CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main

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CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
2/2013   Fachhochschule Frankfurt am Main

         CAMPUS
         MAGAZIN
         www.facebook.com/fhfrankfurt                       www.fh-frankfurt.de

                   Pionierarbeit: FH rechnet berufliche
                   Kompetenzen von Erzieher(inne)n an

                   Geldsegen: 34 Millionen Euro aus Hochschulpakt 2020
                   für zusätzliche Studienplätze

                   Künstliche Intelligenz: FH-Forscher entwickeln
                   Assistenzroboter „Roswitha“
CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
www.facebook.com/FrankfurterSparkasse

                                         Let’s Face It: Mein Leben,
                                         meine Frankfurter Sparkasse
                                         „Hamburg, Paris, London – da will ich hin. Mein Konto bleibt aber in Frankfurt.
                                         Mit Online-Banking und der SparkassenCard bin ich ja zum Glück flexibel.“

                                         Für junge Leute die erste Wahl: das kostenlose* Sparkassen-PrivatKonto Young.

                                         Sarah F. | Gewinnerin des Casting-Wettbewerbs
                                         „Let’s Face It“ auf Facebook | Kundin seit 2012

                                        * bis zum 26. und für alle in Ausbildung sogar bis zum 30. Geburtstag; ausgenommen beleghafte Aufträge (1,50 EUR pro Auftrag)
CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
Editorial

Zugänge erleichtern

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Studierende,
das Thema demographischer Wan-              ger mit und ohne Migrationshinter-      Mit der im Rahmen des Hochschul-
del ist aus gutem Grund Thema des           grund für ein Studium zu gewinnen.      pakts 2020 vereinbarten Vorgabe, bis
Wissenschaftsjahres 2013 – und seit       • Im Rahmen des vom Bund geförder-        2015 zusätzlich 3.800 Studierende
langem ein zentrales (Forschungs-)          ten Projektes MainCareer prüfen wir     aufzunehmen, leistet das Land Hessen
Kompetenzfeld der FH FFM; und auch          Optionen und bahnen wir Wege, be-       dazu einen herausfordernden Beitrag.
in dieser Ausgabe informieren wir Sie       rufliche Kompetenzen als Leistungen     Sehr erfreulich ist, dass das Land die
über ein spannendes Projekt in diesem       in einem Studium anzurechnen, um        Mittel bereitstellt, um die Vorgabe
Kontext. Wir freuen uns sehr, dass die      Menschen mit beruflicher Erfahrung,     umzusetzen. Der FH FFM werden in
Forschungsschwerpunkte „Demogra-            aber ohne „klassische“ Hochschulzu-     den kommenden beiden Jahren insge-
phischer Wandel und Diversity“ und          gangsberechtigung die Chance auf        samt 34 Millionen Euro zur Verfügung
„Mobilität und Logistik“ die Kriterien      ein Studium zu eröffnen. Im Übrigen     stehen. Die Mittel werden wir sehr
zur Aufnahme in die Forschungsland-         ein wichtiger Anreiz, die immer wie-    gezielt für qualitative Optimierungen
karte der HRK erfüllen!                     der gestellte Forderung nach lebens-    in Studium und Lehre einsetzen, und
                                            langem Lernen zu erfüllen.              dabei unsere Ziele, unter anderem das
Der demographische Wandel entfal-                                                   oben skizzierte, nicht aus dem Auge
tet längst Wirkung, und die FH FFM        Wir sind stolz darauf, dass jetzt die     verlieren.
stellt sich nicht nur in der Forschung,   ersten Erzieherinnen ihr Studium
sondern auch im Bereich Studium und       der Sozialen Arbeit an der FH FFM         Als Bestätigung unserer Bemühungen,
Lehre (pro)aktiv darauf ein.              aufgenommen haben, nachdem sie            die Attraktivität des Studienortes und
                                          erfolgreich das hier entwickelte AnKE-    Arbeitsplatzes FH FFM kontinuierlich zu
Was haben Bildungsgerechtigkeit und       Verfahren durchlaufen haben: Anrech-      verbessern, betrachten wir die guten
demographischer Wandel gemeinsam?         nung der Kompetenzen aus der Erzie-       Platzierungen im Gleichstellungsranking
Auf den ersten Blick wird der Zusam-      herInnen-Ausbildung auf ein Studium       und vor allem beim Lehre-orientierten
menhang vielleicht nicht erkennbar.       der Sozialen Arbeit. AnKE ist der erste   MeinProf-Ranking. Darüber freuen wir
Betrachtet man aber den Anspruch,         Schritt; für weitere Studiengänge sind    uns, denn diese Wertungen zeigen,
den Anteil akademisch ausgebildeter       ähnliche Verfahren in Arbeit. Die FH      dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Arbeitskräfte zu erhöhen, und die ab-     FFM leistet hier Pionierarbeit – ger-
sehbar sinkende Quote potenziellen        ne und voll Überzeugung, dass die         Wo immer Sie Ihre Wege in diesem
Nachwuchses, dann wird klar, dass es      Möglichkeiten, ein Studium aufneh-        Sommer hinführen: Ich wünsche
jetzt darum geht, Strategien zu ent-      men zu können, in Zukunft mehr und        Ihnen eine anregende Lektüre.
wickeln, um die Schere nicht zu weit      konsequenter als bisher neuen oder
klaffen zu lassen. Die FH FFM verfolgt    vernachlässigten Zielgruppen eröffnet
hier unterschiedliche Ansätze:            werden muss. Die HRK würdigte übri-
• Sehr intensiv und erfolgreich bemü-     gens im Mai AnKE als „good practice“-
  hen wir uns darum, Bildungseinstei-     Beispiel.                                 Dr.-Ing. Detlev Buchholz

                                                                                                      CAMPUSMAGAZIN      1
CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
Inhalt
                                                                            20   Neuerungen in der Ausstellung „Barrierefreies Wohnen und Leben“

                                                                            21   Studierende präsentieren innovative Fahrzeug-Konzepte
                                                                                 für den innerstädtischen Verkehr

     CAZ                                                                    22

                                                                            22
                                                                                 Weiterbildung „Fachpflege in der Psychiatrie“ etabliert

                                                                                 Praxisorientierte Lehre am Labor für Kraftfahrzeugtechnik

     2/2013                                                                 23   Studierende präsentierten interkulturelles Medienprojekt

                                                                            24   Seminar zur Labordidaktik

                                                                            VERANSTALTUNGEN
                                                                            25   fraMediale 2014: Call for Papers & Projects

1      Editorial                                                            26   Corporate Learning Camp geht in die zweite Runde

2      Inhalt/Impressum                                                     26   Koreanischkurs am Fachsprachenzentrum

TOPTHEMA                                                                    INTERNATIONALES
33     Anrechnung beruflicher Kompetenzen von Erzieher(inne)n               27   MBA-Studiengang des Fachbereichs 3 startet in Indien
       auf Studium der Sozialen Arbeit
                                                                            28   Erster Absolvent des deutsch-spanischen Maschinenbau-Studiums
SPEKTRUM                                                                    28   Vertiefte Zusammenarbeit zwischen HNU und FH FFM
55     FH FFM erhält 34 Millionen Euro aus Hochschulpakt 2020               29   Weltweite Partnerschaften werden weiter ausgebaut
6      Baubeginn des „Forschungsorientierten Kinderhauses“ gefeiert         30   Kooperation mit US-Hochschule University of Wisconsin
                                                                                 La Crosse vertieft
7      Pädagogik-Professorin Dr. Maud Zitelmann über das
       Forschungsorientierte Kinderhaus                                     30   Bis 8. Juli für Fulbright Jahresstipendium bewerben
8      Erneut Top-Platzierung im Gleichstellungs-Ranking des                31   Studierende besuchten Kongress des internationalen
       Leibniz-Instituts                                                         „Florence Networks“
8      Graduiertenschule CEDAR eröffnet                                     32   US-Gastprofessor am Fb 2 begeistert mit
                                                                                 interaktiven Lehrmethoden
9      Studierendenstudie auf der Hauptversammlung des
       Deutschen Städtetags vorgestellt                                     33   Studierende und Lehrende besuchten Intensivprogramm
                                                                                 „SMESH“ in Holland
10     Boys‘ Day 2013 an der FH FFM

11     Fachbereiche 1 und 2 präsentieren innovative                         INTERN
       Forschungsprojekte auf der HannoverMesse
                                                                            34   Koordinationsstelle Duales Studium vernetzt Akteure
                                                                                 des praxisorientierten Studienangebots
12     Top-Platzierung bei Lehr-Evaluationsportal MeinProf e. V.
                                                                                 AUS DEM FÖRDERVEREIN
12     Infoveranstaltungen des Mentoring-Programms                          35   Mitglieder des Fördervereins: Die Firma Siemens Region Mitte
       „Big Brothers Big Sisters“
                                                                            35   AStA und Stupa stellt Arbeitsschwerpunkte vor
FORSCHUNG + LEHRE
                                                                            36   Bewerbung für „Forschung für die Praxis“-Gelder
13     FH-Wissenschaftler/-innen programmieren Assistenzroboter
13
       für ältere Menschen                                                  37   Onlinebefragung von FH-Lehrenden
14     Bundeswirtschaftsministerium fördert Arbeit des
       Instituts für Materialwissenschaften                                 KÖRPER + KULTUR
15     EU fördert Forschungsprojekt zum Drogenkonsum von Inhaftierten       37   Dauerausstellung „City Ghosts enter FH“ eröffnet

16     LOEWE-Projekt „Präventive Biomechanik – PräBionik“
       setzt neue Arbeitsschwerpunkte
                                                                            PERSONEN + PREISE
                                                                            38   Emilia Salzmann-Manrique erforscht Verfahren
16     FH FFM, Hochschule Darmstadt und Westfälische Hochschule                  der Stammzellenaufbereitung
       kooperieren bei Forschungsprojekt „INSAIN“
                                                                            39   Zwei FH-Studierende in MainCampus-Stipendiatenwerk
17     Studierende entwerfen Hochbau- und Landschaftskonzepte                    aufgenommen
17     Steri-Report 2012: Ergebnisse am Zentrum für Gesundheitswirtschaft
       und -recht veröffentlich                                             39   Firma Dreßler stiftet Jahrgangsbesten 15.000 Euro

18     10 Jahre Geoinformation und Kommunaltechnik                          40   Neu berufen: Prof. Dr. Kerstin Wegener

20     Großzügige Opel-Spende für das Verbrennungskraftmaschinenlabor       41   Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

                                                                            TERMINE

     Impressum
     CAZ – Campusmagazin der Fachhochschule Frankfurt am Main • Ausgabe 2_2013 • Juli I August I September
     Herausgeber: Der Präsident der Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences, Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am
     Main • Redaktion: Im Auftrag des Referats Strategische Kommunikation: Daniela Halder-Ballasch, (0173) 925 93 25, halder@daniela-halder.de
     Kontakt: campusmagazin@fh-frankfurt.de • Abbildungsnachweis: FH FFM, soweit nicht anders vermerkt • Korrektorat: Hartmann Nagel Art
     & Consulting, August-Siebert-Str. 12, 60323 Frankfurt am Main • Layout-Konzept: Wuttke Design & Kommunikation, Mühltal • Layout, Druck,
     Herstellung, Anzeigenverwaltung: VMK Verlag für Marketing und Kommunikation GmbH & Co. KG, Faberstraße 17, 67590 Monsheim,
     www.vmk-verlag.de

     Erscheinungstermin der CAZ 3/2013 ist der 7. Oktober 2013. Redaktionsschluss für diese Ausgabe (3/13) ist der 5. September 2013.

2        CAMPUSMAGAZIN
CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
Top-Thema

                         SCHWERPUNKTTHEMA

                         Deutschlandweite
                         Pionierarbeit geleistet
                         FH rechnet berufliche Kompetenzen von
                         Erzieher(inne)n auf Studium der Sozialen Arbeit an

                                               menschluss von 268 staatlichen und
                                               staatlich anerkannten Universitäten und
                                               Hochschulen in Deutschland, gelobt.

                                               Verkürzung von sechs
                                               auf fünf Semester

                                               Auch Buchholz’ Resümee fällt durchweg
                                               positiv aus: „Mit der Etablierung des
                                               AnKE-Verfahrens wurde an der und für
                                               die FH Frankfurt deutschlandweit Pio-
                                               nierarbeit geleistet“, bewertet er das     Die Mühe hat sich gelohnt. „An den
                                               Projekt. Erprobt wird das Verfahren seit   Fachschulen liegen große Potenziale“,
                                               dem Wintersemester 2010/11. Zurzeit        so Kunert-Zier. „Erste Ergebnisse
                                               studieren an der FH FFM bereits rund       einer Befragung von 1.800 Absolvent/
                                               160 staatlich anerkannte Erzieher/         -innen hessischer Fachschulen für
                                               -innen im AnKE-Verfahren. Ihnen wur-       Sozialpädagogik zu ihrem Studienin-
                                               den auf Antrag vier Module („Aufbau-       teresse belegen, dass 70 Prozent aller
                                               modul Recht“, „Pädagogische Bezüge         Fachschulabsolvent(inn)en überlegen,
                                               der Sozialen Arbeit“, „Methoden der        ein Studium aufzunehmen.“ Eine wei-
                                               Sozialen Arbeit“ sowie „Konzeptionelle     tere Befragung einer Gruppe von Stu-
Neue Wege zur Akademisierung:                  Vertiefung in kulturell-medialen oder in   dierenden im AnKE-Verfahren und einer
Erzieher(innen) können sich beruflich erwor-   pädagogischen-didaktischen Projekten“)     Vergleichsgruppe über den gesamten
bene Kompetenzen anrechnen lassen, wenn        angerechnet. Damit verkürzt sich ihr       Studienverlauf zeigt: Sie sind hoch
sie ein Studium der Sozialen Arbeit an der
FH FFM aufnehmen.
                                               Studium von 180 auf 150 Creditpoints,      motiviert, teamfähig und haben klare
                                               also von sechs auf fünf Semester.          Berufsziele. Der Einstieg ins Studium
Als erste Hochschule bundesweit                                                           gelingt ihnen leichter als der Vergleichs-
erleichtert die FH FFM berufserfah-            Zur Verankerung des Anerkennungsver-       gruppe, da ihnen die Studieninhalte
renen Erzieher(inne)n den Einstieg             fahrens an der FH FFM sind im Sommer       größtenteils vertraut sind. Aus diesem
ins Studium, indem sie ihnen er-               2012 die Allgemeinen Bestimmungen          Grund sind sie im Studium deutlich zu-
möglicht, Teile ihrer Fachschulaus-            für die Prüfungsordnungen geändert         friedenerer als ihre Kommilitonen.
bildung anrechnen zu lassen und                worden. Damit sind die Voraussetzun-
so das Studium zu verkürzen. Das               gen geschaffen worden, um den Stu-         Berufliche Einsatzmöglichkeiten
hier angewandte AnKE-Verfahren                 diengang samt AnKE-Verfahren zum           vervielfältigen
(Anrechnung der Kompetenzen aus                Sommersemester 2013 zu reakkreditie-
der Erzieher/-innen-Ausbildung auf             ren und endgültig in den Regelbetrieb      „Viele der berufsbegleitend Studieren-
ein Studium der Sozialen Arbeit)               zu überführen.                             den arbeiten neben dem Studium an
ist im Sommersemester 2013 nach                                                           einer Kita“, weiß Kunert-Zier. „Dort
drei Jahren Erprobungsphase zum                AnKE-Studierende sind motivierter,         können sie das Erlernte direkt anwen-
festen Bestandteil des Bachelorstu-            teamfähiger und zufriedener                den und in der Hochschule theoretische
diengangs Soziale Arbeit geworden.
                                               AnKE wurde in Kooperation mit zehn
„Die FH Frankfurt will Menschen mit            hessischen Fachschulen für Sozialpä-        Kontakt
einem nichtakademischen Bildungshin-           dagogik entwickelt. In aufwendiger
tergrund eine akademische Perspektive          Vorarbeit mussten Grundlagen zur
                                                                                           Prof. Dr. Margitta Kunert-Zier
eröffnen und trägt damit dem gesell-           Vergleichbarkeit von Lernergebnissen
                                                                                           Fb 4: Soziale Arbeit und Gesundheit
schaftlichen Erfordernis nach lebenslan-       erarbeitet werden. „Zwischen 2009 und       Tel. (069) 1533-2876
gem Lernen Rechnung. Bildungsbrücken           2010 wurden die Lehrpläne der zehn          E-Mail: mkunert@fb4.fh-frankfurt.de
in das Hochschulsystem ermöglichen             Fachschulen für Sozialpädagogik mit
die Durchlässigkeit von der Ausbildung         dem Modulhandbuch des Bachelorstudi-        Michaela Feigl und Jens M. Schneider
zum Studium“, erläutert FH-Präsident           engangs Soziale Arbeit verglichen, um       E-Mail: anke@maincareer.de
Dr. Detlev Buchholz die Motivation der         zu prüfen, welche außerhochschulisch
Hochschule. Für diese Initiative wurde         erworbenen Kompetenzen gleichwertig         Prof. Dr. Michaela Röber
                                                                                           Fb 4: Soziale Arbeit und Gesundheit
die FH FFM im Mai als Good-Practice-           mit Modulen des Studiengangs sind“,         Tel. (069) 1533-2620
Beispiel von der Hochschulrektoren-            erklärt AnKE-Projektleiterin Prof. Dr.      E-Mail: roeberm@fb4.fh-frankfurt.de
konferenz, dem freiwilligen Zusam-             Margitta Kunert-Zier.

                                                                                                             CAMPUSMAGAZIN        3
CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
Top-Thema

Inhalte mit eigenen Praxisbeispielen        pädagogik zurückkehren möchten,             Bildungsbrücken in das Hochschulsys-
anreichern.“ Eine Win-win-Situation,        wird ihr Weg in die Akademisierung          tem, den gezielten Auf- und Ausbau
denn hier lernen berufsunerfahrene          durch die Anrechnung deutlich ver-          akademischer Weiterbildungsangebote,
Studierende und beruflich Qualifizier-      kürzt.“ Damit leiste die FH FFM auch        deren Verzahnung mit Studiengängen
te voneinander und profitieren beide.       einen Beitrag für die allseits geforderte   sowie den systematischen Ausbau be-
Die zukünftigen Sozialarbeiter/-innen       Erhöhung des Anteils akademisch qua-        stehender Praxiskontakte. Auch hier
werden zudem von Studienbeginn an           lifizierter Fachkräfte an der Bildung in    werden qualitätsgesicherte Anrech-
durch FH-Mitarbeiter/-innen sowie           Kindertageseinrichtungen.                   nungsverfahren für außerhochschulisch
AnKE-Studierende höherer Semester                                                       erworbene Kompetenzen entwickelt.
begleitet. Außerdem wird derzeit ein        Bildungsbrücken in die Informatik
Peer-Mentoringprogramm aufgebaut,           und Pflege sollen folgen                    Darüber hinaus gewährleistet „Main-
das momentan im Studium Generale                                                        Career“ neben der Evaluierung des
interdisziplinär erprobt wird und pers-     Das AnKE-Verfahren ist in das vom           AnKE-Verfahrens auch dessen wis-
pektivisch nicht nur AnKE-Studierende       Bundesministerium für Bildung und           senschaftliche Begleitung. In diesem
qualifizieren soll.                         Forschung (BMBF) mit über zwei Mil-         Rahmen werden zurzeit künftige Be-
                                            lionen Euro geförderte FH-Projekt           darfslagen der Absolvent(inn)en von
Durch das Studium der Sozialen Ar-          „MainCareer: Offene Hochschule“ ein-        20 hessischen Fachschulen für Sozial-
beit eröffnet sich den ausgebildeten        gebettet, in dessen Rahmen momentan         pädagogik an einem Studium und an
Erzieher(inne)n die Chance auf viel-        an vergleichbaren Modellen zur Akade-       Weiterbildungen empirisch erhoben.
fältige berufliche Einsatzmöglichkeiten     misierung der Berufsfelder Informatik       „Daran anknüpfend kann AnKE stär-
in allen Bereichen der Sozialen Arbeit.     und Pflege gearbeitet wird. „Mit AnKE       ker die Interessen und Wünsche der
„Bislang konnten Erzieher/-innen nur        wurde der erste Erfolg erzielt, der eine    Erzieher/-innen hinsichtlich der Orga-
in Studiengängen der Kindheitspädago-       Vorbildrolle für die Bereiche Pflege und    nisation eines Studiums einbeziehen“,
gik Kompetenzen aus ihrer Ausbildung        Informatik einnimmt. Für die Pflege         ergänzt Kunert-Zier. Mit den an AnKE
anrechnen lassen. Damit legten sie sich     laufen derzeit Kooperationsgespräche        beteiligten Fachschulen soll der Aus-
erneut auf die Arbeit mit Kindern fest“,    mit ausgewählten Alten- und Kranken-        tausch intensiviert werden. „Langfristig
ergänzt Kunert-Zier. „Das Studium der       pflegeschulen der Rhein-Main-Region“,       können so Veränderungen in den Lehr-
Sozialen Arbeit an der FH Frankfurt         erläutert „MainCareer“-Projektleiterin      plänen stärker aufeinander abgestimmt
qualifiziert sie für breite Einsatzberei-   Prof. Dr. Michaela Röber.                   werden. Dadurch wird die Anschlussfä-
che und für die Arbeit mit allen Alters-                                                higkeit an den Studiengang erhöht“, so
gruppen. Sofern die Absolvent(inn)en        Das Projekt umfasst folgende Baustei-       Kunert-Zier.
allerdings in das Berufsfeld der Früh-      ne für beide Fächer: die Gestaltung von                                       CAZ n

                                                                                        www.maincareer.de

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4     CAMPUSMAGAZIN
CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
Spektrum

                        Geldsegen
                        FH FFM erhält 34 Millionen Euro aus Hochschulpakt 2020

Insgesamt 3.800 zusätzliche Studierende im Zeitraum 2011 bis 2015                                                         Sicherung der Qualität der Lehre ge-
soll die FH FFM aufnehmen – so besagt es der mit dem Land Hessen be-                                                      währleisten.
schlossene Hochschulpakt 2020. Die hessischen Hochschulen erhalten
zusätzliche Landesmittel, um die enormen Zuwächse an Studierenden in                                                      „Wir wollen die Studierendenzuwächse
den kommenden Jahren bewältigen und eine gleichbleibende Qualität in                                                      nicht nur in quantitativer Hinsicht rea-
der Lehre bieten zu können. Entsprechende Zielvereinbarungen hatten                                                       lisieren. Vor allem ist uns wichtig, dass
die hessischen Hochschulleiter und Wissenschaftsministerin Eva Kühne-                                                     das Ziel, dass unsere Studierenden
Hörmann im April 2013 unterschrieben.                                                                                     ihr Studium als erfolgreiche zukünftige
                                                                                                                          Fachkräfte absolvieren, weiterhin
                                                                                                                          sichergestellt ist. Dies kann nur gelin-
                                                                                                                          gen, wenn wir gewährleisten, dass die
                                                                                                                          Qualität unserer Lehre nicht durch die
                                                                                                                          hohen Studierendenzahlen gefährdet
                                                                                                                          wird“, führt Buchholz aus. Dies setze
                                                                                                                          aber voraus, dass die jetzt auf zwei
                                                                                                                          Jahre gewährten Mittel auch darüber
                                                                                                                          hinaus längerfristig zur Verfügung ste-
                                                                                                                          hen. Hierzu gebe es bereits positive
                                                                                                                          Signale aus der Politik. „Wir gehen der-
                                                                                                                          zeit davon aus, dass sich die Mittel auch
                                                                                                                          über 2015 hinaus verstetigen werden.“

                                                                                               Foto: © Hochschule Fulda   Erfreulich: Jeder soll ein Stück vom
                                                                                                                          Kuchen bekommen. „Ein Teil der Mit-
                                                                                                                          tel kommt allen, den Fachbereichen
                                                                                                                          und der zentralen Verwaltung, zugute.
                                                                                                                          Der andere Teil geht nur an die Fach-
                                                                                                                          bereiche und orientiert sich an den
                                                                                                                          geplanten Aufwuchszahlen“, erläutert
Beschlossene Sache: Ministerin Eva Kühne-Hörmann (Mitte) und die hessischen Hochschulleiter,                              Buchholz die Verteilung. So erhält der
darunter auch FH-Präsident Detlev Buchholz (ganz rechts), nach der Unterzeichnung der Ergän-                              Fb 2: Informatik und Ingenieurwis-
zung zum Hochschulpakt 2020                                                                                               senschaften, der sich verpflichtet hat,
                                                                                                                          mit 1.365 zusätzlichen Studierenden
                                                 „Der von der FH Frankfurt erwartete                                      den stärksten Aufwuchs zu stemmen,
 Hessens Hochschulpakt 2020:
                                                 hohe Aufwuchs ist fraglos eine Her-                                      einen Großteil der Gelder. Der Fb 3:
 15.000 zusätzliche                              ausforderung, aber auch ein klares                                       Wirtschaft und Recht plant, 594 weite-
 Studienplätze landesweit                        Zeichen des Vertrauens in die Leis-                                      re Studienplätze zu schaffen. Am Fb 4:
                                                 tungsfähigkeit der Hochschule und                                        Soziale Arbeit und Gesundheit sollen
 Bund und Länder hatten 2007 den                 ihre verlässlich hochwertigen und                                        579 neue Plätze zur Verfügung stehen,
 Hochschulpakt 2020 zur Sicherung der
                                                 bedarfsgerechten Qualifizierungsange-                                    und der Fb 1: Architektur, Bauingeni-
 Ausbildungschancen von jungen Frau-
                                                 bote“, wertete FH-Präsident Dr. Detlev                                   eurwesen, Geomatik übernimmt 565
 en und Männern und zur Verbesse-
                                                 Buchholz das Ergebnis der Verhand-                                       zusätzliche Studierende.
 rung der Finanzausstattung der Hoch-
                                                 lungen. „Bei den Aufwüchsen haben
 schulforschung geschlossen. Bereits in
                                                 wir schon ganze Arbeit geleistet. Von                                    Um die Zuwächse zu bewältigen, pla-
 der ersten Phase des Hochschulpakts
                                                 den 3.800 Studierenden, die wir im                                       nen die Fachbereiche die Aufstockung
 von 2007 bis 2010 hatten die staat-
                                                 Zeitraum 2011 bis 2015 zusätzlich                                        des Personals (Professor/-innen, Mit-
 lichen hessischen Hochschulen die
                                                 aufnehmen müssen, konnte bis Ende                                        telbau-, Labor- und Verwaltungskräf-
 damaligen Vorgaben mit mehr als
                                                 2012 bereits rund die Hälfte realisiert                                  te) und die Bereitstellung zusätzlicher
 11.000 zusätzlichen Studienplätzen
                                                 werden.“                                                                 Hörsäle sowie Laborkapazitäten inklu-
 übertroffen.
                                                                                                                          sive deren Ausstattung. „Andere Hoch-
 Bis 2015 wird die Zahl der zusätz-
                                                 Hierfür erhält die FH FFM verteilt auf                                   schulen setzen hauptsächlich auf die
 lichen Studienplätze an hessischen
                                                 die Jahre 2013 und 2014 Gelder in                                        Einrichtung neuer Studiengänge. Wir
 Hochschulen um rund 15.000 gegen-               Höhe von 15 bzw. 19 Millionen Euro.                                      tun das nicht“, so Buchholz. „Wir stär-
 über der bisherigen Planung gestei-             Sie sind zur Deckung von Kosten für                                      ken unsere bestehenden Studiengän-
 gert. Für diese zweite, von 2011 bis            Personal, Sachmittel und Gerätebe-                                       ge, richten neue Züge ein, streichen
 2015 laufende Phase sind auch die               schaffungen im Zuge dieser Aufsto-                                       NCs, um Studiengänge zu öffnen, und
 Mittel noch einmal deutlich erhöht              ckung vorgesehen und sollen vorhan-                                      sorgen so für die zusätzlichen Plätze.“
 worden: Insgesamt werden in diesen              dene Lehr- und Verwaltungsstrukturen                                     In der zentralen Verwaltung ist vorge-
 fünf Jahren voraussichtlich mehr als            konsolidieren, Konzepte zur Bewäl-                                       sehen, bestehende Strukturen zu stär-
 870 Millionen Euro aufgewendet.                 tigung der Studierendenaufwüchse                                         ken, damit auch die Infrastruktur der
                                                 unterstützen und so die langfristige                                     Entwicklung standhalten kann.

                                                                                                                                             CAMPUSMAGAZIN       5
CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
Spektrum

Des Weiteren ist ein Konzept zur Stär-            Studienorientierung, das die Eingangs-    len bildeten die Aufwüchse bei den
kung der Studieneingangsphase und                 phase kontinuierlich begleitet, sowie     Studierendenzahlen. „Hier liegt die
studienbegleitenden Beratung in Pla-              die Einrichtung eines Tutor(inne)n-       FH Frankfurt im Fachhochschulver-
nung. „Gerade der Studienanfang wird              Programms ergänzen die Maßnahme.          gleich zusammen mit der Hochschule
oft von Unsicherheiten begleitet“, weiß                                                     Darmstadt an zweiter Stelle. Wir er-
Buchholz. „Hinzu kommen veränderte                Die meisten hessischen Hochschu-          halten sogar mehr als die Universitä-
Lehr- und Lernbedingungen im Ver-                 len planen, einen Anteil der Mittel       ten Gießen, Kassel und Marburg, das
gleich zu Schule bzw. Beruf.“ Gerade              in Bauvorhaben zu investieren. „Wir       ist schon bemerkenswert“, resümiert
bei jenen Studierenden, die aus Fami-             fahren hier eine andere Strategie“,       Buchholz. Oft fielen die Fachhochschu-
lien stammen, in denen erstmals stu-              erklärt Buchholz. Die lang geplante       len „hinten runter“. Das Land setzt
diert wird, fehlten Vorbilder in Familie          Campusbebauung II, die aus Mitteln        im Rahmen des Hochschulpakts 2020
und Freundeskreis. „Deshalb wollen                des Investitionsprogramms HEUREKA         besondere Schwerpunkte, indem ein
wir hier als Hochschule den Reifungs-             (Hochschulentwicklungs- und Umbau-        erhöhter Anteil des Zuwachses an
und Orientierungsprozess unterstützen             programm: RundErneuerung, Konzen-         den Fachhochschulen realisiert wird
und ausreichende Betreuung und Be-                tration und Ausbau von Forschung und      und die naturwissenschaftlichen und
ratung anbieten.“                                 Lehre in Hessen) finanziert wird, solle   technischen Studiengänge besonders
                                                  ohnehin 2016 starten. „Wenn wir hier      berücksichtigt werden.
Um dies zu gewährleisten, soll die                Gelder aus dem Hochschulpakt 2020
Studienberatung zu einer konsequent               verwenden würden, würde der Baube-        „Dem Land Hessen und vor allem dem
auf die Belange von Studierenden                  ginn dennoch nicht vorverlegt werden,     Bund, der den Impuls gegeben hat,
zugeschnittenen und niederschwellig               außerdem fehlen diese Gelder dann         die Finanzierung der Hochschulen aus-
verfügbaren Anlaufstelle ausgebaut                für die Deckung dringender Personal-      reichend zu gewährleisten, und dafür
werden. Zudem sollen Studierende                  bedarfe.“                                 die Hälfte der Gelder beisteuert, gilt
verstärkt in die Techniken des wissen-                                                      unser Dank“, schließt Buchholz.
schaftlichen Arbeitens eingeführt wer-            Die Grundlage bei der Berechnung der
den. Ein durchgängiges Angebot zur                Gelder für die hessischen Hochschu-                                       CAZ n

Kinderhaus: „Ein innovatives Modell“
Baufest zum Beginn der Umbaumaßnahmen

Der Umbau des Forschungszentrierten Kinderhau-                          Mit einem Kostenaufwand von 1,5 Millionen Euro wird der
ses geht von Planungs- in die Umsetzungspha-                            zentral auf dem Campus Nibelungenplatz gelegene Altbau
se! Die Fachhochschule setzt dabei einmal mehr                          bis Sommer 2014 in ein modernes Lehr- und Lernzent-
Maßstäbe: Die hessische Wissenschaftsministerin                         rum mit knapp 1.000 qm Bruttogeschoßfläche umgebaut.
Eva Kühne-Hörmann kündigte im Rahmen ihres                              Die Ministerin wies darauf hin, dass die Mittel aus dem
Besuches des Baufestes am 5. Juni an, dass bei                          HEUREKA-Programm der hessischen Landesregierung
künftigen Planungen von Hochschulbaumaßnah-                             bereitgestellt werden, aus dem hessenweit bis 2020 mit
men Einrichtungen zur Kinderbetreuung von vorn                          einem Volumen von 3 Milliarden Euro Hochschulbaumaß-
herein vorgesehen werden; dies erspare aufwän-                          nahmen finanziert werden. Dass eine Einrichtung zur
dige Nachbesserungen. Die Ministerin wies darauf                        Kinderbetreuung gefördert werde, sei neu und durch
hin, dass Einrichtungen wie das Kinderhaus heute                        den explizit und einzigartigen Forschungsansatz gerecht-
zu den weichen bzw. harten Faktoren einer Studi-                        fertigt.
enortwahl zählten und lobte das innovative Modell,
das bundesweite Beachtung finde.                                        „Als familienfreundliche Hochschule ist die Vereinbarkeit
                                                                        von Familie mit Studium oder Beruf integraler Bestandteil
                                                                        unseres Leitbildes. Das Kinderhaus und seine Betreu-
                                                                        ungsangebote spielen hierbei eine zentrale Rolle“, beton-
                                                                        te FH-Präsident Dr. Detlev Buchholz. Das Kinderhaus sei
                                                                        eine Einrichtung mit Pioniercharakter und Strahlkraft in
                                                                        Frankfurt und weit darüber hinaus. Die Hochschule leiste
                                                                        damit einen wesentlichen Beitrag für frühkindliche Bil-
                                                                        dungsangebote und zur Verbesserung des Betreuungs-
                                                                        und Bildungsangebots von Stadt und Region. Das veran-
                                                                        kere sie noch stärker als geschätzten Partner, sagt Hoch-
                                                                        schulratsmitglied Jutta Ebeling, ehemalige Dezernentin
                                                                        für Schule und Bildung der Stadt Frankfurt am Main. Tho-
                                                                        mas Platte, Direktor des Hessischen Baumanagements,
                                                                        das denn Umbau betreut, bedankte sich für die gute
                                                                        Zusammenarbeit in der Planungsphase und zeigte sich
                                                                        überzeugt, dass das über 100 Jahr alte Gebäude im kom-
                                                                        menden Jahr einen noch markanteren architektonischen
Jetzt geht’s los: Die künftigen Nutzer des Kinderhauses präsentierten   Akzent auf dem Campus setzen werde.
ihre „Kita-Träume“ Ministerin Eva Kühne-Hörmann und Präsident Dr.
Detlev Buchholz (im Hintergrund).                                                                                         CAZ n

6      CAMPUSMAGAZIN
CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
„In zehn Jahren wird das Kinderhaus
nicht mehr wegzudenken sein“
Pädagogik-Professorin Dr. Maud Zitelmann über das Forschungsorientierte Kinderhaus

                   Die Professorin            Das Kinderhaus nimmt auch Kinder aus       arbeiten Studierende als Honorarkräfte
                   für Pädagogik              dem Stadtteil zur Betreuung an, dies       im Kinderhaus mit, sie können Studium
                   der frühen Kind-           ist gerade in Bornheim und dem Nord-       und Job mit kurzem Weg verbinden.
                   heit am Fb 4:              end ein stark nachgefragter Bereich.
                   Soziale Arbeit             Das Forschungsorientierte Kinderhaus       Welche Forschungsaktivitäten sind im
                   und Gesundheit             gibt darüber hinaus pädagogische Im-       Zusammenhang mit dem Kinderhaus
                   hat das flexible           pulse. So bietet die Lernwerkstatt ein     geplant? Gibt es hier schon konkrete
                   Betreuungsan-              breites Spektrum an Angeboten, bei         Projekte?
                   gebot aufgebaut            denen sich pädagogische Fachkräf-          Es gibt bereits erste Ideen, z. B. be-
und begleitet das Betreuungskon-              te, Schulklassen oder Kindergruppen        züglich der geschlechterdifferenzie-
zept für das „Forschungsorientier-            forschend und lernend mit naturwis-        renden Beobachtung der Kinder in den
te Kinderhaus“ aus wissenschaftli-            senschaftlichen und technischen Versu-     Lernwerkstätten oder zu entwicklungs-
cher Perspektive.                             chen befassen. Die flexible Betreuung      psychologischen Themen. Die flexible
                                              ihrerseits hat bereits eine kommunale      Betreuung von Kindern stellt derzeit
CAZ: Frau Zitelmann, welchen                  Entwicklung befördert – sie stand Pate     das konkreteste Forschungsthema,
Beitrag leistet das Forschungsorientier-      für zwei ähnliche Angebote der Goethe-     hierzu erfolgte bereits eine unabhän-
te Kinderhaus zur „familienfreund-            Universität. Zudem betreiben wir Be-       gige Evaluation und sie ist zudem Ge-
lichen Hochschule“?                           gleitforschung, die sich insbesondere      genstand eines Promotionsvorhabens.
Zitelmann: Es ermöglicht Eltern, ihr          um die Vereinbarkeit „flexibler“ Betreu-   Nach dem Umbau des Kinderhauses
Baby oder Kleinkind täglich mit an die        ungszeiten mit den Entwicklungs- und       werden wir weitere Forschungsprojekte
Hochschule zu bringen. Während sie            Beziehungsbedürfnissen von jungen          angehen.
Seminare oder Vorlesungen besuchen,           Kindern dreht, die ja auch für Bereiche
wird ihr Kind gleich nebenan gut ver-         des Arbeitsmarktes hoch bedeutsam ist.     Wagen Sie doch mal einen Blick in die
sorgt. Viele Studierende kommen aus                                                      Zukunft: Wo stehen die familienfreund-
ländlichen Regionen, in denen ein an          Wie erfolgt die Einbindung                 liche FH FFM und das Kinderhaus in
den Studienzeiten orientiertes Kinder-        von Studierenden?                          fünf bis zehn Jahren?
betreuungsangebot nicht gewährleistet         Studierende begleiten die Entwicklung      In zehn Jahren werden das Kinder-
ist. Für sie ist das Betreuungsangebot        des Hauses schon jetzt in vielfältiger     haus und das Familienbüro nicht mehr
der FH die Voraussetzung, ihr Studium         Weise. Im Studium Generale und in          wegzudenken sein. Kindertische in der
überhaupt fortsetzen zu können.               anderen Veranstaltungen des Studi-         Mensa, Bobby-Cars auf dem Campus
                                              engangs Soziale Arbeit wurde die Ge-       und bunte Kreidezeichnungen werden
Wie sieht dieses Angebot künftig aus?         staltung des Außengeländes erdacht,        den Alltag einer innovativen familien-
Kinder können eine der beiden Krab-           Spielangebote und diverse Angebote         freundlichen Hochschule prägen und
belgruppen besuchen. Dort haben               der Lernwerkstatt entwickelt sowie         damit die Attraktivität der Studien-
sie die Möglichkeit, sich einer festen        frühpädagogische Konzepte recher-          angebote und Arbeitsplätze der Fach-
Bezugsperson anzuschließen, andere            chiert und ausgewertet. Studierende        hochschule deutlich steigern. Wenn
Kinder zu treffen, sich in die ‚Spielburg’    der Ingenieurwissenschaften beteiligen     das Forschungsorientierte Kinderhaus,
zurückzuziehen oder den pfiffig geplan-       sich an den Lernwerkstätten „Tech-         wie es sich schon jetzt andeutet, von
ten Garten zu nutzen. Ein besonderes          nik ist cool“ in der FH wie auch am        den Lehrenden verschiedener Fach-
Angebot bietet die MINT-Lernwerkstatt,        Projekt „Brücken bauen“, das in Kitas        bereichen in Lehre und Forschung
in der Mädchen und Jungen nach Lust           und Grundschulen angeboten wird.                einbezogen wird, kann daraus
und Laune forschen und experimen-             Studierende der Sozialen Arbeit,                   mehr werden als eine bloße
tieren können. Darüber hinaus gibt es         die den Schwerpunkt „Frühe                           Betreuungseinrichtung: Das
die ‚flexible Kinderbetreuung’ mit zehn       Bildung“ belegen, können                                Kinderhaus im Herzen des
Plätzen zur gelegentlichen Betreuung          ihr Praktikum im Kin-                                      Campus könnte dann
aller Altersstufen. Hier ist eine kurzfris-   derhaus absolvieren,                                         zum Leuchtturm her-
tige Betreuung möglich, wenn es um            das von den Lehren-                                                 anwachsen.
ein Blockseminar, Praktikum oder eine         den der FH vorberei-
Prüfung geht, ebenso wenn der Kinder-         tet und wissenschaft-                                              Das Interview
garten oder Hort geschlossen hat, die         lich fundiert begleitet                                            führte Daniela
Tagesmutter ausfällt etc. Häufig wollen       wird. Nicht zuletzt                                               Halder-Ballasch n
Eltern ihr Kind kurz nach der Geburt
auch selbst betreuen, jedoch einzel-
ne Seminare besuchen bzw. verkürzt
arbeiten. Hier hat sich die flexible Be-
treuung, die wir schon seit einiger Zeit
anbieten, sehr bewährt.

Inwiefern werden auch Stadt und
Region vom Kinderhaus profitieren
können?

                                                                                                           CAMPUSMAGAZIN       7
CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
Spektrum

Arbeit mit Signalwirkung
Erneut Top-Platzierung im Gleichstellungs-Ranking des Leibniz-Instituts
Nicola Veith

Die Fachhochschule Frankfurt hat erneut eine Plat-
zierung in der Spitzengruppe des jüngst veröffent-
lichten „Hochschulrankings nach Gleichstellungs-
aspekten“ erreicht. Das Ranking, das das Kompe-
tenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung
(CEWS) des Leibniz-Instituts für Sozialwissen-
schaften alle zwei Jahre erarbeitet, gibt Auskunft
über 64 Universitäten, 138 Fachhochschulen und 46
künstlerische Hochschulen in Deutschland. Bewertet
werden die Hochschulen in Bezug auf die Frauen-
quoten und deren Steigerung bei Studierenden, wis-
senschaftlichem und künstlerischem Personal sowie
Professuren.
                                                                   Auch ohne Quote: Das Ranking bescheinigt der FH FFM vorbildliche
                                              Wie schon 2011       Arbeit in der Gleichstellung der Geschlechter.
    Hochschulranking nach                     befindet sich die
    Gleichstellungsaspekten                   FH FFM auch in diesem Jahr mit neun             fortzusetzen.“ Bei der Erhebung für
                                              von zehn Punkten in der zweiten                 2011 war ein Wert von 39,9 Prozent
                                              Ranggruppe. Nur acht Hochschulen                weiblicher Studierender an der FH
    Im diesem Jahr ist das Ranking des        haben neun oder zehn Punkte er-                 FFM ermittelt worden. Im Sommer-
    Kompetenzzentrums Frauen in Wis-          reicht. Das Ranking beruht auf quan-            semester 2013 sind 41,7 Prozent der
    senschaft und Forschung zum sechs-        titativen Daten aus dem Jahr 2011.              10.598 FH-Studierenden weiblich.
    ten Mal erschienen; die erste Ausgabe
    wurde 2003 vorgelegt. Das Ranking         FH-Präsident Dr. Detlev Buchholz,            Die Frauenbeauftragten der FH FFM,
    habe sich als ein Bestandteil der Qua-
                                              der eine nachhaltige Erhöhung der            Prof. Dr. Sibylla Flügge und Martina
    litätssicherung für Gleichstellung an
                                              Frauenquote als eines der zentralen          Moos, werteten die erneut erreichte
    Hochschulen etabliert und ergänze
                                              Ziele seiner Präsidentschaft betrach-        Position in den Spitzengruppen als
    Instrumente wie Evaluationen, so das
                                              tet, freute sich über die erneute Be-        Bestätigung ihrer Arbeit. „Wir stoßen
    Leibniz-Institut. Ziel des Rankings sei
                                              stätigung: „Wir haben die Zahl der           mit diesem Thema an der FH Frank-
    es, die Leistungen der Hochschulen im
                                              Professorinnen von 2006 bis 2011             furt auf große Akzeptanz“, berichtet
    Bereich der Gleichstellung von Frauen
                                              um 8,2 Prozentpunkte auf 31,4 Pro-           Flügge. Die signifikante Steigerung
    und Männern mit Hilfe quantitativer
                                              zent gesteigert, den Frauenanteil am         des Anteils an Professorinnen und des
    Indikatoren kontinuierlich zu verglei-
                                              hauptberuflichen wissenschaftlichen          Frauenanteils am wissenschaftlichen
    chen. Die regelmäßige Veröffentli-
                                              Personal sogar um 11,1 Prozentpunk-          Personal sei nicht nur grundsätzlich
    chung im Abstand von zwei Jahren
    mache Veränderungen und Trends
                                              te auf 36,6 Prozent erhöht. Dazu ha-         zu begrüßen, sie habe gerade in tech-
    sichtbar.
                                              ben viele Gremien, Mitarbeiterinnen          nischen Studiengängen auch eine
                                              und Mitarbeiter an der FH Frankfurt          Signalwirkung. „Schülerinnen, die vor
    Das vollständige Hochschulranking         beigetragen. Wir betrachten das Re-          einer Studienentscheidung stehen,
    nach Gleichstellungsaspekten 2013:        sultat als Ansporn, unsere gemeinsa-         werden durch weibliche Vorbilder er-
    www.gesis.org/cews/fileadmin/cews/        men Bemühungen in den Bereichen              mutigt, beispielsweise ein ingenieur-
    www/download/cews-publik17.pdf            Gleichstellung sowie Gender und Di-          wissenschaftliches Studium aufzuneh-
                                              versity mit unveränderter Intensität         men“, erläutert Flügge.              n

Information, Qualifizierung, Austausch
Graduiertenschule CEDAR eröffnet
Christian Kolbe

Die Unterstützungsstruktur für                CEDAR soll der Bündelung verschie-
Promovierende an der FH FFM                   dener Unterstützungsformen für                 Kontakt
wird um einen neuen Baustein                  Promovierende und Promotionsin-
erweitert. Mit Jahresbeginn wur-              teressierte dienen und dazu beitra-
de die Graduiertenschule CE-                  gen, an der FH FFM einen Ort ent-              Dr. Christian Kolbe
DAR (Centre of Doctoral Applied               stehen zu lassen, der einen Rahmen             Abteilung Forschung, Weiterbildung,
                                                                                             Transfer
Research), gefördert durch das                gibt für Information, Austausch
                                                                                             Tel. (069) 1533-2693
Hessische Ministerium für Wissen-             und Qualifizierung rund um die                 E-Mail: kolbec@fwbt.fh-frankfurt.de
schaft und Kunst, eröffnet.                   Promotion.

8        CAMPUSMAGAZIN
Graduiertenschule die Chance, zentra-
                                           le Schlüsselqualifikationen gemeinsam
                                           mit Expert(inn)en und Studierenden                   Nächste Termine
                                           aus verschiedenen Fachgebieten zu
                                           erarbeiten bzw. zu vertiefen.
                                                                                                Die nächsten beiden Schulungen fin-
                                           Ausgehend von der Bedarfssituation                   den am 28. und 29. Juni zum Thema
                                           der inzwischen ca. 60 Promotionsinte-                Fragebogenentwicklung und SPSS (FH
                                           ressierten und Promovierenden wur-                   FFM, Gebäude 2, PC-Pool Fb 4, Raum
                                                                                                031) sowie am 5. und 6. Juli zum
                                           den im Verlauf der vergangenen zwei
                                                                                                Thema Posterpräsentation und Vor-
                                           Monate bereits erste Workshops an-
                                                                                                tragstechnik statt.
                                           geboten zu Themen wie „Wie schreibe
                                           ich ein Exposé?“, „Experteninterviews
                                                                                                Weitere Informationen und aktuel-
                                           – Konzept, Methode, Praxis“, „Com-
                                                                                                le Angebote für Promovierende und
                                           putergestützte Auswertung von Inter-
CEDAR – Zeder: Wege zur Promotion sind –                                                        Promotionsinteressierte: www.fh-
genau wie Zweige des Nadelbaums – häufig   views“.
                                                                                                frankfurt.de/forschung_transfer/nach-
sehr individuell.
                                                                                                wuchsfoerderung/aktuelles.html
                                           Gestalten Sie mit! Das Studienpro-
Hier wird Promovierenden die Mög-          gramm der Graduiertenschule kann
lichkeit geboten, das eigene Vorhaben      besonders dann bedarfsangemessen
vorzustellen, fachübergreifend sowohl      ausgestaltet werden, wenn sich die an              zu beteiligen und Ideen oder Vorschlä-
formale Fragen zu erörtern als auch        Promotionen interessierten Akteure in              ge einzubringen.                     n
interdisziplinär theoretische wie me-      deren Entwicklung einbringen. Lehren-
thodische Ansätze der Forschung zu         de und Lernende sind Sie herzlich ein-             www.fh-frankfurt.de/forschung_
diskutieren. Gleichzeitig eröffnet die     geladen, sich an der weiteren Planung              transfer/nachwuchsfoerderung.html

Das Frankfurt von morgen
Studierendenstudie auf der Hauptversammlung
des Deutschen Städtetags vorgestellt

Im Projekt „Nachhaltige Stadt der Zukunft“, initiiert
von der Siemens AG und der Hochschule für Ange-
wandte Wissenschaften Hamburg, skizzieren FH-
Studierende, wie ein nachhaltiges Frankfurt von mor-
gen aussehen kann. Die Ergebnisse der Studie, die
deutschlandweit an insgesamt an 30 Hochschulen in
27 Städten mit Beteiligung von über 5.000 Studieren-
den durchgeführt wurde, zeigen Frankfurt am Main
als eine Stadt der Superlative. Die Arbeit der Studie-
renden wurde im April auf dem Deutschen Städtetag
in Frankfurt präsentiert.

Im Vordergrund stand von Anfang an,        Oberbürgermeister
                                                                                                                                               Foto: Siemens AG

den Blickwinkel der Studierenden als       Peter Feldmann
Entscheider von morgen einzufangen         den Mitgliedern
und so eine innovative Sicht auf die       des Deutschen
Stadt der Zukunft zu erhalten. Dabei       Städtetags vorge-
gingen einige der bundesweiten Spit-       stellt. „Die große
zenwerte an Frankfurt – insbeson-          Diskrepanz zwi-
                                                                  Den Weg zu einem nachhaltigen Frankfurt im Blick: Beim Deutschen
dere im Hinblick auf die Bedeutung         schen dem sehr         Städtetag diskutierten (v.l.n.r.) Dr. Stephan Articus, Dr. Petra Roth, Dr.
nachhaltiger Stadtentwicklung und          hohen Umwelt- und Michael Kassner, FH-Absolvent Elias J. Spreiter, OB Peter Feldmann und
gerade auch auf die Forderung nach         Nachhaltigkeitsin-     Uwe Bartmann, Deutschland-Chef des Sektors „Infrastructure & Cities“
mehr Nachhaltigkeit. Dabei ist die Be-     teresse einerseits     bei Siemens, die Ergebnisse der studentischen Studie.
reitschaft zur Mitarbeit groß und die      und der als unter-
Studierenden als Bürger von heute          durchschnittlich empfundenen Lebens-
und Entscheider von morgen fordern         qualität andererseits zeigt, dass wir               Kontakt
die Einbindung und Beteiligung von         auf dem Weg zu einem nachhaltigen
Unternehmen und Hochschulen für ein        Frankfurt noch große Herausforderun-
                                                                                               Elias J. Spreiter
nachhaltiges Frankfurt der Zukunft.        gen zu bewältigen haben – nicht nur                 Fb 1: Architektur, Bauingenieurwesen,
                                           ökologisch, sondern auch ökonomisch                 Geomatik
Diese Ergebnisse und ihre resultieren-     und sozial“, erläutert Projektbotschaf-             Projektbotschafter
den Ansprüche und Perspektiven wur-        ter und FH-Absolvent Elias J. Spreiter.             E-Mail: Elias.Spreiter@fb1.fh-
den nun gemeinsam mit den Partnern         Perspektiven bieten dabei laut der                  frankfurt.de
der Siemens AG und dem Frankfurter         Studie insbesondere Nachhaltigkeit in

                                                                                                                    CAMPUSMAGAZIN         9
Spektrum

der Bildung und die Kommunikation        und ehemaligen Frankfurter Ober-
mit den Bürgern, effizienterer Umgang    bürgermeisterin Dr. Petra Roth, dem
                                                                                        Deutscher Städtetag
mit Energie und Ressourcen sowie der     Geschäftsführer des Deutschen Städ-
Ausbau der Erneuerbaren Energien         tetags Dr. Stephan Articus und dem
und innovative, umweltfreundliche        Frankfurter Oberbürgermeister Peter
                                                                                        Der Deutsche Städtetag vertritt als
Mobilitätslösungen.                      Feldmann wurde das große Engage-               kommunaler Spitzenverband die In-
                                         ment des Projekts gewürdigt – und              teressen von etwa 3.400 deutschen
Dr. Michael Kassner, Leiter Region       nach der Fortsetzung und Weiterent-            Städten und Gemeinden. Die frühere
Mitte der Siemens AG, erklärt dazu:      wicklung gefragt. Vielleicht ergibt sich       Frankfurter Oberbürgermeisterin Dr.
„Diese Nachfrage nach Nachhaltig-        daraus ja schon bald ein Folgeprojekt          Petra Roth hatte seit 1997 insgesamt
keitslösungen sind für die Stadt als     an der FH FFM ...                              drei Mal die Präsidentschaft inne,
Entscheiderin, für die Siemens AG                                                       zuletzt von 2009 bis 2011. Alle zwei
als Entwickler und Anbieter essenziell                                      CAZ n       Jahre findet die Hauptversammlung
wichtig. Die zukunftsorientierte Sicht                                                  des Deutschen Städtetags statt: 2013
der Studierenden, ihre Ideen und Vor-                                                   war Frankfurt am Main Gastgeberin
stellungen sind dafür unverzichtbar.“    Studie „Nachhaltige Stadt der Zu-              unter dem Motto „Europa stärken –
                                         kunft“: www.haw-hamburg.de/filead-             für seine Bürgerinnen und Bürger, für
Im weiteren Gespräch mit der Ehren-      min/user_upload/Forschung/CC4E/                seine Städte“.
präsidentin des Deutschen Städtetags     pdf/121022_FactBook_NsdZ_klein.pdf

Soziale Arbeit – gefällt mir!
Boys‘ Day 2013 an der FH FFM
Marc Melcher & Nicola Veith

Als Gymnasiast in die Soziale            Das Konzept sah
Arbeit? Das geht doch nicht!             vor, den Schülern
„Aussagen wie diese sind nicht           Methoden der
selten und zeigen, dass die Vor-         Sozialen Arbeit
stellungen von männeradäqua-             näherzubringen.
ten Berufen bereits in dieser            Sie durchliefen in
Altersgruppe gefestigt sind“,            Zehnergruppen
erklärt Marc Melcher, Lehrbeauf-         drei Workshops,
tragter im Bachelor-Studiengang          die von Studieren-

                                                                                                                                     Foto: Marc Melcher
Soziale Arbeit. Die Hochschule           den betreut wur-
veranstaltete deshalb im April           den, darunter einer
einen „Boys‘ Day“, um Jungen             zum Thema Erleb-
für die Soziale Arbeit und soziale       nispädagogik. „Die
Berufe im Allgemeinen zu sensi-          Schüler probierten
bilisieren.                              ein Kletter-Angebot
                                         aus und reflektier- For men only: 27 Schüler von der 7. bis 10. Klasse aus Gymnasien und
„Wir wollen mit dem Boys‘ Day diese      ten im Nachhinein, integrierten Gesamtschulen nahmen am Boys’ Day der FH FFM teil.
Vorstellungen korrigieren und zeigen,    was dies für Kinder
dass ein sozialer Beruf eine echte       und Jugendliche bringen könnte“, er-        essante wie lehrreiche Erfahrung. Die
Alternative sein kann“, erklärt Pro-     läutert Melcher. Bei einem Quiz konn-       Studierenden erhielten ihrerseits zum
jektkoordinator Melcher die Motivation   ten sich die Jungen spielerisch mit der     einen Einblick in die Jugendpädago-
hinter dem Angebot. Die Verantwor-       Sozialen Arbeit und der Konstruktion        gik am Beispiel geschlechtsbezogener
tung für die Durchführung der Veran-     von „Männlichkeit“ auseinanderset-          Jungenarbeit. Zum anderen hatten sie
staltung übernahmen Studierende des      zen. „Es ging uns dabei nicht um ein        Gelegenheit, sich mit ihrer ursprüngli-
Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit.    Wettbewerbsverhalten, sondern um            chen Motivation auseinanderzusetzen,
Nachdem die FH FFM den Boys‘ Day         das Ausräumen von Klischees, bei-           ihr Studium der Sozialen Arbeit aufzu-
erstmals 2012 angeboten hatte, wurde     spielsweise zu den Kompetenzen, die         nehmen. „Häufig führen ein Ehrenamt,
für dieses Jahr das Informationskon-     benötigten werden, wenn man in der          Verbandsarbeit, Sportvereine oder
zept optimiert. „Die Rückmeldungen       sozialen Arbeit tätig ist. Die Jungen       kirchliche Vereine dazu“, ergänzt Mel-
haben gezeigt, dass die jungen Teil-     erkennen, dass diese Kompetenzen            cher. „Junge Männer kommen meist
nehmer noch mehr über das Studi-         nicht ‚typisch‘ Männern oder Frauen         nicht über den ersten Bildungsweg
enfach und die Berufsmöglichkeiten       zuzuschreiben sind, sondern für alle        zum Studium der Sozialen Arbeit.
erfahren wollen“, ergänzt Melcher.       gelten“, so Melcher.                        Selbst Frauen stellen oft erst in der
Die Studierenden entwickelten dazu                                                   zweiten Phase ihres Lebens oder ih-
im Rahmen eines Studienmoduls im         Darüber hinaus führten die Schüler          rer Ausbildung fest, dass sie mit ihrer
Wintersemester 2012/13 ein Konzept       Interviews mit den männlichen Stu-          Erstwahl nicht glücklich werden. Die
für die geschlechtsbezogene Jungenar-    dierenden der Sozialen Arbeit zu ihrer      unterschiedlichen beruflichen Biogra-
beit, das sie nun beim Boys‘ Day um-     Entscheidung für das Studienfach            fien sollen den Jungen helfen, ihren
setzten.                                 – eine nicht nur für die Schüler inter-     eigenen Weg zu finden.“                     n

10     CAMPUSMAGAZIN
Impulsgeber für morgen
Fachbereiche 1 und 2 präsentieren innovative Forschungsprojekte auf der HannoverMesse
Elias J. Spreiter

Die international wichtigste In-                                                                 Splitting BenchTop-Gerät „Split.it“ als
dustriemesse zeigt jedes Jahr die                                                                eines der ersten erfolgreichen und ab-
Neuerungen und Trends verschie-                                                                  geschlossenen Projekte auf dem Feld
denster Disziplinen – von „Indus-                                                                der automatisierten Geräteherstellung
trial Automation“ über „Surface                                                                  für die Zellkulturforschung. „Gerade
Technology“ bis hin zu „Research                                                                 im Bereich Life Science ermöglicht die
& Technology“. Auch die FH FFM                                                                   Automatisierung zeitaufwendiger Rou-
ist mit ihren Expertisen in der an-                                                              tinemethoden eine sehr große Entlas-
gewandten Forschung vertreten.                                                                   tung für die Forscher. ‚Split.it’ als auch
                                                                                                 Forschungs-und Projektarbeiten in der
Die insgesamt elf internationalen Leit-                                                          Medizintechnik hinsichtlich Herz-Kreis-
messen der HannoverMesse gelten für                                                              lauferkrankungen waren bis dato einer
zahlreiche Vertreter von Unternehmen                                                             unserer Schwerpunkte“, führte Mole-
und Behörden als Pflichttermin. Gera-                                                            kularbiologin Prof. Dr. Ilona Brändlin
de im Themengebiet Forschung und                                                                 aus, die am Fb 2 die Themen Zellkul-
Technologie ist das Interesse nach an-                                                           turtechnik und Enzyme Technology
wendungsorientierten Lösungen groß                                                               lehrt. „Durch Interessenbekundungen
– eine Nachfrage, der die Forscher der                                                           einiger Aussteller und Besucher der
FH FFM gerne nachkommen.                                                                         Messe kommen nun auch die Nano-
                                                                                                 technologien hinzu.“ Auch die wissen-
Kernkompetenz Erneuerbare Energien             Zeigen, was man kann: Prof. Dr. Martina           schaftlichen Mitarbeiterinnen Tanja
                                               Klärle, Anne Fuchs, Andreas Rockstroh (beides     Leyendecker (biologisch-technische
                                               wissenschaftliche Mitarbeiter von Fr. Klärle)
„Die Energiewende braucht unbedingt                                                              Assistentin) und Hong Nhung Nguyen
                                               sowie Prof. Dr. Ilona Brändlin und ihre wissen-
umsetzungsfähige Potenzial- und                schaftliche Mitarbeiterin Tanja Leyendecker       (Dipl.-Biologin), die die FH FFM am
Standortanalysen von Erneuerbaren              präsentieren ihre Forschungsprojekte in den       Messestand vertraten, waren über die
Energien – und die erforschen wir              Bereichen Erneuerbare Energien und Biover-        positive Resonanz erfreut und hoffen
und entwickeln sie bis zur praktischen         fahrenstechnik.                                   auf weitere interessante Forschungs-
Umsetzung“, erläuterte Dr. Martina                                                               themen.
Klärle, Professorin für Landmanage-            einige neue Möglichkeiten eröffnet:
ment und Prodekanin am Fb 1: Archi-            „Der fachliche Austausch auf der Han-             „Engineer Powerwoman“ geht an
tektur, Bauingenieurwesen, Geomatik,           noverMesse bringt unsere Forschun-                Prof. Dr. Martina Klärle
am Messestand vor interessierten               gen noch besser voran und unterstützt
Vertretern aus Politik und Wirtschaft.         uns bei der Umsetzung“, bestätigte                Bei dem Kongress „WoMenPower“,
Ihre Forschungsprojekte zur auto-              Wissenschaftlerin Anne Fuchs                      der im Rahmen der HannoverMesse
matisierten Windpotenzialanalyse für           (M. Eng.), die Klärle bei der Umset-              bereits zum zehnten Mal stattfand,
Kleinwindanlagen „WIND-AREA“, zum              zung ihrer Projekte unterstützt.                  wurde anlässlich des Jubiläums der in-
Solardachkataster „SunArea“ und den                                                              ternational ausgeschriebene Preis „En-
Potenzialanalysen für alle Formen der          Medizintechnik und Geräte zur                     gineer Powerwoman“ ausgelobt. Prof.
Erneuerbaren Energien „ERNEUERBAR              Vereinfachung der Forschung                       Dr. Martina Klärle konnte sich dabei
KOMM!“ sind bekannte Beispiele dafür.                                                            gegen zahlreiche Konkurrentinnen
                                               Der Fb 2: Informatik und Ingenieur-               durchsetzen und erreichte den zweiten
Durch die vielen Gespräche mit inter-          wissenschaften präsentierte sich mit              Platz. Der Preis zeichnet Frauen aus,
essierten Besuchern haben sich neben           Projekten zum Thema „Bioverfah-                   die sich in außerordentlichem Maße im
dem wichtigen Wissenstransfer auch             renstechnik“. Gezeigt wurde das Zell-             MINT-Bereich engagieren.              n

  

      ALHÄUSER +KÖNIG
             I n g e n i e u r b ü r o                                   G m b H
                    Hachenburg – Bonn – Frankfurt a.M.
                                                                                                                    www.auk-ing.de
      Planung und Bauleitung von Anlagen der Technischen Gebäudeausrüstung                                          Alhäuser        +   König
                                                                                                                    Ingenieurbüro       GmbH
                                                                                                                    Leipziger Straße 24
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                                                                                                                   CAMPUSMAGAZIN                11
Spektrum

Bei MINT ganz weit vorn
FH FFM erreicht Top-Platzierung bei Lehr-Evaluationsportal MeinProf e. V.
Nicola Veith

Erneut ist die FH FFM bei einem                                                       investieren, beispielsweise in unsere
Lehr-Evaluationsranking in den                                                        eLearning-Angebote, die Informations-
Top Ten zu finden. Auf dem Portal                                                     und Kommunikationstechnologien dort
von MeinProf e. V., das seine Be-                                                     unterstützend in der Lehre einsetzen,
wertung im Frühjahr veröffentlicht                                                    wo ein Mehrwert zu erwarten ist.“
hatte, zählt sie in der Lehre der
hinsichtlich des Fachkräftemangels                                                    Im Frühjahr dieses Jahres war die
wichtigen MINT-Studiengänge (Ma-                                                      FH FFM auf dem sechsten Platz im
thematik, Informatik, Naturwissen-                                                    Gesamtranking der bestbewerteten
schaften und Technik) bundesweit                                                      Hochschulen des Portals MeinProf.de
zu den zehn besten Hochschulen.                                                       gelangt. Die studentischen Bewer-
                                          Daumen hoch: Die Studierenden der FH FFM    tungen auf www.meinprof.de zeigen,
„Eine hervorragende Lehre gerade in       geben ihrer Hochschule gute Noten bei der   an welchen Hochschulen die Stu-
MINT-Fächern ist von großer Bedeu-        Lehre in den MINT-Fächern.                  dierenden mit der MINT-Lehre am
tung, da die erfolgreichen Absolventin-                                               zufriedensten sind. Die Auswertung
nen und Absolventen dem Mangel an         freuen uns über die Bestätigung un-         erfolgte auf Basis der 191.218 ab-
qualifizierten Fachkräften in Deutsch-    serer Lehre durch die abstimmenden          gegebenen Bewertungen in MINT-
land entgegenwirken sollen“, so FH-       Studierenden und werden auch wei-           Studiengängen bis einschließlich 31.
Präsident Dr. Detlev Buchholz. „Wir       terhin in die Modernisierung der Lehre      Dezember 2012.                      n

Mentoren gesucht!
Infoveranstaltungen des Mentoring-Programms „Big Brothers Big Sisters“

Kindern einen großen Freund schenken – diese Aufgabe hat sich Big
Brothers Big Sisters Deutschland (BBBS) zum Ziel gemacht und vermit-
telt seit 2007 Mentoren für Kinder. Deutschlandweit haben inzwischen
fast 1.000 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren „große Geschwister“
bekommen. Damit ist die Initiative das weltweit erfolgreichste ehren-
amtliche Mentoren-Programm zur individuellen Förderung von Kindern.

Die Initiative bringt engagierte und      sammen. Jungen bekommen einen
motivierte Menschen und Kinder zu-        „großen Bruder“ zugeteilt, Mädchen
                                          eine „große Schwester“, die sich je-
                                          weils in ihren Interessen und Charak-
 Infoabend Big Brothers
                                          tereigenschaften ergänzen. Das Tan-
 Big Sisters                              dem, was jeweils aus einem Mentor
                                          und einem Kind besteht, trifft sich ein
 Bei einem Infoabend berichtet ein        Jahr lang, alle ein bis zwei Wochen, zu                                                        Foto: Michael B. Rehders
 Mentor von seinen Erfahrungen. Kurze     einer gemeinsamen Aktivität.
 Filmbeiträge veranschaulichen, was
 Mentoring für ein Kind bedeutet.         BBBS sucht Mentoren jeden Alters für
                                          Kinder mit schwierigen Startbedingun-
 Informationsveranstaltungen:             gen, denn der Alltag eines Kindes ist
 25. Juni, 18 Uhr, Bibliothekszentrum     nicht immer leicht. Früh kann es mit
 Höchst, Michael-Stumpf-Str. 2, Frank-    Problemen in der Schule, mit Lehrern
 furt-Höchst, 17. Juli und 22. August,    oder Konflikten mit Klassenkameraden        Wie eine große Schwester: Mentorin Claudia
 18.30 Uhr in den Räumen des Mento-       konfrontiert werden. Für die seelische      Liebergesell (l.) ist für ihren Schützling Ange-
                                                                                      lique ein Vorbild und hilft ihr, mit schwierigen
 ring-Programms in der Eschersheimer      Gesundheit eines Kindes ist es wichtig,
                                                                                      Situationen umzugehen.
 Landstraße 23 in Frankfurt-Nordend.      dass es sich jemandem anvertrauen
 Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.   und über die Hürden des Alltags reden
                                          kann.                            CAZ n      www.bbbsd.org

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12     CAMPUSMAGAZIN
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