Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2022-38 - Bundesverband deutscher Banken
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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2022-38 Oliver Santen Leiter Kommunikation Liebe Leserinnen und Leser, nachdem ein Krieg in Europa seit gestern wieder traurige Realität ist, haben westliche Regierungen in der Nacht zahlreiche Sanktionen auf den Weg gebracht. Diese richten sich vor allem gegen den russischen Finanzsektor. Laut Bundesfinanzminister Christian Lindner gibt es in der Europäi‐ schen Union (EU) bereits eine "vollständige Blockade" russischer Banken. Über einen Ausschluss Russlands vom SWIFT-Zahlungs‐ system wird unter den EU-Staats- und Regierungschefs hingegen weiterhin disku‐ tiert. Eine informative Lektüre! Ihr Oliver Santen bankenbrief@bdb.de THEMA DES TAGES EU-Sanktionen nehmen Großteil des russischen Bankensektors ins Visier Sowohl die Staats- und Regierungschefs der EU als auch die US- Regierung haben nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine umfas‐ sende Sanktionen gegen russische Banken auf den Weg gebracht. Die Finanzsanktionen der EU zielen auf 70 Prozent des russischen Banken‐ marktes ab, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen heute Nacht mitteilte. Den Banken werde laut Medienberichten der Zugang zu den europäischen Kapitalmärkten verwehrt. Bundesfinanzminister Christian Lindner gab heute bekannt, dass es bereits eine "vollständige Blockade russischer Banken" gebe. Der Geschäftsverkehr sei für Russland somit "nahezu beendet". Auf einen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT konnten sich die EU- Staaten bislang jedoch nicht verständigen. Die US-Regierung belegte derweil das größte russische Geldhaus Sberbank mit Sanktionen. US- Institute müssen innerhalb von 30 Tagen jegliche Konten der russischen Bank schließen, die bislang Geschäfte in US-Dollar ermöglichten, wie das Finanzministerium erklärte. Die russische Zentralbank kündigte an, der Sberbank und anderen sanktionierten Geldhäusern alle ihre Geschäfte in Rubel wie in ausländischen Währungen zu garantieren. Insider: EZB geht von Konjunkturdämpfer aus Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet Insidern zufolge einen Konjunkturdämpfer durch den Krieg in der Ukraine. Bei einem informellen Treffen der EZB-Spitze in Paris habe Chefvolkswirt Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Philip Lane Szenarien dazu vorgelegt, sagten heute mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Ein mittleres Szenario sehe vor, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone dieses Jahr um 0,3 bis 0,4 Prozent geschmälert werde. (Foto: picture alliance/dpa/Filip Singer) [zeit.de] [diepresse.com] [rp-online.de] [cash.ch] [kurier.at] MELDUNGEN DES TAGES Deutsche Wirtschaft schrumpft im vierten Quartal um 0,3 Prozent Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist zwischen Oktober und Dezember 2021 um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft. Dies teilte das Statistische Bundesamt heute mit und revidierte damit eine frühere Schätzung von minus 0,7 Prozent. Fachleute gehen davon aus, dass die Omikron-Welle der Corona-Pandemie die Konjunktur auch im laufenden ersten Quartal belastet. "Omikron und Lieferketten bleiben vorerst hartnäckige Spielverderber", sagte Alexander Krüger, Chefökonom bei der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. "Für das laufende Quartal ist an eine dynamische Wachstumsrückkehr nicht zu denken." (Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz) [zdf.de] [tagesspiegel.de] Coinbase mit Gewinnsprung, aber getrübtem Ausblick Coinbase, die größte US-Handelsplattform für Kryptowährungen, hat im vierten Quartal 2021 ihren Nettogewinn im Jahresvergleich um rund 374 Prozent auf 840 Millionen US-Dollar (749 Millionen Euro) gesteigert. Das berichteten Medien heute. Die Gewinnschätzungen von Analysten wurden deutlich übertroffen. Gleichzeitig warnte Coinbase jedoch vor einer Verlangsamung des Wachstums im laufenden Quartal. Sowohl das monat‐ liche Transaktionsvolumen der Retail-Händler als auch das Gesamthandels‐ volumen dürfte geringer ausfallen als noch im Schlussquartal 2021. (Foto: picture alliance/dpa/Fabian Sommer) [de.investing.com] [cnbc.com] Euroraum: Geldmenge wächst langsamer, Kreditvergabe steigt Das Wachstum der Geldmenge in der Eurozone hat sich im Januar abgeschwächt. Die breit gefasste Geldmenge M3 erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,4 Prozent, wie die EZB heute in Frankfurt bekannt gab. Im Vormonat war die Geldmenge noch um 6,9 Prozent gewachsen. Unterdessen nahm die Kreditvergabe der Banken in den Euro- Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Ländern zu Beginn des Jahres leicht an Fahrt auf. Die Kreditvergabe an Unternehmen außerhalb der Finanzbranche stieg den Angaben nach von 4,3 im Dezember auf 4,4 Prozent. Die Kredite an Privathaushalte nahmen im Januar um 4,3 Prozent zu, nach 4,2 Prozent im Vormonat. [finanznachrichten.de] [finanzbusiness.de] Ifo Institut: Hohe Inflation möglich Nach Einschätzung des Ifo Instituts wird der Krieg in der Ukraine die Teuerungsrate in Deutschland weiter befeuern. Grund dafür seien die drohenden weiteren Preissteigerungen bei Gas und Öl, sagte heute der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, Timo Wollmershäuser. "Eine Fünf vor dem Komma der Inflationsrate im Gesamtjahr 2022 wird gerade wahrscheinlicher als eine Drei." Unterdessen geht aus einer aktuellen Umfrage der Postbank hervor, dass aufgrund der steigenden Preise jede neunte Person in Deutschland kaum noch ihren Lebensunterhalt bestreiten kann. [zeit.de] [dasinvestment.com] LLB steigert Gewinn und Kundenvermögen Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) hat 2021 deutliche Zuwächse bei Gewinn und Kundenvermögen verzeichnet. Wie das Institut heute in Vaduz mitteilte, steigerte sich der Jahresgewinn im Vergleich zu 2020 um knapp 26 Prozent auf 137,9 Millionen Franken (133,4 Millionen Euro). Die von der LLB verwalteten Kundenvermögen kletterten den Angaben nach um gut 15 Prozent auf 91,9 Milliarden Franken. Der Neugeldzufluss belief sich auf 7,2 Milliarden Franken, nach 3,3 Milliarden im Vorjahr. Das entspreche dem größten organischen Wachstum in der Geschichte des Instituts. [fuw.ch] Staatsdefizit geringer als erwartet Das deutsche Staatsdefizit lag im vergangenen Jahr um 12,8 Milliarden Euro unter dem Defizit des Jahres 2020. Laut heutigen Angaben des Statistischen Bundesamtes haben die Ausgaben von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung die Einnahmen um rund 132,5 Milli‐ arden Euro überstiegen. Eine erste Schätzung im Januar hingegen hatte einen Anstieg auf fast 154 Milliarden Euro vorhergesagt. Allerdings entwi‐ ckelten sich die Steuereinnahmen besser als zunächst angenommen. Medienberichten zufolge rechnen Ökonominnen und Ökonomen in diesem Jahr bislang mit einer deutlich geringeren Neuverschuldung, auch wegen der erwarteten Konjunkturerholung. [stern.de] [wiwo.de] KÖPFE DES TAGES Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Grünen-Fraktionsvize von Notz fürchtet Cyberangriffe aus Russland Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Konstantin von Notz (Foto), hat vor zunehmenden Cyberangriffen aus Russland gewarnt. "Wir haben in den letzten Jahren immer wieder gesehen, dass das eine Methode ist, die Russland anwendet, und wir sind da verletzbar", sagte von Notz heute in einem Interview. Deutschland müsse diese Gefahr "maximal ernstnehmen" und sich "hart und entschlossen aufstellen". Der Finanzbereich gehört laut von Notz zu den gefährdeten Sektoren. Bereits gestern hatte Bundesinnen‐ ministerin Nancy Faeser berichtet, dass die deutschen Sicherheitsbe‐ hörden die Abwehrmaßnahmen etwaiger Cyberattacken hochgefahren und relevante Stellen sensibilisiert hätten. (Foto: picture alliance/dpa/ Michael Kappeler) [t3n.de] [tagesspiegel.de] Bankenverbands-Hauptgeschäftsführer begrüßt Fortschritte bei Transparenz Aus Sicht des Hauptgeschäftsführers des Bankenverbands, Christian Ossig (Foto), ist das neue Lobbyregistergesetz ein großer Fortschritt in puncto Transparenz. Es sei richtig, "dass der Gesetz‐ geber mit dem Lobbyregister nun für mehr Transparenz im politi‐ schen Entscheidungsprozess sorgt", schrieb Ossig in einem heute veröf‐ fentlichten Blogbeitrag. Zwar könne das Gesetz noch geschärft werden, da "viele auf den ersten Blick eindeutige Vorgaben" am Ende "doch zum Teil erheblichen Interpretationsspielräumen" unterlägen. Dennoch seien die neuen Regelungen ausdrücklich zu begrüßen. Das zum Jahresanfang in Kraft getretene Gesetz sieht unter anderem eine Registrierungspflicht für alle Personen vor, die Kontakt zu Mitgliedern des Bundestages oder der Bundesregierung aufnehmen, um politische Prozesse zu beein‐ flussen. (Foto: picture alliance/dpa/Christophe Gateau) [bankenverband.de] US-Notenbanker Waller hält kräftige Zinserhöhung für möglich Christopher Waller, Direktoriumsmitglied bei der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), hat trotz des Krieges in der Ukraine die Möglichkeit einer deutlichen Zinserhöhung in den Raum gestellt. Sollte die Inflation weiter steigen, gebe es auf der nächsten Sitzung der Währungshüter im März gute Argumente für eine Zinserhöhung um 0,5 Prozent, wurde Waller heute in Medienberichten zitiert. Bezüglich des russischen Angriffs auf die Ukraine sagte der 63-Jährige, es sei "viel zu früh", um etwaige Auswirkungen auf die US-Wirtschaft abzuschätzen. Er räumte jedoch ein, dass der Krieg in Europa Unsicherheiten mit sich bringe und gab an, die Situation genau beobachten zu wollen. [bloomberg.com] [boerse-online.de] Cum-Ex-Schlüsselfigur Berger im April vor Gericht Hanno Berger muss sich ab April vor dem Landgericht Wiesbaden verantworten. Nach seiner Auslieferung aus der Schweiz befinde sich Berger im Verantwortungsbereich der hessischen Justiz, teilte das Gericht heute mit. Berger hätte schon im vergangenen Frühjahr bei Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief einem laufenden Cum-Ex-Prozess am Landgericht Wiesbaden erscheinen sollen, blieb aber fern. [rnd.de] SCHON GEWUSST? Ein starker Finanzplatz ist wichtig für die notwendigen Investitionen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Das gilt auch für Deutschland und Europa, wie es in der neuen Folge des "Bankgeheimnis"- Podcasts des Bankenverbandes heißt. Zudem sorgt ein starker Finanzplatz für eine stabile Wirtschaft und ist ein Magnet für Start-ups. Wie kann der Finanzstandort Deutschland attraktiver werden? Welche politischen Rahmenbedingungen brauchen wir, um das zu erreichen? Diesen und weiteren Fragen gehen die Bankenverbands-Finanzierungsexperten Emily Frank und Hendrik Hartenstein auf den Grund, gemeinsam mit Sarah Schmidtke, Geschäftsführerin Bankenverband Mitte aus Frankfurt am Main, und Oliver Behrens, CEO von Morgan Stanley Europe. Die neue Folge können Sie hier anhören: [open.spotify.com / Podcast auf Spotify] [bankenverband.de] POSTS DES TAGES Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Bankenverband Heute geht es im #Podcast #Bankgeheimnis um den Finanzstandort Deutschland. Wir sprechen mit Oliver Behrens, CEO von @MorganStanley Europe, über die Bedeutung eines starken #Finanzplatzes für die deutsche Wirtschaft und wie er attraktiver werden kann: http://go.bdb.de/ YjgRQ [twitter.com] BaFin Die Stärkung der BaFin- Hinweisgeberstelle zahlt sich aus: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Hinweise um 73 Prozent auf 2.281 an. Seit dem vergangenen Jahr ist es für Whistleblower einfacher und sicherer, die Aufsicht zu kontaktieren. Sie können ihre Informationen anonym an die BaFin weitergeben, die damit wiederum mögliches Fehlver‐ halten von Unternehmen aufdecken kann. Mehr Infor‐ mationen finden Sie hier: https://lnkd.in/ djTD5wsC [linkedin.com] WAS DIE NÄCHSTEN TAGE WICHTIG WIRD Im US-amerikanischen Omaha legt Berkshire Hathaway am Samstag seine Jahreszahlen vor. – Am Sonntag findet in Berlin eine Sondersitzung des Bundestags zum Krieg in der Ukraine statt. Bundeskanzler Olaf Scholz gibt eine Regierungserklärung ab. – Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change; IPCC) legt am Montag in Genf einen Bericht über die Folgen des Klimawandels für Natur, Mensch und Umwelt vor. Der Bericht gibt auch Hinweise, wie sich die Menschen an eine globale Erwärmung anpassen können. – Ebenfalls am Montag veröffentlicht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sein Konjunkturbarometer. – In Dublin präsentiert die Bank of Ireland ihre Jahreszahlen. Zudem stellt in Frankfurt der Onlinebroker Flatexdegiro seine Jahreszahlen vor. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief NACHSCHLAG Das Pizza-Rätsel Fürs Wochenende geben wir Ihnen noch etwas zum Knobeln mit auf den Weg, und zwar aus dem kulinarischen Bereich: Es geht um Pizza. Normalerweise wird eine Pizza ähnlich wie eine Torte geschnitten. Die Schnitte verlaufen durch den Mittelpunkt, jede Schnittlinie teilt die runde Köstlichkeit in zwei Halbkreise. So entstehen meist sechs oder acht gleich große Stücke. Doch was, wenn die Pizza in möglichst viele verschiedene Stücke geschnitten werden soll? Dazu gibt es zwei Vorgaben: Jeder Schnitt muss gerade sein. Und die entstandenen Pizzastücke dürfen vor einem Schnitt nicht umgeordnet werden. Wie viele Stücke können Sie maximal mit zehn Schnitten erhalten? Die Antwort finden Sie hier: [spiegel.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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