DIE BRÜCKE - DIE BRÜCKE Lübeck und Ostholstein ...

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DIE BRÜCKE - DIE BRÜCKE Lübeck und Ostholstein ...
DIE BRÜCKE
                 Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen
                                                                          MAGAZIN
                                                                          2015

FRAUENWEGE                  DANKE                NEUE ADRESSE
     bietet Hilfen        Possehl-Stiftung      Geschäftsstelle für die
    für Frauen in     fördert die Kinder- und   Geschäftsführung und
seelischen Notlagen     Jugendpsychiatrie       die "Zentralen Dienste"

       S. 11                   S. 44                     S. 21
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INHALT

Inhalt
Inhalt                                                         2     Sozialarbeit in der Institutsambulanz                      29
Impressum                                                      2     Für Menschen in Lebenskrisen                               30
EDITORIAL                                                      3     Antistigma-Arbeit an Schulen                               31
                                                                     Ambulante Krisenintervention (AKI)                         32
                                                                     TAGWERK: Spaß an sinnvoller Tätigkeit                      33
UNSERE GESELLSCHAFTER                                                Stolperstein vor dem "Betreuten Wohnen"                    34
Corporate Governance                                           4     Ein Hund in der Wohngruppe für Ältere                      35
Vorstand vom BRÜCKE-Verein berichtet                           5
Offener Brief                                                  6     ANGEHÖRIGE / BETROFFENE
                                                                     Sport und Bewegung                                         36
LAIENHILFE                                                           Radeln gegen Depression                                    36
Ehrenamt: Gemeinsam aktiv sein!                                7     „Sport ist wie im wahren Leben“                            37
„Was für ein Mensch steckt dahinter…?“                         8     Gern gelesen                                               37
                                                                     Die Psychiatrische Patientenverfügung                      38
GEMEINDEPSYCHATRIE                                                   „Querweganschluss“ auf Reisen                              39
„Offene Hilfen“ der BRÜCKE                                     9     Highlights eines psychisch Kranken                         40
Informationen aus der SPK                                     10     „Von Lübeck nach London“                                   40
Das neue Konzept „FrauenWeGe“                                 11     Eine persönliche Geschichte                                41
Gruppe für junge Leute                                        12     "Ich war fleißig am abstürzen"                             42
9. Lübecker Armutskonferenz                                   12     Selbstständig und mit Überzeugung                          43
Einladung für psychisch Kranke                                13     Angehörigengruppe der BRÜCKE                               43
Der Landesverband Sozialpsychiatrie e.V.                      14
FoCuS: „Fachlichkeit ist unser Anspruch...“                   15     BRÜCKE-INTERN
Bundesteilhabegesetz                                          16     Danke an die Possehl-Stiftung                              44
Inklusions-AG                                                 16     Jubiläen Mitarbeiter                                       44
Gegen Stigmatisierung in den Medien                           17     Mehr Partizipation für Beschäftigte                        45
Ein Potenzial für die Gesellschaft                            18     Die BRÜCKE schnell finden                                  46
                                                                     Schwimmen, Radfahren, Laufen… BRÜCKE!                      46
AUS DEN EINRICHTUNGEN                                                Betriebliches Gesundheitsmanagement                        47
Menschen prägen Arbeitsbereiche                               20
Neue Geschäftsstelle der BRÜCKE                               21     VERMISCHTES
"Psychose und Sucht"                                          22     Galerie Matthias Klingbeil in neuen Räumen                 48
„Peer-Beratung“ der BRÜCKE                                    23     Original und Fälschung                                     48
Neue Broschüre für die Rabenstraße                            24     Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling                   49
Umfassende Versorgung und Betreuung                           25     Literaturtipp: Wege zur Gesundung                          49
„Ich bin total gerne hier!“                                   26     Musik heilt: LIVE MUSIC NOW                                50
AVISTA: Auf den Arbeitsmarkt zurück                           27     Psychoseseminar 2015                                       50
Ausbildung mit sozialem Engagement                            28     Leitbild                                                   51

    Impressum 2015                               Gestaltung:                             Wir freuen uns über eingesandte
    Redaktion: Frank Nüsse (FN – Leitung,        ADiNet DIGITALDRUCK                     Manuskripte, Fotos und Bilder.
    v.i.S.P.), Matthias Göpfert (MG),            Bettina Skambracks                      Wenn möglich, veröffentlichen wir sie.
    Jens Hertwig (JH – Organisation und          An der Untertrave 71-73, 23552 Lübeck   Allerdings ist der Umfang der Zeitschrift
    Schlussredaktion), Claudia Kuhlen            Telefon 0451 397789-14                  begrenzt, daher müssen wir manchmal
    (CK-Assistentin), Hiltrud Kulwicki (HK),                                             kürzen, umschreiben oder Manches
    Karsten Mohr (KM), Kathrin Roßberg (KR).     Herausgeber:                            unberücksichtigt lassen.
                                                 DIE BRÜCKE                              Wir bitten um Verständnis.
    Autoren dieser Ausgabe: A. Boccarius,        Gemeinnützige therapeutische            Danke!
    M. Borch-Madsen, B. Broda, M. Göpfert,       Einrichtungen gGmbH
    M. Gottlieb, J. Hertwig, B. Kreuder-         Frank Nüsse, Geschäftsführer            © 2015 DIE BRÜCKE gGmbH
    Sonnen, D. Kuchenbecker, H. Kulwicki,                                                Nachdruck ist mit Genehmigung
    I. Leopold, W. Lassen, K. Mohr, L. Megies,   GESCHÄFTSSTELLE:                        erlaubt. Alle Angaben erfolgen nach
    F. Nüsse, M. Raschke, K. Roßberg,            Schwartauer Allee 10, 23554 Lübeck      bestem Wissen, aber ohne Gewähr.
    B. Sauer, T. Schomerus, O. Schulz,           Telefon 0451 - 14008-48
    O. Sprie-Merenz, A.-M. Tauchert,             Telefax 0451 - 14008-40                 Das Magazin erscheint jährlich.
    D. Waschinski, S. Wiedemann, F. Zahn.        www.diebruecke-luebeck.de

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DIE BRÜCKE - DIE BRÜCKE Lübeck und Ostholstein ...
EDITORIAL

                                         Von dieser Leistungsfähigkeit und        Wir wollen damit ein Zeichen für die
                                         Bandbreite der Aktivitäten unserer       Akzeptanz und Wertschätzung un-
                                         Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so-     serer Arbeit in Öffentlichkeit und
                                         wie aller Beteiligten handeln die The-   Gesellschaft setzen. Denn wir kön-
                                         men in diesem Magazin. Allen Bei-        nen feststellen, dass wir dem ge-
                                         trägen, den großen und den kleinen,      meinsamen Ziel einer inklusiven Ge-
                                         ist dabei gemeinsam, dass sie bei        sellschaft, in der jeder Mensch sein
                                         aller Tiefe und Vielseitigkeit einen     Recht auf Teilhabe am gesellschaft-
                                         ausgezeichneten Eindruck davon           lichen Leben verwirklichen kann,
                                         vermitteln, welchen weitreichenden       auf diesem Wege näher kommen.
                                         Nutzen die Arbeit sozialer Einrich-      Damit einhergehend nimmt auch die
                                         tungen für einzelne Lübecker Bürger      öffentliche Wahrnehmung unserer
                                         als auch für die Gesellschaft hat. Da-   Angebote und Aktivitäten zu. Die
                                         mit geht natürlich auch ein großes       BRÜCKE ist in den über vier Jahr-
                                         Maß an gesellschaftlicher Verant-        zehnten ihres Bestehens in weiten
                                         wortung einher, das sich direkt auf      Teilen der Gesellschaft angekom-
                                         unsere Angebote und unsere Unter-        men.
                                         nehmenskultur auswirkt.
                                                                                  Auch das aktuelle BRÜCKE-Maga-
                                         So ist es selbstverständlich, dass       zin ist Teil der offenen und trans-
                                         sich unser Handeln an den gemein-        parenten Kommunikation und gibt
Liebe Leserinnen, liebe Leser!           sam erarbeiteten Leitbildern orien-      umfassend und anschaulich Ein-
                                         tiert und dass den Menschen, die         blicke und Ausblicke in eine aktive,
Der Blick in unser aktuelles             uns um Hilfe bitten, stets mit Re-       lebendige und vielseitige soziale Ein-
BRÜCKE-Magazin, das alljährlich          spekt und Wertschätzung begegnet         richtung. Wir wünschen Ihnen eine
ein repräsentatives Bild unserer Ak-     wird. Im direkten Schulterschluss        spannende und erkenntnisreiche
tivitäten und Themen abgibt, zeigt       mit unserem Dachverband, dem „Pa-        Lektüre.
eine lebendige Institution, die ihren    ritätischen“, ist die BRÜCKE darü-
festen Platz in der Hansestadt seit      ber hinaus maßgeblich an der Erar-
Jahren gefunden und ausgebaut            beitung eines Corporate Governance
hat. Unser weitverzweigtes Netzwerk      Kodex beteiligt, der im Herbst 2015
an Hilfs- und Unterstützungsange-        in einer Endfassung vorliegen soll.
boten für Menschen mit psychischen       Darin werden elementare Grundsät-
Erkrankungen erreicht schon lange        ze und Prinzipien festgelegt, die sich   Frank Nüsse
nicht mehr nur Betroffene und An-        auf die Rolle einer sozialen Organi-     Geschäftsführer
gehörige, sondern auch viele andere      sation in der Gesellschaft, die Ver-
gesellschaftliche Gruppen und Inte-      antwortung der Führungskräfte und
ressierte. Damit erfüllen wir über die   Aufsichtsgremien, die Rechte und
unmittelbaren Hilfen hinaus auch         Pflichten als Arbeitgeber, den Um-
Aufgaben der Aufklärung, Weiter-         gang mit öffentlichen Mitteln sowie
bildung und Prävention im weiteren       die Transparenz und das Miteinan-
Sinn.                                    der insgesamt beziehen.

                                                                                                                       3
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UNSERE GESELLSCHAFTER

Corporate Governance
Soziale Verantwortung übernehmen

Der "Paritätische Schleswig-Holstein",   die Gesellschaft, der weit über die        Einrichtungen bekennen sich dazu
seine eigenen Einrichtungen und die      unmittelbare     Leistungserbringung       und informieren die Öffentlichkeit
Unternehmen, an denen er beteiligt       hinausgeht. Damit wird gesellschaft-       darüber, woher die Mittel stammen,
ist, bekennen sich zu konsequenter       liche Verantwortung übernommen             wofür sie verwendet werden und wer
Vertrauensbildung durch gute und         und der Sozialstaat unter aktiver Be-      verantwortlich entscheidet. Die Kom-
verantwortungsvolle Unternehmens-        teiligung bürgerschaftlichen Engage-       munikation darüber ist ehrlich, offen
führung. Es geht um Corporate            ments mitgestaltet. Im Mittelpunkt         und verständlich.
Governance, ursprünglich als Ver-        der Tätigkeiten steht die personen-
haltenskodex für die Vorstände von       und lebensweltorientierte Förderung        Für ein konstruktives Qualitätsma-
Kapitalgesellschaften ins Leben ge-      der Klientinnen und Klienten, die in       nagement werden in regelmäßigen
rufen, um die wirtschaftliche und        ihren Selbsthilfefähigkeiten gestärkt      Abständen die Umsetzung der Ziele,
gesellschaftliche Verantwortung der      werden sollen und aktiv an den An-         die Ausgestaltung der fachlichen Ar-
Unternehmen zu artikulieren und          geboten und Entscheidungsprozes-           beit, die Wirksamkeit der Leistungen,
Wertmaßstäbe für das unternehme-         sen beteiligt werden. Ihnen und ih-        die Effizienz der Führung und der
rische Handeln zu schaffen. Damit        ren Interessen wird mit Respekt und        Gremien sowie die Reichweite der
setzen die Verantwortlichen sozialer     Wertschätzung begegnet.                    Informationspolitik überprüft. Das
Einrichtungen ein weiteres wichtiges                                                alles dient dazu, die Einrichtungen
Zeichen für Akzeptanz und Wert-          Die für die Arbeit nötigen Aktivitäten     und die Qualität ihrer Arbeit und ih-
schätzung ihrer Arbeit in Öffentlich-    und Entscheidungen in den Einrich-         rer Angebote kontinuierlich weiter zu
keit und Gesellschaft.                   tungen und Unternehmen richten             entwickeln.
                                         sich am jeweiligen satzungsgemäßen
Das gemeinsame Ziel der „Paritä-         Zweck und am Leitbild aus. Dabei           Mit dem Corporate Governance Ko-
tischen“ Unternehmen ist ihr Ein-        gibt es eine klare Aufgabenteilung         dex hat der Paritätische einen wich-
satz für eine inklusive Gesellschaft,    zwischen Führung und Aufsicht.             tigen Schritt in Richtung Zukunftsfä-
in der jeder Mensch sein
Recht auf Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben
verwirklichen kann. An
der Erarbeitung der Werte
und Grundlagen der ver-
antwortungsvollen Unter-
nehmensführung wirken
Führungskräfte,       Fach-
leute und Interessierte
aus dem weitgefächer-
ten Netzwerk des Pari-
tätischen mit. Dazu zählt auch die       Die Aufgaben werden effizient und          higkeit unternommen. Denn immer
BRÜCKE Lübeck, deren Gesell-             zielgerichtet von den Geschäftsfüh-        mehr wird von den Medien und der
schafter der Paritätische neben dem      rungen umgesetzt, die Aufsichts-           Öffentlichkeit erwartet, dass insbe-
BRÜCKE-Verein ist.                       gremien agieren unter Ausschluss           sondere soziale Einrichtungen nicht
                                         von Interessenskollisionen und mit         nur ihre Aufgaben effizient ausfüh-
Im vorläufigen Corporate Gover-          Sachverstand. Soziale Einrichtungen        ren, sondern dabei auch bestimmte
nance Kodex, der im Herbst 2015          sind auch Arbeitgeber und tragen           Werte und Normen von gesellschaft-
in einer Endfassung vorliegen soll,      gegenüber ihren Mitarbeiterinnen           licher Bedeutung einhalten.
wurden elementare Grundsätze und         und Mitarbeitern große Verantwor-
Prinzipien festgelegt. Sie beziehen      tung. Daher wird die Arbeit stets in       Eine Teilnahme der BRÜCKE Lübeck
sich auf die Rolle der Organisation in   einem Sinnzusammenhang bestmög-            an diesem Prozess wird somit die Ak-
der Gesellschaft, die Verantwortung      lich gestaltet, so dass sich die Arbeit-   zeptanz unserer Aktivitäten in der
der Führungskräfte und Aufsichts-        nehmer damit identifizieren können.        Gesellschaft weiter stärken. KM /FN
gremien, die Rechte und Pflichten        Die Arbeitsbedingungen sind fair
als Arbeitgeber, den Umgang mit öf-      und werden angemessen bezahlt
fentlichen Mitteln, Transparenz und      auf einer verlässlichen und entwick-
das Miteinander in Organisation und      lungsfördernden Grundlage. Von der
Verband.                                 Verwendung öffentlicher Mittel und          Mehr Informationen
                                         Spenden geht eine besonders große           www.paritaet-sh.de
Die Arbeit sozialer Einrichtungen        Verantwortung hinsichtlich des Ein-         www.diebruecke-luebeck.de
hat einen weitreichenden Nutzen für      satzes und der Transparenz aus. Die

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DIE BRÜCKE - DIE BRÜCKE Lübeck und Ostholstein ...
UNSERE GESELLSCHAFTER

Vorstand vom BRÜCKE-Verein berichtet
Neues aus der Mitgliederversammlung

Die diesjährige Mitgliederversamm-       Marie Merle (28) hatte nach Ab-
lung des Vereins hatte am 23. April,     schluss eines betriebswirtschaft-
wie immer mit einer überschaubaren       lichen Studium und einigen Jahre
Anzahl an Mitgliedern (11), stattge-     Berufstätigkeit noch einmal ein Stu-
funden. Das vergangene Geschäfts-        dium aufgenommen und studiert
jahr verlief ohne besonders herausra-    z.Zt. Psychologie in Hamburg. Seit
gende Ereignisse, sodass der Bericht     Anfang des Jahres ist sie als Laien-
des Vorstandes kurz gefasst werden       helferin in der Brücke tätig.
konnte.
                                         Der Vorstand freut sich auf die Zu-
Auch der Schatzmeister hatte, wie        sammenarbeit mit einem engagierten
auch in den Vorjahren, einen soliden     und kompetenten neuen Vorstands-
Abschluss des Jahres 2014 und ei-        mitglied.
nen ausgeglichenen Haushaltsplan
2015 vorlegen können.

Das Finanzamt hatte im Rahmen
seiner turnusmäßigen Prüfung des
Vereins u.a. beanstandet, dass die       Bernd Kreuder-Sonnen
Satzung des Vereins nicht mehr der       BRÜCKE e.V.
aktuellen gesetzlichen Vorgaben der      1. Vorsizender
Abgabenordnung entspreche.                                                      Marie Merle ist als 1. Beisitzerin neu im
                                                                                Vorstand des BRÜCKE-Vereins.
Aus diesem Grunde war es erforder-
lich die §§ 2 (Zweck des Vereins) und
10 (Auflösung des Vereins) zu ändern
und den gesetzlichen Vorgaben anzu-
passen. Diese Satzungsänderungen,
bei denen es sich um redaktionelle
und nicht um inhaltliche Ände-
rungen handelt, wurden einstimmig
beschlossen.

Bei dieser Gelegenheit ist auch auf
Vorschlag des Vorstandes eine teil-
weise Änderung von § 10 (Wahlen)
erfolgt, indem (Absatz 1) der Modus
der Wahl des Vorstandes konkreti-
siert worden ist und die Passage: “Im
Vorstand soll nach Möglichkeit ein
Nervenarzt vorhanden sein.“ ersatz-
los gestrichen wurde.

Erfreulich ist, dass die Bemühungen
des Vorstandes, ein weiteres Mit-
glied zur Mitarbeit im Vorstand zu
gewinnen, erfolgreich waren. Neben
den nach Ablauf von zwei Jahren zu
wählenden Vorstandsmitgliedern, der
Schriftführerin (Siglinde Ohde), dem
2. Beisitzer (Horst Ohling) und dem
1. Vorsitzenden (Bernd Kreuder-
Sonnen), die alle wiedergewählt wur-
den, wurde als 1. Beisitzerin einstim-
mig Frau Marie Merle neu in den Vor-
stand gewählt.

                                                                                                                            5
DIE BRÜCKE - DIE BRÜCKE Lübeck und Ostholstein ...
UNSERE GESELLSCHAFTER

Offener Brief
von Schatzmeister Peter Bruhn
An die sozialpädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Vor etwa 6 Jahren hat der Verein       Mitgliedsbeiträgen es zulassen. In     treuten finanzielle Hilfe vom Vorstand
DIE BRÜCKE den Unterstützungs-         einem Schreiben einer BRÜCKE-          gewährt wird.
fond geründet. Er soll die Lebenssi-   Mitarbeiterin an den Vorstand heißt
tuation psychisch beeinträchtigter     es: "Auch für mich als Mitarbeite-     Deshalb meine Bitte: Werden Sie
Menschen etwas erleichtern, wenn       rin der BRÜCKE ist es ein „Segen“,     Mitglied des Vereins oder gewinnen
finanzielle Probleme auftauchen, für   dass es über den Fond eine Mög-        Sie ein neues Mitglied aus Ihrem
die es bei keiner staatlichen Stelle   lichkeit gibt, Situationen zu ent-     Freundeskreis. Der Mitgliedsbeitrag
Hilfe gibt.                            schärfen, in denen keine andere        beträgt jährlich 15 €. Nutzen Sie die
                                       Hilfe oder Zuständigkeit gegeben       abgedruckte Beitrittserklärung.
2015 stellt der Verein für diesen      ist.“
Zwecke 9.500 € zur Verfügung. Das                                             Mit freundlichen Grüßen
gelingt uns aber nur dann, wenn        Ich glaube, dass Sie Ähnliches erle-   Peter Bruhn
die Einnahmen aus Spenden und          ben, wenn einem der von Ihnen Be-      Schatzmeister BRÜCKE e.V.

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DIE BRÜCKE - DIE BRÜCKE Lübeck und Ostholstein ...
LAIENHILFE

Ehrenamt: Gemeinsam aktiv sein!
Ehrenamtliche können sich bei der BRÜCKE vielfach engagieren

Die BRÜCKE bietet Menschen in Lü-         einige Stunden in der Woche mit-        ation sowie – ganz wichtig - die Be-
beck vielseitige Hilfen bei psychischer   zuwirken. Die Aktivitäten betreffen     reitschaft zum Zuhören. Wer sich
Krankheit und daraus entstehenden         überwiegend den Freizeitbereich, wie    interessiert, sollte möglichst aktiv
Lebens- und Arbeitsproblemen. Wir         z.B. die Begleitung beim Wandern        auf Menschen zugehen können und
- die BRÜCKE Lübeck - suchen auf          oder beim Sport, die Mitarbeit in ei-   Spaß an den genannten Aktivitäten
diesem Wege Menschen, die bereit          ner Handarbeitsgruppe oder bei den      und deren Organisation haben. Da-
sind, mit uns gemeinsam einen Teil        CLUB-Veranstaltungen in unserem         mit man sich bei der ehrenamtlichen
ihrer Zeit psychisch kranken Mit-         Tageszentrum in der Engelsgrube.        Tätigkeit wohl fühlt, sollten Interes-
bürgern ehrenamtlich zur Seite zu         Ein weiterer Bereich für die Mitwir-    senten für sich selber eine sinnvolle
stehen. Wir wollen gemeinsam mit          kung von Ehrenamtlichen sind sozi-      Tätigkeit in einem Team von ehren-
ihnen lachen, singen, reden, etwas        ale Aktivitäten, wie z.B. das Engage-   amtlichen und professionellen Hel-
unternehmen oder zuhören.                 ment in einer Männergruppe oder die     fern suchen.
                                          Begleitung und Unterstützung beim
Angebote für die Tätigkeit                Einkaufen.                              Haben Sie Lust, uns zu unterstützen?
von Ehrenamtlichen                                                                Suchen Sie eine sinnvolle Aufgabe?
                                          Die Voraussetzungen für eine ehren-     Wollen Sie sich sozial engagieren?
In einigen Einrichtungen der BRÜ-         amtliche Mitwirkung sind zunächst       Möchten Sie in einem angenehmen
CKE in Lübeck gibt es die Möglich-        einmal das Verständnis für psychisch    Kreis von Gleichgesinnten tätig sein?
keit, als ehrenamtliche Kraft für         erkrankte Menschen und deren Situ-      Dann nehmen Sie mit uns Kontakt
                                                                                  auf!

                                                                                  Was wir Ihnen für Ihre ehren-
                                                                                  amtliche Tätigkeit anbieten:

                                                                                  • Kennenlernen der Einrichtungen
                                                                                    und der Menschen
                                                                                  • einen persönlicher Ansprech-
                                                                                    partner für alle Fragen
                                                                                  • Beratung bei auftretenden
                                                                                    Problemen
                                                                                  • alles benötigte Material für die
                                                                                    Aufgaben
                                                                                  • Treffen mit anderen ehrenamt-
                                                                                    lichen Kräften
                                                                                  • Aufwandsentschädigung für
                                                                                    die Einsätze
                                                                                  • Schulungen und Seminare
                                                                                  • Teilnahme an Laienhelfer-Treffen
                                                                                    und -Aktivitäten

                                                                                  Gern beantworten wir Ihre Fragen
                                                                                  zur ehrenamtlichen Mitwirkung. JH

                                                                                   Ansprechpartner
                                                                                   Hiltrud Kulwicki / Thorsten Gertulla
                                                                                   Tageszentrum der BRÜCKE
                                                                                   Engelsgrube 47, 23552 Lübeck
                                                                                   Telefon 0451 - 14008-70
                                                                                   tageszentrum@diebruecke-luebeck.de
                                                                                   www.diebruecke-luebeck.de

                                                                                                                          7
DIE BRÜCKE - DIE BRÜCKE Lübeck und Ostholstein ...
LAIENHILFE

„Was für ein Mensch steckt dahinter…?“
Laienhelferin Tanja Devers ist ehrenamtlich im Tageszentrum tätig

Seit einigen Monaten ergänzt Tanja       planten Berufsausbildung zur ‚Sozi-      man wann über welches Thema spre-
Devers das Team der Laienhelfer im       alpädagogischen Assistentin‘ zu tun,     chen kann, eine gewisse Sensibilität
Tageszentrum der BRÜCKE. Trotz           die ich in absehbarer Zukunft begin-     ist wichtig. Es gibt viel Erfahrung, die
ihrer vier Kinder findet die engagier-   nen möchte.                              die BesucherInnen hier mitbringen
te junge Frau noch Zeit für diese eh-                                             und für mich ist es immer spannend
renamtliche Tätigkeit. Das BRÜCKE-       Was sind denn so Ihre Tätigkeiten        herauszufinden, was für ein Mensch
Magazin trifft sie zu einem Interview    hier im Tageszentrum, wenn Sie an        hinter den Geschichten steckt.
bei der Vorbereitung zur Club-Veran-     den Club-Veranstaltungen mitwir-         Grundsätzlich fühle ich mich hier bei
staltung in der Engelsgrube.             ken?                                     meiner Tätigkeit sehr wohl und die
                                                                                  KollegInnen helfen mir als Neuling in
Wie sind Sie zur ehrenamtlichen Tä-      Tanja D.: Zu den Veranstaltungen         jeder Hinsicht. Ich kann viel lernen
tigkeit bei der BRÜCKE gekommen?         jeden Dienstag Nachmittag kommen         und bin neugierig, was noch alles auf
                                         zwischen 10 bis 25 BesucherInnen.        mich zukommt.
Tanja D.: Ehrenamtliche Tätigkeit        Wir bereiten gemeinsam das Kaffee-
ist für mich ein wichtiger Teil meines   trinken vor, decken die Tische, teilen   Danke für das Gespräch und alles
Lebens. Ich komme eigentlich aus         Getränke und Kuchen aus. Wir ba-         Gute!                       JH
Bremen, bin dort schon in einem          cken auch Kuchen zu Hause in der
Kinderspielhaus tätig gewesen. Zur       Freizeit und bringen ihn dann mit.
BRÜCKE kam ich über eine Bekann-         Mir macht das Freude. Während der
te und über den Chor im Tageszen-        Veranstaltung geht es um Spiele oder
trum. Ich singe gern mit anderen zu-     – eigentlich hauptsächlich – um Ge-
sammen und seitdem ich einmal in         spräche. Wichtig ist für mich dabei,
der Woche zum Chor komme, bin ich        sich um Besucher zu kümmern, die
auch als Ehrenamtliche im Tages-         ein wenig im Abseits stehen. Wir re-
zentrum dabei.                           den dann über Alltägliches, auch mal
                                         über Probleme, und man lernt sich
Hatten Sie vorher schon einmal Kon-      näher kennen. Insgesamt bin ich
takt zum Bereich „Psychiatrie“ oder      hier einmal wöchentlich für mehrere
Erfahrungen mit psychischer Er-          Stunden tätig.
krankung?
                                         Ein Ehrenamt ist ja immer mit Zeit-
Tanja D.: Nein, dieser Bereich war       aufwand und Arbeit verbunden. Gibt
für mich anfangs neu, aber ich habe      es auch etwas, was Ihnen die Tätig-
mich damit beschäftigt und mich          keit hier zurück gibt?
mit der Hilfe von MitarbeiterInnen
der BRÜCKE schnell eingefunden.          Tanja D.: Ich erwarte keine Gegen-
Ich komme gern hierher, mache mei-       leistung für mein Ehrenamt, aber:
ne Aufgaben mit Freude an der Sa-        Die Gespräche hier machen mir viel
che und schätze die Gespräche mit        Freude, ich lerne Persönlichkeiten       Tanja Devers kommt einmal in der Woche
den BesucherInnen. Ein bisschen          und Geschichten kennen. Man muss         zur Unterstützung der Club-Veranstaltung
hat das Thema auch mit meiner ge-        eine ‚Antenne‘ entwickeln, mit wem       ins Tageszentrum der BRÜCKE. Foto: JH

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DIE BRÜCKE - DIE BRÜCKE Lübeck und Ostholstein ...
GEMEINDEPSYCHIATRIE

„Offene Hilfen“ der BRÜCKE
Auch in Zukunft von der Hansestadt Lübeck gefördert

Mit „Offenen Hilfen“ werden Aktivi-     sönlichen Beziehungsnetzwerks und        BRÜCKE ein möglichst langer Finan-
täten bezeichnet, die nicht zwingend    die weitgehende Unabhängigkeit vom       zierungszeitraum zur Erreichung ei-
durch Gesetzgebung vom Leistungs-       psychosozialen Hilfesystem. Diese        ner Planungssicherheit. Es konnte
träger zu finanzieren sind, sondern     "Offenen Hilfen" gibt es seit rund 40    ein neuer Budgetvertrag für die Jah-
durch freiwillige Zuschüsse von Stadt   Jahren in Lübeck und sie sind seit       re 2016 bis 2020 vereinbart werden.
und Land unterstützt werden. Zu den     den Anfangsjahren der BRÜCKE ein         Zudem wird von uns verlangt, dass
"Offenen Hilfen" der BRÜCKE Lübeck      bedeutender Bestandteil der inzwi-       die Personalkostensteigerungen in
zählen die Begegnungsstätte mit den     schen stark gewachsenen und immer        den Budgets berücksichtigt werden.
Clubangeboten, die Beratungsstel-       vielschichtiger gewordenen Angebote
le mit ihrer Peer-Beratung, die Or-     für Menschen mit psychischen Er-         Dies konnte in der neuen Verein-
ganisation von Veranstaltungen der      krankungen.                              barung größtenteils berücksichtigt
Laienhilfe, die individuelle Krisen-                                             werden. Die inhaltlichen Leistungen
intervention und die Begleitung von     Diese Angebote sind zudem ein we-        werden in Zielvereinbarungen fest-
psychisch kranken Menschen, die         sentlicher Bestandteil der Umsetzung     gelegt. Ergänzend werden von uns
von Obdachlosigkeit bedroht sind, in    sozialer Aktivitäten in der Hansestadt   detaillierte Berichte verlangt, die
unseren Krisenwohnungen.                Lübeck. In Anerkennung der großen        deutlich machen, dass die Zielver-
                                        gesellschaftlichen Bedeutung werden      einbarungen erreicht werden. Diese
Insgesamt richten sich die "Offenen     die freien Träger von der Stadt sowie    Voraussetzungen erfüllen wir bereits
Hilfen" nach dem jeweiligen persön-     durch Landesmittel gefördert, damit      seit Jahren vorbildlich.
lichen Bedarf. Daher sind sie von       sie diese Aufgaben übernehmen.
der Intensität und der Dauer her                                                 Wir freuen uns, dass wir den Besu-
sehr unterschiedlich. Das gemein-       Die Finanzierung drohte zum Ende         chern des Tageszentrums damit auch
same Ziel aller Angebote ist das        dieses Jahres auszulaufen. Aktuell       für die nächsten Jahre ein vielfältiges
Entwickeln angemessener Lebens-         wurde sie nun für diese Angebote         Angebot an Begleitung und Beratung
perspektiven innerhalb eines per-       neu verhandelt. Wichtig war für die      anbieten können.                    FN

                                                                                                                      9
DIE BRÜCKE - DIE BRÜCKE Lübeck und Ostholstein ...
GEMEINDEPSYCHIATRIE

Informationen aus der SPK
Psychiatrische Fachpflege nach SGB V

Die SPK bietet ein breit gefächertes     Die BRÜCKE Lübeck hat bereits            standenen Gesamtkosten lagen pro
Leistungsspektrum im Bereich der         2012 hierzu mit einigen Krankenkas-      Fall um das 5-fache niedriger als ein
ambulanten häuslichen Versorgung/        sen einen Zusatzvertrag zum vorhan-      entsprechender Klinikaufenthalt.
Betreuung psychisch kranker Men-         denen Rahmenvertrag gemäß §§132,
schen in Lübeck und Umgebung.            132a Abs. 2 SGB V geschlossen. Bis       Das Jahr 2015 zeigt bis jetzt schon,
Neben der Wiedereingliederung nach       heute sind weitere Krankenkassen         welche Bedeutung die psychiatrische
SGB XII, der ärztlich verordneten Be-    (insgesamt 8) diesem Vertrag beige-      Fachpflege in der ambulanten Versor-
handlungspflege (z.B. Medikamenten-      treten. Leider aber noch nicht alle.     gungsstruktur hat, so die Fallzahlen.
verabreichung bzw. Überwachung),                                                  Allein im 1. Quartal in diesem Jahr
ist die psychiatrische Fachpflege eine   Aus diesem Grund hat Ende 2014           werden durch die SPK 6 Betroffene
spezielle Form der häuslichen Kran-      die Geschäftsführung mit der SPK         versorgt. Auch haben Krankenkas-
kenpflege.                               gemeinsam eine „Werbeoffensive“ ge-      sen – ohne Vertragspartner zu sein
                                         startet, bei der 20 Krankenkassen an-    – in Einzelfällen entschieden, die Ko-
Auch diese Leistung muss vom be-         geschrieben wurden, um sie von der       sten für ihre Versicherten zu über-
handelnden     Facharzt    verordnet     Notwendigkeit dieser Versorgungsart      nehmen.
werden. Zudem muss ein exakter           zu informieren und eventuell davon
Behandlungsplan erstellt werden.         zu überzeugen, sich ebenfalls dem        Vielleicht können die hohe qualitative
Beides muss dann der zuständigen         bestehenden Vertrag anzuschließen.       Fachlichkeit aller Mitarbeiter(innen)
Krankenkasse des Betroffenen zur                                                  der SPK, die hervorragende Vernet-
Genehmigung eingereicht werden.          Ein paar Zahlen sollten zur Überzeu-     zungsarbeit aller an der Versorgung
Die Fachpflege dient einerseits dazu,    gung beitragen: Allein im Jahr 2014      Beteiligten und der daraus resul-
mögliche Klinikaufenthalte zu ver-       sind 11 betroffene Menschen über         tierende Behandlungserfolg die Ko-
meiden, aber auch akute Krisensitu-      psychiatrische Fachpflege nach SGB       stenträger überzeugen. Im Sinne der
ationen unter Einbeziehung aller zur     V von der SPK versorgt worden. Bei       Betroffenen wäre dieses wünschens-
Verfügung stehenden möglichen am-        allen konnte ein stationärer Aufent-     wert und aus unserer Sicht dringend
bulanten Strukturen zu bewältigen.       halt in einer entsprechenden Fach-       erforderlich.       Oliver Sprie-Merenz
                                         klinik vermieden werden. Jede(r)
Diese Leistungen dürfen nur von          Klient(in) hat bei vorliegender Ge-
3-jährig examinierten Pflegekräften      nehmigung Anspruch auf 146-182
mit der Zusatzausbildung „Psychiat-      Versorgungseinheiten, was einem per-
rische Fachpflegekraft“ geleistet wer-   sönlichen Kontingent von 73 bzw.          Ansprechpartner
den. Die Verordnungsdauer erstreckt      91 Stunden entspricht. Eine Einheit       Oliver Spree-Merenz
sich auf max. 16 Wochen und wird in      setzt sich zusammen aus dem di-           Sozialpsychiatrischer Fachpflegedienst
Einheiten (1 Einheit = 30 Minuten) in    rekten Kontakt bei dem Betroffenen,       Wisbystraße 2
der Häuslichkeit des Versicherten er-    Organisatorischem und Dokumen-            23558 Lübeck
bracht, wobei die Frequenz der Haus-     tation. Somit hatte jede(r) Klient(in)    Telefon 0451 - 61169-0
besuche zu Beginn bis 14 Einheiten       eine 1:1 Versorgung/ Fachpflege durch     spk@diebruecke-luebeck.de
pro Woche beträgt und dann wochen-       eine Pflegefachkraft in den 16 Wo-
weise abnehmend ist.                     chen. Die für die Krankenkassen ent-

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GEMEINDEPSYCHIATRIE

Das neue Konzept „FrauenWeGe“
BRÜCKE bietet Hilfen für Frauen in seelischen Notlagen

Die sozialtherapeutische Wohngrup-      strukturieren z.B. durch ehrenamt-     rehabilitative Behandlungen wahrge-
pe FrauenWeGe ist eine teilstatio-      liche Tätigkeiten, Beschäftigungs-     nommen bzw. aufgenommen werden
näre Einrichtung, die sich speziell     und Arbeitsangebote, Schulbesuch,      können.
an Frauen richtet, die auf Grund von    Ausbildung etc.
traumatischer Erfahrung und/oder                                               Das Zusammenleben in der Wohn-
einer psychischen Erkrankung einen      Die FrauenWeGe bietet den Bewoh-       gemeinschaft, die Gruppenangebote
entsprechenden Schutzraum benöti-       nerinnen individuelle Unterstützung    und die Bezugsbetreuung bieten
gen.                                    bei der Lebensgestaltung sowie beim    Raum, um fortlaufend angemessene
                                        Erhalt und der Entwicklung der ei-     Interaktionen, soziale Kompetenzen
Die insgesamt 14 Plätze sind auf        genen Fähigkeiten und Fertigkeiten.    und persönliche Ressourcen entwi-
mehrere kleine Häuser und Woh-          Schwerpunkte sind neben einer psy-     ckeln und ausbauen zu können.
nungen verteilt. Das Team besteht       chischen Stabilisierung – auch im
aus Fachkräften aus den Professi-       Sinne eines alltäglichen (einfachen)   So bietet die FrauenWeGe die Mög-
onen Sozialarbeit, Psychologie, Kran-   Umgangs mit der Erkrankung im All-     lichkeit, weitere Schritte in die Ei-
kenpflege und Heilpädagogik. Die        tag –, der Ausbau von Selbstsicher-    genständigkeit zu probieren und
Mitarbeiterinnen sind in der Regel      heit, Selbstvertrauen und allgemeine   mehr Verantwortung für das eigene
montags bis donnerstags von 8 bis       Förderung der Persönlichkeitsent-      Leben zu übernehmen. Eine weitere
16 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr    wicklung. Weiterer Bestandteil der     Verselbständigung des Lebens in
vor Ort erreichbar. Nachts und am       Begleitung ist der den eigenen Vor-    einer eigenen Wohnung kann sich
Wochenende steht bei Notfällen die      stellungen und Wünschen entspre-       entwickeln und hängt von dem per-
BRÜCKE-Hotline zu Verfügung.            chende Aufbau von beruflicher Ori-     sönlichen Zeit- und Unterstützungs-
                                        entierung, Freizeitgestaltung sowie    bedarf ab.
Aufgenommen werden können Frau-         Teilhabe an den Angeboten im Sozi-                      Marion Borch-Madsen
en nach Klinikaufenthalten oder an-     alraum und der Stadt Lübeck. Das
deren vollstationären Maßnahmen,        Angebot bietet einen sicheren Ort/
die in irgendeiner Form ihren Alltag    Halt, von dem aus z.B. eine ambu-
auch außerhalb der Einrichtung          lante Psychotherapie und andere

                                                                                                                 11
GEMEINDEPSYCHIATRIE

Gruppe für junge Leute
Ein neues Angebot der Ergotherapie

Wir stellen in unserer täglichen Ar-     reich und soziale Interaktionsstö-       sonst keinen Kontakt zur BRÜCKE
beit fest, dass psychisch belastete      rungen. Nach sechs Wochen erfolgt        haben. Das altersübergreifende An-
junge Menschen in ihren spezifischen     im Abschlussgespräch eine Reflekti-      gebot schließt eine bestehende Lücke
Problemlagen durch die bestehenden       on des Verlaufs und der erarbeiteten     zwischen kinder- und jugendpsychi-
therapeutischen Angebote oft nur         Kompetenzen, bei Bedarf wird in an-      atrischen und erwachsenenpsychi-
schwer zu erreichen sind. Daher ha-      dere Angebote weitervermittelt.          atrischen Angeboten. Das erscheint
ben wir jetzt in den Räumen der Er-                                               dringend notwendig, da die strikte
gotherapie-Praxis ein neues Angebot      Inzwischen – Mitte 2015 – läuft der      Trennung nach Alter bei dieser häu-
speziell für Patienten der Altersgrup-   dritte Gruppenzyklus. Von den bis-       fig im sozial-emotionalen Bereich
pe von 16-23 Jahren installiert.         herigen Teilnehmern gab es durch-        entwicklungsverzögerten Klientel we-
                                         gehend positive Rückmeldungen. Als       nig hilfreich ist. In der Gruppe findet
Dieses Angebot ist als geschlossene      Gruppenprojekt entstand beispiels-       Auseinandersetzung mit Gleichaltri-
Gruppe für 6 Teilnehmer konzipiert.      weise ein künstlerischer Leuchtturm,     gen statt, kann Nachreifung erfolgen
Es findet 2x wöchentlich über insge-     der den inzwischen erstellten Flyer      und Versäumtes gelernt werden.
samt 6 Wochen statt und wird von         für die Gruppe schmückt.
2 Ergotherapeutinnen gestaltet, die                                               Voraussetzung für die Teilnahme ist
auch die Aufnahme- und Abschluss-        Beschwerden und Einschränkungen,         eine ärztliche Verordnung. Die Ko-
gespräche führen.                        die zur Überweisung in dieses The-       sten werden dann von der Kranken-
                                         rapieangebot führten, waren Angst-       kasse übernommen, eine Eigenbetei-
Wir bieten jungen Patienten die          störungen, depressive Erkrankungen       ligung ist erforderlich.
Möglichkeit, Kontinuität zu erleben,     und soziale Interaktionsstörungen.
Sozialkontakte zu üben und diesbe-       Bei einigen Patienten konnten sehr       Wir wünschen uns eine weiterhin
zügliche Ängste abzubauen, Arbeits-      positive Entwicklungen eingeleitet       gute Resonanz auf das Angebot und
techniken und Materialien kennen-        werden. So ist es etwa einer Patien-     hoffen, künftig mehr altersübergrei-
zulernen und gemeinsam ein Projekt       tin gelungen, ihre Ausbildung abzu-      fende Angebote gestalten zu können.
zu gestalten bzw. daran zu arbeiten.     schließen und eine Arbeitsstelle zu                          Anna-Maria Tauchert
                                         finden. Eine weitere Patientin konn-
Nach sechs Wochen erfolgt im Ab-         te nach langer Schulabstinenz in die
schlussgespräch eine Reflektion des      Schule re-integriert werden.
Verlaufs und der erarbeiteten Kom-
petenzen. Bei Beschwerden und Ein-       Die Gruppe ist für die angesprochene      Ansprechpartner
schränkungen, die zur Überweisung        Klientel eine wichtige und unterstüt-     Bettina Meyer / Nicole Kaiser-Siewert
in dieses Therapieangebot führten,       zende Ergänzung zu psychiatrischen        Telefon 0451 - 296 34 50
waren Angststörungen, depressive         und psychotherapeutischen Ein-            pampilio@diebruecke-luebeck.de.
Erkrankungen, Entwicklungsverzö-         zelkontakten und wird mittlerweile
gerungen im sozial-emotionalen Be-       auch von Patienten nachgefragt, die

9. Lübecker Armutskonferenz
10 Jahre SGB II – aus der Sicht einer Armutskonferenz

Vor 10 Jahren wurde mit dem Sozial-      Wie hat sich die Situation               Ausstieg aus der Bedürftigkeit und
gesetzbuch II eine große Umstruktu-      in Lübeck entwickelt?                    dann Wiedereinstieg. Es gibt etwa
rierung in der Arbeitslosensicherung                                              8% Langzeitarbeitslose, bei denen die
auf den Weg gebracht.                    Dr. Volker Kotte ging in seinem Vor-     Reform nicht angekommen ist und
                                         trag hierauf ein, und er konnte nach-    die auch nicht zu vermitteln sind.
Neben den Neuerungen vom Ar-             weisen, dass sich zwar die reinen
beitslosengeld und Arbeitslosenhil-      Zahlenwerke positiv lesen, dass die      Innerhalb der letzten 10 Jahre hat
fe hin zu Arbeitslosengeld I und II,     Inhalte, für die die Zahlen stehen,      sich insgesamt der Arbeitsmarkt ver-
im Volksmund „Hartz IV“ genannt,         jedoch in diesen nicht deutlich wer-     ändert: Weg von Vollzeitstellen mit
sollten vor allem bessere Betreuung      den. So pendeln viele Arbeitslose zwi-   langjähriger Betriebszugehörigkeit zu
und Vermittlung von Langzeitarbeits-     schen Leistungsbezug, kurzen, be-        flexibler Arbeitsgestaltung, mehr Mo-
losen auf den Weg gebracht werden.       fristeten Arbeitsverhältnissen, auch     bilität, höheren Anforderungen, An-
Das Motto hieß „Fordern und För-         im Rahmen von Hilfe zur Arbeit           sporn zur Selbständigkeit („Ich-AG“),
dern“.                                   (1-Euro-Jobs genannt), kurzfristigem     Zunahme von Teilzeitarbeit und Mi-

12
GEMEINDEPSYCHIATRIE

ni-Jobs. Eine berufliche Identität ist   preiswerter Wohnraum ist Mangel-         Diagnose: Nicht etwa verfehlte Sozi-
oft nicht mehr klar erkennbar.           ware. „Hartz IV“ ist längst ein Stig-    alpolitik mit dem Anspruch, deutlich
                                         ma. „Aufstocker“ arbeiten zwar, aber     für die BürgerInnen nachzubessern,
Prof. Dr. Christoph Butterwege fasste    müssen sich trotzdem an den Ta-          sondern: Depression und psycho-
die Reform zusammen: „Es wurde viel      feln um Lebensmittel anstellen. Die      somatische Erkrankungen durch
versprochen und wenig gehalten“. Er      Scham, zu denjenigen gehören zu          dauernde Anspannung und Stress-
kommt dann auch schnell zum ei-          müssen, die „rumhartzen“ (Volks-         symptomatik. Erschütternd: Dies
gentlichen Thema, Armut. „Hartz IV“      mund), macht viele Menschen krank.       ist längst bei Kindern angekommen,
ist keine Lohnersatzleistung mehr,                                                gern gekoppelt mit AD(H)S.
sondern Armenfürsorge. Das Arbeits-      Wir in der BRÜCKE haben natürlich
einkommen reicht oft nicht zum Le-       bei der Unterstützung von Personen       Hier helfen weder Psychotherapie
bensunterhalt aus; es muss aufge-        zum einen direkt mit der materiellen     noch Entspannungsverfahren – hier
stockt werden.                           Grundsicherung zu tun, mehr aber         ist ein gesichertes Einkommen durch
                                         noch mit der psychischen Verelen-        eigene Arbeitsleistung, auf die Man
Zum anderen wird der Niedriglohn-        dung. Armut macht körperlich krank       und Frau stolz sein kann, und der
sektor gefördert und programmiert        – viele Gesundheitsmaßnahmen und         Schutz der eigenen Wohnung wesent-
weiteres Absinken großer Teile der       das Vorbeugen durch gesunde Er-          lich heilsamer.
Bevölkerung in die Armut vor: Kinder,    nährung, Erholungsreisen, Freizeit-
die in Armut aufwachsen (16,0% in        aktivitäten und soziale Kontakte ist     Die gute Nachricht:
Schleswig-Holstein) haben geringere      schlichtweg nicht im Budget.
Bildungschancen und schlechtere                                                   Es wurden Lösungsansätze erar-
Gesundheit, Alleinerziehende sind        Es drohen Rückzug, Gefühle von           beitet, sachliche und fachliche kon-
nach der Elternzeit schwer zu ver-       Wertlosigkeit, von Hilflosigkeit, von    struktive Kritik deutlich gemacht
mitteln und bei Niedriglöhnen bleibt     Verzweiflung und Resignation. Dazu       und sinnvolle Forderungen gestellt,
nichts übrig für die eigene Altersvor-   kommt Erschöpfung, wenn zwischen         die für die besonders hart betroffenen
sorge. So nimmt denn auch die Ar-        Job, ergänzendem Mini-Job, Haus-         Zielgruppen (Alleinerziehende – über-
mut bei RentnerInnen zu.                 halt, Familienaufgaben und stän-         wiegend Frauen, MigrantInnen und
                                         digen Behördenkontakten mit dem          Menschen mit Beeinträchtigungen)
Folgen der Armut: Strom und Hei-         immer neuen Beibringen von Bergen        Verbesserungen auf den Weg bringen
zung werden abgestellt, Wohnungen        von Nachweisen und überbordender         können.                             HK
müssen aufgegeben werden, kleiner,       Bürokratie die Kräfte versiegen.

Einladung für psychisch Kranke
Dänische Kronprinzessin Mary überreichte Reise-Gutscheine für bedürftige Familien

Für Familien mit psychisch kranken       „Durch die Belastungen mit einem         der organisierenden Brücke Rends-
Kindern ist der Alltag oft schwierig –   psychisch kranken Kind fehlen vie-       burg-Eckernförde und vor allem
einige der Betroffenen können sich       len Familien die finanziellen Möglich-   der dänischen Prinzessin Mary, die
nun auf eine Erholungspause freu-        keiten, mal vom Alltag auszuspannen      Schirmherrin des Psyckiatri Fonden
en: Die dänische Tourismuszentrale       oder in den Urlaub zu fahren“, sagte     ist, für ihr Engagement.       JH
„VisitDenmark“ spendete in Koope-        der BRÜCKE-Geschäftsführer Frank
ration mit der Vereinigung dänischer     Nüsse. „Dieses ist jedoch wichtig, um    Die dänische Kronprinzessin Mary (links)
Ferienhaus-Vermieter und dem dä-         Eltern wie Kindern ein Stück Lebens-     überreichte Reise-Gutscheine an Heike
nischen Psykiatri Fonden diverse         freude und seelische Kraft zurückzu-     Rullmann (Geschäftsführerin der Brücke
einwöchige Urlaubsaufenthalte an         geben.“ Die BRÜCKE Lübeck dankt          Rendsburg-Eckernförde). Foto: Geißlinger
Familien aus Schleswig-Holstein.

Darunter sind auch 10 Reisen, die
DIE BRÜCKE Lübeck nach Schwe-
re der Bedürftigkeit an betroffene
Familien übergeben kann. Neben
der BRÜCKE Lübeck erhielten auch
die Brücke Rendsburg-Eckernförde,
die Kinder- und Jugendpsychiat-
rische Klinik des Helios-Klinikums
in Schleswig und der Landesverband
„Hilfen für das autistische Kind" ent-
sprechende Gutscheine.

                                                                                                                       13
GEMEINDEPSYCHIATRIE

Der Landesverband Sozialpsychiatrie e.V.
Starke Interessensvertretung für sozialpsychiatrische Einrichtungen

Der Landesverband Sozialpsychiatrie      krankungen und Behinderungen            Für die BRÜCKE Lübeck mit ihren
Schleswig-Holstein e.V. vertritt die     durch gemeindepsychiatrische Leis-      Sozialpsychiatrischen Wohn- und
Belange und Interessen von sozialen      tungen wie Beratung, Behandlung,        Betreuungseinrichtungen, den teil-
Einrichtungen, Vereinen und Initia-      Pflege, Rehabilitation, Hilfen zur      stationären Wohngruppen und dem
tiven in den relevanten Tätigkeitsbe-    Selbstversorgung, Hilfen zur Teilhabe   Ambulant Betreuten Wohnen ist das
reichen.                                 am Leben in der Gemeinschaft, Hilfen    ein Bereich von großer Relevanz. In-
                                         zur Teilhabe am Arbeitsleben, Hilfen    nerhalb des Landesverbandes werden
Es geht um die gemeindenahen sozi-       zur Prävention, Besuchsdienste und      dafür rechtliche Informationen zu-
alpsychiatrischen Angebote im Land       Clubs zu unterstützen. Dafür stellen    sammen getragen und eine Bestands-
und deren Trägerorganisationen.          sie die Ressourcen und das Selbstbe-    aufnahme der gegenwärtigen Umset-
Der Landesverband Sozialpsychiat-        stimmungsrecht der Patienten und        zung in den Kreisen angefertigt. Mit
rie Schleswig-Holstein e.V. bündelt      der Betreuten in den Mittelpunkt.       Blick auf eine Ausweitung des Mehr-
und vertritt alle damit zusammen-        Der Landesverband steht dafür, die      bedarfs für Schwerbehinderte sollen
hängenden Ziele und Interessen ge-       Interessen von psychisch erkrankten     daraufhin Planungen und Initiativen
genüber Politik, Gesellschaft und Ko-    Menschen gegenüber Anderen nicht        zur Verbesserung der Wohnraumsitu-
stenträgern.                             in den Hintergrund treten zu lassen.    ation angestoßen werden.

In diesem Sinne setzt sich der Vor-      Die Landesverbände und der Dach-        Ein weiteres beherrschendes The-
stand des Landesverbandes, zu de-        verband Gemeindepsychiatrie orga-       ma im Landesverband ist das neue
nen auch Frank Nüsse von der BRÜ-        nisieren und vertreten die Interessen   Bundesteilhabegesetz, über das von
CKE Lübeck gehört, nachhaltig und        ihrer Mitgliedsorganisationen und       einer dafür vom Bundesministerium
zielgerichtet für die Belange von Ein-   versuchen, diesbezüglich Einfluss zu    für Arbeit und Soziales eingesetzten
richtungen und Betroffenen ein.          nehmen gegenüber Leistungsträgern,      Arbeitsgruppe bis April 2015 beraten
                                         anderen Verbänden und den Länder-       wurde. Der Landesverband verfolgt
Der Landesverband in Schleswig-          und Bundesministerien. Schließlich      die aktuellen Entwicklungen und hat
Holstein wurde im September 2006         bietet der Landesverband auch Un-       bei der Mitgliederversammlung am 16.
mit Sitz in Kiel gegründet. Die BRÜ-     terstützung für die Kommunen, die       März über den zu diesem Zeitpunkt
CKE Lübeck zählt mit zu den Grün-        Länder und den Bund bei der Wei-        aktuellen Stand der Gesetzgebung
dungsmitgliedern. Im Rahmen des          terentwicklung der Gemeindepsychi-      informiert. Diskutiert werden auf
vielfältigen Aufgabenspektrums des       atrie an. Derzeit stellt der Verband    Verbandsebene die Auswirkungen,
Verbandes wird auch die fachliche,       ein Mitglied für die Arbeitsgruppe,     die das Gesetz für die künftige sozi-
organisatorische und wirtschaftliche     die beauftragt ist, eine landesweite    alpsychiatrische Versorgung haben
Weiterentwicklung der Mitgliedsor-       Planung der Angebote für psychisch      kann. Einerseits wurde zwar für die
ganisationen gefördert. Dafür unter-     kranke Menschen im Rahmen eines         Sozialpsychiatrie bis heute vieles er-
stützt er den offenen Informations-      „Psychiatrieplanes“ vorzunehmen.        reicht. Aber andererseits zeigen die
und Wissenstransfer, berät bei der       Für die angestrebten Fortschritte bei   aktuellen Entwicklungen und Akti-
Konzept- und Qualitätsentwicklung,       der Entwicklung von gemeindepsy-        vitäten in den Landesverbänden und
in organisatorischen und betriebs-       chiatrischen Unterstützungsange-        im Bundesverband, dass dieses nur
wirtschaftlichen Fragen sowie bei        boten arbeiten die Landesverbände       aufgrund ständigen Engagements
der Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem      und der Dachverband Gemeindepsy-        und Intervenierens bei Gesetzgebern
wird innerhalb des Gesamtverbands        chiatrie als spitzenverbandsübergrei-   und Verhandlungspartnern auf Po-
für die Implementierung und Wei-         fender Zusammenschluss aktiv mit        litik- und Kostenträgerseite erreicht
terentwicklung fachlicher Standards      dem Bundesverband der Psychiatrie-      werden kann. Der Durchdringung
gesorgt und es werden qualifizierte      Erfahrenen und dem Bundesverband        der Arbeit der Wohlfahrtspflege mit
Fortbildungsveranstaltungen durch-       der Angehörigen eng zusammen.           immer detaillierterer Kosten-/Nut-
geführt. Konkret arbeitet der Lan-       Die Landesverbände der Bundeslän-       zenanalyse muss begrenzt werden,
desverband derzeit an einem Bench-       der sind zudem aktive Mitglieder im     um die eigentlichen hilfreichen Akti-
mark der Rahmenbedingungen für           Dachverband Gemeindepsychiatrie         vitäten der Betreuung und Begleitung
Einrichtungen, die psychisch Kranke      e.V. in Köln, der die sozialpsychiat-   nicht zu ersticken.
hinsichtlich eines geeigneten Wohn-      rische Arbeit bundesweit vorantreibt.
raums, ggf. mit Begleitung durch pro-                                            Der Landesverband Sozialpsychi-
fessionelle Fachkräfte, unterstützen.    Eine weitere aktuelle Aktivität des     atrie Schleswig-Holstein e.V. infor-
                                         schleswig-holsteinischen Landesver-     miert auch über seine Homepage
Seitens der Mitgliedsorganisationen      bandes ist die Bearbeitung der The-     www.psychiatrie-sh.de        KM/FN
des Dachverbandes werden unter-          matik „Wohnraumsituation von Men-
schiedliche Angebote vorgehalten,        schen mit seelischer Behinderung
um Menschen mit psychischen Er-          und Kostenbelastung der Träger“.

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GEMEINDEPSYCHIATRIE

„Fachlichkeit ist unser Anspruch...“
Fortbildung, Coaching und Seminare – kurz: FoCuS

Das Bildungsinstitut FoCuS für die       zu rechnen, dass durch die fachlich      Qualifikation und die Kompetenz in
Fachgebiete Psychiatrie und Sucht,       orientierte Kommunikation und den        den relevanten Tätigkeitsfeldern zu
Gesunde Arbeit, Inklusion und So-        Austausch verschiedener Branchen,        entwickeln und zu stärken. Die
zialraumorientierung besteht seit        Berufe und Arbeitsbereiche Anti-Stig-    Fort- und Weiterbildungsaktivitäten
Anfang 2013 und ist eine Gründung        ma-Effekte erreicht werden. Durch        sowie die Tagungsvorhaben zielen
der BRÜCKE Lübeck und der Brücke         die praktischen Aus- und Fortbil-        dabei auch auf Themen wie Fach-
Ostholstein. Die gemeinnützig tätige     dungsaktivitäten von FoCuS können        kräftemangel und Personalgewin-
Institution bedient einen stetig stei-   das Verständnis und die Akzeptanz        nung, die in vielen Bereichen der
genden Bedarf an fachlicher und be-      für psychische Erkrankungen nach-        sozialpsychiatrischen    Versorgung
ruflicher Aus- und Weiterbildung vor     haltig wachsen und in weiten Teilen      von großer Aktualität sind. Ein Blick
allem in den spezifischen Bereichen      der Gesellschaft nachhaltig etabliert    auf das umfangreiche Dozentenver-
der Sozialpsychiatrie. Die Angebote      werden.                                  zeichnis von FoCuS zeigt das große
richten sich sowohl an betreuen-                                                  Spektrum sowohl der spezifischen
de und behandelnde Fachkräfte der        Die Handlungsfelder von FoCuS sind       Themenfelder als auch der vielen an-
BRÜCKE als auch an Mitarbeite-           breit gestreut. Die Angebote werden      grenzenden Bereiche, die nahezu alle
rinnen und Mitarbeiter anderer Ein-      dem Inhalt und den Zielgruppen           gesellschaftlichen Gruppen anspre-
richtungen und Unternehmen aus           entsprechend als Workshops und           chen und betreffen.
dem sozialen Bereich. Eines der we-      Coachings sowie in Vortrags-, Kurs-
sentlichen Ziele ist der Erhalt und      oder Seminarform angeboten. Die          FoCus ist in neue Räumlichkeiten
die Weiterentwicklung der fachlichen     Themen entsprechen in erster Linie       in der Katharinenstr. 11, 23554
Qualität und Qualifikation.              den vielfältigen Kompetenzfeldern        Lübeck umgezogen. Dort stehen ge-
                                         der BRÜCKE-Angebote und behan-           eignete Räumlichkeiten für Veran-
Darüber hinaus wächst seit Jahren        deln dementsprechend die Bereiche        staltungen mit bis zu 40 Teilnehmern
in immer mehr Unternehmen aller          Psychiatrie und Sucht vor allem für      zur Verfügung. Weitere Informatio-
Größen und Branchen der Bedarf           Fachkräfte aus der Sozialpsychiat-       nen und die jeweils aktuellen Ange-
an der Aufklärung und Vermittlung        rie. An Betriebe und Berufstätige        bote finden sich auf der Internetseite:
fachlicher Kenntnisse für den Um-        auch anderer Branchen richten sich       www.bildungimfocus.de          KM/FN
gang mit psychisch erkrankten Mit-       die Angebote im Sinne von gesunder
arbeiterinnen und Mitarbeitern. Für      Arbeit, Stressbewältigung und -prä-
diese Zielgruppen werden auf Anfra-      vention oder Zeitmanagement. Dazu          Ansprechpartner
ge individuelle und passgenaue Ver-      kommen Bildungsangebote zur För-           Petra Pontow
anstaltungen konzipiert und ange-        derung der Inklusion sowie die Über-       Katharinenstr. 11, 23554 Lübeck
boten, die von eigenen Fachkräften       nahme von Schulungen für Gruppen           Telefon 0451 - 14008-61
als Trainer und Dozenten als auch        und Organisationen, die bei Bedarf         www.bildungimfocus.de
von externen Lehrkräften qualifiziert    und auf Anfrage für spezielle Anfor-       info@bildungimfocus.de
durchgeführt werden. Angesprochen        derungen angepasst und aufbereitet
sind hier Führungskräfte gleicher-       werden können.
maßen wie Personalverantwortliche
und unterschiedliche Gruppen von         FoCuS sucht gezielt die
Berufstätigen.                           Zusammenarbeit      mit
                                         anderen Bildungsträ-
Mit FoCuS und seinen Angeboten           gern, Verbänden der
und Aktivitäten kann und soll au-        Freien Wohlfahrtspflege
ßerdem die sozial räumliche Vernet-      und der gewerblichen
zung gestärkt werden. Es ist damit       Wirtschaft, um die

                                                                   Der neue FoCuS-Seminarraum, hier mit einer Gruppe
                                                                   neuer Mitarbeiter der BRÜCKE.                  Foto: JH

                                                                                                                        15
GEMEINDEPSYCHIATRIE

Bundesteilhabegesetz
Die BRÜCKE plant eine Tagung in 2016

Was braucht ein von seelischen Pro-      • Fachlicher Austausch mit Leis-          zu einem modernen Teilhaberecht
blemen oder einer psychischen Er-          tungsträgern und Partnern im            weiterzuentwickeln. Die Leistungen
krankung betroffener Mensch? – Wer         Sozial-/Gesundheitswesen                sollen sich am persönlichen Bedarf
sollte die Hilfen mit welchem Perso-     • Förderung von Problembewusst-           orientieren und entsprechend eines
nal erbringen? Wer definiert den Teil-     sein, Vernetzung und Kooperati-         bundeseinheitlichen Verfahrens per-
habebedarf und wo liegen die Gren-         onen                                    sonenbezogen ermittelt werden. Leis-
zen der Hilfewünsche? – Und wer          • Selbstbestimmung stärken,               tungen sollen nicht länger instituti-
trägt die Kosten der Hilfeleistungen?      Teilhabemöglichkeiten vergrößern        onszentriert, sondern personenzen-
                                                                                   triert bereitgestellt werden. Dabei soll
Diese und andere Fragen im Zusam-        „Nichts über uns – ohne uns“              die Einführung eines Bundesteilha-
menhang mit dem „Bundesteilhabe-         Im Flyer zum geplanten „Bundesteil-       begeldes geprüft werden.“
gesetz“ will die BRÜCKE auf einer        habegesetz“ heißt es: „Die Koalitions-
Tagung mit Führungs- und Fachper-        parteien CDU, CSU und SPD haben           In diesem Zusammenhang steht die
sonal aus allen betroffenen Instituti-   sich im Koalitionsvertrag für die 18.     geplante Tagung der BRÜCKE, über
onen im Frühjahr 2016 erörtern. Die      Legislaturperiode darauf verstän-         die demnächst mehr auf der Websei-
Ziele dieser Tagung sind:                digt, die Leistungen an Menschen,         te www.diebruecke-luebeck.de zu er-
• Erörterung des Teilhabebedarfs,        die aufgrund einer wesentlichen           fahren ist.
  der Hilfeleistungen und der Finan-     Behinderung nur eingeschränkte
  zierung von Angeboten                  Möglichkeiten haben, aus dem bis-         Mehr Informationen zum geplanten
• Klärung zu den Themenbereichen         herigen „Fürsorgesystem“ herauszu-        Bundesteilhabegesetz finden sich
  „Budgetmodelle“ und „Teilhabe“         führen und die Eingliederungshilfe        unter: www.bmas.de               JH

Inklusions-AG Ein Insiderbericht
Ich habe mich selbst angeboten, ei-      verschiedener Ausstellungen, ein          darstellen. Außerdem haben wir noch
nen Bericht zu schreiben. Uuups,         Kochevent u.a.m. Die Treffen finden       Spielutensilien hineingelegt. Die Ein-
manchmal finde ich mich doch etwas       wie üblich am letzten Montag im Mo-       richtungen der BRÜCKE können uns
überstürzt. Trotzdem… los geht’s:        nat statt. Von 17 bis 19 Uhr findet       (die Inklusions-AGler) einladen zu
                                         man den "DabeiSein-Treff" im Marli-       einem Inklusionsworkshop. Unser
Einst machte ich mit Silke Pumpen-       Café in der St. Annenstraße. Schaut       Ziel ist es, mehr über Inklusion und
meier (ihr erinnert euch noch?) die      doch mal vorbei!                          inklusive Angebote zu verbreiten und
Moderation der Inklusions-AG. Dann                                                 aufzuklären. Es besteht dann auch
ging Silke leider weg und ich blieb      Unser Projekt „Antistigmaarbeit an        die Hoffnung, neue Mitstreiter für
übrig. Nun lag es an mir… Oh, oh…        Schulen” wurde in die Beratungsstel-      die Inkusions-AG zu gewinnen. Jepp,
Bangbüx, der ich bin, wollte ich nicht   le integriert. Ganz ehrlich…? Mir fiel    zwei Fliegen mit einer Klappe!
allein bleiben beim Vorbereiten. Ich     es bös schwer, alles abzugeben. Aber
holte mir Hilfe erst von Kathrin Roß-    ich war auch sehr stolz, dass die viele   AVISTA hatte uns eingeladen, und
berg und später dann von Matthias        Mühe unsererseits diese Anerken-          wir packten dort unseren „Inklusi-
Göpfert. So konnte ich weiter die Mo-    nung erfuhr. Ayse, Lene u.a. haben        onskoffer“ aus… das war echt auf-
deration, die Vorbereitung u.a. ma-      jetzt die Arbeit am Hals ;-) Gaaaaanz     regend, so einen Workshop zu mo-
chen. Dank an euch beide für eure        viel Kraft und Glück für euch alle!       derieren! Einige Rückmeldungen
Unterstützung! Seit Ende des letzten     Ein weiteres Vorhaben für 2015 war        der ca. 20 Teilnehmerinnen: Aktiv
Jahres wuppe ich alles allein! BOAH,     der Workshop „Psychiatrische Pati-        und aktivierend gestaltet! Viel zum
bin ich stolz!!!!!!!!                    entenverfügung” am 7. Mai. Weiter-        Mitmachen schon beim Workshop
                                         hin planen wir einen Workshop zur         selbst! Keine graue Theorie…. toll,
Jedes angefangene Inklusionsprojekt      Barrierefreiheit für Menschen mit         was es für Aktivitäten gibt, wo ich
wurde munter weiter gemacht, auch        psychiatrischen Beeinträchtigungen.       mitmachen könnte… aber was Inklu-
wenn es zwischenzeitlich mal „durch-                                               sion nun ist, müsst ihr noch besser
hing". Da wäre der "DabeiSein-Treff"     Zu guter Letzt kommt der Inklusions-      erklären…. Also, wir freuen uns auf
mit einem harten Kern von ca. 15         koffer. Was zum Teufel ist das, fragt     eure Einladungen!
Personen. Es kommen aber immer           ihr euch?! Hierbei handelt es sich so-    Sissy Wiedemann
mal wieder Leute dazu. Wie schön!!       zusagen um einen „Koffer für Öffent-
Der Treff plant dieses Jahr erneut       lichkeitsarbeit”. Darin befinden sich
einige Aktivitäten. Dies wären z.B.:     verschiedene Gegenstände, die un-
ein Sommergrillfest, der Besuch          terschiedliche inklusive Aktivitäten

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