Backen wie auf dem Land - Aus Liebe zum LAndLeben

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Backen wie auf dem Land - Aus Liebe zum LAndLeben
Aus Liebe zum Landleben

     Backen
 wie auf dem Land
Backen wie auf dem Land - Aus Liebe zum LAndLeben
Aus Liebe zum Landleben

       Backen
wie auf dem Land

                     von
                  Maria Pilch

  D o r t - H a g e n h a u s e n - Ve r l a g
Backen wie auf dem Land - Aus Liebe zum LAndLeben
Inhalt

Vorwort .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 6   Strudelvielfalt .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 114

Meine Grundrezepte .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 10                     Kleingebäck: klein, aber oho .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 132

Kuchen aus dem Garten . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 26                         Die Tradition der Mehlspeisen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 152

Meine Lieblingskuchen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 50                        In der Weihnachtsbäckerei  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 168

Meine Tortenträume .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 74                     Backen für besondere Anlässe .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 184

Hefegebackenes .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 96                Register . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 206
Backen wie auf dem Land - Aus Liebe zum LAndLeben
Vorwort

A     ls im letzten Jahr ganz unverhofft die Anfrage vom
      Verlag kam, ob ich dran interessiert sei, meine Re­
zepte in einem Backbuch festzuhalten, war ich zuerst nicht
sicher, ob ich es wagen sollte. Aber im Nachhinein bin ich
sehr froh. Danke dafür, Herr Dort, das Schreiben hat mir
sehr viel Spaß gemacht!

I   hnen, liebe Leserinnen und Leser, möchte ich mit meinen
    Rezepten zeigen, dass es nicht meterlange Zutatenlisten
und vor allem nicht Waren aus der ganzen Welt braucht,
um einen leckeren Kuchen zu backen. Mir ist es wichtig,
gute Rohstoffe aus der Region, wie Äpfel vom Bauern oder
aus einem Bioladen vor Ort, zu verwenden. Lassen auch Sie
sich von dem zum Backen inspirieren, was um Sie herum an
Früchten und Beeren wächst. Manche Rezepte werden Ih­
nen möglicherweise lang und aufwendig erscheinen, aber ich
versichere Ihnen: Die Mühe und Liebe, die Sie in einen Ku­
chen oder ein Gebäck stecken, schmeckt man später auch.
Sie entdecken in meinem Buch sicher altbekannte Rezep­
turen, aber auch viele neue Ideen und Variationen, brauch­
bare Tipps und vielleicht die eine oder andere Geschichte
zum Schmunzeln. Ich hoffe, Sie finden Spaß daran und die
gleiche Freude, die es mir bereitet hat, es zu schreiben.

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Meine
              Grundrezepte

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Backen wie auf dem Land - Aus Liebe zum LAndLeben
Was mir beim Backen
  am Herzen liegt
   I   n diesem Kapitel geht es um Grundrezepte – zuvor da­
       her noch ein paar grundsätzliche Worte zu meinen Re­
   zepten. Sie sind alle ausführlich beschrieben, aber gewisse
   Grundkenntnisse werden vorausgesetzt. Bei vielen Rezep­
   ten habe ich auch die Angaben „Mehl für die Arbeitsfläche“,
   „eine Gabel zum Einstechen“ von Mürbteig und noch eini­
   ge grundsätzliche Sachen weggelassen, die für den Hobby­
   bäcker selbstverständlich sind.

   B     evor man mit dem Backen beginnt, sollten alle Werk­
         zeuge, Formen und Zutaten bereitgestellt sein. Gerade
   bei Sandmassen ist es von Vorteil, die Zutaten schon einige
   Zeit vorher herauszustellen und nicht zu kalt zu verarbei­
   ten. Die gleiche Temperatur der Zutaten, vor allem bei Fett
   und Eiern, verbessert deren Bindigkeit, die Teigmasse wird
   homogener.

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Blätterteig
Für den Grundteig      Für den Grundteig das Mehl mit 200 ml Wasser, Butter, Salz, Zu­
500 g Mehl             cker und Essig in einer Schüssel mischen und mit den Knethaken
30 g Butter            des Rührgeräts zu einem glatten, elastischen Teig verkneten. Den
2 gestr. TL Salz       Teig zu einer Kugel formen, mit einem Messer kreuzförmig ein­
1 geh. TL Zucker       schneiden und zugedeckt etwa 20 Min. ruhen lassen.
1 TL neutraler Essig   In der Zwischenzeit für den Butterziegel Butter und Mehl ver–
                       kneten, glatt arbeiten, rechteckig zu einer Art Ziegelstein ausrol­
Für den Butterziegel   len und kühl stellen.
400 g Butter           Den Grundteig zu einem Viereck drücken und rechteckig ausrol­
4 EL Mehl              len, quer auf die Arbeitsfläche legen. Den Butterziegel hochkant
                       in die Mitte des Grundteigs legen. Den Teig von beiden Seiten
                       über den Butterziegel einschlagen und gut andrücken. Das ent­
                       standene Rechteck in die Länge rollen – entlang der Naht, sodass
                       die offenen Seiten nach oben und unten zeigen und auseinander
                       gerollt werden, dann um 90 Grad drehen.
                       Für eine einfache Tour jetzt beide Seiten einschlagen, sodass drei
                       gleich große Lagen Teig übereinander liegen. Damit sich der
                       Teig entspannen kann, sollte er zwischen den Touren immer etwa
                       20 Min. gekühlt werden. Das neu entstandene Rechteck in die
                       Breite rollen, also die offenen Teigseiten auseinander rollen.
                       Für die doppelte Tour das Rechteck ebenfalls in die Breite rollen,
                       nun allerdings etwas länger, da der Teig „geviertelt“ wird. Teig­
                       platte um 90 Grad drehen und jetzt – anders als bei der einfachen
                       Tour – beide Seiten bis zur Mitte hin einschlagen. Anschließend
                       klappt man den Teig wie ein Buch zusammen und lässt ihn wieder                                        Blitzblätterteig
                       ruhen.
                       Nochmals eine einfache und doppelte Tour wiederholen und den          350 g Mehl                      In das gesiebte Mehl eine Mulde drücken, die gewürfelte Butter
                       fertigen Blätterteig vor dem Verarbeiten noch etwa 20 Min. ruhen      350 g kalte Butter in Würfeln   rundherum verteilen. 180 ml kaltes Wasser mit dem Salz in die
                       lassen.                                                               1 Prise Salz                    Mitte gießen und mit den Händen einen Teig herstellen. Wichtig
                                                                                                                             dabei ist, dass nur gedrückt und nicht geknetet wird und die But­
                       Für meine Backwaren verwende ich ausschließlich Butter. Sie zu                                        terwürfel so im schwach gebundenen Teig erhalten bleiben.
                       verarbeiten, ist nicht immer ganz leicht, doch wird man dafür mit                                     Anschließend fünf einfache Touren hintereinander geben (s. links)
                       einem vortrefflichen Geschmack belohnt. Butter besteht zu min­                                        und den fertigen Teig vor dem Weiterverarbeiten etwa 10 Min. ru­
                       destens 82 Prozent aus Milchfett und höchstens 16 Prozent aus                                         hen lassen. Den Teig vor dem Backen noch entspannen lassen.
                       Wasser. Das enthaltene Milchfett ist leicht verdaulich und enthält
                       spezielle Fettsäuren, die auf den Körper eine positive Wirkung                                        Blätterteig lässt sich gut einfrieren. Reste von Blätterteig können
                       ausüben und zudem antikarzinogen, d. h. krebshemmend, wirken                                          Sie vorsichtig übereinander legen und wieder ausrollen, jedoch nie
                       sollen. Das nur am Rande, um dem hohen Kaloriengehalt von etwa                                        verkneten, sonst „blättert“ der Teig beim Backen nicht mehr.
                       740 kcal/100 g etwas entegegen zu setzen!

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Strudelteig                                                                        Brandmasse
Für 2 Strudel       Alle Zutaten mit 175 ml Wasser in einer Schüssel mischen und mit    125 ml Milch   Milch, Butter, Salz und 125 ml Wasser in einen Topf geben und
350 g Mehl          den Knethaken des Rührgeräts gut durcharbeiten. Einen glatten,      100 g Butter   aufkochen. Den Topf vom Herd nehmen und sofort das gesiebte
3 EL neutrales Öl   geschmeidigen Teig herstellen und entspannen lassen, d. h. gut in   1 Prise Salz   Mehl auf einmal dazugeben. Den Topf wieder auf die Platte stellen
1/2 TL Salz         Folie verpacken oder mit Öl bepinseln und 15–20 Min. unter einen    250 g Mehl     und mit einem Kochlöffel kräftig durchrühren, bis sich die Masse
1 Ei                warmen Topf legen.                                                  5–6 Eier       vom Topf löst, einen Kloß bildet und weißer Belag den Topfboden
                    Zum Ausrollen den Teig halbieren, jeweils eine Hälfte zuerst mit                   überzieht.
                    den Fingern flach drücken, dann über Handrücken und Unterarm                       Den heißen Kloß in eine Rührschüssel geben, leicht abkühlen las­
                    auf etwa DIN A4-Größe ziehen. Den Teig auf ein großes, leicht                      sen und die Eier mit dem Rührgerät einzeln nach und nach gut
                    bemehltes Küchentuch legen und vorsichtig weiter auseinander­                      unterrühren. Je nach Festigkeit ein Ei weglassen oder dazugeben.
                    ziehen, bis der Teig hauchdünn das gesamte Tuch bedeckt. Mit der                   Die Masse sollte schwer reißend vom Löffel fallen.
                    zweiten Hälfte ebenso verfahren.                                                   Die Brandmasse zu Windbeuteln oder Eclairs spritzen und in den
                                                                                                       auf 200 °C vorgeheizten Backofen schieben, 15–20 Min. backen.
                    Strudelteig lässt sich gut einfrieren. Zum Verarbeiten einen Tag                   Um ein optimales Backergebnis zu erzielen, zu Beginn sofort eine
                    vorher in den Kühlschrank legen und auftauen lassen.                               Tasse Wasser in den Ofen gießen und die Ofentür während der
                                                                                                       ersten zwei Drittel der Backzeit nicht öffnen!

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Sandmasse                                                                                              Biskuitmasse
Für 1 Guglhupf-Form                       Alle Zutaten früh genug bereitstellen, sodass sie zur Verarbeitung     Für 1 Springform                Die Eier trennen. Das Eiklar zusammen mit gut der Hälfte des
250 g weiche Butter + Butter für die      etwa Zimmertemperatur haben.                                           5 Eier                          Zuckers und dem Salz in eine Rührschüssel geben und zu einem
Form                                      Weiche Butter, Zucker, Salz und Zitronenabrieb schaumig schla­         140 g Zucker                    schmierigen Schnee schlagen.
250 g Zucker, 1 Prise Salz                gen. Die Eier nach und nach einzeln unterrühren. Das Mehl mit          1 Prise Salz                    Die Eigelbe mit dem restlichen Zucker schaumig schlagen. Die Ei­
Zitronenabrieb nach Geschmack             der Stärke sieben und mit dem Backpulver unterheben. Zum               75 g Mehl + Mehl für die Form   gelbmasse unter den Eischnee heben, Mehl und Stärke gemischt
5 Eier                                    Schluss den Rum dazugeben und verrühren.                               75 g Stärke                     darüber sieben und ebenfalls unterheben.
150 g Mehl + Mehl für die Form            Den Teig in eine gefettete und gestaubte Kuchenform geben und          Butter für die Form             Die Masse in eine gefettete und gestaubte Springform geben und
150 g Stärke                              im auf 175 °C vorgeheizten Backofen 35–45 Min. backen.                                                 im auf 170 °C vorgeheizten Ofen 30–35 Min. backen.
1/2 gestr. TL Backpulver
4 EL Rum                                  Für einen Apfel-Sand-Kuchen (siehe Foto) die Sandmasse auf                                             Variante Schokoladenbiskuit: Für einen Schokoladenbiskuit er­
                                          eine gefettete, gestaubte Fettpfanne streichen und mit ca. 6–8 ge­                                     setze ich die Angaben für Mehl und Stärke wie folgt: 65 g Mehl,
                                          schälten, entkernten, geviertelten Äpfeln belegen, die Viertel fein­                                   65 g Stärke und 4 EL Kakaopulver.
                                          blättrig einschneiden. Mit Zimtzucker bestreuen und 25–35 Min.
                                          bei 175 °C backen.                                                                                     Variante Nussbiskuit: Für einen Nussbiskuit ersetze ich die Men­
                                                                                                                                                 gen für Mehl und Stärke wie folgt: 100 g Mehl und 50 g fein ge­
                                                                                                                                                 mahlene, leicht geröstete Haselnüsse; zusätzlich 1 Prise Zimt da­
                                                                                                                                                 zugeben.

                                          Wiener Masse
Für 1 Springform                          Die Eier mit Zucker und Salz in eine Rührschüssel geben und
5 Eier                                    im heißen Wasserbad warm schlagen. Herausnehmen und weiter
140 g Zucker, 1 Prise Salz                schlagen, bis die Masse wieder etwas abgekühlt ist.
75 g Mehl + Mehl für die Form             Mehl und Stärke sieben und unterheben, zum Schluss die noch
75 g Stärke                               fast heiße Butter einrühren. Den Teig in eine gefettete und ge­
50 g zerlassene Butter + Butter für die   staubte Springform füllen und im auf 170 °C vorgeheizten Ofen
Form                                      30–35 Min. backen.

                                          Schaummasse für Eisgebäck
                                          oder T­ ortenböden
200 g Eiklar (ca. 7 Eiklar)               Das Eiklar mit dem Zucker zu Schnee schlagen, anschließend den
250 g Zucker                              Puderzucker und die Gewürze einrühren.
250 g Puderzucker                         Böden oder kleine Gebäckstücke, z. B. Baiserschalen, aufspritzen
1/2 TL Vanillezucker                      und bei 2 Std. ca. 100 °C im vorgeheizten Backofen backen. Im ab­
1 Prise Salz                              geschalteten Ofen über Nacht trocknen lassen. Während des ge­
                                          samten Back- und Trockenvorgangs die Ofentür mit einem Koch­
                                          löffel einen Spalt breit geöffnet halten.

                                                    Backen | 22                                                                                           Backen | 23
Kuchen aus
               dem Garten

Backen | 26       Backen | 27
Was im Garten blüht
  und wächst …
   W      enn die grün-roten Rhabarberblätter spitzen, weiß
          ich, dass die Gartensaison begonnen hat. Ich freue
   mich dann besonders auf den ersten Obstkuchen mit Rha­
   barberstücken, die ich entweder in Rührteig versinken lasse
   oder mit kräftigem Rahmguss versüße. Auf den Rhabarber
   folgen die Erdbeeren, die nicht nur gut schmecken, sondern
   sich ganz nebenbei dank ihrer Nährstoffe positiv auf unsere
   Gesundheit auswirken. Leider wird bei den empfindlichen
   Früchten nicht an Pflanzenschutzmitteln gespart und selbst
   kurz vor der Ernte noch gespritzt – darum verwende ich
   lieber Biofrüchte. Mit den Zwetschgen hat das Gartenjahr
   seinen zweiten Höhepunkt erreicht … und mein Backser­
   vice Hochsaison. Zufriedene Zwetschgendatschi-Liebhaber
   entschädigen aber so manche kurze Nacht, wenn der Tag bei
   mir schon um drei Uhr morgens beginnt. Im August beginnt
   die Apfelzeit mit den kleinen Klaräpfeln. Aus dem schnee­
   weißen Fruchtfleisch lässt sich wunderbar sämiges Kompott
   kochen. Für Apfelstrudel nehme ich am liebsten säurereiche
   Äpfel, wie Boskop oder Kaiser Wilhelm. Ihre gute Lagerfä­
   higkeit verlängert meine Gartensaison noch bis weit in den
   Winter hinein.

                           Backen | 28                           Backen | 29
Straubinger Josefi-Apfelkuchen                                                                 Apfelkuchen mit Dinkelmehl
Für den Mürbteig                  Für den Teig Mehl mit Backpulver auf eine Platte oder in eine gro­   3 Äpfel                   Äpfel und Karotte schälen und fein raspeln. Die Schokolade im
500 g Mehl                        ße Schüssel sieben und in die Mitte eine Mulde drücken. Butter       1 mittelgroße Karotte     Wasserbad auflösen. Für den Teig die Eier trennen und das Eiklar
1 Päck. Backpulver                grob in Stücke hacken und auf dem Mehlrand verteilen. Zucker         100 g bittere Kuvertüre   mit der Hälfte des Zuckers und Salz schaumig schlagen.
150 g kalte Butter + Butter für   und Gewürze darüber verteilen, Eier, Milch und Rum in die Mitte      6 Eier                    Den Backofen auf 175 °C vorheizen. Eigelb und restlichen Zucker
die Form                          geben. Alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Den Teig       180 g Zucker              ebenfalls schaumig rühren. Flüssige Schokolade und Öl vorsich­
100 g Zucker                      in Folie wickeln und etwa 30 Min. kalt stellen.                      1 Prise Salz              tig in die Eigelbmasse einlaufen lassen und gut unterrühren. Das
1 Prise Zimt                      Den Teig in vier gleich große Stücke teilen und jedes Stück mit      125 ml neutrales Öl       gesiebte Mehl mit Mohn, Nüssen und Backpulver mit einem Teig­
1 Prise Salz                      dem Rollholz dünn ausrollen, entsprechend der Größe der Spring­      200 g feines Dinkel-      schaber oder Kochlöffel unterheben, den Rum dazugeben. Dann
3 Eier                            form.                                                                vollkornmehl              den Eischnee und zuletzt die Karotten- und Apfelraspel mit Zimt
6 EL Milch                        Für die Fülle die Äpfel schälen, entkernen und grob raspeln. Alle    90 g gemahlener           vorsichtig unterheben. Die Masse in eine gefettete und mit Mehl
3 EL Rum                          anderen Zutaten dazugeben und gut mit den Äpfeln vermischen,         Mohn                      bestäubte Kastenform füllen und im vorgeheizten Ofen 40–50 Min.
etwas zerlassene Butter           Rosinen, nach Geschmack fein geraspelte Zitronenschale und           90 g gemahlene            backen. Der Kuchen ist fertig, wenn man mit den Fingern leicht
                                  Zimt beimengen.                                                      Haselnüsse                auf die Oberfläche drücken kann und die Kruste zurückfedert.
Für die Fülle                     Den Backofen auf 175 °C vorheizen. Den ersten ausgerollten Teig­     1 gestr. TL               Bleibt eine Delle zurück, muss der Kuchen noch etwas gebacken
4–5 Äpfel                         boden in eine gefettete Springform legen, mit wenig flüssiger But­   Backpulver                werden.
150 g gemahlene Haselnüsse        ter bestreichen und etwa ein Drittel der Apfelfülle darauf vertei­   4 EL Rum
60 g Honig                        len. Den nächsten Teigboden darauf legen und weiter verfahren        1 Prise Zimt              Wenn Sie keinen Mohn zu Hause haben, können Sie ihn ohne
3 EL Zucker                       wie beim ersten Boden, bis alle Böden und die Fülle aufgebraucht     Fett und Mehl             Probleme durch weitere 90 g Haselnüsse ersetzen.
5 EL Milch                        sind.                                                                für die Form
80 g Rosinen                      Zuletzt den obersten Boden mit Butter bestreichen und den Ku­
Zitronenabrieb und Zimt nach      chen im vorgeheizten Ofen 40–45 Min. backen. Lässt man den
­Geschmack                        fertigen Kuchen bis zum nächsten Tag ziehen, schmeckt er noch
                                  besser!

                                  Josefi wird bei uns immer am 19. März gefeiert, dem Namenstag
                                  von Josef von Nazareth. Das Rezept ist eine Abwechslung un­
                                  ter den üblichen Apfelkuchensorten, ich habe es angelehnt an ein
                                  Rezept aus dem Jahr 1835, das aus dem schönen Kochbuch „Das
                                  altbayrische Küchenjahr“ von Erna Horn stammt.

                                            Backen | 30                                                                                   Backen | 31
Erdbeer-Ricotta-Kuchen
ca. 500 g Erdbeeren                  Die Erdbeeren waschen, putzen und halbieren. Den Backofen auf
                                     175 °C vorheizen.
Für die Sandmasse                    Nach dem Grundrezept aus den Zutaten eine Sandmasse (s. S. 22)
150 g Butter + Butter für die Form   herstellen. In eine gefettete, gestaubte Springform füllen und 10–
150 g Zucker                         20 Min. backen. Den Boden abkühlen lassen, aus der Form neh­
3 Eier                               men und mit einem Tortenring umstellen.
90 g Mehl + Mehl für die Form        Für die Creme Ricotta mit Puderzucker, Zitronensaft und Coin­
90 g Stärke                          treau verrühren. Die Sahne steif schlagen und unterheben. Die
1 Msp. Backpulver                    Creme auf den abgekühlten Boden streichen, mit den halbierten
1 Prise Salz                         Erdbeeren belegen und kühl stellen.
2 EL Rum                             Den Tortenguss nach Packungsanweisung aus Zucker, Apfelsaft
                                     und 125 ml Wasser zubereiten und die Erdbeeren damit nicht zu
Für die Creme                        heiß glasieren.
250 g Ricotta
2 EL Puderzucker
2 EL Zitronensaft
1 EL Cointreau
150 g Sahne                          Variante
1 Päck. klarer Tortenguss
1 EL Zucker                          Erdbeertörtchen (Foto)
125 ml Apfelsaft
                                     Wer die passenden Förmchen hat, spritzt die Sandmasse mit einem
                                     Spritzbeutel in die gefetteten und gestaubten Förmchen – nicht zu
                                     voll, sonst laufen sie beim Backen über!
                                     Die Törtchen nur 5–10 Min. bei 175 °C backen. Nach dem Backen
                                     und Auskühlen in die Mitte einen schönen Tupfen Ricottacreme
                                     setzen. Die Erdbeerhälften um den Tupfen stellen. Mit Tortenguss
                                     glasieren.

                                     Diesen Kuchenboden und die Törtchen belege ich immer mit den
                                     Beeren, die je nach Jahreszeit zur Verfügung stehen. Anstelle von
                                     Erdbeeren können Sie auch Himbeeren und/oder Blaubeeren ver­
                                     wenden.

                                               Backen | 38                                                Backen | 39
Einfache Rhabarbertorte
Für den Biskuit                      Den Backofen auf 170 °C vorheizen. Die Eier trennen. Das Ei­
5 Eier                               klar zusammen mit gut der Hälfte des Zuckers und Salz zu einem
140 g Zucker                         schmierigen Schnee schlagen. Die Eigelbe mit dem restlichen Zu­
1 Prise Salz                         cker schaumig schlagen.
75 g Mehl + Mehl für die Form        Die Eigelbmasse unter den Eischnee heben, Mehl und Stärke ge­
75 g Stärke                          mischt darüber sieben und ebenfalls unterheben. Die Masse in
Butter für die Form                  eine gefettete und gestaubte Springform geben und im vorgeheiz­
                                     ten Ofen 30–35 Min. backen. Auskühlen lassen und einmal waa­
Für die Fülle                        gerecht durchschneiden.
1 kg Rhabarber                       Für die Fülle den Rhabarber schälen und in etwa 2 cm lange Stü­
200 g Zucker                         cke schneiden, mit dem Zucker bestreuen und 30 Min. Saft ziehen
10 Blatt Gelatine                    lassen. Die Gelatine in reichlich kaltem Wasser einweichen. Den
800 g Sahne                          Rhabarber mit dem ausgetretenen Zuckersaft in einen Topf geben
100 g Krokantstreusel                und weich kochen. Die ausgedrückte Gelatine dazugeben, verrüh­
Erdbeeren oder Blaubeeren zur Deko   ren und alles abkühlen lassen.
                                     Inzwischen 400 g Sahne steif schlagen und nach und nach mit dem
                                     Schneebesen oder Teigschaber unter das abgekühlte, aber noch
                                     flüssige Rhabarberkompott heben. Den unteren Boden auf eine
                                     Kuchenplatte stellen und einen Tortenring herumlegen. Die Rha­
                                     barbersahne einfüllen und den zweiten Boden auf die Sahne set­
                                     zen, leicht andrücken. Mindestens 3 Std. kühl stellen.
                                     Zum Servieren die Rhabarbertorte aus dem Ring schneiden, die
                                     übrigen 400 g Sahne steif schlagen und damit die Torte rundherum
                                     einstreichen. Tupfen aufsetzen und nach Belieben mit Erdbeeren
                                     oder Blaubeeren garnieren, den Tortenrand mit Krokantstreuseln
                                     bestreuen.

                                     Die Rhabarber-Saison beginnt etwa Mitte April und endet, wie
                                     eine Bauernregel besagt, an „Johanni“, dem 24. Juni. Dies dient
                                     aber mehr der Regenerierung der Pflanze als irrtümlich angenom­
                                     men der vermehrten Bildung von Oxalsäure, die für einen gesun­
                                     den Menschen kaum eine Rolle spielt.
                                     Oxalsäure enthalten vielmehr die Rhabarberblätter, die ungenieß­
                                     bar sind. Wie ein überliefertes Zitat Friedrich des Großen besagt,
                                     wusste dieser schon um die abführende Wirkung des Rhabarbers:
                                     „Rhabarber und Geduld wirken vortrefflich.“

                                               Backen | 40                                                Backen | 41
Preiselbeer-Sahne-Torte mit Walnuss                                  Die restliche Gelatine ausdrücken und im Wasserbad oder in der
                                                                                                     Mikrowelle auflösen. Den Eierlikör zur Gelatine geben und gut
Für den Boden                   Die Walnüsse mahlen. Den Backofen auf 175 °C vorheizen. Eiklar       vermischen. Unter ständigem Rühren die Gelatine zur geschla­
300 g Walnüsse                  mit Zucker und Salz zu schmierigem Schnee schlagen, Eigelbe          genen Sahne gießen und gut untermischen. Die Sahnemischung
6 Eiklar                        unterrühren. Mehl und Stärke sieben, mit Zimt und Walnüssen          mit einem Teigschaber auf die Preiselbeermasse geben und glatt
150 g Zucker                    mischen und vorsichtig unter den Eischnee heben. Die Masse in        verstreichen. Vorsichtig den zweiten Boden auf die Sahne setzen,
1 Prise Salz                    einer gefetteten und gestaubten Springform verstreichen und im       etwas andrücken und die Torte etwa 2 Std. kühl stellen.
6 Eigelbe                       vorgeheizten Ofen 25–30 Min. backen.                                 Zum Servieren die restlichen 300 g Sahne steif schlagen und die
3 EL Mehl + Mehl für die Form   Für die Fülle 3 Blatt Gelatine in reichlich kaltem Wasser einwei­    Torte damit rundherum einstreichen. Nach Geschmack mit Sah­
3 EL Stärke                     chen. Den Rotwein erwärmen, die ausgedrückte Gelatine dazu­          netupfen, karamellisierten Walnüssen und Johannisbeeren sowie
1 Prise Zimt                    geben und zusammen in das Preiselbeerkompott rühren, etwas           etwas Eierlikör garnieren.
Butter für die Form             abkühlen lassen. Die restliche Gelatine ebenfalls in kaltem Wasser
                                einweichen, 300 g Sahne steif schlagen. Den Puderzucker auf die      Mein Rezept für selbst gemachtes Preiselbeerkompott:
Für die Fülle                   geschlagene Sahne sieben.                                            500 g Preiselbeeren verlesen, waschen und gut abtropfen lassen.
5 Blatt Gelatine                Den ausgekühlten Boden einmal durchschneiden, die untere Hälf­       150–200 g Zucker und knapp 125 ml Wasser aufkochen, bis der
100 ml Rotwein                  te auf eine Kuchenplatte legen und mit einem Tortenring umstel­      Zucker sich vollkommen aufgelöst hat. Die Preiselbeeren dazu­
1 Glas Preiselbeerkompott       len. Die Preiselbeermasse auf dem Boden verteilen.                   geben, alles aufkochen und etwa 10–15 Min. bei schwacher Hitze
(ca. 370 ml)                                                                                         köcheln lassen, die Preiselbeeren sollen glasig werden. Noch heiß
600 g Sahne                                                                                          in saubere Einmachgläser abfüllen.
1 EL Puderzucker
2 EL Eierlikör
gehackte Walnüsse nach
Geschmack

                                          Backen | 46                                                         Backen | 47
Meine
              Lieblingskuchen

Backen | 50         Backen | 51
Wenn ich für den
Dorfladen backe …
  M      utig eröffnen wieder kleine Lebensmittelläden in
         unseren Dörfern. Mutig deshalb, weil sie sich ange­
  sichts des steigenden Angebots in den Discountern behaup­
  ten müssen. Sie gehen weg vom Überangebot der großen
  Märkte und folgen einem altbekannten, doch vernachläs­
  sigten Schema der Produktauswahl: der Regionalität. Hier
  ist der Herstellungsprozess transparent und lange Trans­
  portwege fallen weg. Es liefert der Bäcker aus dem Nach­
  barort das Brot, der Bauer bringt den selbst gemachten
  Joghurt und Honig gibt’s vom ortsansässigen Imker. Die
  große Wertschätzung regionaler Produkte begeistert mich
  und ich bin dankbar, mit meinen Kuchen zu den Lieferanten
  zu gehören, die alle eine gemeinsame Überzeugung leitet,
  nämlich die, Produkte aus der Region für die Region anzu­
  bieten – und diese so frisch wie möglich. Der Dorfladen hat
  übrigens noch mehr zu bieten. Hier kennt man die Wün­
  sche seiner Kunden und auch den Kunden selbst. Hier trifft
  man sich gerne, es gibt ein Plätzchen, um Kaffee zu trinken
  und sich auszutauschen. Ein Ort für die kleine Auszeit zwi­
  schendurch …!

                          Backen | 52                           Backen | 53
Zupfkuchen
              Für den Mürbteig                      Für den Mürbteig Butter, Zucker und Salz glatt arbeiten. Das Ei
              200 g Zucker, 200 g Butter + Butter   und Backpulver dazugeben, alles mit Mehl und Kakao vermischen
              für die Form                          und rasch zusammenwirken. In Folie wickeln und etwa 30 Min.
              1 Prise Salz, 1 Ei                    kühl stellen.
              1 gestr. TL Backpulver                Für die Fülle Quark, Zucker und Vanillemark verrühren. Die
              350 g Mehl, 40 g Kakaopulver          Eier nach und nach einrühren, das Puddingpulver dazugeben und
                                                    zuletzt die flüssige, nicht mehr heiße Butter unterrühren
              Für die Fülle                         Den Backofen auf 170 °C vorheizen. Zwei Drittel des Mürbteigs
              500 g Quark, 150 g Zucker             dünn ausrollen und eine gefettete Springform damit auskleiden.
              ausgekratztes Mark von                Einen Rand von ca. 3 cm hochziehen. Die Quarkmasse einfüllen
              1/2 Vanilleschote                     und glatt streichen. Den restlichen Mürbteig ausrollen, in kleine
              3 Eier                                Stücke „zupfen“ und auf der Quarkmasse verteilen. Den Kuchen
              1 Päck. Vanille-Puddingpulver         in den vorgeheizten Ofen schieben und 40–50 Min. backen.
              250 g zerlassene Butter

                                                    Schmandkuchen mit Birnen (Foto)
              Für den Mürbteig                      Nach dem Grundrezept aus den Zutaten einen feinen Mürbteig
              125 g Butter + Butter für die Form    (s. S. 16) herstellen.
              60 g Zucker                           Während der Teig ruht, für die Fülle die Birnen schälen, entkernen
              1 Prise Salz                          und achteln. In einem Sud aus je 250 ml Weißwein und Wasser mit
              1 Eigelb                              1 EL Zucker weich kochen, abgießen und abtropfen lassen.
              250 g Mehl                            Schmand, Quark, 150 g Zucker, Salz und Zitronenabrieb glatt
                                                    rühren. Die Eier nach und nach einrühren.
              Für die Fülle                         Den Backofen auf 175 °C vorheizen. Den aufgegangenen Teig
              5–6 Birnen                            nochmals durchkneten und dünn ausrollen. Eine gefettete Spring­
              250 ml Weißwein                       form mit dem Mürbteig auskleiden, dabei mit den Fingern einen
              150 g + 1 EL Zucker                   etwa 1 cm hohen Rand drücken und den Teig mit einer Gabel
              350 g Schmand                         mehrmals einstechen.
              350 g Quark                           Die abgetropften Birnen darauf verteilen, die Schmandmasse da­
              1 Prise Salz                          rüber geben und verstreichen. Die Butter in Flöckchen zerteilen
              1/2 TL Zitronenabrieb                 und auf der Masse verteilen. Die Mandeln über den Kuchen streu­
              3 Eier                                en und zuletzt den Zimtzucker darüber geben. Den Kuchen in den
              50 g Butter                           vorgeheizten Ofen schieben und 40–45 Min. backen.
              50 g gehobelte Mandeln
              2 EL Zimtzucker                       Dieses Rezept mache ich besonders gerne im Herbst, wenn die
                                                    ersten Birnen reif sind.

Backen | 58                                                  Backen | 59
Mohnblechkuchen
Für den Mürbteig                   Nach dem Grundrezept aus den Zutaten einen Mürbteig (s. S. 16)
250 g Butter + Butter fürs Blech   herstellen.
125 g Zucker                       Für die Fülle Mohn mit Zucker, Bröseln, Mandeln und Zimt mi­
1 Prise Salz                       schen. Das Marzipan in eine Schüssel geben, die Eier nacheinander
1 Ei                               dazugeben und mit den Händen zu einer weichen, streichfähigen
500 g Mehl                         Masse kneten. Die Milch kurz aufkochen lassen und zusammen
1/2 gestr. TL Backpulver           mit der Marzipanmasse zur Mohnmischung geben. Mit einem
                                   Spatel alles gut verrühren, etwas abkühlen lassen.
Für die Fülle                      Den Backofen auf 175 °C vorheizen. Etwa zwei Drittel des Mürb­
250 g gemahlener Mohn              teigs ausrollen und auf eine gefettete Fettpfanne geben. Die Mohn­
200 g Zucker                       masse darauf verstreichen. Den restlichen Mürbteig ausrollen, in
150 g Biskuitbrösel (s. Tipp)      dünne Streifen schneiden und gitterartig auf den Kuchen legen.
50 g gehackte Mandeln              Den Kuchen in den vorgeheizten Ofen schieben und 30–40 Min.
1/2 TL Zimt                        backen. Die Aprikosenkonfitüre mit 3 EL Wasser aufkochen und
50 g Marzipanrohmasse              den Kuchen damit aprikotieren.
2 Eier
250 ml Milch                       Je nach Lust und Laune kann man den Kuchen auch noch mit
1/2 Glas Aprikosenkonfitüre        Kirschen belegen, bevor man das Mürbteiggitter auflegt.
(ca. 100 g)                        Sehr gerne mag ich den Mohnblechkuchen mit Äpfeln: Dazu 4–5
                                   Boskop-Äpfel schälen, entkernen, achteln und ein wenig vordüns­
                                   ten. Den Mürbteig mit den abgetropften Äpfeln belegen und die
                                   Mohnmasse darauf streichen.
                                   Oft bleibt von einem Biskuitboden etwas übrig, das friere ich ein
                                   und verwende es später. Ansonsten können Sie anstelle der Bis­
                                   kuitbrösel auch 100 g Löffelbiskuit oder Zwieback verwenden.

                                   Variante
                                   Käse-Mohn-Kuchen (Foto)
                                   Zusätzlich ein halbes Rezept der Käsekuchenmasse (s. S. 56) zu­
                                   bereiten und auf dem Mohn verstreichen. Dann fortfahren wie
                                   beschrieben.

                                   Ich finde es besonders schön, wenn man die Quarkmasse auf den
                                   Mürbteig gibt und die Mohnfülle mit einem Spritzbeutel (am bes­
                                   ten ohne Tülle) als Gitter aufspritzt.
                                   Geht die Quarkmasse beim Backen zu sehr auf, den Kuchen aus
                                   dem Ofen nehmen und etwas absinken lassen, dann erst fertig
                                   ­backen.

                                             Backen | 60                                                Backen | 61
Donauwelle mit Canache (Foto)
Für die Buttercreme                    Für die Buttercreme aus den Zutaten nach dem Grundrezept
140 g Zucker                           (s. S. 24) zuerst einen Pudding herstellen, mit Folie abdecken und
4 EL Stärke                            abkühlen lassen.
3 Eigelbe                              Für die Sandmasse Butter mit Zucker und Salz schaumig schla­
500 ml Milch                           gen. Nach und nach die Eier dazugeben und gut verrühren. Zu­
350 g weiche Butter                    letzt das Mehl-Stärke-Gemisch mit dem Backpulver sieben und
                                       unterheben, den Rum einrühren.
Für die Sandmasse                      Den Backofen auf 175 °C vorheizen. Die Hälfte der Masse auf ein
250 g weiche Butter                    gefettetes, mit Mehl bestäubtes Backblech (am besten die Fett­
250 g Zucker                           pfanne) verstreichen. Die andere Teighälfte mit Kakao einfärben.
1 Prise Salz                           Ist der Kakaoteig zu fest, noch etwas Milch oder Rum dazugeben.
5 Eier                                 Die dunkle Masse auf der hellen Masse verstreichen und die gut
150 g Mehl                             abgetropften Kirschen darauf verteilen. Die Donauwelle im vor­
150 g Stärke                           geheizten Ofen 30–35 Min. backen.
1/2 Päck. Backpulver                   Inzwischen für die Canache Kuvertüre hacken, Nougat in kleine
4 EL Rum                               Stücke schneiden und beides in eine Schüssel geben. Milch und
1–2 EL Kakaopulver                     Sahne aufkochen, über die Schoko- und Nougatstücke gießen, gut
                                       verrühren und mit dem Stabmixer homogenisieren.
Für die Canache                        Für die Buttercreme die weiche Butter schaumig rühren und den
200 g bittere Kuvertüre                Pudding löffelweise dazugeben. Die fertige Buttercreme auf die
120 g dunkles Nougat                   abgekühlte Sandmasse streichen.
5 EL Milch                             Das Blech kurz in den Kühlschrank stellen, so verläuft die But­
100 g Sahne                            tercreme beim Glasieren nicht so schnell. Zum Verarbeiten die
                                       Canache evtl. im Wasserbad nochmals etwas anwärmen, sie sollte
Außerdem                               lauwarm und zähflüssig sein. Auf die Buttercreme gießen und mit        Variante
Butter und Mehl fürs Blech             einer Palette oder einem langen Messer verstreichen. Mit einem
2 Gläser Kirschen (Abtropfgewicht je   Garnierkamm oder einer Gabel die typischen Wellen in die Creme         Aprikosen-Mascarpone-Welle
ca. 370 g)                             ziehen.
                                                                                                              Gerne mache ich die Donauwelle anstelle von Kirschen mit fri­
                                       Wenn Sie nicht so viel Zeit haben, können Sie die Canache durch        schen, gehäuteten Aprikosen und statt Buttercreme mit einer
                                       eine gekaufte Schokoladenglasur ersetzen.                              Quark-Mascarpone-Creme: Aus 500 g Quark, 500 g Mascarpone,
                                                                                                              Zucker nach Geschmack und etwas Zitronensaft eine Creme her­
                                       Wer lieber weniger Buttercreme mag, verwendet nicht alles und          stellen. 250 g Sahne mit 1 Päck. Sahnesteif aufschlagen, vorsichtig
                                       friert den Rest ein – er lässt sich gut bei Bedarf z. B. für Obstku­   unter die Creme heben und aufstreichen. Anstatt der Canache-
                                       chen verwenden.                                                        Decke die Creme einfach mit Kakao bestäuben.

                                                 Backen | 62                                                                                              Backen | 63
Omas G’sundheitskuchen                                               Pfälzer Rotweinkuchen
Für die Sandmasse                Für die Sandmasse die weiche Butter mit knapp einem Drittel des      Das Eiklar zusammen mit zwei Dritteln des Zuckers und Salz zu       6 Eiklar
250 g weiche Butter + Butter     Zuckers glatt rühren, nicht schaumig schlagen. Den Rum einrüh­       einem schmierigen Schnee aufschlagen. Die Butter mit dem restli­    250 g Zucker
für die Form                     ren. In einer weiteren Schüssel die Eier mit dem restlichen Zucker   chen Zucker schaumig schlagen, die Eigelbe nach und nach dazu­      1 Prise Salz
250 g Zucker                     und dem Salz schaumig schlagen. Mehl, Stärke und Backpulver          geben und unterrühren.                                              250 g weiche Butter + Butter für die
3 EL Rum                         sieben.                                                              Den Backofen auf 175 °C vorheizen. Mehl, Kakao- und Pudding­        Form
5 Eier                           Den Backofen auf 175 °C vorheizen. Etwa ein Viertel der Eier­        pulver mit dem Backpulver sieben, Mandeln und Zimt damit ver­       6 Eigelbe
1 Prise Salz                     masse zur Buttermischung geben und gut verrühren, 2 EL des           mischen. Die Mehl-Mandel-Mischung abwechselnd mit 150 ml            125 g gemahlene Mandeln
150 g Mehl + Mehl für die Form   Mehl-Stärke-Gemischs dazugeben und unterheben. Die restliche         Rotwein einrühren. Zuletzt den Eischnee vorsichtig unterheben.      100 g Mehl + Mehl für die Form
150 g Stärke                     Eiermasse nun nach und nach dazugeben und immer wieder etwas         Die Masse in eine gefettete und gestaubte Guglhupf-Form oder Kas­   60 g Kakaopulver
1 gestr. TL Backpulver           vom Mehl-Stärke-Gemisch unterheben – so wird es eine glatte,         tenform füllen und im vorgeheizten Ofen 30–40 Min. backen. Aus      1 Päck. Schoko-Puddingpulver
                                 homogene Masse und gerinnt nicht. Zum Schluss das restliche          der Form stürzen und auskühlen lassen. Puderzucker mit 4 EL Rot­    1 Päck. Backpulver
Für die Canache                  Mehl dazugeben und verrühren.                                        wein zu einem Guss verrühren und den Kuchen damit glasieren.        1 Prise Zimt
150 g bittere Kuvertüre          Den Teig in eine gefettete und gestaubte Guglhupf-Form füllen                                                                            150 ml + 4 EL Pfälzer Rotwein
100 g dunkles Nougat             und im vorgeheizten Backofen 30–35 Min. backen. Inzwischen           Im Winter können Sie den Rotweinkuchenteig auch mit jeweils         80 g Puderzucker
100 g Sahne                      die Aprikosenkonfitüre mit 3 EL Wasser aufkochen, warm halten.       1 Msp. Nelken und Kardamom sowie 1/2 TL Zimt würzen. Auch
                                 Den Kuchen aus der Form stürzen und noch heiß mit der aufge­         der nicht mehr ganz ausgetrunkene Glühwein vom Vorabend gibt
Außerdem                         kochten Aprikosenkonfitüre aprikotieren.                             dem Kuchen noch zusätzlichen Pepp.
1/2 Glas Aprikosenkonfitüre      Für die Canache Kuvertüre hacken, Nougat klein schneiden und
(ca. 100 g)                      beides in eine Schüssel geben. Sahne aufkochen und über Kuver­
                                 türe und Nougat gießen, mit einem Spatel gut verrühren. Die Ca­
                                 nache mit dem Stabmixer homogenisieren, etwas abkühlen lassen.
                                 Den Guglhupf auf ein Kuchengitter setzen und die Canache da­
                                 rüber gießen, das Gitter etwas rütteln, sodass die überschüssige
                                 Glasur abläuft.

                                 Warum der G’sundheitskuchen so gesund ist, kann ich mir nach
                                 heutigen Wellness-Vorstellungen nicht erklären. Er muss wohl in
                                 Notzeiten körperlich aufbauend und darum stärkend für die Ge­
                                 sundheit gewesen sein. Angeblich wurde er früher den Wöchne­
                                 rinnen ans Bett gebracht und heißt auch „Kindsbettkuchen“.

                                 Meine Oma hat den G’sundheitskuchen sehr oft gebacken, aber
                                 meist nicht mit einer Canache glasiert, sondern mit einer Glasur
                                 aus Kakao, Puderzucker und Wasser.

                                           Backen | 64                                                                                           Backen | 65
Kirschkuchen mit Streuselteig
Für den Streuselteig            Für den Streuselteig Mehl, Butter, Zucker und Nüsse in eine
300 g Mehl                      Schüssel oder auf die Arbeitsfläche geben und mit den Fingern
200 g Butter                    zu Streuseln verreiben. Zwei Drittel der Streusel in eine gefettete
150 g Zucker                    Springform drücken, dabei einen Rand von etwa 3 cm hochziehen,
100 g gemahlene Haselnüsse      und kühl stellen.
                                Den Backofen auf 175 °C vorheizen. Die Kirschen abtropfen las­
Für die Fülle                   sen und den Saft auffangen. Das Puddingpulver mit dem Zucker
2 Gläser Kirschen               mit wenig Saft klumpenfrei anrühren, den restlichen Saft in einem
(Abtropfgewicht je ca. 370 g)   ausreichend großen Topf zum Kochen bringen. Unter ständigem
2 Päck. Vanille-Puddingpulver   Rühren die angerührte Flüssigkeit in den Saft gießen und alles
80 g Zucker                     einmal aufkochen lassen. Vom Herd nehmen, Kirschen und Zimt
1 Prise Zimt                    dazugeben und mit einem Spatel vorsichtig unterheben.
                                Die Kirschfülle auf den Streuselboden in die Springform füllen
                                und mit Streuseln aus dem restlichen Teig bestreuen. Den Kuchen
                                in den vorgeheizten Ofen schieben und ca. 30 Min. backen. Fängt
                                die Kirschfülle an, am Rand leicht überzukochen, ist der Kuchen
                                fertig.

                                          Backen | 66                                                 Backen | 67
Zitronen-Biskuit-Roulade
                                     mit Ringelblumen
Für die Biskuitmasse                 Den Backofen auf 210 °C vorheizen. Für den Biskuit Eigelbe mit
6 Eigelbe                            50 g Zucker und Salz verrühren. Eiklar und restlichen Zucker
150 g Zucker                         zu Schnee schlagen. Die Eigelbmasse unter den Eischnee rühren.
1 Prise Salz                         Mehl und Stärke sieben, langsam unter die Masse heben.
5 Eiklar                             Den Teig auf ein mit Backpapier belegtes Backblech gleichmä­
60 g Mehl                            ßig aufstreichen und mit den abgezupften Ringelblumenblät­
60 g Stärke                          tern bestreuen. Das Blech in den vorgeheizten Ofen schieben
ca. 10 Ringelblumenblüten            und 8–12 Min. backen. Am besten dabei bleiben und schon nach
                                     5 Min. einmal nachsehen, da sich zu stark gebackene Rouladen
Für die Zitronencreme                nicht mehr schön aufrollen lassen. Aus dem Ofen nehmen und auf
7 Blatt Gelatine                     ein leicht feuchtes Tuch stürzen.
Saft von 3 Zitronen                  Für die Zitronencreme die Gelatine in reichlich kaltem Wasser ein­
Zitronenabrieb                       weichen. Zitronensaft und -abrieb, Zucker, Eigelbe und Wein in
120 g Zucker                         einem Topf verrühren und bis kurz vor dem Siedepunkt erhitzen.
3 Eigelbe                            Die Gelatine ausdrücken und in die Weinsauce einrühren. Durch
125 ml Weißwein                      ein feines Sieb in eine Schüssel gießen und abkühlen lassen.
350 g Sahne                          Die Sahne steif schlagen und nach und nach in die abgekühlte,
                                     aber noch flüssige Zitronenmasse einrühren. Das Papier von der
Anstelle von Ringelblumenblüten      Roulade abziehen und die Creme gleichmäßig aufstreichen, dabei
können Sie auch Gänseblümchen oder   am unteren Rand ein paar Zentimeter frei lassen. Mit dem Aufrol­
Apfelblütenblätter verwenden.        len einige Minuten warten, bis die Sahnecreme anzieht und fester
                                     wird – so lässt sich die Biskuitroulade gut einrollen, ohne dass die
                                     Creme wieder herausläuft. Roulade mit Hilfe des Geschirrtuchs
                                     einrollen und im Kühlschrank vollständig anziehen lassen.

                                     Um zu testen, ob der Biskuit fertig ist, mit den Fingern auf die
                                     Oberfläche drücken. Wenn eine Delle zurückbleibt, ist der Ku­
                                     chen noch nicht fertig. Erst wenn das Klebergerüst stabil genug
                                     ist, federt der Teig zurück …

                                     Wird eine Biskuitroulade mit Konfitüre gefüllt, dies gleich nach
                                     dem Backen mit dem noch warmen und formbaren Boden ma­
                                     chen. Sie lässt sich sonst nicht mehr so eng zusammenrollen.

                                               Backen | 70                                                  Backen | 71
Meine
              Tortenträume

Backen | 74      Backen | 75
Backen | 76   Backen | 77
Deko-Ideen für
Kuchen und Torten
  F    ür dieses Kapitel stellte ich mir die schönsten Torten
       vor, die ich in meinem Repertoire habe: Üppig verziert
  und aufwendig verarbeitet – sie sollten ein Augenschmaus
  und ein kulinarischer Hochgenuss sein. Aber je länger ich
  darüber nachdachte, desto mehr entfernte ich mich von
  den kunstvollen Torten mit seitenlangen Zutatenlisten und
  stellte fest, dass ich es am liebsten einfach mag: ohne viel
  Schnick Schnack, dafür natürlich und echt. Erdbeertorten
  sollen beispielsweise vor allem nach Erdbeeren schmecken,
  das Aroma darf nicht von vielen anderen Dingen überdeckt
  sein. Entscheidend ist, auf die Qualität und Frische der Zu­
  taten zu achten. Soweit möglich verwende ich heimisches
  Obst und Vollmilchprodukte – deren Geschmack ist tau­
  send Mal besser, als es künstliche Aromen je sein können.
  Für den Dekor eignen sich Früchte oder ess­bare Blüten wie
  Ringelblumen, am besten aus dem Garten und damit sicher
  ungespritzt. Ein Spiegel aus Fruchtmus verleiht Obsttorten
  tolle Farben, dazu Sahnetupfen als Stückdekor … und der
  Tortentraum ist perfekt. Nicht zu vergessen Marzipan, aus
  dem sich nicht nur alle möglichen Blüten und Figuren for­
  men und färben lassen, sondern das hauchdünn feine Torten
  bedeckt oder manchmal sogar umhüllt.

                          Backen | 78                            Backen | 79
Eierlikör-Sahne-Torte                                                                                      Cappuccino-Schnitten
Für den Boden                       Backofen auf 175 °C vorheizen. Die Nüsse mahlen, die Schokola­        Für den Biskuit                      Backofen auf 175 °C vorheizen. Nach dem Grundrezept aus den
150 g Haselnüsse                    de hacken, beides mit der gesiebten Stärke, Backpulver und Zimt       6 Eier                               Zutaten einen Biskuit (s. S. 23) herstellen und auf eine gefettete,
100 g Schokolade                    vermischen. Butter, etwa die Hälfte des Zuckers und Salz schau­       180 g Zucker                         gestaubte Fettpfanne aufstreichen. Im vorgeheizten Ofen 15–
50 g Stärke                         mig rühren. Die Eier trennen, Eigelbe nach und nach zur Butter­       1 Prise Salz                         20 Min. backen, abkühlen lassen.
1 gestr. TL Backpulver              masse geben und gut verrühren, den Rum dazugeben. Aus dem             80 g Mehl + Mehl fürs Blech          Für die Fülle die Gelatine in reichlich kaltem Wasser einweichen,
1 Prise Zimt                        restlichen Zucker und Eiklar Eischnee schlagen und unter die          80 g Stärke                          die Sahne steif schlagen. Den Biskuitboden auf ein Blech oder
80 g Butter + Butter für die Form   Butter-Eigelb-Masse heben. Zuletzt die Nuss-Schoko-Mischung           5 EL Kakaopulver                     eine große Platte legen, einen Backrahmen außen herumstellen.
80 g Zucker                         vorsichtig unterrühren und alles in eine gefettete und gestaubte      Butter fürs Blech                    Aus dem Cappuccino-Instant-Pulver mit 100 ml warmem Was­
1 Prise Salz                        Springform füllen. Den Boden im vorgeheizten Ofen 25–30 Min.                                               ser einen Cappuccino herstellen. Die Schokolade im Wasserbad
4 Eier                              backen, abkühlen lassen.                                              Für die Fülle                        schmelzen und in eine größere Schüssel umfüllen.
1 EL Rum                            Den abgekühlten Boden aus der Form nehmen, auf eine Kuchen­           4 Blatt Gelatine                     Die ausgedrückte Gelatine im Wasserbad oder in der Mikrowel­
Mehl für die Form                   platte legen und einen Tortenring außen herumstellen. Die Gela­       700 g Sahne                          le auflösen und mit dem Cappuccino verrühren. Unter ständigem
                                    tine in reichlich kaltem Wasser einweichen. Die Sahne steif schla­    3 EL Cappuccino-Instant-Pulver       Rühren langsam in die Schokolade gießen. Erst nur eine kleine
Für die Sahnedecke                  gen, mit Puderzucker süßen und etwa die Hälfte des Eierlikörs         60 g Bitterschokolade                Menge Sahne (3–4 EL) in die Schokolade geben und gut unter­
4 Blatt Gelatine                    dazugießen. Die ausgedrückte Gelatine im Wasserbad oder in der        3 EL Puderzucker                     rühren. Dann nach und nach die restliche Sahne unterheben, mit
500 g Sahne                         Mikrowelle auflösen. Damit es in der Sahne keine Klumpen gibt,        3 EL Schokostreusel oder geriebene   dem Puderzucker süßen und den Schokostreuseln vermengen.
1–2 EL Puderzucker                  erst den restlichen Eierlikör zur Gelatine gießen und verrühren.      Schokolade                           Sahnecreme auf den Biskuit streichen und die Torte ca. 1 Std. kühl
60 ml Eierlikör + etwas zum         Dann die Eierlikör-Gelatine-Mischung unter ständigem Rühren                                                stellen.
Garnieren                           zur Sahne gießen.                                                     Für die Canache                      Aus den Zutaten nach dem Grundrezept eine Canache (s. S. 24)
                                    Die Eierlikörsahne bis auf einige Esslöffel auf dem Boden verteilen   100 g Sahne                          zubereiten, lauwarm auf den gut gekühlten Kuchen gießen, ver­
                                    und glatt streichen. Den Rest in einen Spritzbeutel füllen und am     150 g bittere Kuvertüre              streichen oder durch Heben und Senken des Blechs gleichmäßig
                                    Rand kleine Tupfer aufspritzen. Die Torte ca. 1 Std. kühl stellen.    100 g Nougat                         verlaufen lassen. Nochmal kühl stellen, bis die Canache angezo­
                                    Zum Servieren etwas Eierlikör als Spiegel in die Mitte der Torte                                           gen ist. Zum Servieren in gleich große Schnitten schneiden und
                                    geben und gleichmäßig über die ganze Oberfläche verteilen.                                                 auf eine Kuchenplatte setzen.

                                    Variante                                                                                                   Variante
                                    Eierlikör-Sahne-Torte mit Kirschen                                                                         Latte-Macchiato-Schnitten
                                    Fruchtiger wird die Torte, wenn man auf den Boden noch Kir­                                                Eine optisch nette Alternative für Kaffee-Freunde: Dafür 250 g
                                    schen gibt. Dafür nehme ich 1 Glas Kirschen (Abtropfgewicht                                                Sahne, 250 ml Milch bis kurz vor dem Kochen erhitzen. 50 g Zu­
                                    ca. 370 g) und messe etwa 250 ml Kirschsaft ab. 3 EL Stärke und                                            cker und 5 Blatt Gelatine (zuvor in reichlich kaltem Wasser einge­
                                    1 EL Zucker mit etwas kaltem Kirschsaft verrühren und den ko­                                              weicht) in die Milchmischung einrühren. Kurz bevor die Masse zu
                                    chenden Kirschsaft damit abbinden. Die abgetropften Kirschen                                               gelieren beginnt, mit dem Pürierstab aufschäumen. Auf die schon
                                    unterheben, etwas abkühlen lassen und auf dem Boden verteilen.                                             angezogene Schokosahne geben und gleichmäßig darauf verteilen.
                                    Für 20–30 Min. in den Kühlschrank stellen. Wenn die Kirschmasse                                            Dann etwa 15–25 Min. am besten im Gefrierschrank, anziehen
                                    kalt ist, die vorbereitete Eierlikörsahne darüber einfüllen. Damit                                         lassen und die Schnitten wie oben beschrieben fertigstellen. Eine
                                    die Torte nicht zu hoch wird, die Sahne auf 350 g und die Gelatine                                         Glasur aus Canache kommt in diesem Fall nicht mehr drauf.
                                    auf 3 Blatt reduzieren.

                                              Backen | 80                                                                                                Backen | 81
Schwarzwälder Kirschtorte
Für den Schokoladenbiskuit             Backofen auf 175 °C vorheizen. Für den Biskuit die Eier trennen.
5 Eier                                 Etwa die Hälfte des Zuckers mit Eiklar und Salz zu einem schmie­
140 g Zucker                           rigen Schnee schlagen. Eigelb mit restlichem Zucker schaumig
1 Prise Salz                           rühren und unter den Eischnee heben. Zuletzt das gesiebte Mehl-
65 g Mehl + Mehl für die Form          Stärke-Gemisch mit dem Kakao vorsichtig unterheben. Die Masse
65 g Stärke                            in eine gefettete und gestaubte Springform füllen und im vorge­
4 EL Kakaopulver                       heizten Ofen 30–35 Min. backen, abkühlen lassen.
Butter für die Form                    Zum Tränken Kirschwasser und Läuterzucker mit 80 ml Wasser
                                       vermischen. Den abgekühlten Biskuit aus der Form nehmen und
Zum Tränken                            mit einem langen Messer zweimal waagerecht durchschneiden.
2 cl Kirschwasser                      Den untersten Boden auf einer Kuchenplatte in einen Tortenring
4 EL Läuterzucker (s. S. 24)           stellen, ein wenig tränken, vorsichtig mit Konfitüre bestreichen
                                       und die abgetropften Kirschen darauf verteilen.
Für die Fülle                          Für die Fülle die Gelatine in reichlich kaltem Wasser einweichen,
1 Glas Johannisbeer- oder Kirschkon-   500 g Sahne schlagen. Den Puderzucker auf die Sahne sieben. Die
fitüre (ca. 200 g)                     ausgedrückte Gelatine auflösen, mit dem Kirschwasser verrühren
1 Glas Kirschen (Abtropfgewicht        und unter ständigem Rühren in die Sahne gießen.
ca. 370 g)                             Etwa die Hälfte der Sahne auf den Kirschen verteilen und ver­
3 Blatt Gelatine                       streichen. Den zweiten Boden auflegen, ebenfalls leicht tränken,
900 g Sahne                            die restliche Sahne darauf verteilen und glatt streichen. Den letz­
2–3 EL Puderzucker                     ten Boden auf der Unterseite mit etwas Konfitüre bestreichen und
2 cl Kirschwasser                      auf die Sahne stürzen, leicht tränken und die Torte mindestens 1
                                       Std. kühl stellen. Zum Ausgarnieren die übrigen 400 g Sahne steif
Wer mag, unterlegt die Torte noch      schlagen. Die Torte aus dem Ring schneiden und rundherum mit
mit einem Mürbteigboden (s. S. 36      der Sahne einstreichen. Die restliche Sahne in einen Spritzbeutel
Zwetschgen-Mandel-Kuchen).             füllen und am Rand kreisförmig Rosetten auf die Torte spritzen.
                                       Mit Schokospänen und Kirschen ausgarnieren.

                                       Für eine gebundene Kirschfüllung nehme ich 1 Glas Kirschen
                                       (Abtropfgewicht ca. 370 g) und messe etwa 250 ml Kirschsaft ab.
                                       3 EL Stärke und evtl. 1 EL Zucker mit Kirschsaft verrühren und
                                       damit den kochenden Kirschsaft abbinden. Nach Geschmack et­
                                       was Kirschwasser dazugeben und die abgetropften Kirschen vor­
                                       sichtig unterheben. Kurz abkühlen lassen und auf dem untersten
                                       Biskuit verteilen. Die Torte wie oben beschrieben fertigstellen. In
                                       diesem Fall können Sie die Sahne auf 300 g und die Gelatine auf
                                       2 Blatt reduzieren.

                                                 Backen | 82                                                 Backen | 83
Bayrisch-Creme-Torte                                                  Variante
Für den Biskuit                 Backofen auf 180 °C vorheizen. Nach dem Grundrezept aus den           Bayrisch-Creme-Torte mit Beeren
5 Eiklar                        Zutaten einen Biskuitboden (s. S. 23) herstellen. Die Masse in eine
140 g Zucker                    gefettete und gestaubte Springform füllen und im vorgeheizten         Im Sommer überlege ich mir immer, wie ich das große Angebot
1 Prise Salz                    Ofen 30–35 Min. backen, abkühlen lassen. Die gehobelten Man­          aromatischer Früchte in meine Kuchen einbauen kann. Die Bay­
5 Eigelbe                       deln auf einem Backblech verteilen und in der Restwärme des           risch-Creme-Torte lässt sich leicht zu einer fruchtigen Variante
75 g Mehl + Mehl für die Form   Ofens leicht rösten.                                                  verändern, wenn Sie etwa 150 g frische Himbeeren oder gemisch­
75 g Stärke                     Für die Creme die Gelatine in reichlich kaltem Wasser einweichen.     te Beeren mit in die Sahnecreme geben.
Butter für die Form             Eigelbe mit Salz verrühren. Milch, Zucker und aufgeschlitzte Va­
                                nilleschote aufkochen, vom Herd nehmen und unter ständigem
Für die Creme                   Rühren langsam zu den Eigelben gießen, Vanilleschote entfernen.
7 Blatt Gelatine, 3 Eigelbe     Die Eiermilch zurück in den Topf gießen und nochmals auf die
1 Prise Salz                    Herdplatte stellen.
375 ml Milch, 75 g Zucker       Die Masse „zur Rose abziehen“, d. h. unter ständigem Rüh­
1/2 Vanilleschote               ren erhitzen, bis der Fond leicht angedickt auf einem
550 g Sahne                     Kochlöffel liegen bleibt und sich beim Daraufbla­
3 EL Rum                        sen Kringel bilden, die an die Form einer Rose
200 g Marzipanrohmasse          erinnern. Durch ein Sieb
50 g Puderzucker                in eine Schüssel gießen.
                                Die gut ausgedrückte
Außerdem                        Gelatine dazugeben und
100 g gehobelte                 verrühren. Den Fond
Mandeln, ein paar schöne        im Wasserbad abkühlen
Himbeeren, ein paar Physialis   lassen und ab und zu
                                umrühren.
                                In der Zwischen­
                                zeit 400 g Sahne steif
                                schlagen, Den abge­
                                kühlten Biskuit einmal
                                waagerecht durchschnei­
                                den, den unteren Boden auf
                                eine Kuchenplatte legen und
                                mit einem Tortenring umstellen.
                                Sobald der abgekühlte Fond leicht zu
                                gelieren beginnt, den Rum dazugeben und
                                die geschlagene Sahne vorsichtig unterheben. Die Creme
                                in den Ring füllen, glatt streichen und den zweiten Boden darauf
                                setzen. Die Torte ca. 2 Std. kühl stellen.
                                Marzipan mit Puderzucker anwirken und dünn ausrollen. Die
                                restliche Sahne steif schlagen. Die Torte aus dem Ring schneiden
                                und rundherum dünn mit der Sahne einstreichen. Mit dem Tor­
                                tenring einen Marzipandeckel ausstechen und auf die Torte legen.
                                Den Rand unten mit den gerösteten Mandelblättchen bestreuen.
                                Nach Belieben mit Himbeeren auf Sahnetupfen und mit Physialis
                                dekorieren.

                                          Backen | 90                                                          Backen | 91
„Himmlische“
Für die Sandmasse                    Nach dem Grundrezept aus den Zutaten eine Sandmasse (s. S. 22)
125 g Butter + Butter für die Form   herstellen, auf zwei gefettete und gestaubte Springformen auf­
125 g Zucker                         teilen und verstreichen. Backofen auf 175 °C vorheizen. Für die
2 Eier                               Baisermasse Zucker mit Eiklar steif schlagen und die gehobelten
75 g Stärke                          Mandeln unterheben. Baisermasse auf den zwei Sandmasseböden
75 g Mehl + Mehl für die Form        verstreichen und die Böden im vorgeheizten Ofen 20–25 Min. ba­
1/2 gestr. TL Backpulver             cken, abkühlen lassen.
1 Prise Salz                         Die Mandarinen abtropfen lassen, dabei den Saft auffangen. Die
                                     Gelatine in reichlich kaltem Wasser einweichen. Sauerrahm mit
Für die Baisermasse                  Puderzucker verrühren. Die ausgedrückte Gelatine in der Mikro­
240 g Zucker                         welle oder im Wasserbad auflösen, ca. 60 ml Mandarinensaft dazu­
4 Eiklar                             geben und mit dem Sauerrahm verrühren. Die Sahne steif schlagen
100 g gehobelte Mandeln              und unter den Sauerrahm heben, die Mandarinen unterrühren.
                                     Einen Baiserboden auf einer Kuchenplatte mit einem Tortenring
Für die Fülle                        umstellen, die Sahnecreme einfüllen und verstreichen. Den zwei­
1 Dose Mandarinen                    ten Baiserboden in 14 oder 16 Stücke schneiden und auf die Sahne
(Abtropfgewicht ca. 175 g)           setzen, leicht andrücken. Die Torte mindestens 2 Std. kühlen stel­
250 g Sauerrahm                      len. Zum Servieren mit Puderzucker bestreuen.
2 EL Puderzucker                     Die „Himmlische“ schmeckt wirklich himmlisch gut. In manchen
7 Blatt Gelatine                     Gegenden heißt sie auch Bayerwald-Torte.
500 g Sahne
                                     „Himmlische“ mit Stachelbeeren: Einen Versuch ist´s wert! An­
                                     statt der Mandarinen 150 g Stachelbeeren zur Sahnecreme geben.
                                     Wer kein Obst mag, kann die Früchte auch einfach weglassen!

                                               Backen | 94                                                Backen | 95
Hefegebackenes

Backen | 96        Backen | 97
Donnerstag ist bei mir
 Schmalzgebäcktag
    S   chon ganz früh morgens brutzeln kleine Hefeteilchen
        im heißen Fett … Am Donnerstag backe ich Schmalz­
    nudeln: immer abwechselnd Kirtanudln, Krapfen, Strie­
    zel oder Auszogne. Kirtanudln isst man hauptsächlich am
    Kirchweihtag, der bei uns auf den dritten Sonntag im Ok­
    tober fällt. Aber nicht alle möchten während des restlichen
    Jahres darauf verzichten. Neben kulinarischen Besonder­
    heiten gibt es an Kirchweih verschiedene Bräuche. Die Kir­
    tahutschn, eine überdimensionale Schaukel, wird amDach­
    balken einer Scheune befestigt und beschäftigt Kinder und
    Jugendliche, während die Eltern in Ruhe Kaffee trinken.
    Kirtanudln werden aus deftigem Hefeteig mit Rosinen ge­
    backen. Aus dem „ganz mageren Hefeteig“ machte meine
    Großmutter immer Striezel und mischte dem Teig ein Drit­
    tel Quark unter. Während wir die kleinen Keulchen heute
    gerne zum Kaffee essen, waren sie früher eine beliebte Bei­
    lage zu kräftiger Kartoffelsuppe. Meine Jungs wissen schon,
    dass am Donnerstag Schmalzgebäcktag ist. Pünktlich um
    sechs Uhr morgens steht unser kleiner Sohn Ferdinand in
    der Backstube und fragt: „Mama, wann gibst Krapfen?“

                            Backen | 98                           Backen | 99
Bienenstich (Foto)
1 Rezept Hefeteig (s. S. 16)      Nach dem Grundrezept einen Hefeteig herstellen und gehen las­                                            Gerade für ein Kuchenbuffet oder eine Kaffeetafel schadet es nicht,
                                  sen. Dann gleichmäßig ausrollen und auf ein gefettetes Backblech                                         die Stücke kleiner zu schneiden. Dann kann man auch mal zwei
Für den Belag                     geben. Mit einer Gabel mehrmals einstechen, damit der Teig beim                                          oder drei verschiedene Kuchen probieren. Ich mache das sehr ger­
150 g Butter                      Backen keine Blasen wirft.                                                                               ne bei Blechkuchen. Die einzelnen Stücke des leicht vorgeschnit­
150 g Zucker                      Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Für den Belag Butter mit Zu­                                          tenen Bienenstichdeckels nochmals diagonal einritzen und dann
2 EL Honig                        cker, Honig und Sahne aufkochen und kurz köcheln lassen, bis die                                         schneiden, das ergibt kleine Dreiecke. Wer mag, kann die Kuchen­
4 EL Sahne                        Masse leicht eindickt. Die Mandeln dazugeben, unterrühren und                                            stücke auch in etwa ca. 4 x 4 cm große Quadrate schneiden und
180 g gehobelte Mandeln           etwas abkühlen lassen. Die Mandelmasse gleichmäßig auf dem                                               in kleine Muffinsförmchen aus Papier setzen. Das sieht sehr nett
1 Rezept Buttercreme (s. S. 24)   ­Hefeteig verstreichen und den Kuchen nochmals etwa 10 Min. ge­                                          aus!
                                   hen lassen.
                                   Den Bienenstich im vorgeheizten Ofen 10–15 Min. backen. Die
                                   Röstmasse sollte knusprig braun sein, evtl. mit einem Spatel oder
                                   ­einer Tortenschaufel den Boden etwas anheben und kontrollieren,
                                    ob er durchgebacken ist. Wenn sich beim Backen Blasen bilden,
                                    diese mit einem spitzen Gegenstand, z. B. einem Zahnstocher,
                                    leicht anstechen. Nach dem Abkühlen den Bienenstich in zwei
                                    Teile schneiden, so tut man sich beim Füllen leichter. Mit einem
                                    Sägemesser beide Bienenstichplatten waagerecht durchschneiden
                                    und die Deckel mit dem Messer schon leicht in Stücke vorschnei­
                                    den.
                                    Etwa die Hälfte der Buttercreme auf den Boden streichen, den
                                    ­Deckel darauf legen und in Stücke schneiden. Mit dem Rest Butter­
                                     creme das zweite Stück Bienenstich füllen und ebenfalls in Stücke   Tipp: Die Vertiefungen im Teig sind dazu da, dass die flüssige But­
                                     schneiden.                                                          ter beim Backen hineinlaufen kann.

                                  Westfälischer Butterkuchen
1 Rezept Hefeteig (s. S. 16)      Nach dem Grundrezept einen Hefeteig herstellen. Dünn ausrollen
                                  und auf ein gefettetes Blech geben. Mit einem Geschirrtuch abde­
Für den Belag                     cken und an einem warmen Ort etwa 20 Min. gehen lassen.
300 g weiche Butter               Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Ist der Teig gut aufgegangen,
1 Prise Salz                      mit den Fingern in geringen Abständen Vertiefungen in den Teig
200 g gehobelte Mandeln           drücken. Die Butter mit Salz schaumig rühren, in einen Spritz­
150 g Zucker                      beutel füllen und gleichmäßig kleine Buttertupfen auf die Teig­
1/2 TL Zimt                       platte spritzen.
                                  Die gehobelten Mandeln gleichmäßig darauf verteilen. Zucker und
                                  Zimt mischen und auf die Mandeln streuen. Den Butterkuchen im
                                  vorgeheizten Ofen etwa 5 Min. backen, dann die Hitze auf 180 °C
                                  reduzieren und den Kuchen in 8–12 Min. fertig backen.

                                            Backen | 100                                                                                             Backen | 101
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