5|2016 K 5060 1. Mai 2016 - BANKEN Wettlauf um Digitalisierung - IHK Nord Westfalen
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5|2016 K 5060 1. Mai 2016 Das Magazin der IHK Nord Westfalen Nord Westfalen BANKEN REISEVERANSTALTER Wettlauf um Digitalisierung 32 Streit um Gewerbesteuer 57
y(MI KSR I\TIVMIRGI KQFL FMIXIX +ISMRJSVQEXMO0¸WYRKIR J²V 0SKMWXMO :IV[EPXYRK :IVWSVKYRKW[MVXWGLEJX YRH -RHYWXVMI 9RWIVI 7TI^MEPMXÇX WMRH ;IFTSVXEPI J²V 7XERHSVX FIXVIMFIV (EFIM WIX^IR [MV EYJ ÇYIVWXI 7GLRIPPMKOIMX L¸GLWXI +IREYMKOIMX YRH QE\MQEPI >YZIVPÇWWMKOIMX (MIWIR )MKIRWGLEJXIR FIKIKRIXIR [MV EYGL FIM /V²KIV 7MI JERHIR MQ REGLLEPXMKIR (EVO +VIIR &YMPHMRKD ER HIV 0SHHIRLIMHI RMGLX RYV IMRI TEWWIRHI &²VS (V 9[I 1I]IV JPÇGLI WSRHIVR IRX[MGOIPXIR EYGL QMX YRW HIR -RRIREYWFEY YRH HMI )MRVMGLXYRK WS[MI +IWGLÇJXWJ²LVIV HIV KSR I\TIVMIRGI KQFL ^YWEQQIR QMX HIQ :IVQMIXIV IMRI MRHMZMHYIPPI YRH ²FIV^IYKIRHI *MRER^MIVYRKl /V²KIV +QF, 'S /+ ` /V¸KIV[IK r ` 1²RWXIV ` 8 ` [[[OVYIKIVQW
AusrufeZeichen Der Mittelstand macht’s Die Bereitschaft der nord-westfälischen Wirtschaft, jungen Menschen durch eine betriebliche Ausbildung eine stabile Basis für eine berufli- che Karriere zu geben, ist weiterhin hoch. Im ersten Quartal 2016 wurden bei uns fast zwei Prozent mehr Ausbildungsverhältnisse neu eingetragen als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Dabei ist die Aus- bildungsleistung der Betriebe zwischen Emscher und Ems ohnehin überdurchschnittlich – und das seit Jahren. Wäh- rend die Ausbildungsquote landesweit 5,7 Pro- zent beträgt, liegt sie im IHK-Bezirk Nord West- falen überall darüber, im Westmünsterland mit 7,5 Prozent sogar um fast zwei Prozentpunkte. Das Ausbildungsengagement ist umso bemerkens- werter, als Nordrhein-Westfalen beim Wirt- schaftswachstum im Vergleich mit den anderen Ländern das Schlusslicht bildet, wie IT.NRW als statistisches Landesamt Ende März bekanntgege- ben hat. Es ist das einzige Bundesland, das beim Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt ein „Wachs- tum“ von null Prozent verbuchte. Mehr noch: Ausbildung bei Kreyenborg in Münster: In Nord-Westfa- Seit 2009 hat das NRW-Wachstum regelmäßig len ist die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe hoch. unter dem Bundesdurchschnitt gelegen. Foto: Schubert/IHK Die Wachstumsschwäche Nordrhein-Westfalens hat sicher viele Grün- de. Ganz sicher aber liegt es nicht an den Wachstumszahlen der In- dustrie, wie hier und da behauptet wird. Denn dann müsste ja die Si- tuation in den überdurchschnittlich von der Industrie geprägten Re- gionen wie dem Münsterland sowie in Süd- und Ostwestfalen beson- ders schlecht sein, was aber gerade nicht der Fall ist. Stabile Ausbildungs- und Arbeitsmärkte gibt es offenbar nach allen verfügbaren Statistiken dort, wo mittelständische Familienunterneh- men dominieren. So wurde etwa für den Kreis Steinfurt, wo nur 51 Unternehmen (von 18 071) über 250 Mitarbeiter haben, die Arbeits- markt-Prognose für 2016 nach oben revidiert: auf ein (weiteres) Plus von 4900 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen. „Der Mittelstand macht’s! – Mehr Unternehmen braucht das Land!“ Diese Botschaft ist nicht neu, aber wohl insgesamt aktueller denn je. Selbstständigkeit muss attraktiv bleiben und in vielerlei Hinsicht wie- der werden, wenn das Land seine Wachstumsschwäche überwinden und auch genügend Ausbildungsplätze bieten will. Dass die Zahl der Firmengründungen 2015 im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent zurückgegangen ist, stimmt da allerdings wenig hoffnungsvoll, meint Ihre IHK Nord Westfalen www.ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsspiegel 5 · 2016 3
Inhalt Preis für die Besten Mehr denn je ist die Wirtschaft auf sehr gute Fachkräfte angewiesen. Die besten Absolventen der Aus- und Weiterbildung erhielten den Karl-Holstein-Preis der IHK. .................................................Seite 60 Wer Energie effizient nutzt, kann damit reich- Hopfen und Malz lich Geld sparen – und sich gleichzeitig um- weltgerecht verhalten. 500 Jahre Reinheitsgebot: Eine ..................................................... Seite 12 kleine Reise zu den Bierspezialitä- ten aus Nord-Westfalen. .................................................Seite 54 Titelthema Themen 12____Noch viel Potenzial 32____Digital und persönlich 60____Wissen von hohem Wert In welchen Bereichen Betriebe Banken in der Region nutzen IHK zeichnet die besten Absol- am meisten Energie sparen Chancen der Digitalisierung. venten in Aus- und Weiterbil- können. 36____Freiluftkunst dung mit Karl-Holstein-Preis aus. 15____Strom sparen Kunstereignisse wie die Bis zu 46 Prozent Energie Emscherkunst oder die Skulptur haben zwei Unternehmen Projekte sind Touristenmagnete. eingespart beim Neubau und 41____Fachkräftemonitor bei Modernisierungen. Keine Entwarnung bei der Ent- 18____Wende bei der Wärme wicklung der Fachkräftezahlen. Blockheizkraftwerke liefern 42____Sicher im Netz WIRTSCHAFTSSPIEGEL ALS APP Strom und können Industrie- Wie sich Unternehmen vor gebiete mit Wärme versorgen. Industriespionage schützen. 18____Licht mieten 54____Hopfen und Malz Eine Firma in Oldenburg 500 Jahre Reinheitsgebot: Bier- produziert LED-Lampen – spezialitäten aus der Region. und vermietet sie. 57____Streit mit Finanzbehörden 20____„Drei Verdächtige“ Reiseveranstalter sollen Gewer- Ein Energieberater über seine besteuer auf reservierte Hotel- Erfahrungen bei Unternehmen. kontingente zahlen. Mehr: www.ihk-nw.de/app 4 wirtschaftsspiegel 5 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
Inhalt Reiseveranstalter Freiluftkunst lockt Müssen Reiseveranstalter Steuern zahlen auf Hotelkontingente? Diese Frage wollte ein Unternehmer aus Besucher Münster gerichtlich klären lassen. .................................................Seite 57 Kunstausstellungen unter freiem Himmel wie die Emscherkunst im Sommer und die Skulptur Projekte Münster im kommenden Jahr kos- ten Millionen. Trotzdem können sich solche Projekte rentieren. ......................................................................................Seite 36 Spezialisten Judith Finke ist Che- Sicher im Netz fin über viele Leuch- ten. fmb in Borken Die Gefahr der Industriespionage wird durch In- produziert und ver- dustrie 4.0 und die Digitalisierung größer. Ein Ex- kauft eigene Produk- perte gibt Tipps, wie Unternehmen ihre Informa- te aus Schmiedeeisen tionen sicher schützen. für innen und außen. ............................................................................. Seite 42 ....................... Seite 81 Rubriken IHK-Profil VerlagsSpezial 3____Ausrufezeichen 22 Standortpolitik 68____Wirtschaftsraum Coesfeld • Kooperation mit Wissenschaft 6____TerminBörse 24 Existenzgründung | • Rege Bautätigkeit Unternehmensförderung 8____BlickFang im Brocker Feld 26 Aus- und Weiterbildung • Wie bei Raumschiff Enterprise 10____NachrichtenPool • Das Breitband-Netz 21____KonsumGut 28 International im Kreis wächst 44____BetriebsWirtschaft 29 Innovation | Umwelt 72____Maschinenbau • Digitalisieren und vernetzen 62____Wirtschaftsjunioren 30 Recht • Weltweite Nachfrage schwach 64____Neues aus Berlin und Brüssel 63 Steuern • Begeistert von der Branche • Kleiner, feiner, besser 65____NachrichtenPool 66____Amtliche Bekanntmachung 78____KarriereZukunft E-PAPER TELEFONNUMMERN 80____LebensWert Der Wirtschaftsspiegel als IHK Nord Westfalen 81____Spezialisten E-Paper unter: 0251 7070 (Münster) www.ihk-nw.de/p289 0209 3880 (Gelsenkirchen) 82____SchlussPunkt 02871 99030 (Bocholt) www.ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsspiegel 5 · 2016 5
TerminBörse SPRECHTAGE Flüchtlinge Finanzierung integrieren Experten der IHK, NRW.Bank und Netzwerk | Das IHK-Netz- Bürgschaftsbank beraten zu werk „Unternehmen integrie- Finanzierung, Förderung ren Flüchtlinge“ lädt Unter- und Anträgen. nehmer nach Coesfeld und 11. Mai Gelsenkirchen ein, um sie IHK in Bocholt über die Beschäftigung und www.ihk-nw.de/e3016 Ausbildung von Flüchtlin- 8. Juni gen zu informieren. IHK in Gelsenkirchen www.ihk-nw.de/p4484 www.ihk-nw.de/e3009 Gegenwind: Die schwierige weltpolitische Lage erschwert das Export- 24. Mai, 16.00 Uhr, Ernsting’s Family GmbH, Coesfeld-Lette Erfinder geschäft der Unternehmen in Nordrhein-Westfalen. Foto: johas/Fotolia 8. Juni, 16.00 Uhr, Ein Patentanwalt IHK in Gelsenkirchen 7. Juli, 16.00 Uhr, Joschka Fischer zeigt Unterneh- IHK in Münster mern, wie sie gewerbliche Schutzrechte aufbauen und Mit PR und der Brexit was dabei zu beachten ist. 19. Mai IHK in Münster www.ihk-nw.de/e3169 punkten Der 9. IHK-Außenwirtschaftstag NRW Pressearbeit | Warum sich Mentoren Im IHK-Mento- zeigt, wo noch Wachstumsmärkte sind Pressearbeit lohnt und wie Unternehmen berichtenswer- ren-Netz Nord für das internationale Geschäft. te Themen finden, erklärt Westfalen beraten erfahre- Journalist Michael Bokel- ne Führungskräfte Exis- Rund 800 Besucher werden landsgeschäft gibt. Der ehe- mann Gründern und jungen tenzgründer, Jungunterneh- erwartet. Damit ist der IHK- malige Bundesaußenminister Unternehmern. mer und Nachfolger. Außenwirtschaftstag die Joschka Fischer analysiert www.ihk-nw.de/e3075 12. Mai größte Veranstaltung dieser die Zukunft Europas und IHK in Münster 31. Mai, 9 Uhr, STARTERCEN- www.ihk-nw.de/e2814 Art in NRW. Unternehmer, rund 70 Auslandshandels- Politiker und IHK-Experten kammern stehen für Einzel- TER Emscher-Lippe, Kirchhel- lener Straße 12, Bottrop diskutieren über den dro- gespräche zur Verfügung, WEITERE TERMINE henden Brexit, die Russ- um über länderspezifische landsanktionen und die Besonderheiten zu informie- Alle Veranstaltungen der wirtschaftliche Schwäche ren. bit.ly/YCILbK Wirtschaft IHK Nord Westfalen: Chinas. Sie zeigen aber www.ihk-nw.de/p234 auch, wo es noch Wachs- 29. September, 9.30 bis 17.00 Uhr, Stadthalle, Bielefeld von morgen tumsmärkte für das Aus- Veranstaltungen der IHKs Mittelstand | Auf der im Ruhrgebiet: Konferenz „Deutscher Mit- www.ruhr-ihks.de telstands Summit“ verraten Richtig importieren die Geschäftsführer von Airbnb und Mister Spex ihre IHK-ADRESSEN: Einkaufsverträge | Unterschied zwischen dem Erfolgsstrategie. Der Veran- 48151 Münster, Rechtsanwalt Prof. Dr. Burg- UN-Kaufrecht und dem Bür- stalter, die compamedia Sentmaringer Weg 61 hard Piltz erklärt Unterneh- gerlichen Gesetzbuch sowie GmbH, rechnet mit dem Be- 45894 Gelsenkirchen-Buer, mern, auf was sie bei der Handelsgesetzbuch. such von 1000 Führungs- Rathausplatz 7 Anfertigung von internatio- www.ihk-nw.de/e3176 kräften. bit.ly/265udje nalen Einkaufsverträgen 46395 Bocholt, 24. Mai, 13.30 Uhr, 24. Juni, 8.30 Uhr, achten müssen. Piltz thema- Willy-Brandt-Straße 3 IHK in Gelsenkirchen SANAA-Gebäude, Essen tisiert insbesondere den 6 wirtschaftsspiegel 5 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
TerminBörse Neue Digitaler ISO-Norm Wandel Qualitätsmanagement | Veranstaltungsreihe | Die Deutsche Gesellschaft Die Gesellschaft für Wirt- für Qualität (DGQ) stellt am schaftsförderung im Kreis 10. Mai die neue Qualitäts- Warendorf (gfw) hat Veran- management-Norm „ISO staltungen zu den Themen 9001:2015“ vor. Brigitte Re- Digitalisierung, IT-Sicher- cker und Günter Schulz von heit, Arbeitswelt sowie der DGQ erklären, wie der Kommunikation organisiert. neue Standard den Arbeits- Insgesamt finden 19 Termi- alltag beeinflusst und wel- ne statt. Am 19. Mai er- che Erfahrungen Betriebe klärt IT-Spezialist Ralf bereits gemacht haben. Wei- Spenneberg in Oelde, wie tere Themen sind Prozess- Recruiting | Auf der „jobmesse münsterland“ lernen Be- sich IT-Sicherheit von In- management, dokumentierte triebe ihre Fachkräfte von morgen kennen: Bewerber aller Fach- dustriesteuerungen verbes- Informationen und Perso- richtungen, Altersstufen und Qualifikationen besuchen am 21. sern lässt. nalnutzung. und 22. Mai die MCC Halle Münsterland, um sich über das Kar- www.gfw-waf.de www.ihk-nw.de/e3179 riereangebot verschiedener Betriebe zu informieren. Als Rah- menprogramm finden Bewerbungsmappen-Checks, Workshops 19. Mai, 17.30 Uhr, 10. Mai, 17.00 Uhr, und Fotoshootings statt. www.ihk-nw.de/e1655 Foto: Barlag Hammelmann GmbH, IHK in Münster Carl-Zeiss-Straße 6–8, Oelde ĥƼ¸Ćï¸ ơŦĀ p¸ŦƈŬĀƈƼơĥï ¸ï¸ĆŬƈ¸Ŧĥ
BlickFang Starke Chemie Nord-Westfalen profit profitiert tiert von einer starken Chemieindustrie. 8,8 8,,8 Milliarden Milliarden Euro wur wurden rden im Jahr 2015 hier umgesetzt, umg gesetzt,, das ist ein Fünftel Fünftel des industriellen Gesamtumsatzes Ge esamtumsattze es in der Reg Region. gion. Allein auf dem de em 6,5 6,,5 Quadratkilometer Quadrattkilome eter großen Gelände des Chemieparks Chemieeparks Marl ((Foto) Foto) stehenn rund 100 Produk- tionsanlagen. tionsanla a ge n . Ä Ähnlich hnlich viel pproduzieren roduzieren noch die Lebensmittelindustrie (7,3 Milliarden Euro Umsatz) und der Maschinenbau (7,1 Milliarden Euro). Foto: Evonik AG www.ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsspiegel 5 · 2016 9
NachrichtenPool Kapitalgeber gesucht Business Angels | Die NRW.BANK sucht unterneh- merisch geprägte Investoren, die vielversprechende Ge- schäftsideen mit Kapital und Know-how unterstützen wol- len, für den Business Angels Marktplatz in Münster am 9. Juni. Geboten wird eine Viel- zahl interessanter Beteili- Beim VersicherungsVermittlerTag (v. l.): Guido Hilchenbach (BWV Münster), Dr. Benedikt Hüffer (IHK), gungsgelegenheiten von Wolfgang M. Kühn (VGA Münster), Dr. Gunnar Görtz (ERGO-Versicherungsgruppe), Peter Bochnia (LVM Gründungen aus dem uni- Versicherung), Dr. Wolfgang Breuer (Provinzial NordWest Holding AG) und Ludger Tillmann (BVK). versitären Umfeld über Aus- Foto: Hiegemann/IHK gründungen aus Forschungs- und Entwicklungstätigkeit bis zu Start-ups in der An der Digitalisierung rungswirtschaft, vor allem Wachstumsphase. auch die leistungsfähigen Auch für die Kapitalsu- führt kein Weg vorbei heimischen Anbieter, die di- chenden gibt es noch freie gitalen Herausforderungen Plätze. Wer ein innovatives Versicherungsvermittler bucht. „Das ist ein klares erfolgreich meistern wer- und wachstumsorientiertes Die Digitalisierung der Wirt- Zeichen dafür, dass sich der den.“ Unternehmen führen oder schaft hat längst auch die VersicherungsVermittlerTag Der VVT ist eine Gemein- mit einer profitablen Ge- Versicherungsbranche er- Nord Westfalen etabliert schaftsveranstaltung von schäftsidee starten will und reicht. Entsprechend groß und zu einer starken Marke IHK Nord Westfalen, Berufs- einen aktiven Partner sucht, war das Interesse am 5. Ver- entwickelt hat“, sagte Dr. bildungswerk der Versiche- der das mit Geld und Know- sicherungsVermittlerTag Benedikt Hüffer, Präsident rungswirtschaft Münster how unterstützt, kann sich Nord Westfalen, der sich am der IHK Nord Westfalen. (BWV Münster), Bundesver- bis Mitte Mai bei der 6. April in Münster mit den Hüffer skizzierte eingangs band Deutscher Versiche- NRW.BANK bewerben unter Auswirkungen der digitalen den rasanten Wandel durch rungskaufleute Nord-West- Telefon 0211 91741 6504. __ Revolution auf die Branche immer neue Möglichkeiten falen/Münster (BVK Nord beschäftigte. Mit 400 Versi- in der Informationstechno- Westfalen) und Bundesver- cherungsvermittlern aus logie. Der IHK-Präsident sah band der Assekuranzfüh- Umfrage zur dem gesamten Bundesgebiet bei allen Anpassungsschwie- rungskräfte Münster (VGA war die Fachveranstaltung, rigkeiten aber „eindeutig Münster). Sponsoren waren Nachfolge die mittlerweile zu den mehr Chancen als Risiken“. wieder die LVM Versiche- größten ihrer Art in Hüffer: „Ich bin mir absolut rung und die Westfälische Unternehmensnachfolge Deutschland zählt, ausge- sicher, dass die Versiche- Provinzial AG. _______________ Das Institut TNS Emnid ruft im Juni und Juli bei Unter- nehmen an, die voraussicht- Ludger Wissing Westfalen. Darüber hinaus lich in den nächsten zehn arbeitet er im Industrieaus- Jahren eine Nachfolgerege- 60 Jahre | Ludger Wissing, 2003 in die schuss mit. Im Februar wur- lung für ihr Unternehmen Geschäftsführer der Pfreundt Vollver- de Wissing von der Spar- benötigen. GmbH, feierte am 8. April sammlung kasse Westmünsterland und Auftraggeber der Umfra- seinen 60. Geburtstag. Seit gewählt. der Münsterland-Zeitung als ge sind die nordrhein-west- vielen Jahren setzt sich Seitdem „Unternehmer des Jahres“ fälischen Industrie- und Wissing ehrenamtlich für engagiert Ludger Wissing geehrt. Die Pfreundt GmbH Handelskammern. Sie wol- das Wohl der regionalen er sich im Foto: IHK gilt als Weltmarktführer für len die mit den Ergebnissen Wirtschaft ein. 1998 wurde wichtigsten mobile Wiegesysteme, die ihr Beratungsangebot opti- er Mitglied im Regionalaus- Gremium der IHK für den beispielsweise in Lkw oder mieren. ______________________ schuss für den Kreis Borken, Wirtschaftsstandort Nord- Baggern eingesetzt werden._ 10 wirtschaftsspiegel 5 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
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Titel | Energie Wer Energie effizient nutzt, kann damit reichlich Geld sparen – und sich gleichzeitig umweltgerecht verhalten. 12 wirtschaftsspiegel 5 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
Titel | Energie B is 2020 können 264 Terawattstunden (TWh) in der Wirtschaft eingespart werden. Laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) liegen in Indus- Der energetisch ideale Ofenbetrieb sowie der thermische Zustand jedes Aluminiumbands sind nun computergesteuert und Ventilatoren und Ge- trie und Gewerbe die Einsparpotenziale in der bläse mit regelbaren Antrieben ausgestattet. Zudem Druckluft bei 50 Prozent, in den Bereichen Wärme- wurden Öfen abgedichtet und gedämmt. Die gesam- versorgung, Pumpensysteme sowie Kälte- und ten Maßnahmen kosteten die GmbH 7,6 Millionen Kühlwasseranlagen bei jeweils rund 30 Prozent. Euro. Damit senkte die Firma ihre Energiekosten um Die Amortisationszeiten für Investitionen in acht Millionen Kilowattstunden pro Jahr, das ent- Energieeffizienztechnologien fallen inzwischen im spricht 835 000 Euro. Die Maßnahmen Schnitt 20 Prozent kürzer aus als noch vor drei Jah- amortisieren sich demnach bereits ren. So rentiert sich beispielsweise die energetische nach etwa neun Jahren. Ganz neben- Optimierung der industriellen Prozesswärme in der bei reduziert die Aluminium Norf Regel innerhalb von ein bis vier Jahren. GmbH ihren Kohlendioxid-Ausstoß Unternehmen haben verschiedene Möglichkei- damit um fast 8500 Tonnen im Jahr. ten, um Energie zu sparen: Sie können diese bei- Deshalb wurde dem Unternehmen spielsweise aus Wärme „recyceln“, sie können ihre 2014 auch der erste Preis des Energy Gebäude und Gebäudetechnik modernisieren oder Efficiency Award verliehen. auf die Kraft-Wärme-Kopplung setzen. Im Idealfall lassen sich auch alle drei Maßnahmen kombinieren. Es werde Licht – mit höherem Besonders gute ökonomische und ökologische Ef- Verena Barton-Andrews Beleuchtungskomfort fekte unter einem möglichst geringen Ressourcen- EnergieAgentur.NRW Einsatz lassen sich in der Wärmerückgewinnung, Umrüsten lautet die neue Devise im Foto: Energieagentur der Antriebstechnik, der Beleuchtung und der Hei- Hinblick auf moderne LED- und Be- zungstechnik erzielen. leuchtungstechnik. In manchen Unternehmen ver- ursacht die Beleuchtung allein rund 50 Prozent der Energiekosten. Moderne Lichtanlagen sorgen für An der Wärme festhalten, als handele es mehr Wohlbehagen am Arbeitsplatz und bessere sich um Golddukaten Arbeitsbedingungen. Die Sicherheit wird mit einem In der Industrie werden rund 64 Prozent der Energie guten Lichtkonzept im Innen- und Außenbereich für die Prozesswärme aufgewendet. 460 zusätzlich erhöht. Mit einer TWh verbrauchten deutsche Industrie- bedarfsgerechten Steuerung unternehmen 2013 für Wärme – mehr als Mitmachen? wird das Licht beispielsweise ein Drittel davon ging als ungenutzte Im Projekt „Ökoprofit“ wer- an die Tageszeit angepasst Abwärme verloren. Mit diesen 120 TWh den Unternehmen begleitet und bedarfsgerecht an- oder hätten acht Millionen Wohnhäuser das und unterstützt, die systema- ausgeschaltet. Eine smarte ganze Jahr lang beheizt werden können. tisch nach Möglichkeiten zum Lichtverteilung ist ebenso Das lässt sich ändern: Die Aluminium Energiesparen suchen. In na- energieeffizient – sie kann die Norf GmbH aus Neuss spart durch ihre In- hezu allen Teilregionen Nord- Anzahl der benötigten Leuch- vestitionen in Energieeffizienz mehr als Westfalens werden Ökopro- ten reduzieren, die Blendwir- 800 000 Euro im Jahr. Das Unternehmen fit-Projekte durchgeführt. Sie kung minimieren und den Be- hatte das Ziel, seine walzwarmen Alumi- beginnen zu unterschiedli- leuchtungskomfort erhöhen. niumbänder ohne einen Temperaturver- chen Zeitpunkten und dauern Licht bietet unter anderem lust in die Öfen einzufahren, anstatt die dann etwa ein Jahr. Informa- im Einzelhandel, in Hotels Bänder vorher auf 60 Grad abkühlen und tionen bei der IHK, Bernd oder Fabrikgebäuden großes nachher wieder auf 480 Grad erwärmen Sperling, Tel. 0251 707-214. Einsparpotenzial. Schrimpf & zu müssen. Deshalb nutzt die Firma ein Schöneberg in Hagen bei- neues Anlagenkonzept mit einer energie- spielsweise hat durch eine op- effizienten Glühofenanlage mit Schutzgasvorwär- timierte Beleuchtung jährlich 2000 Euro gespart: mung und einem übergeordneten Steuerungskon- Die vorhandene Beleuchtung bestand aus doppel- zept. flammigen Leuchtstoffröhren, die mit veralteten www.ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsspiegel 5 · 2016 13
Titel | Energie Reflektoren ausgerüstet waren. Durch Ansprechpartner Die Firma SCA Hygiene den Einsatz von effizienten Dreibanden- für Unternehmen bei der Products zum Beispiel sparte lichtfarben, die eine sehr hohe Lichtaus- EnergieAgentur.NRW: mit mehr als 600 Projekten beute haben und die Nachrüstung mo- Bernd Geschermann, zur Steigerung der Energieef- derner Reflektoren konnte bei gleicher Tel. 0202 2455214, fizienz pro Jahr neun Millio- Helligkeit auf die Hälfte der ursprünglich E-Mail: geschermann@ener- nen Euro ein. Dafür zeichnete vorhandenen Leuchtstoffröhren verzich- gieagentur.nrw sie die dena 2011 mit dem 1. tet werden. Diese Maßnahme amortisier- www.energieagentur.nrw Preis ihres „Energy Efficiency te sich bei Investitionskosten von circa Awards“ aus. Mit der Optimie- 1700 Euro bereits im ersten Jahr. rung von Druckluft- und Pumpensystemen sowie der Wärmeerzeugung, unter anderem durch die Nutzung von Abwärme für Druckluft nicht verschwenden die Hallenbeheizung, konnten 220 Millionen Kilo- Viele Produktionsstätten brauchen Druckluft als wattstunden Energie eingespart werden. eine Art Lebenselixier für den Betrieb ihrer Spritz- guss- oder Verpackungsmaschinen, pneumatischen Konkurrenz überholen und Gutes tun Förderanlagen, Druckluftwerkzeuge und -maschi- nen und vieles weitere. Doch die Potenziale dieser Energiekosten senken, um wettbewerbsfähig zu teuren Energieform werden von den meisten Unter- bleiben oder besser noch: um die Konkurrenz zu nehmen nicht vollständig ausgenutzt. Stattdessen überholen – das ist leichter gesagt als getan. Mit geht kostbare Druckluft durch Leckagen verloren, einem Blick auf das Budget schieben Unternehmen ihre Abwärme verpufft ungenutzt oder sie wird Sanierungspläne schnell mal auf die lange Bank. Es durch minderwertige Technik und fehlende Kom- bedarf politischer Unterstützung, um heimische pressorsteuerungen verschwendet. Unternehmen bei der Erschließung wirtschaftlicher Allein 94 Prozent der Energie, die zur Erzeugung Potenziale zu helfen sowie einer professionellen In- der Druckluft aufgewendet wird, geht durch nicht formation, wie vonseiten der EnergieAgentur.NRW, genutzte Abwärme verloren. Also ist es sinnvoll, zu- die Unternehmen mit ihren Fachleuten, Online- nächst einmal die entstehende Abwärme als Raum- Tools und Infomaterialien unterstützt. beheizung oder zur Warmwasserbereitung zu nut- Firmen, die sich zu mehr Energieeffizienz ent- zen. Außerdem kann die Steuerung der Druckluft- schließen, treiben nicht nur die Energiewende vo- stationen optimiert werden und auch die Sanierung ran, sondern stellen sich auch ihrer sozialen Verant- maroder oder nicht mehr bedarfsgerechter Druck- wortung. Das ist zukunftsweisend, für Unternehmen luftverteilung kann sich schnell amortisieren. und Umwelt. VERENA BARTON-ANDREWS Preis zu gewinnen ë>À«Ìiâ> Die Deutsche Energie-Agen- tur GmbH (dena) zeichnet 2016 zum zehnten Mal in Folge besonders herausra- iiÕV ÌÕ} ÀÕVÕvÌ 7BÀi gende Energieeffizienzpro- jekte mit dem Energy Effi- ciency Award aus. Bis 30. Ju- ni 2016 können sich Unter- nehmen aus Industrie, Handel und Gewerbe mit ihren Er- folgsprojekten für die inter- nationale Auszeichnung be- werben. Die Teilnahme ist kostenfrei. www.EnergyEfficiency żǑř âǑř ƓǑř Award.de À>v\ É>ÀÌ> +Õii\ `i>® 14 wirtschaftsspiegel 5 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
Titel | Energie Minuten automatisch ab, wenn niemand mehr im Raum ist“, sagt Bleser. Der Vorteil: Niemand kann mehr ver- gessen, das Licht auszuschalten. Vorbei die Zeiten, in denen Büroräume eine gan- ze Nacht hell erleuchtet waren. Dafür sorgt das intelligente Gebäudemanage- ment-System, das unbemerkt von den Mitarbeitern im Hintergrund abläuft. Solche computergesteuerten Systeme wie sie Bleser in seinem Unternehmen realisiert hat, haben noch enorme Poten- ziale. Denn die Möglichkeiten der Ener- gieeinsparung durch intelligente Gebäu- deautomation können zum Teil erheblich sein, wie eine frühere Studie im Auftrag des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) gezeigt hat. Demnach verbrauchen Heizung, Lüftung und Beleuchtung in Gebäuden in der Re- gel die meiste Energie. Die Praxis zeige, dass insbesondere menschliches Nut- zungsverhalten einen erheblichen Ein- fluss auf den Energieverbrauch von Ge- bäuden hat, weil Nutzer sich nicht immer „energiebewusst“ verhalten, heißt es dort. Die Gebäudeautomation umgeht diese Schwachstelle. Der ZVEI hat in Im neuen Versandzentrum von hygi.de schaltet niemand das Licht an. Geschäftsführer einer wissenschaftlichen Studie aufge- Christian Bleser setzt komplett auf Bewegungsmelder. Foto: Grundmann/IHK zeigt, dass hiermit (je nach Automatisie- rungsklasse) 29 bis 41 Prozent Energie- einsparung möglich sind. Strom sparen Reguliertes Licht Bei hygi.de läuft die Lichtsteuerung auch in den riesigen Lagerhallen automatisch. Licht, Wärme, Druckluft: In diesen Bereichen können Dabei ist jedes der drei jeweils 4500 Industrieunternehmen am meisten Energie sparen. Quadratmeter großen Hallenteile in 16 Sektoren unterteilt. Laufen die Mitarbei- Das haben auch die Unternehmen hygi.de und ter von einem in den nächsten Abschnitt, Janinhoff beherzigt. Und dabei bis zu 46 Prozent schaltet sich das Licht automatisch ein. Ist ein Bereich für mehr als drei Minuten gespart. verwaist, geht dort das Licht wieder aus. „Wir haben alle Lichtbänder mit ver- M enschen, die einen dunklen Raum betreten, fassen normalerweise an die Wand neben der Tür. Denn dort befin- von Deutschlands größtem Versand- händler für Reinigungsprodukte. In seinem Unternehmen vermisst aber brauchsarmen LEDs ausgestattet“, sagt Bleser. Diese sind im Vergleich zu her- kömmlichen Lampen oder gar Neonröh- det sich in der Regel ein Lichtschalter. Bei auch niemand die erleuchtenden Knip- ren mit Startern wesentlich effizienter. der hygi.de GmbH & Co. KG würden die ser. Denn im neugebauten Versandzent- „Außerdem haben sie eine längere Le- Besucher allerdings auf nackten Beton rum in Telgte sorgen intelligente Bewe- bensdauer und können das häufige Ein- fassen. „Wir haben im gesamten Gebäu- gungsmelder für die richtige Beleuch- und Ausschalten wesentlich besser ver- dekomplex keine Lichtschalter. Mit nur tung. Betritt ein Mitarbeiter oder ein Be- tragen“, sagt Axel Karthaus. Er ist Ge- einer Ausnahme, das ist der Bespre- sucher einen dunklen Raum, springen die schäftsführer der Karthaus und Engber- chungsraum, in dem wir gerade sitzen“, Lampen an. Und, was noch viel wichtiger ding GmbH und Co. KG, die die Gebäude- erklärt Christian Bleser, Geschäftsführer ist: „Das Licht schaltet sich nach drei technik im Logistikzentrum des Versand- www.ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsspiegel 5 · 2016 15
Titel | Energie gen. „Unsere aktuellen Strom- zienz umsetzen kann, zeigt das Beispiel kosten liegen monatlich bei der Klinkermanufaktur Janinhoff aus etwa 4500 Euro netto“, sagt Münster. „Gut 150 000 Euro sparen wir Bleser. Im Vergleich zum alten an Energiekosten im Vergleich zu der Zeit Standort eine deutliche Sen- vor der Modernisierung“, sagt Hubertus kung der Kosten. Denn dort Foyer, Geschäftsführer der Janinhoff hat man auf einem Drittel der GmbH & Co. KG. In dem energieintensi- heutigen Fläche schon 2500 ven Betrieb, in dem die Klinker bei Tem- Euro monatlich für Strom oh- peraturen von bis zu 1150 Grad gebrannt ne komfortable Außenbe- werden, fallen bis zu 18 Prozent der ge- leuchtung ausgegeben. Insge- samten Betriebsausgaben in den Ener- samt beziffert Bleser die Ein- giesektor. Die Reduktion des Energiever- sparungen bei den Energie- brauchs ist für das Münsteraner Unter- ausgaben für sein Unterneh- nehmen daher schon lange ein Thema. men sogar auf 46 Prozent. So wurde 2007 in einen energieopti- mierten Brennofen investiert. Noch im gleichen Jahr installierte das Unterneh- 80 Prozent machen mit men zudem eine Solaranlage auf dem Wohl auch wegen dieser guten Firmendach. „Auch wenn das nur eine Renditen wird das Thema mittelbare Maßnahme ist, da wir den Energieeffizienz für den deut-Strom aus der Solaranlage ja in das Netz schen Mittelstand immer einspeisen“, sagt Foyer. Doch auch diese wichtiger. Eine Umfrage der Investition passt in das umfassende Wirtschaftsberatungsgesell- Energieeffizienzpaket, das Janinhoff auf schaft PwC aus dem Frühjahr den Weg gebracht hat. „Im vergangenen 2015 zeigt, dass die große Jahr haben wir eine ausführliche Effi- Hubertus Foyer, Geschäftsführer bei Janinhoff, spart durch die Mehrheit der Unternehmen zienzberatung in Anspruch genommen. Modernisierung des Betriebes gut 150 000 Euro an Energie- das Thema ganz oben auf der Daraus haben sich verschiedene Investi- kosten. Foto: Grundmann/IHK Unternehmensagenda stehen tionen abgeleitet“, sagt Foyer weiter. hat. Demnach haben 80 Pro- händlers installiert hat. Dazu gehört zent der befragten Mittelständler in den Externe Berater mit Förderung auch, dass sich die Helligkeit der LEDs an vergangenen drei Jahren in die Verbesse- die Sonneneinstrahlung anpasst. Senso- rung ihrer Energieeffizienz investiert. Es Die Zusammenarbeit mit einem externen ren messen die Lichtstärke und regulie- sind Investitionen, die sich auszahlen. Berater kann Foyer anderen Unterneh- ren die Helligkeit stets so, dass etwa 250 Auch das zeigt die Studie. Denn in mehr mern nur empfehlen. Zum einen werde Lux den Arbeitsplatz beleuchten. Zusätz- als jedem dritten Unternehmen ließen diese ja zum großen Teil über entspre- lich ist die gesamte Wärmeregelung sich die Energiekosten durch die Investi- chende Fördergelder finanziert. Bis zu 50 computergesteuert. So fahren die Jalou- tionen in Energieeffizienz um 20 Prozent Prozent der Kosten werden erstattet, so- sien vor den Fenstern automatisch he- und mehr reduzieren. fern die Beratung von runter, wenn die Sonne im Sommer mit So leisten Energieef- einem vom Bundesamt für 30 000 Lux durchs Glas scheint und die fizienz-Maßnahmen Räume aufheizt. einen wichtigen Bei- „ Die Investition in Wirtschaft und Ausfuhr- kontrolle zugelassenen Ex- „LEDs haben nicht nur im Stromver- trag zur Wettbe- die neue Beleuchtung perten durchgeführt wird. brauch Vorteile. Mit LEDs lassen sich werbsfähigkeit der hat sich in der Regel Zum anderen könne man auch verschiedene Lichtfarben und -in- Unternehmen. in zwei bis vier das Know-how der Berater tensitäten erzeugen“, sagt Klaus Bröker, Gleichzeitig sind klei- Geschäftsführer der Trilux Vertriebs ne und mittlere Un- Jahren gerechnet. “ kaum durch eigene Mit- arbeiter oder eigenes Wis- GmbH. Das Unternehmen ist für das ternehmen häufig In- KLAUS BRÖKER, TRILUX sen abdecken. Lichtkonzept bei hygi.de verantwortlich. novationstreiber. Das Foyer entschied sich für Bröker rechnet vor, dass sich die Investi- zeigt auch das Bei- ein Aachener Ingenieurbü- tion in LEDs nicht nur für einen Neubau, spiel hygi.de. Das installierte Lichtsys- ro aus ganz praktischen Gründen: „Der sondern auch im Bestand lohnt. „In der tem dient als Referenzobjekt. Andere Berater hatte schon einmal mit einem Regel hat sich die Investition in die neue Unternehmer können sich vor Ort ein Verblendziegelhersteller zusammenge- Beleuchtung in zwei bis vier Jahren ge- Bild davon machen. arbeitet. Er kannte also die Abläufe in rechnet.“ Anfang des Jahres hat hygi.de Dass man aber auch im Bestand Maß- einem solchen Betrieb. Das hat für uns die neuen Hallen und Büroräume bezo- nahmen zur Steigerung der Energieeffi- den Ausschlag gegeben.“ 16 wirtschaftsspiegel 5 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
Titel | Energie # ## 1.# )1# 2) &**## # Energiescouts Mit Azubis Potenziale entdecken Azubis lernen gewöhnlich den gesam- nehmen aufzeigen. Die Ergebnisse wur- ten Betrieb kennen. Und dabei können den bei einer Abschlussveranstaltung sie auch gleich mal prüfen, wo noch präsentiert und der beste Beitrag prä- Energieeffizienzpotenziale liegen. Die miert. Das Projekt wird in 2016/2017 Wirtschaftsjunioren Nord Westfalen im gesamten Kreis Warendorf und für haben in Beckum mit Unterstützung die Stadt Münster fortgeführt. der IHK ein Pilotprojekt durchgeführt, bei dem Azubis aus fünf Betrieben Ansprechpartner: Bernd Sperling, sich in Workshops Basiswissen aneig- Sentmaringer Weg 61, 48151 Münster, nen und damit in Eigeninitiative kon- Tel. 0251 707-214, sperling@ihk-nord- krete Einsparmöglichkeiten im Unter- westfalen.de Gleich mehrere Maßnahmen zur Effi- tem eingebaut, der die Schwankungen im zienzsteigerung wurden im Unterneh- Netz ausgleicht“, sagt Foyer. men umgesetzt: Die Produktionshallen Für ihn ist die Investition in Energie- werden nun von stromsparenden LEDs effizienzmaßnahmen eine lohnende An- erleuchtet und ein eige- gelegenheit. Und das nes Blockheizkraftwerk trotz der aktuell recht wurde errichtet. Ein Schwerpunkt lag aber „ Ich denke, dass die moderaten Energiekos- ten. „Aber dabei wird es auch auf der Optimie- Preise für Energie ja nicht bleiben. Ich den- rung des Druckluftbe- bald wieder steigen ke, dass die Preise für reichs. „Für die Herstel- werden. lung der Ziegel und “ Energie bald wieder stei- gen werden“, sagt er. Klinker benötigen wir an HUBERTUS FOYER Momentan kalkuliert er verschiedenen Stellen mit einer Amortisa- Druckluft“, erklärt Fo- tionszeit zwischen drei yer. Leitungen und Übergänge seien da- und fünf Jahren seiner Gesamtinvestitio- bei anfällig für Leckagen. Zumal das nen von rund 450 000 Euro. Werk in Münster immer wieder erweitert wurde. Dadurch ist ein weit verzweigtes Bestandteil des Marketings Druckluftnetz entstanden. „Wir haben tatsächlich eine Leckage-Ortung durch- Und er hat schon weitere Projekte ge- geführt und die gefundenen Schwach- plant. So soll in Zukunft die Wärmerück- stellen ausgebessert“, sagt Foyer. Um das gewinnung aus dem Brennofen weiter Netz zu entlasten und Energie zu sparen, optimiert werden. Für entsprechende wird das Druckluftsystem am Wochenen- Maßnahmen hat das Unternehmen be- de nun zudem weitgehend ausgeschaltet. reits einen Förderantrag gestellt. Mit Investitionen von rund 50 000 Euro „Für uns sind die Maßnahmen nicht hat Foyer hier, so schätzt er, 15 bis 20 nur wichtig, um auf der Ausgabenseite $))* " ( ..!$# ( %)") ( $.*" Prozent der Energiekosten gespart. bei den Energiekosten und Rohstoffkos- #.)! !' 3 0 ,/ 3+ 3 Neben der Leckage-Ortung investierte ten zu sparen“, erklärt Foyer. Zuneh- Janinhoff auch in neue Kompressoren. mend werde Energieeffizienz und der ! #$$))*1' Großvolumige wurden mit mehreren nachhaltige Umgang mit Ressourcen .1!! )$ . ## kleineren Kompressoren ergänzt. Damit auch zu einem Marketinginstrument. 1 1#*)) *.' kann der Bedarf genauer geregelt wer- „Immer mehr Kunden sind an einer Zu- den und es werden weniger Überkapazi- sammenarbeit mit einem Unternehmen täten produziert. „Außerdem haben wir interessiert, das in diesem Bereich eine einen zusätzlichen Speicher mit einem Vorreiterrolle spielt“, sagt er. 222'$))*1' Volumen von 10 000 Litern in unser Sys- JÜRGEN BRÖKER www.ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsspiegel 5 · 2016 17
Titel | Energie Wende bei Flughafen Münster-Osnabrück, einige kleinere Abnehmer im Airport Park und im Gewerbepark Ladbergen abge- geben. der Wärme Abwärmepotenziale nutzen Ein Modell auch für andere Industriege- biete oder -parks? Möglicherweise. „Die Ein Unternehmen betreibt 32 Blockheizkraftwerke und Energiewende wird immer mehr zur liefert die Wärme an verschiedene Abnehmer. Ein Modell Wärmewende. Wir müssen viel mehr die Frage stellen, wie wir ungenutzte Abwär- für die Industriegebiete der Zukunft? mepotenziale in Firmen oder Industrie- gebieten zukünftig nutzen können“, er- D ie Kaffeetasse auf dem Tisch im Be- sprechungsraum der ME Münster- land Energy GmbH vibriert leicht. Über kWh Wärme produziert Münsterland Energy jedes Jahr. Dabei liegt der Wir- kungsgrad der Anlagen bei gut 75 Pro- klärt Tobias Peselmann, Diplom-Inge- nieur bei der Netz GmbH aus Riesenbeck. Peselmann ist als Energieberater schon dem Gespräch mit Geschäftsführer Jo- zent. Das heißt, drei Viertel der Aus- in vielen Unternehmen gewesen. Er chen Keimer liegt ein ständiges Brum- gangsenergie wird auch tatsächlich ge- glaubt, dass ein intelligentes Wärmenetz men. „Das ist auch gut so. Wenn man hier nutzt. Zum Vergleich: herkömmliche in einem Industriegebiet sowohl einen sitzt und das Brummen nicht hören und Kohlekraftwerke kommen auf einen Wir- wirtschaftlichen als auch ökologischen spüren würde, wäre ich beunruhigt“, sagt kungsgrad von bis zu 45 Prozent. Der ho- Vorteil für alle Beteiligten haben kann. Keimer. Denn das Brummen kommt von he Wirkungsgrad der BHKWs hat seine „Geeignete Energiequellen für ein sol- 32 MAN Generatoren, den Herzstücken Ursache in der gleichzeitigen Nutzung ches Wärmenetz sind zum Beispiel der 32 Blockheizkraftwerke (BHKW), die des produzierten Stroms und der dabei BHKWs“, sagt der Ingenieur. Damit das Unternehmen in Ladbergen betreibt. anfallenden Wärme. könnte ein Gewerbegebiet sogar CO²- Und es zeigt, dass aktuell alles reibungs- Den Strom speist Münsterland Energy neutral beziehungsweise -reduziert auf- los läuft. direkt ins Stromnetz. Die Wärme aber gebaut werden, wenn sowohl Strom als Mindestens 45 Millionen Kilowatt- wird regional genutzt und über ein auch Wärme aus dem BHKW im Gewer- stunden (kWh) Strom und 62 Millionen Fernwärmenetz unter anderem an den begebiet genutzt werden. Licht mieten die Demontage der alten Beleuchtung, den Einbau der neuen und ein Produkt, das man nirgends in dieser Qualität kau- fen kann. Eine Firma aus Oldenburg stellt LED-Lampen für die Industrie her. Sie verkauft die Leuchten allerdings Warum soll mieten besser sein als kaufen? HAHN: Im Falle eines Kaufes muss der nicht, sie vermietet sie. Ein Interview mit Marco Kunde einen Riesenaufwand betrei- Hahn, Direktor für Vertrieb und Marketing bei ben. Produkte prüfen, Auflagen, Tests durchführen, Berechnungen der Deutschen Lichtmiete GmbH. anstellen. Nach Ablauf der Garan- tiezeit hängt er voll im Risiko. Herr Hahn, Ihre Firma vermietet an Be- Wie hoch ist die Miete? triebe Licht. Wie funktioniert das? HAHN: Das ist von Kunde Auch die Umwelt profitiert von Ihrem MARCO HAHN: Wir bauen selbst LED- zu Kunde unterschiedlich, je Marco Hahn Geschäftsmodell, sagen Sie. Wie? Beleuchtung in unserer Manufaktur in nach Größe und Aufwand. Foto: Deutsche HAHN: Ein Kunde mittlerer Größe Oldenburg und vermieten unsere Pro- Ein LED-Deckenstrahler in Lichtmiete spart durch den Einsatz hochwer- dukte an bonitätsstarke Kunden europa- High-End-Qualität geht bei tiger LED-Produkte nicht nur weit. Der Kunde muss nichts investieren, etwa 10 Euro im Monat los. 665 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr er zahlt nur die Miete und hat meist so- ein, sondern gleichzeitig auch etwa 374 fort eine Einsparung bei den Energiekos- Und was bekommt man alles dafür? Tonnen Kohlendioxid-Emissionen. ten. HAHN: Die komplette Lichtplanung unter Berücksichtigung aller Auflagen, Das Interview führte Michael Billig _____________ 18 wirtschaftsspiegel 5 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
Titel | Energie Die ME Münsterland Energy ist ein Strom- und Wärmeproduzent. Über die MEC Münsterland Energy Contracting GmbH werden die Produkte vertrieben. Das Unternehmen ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Das sieht man auch an den Reaktorhallen. „Wir haben hier am Standort relativ klein angefan- gen“, sagt Keimer. Schon 2007 hat das Unternehmen erste BHKWs in Betrieb ge- nommen. Die ersten Einheiten wurden damals errichtet, um in erster Linie die benachbarte „Goldene Mühle“, einen Spezialisten für die Verarbeitung von Sonnenblumenkernen, mit Wärme für den Produktionsprozess zu versorgen. Die „Goldene Mühle“ zählt auch heute noch zu den Hauptkunden. „Damals wur- den die Anlagen noch mit Pflanzenöl be- trieben“, sagt Keimer. Von Pflanzenöl zu Holzpellets Die Pflanzenöl-BHKWs standen damals in einer eingeschossigen Halle. Inzwi- schen wurde ein weiteres Geschoss auf- gestockt und die Zahl der Motoren ist mittlerweile auf 32 angewachsen. Betrie- ben werden diese auch nicht mehr mit Pflanzenöl, sondern mit Holzpellets. „Die Nutzung von Pflanzenöl als Ausgangs- energieträger war auf Dauer nicht wirt- schaftlich“, sagt Keimer. Da der von der Anlage produzierte Strom aber nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) ver- gütet wird, mussten die BHKWs weiter- hin mit nachwachsenden Rohstoffen be- feuert werden. Das Unternehmen ent- schied sich für Holzpellets und installier- te zusätzlich zu den BHKWs bis heute 32 Holzvergaser. „Für uns ist eine möglichst hohe Effizienz wichtig. Deshalb haben wir uns in der Vergasertechnologie für einen Pelletvergaser entschieden, da Die ME Münsterland Energy produziert Strom und Wärme. Und bald, so sagt der Geschäfts- durch den Einsatz von Holzpellets eine führer Jochen Keimer, auch eigene Holzpellets. Foto: Grundmann/IHK gleichbleibend hohe Brennstoffqualität zur Verfügung gestellt werden kann“, er- Unternehmen mit der Möglichkeit, die auch für einzelne Unternehmen interes- klärt Keimer. 30 000 Tonnen Holzpellets benötigten Pellets in Zukunft selbst her- sant sein. „Wir haben zum Beispiel in benötigt Münsterland Energy jährlich. zustellen. Ein Genehmigungsverfahren einem Fleischbetrieb ein BHKW mit einer Ein enormer Bedarf, der auch Probleme für die Errichtung einer entsprechenden elektrischen Leistung von 1,5 MW instal- mit sich bringt: Die Pellets müssen mög- Anlage auf dem benachbarten Gelände liert. Die Wärme wird dort komplett für lichst aus einem Werk stammen, um eine ist so gut wie abgeschlossen. die Produktion genutzt“, sagt Ingenieur gleichbleibende Qualität ohne große Große Lösungen wie die der ME Peselmann. Eine lohnenswerte Investi- Schwankungen sicherzustellen. Zudem Münsterland Energy sind effizient und tion: „Die Amortisationszeit für das In- müssen die Pellets den Kriterien des EEG ein eigenes Geschäftsmodell. Das Betrei- vestment lag für dieses Projekt bei unter entsprechen. Deshalb befasst sich das ben von BHKWs kann aber durchaus einem Jahr.“ JÜRGEN BRÖKER www.ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsspiegel 5 · 2016 19
Titel | Energie „Drei Verdächtige“ dessen wir ein Angebot erstellen und die Fördermöglichkeiten aufzeigen. Auch meine Beratung wird ja unter Um- ständen vom BAFA (Bundesamt für Interview mit dem Energiebera- Gibt es Maßnahmen, mit denen man auch Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) ge- ter Tobias Peselmann von der ohne große Investitionen die Effizienz fördert. Schließlich bekommt der Kunde Netz Ingenieurbüro GmbH aus steigern kann? ein Angebot. Anschließend geht man an Riesenbeck. PESELMANN: Am einfachsten ist es, die Umsetzung. Optimalerweise freuen zunächst die Mitarbeiter für das Thema sich am Ende beide Seiten, dass man Herr Peselmann, zu sensibilisieren. Nach dem Motto: Ach- nun sehr viel Energie und damit Geld Stichwort Energie- tung, wenn die Maschine nicht mehr in spart. effizienz: Welche Gebrauch ist, stellt diese aus. Lasst sie Rolle spielt das nicht im Leerlauf. Schaltet das Licht dort Was sind die häufigsten Fragen von Thema bei den aus, wo gerade niemand ist. Das klingt Unternehmern, die Ihnen während Ihrer Unternehmen der simpel, ist im Alltag aber oft schwieriger Beratertätigkeit begegnen? Region? als man denken mag. Es braucht Zeit, bis PESELMANN: (lacht) Wo kommt das TOBIAS PESEL- die Mitarbeiter das verinnerlicht haben. Geld für die Maßnahmen her? Wer be- MANN: Wenn es Dann bringt es aber einen großen Nutzen. zahlt mir das? Tobias Peselmann um Einsparungen Foto: pd geht, zum Beispiel Kann man da mit technischen Mitteln Und woher kommt das Geld? wenn eine Moder- nachhelfen? PESELMANN: Sehr viel kommt tat- nisierung ansteht, stößt man dort auf of- PESELMANN: Auf jeden Fall. Einfach sächlich von der BAFA. Momentan läuft fene Ohren und da trifft man zum Teil und kostengünstig ist zum Beispiel die dort die systemische Optimierung sehr auch auf gut informierte Unternehmer. Nachrüstung mit Bewegungsmeldern. gut. Wenn ich also in bestimmte Systeme Wenn es aber um ein gezieltes Energie- Etwa im Lager, das nicht allzu häufig fre- wie Druckluft, Antrie- management geht, oder darum Anträge quentiert wird. Auch auf Toiletten macht be, Beleuchtung oder für Rückerstattungen zu stellen, muss das Sinn. Beim Thema Druckluft sollte Pumpen investiere man die Unternehmer schon sehr gezielt man regelmäßig die Leitungen auf Le- und eine gewisse darauf hinweisen. Vieles ist ihnen ein- Energieeinsparung fach nicht bekannt. Wo stelle ich darstelle, kann ich Förderanträge? Benötige ich als Unternehmer ein Energieaudit? Und einen sehr hohen so weiter. Da ist es Förderungszuschuss mein Job, alle bekommen. Man Möglichkeiten muss wissen, wo und aufzuzeigen. wann man welchen Antrag einreichen In welchen Be- muss. Das decken reichen gibt es wir als Berater kom- denn die größten plett ab. Damit hat Einsparpoten- der Kunde nur einen ziale? Ansprechpartner: PESELMANN: uns. Das ist schwer zu sagen und hängt Bei der Druckluftversorgung kann in fast jedem Betrieb noch Energie Weshalb zögern natürlich auch gespart werden. Foto: Nik/Fotolia Unternehmen von der jeweiligen Branche ab. Bei einem dann noch? Fleischer ist das Thema Kälte natürlich ckagen untersucht. Mit der entweichen- PESELMANN: Es ist tatsächlich die In- ein wichtiger Bereich, um den man sich den Luft geht dort wirklich bares Geld vestition. Nur wenn Geld vorhanden ist, kümmern kann und in dem man sicher flöten. wird es auch in die Hand genommen. Da- einige Maßnahmen für eine effizientere bei amortisieren sich die Investitionen Nutzung der Energie finden kann. Allge- Wie läuft eine Beratung eigentlich ab? meist sehr schnell. Bei Druckluft oder mein kann man vielleicht sagen, dass es PESELMANN: Zunächst mal trifft man Kraft-Wärme-Kopplung liegt man häu- im Grunde immer drei Hauptverdächtige sich beim Kunden und fragt, was hat das fig bei unter zwei Jahren. gibt: Druckluft, Wärme und Licht. In all Unternehmen vor. Aus diesem Gespräch diesen Bereichen gibt es Potenziale. resultiert ein kleiner Fahrplan, anhand Das Interview führte Jürgen Bröker ____________ 20 wirtschaftsspiegel 5 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
KonsumGut Deliziöser Dreiklang: Die Mühle „Mein Münster“ von VIOLAS’ GEWÜRZE & DELIKATESSEN vereint die drei ts Farben des Stadtwappens. Nacht(sch)wärmer: en om Rosarot ist der Pfeffer, gelb die Die Feuerstelle von M g Ringelblume und weiß das BURNING MOMENTS aus in rn u Meersalz. Wo gibt’s die Emsdetten zeigt ihre wahre :B to Mischung zu Pracht erst, wenn die Sonne Fo kaufen? Natür- untergeht. Dann leuchten durch lich in der das sechs Millimeter dicke Salzstraße. Blech der Stahlkugel die Kontinente der Erde. Foto: Violas’ GmbH www.violas.de www.burningmoments.de Flur-Schönling: An der Garderobe „Morgentau V1“ Foto: Stephan Kube dürfen Jacken und Mäntel nicht nur zwischen den Buch- staben „abhängen“. Hinter dem Schriftzug verstecken sich zwei zusätzliche, stählerne Streben für Kleiderbügel. DONNERBLITZ DESIGN aus Münster baut den „Kleiderhänger“ auch mit Wunsch- Schriftzug und -farbe. www.dbd-moebel.de Revier-Limo: In der STIFTSQUELLE Orange vereint sich süßer und fruchtiger r aktu Geschmack. Grundlage anuf der Limonade ist koch- dem salzarmes, natürliches e Mo Mineralwasser aus ic hauseigener Quelle : nan in Dorsten. Schick durch den Schauer: Fo t o Die bunt gepunktete Regen- www.stiftsquelle.de jacke „Felicita“ von der NANICE MODEMANUFAKTUR aus Datteln sorgt auch bei Fo t o schlechtem Wetter für gute : Sti Laune. Jede Jacke ist ein f tsqu Unikat und kann in unter- elle schiedlichen Längen, Farben und Schnitten bestellt werden. www.nanice.de www.ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsspiegel 5 · 2016 21
IHK-PROFIL Standortpolitik Die UECC ist ein Verbund Nach einer Studie der von 60 Kammern in Europa, Prognos AG werden die zu deren Hauptaufgabenge- Transportmärkte in Europa bieten die Verkehrs- und bis 2040 weiter um 30 Pro- Infrastrukturpolitik zu Lan- zent wachsen. „Wenn die de, zu Wasser und in der Prognoserechnungen zu den Luft zählen. Die IHK Nord Hinterlandverkehren von Westfalen ist Mitglied der den Nordseehäfen nur halb- UECC. „Die EU hat uns den wegs zutreffen, wird sich freien Warenverkehr ge- das Lkw-Aufkommen auf bracht – wir brauchen gera- unseren Autobahnen fast de heute ein starkes und so- verdreifachen“, prognosti- lidarisches Europa“, erklärte zierte IHK-Hauptgeschäfts- Dr. Hubertus Hille, Hauptge- führer Hille. „Um einen wei- schäftsführer der IHK Bonn/ teren Ausbau der Korridor- Rhein-Sieg beim „Europäi- strecken kommen wir des- Die Transportmärkte in Europa werden bis 2040 um 30 Prozent wachsen – schen Wirtschaftsforum Ver- halb nicht herum.“ Grenzkontrollen sind daher ein Hindernis. Foto: kamasigns/Fotolia kehr“ in Bonn. „Flächende- Dr. Christian Moser, Prä- ckende Kontrollen an den sident der UECC, verwies Grenzen würden das Wirt- auf ein Harmonisierungpro- Offene Grenzen schaftswachstum bremsen und Arbeitsplätze gefähr- den. Knapp 60 Prozent des blem: „Unsere Unternehmen beklagen sich vor allem über die in den Mitglied- gefordert deutschen Außenhandels entfallen auf Europa. Davon werden 80 Prozent mit dem staaten teilweise sehr unter- schiedliche Durchsetzung geltender Regelungen.“ Ge- Lkw befördert. Allein im meint seien damit vor allem Die innereuropäischen Grenzen müssen Grenzverkehr zwischen den die Einhaltung von Lenk- Niederlanden, Deutschland, und Ruhezeiten, Umwelt- offen bleiben. Das fordert die Union Österreich und Polen sind und Sicherheitsstandards so- europäischer Industrie- und das insgesamt 13,5 Millio- wie Vorschriften zur Trans- nen Lkw jährlich, die seit portabwicklung. „Wir for- Handelskammern (UECC). Schengen die Grenzen frei dern, dass sich alle an be- passieren können“, so Hille. stehende Regeln halten.“ ____ . ,*% & 1, % "% * ., , &%* , , *,%, ,& ,&* , , *% ,*, ,% ,% ,&-%, ,% /%% $ - ,% !( $ !( -&*% 2+2!#+'22 $ 0 2+2!#+'22 $ # $ ///# # 22 wirtschaftsspiegel 5 · 2016 www.ihk-nordwestfalen.de
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