Der Haug Report Physikalische Verfahren III - TIR Training
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Der Haug Report Physikalische Verfahren III Physikalische Gefäß- therapie BEMER® TI F IZIERT ▶ ▶ ZER ▶ Zertifizierung: BEMER Pro und Classic als Physikalische Gefäßtherapie ▶ Science Award 2014: Dr. W. Niemer, Dr. R. Klopp, Prof. J. Schulz, Dr. K. J. Ruhnau (†) ausgezeichnet ▶ Vergleichsstudie: Wirkung verschiedener physikalischer Behandlungsmethoden bei defizitärer Mikrozirkulation ▶ Bedeutung der Mikrozirkulation bei kritisch Kranken ▶ Selbstmanagement chronischer Erkrankungen ▶ Erfahrungsberichte und Kasuistiken: BEMER-Symposium 2014 ▶ Abrechnungstipps und Wirtschaftlichkeitsgutachten
Der Haug Report | Physikalische Verfahren III Der Haug Report | Präparat Inhalt Editorial 1 Parlamentarische Gesellschaft Berlin und Rathausgespräche Mainz 2 Science Award 2014 geht an Dr. med. Wolfgang Niemer, Dr. med. Rainer Klopp, Dr. med. Klaus Jürgen Ruhnau (†), Prof. Dr. med. Jörg Schulz 4 Die Preisträger 2011–2013 5 Symposium auf der Medizinischen Woche Baden-Baden: Synergien für die Praxis 7 Zertifizierung 8 Wissen Wirkungen verschiedener physikalischer Behandlungsmethoden bei defizitärer Mikrozirkulation 9 Dr. med. Wolfgang Niemer Selbstmanagement chronischer Erkrankungen 12 Prof. Dr. Dr. med. Fred Harms Mikrogefäß verengt. Analyse aus validierten Patientenfragebögen: Effekte auf Schlaf (Jenkins), Schmerz (Borg) und Lebensqualität (SF 12) 14 Dr. med. Ralph Burger, Lorenzo Hess, Dr. med. Wolfgang Bohn Mikrozirkulation bei kritisch Kranken 18 Prof. Dr. med. Karl Werdan Praxis Einfluss von Mikrozirkulationsstörungen auf das mesenchymale Immunsystem 20 Dr. med. Monika Pirlet-Gottwald Die physikalische Gefäßtherapie in der Allgemeinarztpraxis 22 Dr. med. Ulrich Euchner Neue Behandlungsoption des chronischen Knochenmarködems 24 Dr. Dr. med. Richard Westhaus Mikrogefäß erweitert. Fatigue – unliebsamer Begleiter der Multiplen Sklerose 27 Dr. med. Ines Peglau Erschöpfung, Überlastung, Burn-out 28 Prof. Dr. rer. nat. Klaus Peter Bader Endothelschutz mit dem BEMER-Signal 30 Dr. med. Rainer Pawelke Die Physikalische Gefäßtherapie BEMER® in der zahnärztlichen Praxis 32 Dr. med. dent. Armin Diermeier, Jan Fürst Abrechnung Optimierung Ihrer GOÄ-Abrechnung 34 Dr. med. Wolfgang Grebe IMPRESSUM Verlag: Anzeigen: Druck: Karl F. Haug Verlag in Markus Stehle (V.i.S.d.P.), Tel. (0711) 89 31-734, Kliemo AG, Eupen (Belgien) MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG, Fax (0711) 89 31-705, Eine Sonderpublikation unterstützt von der Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart MVS Mediaservice, BEMER Int. AG Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart Redaktion: Anke Niklas Layout und Satz: © MVS Medizinverlage Stuttgart SOMMER media, Feuchtwangen GmbH & Co. KG, 2015
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren III Liebe Leserinnen, liebe Leser, Sie kennen das sicherlich aus eigener wenn sie sich intensiv mit neuen Me- Erfahrung, dass es nur wenige Menschen thoden beschäftigen, die einer besseren gibt, die dafür sorgen, dass etwas ge- Ver- und Entsorgung des Organismus schieht. Viele schauen zu, wie es ge- dienen. Erfreulich war somit auch, dass schieht und eine überwältigende Mehr- sich ein Gremium aus Wissenschaftlern, heit ist da, die keine Ahnung hat, was Krankenkassen und Institutionen in Ber- überhaupt geschieht. Und dann ist da die lin am 16.12.2014 im Parlamentarischen Gruppe der Menschen, die keine Verän- Haus über den Forschungsstand zur derung will, die an der Tradition festhält „Physikalischen Gefäßtherapie“ infor- oder ihren Berufsstand oder Interessen- mieren ließ und teils kontrovers disku- gruppen schützen will, damit kein „Drit- tierte. Die Teilnehmer wurden begrüßt ter“ in ihren Hoheitsbereich eindringt. von der Staatssekretärin im Gesund- Dieses Verhalten kann auch bei medizi- heitsministerium Ingrid Fischbach. nischen Entwicklungen beobachtet wer- Zeitgleich wurden die Stimulationsge- den. räte für die „Physikalische Gefäßthera- Zum Thema „Verfahren zur Einfüh- pie“ als Medizinprodukt neu zertifiziert. rung von innovativen Methoden und Grundlage hierfür war eine nach EU- Medizinprodukten“ stellt Dr. Gerhard Richtlinien durchgeführte klinische Be- gen bei den Patienten und Anwendern Brenner, ehemaliger Geschäftsführer des wertung. Hierbei wurde bestätigt, dass gefeiert werden darf. Zentralinstituts für die kassenärztliche die „Physikalische Gefäßtherapie“ mit Diese Forschungsbemühungen im Be- Versorgung, in einem Gastbeitrag in der den BEMER Classic und Professional Ge- reich der „Mikrozirkulation“ werden zu- Ärztezeitung vom 05.11.14 fest: „Oft räten mittels Verwendung einer speziel- künftig durch das Netzwerk „IMIN – In- dauert es Jahre, bis eine Innovation Kas- len Signalkonfiguration zur Verbesse- ternational Microvascular Net“ mit Sitz senleistung wird. Ein Grund ist: Weder rung der Vasomotion kleiner und in Brüssel und im Schwarzwald interna- die Industrie noch anwendende Ärzte kleinster präkapillärer Arteriolen für tional unterstützt und koordiniert, um sind beim Gemeinsamen Bundesaus- einen erfolgreichen Einsatz bei 9 Indi- eine zunehmend allgemeine Anerken- schuss (GBA) antragsberechtigt.“ An- kationsbereichen – ca. 80 % der Patien- nung auch in den etablierten Institutio- hand eines Beispiels führt er aus: „Zur ten in der hausärztlichen Versorgung nen zu finden und den integrativen Ein- Beschleunigung bedarf es der Überprü- können zusätzlich profitieren – ange- satz dieser Therapie zu fördern. fung, insbesondere der Verfahrensfris- zeigt ist bzw. bestätigt wurde. Ein großer Ich wünsche ihnen viele Erkenntnisse ten durch den Gesetzgeber. Der zeitnahe Schritt in einem Bereich, der zunehmend beim Studium dieses Haug Reports III Zugang der GKV-Versicherten zu Inno- mehr erforscht wird, da medikamentöse und beim Einsatz der „Physikalischen vationen und die Einbeziehung der In- Ansätze entweder nicht vorhanden sind Gefäßtherapie BEMER®“. dustrie sollten dabei im Fokus stehen.“ oder nur geringe Wirkungen erzielen So können die Bemühungen von For- können. Ein großartiges Ergebnis von Herzlichst schungsinstituten, Kliniken und Ärzten mehr als 16 Jahren Forschung, welches in Fred Unrath gar nicht hoch genug bewertet werden, Verbindung mit den tatsächlichen Erfol- Executive Director IMIN 1
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren III Parlamentarische Gesellschaft Berlin und Rathausgespräche Mainz Die Mikrozirkulation im Fokus der öffentlichen Diskussion Gleich 2 Veranstaltungen widmeten sich rung von Gesundheit Beteiligten vor. Für durch Werner Straßer, AOK, und Stefan dem Thema der Mikrozirkulation zum einen optimalen Diskurs unterschiedli- Kilian, DAK, vertreten. Die Diskussions- Jahresende 2014. Die Macher der Rat- cher Interessengruppen braucht es partner am Tisch, u. a. Prof. Dr. med. hausgespräche hatten Akteure und Ent- einen neutralen Rahmen“, meinte Wolfgang Barnikol, Spezialambulanz scheider aus der Gesundheitspolitik und Heribert Weber, der im Mainzer Rathaus für chronische Wunden, Prof. Dr. med. Medizin sowie der Fachöffentlichkeit zu für die Gesundheitsförderung zuständig Knut Kröger, Direktor der Angiolo- 2 Gesprächsabenden eingeladen, die im ist. gischen Klinik am Helios Klinikum Rathaus zu Mainz und in der Parlamen- In Mainz trafen sich Dr. med. Peter En- Krefeld, Dr. med. Monika Brantzen, tarischen Gesellschaft in Berlin stattfan- ders, Landtagsabgeordneter in Rhein- Akademische Lehrpraxis Universität den. land-Pfalz und Vorsitzender des Land- Mainz, sowie niedergelassene Fachärz- tagsausschusses für Soziales und Ge- te, Physiotherapeuten und Heilprakti- Mainz: Mikrozirkulation sundheit, Prof. Dr. med. Christine ker stellten die Mikrozirkulation und Espinola–Klein von der Deutschen Ge- deren Therapie zur Diskussion. mit Medikamenten sellschaft für Angiologie und Leiterin Die kleinsten Mikrogefäße sind anders unzureichend behandelbar der Angiologie an der Universitätsme- als die großen Blutgefäße mit Medika- „Das Konzept der Rathausgespräche dizin Mainz zu einem Round-Table- menten nicht zufriedenstellend behan- sieht den Austausch Aller an der Förde- Gespräch. Die Krankenkassen waren delbar. Hier bietet die Forschung der Mikrozirkulation mit der Entwicklung der physikalischen Gefäßtherapie einen vielversprechenden Therapieansatz. Dr. med. Rainer Klopp, Leiter des Instituts für Mikrozirkulation in Berlin, berichtet von Forschungsergebnissen, die zeigen, dass sich die Mikrozirkulation durch physikalische Reize beeinflussen lässt. Prof. Dr. med. Knut Kröger, Direktor der Angiologie am Krefelder Helios-Klini- kum, merkte an, dass die Anzahl chroni- scher Erkrankungen wie Diabetes deut- lich gestiegen ist. Durch bessere therapeutische Versorgung werden höhere Lebensalter erreicht, die häufig von chronischen Erkrankungen begleitet sind. Es bestehe eine erhebliche Nach- frage bezüglich einer spezifischen Therapie der Mikrozirkulation. Sollte durch Studien die Wirksamkeit der Therapie ausreichend belegt werden können, würde dies die Gefäßmedizin um einen weiteren Therapieansatz be- reichern. Die Mainzer Angiologin Prof. Dr. med. Abb. 1 Rathausgespräch in der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin: Dr. med. Christian Moer- chel, Chairman der Rathausgespräche, Erwin Rüddel, Mitglied des Deutschen Bundestages, Ingrid Christine Espinola-Klein bemerkte, dass Fischbach, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Peter Gleim, sie die Grunddaten von Dr. med. Klopp für Bemer Int. AG, Dr. phil. Michael Moerchel, Moderator (v.l.n.r.). überzeugend hält. Es sollte in einer ver- 2
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren III blindeten Studie gezeigt werden, dass die weitaus unbekannteren Mikrozirkula- Medikamentös ist diese nicht zu behan- physikalische Therapie noch besser wirkt. tion: Eine adäquate Organfunktion for- deln. Neue Wege in der Indikation zu be- Mit einer Frage an Politiker beschloss Dr. dere eine ausreichende Organdurchblu- schreiten, fällt Ärzten oft schwer.“ Christian Moerchel die Diskussion im tung. Grundvoraussetzung dafür sei ein Darauf eingehend stellt Dr. Klopp fest: Mainzer Rathaus: „Was kann die Politik funktionierendes System der Makro- „Dass Ärzte Traditionalisten sind, ist zu medizinischen Maßnahmen beitra- und Mikrozirkulation. Die Auswirkung eine gute Eigenschaft. Denn ihre Aufga- gen und wie kann ein Paradigmenwech- einer schlechten Blutzirkulation durch be ist es, für den Patienten genau hinzu- sel stattfinden, damit nicht nur chirurgi- die mit 0,1–0,001 mm Durchmesser gro- sehen. Aber es gehe nicht um das Entwe- sche Maßnahmen, sondern auch kom- ßen Gefäße sei bislang vernachlässigt der-oder bei der Physikalischen Gefäß- plementäre Therapien unterstützt wer- worden. Am Zentrum für Innere Medizin therapie, sondern um ein Miteinander den?“ am Universitätsklinikum Halle seien Be- von Schulmedizin und weiterer Thera- Die Antwort des Landtagsabgeordneten obachtungen ausschlaggebend gewesen pie zum Nutzen des Patienten. Dr. Enders: „Die Gesundheitspolitik lässt für die Überlegung, wie die Mikrozirku- Peter Gleim, Präsident der BEMER Int. sich vergleichen mit dem Ritt auf einem lation verbessert werden könne. Zurzeit AG, bedauert, dass Mediziner zu oft indi- Drahtseil. Es bestehen oft beschränkte wird in einer klinischen Studie mit 10 In- kationsbezogen und nicht ganzheitlich Mittel und die Daten müssen überprüf- tensiv-Patienten geprüft, ob eine Physi- denken würden. Insofern sei zu befürch- bar sein. Dennoch setzt die Politik den kalische Gefäßtherapie einen positiven ten, dass schon im Grundsatz das Ver- Rahmen für die Behandlung und Präven- Wirksamkeitsnachweis erbringt. ständnis und das Wissen um und für die tion chronischer Erkrankungen.“ Die Stimulationstherapie sei grundsätz- Mikrozirkulation fehlen würde. lich nichts neues, sagte Dr. med. Joachim Für das DAK-Hauptstadtbüro stellte Eva Berlin: Staatssekretärin Piatkowski, in seinem Vortrag: „Ein Bla- Walzik fest, dass die GKV auf eine evi- senschrittmacher oder ein implantierter denzbasierte Beurteilung von Neuem interessiert an Therapie Defibrillator sind in der Invasiv-Medizin nicht verzichten kann. Schließlich sei zur Mikrozirkulation gängige Therapien.“ In der Neurologie das Gesundheitssystem ein solidari- Die Berliner Veranstaltung in der Parla- könne die Stimulation der Mikrozirkula- sches, in dem 80 % Gesunde für 20 % mentarischen Gesellschaft eröffnete die tion durch die Physikalische Therapie Kranke aufkommen. Daher müsse Parlamentarische Staatssekretärin beim durchaus ähnlich weitreichend erfolg- sichergestellt werden, dass Menschen Bundesminister für Gesundheit Ingrid reich sein. das bekommen, was sie auch wirklich Fischbach. Prof. Dr. Dr. med. Fred Harms, Sigmund benötigen. Um diese Beurteilung zu Die CDU-Bundestagsabgeordnete beton- Freud Universität Wien und Vizepräsi- bekommen, sei es auch möglich, eine te, dass das Gesundheitsministerium dent der Europäischen Stiftung für Ge- Krankenkasse direkt anzusprechen und stark auf Vernetzung setze, weil nur mit sundheit, ging noch einen Schritt wei- gemeinsam einen Nutzen zu bewerten. allen wesentlichen Akteuren im Gesund- ter: Es sei keine Frage, dass die geschä- Als Schulmediziner würde er sich immer heitssystem gemeinsam die Prozesse ver- digte Mikrozirkulation ursächlich für die die Tür zu neuen Therapien offen lassen, bessert werden können. Fischbach: „Dass größten Volkskrankheiten wie etwa Dia- so Dr. med. Christian Moerchel, Chair- Sie als Experten sich hier in Berlin zusam- betes ist. Hier müssten, auch aus volks- man der Rathausgespräche. Er erhoffe mensetzen macht Sinn. Ich bin sehr inte- wirtschaftlichen Gründen, alle Mittel sich dies auch von anderen Kollegen und ressiert an Ihren Ergebnissen zur Thera- und Wege genutzt werden, um deren versuche eben durch die Rathausgesprä- pie der Mikrozirkulationsstörung. Lassen Folgen wie etwa Amputationen zu ver- che Verständnis zu wecken. Dabei sei Sie uns wissen, wenn diese in die politi- meiden. Zahlreiche Studien und Veröf- aber Offenheit in der Diskussion sinnvoll sche Beratung einfließen sollten.“ fentlichungen hätten bereits belegt, dass und der Auftrag wäre nun, die Beweisla- Prof. Dr. med. Karl Werdan, Geschäfts- die Physikalische Gefäßtherapie dazu ge anzutreten, um die Wirkung der The- führender Direktor des Zentrums für In- ein geeignetes Mittel ist. Sein Appell: rapiemaßnahmen darzustellen. nere Medizin am Universitätsklinikum „Die enorme Bedeutung der Vasomotion Halle, erläuterte den Unterschied der er- im Kapillargefäßsystem macht immer- Dr. Michael Moerchel, forschten Makrozirkulation und der hin 74 % der Gesamtdurchblutung aus. Mitglied der Bundespressekonferenz Ärztezeitung berichtet über Physikalische Gefäßtherapie Die Rathausgespräche in Mainz, die Verleihung des Science Awards 2014 sowie das Symposium „Synergien für die Praxis“ anlässlich der 48. Medizinischen Woche Baden-Baden waren bereits Thema in der Fachpresse. So berichtete die Ärztezeitung in 2 Dezemberausgaben zur ® bei Störungen der Mikrozirkulation, die Ursache aber auch Folge oder Begleiterscheinung prozesse bei unterschiedlichsten Krankheiten unterstützen kann. Weitere Informationen: www.aerztezeitung.de
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren III Science Award 2014 geht an Dr. med. Wolfgang Niemer, Dr. med. Rainer Klopp, Dr. med. Klaus Jürgen Ruhnau (†), Prof. Dr. med. Jörg Schulz Die Berliner Wissenschaftler Dr. med. „Diese placebokontrollierte Studie bei cher Fortschritt in der Erforschung die- Wolfgang Niemer, Dr. med. Rainer Klopp, insgesamt 24 älteren Patienten mit offe- ses vitalen Geschehens. Mit dem Preis Dr. med. Klaus Jürgen Ruhnau (†) und nen Wunden hat den Einfluss der kom- wird ihr langjähriges Wirken am Institut Prof. Dr. med. Jörg Schulz sind während plementären Anwendung einer physika- für Mikrozirkulation in Berlin-Bernau der Medizinischen Woche in der Kurstadt lischen Gefäßtherapie auf die Wundhei- gewürdigt. Diese klinische Studie wurde Baden-Baden mit dem Science Award lung untersucht. Das Besondere an die- bereits in der Zeitschrift für Gerontolo- 2014 ausgezeichnet worden. Mit dem ser Studie ist, dass nicht nur der gie und Geriatrie publiziert. Preis werden damit Wissenschaftler ge- Therapieerfolg – eine raschere Wund- Der Science Award ist ein gemeinsam würdigt, die sich seit Jahrzehnten der heilung – wie üblich im Fokus steht, von der International Prevention Orga- Erforschung der Mikrozirkulation wid- sondern v. a. die Auswirkungen der phy- nization (IPO), dem Haug Verlag und der men. Er wurde in Anerkennung ihrer sikalischen Gefäßtherapie auf die Mik- Ärztegesellschaft für Erfahrungsheil- Arbeiten zu den „Wirkungen einer rozirkulation im Subkutangewebe.“ kunde ausgelobter Preis. Er wird jährlich physikalischen Stimulierung der Die Forscher haben mit verschiedenen während der Medizinischen Woche Ba- spontanen ateriolären Vasomotion Methoden, den Laser-Doppler-Mikrofluss- den-Baden an Wissenschaftler für her- auf Mikrozirkulation und Immunsys- Messungen, spektroskopischen Verfah- vorragende Studien und klinische For- tem bei Diabetes und Wundheilungs- ren und intravitalmikroskopischen schungsprojekte auf dem Gebiet der störungen“ verliehen. Untersuchungstechniken die gesamte Physikalischen Gefäßtherapie verliehen. Prof. Dr. med. Karl Werdan, Klinikum der Bandbreite der Vasomotionsverbesse- Die Mikrozirkulation bildet mit ca. 74 % Universität Halle, würdigte die Kollegen rung durch die physikalische Gefäßthe- den größten Anteil am Gesamtgefäßsys- in seiner Laudatio: rapie dargestellt. Das ist ein wesentli- tem. Bislang gibt es für diesen Bereich keine zufriedenstellenden medikamen- tösen Maßnahmen, die die Taktung einer gestörten Vasomotion zur Verbes- serung der Mikrozirkulation in dem Maße beeinflussen kann, wie es die Phy- sikalische Gefäßtherapie BEMER® er- reicht: In Studien konnten bis zu 30 % positiver Merkmalveränderungen we- sentlicher Parameter gezeigt werden. Obwohl der breite therapierelevante Er- folg der Physikalischen Gefäßtherapie BEMER® über die Jahre in vielen unter- schiedlichen Anwendungsgebieten be- reits wissenschaftlich belegt wurde, be- steht weiterer Forschungsbedarf auf die- sem für die Medizin so wichtigen Gebiet. Etwa 90 % aller Krankheiten stehen in Zusammenhang mit einer gestörten Mikrozirkulation. Aus diesem Grund wurde das International Microvascular Net (IMIN) mit Sitz in Brüssel gegründet. Abb. 2 Dr. med. Wolfgang Niemer nahm den Science Award 2014 für die Arbeitsgruppe entgegen. 4
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren III Die Preisträger 2011–2013 2011: Meilensteine 2012: Experimentelle und in der Medizin klinische Forschung Der erste BEMER Award wurde 2011 ver- Der Science Award für Studien und klini- liehen – für die langjährige Forschungsar- sche Forschungen zur Physikalischen beit, die die wissenschaftliche Basis für Gefäßtherapie BEMER® wurde 2012 an 3 eine innovative Therapie gelegt hat. Der Persönlichkeiten der BEMER-Forschung Preisträger Dr. med. Rainer Klopp erhielt verliehen. die Auszeichnung für seine Forschungen zur Mikrozirkulation, die die Vorgänge im Experimentelle Forschung Bereich der kleinsten Kapillaren erstmals zum T-Zell-Lymphom sichtbar gemacht hat. Die bildhaften Frau Prof. Dr. med. Blanka Řihová Darstellungen zu den Mechanismen der wurde für Ihre Arbeiten zum Einfluss Physikalischen Gefäßtherapie BEMER® in des BEMER-Systems auf das experimen- Wechselwirkung mit der spontanen telle T-Zell-Lymphom bei Mäusen ge- Vasomotion beeindruckten das Auditori- ehrt. Prof. Dr. med. habil. Karin Kraft aus Abb. 4 um und auch den Laudator, Prof. Dr. Dr. Rostock hielt die Laudatio für die inter- med. Karlheinz Schmidt. national tätige und vielfach ausgezeich- Dr. med. Klopp und sein Team vom Insti- nete Forscherin und Vizepräsidentin der schwelligen Dosen eines synthetischen tut für Mikrozirkulation in Berlin for- Akademie der Wissenschaften der HPMA-Copolymer-basierten Doxirubi- schen seit nunmehr ca. 1 Jahrzehnt zu Tschechischen Republik. cins und BEMER-Applikation. den physiologischen Abläufen der Mik- Die Forscherin hat sich seit 2004 in meh- Eine solche Kombinationsbehandlung rozirkulation und haben damit das Fun- reren Untersuchungen mit der Wirkung wäre insbesondere für Krebspatienten in dament für die Entwicklung des ersten schwacher gepulster elektromagneti- sehr schlechtem Zustand nach Chemo- physikalischen Therapiesystems gelegt, scher Felder der BEMER-Systeme auf das therapie mit erneutem Krebswachstum das einen wichtigen Regelkreislauf der Wachstum bestimmter Krebszellen im geeignet, so das Fazit. Mikrozirkulation gezielt anspricht und Tierexperiment an normalen und athy- in seiner Aktivität unterstützt. mischen „Nacktmäusen“ beschäftigt. Positive Effekte auf Fatigue bei MS Alle Untersuchungen zeigten, dass das Prof. Dr. Dr. med. Karlheinz Schmidt, Tumorwachstum verlangsamt und die langjähriger Präsident der International Überlebenszeit der Mäuse verlängert Prevention Organisation, hielt die Lauda- werden konnte. Dabei waren die tio für Prof. Dr. med. Tjalf Ziemssen von Auswirkungen bei immundefizitären der Technischen Universität Dresden. „Nacktmäusen“ stärker ausgeprägt als Der Laudator schilderte den Aufstieg von bei den gesunden Kontrolltieren. Prof. Ziemssen zu einem weltweit aner- Eine Beschleunigung des Tumorwachs- kannten Fachmann der Neurowissen- tums konnte in keinem Fall festgestellt schaften und gesuchten Spezialisten für werden. Ebenso wurden keine messba- Multiple Sklerose. Prof. Ziemssen erhielt ren Spiegel von HSP 70 (Hitzeschockpro- den Preis für eine wissenschaftliche tein) oder erhöhte Spiegel spezifischer Studie zur Langzeitbehandlung mit der EL4-Antikörper gefunden. Bei den Ver- BEMER-Therapie bei MS-Fatigue verlie- suchstieren, die EL4-Tumoren ausbilde- hen. ten, zeigte sich ein signifikanter antitu- Der Preis nimmt für Prof. Ziemssen Abb. 3 Dr. med. Rainer Klopp mit Laudator moröser Synergieeffekt – bei gleichzeiti- unter seinen Ehrungen eine Sonderstel- Prof. Dr. Dr. med. Karlheinz Schmidt. ger Behandlung der Tiere mit unter- lung ein, da er erstmalig in einem für ihn 5
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren III neuen Gebiet, der Erfahrungswissen- defekt beruht und vererbt wird, existiert komplementären Behandlung von Ge- schaft, mit den erlernten klassischen keine Therapie. Die Krankheit führt akut fäßerkrankungen. Studienwerkzeugen positive Effekte und innerhalb weniger Wochen, bei chroni- In einer doppelblinden, placebokontrol- somit klinische Wirksamkeit nachwei- schem Verlauf innerhalb weniger Jahre lierten Vergleichsstudie konnten Bernát sen konnte. Um international Aufmerk- zum Tod. Die behandelnden Ärzte des et al. mit der BEMER-Therapie bei Pati- samkeit zu finden, sei es wichtig, auch in Klinikums hatten alle schulmedizini- enten mit peripherer arterieller Ver- den Erfahrungswissenschaften nur Stu- schen Optionen ausgeschöpft. schlusskrankheit (PAVK) Fontaine-Stadi- dien in klassischem doppelblinden und Die Patientin erhielt ab dem 7.9.2011 um IIa und IIb erstaunliche Erfolge er- kontrollierten Design durchzuführen. BEMER-Anwendungen. Bereits am zielen. Ziel der Studie war die Beant- Die Ergebnisse der Studie konnten noch 9.9.2011 waren ihre oberen Extremitä- wortung der Frage, ob mit der durch eine nachfolgende Cross-Over- ten besser beweglich, das Sitzen im Roll- BEMER-Anwendung die Mikrozirkula- Versuchsanordnung untermauert wer- stuhl erstmals möglich. Im Oktober tion bei PAVK-Patienten verbessert und den. 2011 machte sie einen ersten Stehver- die Gehstrecke verlängert werden kann. Auch in der vor einiger Zeit ausgewerte- such. Ein stundenweises Aussetzen der Die Wissenschaftler verglichen dazu die ten 3-jährigen Nachbeobachtungsphase Beatmung war ab November 2011 mög- schmerzfreie bzw. maximale Gehstrecke waren die positiven Effekte der Fortset- lich. Im Dezember 2011 konnte sie eine der Patienten ohne Behandlung, mit zung der Physikalischen Gefäßtherapie Ausfahrt im Rollstuhl machen. Im Okto- BEMER-Behandlung sowie die Kombina- BEMER® weiter evident. ber 2012 wurde sie nach Hause entlas- tion von BEMER-Therapie und Pentoxi- sen. Anfang November 2012 konnte sie fyllin-Gabe bei 30 Patienten. Beobachtungsstudie erstmalig Brei schlucken, Mitte Novem- Die schmerzfreie Gehstrecke stieg nach an 1700 Patienten ber erstmalig trinken und Ende Novem- der Placebotherapie um 8,7 %, die durch- Der 3. Preisträger 2012, Dr. med. Joa- ber erstmalig sprechen. Ab Dezember schnittliche Gehstrecke um 11,6 %. Nach chim Piatkowski, führt eine Praxis für 2012 war kein Absaugen mehr nötig. Ein der BEMER-Anwendung stiegen die Neurologie und Psychiatrie, die seit weitgehend selbstständiges Leben war schmerzfreie und die maximale Geh- 2009 Lehrpraxis der TU Dresden ist. wieder möglich, die BEMER-Therapie strecke um 57,4 % bzw. 36,6 %. Nach der Zum Zeitpunkt der Preisverleihung hat sie beibehalten. Pentoxifyllin-Therapie betrug die Besse- überblickte er rund 1700 Patienten, die rung 15,5 % (schmerzfreie Gehstrecke) das BEMER-System anwenden. Er be- 2013: Vergleichsstudie bei und 20,5 % (maximale Gehstrecke). richtete beeindruckende Fallbeispiele Beide Therapieformen gemeinsam er- PAVK-Patienten aus seiner täglichen Arbeit. reichten eine Besserung um 81,9 % und Exmplarisch referierte er den Fall einer Der Science Award 2013 wurde an Dr. 84 % der schmerzfreien bzw. maximalen 20-jährigen Patientin: Die Patientin, bei med. Sándor Iván Bernát verliehen. Der Gehstrecke. der ein Leigh-Syndrom diagnostiziert Chefarzt der angiologischen Abteilung Bernát et al. konstatieren gute bis her- worden war, befand sich in beatmungs- am Staatlichen Gesundheitszentrum Bu- vorragende Ergebnisse bei der alleinigen pflichtigem Zustand und wies eine dapest ist aufgrund der therapeutischen BEMER-Therapie bei 43 %, für die kom- links- und beinbetonte Parese auf. Für Erfolge bei seinen Patienten ein großer binierte Therapie sogar für 70 % der Pati- das Leigh-Syndrom, das auf einem Gen- Befürworter der BEMER-Therapie zur enten. Abb. 5 Prof. Dr. med. Tjalf Ziemssen. Abb. 6 Dr. med. Joachim Piatkowski. Abb. 7 6
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren III Symposium auf der Medizinischen Woche Baden-Baden: Synergien für die Praxis Studien und Erfahrungsberichte aus der Praxis Mit einem Paukenschlag eröffnete Peter schrieb Ergebnisse einer verbesserten Gleim, Präsident der BEMER Int. AG, das Wundversorgung, Dr. med. Ines Peglau Symposium auf der 48. Medizinischen beschäftigt sich als Neurologin mit der Woche Baden-Baden. Das Stimulations- Krankheit Multiple Sklerose und berich- gerät für die Physikalische Gefäßthera- tete, dass die oft belastende Fatigue er- pie wurde nach den aktuellen Kriterien folgreich bekämpft und damit die Le- einer Zulassung für EU-Medizinproduk- bensqualität der Patienten deutlich er- te neu zertifiziert. In einer klinischen höht werden können. Bewertung wurde festgestellt, dass Eine überraschende Anwendung be- BEMER bei 9 Indikationen eine nach- schrieb der Zahnarzt Jan Fürst. Nach weisliche Wirkung erzielt. Diese decken komplizierten Kieferoperationen setzen mehr als 80 % aller Krankheitsbilder ab, die Zahnärzte seiner Gemeinschaftspra- wo aufgrund einer reduzierten Vasomo- xis in Stamsried/Oberpfalz für die tion eine gestörte Mikrozirkulation ent- Wundbehandlung das BEMER-System steht und hier die BEMER-Therapie für ein und erzielen signifikante Behand- die Prävention und die komplementäre lungserfolge bei der Wundbehandlung. Therapie eine zusätzliche Option dar- Anhand eindringlicher Bilder zeigte er, stellt. „Damit wird sich die Akzeptanz in dass sich Schwellungen in Grenzen hiel- den medizinischen Fachkreisen, insbe- ten, rasch abheilten sowie Schmerzkom- sondere den Arztpraxen und Kliniken, plikationen wesentlich seltener auftra- spürbar steigern“, so Gleim. ten als ohne diese Behandlung. Diese Das Symposium beschäftigte sich pas- Erfahrungen belegen einmal mehr die send zu dieser Mitteilung mit den Erfah- Wirksamkeit der Physikalischen Gefäß- rungen verschiedener Anwender. Zum therapie. Auftakt stellte Dr. med. Wolfgang Nie- Bei der Durchsicht der nationalen und in- mer die Ergebnisse seiner Studie zur ternationalen Literatur, so Prof. Dr. med. „Mikrovaskulären Durchblutungsregu- Fred Harms, sehen wir, dass die Beein- lation: Störungen und ihre Folgen, phy- trächtigung des Gesundheitszustands bei Abb. 8 Der Preisträger des Science Awards 2014 sikalische Behandlungsmöglichkeiten einer relevanten Anzahl an Erkrankungen - und klinischer Stellenwert“ vor. von Störungen der Mikrozirkulation be- tation seiner Forschungsergebnisse das Symposium. Die sich anschließenden Fachvorträge gleitet ist, bzw. durch diese verursacht spiegelten die erfolgreiche Behandlung wird. Die Stimulation einer eingeschränk- unterschiedlicher Beschwerden und ten Mikrozirkulation wirkt sich somit di- fen einige Studien. Zwei größere Unter- Krankheitsbilder wider. So würdigte Dr. rekt auf die Organfunktion und die Me- suchungen zu diabetischem Fuß sowie med. Rainer Pawelke die Einflüsse der chanismen der körpereigenen Abwehr Rückenschmerz sind in der Diskussion. Therapie beim Endothelschutz und Prof. aus. Aus diesem Grund sind Behandlungs- Eine intensivere öffentliche Diskussion Dr. med. Klaus Peter Bader stellte die maßnahmen, die eine therapeutisch rele- über die Mikrozirkulation soll, so Prof. Eignung des Systems zur Besserung des vante Stimulierung einer eingeschränkten Harms und Fred Unrath, die Gründung Burn-out-Syndroms vor, die er in seiner Mikrozirkulation bewirken können, für des „International Microvascular Net täglichen Praxis beobachten konnte. Menschen mit reduziertem Allgemeinzu- (IMIN)“ anstoßen, die die Vernetzung Eine Reihe von Kurzvorträgen illustrier- stand als komplementäre therapeutische auf internationaler und nationaler Ebene te die unterschiedlichen Behandlungs- Maßnahme zur Optimierung etablierter fördern soll, um in den europäischen erfolge aus verschiedenen Perspektiven Behandlungsmethoden bedeutsam. Gesundheitssystemen für mehr und ge- ärztlicher Fachrichtungen. Der Allge- Zur weiteren Untermauerung der klini- zieltere Informationen über dieses Fach- meinarzt Dr. med. Ulrich Euchner be- schen Relevanz dieser Technologie lau- gebiet zu sorgen. 7
UNG E FO R S CH JAHR E E R ÄT e" E R TE G pi IFIZ I he a r Z ERT e G e f äßt alis c h "P hy s i k CLINICAL EVALUATION REPORT. BEMER THERAPIE: ZUR PRÄVENTION UND ERGÄNZENDEN THERAPIE VON KRANKHEITEN UND BESCHWERDEN INDIKATIONSBEREICHE >> chron. deg. Erkrankungen Muskel-Skelettapparat >> chron. Müdigkeit (z. B. bei chron. Belastung / MS) >> chron. Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes, Fettstoffwechsel) >> chron. Wundheilungsstörungen >> akute und chronische Schmerzen >> Leiden mit eingeschränkter Lebensqualität >> Organinsuffizienz (z. B. Leber, multiple Organdysfunktion) >> periphere arterielle Verschlusskrankheiten >> Polyneuropathie infolge von Diabetes bzw. nach Krebsbehandlung ca. 80 % der Patienten in der hausärztlichen Versorgung können zusätzlich profitieren! Gefäß verengt Gefäß erweitert ANWENDUNG : : B.BOX Professional B.BODY Professional Weltweite Patente!
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren III Wirkungen verschiedener physikalischer Behandlungsmethoden bei defizitärer Mikrozirkulation Ergebnisse einer placebokontrollierten Doppelblindstudie Die physikalische Stimulierung einer ge- sinkt allmählich – mit gravierenden Aus- der Mikrogefäße abhängig sind. In den störten Mikrozirkulation stand im Fokus wirkungen auf die gesamte Strömungssi- großkalibrigen Arteriolenabschnitten des Symposiums „Synergien für die tuation bis hin zur Stase. Diese Regulati- sind diese Vorgänge etwas längerzeitig Praxis“ (S. 7). Zunächst wurden einige onsstörung gilt es zu verhindern. und abhängig von nervalen und humora- grundlegende Aspekte der Mikrozirku- Neben nutritiven Aspekten der Gewebe- len Stimuli, während im kleinkalibrigen lation erläutert. Verschiedene intravital- durchblutung sollte auch beachtet wer- Teil vornehmlich lokale Mechanismen mikroskopische Filmsequenzen zeigten den, dass die Anflutung und physiologi- wirksam sind, mit einer höheren Fre- z. B. eine ungestörte, physiologische sche Verteilung der zellulären und plas- quenz – die sog. spontane Vasomotion. Strömungssituation und eine normale matischen Faktoren der Immunabwehr Trägt man die Diameteränderungen über Verteilung des Plasma-Blutzell-Ge- von der jeweiligen hämodynamischen die Zeit ab, erhält man eine komplizierte mischs in der Subkutis eines Menschen Strömungssituation im Mikrogefäßnetz- Schwingungskurve, die man mathema- sowie in einigen Detailaufnahmen werk abhängig sind. tisch behandeln muss, um ein quantitati- Störphänomene in den mikrovaskulären ves Maß für die Vasomotion zu erhalten Netzwerkausschnitten. Die Vorgänge in (z. B. AVM: Fläche unter der Einhüllenden der ungestörten Mikrozirkulation sind Spontane Vasomotion des originären Amplituden-Frequenz- ihrer Natur nach stochastisch, die Regu- Intravitalmikroskopisch ist unter norma- Spektrums der Vasomotion). lationsvorgänge sehr effizient. Sie setzen len Bedingungen sichtbar, dass besonders Das Entscheidende bei der mathemati- jedoch ein physiologisches Strömungs- die Arteriolen rhythmischen Diameter- schen Behandlung des Vasomotionsver- verhalten in den Mikrogefäßen voraus. veränderungen unterliegen, die von den haltens der Mikrogefäße ist, zunächst In den Filmsequenzen waren anschlie- unterschiedlichen Muskelzellschichten einmal die Biorhythmik des Verhaltens ßend Störungen unterschiedlicher Art zu beobachten: In einem Beispiel hat das Blut die Eigenschaften eines Festkörpers Änderungen nNP in % angenommen, da zuvor das Plasma schneller abgeflossen ist als die Erythro- 30 zyten. Bei einer Funktionsstörung an TG1 (Placebo) 27 einem sog. Knotenpunkt, einem Vertei- TG2 lungsort von Mikrogefäßen, existierte TG3 24 TG4 wegen fehlenden Druckgefälles in einem 21 TG5 abgehenden Gefäß keine ausreichende Strömung mehr. Besonders herausge- 18 TG7 stellt wurden Funktionsbeeinträchti- gungen der Fließbedingungen in den 15 venolären Abschnitten, da hier, aus rein 12 physikalischen Gründen wie geringe Strömungsgeschwindigkeiten oder hö- 9 here Scheinviskosität, Störungen oft ihren Anfang nehmen. In der folgenden Videosequenz konnten 3 Abb. 9 Messwerte die Teilnehmer diese Vorgänge unmittel- zur Anzahl der bar mitverfolgen: Das Blutplasma be- 0 blutzellperfundierten Knotenpunkte in der ginnt schneller zu fließen als die Eryth- –3 rozyten und damit packen sich diese wie 0 1 2 3 4 Einheit nNP nach von selbst immer dichter. Die Strö- Zeit t [Tage] Anwendung der mungsgeschwindigkeit in der Venole Testgeräte. 9
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren III Änderungen pO2 in % Änderungen AVMspontan in % 33 TG1 (Placebo) TG1 (Placebo) 30 TG2 14 TG2 27 TG3 TG3 TG4 12 TG4 24 TG5 TG5 21 10 TG7 TG7 18 8 15 12 9 4 2 3 0 0 –3 –2 0 1 2 3 4 0 1 2 3 4 Zeit t [Tage] Zeit t [Tage] Abb. 10 2 Abb. 11 Messwerte zum Flächeninhalt unter der Einhüllenden des nach Anwendung der Testgeräte. Amplituden-Frequenz-Spektrums der spontanen arteriolären Vasomotion AVM nach Anwendung der Testgeräte. zu verstehen, um dann zu sehen, wie müssen wir der unterschiedlichen Bio- besserer Transport der zellulären und man es gegebenenfalls stimulieren kann. rhythmik in groß- und kleinkalibrigen plasmatischen Faktoren der Immunab- Es soll hier erinnert werden, dass auch Arteriolen Rechnung tragen, und genau wehr verbunden. scheinbar geringe Diameteränderungen dieses biorhythmisch physiologische von Mikrogefäßen eine deutliche Ände- Signal im defizitären Fall aufprägen. Es Studie: Wirkungen ver- rung des Strömungsflusses Q bewirken zeigt sich nun, dass das in einem gewis- schiedener physikalischer können, da Q von der vierten Potenz des sen Grade möglich ist. Man sollte nicht Gefäßradius abhängig ist. unbedingt „Wunder“ erwarten, aber das Behandlungsmethoden Die spontane Vasomotion wird im We- System reagiert zumindest in Richtung Zur Wirksamkeit einer physikalischen sentlichen durch die endothelvermittel- physiologischer Vasomotionsvorgänge. Stimulierung der arteriolären Vasomo- te Tonusregulation in den Arteriolen be- Wichtig ist hierbei, dass das verwendete tion wurden verschiedene physikali- stimmt, die durch Bildung und Freiset- Stimulationssignal biorhythmische Teil- sche Behandlungsmethoden in einer zung von Stickstoffmonoxid durch das signale enthält, die die jeweiligen placebokontrollierten Doppelblindstu- Endothel in Abhängigkeit von der Schub- Schwingungscharakteristiken in den die untersucht [1]. In die Studie wurden spannung des strömenden Blutes er- groß- und kleinkalibrigen Arteriolen re- 12 infekt- und stressexponierte Pro- folgt. Dieser selbstregulierende Vorgang präsentieren. banden im Alter von 50 Jahren einbezo- versagt allerdings, wenn die Strömungs- Was will man bei der physikalischen Sti- gen. geschwindigkeit der Blutzellen geringer mulation einer defizitären Vasomotion Ziel war, zu prüfen, ob und in welchem ist als die des Plasmas: Das ist der Punkt, erreichen? Wir wollen sowohl die lokale Ausmaß komplementäre Anwendungen an dem bei der physikalischen Stimula- als auch die nerval oder humoral ver- verschiedener handelsüblicher physika- tion einer gestörten Mikrozirkulation mittelte Vasomotion beeinflussen. lischer Behandlungsgeräte zur physikali- angesetzt werden muss. Das Wichtigste ist, die Verteilungssitua- schen Stimulierung der spontanen arte- tion zu ändern, um die Diffusionsstre- riolären Vasomotion erfolgversprechend Physikalische Stimulierung cken optimal zu gestalten. Das schlägt sind. sich nieder in einer gesteigerten veno- Es erfolgten 8 verblindete und GCP-kon- einer gestörten Vasomotion lenseitigen Sauerstoffausschöpfung und forme Teilstichproben. In dem Test wur- Wenn wir also auf physikalische Weise in einer Vergrößerung der mikrozirkula- den handelsübliche Geräte verschiede- ein Stimulationssignal bilden wollen, so torischen Reserve. Damit ist auch ein ner Hersteller sowie ein Placebo-Gerät 10
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren III angewendet. Testgerät 7 bildet der Beobachtungszeitraum: 3 Tage Anwen- BEMER Classic. dung, am 4. Tag Washout. In den Untersuchungen wurden hoch- Es zeigen sich deutliche Unterschiede: auflösende Verfahren eingesetzt: Einige Testgeräte sind nahezu wirkungs- ▶ intravitalmikroskopische Befundung/ los. Andere pendeln sich in ihren Wir- intravitalmikroskopische Reflexions- kungen vorübergehend um 5 % ein. spektrometrie Lediglich Testgerät 7 zeigt deutliche ▶ Messung des Mikroflusses mit Laser- Merkmaländerungen (Abb. 9). Doppler kombiniert mit der Weiß- lichtspektroskopie Venolenseitige Sauerstoff ausschöpfung ΔpO2 Messergebnisse Die unterschiedliche Ausprägung im Literatur Verteilungssituation nNP Verteilungszustand zeigt sich ebenso [1] Klopp RC, Niemer W, Schmidt W. Die Verteilungssituation wurde gemes- deutlich in der unterschiedlichen Höhe Wirkungen verschiedener physikalischer sen in der Anzahl der blutzellperfun- der venolenseitigen Sauerstoffausschöp- Behandlungsmethoden auf die arterioläre dierten Knotenpunke in einem definier- fung (Abb. 10). Das Interesse galt dabei Vasomotion und mikrohämodynamische ten Areal. nicht dem Sauerstoffpartialdruck im All- - gemeinen, sondern der venolenseitigen einer placebokontrollierten Doppelblind- Tab. 1 Behandlungsgeräte, die in der Untersu- Ausschöpfung im Netzwerk. studie. J Complement Integr Med 2013; chung verwendet wurden. 10 (Suppl): S41–S49 Spontane arterioläre Testgeräte Bezeichnung/ Vasomotion AVM spontan Dr. Wolfgang Niemer TG Handelsname ist Facharzt für Die Messung zeigt, dass die Testgeräte TG 1 Placebo-Gerät Pathophysiologie und 1–6 nahezu keine Wirkung auf die Stimu- (wirkungslose Imitation) Funktionsdiagnostik. lation der AVM spontan aufweisen. Lediglich 1988–1992 Tätigkeit TG 2 Magneter Testgerät 7 – das BEMER-System – taktet in der Abteilung TG 3 Impulser die spontane Vasomotion tatsächlich an Mikrozirkulation des TG 4 Terramagnon (Abb. 11). Testgerät 7 verfügt, im Unter- Instituts für kardio- vaskuläre Diagnostik TG 5 Sentiplus Professional schied zu den Testgeräten 1–6, über ein der Charité Berlin. Seit 1993 Mitarbeiter des iMRS biorhythmisch definiertes Signal. Instituts für Mikrozirkulation Berlin. TG 7 therapie BEMER® Fazit Kontakt (Classic) Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Dr. med. Wolfgang Niemer Institut für Mikrozirkulation TG 8* QRS arterioläre Vasomotion nur durch ein („Quanten-Resonanz- gezieltes biorhythmisch definiertes Sig- Robert-Rössle-Str. 10 System“) nal, wie es das BEMER-System aufweist, 13125 Berlin-Buch stimuliert werden kann. E-Mail: imzber@gmail.com Supplementband zu wissenschaftlichen Grundlagen 2013!·!BAND 10!·!HEFT S1 ISSN 2194-6329 · e-ISSN 1553-3840 der Physikalischen Gefäßtherapie BEMER® BEMER PHYSIKALISCHE JOURNAL OF JOURNAL OF COMPLEMENTARY AND INTEGRATIVE MEDICINE!!2013 · BAND 10 · HEFT S1 · PP. S1-S54 ® zeigt GEFÄSSTHERAPIE BEMER®. den Stellenwert dieses Behandlungsverfahrens auf wissenschaftlicher Basis auf. Die ZUR GANZHEITLICHEN Beiträge stellen die Ergebnisse GESUNDHEITSPFLEGE. COMPLEMENTARY klinischer Studien, mit z. T. doppelblindem, placebokontrollierten Design, bei verschiedenen klinischen AND INTEGRATIVE Störungen vor, u. a.: MEDICINE – Wissenschaftlich validierte Ergebnisse der Anwendung des BEMER-Signals auf die Parameter Schlaf, Die Funktionsfähigkeit der Organe, die Leist- ungsfähigkeit sowie das körperliche und geistige WOHLBEFINDEN DES MENSCHEN hängen maß- gezielt auf die Gefäßmotorik (Vasomotion) und unterstützt damit diesen wichti- gen naturgegebenen Regulationsmechanismus ohne unerwünschte Wirkungen im menschlichen Organismus. Schmerz und Lebensqualität bei unterschiedlichen Krankheitsbildern geblich von der Fähigkeit des Blutgefäßsystems Die PHYSIKALISCHE GEFÄSSTHERAPIE BEMER® unterstützt bewährte prophylakti- ab, den Anforderungen des Stoffwechsels mit sche Maßnahmen und kann im Rahmen ihres komplementär-therapeutischen möglichst großer Anpassungsbreite zu genügen. Einsatzes zur Steigerung des therapeutischen Erfolgs etablierter ärztlicher – Verbesserung der Mikrozirkulation bei diabetischer Nephropathie Die kleinsten Blutgefäße, hier vor allem die Behandlungen beitragen: Kapillare, sind der funktionell WICHTIGSTE TEIL >> Erhöhung der allgemeinen Leistungsfähigkeit und des Wohlbefindens durch DES MENSCHLICHEN BLUTKREISLAUFES, da einen verbesserten Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebezellen: gesteigerter hier der Stoffaustausch mit den Gewebezellen Nährstoffantransport und erhöhte Sauerstoffausschöpfung sowie vermehrter stattfindet. Limitationen der Durchblutungs- Abtransport von Stoffwechselendprodukten. regulation bedeuten Einschränkungen der Or- >> Unterstützung von Restitutions- und Regenerationsprozessen, z.B. bei verzöger- ganfunktionen, unvollständige Regeneration, ter bzw. gestörter Wundheilung, bei Rehabilitation und anderen durch gestörte Wundheilungsstörungen und anderes mehr. Mikrozirkulation verursachte Leiden. Die Daten belegen, welchen wichtigen Beitrag dieses komplementäre Therapieverfahren besonders im Mit dem Ziel, eine eingeschränkte Durchblu- >> BEMER als idealer und therapieoptimierender Teamplayer in der Medizin: SUPPLEMENTBAND tungsregulation nachhaltig zu stimulieren, wirkt Unterstützung der körpereigenen Regulations- und Abwehrmechanismen und die PHYSIKALISCHE GEFÄSSTHERAPIE BEMER® besserer Transport von Medikamenten durch den Blutkreislauf. durch eine spezifische, in mehrjähriger Forsch- >> Günstigere Randbedingungen für einen ungehinderten Ablauf von Immunreak- Bereich der Rehabilitation bei unterschiedlichen Krankheitsbildern leisten kann. HERAUSGEGEBEN VON ungsarbeit entwickelte Signalkonfiguration tionen, was insbesondere bei älteren Menschen zur Verminderung der Infektan- Karlheinz Schmidt fälligkeit beitragen kann. HERAUSGEBER Edmund M.K. Lui Weitere Informationen Herstellung und Vertrieb BEMER Int. AG Forschung und Entwicklung Uni. Doz. Dr. med. Rainer Klopp Institut für Mikrozirkulation Austrasse 15 // LI-9495 Triesen Leiter des Institutes für Mikrozirkulation www.bemergroup.com Berliner Straße 25 // D - 16321 Bernau bei Berlin www.degruyter.com/jcim www.institut-mikrozirkulation.de 11
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren III Selbstmanagement chronischer Erkrankungen Eine Herausforderung für alle Bereiche unseres Gesundheitswesens Von der Akutversorgung weile rund 12 % der Deutschen betrof- so oft auf wie in der Normalbevölke- fen. Jeden Tag wird hierzulande bei 800 rung. Das Risiko einer Demenz steigt zur Betreuung chronisch Menschen ein Typ-2-Diabetes neu diag- dreifach, bei zusätzlichem Bluthoch- kranker Menschen – ein nostiziert. In jedem Jahr wächst die druck elffach. Paradigmenwechsel Anzahl der Diabetiker in Deutschland in Die Konditionierung unserer Ärzte und der Größe einer Stadt wie Karlsruhe. Verbesserung der anderer Heilberufler, die mit der Bera- Während in den 60er-Jahren fast aus- Mikrozirkulation durch tung von Patienten zu tun haben, ist schließlich ältere Menschen an Typ- auch heute noch stark geprägt durch die 2-Diabetes erkrankten, sind es heute BEMER-Therapie Zeit, in der die Akutversorgung im Vor- auch zunehmend junge Erwachsene, Alle Stoffwechselvorgänge im menschli- dergrund jeglichen ärztlichen Handels Kinder und Jugendliche. Allein in den chen Organismus benötigen eine funkti- stand. Bis zur Mitte des letzten Jahrhun- USA waren in den letzten 5 Jahren 30 % onierende Mikrozirkulation. Ist diese ge- derts waren es i. d. R. Infektionskrank- der neu diagnostizierten Typ-2-Diabeti- stört, kommt es zu Durchblutungsstö- heiten und Verletzungen, an denen ker nicht älter als 30 Jahre. Wenn nichts rungen. 74 % der Durchblutung spielt Menschen erkrankten und verstarben. passiert, wird in 20 Jahren jeder vierte sich in den Mikrogefäßen ab. Die Beein- In den letzten 60 Jahren hat sich dieses Erwachsene in Deutschland Diabetiker trächtigung der Funktion der Mikrogefä- Bild komplett gewandelt. Inzwischen sein. ße ist daher bei einer großen Anzahl an versterben 9 von 10 Menschen an einer Erkrankungen (Bsp. Diabetes Typ 2, chronischen Erkrankung. Dabei verursa- Selbstmanagement Herz-Kreislauf-Erkrankungen) von Stö- chen in der Hausarztpraxis nur 3 Er- der Patienten ist gefragt rungen der Mikrozirkulation begleitet, krankungen (COPD: chronisch obstruk- Die International Diabetes Federation bzw. wird durch diese verursacht. Die tive Lungenerkrankung, Diabetes Typ 2 (IDF) führt den Behandlungserfolg bei Einschränkung wirkt sich direkt auf die und Herz-Kreislauf-Erkrankungen) bis Diabetikern zu 90 % auf das Verhalten Organfunktion bzw. auf die Mechanis- zu 70 % der zeitlichen Aufwendungen der Patienten zurück. Epidemiologisch men der körpereigenen Abwehr aus. Aus des Arztes. betrachtet haben wir es bei Diabetes in- diesem Grund sind Behandlungsmaß- Bei diesen Erkrankungen handelt es sich zwischen mit einer globalen Epidemie nahmen, die eine therapeutisch relevan- um Selbstmanagementerkrankungen: Es zu tun. Als einer der größten Risikofak- te Stimulierung einer eingeschränkten sind die vielen kleinen alltäglichen Ent- toren gilt das Übergewicht. Etwa 15–20 % Mikrozirkulation bewirken können, scheidungen von der Ernährung, der Be- der Jugendlichen in Deutschland sind mindestens im Rahmen einer komple- wegung, dem Umgang mit Stress, der übergewichtig, 8 % leiden an krankhaf- mentärtherapeutischen Maßnahme zur Einnahme von Medikamenten und vie- tem Übergewicht (Adipositas). 85 % Optimierung etablierter Behandlungs- les mehr, die darüber entscheiden, wie dieser jungen Menschen werden voraus- methoden bedeutsam. Wie wichtig eine eine chronische Krankheit verläuft. Der sichtlich ihr gesamtes Leben an Überge- funktionierende Mikrozirkulation ist, Arzt hat eine im Verhältnis untergeord- wicht leiden. Ein nicht unerheblicher sehen wir daran, dass in Deutschland nete Funktion. Er ist der Plan B. Er kann Teil wird bereits in jungen Jahren an alle 15 Minuten eine Amputation bei entscheidende Weichen stellen, aber Typ-2-Diabetes erkranken. Das erste Mal einem Patienten mit Typ-2-Diabetes „gehen“ muss der Patient selbst. in der Geschichte der modernen Medi- durchgeführt wird. Die Leistungsfähig- zin kommen wir damit an einen Punkt, keit eines Organs und damit seine „Or- Beispiel Diabetes Typ 2 – an dem ein Teil der jungen Generation gangesundheit“ wird durch den Funkti- eine geringere Lebenserwartung hat als onszustand seiner Mikrozirkulation be- eine Krankheit wird zur die Generation ihrer Eltern. Drei Viertel stimmt. Wären wir in der Lage, diese Mi- Epidemie aller Diabetiker sterben an den Folgen krozirkulation signifikant zu verbessern, In den vergangenen Jahren stieg die Zahl eines Herzinfarktes. Schlaganfälle treten dann könnten wir medizinisch als auch der an Diabetes Typ 2 Erkrankten merk- bei Diabetikern viermal häufiger, De- volkswirtschaftlich relevante Zahlen lich an. Nach Schätzungen sind mittler- pressionen und Parkinson etwa doppelt deutlich verändern. 12
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren III Eine Technologie ist dann von Wert, 8. periphere arterielle Verschlusskrank- blick auf die Verringerung der Schmer- wenn sie medizinisch relevante Ergeb- heiten zen bzw. der Verbesserung der Schlaf- nisse erzielt. Sie ist in der Lage, sich breit 9. Polyreuropathie (infolge von Diabetes und Lebensqualität vom Einsatz der zu etablieren, wenn der mögliche Ein- und Krebs) Physikalischen Gefäßtherapie BEMER®, satz sich nicht auf ein überschaubares weitere 18 % zeigten eine teilweise Indikationsgebiet reduziert. Im Hinblick Dieses Spektrum umfasst ca. 80 % aller Verbesserung ihrer Beschwerden. auf die Physikalische Gefäßtherapie Patienten innerhalb der hausärztli- Dieses Ergebnis dokumentiert, was mög- BEMER® bzw. in Anlehnung an Anwen- chen Versorgung. Es zeigt das breite lich ist, wenn Patienten mit relevanten, dungsbeobachtungen und Studien, an Anwendungsgebiet dieser Technologie, komplementären Technologien und der denen viele Tausend Patienten in den letz- das sich über den gesamten Bereich der Initiative zum Management der eigenen ten mehr als 15 Jahren teilnahmen und die inneren Medizin, die Orthopädie bis hin Erkrankung unter der Schirmherrschaft innerhalb des klinischen Evaluationsre- zur Neurologie zieht. eines geschulten Therapeuten die Initia- ports 2014 dezidiert beschrieben werden, In einer gesetzlich vorgeschriebenen tive ergreifen. Genau hier liegt die Zu- existieren 9 Indikationsgebiete, in denen Marktbeobachtung für die Physikalische kunft unseres Gesundheitssystems. die Physikalische Gefäßtherapie BEMER® Gefäßtherapie BEMER® für zertifizierte ihre Relevanz für den Einsatz im medizini- Medizinprodukte wurde von April 2011 Prof. Dr. Dr. med. - schen Alltag nachweisen konnte. – März 2013 eine Anzahl von 658 Pati- ner und Biochemiker. Die BEMER®-Therapie ist zur primären enten im Hinblick auf die Veränderun- Er leitet gemeinsam und sekundären Prävention bzw. zur gen bei Schmerzen sowie der Schlaf- mit Prof. Dr. Dorothee komplementären Therapie von Krank- und der Lebensqualität deskriptiv aus- Gänshirt das Institut heiten, die durch eine gestörte Mikro- gewertet. 60 % der Bögen wurden von für Gesundheits- kommunikation zirkulation infolge einer verringerten Frauen ausgefüllt. Die Gruppe der Per- und Versorgungs- Vasomotion (Bewegung der kleinen Blut- sonen im Alter von 50–70 Jahren lag bei forschung an der gefäße) hervorgerufen werden, indiziert. 52 %. Bei 70 % der Patienten bestanden Sigmund Freud Universität in Wien. Seit 2005 Es handelt sich dabei um folgende Er- die Beschwerden im Hinblick auf Schmerz, krankungen (alphabetisch): Schlaf und verringerte Lebensqualität Foundation. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Innovationsmanagement in der Medizin, 1. akute und chronische Schmerzen seit mehr als einem Jahr. Am häufigsten Direkte Patientenkommunikation, Compliance- 2. chronische, degenerative Erkran- genannt wurden Erkrankungen des Management. Der Experte für Gesundheits- kungen der Muskeln und des Skeletts Stütz- und des Bewegungsapparates management ist Autor von 220 Publikationen 3. chronische Müdigkeit (z. B. bei chron. (72 %). Des Weiteren gaben die Patienten und Buchbeiträgen sowie Referent auf interna- Belastung/MS) an: verminderte Lebensqualität (20 %), tionalen Kongressen. 4. chronische Stoffwechselerkrankungen Erkrankungen des Nervensystems (13 %), Mitglied der New York Academy of Sciences, 5. chronische Wundheilungsstörungen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (13 %) und - duate Program und der Society for Marketing 6. eingeschränkte Lebensqualität Gefäßerkrankungen (13 %). Mehrfach- Advances. 7. Organinsuffizienz bzw. multiple nennungen waren möglich. Aus Sicht Organdysfunktion der Patienten profitierten 48 % im Hin- patientenfuchs.de – Europas erstes Selbstmanagementportal für chronisch Kranke für sie umso wichtiger, Schritt für Schritt Selbstmanagementstrategien zu erlernen. Das Portal patientenfuchs.de wurde durch die 2005 gegründete gemeinnützige Europäische wie z. B. Diabetes, Bluthochdruck bei der alltäglichen Bewältigung ihrer Erkrankung zu Patienten gezielt ihre Selbstmanagementfähigkeiten fördern können. Das mehrfach ausgezeichnete Gesundheitsportal bietet umfassende Lösungen für chronisch kranke Menschen, aber auch deren Familien. Dazu zählen u. a.: – Zahlreiche Filmbeiträge zu allem, was Patienten über ihre Erkrankung wissen sollten – Medizinische Informationen verständlich erklärt – Tipps zu Ernährung, Bewegung und Entspannung – Unterstützung bei der Verhaltensumstellung – Wissenstests zur Selbstkontrolle Weitere Informationen www.patientenfuchs.de
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