Landespolizeiball Saarland - St. Ingbert 28. Oktober 2017 - Landesbezirk Saarland - Gewerkschaft der Polizei
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Polizeisozialwerk der 28.10.2017, 20.00 Uhr Gewerkschaft der Polizei Stadthalle Landesbezirk Saarland St. Ingbert ! Landespolizeiball Saarland Impressum Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Lothar Schmidt Fotos: Die Verfasser Abdruck alter Zeitungsausschnitte mit freundlicher Genehmigung von der „Saarbrücker Zeitung“ und der „Bild“-Zeitung. Nachdruck des redaktionellen Teils nur nach ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. Sämtliche hier veröffentlichte Anzeigen, die im Kunden- auftrag für die Drucklegung vom Verlag gestaltet wurden, sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfälti- gung und elektronische Speicherung ist nur mit Zustim- mung des Anzeigenkunden und des Verlages erlaubt. Verstöße hiergegen werden vom Verlag, auch im Auftrag des Anzeigenkunden, unnachsichtig verfolgt. Betriebsstätte Worms · Rheinstraße 1 · 67547 Worms Telefon 06241 8496-0 · Telefax 06241 8496-70 avworms@VDPolizei.de · www.VDPolizei.de Geschäftsführer: Bodo Andrae, Joachim Kranz • Grußworte 3 Anzeigenleiterin: Antje Kleuker Gestaltung und Layout: Jana Kolfhaus • Programm 15 Anzeigensatz und Druck: Griebsch & Rochol Druck GmbH, Hamm © 2017 • Artikel 17 05/2017/56 www.VDPolizei.de • Danksagung 44
Grußwort Klaus Bouillon Minister für Inneres, Bauen und Sport Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei, liebe Gäste, jährlich lädt die Gewerkschaft der Polizei, Landesbezirk Saarland, zum zuletzt auch die Beschaffung moderner Führungs- und Einsatzmittel. „Ball der Polizei“ ein. Damit bietet sie allen Besuchern die Gelegenheit Weitere relevante Vorhaben sind initiiert, so die Groß-PI Saarbrücken, eines unterhaltsamen und entspannten Abend mit attraktivem Pro- das Einsatztrainingszentrum, die Beschaffung weiterer Körperkameras gramm sowie die Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens und oder die Videoüberwachung im öffentlichen Raum. Darüber hinaus Gedankenaustauschs in angenehmer Atmosphäre. werden wir mit der Neueinstellung von 120 Kommissaranwärterinnen Die Anforderungen an die polizeiliche Aufgabenwahrnehmung sind in und -anwärtern (KA) in 2017 und 124 KA in 2018 einen ersten Beitrag den letzten Jahren nicht nur gestiegen, sondern auch deutlich komple- dazu leisten, um den Personalbestand ab dem Jahr 2021 zu stabilisie- xer geworden. Oftmals unkalkulierbare interne und externe Entwick- ren. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem POD und den Ermitt- lungen erfordern auch von der Polizei eine permanente, fortlaufende lungshelfern werden wir auch diesen Bereich personell verstetigen. Umgestaltung der Organisationsstrukturen und -prozesse. Diesen An- Zur Gestaltung solch komplexer Veränderungsprozesse sind starke forderungen ist die saarländische Vollzugspolizei in den vergangenen Partner im Bereich der Berufs- und Interessenvertretung unverzicht- Jahren in besonderem Maße gerecht geworden; aus meiner Sicht ein bar. Ein solcher Partner ist die Gewerkschaft der Polizei. Deswegen ist Beleg für Ihre hohe Professionalität und Motivation. Dafür danke ich es mir ein besonderes Anliegen, mich für ihre konstruktiv-kritische Be- allen Polizeibediensteten auch im Namen der saarländischen Landes- gleitung aller polizeifachlichen Themen zu bedanken. regierung. Dem Landesbezirk der Gewerkschaft der Polizei danke ich dafür, dass Mit mehreren Sicherheitspaketen haben wir in der letzten Legislatur- er den für die Gemeinschaft so wichtige „Ball der Polizei“ auch in die- periode die Sicherheitsarchitektur unseres Landes gestärkt. Wichtige sem Jahr wieder ermöglicht. Allen Organisatoren sowie den vielen Bausteine für die Polizei konnten realisiert werden, u.a. die Einrich- Helferinnen und Helfern ein herzliches Dankeschön. tung der Operativen Einheit Saarland sowie des Polizeilichen Ord- Ich wünsche allen Gästen des „Balls der Polizei“ unterhaltsame Stun- nungsdienstes (POD), die Einstellung von Ermittlungshelfern und nicht den, viele gute Gespräche und einen schönen Abend. 3
Grußwort Hans Wagner Oberbürgermeister Sehr geehrte Polizistinnen und Polizisten, liebe Freunde und Helfer, sehr verehrte Gäste, herzlich willkommen in St. Ingbert – der Biosphärenstadt mit Flair. re Gesellschaft hat sich verändert und dementsprechend haben sich Es freut mich, dass zum wiederholten Male der traditionelle Polizeiball auch die Ansprüche an die Polizei verändert. Das beginnt schon im des Landesbezirks Saarland der Polizeigewerkschaft in der Stadthalle Kleinen bei den Sicherheitskonzepten, die mittlerweile für jegliche Art St. Ingbert veranstaltet wird. Zeigt es doch, dass es Ihnen hier bei uns von Veranstaltungen gefordert werden, und gipfelt – ganz aktuell – bei gefällt und Sie sich wohlfühlen. Einsätzen wie in Hamburg im vergangenen Juli, als die Gewalt eskalier- Die meisten von uns kennen Polizeiarbeit aus zahlreichen Krimis, Seri- te. Immer mehr wird von den Einsatzkräften gefordert, die sich für uns en und Kriminalromanen. Natürlich ist uns allen bewusst, dass das Bild, alle einsetzen und dabei oft selbst in Gefahr bringen. das da gezeichnet wird, doch etwas an der Wirklichkeit vorbeigeht. Sie alle leisten großartige Arbeit im Dienste unserer Gesellschaft und Dennoch weiß man vom wirklichen Arbeitsalltag der Polizeibeamten ich bin froh, dass wir hier in St. Ingbert ein sehr gutes partnerschaft- herzlich wenig. Von daher ist ein solcher Polizeiball, wie er bei Ihnen liches Verhältnis zu „unserer“ Polizei haben. Mein Dank und meine schon zur guten Tradition gehört, eine hervorragende Gelegenheit, Anerkennung gilt Ihnen allen für all das, was Sie tagtäglich für unsere mit den Bürgerinnen und Bürgern, für die Sie täglich tätig werden, ein- Sicherheit leisten. mal außerhalb des Dienstes ins Gespräch zu kommen. Sozusagen von Ich wünsche Ihnen allen einen entspannten und vergnüglichen Abend, Mensch zu Mensch und ganz im Sinne einer bürgernahen Polizei. für die musikalische Unterhaltung ist wie immer bestens gesorgt mit Das Aufgabengebiet der Polizei ist vielfältig und die Wahrnehmung der der Big Band des Polizeiorchesters des Saarlandes und weiteren unter- polizeilichen Aufgaben und Pflichten alles andere als einfach. Unse- haltsamen Programmpunkten. 5
Grußwort Norbert Rupp Landespolizeipräsident Liebe Mitglieder der Gewerkschaft der Polizei – Landesbezirk Saarland, sehr verehrte Gäste, werte Kolleginnen und Kollegen, im Verhältnis Bürger und Polizei hat sich viel verändert. Von obrig- führten Bürgerbefragungen ergaben, dass Bürgerzufriedenheit und keitsstaatlichem Verhalten sind beide Lichtjahre entfernt - und das ist Bürgernähe unmittelbar zusammenhängen. Bürgerinnen und Bürger gut so! Prägend für die gegenseitige Akzeptanz ist ein verständnisvol- wünschen sich Ihre Polizei vor Ort. Die Projektgruppe „Polizei 2020“ ler, ein selbstbewusster, kurz: ein „mündiger“ Umgang miteinander. deklarierte als Organisationsprinzip, den Erwartungen der Bürgerin- Ihr ehemalige Bundesvorsitzender Konrad Freiberg warf bereits 2001 nen und Bürger bestmöglich gerecht zu werden. Auch im aktuellen die Frage auf, ob dieses Miteinander – zunehmend – aus dem Fokus Koalitionsvertrag findet sich als bleibender Grundsatz: „In jeder unse- gerät. Anlässlich medienwirksamer Einzelfälle, wie den gewalttäti- rer Kommunen muss die Polizei mit mindestens einem Polizeistandort gen Vorkommnissen im Zusammenhang mit dem G20-Gipfel, ist die erhalten bleiben.“. Die verstärkte Verlagerung von Stützleistungen auf damalige Fragestellung heute aktueller denn je. Die Antwort darauf Assistenzkräfte, der zunehmende Technikeinsatz (Video), nicht zuletzt lautet: Bis auf ganz wenige Ausnahmefälle ist gegenseitige Akzeptanz aber auch die Anhebung der Anzahl an Neueinstellungen bei der saar- vorhanden. Doch Vorsicht, gegenseitiger Respekt ist kein Selbstläufer, ländischen Polizei dienen in diesem Zusammenhang als flankierende sondern erfordert ständiges Arbeiten. Maßnahmen. Grundlage des „mündigen“ Umgangs miteinander ist ein vertrau- Abende wie der heutige helfen, neben unabdingbar notwendigen Poli- ensvolles Verhältnis zwischen der Polizei und den Bürgern. Politisch zei-Bürger-Kontakten im täglichen Dienst, die Basis für ein vertrauens- Verantwortliche, aber auch wir, die saarländische Polizei, wissen das volles Verhältnis zu stärken. Als Veranstalter trägt die GdP durch die nicht erst seit heute. Unser Handeln ist seit jeher von diesem Gedan- alljährliche Ausrichtung des Balls der Polizei dazu bei, Befindlichkeiten ken geprägt. Bereits zur Jahrtausendwende fand sich in dem Projekt und Vorurteile abzubauen, und stattdessen ein „Miteinander“ bei der „Kompetent und bürgernah“, unter Beteiligung von Bertelsmann- Inneren Sicherheit zu fördern. Stiftung und saarländischer Polizei, Bürgerzufriedenheit als eine von Ich wünsche Ihnen einen vergnüglichen Abend mit anspruchsvollem vier Zieldimensionen wieder. Die im Rahmen des Projekts durchge- Programm und vertrauensbildenden Gesprächen. 7
Grußwort Thomas Schmidt Erster Polizeihauptkommissar Sehr geehrte Gäste, liebe Kolleginnen und Kollegen, als Leiter der Polizeiinspektion St. Ingbert darf ich Sie ganz herzlich sowie den benachbarten Behörden, Einrichtungen und Hilfsorganisa- zum diesjährigen Polizeiball in unserer schönen Biosphärenstadt will- tionen bei. Diesem Zweck dient auch das traditionelle Hoffest, das die kommen heißen. St. Ingberter Polizei jährlich veranstaltet; bei diesem Tag der offenen Ich freue mich, dass sich die GdP wieder einmal für St. Ingbert als Ver- Tür wird diese Kooperation in zahlreichen fachlichen und zwanglosen anstaltungsort entschieden hat. Als fünftgrößte Stadt des Saarlandes Gesprächen weiter belebt und gefördert. bietet unsere Mittelstadt eine gesunde Mischung aus urbaner Kultur Der Ball der Polizei bietet ebenfalls genau diese Möglichkeiten, ab- und ländlichem Umfeld. Hier lässt es sich gut leben, auch Dank einer seits des beruflichen Alltags miteinander ins Gespräch zu kommen geringen Kriminalitätsrate und einer hohen Aufklärungsquote. und neue Kontakte zu knüpfen. Die große Resonanz der Veranstaltung „Ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit“ formulierte sinngemäß einst weit über den Polizeibereich hinaus ist für mich auch ein Zeichen der der Philosoph Wilhelm von Humboldt. Der Auszug aus seinem Zitat be- Anerkennung unseres Polizeidienstes und zugleich Wertschätzung für schreibt den Dienst der Polizei an unserer Gesellschaft sehr treffend. die nicht immer einfache und mitunter gefährliche Arbeit der Polizei. Sie bewahrt die innere Ordnung und schafft die verlässliche Sicher- Bei unserer Festveranstaltung sollen neben dem Dialog natürlich auch heit, die wir in unserem Land benötigen. Hierzu trägt maßgeblich die das Feiern und die Fröhlichkeit nicht zu kurz kommen. In diesem Sinne gute Zusammenarbeit und Kommunikation mit unserer Bevölkerung wünsche ich Ihnen allen einen schönen und unbeschwerten Abend. 9
Grußwort Oliver Malchow GdP-Bundesvorsitzender Liebe Kolleginnen und Kollegen, der legitime Wunsch nach innerer Sicherheit ist bei der übergroßen die mit Sicherheit sowohl von unseren Kolleginnen und Kollegen, als Mehrheit der Bevölkerung so groß wie lange nicht. Das ist im kleinen auch von den Bürgerinnen und Bürgern hoch honoriert wird. Saarland nicht anders, als im großen Nordrhein-Westfahlen; das ist So wie der Personalabbau bei Euch im Saarland rollt, so ähnlich sieht weder im südlichen Bayern anders noch im nördlichen Mecklenburg- es auch in anderen Ländern aus. Und nicht nur bei der Polizei. Für das Vorpommern. Funktionieren einer akzeptablen inneren Sicherheit braucht es eben- In einem Spiegel-Beitrag im Sommer haben die beiden Autoren Jür- so eine starke Justiz. Deshalb haben wir als GdP gemeinsam mit dem gen Dahlkamp und Markus Deggerich die Sehnsucht der Bürgerinnen Deutschen Richterbund im Sommer mit aller Deutlichkeit darauf hin- und Bürger nach Sicherheit in bemerkenswerte Worte gekleidet: „Die gewiesen, dass die auf Polizei und Justiz in den nächsten Jahren her- innere Sicherheit. Sie ist so etwas wie die Atemluft der Demokratie. einbrechende Pensionswelle die Stabilität des deutschen Rechtsstaa- Lebenswichtig, aber nicht der Rede wert, solange genug da ist. Man tes gefährde. sieht sie nicht, denkt nicht daran, man schreit und schnappt erst da- Ich halte diese Feststellung keinesfalls für übertrieben. Wer es immer nach, wenn sie plötzlich knapp wird.“ noch nicht wahrhaben will, dem hat der G20-Gipfel in Hamburg mit So plötzlich ist das aus unserer Sicht allerdings nicht gekommen. Seit aller Deutlichkeit gezeigt, wie brisant die Lage ist. Jahren mahnen, protestieren, demonstrieren und verhandeln wir, da- Wir werden uns mit unserer ganzen gewerkschaftlichen Kraft dafür mit genau diese so lebenswichtige innere Sicherheit erhalten bleibt. einsetzen, die Erosion der inneren Sicherheit zu stoppen. Dazu ge- Aber die Politik hat mit ihrer Schuldenbremse einen anderen Kurs ein- hört unbedingt, dass die Einstellungszahlen bereits in diesem Jahr geschlagen: Ihr im Saarland könnt davon ein trauriges Lied singen. Die und 2018 deutlich angehoben werden, damit die von uns seit länge- 2012 ins Amt gekommene große Koalition hatte sich das Ziel gesetzt, rem geforderten 20.000 Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten bis bis 2020 rund 2.400 der 23.000 Stellen in der Landesverwaltung zu zum Ende der nächsten Legislaturperiode tatsächlich auf die Straße streichen – ohne Entlassungen. Bei diesem „saarländischen Weg“ habt gebracht werden können. Ihr allerdings klar gestellt, dass dieser Stellenabbau in keiner Wiese Dazu gehört aber auch, dass die Kette Polizei – Staatsanwaltschaft – von den Gewerkschaften akzeptiert, geschweige denn unterstütz Gericht funktioniert. Allerdings muss dafür auf beiden Seiten genü- wird. Stolz könnt Ihr darauf sein, dass Ihr seither trotz aller Widrig- gend Personal vorhanden sein, das die anstehenden Fälle und Akten keiten einiges für die Kolleginnen und Kollegen erreichen konntet: U. behandeln kann. Konkret heißt das, es werden mindestens 2.000 zu- a. konnte das jährliche Beförderungsbudget um 60 Prozent erhöht sätzliche Richter und Staatsanwälte gebraucht! werden, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert und die Bei all der unbefriedigenden und zum Teil dramatischen Lage rund um Erschwerniszulage erhöht werden. die innere Sicherheit, möchte ich eines ganz deutlich zum Ausdruck Und ihr habt in letzter Zeit immer wieder besonders deutlich gemacht, bringen: den Respekt vor jeder einzelnen Kollegin und jedem einzel- dass für Euch der operative Dienst – und hier insbesondere der Wach- nen Kollegen, die oft bis an die äußerste Leistungsgrenze gehen, die und Streifendienst – die „Herzkammer“, wie Ihr es nennt, der gewerk- viel zu oft Privates hintenanstellen müssen, die ihre Gesundheit und schaftlichen und personalrätlichen Arbeit ist. Ihr liegt vollkommen oft sogar ihr Leben für ein sicheres Dasein in unserem Land geben. richtig mit Eurer Forderung, dass unter dem Druck des Personalabbaus Sicher werdet Ihr auf Eurem Ball das eine oder andere Gespräch über und der Ökonomisierung der Polizei dieser operative Dienst nicht zu die Sicherheitsproblematik, über Anforderungen und Belastbarkeit einer Notrufzentrale und einer Verwaltungsstelle der Kriminalität ver- der Polizei führen. Aber in erster Linie ist die Ballnacht zum Tanzen da. kommen darf. Sich darauf zu konzentrieren ist eine lohnende Aufgabe, In diesem Sinne wünsche ich Euch ein rauschendes Fest. 11
Grußwort Ralf Porzel Landesvorsitzender der GdP Saarland Verehrte Gäste, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Polizei hatte es in der zurückliegenden, jüngeren Vergangenheit extremen Situationen, mit rechtsstaatlichen Mitteln, sicher und ver- immer öfter mit extremen Situationen zu tun, welche gewaltige Aus- antwortungsvoll umgehen zu können. wirkungen haben: die Flüchtlingsproblematik, die unsere Kolleginnen Mit dem Motto unseres Polizeiballes „Polizei für Bürger – Bürger für und Kollegen ganz besonders herausgefordert hat. Auch weil viele zum Polizei“ wollen wir als Gewerkschaft der Polizei auch in solch schwieri- ersten Mal hautnah mit schutzsuchenden Menschen in Berührung gen Zeiten deutlich machen, dass Innere Sicherheit nur mit den Bürge- gekommen sind, die vor Krieg, Vertreibung und sozialer Not fliehen. rinnen und Bürgern zu gewährleisten ist – nicht ohne sie, nicht gegen Terroristische Anschläge mit Toten und Verletzten in Europa und ganz sie. Für uns ist trotz aller Notwendigkeiten in Zeiten terroristischer Be- unmittelbar im Herzen von Deutschland, in unserer Bundeshauptstadt drohungslagen eine bürgernahe Polizei, eine Polizei zum „Anfassen“ Berlin. Zuletzt eine unfassbare, linksextremistische Gewalt, die Ver- nicht nur unverzichtbares Element im demokratischen Rechtsstaat, letzte und Tote billigend in Kauf nimmt am Rande des G20 Gipfels in sondern auch unverzichtbare Voraussetzung erfolgreicher Polizeiar- Hamburg. beit. Neben dem Engagement für unsere Mitglieder und die Beschäf- Das macht etwas mit unseren Kolleginnen und Kollegen, das macht tigten der saarländischen Polizei versuchen wir auch immer, an die- etwas mit uns allen. Da sind Emotionen im Spiel, aber auch die Frage sem zentralen Anliegen und der Entwicklung unserer Polizei dorthin nach Beherrschbarkeit, Machbarkeit, Rechtsstaatlichkeit und politi- zu arbeiten. scher Lösungssuche. Das Bild der Polizei in der Öffentlichkeit hat sich Zur Bewältigung dieser schwierigen Aufgaben braucht es Kraft und ein sichtbar verändert. Eine Polizei, die „aufrüstet“, um sich selbst und an- Gefühl der Gemeinsamkeit, um die positiven Energien zu entwickeln, dere zu schützen. Vor allem aber hat es deutlich gemacht, dass die Po- die notwendig sind. Insofern bietet der Polizeiball die gute Gelegen- lizei mit der Aufgabenbewältigung am Limit angelangt ist. Jahrelange heit einmal ohne Alltagssorgen unbeschwert mit Freunden und Be- Sparprogramme haben in der Polizei Spuren hinterlassen und die Zahl kannten zu feiern und gleichzeitig das Verhältnis der Saarländerinnen der zur Verfügung stehenden Kolleginnen und Kollegen immer weiter und Saarländer zu ihrer Polizei zu festigen und zu vertiefen. reduziert. Eine Sachausstattung, die durch mangelnde Investitionen Ein tolles Rahmenprogramm garantiert, dass der Polizeiball 2017 ein den neuen Herausforderungen nicht mehr Stand hält. tolles Bürger-Polizeifest werden wird. Umso wichtiger ist es, jetzt gegenzusteuern und die personellen und In diesem Sinne heiße ich Sie nochmals herzlich willkommen. materiellen Voraussetzungen zu schaffen, auch in Zukunft mit solchen 13
Das Landesinstitut für Präventives Handeln Neue Wege in der Präventionsarbeit im Saarland von Prof. Dr. Günter Dörr, Direktor des LPH Das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) setzt seit seiner Gründung im Jahr 2009 Präventionsmaßnahmen in den Bereichen Pädagogische Prävention, Krimimalprävention sowie Gesundheitsförderung um und kooperiert dabei mit vielen saarländischen Trägern. Die Landesregierung des Saarlandes hat 2008 beschlossen, das LPH zu gründen, „das die Themenfelder mit gleicher oder ähnlicher präven- tiver Aufgabenstellung erfasst, Institutionen und Einrichtungen berät, mögliche Kooperationspartner auf dem Sektor der Prävention zusam- menführt und präventive Maßnahmen durchführt bzw. weiterentwi- ckelt. … Durch das LPH soll den Akteuren im Bereich der Prävention aber auch den Bürgern und Bürgerinnen eine kompetente Anlaufstelle für Präventionsfragen angeboten werden. … Zielgruppen sind dabei Kinder, Jugendliche und Heranwachsende sowie alle Menschen, die er- zieherisch tätig sind.“ (K. Meiser, 2009 Minister für Inneres und Sport). Prävention. In der Arbeit des LPH sollen Praxis und Wissenschaft mit- Ausgangssituation einander in Einklang gebracht werden. Aus diesem Grunde wurde bei der Gründung des LPH auch eine Forschungsabteilung vorgesehen, die Im Saarland werden seit Jahren eine große Anzahl präventiver Maß- über Drittmittel Projekte einwerben sollte, um innovative Präventions- nahmen und Projekte durchgeführt. Organisatorisch und fachlich von- projekte umzusetzen. Inhaltlich sollte das LPH die Arbeit des Vereins einander getrennte Institutionen und Einrichtungen stellen, regional „wir im Verein mit dir“ e.V. fortführen und weiterentwickeln. Auch die oder landesweit, entsprechende Angebote zur Verfügung. Jedoch sehr enge Kooperation mit dem Landessportverband für das Saarland wurden Themen aus den Bereichen der pädagogischen Prävention, der sollte fortgesetzt werden. Kriminalprävention sowie der Gesundheitsförderung oft mit ähnlicher Das LPH trägt dazu bei, präventive Kompetenzen effektiv einzusetzen, präventiver Aufgabenstellung und Zielrichtung parallel angeboten zu nutzen und zu koordinieren. Zielgruppen sind dabei Kinder, Jugend- und bearbeitet. Eine Vernetzung der Einrichtungen und Institutionen liche und Heranwachsende sowie alle Menschen die erzieherisch tätig sowie eine Abstimmung der Angebote, z.B. an Schulen, erfolgte nur sind. Dabei konzentriert sich das LPH auf die Arbeit mit Multiplikato- partiell. Im Jahr 2000 wurde von der saarländischen Landesregierung ren, während der Verein „wir im Verein mit dir“ e.V. Angebote für Kin- die Initiative „Sport und Prävention“ gestartet, die mit ihrer Arbeits- der und Jugendliche vorhält. plattform „wir im Verein mit dir“ e.V. in den vergangenen Jahren er- Das Institut kann nicht alle Präventionsmaßnahmen übernehmen, die folgreich einen Umdenkungsprozess in Bezug auf die Bedeutung und bisher im Saarland durchgeführt wurden. Es kann aber durch eine die langfristigen positiven Wirkungen präventiver Maßnahmen für die gezielte Koordination, Netzwerkarbeit und Bündelung von Maßnah- Gesellschaft eingeleitet hat, den es durch weitere Maßnahmen fort- men zur Reduzierung der Jugendkriminalität und Jugendgewalt, zur zusetzen galt. In konsequenter Weiterführung dieser Überlegungen Erhöhung des subjektiven Sicherheitsgefühls in der Bevölkerung, zur hat die Landesregierung des Saarlandes 2008 beschlossen, das Lan- Stärkung erzieherischer Kompetenz und zur Förderung der gesund- desinstitut für Präventives Handeln zu gründen, das die Themenfel- heitlichen Vorbeugung als gesamtgesellschaftlicher Daueraufgabe bei- der mit gleicher oder ähnlicher präventiver Aufgabenstellung erfasst, tragen. Das LPH ersetzt weder die bisherigen Präventionsfachstellen Institutionen und Einrichtungen berät, mögliche Kooperationspartner im Lande, noch kann und will es die Träger der pädagogischen und auf dem Sektor der Prävention zusammenführt und präventive Maß- polizeilichen Prävention sowie der Gesundheitsförderung von diesen nahmen durchführt bzw. weiterentwickelt. Aufgaben entbinden. Auf die von diesen in der Vergangenheit durch- Nach der Gründung 2009 hatten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus geführte Arbeit sowie die dort entwickelten Kompetenzen kann nicht dem Ministerium für Inneres und Sport, dem Ministerium für Bildung, verzichtet werden. Familie, Frauen und Kultur und dem Ministerium für Justiz, Arbeit, Ge- sundheit und Soziales die Aufgabe, die Präventionsmaßnahmen, die in den verschiedenen Häusern umgesetzt wurden, unter einem Dach Aufgaben zu vereinigen. Das LPH befindet sich in den Räumen der ehemaligen Grundsätzlich sind die Aufgaben des LPH im strategischen und plane- Mühlwaldschule, die von der Stadt St. Ingbert für die Zwecke des Lan- rischen Bereich, in der aktiven Umsetzung von Maßnahmen und in der desinstituts umgebaut und zur Verfügung gestellt wurden. Dadurch Evaluation sowie der Forschung angesiedelt. Dem Anspruch, aktiv die liegen nahezu ideale Voraussetzungen für die Arbeit des Instituts vor. Gestaltung und Durchführung von präventiven Maßnahmen wahrzu- Derzeit arbeiten im Institut 30 Expertinnen und Experten in Sachen nehmen, wird schon in der Namensgebung – Landesinstitut für Prä- 17
Landesinstitut für Präventives Handeln ventives Handeln – Rechnung getragen. Schwerpunkte daneben sind in der ressortübergreifenden Vernetzung, der Empfehlung Ziel führen- Themenbereich „Frühe Kindheit“ der Projekte und der Unterstützung bei der Planung von Maßnahmen In diesem Themenbereich sind Angebote für Erzieherinnen aus Kin- und Projekten in der Prävention zu sehen. derkrippen sowie Kindertagesstätten zusammengefasst: das Präven- Die Abschätzung, ob Maßnahmen und Strategien erfolgreich waren, tionsprogramm „Kindergarten plus“, das Mentalisierte Präventions- ist nur auf einer gesicherten Datenbasis möglich. Dazu soll das Institut programm für Erzieherinnen in Kinderkrippen, das Elternprogramm beitragen. Deshalb gehören auch die Dokumentation und die Evalua- EFFEKT sowie die Fortbildung „Bewegungsbaustelle“ für Erzieher. tion der durchgeführten Maßnahmen zu den wesentlichen Aufgaben Seit 2011 wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Liga für das Kind des LPH. und den saarländischen Lions Clubs eine Qualifizierung im Bildungs- Bei der Gründung war das LPH in vier Fachbereiche gegliedert (Päda- und Präventionsprogramm „Kindergarten plus“ zur Stärkung der kind- gogische Prävention, Polizeiliche und kommunale Kriminalprävention, lichen Persönlichkeit viereinhalb- bis sechsjähriger Kinder in Kinderta- Gesundheitsförderung, Begleitforschung). Diese Gliederung zeigte geseinrichtungen angeboten. sich jedoch bald als nicht mehr ideal, was u.a. darin begründet lag, Seitdem wurden insgesamt 552 Erzieherinnen aus 48 Kindertages- dass die Maßnahmen und Projekte, die im LPH umgesetzt wurden, im- einrichtungen für das Programm geschult. Weiterhin konnte die Ba- mer stärker interdisziplinär und fachbereichsübergreifend organisiert sisfortbildung „Kindergarten plus“ in die Ausbildung von Erziehern waren. Seit 2016 ist das LPH nach inhaltlichen Themenfeldern geglie- (Berufspraktikum) implementiert werden. Mit saarländischen Fach- dert. In insgesamt sieben Themenschwerpunkten werden 35 verschie- schulen für Erziehung bieten wir für angehende Erzieherinnen die dene Arbeitsbereiche umgesetzt. Diese Themenschwerpunkte sind: Basisfortbildung „Kindergarten plus“ ebenfalls an und konnten inzwi- • Querschnittsdienste schen 372 Fachschüler in diesem Präventionsprogramm qualifizieren. • Frühe Kindheit • Gewaltprävention & Konfliktmanagement • Prävention durch Sport • Sicherheit/Verkehrssicherheit • Suchtprävention • Forschungsprojekte In den Arbeitsbereichen arbeiten ExpertInnen unterschiedlicher Pro- fessionen kooperativ zusammen (derzeit Polizisten, Lehrer verschie- dener Schulformen, Sozialarbeiter, Schoolworker, Diplom-Sportlehrer, Erziehungswissenschaftler, Gesundheitswissenschaftler, Kriminolo- gen, Politikwissenschaftler, Psychologen, Soziologen). Neben den Fortbildungen bieten wir für Erzieherinnen regelmäßig Reflexionstreffen zum Erfahrungsaustausch an. Fachtagungen zur Themenbereich „Querschnittsdienste“ Vertiefung einzelner Themen (so z.B. 2016 die Fachtagung „Kinder mit Fluchterfahrung – Möglichkeiten der Resilienzförderung“) sowie re- In diesem Themenbereich sind die Arbeitsbereiche Evaluation eigener gelmäßige Informationsveranstaltungen zum Programm „Kindergar- Projekte sowie von Fachtagungen, Geschäftsbericht, Internetauftritt, ten plus“ ergänzen das Fortbildungsangebot des LPH. Präventionsatlas Saarland zusammengefasst. Der „Präventionsatlas Saarland“ beispielsweise ist eine internetbasierte Plattform (www. praeventionsatlas.saarland.de ), mit der das Ziel verfolgt wird, zum Themenbereich „Gewaltprävention & einen Präventionsanbietern die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Ange- Konfliktmanagement“ bote dort vorzustellen und zum anderen Personen oder Gruppen Un- terstützung zu bieten, Präventionsprojekte und -maßnahmen anhand Dieser Themenbereich umfasst eine Vielzahl von Angeboten und ist verschiedenster Kriterien zu recherchieren. aktuell der Bereich, der am stärksten nachgefragt wird. Themen in die- sem Bereich sind: • Qualifizierung schuleigener Krisenteams • Qualifizierung schuleigener Mobbing- Interventionsteams • Mediation an Schulen • Qualifizierungsreihe Deeskalation und Konfrontation in Erziehung und Unterricht • Basismodul „Präventives Handeln“ • Qualifizierungsreihe Erlebnispädagogik Nach dem Amoklauf von Winnenden im Jahr 2009 erarbeitete das Bildungsministerium Notfallplä- ne zum Umgang mit schulischen Krisen. In die- sen Notfallplänen wird den Schulen empfohlen, Krisenteams einzurichten. Das LPH erhielt den Auftrag eine Qualifizierungsreihe für diese Krisen- Der Präventionsatlas Saarland steht als eigenständiger Navigations- teams zu erarbeiten. Seit Dezember 2010 bietet das LPH landesweit punkt auf der Internetseite des LPH (www.lph.saarland.de ) dem öf- für alle weiterführenden Schulen eine sechs-modulige Qualifizie- fentlichen Zugriff zur Verfügung. Derzeit sind 106 Präventionsprojekte rungsreihe an, die jeweils von einem Pädagogen und einem Polizisten im Datenbestand des Präventionsatlas Saarland registriert. durchgeführt werden. Bislang wurden durch diese Maßnahme im LPH 19
Landesinstitut für Präventives Handeln 110 Schulen mit über 600 Lehrkräften, Schoolworkern und Schulsozi- Beziehungsaufbau und Deeskalation sind eng mit einer grundsätzli- alarbeitern qualifiziert. chen inneren Haltung verbunden, die in der Qualifizierungsreihe ein- Um die Implementierung der Krisenteams als langfristigen Prozess geübt und im Anschluss in den Einrichtungen der Teilnehmer imple- nachhaltig zu gestalten, bietet das LPH gemeinsam mit dem schul- mentiert und gelebt werden soll. Die Qualifizierungsreihe schließt mit psychologischen Dienst jährlich Reflexionstreffen auf Kreisebene an. der Zertifizierung der Teilnehmer ab. Nach der Implementierung in der Hinzu kommt die jährlich stattfindende Fachtagung „Sicherheit macht Schule – bei der das LPH die Schulen unterstützt – können auch die Schule“. Weiterhin bieten Mitarbeiter des LPH eine Vielzahl von päda- Schulen ein entsprechendes Zertifikat erwerben. gogischen Tagen an und unterstützen mit ihrem Fach- und Erfahrungs- wissen die Krisenteams vor Ort durch telefonische bzw. persönliche Beratungen. Themenbereich „Prävention und Nach Abschluss der 21. Qualifizierungsreihe wurde das im Rahmen des Sport“ BMBF-Projektes „KomPass“ entwickelte Lernportal in die „Qualifizie- rungsmaßnahme schuleigene Krisenteams“ integriert. Die Qualifizie- In diesem Themenbereich werden die präventiven Wirkungen des rungsmaßnahme wird zukünftig unter dem Namen „KomPass-Plus“ als Sports genutzt. Die Angebote in diesem Bereich werden von „wir im Blended Learning-Veranstaltung, d.h. einer Kombination aus Präsenz- Verein mit Dir“ umgesetzt. Es sind dies: lernen und E-Learning, angeboten. • die Aktionsveranstaltung „Grundschulkinder in Sportvereine“ • das Angebot Musik-Rhythmik-Tanz • die Angebote des Erlebnispädagogischen Zentrums Saar • das Projekt „Sicher Schwimmen im Saarland“ Ziel der Veranstaltung „Grundschulkinder in Sportvereine“ ist es, Kin- der im Alter von fünf bis zehn Jahren für Sport und gesunde Bewegung zu motivieren und für den Eintritt in einen Sportverein zu begeistern. Sportvereine bieten den Kindern die Möglichkeit ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten und sich durch Bewegung gesund zu halten. Sie erfahren aber auch soziales Lernen und können gute und verlässliche Freunde und Gesprächspartner finden. Jedes Jahr werden fünf bis sechs Aktionsveranstaltungen durchge- führt. Bei jeder dieser Veranstaltungen werden 350 – 400 Kindern aus den örtlichen Grundschulen acht Sportarten durch die jeweiligen ortsansässigen Vereine vorgestellt. In das Programm eingebunden sind die Künstler Dennis Ebert (Liedertheatermacher), Martin Mathias (deutscher Meister im Zaubern für Kinder) und Ibou (senegalesischer In der Qualifizierungsreihe „Deeskalation und Konfrontation in Erzie- Trommel- und Rhythmiklehrer). hung und Unterricht“ macht das LPH pädagogischen Mitarbeitern an Schulen das Angebot, sich an zehn Ausbildungstagen im Umgang mit schwierigen Schülern zu qualifizieren. Dabei sind Selbsterfahrung und Handlungsorientierung unerlässliche Bestandteile des Fortbildungs- angebots. Die Veranstaltung verfolgt zwei Zielrichtungen, um Gewalt zu vermei- den. Zum einen geht es um einen systematischen Beziehungsaufbau, denn gute, verlässliche und damit belastbare Beziehungen sind der wichtigste präventive Faktor zur Vermeidung von Gewalt. Zum ande- ren soll das Handlungsrepertoire der Teilnehmenden in akuten Kon- fliktsituationen erweitert werden. Dies erfolgt durch die Vermittlung von Techniken, mit deren Hilfe die Gewaltdynamik von Konfliktspira- len durchbrochen werden kann. Mit diesen Techniken soll im akuten Konfliktfall die Zahl der Hand- lungsmöglichkei- ten aller Hand- lungsparteien erhöht werden, denn dadurch steigt die Chance, dass der jewei- lige Konflikt de- eskaliert werden Jedes Kind erhält am Ende der Veranstaltung einen „Mit-Mach-Pass“ kann. und eine Liste mit einer Übersicht über die in der Gemeinde ansässi- 21
Landesinstitut für Präventives Handeln gen Sportvereine. Auf dieser Liste sind die Sportarten und Vereine mit Themenbereich den Kontaktdaten der zuständigen Personen vermerkt. Mit dem „Mit- Mach-Pass“ können die Kinder nachweisen, dass sie, angeregt durch Sicherheit / Verkehrssicherheit die Veranstaltung, einem Sportverein beigetreten sind oder aber be- reits vor der Aktionsveranstaltung aktives Mitglied in einem Sportver- Dieser Themenbereich umfasst die Arbeitsbereiche ein waren. Im Anschluss an jede Aktionsveranstaltung findet nach ca. • Communities that care (ctc) - Kommunale (Kriminal-) Prävention acht Wochen eine Verlosungsveranstaltung statt. Alle, die einen „Mit- • Integration – Rechtsextremismus Mach-Pass“ abgegeben haben, können dabei einen „sportlichen“ Preis • Interkulturelle Kompetenz gewinnen. • Saar-BOB Eine Evaluation dieses Angebots durch das Sportwissenschaftliche In- • Fit und mobil (Busschule, Fahrradkurse für Flüchtlinge) stitut der Universität des Saarlandes im Jahr 2008 zeigte die bemer- Das LPH hat im Jahr 2012 in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen kenswerten Ergebnisse, dass 46 % aller Schüler, die vorher in keinem Diversity works einen Projektvorschlag zur Förderung der Interkul- Verein waren, zum Vereinseintritt bewegt werden konnten und dass turellen Kompetenz in Schulen („Interkulturell kompetente Schule“) nach einem Jahr davon noch 87% Mitglied im Verein waren. erarbeitet. Das Projekt definiert die Anforderungen an Schule im in- Seit 2015 setzt das LPH mit einer ganzen Reihe von Kooperationspart- terkulturellen Kontext und will Kommunikationsstrukturen verbessern nern das Projekt „Sicher schwimmen im Saarland“ um. sowie Handlungsoptionen aufzeigen. Lehrern sollen Instrumente an die Hand gegeben und Methoden aufgezeigt werden, die Vielfalt in unseren Schulen als Bereicherung zu vermitteln und gemeinsam mit den Schülern zu leben. Darauf aufbauend hat sich das LPH entschlossen, gemeinsam mit dem Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus im Saarland, vertreten durch die Fachberatungsstelle beim Adolf-Bender-Zentrum St. Wen- del, ein inhaltlich verändertes modular aufgebautes Fortbildungsan- gebot zu entwickeln. Unter dem Titel „Miteinander – gegen Vorurtei- le, Intoleranz und Ausgrenzung“ werden die Themen Diskriminierung, Rechtsextremismus und Umgang mit Vielfalt und Interkulturalität vermittelt. Das Fortbildungsangebot setzt sich aus vier Modulen zu- sammen: • Umgang mit rechtsorientierten Personen • Argumentationstraining gegen Stammtischparolen • Umgang mit Vielfalt (Vorurteilen und Diskriminierung) • Miteinander Demokratie gestalten Für die Zielgruppen Lehrer und Sozialarbeiter ist die Maßnahme ge- eignet, das Thema Rechtsextremismus, -populismus, Vorurteile und Vor dem Hintergrund, dass neuere Umfragen besagen, dass fast die Diskriminierung aber auch Fragen der Integration und Vielfalt in der Hälfte der Kinder in Deutschland im Alter von 10 Jahren nicht sicher Gesellschaft zu bearbeiten. Informationen, anwenderbezogene Ele- schwimmen können, wurde ein ganzheitliches Konzept erarbeitet, das mente und Selbsterfahrungsübungen bilden die Schwerpunkte der vier Schwerpunkte beinhaltet: Fortbildung und sollen einen praxisorientierten Transfer in das jewei- • Zum Erlangen der Grundfertigkeiten können als Ergänzung zum lige Arbeitsfeld der Teilnehmer ermöglichen. Schwimmunterricht zusätzliche Schwimm-AGs eingerichtet werden. Der Schwerpunkt des Programmes „fit & mobil“ liegt auf der Entwick- Dabei sollen die Kinder gefördert werden, die nach dem regulären lung und Implementierung von Präventionskonzepten im Bereich der Schwimmunterricht weitere Unterstützung auf dem Weg zum „si- Verkehrs- und Mobilitätserziehung für Kinder, Jugendliche und junge cheren Schwimmen“ benötigen. Erwachsene. • Für interessierte Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter oder pädagogi- Alle Projekte beinhalten sche Fachkräfte in der schulischen Nachmittagsbetreuung werden einen spezifischen Fort- Fortbildungen zur aktuellen Didaktik und Methodik des Anfänger- bildungsansatz für Multi- Schwimmens und zum Erlangen des DLRG-Rettungsschwimm-Nach- plikatoren. weises angeboten. • Die Grundschulen werden dabei unterstützt, im Sportunterricht den Nachweis der Schwimmfähigkeit ihrer Schüler zu dokumentie- ren. Bei den „Schulaktionswochen–Schwimmabzeichen“ haben die Grundschulen die Gelegenheit, nach Abnahme der Prüfung zum Jugendschwimmabzeichen für ihre Schüler den Deutschen Jugend- schwimmpass und das Schwimmabzeichen kostenfrei anzufordern. • Der Tag des Schwimmens ist ein landesweiter Aktionstag. Hier soll den Vereinen und den Kommunen die Möglichkeit geboten werden, für ihren Sport und für ihr Schwimmbad zu werben. Der Tag des Schwimmens findet jeweils am ersten Sonntag im Juni statt. Bereits im zweiten Jahr konnte die Zahl der teilnehmenden Bäder von acht auf sechzehn verdoppelt werden. Das Projekt, das zunächst für fünf Jahre geplant ist, wird vom LPH umfangreich evaluiert. 23
Landesinstitut für Präventives Handeln Im Projekt „Bustraining“ geht es vorranging um die Ausbildung von und Ausbildungsleiter) und Beamte des polizeilichen Einzeldienstes Busfahrern, die mit Kindern der Klassenstufe 5 das sichere Fahren mit ausgebildet und beraten. dem Schulbus und das richtige Verhalten an der Bushaltestelle und im Ziel der Ausbildung ist die Vermittlung von Fähigkeiten, Drogenkon- Bus trainieren. sum an Verhaltensmerkmalen erkennen zu können. Dazu werden Im Projekt „Sichereres Radfahren für Flüchtlinge“ werden Multipli- Schulungsmodule sowie Informations- und Unterrichtsmaterialien katoren befähigt, theoretisches Basiswissen zur Radfahrthematik im entwickelt und bereitgestellt. praktischen Trainingssetting mit den Teilnehmern umzusetzen. Betriebe beispielsweise werden in der zunehmend drogenliberalen Gesellschaft mit Mitarbeitern konfrontiert, bei denen regelmäßiger Themenbereich „Suchtprävention“ Missbrauch psychoaktiver Substanzen Teil ihres Lebensalltags ist. Ziel der Qualifizierungsmaßnahme ist es, Ausbilder/Vorgesetzte in die Dieser Themenbereich umfasst die folgenden Arbeitsbereiche: Lage zu versetzen, Drogenkonsum zu einem möglichst frühen Zeit- • „7 aus 14“, Projekt gegen Alkoholmissbrauch punkt an Verhaltensmerkmalen zu erkennen, die betreffenden Mitar- • Drogenerkennung beiter anzusprechen und ihnen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt • Suchtpräventionsprojekt „Rebound“ Hilfe anzubieten sowie dem Abgleiten in eine Abhängigkeit vorzubeu- • Substanzmissbrauch in Schwangerschaft und Stillzeit gen. Das Projekt „7 aus 14“ zielt auf das bewusste Einhalten des Jugend- Die Aus- und Fortbildungen für Führungspersonal und Ausbilder in schutzgesetzes durch Vereine und Organisationen ab, vor allem wenn saarländischen Betrieben werden in Kooperation mit der Industrie- sie in der Jugendarbeit tätig sind. Ziel ist es, einen verantwortungsvol- und Handelskammer Saarland (IHK) durchgeführt. len Umgang mit Alkohol in der Öffentlichkeit zu etablieren. Kern des Projektes ist die Zertifizierung von Jugendschutzbeauftragten, die bei Veranstaltungen für die Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen Prinzipien der Präventionsarbeit im sorgen. Die Vereine verpflichten sich zur Einhaltung von mindestens LPH „7 aus 14“ Regeln, die für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol relevant sind. Bei allen Angeboten versucht das LPH die folgenden Prinzipien anzu- Um die Zertifizierung zu erhalten, können sich Einzelpersonen für ih- wenden: ren Verein als Jugendschutzbeauftragte fortbilden lassen. In einem • Ganzheitlicher / systemischer Ansatz dreistündigen Kurs des LPH werden die Teilnehmer über das Jugend- • Organisationsentwicklung als roter Faden schutzgesetz unterrichtet und erhalten Argumentationshilfen, die das • Präventionsketten Umsetzen des Projektes erleichtern. Die Notwendigkeit im Bereich der Prävention ganzheitlich und syste- Im Arbeitsbereich Drogenerkennung werden die Drogenerkennung misch zu arbeiten ergibt sich aus der Tatsache, dass die Phänomene, und das Drogentestverfahren auf der Basis von Daten, die im Rahmen mit denen sich Prävention auseinandersetzt, wie z.B. Gewalt, Krimi- der polizeilichen Verkehrsüberwachung gewonnen werden, unter- nalität, Drogenmissbrauch, durch vielfältige Ursachen entstehen kön- sucht. Dies geschieht im Bereich der Drogentestverfahren durch Pla- nen und insofern präventives Handeln es erfordert, diese vielfältigen nung, Entwicklung und Auswertung von Feldversuchen unter Beteili- Ursachen zu berücksichtigen. Am Beispiel der Prävention von Mob- gung der jeweiligen Hersteller. bing bedeutet dies, dass die in der „Qualifizierungsreihe Mobbing-In- In Kooperation mit dem Institut für Rechtsmedizin an der Universität terventions-Teams“ qualifizierten Lehrer sowohl Angebote für Schüler des Saarlandes und dem Institut für Rechtsmedizin Zürich wird die (Mobbing-Präventionsproramm „Fairplayer“) als auch für Eltern (El- Drogenerkennung gemeinsam mit dem LPH auf wissenschaftlicher ternabende) anbieten können. Bei der Prävention von Adipositas ist es Basis seit 2009 erforscht. Die Forschung ist auf den Wandel des Kon- notwendig, sowohl ein Bewegungsangebot als auch ein Ernährungsan- sumverhaltens unterschiedlicher Gruppierungen, auf die Entdeckung gebot zu machen und die Erzieher bzw. Lehrer sowie die Eltern in ein neuer Rauschdrogen und auf die Entwicklung aussagefähiger Erken- entsprechendes Programm mit einzubeziehen. nungsverfahren ausgerichtet. Die Zielgruppen des LPH sind nicht Einzelpersonen (Lehrer, Erzieher, Schoolworker…) sondern Institutionen. Ziel ist es, erzie- herische Kompetenz in den Einrichtungen zu implemen- tieren und weiter zu entwickeln. Aus diesem Grunde können sich für viele Qualifizierungsreihen ausschließlich Einrichtungen (mit mindestens zwei Kollegen) anmelden. Für Einzelpersonen ist eine Teilnahme nicht möglich. Vo- raussetzung ist eine schriftliche Erklärung der jeweiligen Einrichtungsleitung, dass sie diese Qualifizierung für ihre Mitarbeiter wollen und auch bereit sind, die Programme anschließend in ihrer Einrichtung umzusetzen. Die Ange- bote des LPH sind größtenteils kostenfrei (bis auf evtl. Übernachtungs- und Verpflegungskosten bei mehrtägi- gen Angeboten), erfordern auf der anderen Seite jedoch einen erheblichen institutionellen und individuellen Auf- wand angesichts der Umfänglichkeit der Maßnahmen Die Drogenerkennung basiert auf einem Verfahren zur subjektiven, (z.B. 10 Arbeitstage innerhalb eines Jahres für die Qualifizierungsreihe strukturierten Verdachtsgewinnung, bezogen auf substanzbedingte „Deeskalation und Konfrontation in Erziehung und Unterricht“ oder psychoaktive Beeinflussung. Auf Basis dieser Erkenntnisse werden am 25,5 Arbeitstage in zwei Jahren für die Qualifizierungsreihe „Erlebnis- LPH Berater- und Multiplikatorengruppen (Lehrer, Übungsleiter, Eltern pädagogik“). 25
Landesinstitut für Präventives Handeln Die Präventionsforschung zeigt, dass es eine Vielzahl an Programmen „Mobbing / Cybermobbing“, Präventionsprogramm „Fairplayer“; Me- gibt, die Wirkungen entfalten. Sie zeigt aber auch, dass nach dem diation an weiterführenden Schulen, Qualifizierungsreihe „Deeskala- Auslaufen dieser Programme, die Wirksamkeit schnell wieder ver- tion und Konfrontation in Erziehung und Unterricht“. schwindet. So konnte gezeigt werden, dass Kinder, die im Rahmen des Präventionsprogramms „Frühe Hilfen“ im Saarland unterstützt wurden, sich besser entwickelten als Kinder, die an dem Programm Ausblick nicht teilgenommen hatten, dieser Effekt jedoch ein Jahr nach dem Nach der inhaltlichen Neuausrichtung des LPH liegen die Ziele des Ende der Maßnahme wieder verschwunden war. Aus diesem Grunde Instituts u.a. in der Konsolidierung der bisherigen Arbeit sowie der wird die Forderung erhoben, sog. Präventionsketten zu implementie- Berücksichtigung derzeit aktueller für die Präventionsarbeit zentraler ren. Damit ist gemeint, dass Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern Themen. Seit Februar 2017 ist das LPH an einem Projekt (X-SONAR) eine fördernde und möglichst lückenlose Begleitung während der beteiligt, in dem ein Lernportal zum Thema „islamistische Radikalisie- Kindheit und Jugend angeboten wird. Das LPH versucht für seine ver- rung“ erarbeitet wird. Gegenwärtig planen wir mit mehreren Partnern schiedenen Themenbereiche solche Präventionsketten anzubieten. einen Modellversuch zur Adipositasprävention, bei dem die Bereiche Am Beispiel der Suchtprävention bedeutet dies: Kindergarten: Präven- Ernährung, Bewegung sowie Elternarbeit berücksichtigt werden und tionsprogramm „Kindergarten Plus“; Grundschule: Präventionspro- der sich vom Beginn des Kindergartens bis zum Ende der Grundschul- gramm „Klasse2000“; Weiterführende Schule: Präventionsprogramm zeit erstrecken soll. „Drogenerkennung“, Präventionsprogramm „Rebound“; Jugendliche / junge Erwachsene: Präventionsprogramm „Drogenerkennung / Such- prävention in Ausbildungsbetrieben“, Präventionsprogramm „FreD“ Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten, Präventi- Hanspeter-Hellenthal-Str. 68 onsprogramm „HaLt“ (Hart am Limit ). Oder für den Themenbereich 66386 St. Ingbert ! „Gewaltprävention“: Kindergarten: Präventionsprogramm „Kinder- poststelle@lph.saarland.de garten Plus“; Grundschule: Präventionsprogramm „Klasse2000“, Me- Tel. 0681 – 501 38 40 diation in der Grundschule; Weiterführende Schule: Qualifizierungs- Fax 0681 – 501 38 39 reihe „KomPass Plus“ für schulische Krisenteams, Qualifizierungsreihe 27
Die Polizeiinspektion St. Ingbert von Thomas Schmidt, Erster Polizeihauptkommissar Wissenswertes und Historisches ginnt Mitte des 19. Jahrhunderts; das Die Polizeiinspektion St. Ingbert liegt zentral in der Mittelstadt St. In- Gebäude wurde um 1865 als katholische gbert, die als fünftgrößte Stadt des Saarlandes sowie als Tor zur Bio- Mädchenschule errichtet. Während des sphäre Bliesgau eine Mischung aus urbaner Kultur und ländlichem Um- deutsch-französischen Krieges im Jahr feld darstellt. St. Ingbert ist einerseits geprägt von seiner Wirtschaft 1870/71 diente es als Lazarett für die mit mehreren Gewerbegebieten, einer Hochtechnologie- und For- vielen Verwundeten. Zu Beginn des 20. schungslandschaft mit Firmen wie SAP, Festo, Fraunhofer Institut usw. Jahrhunderts wurde in dem heute un- sowie zahlreichen Schulen und Instituten; andererseits gibt es eine ter Denkmalschutz stehenden Gebäude Vielfalt an sportlichen und kulturellen Angeboten, so zum Beispiel das Bezirksamt (später Landratsamt) St. Premiumwander-wege, die 7-Weihertour, die Mountainbike-Strecke Ingbert untergebracht. Im Jahr 1959 zog „Pur“, das internationale Jazz-festival und der Kleinkunstwettbewerb dann die Polizei in die Räumlichkeiten Thomas Schmidt „St. Ingberter Pfanne“. ein. Seit dieser Zeit wurde das Gebäude bereits mehrfach renoviert, Die Polizeiinspektion St. insbesondere der Bereich der Wache wurde 2007 mit moderner Tech- Ingbert ist mit derzeit nik ausgestattet. Auf Initiative des ehemaligen Dienststellenleiters, 44 Mitarbeiterinnen und EPHK a.D. Gerd Schöffler, zieren zahlreiche Fotografien bekannter Mitarbeitern verantwort- „Fernsehkommissare“, u. a. Mareike Carrière („Großstadtrevier“), lich für die Sicherheit von Horst Tappert („Derrick“) oder auch Eduard Zimmermann („Aktenzei- rund 37.000 Einwohnern chen XY ungelöst“), teilweise mit persönlichen Widmungen versehen, in St. Ingbert-Mitte und das Treppenhaus des ehrwürdigen Bauwerks. den Stadtteilen Rohrbach, Hassel, Besuch Kindergarten bei der Polizei- und Rentrisch. Oberwürzbach Organisation und Aufgaben der inspektion St. Ingbert, Bild mit EPHK Die Dienststelle ist in ei- Polizeiinspektion St. Ingbert a. D. Glandien und PKin Tantius. nem landeseigenen, histo- rischen Gebäude unterge- Die Polizeiinspektion St. Ingbert ist als eine von 19 Polizeiinspektio- bracht. Doch nicht immer nen im Saarland eine sogenannte A-Inspektion (12 A- und 7 B-Inspek- verrichteten Polizeibeam- tionen). Sie gliedert sich in die Leitung, den Wach- und Streifendienst tinnen und Polizeibeam- (WSD) sowie den Ermittlungs- und Servicedienst (ESD). te dort ihren Dienst. Die Die Leitung der Polizeiinspektion obliegt nach der Ruhestandsverset- Geschichte des mehrstö- zung des langjährigen Inspektionsleiters, EPHK a.D. Dietmar Glandien ckigen Bauwerkes be- seit Mai 2017 dem Ersten Polizeihauptkommissar Thomas Schmidt. Jugendverkehrsschule in Rohrbach Der 55-jährige aus Sulzbach war bereits von 2008-2012 in der Funktion des stellvertretenden Dienststellenleiters in St. Ingbert tätig. Ihm zur Seite steht Polizeihauptkommissar Torsten To- wae. Der 46-jährige aus St. Ingbert-Hassel wechselte zu Beginn des Jahres als Vertreter des Leiters zur PI St. Ing- bert. Zuvor verrichtete er Dienst bei der Führungs- und Lagezentrale der saarländischen Polizei in Saarbrücken. Die Dienstverrichtung im Wach- und Streifendienst (WSD) erfolgt im 24/7 Rhythmus rund um die Uhr flexibel und Verkehrsunfall mit Bagger auf der belastungsorientiert in Früh-, Mittag- und Nachtdiens- BAB A6 im Jahr 2017 in Höhe Fechin- ten. Hierzu verrichten derzeit 32 Beamtinnen und Beam- ger Talbrücke. te (Sollstärke) Dienstgruppe der Polizeiinspektion in strukturell in St. Ingbert 5 Dienstgrup- pen in einem Fünfwochen- Fotos: Haßdenteufel; eigene zyklus Dienst. Aufgabe des WSD sind vorrangig das Zusammenarbeit Polizei und Feuerwehr im Rahmen der Unfallaufnahme dringliche auf der BAB A6 in Höhe der Fechinger Talbrücke. Einschreiten 29
Die Polizeiinspektion St. Ingbert bei Notruf- und Sofort- tung eine derzeitige Stärke von 8 Beamtinnen und Beamten und 2 Ta- einsätzen, Maßnahmen rifbeschäftigten in Teilzeit. des Ersten Angriffs, die tatbestandliche Ver- ke h r s u n f a l l a u f n a h m e Einsatzlagen und sonstige Anlässe sowie Fahndungsmaß- Neben dem „normalen“ Alltagsgeschäft mit 1897 Straftaten und 1476 nahmen aus aktuellem Verkehrsunfällen im Jahr 2016 erfordern speziell die besonderen, Anlass. Ergänzend fallen meist jährlich wiederkehrenden größeren Veranstaltungen neben der die Anzeigenaufnahme, sorgfältigen Planung einen hohen Personalbedarf zur Einsatzbewälti- Hoffest der Polizeiinspektion St. die Durchführung von gung. Hierunter fallen u. a. Brauchtums-veranstaltungen, wie die Fa- Ingbert mit (v.l.n.r), Landespolizei- Schutzmaßnahmen, die schingsumzüge in der Innenstadt und den angrenzenden Stadtteilen, präsident Norbert Rupp, EPHK a.D. Begleitung von Groß- das Ingobertusfest in St. Ingbert-Mitte, die Stadtteilfeste in Rohrbach, Dietmar Glandien, PHK Christian raum- und Schwertrans- Hassel, Oberwürzbach und Rentrisch, das St. Ingberter Oktoberfest Schmitt und Landespolizeivizepräsi- porten, Präsenzstreifen sowie zahlreiche größere kulturelle Veranstaltungen in der Industrie- dent Hugo Müller. und die Verkehrsüber- kathedrale Alte Schmelz. wachung in das Aufga- Besonders kräfteintensiv waren und sind auch die Einsatzmaßnahmen benspektrum des Wach- am 1. Mai am Glashütter Weiher in St. Ingbert-Rohrbach. Hierbei kam und Streifendienstes. es immer wieder zu Ausschreitungen, meist bedingt durch übermäßi- Hierbei sind die Dienst- gen Alkoholkonsum. Die Einsatzkräfte mussten sich oft Angriffen gan- gruppenleitungen für die zer Gruppen erwehren. sachgerechte Aufgaben- Zurückblickend dürfte der Brand der Kirche St. Josef im Jahr 2007 ei- wahrnehmung und die ner der öffentlichkeitswirksamsten Einsätze gewesen sein. Bei Reno- Führung des WSD verant- vierungsarbeiten entstand ein Brand, bei welchem der Glockenturm wortlich. einstürzte und das Kirchenschiff sehr stark beschädigt wurde. In die- Der Ermittlungs- und Ser- sem Zusammenhang wurden in der Folge zahlreiche Spendenaktionen vicedienst (ESD) der Poli- für den Wiederaufbau des bekannten St. Ingberter Wahrzeichens in- zeiinspektion St. Ingbert, itiiert. Hier sind die in den Folgejahren vom gebürtigen St. Ingberter der von dem 57-jährigen Rennfahrer Bernd Schneider organisierten Kart-Rennen unter dem Kriminaloberkommissar Motto „Vollgas für St. Josef“ besonders hervorzuheben. Da aufgrund Michael Frisch geleitet der Rennen fast die gesamte Innenstadt gesperrt werden musste, wird, gliedert sich in ei- waren planungs- und kräfteintensive polizeiliche Einsatzmaßnahmen nen Ermittlungs- und ei- erforderlich. nen Servicebereich. Der Einen besonderen Schwerpunkt im Verkehrssektor stellt die Bundes- Besuch der Jugend des Technischen Ermittlungsbereich ist autobahn A 6 dar. Durch die Zuständigkeit für die Strecke zwischen Hilfswerkes (THW) St. Ingbert bei der nach der Regionalisie- dem Autobahnkreuz Neunkirchen und Saarbrücken sind die Mitarbei- Polizeiinspektion St. Ingbert. rung des Kriminaldiens- terinnen und Mitarbeiter der PI St. Ingbert im Bereich der Verkehrs- tes (Zusammenlegung der Kriminaldienste St. Ingbert und Sulzbach unfallaufnahme und der Begleitung von Großraum- und Schwertrans- mit Standort Sulzbach) u. a. zuständig für die Bearbeitung der ein- porten besonders gefordert. Im Jahr 2016 machte der Dienststelle die fachen lokalen Kriminali- zeitweise Vollsperrung der Fechinger Talbrücke aufgrund von Schäden, tät, die Sachbearbeitung die die Tragkraft beeinträchtigten, zu schaffen. Wegen umfangreicher bei Verkehrsunfällen und Umleitungsmaß-nahmen kam es durch die Sperrung anfänglich zu Verkehrsdelikten, die starken Verkehrsbehinderungen und damit verbunden, zu zahlreichen Anzeigenaufnahme, die polizeilichen Einsätzen. Die Installation einer Wiege- und Kontrollstel- Koordinierung von Voll- le an der Anschlussstelle St. Ingbert-West und somit der Freigabe des streckungs- und Zwangs- Verkehrs für Fahrzeuge bis 3,5 t sorgte größtenteils für Entlastung, maßnahmen sowie für aber auch hier musste die Polizei dennoch täglich mehrmals bei Ver- allgemeine Ermittlungs- kehrsunfällen oder anderen Verstößen tätig werden. und Unterstützungstätig- Für viele Sportveranstaltungen, wie den Mountainbike-Marathon, keiten. den City-Lauf und den Triathlon mit den damit einhergehenden Stre- Kirche St. Josef in St. Ingbert wäh- Im Servicebereich sind cken- und Straßensperrungen ist die St. Ingberter Polizei im Rahmen rend und nach Brand aus dem Jahr der innere Dienstbetrieb, von Verkehrseinsätzen gefordert. Zusätzlich stellt sie beim jährlich 2007. insbesondere Personal- stattfinden City-Lauf ein Läuferteam aus eigenen Reihen (wenn auch und Vorgangsverwaltung, immer mehr mit „Unterstützungskräften“). Dienstplankoordination, Haushalts- und Beschaf- Jugendverkehrsschule St. Ingbert Fotos: Haßdenteufel; eigene fungsmaß-nahmen, Lie- genschaf t sver waltung In St. Ingbert-Rohrbach ist eine von drei Jugendverkehrsschulen im sowie Verwaltung der Saarpfalzkreis angesiedelt. Sie steht unter der Leitung von Polizeiober- Führungs- und Einsatz- kommissarin Isabelle Juraschek, die den langjährigen Verantwortli- mittel angesiedelt. chen, Polizeioberkommissar Rainer Roth, ablöste. Die Aufgabe vor Der ESD hat inkl. der Lei- Ort in der Jugendverkehrsschule St. Ingbert besteht darin, Kinder im 31
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