Lernen - Bildung - Wissen - Österreichischer Städtebund

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Lernen - Bildung - Wissen - Österreichischer Städtebund
ÖGZ 12/2014 • 01/2015

                                                                                                                                         ÖSTERREICHISCHE GEMEINDE-ZEITUNG
                                                                                                                                         Das Magazin des Österreichischen Städtebundes
 Verlagspostamt 1110 Wien • P.b.b. 10Z038542 Österreichischer Städtebund, Rathaus, 1082 Wien • Nicht retournieren • DVR-Nummer 0656097

                                                                                                                                         PÄDAGOGISCHE ARCHITEKTUR: LERNRÄUME IN NEUEN SCHULBAUTEN

                                                                                                                                         Lernen - Bildung - Wissen
U4_Cover.indd 1                                                                                                                                                                                     27.11.14 11:36
Lernen - Bildung - Wissen - Österreichischer Städtebund
INHALT
          GENERALSEKRETÄR
                                                                          2          Stärkere kommunale Bildungsverantwortung
                                                                                     Editorial des Generalsekretärs des Österreichischen Städtebundes
                                                                                     Generalsekretär Thomas Weninger

                                                                          3          Der Schlüssel zum Arbeitsmarkt
                                                                                     Vorwort des Präsidenten des Österreichischen Städtebundes
                                            www.mediendienst.com, Wilke

                                                                                     Bürgermeister Michael Häupl

                                                                                     Impressum

          Stärkere kommunale
          Bildungsverantwortung
                                                                          4          Städtebund Aktuell
                                                                                     Diverse Kurzmeldungen aus den Städten

          Es ist noch nicht so lange her, da waren die
          Grenzen der kommunalen Bildungspolitik
          klar: Die Kommune ist für Gebäude und
          Ausstattung zuständig, der Bund für Inhalt
          und Konzept der Schulen. Inzwischen ist
          ein deutlicher Umschwung erkennbar. Die
          Bedeutung von Bildung ist ins Blickfeld des
          öffentlichen Bewusstseins gerückt – nicht
          zuletzt auch durch die PISA-Untersuchung.
          Somit ist es auch an der Zeit, den Bildungs-
          begriff auszuweiten. Kinder und Jugend­
          liche lernen an vielen Orten und bei vielen
          Gelegenheiten. Schon die Kleinsten profitie-
                                                                          Fotolia

          ren von einem frühen Zugang zu Bildung:
          der beitragsfreie Kindergarten übernimmt                                  Der Österreichische Städtebund rief am „Tag der Armut“ zur Beseitigung von
          als erste Bildungseinrichtung eine wichtige                               Armut auf und unterstützt Initiativen – wie jene der Volkshilfe – die sich dieses
          Funktion und fördert die Chancengleichheit.                                   Jahr besonders den kommunalen Strategien widmen. Mehr auf Seite 4
          Mindestens ebenso wichtig sind die An-
          stöße, die aus der Familie kommen, aus
          Medien, aus Freizeitangeboten sowie aus

                                                                          8          Kommunalnews
          dem Stadtumfeld. Auf Vieles davon haben
          Städte und Gemeinden direkt oder indirekt                                  Kurzberichte aus den Bundesländern
          Einfluss. Damit wird Bildung zu einem kom-
          munalen Thema und die Gesamtverantwor-
          tung des Staates muss neu definiert wer-

                                                                          12
          den. Die wichtigsten bildungspolitischen
          Aufgaben der Kommunen sind jedoch die                                           Bildung
          Qualitätsentwicklung und Chancengleich-                                         Es müssen gute Voraussetzungen
          heit. Faire Zukunftschancen für alle!                                           für eine gleichberechtigte
                                                                                          Teilhabe aller EinwohnerIn-    BiLDunG
                                                                                          nen an Bildung geschaffen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 BiLDunG

                                                                                                                                                    Der Ausbau ganztägiger
                                                                                                                                                                                Schulformen wird massiv
                                                                                                                                                                                                                   vorangetrieben:

                                                                                                                        Ganztägige Schulformen
                                                                                          werden. Lernen geschieht                                                                                                                                                                             ständig, neugierig und eigenverantwortlich
                                                                                                                                                                                                                                                                                               die Welt entdecken, wird
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        bereits früh in der

                                                                                          im öffentlichen Raum ge-
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Familie und im Kindergarten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               gelegt. Der-
                                                                                                                                                                                                                                                                                              zeit beginnen die Erfahrungen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 der Volks-
                                                                                                                                                                                                                                                                                              schullehrerInnen mit den
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Kindern meist
                                                                                                                                                                                                                                                                                              bei deren Schuleintritt. Durch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              einen inten-
                                                                                                                                                                                                                                                                                             siveren Austausch mit den
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Elementarpäda-
                                                                                                                                                                                                                                                                                             gogInnen können sie schon
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          viel früher über
                                                                                                                                                                                                                                                                                             die Bedürfnisse der Kinder
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          informiert sein
                                                                                                                                                                                                                                                                                             und sie von Anfang an bestmöglich

                                                                                          nauso wie in Bibliotheken,
                                                                                                                                                                                                                                                                                             dividuell betreuen und fördern. und in-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Mit dem
                                                                                                                                                                                                                                                                                            „Schulstart NEU“ rücken
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          PädagogInnen
                                                                                                                                                                                                                                                                                            beider Bildungseinrichtun
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       gen näher zusam-
                                                                                                                                                                                                                                                                                            men und begleiten Kinder
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         beim Übertritt
                                                                                                                                                                                                                                                                                            vom Kindergarten in die Volksschule.

                                                                                                                                                                                                                                                                                             Eltern, Kinder und

                                                                                          Kultur- und Sportvereinen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                             PädagogInnen profitieren
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kinder gewinnen Sicherheit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               und
                                                                                                                                                                                                                                                                                            trauen, anstelle von Unsicherheit Ver-
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Neugier und Vorfreude auf               treten
                                                                                                                                            BMBF

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           das Leben als
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Schulkind. Eltern werden
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         viel stärker als
                                                                                                                                           Schulen, in denen neben                                                                                                                         früher eingebunden und erhalten
                                                                                                                                                                              dem                                                                                                                                               mehr In-
                                                                                                                                           garantieren beste Förderung Unterricht auch aktive Freizeitgestaltung                                                                           formationen, zum Beispiel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  BMBF

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         durch alterna-
                                                                                                                                                                                   für unsere Kinder und                       und Lernhilfe geboten

                                                                                          Darüber hinaus leisten
                                                                                                                                                                                                                                                     werden,                               tive Leistungsbeurteilung.
                                                                                                                                           Bundesministerin für Bildung                                    sichern die Vereinbarkeit                                                                                                          Die ehemalige Lehrerin
                                                                                                                                                                        und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek                           von Beruf und Familie.                                Kindergarten-PädagogInnen                                                      und heutige Bildungsministerin
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          gestalten den Heinisch-Hosek
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Bildungserfolg noch mehr                                                zu Besuch in einer Schulklasse.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         als bisher von
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Anfang an mit und bekommen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             einen Ein-
                                                                                                                                          Ausbau der ganztägigen                                                                                                                          blick in die Volksschule.
                                                                                                                                                                                        dungssystems. BildungsexpertInn                                                                   LehrerInnen erhalten Einblick                      delle der Sprachförderung,
                                                                                                                                          Schulformen                                                                                                                                                                      in die Arbeit len Förderung                         der individuel-         len, Sonderschulen, Neue Mittelschulen,
                                                                                                                                                                                                                            en be- Vormittagsunterrich                                    des Kindergartens, lernen                                            sowie
                                                                                                                                          Auf die Talente und Stärken                  stätigen, dass die ausgewogene
                                                                                                                                                                                                                         Abwechs- schränkten Ganztagsschule
                                                                                                                                                                                                                                                            t geboten. Bei der ver-                                     Kinder früher tenzorientierung. insgesamt der Kompe-                           len, Polytechnische Schulen)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Hauptschu-
                                                                                                                                                                         jedes Kindes lung einer                                                                                          mit ihren Fähigkeiten und                                                                                                                  und die AHS-Unterstufe
                                                                                                                                         eingehen – das geht am                                       pädagogisch hochwertigen                                      werden Unter-                                     Stärken kennen.

                                                                                          ehrenamtlich Tätige einen
                                                                                                                                                                    besten, wenn ge- Lern-                                                                                                                                                                                                            können als ganztägige Schulform
                                                                                                                                         nug Zeit da ist: in ganztägigen                      und Freizeitkultur in ganztägigen richtseinheiten über den ganzen Tag verteilt             Der Austausch und die individuelle
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Förde- Ausbauoffensive                                            • Zuständig ist der jeweilige
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         geführt werden.
                                                                                                                                                                            Schulfor- Schulformen                                     und wechseln sich mit Ruhe-                        rung der Kinder gelingen                                                    bis 2018/19                                                  Schulerhalter: das ist bei
                                                                                                                                         men. Diese werden österreichweit                             die beste Förderung für
                                                                                                                                                                                                                                die phasen ab. Die Vorteile           und Freizeit-                                   besser als bisher In den                                                        den Pflichtschulen die Gemeinde
                                                                                                                                                                               ausge- Zukunft unserer                                                                                    und der Unterricht wird                                      nächsten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     noch stärker an Bundesregierung fünf Jahren investiert die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        und bei der AHS-
                                                                                                                                         baut, insgesamt investiert                                       Kinder ist. Zudem wird                                   liegen auf der                                                                                                                    Unterstufe der Bund. Die Eltern
                                                                                                                                                                    die Bundesregie- dadurch                                          Hand: Schülerinnen und                             den Bedürfnissen der Kinder                                              zusätzlich 400 Millionen                                            sind in den Prozess
                                                                                                                                        rung in den kommenden                                    die Vereinbarkeit von Beruf                                       Schüler haben                                        orientiert.                                                                  eingebunden.
                                                                                                                                                                    Jahren 400 Mil- Familie                                   und damit genug Zeit,                                                                                        in den wichtigen Ausbau
                                                                                                                                        lionen Euro in diesem Bereich.                          unterstützt und die Kosten                                 das Gelernte auch zu                                                                                             von ganztägigen • Ganztägige
                                                                                                                                                                           Im Schul- Nachhilfe werden                          für üben, sind in ihrer                                  „Kick-Off“ mit                                     Schulformen. Ziel ist eine                                             Schulformen gibt es entweder
                                                                                                                                        jahr 2018/19 soll für jedes                                       verringert.                                      Lernzeit von Pädagog-                                                                                           Betreuungsquote           Betreuungsteil am Nachmittag
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 mit einem
                                                                                                                                                                     dritte Kind ein                                                 Innen betreut und können                           35 Netzwerkprojekten                               von rund 30 Prozent. Das                                                                  oder in verschränkter
                                                                                                                                        Ganztagsschulplatz verfügbar                                                                                               darüber hinaus                                                                                             heißt, bis zum        Form. Der Betreuungsteil kann
                                                                                                                                                                        sein.                                                       die vielfältigen Freizeitangebote                                                                     Schuljahr      2018/19 sollen rund 200.000

                                                                                          wichtigen Beitrag.
                                                                                                                                       In den Schulsystemen                           Ausgewogener Mix aus                                                                              35 Volksschulen und kooperierende                                                                                                            entweder im Klassen-
                                                                                                                                                                    vieler OECD- Schule                                                                                nutzen, die                                                Kin- Schülerinnen und                                             verband oder klassenübergreifend
                                                                                                                                                                                               und Freizeit                         von musisch-kreativen bis                          dergärten werden zwei                                                       Schüler von dieser Aus-                                              durchgeführt wer-
                                                                                                                                       Länder ist die ganztägige                                                                                                 hin zu naturwis-                                 Jahre unterstützt bauoffensive                                                    den. Bei der verschränkten Form
                                                                                                                                                                        Schule seit Ganztägige                                      senschaftlichen Schwerpunkten                      und begleitet. Der „Schulstart                                      profitieren.                                                                wechseln Unter-

          Dr. Thomas Weninger
                                                                                                                                       Jahrzehnten eine Selbstverständlich                         Schulformen gibt es entweder                                        reichen.                                           NEU“ soll                                                           ■    richts-, Lern- und Freizeit im
                                                                                                                                      Dieses Angebot ist eine                  keit. mit einem Betreuungsteil                                                                          2016/2017 flächendeckend                                                                                                                   Laufe des Tages ab.
                                                                                                                                                                   der wichtigsten oder in                        am Nachmittag Schulstart                                                                             in Österreich                                                             • In beiden Formen werden
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               die SchülerInnen bis min-
                                                                                                                                      Maßnahmen innerhalb eines                               verschränkter Form. Im                              NEU                                  umgesetzt werden.
                                                                                                                                                                                                                         Betreu- Reformprojekt                                                                                           DIE FAKTEN                                                destens 16 Uhr betreut; der
                                                                                                                                                                        chancenge- ungsteil werden                                                     startet mit                     Beide Bildungseinrichtun                                                                                                                  Schulerhalter entschei-
                                                                                                                                      rechten und qualitativ hochwertigen                              neben betreuten                                                                                              gen bilden die • Eltern                                                       det über die Höhe des Selbstkostenanteils
                                                                                                                                                                                Bil- ten vor allem Freizeitaktivitäten Lernzei- 35 Netzwerkprojekten 2014/2015                        Schuleingangsphase (letztes                                 haben unter bestimmten Voraussetzungen                                                       für Essen
                                                                                                                                                                                                                       nach dem Der Grundstein                                                                       verpflichtende        nen Rechtsanspruch auf die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          ei-     und Freizeit.
                                                                                                                                                                                                                                                      dafür, dass Kinder selbst-      Kindergartenjahr und 1.                                                         schulische Tagesbetreu-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  und 2. VS-Klas-
                                                                                                                                      12                                                                                                                                              sen) und entwickeln standortbezogene                 ung ihrer Kinder.                                    • Die Tagesbetreuung ist nicht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 von der Schulstufe ab-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mo- • Alle allgemein bildenden                                    hängig. Sie kann z.B. auch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                erst ab der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Pflichtschulen (= Volksschu-                                           2. Klasse
                                                                                                                                                                                                                                                          ÖGZ 12/2014 • 01/2015
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       eingerichtet werden.

          Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes
                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.staedtebund.gv.at

                                                                                                                          12-41_Hauptteil_gB.indd
                                                                                                                                                    12-13                                                                                                                                                                                                                                                                                          13

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         27.11.14 08:31

          2                                                                                                                                                                                                                                                              ÖGZ 12/2014 • 01/2015

02_03_Inhalt-Edi_gB.indd 2                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            27.11.14 08:35
Lernen - Bildung - Wissen - Österreichischer Städtebund
Klarheit ist gefragt,
                     denn BürgerInnen wollen
                     teilhaben und sich ihre
                     Meinung bilden können.

                                                                                                                                             PRÄSIDENT
           BMBF

                                                                                                                                                                              Stadt Wien, Kurt Keinrath
           42                      Magazin
                                   EU-Projekt Sinfonia: Innsbruck und Bozen werden im größten
                                   Smart City-Projekt Österreichs mit Energieeffizienz-Investitionen in
                                   Millionenhöhe zukunftsfit und zu europäischen Vorbildern.

                                                                                                                                             Der Schlüssel zum
                                                                                                                                             Arbeitsmarkt
                                                                                                                                             Bildung wird in den Städten sehr ernst ge-
                                                                                                                                             nommen: Schon für die Kleinsten werden
                                                                                                                                             pädagogische Kindergartenkonzepte aus-
           Standortagentur Tirol

                                                                                                                                             gearbeitet. Die Aus- und Weiterbildungs-
                                                                                                                                             möglichkeiten von Jugendlichen werden
                                                                                                                                             von Jahr zu Jahr ausgebaut. Zudem ein
                                                                                                                                             ganztägiger, verschränkter Unterricht die
                                                            Mehr als tausend Wohnungen werden in Innsbruck                                   Schulform des 21. Jahrhunderts ist.
                                                                                                                                             Die A ­ rbeitslosenstatistik zeigt: Je besser die
                                                                   und Bozen im Rahmen von Sinfonia saniert.
                                                                                                                                             Menschen ausgebildet sind, desto besser
                                                                                     Mehr auf Seite 42-43
                                                                                                                                             sind ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
                                                                                                                                             Daher ist es sinnvoll, Jugendlichen mehr
                                                                                                                                             Zeit für Ausbildung zu geben. Denn das

          54                       Recht                                                                                                     ­bedeutet, bessere Integration in die Arbeits-
                                   Rechtsstaatsprinzip und die Gestaltung des                                                                 welt. In schwierigen Zeiten darf der Sparstift
                                   Dienstrechts; Filme, Urheberrecht & MPLC                                                                   nicht bei der Bildung angesetzt werden –
                                                                                                                                              das ist der falsche Weg. Zur Finanzierung
                                                                                                                                              der Universitäten ist die Bundesregierung
                                                                                                                                              einmal mehr gefordert, ihren eigenen Koali-

          58                       Finanzen                                                                                                   tionspakt für Bildung einzuhalten und die
                                   November 2014                                                                                              Budgetsicherheit der Universitäten sicherzu-
                                                                                                                                              stellen. Schließlich lautet das Regierungs-
                                                                                                                                              ziel, bis 2020 zwei Prozent des BIP für terti-
                                                                                                                                              äre Bildung aufzuwenden. Investitionen sind
                                                                                                                                              notwendig. Allein, das Niveau der heimi-
                                                                                                                                              schen Hochschulen halten zu können, be-
          IMPRESSUM: ÖGZ – Österreichische Gemeinde-Zeitung, Nr. 12/2014–1/2015 • Medieninhaber und Herausgeber: Österreichi-                 deutet große Anstrengungen. Wir müssen
          scher Städtebund, 1082 Wien, Rathaus, www.staedtebund.gv.at, oegz@staedtebund.gv.at, Tel. +43(0)1/4000-89993 • Leitung:             daran arbeiten, nicht nur den Status quo zu
          Generalsekretär Dr. Thomas Weninger • Verleger: Bohmann Druck und Verlag Ges. m. b. H. & Co. KG, 1110 Wien, Leberstraße             retten, sondern auch den Abstand zu den
          122, Geschäftsführer: Dr.in Gabriele Ambros, Gerhard Milletich • Chefredakteurin des Österreichischen Städtebundes: Mag.a Silvia    „Innovation Leaders“ wie Schweden, Däne-
          Stefan-Gromen, Tel. +43(0)1/4000-89993, Fax: +43(0)1/4000-7135 • Redaktion: Mag. Roland Preiss, Grafische Gestaltung:               mark oder Finnland zu verringern.
          Martin Hampejs, Lektorat: Mag. Bernhard Plos, Fotoredaktion: Markus Wache • Reproduktion: Repromedia Druckges. m. b. H. Nfg.
          KG, Leberstraße 122, 1110 Wien • Druck: Wograndl Druck Ges. m. b. H., Druckweg 1, 7210 Mattersburg • Auflage: 6.000
          • Erscheinungsweise 2014: 10 Ausgaben • Cover: Hertha Hurnaus. Copyright für nicht (anders) bezeichnete Fotos: Österreichi-
          scher Städtebund • Zum Nachdruck von Veröffentlichungen aus der ÖGZ ist ausnahmslos die Genehmigung der Redaktion einzu-
          holen. Namentlich gezeichnete Beiträge geben die Meinung der/des Verfassenden wieder, die sich nicht unbedingt mit jener der
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          gerechten Sprache. • Abonnements laufen ganzjährig und müssen ­eingeschrieben einen Monat vor Ablauf abbestellt werden, sonst
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02_03_Inhalt-Edi_gB.indd 3                                                                                                                                                                                27.11.14 08:35
Lernen - Bildung - Wissen - Österreichischer Städtebund
STÄDTEBUND AKTUELL
         ERÖFFNUNG DER IKW-ZWEIGSTELLE                                         WIEN: BÜRGERMEISTER
         IN WIENER NEUSTADT                                                    HÄUPL SEIT ZWEI JAHR-
                                                                               ZEHNTEN IM AMT
         Am 27. Oktober 2014 wurde im Alten Rathaus in Wiener
         Neustadt die IKW-Zweigstelle feierlich eröffnet. Es konnten           Am 7. November 1994 übernahm
         über sechzig BesucherInnen willkommen geheißen werden.                Michael Häupl das Amt des Bür-
         Nach der Begrüßung durch die Moderatorin Mag.a Barbara                germeisters und Landeshauptman-
         Dunst erfolgte ein Impulsreferat von Prof. Dr. Friedrich Klug:        nes von Wien von seinem Amtsvor-
         darin stellte er das IKW und den MBA Lehrgang Public Ma-              gänger Helmut Zilk. Er feierte da-
         nagement an der FH Burgenland AIM vor. Anschließend er-               mit am 7. November 2014 sein

                                                                                                                                             Beigestellt
         läuterten Mag.a (FH) Daniela Schuster und Mag. Georg Pehm             20-jähriges Amtsjubiläum. Wien
         das AIM sowie die FH Burgenland. Die nächste Präsentation             hat sich in der Amtszeit von Mi-
         wurde vom Wiener Neustädter Bürgermeister Bernhard Mül-               chael Häupl zu einer modernen,
         ler, BA, MPA, vorgenommen. Er referierte über „Der Regions-           weltoffenen Metropole entwickelt. Wien ist eine erfolgreiche
         gedanke in der EU“.                                                   Wirtschaftsmetropole und eine der wohlhabendsten Städte Eu-
         Prof. Dr. Friedrich Klug erläuterte anschließend die IKW-             ropas. Das Bruttoregionalprodukt stieg in den letzten 20 Jahren
         Bände 125 und 126. Jeweils drei Folien pro Band wurden den            von 49 Milliarden auf 78 Milliarden Euro. Das ist ein reales
         Festgästen geboten und alle Interessierten konnten interes-           Wachstum von 27 Prozent. Insbesondere wurden die Chancen
         sante Eindrucke gewinnen, sodass im Anschluss alle mitge-             genutzt, die sich aus dem Fall des Eisernen Vorhanges und dem
         brachten Bücher verkauft wurden. Den Abschluss bildete die            EU-Beitritt ergaben. Die Position als Ost-West-Drehscheibe
         Vorstellung des neuen IKW-Zweigstellen-Geschäftsführers               rückte Wien politisch und wirtschaftlich in das Zentrum Euro-
         Andreas Krutzler, MPA. Nach Besichtigung der IKW-Zweig-               pas. Wien ist inzwischen so attraktiv, dass die Stadt jährlich um
         stelle hatten die einzelnen Personen bzw. Gruppen die Gele-           bis zu 25.000 Menschen wächst und im nächsten Jahrzehnt die
         genheit zum Informationsaustausch bei einem Buffet. Bern-             Zwei-Millionen-Marke überschreiten wird. Laut der Studie
         hard Müller gebührt b­ esonderer Dank für die Bereitstellung          „Leben in Wien“ leben 97 Prozent der Menschen sehr gerne be-
         der IKW-Zweigstelle.                                                  ziehungsweise gerne hier.

         TAG GEGEN ARMUT                                                      „Armut bewirkt soziale Ausgrenzung, die gesellschaftliche Ba-
                                                                              lance droht ins Wanken zu geraten. Dieses Ungleichgewicht
         „Die konjunkturelle Entwicklung bringt nicht nur Städte und          macht sich vor allem vor Ort in den Städten und Gemeinden un-
         Gemeinden in eine prekäre Lage, es sind auch viele Bürgerinnen       mittelbar bemerkbar. Die Auswirkungen sind nicht nur finanziel-
         und Bürger von Armut betroffen, dabei leider auch 304.000 Kin-       ler Natur, sie betreffen jede einzelne Bürgerin und jeden einzel-
         der in Österreich. Deshalb müssen wir mehr Mittel für die Ar-        nen Bürger. Erwerbsarbeit und Versicherungsleistungen können
         mutsbekämpfung aufbringen“, sagte Thomas Weninger, General-          Einkommensarmut zunehmend weniger verhindern. Es genügt
         sekretär des Österreichischen Städtebundes anlässlich des interna-   also nicht, über die Mindestsicherung alleine zu sprechen – die
         tionalen Tages zur Beseitigung von Armut am 17.10.2014.              Vermeidung von Einkommensarmut wäre eine zentrale Aufgabe.
         Der Österreichische Städtebund ruft an diesem Tag zur Beseiti-       Besser ist es, präventiv zu verhindern, dass Leute in die Armuts-
         gung von Armut auf und unterstützt Initiativen, wie jene der         falle geraten. Es muss daher im Interesse von Politik und Gesell-
         Volkshilfe, die sich dieses Jahr besonders den kommunalen Stra-      schaft liegen, den sozialen Zusammenhalt und damit den sozia-
         tegien widmet. Das Ziel ist, Armut keine Chance zu geben und         len Frieden zu wahren“, betonte Thomas Weninger.
         besonders gegen Kinderarmut anzukämpfen.
                                                                              Leistbarer Wohnraum: Zweckwidmung
                                                                              der Wohnbauförderung gefordert
                                                                              Da immer mehr Menschen in die Städte ziehen, steigen auch die
                                                                              Preise fürs Wohnen zunehmend. Wohnbeihilfen lösen das Prob-
                                                                              lem der Wohnungsknappheit nicht. Kommunen müssen die
                                                                              Möglichkeit haben, hier wieder vermehrt in Sachleistungen – wie
                                                                              dem geförderten Wohnbau – zu investieren. 2001 wurde die
                                                                              Zweckbindung der Wohnbauzuschüsse des Bundes aufgeweicht
                                                                              und 2008 gestrichen. Der Österreichische Städtebund fordert,
                                                                              dass dieses Geld wieder zweckgebunden wird. „Die Länder sollen
                                                                              weder das Recht haben, diese Gelder zu veranlagen, sie zur Ko-
                                                                              Finanzierung von EU-Projekten heranzuziehen, noch die Darle-
         Fotolia

                                                                              hen zu verkaufen“, so Generalsekretär Thomas Weninger.

         4                                                                                                               ÖGZ 12/2014 • 01/2015

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Lernen - Bildung - Wissen - Österreichischer Städtebund
STÄDTEBUND AKTUELL

         LINZ ERHIELT DEN TITEL „FAIRTRADE-STADT“                                            Arbeitsgruppe ins Leben gerufen hat. Bürgermeister Luger zeigte
                                                                                             sich ebenfalls erfreut: „Ich bin sehr stolz auf diese Auszeichnung.
         Jetzt ist es offiziell: Die geforderten fünf Ziele für den Erhalt des               Die Ernennung von Linz zur FAIRTRADE-Stadt lässt erkennen,
         Titels sind erreicht! Nach intensiver Auseinandersetzung mit dem                    dass wir auf dem richtigen Weg sind. Konsum und der faire Han-
         Thema FAIRTRADE in der Stadt Linz und vielen Maßnahmen,                             del beeinflussen immer stärker die wirtschaftliche und soziale Si-
         die von Südwind OÖ initiiert wurden, fand die feierliche Verlei-                    tuation der Menschen. Die Konsumentinnen und Konsumenten
         hung am 3. Oktober 2014 in der Tabakfabrik Linz im Rahmen                           achten vermehrt auf diese ökologische Nachhaltigkeit, sie nehmen
         der „WearFair & mehr“ statt. Mehr als 180 internationale Ausstel-                   ihre Verantwortung wahr. Die Stadt Linz versucht das Bewusst-
         lerInnen machten Österreichs größte Messe für öko-faire Mode                        sein für das Angebot an nachhaltigen Produkten zu schärfen, un-
         und nachhaltigen Lebensstil zum wichtigen Aushängeschild der                        ter anderem durch unsere Veranstaltungsreihe im Linzer Wis-
         bald frisch gekürten FAIRTRADE-Stadt. Der Titel zeichnet das                        sensturm.“ Die Idee der FAIRTRADE-Gemeinden ist vor über
         Engagement vieler Menschen aus, die dazu beitragen, dass FAIR-                      zehn Jahren in England entstanden, wo es sich die Oxfam-
         TRADE und der faire Handel in Linz verankert sind. „Im Jänner                       Gruppe der Ortschaft Garstang in Lancashire rund um Bruce
         2013 haben wir von Südwind OÖ gemeinsam mit der Stadt Linz                          Crowther zum Ziel gemacht hat, den Fairen Handel in verschie-
         das von der EU finanzierte Projekt TriNet Global gestartet“, er-                    densten Bereichen der Gemeinde zu verankern. In Österreich
         zählte Nora Niemetz, die als Mitarbeiterin von Südwind OÖ Pro-                      wurde das Projekt „FAIRTRADE-Gemeinden“ im Jahr 2006 ge-
         jektleiterin ist: „TriNet Global vernetzt Akteurinnen und Akteure                   startet. FAIRTRADE ist wirkungsvolle Armutsbekämpfung durch
         aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung, verbessert das Wis-                    fairen Handel, mit dem Ziel, eine Welt zu schaffen, in der alle
         sen über Entwicklungszusammenarbeit und Nachhaltigkeit und                          Kleinbauernfamilien und ArbeitnehmerInnen auf Plantagen im
         regt zu neuen Kooperationen an. Ein Schwerpunkt liegt in der                        globalen Süden nachhaltig ein sicheres und menschenwürdiges
         Stärkung des Fairen Handels und der Fairen Beschaffung. Der                         Leben führen und ihre Zukunft selbst gestalten können.
         ­Titel FAIRTRADE-Stadt stellt die Krönung dieses Projektziels
          dar“, freute sich Nora Niemetz, die auch die FAIRTRADE-­ INFOS: www.fairtrade.at

             Gemeindefinanzbericht:
             Haushaltsdisziplin – die neue Normalität
             Der Gemeindefinanzbericht 2014 (für das Rechnungsjahr 2013) zeigt, dass sich der schon in den Vorjahren begonnene
             Konsolidierungspfad der Gemeindehaushalte fortsetzt. Die Gemeinden Österreichs bauten Schulden ab, gleichzeitig
             Rücklagen auf und wiesen solide Überschüsse aus. Dies ist ein klarer Nachweis für die disziplinierte und konstruk-
             tive Arbeit, die im kommunalen Sektor von den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern geleistet wird.
                                                                                                                                                  Gemeindefina
             Der jährliche Bericht, den die Kommunalkredit Austria gemeinsam mit dem         Im Bereich Investitionen agierten die Ge-                        nzbericht
             Österreichischen Gemeindebund und dem Österreichischen Städtebund               meinden mutiger als im Jahr zuvor. Sie               2014
             veröffentlicht, bietet einen aktuellen und umfassenden Überblick über die       erfüllten somit erfolgreich ihre wichtige           > Ergebnisse
                                                                                                                                                 > Analysen
                                                                                                                                                 > Prognosen

             wirtschaftliche Situation der österreichischen Kommunen.                        Rolle für die regionale Standortsicherung.        (Rechnungsja

                                                                                             Zudem investierten sie intensiver als 2012:
                                                                                                                                                           hr 2013)

             Die wichtigsten Ergebnisse im Blick                                             1,82 Mrd. Euro oder +182 Mio. Euro
                                                                                                                                              Vorabexempla
                                                                                                                                                          r

             Die Konsolidierung der Gemeindehaushalte setzte sich im Jahr 2013 fort:         (+11,1 %).
                                                                                             Gleichzeitig konnten Österreichs Kommu-
             • dritthöchster Überschuss der laufenden Gebarung seit dem Jahr 2000            nen 2013 die Finanzschulden um weitere
                                                                                                                                           Herausgegeb
                                                                                                                                                      en mit

                bei einer ausreichenden Finanzspitze von knapp 500 Mio. Euro                 7,4 Mio. Euro bzw. 0,1 % auf 11,35 Mrd.
             • Abbau der Schulden um -7,4 Mio. Euro                                          Euro reduzieren.
             • Aufbau von Rücklagen um +110 Mio. Euro
                                                                                             Die erfreuliche Entwicklung 2013 ergibt sich vor allem durch die positive
                                                  2013                     2012              Entwicklung der Einnahmenseite, dem robusten Arbeitsmarkt in Österreich
                                                                                             (Aktivbeschäftigung) sowie einem moderaten Anstieg des Bruttoinlands-
              Saldo laufende Gebarung             EUR  1.550 Mio           EUR  1.595 Mio
                                                                                             produktes (BIP).
              Freie Finanzspitze                  EUR    496 Mio           EUR    525 Mio.
              Finanzierungssaldo                  EUR   .179 Mio           EUR   .377 Mio.
                                                                                             Prognose
              Schuldenstand                       EUR 11.351 Mio           EUR 11.359 Mio    Für das laufende Rechnungsjahr wird, gemäß Prognose der Kommunalkre-
                                                                                             dit Austria, die freie Finanzspitze auf hohem Niveau verbleiben. Auch für
              Rücklagen                           EUR  1.678 Mio           EUR  1.568 Mio    2015 wird eine weitere positive Entwicklung der Einnahmenseite prognos-
              Investitionen                       EUR  1.823 Mio           EUR  1.641 Mio    tiziert bei weiterhin stabiler Schuldentilgung. Daraus besteht die berech-
                                                                                             tigte Erwartung, dass sich im gesamtwirtschaftlich wichtigen Bereich der
                                                                                             kommunalen Investitionen der Aufwärtstrend fortsetzt.
             Den Gemeindefinanzbericht können Sie bei der Kommunalkredit
             anfordern oder von der Homepage downloaden.
                                                                                                                                                                                       Werbung

             kommunal@kommunalkredit.at
             www.kommunalkredit.at/gemeindefinanzbericht2014

                                                                                                                                                                                  5
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         www.staedtebund.gv.at

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Lernen - Bildung - Wissen - Österreichischer Städtebund
STÄDTEBUND AKTUELL

         DORNBIRN: ÜBER 100 TEILNEHMERINNEN AM SPORTSTAMMTISCH

         Zum Sportstammtisch am 4. November fanden sich über 100
         Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein, um gemeinsam über die
         zukünftige Ausrichtung der „Sport- und Freizeitstrategie 2025“
         zu diskutieren. VertreterInnen aus den verschiedensten Sportver-
         einen und interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen an der
         Veranstaltung teil und brachten sich mit konstruktiven Vor-
         schlägen ein. Unter der Moderation von Stefan Hagen hatten
         die VertreterInnen der Vereine und an Sport interessierte Bürge-
         rinnen und Bürger im Rahmen eines Workshops die Möglich-
         keit, für die drei Themenbereiche „Vereine“, „Breiten- und Ge-
         sundheitssport“ sowie „Spitzen- und Leistungssport“ wün-
         schenswerte Maßnahmen zu erarbeiten. Der Abend brachte eine
         Fülle an Visionen und Ideen, die in den kommenden Wochen
         zusammengefasst werden. Die Vereine sprachen sich im Work-
                                                                              Stadt Dornbirn
         shop für gemeinsame Kooperationen aus, um die vorhandene
         Infrastruktur optimal nutzen zu können. Zukünftige Investitio-
         nen sollen in dem Strategiepapier priorisiert werden.
         Die Ergebnisse aus der Auftaktveranstaltung werden bis Ende          VereinsvertreterInnen diskutierten mit interessierten BürgerInnen.
         des Jahres auf der Website für Bürgerbeteiligungsprojekte „Red
         mit in Dornbirn“ (red.mit.in.Dornbirn.at) erneut der Öffent-         pier wird eine Bestandsanalyse der vorhandenen Sportstätten be-
         lichkeit zur Stellungnahme präsentiert werden. Bis Sommer            inhalten. Die Reihe „Sportstammtisch“ soll nach dem erfolgrei-
         2015 wird das Projekt „Sport- und Freizeitstrategie 2025“ fertig-    chen Start in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, um
         gestellt und als Basis für die Umsetzung neuer Sportrichtlinien      die Vernetzung und geplante Kooperationen unter den Vereinen
         und eines neuen Sportstättenkonzepts dienen. Das Strategiepa-        zu fördern.

         TRAUER UM BÜRGERMEISTER A.D. PROF. HUGO SCHANOVSKY

                                       Traurig über die Nachricht vom Tod     für alle Linzerinnen und Linzer errichten können.“ Hugo Scha-
                                       des ehemaligen Bürgermeisters der      novsky wurde 1927 in Steyr geboren und übersiedelte später mit
                                       Landeshauptstadt Linz, Prof. Hugo      seiner Familie nach Linz. Dort besuchte er das humanistische
                                       Schanovsky, zeigen sich der Landes-    Gymnasium, bevor er in den Krieg einberufen wurde. Nach der
                                       parteivorsitzende der SPÖ Oberös-      Kriegsgefangenschaft legte er 1946 die Matura ab und begann
                                       terreich, Landeshauptmann-Stellver-    seine Berufslaufbahn bei der Pensionsversicherungsanstalt der Ar-
                                       treter Reinhold Entholzer, und der     beiter. 1948 trat Schanovsky der SPÖ bei. 2008 wurde er für seine
          SPÖ Oberösterreich

                                       Linzer Bürgermeister Klaus Luger.      60-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.
                                       „Mit Hugo Schanovsky verlieren wir     Ab 1959 begann sich Schanovsky aktiv im Bezirksparteivorstand
                                       einen wahren Sozialdemokraten und      der SPÖ Linz zu engagieren, 1967 wurde er Gemeinderat und
                                       guten Freund. Hugo Schanovsky hat      1979 erster Vizebürgermeister. Von 1984 bis 1988 war er Bürger-
         sich in seiner Amtszeit als Bürgermeister von Linz vor allem da-     meister der Landeshauptstadt Linz. Ebenfalls 1984 wurde er in das
         durch ausgezeichnet, dass er die Werte Gerechtigkeit und Solidari-   Landesparteipräsidium, den Landesparteivorstand und auch in den
         tät hoch gehalten und vieles für die Menschen bewegt hat. Die Le-    Bundesparteivorstand berufen.
         bensqualität der Linzerinnen und Linzer zu verbessern, war ihm       Auch als Buchautor machte sich Schanovsky einen Namen. In
         ein großes Anliegen“, würdigt Entholzer Schanovskys politisches      „Herzblut statt Tinte“ hat er seinen eigenen politischen und litera-
         Wirken.                                                              rischen Lebensweg niedergeschrieben.
         Auch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger würdigt Schanovskys        Für seine Tätigkeiten wurde Hugo Schanovsky unter anderem
         als einen verdienten Stadtpolitiker: „In der positiven Entwicklung   auch mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um
         der Stadt Linz ist die sozialdemokratische Handschrift von Hugo      die Republik Österreich und dem Goldenen Ehrenzeichen des
         Schanovsky deutlich zu erkennen. Besonders hervorheben möchte        Landes Oberösterreich ausgezeichnet.
         ich seine Initiativen in den Bereichen Umwelt und Soziales sowie
         seinen Einsatz für ein harmonisches Zusammenleben der Kultu-         Der Österreichische Städtebund bedauert
         ren. Hugo Schanovsky hat in seiner Amtszeit als Linzer Bürger-       den Tod von Hugo Schanovsky.
         meister jenes Fundament gelegt, auf das wir heute die Lebensstadt    Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie.

         6                                                                                                                 ÖGZ 12/2014 • 01/2015

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UNSERE
                                                                                                         Ausgezeichnet
                                                                                                         mit dem TRIGOS                             PROJEKTBERATUNG
                                                                                                                                                    FÜR ÖSTERREICHS
                                                                                                         Tirol 2014

                 DIE NEUE DIMENSION                                                                                                                 INFRASTRUKTUR.
                 DER TEXTILHYGIENE.                                                                                                                 Investitionen in öffentliche Infrastruktur sind
                                                                                                                                                    ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche
                  Ein vollautomatisches Flüssigwaschsystem
                  welches durch maximale Flexibilität
                                                                                                                                                    Entwicklung und die Sicherung der Zukunft. Die
                  sämtliche Herausforderungen                                                                                                       Expertinnen und Experten der Kommunalkredit
                  meistert.                                                                                                                         Austria sorgen mit ihrem Know-how und ihrer
                                                                                                                                                    Erfahrung dafür, dass Ihr Vorhaben nachhaltig
                                                                                                                                                    erfolgreich wird – ob im Segment soziale
                                                                                                                                                    Infrastruktur, Energie und Umwelt oder
                                                                                                                                                    Verkehr. Von der Strukturierung über die ideale
                                                                                                                                                    Finanzplanung bis hin zum Projektmanagement
                                                                                                                                                    stehen     wir   Städten, Gemeinden und
                                                                                                                          www.diewildenkaiser.com

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                  Der Spezialist für Sauberkeit, Hygiene und Wohlbefinden.
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                  Julius Holluschek GmbH · A-6170 Zirl · Salzstraße 6 · Tel. +43 5238 52800 · www.hollu.com

  OEGZ-48-49_holluQUID-Wabe_88x126_2014_11_(1 Seite).indd 1                                                   19.11.14 17:10

                 hollu                                                 Hygienepartner hollu
                                                                       revolutioniert
                 Textilhygiene                                         die Textilwäsche!

                 Saubere Neuigkeiten: Hygienespezi-                    Das holluQUID System passt sich
                 alist hollu eröffnet mit seiner neues-                perfekt auf Ihre Bedürfnisse an und
                 ten Produktenwicklung holluQUID                       garantiert so höchste Wirtschaftlich-
                 eine neue Dimension der Textilreini-                  keit bei besten Waschergebnissen:
                 gung & -pflege. Das vollautomatische
                 Flüssigwaschsystem kombiniert                         • Effiziente Waschleistung &
                 effiziente Reinigungs- und Pflege-                      laufende Qualitätskontrolle
                 komponenten zur Textilhygiene mit
                                                                       • Flexible Systemkomponenten –
                 nachhaltiger Dosiertechnik und ga-
                                                                         perfekt abgestimmt auf die
                 rantiert gleichbleibend hohe, Textilien
                                                                         individuellen Bedürfnisse vor Ort
                 schonende Waschqualität. Perfekt für
                 öffentliche Einrichtungen mit eigener                 • Ökologisch top – umweltfreundli-
                 Inhouse-Wäscherei, die höchste                          ches, Ressourcen schonendes
                 Anforderungen in puncto Hygiene,                        Flüssigwaschsystem
                 Qualität und Wirtschaftlichkeit stellen.              • Durchdachte Systemdetails für
                                                                         maximale Anwendungssicherheit                                                 ENERGIE &        SOZIALE        VERKEHR
                                                                       • Innovative Technik, zertifizierte                                              UMWELT      INFRASTRUKTUR
                                                                         Hygienekomponenten
                                                                       • Top-Betreuung garantieren
                                                                         höchste Zuverlässigkeit

                                                                       Komplettiert wird der ganzheitliche
                                                                       hollu Systemgedanke durch die
                                                                       optimale Hilfestellung im Reini-
                                                                       gungsalltag. So stehen der hollu
                                                                       Kundendienst und die Textilhygiene-
                                                                       Spezialistinnen immer mit Rat
                                                                       und Tat zur Seite. Kurzum: hollu –
                                                                       ein kompetenter Hygienepartner
                                                                       auf Augenhöhe. Interessiert?                                                 ÖSTERREICHS BANK FÜR INFRASTRUKTUR
                                                                       Mehr Infos auf www.hollu.com.                                                INFRA BANKING EXPERTS
                                                             © hollu
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                 hollu – Julius Holluschek GmbH • Salzstraße 6, 6170 Zirl • Telefon: 0800 100 76 10 • www.hollu.com

                www.staedtebund.gv.at
INS_Holluschek.indd 1                                                                                               13.11.14 14:57
                                                                                                                                                                                                  7

04-11_StAk_KommNews_gB.indd 7                                                                                                                                                                         28.11.14 10:28
Lernen - Bildung - Wissen - Österreichischer Städtebund
KOMMUNALNEWS
         Neue Broschüre des Sozialministeriums:                              Einen umfassenden Überblick über diese neue, wesentliche sozi-
         WISSENSWERTES ZUM THEMA PFLEGE                                      alpolitische Maßnahme gibt nun eine Broschüre, die vom Sozi-
                                                                             alministerium in Kooperation mit sämtlichen beteiligten Bun-
         Seit 1.1.2014 besteht für nahe Angehörige pflegebedürftiger         desministerien veröffentlicht wurde.
         Personen mit einem Anspruch auf Pflegegeld ab der Stufe 3           Diese Broschüre beinhaltet alle notwendigen Informationen zur
         (Stufe 1 bei Minderjährigen oder an Demenz erkrankten Perso-        Familienhospizkarenz und Familienhospizteilzeit, Pflegekarenz
         nen) die Möglichkeit, zum Zwecke der Pflege und Betreuung           und Pflegeteilzeit sowie zum Pflegekarenzgeld und stellt somit
         mit ihren Vorgesetzten eine Pflegekarenz oder eine Pflegeteilzeit                             einen unverzichtbaren Ratgeber für
         für eine Dauer von ein bis drei Monaten zu vereinbaren. Für                                   betroffene oder im Pflegebereich tätige
         diese Zeit besteht ein Rechtsanspruch auf ein Pflegekarenzgeld                                 Personen dar.
         sowie eine sozialrechtliche Absicherung in Form einer beitrags-
         freien Kranken- und Pensionsversicherung.
         Auch für Personen, die eine Familienhospizkarenz oder eine Fa-                                         BESTELLHINWEIS:
         milienhospizteilzeit zur Sterbebegleitung naher Angehöriger                                              Broschüre Pflegekarenz/Pflegeteilzeit und
         oder zur Begleitung von schwersterkrankten Kindern in An-                                                Familienhospizkarenz/Familienhospizteilzeit
         spruch nehmen, besteht seit 1.1.2014 – zusätzlich zum bereits                                            Broschürenservice des Sozialministeriums:
         bisher allfällig gebührenden Zuschuss aus dem Familienhospiz-                                             Web: https://broschuerenservice.sozialministe-
         karenz-Härteausgleich (nur bei Vollkarenz) – ein Rechtsan-                                                rium.at/
         spruch auf ein Pflegekarenzgeld inkl. sozialrechtlicher Absiche-                                           Tel.: 0800 / 20 20 74
         rung. Personen, die eine Leistung aus der Arbeitslosenversiche-                                            ISBN: 978-3-85010-341-1
         rung beziehen, jedoch aufgrund der Pflege und Betreuung naher       Medieninhaber und Herausgeber: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und
         Angehöriger dem Arbeitsmarkt nicht uneingeschränkt zur Ver-         Konsumentenschutz, Stubenring 1, 1010 Wien, Redaktion: Sozialministerium,
         fügung stehen, haben ebenfalls die Möglichkeit einer Pflege-        Abt. IV/B/4, VI/B/1, VII/B/9, BMFJ, Abt. I/4, BKA, Abt. III/1
         oder Familienhospizkarenz.

                                   ERSTER WIENER BALL                         Europäische Theaternacht:
                                   DER WISSENSCHAFTEN                         40 PRODUKTIONEN IN ACHT BUNDESLÄNDERN

                                    Am 31. Jänner 2015 findet im Wie-         Lokale Theaterproduktionen waren am 15. November 2014 im
                                     ner Rathaus der erste Ball der Wis-      Rahmen der Europäischen Theaternacht in 21 Städten Öster-
                                     senschaften statt. Mit diesem Ball       reichs zu sehen. Das internationale Theaterfestival wurde ins
                                      soll die ebenso enge wie selbstver-     Leben gerufen, um einmal im Jahr gemeinsam die darstellenden
                                      ständliche Beziehung zwischen der       Künste zu feiern. Aus diesem Grund wurden am dritten Sams-
                                       Wissenschaftsgemeinschaft und          tag im November die Türen vieler Theater und Veranstaltungs-
                                       der Stadt auch einer breiten Öf-       orte in Österreich sowie vielen weiteren EU-Ländern weit ge-
                                       fentlichkeit im In- und Ausland        öffnet. Zur Feier des Tages durften die Zuseherinnen und Zuse-
                                        verdeutlicht werden. Wissen-          her unter dem Motto „Pay as you wish“ übrigens selbst ent-
                                      schaftlerInnen und ForscherInnen,       scheiden, wie viel sie bezahlen wollten. Dazu wurden Boxen in
         Lehrende und Studierende tragen enorm zum gesellschaftlichen         den Theatern aufgestellt, in die die Gäste den Betrag ihrer Wahl
         Klima und zum intellektuellem Kapital bei; sie sind wichtig für      einwerfen konnten. Darüber hinaus erhielten die ersten 25
         eine Kultur der Aufklärung und eine Atmosphäre der Welt­             ­Besucherinnen und Besucher als kleines Geschenk ein Brieflos
         offenheit, kurzum: für einen toleranten Geist Wiens.                  überreicht.
         INFOS: www.wissenschaftsball.at                                       INFOS: www.europaeische-theaternacht.at

                                    NEUE PRÄSIDENTIN DER KAMMER
                                    DER REGIONEN DES KGRE
                                    Neuigkeiten aus dem Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates (KGRE): Gudrun Mos-
                                    ler-Törnström ist am 14. Oktober 2014 zur neuen Präsidentin der Kammer der Regionen gewählt wor-
            Beigestellt

                                    den. Mosler-Törnström ist seit 1999 Abgeordnete zum Salzburger Landtag und seit 2008 Zweite Land-
                                    tagspräsidentin.

         8                                                                                                                           ÖGZ 12/2014 • 01/2015

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KOMMUNALNEWS

         BREGENZ WURDE ZUR
         „STADTMARKE DES JAHRES 2014“ GEKÜRT

         Die Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz ist zur „Stadtmarke
         des Jahres 2014“ gekürt worden. Die Auszeichnung erhielt die
         Stadt am Donnerstagabend bei der Kulturmarken-Gala im Rah-

                                                                               Curt Huber BTSMG
         men des KulturInvest Kongresses in Berlin verliehen. Bregenz
         habe die Positionierung als Kultur- und Festspielstadt mit vielen
         kulturellen Großveranstaltungen verstärkt, begründete die Jury
         ihre Entscheidung. Stadtmarketing Bregenz-Geschäftsführer
         Christoph Thoma erklärte in einer Aussendung, dass man das            Insgesamt wurden in diesem Jahr 99 Wettbewerbsbeiträge in sie-
         Label „Kultur- und Festspielstadt Bregenz“ ins Zentrum gerückt        ben Kategorien eingereicht. Als „Europäischen Kulturmanager
         habe. Davon gingen „direkte und indirekte Auswirkungen auf            des Jahres 2014“ ehrte die 31-köpfige ExpertInnenjury André
         die Wertschöpfung für Handel, Gastronomie und Hotellerie“             Schmitz, den ehemaligen Berliner Kultur-Staatssekretär. Das In-
         aus. Bürgermeister Markus Linhart freute sich ebenfalls über          stitut du monde arabe (Frankreich) wurde als „Europäische Kul-
         den verliehenen Preis: „Bregenz verfügt über ein strategisches        turmarke des Jahres 2014“ ausgezeichnet, das Palais de Tokyo
         Potenzial, das die vielseitigen Erlebnisqualitäten in der und um      (Frankreich) als „Europäische Trendmarke des Jahres 2014“.
         die Stadt auch einem großen und internationalen Publikum zu-          Den Titel „Europäische Kulturtourismusregion des Jahres 2014“
         gutekommen lässt“, sagte er.                                          erhielt die Metropole Ruhr (Deutschland).                (APA)

         SCHULZ: EU-PARLAMENT STEHT                                            bracht.“ Schließlich gelang es Juncker jedoch nicht, den Frauen-
         NEUER KOMMISSION ZUR SEITE,                                           anteil im neuen Kommissionsteam signifikant zu steigern: Neun
         WENN SIE MUT FÜR LÖSUNGEN ZEIGT                                       von 27 Kommissaren sind Frauen. Anschließend teilte Juncker
                                                                               den designierten KommissarInnen spezifische Ressorts zu.
         Nach eigehenden Anhörungen durch das EU-Parlament über-               Der österreichische Kandidat Johannes Hahn erhielt das Ressort
         nahm die Juncker-Kommission am 1. November 2014 ihr Amt.              „Nachbarschaftspolitik und Erweiterung“. Danach begannen die
         EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sichert der Kommission           Anhörungen, in denen das EU-Parlament die neuen Mitglieder
         Unterstützung seitens des Parlaments zu, wenn sie in ihrem Han-       der Kommission auf ihre Kompetenzen und ihre Glaubwürdigkeit
         deln den Erwartungen der BürgerInnen entspricht.                      prüfte. Das Parlament spielt hier eine einflussreiche Rolle, denn es
         „Nach einer langen demokratischen Reise hat mein Team heute           kann den Kommissionspräsidenten dazu auffordern, einzelne
         die Ziellinie überquert. Ich fühle mich geehrt, dass meine Kom-       Kandidaten auszutauschen oder sich gegebenenfalls weigern, das
         mission demokratische Unterstützung durch das Parlament erhal-        Kommissionsteam zu akzeptieren. Vergleichbares gibt es nur in
         ten hat.“ Kommissionspräsident Jean Claude Juncker zeigte sich        den USA – keine einzige nationale Regierung in Europa wird von
         Ende Oktober erfreut, dass das EU-Parlament sein Kommissi-            ihrem Parlament derart intensiv geprüft. Die Anhörungen der
         onsteam mit 423 Ja-Stimmen akzeptiert hat. 209 EU-Parlamenta-         KandidatInnen werden durch die thematisch passenden EU-Par-
         rier stimmten gegen die Kommission, während sich 67 enthielten.       lamentsausschüsse abgehalten. Die designierten KommissarInnen
         Tatsächlich ging diesem positiven Ergebnis eine „lange demokrati-     mussten bereits vor der Anhörung fünf Fragen schriftlich beant-
         sche Reise“ voraus, die viele Neuheiten mit sich brachte und oft      worten. Bei der Anhörung selbst hielten sie eine Eröffnungsrede
         die Wogen im EU-Parlament hochgehen ließ. Juncker ist der erste       von maximal 15 Minuten und mussten sich anschließend den kri-
         EU-Kommissionspräsident, bei dessen Ernennung das Wahler-             tischen Fragen der ParlamentarierInnen stellen.
         gebnis der EU-Parlamentswahl berücksichtigt wurde: Als Spitzen-       Besonders umstritten waren die KandidatInnen Miguel Arias Ca-
         kandidat der größten Fraktion im Parlament, der Europäischen          ñete, Jonathan Hill und Alenka Bratušek. Cañete wurde vorge-
         Volkspartei (EVP), ist Juncker der erste Kommissionspräsident,        worfen, dass seine Verbindungen zur Ölindustrie nicht mit dem
         der durch die EU-BürgerInnen demokratisch legitimiert wurde.          Amt des Energie- und Klimakommissars vereinbar seien. Der bri-
         Nach seiner Ernennung forderte Juncker von den Mitgliedstaaten,       tische Kandidat Hill (Ressort Finanzen) musste sich einer zweiten
         KandidatInnen für die Kommission vorzuschlagen, um sein Team          Anhörung unterziehen, da es ihm nicht gelungen war, bei der ers-
         bilden zu können. Dabei stellte sich heraus, dass die Mitgliedstaa-   ten zu überzeugen. Die Kommissarsanwärterin Bratušek wurde
         ten hauptsächlich männliche Kandidaten aufstellten. Juncker           sogar von einer breiten Mehrheit des EU-Parlaments abgelehnt.
         strebte aber danach, eine glaubwürdige und legitime Kommission        EU-MandatarInnen stießen sich daran, dass sie sich selbst als EU-
         bilden zu können. Er wusste, dass eine „Männerkommission“ im          Kommissarin vorgeschlagen hatte. Als Nachfolgerin schlug Slowe-
         EU-Parlament kaum akzeptiert werden würde. Daher kämpfte der          nien Violeta Bulc vor, die dann vom EU-Parlament als Kommis-
         designierte Kommissionspräsident hart, den Frauenanteil in sei-       sarin für Verkehr akzeptiert wurde.
         nem Team anzuheben: „Ich habe einen Monat am Telefon ver-                                                                    Vera Reisner

         www.staedtebund.gv.at                                                                                                                 9

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KOMMUNALNEWS

         NACHMITTAGSBETREUUNG WIRD IMMER
         STÄRKER ALS SACHE DES STAATES GESEHEN

         Die Nachmittagsbetreuung von Schulkindern wird immer stär-
         ker als Sache des Staates gesehen. Das zeigt eine im Informati-
         onsdienst des Instituts für Familienforschung (ÖIF) veröffent-
         lichte Studie aus dem „Generations and Gender Survey“. Mitt-
         lerweile halten fast gleich viele Befragte Staat bzw. Familie für
         hauptzuständig.
         Im Rahmen der Erhebung wurden 2009 und 2013 jeweils rund
         5.000 Personen befragt. Ergebnis: Die größte Gruppe (43 Pro-

                                                                                                                                                    Stadt Wels
         zent) sah 2013 Familie und Staat gleichermaßen für die Nach-
         mittagsbetreuung zuständig. 31 Prozent ordneten die Hauptzu-
         ständigkeit der Familie zu, 26 Prozent dem Staat. Auffällig ist     Vizebürgermeister Hermann Wimmer (2.v.l.), Michael Cetinkan
         dabei die Entwicklung: 2009 waren noch 38 Prozent der An-           (1.v.l.), BFI-Leiter Johann Reindl-Schwaighofer (2.v.r.) und die
         sicht, dass sich primär die Familien nachmittags der Schulkin-      Mitarbeiter der Produktionsschule freuen sich über die
         der annehmen sollen, nur 22 Prozent nahmen primär den Staat         Fahrradübergabe.
         in die Pflicht (beide gleichermaßen: 40 Prozent).
         „Zusammen mit der öffentlichen Diskussion der vergangenen           STADT WELS UND PRODUKTIONSSCHULE
         Jahre um ganztägige Schulformen haben sich also auch die Ein-       BETEILIGEN SICH AN „BIKES4AFRICA“
         stellungen der Bevölkerung etwas verschoben“, heißt es im Be-
         richt. Besonders deutlich seien diese Änderungen bei den un-        Bildung ist weltweit einer der wichtigsten Schlüsselfaktoren für
         mittelbar Betroffenen ausgefallen, also Eltern von Kindern zwi-     die weitere Entwicklung der Menschheit. Durch die oftmals
         schen sechs und 15 Jahren: Sie schrieben 2009 noch mit 44           sehr weiten Entfernungen ist es vielen Kindern in Afrika nicht
         Prozent weitgehend den Familien die Hauptverantwortung zu –         möglich, eine Schule zu besuchen. Mit Hilfe von Rotary Inter-
         2013 war es nur mehr etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent).       national und weiteren NGOs wurde deshalb die österreich-
         Am stärksten in Richtung staatliche Verantwortung tendieren         weite Aktion „Bikes4Afrika“ gestartet. Dabei werden alte Fahr-
         übrigens die Kinderlosen: Sie sehen zu 30 Prozent den Staat als     räder gesammelt und nach Afrika geschickt.
         hauptzuständig (Familie: 28 Prozent, Familie und Staat glei-        Auch die Stadt Wels und die Produktionsschule Wels beteili-
         chermaßen: 42 Prozent).                                  (APA)     gen sich an dieser Sammelaktion mit 15 Fahrrädern. Im Bei-
                                                                             sein von Vizebürgermeister Hermann Wimmer und Michael
                                                                             Cetinkan (Leiter der Produktionsschule Wels) wurden die
                                                                             Fahrräder verladen und Richtung Fakena (Burkina Faso) ver-
                                                                             schickt. In diesem rund 5000 EinwohnerInnen zählenden Ort
                                                                             werden die Fahrräder verkauft. Der dadurch erzielte Erlös
                                                                             dient der Errichtung einer Schule beziehungsweise ermöglicht
                                                                             den Jugendlichen aus den umliegenden Dörfern den Besuch
                                                                             der Schule.
         BKA/BMASK

                                                                             DIE STAMMTISCH-APP HILFT BEIM DISKUTIEREN

                                                                             Wer kennt sie nicht? Die aufgeregt und hitzig geführte politi-
         KWG-SYMPOSIUM UND PREISVERLEIHUNG                                   sche Debatte, sei es beim Wirten ums Eck oder beim wöchent-
                                                                             lichen Kartenspielen daheim. Schnell erhitzen sich die Gemüter
         „Direkte Demokratie und Partizipation in der Gemeinde“ lau-         – gerade beim Thema Integration und Zuwanderung reden wir
         tete das Motto des Symposiums der kommunalwissenschaftli-           uns gerne in Rage. Vieles wird einfach nur behauptet; schnell
         chen Gesellschaft am 5. November 2014. In Anwesenheit von           wird ge- und verurteilt. Mit dieser App soll ein wenig zur Ver-
         Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner diskutierten Ex-         besserung der politischen Luft an Österreichs Stammtischen
         pertInnen über die Chancen und Grenzen von direkter Demo-           beigetragen werden. Die gängigsten Behauptungen und Vor­
         kratie. Außerdem wurden Preise für herausragende kommunale          urteile zu den Themen Migration, Integration und Fremden-
         Forschungsarbeiten vergeben.                                        feindlichkeit werden hier richtiggestellt.

         INFOS: www.k-w-g.at/wissenschaftspreis.html                         INFOS: http://medienservicestelle.at/migration_bewegt/stammtischapp/

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STÄDTEBUND AKTUELL

         „JEDESK!ND VON NEBENAN“

         Die erste politische BildungsNGO „jedesK!ND“
         unterstützt nachbarschaftliches Engagement
         für den Kindergarten ums Eck.

         Kinder, die in Tiroler Bergdörfern leben, sind besonders gut in
         der Schule – je höher das Dorf liegt, desto besser die Schul­
         erfolge. Wenn der Wiener Bildungswissenschaftler Stefan Hop-
         mann das sagt, bekommt er die immer gleichen Reaktionen: un-
         gläubige Blicke, gerunzelte Stirnfalten. Meint er das ernst?

         Ja, er meint das völlig ernst!
         Wie kommt das? Nun, Orte in Österreich, die höher liegen, sind
         relativ klein, manche haben gerade einmal eine Volksschule, viel-

                                                                                                                                                    jedesK!ND
         leicht noch eine Hauptschule oder Neue Mittelschule. Alle, die
         in diesen Orten wohnen, „leben mit dieser Schule mit“, bringen
         sich bewusst oder unbewusst in die Bildungsarbeit ein.                      im Bildungssystem. Auch deshalb sollen Kindergärten aus unse-
         Womit wir mitten im Thema wären: Bildung geht uns alle etwas                rer Sicht in naher Zukunft zu Knotenpunkten der Solidarität
         an. Wir von der NGO „jedesK!ND“ setzen uns zusammen aus                     werden. Um dies zu ermöglichen, braucht es Menschen, die sich
         begeisterten, wütenden, mutigen Eltern, Kindern, Onkeln, Tan-               einbringen wollen; NachbarInnen, die Zeit und das Bedürfnis
         ten, LehrerInnen, UnternehmerInnen. Wir verstehen uns aber                  haben, den Kindergarten um die Ecke zu unterstützen; etwas von
         auch als Bewegung engagierter NachbarInnen, die etwas zur Ver-              sich zu geben, was sonst vielen dieser Kinder vorenthalten bliebe.
         besserung der Bildungssituation in Österreich beitragen wollen.             Wir von jedesK!ND wollen dieses zivilgesellschaftliche Engage-
         Als solche fragen wir uns: Ist es möglich, dieses Gefühl der Soli-          ment – diese Solidarität bei Bildung – jedenfalls anstoßen und
         darität, das in kleinen Ortschaften ganz selbstverständlich ist,            begleiten. Denn eines sollte uns allen klar sein: Bildungseinrich-
         auch in größeren Gemeinden und Städten im Bereich Bildung zu                tungen müssen in Zukunft – unserer Überzeugung nach – we-
         leben? Und wenn ja, was sind die Voraussetzungen dafür, dass                sentlich konkreter auf jedes einzelne Kind eingehen können. Jede
         dies gelingt? Was für Menschen braucht es dafür und welche                  einzelne Region, ja oft jeder eigene Standort hat dabei eigene He-
         Strukturen? Wir wollen die staatlichen Institutionen nicht aus              rausforderungen zu bewältigen. Dafür braucht es unter anderem
         der Pflicht entlassen. Die Hauptaufgabe muss – ohne Wenn und                auch ein Umdenken in Bezug auf die Finanzierung, auf die Aus-
         Aber – von diesen wahrgenommen und verantwortet werden. Es                  stattung mit unterstützenden Menschen und Mitteln. Eine Än-
         sind die staatlichen Institutionen, die einen Rahmen sowie Mittel           derung, weg von einer Pro-Kopf-Mentalität, also dem Gießkan-
         für ein gelingendes Bildungssystem bereitstellen müssen. Unsere             nenprinzip, hin zu einer Mittelzuwendung, die kompensatorisch
         Idee ist es, Menschen für Bildungseinrichtungen in ihrer Wohn-              wirkt. JedesK!ND ist die erste politische BildungsNGO Öster-
         umgebung zu interessieren. Unter dem Motto „jedesK!ND von                   reichs. JedesK!ND ist unabhängig und überparteilich. Wir von
         nebenan“ haben wir uns als ersten Schritt die Unterstützung von             jedesK!ND befürworten eine grundlegende Veränderung der Bil-
         Kindergärten als Ziel gesetzt. Österreichweit gibt es laut Statistik        dungspolitik in Österreich, die sich jedem Kind verpflichtet
         Austria derzeit exakt 4.692 Kindergärten. Sie lediglich als Betreu-         fühlt.
         ungseinrichtungen zu sehen, finden wir grundlegend falsch. Wir
         sehen in der Elementarpädagogik ein entscheidendes Momentum                 INFOS: www.jedeskind.org

            Seit 100 Jahren verbinden wir Städte!
            Der Österreichische Städtebund feiert 2015 sein 100-jähriges Vereinsjubiläum.
            Anlässlich des runden Geburtstages wird es zahlreiche Projekte und Aktionen
            geben, u.a. eine Wanderausstellung zum Thema „Stadt“, die in Kooperation
            mit dem Österreichischen Wirtschaftsmuseum entstanden ist, ein Buchprojekt
            über „Stadtmenschen“ und eine Sonderausgabe der Österreichischen
            Gemeinde-Zeitung (ÖGZ). Das neue Logo „100-Jahre-Österreichischer
            Städtebund“ wird die Aktivitäten des kommenden Jahres begleiten.

         www.staedtebund.gv.at                                                                                                                   11

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Bildung
          Der Ausbau ganztägiger Schulformen wird massiv vorangetrieben:

          Ganztägige Schulformen
           BMBF

          Schulen, in denen neben dem Unterricht auch aktive Freizeitgestaltung und Lernhilfe geboten werden,
          garantieren beste Förderung für unsere Kinder und sichern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
          Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek

          Ausbau der ganztägigen                          dungssystems. BildungsexpertInnen be-        Vormittagsunterricht geboten. Bei der ver-
          Schulformen                                     stätigen, dass die ausgewogene Abwechs-      schränkten Ganztagsschule werden Unter-
          Auf die Talente und Stärken jedes Kindes        lung einer pädagogisch hochwertigen          richtseinheiten über den ganzen Tag verteilt
          eingehen – das geht am besten, wenn ge-         Lern- und Freizeitkultur in ganztägigen      und wechseln sich mit Ruhe- und Freizeit-
          nug Zeit da ist: in ganztägigen Schulfor-       Schulformen die beste Förderung für die      phasen ab. Die Vorteile liegen auf der
          men. Diese werden österreichweit ausge-         Zukunft unserer Kinder ist. Zudem wird       Hand: Schülerinnen und Schüler haben
          baut, insgesamt investiert die Bundesregie-     dadurch die Vereinbarkeit von Beruf und      damit genug Zeit, das Gelernte auch zu
          rung in den kommenden Jahren 400 Mil-           Familie unterstützt und die Kosten für       üben, sind in ihrer Lernzeit von Pädagog­
          lionen Euro in diesem Bereich. Im Schul-        Nachhilfe werden verringert.                 Innen betreut und können darüber hinaus
          jahr 2018/19 soll für jedes dritte Kind ein                                                  die vielfältigen Freizeitangebote nutzen, die
          Ganztagsschulplatz verfügbar sein.              Ausgewogener Mix aus                         von musisch-kreativen bis hin zu naturwis-
          In den Schulsystemen vieler OECD-­              Schule und Freizeit                          senschaftlichen Schwerpunkten reichen.
          Länder ist die ganztägige Schule seit           Ganztägige Schulformen gibt es entweder
          ­Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit.       mit einem Betreuungsteil am Nachmittag       Schulstart NEU
           ­Dieses Angebot ist eine der wichtigsten       oder in verschränkter Form. Im Betreu-       Reformprojekt startet mit
            Maßnahmen innerhalb eines chancenge-          ungsteil werden neben betreuten Lernzei-     35 Netzwerkprojekten 2014/2015
            rechten und qualitativ hochwertigen Bil-      ten vor allem Freizeitaktivitäten nach dem   Der Grundstein dafür, dass Kinder selbst-

          12                                                                                                                ÖGZ 12/2014 • 01/2015

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Bildung

          ständig, neugierig und eigenverantwortlich
          die Welt entdecken, wird bereits früh in der
          Familie und im Kindergarten gelegt. Der-
          zeit beginnen die Erfahrungen der Volks-
          schullehrerInnen mit den Kindern meist
          bei deren Schuleintritt. Durch einen inten-
          siveren Austausch mit den Elementarpäda-
          gogInnen können sie schon viel früher über
          die Bedürfnisse der Kinder informiert sein
          und sie von Anfang an bestmöglich und in-
          dividuell betreuen und fördern. Mit dem
          „Schulstart NEU“ rücken PädagogInnen
          beider Bildungseinrichtungen näher zusam-
          men und begleiten Kinder beim Übertritt
          vom Kindergarten in die Volksschule.

          Eltern, Kinder und
          PädagogInnen profitieren
          Kinder gewinnen Sicherheit und Ver-
          trauen, anstelle von Unsicherheit treten
          Neugier und Vorfreude auf das Leben als
          Schulkind. Eltern werden viel stärker als
          früher eingebunden und erhalten mehr In-
                                                         BMBF

          formationen, zum Beispiel durch alterna-
          tive Leistungsbeurteilung.                     Die ehemalige Lehrerin und heutige Bildungsministerin
          Kindergarten-PädagogInnen gestalten den        Heinisch-Hosek zu Besuch in einer Schulklasse.
          Bildungserfolg noch mehr als bisher von
          Anfang an mit und bekommen einen Ein-
          blick in die Volksschule.                      delle der Sprachförderung, der individuel-                  len, Sonderschulen, Neue Mittelschulen, Hauptschu-
          LehrerInnen erhalten Einblick in die Arbeit    len Förderung sowie insgesamt der Kompe-                    len, Polytechnische Schulen) und die AHS-Unterstufe
          des Kindergartens, lernen Kinder früher        tenzorientierung.                                           können als ganztägige Schulform geführt werden.
          mit ihren Fähigkeiten und Stärken kennen.                                                                • Zuständig ist der jeweilige Schulerhalter: das ist bei
          Der Austausch und die individuelle Förde-      Ausbauoffensive bis 2018/19                                 den Pflichtschulen die Gemeinde und bei der AHS-
          rung der Kinder gelingen besser als bisher     In den nächsten fünf Jahren investiert die                  Unterstufe der Bund. Die Eltern sind in den Prozess
          und der Unterricht wird noch stärker an        Bundesregierung zusätzlich 400 Millionen                    eingebunden.
          den Bedürfnissen der Kinder orientiert.        in den wichtigen Ausbau von ganztägigen                   • Ganztägige Schulformen gibt es entweder mit einem
                                                         Schulformen. Ziel ist eine Betreuungsquote                  Betreuungsteil am Nachmittag oder in verschränkter
          „Kick-Off“ mit                                 von rund 30 Prozent. Das heißt, bis zum                     Form. Der Betreuungsteil kann entweder im Klassen-
          35 Netzwerkprojekten                           Schuljahr 2018/19 sollen rund 200.000                       verband oder klassenübergreifend durchgeführt wer-
          35 Volksschulen und kooperierende Kin-         Schülerinnen und Schüler von dieser Aus-                    den. Bei der verschränkten Form wechseln Unter-
          dergärten werden zwei Jahre unterstützt        bauoffensive profitieren.              ■                   richts-, Lern- und Freizeit im Laufe des Tages ab.
          und begleitet. Der „Schulstart NEU“ soll                                                                 • In beiden Formen werden die SchülerInnen bis min-
          2016/2017 flächendeckend in Österreich                                                                     destens 16 Uhr betreut; der Schulerhalter entschei-
          umgesetzt werden.                              DIE FAKTEN                                                  det über die Höhe des Selbstkostenanteils für Essen
          Beide Bildungseinrichtungen bilden die         • Eltern haben unter bestimmten Voraussetzungen ei-         und Freizeit.
          Schuleingangsphase (letztes verpflichtende       nen Rechtsanspruch auf die schulische Tagesbetreu-      • Die Tagesbetreuung ist nicht von der Schulstufe ab-
          Kindergartenjahr und 1. und 2. VS-Klas-          ung ihrer Kinder.                                         hängig. Sie kann z.B. auch erst ab der 2. Klasse
          sen) und entwickeln standortbezogene Mo-       • Alle allgemein bildenden Pflichtschulen (= Volksschu-     eingerichtet werden.

          www.staedtebund.gv.at                                                                                                                                     13

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