In diesem Spannungsfeld von Nutzen onspapier «Biodiversität und Holzpro- Standort abgestimmt und zukunftsfä- und Schützen werden sehr unterschied- duktion unter einem Dach» zeigt er auf, hig, standortheimisch muss sie aber liche und oft auf eine einzelne Leistung wovon eine intakte Biodiversität und eine nicht sein. fokussierte Bedarfsschätzungen ange- wirtschaftliche Holzproduktion abhän- • Eine zweckmässige Erschliessung wird stellt. Solche führen meist zu deutlich gen und wo im Schweizer Wald diesbe- auch ausserhalb des Schutzwaldes höheren Zielwerten, als sie der SFV for- züglich Defizite bestehen. Weiter stellt er subventioniert. dert. Da für den SFV die Biodiversität dar, wo es zwischen Biodiversität und • Es werden nutzungsfreundliche Rah- und die Holzproduktion im Schweizer Holzproduktion Synergien gibt und wo menbedingungen für Waldeigentümer Wald gleichermassen wichtig sind, sind Konflikte auftreten. Das Positionspapier und Bewirtschafter geschaffen. für ihn auf eine einzelne Waldleistung mündet in die nachfolgenden, haupt- ausgerichtete Forderungen nicht ziel- sächlich an den Bund und die Kantone Anlass für das Positionspapier führend. Vielmehr braucht es Kompro- gerichteten sechs Forderungen: Im Zusammenhang mit der angestrebten misse. Die Forderungen des SFV führen • Im Jura und im Mittelland werden 7%, «grünen» Wirtschaft, die die Verkleine- zu Verbesserungen bei Biodiversität und in den Voralpen 10% sowie in den rung des ökologischen Fussabdrucks be- Holzproduktion und sind bis 2030 er- Alpen und auf der Alpensüdseite 15% zweckt, und als Folge des geplanten Aus- reichbar. der Waldfläche von der Bewirtschaf- stiegs aus der Atomenergie dürfte die tung ausgenommen. Holzproduktion im Schweizer Wald an Quelle: Schweizerischer Forstverein • Im bewirtschafteten Wald kommen Bedeutung gewinnen. Gleichzeitig ist der 20 m3 Totholz und fünf Biotopbäume Wald ein naturnahes Ökosystem mit vie- pro Hektare vor. len verschiedenen Habitaten und Arten, • Die Waldnutzung erfolgt so, dass keine dem es nicht nur aus Anlass der im Jahr national prioritären Waldarten ver- 2012 verabschiedeten «Strategie Biodi- Weitere Infos schwinden. versität Schweiz» Sorge zu tragen gilt. www.forstverein.ch Eidg. Berufsprüfung für Holzfachleute Erfolgreiche Absolventen Zwei Damen und acht Herren haben die eidgenössische Berufsprüfung für Holzfachleute 2012/2013 erfolgreich bestanden. Im Rahmen einer kleinen Feier wurden die Fachausweise am 28. Juni 2013 in Olten vom Präsidenten der Prüfungskommission, Armin Brühwiler, überreicht. Träger der Berufsprüfung für Holzfachleute sind die Verbände Waldwirtschaft Schweiz, Holzindustrie Schweiz, Holzwerkstoffe Schweiz, Schweizer Furnier-Verband, Verband Schweizerischer Hobelwerke sowie Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten. Je nach beruflicher Ausrichtung erwerben die FachausweisinhaberInnen den geschützten Titel «Holzfachmann/ Holzfachfrau mit eidgenössischem Fachausweis, Fachrichtung Holzkaufmann/Holzkauffrau» oder «Holzfachmann/Holzfachfrau mit eidgenössischem Fachausweis, Fachrichtung Produktionsleite- rIn Holzindustrie». Der nächste Vorbereitungskurs zur Berufsprüfung für Holzfach- leute, durchgeführt in drei Unterrichtsmodulen mit jeweils an- schliessender Teilprüfung, ist für November 2013 geplant. Interes- Die neuen Holzfachleute, Prüfungsjahrgang 2012/2013, v.l.n.r.: sierte erhalten nähere Auskünfte und Anmeldungsunterlagen bei Thomas Zeller, Bruno Schnider, Sandro Zosso, Stefan Lüönd, den Technikerschulen HF Holz, Studentensekretariat, in 2500 Biel, Michael Nigg, Marcel Körner. Auf dem Bild fehlen Jemima Käser, 032 344 02 02, officebiel.ahb@bfh.ch. Rahel Mathis, Christian Aebi und Markus Illi. 14 WA L D U N D H O L Z 8 /13
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