Geplant, gebaut, gespart - Flexibel integriert Türkische Unternehmer - modul100
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Rhein-Neckar Ausgabe – 04 / 09
2. Jahrgang
03.04.2009
4,90 t
09004
Objekt- und Gewerbebau
Geplant, gebaut,
gespart Türkische Unternehmer
Flexibel integriert
Management
Alte Chefs helfen
jungen Firmen
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Editorial
Nachhaltig flexibel
Econo Rhein-Neckar: Die starken Seiten der Wirtschaft
Mythen sind unverwüstlich. So handelt der nicht nur gegen die Bürokratie behauptet
berühmteste US-amerikanische Traum vom haben.
Tellerwäscher, der sich zum Millionär hoch-
arbeitet. Von ihm zehren Millionen von Ein-
wanderern, die sich in den USA ein besse- Flexibilität spielt auch in einer anderen
res Leben als in ihrer Heimat erhoffen. Und Geschichte dieses Hefts eine tragende Rol-
in Deutschland? Auch hier haben mittler- le: als Eigenschaft von Gewerbeimmobilien.
weile fast ein Fünftel der Einwohner einen So lässt der Mannheimer Bauträger Peter
so genannten „Migrationshintergrund“, das Gaul Gebäude errichten, die mit möglichst
heißt sie haben einen ausländischen Pass wenigen Stützen auskommen. So kann er
oder ausländische Vorfahren. Welchen die Nutzung eines Gebäudes auch nach
„Mythos“, welche Legenden treiben sie vo- Jahren oder Jahrzehnten komplett ändern.
ran? Econo stellt Ihnen in dieser Ausgabe Wenn nicht für die Ewigkeit, so doch für Ge-
nerationen hat auch der Verlag „Edition Pa-
eine Reihe türkischstämmiger Unternehmer
norama“ gebaut. Die Pläne für den neuen
vor, die mit Elan und Ideen erfolgreiche Fir-
Firmensitz in der Mannheimer Innenstadt
men in der Metropolregion Rhein-Neckar
stammen vom Stararchitekten Beat Conso-
aufgebaut haben. Diese Geschichten han- ni. Mehr über nachhaltiges Bauen, Investi-
deln von Chancen, aber auch von Wider- tionen in Immobilien und herausragende
ständen, die zu überwinden waren. Lesen Gewerbeobjekte lesen Sie ab Seite 26.
Sie ab Seite 64, wie sich die Unternehmens-
gründer mit Hartnäckigkeit und Flexibilität
Bauunternehmen setzen aber nicht nur
auf private und gewerbliche Investoren.
Dem Konjunkturpaket II haben es die Kom-
munen zu verdanken, dass sie ihre Bil-
dungseinrichtungen mit Bundes- und Lan-
deshilfen nun günstig sanieren können. Le-
sen Sie ab Seite 72, wo bald Bagger und
Handwerker anrücken werden.
Dass Handwerker bei dieser Auftragsflut
noch Zeit finden, sich um ihre Weiterbildung
zu kümmern, bleibt zu hoffen. Denn Weiter-
bildung kann heute auch zu einem abenteu-
erlichen Vergnügen werden – zum Beispiel
im Paddelboot. Lesen Sie ab Seite 38, wa-
rum in der Meistervorbereitung heute auch
Erlebnistage im Lehrplan stehen.
Viel Vergnügen beim Lesen
Die Econo-Redaktion (von links): wünscht Ihnen
Stefan Wagner (verantwortlich), Matthias Schmitt und Kristian Klooß. Ihr Econo-Team
April
▲
26 Objekt- und Gewerbebau ▲
Nachrichten Unternehmen & Märkte
6 Ludwigshafen. Das Architek- 16 Hauenstein. Wasgau 26 Objekt- und Gewerbebau I. 38 Handwerk. Kanutouren
turbüro Sander + Hofrichter ist Packaging will mit einer Falt- Hiesige Bauherren zeigen, für angehende Meister
„Unternehmen des Jahres“ kiste international wachsen worauf sie derzeit achten
40 Konsumelektronik.
8 Mannheim. Die Dr. Haas 16 Wörth/Mannheim. In beiden 32 Objekt- und Gewerbebau II. Der Festplattenhändler
GmbH geht mit dem Daimler-Werken wird Edition Panorama setzt auf TrekStor plant seinen Umzug
„jobmorgen“ online jetzt kurzgearbeitet Stararchitekt Beat Consoni
8 Ludwigshafen. Kaufhof 18 Waibstadt. Wäscherei
42 Anlagen- und Elektrotech-
schließt 2010 seine Filiale Gafner investiert in eine
34 Objekt- und Gewerbebau III. nik. Unternehmen der Region
Gewerbe- und Bürobauten stellen auf Messen ihre
neue Waschstraße
haben gute Perspektiven neuen Produkte vor
9 Tauberbischofsheim.
Mario Ohoven spricht über 20 Karlsruhe. Spieleschmiede
Wege aus der Krise Gameforge sucht Entwickler
Menschen
10 Heidelberg. Tilmann Holm 21 Messen & Kongresse.
sieht die Zukunft in der Die Verpackung Süd findet x3 Editorial
46 Martin Faoro. Der Ingenieur
Sprachtechnologie künftig in Sinsheim statt hat aus einem Schweißfach-
x51 Impressum
betrieb eine AG gemacht
12 Mannheim. MVV-Vorstand 22 Osterburken. Industriepark
Dr. Georg Müller präsentiert zieht zwei große Firmen an
x80 Index
48 Nachwuchs. 13 Mannheimer
solide Zahlen Studenten organisieren
24 Heidelberg. Maklerbüro
x82 Der Schreibtisch von ...
einen Fachkongress
14 Konjunktur. Die Krise kostet Dahler & Company eröffnet
laut IHKs 6000 Stellen Filiale in Heidelberg 50 Menschen des Monats
Sind Sie schneller
gewachsen, als
Sie dachten?
FREYLER – Maßgeschneiderte
Baulösungen.
▲
64 Türkischstämmige Unternehmer ▲
▲
52 Alte Chefs helfen jungen Firmen ▲
Management
52 Berater. Ältere Unternehmer 58 Beschaffung II. Professor
helfen dem Nachwuchs mit Peter Milling spricht über
ihren Erfahrungen Supply Chain Management
als Führungsaufgabe
55 Preise & Wettbewerbe. Wenn der Wettbewerb Ihrem Erfolg gerade keine Grenzen setzt,
Der Wettbewerb Weconomy 60 Change-Management. Was dann sollte es Ihr Firmengebäude erst recht nicht tun. Deshalb ist
vermittelt Kontakte ein schmelzender Eisberg mit
bei der Wahl Ihres Industriebau-Partners genau derselbe unterneh-
Veränderungen zu tun hat
merische Weitblick gefragt wie bei Ihren marktstrategischen Ent-
56 Beschaffung I.
Supply Chain Management 62 De Jure. scheidungen. Denn nur ein ganzheitlich denkender, planender und
muss gut durchdacht sein Virtuelle Fallstricke arbeitender Partner wie FREYLER gibt Ihnen Raum für gezieltes
Wachstum.
Politik & Gesellschaft FREYLER Industriebau GmbH
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64 Integration. Türkisch- 72 Konjunkturpaket II. Jeder
stämmige Unternehmer hofft auf ein wenig Staatsgeld Tel. 07243 7166-6 | Fax 07243 7166-77
an Rhein und Neckar karlsruhe@freyler.de | www.freyler.de
76 Bildung & Wissenschaft.
70 Regionalentwicklung. Der neue Mannheimer
Stefan Dallinger spricht über Master-Studiengang VWL
seine Aufgaben als Sprecher beginnt mit 35 Studenten
des Initiativkreises Europäi-
scher Metropolregionen 78 Lifestyle
6 Nachrichten
Geradlinig bis an die Spitze
IT Services macht mehr Umsatz
LUDWIGSHAFEN. Die BASF
IT Services hat im vergangenen
Jahr einen Umsatz von rund 412 Mil-
lionen Euro erzielt (+1,7%). Zwölf
Prozent des Umsatzes machte die
BASF IT Services mit Kunden au-
Das Oggersheimer Unternehmen Sander + Hofrichter Architekten
ßerhalb der BASF-Gruppe. Das Un-
ternehmen setzte auch Projekte für ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen. Jetzt wurde es
das belgische Unternehmen Daikin
Europe N.V., die Schloss Wachen- in Ludwigshafen zum „Unternehmen des Jahres“ gekürt
heim AG und die Flint Group um.
LUDWIGSHAFEN. Sie sollten und Bauleitung spezialisiert. Dass nahe.“ Verbaut werden vor allem
dringend zur Preisverleihung im Sander katholisch, Hofrichter „echte“ Materialien wie zum Bei-
SNP stockt Beteiligung auf Ludwigshafener Ernst-Bloch-Haus evangelisch ist, war ebenfalls eher spiel Holz, Beton und Glas.
HEIDELBERG. Die SNP Schnei- erscheinen: Das ließ die Wahlkom- ein Vorteil. Beide Kirchen gehören Einen ersten Meilenstein legte
der-Neureither & Partner AG über- mission um Oberbürgermeisterin heute zu den wichtigsten Auftrag- das Architektenduo im Jahr 1997.
nimmt rückwirkend zum 31. Januar Eva Lohse, die zuvor über das Lud- gebern der Ludwigshafener und Damals gewannen sie ihren ersten
weitere 33 Prozent an der EINS GmbH wigshafener „Unternehmen des lassen Gotteshäuser, Alten- und Auftrag über eine europäische
im österreichischen Linz. Bisher hat- Jahres 2009“ entschieden hatte, Pflegeheime sowie Krankenhäuser Ausschreibung, die bei öffentlichen
te das Heidelberger SAP-Beratungs- den beiden Architekten Hubertus bauen. Aufträgen ab einem Volumen von
haus 52 Prozent gehalten. Die EINS Sander (60) und Linus Hofrichter 200 000 Euro verpflichtend ist. San-
GmbH ist mit Standorten in Linz und (49) ausrichten. Beide kamen, und Auf Erker verzichten die der und Hofrichter siegten mit ih-
Wien vertreten und gehört seit 2003 siegten. Es war die Würdigung je- rem Entwurf für ein neues Hörsaal-
ner unternehmerischen Leistung,
beiden aus Prinzip zentrum an der Frankfurter Univer-
zu SNP. Zum Kaufpreis macht SNP
keine Angaben. Die Transaktion soll die von den beiden Oggersheimer sitätsklinik. „Heute werden mehr
aus dem laufenden Cashflow finan- Architekten seit 1991 erbracht wor- Dieses Geschäft macht heute nach als 80 Prozent unserer Aufträge eu-
ziert werden. den ist. Angaben der Unternehmensfüh- ropaweit ausgeschrieben“, sagt
In jenem Jahr wurden sie vom rung rund 60 Prozent aus. Weitere Hofrichter. Als weitere Meilenstei-
damaligen Leiter des Büros, dem 10 bis 15 Prozent erwirtschaftet das ne nennt er die Hochbegabten-
Architekten Walter Klumpp, in die Architektenbüro mit dem Bau von schule Schloss Hansenberg in Gei-
Nationalbibliothek setzt auf AGI Alten- und Behinderteneinrichtun-
Geschäftsführung aufgenommen. senheim in der Nähe von Wiesba-
NEUSTADT. Der Suchmaschi- Sander war zu diesem Zeitpunkt gen. Rund 20 bis 25 Prozent vom den aus dem Jahr 2003, die in Pro-
nenbetreiber AGI (Information Ma- zwölf Jahre, Hofrichter vier Jahre Umsatzvolumen entfallen auf Schu- filbauglas gehüllte Auferstehungs-
nagement Consultants) hat von der im Büro angestellt. „Herr Klumpp len. Wobei nicht allein Neubauten, kirche in Speyer aus dem Jahr 2002
Deutschen Nationalbibliothek in sah damals eine gute Kombination sondern vor allem auch der Bau im und die noch nicht abgeschlossene
Leipzig den Auftrag erhalten, die In- in Herrn Sander und mir“, sagt Hof- Bestand eine entscheidende Rolle Generalsanierung des Statisti-
haltsverzeichnisse von mindestens richter, der sich selbst als eher „im- spielen. schen Bundesamtes in Wiesbaden.
290 000 Büchern zu digitalisieren pulsiv, manchmal hyperdyna- In ihrem Baustil fühlen sich die „Da haben wir bewiesen, dass wir
und online durchsuchbar zu ma- misch“ bezeichnet, seinen Kompa- beiden Architekten der Moderne vom Thema Sanierung etwas ver-
chen. Bis Februar hatte AGI in Leip- gnon hingegen als „ruhig und be- verpflichtet. „Bei uns werden Sie stehen.“
zig bereits 36 000 Inhaltsverzeich- sonnen“ schätzt. So lässt sich auch nie einen Neubau sehen mit einem Zuletzt hat das Oggersheimer Ar-
nisse von Büchern aus den Jahren die grobe Arbeitsteilung der beiden Erker und mit in Blei eingefassten chitektenduo sogar seinen Lehr-
1913 und 1914 digitalisiert. Die Deut- Unternehmer erklären. Während Scheiben finden“, sagt Hofrichter. meister Walter Klumpp übertroffen.
sche Nationalbibliothek plant, die Hofrichter sich vorzugsweise um „An uns ist die postmoderne Archi- Denn der Zuschlag für den Neubau
Daten selbst zu vermarkten. die Projektentwürfe kümmert, hat tektur spurlos vorbeigegangen. Wir des Klinikums in Hannover ist mit
sich Sander auf die Werkplanung stehen der Bauhaus-Architektur einem Bauvolumen von rund 180
Dystar baut Arbeitsplätze ab
LUDWIGSHAFEN. Der Frank-
furter Textilfarbenhersteller Dystar
plant nach einem Bericht der FAZ,
weltweit 545 Stellen zu streichen.
An den Standorten Frankfurt, Lud-
wigshafen, Leverkusen, Geretsried
und Brunsbüttel sollen 300 Arbeits-
plätze wegfallen. Wegen der Wirt-
schaftskrise seien die Umsätze in
den vergangenen Monaten einge-
brochen, lautet die Begründung. Die
Dystar Textilfarben GmbH war 1995
von der Bayer AG und der Hoechst
AG gegründet worden und gehört
Bild: SHA
seit 2004 dem Finanzinvestor Plati-
num Equity.
econo 4/2009 • 3. April 2009
Nachrichten 7
SAP Softwarefirma gewinnt neue Kunden
REILINGEN. Die Stas GmbH hat
Softwarekonzern senkt Schulden im vergangenen Jahr ihren Umsatz
um 21 Prozent erhöht. Dazu beige-
WALLDORF. Die SAP ist Zei- ne 100 Kunden für die Software ha- tragen haben nach Unternehmens-
tungsberichten entgegengetreten, be. Geplant waren 10 000 zahlende angaben 75 neue Kunden und ein
wonach die webbasierte Mittel- Anwender bis 2010. Im Plan liegt gestiegenes Lizenzgeschäft bei den
standssoftware Business-by-De- dagegen der Schuldenabbau nach 600 Bestandskunden. Stas hat da-
sign vor dem Aus stünde. So hatte der fast fünf Milliarden Euro teuren her im vergangenen Jahr 13 Mitar-
das Handelsblatt berichtet, dass Übernahme von Business Objects beiter eingestellt. Bei dem Anbieter
Vorstandschef Léo Apotheker das im vergangenen Jahr. Finanzvor- von betriebswirtschaftlicher Soft-
Projekt wegen technischer Proble- stand Werner Brandt sagte der ware zur Planung, Analyse und
me gestoppt habe. Der Software- Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Steuerung mittelständischer Unter-
Millionen Euro verbunden. „Da sind
konzern bezeichnete die Meldun- dass die Schuldenlast bis Ende des nehmen arbeiteten zu Jahresende
wir in die Bundesliga der Kranken-
gen als „falsch“. Als Tatsache gilt Jahres komplett abgebaut werde. 50 Menschen.
hausbauer aufgestiegen“, sagt
Hofrichter. Den bislang größten jedoch, dass sich die in die webba- Derzeit belasten noch 2,3 Milliar-
Einzelauftrag erhielt das Büro 1987 sierte Anwendung gesetzten Er- den Euro Schulden die Bilanz. Zum
noch unter Leitung Klumpps. Der wartungen nicht erfüllt haben. So Jahresbeginn verfügte SAP laut GGEW und WFB setzen auf Breitband
Zentralbau der Chirurgie im Univer- geht das Online-Portal heise.de da- Brandt über Barmittel von 1,6 Milli- BENSHEIM. Die GGEW AG in
sitätsklinikum Mainz brachte es auf von aus, dass SAP derzeit noch kei- arden Euro. Matthias Schmitt Bensheim und die Wirtschaftsför-
ein Bauvolumen von damals 260 derung Bergstraße GmbH (WFB)
Millionen Mark, was rund 130 Mil- wollen in Sachen Breitbandversor-
lionen Euro entspricht. FASIHI gung zusammenarbeiten. GGEW-
Vorstand Peter Müller und Carl-
Die Mitarbeiterzahl hat sich IT-Schmiede steigert Umsatz Christian Beckmann, Geschäftsfüh-
rer der WFB, sprachen sich dafür
seit 1991 vervierfacht LUDWIGSHAFEN. Die Fasihi mengründer und Geschäftsführer aus, in Grasellenbach drahtlose
GmbH hat ihren Umsatz im vergan- Saeid Fasihi derzeit 27 fest ange- Hotspots einzusetzen.
Rund sechs bis sieben Prozent des genen Jahr um mehr als zwölf Pro- stellte Mitarbeiter und drei Auszu-
Bauvolumens entfallen an Honorar zent auf 2,2 Millionen Euro gestei- bildende, die gleichzeitig ein be-
auf die Architekten. Der Jahresum- gert (Vorjahr: 1,98 Mio. ¤). Als Grün- rufsbegleitendes Studium an der
de für das Wachstum nennt das Dualen Hochschule in Mannheim
Zeitung stellt Insolvenzantrag
satz von Sander + Hofrichter ist von
1,5 Millionen Euro im Jahr 1991 auf Ludwigshafener IT-Unternehmen absolvieren. Begonnen hat Fasihi in MANNHEIM. Der Verlag der
6,47 Millionen Euro im Jahr 2008 ge- zum einen Aufträge der BASF. Der Ludwigshafen vor 20 Jahren als Eberbacher Zeitung, die Wilhelm
stiegen. Die Gewinnentwicklung Krauth GmbH, hat wegen drohender
Chemiekonzern ist einer der wich- Ein-Mann-Betrieb. Die Firma bietet
sei konstant, die Auftragslage für Zahlungsunfähigkeit Insolvenzan-
tigsten Kunden von Fasihi. Zum an- für Unternehmen unterschiedlicher
dieses und die kommenden Jahre trag gestellt. Zum vorläufigen Insol-
deren sei es dem Unternehmen ge- Größe, öffentliche Einrichtungen
gut, heißt es. Die Mitarbeiterzahl venzverwalter wurde Henrik
lungen, neue Kunden für sein selbst und Verbände flexible Portallösun-
hat sich seit 1991 von rund 25 auf Schmoll von der Heidelberger Kanz-
entwickeltes Produkt, das Fasihi gen mit vollständiger Web-Infra-
knapp 100 vervierfacht. „Wir wol- lei Wellensiek bestellt. Das hat der
Enterprise Portal, zu gewinnen. Das struktur an. Zu den Schwerpunkten „Mannheimer Morgen“ berichtet.
len einfach sicherstellen, dass wir mittelständische Unternehmen be- gehört auch das Web 2.0.
diejenigen, die bei uns arbeiten, Betroffen seien 27 Mitarbeiter. An-
schäftigt unter der Leitung von Fir- Matthias Schmitt teilseigner in Eberbach ist neben
langfristig beschäftigen können.
Das war immer die Triebfeder un- den Familien Krauth und Hettman-
seres unternehmerischen Han- sperger mit je 40 Prozent auch die
delns“, sagt Linus Hofrichter. FREUDENBERG IT Rhein-Neckar-Zeitung aus Heidel-
Kristian Klooß berg mit 20 Prozent. Zuletzt gab es
Dienstleister baut Rechenzentrum Gerüchte, die RNZ wolle Krauth
übernehmen, habe die Verhandlun-
WEINHEIM. Der IT-Dienstleis- chenzentren“. Der Neubau wird gen aber wegen unterschiedlicher
ter Freudenberg IT (FIT) baut im In- von Freudenberg Immobilien Ma- Preisvorstellungen abgebrochen.
dustriepark Weinheim ein neues nagement errichtet, teilte das
Rechenzentrum. Das Unternehmen Weinheimer Unternehmen mit.
plant, das 900 Quadratmeter große Gleichzeitig erweitert Freudenberg Hornbach übernimmt Baustoffhändler
Rechenzentrum in etwa sechs Mo- IT seit Januar dieses Jahres das
BORNHEIM. Die Hornbach
naten in Betrieb zu nehmen. „Die bestehende Rechenzentrum in Dur-
Baustoff Union hat über ihre Toch-
Nachfrage nach IT-Outsourcing ham, USA, um zusätzliche Flächen.
ter, die Union Bauzentrum Horn-
und Application Hosting steigt be- Die Nachfrage nach IT-Outsour- bach, zwei Baustoffhandelsunter-
ständig“, sagt Michael Fichtner, cing und Application Hosting nehmen übernommen. Es handelt
CEO der Freudenberg IT. Gerade wachse auch auf dem amerikani- sich um Hack Bauelemente aus Bo-
der Mittelstand setze verstärkt auf schen Markt, heißt es in einer Er- benheim-Roxheim und um das Den-
die Auslagerung von IT-Prozessen. klärung. Damit baut das Unterneh- nig Baufachzentrum aus dem Kreis
„Vor diesem Hintergrund bauen wir men sein Geschäftsfeld „Informati- Karlsruhe. Die insgesamt 60 Mitar-
unsere weltweite Präsenz aus und on Service“ weiter aus. beiter werden laut Hornbach weiter
investieren in den Bau neuer Re- Sabine Skibowski beschäftigt.
4/2009 • 3. April 2009 econo
8 Nachrichten
Medienhaus startet Jobportal
ABB spart durch pfiffige Mitarbeiter
MANNHEIM. Mit seinem Ide-
enprogramm hat ABB im vergange-
nen Jahr 2,4 Millionen Euro einge-
spart. Im Gegenzug zahlte das Un-
ternehmen dafür Prämien in Höhe Die Dr. Haas GmbH hat Ende März den „jobmorgen“ gestartet.
von 400 000 Euro an die Mitarbeiter.
Insgesamt reichten im vergange- Die Meta-Suchmaschine soll den regionalen Stellenmarkt abbilden
nen Jahr 5146 (Vorjahr: 4099) Mitar-
beiter insgesamt 3042 (Vorjahr: MANNHEIM. Die Mannheimer des neuen Portals. Hier lassen sich ternehmen selbst ihre kostenpflich-
2310) Ideen ein. Damit stieg die Be-
Dr. Haas GmbH hat in einen um- neben Berufsbezeichnung und Ort tigen Angebote einstellen müssen.
teiligung um ein Viertel, die Anzahl
kämpften Markt investiert. Die Me- auch Suchkriterien wie Jobart oder Entwickelt hat die Dr. Haas Me-
der Ideen wuchs um 32 Prozent. Die
diengruppe („Mannheimer Mor- Angebotszeitraum eingeben. Wer diengruppe die Technologie ge-
drei besten Ideen zur Verbesserung
gen“, Econo) startete Ende März ih- sich unter meinjobmorgen regis- meinsam mit der Kimeta GmbH,
von Abläufen und Produkten zeich-
re neue Online-Stellensuchmaschi- triert, kann zudem vordefinierte nach eigenen Angaben Technolo-
nete der ABB-Vorstand mit einem
ne „jobmorgen“. Dabei handelt es Suchprofile sowie Job-Favoriten gieführer bei den intelligenten
„Ideen-Oskar“ aus.
sich um eine Art regionales „Stel- speichern und sich Suchergebnis- Suchalgorithmen. Der jobmorgen
lenmarkt-Google“. Die Meta-Such- se via E-Mail zuschicken lassen. liefere laut Kimeta Ergebnisse, die
maschine durchforstet nicht nur al-
Für Jobsuchende soll dadurch bis zu 90 Prozent aller online er-
Drei neue Kunden für Hübner & Sturk le gängigen Internet-Jobbörsen
künftig aufwendiges Recherchie- fassten Stellen der Region abbilden
BENSHEIM. Die Bensheimer nach aktuellen Angeboten in der
ren entfallen und mehr Transparenz und diese automatisch nach Rele-
Werbeagentur Hübner & Sturk hat Region, sondern bezieht auch Kar-
im regionalen Stellenmarkt ge- vanz ordnen. Als kostenpflichtiges
drei Neukunden gewinnen können. rierewebsites und Internetseiten
schaffen werden. Wie Untersu- Angebot können Firmen ihre Stel-
Dazu gehören die Renolit AG, ein von Unternehmen oder Personal-
Hersteller von Kunststoff-Folien und beratungen bis zu einem Umkreis chungen zeigen, wird in herkömmli- lenanzeigen mit einer Top-Platzie-
-Produkten, die Curacon Wirt- von 60 Kilometern mit ein. Offizieller chen Jobbörsen im Schnitt nur ein rung buchen. Dabei wird das Ange-
schaftsprüfungsgesellschaft und Betreiber des neuen Service ist der Zehntel der tatsächlich offenen bot grafisch hervorgehoben an den
die Treuhand Kurpfalz Wirtschafts- Mannheimer Morgen. Stellen abgebildet, da hier die Un- Anfang gestellt. schu
prüfungs- und Steuerberatungsge-
sellschaft. „Der jobmorgen ist eine service-
orientierte Möglichkeit – nicht nur
für Zeitungsleser, sondern für alle
Bewohner der Metropolregion und
Agentur kauft Kinokamera des Main-Tauber-Kreises – sich
WALLDORF. Die ZeigMehr einfach, schnell und umfassend
Workgroup Filmproduktion und über das Stellenangebot in der Re-
Kreativagentur hat eine digitale Red gion zu informieren“, sagt Dr. Björn
One 35Millimeter-Kinokamera er- Jansen. Der geschäftsführende
worben. Die Walldorfer seien eine Gesellschafter der Dr. Haas GmbH
der ersten Produktionsfirmen in ist überzeugt, dass mit diesem On-
Deutschland, die die unter anderem line-Angebot die Tageszeitung wie-
mit dem Mario Award ausgezeich- der ihrer Rolle als wichtiges Infor-
nete Kamera gekauft hätten. Das mationsmedium für alle Bereiche
Gerät zeichnet Bilder in sehr hoher des täglichen Lebens gerecht wer-
Auflösung auf, sodass sich aus dem de. Über www.jobmorgen.de ge-
Material Fotos auf DIN A1-Größe er- langen Nutzer auf die Startseite Screenshot des neuen Jobportals unter www.jobmorgen.de
stellen lassen.
Schloss Wachenheim verdient mehr KAUFHOF
TRIER. Die Sektkellerei Schloss
Wachenheim hat in den ersten Mo- Konzernzentrale schließt Ludwigshafener Filiale
naten der Wirtschafts- und Finanz-
krise besonders gut verdient. Das LUDWIGSHAFEN. Die Wa- hafen eine Filiale. 56 Mitarbeiter lung sowie das schlechte Wachs-
hat der „Mannheimer Morgen“ be- renhauskette Kaufhof will vier Filia- sind von der Schließung der Kauf- tumspotenzial für die Zukunft. Ul-
richtet. Von Juli bis Dezember 2008 len in Deutschland schließen, da- hof-Filiale in Ludwigshafen betrof- rich Gaißmayer, Geschäftsführer
erwirtschaftete der Konzern einen runter die in Ludwigshafen. Die Fi- fen. Das Unternehmen will aber Ge- der LUKOM und des Marketing-
Überschuss von rund 10,3 Millionen liale in Worms steht zusammen mit spräche mit den Arbeitnehmerver- Vereins Ludwigshafen e.V., kann
Euro – mehr als doppelt so viel wie drei weiteren Häusern auf dem tretern aufnehmen, um „sozialver- die Schließungspläne nicht nach-
im zweiten Halbjahr des Vorjahres. Prüfstand. Bis 2010 solle die Lud- trägliche Lösungen für die Mitar- vollziehen. Diese seien eine weite-
Die Sektkellerei mit den Marken wigshafener Filiale noch bestehen, beiter zu finden“, sagte Kaufhof- re fragwürdige Entscheidung des
„Faber“, „Schloss Wachenheim“ dann laufe der Mietvertrag aus und Chef Lovro Mandac in einer Erklä- Konzerns. Außerdem tue die Stadt
und „Feist“ ist nach eigenen Anga- das Geschäft werde aufgegeben, rung. Als Grund für die Schließung gerade mit der Rheingalerie viel,
ben der weltgrößte Hersteller von teilte die Metro-Tochter mit. Seit nannte die Kaufhof-Zentrale in Köln um die Innenstadt positiv zu entwi-
Sekt und Schaumwein. 1962 betreibt Kaufhof in Ludwigs- die bisherige Geschäftsentwick- ckeln. Sabine Skibowski
econo 4/2009 • 3. April 2009
Nachrichten 9
Wege aus der Krise
Waldgenossenschaft zieht Bilanz
BOFSHEIM. Die Waldgenos-
senschaft Bofsheim blickt zufrieden
auf das vergangene Jahr zurück.
Der Holzeinschlag belief sich auf
Mario Ohoven, Vorsitzender des Bundesverbandes Mittelständische 2701 Festmeter. Alle Hölzer seien
verkauft worden. Dringende Durch-
Wirtschaft, sagt, dass sich Unternehmer auf ihre Stärken besinnen sollten forstungen im Douglasien- Kiefer-
und Schwachholz wurden mit etwa
TAUBERBISCHOFSHEIM. USA. Aus deren Sicht werde möglich sein, dann Steuern und So- 700 Festmetern abgeschlossen. Ei-
Die Spannung unter den Gästen im Deutschland zurzeit als attraktivs- zialabgaben zu stunden, wenn klei- nem Sturm im Mai seien annähernd
ter europäischer Wirtschaftsstand- nere Unternehmen in Liquiditäts- 1000 Festmeter Fichte zum Opfer ge-
Olympiastützpunkt Fechten war
ort angesehen. „Deutschland engpässe geraten. fallen. Neu gepflanzt wurden 1000
deutlich zu spüren. „Wege aus der
Fichten und 2000 Douglasien. Für
Krise“ stand über dem Vortrag von könnte als Gewinner aus dieser
Mit Blick auf das Bild der Kredit- das laufende Jahr sei kein Ein-
Mario Ohoven, Präsident des Bun- Wirtschaftskrise hervorgehen.“
institute kam Ohoven zum Fazit: schlag geplant.
desverbandes Mittelständische
„Gott sei Dank haben wir die Spar-
Wirtschaft. Und der Hauptakteur kassen und Volksbanken.“ Die Kre-
des Forums der Fränkischen Nach-
Der Staat soll nicht
ditinstitute insgesamt hätten durch Winzer erhalten Auszeichnung
richten wurde seinem Ruf als cha- Unternehmer spielen
die Inanspruchnahme des Ret-
rismatischer Redner dann auch ge- tungsschirms die moralische Ver- BECKSTEIN. Die Becksteiner
recht. Die Rede und die anschlie- pflichtung für die finanzielle Aus- Winzer eG ist bei der 13. Berliner
Damit diese Prognose aber auch Wein Trophy für ihren Becksteiner
ßende Diskussion machten deut- stattung des Mittelstands über-
wahr werden kann, forderte Oho- Kerner Sekt b. A. brut des Jahr-
lich, dass die aktuellen Aussichten nommen. Der Staat selbst dürfe mit
ven eine Verbesserung der wirt- gangs 2007 in der Kategorie der
zwar nicht rosig sind, die Chefs Blick auf die Themen Schaeffler
schaftlichen Rahmenbedingungen. Schaumweine mit der höchsten Be-
namhafter Unternehmen aber län- und Opel auf keinen Fall selbst
gerfristig durchaus die Chance se- Mit den Konjunkturpaketen I und wertung ausgezeichnet worden.
Wettbewerber werden, sondern
hen, gestärkt aus der Krise hervor- II habe die Bundesregierung richti- Damit ging die Genossenschaft als
sollte vielmehr für Wettbewerb sor-
zugehen. ge Signale gesetzt. Nun müssten Bundessieger aus dem Vergleichs-
gen. „In einer freien Marktwirt-
die Kommunen investieren und vor test hervor und erhielt dafür das
schaft regelt das der Markt, so
„Wir alle sollten die derzeitige allem die Banken ihrer Verantwor- „Große Berliner Gold“. Der Winzer-
schlecht es für die Mitarbeiter von
Krise nicht als Bedrohung, sondern tung für die Finanzierung des Mit- zusammenschluss freut sich außer-
Unternehmen auch sein kann.“ Ins-
als Herausforderung sehen“, sagte dem über viermal Gold und eine sil-
telstands auch gerecht werden. gesamt werde der Mittelstand ge-
Ohoven. Falsch sei es auf jeden berne Plakette.
Die Kreditinstitute sollten das Geld stärkt aus der Krise hervorgehen,
Fall, in eine Schockstarre zu verfal- des Schutzschirmes nicht dazu nut- so die Überzeugung Ohovens. Die
len. „Wie es wirklich nach der Krise zen, sich selbst zu sanieren, son- Betriebe hätten meist genügend
aussehen wird, weiß keiner“, zeig- dern es in Form von Krediten wei- Fleisch angesetzt, um über die Run- Braun muss kurzarbeiten
te sich auch Mario Ohoven außer- tergeben. Allerdings reichen nach den zu kommen. Mittelständler soll- WALLDÜRN. Der Rasiererher-
stande, eine Prognose abzugeben. Meinung Ohovens die bisherigen ten ihre Stärken – unter anderem steller Braun muss aufgrund der ge-
Es gebe zwar durchaus Bereiche, Maßnahmen nicht aus. Wirklich et- Konsequenz und Flexibilität – ein- sunkenen Nachfrage Kurzarbeit an-
wie den Maschinenbau, in denen was gebracht hätte für die Wirt- setzen. Wenn positives Denken melden. Betroffen sind davon 200
es schlecht aussehe. Insgesamt schaft die komplette Steuerfreistel- vom Unternehmer auf die Beleg- Mitarbeiter. Einen Einbruch hat das
aber sei es gerade auch in Baden- lung aller Gewinne, die in den Be- schaft über geht und alle gemein- Unternehmen vor allem in den USA
Württemberg um den Mittelstand trieben bleiben. Damit wären Liqui- sam die Ärmel hochkrempeln, ste- und Russland verzeichnet. In
gar nicht so schlecht bestellt. Posi- dität und somit Arbeitsplätze gesi- he der Mittelstand vor einer guten Deutschland liefen die Geschäfte
tive Zeichen gebe es auch aus den chert worden. Weiter müsste es Zukunft. Norbert Seybold dagegen noch gut.
VOLKS- UND RAIFFEISENBANK HOHENLOHE-FRANKEN USS GmbH :: USS|personal GmbH :: USS|impuls gGmbH
Bilanzsumme wächst zweistellig USS GmbH
BAD MERGENTHEIM/ ditvolumen (plus 4,8 Prozent), Einla- Seit 30 Jahren Ihr Spezialist in
VELLBERG. Die 14 Volks- und gen (plus 3 Prozent) und Mitglieder Unterricht, Sprachen und Seminare
Raiffeisenbanken der Bezirksverei- (plus 947) in einem Satz zusammen,
nigung Hohenlohe-Franken haben dann gelte, dass die genossen- Unser Spektrum Bildung
sich in der Summe sehr erfolgreich schaftlichen Banken gut im Markt :: Mitarbeiterfortbildung
am Markt behauptet. Das war die positioniert seien. Bei den Einlagen :: Führungskräfteentwicklung
Bilanz, die der Vorsitzende der Be- habe den Häusern die Finanzkrise :: Private Bildungsinteressen
zirksvereinigung, Herbert Leicht, sogar zugespielt, da die Volks- und :: Ausbildung in Kooperation
bei einem Pressegespräch aus- Raiffeisenbanken von den Kunden :: Berufsvorbereitung
führlich erläuterte. Fasst man die als Hort der Zuverlässigkeit und der
:: Weiterbildung Energie
wichtigsten Kennzahlen, wie Bi- Kompetenz betrachtet werden
lanzsumme (plus 12 Prozent), Kre- würden. Red www.uss.de
10 Gründer
Tilmann Holm (r.) hat mit seinem ehemaligen Geschäftspartner Lars Stevenson eine Software für automatisierte Sprachtechnologie entwickelt. Bild: Voice Web One
Internet fürs Ohr
werken Lemgo haben die Heidel-
berger ein System entwickelt, mit
dem man per Anruf öffentliche
Lampen einschalten kann, die nicht
die ganze Nacht über brennen.
Gründer Tilmann Holm ist überzeugt: Die Zukunft gehört der Für ihre Technik hat die Firma be-
reits zwei Auszeichnungen erhal-
Sprachtechnologie. Die Krise spielt dem Unternehmer in die Hände ten. Doch die Startphase war nicht
einfach: „2004 an Geld zu kommen
war schwer“, erinnert sich Holm.
HEIDELBERG. Tilmann Holm Bereits mit 15 Jahren beantragte hat mich nur der Aufbau des Unter- Die Internet-Blase war geplatzt und
scheut keine großen Worte: „In der Schüler Tilmann Holm einen nehmens interessiert, aber nicht viele Leute hatten Geld verloren.
zwanzig Jahren werden wir mit al- Gewerbeschein und gründete mit der Gegenstand an sich“, sagt Doch das hielt Holm und seinen
len technischen Geräten sprechen. einem Freund sein erstes Unter- Holm. Bei Voice Web One ist das Partner nicht ab, auf dem „Venture
Das VoiceWeb wird so geläufig nehmen. Damals ging es um den anders: Hinter dem 2004 gegründe- Forum Rhein-Neckar“ für Beteili-
sein wie heute das Internet“, sagt Verkauf von Kameras und Stereo- ten Start-up steht nicht weniger als gungskapital zu werben – mit Er-
der Gründer der Voice Web One artikeln. „Eine Kinderei“, sagt der die Vision, Sprachtechnologie für folg. Allerdings hatten die Gründer
AG. Das Heidelberger Unterneh- 41-Jährige heute und schmunzelt. jedermann bereitzustellen. Anders „ihre“ Technologie unterschätzt.
men will Sprachtechnologien ein- Doch der ersten folgten weitere ausgedrückt: das Internet fürs Ohr Für die Entwicklung brauchten sie
facher und günstiger machen. Gründungen. Während seines Stu- zu schaffen. mehr Zeit und viel mehr Geld als ge-
Phrasen von einem, der sein Pro- diums baute der angehende Jurist, plant. Trotzdem ist Holm zufrieden:
dukt vermarkten will, mögen Kriti- mehr oder weniger „nebenher“, ei- „Wir stehen heute gut da.“ Im ab-
Straßenlaternen per Anruf
ker einwerfen. Doch wer dem nen Veranstaltungsservice auf, die gelaufenen Geschäftsjahr betrug
hochgewachsenen Heidelberger GVO. Innerhalb der ersten drei Jah- an- und ausknipsen der Umsatz 1,5 Millionen Euro. Für
eine Weile zuhört, ahnt, dass hinter re wuchs der Umsatz rasant. Dann die Zukunft rechnet der Unterneh-
seinen Worten mehr steckt als nur stieg der Geschäftspartner aus der Mit seinem damaligen Geschäfts- mer nun, da die Technologie fertig
der Wunsch nach Umsatz. „Was Firma aus und nahm den größten partner, Lars Stevenson, hat Holm ist, mit satten Zuwächsen. Die Wirt-
zählt, ist die Idee. Ich möchte etwas Kunden mit. „Ich habe über zehn eine neue Software für automati- schaftskrise spiele ihm dabei in die
verwirklichen“, so Holm. Er findet, Jahre gebraucht, um aus der sierte Sprachtechnologie entwi- Hände: „Die Unternehmen öffnen
dass Gründer und Künstler vieles Schuldenfalle zu kommen“, resü- ckelt. Dank einer standardisierten sich jetzt für Sprachtechnologie.“
gemein haben: „Die meisten Leute miert Holm. Plattform können damit Sprachan- Dennoch musste auch Voice Web
glauben, man wird Unternehmer, Erfahrungen wie diese haben ihn wendungen ohne aufwendige Pro- One eine Krise meistern, als vor
weil man Geld verdienen will“, sagt Respekt vor dem Kapital gelehrt. grammierungsarbeiten zur Verfü- kurzem Mitbegründer Stevenson
der Sohn eines Mediziners, der mit „Unternehmen sollten in der frühen gung gestellt werden – und sind da- das Unternehmen verließ. Doch
drei Geschwistern in gutbürgerli- Phase ausschließlich durch Eigen- durch deutlich günstiger als bisher. das Tief sei überwunden, der Laden
chen Verhältnissen aufgewachsen kapital finanziert sein.“ Die GVO, in- Die Kunden kommen aus den unter- laufe. Der bisherigen Logik folgend
ist. „Aber wenn ich Geld verdienen zwischen zum Personaldienstleis- schiedlichsten Branchen: Beim stünde für Holm also bald die
will, werde ich Manager mit einer ter weiterentwickelt, setzt heute Flughafen Stuttgart stammt die te- nächste Neugründung an. Aber der
Ausstiegsklausel.“ Gründer hinge- rund 15 Millionen Euro um. Seine lefonische Flugauskunft von Voice Unternehmer winkt ab. Er hat in den
gen, so Holms Einschätzung, sind Anteile hat Holm 2004 verkauft und Web One. Für den TV-Sender Pro kommenden Jahren nicht vor, er-
beseelt von ihren Ideen und auch das Geld in die Gründung von Voice Sieben wurde eine Spendenhotline neut zu gründen. Und wenn, dann
bereit, dafür einzustehen. Web One gesteckt. „An der GVO realisiert. Zusammen mit den Stadt- eine Familie. Nicole Pollakowsky
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Odenwald-Kreis wird Modellregion
NECKAR-ODENWALD. Der
Landkreis Neckar-Odenwald ist ge-
meinsam mit dem Hohenlohekreis
und dem Main-Tauber-Kreis als
bundesweite Bioenergie-Modellre-
gion anerkannt worden (Econo be-
richtete). Mit der Auszeichnung des
Bundesministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucher-
schutz sind in den kommenden drei
Jahren Fördergelder in Höhe von
400 000 Euro verbunden.
ABG nimmt Solaranlage in Betrieb
MANNHEIM. Ein neues Son-
nenkraftwerk auf dem Dach der Der MVV-Vorstand auf der Hauptversammlung (von links): Matthias Brückmann, Hans-Jürgen Farrenkopf, Dr. Werner Dub,
städtischen Abfallbeseitigungsge- der Vorsitzende Dr. Georg Müller und der Aufsichtsratsvorsitzende Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Bild: Rinderspacher
sellschaft ABG soll künftig den
Strombedarf von 27 Haushalten de-
cken. Die auf 2700 Quadratmetern
aufgestellten Solarzellen produzie-
ren 100 000 Kilowattstunden Strom
pro Jahr. Die über eine halbe Million
Euro teure Anlage soll sich nach Be-
„Insel der Seligen“
treiberangaben in zwölf Jahren
amortisiert haben. Der Strom wird
zwanzig Jahre lang mit 45 Cent pro
Der neue Vorstandsvorsitzende Dr. Georg Müller hatte auf seiner
Kilowattstunde subventioniert.
ersten Hauptversammlung leichtes Spiel. Die MVV-Zahlen sind solide
Interessent für Phoenix
MANNHEIM. „Die MVV ist ein le Ergebnisgrößen des Ende Sep- hen. Die guten Zahlen veranlassten
MANNHEIM. Der britische
gesundes Unternehmen.“ Mit die- tember zu Ende gegangenen Ge- Siegfried Pfündel zu einem unge-
Apothekenbetreiber Alliance Boots sen Worten begrüßte der neue Vor- schäftsjahrs schloss die MVV mit wöhnlichen Lob. Der Sprecher der
hat Interesse am Mannheimer standsvorsitzende Dr. Georg Müller einem Zuwachs ab (siehe Kasten). Deutschen Schutzvereinigung
Pharmagroßhändler Phoenix be- die 1400 Aktionäre zur Hauptver- Das gilt auch für den Jahresüber- Wertpapierbesitz sah sich in der
kundet. Laut Medienberichten plant sammlung im Kongresszentrum Ro- schuss von 93 Millionen Euro (Vor- MVV-Hauptversammlung auf einer
der US-Finanzinvestor Kohlberg sengarten. jahr: 68 Mio. €). So stimmte die „Insel der Seligen“. An der Dividen-
Kravis Roberts & Co. (KKR), Eigen-
Und die Anteilseigner des Ver- Hauptversammlung dem Vorschlag denerhöhung kritisierte der Aktio-
tümer von Alliance Boots, ein Ange-
sorgungsunternehmens haben in des Vorstandes zu, die Dividende närsvertreter nur die aus seiner
bot in Höhe von 4,5 Milliarden Euro
der Tat Grund, zufrieden zu sein. Al- um zehn Cent auf 90 Cent zu erhö- Sicht zu geringe Ausschüttungs-
abgeben.
FUCHS PETROLUB
BMW verkauft mehr Neuwagen
MANNHEIM. Die BMW-Nie-
derlassung Mannheim hat im ver-
Schmierstoffhersteller spürt Krise im vierten Quartal 2008
gangenen Jahr 17 Prozent mehr MANNHEIM. Die Fuchs Petro- (+4,3 %). Der Vorstand wird der am stoffhersteller 1,1 Millionen
Neufahrzeuge verkauft. Die Zahl der lub AG hat im Geschäftsjahr 2008 6. Mai stattfindenden Hauptver- Stammaktien und die gleiche Men-
verkauften Fahrzeuge blieb mit 4200 einen Umsatz von 1,4 Milliarden Eu- sammlung eine Dividende von 1,60 ge Vorzugsaktien erworben. Dies
Einheiten jedoch auf dem Vorjah-
ro erzielt (+2,1 %). Infolge des welt- EUR (Vorjahr: 1,50) je Vorzugsaktie entspricht einem Anteil am Grund-
resniveau. Grund: Das Geschäft mit
weiten Konjunktureinbruchs im und 1,54 Euro (1,44) je Stammaktie kapital der Gesellschaft von 8,8
Gebrauchtwagen brach um acht
vierten Quartal hat der Konzern vorschlagen. Damit verbliebe die Prozent. Für das laufende Ge-
Prozent ein. Das hat der „Mannhei-
beim Ergebnis vor Zinsen und Steu- Dividendensumme auf dem Niveau schäftsjahr erwartet der Vorstand,
mer Morgen“ berichtet. Der Umsatz
von 121 Millionen Euro und die Zahl ern (EBIT) den Vorjahreswert je- des Vorjahres. Das Aktienrückkauf- „dass die derzeit unbefriedigenden
der Mitarbeiter (169 Beschäftigte) doch nicht erreicht. Dieses belief programm hat der Vorstand mittler- Marktbedingungen andauern“. Der
blieben ebenfalls stabil. Oberstes sich auf 172 Millionen Euro (-12 %). weile beendet. Eine Wiederaufnah- globale Nachfragerückgang und
Ziel von Niederlassungsleiter Dirk Das Ergebnis nach Steuern betrug me sei nicht geplant. 2007 hatte die die weitere Entwicklung seien nur
May ist es, den Neuwagen-Absatz 110 Millionen Euro (Vorjahr: 120 Hauptversammlung den Vorstand schwer einzuschätzen. Fuchs be-
konstant zu halten. Der geplante Mio. ¤). Das Ergebnis pro Stamm- ermächtigt, eigene Aktien der Ge- finde sich jedoch in einer robusten
Ausbau der Niederlassung ist nach aktie lag bei 4,43 Euro (+4,3 %) und sellschaft zu erwerben und einzu- Verfassung und vertraue auf sein
Angaben von May auf Eis gelegt. pro Vorzugsaktie bei 4,49 Euro ziehen. Insgesamt hat der Schmier- Geschäftsmodell. MSc
econo 4/2009 • 3. April 2009Wir forschen für Ihr Leben gern.
versorgern Paroli bieten zu können,
ginge es den Stadtwerken um die
Sicherung ihrer Eigenständigkeit.
Eine andere Chance auf exter-
nes Wachstum hat sich in Bremen
aufgetan. Der niederländische Ver-
sorger Essent möchte seine 51-
Prozent-Beteiligung an den dorti-
gen Stadtwerken veräußern. Und
die MVV erwägte einen Einstieg.
Aus Unternehmenskreisen ist aber
mittlerweile zu hören, dass die
MVV von diesen Plänen Abstand
genommen habe. Auf der Haupt-
versammlung stellte Müller zum
Thema Akquisitionen klar, dass zum
einen der Preis, zum anderen der
„strategische Sinne“ stimmen
müssten. Externes Wachstum sei
aber kein Ziel an sich, so der seit
Jahresanfang amtierende Vor-
standsvorsitzende. Für das laufen-
quote von 35 Prozent. Allerdings de Geschäftsjahr bekräftigte Mül-
fügte er einschränkend an: „Auf ler die Prognose, den Umsatz ein-
stellig auf 2,8 Milliarden Euro zu
der anderen Seite wollen wir aber
auch kein Wachstum begrenzen.“ steigern. Negativ könnten sich Pro- JASMIN NAJIYYA,
Und dafür braucht die MVV Geld. duktionseinschränkungen bei den
Beispielsweise für einen Einstieg Industriekunden auswirken. „Ja, es
bei der Stadtwerkeholding Thüga,
die Besitzer E.ON verkaufen möch-
gibt Risiken – und doch gehört die
MVV zu den Stabilisatoren des Sys- GESUNDHEITSPIONIER,
tems“, sagte Müller MSc
te. Geschätzter Preis: vier Milliar-
den Euro. Dazu hatten die MVV und
die Rheinenergie gemeinsam mit Das Geschäftsjahr 2007/2008 VERKAUFT LABORE FÜR
den in der Thüga zusammenge- (Vorjahreswert)
schlossenen Stadtwerken ein Kon- ■ Umsatz: 2,6 Mrd. €
sortium gegründet. Das „Handels-
blatt“ hatte dazu berichtet, dass ■ EBIT vor IAS 39:
(2,4 Mrd. €)
249 Mio. €
DIE HOSENTASCHE.
sich die Partner überworfen hätten. (199 Mio. €)
Der Grund seien unterschiedliche ■ Dividende: 0,9 € (0,8 €)
Zielvorstellungen: Während die ■ Eigenkapital: 1,3 Mrd. €
(0,9 Mrd. € Gemeinsam mit über 11.000 Mitarbeitenden
beiden großen externen Partner
■ Eigenkapitalquote: 33,5 % von Roche Diagnostics in Deutschland
mit dem Erwerb weiter wachsen
(27,9 %)
wollten, um den großen Energie- arbeitet Jasmin Najiyya an Innovationen für
die Gesundheit. Mit intelligenten Konzepten
und Maßnahmen verhilft sie Produktideen
SCHIMMEL FREUDENBERG zum Durchbruch, die die Lebensqualität
Automobilzulieferer Weinheimer bauen Geschäft von Menschen mit Diabetes verbessern.
streicht bis zu 70 Stellen mit Öl- und Gaskunden aus Zum Beispiel Accu-Chek® Compact Plus:
ein kleines Gerät, mit dem Diabetespatienten
ADELSHEIM. Der Automobil- WEINHEIM. Das Familienunter-
zulieferer Schimmel plant Entlas- und -patientinnen ihren Blutzucker zu Hause
nehmen Freudenberg will bis 2014
sungen, um sich in der Branchen- Weltmarktführer bei Dichtungen oder unterwegs ganz einfach selbst messen
krise behaupten zu können. Ge- und Kundenservice für die Öl- und können.
schäftsführer Gerhard Osenberg Gasindustrie werden. Dazu hat das
rechnet damit, dass am Standort Weinheimer Unternehmen den Ver-
www.gesundheitspioniere.de
Adelsheim 40 bis 70 der insgesamt kauf in der neuen, weltweit ausge-
250 Arbeitsplätze betroffen sind. richteten Verkaufs- und Servicege- www.roche.de
Bei einer Belegschaftsversamm- sellschaft Oacis mit Sitz in Wein-
lung informierte er die Mitarbeiter heim zusammengefasst. Da heute
über Einzelheiten. Gleichzeitig leg- zunehmend schwer zugängliche
te er ein Neun-Punkte-Programm Ölfelder erschlossen werden, stei-
vor, mit dem er der Krise begegnen gen mit den Bedingungen auch die Innovation für die Gesundheit
will. Das hat der „Mannheimer Anforderungen an die eingesetzten
Morgen“ berichtet. MSc Dichtungen. ski14 Konjunktur
Erwartungen treten auf der Stelle
MANNHEIM. Die ZEW-Kon-
junkturerwartungen für Deutsch-
land haben sich im März leicht ver-
bessert. Sie sind um 2,3 Punkte ge-
stiegen und liegen nun bei minus 3,5
Punkten nach minus 5,8 Punkten im
Vormonat. Mit diesem Wert liegen
sie weiterhin unter ihrem histori-
schen Mittelwert von 26,2 Punkten.
Die Aufwärtsbewegung der Erwar-
tungen, die in den vergangenen vier
Monaten sehr dynamisch war, hat
sich damit verlangsamt. Dennoch
festigt sich der Eindruck, dass die
befragten Experten der konjunktu-
rellen Entwicklung auf Sicht von
sechs Monaten insgesamt gelasse-
ner entgegensehen.
Güterumschlag stabilisiert sich
MANNHEIM. In den Mannhei-
mer Häfen wurden im Februar
635 644 Tonnen Güter umgeschla-
gen. Im Vergleich zum Vormonat
habe sich der Güterumschlag somit
stabilisiert (Januar: 632 102 t). Da-
Die Krise kostet 6000 Stellen
gegen wurde das gute Ergebnis des
Vorjahresmonats nicht erzielt. Im In der Industrie und im Großhandel Kreditinstitute beurteilen Lage und
Vergleich zum Februar 2008 sank Erwartungen ebenfalls überdurch-
der Güterumschlag um 15 Prozent. sind die Geschäftserwartungen eingebrochen schnittlich. Nur zehn Prozent sind
mit der momentanen Situation un-
zufrieden (76 %: unverändert, 14 %:
RHEIN-NECKAR. Eine Zeit Beim Blick auf die einzelnen positiv) und nur 27 Prozent rechnen
Einzelhandel verkauft weniger mit schlechteren Geschäften (un-
STUTTGART. Die Umsätze im lang sah es so aus, als käme die Branchen zeigt sich, dass die Un-
Wirtschaft in der Metropolregion ternehmen von der Finanz- und verändert: 69 %, positiv: 4 %).
baden-württembergischen Einzel-
handel sind im Januar gegenüber Rhein-Neckar mit einem leichten Wirtschaftskrise sehr unterschied- Die IHKs haben erstmals ver-
dem Vorjahresmonat um nominal Schnupfen durch die Krise. Die lich betroffen sind. Besonders ge- sucht, aus den Einschätzungen der
1,1 Prozent zurückgegangen. Nach jüngsten Zeichen deuten jedoch beutelt fühlt sich die Industrie. 67 Unternehmen die Entwicklung bei
Angaben des Statistischen Landes- darauf hin, dass sich die Region auf Prozent der befragten Unterneh- den Beschäftigten zu prognostizie-
amtes in Stuttgart sanken die Um- eine ernsthafte Grippe einstellen men rechnen mit einer Verschlech- ren. „Insgesamt rechnen wir mit ei-
sätze real, das heißt unter Berück- muss. So fasst Dr. Uwe Vetterlein terung. Noch trübseliger sind der- nem noch moderaten Beschäfti-
sichtigung der Preisentwicklung, den aktuellen Konjunkturbericht zeit nur die Erwartungen im Groß- gungsabbau im Laufe dieses Jah-
um 0,6 Prozent. der vier Industrie- und Handels- handel (negativ: 73 %), der wesent- res von rund 6000 sozialversiche-
kammern (IHKs) in der Region mit lich von der Auftragslage in der In- rungspflichtigen Beschäftigten in
den Worten zusammen: „Wir ste- dustrie abhängt. Im Transportge- der Region“, sagt Vetterlein. Er-
cken in einer Rezession.“ Der werbe rechnen 55 Prozent der Un- staunlich dabei: Industrie und Han-
Einbruch setzt sich fort Hauptgeschäftsführer der IHK ternehmen mit schlechteren Ge- del bauen zusammengenommen
BERLIN. Das Bruttoinlandspro- Darmstadt spricht sogar von der schäften, im Einzelhandel sind es mehr als 6000 Stellen ab. Doch da
dukt wird im ersten Quartal 2009 um „tiefsten Rezession“, über die die 50 Prozent. Damit sind die Händler die Dienstleister weiterhin neue
voraussichtlich 2,2 Prozent Kammern bisher berichtet haben. weniger pessimistisch als die Ge- Mitarbeiter einstellen, kommt die
schrumpfen. Dies geht aus dem Dabei betont Vetterlein, dass sich samtwirtschaft. Auch die IHKs Region vergleichsweise glimpflich
Konjunkturbarometer des DIW Ber- „tief“ nicht auf das absolute Ni- sprechen von einer „erstaunlich davon. Die Krise hat den Fachkräf-
lin hervor. „Das aktuelle Quartal be- veau, sondern auf den schnellen positiven“ Bewertung. Als Gründe temangel aus Sicht der IHKs noch
deutet damit einen genauso starken und heftigen Abbruch nach dem nennen die Kammern die noch un- nicht beseitigt. „Fachkräfte sind
Einbruch wie das letzte Quartal Boomjahr 2008 bezieht. Auch mit getrübte Kauflaune der Deutschen nach wie vor gesucht“, sagt Vetter-
2008“, sagt DIW-Konjunkturexperte der Lage sind die meisten Unter- und die Preisrückgänge bei Benzin, lein. Die IHKs raten den Unterneh-
Dr. Stefan Kooths. Das saison- und nehmen noch zufrieden (positiv: Heizöl und Nahrungsmitteln. Bei men, auch in der Krise die Nach-
kalenderbereinigte Bruttoinlands- 27 %, unverändert: 52 %). Anders den Dienstleistungen rechnen wuchssicherung nicht zu verges-
produkt war im vierten Quartal 2008 bei den Erwartungen. 51 Prozent 48 Prozent mit unveränderten Ge- sen. „Das Ausscheiden hoch quali-
um 2,1 Prozent geschrumpft. Nach der befragten Unternehmer schät- schäften, nur 36 Prozent gehen von fizierter Arbeitskräfte setzt 2014 mit
derzeitiger Schätzung falle die Wirt- zen die Aussichten negativ ein (sie- einer Verschlechterung aus und voller Wucht ein“, warnt der IHK-
schaftsleistung auf den Stand von he Grafik). „Das hatten wir noch noch 16 Prozent versprechen sich Hauptgeschäftsführer Vetterlein
vor drei Jahren zurück. nie“, sagt Vetterlein. bessere Geschäfte. Die regionalen Matthias Schmitt
econo 4/2009 • 3. April 2009BASF Konzern rechnet mit Umsatzrückgang LUDWIGSHAFEN. „Wenn Branchen Bau, Automobil, Textil der Markt schrumpft, wird auch und Elektronik verhagelten der BASF schrumpfen.“ Mit diesem BASF im zweiten Halbjahr aber die Satz machte der BASF-Vorstands- Bilanz. 2008 wuchs der Konzernum- vorsitzende Jürgen Hambrecht bei satz zwar um acht Prozent, das Er- der Präsentation der Jahresergeb- gebnis der Betriebstätigkeit vor nisse deutlich, wie die Geschäfte Sondereinflüssen sank indes ge- der Ludwigshafener von der welt- genüber dem Vorjahr um zehn Pro- wirtschaftlichen Lage abhängen. zent. Für 2009 erwartet das Unter- Dies schlägt sich auch in den Zah- nehmen trotz der Akquisition von len nieder, die er und seine Kolle- Ciba einen Umsatzrückgang. Die gen den Pressevertretern präsen- Übernahme des Spezialchemieher- tierten. Die ersten sechs Monate stellers wurde inzwischen von der 2008 brachten zwar noch gute Ge- EU-Kommission unter überschau- schäfte. Die Markteinbrüche in den baren Auflagen genehmigt. KrK HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN Maschinenbauer entlässt Mitarbeiter HEIDELBERG. Heideldruck arbeiter genau betroffen sind, woll- kämpft gegen die Auswirkungen te der Betriebsrat nicht sagen. Es der Finanz- und Wirtschaftskrise, dürften etwa 100 sein. Insgesamt die zu einem Nachfrageeinbruch will der Konzern in Heidelberg und geführt haben. So hat das Unter- Wiesloch 1400 Jobs streichen. Der nehmen die ersten betriebsbeding- Börseninformationsdienst Platow- ten Kündigungen ausgesprochen. Brief hat unterdessen berichtet, Betroffen seien Mitarbeiter, die dass das Unternehmen über nach dem 1. Oktober 2007 einge- Staatshilfen verhandle. Finanzvor- stellt worden seien, sagte Betriebs- stand Dirk Kaliebe soll dazu mit ratschef Rainer Wagner dem Vertretern des Finanzministeriums „Mannheimer Morgen“. Ihre Jobs gesprochen haben. Dabei sei es seien durch den Zukunftssiche- vor allem um staatliche Garantien rungsvertrag nicht geschützt. Die- gegangen. Das Unternehmen hatte ser verbietet Kündigungen für die bislang auf den Einstieg eines In- Stammbelegschaft. Wie viele Mit- vestors gehofft. MSc MLP Gewinn schrumpft in der Krise WIESLOCH. MLP hat im ver- samterlöse beliefen sich auf 598 gangenen Jahr unter der Finanz- Millionen Euro nach 630 Millionen marktkrise gelitten. Vor allem im Euro im Vorjahr. Diese Finanzkraft traditionell starken vierten Quartal erlaube es, einen großen Teil des hätten sich die Kunden zurückge- Gewinns an die Aktionäre auszu- halten. Dies betreffe gleicherma- schütten. Dazu schlägt der Vor- ßen das Geschäft im Vermögens- stand eine Dividende von 28 Cent je management als auch den Verkauf Aktie (50 Cent) vor. Damit stiege die von Altersvorsorgeprodukten. So Ausschüttungsquote auf knapp 100 schrumpfte das Ergebnis vor Zin- Prozent des Überschusses. Bei sei- sen und Steuern (EBIT) von 114 Mil- nem Wunsch, den Großaktionär lionen Euro auf 57 Millionen Euro. Swiss Life loszuwerden, ist MLP Der Überschuss in den fortzufüh- mittlerweile vorangekommen. Der renden Geschäftsbereichen sank Schweizer Versicherer teilte mit, entsprechend von 76 Millionen Eu- Teile seiner MLP-Beteiligung wie- ro auf 31 Millionen Euro. Die Ge- der abgeben zu wollen. MSc
16 Nachrichten
Pfälzer „Konjunkturpaket“
Isgus GmbH kauft Pfälzer Software
KANDEL. Die Isgus GmbH aus
Villingen-Schwenningen hat sich
für die CRM-Software der Südpfäl-
zer B&R DV Informationssysteme
GmbH entschieden. Das Personal- pappe-Verpackungen“, erklärt
und Zeitmanagementunternehmen
Wasgau Packaging hat eine Faltkiste entwickelt.
gen Knoll. Er habe auf die Steige
setzt die neue Software als zentra- Patent, das darin bestehe, d
les System in Vertrieb und Service
Damit möchte die Firma international wachsen
sich beim Auffalten in allen
mit insgesamt 50 Lizenzen ein. Ne- Ecken eine tragende Säule bi
ben der Zentrale in Villingen- HAUENSTEIN. Mit einer Falt- derländische Wellpappehersteller „Diese Stabilisierung hält eno
Schwenningen stattet B&R DV In- kiste aus Vollpappe hat sich die Bannink Packaging übernahm die Belastungen – beim größten
formationssysteme weitere sechs Wasgau Packaging GmbH ein eige- Fabrik, die vor zehn Monaten als dell bis zu 600 Kilogramm – aus.
Niederlassungen mit dem CRM- nes „Konjunkturpaket“ geschnürt. Wasgau Packaging GmbH neu ge-
System aus. Die Wasgau-Steige schaffte es gründet wurde. Das sicherte 39 der In Italien ist die Steige
beim Innovation Award 2009 auf damals noch 54 Arbeitsplätze.
bereits im Einsatz
der Fruit Logistica Berlin – der Mit neuem Namen, einem Port-
Michelin erweitert Solaranlage Fachmesse des Obst- und Gemüse- folio, das neben der Wasgau-Stei-
LANDAU. Der Reifenhersteller handels – unter die besten Zehn. ge Verpackungen für die Schuh-, Den regionalen Vertriebspar
Michelin und der Photovoltaik-An- „Die Nominierung hat geholfen, un- Blumen- und Lebensmittelindustrie der Wasgau Packaging GmbH –
bieter Colexon Energy haben im ser neuestes Produkt am Markt op- beinhaltet, will Geschäftsführer Hoki GmbH in Herxheim – hat
südpfälzischen Landau eine Anlage timal zu positionieren und unser Jürgen Knoll an frühere Erfolge an- Wasgau Steige bereits überze
mit 1,9 MWp in Betrieb genommen. Unternehmen international be- knüpfen: „Wir planen für 2009 mit Die Obst- und Gemüse-Ve
Die Photovoltaikanlage auf den Dä- kannt zu machen“, sagt Jürgen einem Jahresumsatz von zehn Mil- ckungsspezialisten Franz und W
chern des Michelin-Reifenlagers Knoll, der Geschäftsführer der Kar- lionen Euro.“ ter Dradrach hoffen, sich durch
ergänzt eine seit 2004 bestehende tonagenfabrik in Hauenstein. Die Südpfälzer Erfindung – in Kiste aus Hauenstein einen ne
Anlage. Die neuen Kapazitäten rei- Noch vor einem Jahr sah es bei Hauenstein tüftelte ein Team zwei Kundenkreis zu erschließen.
chen aus, um 560 Haushalte mit dem Südpfälzer Unternehmen, das Jahre daran – könne bald interna- Auch international habe
Strom zu beliefern. Michelin hat die auf die 1934 gegründete Kartona- tional auftrumpfen: „Da die Steige Transportsteige Interesse
Dachfläche an die Firma Colexon gen Annweiler Fritz Baumann KG ohne Maschineneinsatz vor Ort weckt. Knoll steht nach eige
vermietet, die in das Projekt 7,4 Mil- zurückgeht, düster aus. Nachdem aufgerichtet werden kann, reduzie- Angaben derzeit in Kontakt mit
lionen Euro investiert hat und die 2005 R&F Folding Boxes den mittel- ren sich die Kosten für Lagerung tenziellen Abnehmern in Europ
Anlage betreiben wird. ständischen Betrieb gekauft hatte, und Transport um den Faktor 20 im Israel, Benin, den USA und Kan
folgte 2008 die Insolvenz. Der nie- Vergleich zu herkömmlichen Voll- In Italien ist die Wasgau Steige
reits im Einsatz und in anderen
ropäischen Ländern so
SWS übernehmen IT-Koordination Deutschland laufen die ersten T
SPEYER. Die Stadtwerke Speyer lieferungen. Technisch ist das
(SWS) übernehmen ab dem 1. Mai Mitarbeiter starke Unterneh
den Rechenzentrumsbetrieb für die für Großaufträge gerüstet. „
Stadtwerke Grünstadt. Ein entspre- könnten jederzeit im Dreischi
chender Vertrag wurde jetzt unter- Betrieb bis zu 15 Millionen Ste
Bild: Wasgau Packaging
zeichnet. Das hat echo-online.de im Jahr liefern“, sagt Jürgen K
berichtet. Der Auftrag umfasse den Und wenn das nicht reiche, kö
Aufbau und die Einrichtung der eine weitere Maschine umge
Hard- und Software sowie die Über- tet, und damit die Produktionsm
nahme des gesamten Datenbestan- ge sogar noch verdoppelt wer
des, Wartung und Störungsbehe- Cordula Schuhm
bung inklusive. Zwischen den bei-
den Pfälzer Unternehmen bestehen
seit Jahren gute Geschäftsbezie- DAIMLER
hungen.
Mercedes-Benz lässt in Wörth und Mannheim kurzarbeiten
Landau hat größte Weinbaufläche WÖRTH/MANNHEIM. In merferien andauern. In Wörth müs- wird die Geschäftsleitung mit
LANDAU. Das südpfälzische den Mercedes-Benz-Werken in sen sich bis zu 7500 Mitarbeiter auf Betriebsrat monatlich die Aus
Landau war auch im vergangenen Wörth und Mannheim steht voraus- Kurzarbeit einstellen, in Mannheim staltung der Kurzarbeit festle
Jahr deutschlandweit die Gemein- sichtlich ab Ostern Kurzarbeit an. rund 3500 Beschäftigte. Ausge- Entscheidend sei dabei der A
de mit den größten Weinbauflä- Wie das Unternehmen in einer Er- schlossen von der Kurzarbeit sind tragseingang. Im Wörther W
chen. Das Statistische Landesamt klärung mitteilte, ist das Motoren- die Beschäftigten in der Sonder- gingen die Auftragseingänge
in Rheinland-Pfalz beziffert die Ge- werk in Mannheim bereits ab An- fahrzeugmontage für Unimogs und rück. 2008 schafften die Besc
samtrebfläche auf 2053 Hektar. Da- fang April betroffen. Im südpfälzi- Mercedes-Benz Econic, spezielle tigten täglich 480 Trucks. Seit W
mit ist Landau zum vierten Mal in schen Wörth ist die Kurzarbeit ei- Lastwagen für die Müllabfuhr. Dort nachten laufen dort während e
Folge Spitzenreiter, auf Rang zwei nen Monat später geplant. Sie wird sei die Auftragslage noch gut. Wie Tages 300 Einheiten vom Band,
folgt Neustadt an der Weinstraße. vermutlich bis zum Ende der Som- der Mannheimer Morgen berichtet, richtet die „Rheinpfalz“.
econo 4/2009 • 3. April 2009Sie können auch lesen
