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Bankenbrief
Bankenbrief - Ausgabe 2020-190
Das Thema
Deutsche Bank fokussiert sich auf Umbau –
Investmentbank läuft gut
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hält angesichts der diskutierten
Übernahmewelle in der Finanzbranche eine Fusion oder den Zukauf eines
anderen Geldhauses bald für denkbar. Derzeit konzentriere sich das größte
deutsche Kreditinstitut aber noch auf die Umsetzung seines Umbauplans,
sagte Sewing in einem heute veröffentlichten Fernsehinterview. Der Hauptteil
des Umbaus solle in den kommenden drei Monaten abgeschlossen sein. Der
Vorstand habe immer gesagt, dass die Jahre 2019 und 2020 für die Sanierung
entscheidend seien, bekräftigte Sewing. 2022 soll der im vergangenen Jahr
beschlossene Umbau vollendet sein. Er sei sehr zufrieden mit der Entwicklung
des Handelsgeschäfts im dritten Quartal 2020, auch wenn der Schwung nach
dem ersten Halbjahr etwas abgenommen habe, fügte der Deutsche-Bank-
Chef hinzu. Diese Normalisierung werde sich im vierten Quartal fortsetzen.
Die Bank werde bei der Vorlage ihrer Quartalszahlen eine gute Entwicklung
zeigen, vor allem in der Investmentbank. Voraussetzung für eine Fusion oder
Übernahme sei, dass die Rentabilität der Bank und ihr Aktienkurs wieder
stiegen. "Dann haben wir eine andere, eine bessere Position", betonte der
Manager. Die Konsolidierung unter Europas Banken müsse stattfinden, und die
Deutsche Bank wolle dabei kein Übernahmeziel sein. "Es ist wichtig, dass wir
nicht der Juniorpartner sind." Derzeit wird die Deutsche Bank an der Börse mit
rund 15 Milliarden Euro bewertet, verglichen dazu kommt die Schweizer
Großbank UBS umgerechnet auf rund 35 Milliarden Euro. Medien berichteten
zuletzt, UBS-Verwaltungsratschef Axel Weber habe eine Liste möglicher
Fusionskandidaten für die Schweizer Bank erstellt. Darunter befinde sich auch
die Deutsche Bank.
[bloomberg.com]
[boerse.ard.de]
[de.reuters.com]
[boerse-online.de]
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Meldungen
IWF: Einbruch der Weltwirtschaft weniger stark als
befürchtet
Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für dieses Jahr eine etwas
weniger schwere Rezession der Weltwirtschaft als noch im Juni vorhergesagt.
Der Einbruch im zweiten Quartal sei weniger dramatisch gewesen als
befürchtet, weswegen eine leichte Anhebung der Konjunkturprognose möglich
sei, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa heute in Washington. Ende Juni
hatte der IWF für dieses Jahr noch einen Einbruch der Weltwirtschaftsleistung
um 4,9 Prozent vorausgesagt. Georgiewa warnte, die Corona-Krise sei längst
nicht ausgestanden. "Die globale Wirtschaft ist zurück aus den Tiefen der
Krise, aber diese Katastrophe ist längst nicht vorbei", sagte sie. Die schwierige
wirtschaftliche Erholung ab kommendem Jahr werde "langsam, ungleich,
unsicher und anfällig für Rückfälle" sein.
[finanzen.net]
Capital Group erhöht Anteil an Commerzbank
Die US-Investmentgesellschaft Capital Group hat Ende September ihren Anteil
an der Commerzbank von 4,82 Prozent auf 5,31 Prozent aufgestockt. Das
teilte die Commerzbank heute in Frankfurt mit. Damit zählt die Capital Group
weiter zu den drei größten Aktionären der Commerzbank: Der Bund hält 15,6
Prozent an dem Institut und der US-Finanzinvestor Cerberus hatte zuletzt eine
Beteiligung von 5,01 Prozent gemeldet.
[de.reuters.com]
EZB: Corona-Pandemie belastet Ertragskraft der
Banken
Die zusammengefasste Eigenkapitalrendite (ROE) der Banken im Euroraum ist
im zweiten Quartal 2020 auf 0,01 Prozent eingebrochen. Wie die Europäische
Zentralbank (EZB) heute mitteilte, lag sie im ersten Quartal noch bei 1,21
Prozent und Ende 2019 bei 5,17 Prozent. In sieben Euroländern, darunter
Griechenland, Zypern und Spanien und Irland, lag die Eigenkapitalrendite der
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großen Institute im zweiten Quartal im negativen Bereich. Bei den deutschen
Instituten betrug sie 0,86 Prozent. Die zusammengefasste Quote der notlei‐
denden Kredite lag den Angaben zufolge zum Ende des zweiten Quartals bei
2,94 Prozent nach 3,05 Prozent im Vorquartal.
[wiwo.de]
Deutsche Industrie erhält mehr Aufträge
Die deutsche Industrie hat im August einen Zuwachs der Auftragseingänge
um 4,5 Prozent gegenüber dem Vormonat verbucht. Wie das Statistische
Bundesamt heute in Wiesbaden mitteilte, stieg der Auftragseingang für Juli
zudem um revidierte 3,3 Prozent an, nachdem zuvor 2,8 Prozent gemeldet
worden waren. Im Juni war der Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe
noch mit einem Anstieg von 28,8 Prozent sehr stark ausgefallen. Dieser
Auftragsschub war eine Folge der Corona-Krise, in der die Bestellungen stark
rückläufig waren.
[boersen-zeitung.de]
Britische Finanzaufsicht verbietet Krypto-Derivate für
Kleinanleger
Die britische Finanzaufsicht FCA hat den Verkauf von Krypto-Derivaten an
Kleinanleger untersagt. Angesichts des möglichen Schadens, der durch diese
Produkte entstehen könnte, seien sie für Kleinanleger nicht geeignet, teilte die
FCA heute in London mit. Es drohten "plötzliche und unerwartete" Verluste.
Das Verbot soll ab dem 6. Januar 2021 gelten.
[finanzen.net]
Digitales Geld – Sorgfalt vor Schnelligkeit
Die digitale Transformation des Geldes werde nicht aufzuhalten sein.
Allerdings seien die möglichen tiefergehenden Auswirkungen von digitalem
Geld auf die bestehende Geldordnung bislang nur oberflächlich bekannt,
mahnt der Bankenverband in einem heute veröffentlichten Blog-Beitrag. Sie
zu verstehen, werde noch ein erhebliches Maß an Forschung und Analyse
erfordern. In Gelddingen gelte ganz besonders, dass Genauigkeit Vorrang vor
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Schnelligkeit haben müsse. Notenbanken, darunter die EZB, seien daher
zurecht zurückhaltend in vorschnellen Bewertungen. Allerdings dürfe dies
keine Ausrede für das Verschleppen von Entscheidungen sein. Denn andere
Länder, insbesondere in Asien, seien Europa zum Teil um Jahre voraus. Lesen
Sie hier den vollständigen Beitrag:
[bankenverband.de]
Die Köpfe
Scholz will 750-Milliarden-Plan gegen Corona rasch
startklar machen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz will den in der Europäischen Union (EU)
vereinbarten 750-Milliarden-Plan gegen die Corona-Krise pünktlich Anfang
2021 startklar bekommen. Mit seinen EU-Kollegen wolle er deshalb heute eine
politische Einigung über die Regeln und Details des Aufbauplans erreichen,
sagte Scholz vor einer Online-Konferenz der Wirtschafts- und Finanzminister.
"Europa muss mit Kraft aus der Krise kommen." Die EU-Staaten hatten sich im
Juli auf den schuldenfinanzierten Milliardenplan geeinigt, der die wirtschaft‐
lichen Folgen der Corona-Pandemie abmildern und gleichzeitig eine klimaf‐
reundliche und digitale Modernisierung der Wirtschaft voranbringen soll.
Herzstück ist ein Aufbaufonds, über den 90 Prozent der Gelder verteilt werden
sollen.
[wz.de]
Lagarde: Zweite Corona-Welle könnte Erholung
bremsen
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat davor gewarnt, dass eine zweite Welle
der Corona-Pandemie die konjunkturelle Erholung in der Eurozone verlang‐
samen könnte. "Wir sehen nun ein Wiederaufflammen der Infektionen in
einzelnen Sektoren, in einzelnen Städten, in einigen Ländern mehr als in
anderen", sagte Lagarde heute. Frankreich und Spanien seien in Europa am
meisten betroffen. "Wir befürchten nun, dass die Eindämmungsmaßnahmen,
die umgesetzt werden müssen durch die Behörden, eine Auswirkung haben
auf diese Erholung."
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[de.reuters.com]
Notenbanker de Cos: Weitere EZB-Anleihekäufe nicht
ausgeschlossen
Die EZB könnte angesichts der Corona-Krise nach Angaben des spanischen
Notenbankchefs Pablo Hernández de Cos neue Stützungsschritte für die
Wirtschaft verfügen. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass wir,
abhängig von der Entwicklung der konjunkturellen Lage und des Inflationsaus‐
blicks, sogar das Anleihekaufprogramm aufstocken oder verlängern müssen",
sagte das EZB-Ratsmitglied heute im spanischen Parlament.
[reuters.com]
EU-Kommissar Gentiloni: Schuldenregeln bleiben auch
2021 außer Kraft
In der Corona-Krise behalten die EU-Staaten vorerst freie Hand beim Schul‐
denmachen. "Die allgemeine Ausweichklausel wird auch im Jahr 2021 aktiv
bleiben", sagte EU-Kommissar Paolo Gentiloni gestern nach einer Sitzung der
Eurogruppe. Das bedeutet, dass die Schulden- und Defizitregeln in der EU
weiterhin ausgesetzt werden. Die Diskussion über eine Rückkehr zu einer
normaleren Haushaltspolitik habe noch nicht begonnen, ergänzte Eurogrup‐
penchef Paschal Donohoe. "Sie steht nicht unmittelbar bevor."
[stern.de]
Der Tweet des Tages
Die Gefahr, Opfer eines #Cyberangriffs zu werden, nimmt zu. 15% mehr
Fälle im vergangenen Jahr laut @bka. Kriminelle passen sich an aktuelle
Ereignisse an, zum Beispiel mit #Phishingmails rund um #Corona. Wir
geben Tipps zum Schutz: go.bdb.de/cm5II Und: #THINKB4UCLICK
[twitter.com]
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Am Vortag meistgeklickt
Schreibtisch-Yoga hält fit
Wer lange am Schreibtisch sitzt und arbeitet, leidet häufig unter Rücken‐
schmerzen. Dagegen helfen kurze Workouts, die sich gut in den Arbeitsalltag
integrieren lassen. Der Effekt ist enorm: "Bereits nach einwöchiger
Anwendung werden Sie ein völlig anderes Rücken-, Nacken- und Körpergefühl
am Schreibtisch bemerken", verspricht Entspannungstherapeutin Gabriele
Rossbach. Demnach können Sie Ihre Rückenmuskulatur lockern, indem Sie
mit den Handflächen von hinten gegen die untere Rückenpartie drücken und
dabei ins Hohlkreuz gehen. Den Kopf vorne überhängen zu lassen, dehnt und
entspannt die Muskeln vom Kopf bis zur Rückenmitte. Das sorgt für eine
verstärkte Durchblutung des Gehirns und verbessert die mentale Leistungsfä‐
higkeit. Weitere schnelle Trainingseinheiten für den Schreibtisch werden hier
vorgestellt:
[impulse.de]
Was morgen wichtig wird
In Wiesbaden veröffentlicht das Statistische Bundesamt Daten zur Industrie‐
produktion im August. – In Brüssel debattiert das Europaparlament über den
Wirecard-Skandal. – In Washington veröffentlicht das Federal Open Market
Committee (FOMC) der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Protokolle der
Sitzung von Mitte September.
Der Nachschlag
Test: Welche Firma passt zu mir?
Wer beruflich erfolgreich sein will, sollte seinen Arbeitgeber mit Sorgfalt
auswählen. Würden Sie beim Gehalt finanzielle Abstriche machen, wenn das
Gesamtpaket stimmt oder haben Sie ganz bestimmte finanzielle Vorstel‐
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lungen? Legen Sie besonderen Wert auf ein gutes Betriebsklima und
Freiräume für eigene Ideen? Dann wäre ein Start-up mit kleiner Belegschaft
und flachen Hierarchien genau das Richtige für Sie: Hier kennen sich alle mit
Namen und ziehen als Team an einem Strang. Finden Sie im Selbsttest heraus,
welcher Unternehmenstyp besonders gut zu Ihnen passt:
[capital.de]
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