BOKU - VERKEHRSMODELLE FÜR DIE ZUKUNFT TULLN: UNSER ÜBER LEBENDIGE FLÜSSE UND WANDERNDE STEINE

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BOKU - VERKEHRSMODELLE FÜR DIE ZUKUNFT TULLN: UNSER ÜBER LEBENDIGE FLÜSSE UND WANDERNDE STEINE
BOKU
DAS MAGAZIN DER UNIVERSITÄT DES LEBENS
                                             Nr. 3 | September 2017
                                                     ISSN: 2224-7416

VERKEHRSMODELLE FÜR DIE ZUKUNFT

NEUER ROHSTOFF           TULLN: UNSER      ÜBER LEBENDIGE
ACONITSÄURE             LABOR AUS HOLZ         FLÜSSE UND
ENTDECKT                 IST ERÖFFNET!   WANDERNDE STEINE
BOKU - VERKEHRSMODELLE FÜR DIE ZUKUNFT TULLN: UNSER ÜBER LEBENDIGE FLÜSSE UND WANDERNDE STEINE
INHALT                                                                                           EDITORIAL

                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Robert Newald
                                            Designed by Freepik
3   Editorial von Vizerektorin Barbara
    Hinterstoisser
                                                                                                 u SEMESTERBEGINN – STUDIENJAHRBEGINN
4   Im Porträt: Astrid Gühnemann vom
    Institut für Verkehrswesen

8   Neuartiges Röntgenfarbmikroskop: Die
                                                                                                 Liebe Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde der BOKU!
    vielen Farben der Röntgenstrahlung
                                                                                                                                                                                                                                                     BARBARA HINTERSTOISSER
10 Neuer Rohstoff Aconitsäure entdeckt                                                                                                                                                                                                                                  Vizerektorin für Lehre
                                                                                                                                                                                                                                                                          und Internationales

                                                                                                 W
11 Der Liebling der Pflanzen-
                                                                                                             ieder strömen viele junge Menschen mit großen Er-                                       immer noch üblich, einander zu helfen, und die Lehrenden
                                                                  4     8
    forscherInnen: Arabidopsis
                                                                                                             wartungen an unsere Universität. Sie haben alle die                                     bemühen sich, mittels Brückenkursen und Tutorien die Wis-
12 Über lebendige Flüsse und                                                                                 Matura beziehungsweise Äquivalentes vorzuweisen                                         senskluft zu schließen. Letzteres ist eigentlich nicht die Aufga-
    wandernde Steine                                                                             und damit die Berechtigung, an einer Universität zu studieren.                                      be der Universität! Es ist eine freiwillige Mehrleistung, für die

                                                                             Ingeborg Sperl
                                                                                                 An der BOKU sind derzeit fast 13.000 Studierende gemeldet.                                          ich mich hier stellvertretend für alle Studierenden und Lehren-
14 Unser Gast aus Kenia:                                                                         Zu viele? Ja, wenn man nur auf die knappen Ressourcen blickt,                                       den der höheren Semester ausdrücklich bedanke! Es sei aber
    Richard Onwonga                                                                              NEIN aber, wenn es um die Themen geht, um die Kompetenz-                                            betont: Wir sind keine Schule nach der Schule. Und entgegen
                                                                                                 felder, für die die BOKU junge Menschen bildet und ausbildet.                                       manchen Meinungen haben wir auch nicht das Ziel (auch nicht
15 Gewässerökologie und Entwicklungs-                                                            Gerne würden wir diesen interessierten, wissens- und bildungs-                                      laut Gesetz!) für konkrete Berufe auszubilden – mit einem strikt
    zusammenarbeit: Wie passt das                                                                hungrigen Menschen optimale Bedingungen für ihre Studien                                            vorgegebenen Stunden- bzw. Lehrplan. Studieren heißt, Selbst-
    zusammen?                                                                                    bieten. Das inkludiert nicht nur entsprechend Platz in den Hör-                                     organisation zu lernen, Eigenverantwortung zu übernehmen
                                                                                                 sälen und Übungsräumen, sondern auch moderne Arbeitsplät-                                           und Vorgesetztes nicht nur als gegeben hinzunehmen, sondern
16 Forstliche Unterstützung im Steilhang                                                         ze und generell Raum, um sich hier an unserer Uni zu treffen,                                       auch kritisch zu hinterfragen. Studieren heißt auch nicht, eine
                                                                                                 gemeinsam zu lernen, zu diskutieren, zu reflektieren. Gerne                                         Püfung nach der anderen abzuhaken, sondern möglichst viel
18 Unser Labor aus Holz ist eröffnet!
                                                                                                 würden wir ihnen auch die Zeit geben, die sie brauchen, um                                          an Wissen, Erkenntnissen und Kompetenzen mitzunehmen, die
20 Splitter                                                                                      Gelerntes, Erfahrenes im wissenschaftlichen Sinn zu recher-                                         Lehrenden im wahrsten Sinn des Wortes zu extrahieren, die ein-
                                                                                                 chieren, zu durchleuchten und kritisch zu hinterfragen. In einer                                    malige Chance zu nutzen, mit führenden Wissenschaftlern und
23 Studierende und AbsolventInnen
    bewerten die BOKU
                                                                  18                             Zeit, in der wir Menschen immer älter werden, also ein immer
                                                                                                 längeres Leben vor uns haben, beschränken und verkürzen wir
                                                                                                                                                                                                     Wissenschaftlerinnen zusammen zu arbeiten und zu forschen.
                                                                                                                                                                                                     Die Lehre an der BOKU ist eine moderne. Immer mehr Lehrende
                                                                                                 die wichtige Bildungsphase unserer Jugend zusehends. Wir –                                          bedienen sich der zahlreichen E-Learning-Tools und Videore-

                                                                             Ingeborg Sperl
24 Weiterbildungen an der BOKU                                                                   und damit meine ich die Gesellschaft – geben unserer Jugend                                         cordings, produzieren Lehrvideos, nutzen Videokonferenzen
                                                                                                 immer weniger Raum für ihre Persönlichkeitsentwicklung und                                          etc. Hier liegt eine große Chance, dem individuellen Lehr- und
25 Kooperation BOKU–Umweltbundesamt                                                              Zeit, ihren eigenen Weg zu finden.                                                                  Lernverhalten Rechnung zu tragen. Digitalisierung bedeutet
                                                                                                                                                                                                     aber nicht, dass die analoge Welt vergessen werden kann. Ein
26 „Nachhaltigkeit“ bei der                                                                      Oft fragen wir Lehrenden uns aber auch, ob unsere Erstsemes-                                        guter Mix, ein den Erfordernissen angepasstes Lehren und Ler-
    tierischen Produktion                                                                        trigen wirklich die Fähigkeiten, Kompetenzen und vor allem                                          nen ist einer der Schlüssel zum Erfolg.
                                                                                                 die erforderlichen Vorkenntnisse mitbringen, um erfolgreich an
28 Umsetzung der SDGs in Österreich
                                                                                                 einer Universität studieren zu können. Ist den jungen Leuten                                        In diesem Sinne wünsche ich allen Studierenden und Lehrenden

                                                                  11    12
                                                                                                 bewusst, was studieren heißt? Gleichzeitig frage ich mich aber                                      ein erfolgreiches und fruchtbringendes neues Studienjahr! 
29 Forschung: FAQ
                                                                                                 auch, ob es unseren für die Bildungspolitik Zuständigen noch
30 Neue Verordnung zu Kosten- und                                                                bewusst ist, was studieren bedeutet. An den jungen Menschen
                                            IPGL

                                                                             Julia Wagentristl

    Leistungsrechnung                                                                            liegt es nicht, wenn sie mit großen Wissen- und Fähigkeitsmän-
                                                                                                 geln aus der Schule mit dem Maturazeugnis entlassen werden.
31 Das war der Fascination of                                                                    Dankenswerterweise ist es an der BOKU unter Studierenden
    Plants Day 2017!
                                                                                                 IMPRESSUM: Medieninhaberin und Herausgeberin: Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien. Chefredaktion: Michaela Kle-
32 Internationales Sanierungsprojekt                                                             ment, Redaktion: Hermine Roth, Ingeborg Sperl AutorInnen: Anabela Bralo, Anita Drexel, Awesta Hachemian, Mariella Hager, Andrea Handsteiner, Michael Hein, Bar-
                                                                                                 bara Hinterstoisser, Lisa Kargl, Helga Kromp-Kolb, Margit Laimer, Thomas Lindenthal, Horst Mayr, Florian Pletterbauer, Ingeborg Sperl, Alexandra Strauss-Sieberth, Julia
    in Vorarlberg                                                                                Wagentristl, Elfriede Wagner, Irene Zluwa,Werner Zollitsch Lektorat: Susanne Hartmann Grafik: Patricio Handl. Coverfoto: kjpargeter / Freepik Druck: Druckerei Berger
                                                                                                 Auflage: 7.000 Erscheinungsweise: 4-mal jährlich Blattlinie: Das BOKU Magazin versteht sich als Informationsmedium                      UZ24                            Dieses Produkt stammt aus
                                                                                                 für Angehörige, AbsolventInnen, Freundinnen und Freunde der Universität für Bodenkultur Wien und soll die interne und
33 Die Arbeitssituation von Landwirtinnen                                                        externe Kommunikation fördern. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung der Autorin oder des Autors
                                                                                                                                                                                                                                         „Schadstoffarme
                                                                                                                                                                                                                                         Druckerzeugnisse“
                                                                                                                                                                                                                                                                         nachhaltig bewirtschafteten
                                                                                                                                                                                                                                                                         Wäldern und kontrollierten

                                                                   15   33
                                                                                                                                                                                                                                         UW 734                          Quellen
                                                                                                 wieder und müssen mit der Auffassung der Redaktion nicht übereinstimmen. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von
34 Inge Dirmhirn Stipendium                                                                      Beiträgen aus Platzgründen vorbehalten. Beiträge senden Sie bitte an michaela.klement@boku.ac.at                                                          PEFC/06-39-12

                                                                                                           BOKU Magazin 3 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   3
BOKU - VERKEHRSMODELLE FÜR DIE ZUKUNFT TULLN: UNSER ÜBER LEBENDIGE FLÜSSE UND WANDERNDE STEINE
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    ENTSCHEIDUNGEN                                                                                      I
                                            Astrid Gühnemann hat im Juli ihre Professur am Institut            m Verkehrswesen gilt es nicht selten, Ent-
                                                                                                               scheidungen zu treffen, deren Konsequen-
                                            für Verkehrswesen der BOKU angetreten und ist zu dessen
                                                                                                               zen nicht leicht abzuschätzen sind: Wenn
                                            neuer Leiterin bestellt worden. Sie bringt internationale          beispielweise Dieselfahrzeuge abgastech-

    MIT SYSTEM
                                            Erfahrung zum Einsatz entscheidungsunterstützender          nisch nachgerüstet werden müssen, sind damit
                                            Systeme im Verkehrswesen mit.                               ökologische Vorteile, aber ökonomische Kos-
                                                                                                        ten verbunden. Wie lassen sich beide Faktoren
                                                                                                        so bewerten, dass eine gute Grundlage für eine
    Von Georg Sachs                                                                                     Abwägung gegeben ist? Fördert man die An-
                                                                                                        schaffung von Elektrofahrzeugen, führt das dazu,
                                                                                                        dass mehr Autos gekauft werden, die zwar keine
                                                                                                        fossilen Treibstoffe verbrauchen, sehr wohl aber
                                                                                                        andere Umweltauswirkungen nach sich ziehen.
                                                                                                        Viele dieser Zusammenhänge folgen nicht ein-
                                                                                                        fach einer Wenn-dann-Beziehung: „Wir finden im
                                                                                                        Verkehrswesen häufig Rückkopplungen, sodass
                                                                                                        eine Maßnahme und ihre Folgen nicht durch eine
                                                                                                        einfache Ursache-Wirkungs-Beziehung mitein-
                                                                                                        ander verknüpft sind“, analysiert Astrid Gühne-
                                                                                                        mann. Gühnemann hat seit Kurzem eine Profes-
                                                                                                        sur am Institut für Verkehrswesen der BOKU inne
                                                                                                        und beschäftigt sich in ihrer wissenschaftlichen
                                                                                                        Arbeit mit Modellen, die einer übergeordneten
                                                                                                        Verkehrspolitik Hilfestellungen für strategische
                                                                                                        Entscheidungen bieten können. Besonders leis-
                                                                                                        tungsfähig sind dabei sogenannte „System Dy-
                                                                                                        namics“-Modelle, die in den Sozial- und Wirt-
                                                                                                        schaftswissenschaften häufig zur Abschätzung
                                                                                                        der Auswirkungen von Managemententscheidun-
                                                                                                        gen herangezogen werden. „Die meisten Modelle
                                                                                                        können Rückkopplungen schlecht abbilden, mit
                                                                                                        systemdynamischen Modellen ist dies dagegen
                                                                                                        sehr gut möglich“, erklärt die Forscherin den Vor-
                                                                                                        teil dieses Ansatzes.

                                                                                                        Vielfach bedeutet Bewertung, Folgewirkungen
                                                                                                        des Verkehrs in eine makroökonomische Denk-
                                                                                                        weise miteinzubeziehen. Die rein monetäre Be-
                                                                                                        wertung hat dabei freilich ihre Grenzen, beispiels-
                                                                                                        weise wenn es um Fragen der Verkehrssicherheit
                                                                                                        geht: „Wie viel kostet es, jemand am Leben zu
                                                                                                        lassen? Das lässt sich nicht so einfach beantwor-
                                                                                                        ten“, legt Kühnemann den Finger auf einen wun-
                                                                                                        den Punkt. Aber auch bei Investitionsentschei-
                                                                                                        dungen kann man auf solche Situationen stoßen:
                                                                                                        „Wonach entscheidet man, wenn es darum geht,
                                                                                                        kulturelles Gut zu erhalten oder ein Parkhaus zu
                                                                                                        errichten?“

                      BOKU Magazin 3 2017          BOKU Magazin 3 2017
4                                                                                                                                                             5
BOKU - VERKEHRSMODELLE FÜR DIE ZUKUNFT TULLN: UNSER ÜBER LEBENDIGE FLÜSSE UND WANDERNDE STEINE
KARLSRUHE, KÖLN, BERLIN, LEEDS

                                                                                                                                         Designed by Freepik

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Astrid Gühnemann ist diesem Zweig der
Forschung bereits in ihrer Diplomarbeit
begegnet. „Ich habe Wirtschaftsingeni-
eurwesen mit Schwerpunkten in Informa-
tik und Operations Research studiert und
mich besonders für die Informatik-Seite
des Studiums interessiert“, erzählt die
Wissenschaftlerin. Sie erhielt die Möglich-
keit, an der Universität Karlsruhe (heute
                                                                                                                                                                                                                                                                            NEUE STIFTUNGSPROFESSUR
Karlsruher Institut für Technologie), über
                                                                                                                                                                                                                                                                            BESCHÄFTIGT SICH MIT
entscheidungsunterstützende Systeme
für Umweltverträglichkeitsprüfungen im
                                                                                                                                                                                                                                                                            AUTONOMEN FAHRZEUGEN
Verkehrswesen zu diplomieren. „Mein Di-        „Uns beschäftigen in unserer
                                                                                                                                                                                                                                                                            Das Infrastrukturministerium hat im
plomvater war sehr bekannt auf diesem          Arbeit zwei dauerhafte Themen:
                                                                                                                                                                                                                                                                            Juli die Einrichtung einer Stiftungspro-
Gebiet und lud mich ein, bei ihm auch ein      Wir bringt man die Leute dazu,                                                                                                                                                                                               fessur an der BOKU bewilligt, die un-
Doktorat zu machen“, erzählt Gühnemann.        nachhaltigere Verkehrsmittel zu                                                                                                                                                                                              tersuchen soll, wie ein Verkehrssystem
Gemeinsam erarbeitete man Systeme, mit         nutzen und die damit verbunde-                                                                                                                                                                                               funktionieren könnte, in dem selbst-
denen eine übergeordnete Verkehrspoli-         nen Umwelt- und Gesundheits-                                                                                                                                                                                                 fahrende Fahrzeuge gemeinsam mit
tik in strategischen Entscheidungen un-                                                                                                                                                                                                                                     herkömmlichen Autos unterwegs sind.
                                               vorteile zu sehen? Und welche
terstützt werden kann. „In unserer Arbeit
                                               Chancen und Risiken bringt die                          !                                                                                                                                                                    Die Professur wird im Herbst für einen
ging es nicht um einzelne, regionale Ent-                                                                                                                                                                                                                                   Zeitraum von fünf Jahren ausgeschrie-
scheidungen, etwa die geeignete Linien-        Elektrifizierung des Straßen-
                                                                                                                                                                                                                                                                            ben. Das Infrastrukturministerium stellt
führung für eine Straße, sondern um weit-      verkehrs mit sich?“
                                                                                                                                                                                                                                                                            in den ersten fünf Jahren 1,5 Millionen
reichende Fragen einer nationalen und                                                                                                                                                                                                                                       Euro zur Verfügung. Die Summe wird
europäischen Verkehrspolitik“, spezifiziert    Astrid Gühnemann
                                                                                                                                                                                                                                                                            durch Investitionen der Universität und
Gühnemann. Dieses Know-how brachte                                                                                                                                         Ein „Gridlock“ ist eine Form von Verkehrsverstopfung, die ein ganzes Netzwerk an Verkehrs-       Partnerorganisationen verdoppelt.
sie nach ihrer Promotion ans Deutsche                                                                                                                                      wegen lahmlegt – ein Phänomen, das durch die Förderung nachhaltiger Verkehrsformen ver-
                                                                                                                                                                           mieden werden soll.
Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln
mit, an dem gerade ein neues Institut für     in Österreich eine derzeit mit juristischer   Ein großer Anteil von Gühnemanns Tä-                                           war die Arbeit stark auf eine makroökono-        kehrs mit sich?“, erläutert Gühnemann die      tem. „Die großen Städte zeigen oft wenig
Verkehrswesen aufgebaut wurde. Sie half       Brisanz diskutierte Frage. Eine Möglich-      tigkeit in Leeds widmete sich aber auch                                        mische Betrachtung fokussiert. In unserer        Schwerpunkte am Institut für Verkehrswe-       Interesse an Elektromobilitätslösungen.
mit, ein Forschungsprogramm zu ent-           keit, damit umzugehen, wäre die Ein-          der Lehre, zudem engagierte sie sich in                                        Arbeit hier kommen wesentlich mehr Kri-          sen. Zum ersten Fragenkreis gehört etwa,       Dafür bieten sich neue Chancen, benach-
wickeln, stellte MitarbeiterInnen ein und     führung handelbarer Zertifikate für die       der Drittmittelakquise. Das Erklimmen                                          terien ins Spiel.“ Dass sie mit der Berufung     welche Anreize man setzen kann, um die         teiligten Gruppen im ländlichen Raum
wurde schließlich zur Leiterin der Abtei-     Emission von Lärm: „Am Londoner Flug-         der akademischen Karriereleiter wurde                                          an die BOKU in den deutschsprachigen             Priorisierung des Automobilverkehrs im         Zugang zu nachhaltiger Mobilität zu ver-
lung für Verkehrssystemanalyse ernannt.       hafen Heathrow gibt es Quoten für be-         dadurch aber keineswegs einfacher. „In                                         Raum zurückkehrt, ist ihr durch die Bre-         derzeitigen System aufzubrechen und so         schaffen“, spricht Gühnemann das Spek-
Gemeinsam mit dem Institut übersiedel-        sonders laute Flugzeuge. Diese sind aber      Großbritannien zählt für das Fortkommen                                        xit-Entscheidung noch leichter gemacht           auch die berüchtigten „Gridlocks“ (eine        trum an Möglichkeiten an, das sich auf
te sie 2001 an den Berliner Standort des      nicht käuflich“, erzählt Gühnemann. An        ausschließlich die Zahl hochwertiger Pu-                                       worden. Gühnemann hat die Diskussion             Form von Verkehrsverstopfung, die ein          diesem Gebiet eröffnen könnte.
Zentrums und übernahm als externe Lek-        der Uni Leeds untersuchte man demge-          blikationen. Kollegen, die sich ganz der                                       darüber schon die vergangenen Jahre              ganzes Netzwerk an Straßenverbindun-
torin Lehrveranstaltungen an der TU Ber-      genüber ein System, das den Betreibern        Forschung widmen können, haben da                                              über verfolgt: „Viele Kollegen waren wie         gen lahmlegt) zu vermeiden. „Heute wer-        Eng damit zusammenhängend ist auch
lin. „Vieles von dem, was ich dort gemacht    leiserer Flieger bestimmte Anreize gibt.      natürlich einen Vorteil“, gibt Gühnemann                                       vor den Kopf gestoßen, mich hat die Ent-         den PKW direkt und indirekt gefördert“,        die Rolle autonomer Fahrzeuge – ein Ge-
habe, war mehr Forschungsmanagement           Diese könnten selbst genutzt, aber auch       zu bedenken. Als sie sich 2015 um die                                          wicklung nicht ganz so überrascht.“              gibt Gühnemann zu bedenken. Das be-            biet, auf dem das Institut für Verkehrswe-
als eigene wissenschaftliche Arbeit“, erin-   verkauft werden. „Das war ein Gedanken-       Professur am Institut für Verkehrswesen                                                                                         ginne schon beim Freiraum, der dem Auto        sen der BOKU vor Kurzem eine Stiftungs-
nert sich Gühnemann. Zu ebendieser zog        experiment, um zu zeigen, welche Aus-         der BOKU bewarb, machte sich dieser Mix                                        NEUE MITSPIELER IM VERKEHR                       zur Verfügung steht: „Mein Sofa darf ich       professur des Infrastrukturministeriums
es die Forscherin aber wieder verstärkt       wirkungen welche Verhaltensweise der          hingegen bezahlt: „Die Anforderungen an                                        In ihrer Arbeit an der BOKU stehen nun vor       nicht einfach auf die Straße stellen“, meint   bewilligt bekommen hat (siehe Info-Box).
hin. Da sich im universitären Bereich in      Luftverkehrsunternehmen auf die Um-           einer anwendungsorientierten Universi-                                         allem der Straßen- und Schienenverkehr           die Professorin schmunzelnd. Es gebe be-       „Auch hier soll es nicht um technische
Deutschland damals aber keine Perspek-        welt hätte“, so Gühnemann. Wenn bei-          tät wie der BOKU sind vielseitiger als in                                      und sein Zusammenspiel mit den aktiven           stimmte Formen von Verkehr mit Kraft-          Konzepte für einzelne Fahrzeuge gehen,
tive bot, entschied sie sich für das Ange-    spielsweise durch finanzielle Anreize be-     der akademischen Welt des United King-                                         Formen der Fortbewegung wie Radfah-              fahrzeugen, der nicht so leicht ersetzt        sondern darum, wie diese in das existie-
bot, als Senior Lecturer an die Universität   wirkt würde, dass Flugzeuge anstatt um        dom“, freut sich Gühnemann, die eine sol-                                      ren oder Zu-Fuß-Gehen im Vordergrund.            werden könne (etwa Baustellenverkehr),         rende System eingebettet werden kön-
Leeds (UK) zu gehen, wo eines der welt-       5 Uhr erst um 7 Uhr starten, wären die be-    che Vorgehensweise in ingenieurwissen-                                         „Uns beschäftigen in unserer Arbeit zwei         vieles könne aber verlagert oder vermie-       nen. Dazu muss etwa geklärt werden, wie
weit größten und bekanntesten universi-       sonders empfindlichen Morgenstunden           schaftlichen Fächern für angemessener                                          dauerhafte Themen: Wir bringt man die            den werden.                                    sie untereinander kommunizieren und wie
tären Verkehrsinstitute angesiedelt ist.      entlastet. Wenn sich die Betreibenden die     hält als ein Orientieren an Bewertungs-                                        Leute dazu, nachhaltigere Verkehrsmittel                                                        die Interaktion mit herkömmlichen Fahr-
                                              Erlaubnis dafür aber auch für Flugzeuge       schemata der Grundlagenforschung. Be-                                          zu nutzen und die damit verbundenen              Auch beim Thema Elektromobilität geht          zeugen aussehen könnte.“               
In Leeds beschäftigte sich Gühnemann          kaufen, die bisher gar nicht starten durf-    sonders gereizt hat die Verkehrsexpertin                                       Umwelt- und Gesundheitsvorteile zu se-           es nicht um einzelne Speicher- oder An-
viel mit Fragen des Flugverkehrs und          ten, wäre der Effekt mit einem Mal um-        die umfassende Orientierung der BOKU                                           hen? Und welche Chancen und Risiken              triebssysteme, sondern um die Einbet-          Der Autor ist Chefredakteur der Zeitschrift
dem von diesem erzeugten Lärm – auch          gekehrt.                                      am Prinzip der Nachhaltigkeit. „In England                                     bringt die Elektrifizierung des Straßenver-      tung in ein übergeordnetes Verkehrssys-        Chemiereport/Austrian Life Sciences.

                                                                                                             BOKU Magazin 3 2017                                                  BOKU Magazin 3 2017
6                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        7
BOKU - VERKEHRSMODELLE FÜR DIE ZUKUNFT TULLN: UNSER ÜBER LEBENDIGE FLÜSSE UND WANDERNDE STEINE
„In der Röntgen-Fluoreszenzanalyse
                                                                                                                                                                                                                                           regt man die Atome der Probe mit ei-
                                                                                                                                                                                                                                           nem Röntgenstrahl an, sodass sie dann
                                                                                                                                                                                                                                           ihrerseits Röntgenstrahlung aussenden“,
                                                                                                                                                                                                                                           erklärt Klaudia Hradil, Leiterin des Rönt-
                                                                                                                                                                                                                                           genzentrums der TU Wien und Koope-
                                                                                                                                                                                                                                           rationspartnerin im Infrastrukturprojekt.
                                                                                                                                                                                                                                           „Unterschiedliche Atome senden dabei
                                                                                                                                                                                                                                           Röntgenstrahlung unterschiedlicher Wel-
                                                                                                                                                                                                                                           lenlänge aus, daran können wir sie erken-
                                                                                                                                                                                                                                           nen.“ So ist es beispielsweise möglich,
                                                                                                                                                                                                                                           die Verteilung bestimmter Schwermetalle
                                                                                                                                                                                                                                           in einem Stück Knochen zu untersuchen
                                                                                                                                                                                                                                           oder Inhaltsstoffe der Tinte auf alten Pa-
                                                                                                                                                                                                                                           pyrus-Rollen zu messen.

                                                                                                                                                                                                                                           Gewöhnliche Röntgenkameras können al-
                                                                                                                                                                                                                                           lerdings nicht zwischen Röntgenstrahlen
                                                                                                                                                                                                                                           unterschiedlicher Wellenlängen unter-
                                                                                                                                                                                                                                           scheiden. Man musste daher bisher auf
                                                                                                                                                                                                                                           mühsame Weise die ganze Probe aufwen-
                                                                                                                                                                                                                                           dig mit einem eng fokussierten Röntgen-
                                                                                                                                                                                                                                           strahl abtasten. „Mit dem neuen Röntgen-
                                                                                                                                                                                                                                           farbmikroskop geht das innerhalb einer
                                                                                                                                                                                                                                           einzigen Belichtung“, sagt Christina Streli
                                                                                                                                                                                                                                           vom Atominstitut der TU Wien, die drit-
    Spezielle Röntgenaufnahme eines Knochens: Die Farben geben Auskunft über die Verteilung verschiedener chemischer Elemente.                                                                                                             te Kooperationspartnerin im Projekt. „Es
                                                                                                                                                                                                                                           werden damit völlig neue Untersuchun-

DIE VIELEN FARBEN DER
                                                                                                                                                                                                                                           gen möglich.“

                                                                                                                                               besteht, kann deutlich mehr, wie ein inter-   und wollen diese Technologie erstmals fit     UNIVERSITÄTS-ÜBERGREIFENDE

RÖNTGENSTRAHLUNG
                                                                                                                                               nationales Team um die BOKU-Physikerin        für das Labor machen“, sagt Helga Lich-       INFRASTRUKTUR
                                                                                                                                               Helga Lichtenegger kürzlich zeigen konn-      tenegger, Leiterin des Instituts für Physik   1,5 Millionen Euro Förderung wurden nun
                                                                                                                                               te. „Die Energie-Information, die in den      und Materialwissenschaft an der BOKU.         für den Aufbau des Spitzenmikroskops
                                                                                                                                               Röntgenstrahlen unterschiedlicher Wellen-     Sie leitet das neue Infrastrukturprojekt      genehmigt. Es wird unter Federführung
Die Universität für Bodenkultur (BOKU) und die TU Wien bauen ein völlig neuartiges Röntgenfarbmikroskop,                                       längen enthalten ist, kann in kristallogra-   und ist davon überzeugt: „Wir erwarten        der BOKU aufgebaut und dort auch seinen
finanziert durch eine neue Förderschiene des Wissenschafts- und des Infrastrukturministeriums. Am Montag,                                      fische 3D-Information übersetzt werden.       uns, durch das neue Röntgenmikroskop          Platz finden. Universitäts-übergreifend ist
                                                                                                                                               Auf diese Weise können wir mit zweidi-        eine international führende Rolle im Be-
dem 29. Mai 2017, fand der offizielle Projektstart statt.                                                                                                                                                                                  die TU Wien mit dem Röntgenzentrum
                                                                                                                                               mensionalen Bildern die dreidimensionale      reich der Materialcharakterisierung ein-

U
                                                                                                                                                                                                                                           und dem Atominstitut beteiligt.        
       m die kleinsten Strukturen von             Vorgang deutlich einfacher wird: Seine Ka-      gesellschaft FFG und finanziert vom Wis-     Orientierung von kleinsten Kristalliten in    nehmen zu können. Es ist das erste Gerät
       Materialien sichtbar zu machen,            mera kann unterschiedliche Wellenlängen         senschafts- und vom Infrastrukturministe-    unterschiedlichsten Werkstoffen abbil-        seiner Art, das erste Röntgenfarbmikro-
       reichen herkömmliche Lichtmikro-           voneinander unterscheiden – ähnlich wie         rium und durch finanzielle Unterstützung     den“, erklärt Lichtenegger.                   skop überhaupt, und wird auch den For-
skope nicht aus. Wesentlich mehr Mög-             eine Farbfotokamera, nur eben im Rönt-          der Privatstiftung Berndorf.                                                               schungsstandort Österreich bedeutend              KONTAKT/RÜCKFRAGEN
lichkeiten bieten Röntgenstrahlen: Man            genbereich. Damit wird es erstmals mög-                                                      Das Einsatzgebiet für diese Methode           stärken.“
                                                                                                                                                                                                                                               Univ.Prof.in Dr.in Helga Lichtenegger,
kann mit ihnen in das Innere von Materiali-       lich, gleichzeitig die Kristallstruktur einer   3D-EINBLICKE IN                              reicht von biologischen Systemen (biomi-
                                                                                                                                                                                                                                               Institut für Physik und Materialwissen-
en hineinleuchten, eine höhere Auflösung          Probe dreidimensional zu analysieren            KRISTALLSTRUKTUREN                           neralisierte Gewebe, Selbstorganisations-     ZERSTÖRUNGSFREIES                                 schaft, Department für Materialwissen-
erreichen und zusätzlich Auskunft über            und gleichzeitig ein Bild der chemischen        Die klassische Methode, um die Anordnung     prozesse) über Dünnfilmtechnologie bis        CHEMISCHES IMAGING                                schaften und Prozesstechnik, Universi-
die Kristallstruktur und chemische Zu-            Zusammensetzung mit Mikrometerauf-              von Atomen im Kristall sichtbar zu machen,   zur industriellen Materialforschung (Na-      Eine weitere maßgebliche Stärke des neu-          tät für Bodenkultur Wien
sammensetzung der Probe erhalten. Meist           lösung zu erzeugen. Aufgebaut wird das          ist die Beugung von Röntgenstrahlen. Sie     noverbundwerkstoffe, nanokristalline Me-      en Röntgenmikroskops ist die Möglich-             helga.lichtenegger@boku.ac.at
ist das aber ein komplizierter Prozess, bei       neue Röntgenmikroskop an der Univer-            werden von der regelmäßigen Struktur         talllegierungen etc.). War dieser Zugang      keit, Bilder von der chemischen Zusam-
                                                                                                                                                                                                                                               Ao. Univ.Prof.in Dr.in Christina Streli,
dem man die Probe Punkt für Punkt mit             sität für Bodenkultur (BOKU), betrieben         des Kristalls auf charakteristische Weise    bisher nur an Großforschungsanlagen           mensetzung eines Materials zu erhalten.
                                                                                                                                                                                                                                               Atominstitut, Technische Universität Wien
einem Röntgenstrahl abtasten und oft zu-          wird es gemeinsam von der BOKU und              abgelenkt. Normalerweise verwendet man       möglich, so soll sich dies durch das neue     Dabei ist es oft wichtig, zerstörungsfrei
                                                                                                                                                                                                                                               christina.streli@tuwien.ac.at
sätzlich schrittweise drehen muss.                der TU Wien. Ermöglicht wird der Aufbau         dabei nur Röntgenstrahlung mit einer ganz    Röntgenfarbmikroskop ändern.                  zu arbeiten – etwa, wenn es um die Ana-
                                                  des Röntgenfarbmikroskops durch das             bestimmten Wellenlänge. Doch Röntgen-                                                      lyse von Kunstgegenständen geht, aber             Dr. in Klaudia Hradil, Röntgenzentrum,
In Wien wird ein hochmodernes Röntgen-            Programm „Forschungsinfrastruktur“, ab-         strahlung, die aus mehreren Wellenlängen,    „Wir gehen mit dem Projekt Röntgenfarb-       auch bei biologischen Proben oder in der          Technische Universität Wien
farbmikroskop gebaut, mit dem dieser              gewickelt von der Forschungsförderungs-         also unterschiedlichen „Röntgen-Farben“      mikroskop in die entscheidende Runde          Nanotechnologie.                                  klaudia.hradil@tuwien.ac.at

                                                                                                                    BOKU Magazin 3 2017               BOKU Magazin 3 2017
8                                                                                                                                                                                                                                                                                       9
BOKU - VERKEHRSMODELLE FÜR DIE ZUKUNFT TULLN: UNSER ÜBER LEBENDIGE FLÜSSE UND WANDERNDE STEINE
NEUER ROHSTOFF
ACONITSÄURE ENTDECKT
ForscherInnen der BOKU und des acib ist es gelungen, Aconitsäure als neuen Rohstoff herzustellen –
ein wichtiger Baustein für die Produktion ungiftiger Biokunststoffe.

                                                                                                                                         acib GmbH / Mattanovich
                                                                                                                                                                   Pflanzenhormon Auxin: Neuer
                                                                                                                                                                   zellulärer Wachstumsschalter entdeckt
                                                                                                                                                                                                                        Text und Fotos: Ingeborg Sperl

                                                                                                                                                                   A
                                                                                                                                                                           ls Erstautorin einer Veröffentli-      Die Modellpflanze Arabidopsis (Acker-          antwortlich sind, regulieren auch Trans-
                                                                                                                                                                           chung in einem international re-       Schmalwand), mit der Beziat und das            portproteine innerhalb der Zellen, ob ein
                                                                                                                                                                           nommierten Wissenschaftsjournal        Team arbeiten, ist deshalb zum Liebling        Gewebe wachsen soll. Diese sogenannten
                                                                                                                                                                   genannt zu werden, gehört zu den Höhe-         der Pflanzenforschung geworden, weil sie       PILS-Proteine transportieren Auxin in ein
                                                                                                                                                                   punkten einer Forscherkarriere, vor allem,     sich leicht ziehen lässt. „Von der Aussaat     Zellkompartiment, um das Hormon von

D
        ie erstaunlichsten Innovationen     als Produktionsvehikel von Aconitsäure        Dank der neuen Produktionsmethode                                        wenn man gerade erst an seiner Doktor-         bis zur Reife, wo wieder Samen gewon-          seinem Rezeptor im Kern zu isolieren.
        stammen immer noch aus der          zu verwenden. „Wir haben ein beson-           soll sie nun vor allem für die chemische                                 arbeit sitzt.                                  nen werden können, dauert es nur zwei          Diese zellspezifische Unterdrückung der
        Natur: Schimmelpilze etwa sind      deres Eiweiß aus einem anderen Pilz           Industrie interessant werden. „Ester der                                                                                Monate. Sie ist leicht zu kreuzen und hat      Auxin-Antwort ist für einige Gewebe ein
chemische Spezialisten, die durch Fer-      entdeckt, das gezielt Aconitat aus den        Aconitsäure können z. B. als Bausteine für                               Chloe Beziat, die am Department für An-        ein repräsentatives Genom“, erläutert Be-      Zeichen, sich zu strecken und somit die
mentation aus erneuerbaren Rohstoffen       Mitochondrien, den Kraftwerken der Zel-       die Herstellung von Biopolymeren die-                                    gewandte Genetik an der BOKU arbeitet,         ziat in der speziellen Isolierkammer, wo       Form des Organes zu verändern. Inter-
wie Zucker eine Reihe wichtiger Produkte    le, heraustransportieren kann“, erklärt       nen und damit erdölbasierte Kunststoffe                                  hat es zusammen mit der Gruppe um Jür-         die zarten Arabidopsis-Pflanzen in allen       essanterweise reguliert das Sonnenlicht
herstellen können, angefangen bei Anti-     acib-Projektleiter Matthias Steiger. In den   ersetzen. Außerdem eignet sie sich als                                   gen Kleine-Vehn mit der Arbeit „Light trig-    Wachstumsstadien zu sehen sind.                die Aktivität dieses intrazellulären Trans-
biotika über Waschmittelzusätze bis hin     Schimmelpilz eingebracht, stellt man so       ungiftige Alternative für Weichmacher,                                   gers PILS-dependent reduction in nuclear                                                      portprozesses. Damit kann dieser exter-
zu Säuerungsmitteln für die Lebensmittel-   die wichtige Biochemikalie erstmals ge-       für die Verwendung als Befeuchtungs-                                     auxin signalling or growth transition“ in      Schon Darwin hat erkannt, dass sich            ne Lichtreiz in ein Wachstumsprogramm
industrie. Das weiß auch die Industrie zu   zielt in einem Bioprozess her. Das Ergeb-     mittel oder als Ausgangsstoff für andere                                 das Journal „Nature Plants“ geschafft.         Pflanzen zum Licht hin ausrichten. Man         übersetzt werden“, umreißt Jürgen Klei-
schätzen, die seit über 50 Jahren Zitro-    nis dieser Forschung wurde 2016 in der        Chemikalien“, weiß BOKU-Professor und                                                                                   kann das besonders schön an einem Son-         ne-Vehn die Grundzüge der Veröffentli-
nensäure – mengenmäßig eines der wich-      renommierten Fachzeitschrift „Metabolic       acib-Key-Researcher Diethard Mattano-                                    Die gebürtige Französin hat ihren Master       nenblumenfeld sehen, wo sich die Blüten        chung und fügt hinzu: „Da dieses Wachs-
tigsten Produkte – großtechnisch mithilfe   Engineering“ publiziert.                      vich, der im neuen Rohstoff sogar die                                    in Toulouse gemacht. Ihr Vater unterrich-      mit dem wandernden Sonnenlicht drehen.         tumshormon von zentraler Bedeutung
von Schimmelpilzen wie Aspergillus niger                                                  Herstellung von Produkten möglich sieht,                                 tet Chemie und Physik, daher hatte sie         Alles hängt davon ab, wie der Transport        in allen Pflanzen ist, könnte man diesen
herstellt. Innovativ und ohne Amtsschim-    WICHTIGER SCHRITT                             die es bisher noch nicht gab. Noch dauert                                immer schon eine gewisse Affinität zu          von Auxin in der Pflanze vor sich geht         Mechanismus in Zukunft nutzen, um Nutz-
mel, dachte das Austrian Centre of Indus-   FÜR BIOBASIERTE PRODUKTE                      es ein paar Jahre, bis der Prozess industri-                             den Naturwissenschaften. „Die Pflanzen         und wo es wie konzentriert ist. Und das        pflanzen besser an diverse Umgebungen
trial Biotechnology (acib) kurzerhand da-   Bisher wurde Aconitsäure, die ihren Na-       ell implementiert werden kann. Dennoch                                   liegen mir mehr, in der Zoologie hat mich      ist eine diffizile, höchst komplizierte Fra-   anzupassen.“
rüber nach, ob die schwarzen Pilze nicht    men von der Pflanze Eisenhut (Aconitum        wird der Säure schon jetzt Großes zuge-                                  das Sezieren abgeschreckt“, erinnert sie       gestellung.
sogar noch mehr können, als man ihnen       napellus) herleitet, als Nebenprodukt der     schrieben. Mattanovich: „Insbesondere                                    sich. Beziat, die ihre Doktorarbeit in Euro-                                                  Chloe Beziat will auf jeden Fall noch ihre
bisher zutraute.                            Zuckerrübe isoliert. Sie kommt in sehr        im Rahmen der Bioökonomie setzt die                                      pa schreiben wollte, lernte in Gent Jürgen     Auxin wirkt als Signalstoff in allen Pflan-    Doktorarbeit an der BOKU abschließen.
                                            geringen Mengen ebenso als Teil des           neue Entwicklung einen weiteren wich-                                    Kleine-Vehn kennen, der einer neuen Fa-        zen, sogar in Algen. Was mit dem Pflan-        Was sie wo danach machen will, weiß sie
ALTER PILZ, NEUER ROHSTOFF                  Stoffwechsels in den Zellen eines jeden       tigen Schritt, in Zukunft alle chemischen                                milie von Phytohormonen, sogenannten           zenspross passiert, wird mithilfe von Auxin    noch nicht. Österreich gefällt ihr jedenfalls
In einem Projekt in Kollaboration mit der   Lebewesens vor, wo sie die Umsetzung          Produkte aus erneuerbaren Rohstoffen                                     Auxinen, auf der Spur war, und folgte ihm      entschieden und beeinflusst das Wachs-         recht gut. Was sie natürlich nicht daran
niederländischen Universität Leiden ist     von Zuckern und Fetten in Energie er-         herzustellen und die Abhängigkeit von                                    an die BOKU, wo sie seit nunmehr vier          tum. „Neben den Transportproteinen, die        hindert, in den Ferien nach Frankreich zu
es dem acib gelungen, den Bodenpilz         möglicht.                                     fossilen Rohstoffen zu beenden.“                                       Jahren forscht.                                für den Auxinfluss von Zelle zu Zelle ver-     ihrer Familie zu fahren.                 

                                                                                                            BOKU Magazin 3 2017                                           BOKU Magazin 3 2017
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BOKU - VERKEHRSMODELLE FÜR DIE ZUKUNFT TULLN: UNSER ÜBER LEBENDIGE FLÜSSE UND WANDERNDE STEINE
EIN LEBENDIGER FLUSS
UND WANDERNDE STEINE
Wie nähert man sich einem Fluss? Erst einmal mit sieben Jahren Forschung im Rahmen eines CD-Labors.
                                                   Text und Fotos: Ingeborg Sperl

A
      ngesichts der gewaltigen Dimen-         men ist die künstliche Zugabe von Materi-   Wasserstraße, der Kraftwerksbetrieb und    eigene Messmethodik – von einer Brücke        über den Schwebstoff- und Geschiebe-         das heißt: abgesenkt, der Abstand vergrö-
      sionen der Donau ist das keine          al flussab des Kraftwerks Freudenau (bis    der Hochwasserschutz. Außerdem wird        aus – entwickelt, mit der die ForscherInnen   transport gewinnen konnte. Eines ist klar:   ßert und in Strömungsrichtung orientiert.
      wirklich lange Zeit. Und dennoch        zu 200.000 m³ pro Jahr), was aber nicht     auch Trinkwasser für Wien aus dem Fluss    ihre Messungen vornehmen können. Um           Die Flussbettsanierung verlangt Grundla-     Die durch den Uferrückbau neu entstan-
förderten die Forscherinnen und Forscher      ausreichend ist, um die Eintiefung kom-     gewonnen. Nur: Wie viel Material sollte    zu dokumentieren, wie schnell und wohin       genforschung. Und da die verschiedenen       denen Schotterbänke haben sich inner-
von der BOKU Erstaunliches zutage.            plett zu stoppen. Darüber hinaus wird ein   man verklappen und wie groß sollen die     sich die Steine auf dem Flussgrund bewe-      ökologischen und ökonomischen Interes-       halb weniger Jahre gebildet und mit Pio-
                                              jüngst geändertes Geschiebemanage-          Steine überhaupt sein; welche wasser-      gen, versah man sie mit Peilsendern. Nun      sen mühsam, aber notwendigerweise in         nierpflanzen begrünt. Das bietet seltenen
Langsam bewegt sich das ehemalige             ment betrieben: Die Steine werden vom       baulichen Maßnahmen bringen welchen        weiß man zum Beispiel, dass Donaukies         Einklang gebracht werden müssen, war         Bodenbrütern wie Flussuferläufer und
Steinschiff „Negrelli“ durch die Fluten.      Fluss weitertransportiert, wieder heraus-   Erfolg?                                    im Mittel pro Jahr 3 km weit transportiert    auch die Österreichische Wasserstra-         Flussregenpfeifer wieder Lebensraum.
Das archaisch wirkende Schiff stammt          gebaggert und an anderer Stelle weiter                                                 wird. Da der Maßstab bei bisherigen Mo-       ßen-Gesellschaft viadonau – neben ver-
noch aus der Zeit der „harten Verbau-         oben wieder hineingeworfen. Weiters         Helmut Habersack brachte es bei sei-       dellversuchen zu klein war, ließ man im       schiedenen anderen PartnerInnen aus der      Wie viele wichtige neue Erkenntnisse in
ung“, als damit Wasserbausteine trans-        wurden Pilotprojekte umgesetzt, die über    nem Vortrag während der gemächlichen       BOKU-Forschungsgerinne in Nussdorf            Wirtschaft – am CD-Labor interessiert, da    den vergangenen sieben Jahren gewon-
portiert und die Ufer gesichert wurden,       Buhnenrückbauten, Uferrückbau, Gewäs-       Schifffahrt Richtung Hainburg auf den      ebenfalls Steine zu Testzwecken „rollen“.     man die Ergebnisse in die Verbesserung       nen wurden, beweisen 58 SCI-Veröffent-
sodass die Donau in ihrer heutigen Lage       servernetzung und Sohlvergröberung die      Punkt: Die früheren kleinmaßstäblichen     Dabei wurde ein einzigartiger Durchfluss      des Maßnahmenkatalogs für die Zukunft        lichungen und fünf wissenschaftliche
fixiert wurde, erläutert Projektleiter Hel-   Sohlerosion ebenfalls verringern helfen.    Modellversuche und Computersimulati-       von bis zu 10 m³ pro Sekunde im Freispie-     einfließen lassen kann.                      Preise; auch deshalb wurde kürzlich das
mut Habersack. Diese Verhinderung der         Damit versucht man, die dramatische         onen ergaben teilweise ganz andere Er-     gel zwischen Donau und Donaukanal do-                                                      neue „CD-Labor Sedimentforschung und
Ufererosion, die Reduktion der Sohlbreite     Sohleintiefung der Donau zu verhindern      gebnisse als die Praxis. Also musste man   kumentiert.                                   Was die neuen Erkenntnisse bewirken          -management“ genehmigt.
von bis zu 3.000 auf 300 Meter, die Ge-       und den Grundwasserspiegel auf gleicher     neue, komplexere Rechenprogramme                                                         können, war beim Lokalaugenschein auch
fällserhöhung und vor allem die Unterbin-     Höhe zu halten. Der wiederum ist essen-     ersinnen, noch mehr Daten verarbeiten      Das „Jahrhunderthochwasser“ von 2013          für Laien gut erkennbar. „Das Flusssystem    „Am Grunde der Moldau wandern die Stei-
dung des Geschiebeeintrages durch die         ziell für den Erhalt der Au und somit des   und diffizilere Messungen vornehmen.       war übrigens in diesem Fall sehr auf-         reagiert erstaunlich sensibel“, sagt Ha-     ne …“, dichtete Brecht – was sie am Grun-
Kraftwerkskette flussauf führten zu einer     Nationalparks. Weitere Ansprüche stellen    Schon das war eine besondere Herausfor-    schlussreich, weil man bei diesem seltenen    bersack. Die in den Fluss hineinragenden     de der Donau tun, wissen wir jetzt und in
Sohlerosion. Ein Teil der Gegenmaßnah-        der Schiffverkehr auf dieser bedeutenden    derung. Es wurde zu diesem Zweck eine      Extremereignis besonders wichtige Daten       Buhnen wurden geometrisch optimiert,         Zukunft ein bisschen besser.          

                                                                                                          BOKU Magazin 3 2017               BOKU Magazin 3 2017
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BOKU - VERKEHRSMODELLE FÜR DIE ZUKUNFT TULLN: UNSER ÜBER LEBENDIGE FLÜSSE UND WANDERNDE STEINE
WAS VERBINDET GEWÄSSERÖKOLOGIE
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                                                                                                                                                                                                                                                                 Von Lisa Kargl

                                                                                                                                        D
                                                                                                                                               as gemeinsame internationale Stu-

                                                                                                                                                                                                                                                                                   IPGL
                                                                                                                                               dienprogramm dreier Universitä-
                                                                                                                                               ten – BOKU (Österreich), IHE Delft
                                                                                                                                        Institute for Water Education (Niederlan-
                                                                                                                                        de) und Egerton University (Kenia) – zum
                                                                                                                                        Thema Ökologie und Management von
                                                                                                                                        Binnengewässern nähert sich der 40-Ab-
                                                                                                                                        solventInnen-Marke. Als Teil einer bestän-
                                                                                                                                        digen Erfolgsgeschichte der österreichi-
                                                                                                                                        schen Entwicklungszusammenarbeit steht
                                                                                                                                        dieses Programm in der Tradition der seit
                                                                                                                                        über 40 Jahren bestehenden Kooperation
                                                                                                                                        von österreichischen und ostafrikanischen
                                                                                                                                        Institutionen und trägt zu einer Vielzahl
                                                                                                                                        der Ziele für nachhaltige Entwicklung
                                                                                                                                        (SDGs) der Vereinten Nationen bei.

                                                                                                                                        Das wahrlich internationale Masterpro-
                                                                                                                                        gramm mit TeilnehmerInnen aus Afrika,
                                                                                                                                        Asien, Nord- und Lateinamerika sowie
                                                                                                                                        Europa wird in Englisch unterrichtet und
                                                                                                                                        nennt sich im Original „Applied Limnolo-
                                                                                                                                        gy/Limnology & Wetland Management
                                                                                                                                        (AL/LWM)“. Im Rahmen des AL/LWM-Stu-
                                                                                                                                        diums, das neben der internationalen auch
                                                                                                                                        eine österreichische Variante beinhaltet,

EIN GAST AUS KENIA
                                                                                                                                        haben interessierte Studierende des nati-
                                                                                                                                        onalen Zweiges die Möglichkeit, Kursmo-
                                                                                                       Text und Foto: Ingeborg Sperl    dule in Afrika zu absolvieren, dort Feldfor-
                                                                                                                                        schung zu betreiben oder ihre Masterar-        ser bis hin zur Invasion von „exotischen“     den Weg bekommen haben. Das inter-

D
        rei Monate war Richard Onwonga       gen. Länder wie Kenia können so direkt        und in die Anwendung von neuen Tech-         beiten zu verfassen. Zu lernen gibt es auch    Gründlingen in der österreichischen Donau     nationale Masterprogramm ist Teil einer
        am Institut für Ökologische Land-    an ihre bewährten Traditionen anknüpfen       niken. Damit sind nicht große Maschinen      für die österreichischen TeilnehmerInnen       oder zu Fischparasiten in Zentraläthiopien.   regionalen Initiative der Österreichischen
        wirtschaft zu Gast. Der Boden-       und mit dem Rotationssystem die Pro-          gemeint, die in der kleinteiligen Land-      des Programms mehr als genug, so kön-                                                        Entwicklungszusammenarbeit. Insgesamt
wissenschaftler, der an der Universität in   duktivität des Bodens erhalten – ohne         wirtschaft ohnehin nutzlos wären, son-       nen neben dem Kennenlernen der Beson-          Da die meisten AbsolventInnen ein Sti-        wurden dafür bis Ende September 2018
Nairobi lehrt, stammt aus einer bäuerli-     intensiven Einsatz von Chemie, die für die    dern der Gebrauch von Computern und          derheiten und Schönheiten afrikanischer        pendium beziehen und unmittelbar nach         1,65 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
chen Familie in Kenia und kennt die klas-    Bauern sowieso nicht erschwinglich wäre.      Handys. „Der Einfluss der Peer Groups ist    Ökosysteme auch wertvolle interkulturel-       der Abschlussprüfung in ihre Heimatlän-       Abgewickelt wird diese Unterstützung
sische Subsistenzwirtschaft von klein auf.                                                 stark“, registriert Onwonga. „Man kann       le Erfahrungen gemacht, Freundschaften         der zurückkehren, war für sie bisher keine    über die Austrian Development Agency
                                             Österreich ist für den kenianischen Wis-      zum Beispiel das Bewässerungssystem          geknüpft und die kreativen Problemlösun-       Teilnahme an der offiziellen Abschlussfei-    (ADA), die Agentur der Österreichischen
Die Produktivität des Bodens zu erhalten     senschaftler deshalb so interessant, weil     mit dem Handy verknüpfen, sodass man         gen, für die Afrika berühmt ist, hautnah       er möglich. Dieses Manko wurde heuer mit      Entwicklungszusammenarbeit. Sie unter-
ist Onwonga ein Anliegen. „Wir bauen         es hier wie in seiner Heimat sehr verschie-   die Bewässerung kontrollieren kann, ohne     miterlebt werden.                              einer eigenen AL/LWM-Graduierungs-            stützt Länder in Afrika, Asien, in Südost-
Mais, Kaffee, Bananen und Zuckerrohr         dene Klimazonen gibt. Die einheimischen       raus auf die Felder zu müssen. Die Grup-                                                    feier beseitigt. Für die fünf LWM-Absol-      und Osteuropa sowie die Karibik bei ihrer
an“, berichtet er. Entweder werden die       Bäuerinnen und Bauern, erzählt Onwon-         pen können auch gemeinsam beschlie-          Wer bei diesem Studium hauptsächlich an        ventInnen, die im April an der Universität    nachhaltigen Entwicklung. Gemeinsam
Feldfrüchte – bis zu sieben verschiedene     ga, können die Universität besuchen,          ßen, was wo angebaut wird. Diese Peer        Fische denkt, irrt. Die heuer abgeschlos-      für Bodenkultur abschlossen – während         mit öffentlichen Einrichtungen, NGOs
Pflanzen – nebeneinander in Reihen ge-       die auch über Versuchsflächen verfügt,        Groups werden auch von der Regierung         senen Forschungsarbeiten zur Erlangung         ihre fünf KollegInnen zeitgleich in Delft     und Unternehmen setzt die ADA pro Jahr
setzt, oder man bebaut kleine Flächen,       welche die verschiedenen, stark unter-        unterstützt.“                                des Masterdiploms spannten einen wei-          und Njoro ihre letzte Prüfung ablegten –,     rund 650 Projekte und Programme mit
deren Bepflanzung jedes Jahr wechselt.       schiedlichen Klimazonen repräsentieren.                                                    ten Bogen, von den landwirtschaftlichen        wurde nochmals groß aufgespielt, bevor        einem Gesamtvolumen von 500 Millionen
Wie die passendste Fruchtfolge – zum         Auch ist der Klimawandel durchaus im          Global denken, regional handeln – Richard    Auswirkungen auf den Nährstoffumsatz in        sie in die Heimat zurückkehren. Dort wer-     Euro um.                               
Beispiel nach dem Anbau von Legumino-        Bewusstsein der Bevölkerung angekom-          Onwonga ist selbst sozusagen die Verkör-     Flüssen über die Schwermetallbelastung         den sie anwenden und weiterentwickeln,
sen – gestaltet werden kann, ist Gegen-      men. Onwonga setzt seine Hoffnungen           perung eines Leitmotivs, das gar nicht oft   im Fluss Rwizi in Uganda oder Cyanobak-        was sie in den letzten beiden Jahren an           KONTAKT
stand wissenschaftlicher Untersuchun-        vor allem in die Weiterbildung der Jungen     genug zitiert werden kann.                 terien-Giftstoffe in ugandischem Trinkwas-     limnologischem Handwerkszeug mit auf              ipgl@boku.ac.at

                                                                                                            BOKU Magazin 3 2017                BOKU Magazin 3 2017
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BOKU - VERKEHRSMODELLE FÜR DIE ZUKUNFT TULLN: UNSER ÜBER LEBENDIGE FLÜSSE UND WANDERNDE STEINE
SICHERES FAHREN AM STEILHANG                                                                                                                                                                                                         EMPFEHLUNGEN

                                                                                                                                                                                                                                     u Traktionswindenbasierte        Holzern-
                                                                                                                                                                                                                                       tesysteme mit Harvester und For-
                                                                                                                                                                                                                                       warder sind in ihrem Einsatzbereich
                                                                                                                                                                                                                                       gegenüber Seilgeräten ökonomisch
                                                                                                                                                                                                                                       überlegen.
                                                                                                                                                                                                                                     u Überfällige Pflegemaßnahmen (Durch-
                                                                                                                                                                                                                                       forstungsrückstände) im Grenzbereich
                                                                                                                                                                                                                                       der Befahrbarkeit können dadurch
                                                                                                                                                                                                                                       kosteneffizient realisiert werden.
                                                                                                                                       Abbildung 1: Arbeitsweise bei der seilgestützten Holzernte mit Harvester und Forwarder        u Ein Einsatz unter günstigen Boden- und
                                                                                                                                                                                                                                       Witterungsverhältnissen ist bis zu 70 %
                                                                                                                                                                                                                                       Hangneigung ökologisch vertretbar.
                                                                                                                                                                                                                                     u Die Bedienungsanleitungen der Her-
                                                                                                                                                                                                                                       steller oder Inverkehrbringer sind je-
                                                                                                                                                                                                                                       denfalls einzuhalten (§ 35 Abs. 1 Z 2
                                                                                                                                                                                                                                       ArbeitnehmerInnenschutzgesetz).
                                                                                                                                                                                                                                     u Ein Einsatz ist immer dann empfeh-
                                                                                                                                                                                                                                       lenswert, wenn ein Befahren ohne
                                                                                                                                                                                                                                       Seilunterstützung zu höheren Schä-
                                                                                                                                                                                                                                       den führen könnte.
                                                                                                                                                                                                                                     u Auch in Beständen mit hohen Bö-
                                                                                                                                                                                                                                       schungswinkeln und stark kupiertem
                                                                                                                                                                                                                                       Gelände empfiehlt sich der Einsatz.

                                                                                                                                                                                                                                    PRODUKTIVITÄTEN LEICHT GERINGER
                                                                                                                                                                                                                                    ALS IM BEFAHRBAREN GELÄNDE
Durch die Entwicklung von Traktionshilfswinden für Harvester und Forwarder können vollmechanisierte Holz-                                                                                                                           Der Vergleich mit anderen Studien zeigt,
                                                                                                                                       Abbildung 2: Typischer Seilspannungsverlauf bei der Arbeit mit dem Forwarder
erntesysteme nun auch im Übergangsbereich zwischen befahrbarem Gelände und Steilhang eingesetzt wer-                                                                                                                                dass der seilgestützte Forwarder etwas
den. Durch die Seilunterstützung wird einerseits die Schlupfbildung der Räder unterbunden und andererseits                             KEINE AUFFÄLLIGEN                                ZUSÄTZLICHE KOSTEN                          geringere Produktivitäten aufweist als
ein kontrolliertes Fahren in der Trasse ermöglicht, wodurch die Holzernte im steileren Gelände pfleglicher                             SEILSPANNUNGSSPITZEN                             DURCH SEILMONTAGE                           konventionelle Forwarder, was wohl auf
                                                                                                                                       Während der normalen Arbeitsprozesse             Beim seilgestützten Harvester war der       den Einfluss des Seiles und der Gelände-
und sicherer durchgeführt werden kann.                        Von Thomas Holzfeind, Franz Holzleitner und Karl Stampfer
                                                                                                                                       konnten sowohl beim Harvester als auch           Zeitbedarf für die Seilmontage mit circa    neigung zurückzuführen ist.

Z
       iel einer aktuellen, an der BOKU      Arbeitsweise. Liegt der Einsatzort ober-   Generell beginnt der Forwarder mit dem         beim Forwarder keine kritischen Span-            13–14 % der gesamten Arbeitszeit etwas
       durchgeführten Studie war es, die     halb der Forststraße, so wird das schwe-   Laden immer am oberen Trassenende bei          nungsspitzen im Traktionshilfsseil festge-       höher als beim Forwarder. Dies lässt sich   AUSBLICK
       Einsatzmöglichkeiten traktionswin-    rere Traktionshilfsseil mittels einer an   der Bergabrückung und am unteren Tras-         stellt werden. Der Wechsel zwischen Kran-        darauf zurückführen, dass der Harvester     Da die Traktionshilfswinde auch vermehrt
denunterstützter Harvester und Forwar-       der Maschine montierten Hilfswinde mit     senende bei der Bergaufrückung. Dabei          und Fahrbewegungen verursacht lediglich          noch keine Trasse zur Verfügung hat und     eingesetzt wird, um in Hangneigungen
der und deren Auswirkungen auf die Wirt-     Kunststoffseil zum oberen Trassenende      wird normalerweise zuerst das Sägerund-        einen Anstieg der Seilspannung in der Höhe       das Traktionsseil durch den Bestand ge-     vorzudringen, bei der im Falle eines Seil-
schaftlichkeit, den Boden und die Arbeits-   gezogen und dort an einem geeigneten       holz, dann das Industrieholz und anschlie-     von bis zu 30 % der gewählten Vorspan-           zogen werden muss.                          risses oder Ankerversagens kein sicherer
sicherheit zu evaluieren. Dabei wurden die   Ankerbaum oder Baumstumpf befes-           ßend das Brennholz oder, falls gewünscht,      nung (Abbildung 2). Spannungsspitzen                                                         Stand gegen Abrutschen gewährleistet
Montage- und Demontageprozesse des           tigt. Liegt der Einsatzort unterhalb der   auch noch der Schlagabraum gerückt.            traten beim Harvester durch die Fällung ei-      Die Seilmontage beim seilgestützten         ist, stellt sich unter anderem die Frage
Traktionshilfsseiles analysiert, Seilspan-   Forststraße, so wird das Windenseil di-                                                   nes Baumes direkt auf das gespannte Trak-        Forwarder nahm circa 9–10 % der ge-         der richtigen Ankerbaumauswahl. Bis
nungen und Spurrinnenbildung gemessen        rekt oberhalb der Forststraße an einem     EINSATZGRENZE BIS                              tionsseil auf. Während der Aufarbeitung          samten Arbeitszeit in Anspruch. Von 14      jetzt gibt es keine Empfehlungen darü-
sowie Produktivitäten und Einsatzkosten      geeigneten Ankerbaum befestigt (Abbil-     70 % HANGNEIGUNG                               kann es zusätzlich durch direkten Kontakt        beobachteten Montageprozessen ent-          ber, welche Dimensionen Anker aufwei-
kalkuliert.                                  dung 1). Ist die Traktionshilfswinde des   Der Einsatzbereich hängt allgemein von         des Baumes mit dem Traktionsseil zu Span-        fielen 12 auf die Rückerichtung „berg-      sen müssen, um den auftretenden Kräften
                                             Harvesters frontseitig montiert, so kann   den vorherrschenden Boden- und Witte-          nungsspitzen kommen. Auch Hindernisse            ab“. Lediglich bei zwei Trassen wurde       zu widerstehen. Grundsätzlich sollten als
VERSCHIEDENE                                 nur bergauf gearbeitet werden. Befindet    rungsverhältnissen ab. Um eine Gefähr-         (z. B. Wurzelstöcke) in der Fahrspur, welche     die Ladung „bergauf“ gerückt. Bei der       Anker nur ausreichend dimensionierte, vi-
ARBEITSWEISEN MÖGLICH                        sich die Traktionshilfswinde am Heck,      dung von Mensch und Maschine auszu-            zu ungleichmäßigen Bewegungen der Ma-            Bergaufrückung würden die Kosten noch       tale und standsichere Bäume verwendet
Bei der vollmechanisierten Holzernte         so ist ein Arbeiten nur bergab möglich.    schließen, sollte ein Einsatz nur bis zu ei-   schine führen, können Spannungsspitzen           geringer sein, da das Windenseil direkt     werden. Jedenfalls sind bei der vollme-
mit Traktionshilfswinden arbeiten Har-       Beim Forwarder befindet sich die Trakti-   ner Hangneigung erfolgen, bei der im Falle     verursachen. Diese waren jedoch bei den          oberhalb der Forststraße an einem ge-       chanisierten Holzernte am Steilhang noch
vester und Forwarder getrennt voneinan-      onshilfswinde unter der Ladefläche, wo-    eines Seilrisses oder Ankerversagens noch      Beobachtungen vernachlässigbar, da die           eigneten Anker montiert wird und somit      weitere Untersuchungen notwendig, um
der. Grundsätzlich bestimmt die Lage der     bei ein Arbeiten bergauf wie auch bergab   ein sicherer Stand der Maschine gegen          Mindestbruchkraft des Traktionshilfsseiles       der Zeitaufwand wesentlich geringer         potenzielle Gefahren für Mensch, Umwelt
Forststraße in Bezug zum Einsatzort die      möglich ist.                               Abrutschen in der Trasse gewährleistet ist.    bei Weitem nicht erreicht wurde.                 ausfällt.                                   und Maschine minimieren zu können. 

                                                                                                          BOKU Magazin 3 2017                  BOKU Magazin 3 2017
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BOKU - VERKEHRSMODELLE FÜR DIE ZUKUNFT TULLN: UNSER ÜBER LEBENDIGE FLÜSSE UND WANDERNDE STEINE
u Ein Laborgebäude aus Holz – das ist
                                                                                                                                                        eine Österreich-Premiere. Der Ersatz-
                                                                                                                                                        neubau am IFA-Tulln erfüllt nicht nur
                                                                                                                                                        fachliche, sondern auch ästhetische
                                                                                                                                                        Anforderungen auf überzeugende
                                                                                                                                                        Weise.

                                                                                                                                                      u Niedrigenergiestandard, Gebäudeküh-
                                                                                                                                                        lung und außenliegender Sonnenschutz
                                                                                                                                                        sorgen für ein angenehmes Raumklima.
                                                                                                                                                        Die Kombination aus Holzriegel- und
                                                                                                                                                        Holzmassivbau, Flexibilität in der
                                                                                                                                                        Nutzung sowie ökologische Faktoren
                                                                                                                                                        überzeugten BIG und BOKU.

                                                                                                                                                      u Genutzt wird das neue Gebäude vom
                                                                                                                                                        Analytikzentrum und vom Institut für
                                                                                                                                                        Umweltbiotechnologie. Der zweige-
                                                                                                                                                        schoßige Neubau mit 1.300 Quad-
                                                                                                                                                        ratmetern wurde in rund einem Jahr
                                                                                                                                                        Bauzeit errichtet. Für die Fassade
                                                                                                                                                        wurde Lärchenholz verwendet

                                                                                                                                                      u Die Gänge sind sparsam dimensi-
                                                                                                                                                        oniert. Aber da es sich bei langen
                                                                                                                                                        Gängen meistens um „Angsträume“
                                                                                                                                                        handelt, wurde hier das helle Fichten-
                                                                                                                                                        holz eingesetzt

                                                                                                                                                      u In den Labors musste das sichtbare
                                                                                                                                                        Holz der Wände und Decken wegen
                                                                                                                                                        der vorgeschriebenen Normen leider
                                                                                                                                                        verkleidet werden. Aber bis zum Bo-
                                                                                                                                                        den reichende Fenster spenden Hel-

PREMIERE IN HOLZ
                                                                                                                                                        ligkeit, die Verbindung zum Draußen
                                                                                               Text und Fotos: Ingeborg Sperl                           schafft eine angenehme Atmosphäre.

                                                                                                                                                      u Eine kleine Terrasse mit Blick auf die
                                                                                                                                                        Kukuruz-Äcker ist aus Sicherheits-
                                                                                                                                                        gründen mit einer Stahl-
                                                                                                                                                        treppe versehen und vermittelt den
                                                                                                                                                        Eindruck von Leichtigkeit.

                                                                                                                                                      u Die Gasflaschen, die für den Betrieb
                                                                                                                                                        der Labors nötig sind, wurden nach
                                                                                                                                                        draußen verlagert, das Gas wird mit
                                                                                                                                                        Röhren in die Labors transportiert.
                                                                                                                                                        Auch hier ist Sicherheit oberstes Gebot.

                                                                                                                                                      u Die Planer Georg Unterhohenwarter
                                                                                                                                                        (SWAP) und Markus Hofwimmer
                                                                                                                                                        (Del-ta Projektconsult): Sogar der der
                                                                                                                                                        Aufzugsschacht wurde in Holzbauwei-
                                                                                                                                                        se errichtet, eine Begegnungszone mit
Eine kleine Terrasse mit Blick auf die Kukuruz-Äcker ist aus   Die Planer Georg Unterhohenwarter (SWAP) und Markus Hofwimmer                            Tischen und Sesseln ist sich auch noch
Sicherheitsgründen mit einer Stahltreppe versehen.             (Delta Projektconsult)
                                                                                                                                                        ausgegangen.

                                                                                                    BOKU Magazin 3 2017         BOKU Magazin 3 2017
18                                                                                                                                                                                               19
BOKU-                                                           BOKU Start-up Tag                                                   Zusammenführung des Teams

                                                               SPLITTER
                                                                                                                                               Infoveranstaltung                                               Vielfältiges Programm für                                           „Legal Support“ mit der
                                                                                                                                               Antidiskriminierung                                             Gründungsinteressierte                                              Rechtsabteilung der BOKU
                                                                                                                                               Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungs-                                                                                                                Das Rektorat hat die Zusammenführung

                                                                                                                                                                                           Christian Joudrey
                                                                                                                                               fragen und die Stabsstelle zur Betreuung                                                                                                                  des Teams „Legal Support“ (bislang dem
                                                                                                                                               von Menschen mit besonderen Bedürf-                                                                                                                         Forschungsservice zugeordnet) mit der
                                                                                                                                               nissen laden alle BOKU-Angehörigen
http://reportage.oesterreichischer-frauenlauf.at

                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Rechtsabteilung der BOKU beschlos-
                                                                                                                                               am Mittwoch, den 22. November 2017,                                                                                                                         sen. Die Zusammenlegung wurde per
                                                                                                                                               ab 14 Uhr (Standort Türkenschanze, Se-                                                                                                                      1. Juli 2017 rechtswirksam.
                                                                                                                                               minarraum 06, Schwackhöfer-Haus), zur                                                                                                                      Die somit erweiterte Rechtsabteilung
                                                                                                                                               Informationsveranstaltung zum Thema                                                                                                                      verbleibt in der Geschäftsordnung des
                                                                                                                                               Antidiskriminierung ein.                                                                                                                             Rektorates im Zuständigkeitsbereich des Rek-
                                                                                                                                               Geplant sind ein Vortrag und eine Podi-                                                                                             tors. Mag. Jürgen Gruber wurde zum Leiter, Mag.a Tanja Valenta
                                                                                                                                               umsdiskussion. Diskutiert werden unter                                                                                              zur stellvertretenden Leiterin bestellt.
                                                                                                                                               anderem die Fragen: Welche Diskrimi-                            Am 10. 10. 2017 veranstaltet das ECN BOKU gemeinsam mit             Legal Support/Forschung www.boku.ac.at/recht/forschung/
                                                                                                                                               nierungsformen gibt es? Was ist nicht                           dem UBRM Alumni und dem [sic!] – students’ innovation centre

                                                      Dritter Rang für BOKU-Team
                                                                                                                                               mehr zeitgemäß? Wie kann ich Diskri-                            den BOKU Start-up Tag in der Aula der Muthgasse 18. Das Pro-
                                                                                                                                               minierungen vermeiden? An wen kann                              gramm startet um 15:00 Uhr mit dem Marktplatz für Start-ups         FoS wieder am Standort
                                                      beim Österreichischen Frauenlauf                                                         ich mich im Fall einer Diskriminierung
                                                                                                                                               wenden? Wie sind die Übergänge zu
                                                                                                                                                                                                               und studentische Initiativen, gefolgt von Präsentations- und
                                                                                                                                                                                                               Pitch-Workshops für Studierende und einer abschließenden            Türkenschanze
                                                                                           Über 35.000 Läuferinnen und Nordic Walkerinnen      Mobbing?                                                        Podiumsdiskussion zum Thema, wie Start-ups die Welt ein
                                        Cornelia Kasper

                                                                                                                                               Die Veranstaltung möchte sich insbeson-                                                                                             Nach drei Jahren im Ausweichquartier Augasse befinden sich
                                                                                           waren am 21. Mai beim Österreichischen Frauen-                                                                      Stück weit positiver gestalten können. Im Anschluss können die
                                                                                                                                               dere auch an alle BOKU-Angehörigen mit                                                                                              die Büros des Forschungsservice (FoS) seit Juli 2017 wieder
                                                                                           lauf im Wiener Prater dabei. Nicht nur, dass ein                                                                    TeilnehmerInnen den Tag bei einem Bio-Buffet gemütlich aus-
                                                                                                                                               Personalverantwortung, LeiterInnen von                                                                                              am Standort Türkenschanze im Dachgeschoß Cieslar-Haus,
                                                                                           besonders Jubiläum – der 30. Frauenlauf – ge-                                                                       klingen lassen.
                                                                                                                                               Organisationseinheiten, Arbeitsgruppen                                                                                              Peter-Jordan-Straße 70, 1190 Wien.
                                                                                           feiert werden konnte und die BOKU auf Initiative                                                                    LINK
                                                                                                                                               und Projekten richten.                                                                                                              Kontakt & Support auf einen Blick
                                                                                           des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen                                                                      https://www.boku.ac.at/fos/technologietransfer/
                                                                                                                                                                                                                                                                                   www.boku.ac.at/fos
                                                                                           mit mehreren Teams, zusammengesetzt aus Stu-                                                                        ecn-entrepreneurship-center-network/
                                                                                           dentinnen, Mitarbeiterinnen und Alumnae, bereits    Programm & Einladung
                                                      zum 13. Mal bei diesem Laufereignis vertreten war, konnte diesmal auch ein ganz beson-   http://short.boku.ac.at/gleichbehand-
                                                      ders herausragendes Ergebnis erzielt werden.                                             lung.html
                                                                                                                                               http://short.boku.ac.at/e6mkw4
                                                                                                                                                                                                               BOKU-Lehrveranstaltungen mit genderspezifischen Inhalten
                                                      Das beste Team über die 5-km-Strecke holte diesmal Bronze und schaffte den ausge-
                                                      zeichneten dritten Rang in der Teamwertung „Firmen“.                                     Kontakt                                                         Auch im Wintersemester 2017/18 werden an der BOKU wieder einige Lehrveranstaltungen angeboten, die die unterschiedlichen Inter-
                                                      Die weiteren BOKU-Teams über 5 km erreichten die Ränge 70, 142 und 259 sowie 346         Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen                        essen und Lebenssituationen von Frauen und Männern beleuchten sowie Inhalte, Betrachtungsweisen und Methoden der Frauen- und
                                                      von insgesamt 433 gestarteten Firmenteams.                                               (AKGL) BOKU akglboku@boku.ac.at                                 Geschlechterforschung integrieren. Zur Information für alle an genderspezifischen Themen Interessierte hier das Angebot der gender-
                                                      Die beiden Teams über die 10-km-Strecke schnitten nicht weniger toll ab. Hier konnte     Stabsstelle zur Betreuung von Menschen                          spezifischen Lehrveranstaltungen im Überblick.
                                                      von insgesamt 56 startenden Teams ein BOKU-Team den hervorragenden achten Rang           mit besonderen Bedürfnissen
                                                                                                                                               ruth.scheiber@boku.ac.at                                        LV-Nr. Titel der Lehrveranstaltung                              Art ECTS                   Vortragende/r
                                                      belegen, das zweite Team kam auf Rang 26.
                                                                                                                                                                                                               854103 Soziologie in der Raum- und Landschaftsplanung           VO  2                      Voglmayr, Irmtraud
                                                      Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen dankt allen Läuferinnen für die Teilnah-
                                                                                                                                                                                                               854104 Theorie und Methodik der Landschaftsplanung              VS  2                      Schneider, Gerda
                                                      me in den BOKU-Teams und gratuliert sehr herzlich zu dieser herausragenden sportli-
                                                                                                                                                                                                               854303 Regionales Wirtschaften und Subsistenzkultur             VO  2                      Bennholdt-Thomsen, Veronika
                                                      chen Leistung.
                                                      Ergebnisse: http://reportage.oesterreichischer-frauenlauf.at/#ergebnisse                 ERRATUM                                                         854306

                                                                                                                                                                                                                      Gender- und Diversity-Aspekte in Planung und Berufsleben VS  4,5                    Damyanovic, Doris; Sieghardt, Monika;
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Tscharner, Susanna; Weber, Karin
                                                      Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen BOKU: akglboku@boku.ac.at
                                                                                                                                               BOKU MAGAZIN 2/2017                                             854324 Landschaftsplanung II                                    VS  2                      Schneider, Gerda
                                                                                                                                               Beim Beitrag der neuen Organisations-                           952323 Frauen in der bäuerlichen Garten- und Landwirtschaft     VU  3                      Strutzmann, Iris
                                                      BOKU-Anbahnungsfinanzierung                                                              einrichtung SPA, Servicestelle für Pro-
                                                                                                                                                                                                               Weiters wird auch vom ÖH-Frauenreferat der Universität Wien jedes Semester die sogenannte „Frauenforscherin“, ein kommentiertes
                                                      für strategische Forschungsprojekte                                                      jektabrechnungen und Audits, ist ein
                                                                                                                                               Satzfehler aufgetreten. In der letzten                          Vorlesungsverzeichnis, das eine detaillierte Übersicht über alle an den Wiener Universitäten stattfindenden Lehrveranstaltungen zu
                                                      Die Anbahnungsfinanzierung unterstützt die Planung Erfolg versprechender For-            Zeile der Tabelle heißt es: „Alle Kosten,                       feministischer Theorie und Gender Studies bietet, herausgegeben.
                                                      schungsvorhaben mit großer strategischer Komponente und hohem Koordinations-             die zur Abrechnung eingereicht werden,
                                                                                                                                                                                                               LINKS
                                                      aufwand. Gefördert wird insbesondere die Vorbereitung und Erstellung von Anträgen        müssen im SPA korrekt verbucht sein!“
                                                                                                                                                                                                               Genderspezifische Lehrveranstaltungen WS 2017/18 http://short.boku.ac.at/genderlehre
                                                      bei externen, kompetitiven Förderquellen wie z. B. in den EU-Rahmenprogrammen für        Richtig soll es heißen: „Alle Kosten, die
                                                                                                                                                                                                               Frauenforscherin www.oeh.univie.ac.at/vertretung/referate/frauenreferat
                                                      FEI (z. B. H2020), für Doktoratskollegs, SFBs oder Kompetenzzentren, in denen die        zur Abrechnung eingereicht werden,
                                                      BOKU eine koordinierende Rolle innehat.                                                  müssen im SAP korrekt verbucht sein!“                           KONTAKT
                                                      LINK http://short.boku.ac.at/BOKU_AF                                                     heißen. Wir bedauern!                                           Koordinationsstelle für Gleichstellung und Gender Studies BOKU: Mag.a Eva Ploss, eva.ploss@boku.ac.at

                                                                                                                                                              BOKU Magazin 3 2017                                     BOKU Magazin 3 2017
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