Wissen nutzen - 11|2017 - IHK Nord Westfalen

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Wissen nutzen - 11|2017 - IHK Nord Westfalen
11|2017
                               K 5060
                               1. November 2017

Informationen der
IHK Nord Westfalen                   Nord Westfalen

                     Technologietransfer

                     Wissen
                     nutzen
Wissen nutzen - 11|2017 - IHK Nord Westfalen
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AusrufeZeichen

                     Ausgleich ja – aber
                     flächensparend
                     Fläche ist nicht unbegrenzt verfügbar. Doch regelmäßig werden neue
                     Flächenansprüche gestellt für Wohnen, Gewerbe, Industrie, Rohstoffge-
                     winnung, Verkehr und nicht zuletzt für Naturschutz und Energiewende.
                     Dadurch gehen landwirtschaftliche Flächen verloren. Dabei nutzt die
                     Wirtschaft tatsächlich nur einen sehr kleinen Teil ehemaliger Ackerflä-
                     chen. Verstärkt wird das Problem vielmehr durch den gesetzlich vorge-
                     schriebenen ökologischen Ausgleich. Die Folge: Die Menge an Getreide
                     aus der Region, das in unseren Mühlen, Backstuben oder Stärkefabriken
                     weiterverarbeitet wird,
                     nimmt ebenso ab wie die
                     Menge an Rohstoffen für die
                     Futtermittelindustrie.

                     Der ökologische Ausgleich
                     hat ein beachtliches Ausmaß
                     erreicht. So müssten bei-
                     spielsweise für den Wind-
                     park Haltern-Moddefeld
                     Maßnahmen umgesetzt wer-
                     den, für die zusätzliche 35    Erdkabelbaustelle in Raesfeld: Jeder Kilometer Leitungsbau macht drei bis sechs
                     Hektar benötigt werden.        Hektar Fläche für Ausgleichsmaßnahmen erforderlich.
                     Auch der Bau von Strom-                                                      Foto: Amprion GmbH/ Frank Peterschröder
                     und Erdgasleitungen kostet
                     die Landwirtschaft Fläche. Derzeit gibt es sechs Leitungsprojekte in
                     Nord-Westfalen mit einer Länge von 350 Kilometer. Als Faustregel gilt,
                     dass pro Kilometer Leitung drei bis sechs Hektar für Ausgleichsmaßnah-
                     men erforderlich werden, insgesamt also bis zu 1500 Hektar.

                     Nimmt man noch die Flächen für neue Wohngebiete, Gewerbe- und In-
                     dustriegebiete, Rohstoffgewinnung und Straßenbau hinzu, wird klar, dass
                     die Kompensationsmaßnahmen den Boden entscheidend verknappen. Zur
                     Standortsicherung der Unternehmen, die landwirtschaftliche Produkte
                     weiterverarbeiten, trägt das nicht bei, im Gegenteil.

                     IHK, Handwerkskammer und Westfälischer Landwirtschaftsverband rufen
                     deshalb dazu auf, den ökologischen Ausgleich flächensparend durchzu-
                     führen. Statt durch Ausgleichsmaßnahmen der Landwirtschaft zusätzliche
                     Flächen zu entziehen, sollten alternative Kompensationsmaßnahmen um-
                     gesetzt werden: Dachbegrünung, der Bau von Radwegen oder die Rena-
                     turierung von nicht mehr benötigten versiegelten Flächen.

                     Die Wirtschaft ist sparsam im Umgang mit Flächen und will es auch
                     weiterhin sein. Dazu sollte der Gesetzgeber ihr beim ökologischen Aus-
                     gleich aber auch die entsprechenden Möglichkeiten einräumen und die
                     bisherigen Regelungen anpassen. Das meint

                     Ihre IHK Nord Westfalen

www.ihk-nordwestfalen.de                                                                                         wirtschaftsspiegel 11 · 2017 3
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Inhalt

                                                                                                   Integration
                                                                                                   im Betrieb
                                                                                                   Was wichtig ist für eine gute Integ-
                                                                                                   ration von Flüchtlingen in Unter-
                                                                                                   nehmen, darüber berichteten Be-
                                                                                                   triebe aus der Region.
                                                                                                   .................................................Seite 64

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        Wissen nutzen                                                                              Nachfolger für das
                                                                                                   Unternehmen
       Der schnelle Transfer von aktuellem Wissen und neuen
       Technologien aus den Hochschulen in Wirtschaft und                                          Großer Andrang herrschte beim
       Gesellschaft ist wichtig für die Innovationskraft. Drei                                     3. IHK-Nachfolgekongress. Unter-
       Unternehmen zeigen, wie und warum sie mit den Hoch-                                         nehmerinnen und Unternehmer
       schulen in der Region zusammenarbeiten.                                                     sprachen darüber, wie sie in ihrem
       ...................................................................Seite 14                 Betrieb die Nachfolge geplant und
                                                                                                   umgesetzt haben.
                                                                                                   .................................................Seite 62

        Titelthema                                        Themen
         14____Aus dem Labor in                            36____Wirtschaft will investieren         60____Nichts für Feiglinge
               den Betrieb                                        Konjunkturumfrage: Wirtschaft               STARTERCENTER Emscher-Lippe
                Technologietransfer zwischen                      ist in guter Verfassung                     berät Gründer seit zehn Jahren
                Hochschulen und Betrieben als
                                                           38____„Ihr müsst nicht studieren“         62____„Konflikt ist Normalfall“
                Erfolgsfaktor
                                                                  Ausbildungsbotschafter von der              250 Unternehmer beim
         18____Mit Wissenstransfer                                IHK geehrt                                  3. IHK-Nachfolgeforum
               warm geworden
                                                           40____Musik im Betonwerk                  64____„Bereicherung für das Team“
                Hagemeister und FH Münster
                                                                  „mommenta“ bietet Konzerte an               Betriebe berichteten über die
                entwickeln Energie-Klinker
                                                                  ungewöhnlichen Orten                        Integration von Flüchtlingen
         20____Gemeinsam zur
               perfekten Welle                             42____Vom Norden lernen
                Die Westfälische Hochschule                       Kommentar zur schleppenden        WIRTSCHAFTSSPIEGEL ALS APP
                und die Spaleck Gruppe sind ein                   Digitalisierung in Deutschland
                eingespieltes Team                         56____Im Job ins Ausland
         22____Zwischen Uni und Kunden                            Betriebe machen sich mit
                Auch das Entwicklertalent ist                     Auslandsangeboten interessant
                interessant für Unternehmen                58____Mit Biss ins Business
         24____Großes Potenzial entfesseln                        Wie zwei Gründer mit Hilfe der
                Interview mit NRW-Wirtschafts-                    IHK-Finanzierungsberatung ein
                minister Andreas Pinkwart                         großes Projekt starten
                                                                                                   Mehr: www.ihk-nw.de/app

4 wirtschaftsspiegel 11 · 2017                                                                                           www.ihk-nordwestfalen.de
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                                                                                                              mehr investieren
  Ab ins Ausland                                                                                              Konjunkturumfrage: Die Wirtschaft
                                                                                                              im Münsterland und in der Em-
                                                                                                              scher-Lippe-Region ist in guter
Praktikumsangebote im Ausland machen Arbeitgeber attraktiv für                                                Form und will mehr investieren.
junge Mitarbeiter und erweitern den Horizont der Praktikanten. Ob                                             .................................................Seite 36
nach Irland, Kanada oder Schweden – drei Unternehmen berichten
über ihre Erfahrungen mit Auslandsaufenthalten, bei deren Organi-
sation auch die IHK hilft.                                                                                     Spezialisten
......................................................................................Seite 56
                                                                                                              Dirk Bußmann kennt
                                                                                                              sich aus mit Pferden
                                      Vom Norden lernen                                                       – und hat sich in sei-
                                                                                                              ner Versicherungs-
                                      Dänemark hat bei der Digitalisierung                                    agentur in Waren-
                                      etwa zehn Jahre Vorsprung vor Deutsch-                                  dorf auf alles rund
                                      land – selbst die Würstchen werden                                      um den Reitsport
                                      digital bezahlt.                                                        spezialisiert.
                                      ............................................................ Seite 42   ....................... Seite 81

Rubriken                                                                                                       VerlagsSpezial
   3____Ausrufezeichen                                  79____Seminare                                          68____Industrie 4.0
                                                                                                                         • Firmen erhöhen die Ausgaben
   6____TerminBörse                                     80____LebensWert                                                 • Digitalisierung wird von vielen
   8____BlickFang                                       81____Spezialisten                                                 umgesetzt
                                                                                                                         • Herausforderungen für die
 10____Nord-Westfalen                                   82____SchlussPunkt
                                                                                                                           Sicherheit
 25____KonsumGut                                                                                                         • Zahl der Mails geht zurück

 26____IHK-Service                                                                                              74____Employer Branding
                                                                                                                         • Wertvolle Vorteile sichern
 30____Aus- und Weiterbildung                                                                                            • Gesund durch den Arbeitstag
 32____Recht
 34____Außenwirtschaft
 44____BetriebsWirtschaft
 66____Neues aus Berlin und Brüssel
                                                      E-PAPER                                                  TELEFONNUMMERN
 67____Steuern
                                                     Der Wirtschaftsspiegel als E-Paper                       IHK Nord Westfalen
 78____Wirtschaftsjunioren                           unter:                                                   0251 7070 (Münster)
                                                     www.ihk-nw.de/wirtschaftsspiegel                         0209 3880 (Gelsenkirchen)
                                                                                                              02871 99030 (Bocholt)

www.ihk-nordwestfalen.de                                                                                                                 wirtschaftsspiegel 11 · 2017 5
Wissen nutzen - 11|2017 - IHK Nord Westfalen
TerminBörse

        SPRECHTAGE                                                                                                  왘 Gleich vier Seminare fin-
                                                                                                                    den am 15. November in der
                  Finanzierung                                                                                      IHK in Münster statt:
                  Experten beraten
                  zu Finanzierung                                                                                   „Ohne Moos nichts los“
        und Förderung bei Investi-                                                                                  Finanzierungsexperten stel-
        tionen, Übernahme oder                                                                                      len Finanzierungsmodelle
        Sanierung.                                                                                                  für Gründer vor.
        13. Dezember                                                                                                10 bis 12.30 Uhr
        IHK in Gelsenkirchen
        www.ihk-nw.de,                                                                                              „Digital macht global“
        Dok.-Nr. 156103026
                                                                                                                    IHK-Außenwirtschaftsexper-
                                                                                                                    te Gerhard Laudwein zeigt
                   Mentoren                                                                                         auf, worauf es im Umgang
                  Führungskräfte                                                                                    mit internationalen Kunden
                  beraten Existenz-                                                                                 ankommt.
        gründer, Jungunternehmer                                                                                    12.45 bis 14 Uhr
        und Nachfolger.
        16. November                                                                                                „Das Finanzamt klärt auf“
        IHK in Münster                                                                                              Mitarbeiter der Finanzämter
        13. Dezember                                                                                                in Münster erklären anhand
        NRW.Bank in Münster                                                                                         von Beispielen, welche
        www.ihk-nw.de,                                                                                              steuerlichen Anforderungen
        Dok.-Nr. 15694985
                                      Wer als Existenzgründer erfolgreich sein will, braucht mehr als nur           auf junge Unternehmen zu-
                                      eine gute Idee. In der Gründerwoche vermitteln Experten Grund-                kommen. Zudem beantwor-
                   Steuern            wissen rund um Steuern und Finanzen.     Foto: W. Heiber Fotostudio/Fotolia   ten sie Fragen zur Steuer-
                  Ein Steuerberater                                                                                 erklärung.
                  beantwortet Fra-                                                                                  14 bis 16.30 Uhr
        gen zur Existenzgründung.
        18. Dezember
        IHK in Bocholt, www.ihk-
        nw.de, Dok.-Nr. 156102908
                                      Aktionswoche                                                                  „Rentabilitätsvorschau“
                                                                                                                    Eine Rentabilitätsvorschau
                                                                                                                    stellt die erwarteten Ausga-

                   Erfinder
                 Ein Patentanwalt
                                      für Gründer                                                                   ben und Umsätze eines
                                                                                                                    Unternehmens gegenüber.
                                                                                                                    Sonja Trispel von der Hand-
                 informiert Unter-                                                                                  werkskammer in Münster
        nehmer, wie sie gewerbli-     Kapitalbedarf, Rentabilität oder                                              erklärt, wie sie erstellt wird.
        che Schutzrechte aufbauen     Steuern – auf der Gründerwoche wird                                           16.45 bis 18 Uhr
        können.
        16. November
                                      alles angesprochen, was für den Start                                         Informationen und Anmel-
        gfw im Kreis Warendorf        als Unternehmer wichtig ist.                                                  dung zu allen Veranstaltun-
        mbH in Beckum                                                                                               gen in Münster:
        30. November                                                                                                Telefon 0251 237-3300
        Wirtschaftszentrum Gronau,    Sie findet vom 13. bis 17.          chen, www.ihk-nw.de,                      E-Mail anmeldung@muens-
        Fabrikstr. 3                  November deutschlandweit            Dok.-Nr. 15695481                         ter-gruendet.de
        www.ihk-nw.de,
        Dok.-Nr. 15694987
                                      statt. Auch die IHK Nord                                                      www.muenster-gruendet.de
                                      Westfalen beteiligt sich an         왘 Sprechtag Finanzierung
                                      der Informationskampagne            Existenzgründer und junge
        WEITERE TERMINE                                                                                             IHK-ADRESSEN:
                                      für Gründer:                        Unternehmer erfahren, wel-
         Alle Veranstaltungen der                                         che Fördermittel und Finan-                48151 Münster,
         IHK Nord Westfalen:          왘 „Steuern für Anfänger“            zierungen sie in Anspruch                  Sentmaringer Weg 61
         www.ihk-nw.de/termine        Steuerberaterin Dagmar              nehmen können.                             45894 Gelsenkirchen-Buer,
         Veranstaltungen der IHKs     Marx vermittelt Grundwis-           15. November,                              Rathausplatz 7
         im Ruhrgebiet:               sen zum Thema Steuern.              IHK in Bocholt,                            46395 Bocholt,
         www.ruhr-ihks.de             14. November, 9.30 bis              www.ihk-nw.de,                             Willy-Brandt-Straße 3
                                      12.30 Uhr, IHK in Gelsenkir-        Dok.-Nr. 156103025

6 wirtschaftsspiegel 11 · 2017                                                                                           www.ihk-nordwestfalen.de
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Zenit                                                                                                                                                                                                                     werden
Innovationspreis | Unter-                                                                                                                                                                                                 Selbstständigkeit | Axel
nehmen aus Nordrhein-                                                                                                                                                                                                     Staufenberg, Unternehmens-
Westfalen, die in Zusam-                                                                                                                                                                                                  berater und Bankfachwirt,
menarbeit mit anderen                                                                                                                                                                                                     spricht in einem Seminar
Unternehmen, Hochschulen                                                                                                                                                                                                  über die wichtigsten Schritte
oder Forschungseinrichtun-                                                                                                                                                                                                auf dem Weg zur Unterneh-
gen erfolgreiche Produkte                                                                                                                                                                                                 mensgründung. Themen
oder Dienstleistungen entwi-                                                                                                                                                                                              sind unter anderen die Er-
ckelt haben, können sich                                                                                                                                                                                                  stellung eines Unterneh-
für den mit 5000 Euro do-                                                                                                                                                                                                 menskonzepts, Finanzie-
tierten Innovationspreis                                                                                                                                                                                                  rung, Kapitalbedarf und
vom Netzwerk Zenit e.V. in                                                                     Expertensprechtag Nachfolge |                  Für Inhaber, die                                                            Unternehmenssteuern. Ver-
Mülheim an der Ruhr be-                                                                        ihr Unternehmen übergeben, und Fachkräfte, die einen Betrieb                                                               anstalter ist das STARTER-
werben. Schirmherr ist                                                                         übernehmen wollen, findet am 16. November ein Sprechtag in                                                                 CENTER NRW Emscher-Lip-
NRW-Wirtschaftsminister                                                                        der IHK in Münster statt. Rechtsanwalt Professor Dr. Ulrich Sick                                                           pe der Stadt Bottrop.
Prof. Dr. Andreas Pinkwart.                                                                    und IHK-Referent Michael Meese beantworten rechtliche Fragen                                                               www.ihk-nw.de,
www.netzwerk.zenit.de                                                                          zur Nachfolgeregelung in Einzelgesprächen. Unternehmer und                                                                 Dok.-Nr. 15695353
                                                                                               Nachfolger können auch gemeinsam teilnehmen.
Bewerbungsschluss:                                                                             www.ihk-nw.de, Dok.-Nr. 156100762 Foto: photographee.eu/Fotolia                                                            14. November, 9 bis 16 Uhr,
30. November                                                                                                                                                                                                              Kirchhellener Str. 12, Bottrop

                                                     
                                                      
                                                                                                                                                                                                                                             
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                           Phillip Cord-Landwehr (l.) und Manuel
                           Wunder starteten in diesem Jahr ihre Aus-
                           bildung zum Destillateur bei Beckschulte.

8 wirtschaftsspiegel 11 · 2017                                         www.ihk-nordwestfalen.de
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 Azubis mit feiner Nase
  Unter den Auszubildenden in den rund 150 IHK-Berufen gibt es so manche
  Exoten. Wie die Destillateure. Sie mischen Zutaten, überwachen Produktions-
  anlagen und kontrollieren Aussehen, Geruch und Geschmack von Weinbrand,
  Gin oder Likör. Im IHK-Bezirk werden zurzeit sieben Destillateure ausgebildet,
  drei von ihnen hier in der Beckschulte e.K. Spirituosenmanufaktur in Münster.

                                                                              Foto: Morsey/IHK

www.ihk-nordwestfalen.de                                              wirtschaftsspiegel 11 · 2017 9
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Nord-Westfalen

       Ein Chef mit                                                                                                 Herausforderungen und
                                                                                                                    Chancen der Digitalisierung
       Herz und                                                                                                     im Business-to-Business-Ge-
                                                                                                                    schäft zu befassen.
       Weitblick                                                                                                       „Die Digitalisierung stellt
                                                                                                                    das traditionelle Geschäfts-
       Wirtschaftspreis | Die                                                                                       modell des Großhandels in-
       Stadt Münster hat Hermann                                                                                    frage. Darauf müssen die
       Brück mit dem Wirtschafts-                                                                                   Unternehmen reagieren, in-
       preis 2017 ausgezeichnet. Er                                                                                 dem sie digitale Potenziale
       sei ein „Unternehmer mit                                                                                     erkennen und heben“,
       Herz und Weitblick, ein Fir-                                                                                 mahnte NRW-Wirtschaftsmi-
       menchef mit außerordentli-                                                                                   nister Prof. Andreas Pink-
       chem Verstand und eine he-           1. Großhandelstag Ruhr: 280 Teilnehmer beschäftigten sich mit den       wart in seinem Grußwort.
       rausragende Unternehmerper-          Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung.          Foto: IHK      Jutta Kruft-Lohrengel,
       sönlichkeit in Münster“, wür-                                                                                Präsidentin der IHK Essen,
       digte Oberbürgermeister Mar-                                                                                 bekräftigte: „Der klassische
       kus Lewe die Leistung des
       geschäftsführenden Gesell-
       schafters der Firmengruppe
                                            Großhandel                                                              Großhändler, der sich nicht
                                                                                                                    oder nicht ausreichend mit
                                                                                                                    dem Thema Digitalisierung
       Brück und lobte auch dessen
       persönlichen Einsatz für die
       münsterische Stadtgesell-
                                            muss reagieren                                                          auseinandergesetzt hat, ge-
                                                                                                                    fährdet nicht weniger als
                                                                                                                    seine Existenz.“
       schaft. Die Verleihung fand                                                                                     Mit rund 15 000 Unter-
                                            „Digitale Disruption“ war das Thema                                     nehmen hat der Großhandel
                                                                                                                    eine enorme Bedeutung für
                                            des 1. Großhandelstags Ruhr.                                            die Wirtschaft im Ruhrge-
                                                                                                                    biet. Auf Bundesebene sind
                                            Die IHKs im Ruhrgebiet hat-        (AGAD) in die Kreuzeskirche          es über 150 000 Betriebe.
                                            ten dazu gemeinsam mit             in Essen eingeladen. Rund            Alle zusammen beschäftigen
                                            dem Arbeitgeberverband             280 Teilnehmer nutzten die           etwa 1,8 Millionen Arbeit-
                                            Großhandel, Außenhandel,           Gelegenheit, sich losgelöst          nehmer und sind damit
                                            Dienstleistungen e.V.              vom Tagesgeschäft mit den            drittgrößter Arbeitgeber. ____

                                            Für ein starkes Ruhrgebiet
                                            60 Jahre | Prof. Dr. Ulrich        sind Außenwirtschaftsrecht,
                                            Sick feierte am 30. Septem-        Vertragsrecht, Gesellschafts-
                                            ber seinen 60. Geburtstag.         recht, Immobilienrecht und
Unternehmerpersönlichkeit: Hermann          Der geschäftsführende Ge-          insbesondere Mediation.
Brück (Mitte) nimmt im Beisein von Ehe-     sellschafter der Professor Dr.     Sick ist Honorarprofessor an
frau Grit von Münsters Oberbürgermeis-      Sick Rechtsanwaltsgesell-          der Westfälischen Hoch-
ter Markus Lewe den Wirtschaftspreis        schaft mbH (Dorsten) und           schule und lehrt dort im
2017 der Stadt Münster entgegen.            IHK-Vizepräsident macht            Fachbereich Wirtschafts-
                          Foto: Rühle/WFM   sich seit vielen Jahren für        recht in den Bereichen Ver-
                                            die regionale Wirtschaft           tragsgestaltung, Verhand-
       vor 180 Gästen im Erbdros-           stark.                             lungstechnik, Mediation und
       tenhof statt. „Dass ein Hand-           Nach dem Studium der            Gesellschaftsrecht.
       werks-, Maler- und Lackierer-        Rechtswissenschaft und Pro-           Mit großem Elan setzt er          Prof. Dr. Ulrich Sick   Foto: IHK-Archiv
       meister in einer Wissen-             motion an der Universität          sich für ein starkes nördli-
       schaftsstadt und einer Indust-       Tübingen arbeitete er als          ches Ruhrgebiet ein, gibt als        profundem Wissen unter-
       riestadt zu einer solchen Ehre       Chefsyndikus und Ge-               Vorsitzender des Regional-           stützt er im DIHK-Rechts-
       kommt, macht mich stolz“,            schäftsführer bei namhaften        ausschusses Recklinghausen           ausschuss die Interessen der
       freute sich Preisträger Her-         Industrieunternehmen.              und Vorstand der Vestischen          Unternehmen gegenüber
       mann Brück. _________________        Schwerpunkte seiner Kanzlei        Gruppe neue Impulse. Mit             Politik und Verwaltung. _____

10 wirtschaftsspiegel 11 · 2017                                                                                           www.ihk-nordwestfalen.de
YRGDIRQHGHZHEVLWHJUXHQGHU

(UVWH 3URIL:HEVLWH"
6R ZLFKWLJ ZLH PHLQH
HUVWH *HVFK¦IWVLGHH
                                                             0RQDWOLFK
                                                              N¾QGEDU

0D¡JHVFKQHLGHUWH :HEVLWHV PLW 3URIL7RROV
I¾U *U¾QGHU EUDQFKHQVSH]LILVFKHQ )XQNWLRQHQ
:HE6HUYLFHV XQG 9RUODJHQ I¾U  %HUXIH
3HUV¸QOLFKH %HUDWXQJ LQNOXVLYH -HW]W  0RQDWH
NRVWHQORV WHVWHQ
7KH IXWXUH LV H[FLWLQJ
5HDG\"
9RGDIRQH *PE+ y )HUGLQDQG%UDXQ3ODW]  y  '¾VVHOGRUI
Nord-Westfalen

       285 600
       Euro für
       Hoheward
       Tourismus | Der Land-
       schaftspark Hoheward hat
       sich in den vergangenen
       Jahren zu einem touristi-
       schen Highlight mit überre-
       gionaler Bedeutung entwi-
       ckelt. 9568 Besucher zählte
       das 220 Hektar große Areal,
       welches sich sowohl auf
       Hertener als auch auf Reck-
       linghäuser Stadtgebiet be-        NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst referierte vor 150 Gästen über die Schwerpunkte der NRW-Verkehrs-
       findet. Bei der Finanzierung      politik in der aktuellen Legislaturperiode.                                                Foto: Esser
       des Besucherzentrums wer-
       den beide Städte bis Ende
       2020 weiter kooperieren.
           Die HTVG als Tochterge-
       sellschaft der Stadt Herten
                                         Verkehr „durch die
       steuert 59 500 Euro jährlich
       bei, die Stadt Recklinghau-
       sen beteiligt sich mit 35 700
                                         Brille der Wirtschaft“
       Euro im Jahr. Insgesamt
       kommen somit 285 600 Euro         Beim verkehrspolitischen Abend der 16 IHKs in NRW gab
       in den kommenden drei
       Jahren zusammen. ___________
                                         NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst den Unternehmen sein
                                         Wort: „Wir schauen uns die Infrastruktur- und Verkehrs-
       Händler im                        politik durch die Brille der Wirtschaft an.“

       Palais Vest                       Vor den knapp 150 Gästen              Dr. Hendrik Schulte. Die        Steinel. Die seien bei bis
                                         aus Wirtschaft, Politik und           Wirtschaft in den beiden        2020 prognostizierten
       Handelsausschuss | Über           Verwaltung stellte Wüst               Regionen wachse stark, da-      19 000 Fahrzeugen pro Tag
       das Ladenöffnungsgesetz           klar: „Wir wollen, dass alle          her nehme auch der Verkehr      dringend nötig. Er befürch-
       diskutierte der IHK-Handels-      Regionen im Land die Chan-            zu. Doch die Infrastruktur      tet: „Je länger ein solcher
       ausschuss am 9. Oktober im        cen der Digitalisierung nut-                                          Prozess dauert, desto kom-
       Einkaufszentrum Palais Vest       zen und an der globalisier-                                           plexer wird es.“ Es gehe
       in Recklinghausen. Unter
       Leitung des stellvertretenden
                                         ten Wirtschaft teilhaben
                                         können. Dafür muss die Inf-
                                                                               „Die Bremsen sind               nicht nur um die Unterneh-
                                                                                                               men, sondern auch um de-
       Vorsitzenden, Markus Flo-         rastruktur verbessert wer-            jetzt weg, der Stau             ren Mitarbeiter, die lange
       rian, informierten sich die       den.“                                 nicht.  “                       Fahrzeiten zur Arbeit haben,
       Unternehmerinnen und                 Wo es derzeit im Müns-                     MINISTER HENDRIK WÜST   so Steinel.
       Unternehmen zudem über            terland und Ostwestfalen                                                 NRW-Verkehrsminister
       die Umsetzung der Projekte,       hakt, schilderte Ingo Steinel,                                        Wüst skizziert die Situation
       die durch den Handelsaus-         Geschäftsführer der Steinel           wachse nicht mit. Seit Jahr-    nach wenigen Monaten im
       schuss initiiert wurden -         GmbH aus Herzebrock-Clar-             zehnten fehle der Ausbau        Amt wie folgt: „Die Brem-
       zum Beispiel Passantenfre-        holz und Sprecher der                 der Bundesstraße 64. Es ge-     sen sind jetzt weg, der Stau
       quenzzählungen und „Hei-          Unternehmerinitiative B 64            he um Lückenschlüsse auf        nicht.“ Die Landesregierung
       mat shoppen“. Centermana-         Plus für Ostwestfalen bei             der überregionalen Verbin-      wolle weitere Projekte in öf-
       ger Nils Lange führte die         einer Podiumsdiskussion mit           dung von Bielefeld nach         fentlicher und privater Part-
       Mitglieder durch das Palais       dem neuen Staatssekretär im           Münster. „Drei Umgehungs-       nerschaft effizienter und
       Vest. _________________________   NRW-Verkehrsministerium,              straßen fehlen noch“, sagte     schneller umsetzen. _________

12 wirtschaftsspiegel 11 · 2017                                                                                    www.ihk-nordwestfalen.de
Nord-Westfalen

40 Prozent
mehr Gäste
                                       Industrie für die
FMO | Der Flughafen
Münster/Osnabrück (FMO)
                                       Karriere entdecken
zieht für die zurückliegen-
den Sommerferien eine                  Der Industrieverbund Gelsenkirchen setzt mit Unterstützung
positive Bilanz: Im Ver-
gleich zum Vorjahr stiegen
                                       der BOGESTRA ein besonderes Zeichen für eine berufliche
die Zahlen für den Juli um             Karriere in der Industrie.
33 Prozent, für den Monat
August steigerte der FMO               Seit Ende September 2017        sich die Industrie als Arbeit-         zen sich 360 Unternehmen
die Fluggastzahlen sogar um            ist eine Straßenbahn mit        geber und Leistungsträger              für ein besseres Industrie-
40 Prozent.                            einem großflächigen Bran-       der Region präsentiert. In             Image ein.
   Insgesamt zählten die               ding in Gelsenkirchen und       der 2011 gegründeten und
Flughafenbetreiber vom Be-             Umgebung unterwegs. Die         von der IHK Nord Westfalen             www.industrie-nordwest-
ginn der Sommerferien in               fünf beteiligten Industrie-     koordinierten Initiative set-          falen.de
Niedersachsen am 22. Juni              unternehmen aus Gelsenkir-
bis zum Ende der Urlaubs-              chen (BP, Masterflex, NSG
zeit in Nordrhein-Westfalen            Group/Pilkington, Sabic und
am 29. August über 270 000             ZINQ/Voigt & Schweitzer)
Passagiere. Dies bedeutet              wollen damit verstärkt Aus-
einen Zuwachs von 70 000               bildungssuchende auf die
Fluggästen gegenüber den               Karrierechancen im ver-
Ferien des Jahres 2016.                arbeitenden Gewerbe auf-
   Beliebtestes Urlaubsziel            merksam machen. Mit den
für die Reisenden ab Müns-             mehr als 400 Ausbildungs-
ter/Osnabrück war mit                  plätzen, von A wie Anla-
75 000 Fluggästen die Fe-              gen- bis Z wie Zerspa-
rieninsel Mallorca (plus 35            nungsmechaniker, bietet die
Prozent). 45 000 Fluggästen            regionale Industrie gute
flogen ab FMO an die türki-            Perspektiven für den Berufs-
sche Riviera nach Antalya              einstieg
(plus 50 Prozent). Die drei                Die Aktion gehört zu den
griechischen Ferieninseln              Aktivitäten der nord-westfä-
Kreta, Rhodos und Kos er-              lischen Akzeptanzoffensive      Der Industrieverbund Gelsenkirchen freut sich über die Unterstützung
reichten 17 000 Fluggäste              „In|du|strie – Gemeinsam.       der BOGESTRA: Eine Straßenbahn ist mit einem Branding für eine
(plus 60 Prozent). ___________         Zukunft. Leben“, mit der        Karriere in der Industrie unterwegs.               Foto: Kleine-Büning/IHK

                                       Alternative Antriebe für Nutzfahrzeuge
                                       Mobilität | Die IHKs aus        gen Stickstoffdioxid-Grenz-               Ebenfalls auf dem Weg
                                       Bielefeld, Emden, Münster,      wertüberschreitungen in im-            zur Marktreife ist die was-
                                       Oldenburg und Osnabrück         mer mehr Städten Einfahr-              serstoffbetriebene Brenn-
                                       hatten in die IHK in Osna-      verbote für Dieselfahrzeuge.           stoffzelle. Dank der hohen
                                       brück eingeladen, um über          Das Zukunftskonzept der             Energiedichte ermögliche sie
                                       alternative Antriebe für        Firma Siemens für die Elek-            praxistaugliche Reichweiten,
                                       Nutzfahrzeuge zu informie-      tromobilität von Nutzfahr-             so Axel Blume von der Mo-
                                       ren. Rolf Meyer, stellvertre-   zeugen sieht unter anderem             bilitäts- und Kraftstoffstra-
                                       tender Vorsitzender des         vor, als erste Ausbaustufe             tegie NOW GmbH. Bis zum
                                       DIHK-Verkehrsausschusses,       die rechte Fahrspur auf rund           Jahr 2023 soll eine flächen-
Demnächst auch elektrisch oder         erläuterte den 80 Teilneh-      4000 Kilometer des deut-               deckende Versorgung mit
mit einer Brennstoffzelle unter-       mern den Handlungsbedarf.       schen Autobahnnetzes mit               zirka 400 Wasserstoff-Tank-
wegs?            Foto: Thaut/Fotolia   Unter anderem drohen we-        Oberleitungen zu versehen.             stellen gesichert sein. _______

www.ihk-nordwestfalen.de                                                                                             wirtschaftsspiegel 11 · 2017 13
Titel | Technologietransfer

         Aus dem Labor
         in den Betrieb
         Der schnelle Transfer von aktuellem Wissen und neuen
         Technologien aus den Hochschulen in Wirtschaft und Gesellschaft
         ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Drei Unternehmen zeigen, wie
         und warum sie mit den Hochschulen in der Region zusammen-
         arbeiten.
                                                                                            Foto: IHK/Morsey

14 wirtschaftsspiegel 11 · 2017                                        www.ihk-nordwestfalen.de
Titel | Technologietransfer

                                                                                                                                Foto: FH Münster
          W      eit in die Zukunft denken, wenn das Tages-
                 geschäft ruft? Für manches kleinere oder
          mittlere Unternehmen ist Technologietransfer
                                                                  „Fast alle der jährlich
                                                                  über 2000 Abschluss-
          manchmal eine große Herausforderung. „Die Perso-        arbeiten bei uns finden
          nalkapazitäten sind oft begrenzt, die Investition in    in Kooperation mit
          die für Forschung und Entwicklung notwendige
          Infrastruktur nicht immer darstellbar“, sagt Carsten    einem Partner statt.“
          Schröder. Natürlich weiß der Vizepräsident der FH
                                                                              CARSTEN SCHRÖDER
          Münster, welche Erfolge KMU aus Nord Westfalen
          auf den Weltmärkten mit ihrer Innovationskraft er-
          zielt haben. Doch werde das Geschäft selbst für die
          Etablierten immer anspruchsvoller: „Weil sich die
          Lebenszyklen von Produkten, Dienstleistungen und        gesamten Drittmitteleinkom-
          Prozessen stetig verkürzen, sind Unternehmen im-        men der WWU Münster, weiß
          mer stärker auf Innovationen angewiesen“, erklärt       Wilhelm Bauhus, tragen Carsten Schröder
          Schröder, der auch Geschäftsführer der Transferein-     Unternehmen 15 Prozent aus Geschäftsführer FH-Transfer-
          richtung der Fachhochschule, TAFH Münster GmbH          eigener Tasche bei. Die FH stelle TAFH Münster GmbH
          ist. Ein möglicher Lösungsweg führt an jene Quel-       Münster erschließt diese Tel. 0251 83-64602
          len, in denen ohnehin die Ideen sprudeln: „Es ist ein   Potenziale seit vielen Jahren www.fh-muenster.de/transfer
          Geschenk für die Region, dass eine Universität und      systematisch: Neben der
          zwei Fachhochschulen hier ansässig sind, denn so        TAFH verfügt sie mit dem
          werden unterschiedliche Fragestellungen und Be-         Sience-to-Business Marke-
          darfe des gesamten Innovationszyklus abgedeckt“,        ting Research Centre auch über eine eigene Einrich-
          erläutert der Wissenschaftsmanager.                     tung, die sich seit vielen Jahren intensiv analytisch-
                                                                  wissenschaftlich mit Transferprozessen beschäftigt.
          Im Dialog mit der Praxis
                                                                  Fragestellung formulieren
          Er ist nicht der Einzige in der hiesigen Hochschul-
          szene, der potenzielle Projektpartner aus Münster-      Doch sichert Geld allein noch nicht das Gelingen
          land und Emscher-Lippe-Raum zusammenführt. Dr.          einer Zusammenarbeit. „Es muss zudem jemand im
          Elisabeth Birckenstaedt, Leiterin Technologietrans-     Unternehmen sein, der ungefähr weiß, wie eine
          fer an der Westfälische Hochschule Gelsenkirchen        Hochschule tickt“, erklärt Birckenstaedt. Bauhus be-
          und Dr. Wilhelm Bauhus, Leiter der Arbeitsstelle        schreibt, wie es hinter diesen Mauern zugeht: „Of-
          Forschungstransfer (AFO) der WWU Münster, sind          fen, selbst organisiert, international, neugierig,
          derselben Aufgabe verpflichtet. Sie alle wissen, dass   nicht hierarchisch, manchmal etwas chaotisch.“
          im Zuge des Transfers nicht nur die Unternehmen         Hochschulen seien eben bildlich gesprochen keine
          gewinnen. „Wenn die Wirtschaft prosperiert, wach-       Hochregallager, die bei Bedarf sofort die passenden
          sen mit den Steuereinnahmen auch die Freiräume          Innovationen ausliefern, erklärt Carsten Schröder
          für die Wissenschaft“, erklärt Bauhus und fügt hin-     und fügt hinzu: „Wir sind insbesondere dann stark,
          zu: „Im Augenblick haben wir diese Situation, möge      wenn es um strategische Produkt- und Dienstleis-
          es lange so bleiben.“ Schröder führt einen weiteren     tungsentwicklung geht.“
          Aspekt an: „Unsere Forschung kann nur anwen-                Ein Unternehmen, das nicht im Alleingang, son-
          dungsorientiert sein, wenn wir im Dialog mit der        dern in Gesellschaft von Dozenten und Absolventen
          Praxis stehen“, erklärt er. Birckenstaedt beschreibt    den Markt mit einer Innnovation aufrollen will, soll-
          Benefit Nummer drei: „Kooperationsprojekte brin-        te der Wissenschaft also ein Stück entgegenkommen.
          gen den Hochschulen einen zusätzlichen Geldfluss,       Wie weit genau? Als Wanderer zwischen den Welten
          deshalb führt Technologietransfer umgekehrt auch        haben die drei Transferexperten einige Tipps im Ge-
          zu mehr Forschung und Entwicklung“, sagt sie. Zum       päck. „Konkrete Fragestellung formulieren“, so lau-

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Titel | Technologietransfer

       Im engen Kontakt mit Unternehmen lernen die Studenten an den                         Nicht nur Theorie steht auf dem Lehrplan von vielen Fakultäten an
       Fachhochschulen Münster und Gelsenkirchen.                         Foto: FH/Rieger   der Universität Münster.                                   Foto: WWU

                                 tet der erste, den Birckenstaedt gibt. Nicht in jedem      arbeit den KMU dann einen Einstieg in den dauer-
                                 Problem aber steckt die Substanz für ein gemeinsa-         haften Dialog. Die FH Münster pflegt mit einigen
                                 mes Projekt. Nicht alle Themen werden von den              Unternehmen gerne strategische Partnerschaften
                                 Hochschulen aufgegriffen.                                  auf Basis langfristiger Vereinbarungen. „Je besser
                                     „Neuland macht uns neugierig“, nennt Bauhus ein        man sich kennt, umso intensiver kann man sich auf
                                 notwendiges Kooperationskriterium. Deshalb ist, ge-        die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit ein-
                                 gebenenfalls mit Unterstützung externer Experten           stellen“, erklärt Schröder und betont: „So entsteht
                                 oder der Hochschule selbst, zu prüfen, ob absehbar         das wichtigste Element im
                                 im Zuge der Kooperation der Stand der Technik über-        Wissens- und Technolog-
                                 holt wird. „Manchmal schätzt ein Unternehmen
                                 falsch ein, was eine Hochschule leisten kann“, be-
                                                                                            transfer – Vertrauen.“
                                                                                               Ohnehin ist das Verhältnis
                                                                                                                               „
                                                                                                                               Die Begleitung von
                                 richtet Birckenstaedt. Hochschul-Know-how in Pro-          zwischen den Hochschulen Praxis- und Ab-
                                 jekte mit Unternehmensnutzen, aber ohne wissen-            und den Unternehmen im Lau- schlussarbeiten sind
                                 schaftlichen Mehrwert zu stecken, gehöre eher weni-        fe der Jahrzehnte immer un- für Unternehmen und
                                 ger zum Portfolio. In solchen „Stand-der-Technik-          verkrampfter geworden, be-
                                 Fällen“ empfiehlt die Transferberaterin beispielswei-      merkt Wilhelm Bauhus. Und Studierende ein wun-
                                 se, das Vorhaben besser gemeinsam mit einem Inge-          zurzeit wecke die Digitalisie- derbarer Weg des
                                                        nieurbüro zu realisieren.           rung auf beiden Seiten neue Technologietrans-
                                                                                            Bedarfe und löse eine weitere
                                                                                                                                     “
       Foto: Westf. Hochschule

                                                                                            Phase der Annäherung aus. fers.
                                                       Rechtliches regeln
                                                                                            Manchmal ergreift eine Hoch-       DR. ELISABETH BIRCKENSTAEDT
                                                       „Öffentlich-rechtliche Aufla-        schule sogar selbst die Initiati-
                                                       gen und hochschulinterne             ve, um ein Thema in die Wirt-
                                                       Prozesse müssen in der Zu-           schaftswelt zu transportieren: „Workshops anzubie-
                                                       sammenarbeit auch berück-            ten, um kleineren und mittleren Unternehmen den
                                                       sichtigt werden, bestätigt           Wissenschaftsbereich Bionik näherzubringen, war
                                                       Carsten Schröder. Sein Rezept        eine gemeinsame Idee der Wirtschaftsförderung des
                                                       gegen enttäuschte Erwartun-          Kreises Borken und der Westfälischen Hochschule“,
                                                       gen auf der Unternehmenssei-         nennt Birckenstaedt ein Beispiel.
                                                       te: Zum frühestmöglichen
                                                       Zeitpunkt im Vorfeld ein klä-
                                                                                            Künftige Kräfte kennenlernen
       Dr. Elisabeth                                   rendes Gespräch führen und
       Birckenstaedt                                   verbindliche Vereinbarungen          Seit Langem hat auch die WWU Münster ihre Tore
       Leiterin Technologietransfer                    treffen – etwa über Schutz-          für die Wirtschaft weit geöffnet. Das Konzept der
       Westfälische Hochschule                         rechte und Publikationen, die        Transferschule etwa bewährt sich seit 15 Jahren:
       Gelsenkirchen,                                  ja im Sinne beider Partner ge-       Unternehmenslenker und Führungskräfte geben als
       Tel. 0209/9596-463                              regelt werden müssen und             Lehrbeauftragte der Universität einen Einblick in
       www.w-hs.de                                     können. Im Idealfall bietet die      die Welt, die hinter dem Examen liegt: die betriebli-
                                                       projektbezogene Zusammen-            che Realität. „Wir gehen davon aus, dass man ein

16 wirtschaftsspiegel 11 · 2017                                                                                                     www.ihk-nordwestfalen.de
Titel | Technologietransfer

                                                                  „Das Verhältnis zwi-

                                                                                                                               Foto: WWU
          gewisses Transferrüstzeug schon im Studium erler-
          nen kann“, erläutert Bauhus. Zudem macht es die
          WWU mit der Plattform CRIS der Wirtschaft bald          schen Hochschulen
          leichter, online herauszufinden, wo im Haus gerade      und Unternehmen ist
          zu welchem Thema geforscht wird.                        unverkrampfter ge-
                                                                  worden. Und die Digi-
          Wo wird worüber geforscht?
                                                                  talisierung löst auf
          Ähnliches gibt es an der Westfälischen Hochschule       beiden Seiten zurzeit
          mit der Forschungsdatenbank. Gut möglich, dass die
          Unternehmen im Laufe der Recherche nicht nur The-       eine weitere Phase
          men, sondern auch potenzielle Nachwuchskräfte           der Annäherung aus.        “
          auf dem Schirm haben – was natürlich auch bei der                 DR. WILHELM BAUHUS    Dr. Wilhelm Bauhus
          Zusammenarbeit mit den beiden Fachhochschulen                                           Leiter Arbeitsstelle
          gelingen kann. Als einen „wunderbaren Weg des                                           Forschungstransfer
          Technologietransfers“, empfiehlt Elisabeth Bir-         de Programm zu identifizie-     WWU Münster,
          ckenstaedt den Unternehmen, Zeit und Raum für die       ren und unterstützen die An-    Tel. 0251 83-32221
          Begleitung von Praxis- und Abschlussarbeiten zu         tragstellung“, sagt Birckens-   www.uni-muenster.de/afo
          schaffen – auch deshalb, weil die Studierenden jene     taedt.
          Freiheit mitbringen, in der unkonventionelle
          Lösungsansätze und Resultate besonders gut gedei-
                                                                  Hilfe bei der Förderung
          hen.
              Genau so sieht es Carsten Schröder: „Bei uns fin-   Der stark gewachsene Fördermitteldschungel hat al-
          det nahezu jede der jährlich mehr als 2000 Ab-          lerdings auch eine Schattenseite: „Die bürokrati-
          schlussarbeiten in Kooperation mit einem Partner        schen Prozesse sind für die Unternehmen die Barrie-
          statt“, berichtet er.                                   re schlechthin“, schildert Bauhus seine Erfahrung.
              Die Rahmenbedingungen für den Transfer stetig       Er rät, zwei Jahre für Vorbereitung und Antragspro-
          verbessern wollen die drei Hochschulen auch mit         zess einzuplanen, Weiterbildungen wahrzunehmen
          ihrer Netzwerkarbeit. Die FH Münster zum Beispiel       und externe Experten zu konsultieren. Eine ganz be-
          ist Partner in Netzwerken beispielsweise zu den The-    stimmte Frage zum Thema Wissens- und Technolo-
          men 3-D-Druck, Robotik, Medizintechnik und Er-          gietransfer will Carsten Schröder allerdings nicht
          nährung. Damit KMU kräftig mitmischen und gege-         mehr gelten lassen: Wo bitte kann ich mich melden?
          benenfalls in Wertschöpfungsketten einsteigen           „Alle Hochschulen der Region haben längst klar de-
          können, bieten die Hochschulen Beratung zu den          finierte Kontaktstrukturen für die Wirtschaft aufge-
          Förderangeboten des Landes NRW, des Bundes und          baut“, erklärt der Vizepräsident der FH Münster.
          der EU an. „Sofern der Forschungs- und Entwick-         „Einfach anrufen!“
          lungsbezug ausreichend ist, helfen wir, das passen-                                        DOMINIK DOPHEIDE

           HOCHSCHULE UND UNTERNEHMEN

           Netzwerke für Innovationen
           Die IHK Nord Westfalen unter-       einen Erfahrungsaustausch von        Ein weiteres Beispiel für die Zu-
           stützt das Innovationsnetzwerk      Unternehmen möglich zu machen,       sammenarbeit im Sinne des For-
           „INNOnetz“, in dem sich Unter-      die verschiedene Lösungsansätze      schungstransfers ist das Hoch-
           nehmen aus dem Münsterland          und Erfahrungen mitbringen. Das      schulnetzwerk NRW, Hier haben
           und der Emscher-Lippe-Region        INNOnetz organisiert mehrmals        sich seit zwölf Jahren 21 Hoch-
           mit dem Ziel zusammengeschlos-      im Jahr Netzwerktreffen mit inte-    schulen zusammengeschlossen,
           sen haben, die Innovations-         ressanten Vorträgen und der Mög-     um ihren Transfer, die Lehre und
           potenziale in der Region ansässi-   lichkeit, Kontakte zu knüpfen.       anwendungsorientierte For-
           ger Unternehmen zu fördern.         www. ihk-nw.de,                      schung in Veranstaltungen, Publi-
           Das Netzwerk setzt sich bewusst     Dok.-Nr. 3691976                     kationen oder Ausstellungen zu
           aus Unternehmen unterschied-        Kontakt: Dr. Eckhard Göske,          stärken.
           lichster Branchen zusammen, um      goeske@ihk-nw.de                     www.hn-nrw.de

www.ihk-nordwestfalen.de                                                                                  wirtschaftsspiegel 11 · 2017 17
Titel | Technologietransfer

Mit Wissenstransfer
warm geworden
Den Stein der Weisen gibt es nicht? Vielleicht aber etwas Ähnliches: Um Sonnen-
strahlung in Heizwärme zu wandeln, haben das Klinkerwerk Hagemeister und
die FH Münster gemeinsam einen Energie-Klinker entwickelt.

                                                                                                        W     ie greift ihr das Thema Nachhaltig-
                                                                                                              keit in eurer Entwicklungsarbeit
                                                                                                        auf? Mit dieser Frage wendet sich vor ei-
                                                                                                        nigen Jahren ein Architekt an Christian
                                                                                                        Hagemeister. „Das hat mich nicht mehr
                                                                                                        losgelassen“, erinnert sich der Geschäfts-
                                                                                                        führer der Hagemeister GmbH & Co. KG.
                                                                                                        Bald schon werden deshalb im Klinker-
                                                                                                        werk in Nottuln Ideen der Mitarbeiter ge-
                                                                                                        sammelt. Eine hat das Zeug zur Innova-
                                                                                                        tion. „Es ging um alternative Wärme-
                                                                                                        erzeugung“, erklärt Hagemeister. Weil
                                                                                                        das Projekt aber absehbar über die Rah-
                                                                                                        menbedingungen der eigenen Entwick-
                                                                                                        lungsabteilung hinaus greift, wendet er
                                                                                                        sich an den Fachbereich Bauingenieur-
                                                                                                        wesen der Fachhochschule Münster.
                                                                                                        „Professor Dietmar Mähner war von der
                                                                                                        Idee sofort begeistert“, erinnert sich Ha-
                                                                                                        gemeister. Mähner macht ernst: Er
                                                                                                        schlägt vor, im Rahmen eines geförderten
                                                                                                        Forschungsprojektes die Entwicklung
                                                                                                        gemeinsam auf den Weg zu bringen. Die
                                                                                                        Begeisterung für Förderprogramme in-
                                                                                                        klusive zeitraubenden Antragsverfahren
                                                                                                        hält sich bei Christian Hagemeister im
                                                                                                        ersten Moment in Grenzen.

                                                                                                        Hilfe im Förderdschungel
                                                                                                        Weil aber ohne Gelder aus dem „Zentra-
                                                                                                        len Innovationsprogramm Mittelstand“
                                                                                                        (ZIM) das Projekt nicht zu stemmen ist,
                                                                                                        arbeitet er sich durch die Formulare. „Wir
                                                                                                        haben die Ziele definiert, die wir im För-
                                                                                                        derzeitraum von zwei Jahren erreichen
                                                                                                        wollen, Aufgabenpakete formuliert und
                                                                                                        verteilt und begründet und den Arbeits-
                                                                                                        aufwand sowie feste Ansprechpartner
Christian Hagemeister, Geschäftsführer des Hagemeister-Klinkerwerks in Nottuln, hat gute Erfahrungen    festgelegt“, schildert der Geschäftsführer
mit Forschungskooperationen mit der FH Münster gemacht.                           Foto: Grundmann/IHK   nur einige von vielen Anforderungen.

18 wirtschaftsspiegel 11 · 2017                                                                                         www.ihk-nordwestfalen.de
Titel | Technologietransfer

Sie einzuhalten muss im Laufe des Pro-       Transferstelle der Fachhochschule Münster TAFH
jektes in Zwischenberichten nachgewie-       Die TAFH Münster GmbH hat seit 2004 die allgemeine Transferberatung und -stimulierung
sen werden. Hagemeister kann die Büro-       an der FH Münster übernommen. Sie berät Studierende über mögliche Unternehmensgrün-
kratie-Barriere im Eiltempo überwinden,      dungen – in enger Kooperation unter anderem mit den Kammern – und beteiligt sich an
weil er einen erfahrenen Projektpartner      speziellen Ausgründungen. Im FuE-Management bietet die TAFH Dienstleistungen für die
an der Seite hat: „Ohne die FH hätten wir    Organisation und Begleitung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten auch in mittel-
das in der kurzen Zeit nicht geschafft“,     ständischen Unternehmen aller Branchen sowie für Institutionen. Die TAFH übernimmt die
sagt der Unternehmer.                        Projektgestaltung sowie die Vertragsverhandlungen und auch das Projektmanagement.
                                             Die Förderung des Wissens- und Technologietransfers und den Aufbau von Innovations-
                                             partnerschaften zwischen Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen ist ein weiterer
Kunden durch Publikationen
                                             Schwerpunkt. 2017 setzte sich die FH Münster als eine von vier Hochschulen in NRW mit
Die Aufgaben sind schnell verteilt. Hage-    dem Transferkonzept „münster.land.leben“ beim Bund-Länder-Förderprogramm „Innovative
meister stellt der FH Material zur Verfü-    Hochschule“ durch.
gung und entsendet drei Spezialisten         Hauptsitz ist Münster, eine Zweigniederlassung liegt in Steinfurt.
dorthin – darunter der Laborleiter, der      Tel. 0251 83-64602; Tel. 02551 9-62650; agentur@ta.fh-muenster.de
über große Rohstofferfahrung verfügt.        www.fh-muenster.de/transfer
Die FH stellt die Technik, die am Ver-
suchsstand zum Einsatz kommt: „Zum
Beispiel Messfühler und Software, deren      führt“, erklärt er weiter. Der Clou der spe-   beim Innovationspreis Münsterland
Anschaffung für uns zu teuer wäre“, er-      ziellen Klinkerwand ist also, dass die ge-     2017 in der Kategorie „Kooperation zwi-
klärt Hagemeister. Eine Frage ist noch zu    wonnene regenerative Energie zum Hei-          schen Wirtschaft und Wissenschaft“ ab-
klären: Wer darf die Entwicklung wie         zen oder zur Wassererwärmung genutzt           geschnitten hat.
verwerten? Die Antwort formulieren bei-      werden kann.
de Partner in einer Kooperationsverein-          „Wir haben im Laufe des Forschungs-
                                                                                            Stipendien und Vorträge
barung. „Das Unternehmen hat die Ent-        projektes herausgefunden, dass wir rela-
wicklung zum Patent angemeldet, als Er-      tiv viel Energie gewinnen können, und    Nicht nur aufgrund der gemeinsamen Be-
finder werden sowohl unsere als auch         zwar kostengünstiger als mit vergleich-  werbung hält Christian Hagemeister Kon-
Mitarbeiter der FH genannt“, berichtet       baren Solarzellen“, berichtet Hagemeis-  takt zu den Wissenschaftlern des Fachbe-
Hagemeister. Dass die Publikationsrech-      ter. So wundert es nicht, dass der Unter-reichs Bauingenieurwesen der FH Münster.
te auch an die FH gehen, stellt sich         nehmer bereits „reichlich Anfragen“ ver- „Wir überlegen schon, welches Projekt wir
schnell als Pluspunkt heraus: „Wir haben     buchen kann für ein Produkt, das noch    als Nächstes angehen könnten“, sagt der
aufgrund der Veröffentlichungen über         gar nicht auf dem Markt ist. Spätestens  Unternehmer. Im Fachbereich Architektur
mehrere Kanäle Feedback von potenziel-       Anfang 2018, wenn letzte technische De-  engagiert sich das Unternehmen ohnehin,
len Kunden bekommen, das ganze Thema         tails der Integration im Bauwerk geklärt indem es in Münster ein Stipendium und
zieht immer größere Kreise“, freut sich      sind, soll geliefert werden. Bis dahin   in Trier eine Stiftungsprofessur unterstützt
Hagemeister.                                 steht auch fest, wie der Energieklinker  und zudem Studierenden in Vorträgen und
                                                                                                  Workshops das Baumaterial
                                                                                                  Klinker näherbringt.
                                                                                                  Foto: Emmerich/TAFH

Hohe Nachfrage
                                                                                                      Wie auch immer das nächs-
Buchstäblich rund läuft es zu-                                                                    te größere Innovationsprojekt
vor auch am Versuchsstand in                                                                      aussehen wird: Auf zwei Er-
Münster. „In den speziell ge-                                                                     folgsfaktoren will Christian
fertigten Klinkern wurde bei                                                                      Hagemeister nicht verzichten.
der Verarbeitung ein dünnes                                                                       „Ohne das Förderprogramm
Mehrschichtverbundrohr ver-                                                                       ZIM könnten wir eine solche
legt, in dem eine gegen Frost                                                                     Entwicklung wie den Energie-
unempfindliche Flüssigkeit                                                                        klinker nicht bewältigen, weil
zirkuliert“, schildert Christian                                                                  wir die Kapazitäten brauchen,
Hagemeister das Funktions-                                                                        damit das Projekt neben dem
                                   WIRTSCHAFT TRIFFT TALENTE
prinzip dieses Bausteines der                                                                     Tagesgeschäft         herlaufen
Nachhaltigkeit. „Trifft die        Auf den Firmentagen der FH Münster in Steinfurt können         kann“, sagt der Geschäftsfüh-
Sonneneinstrahlung auf die         sich Unternehmen den Studenten der Ingenieurwissenschaf-       rer und betont: „Auf jeden Fall
Fassade, werden Klinker und        ten präsentieren, Praktikums- und Jobangebote machen           wollen wir Professor Mähner
Flüssigkeit erwärmt, die Wär-      oder den Grundstein für Praxisprojekte legen.                  wieder ins Boot holen, die
me durch das Fluid abgeleitet      www.fh-muenster.de/firmentag                                   Zusammenarbeit war hervor-
und einer Wärmepumpe zuge-                                                                        ragend.“       DOMINIK DOPHEIDE

www.ihk-nordwestfalen.de                                                                                                  wirtschaftsspiegel 11 · 2017 19
Titel | Technologietransfer

                                                                                                          „Wir sind ein altes Unter-
                                                                                                          nehmen, aber wir müssen
                                                                                                          ständig an neuen Produkten
                                                                                                          arbeiten.   “
                                                                                                              OTTO SPALECK, GRÜNDER OTTO-SPALECK-
                                                                                                             STIFTUNG FÜR INNOVATIVE TECHNOLOGIEN

                                                                                                          che tätig ist, künftig bestimmten Abfall
                                                                                                          nach noch feineren, ausdifferenzierten
                                                                                                          Materialgrößen trennen. Die Anforde-
                                                                                                          rungen sind so hoch gesteckt, dass sie den
                                                                                                          Stand der Technik überfordern. Ein klarer
                                                                                                          Fall für zwei, denn Spaleck hat einen
                                                                                                          strategischen Partner an der Seite, der auf
                                                                                                          solche Herausforderungen geradezu war-
                                                                                                          tet: die Westfälische Hochschule (WHS),
                                                                                                          die in Bocholt einen Standort unterhält.
                                                                                                          „Wir haben direkt Kontakt aufgenom-
                                                                                                          men“, erinnert sich Ahler. Erklärend fügt
                                                                                                          er an: „Zum Campus in Bocholt haben wir
                                                                                                          einen persönlichen Draht.“
                                                                                                              Angefangen hatte alles mit der Initia-
                                                                                                          tive des 2015 verstorbenen Inhabers des
                                                                                                          Familienunternehmens, Otto Spaleck. Er
                                                                                                          hatte sich erst für die Ansiedlung der FH
                                                                                                          in Bocholt stark gemacht und später eine
                                                                                                          Stiftung für innovative Technologien ge-
Pläne für die Antriebstechnik: Spaleck-Geschäftsführer Andreas Ahler (r.) und Marketingleiter Rainer      gründet, um Hochschule und Wirtschaft
Elfring (l), besprechen sich mit Markus Döbbelt, dem angehenden Wirtschaftsingenieur der West-            zusammenzubringen und zu fördern.
fälischen Hochschule Gelsenkirchen in Bocholt.                                      Foto: Grundmann/IHK   „Wir sind ein altes Unternehmen, aber
                                                                                                          wir müssen ständig an neuen Produkten
                                                                                                          arbeiten.“ Diesen Satz hat Otto Spaleck

Gemeinsam zur
                                                                                                          seinen Nachfolgern auf den Weg gege-
                                                                                                          ben. Nicht jedes Mal ist der Auftrag leicht
                                                                                                          zu erfüllen: „Die Entwicklungen müssen
                                                                                                          immer schneller zur Marktreife gebracht

perfekten Welle
                                                                                                          werden, sie erfordern aber oft eine tiefe
                                                                                                          Recherche, deshalb benötigen wir die
                                                                                                          Unterstützung Dritter“, berichtet Ahler.

                                                                                                          Maschine mit Markterfolg
Schnell und trotzdem intensiv entwickelt müssen die
                                                                                                          Diese Hilfe leistet die Westfälische Hoch-
Innovationen der Spaleck Gruppe auf den Markt kommen.                                                     schule schnell vor Ort, denn in unmittel-
Das gelingt dem Unternehmen in einem eingespielten                                                        barer Nachbarschaft von Spaleck liegt
                                                                                                          das Mechatronik-Institut. So können die
Technologietransfer mit der Westfälischen Hochschule.                                                     wissenschaftlichen Mitarbeiter und Stu-
                                                                                                          dierenden die Strecke zwischen Theorie

       „   S  paleck, wir haben ein Problem“: Oft
              ist es der Anruf eines Kunden, der bei
           den Bocholter Spezialisten für Siebtech-
                                                        wir in den meisten Fällen für ganz kon-
                                                        krete Branchenprobleme“ sagt Andreas
                                                        Ahler, Geschäftsführer der Spaleck
                                                                                                          und Praxis, zwischen Hörsaal und dem
                                                                                                          TestCenter für Recyclingtechnologien der
                                                                                                          Spaleck-Gruppe zu Fuß zurücklegen.
           nologie die nächste Innovationsrunde         GmbH & Co. KG. Zum Beispiel will ein              2014 hat der Mittelständler hier kräftig
           einläutet. „Unsere Lösungen entwickeln       Unternehmen, das in der Recyclingbran-            investiert, um im Zuge von Kundenpro-

20 wirtschaftsspiegel 11 · 2017                                                                                           www.ihk-nordwestfalen.de
Titel | Technologietransfer

jekten zu prüfen, wie belastbar eine          für die Projektpartner, die Rahmenbedin-           Technologietransfer Westfälische
potenzielle Branchenlösung unter realen       gungen der Zusammenarbeit festzuzur-               Hochschule Gelsenkirchen (WH)
Bedingungen wirklich ist. Und weil            ren. Es ist schließlich nicht das erste Mal,
                                                                                                 Die Transferstelle startete kurz nach der Hoch-
Spaleck schon aus Prinzip die Wissen-         dass die Westfälische Hochschule und
                                                                                                 schulgründung 1992. Thematische Schwerpunk-
schaft fördert, steht Studierenden und        Spaleck gemeinsam etwas weiterentwi-
                                                                                                 te sind die Vermittlung von Technologietrans-
Wissenschaftlern die Tür zu den Maschi-       ckeln – und dazu gemeinsam einen För-
                                                                                                 ferkontakten, Forschungsförderung, For-
nen- und Messräumen des TestCenters für       derantrag stellen.
                                                                                                 schungsmarketing sowie Patentwesen. Im Erst-
Förder- und Separiertechnik immer offen.          „Wir haben das Projekt zum Teil mit
                                                                                                 gespräch mit den Unternehmen wird geklärt,
                                              Fördermitteln aus dem ZIM-Programm
                                                                                                 um was es geht und ob die passende Kompe-
                                              finanziert“, erklärt Ahler. Das „Zentrale
Von der Idee zur Innovation                                                                      tenz in der Hochschule zu finden ist. Typische
                                              Innovationsprogramm Mittelstand“ des
                                                                                                 Förderprogramme sind das Zentrale Innova-
 Ein halbes Jahr lang tüftelt hier das Team   Bundes fördert unter anderem Personal-
                                                                                                 tionsprogramm Mittelstand – ZIM – des Bun-
vom Mechatronik-Institut um Prof. Dr.         kosten sowie Kosten für einen For-
                                                                                                 desministeriums für Wirtschaft und Energie,
Antonio Nisch mit Unterstützung von           schungsauftrag – sofern die Förderbe-
                                                                                                 die Fachhochschulprogramme des Bundesminis-
Spaleck-Mitarbeitern an der Technik für       dingungen erfüllt sind. Bei der Spaleck-
                                                                                                 teriums für Bildung und Forschung, die Innova-
eine neue Stufe der Siebqualität. „Erste      Gruppe ist das im Hinblick auf ZIM bald
                                                                                                 tionsgutscheine des Landes NRW sowie die
Ansätze, Berechnungen, Simulationen,          vorbei, weil die Kriterien zur Einstufung
                                                                                                 EFRE.NRW–Wettbewerbe.
Versuchsreihen und Bewertungen, dann          als mittelständisches Unternehmen nicht
                                                                                                 www.w-hs.de
wieder ein neuer Lösungsansatz und ir-        mehr erfüllt werden. „Es wird aber wei-
gendwann ein Prototyp“, umschreibt            terhin Transfer-Projekte mit der Westfä-           Das ZIM verhilft seit 2008 mit einem Jahres-
Andreas Ahler das Forschungsprojekt. Es       lischen Hochschule geben“, sagt Ahler.             budget von rund 540 Millionen Euro branchen-
ist die oft mühsame, aber immer spannen-                                                         übergreifend jährlich einigen Tausend Entwick-
de Entwicklung einer Idee in Richtung In-                                                        lungsideen aus dem Mittelstand zum Durch-
                                              Viele Transferprojekte
novation. Reine Routine dagegen war es                                                           bruch.                       www.zim-bmwi.de
                                              Gut möglich, dass die jüngste Koopera-
                                              tion das Wachstum noch beflügeln wird:
BIONIK-WORKSHOP                               „Die Wissenschaftler und Absolventen               neue Lösung bereits einige Male erfolg-
                                              der WHS haben gemeinsam mit unseren                reich anbieten“, berichtet Elfring.
 Von der Natur lernen, um Technik zu          Mitarbeitern aus der Konstruktions- und                Denn natürlich, erklärt Andreas Ah-
 verbessern – wie sie die Bionik für          Entwicklungsabteilung eine komplett                ler, stehe die Entwicklung nicht nur
 Produktentwicklungen und -verbesse-          neue Antriebstechnik entwickelt, die               einem einzigen Kunden, sondern der ge-
 rungen nutzen können, das lernen             eine bessere Siebqualität und eine einfa-          samten Branche zur Verfügung. Schon
 kleine und mittelständische Unterneh-        chere und schnellere Weiterverarbeitung            jetzt freut er sich auf die nächste Koope-
 men auf dem 3. Bocholter Bionik-             des Materials ermöglicht“, freut sich              ration mit der Westfälischen Hochschule:
 Workshop des Instituts der WHS in            Marketingleiter Rainer Elfring: „Einen             „Die WHS ist top, da sie eine stark an-
 Bocholt am 9. November um 16 Uhr             Doppelwellenantrieb für Siebmaschi-                wenderfreundliche Ausrichtung hat“,
 in Praxisbeispielen kennen.                  nen.“ Dieser Antrieb habe den erwarteten           sagt Ahler. Die Spaleck-Gruppe wiede-
 www.bionik-institut.de/workshop              Erfolg gebracht: „Weltweit konnten wir             rum hat dazu ihren Teil beigetragen.
                                              Kunden mit demselben Problem diese                                          DOMINIK DOPHEIDE

                                                                                          
                                                                                                      
                                                                                                  

                                                              
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www.ihk-nordwestfalen.de                                                                                            wirtschaftsspiegel 11 · 2017 21
Titel | Technologietransfer

Zwischen Uni                                                                                                B   ei CLAAS hat Technologietransfer
                                                                                                                eine lange Tradition. Vor rund 80
                                                                                                            Jahren hatte Firmengründer August
                                                                                                            Claas die erste Hochschulkooperation in

und Kunden
                                                                                                            die Wege geleitet und mit dem Ergebnis
                                                                                                            in Europa in der Branche eine neue Ära
                                                                                                            eingeläutet: Der Mäh-Dresch-Binder
                                                                                                            hatte damals buchstäblich das Feld abge-
                                                                                                            räumt und einen Markt komplett erobert.
Für den Innovationsriesen CLAAS ist nicht nur die neue                                                      Seitdem ist CLAAS gewachsen – zum
                                                                                                            weltweit größten Familienunternehmen
Technologie interessant, sondern auch das Talent, das sie                                                   in der Landtechnikindustrie, das Bände
entwickelt. Die Expertise kommt häufig aus der                                                              mit Forschungsthemen und eine lange
                                                                                                            Liste mit Kontakten zu akademischen
Universität Münster.                                                                                        Einrichtungen füllen kann.
                                                                                                               „Was machen wir mit welcher Hoch-
                                                                                                            schule?“, formuliert Dr. Arne Bohl die
                                                                                                            Frage, die am Anfang manchen Meetings
                                                                                                            im Hauptsitz in Harsewinkel steht. Der
                                                                                                            Technology Manager Corporate Research
                                                                                                            & Development erklärt, dass nicht mehr
                                                                                                            nur der Maschinenbau im Mittelpunkt
                                                                                                            des Innovationsgeschehens steht. „Um
                                                                                                            einen Mähdrescher besser zu machen,
                                                                                                            sprechen wir heute auch Hochschulen
                                                                                                            an, die eine ausgewiesene Expertise in
                                                                                                            den Fachrichtungen IT und Marketing
                                                                                                            mitbringen“, sagt Bohl und weiß: „Die
                                                                                                            Westfälische     Wilhelms    Universität
                                                                                                            Münster (WWU) hat in beiden Bereichen
                                                                                                            eine Spitzenposition.“

                                                                                                            Transfer gut organisiert
                                                                                                            „Schlauer“ sollen die Landmaschinen der
                                                                                                            CLAAS Group werden, so der Manager.
                                                                                                            Die Digitalisierung treibt also auch bei
                                                                                                            CLAAS den Technologie- und Wissens-
                                                                                                            transfer kräftig an. Und der ist in diesem
                                                                                                            Weltkonzern sehr gut organisiert: Ausge-
                                                                                                            wählte Paten aus den Fachabteilungen
                                                                                                            halten den Kontakt zu ihren ehemaligen
                                                                                                            Hochschulen, geben Gastvorlesungen und
                                                                                                            laden Studierende ins Unternehmen ein.
                                                                                                               Denn längst hat CLAAS den Techno-
                                                                                                            logietransfer mit einem weiteren erfolgs-
                                                                                                            relevanten Thema verknüpft: „Unsere
                                                                                                            Kooperationen mit Hochschulen dienen
                                                                                                            gleichermaßen dem Wissenstransfer wie
                                                                                                            der Nachwuchsförderung“, sagt Janina
                                                                                                            Ostendorf, deren Stelle vor fünf Jahren
                                                                                                            eigens geschaffen wurde, um beide
                                                                                                            Handlungsfelder kontinuierlich zu be-
                                                                                                            stellen. Sie hatte zuvor als Projektmana-
Dr. Arne Bohl, Christian Schäperkötter, Janina Ostendorf (v. l.) managen den Technologietransfer            gerin in der Stabsstelle Universitätsför-
zwischen CLAAS und den Hochschulen, wie zum Beispiel der WWU Münster.                         Foto: Claas   derung der WWU Münster gearbeitet.

22 wirtschaftsspiegel 11 · 2017                                                                                             www.ihk-nordwestfalen.de
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