Beflügelt auf Achse - W M - Michel und Kornelia Torny sind ein gutes Gespann - Schweizer Paraplegiker-Gruppe
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Juni 2015 | Nr. 154 paraplegie Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung M UCI-Wtkampf- t en We 6 Seit ungs- U n t erhalt und mm Progra Beflügelt auf Achse Michel und Kornelia Torny sind ein gutes Gespann Atmen erlernen | Gewinnen ist Kopfsache | Alexandra Helbling
Präzision, Dynamik und Leidenschaft am Himmel 50 Jahre Schweizer Kunstflugstaffel Die Armbanduhr „Faszination rot-weiss“ Mit Schweizer Quarz-Uhrwerk • Stoppuhr-Funktion und Datumsanzeige Limitierte Sonder-Edition • Aus bestem Edelstahl • Formation Delta auf Zifferblatt • Zeiger in der Form einer F-5E Tiger II • Weltweit limitiert auf nur 5‘000 Exemplare • Von Hand nummeriertes Echtheits-Zertifikat • Mit graviertem Logo auf der Rückseite • 120-Tage-Rücknahme-Garantie Produktpreis: Fr. 279.90 oder 3 Raten à Fr. 93.30 Durchmesser: ca. 4 cm (+ Fr. 11.90 Versand und Service) ✃ EXKLUSIV-BESTELLSCHEIN 53742 Reservierungsschluss 27. Juli 2015 ❒ Ja, ich bestelle die Armbanduhr “Faszination rot-weiss” Bitte gewünschte Zahlungsart ankreuzen Ich wünsche ❒ eine Gesamtrechnung ❒ Monatsraten ❒ Ich bezahle per MasterCard oder Visa Der Zeiger in der Form Die Armbanduhr wird auf Mit Echtheits-Zertifikat einer F-5E Tiger II der Rückseite graviert und Präsentations-Box Gültig bis: (MMJJ) Kürzlich feierte unsere Jet-Kunstflugstaffel ihr 50-jähriges Bestehen. Heben Sie mit den rot-weissen Jets ab und feiern Sie mit! Die Armbanduhr „Faszination rot-weiss“ zeichnet sich durch einen ho- hen Anspruch an Design und Verarbeitung aus. Sie ist exklusiv bei Bradford erhältlich und lässt das Vorname/Name Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen Herz jedes Aviatik-Fans höher schlagen. Strasse/Nummer Mit der Armbanduhr „Faszination rot-weiss“ würdigen wir die Präzision, die Dynamik und die Leidenschaft, mit welcher die Schweizer Kunstflugstaffel seit 50 Jahren an unserem Himmel prä- PLZ/Ort sent ist. Die Uhr wird aus bestem Edelstahl hergestellt, ist mit einem Schweizer Quarzuhrwerk mit Stoppuhr-Funktion und Datumsanzeige ausgestattet und ist weltweit auf nur 5‘000 Exemplare E-mail limitiert. Sichern Sie sich dieses exklusive Andenken an das 50-jährige Bestehen unserer Unterschrift Telefon Kunstflugstaffel jetzt gleich. Für Online-Bestellung: Referenz-Nr.: 53742 www.bradford.ch Bitte einsenden an: The Bradford Exchange, Ltd. The Bradford Exchange, Ltd. • Jöchlerweg 2 • 6340 Baar Jöchlerweg 2 • 6340 Baar Tel. 041 768 58 58 • Fax 041 768 59 90 • e-mail: kundendienst@bradford.ch
EDITORIAL Liebe Gönnerinnen und Gönner A ktionen wie «SRF bewegt» oder das Gemeindeduell von «schweiz.bewegt» sind bekannte Formate, um die Schweizer Bevölkerung zum Bewegen zu animieren. Auch Bund und Swiss Olympic bewegen: Mit wichtigen Projekten wie «Jugend und Sport» oder «cool und clean» sprechen sie bereits unsere Heranwachsenden an. Spezielle Bedeutung erhalten Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und körperliche Vorsorge für Menschen mit einer Behinderung. Grösstmögliche Selbstständigkeit ist, sollte es der Schweregrad der Behinderung überhaupt erst zulassen, kaum ohne eine sportliche Tätigkeit zu erreichen. Sie hilft, eine neue gute Beziehung zum Körper aufzubauen und sich darin wieder wohlzufühlen. Sich wieder mögen, ist die Voraussetzung, um auf andere Menschen zugehen zu können, mit einem gesunden Selbstwertgefühl und einem intakten Selbstvertrauen. Sport lehrt auch den Umgang mit der Niederlage, mit etwas Glück sogar mit dem Siegen. Oft sind es zu Beginn vermeintliche Niederlagen, die erst dazu führen, dass die Motivation angestachelt und die Leistung weiter gesteigert wird. Bestenfalls sind es auch Freunde und Bekannte, die Anteil nehmen am sport- lichen Geschehen. Diese «Fans» sind wichtig für jeden Sportler, weil mit ihnen sowohl Freude wie Niederlage besser genossen oder verarbeitet werden können. Getreu dem Motto: geteilte Freude ist doppelte Freude, geteiltes Leid hoffentlich «nur» halbes Leid. Die Gönnerinnen und Gönner der Schweizer Paraplegiker-Stiftung tragen mit ihren wert- vollen Mitgliederbeiträgen wesentlich dazu bei, dass wir in Nottwil unser «Magglingen des Rollstuhlsports» anbieten können. «Fördern durch Fordern einer körperlichen Fit- ness» ist unser Bestreben und für Rollstuhlfahrer von entscheidender Bedeutung. Ich danke Ihnen herzlich, dass Sie dies ermöglichen. Heinz Frei Präsident Gönner-Vereinigung IMPRESSUM: Paraplegie. Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, www.paraplegie.ch 39. Jahrgang | Ausgabe: Juni 2015 / Nr. 154 | Erscheinungsweise: vierteljährlich in Deutsch, Fran zösisch und Italienisch | Gesamtauflage: 954 490 Exemplare | Auflage Deutsch: 855 631 Exemplare | Copyright: Abdruck nur mit Genehmigung der Herausgeberin und der Redaktion. Herausgeberin: Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, 6207 Nottwil, sps@paraplegie.ch | Verant- wortlich: Schweizer Paraplegiker-Stiftung, Corporate Communications, 6207 Nottwil | Redaktion: Manuela Vonwil (Leitung), Mathias Haehl, redaktion@paraplegie.ch | Bild: Walter Eggenberger, Beatrice Felder, Astrid Zimmer- mann-Boog | Layout / Vorstufe: Regina Lips, Karin Distel, Michael Kling | Anzeigen: Fachmedien Axel Springer Schweiz AG, 8021 Zürich, info@fachmedien.ch | Vorstufe / Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen Paraplegie, Juni 2015 |3
Foto: Rasso Bruckert « Will man Schweres bewältigen, muss man es sich leicht machen. » Die Welt öffnet ihre Barrieren nur langsam für uns. Dennoch finden wir unseren Weg jeden Tag von Neuem. Folgen Sie mir auf meiner Reise durch den Dschungel des Alltags auf www.rigert.ch/barrierefrei. Heinz Frei, Weltmeister und Rollstuhlfahrer Sie erhalten je zwei dieser Weine: 1292 Ein Rioja der alten Schule! Corriente 2012, DOC Rioja (Tempranillo, Graciano, Garnacha), 75 cl – Fr. 15.90 Spanische Leidenschaft! Lindes de Remelluri 2011, DOC Rioja (Tempranillo, Garnacha, Graciano und Viura), 75 cl – Fr. 19.40 Ein eleganter Rioja! Lanzaga 2009, DOC Rioja (Tempranillo, Graciano, Garnacha), 75 cl – Fr. 29.– Angebot gültig bis Ende Juli 2015. Nur ein Angebot pro Kunde. Gleich telefonisch unter 043 322 60 00 bestellen oder Talon einsenden Ja, ich bestelle dieses exklusive Kennenlern-Angebot Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telmo Rodríguez - Riojas vom Besten E-Mail: Tel: 6er Kennenlern-Angebot «Telmo Rodríguez» Weinhandlung am Küferweg AG · Seetalstrasse 2 · 5703 Seon für nur 98.– statt 128.60 (zzgl. Versandkosten) 043 322 60 00 · weinhandlung@kueferweg.ch · www.kueferweg.ch Kw_Ins_Rodriguez_Paraplegie_1292.indd 1 13.05.15 10:22
INHALT 6 NEWS Die kommenden Wochen und Monate haben es in sich: Der Campus Nottwil bietet Spannung, Information und Unterhaltung mit vielerlei Möglichkeiten für interessante Begegnungen. Die Agenda verrät die wichtigsten Daten. 10 PORTRÄT Der Waadtländer Michel Torny kannte sie seit Jugendjahren, die Leiden- schaft für grosse Motoren. Dass ihn ein Arbeitsunfall von seinen Töff- reisen abhalten sollte, mochte der ehemalige Lastwagenchauffeur nicht hinnehmen. Der Paraplegiker fand den Weg zurück auf den Töff und in ein erfülltes Leben. 14 R EPORTAGE – «AUF DEN KOPF KOMMT’S AN» Für die bestmögliche körperliche Leistung trainieren querschnittge- lähmte Patienten sowie Rollstuhlsportler täglich hart. Wer dabei gelernt hat, an seine Fähigkeiten zu glauben, kann über sich hinaus- wachsen. Gespräch, Coaching und Mental-Training können zu neuen persönlichen Bestleistungen führen – in allen Lebenssituationen. 21 SOLIDARITÄT Der Vorstand der Gönner-Vereinigung präsentierte der Mitglieder- Versammlung stabile Zahlen in seiner Jahresrechnung 2014. Gleichwohl zur Sprache kamen die künftigen Herausforderungen für das Solidarwerk. 30 PRAXIS Im Swiss Weaning Centre in Nottwil hat Anny Bétrisey gelernt, wieder ohne Beatmungsgerät Luft zu holen. Sie hatte Vertrauen – in die Erfahrung des Fachteams ebenso wie in die fortschrittliche Technik am Schweizer Paraplegiker-Zentrum – und wurde mit einem grossen Stück Unabhängigkeit belohnt. 36 MEIN TAG IM ROLLSTUHL Alexandra Helbling hat ein herausforderndes Tagesprogramm. Und zwischendurch wichtige Prüfungen zu bestehen. Angst macht ihr keine davon, auf die Rennen freut sich die angehende Kauffrau gar. 38 FINALE Ansichten zum Thema «Kreislauf» von Martin Senn. Paraplegie, Juni 2015 |5
Erster Sieg in Boston Rollstuhl-Athlet Marcel Hug gewann im April überlegen den ältesten Städte-Marathon. Er überquerte die Ziellinie nach 1:29:53 Stunden und damit 6 Minuten und 34 Sekun- den vor dem 10-fachen Sieger Ernst van Dyk aus Süd afrika. «Ich bin stolz, dieses historische Rennen gewonnen zu haben», sagte der 29-jährige Thurgauer. Boston zählt Foto: Photorun.net zu den «World Marathon Majors» und damit zu den sechs bekanntesten Marathons der Welt. Nach Berlin (2011, 2012), New York (2013) und London (2014) konnte der Leichtathlet damit den fünften Marathon-Sieg feiern. Podestplätze. Manuela Schär (links) und die Rücktritt vom Silber in London Amerikanerinnen Tatyana McFadden und Amanda Leistungssport Manuela Schär holte sich Ende McGrory. Foto: Swiss Paralympic April souverän die WM-Silberme- Die bekannte Rollstuhlsportlerin Edith daille am London City Marathon. Wolf-Hunkeler beendete im März ihre Die 31-jährige Rollstuhl-Leicht- beeindruckende Laufbahn. Insgesamt acht athletin fuhr, 2 Minuten und 42 paralympische Medaillen, 15 Podestplätze Sekunden hinter der überlegenen an Weltmeisterschaften und 13 Goldme- Siegerin Tatyana McFadden, unge- daillen an Europameisterschaften stehen im fährdet dem zweiten Platz entge- Palmarès der 42-Jährigen. Kurz nach den gen. Gleichzeitig durfte sich die grossen Erfolgen in London 2012 kämpfte Luzernerin als Vizeweltmeisterin Edith Wolf-Hunkeler mit gesundheitlichen im Marathon der paralympischen Problemen. Eine Keilbeinentzündung liess Leichtathletik feiern lassen. Mit der sie bis heute nicht mehr schmerzfrei trai- 46-jährigen Sandra Graf klassierte nieren. «Der Sport bedeutet mir unheimlich sich die zweite Schweizerin auf viel, aber die Gesundheit ist ein wichtiger dem vierten Rang. Sie verpasste Grundstein meines Lebens. So habe ich das Podest um zwei Sekunden. mich schweren Herzens entschieden, vom Leistungssport zurückzutreten», erklär- te das Ausnahmetalent den Entscheid. Rollstuhlsport Schweiz verliert mit Edith Wolf-Hunkeler eine grosse Sportlerpersön- Erste IPC Leichtathletik Junioren-WM lichkeit und Integrationsfigur, die mit ihren Das Internationale Paralympische Komi- len Wettkämpfe eingesetzt. Unser inte vielbeachteten Auftritten in der Öffentlich- tee (IPC) hat entschieden, dass es 2017 ressantes Nachwuchsteam erhält nun keit das Bild der Querschnittgelähmten in erstmals eine Junioren-WM in der para- die wichtige Möglichkeit, sich mit den der Schweiz positiv geprägt hat. lympischen Leichtathletik geben wird. weltbesten Junioren zu messen.» Athle- Die ersten beiden Austragungen wur- ten können in Nottwil von guten Anla- den für 2017 und 2019 an Rollstuhlsport gen, einem erfahrenen Organisator und Foto: Photopress/Alexandra Wey Schweiz nach Nottwil vergeben. Ruedi einer sehr schnellen Bahn profitieren. Spitzli, Bereichsleiter Rollstuhlsport So wurden beispielsweise am ParAthle- Schweiz der Schweizer Paraplegiker- tics IPC Grand Prix 2014 auf der Anlage Vereinigung, freut sich über die erste elf neue Weltrekorde aufgestellt. Vom 3. IPC Junioren-WM aller Sportarten über- bis 6. August 2017 treffen sich die Nach- haupt: «Die Nachwuchsarbeit ist uns äus- wuchs-Leichtathleten in der Sport Arena serst wichtig. Wir haben uns deshalb Nottwil zum Kräftemessen. aktiv für den Ausbau der internationa- 6 | Paraplegie, Juni 2015
NEWS Behindert sein bleibt herausfordernd Zehn von hundert Erwachsenen in der Schweiz stress auch die Schwächsten. Neue Technolo- leben mit einer Behinderung. Das Gottlieb gien in der Pflege könnten zudem die Lebenskos- Duttweiler Institut (GDI) hat untersucht, wie ten steigen lassen. Die Studie identifiziert ebenso technologische und gesellschaftliche Trends Lebensbereiche, in denen Verbesserungen zu den Alltag dieser Menschen bis 2035 verän- erwarten sind: Es werden Barrieren im öffent «Menschen mit Behinderung in der dern. Grosse Herausforderungen erkennt die lichen Raum verschwinden, Inklusionsmodelle in Welt 2035». Die GDI-Studie beschreibt Studie im wachsenden Leistungsdruck am der Bildung die Chancengleichheit fördern, neue die grössten Hürden auf dem Weg in Arbeitsplatz. Zwar werde die Behinderung Wohnformen zwischen Heim und Daheim ent- eine behindertengerechte Welt und erklärt, wie diese zu überwinden sind. in der Gesellschaft zunehmend als «normal» stehen sowie Fortschritte in Medizin und Pflege Kostenloser Download: www.gdi.ch betrachtet, doch damit erreiche der Status- Leben verlängern und verbessern. Splitter Mehr Menschen Im Kanton Nidwalden wehren sich Behinderten- beruflich integriert organisationen mit einer Volksinitiative gegen das Gemäss IV-Stellen-Konferenz (IVSK), dem Dachverband der 26 kan- neue Planungs- und Baugesetz. Sie verlangen, tonalen IV-Stellen, haben 19 578 Menschen mit Behinderung 2014 dass Häuser bereits ab vier Wohnungen behinder- im Arbeitsmarkt Eingang gefunden. Das sind 10 Prozent mehr als tengerecht gestaltet werden müssen. Im Gesetz im Vorjahr. Laut IVSK-Präsident Jean-Philippe Ruegger seien immer liegt die Grenze bei acht Wohnungen. mehr Arbeitgeber bereit, Menschen mit Behinderung eine Chance zu geben. Die Eingliederung komme nicht nur den betroffenen Perso- nen zugute, sondern auch der Gesellschaft. Der Kanton Freiburg hat ein Konzept entworfen, Ähnliche Erfahrungen macht Stefan Staubli, Leiter ParaWork am um Menschen mit Behinderungen besser in die Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ). «Arbeitgeber sind zugäng Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu integrieren. licher geworden, wenn es um die Einstellung von Menschen mit Die Kosten für die Umsetzung der geplanten Behinderung geht. Sie haben deren Potenzial erkannt.» Er und sein Massnahmen von 2016 bis 2020 belaufen sich Fachteam unterstützen Querschnittgelähmte bei der beruflichen auf 2.8 Mio. Franken. Nächstes Jahr wird sich Wiedereingliederung. Dazu arbeiten sie eng mit Invalidenversiche- der Grosse Rat dazu äussern. Die Inkraftsetzung rung, Unfallversicherungen und Arbeitgebern zusammen. «Gemein- der neuen Politik ist für Juli 2016 vorgesehen. sam gelingt es uns, dass rund die Hälfte der SPZ-Patienten zum bisherigen Arbeitgeber zurückkehren können.» Laut Stiftung Pro Handicap wurde im Mai das erste hindernis- und barrierefreie «Ferienhotel Bodensee» in Betrieb genommen. Das Hotel in Berlingen (TG) bietet 22 schwellenfreie Zimmer und einen Komfort, der einem Spital oder Pflegeheim entspricht. In der Schweiz gibt es 66 Rollstuhlwanderwege auf 500 befahrbaren Kilometern mit verschiede- nen Schwierigkeitsstufen. Diese hindernisfreien Wege sind auch für ältere Leute oder Eltern mit Kinderwagen eine Erleichterung. Die Wanderrou- ten stehen auf www.mis-ch.ch zur Verfügung. Berufsperspektiven. Das Bildungsangebot von ParaWork eröffnet Para- und Tetraplegikern neue Wirkungskreise. In den Übungswerkstätten im SPZ steht dazu die notwendige Technologie zur Verfügung.
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NEWS Agenda 13. – 16. Juni Barrierefreie Hotels finden UCI Para-cycling Weltcup Yverdon wird einfacher 21. Juni Die Claire & George Stiftung hat in Zusam- jedoch die Mobilitätseinschränkung. Das Int. Rollstuhlmarathon & menarbeit mit hotelleriesuisse die erste Projekt wird vom Eidgenössischen Büro Para-cycling Strassenrennen Website rund um die Barrierefreiheit von für Gleichstellung von Menschen mit Oensingen Hotels lanciert. Von geräumigen Zimmern, Behinderung und der Ernst Göhner Stif- ebenerdigen Wegen, lesbaren Beschriftun- tung unterstützt, heisst es in einer Medien- 28. Juli – 2. August gen oder Haltegriffen in der Dusche profi- mitteilung der Claire & George Stiftung. UCI Para-cycling Strassen- tieren nicht nur Menschen, die sehbehin- Urs Styger, Bereichsleiter Kultur und Frei- Weltmeisterschaft dert sind oder im Rollstuhl sitzen, sondern zeit der SPV, würde begrüssen, wenn sich Nottwil auch immer mehr Senioren. mehr Hotels unterschiedlicher Klassie- www.wm-paracycling2015.ch Zusammen mit Betroffenen sowie mit rung engagierten: «4- und 5-Sterne-Hotels Mobility International Schweiz, Procap hat es genug für Rollstuhlfahrer, es fehlt an 31. Juli Schweiz und der Schweizer Paraplegiker- 3-Sterne-Hotels.» Hier sieht er durchaus ein Schlagernacht mit Francine Jordi, Vereinigung (SPV) wurden 25 Kriterien für Potenzial: «Jüngere Menschen mit Behin- Oesch’s die Dritten, Nik P. die Barrierefreiheit definiert. Dazu gehö- derung reisen zunehmend individuell.» SPZ Nottwil ren Informationen über Pool-Lift, Roll- 19.00 Uhr (Türöffnung 17.30 Uhr) stuhl-Taxi, Hotelspitex, aber auch Brail- Weitere Informationen Vorverkauf bei Ticketcorner.ch leschrift. Die meisten Kriterien betreffen www.claireundgeorge.ch 1. August 1.-August-Brunch mit Jodelclub Sempach, Bierbrass Schenkon, Neue Sprechstunde für gelähmte Frauen Fahnenschwinger Luzern SPZ Nottwil 1100 querschnittgelähmte Frauen in der Schweiz haben kaum Zugang zu adäquaten frauenärztlichen Untersuchungsmöglichkeiten. Häufig 1. August fehlen rollstuhlgerechte Einrichtung samt speziellem gynäkologischem Feier mit Ökumenischem Jodel- Untersuchungsstuhl. In Zusammenarbeit mit dem Luzerner Kantons gottesdienst, Festansprache von spital Sursee bietet das Schweizer Paraplegiker-Zentrum deshalb seit Bundesrat Ueli Maurer, Feuerwerk April eine gynäkologische Sprechstunde in Nottwil an. SPZ Nottwil Jubiläumsfeierlichkeiten in Nottwil Symbol mit Drive 4. und Anfang 2015 hat die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) Samstag, 2 Feiern Sie . Oktober den Vertrieb und die Rechte für den von Rolland Bregy entwor- Sonntag, 25 hr mit uns! 10 bis 17 U fenen Rollstuhllogo-Aufkleber übernommen. Rolland Bregy, selber querschnittgelähmt, ist gelernter Hochbauzeichner 40 Jahre mit ausgesprochenem Flair für Design. «Altertümlich, pas- Schweizer Paraplegiker-Stiftung siv und Mitleid erheischend», empfand der Oberwalliser das 35 Jahre geläufige blauweisse Rollstuhlfahrersymbol. Nach verschie- Schweizer Paraplegiker-Vereinigung denen Studien hat er ein Symbol entworfen, das dynamisch 25 Jahre und verständlich zugleich ist: Er wählte eine elliptische Form und einen leicht nach Schweizer Paraplegiker-Zentrum vorne geneigten Rollstuhlfahrer, um die aktive Haltung der Person zu betonen und 15 Jahre weil Aufkleber in dieser «Schräglage» auffallen. Geschäfte benutzen das Symbol, um Schweizer Paraplegiker-Forschung darauf hinzuweisen, dass ihre Filialen barrierefrei zugänglich sind. Oder Rollstuhlfahrer zeigen mit dem Aufkleber an ihrem Auto, dass sie einen gewissen Abstand benöti- Das Detail-Programm folgt in der nächsten Ausgabe des Magazins «Paraplegie». gen, um mit einem Rollstuhl aussteigen zu können. Reservieren Sie sich das Datum schon heute! Informationen und Bestellungen: www.rolliwelt.ch
PORTRÄT Herr der Räder und Motoren Einmal Töff-Fan, immer Töff-Fan. Ein tragischer Unfall mit dem Gabelstapler liess Michel Torny aus Ecublens (VD) nicht auf seine Leidenschaft verzichten. Heute fährt der 59-Jährige in seiner umgebauten Strassenmaschine aus, am liebsten mit seiner Frau Kornelia im Seitenwagen. Text: Mathias Haehl | Fotos: Walter Eggenberger M ichel Torny liebte Motoren und Spritztouren schon immer. Nicht nur als Automechaniker-Lehrling bei Mer- ren sie los, er auf seiner Goldwing, sie im alten VW-Käfer. Bis dieser seinen Geist aufgab und sie auf den Sozius von Michel umstieg. Dass mit Kornelia für eine Familie entschied, war das der richtige Zeitpunkt, um endlich sess- haft zu werden. Er sattelte im Speditionsbe- cedes-Benz, wo er mit den Sternkarossen sie 31 Jahre später immer noch gemeinsam trieb um, wurde Disponent, später Verkäu- erste Ausfahrten unternahm. Bald fand er durch Städte und Landschaften fahren soll- fer. Von einem Chauffeur gefragt, ob er ihm seine Passion mit Motorrädern. Die grossen ten, stand damals noch in den Sternen. beim Verladen einer überdimensional gros- Brummer hatten es ihm angetan, im Speziel- sen Kiste helfen könne, zögerte Torny nicht. len die bequeme Honda-Maschine Goldwing. Fernbeziehung, Nahbeziehung, Familie Vermutlich funktionierte die Bremssiche- «Auf diesen Maschinen fährt es sich wie auf Damals bei Genf wohnhaft, konnte der rung nicht richtig, der zu beladende Anhän- einem Sofa, solche Töff-Ausritte beflügeln Romand sich nicht recht vorstellen, im ger verschob sich unbemerkt. Bis die Lade- richtiggehend», sagt er mit einem Strahlen deutschsprachigen Raum zu leben, und Kor- bordwand plötzlich nicht mehr richtig auf in den Augen. nelia hatte eben als Stationsschwester in der Rampe auflag und fast zwei Meter in die Auf dem «Goldflügler» trug es ihn jeweils einem grossen Wiener Krankenhaus Karri- Tiefe krachte. Der 1,5 Tonnen schwere Gabel- durch halb Europa, mitunter bis nach Syrien, ere gemacht. So führte das Paar während der stapler darauf kippte auf Michel Torny und wenn es galt, eine neue Maschine zu testen ersten fünf Jahre eine Fernbeziehung. Aber brach seine Wirbelsäule über der Rampen- und einzufahren. Als ihm ein Arbeitskollege was zusammengehört, kann man nicht tren- kante. Dieser Tag, der 30. Januar 1992, sollte zuflüsterte, wie wunderbar schön die Land- nen. Kornelia fand 1989 durch das Schweize- seinem ihm vertrauten Leben als Fussgänger schaften und Häuser Ungarns seien, war dem rische Rote Kreuz in Bern einen interessanten ein Ende bereiten. damals 29-Jährigen klar: «Da wollte ich unbe- Arbeitgeber und eine neue Herausforderung. dingt hin.» Die sommerliche Töff-Fahrt 1984 Zwei Jahre später bereicherte Tochter Cindy In guten wie in schlechten Zeiten sollte sein Leben verändern – zum Guten. das Leben des Paares. Gemeinsam nahm die «Ich hatte Glück im Unglück, dass der Gabel- junge Familie Wohnsitz in Ecublens (VD), stapler mich nicht gleich begrub», staunt der Der Weg ins Glück einem Vorort von Lausanne. 59-Jährige heute noch. «Und das alles acht Auf einem ländlichen Campingplatz lernte Monate nach der Geburt von Cindy. Wir hat- er die zwei Jahre jüngere Kornelia kennen, Machtlos gegen 1,5 Tonnen ten uns im Leben doch so gut eingerichtet.» eine «echte Wienerin», wie Michel Torny sagt, Räder und Motoren waren in Michel Tor- Eine Klage gegen den Fahrer wollte er nicht die wie er dort Ferien machte. Heute seine nys Berufsleben immer wichtig. Und weil anstrengen – was hätte es ihm gebracht aus- Frau, erinnert sie sich: «Mich interessierte er etwas übrig hatte für weite Reisen, fragte ser juristischem Papierkrieg? «Mein Gehver- zunächst nur Michels Riesentöff – doch er sich, noch bevor er seine Frau kennen- mögen hätte dies jedenfalls nicht zurück- dann verguckte ich mich in seine stets lachen- lernte: «Weshalb nicht als Lastwagenchauf- gebracht.» Zu kämpfen hatte er genug wäh- den Augen.» Nach ein paar Tagen musste sie feur arbeiten?» Gesagt, getan, 9 Jahre lang. rend der Reha-Zeit. «Das war hart.» Der Arzt zurück. Sie fragte: «Kennst du Wien?» Er: Bis irgendwann zwischen Sizilien und dem eröffnete ihm: «Sie sind jetzt Paraplegiker. «Nein.» Sie: «Dann zeig ich es dir!» Schon fuh- Nordkap alles abgefahren war. Als er sich Sie werden Ihre Beine nie wieder bewegen 10 | Paraplegie, Juni 2015
Leidenschaft. Als gelernter Automechaniker weiss Michel Torny, was es an der Maschine zu überprüfen gilt. Der passio- nierte Goldwing-Fahrer hat die richtigen Werkzeuge zur Hand.
PORTRÄT können. Und es kommen noch ganz andere trum und fuhren 1993 ohne grossen Plan, Probleme auf Sie zu.» Dem Betroffenen war im ersten Jahr nach meinem Unfall, spontan elend, «am liebsten wäre ich gleich gestor- nach Nottwil.» ben». Er wollte niemandem zur Last fallen, und dann musste er mit gefühllosen Beinen Mit dem SPZ verbunden seiner geliebten Kornelia seine innersten Nachdem sich ein Arzt das Schicksal Tornys Gedanken eröffnen: «Ich verstehe, wenn du angehört hatte, führte er das Ehepaar stolz nicht bei mir bleiben willst.» Doch seine Frau durch die Spezialklinik. Kornelia Torny antwortete: «Wir haben Ja zu einander gesagt erklärt: «Wir waren begeistert angesichts – in guten wie in schlechten Zeiten.» der Modernität des Hauses und der zuvor- 2 kommenden Belegschaft.» Der Paraplegiker Spontane Reise nach Nottwil entschied, sich fortan im Schweizer Paraple- Die beiden sind noch heute zusammen. Sie giker-Zentrum (SPZ) behandeln zu lassen. teln dämpfen musste. Das geschieht jetzt via wissen, dass viele Beziehungen der neuen So kam es denn auch. Er liess sich in Nott- Pumpe, die unter die Haut implantiert wurde; Belastung nicht standhalten und auseinan- wil die Schulter operieren und war unlängst, sie gibt regelmässig ein Medikament in sei- derbrechen. Michel Torny litt anfangs nach nach einem Oberschenkelbruch, zurück zur nen Wirbelkanal ab. dem Unfall an heftigen Schmerzen. Oft aber Rehabilitation. Medizinische Checks führen auch, weil viele ihn als Menschen mit Behin- ihn immer wieder ins schweizweit führende Erfüllendes Amt als Präsident derung nun anders behandelten, «als hätte Zentrum für Schmerzmedizin im SPZ: Als Wäre sie genau so wirkungsvoll, würde ich nicht nur meine Beine, sondern zugleich inkompletter Paraplegiker, dessen Rücken- Michel Torny wohl die Musik als Thera- mein Hirn verloren!» Immer wieder gab es mark nicht vollständig durchtrennt ist, lei- pie bevorzugen. Sie ist eine weitere Leiden- körperliche Rückschläge. «Wir hörten viel det Michel Torny unter chronischen Nerven- schaft seit Jugendjahren. Der begabte Musi- Gutes über das Schweizer Paraplegiker-Zen- schmerzen, die er mit starken Schmerzmit- ker spielt regelmässig Gitarre, Mundharmo- nika und Keyboard. «Das sind wunderbare Entspannungsmomente für mich.» Was er bei der Musik findet, suchen viele Rollstuhl- fahrer im Sport. Glücklicherweise weiss der Ex-Mechaniker nicht nur über den Kreislauf von Motoren Bescheid. Michel Torny sorgt mit Vergnügen dafür, dass der Kreislauf bei seinen Club-Mitgliedern angeregt bleibt. Das macht er als langjähriger Präsident des «Club Fauteuil Roulant Lausanne», einem der mit rund 150 Mitgliedern grössten von 27 Rollstuhlclubs der Schweiz. Obwohl, wie er von sich sagt, «ich selber keine Sportska- none bin». Er und Kornelia, die zuständig ist für den Bereich Kultur und Freizeit, sind vor allem auf die Leistungen der Curling-Equi- pen stolz – aber auch ein wenig auf die von ihnen organisierten Reiseaktivitäten. «Bei- 1 spielsweise unsere einwöchige Busreise zum Wissenspark Futuroscope an der französi- 12 | Paraplegie, Juni 2015
«Ich wollte es mir und allen zeigen.» schen Atlantikküste: Wenn die Rollstuhlfahrer abends mit zufriedenen Gesichtern am Tisch sitzen, sind wir für die grosse Organisationsarbeit mehr als belohnt.» Auch Bridge- Nachmittage, Kulturanlässe sowie ein von der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung unterstützter Rechtsdienst gehö- ren zum breiten Club-Angebot. Es sind diese Sport- und Rei- seangebote, die nachweislich helfen, das Selbstwertgefühl und die Integration der Betroffenen zu steigern. Geschenk des Himmels Selbstwert und Integration sind zwei Themen, über die sich Torny die ersten Monate nach seinem Unfall häufig Gedan- ken machte. Er wusste: «Ich werde es mir und allen zeigen.» Er wollte weiter ein zufriedenes Familienleben führen und im Arbeitsprozess bleiben. Heute arbeitet er in einem Teil- zeitpensum als Handlungsbevollmächtigter, zuständig für Verkauf und Kundenbetreuung, bei einem internationa- len Transportunternehmen. Und er wollte auch weiterhin Motorrad fahren. «Jedes Mal, wenn ich an meiner Goldwing vorbeikam, streichelte ich die Maschine und war überzeugt, 3 dass ich sie als Paraplegiker nie mehr fahren würde.» Dann fand er durch einen Freund die richtige Werkstatt und liess seine Goldwing umbauen: Schalten und Bremsen funktio- 1 Beruf. Die Strassen dieser Welt blieben sein Metier. Michel Torny arbeitet in einem internationalen Transportunternehmen. nieren jetzt per Handschaltung. «Es war ein Geschenk des Sein Chef Pascal Gerspach machte den barrierefreien Arbeits- Himmels, ich konnte wieder fahren.» Michel Torny ergänzt: platz möglich. «Ein Optimist wird durch einen Unfall ein noch grösserer 2 Mission. Rollstuhlclub-Präsident Michel Torny und seine Frau Optimist. Und ein Pessimist wahrscheinlich nach einem Kornelia planen die Gruppenreisen für ihre Clubmitglieder. Schicksalsschlag ein noch schärferer Negativdenker. Klar, Sie müssen auf die Bedürfnisse der Rollstuhlfahrer ausgerichtet und deshalb umsichtig vorbereitet sein. dass ich mich fürs Positive entschieden habe. Schauen Sie 3 Entspannungsmomente. Im Gitarrenspiel findet der begabte mich doch an!» Stolz beugt er sich über sein Motorrad, seine Musiker einen Ausgleich zum Alltag. Die Sammlung in seinem Kornelia strahlt im Beifahrersitz. So sieht Glück aus. Übungsraum zählt mittlerweile 15 dieser Saiteninstrumente. Paraplegie, Juni 2015 | 13
REPORTAGE Auf den Kopf kommt’s an Den Körper auf Höchstleistung zu trimmen, ist für Rollstuhl-Athleten eine Herausforderung. Auf dem Weg zum Ziel zählt aber noch ein anderer Faktor: die mentale Fitness. Diese ist für alle Querschnittgelähmten von grosser Bedeutung und wird von Anfang an trainiert. Das persönliche Umfeld der Betroffenen spielt dabei einen entscheidenden Part.
Text: Eva Holz Egle | Fotos: Walter Eggenberger, Astrid Zimmermann-Boog und Beatrice Felder D u kannst das!» Diesen Satz spricht Paul Odermatt oft aus. Mit Freude und aus Überzeugung. Der Nationalcoach des Roll- die jungen Menschen auch noch mit Puber- tät oder Adoleszenz sowie Ausbildungsfra- gen beschäftigt seien. «Athletinnen und Ath- sportlern überzeugen lassen. Routiniert befestigen sie die Rollstühle auf Trainings- rollen und dann geht’s los: immer schneller stuhl-Leichtathletiknachwuchses ist diplo- leten sollten volles Vertrauen in ihren Trainer werden die Räder von Händen und Armen mierter Trainer für Spitzensport und ausge- geniessen. Ebenso darf deren Umfeld keine gedreht, mal gleichzeitig, mal abwechs- bildeter Sozialpädagoge. Er weiss also genau, überhöhten Erwartungen an sie stellen», lungsweise. Paul Odermatt sieht ruhig zu was aufbauende Worte bewirken können. betont Paul Odermatt, der aus über 20-jäh- und ermuntert allmählich die Runde, noch «Es ist wichtig, mit den vorhandenen Stär- riger Erfahrung schöpft. Nicht zu viel reden, mehr Kraft einzusetzen. Unter ihnen ist der ken zu arbeiten. Und wenn Kritik notwendig sondern durch Präsenz Sicherheit geben – 29-jährige Profi-Rennrollstuhlfahrer Mar- ist, muss diese in eine positive Richtung zei- das könne die mentale Stärke im entschei- cel Hug, der Weltrekordhalter über meh- gen. Wer sich richtig einschätzen lernt und denden Moment unterstützen. rere Distanzen. Erfolgreich zurück aus Bos- an seine Fähigkeiten glaubt, gewinnt automa- ton, heisst sein nächstes Ziel WM Doha tisch an Selbstvertrauen und Ausgewogen- Sportpsychologie hilft Top-Athleten (Katar). Ohne sein rasantes Rennfahrtrai- heit», ist er überzeugt. Das müsse aber konti- An einem Nachmittag Ende April kann sich ning zu unterbrechen, erklärt er: «Das Men- nuierlich geübt und gelebt werden, nicht nur die Journalistin vom eingeübten Austausch tale ist ein grosser Faktor im Spitzensport.» bei Bedarf. Dabei gelte es zu bedenken, dass zwischen Trainer und vier jungen Spitzen- Dazu gehöre das Analysieren der Konkur- 16 | Paraplegie, Juni 2015
REPORTAGE Intensiver Austausch. Trainer Paul Odermatt im Gespräch mit Junioren- Weltmeisterin Patricia Keller. renz vor dem Rennen, die Nachbearbeitung lich in Anspruch nehme. Sie helfen mir, noch der eigenen Leistungen oder der Umgang mit mehr Selbstvertrauen aufzubauen, Panik zu Misserfolg. Gleiches berichtet Langstrecken- verhindern, vor einem Wettkampf die Kon- fahrerin und Junioren-Weltmeisterin Pat- zentration zu fördern und Druck von aussen ricia Keller: «Ohne mentale Stärke geht es zu bewältigen.» nicht. Weder im Sport noch im Beruf.» Die «In der Top-Elite kann die mentale Stärke 25-Jährige arbeitet in einem 50 %-Teilzeit- matchentscheidend sein», so Paul Odermatt. pensum im Detailhandel. Beide sind wegen Da gibt ihm Sportwissenschaftler Claudio Perret, stellvertretender Leiter der Sport- «Im Sport wie im medizin Nottwil und Trainer, recht. In sei- ner Abteilung stünde zwar klar die körper- Beruf ist mentale liche Leistung und Gesundheit im Zentrum, aber es gebe immer wieder Athletinnen oder Stärke gefragt.» Athleten, welche mentale Probleme äussern. «In einem solchen Fall ist es absolut richtig, professionelle sportpsychologische Hilfe in einer Spina bifida (offener Rücken) seit Anspruch zu nehmen», betont Perret. Beson- Geburt gelähmt, beide begannen mit 10 Jah- ders auf Olympia hin empfiehlt er, diesbezüg- ren, Sport zu treiben und beide lassen sich lich alle Möglichkeiten auszuschöpfen. zeitweise auch von professionellen Sportpsy- chologen betreuen – Patricia Keller z. B. von Den Gefühlen auf den Grund gehen Romana Feldmann (siehe Interview). Die Ath- Ein folgenreicher Unfall oder eine krank- letin: «Ich profitiere ausserordentlich von den heitsbedingte Lähmung fordern als erstes Einzelsitzungen, die ich rund einmal monat- Psyche und Seele heraus. Deshalb steht den Betroffenen und ihren Angehörigen bei der Verarbeitung des Ereignisses in Nottwil ein Team von Psychologen zur Seite. Andreas Hegi arbeitet seit vier Jahren als Fachpsy- chologe im Schweizer Paraplegiker-Zentrum und erklärt: «Unser Support setzt schon wäh- rend der Intensivpflege ein. Wir versuchen, mit den Verunfallten im Gespräch herauszu- finden, was passiert ist, welches im Moment ihre grösste Sorge ist, wie es um Appetit, Schlaf und um ihr soziales Umfeld steht. Letzteres spielt für die erfolgreiche Bewälti- gung des kritischen Lebensereignisses eine grosse Rolle.» Wer Trauer offen thematisie- ren könne und im Leben bereits schwierige Situationen meisterte, gewinne schneller an Selbstvertrauen. Und wann ist der Moment da, um nach der Erstrehabilitation an sport- liche Aktivitäten zu denken? «So bald wie Leistungssteigerung. Verschiedene Faktoren führen zu gutem Resultat. Mentale Stärke gehört dazu. Paraplegie, Juni 2015 | 17
REPORTAGE 1 2 möglich», meint der Psychologe. «Wir haben eigener Erfahrung. Zweimal verunfallte er festgestellt, dass es den Betroffenen mental schwer und ist heute Tetraplegiker mit kom- ungleich besser geht, wenn sie sich einem pletter Lähmung. Der heftige Aufprall wäh- Sport zuwenden. Es lassen sich auch Quer- rend eines Handballspiels hatte den Nati- schnittgelähmte für Bewegung begeistern, B-Spieler 2001 vorübergehend in den Roll- die vorher wenig Interesse daran hatten.» Gut stuhl gebracht. Nach fünf Monaten Reha- geeignet zum Einstieg und sehr beliebt sei bilitation konnte er wieder gehen. Im Som- 3 Bogenschiessen. «Nicht nur körperlich fin- mer 2014 erlitt er dann aber mit dem Motor- den die Rollstuhlfahrer durch Sport zu sich; rad einen so schweren Sturz, dass der Not- sie erhalten Anschluss in Gruppen, was das arzt zunächst um sein Überleben bangte. allgemeine Wohlbefinden stärkt. Oft geht es Fünf Wochen Koma, die Versteifung des tin mit herzhaftem Lächeln und reicht ihr die dann sogar Richtung Leistungssport.» rechten Armes und eine einjährige Reha- linke Hand zum Gruss. Das Glück, überlebt bilitation waren die Folge. Doch bald kann und eine Zukunft vor sich zu haben, lässt sich Das Glück vom intakten Umfeld Daniel Bachmann sein Zimmer in Nottwil aus seinem Gesicht ablesen. Ist dieser Zustand Was mentale Stärke bewirken kann, weiss verlassen und zu seiner Familie zurückkeh- das Resultat von mentalem Training? Daniel der Rollstuhlfahrer Daniel Bachmann aus ren. Kurz davor empfängt er die Journalis- Bachmann: «Es ist das Resultat von menta- lem Support. Ich fühlte mich von Anfang an 100 Prozent getragen von meinem direkten An die eigenen Werte glauben Umfeld. Die grosse Präsenz meiner Frau und meiner 15-jährigen Tochter haben entschei- In jedem von uns schlummert die Fähigkeit, mental stark zu sein. dend mitgeholfen, dass ich nicht in ein Loch Hilfreich ist, die eigenen Werte zu erkennen und entsprechend Wünsche und gefallen bin. Ebenso wichtig war die fan- Ziele zu formulieren. Zentral ist das Hier und Jetzt. Dazu einige Tipps: tastische Pflege im Paraplegiker-Zentrum. Hier spürt man: Die Leute lieben ihre Arbeit, – Versuchen Sie, dingfest zu machen, was – Leiten Sie Schritt für Schritt entsprechende es liegt ihnen am Herzen, dass es den Pati- Sie hauptsächlich stresst: Leistungsüber- Veränderungen ein. Wenn nötig, mit profes- forderung? Leistungsunterforderung? sioneller Hilfe sowie Yoga oder Meditation. enten gut geht, dass sie vorwärts kommen. Konflikte? Der eigene Perfektionismus? Das motiviert unermesslich.» Trotzdem: Das – Planen Sie gezielt Wochenstunden ein für: Gehen Sie diese Punkte offen an – im Leben im Rollstuhl sei klar kein Sonntagsspa- die Familie, den Partner oder die Partnerin, Gespräch mit Ihnen nahestehenden ziergang. «Vieles funktioniert nicht mehr wie die Kinder, für Sie ganz alleine – auch zum Personen oder beanspruchen Sie profes- Reflektieren oder Nichtstun – für Freunde früher, einiges ist schmerzhaft und umständ- sionelle Hilfe. und Kollegen oder für etwas ganz Neues lich. Deshalb ist es wichtig, sich unter Betrof- – Überlegen Sie, was sich in Ihrem privaten und Ungewohntes (mindestens einmal pro fenen frei auszutauschen», erklärt der 40-Jäh- Umfeld verbessern lässt: Wohnsituation? Jahr). rige. Die täglichen Mittagessen mit andern Schlafqualität? Ernährung? Bewegung? – Denken Sie grundsätzlich positiv. Rollstuhlfahrern und die Gespräche mit ehe- Kontakte? Urs Thierstein, Geschäftsführender Partner, CTS Group AG 18 | Paraplegie, Juni 2015
Romana Feldmann (34) arbeitet als selbstständige Sportpsychologin. Sie coacht Athletinnen und Athleten im Breiten- und Leistungssport, vom Nachwuchs bis zu Olympioniken und ist Mitglied der Swiss Association of Sport Psychology. «Rituale helfen gegen Stress» Warum ist «Sportpsychologie» für Leistungssportler wichtig? Sportpsychologie ist ein unverzichtbarer Puzzlestein inmitten anderer entscheidender Faktoren wie physisches Training, Technik, Taktik oder Ernährung. Was im Kopf passiert, beeinflusst das Verhalten und somit auch die Leistung. Daran zu arbeiten, ist deshalb zentral. Sportpsycho- logie respektive Mentaltraining hilft überall dort, wo es um Leistung geht; also auch in der Schule, im Job, im Bereich Kunst und Musik oder bei Bewerbungsgesprächen. Wie sehen die Trainingsmethoden konkret aus? Das kommt auf die Anliegen der Athleten an. Wichtig ist, dass man zuerst die Trainingsmethoden kennenlernt und selber einübt. Erst danach soll das Gelernte in den Wettkampf übertragen werden. Es gilt immer: Am Wettkampf nie etwas Ungewohntes tun! Trainiert werden die Grund- techniken wie Denken, Visualisieren, Atmen genauso wie das Setzen von realistischen Zielen und Zwischenzielen, die Kontrolle der Konzen- maligen Zentrumsbewohnern täten der Psyche tration oder der Umgang mit Angst. «extrem gut». Die Gewissheit, dass es dabei keine Tabuthemen gebe, wirke befreiend und beruhi- Trainieren Rollstuhlfahrende gleich wie Fussgänger? gend. Daniel Bachmann hat ein weiteres Glück: Grundsätzlich trainieren sie genau gleich. Einzig bei gewissen Übungen Er kann seine Arbeit bei einer internationalen muss natürlich geschaut werden, ob sie rollstuhltauglich sind. Zudem Speditionsfirma im Teilzeitpensum weiterfüh- stellen sich vor dem unmittelbaren Wettkampf Fragen wie: Wo halte ren. Und das Einfamilienhaus wurde inzwischen ich mich am besten auf? Oder wie viel Zeit soll ich für die Toilette ein- rollstuhltauglich gemacht. «Die grösste mentale berechnen? Knacknuss wird es dennoch sein, mich im Alltag zurechtzufinden. Das Leben in der Klinik kam Welches sind die grössten mentalen Stressfaktoren? doch irgendwie einem Paradies gleich», gibt der Je wichtiger der Wettkampf, desto grösser der Stress. Hilfreich sind des- Tetraplegiker zu bedenken. Umso mehr freut er halb Rituale, das heisst der immer wieder gleiche Ablauf zuvor. Zeitnot, sich auf die Rollstuhlfahrten im Freien mit sei- eine angespannte finanzielle Lage, Probleme im Privatleben oder man- nen beiden Hunden. «Auch sie wissen, wie dank- gelndes Selbstwertgefühl führen ebenfalls zu mentalem Stress. Darüber bar ich ihnen für den Support bin.» sollte im Mentaltraining unbedingt gesprochen werden. Wie bereiten Sie sich mental vor? 1. Der Psychologe. «Wer sich einem Ich betreibe psychologisches Training nicht nur im Sport, sondern gene- Sport zuwendet, fühlt sich auch mental rell im Alltag – mit Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen. Bei Refe- besser», weiss Andreas Hegi. raten bereite ich mich vor wie auf einen Wettkampf. Ich lege mir einen 2. Der Sport. Bogenschiessen ist sehr «Countdown» zurecht, lege also fest, was ich genau mache bis zum Start, beliebt bei Rollstuhlfahrern. z. B. 2 Stunden vorher, 1 Stunde vorher, die letzten 30 Minuten, 10 Minu- 3. Das Umfeld. Für Daniel Bachmann waren die Gespräche mit den Pflegefach- ten, 2 Minuten, 20 Sekunden ... Am wichtigsten aber ist es zu wissen, was personen sehr wertvoll. ich erreichen will. Das gibt mir Klarheit und Sicherheit. Paraplegie, Juni 2015 | 19
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SOLIDARITÄT Solide Verbundenheit Der Vorstand der Gönner-Vereinigung (GöV) zeigte sich an der 22. Mitglieder- Entwicklung Fundraising-Ertrag der Stiftung Versammlung in Nottwil zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2014. Er konnte ähnlich 2010 – 2014, Angaben in Mio. CHF hohe Fundraising-Erträge und Unterstützungsleistungen an querschnittgelähmte Menschen ausweisen wie im Vorjahr. 80 Text: Manuela Vonwil | Foto: Walter Eggenberger 10.6 5.3 7.3 70 10.2 11.0 G öV-Präsident Heinz Frei präsentierte an der ordentlichen Mitglieder-Ver- sammlung vom 15. April stabile Zahlen: Schwelle von 50 000. Auch die Firmen mitgliedschaften legten um erfreuliche 27 Prozent zu. 60 50 Die Gönner-Vereinigung (GöV) der Schwei- Die finanzielle Unterstützung querschnitt 40 zer Paraplegiker-Stiftung (SPS) erzielte im gelähmter Menschen belief sich auf CHF 67.4 70.6 68.7 63.7 65.0 Berichtsjahr CHF 70.4 Mio. Einnahmen 17.6 Mio. (Vorjahr: CHF 18.7 Mio.). Rund 30 aus Mitgliederbeiträgen und Spenden. Das ein Viertel davon machten die Leistungen 20 sind 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Dank an neu verunfallte Gönnermitglieder aus. 10 Mehreinnahmen aus Spenden, Erbschaften CHF 13.2 Mio. wiederum flossen in die Finan- und Legaten, die direkt an die SPS erfolg- zierung von Wohnungs- und Fahrzeugum- 0 2014 ten, blieb der gesamte Fundraising-Ertrag bauten sowie Hilfsmittel wie Rollstühle oder 2010 2011 2012 2013 jedoch auf Vorjahresniveau. Während die Beatmungsgeräte. «All dies machten Sie mög- Jahresmitgliedschaften leicht zurückgin- lich, liebe Gönnerinnen und Gönner. Mit gen, überschritten die lebenslangen Dauer Ihrem Solidaritätsbeitrag sind Sie der Garant, Spenden, Erbschaften, Legate mitgliedschaften mit 54 884 erstmals die um Querschnittgelähmten wieder Lebens- Mitglieder- und Vereinsbeiträge Invader Alltag Kompromisslos individuell Der Invader als Aktivrollstuhl ist ein in allen Massen hoch individueller, fest verschweisster Boxrahmen-Rollstuhl für den Alltag. Wünschen Sie Unterlagen oder die Adresse eines Fachhändlers in Ihrer Nähe? Kontaktieren Sie uns: Otto Bock Suisse AG Luzerner Kantonsspital 10 6000 Luzern 16 Tel. 041 455 61 71 www.ottobock.ch
DIE ZEIT IST REIF FÜR ETWAS NEUES DIE ZEIT IST REIF FÜR ETWAS ANDERES DIE ZEIT IST REIF, UM DEN UNTERSCHIED ZU ENTDECKEN Der neue küschall Advance™ wurde speziell für Anwender entwickelt, die Wert auf leichte Materialien, dynamisches Fahrverhalten, minimalistisches Design und perfekte Anpassbarkeit legen. Das Besondere: Der neue Aktiv-Rollstuhl lässt sich jederzeit stufenlos und individuell an jeden Nutzer anpassen. Die Entwicklungsspezialisten von küschall gingen bei der Konstruktion des Stuhls von einem vollkommen neuen Ansatzpunkt aus, so dass von Beginn an der wichtigste Anspruch für Rollstuhlfahrer an erster Stelle stand – das Sitzen. Copyright© 2012, Küschall AG, Schweiz – Alle Rechte vorbehalten / Küschall® ist ein registrierter Markenname. Eine Karbon-Sitzplatte im Mittelpunkt Sein Herzstück ist eine starre Sitzplatte aus Karbon. Durch die streifen- förmigen Materialdurchbrechungen am hinteren Ende der Sitzplatte wird der Druck auf eine größere Fläche verteilt und so die Druckverteilung auf der Sitzoberfläche nachweislich optimiert. Alle weiteren Bestandteile des Stuhls wurden um die Sitzplatte herum entworfen und entwickelt. Das Ergebnis ist ein ergonomischer Rollstuhl, der sich durch hohe Steifigkeit und Reaktionsfreudigkeit auszeichnet. Stufenlos einstellbar wie kein Anderer Der küschall Advance™ ist so konzipiert, dass er jederzeit an die individuellen Bedürfnisse des Anwenders stufenlos und millimetergenau angepasst werden kann. Eine stufenlose Einstellung ist also auch im Nachhinein möglich. Leicht, konfigurierbar und mit unendlich vielen Anpassungsmöglich- keiten ermöglicht der küschall Advance™ seinem Nutzer uneinge- schränkte Selbstverwirklichung. Besuchen Sie www.kuschall.com und finden Sie den Händler in Ihrer Nähe. WWW.KUSCHALL.COM BLEIBEN LEVO Summit EL SIE MOBIL! MIT UNS. Die HERAG AG, ein Schweizer Famili- Natürliches Schweizer Design Innovatives Stehsystem enunternehmen, verhilft ihren Kunden Der erste wahre Aktivstehrollstuhl seit 30 Jahren zu mehr Unabhängigkeit, Sicherheit und Komfort. Mit perfektem Service. Sitzlifte. Plattformlifte. Hebebühnen. HERAG AG, Treppenlifte Tramstrasse 46, 8707 Uetikon am See MountainsOfTravelPhotos.com info@herag.ch, www.herag.ch 8707 Uetikon: 044 920 05 04 Senden Sie mir Ihre Gratisinformationen Name Vorname Strasse PLZ/Ort Telefon LEVO AG Anglikerstrasse 20 Tel. +41 (0)56 618 44 11 office@levo.ch Switzerland CH-5610 Wohlen Fax +41 (0)56 618 44 10 www.levo.ch A Dane Technologies Company
SOLIDARITÄT qualität geben zu können», bedankte sich Heinz Frei im Namen der querschnittgelähm- ten Menschen beim Publikum. Mit weiteren CHF 26.5 Mio. unterstützte die SPS die Leis- tungsfelder Medizin (Schweizer Paraplegi- ker-Zentrum), Integration und lebenslange Begleitung (Schweizer Paraplegiker-Vereini- gung) sowie Forschung (Schweizer Paraple- «Wir werden damit die Wegzeiten verkür- Aufteilung des Gönner- und giker-Forschung). zen, die Zusammenarbeit vereinfachen und Spendenfrankens der Stiftung Die Mitglieder-Versammlung der GöV geneh- noch mehr Effizienz erreichen», erläuterte Durchschnitt 2010 – 2014 migte die Jahresrechnung 2014 und bestä- Daniel Joggi seine Erwartungen an das Bau- tigte vier Vorstandsmitglieder für weitere vorhaben, das am 1. Oktober mit dem Spa- 4% zwei Jahre in ihrem Amt: Barbara Moser tenstich startet. 16% 21% Blanc (Rheinfelden AG), Pius Segmüller (Luzern), Vreni Stöckli (Ibach SZ) und Ste- Mitgliederbeiträge unverändert phan Zimmermann (Zürich). Trotz zusätzlich notwendiger Mittel verzich- tete der Vorstand darauf, eine Erhöhung der 17% Kostengünstiger dank Bau Mitgliederbeiträge zu beantragen. Mitglieder 24% Eine echte Herausforderung für das Soli- der Gönner-Vereinigung bezahlen weiterhin 9% darwerk sieht Stiftungsratspräsident Daniel CHF 45 als Einzelmitglied oder als Alleiner- 10% Joggi in den stagnierenden Tarifen bei stei- ziehende mit eigenen Kindern und CHF 90 genden Kosten für medizinische und thera- als Ehepaar oder Familie. Eine Dauermit- peutische Leistungen: «Es werden unweiger- gliedschaft kostet einmalig CHF 1000. Bei Unterstützungsbeiträge an Querschnittgelähmte (21 %) lich mehr Mittel für das Leistungsfeld Medi- einer unfallbedingten Querschnittlähmung zin, also den Betrieb der Spezialklink, nötig mit permanenter Rollstuhlabhängigkeit Betriebsbeiträge Leistungsfeld Medizin (17 %) sein.» Umso erfreulicher ist, dass die SPS erhalten betroffene Gönner einen Unterstüt- Betriebsbeiträge Leistungsfeld im Berichtsjahr die Voraussetzungen schaf- zungsbeitrag von CHF 200 000. Die SPS blieb Integration und lebenslange fen konnte, um die Finanzierung der erfor- mit 1.8 Mio. Personen in 1 060 089 Haushal- Begleitung (9%) derlichen Erneuerungs- und Erweiterungs- ten die zweitgrösste Nonprofit-Mitgliederor- Betriebsbeiträge Leistungsfeld bauten sicherzustellen. Diese Bauten wer- ganisation der Schweiz. «Wir zählen weiter- Forschung (10 %) den auf die hochspezialisierten Leistungen hin auf die Solidarität der Schweizer Bevöl- Einlagen in Spendensammel- und die Organisationsprozesse ausgerichtet. kerung», so Daniel Joggi. konten und anteilige Investitionen (24 %) Gönner-Services und Fundraising- Jahresbericht 2014 jetzt erhältlich Aufwand (16 %) Die Tätigkeit von sämtlichen Tochtergesellschaften und Partner- Administrationsaufwand (4 %) organisationen der Schweizer Paraplegiker-Stiftung ist im Jahres- bericht sowie im separaten Finanzbericht dokumentiert. Diese Publikationen sind zum Herunterladen auf www.paraplegie.ch oder in gedruckter Form erhältlich bei: Sekretariat Schweizer Paraplegiker-Stiftung, 6207 Nottwil. Telefon 041 939 63 63, sps.sec@paraplegie.ch. Die 23. Mitglieder-Versammlung findet am Mittwoch, 20. April 2016, um 18.00 Uhr statt. Paraplegie, Juni 2015 | 23
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