Magazin Wirtschaft - In der IHK geht nichts ohne Ehrenamt Seite 6 - Institut für ...
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www.stuttgart.ihk.de 02.2016 Stuttgart - Böblingen - Esslingen-Nürtingen - Göppingen - Ludwigsburg - Rems-Murr Magazin Wirtschaft Ein Service der IHK für Unternehmen in der Region Stuttgart In der IHK geht nichts ohne Ehrenamt Seite 6
Unseren Leuten soll es gut gehen. Auch wenn sie in Rente sind. Verantwortung neu denken – mit einer modernen bAV der Allianz. Susanne Neudeck Andreas Nau Personalreferentin Geschäftsführer easySoft. GmbH easySoft. GmbH bAV-Konzepte für die Arbeitswelten von heute und morgen. Sie wollen qualifizierte Mitarbeiter gewinnen und sie langfristig an Ihr Unternehmen binden? Dann entscheiden Sie sich für eine betriebliche Altersversorgung der Allianz, Deutschlands Nr. 1. Damit bieten Sie Ihrer Belegschaft auch in Zeiten niedriger Zinsen moderne, individuelle Lösungen und profitieren von vielen Vorteilen: • Zeitgemäße und zukunftsfeste Vorsorgekonzepte, die Sicherheit und Rendite clever miteinander kombinieren. • Mehrfach ausgezeichneter bAV-Anbieter mit hervorragender Produktkompetenz in allen Bereichen der bAV. • Schlanke Verwaltungsprozesse und professionelle Tools. Mehr bei Ihrem Vermittler oder unter www.business.allianz.de/bav-modern
EDITORIAL Stuttgarter Feinstaubalarm – vom grünen Tisch aus geht es nicht Die Sonne scheint, wolkenloser blauer lässig und schnell erbracht werden können. Himmel, es ist kalt -- herrliches Winter- Auch die Verkehre zur Aufrechterhaltung wetter. In Stuttgart herrscht dann Fein- der Wirtschaftstätigkeit insgesamt müssen staubalarm, weil wir eine austauscharme sichergestellt sein. Wetterlage haben. Auf derzeit noch freiwilli- ger Basis heißt das dann: das Auto stehenlas- Pläne für optimierten Lieferverkehr sen, den öffentlichen Nahverkehr nutzen, liegen auf dem Tisch Rad fahren, laufen, im Homeoffice arbeiten, flexible Arbeitszeit in Anspruch nehmen – Die Luft in Stuttgart entspricht nicht den so stellen sich das Land, das Regierungsprä- vorgeschriebenen Werten, es besteht unstrittig sidium und die Stadt Stuttgart unsere Mitar- Handlungsbedarf. Der Wirtschaftsverkehr in beit zur Luftverbesserung, insbesondere zur Stuttgart ist ein Mitverursacher der Immissi- Reduktion der Stickoxidwerte vor. Sollten onsbelastung und wird seinen Teil zur Lösung die freiwilligen Maßnahmen nicht die erhoff- des Problems beitragen müssen. Die IHK hat Dr. HansJürgen Reichardt te Wirkung zeigen, würden ab 2018 wohl bereits 2012 eine exakt auf die Stuttgarter Ver- Geschäftsführer Industrie und Verkehr Fahrverbote folgen. hältnisse zugeschnittene Studie zur Verbesse- der IHK Region Stuttgart rung des innerstädtischen Lieferverkehrs vor- Kapazität der SBahn gestellt, die von einem renommierten Ver- ist längst erschöpft kehrsgutachter unter intensiver Einbindung der städtischen Behörden erarbeitet wurde. Werden die freiwilligen Maßnahmen wir- Ziel war auch, Wege aufzuzeigen, wie die in- ken? Umsteigen auf den ÖPNV -- die S-Bahn nerstädtischen Fahrleistungen und damit die erstickt bereits heute an ihrem eigenen Erfolg, Emissionen reduziert werden können, bei- die Kapazitätsgrenze des Systems ist längst spielsweise durch eine Optimierung der Lie- überschritten. Mit dem Rad fahren? Im Win- ferzeitfenster. Die Ergebnisse wurden umge- ter? Vielleicht als älterer Mensch und dann hend dem Gemeinderat vorgestellt. Leider noch die Einkäufe aus dem Supermarkt damit wird erst jetzt, mehr als drei Jahre später, we- heimbringen? Kaum vorstellbar. Flexible Ar- nigstens ein kleines Pilotprojekt zur emissions- beitszeiten? Wo es betrieblich möglich ist, armen Belieferung auf der „letzten Meile“ von bieten die Unternehmen dies schon längst an, der Stadt angegangen. Der Katalog möglicher es ist heute Standard. Sieht man die Lösungs- Maßnahmen aus der Studie ist jedoch deutlich vorschläge mit realistischem Blick durch, umfassender. bleibt nicht viel übrig, was zu einer Immissi- Auch gegenüber dem Verkehrsministerium onsentlastung wirksam beitragen würde. und dem Regierungspräsidium wurde die Vor diesem Szenario dürften die ab 2018 IHK mit Mitgliedern des IHK-Verkehrs- und vorgesehenen Fahrverbote von den Verant- des Handelsausschusses vorstellig. Es muss wortlichen so gut wie eingeplant sein. Es indes erst noch für Verständnis geworben muss indes Klarheit darüber herrschen, dass werden, dass es nicht nur darum gehen kann, dies zu erheblichen Problemen und großem vom grünen Tisch aus ordnungsrechtliche Widerstand führen dürfte. Es geht nämlich Maßnahmen zu erlassen. Die in Politik und keinesfalls nur um private PKW-Fahrten Verwaltung Zuständigen müssen sich der Ver- oder den Berufsverkehr. Vital sind die Ver- antwortung für eine funktionierende Innen- sorgungsbelange der Stadt: Supermärkte stadt stellen. Es muss ein Versorgungs- und und Geschäfte müssen mit Lebensmitteln Logistikkonzept für Stuttgart zusammen mit und Waren beliefert, Post und Pakete müs- der Wirtschaft entstehen, um die Funktionsfä- sen zugestellt werden, unternehmens- und higkeit dieser Großstadt für Bürger und Un- haushaltsnahe Dienstleistungen müssen ternehmen im Falle überschrittener Grenz- auch bei überschrittenen Grenzwerten zuver- werte zu erhalten. MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16 3
INHALT 19 20 36 Foto: Fotolia(M) Foto: Thinkstock Foto: Jan Reich Steuerfrei innerhalb Deutschlands Ein eigenes Buch zu schreiben Keine Angst vor Industrie 4.0 liefern? Das Gerücht, dies sei möglich, ist der Wunsch vieler Menschen, die es im Beim Neujahrsempfang der IHKBe macht seit einiger Zeit die Runde. Die (Berufs)Leben zu etwas gebracht haben. Wie zirkskammer RemsMurr erklärte Prof. gute Nachricht: Es stimmt. Die schlechte: auch Sie sich diesen Traum erfüllen können, Thomas Bauernhansl warum das Inter es geht nur in ganz bestimmten Aus erfahren Sie im Rat&TatTeil. net der Dinge auch für den Mittelstand nahmefällen. ein Muss ist. IHKInfo Ihre Stimme zählt bei dder IHKWahl 2016 Die Wahl zur Vollversammlung und zu den Bezirksversammlungen erfolgt schriftlich (Briefwahl). Sie wird in der Zeit vom 4. bis zum 26. Juli 2016, 15 Uhr durchgeführt. Die Auslegung der Wählerlisten für die Wahl zur Vollversammlung und die Wahl zu den Bezirksversammlungen wird voraussichtlich DIE LETZTE SEITE 66 im Februar erfolgen. Wahlbewerbungen können Kommentar Trotz „Dieselgate“: voraussichtlich im März eingereicht werden. Die Prof. Willi Diez sieht die genauen Fristen werden noch vom Wahlaus- Autobranche weiter im schuss beschlossen und bekannt gemacht. Aufwärtstrend Ärgernis des Monats Amt legt Die Fristen sowie alle Regeln für Gründerzuschuss Bekanntmachungen des falsch aus Wahlausschusses und Cartoon Was einem Sachver weitere Info um die IHK- ständigen den Schlaf raubt Wahl finden Sie unter www.ihkwahl2016.de 4 MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16
Die Premium-Plattform für Intralogistik-Lösungen MAGAZIN 6-41 IHK & REGION 35-39 6 TITELTHEMA 6-15 IHKEhrenamt Viel Ehre aber auch viel Amt 35 36 Telegramm Industrie 4.0 Hauptthema beim Neujahrsempfang RemsMurr 2016 Wirtschaftsspionage Gefährliche KURZ & KNAPP 16-17 USBSticks 16 Energieeffizienz Unternehmen wollen 37 KinderBiennale Grundschüler lernen 14. Internationale Fachmesse mehr investieren das Arbeitsleben kennen für Distribution, Material- Bücher über Vertrieb und Hirnfor Beschäftigung von Flüchtlingen Unter schung sowie über gewerbliches Bauen nehmen informieren sich und Informationsfluss Wahrheiten aktuell und unterhaltsam Neuer Ansprechpartner für Unterneh 17 Personalien Namen und Gesichter Sagen Sie mal … Fragen an Thomas 38 men bei der Bezirkskammer Böblingen Berlin und Brüssel 8.– 10. März 2016 Weller (Harro Höfliger, Allmersbach) 39 Wirtschaftsjunioren Neue Messe Stuttgart RAT & TAT 18-29 FIRMENREPORT 40-41 18 Telegramm Aktuelle Kurzmeldungen 40 Nachrichten über regionale Firmen 19 Fiskus Unter bestimmten Bedin gungen kann steuerfrei innerhalb Deutschlands geliefert werden 66 DIE LETZTE SEITE 66 Kommentar, Karikatur und Ärgernis Innovativ agieren 20 Wer schreibt der bleibt Unternehmer als Buchautoren des Monats Wandel gestalten 21 Interview Unternehmensberater Lukas Pierre Bessis erzählt, wie und warum er INFO 42-65 „Kill your agency“ geschrieben hat 22 Von der UG zur GmbH: Bei Wachs BEKANNTMACHUNGEN tumsplänen lohnt es sich, über eine 42 Sachverständige vereidigt Umfirmierung nachzudenken 23 Effizienzförderprogramm ReTechBW HANDELSREGISTER 2016 geht in die dritte Runde 42 November/Dezember Geändertes Batteriegesetz fordert Neueintragungen, Veränderungen, weniger Cadmium und Quecksilber Löschungen und Insolvenzen 24 Weiterbeschäftigung von Rentnern Das müssen Sie beachten BRANCHENSPIEGEL 25 Grüner Punkt Verwaltungsgericht 47 Bezugsquellennachweis Angebote nimmt Abfüller aus der Pflicht aus der Wirtschaft 26 Aktuelle Zahlen, Fakten und Tendenzen 27 Wirtschaft im TV Das müssen Sie sehen RUBRIKEN 28 Enrich your Business English 49 Impressum 52 Jubiläen Erneut im Rahmen der Fachmesse LogiMAT MENSCHEN & IDEEN 30-34 56 Termine 30 Zeitsprung Schittenhelm Garten und 61 Geburtstage Landschaftsbau, Ludwigsburg 31 Hidden Champions Smartrac GmbH, Stuttgart 32 Existenzgründer im Porträt Markus Lösungsanbieter im Bereich: Lohmüller entwickelt und verkauft • Einkauf • Marketing • Vertrieb Natur und Tierschutzprodukte • Zahlungsabwicklung • Distribution 33 Karriere mit Lehre Timo Ascherl • Retourenmanagement • Aftersales hat sich von der Lehre bis in die • ERP-Systeme • Fulfillment • Beratung Geschäftsführung hochgearbeitet für Handel + Industrie 34 Aus den Labors der Region Institut für www.tradeworld.de Raumfahrtsysteme der Uni Stuttgart Titelbild: IHK/Thinkstock/Kuhnle/Mauritius/Reich Jetzt informieren und dabei sein! MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16 Tel. +49 (0)89 32391-259 5 www.logimat-messe.de
TITELTHEMA IHKPräsident Georg Fichtner führt ein Planungs und Beratungsunternehmen mit 1800 Mitarbeitern – und widmet im Durchschnitt einen Tag in der Woche der IHKArbeit. Er ist überzeugt, dass viele Chefs gar nicht wissen, wie oft ihre Mitarbeiter den Rat der IHKFachabtei lungen einholen. Foto: Tom Pingel 6 MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16
TITELTHEMA MAGAZIN Viel Ehre, aber Wer Chancen und Probleme der Wirt- schaft aus der täglichen Arbeit kennt, weiß oft besser als die Ministerialverwaltung, was auch viel Amt für die regionale Wirtschaft gut, wichtig und zukunftsorientiert ist. Und er kann das auch gegenüber der Politik formulieren. Diese Interessenvertretung funktioniert aber nur, wenn wirklich alle durch die Kammer ver- 6000 ist eine große Zahl. So viele neue Lehrer hat BadenWürttemberg dieses treten werden. Deshalb die Pflichtmitglied- Jahr eingestellt. So viele Menschen passen in die PorscheArena. Und so viele schaft. So will es die Politik in Bund und Menschen engagieren sich ehrenamtlich bei der IHK Region Stuttgart. Ländern. Dieses System der Selbstverwaltung erfor- Die meisten von ihnen sind im Rolle der IHK in der Ausbildung junger- dert nicht nur, dass alle mitmachen, sondern Prüfungswesen tätig, etwa 660 geben in Leute und die Beratung zu allen Fragen der auch, dass sich genügend Menschen finden, Vollversammlung, Bezirksversammlun- Unternehmensführung: „Ich weiß gar nicht, die sich ehrenamtlich darin engagieren. gen und Fachausschüssen die Richtung in der wo die Leute anrufen sollten, gäbe es die So wie eben Präsident Fichtner. Er „leitet IHK-Arbeit vor und kontrollieren die Erfül- Kammer nicht“, meint der studierte Jurist die IHK im Einvernehmen mit dem Präsi- lung des Arbeitsprogramms sowie die Finan- und Rechtsanwalt. Allerdings bedauert er es, dium nach den Beschlüssen und Richtlinien zen der IHK. Darunter sind auch die ehren- dass viele Chefs gar nicht wüssten, wie oft der Vollversammlung“, wie es juristisch- amtlichen Unternehmensvertreter, die in den ihre Mitarbeiter den Rat der IHK-Fachab- trocken in der Kammersatzung heißt. Dahin- Ausschüssen die Vollversammlung zu fach- teilungen einholten, sei es per Telefon, Inter- ter verbergen sich aber zwei ganz lebendige lichen Themen beraten. net oder Newsletter. Gremien! An der Spitze des IHK-Ehrenamtes steht Industrie- und Handelskammern gibt es in Das Präsidium besteht aus 20 regionalen Präsident Georg Fichtner. Seit 1997 ist er der ganzen Welt. In Deutschland sowie in Unternehmern, die aus dem Kreise der Voll- Mitglied der Vollversammlung, seit 2001 Mit- einigen anderen europäischen Ländern gibt versammlungsmitglieder gewählt werden. glied des Präsidiums und seit 2013 Präsident. es eine Pflichtmitgliedschaft für alle Gewer- Auch Christoph Hahn-Woernle ist Mitglied In seinem Brotberuf ist Fichtner Vorsitzen- betreibenden. Der Gesetzgeber räumt der des Präsidiums. der der Geschäftsführung der Fichtner Wirtschaft das Privileg ein, die sie betreffen- Die Liste seiner aktuellen und früheren GmbH & Co. KG, eines weltweit tätigen den hoheitlichen Aufgaben selbst zu regeln Ehrenämter ist lang: IHK, VDMA-Vorstand, Planungs- und Beratungsunternehmens mit und diese Aufgaben durch die IHKs wahr- verschiedene Stiftungsbeiräte, Handels- 1800 Mitarbeitern. Ein Mann also, der mit richter und Schriftführer im Sportverein. seiner Zeit sehr umsichtig umgehen muss. Obwohl Hahn-Woernle als Geschäftsführer Warum dann ein zeitaufwändiges Ehren- der Viastore GmbH, Spezialist für Intralogis- amt? Schließlich verbringt er durch- Ich weiß gar nicht, wo die tik-Systeme, ein ganzes Berufsleben lang voll schnittlich einen Tag in der Woche mit ausgelastet war, hat er sich ehrenamtlich Leute anrufen sollten, gäbe den vielfältigen Aufgaben, die das engagiert. Inzwischen ist Hahn-Woernle Ehrenamt mit sich bringt. „Das es die Kammern nicht. über 60 und nicht mehr jeden Tag im Büro. frage ich mich auch manchmal“, Bis zum Ende der Wahlperiode sitzt er noch lächelt Fichtner. Doch dann im IHK-Präsidium, und er ist auch weiterhin wird er ernst: „Weil ich un- nehmen zu lassen. Dazu gehören etwa die Handelsrichter und Stiftungsbeirat. Welches sere IHK für eine wichtige Berufsbildung, Aus-, Weiterbildungs- und ist sein Lieblingsamt? „Kein bestimmtes“, Einrichtung für die Un- Sachkundeprüfungen, Berufsregister oder sagt Hahn-Woernle. Jedes habe seinen Reiz, ternehmen der Region die Ausstellung von Exportdokumenten. Zu- jedes sei anders. Gemeinsam sei allen aber Stuttgart halte.“ Zu gleich sichern eine Doppelspitze aus einem die Dankbarkeit, die ihm stets gezollt werde. den Dingen, die ehrenamtlichen Präsidenten und einem Als Beispiel nennt er seine Tätigkeit als ihm besonders hauptamtlichen Hauptgeschäftsführer sowie Handelsrichter. am Herzen die Unternehmensvertreter in der Vollver- Handelsrichter werden von der IHK vorge- liegen, ge- sammlung die nötige Praxisnähe der schlagen. Ihre Aufgabe ist es, bei den Land- hört die IHK-Arbeit. gerichten bei Streitigkeiten zwischen Kauf- MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16 7
MAGAZIN TITELTHEMA Fotos: www.fine-images.de Als ehrenamtlicher Handelsrichter geht Christoph Hahn-Woernle im Stuttgarter Landgericht ein und aus.Vorgeschlagen hat ihn die IHK. „Wir Leute aus der Wirtschaft bringen die Praxis in die Verfahren“, sagt er. IHKInfo leuten zusammen mit den Berufs- Allerdings gibt es einige Unternehmer, richtern ein gerechtes Urteil zu fällen. „Wir die das Ende der Pflichtmitgliedschaft an- Das Präsidium Leute aus der Wirtschaft bringen die Praxis streben. 22 von ihnen sitzen in der aktuell in die Verfahren. Schließlich ist vieles, was 109-köpfigen Vollversammlung. „Kaktus- Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten dort verhandelt wird, für die Berufsrichter Initiative“ nennt sich die Gruppe, obwohl und 20 weiteren Mitgliedern, darunter die Prä- nicht gerade das tägliche Brot“, so der IHK-Gesetz und Satzung eigentlich keine sidenten der fünf Bezirkskammern und deren Unternehmer. Fraktionen vorsehen. Wollen sie die IHK Stellvertreter. Sie alle sind ehrenamtlich tätig Doch die Dankbarkeit ist es nicht allein, in ihrer jetzigen Form wirklich abschaffen? und werden für jeweils vier Jahre von der Voll- was Hahn-Woernle motiviert. Vielmehr ist er So direkt nicht, sagt das Thomas Albrecht, versammlung in geheimer Wahl aus ihrer Mitte überzeugt, dass Demokratie und ehrenamt- einer aus der Kaktus-Initiative. Seine gewählt. Jedes Mitglied der Vollversammlung liches Engagement untrennbar miteinander Hauptkritik: „Die IHK soll noch offener kann kandidieren. Das Präsidium bereitet die verbunden sind: „Nur eine Gesellschaft, und transparenter werden.“ Hat er ein Beschlüsse der Vollversammlung vor und über- deren Bürger sich aktiv und mit Blick aufs konkretes Beispiel? „Die Finanzen könn- wacht ihre Durchführung. Es beschließt über Ganze für die Demokratie einsetzen, hat eine ten transparenter sein, zum Beispiel sollte die Angelegenheiten der IHK, die nicht durch Zukunft“, ist er überzeugt: „Ohne Ehrenamt die IHK das Gehalt des Hauptgeschäfts- Gesetz oder Satzung anderen Gremien vorbe- müsste die Arbeit größtenteils von einem führers offenlegen.“ Außerdem wünscht halten sind. Der Präsident (seit 2013 Georg Verwaltungsapparat übernommen werden. er sich, dass die Meinung von Minder- Fichtner) leitet die IHK nach den Beschlüssen Dann wäre Schluss mit Lebendigkeit und heiten mehr berücksichtigt wird. Seiner der Vollversammlung und im Einvernehmen mit Praxisnähe, und viel teurer würde es auch.“ Meinung nach hat die IHK zwei Möglich- dem Präsidium. Unterstützt wird er dabei durch Die IHK abschaffen? Das kann nur durch keiten: „Entweder sie kommuniziert auch den IHK-Hauptgeschäftsführer. Der Präsident den Bundestag geschehen. Keine dort ver- Minderheitenmeinungen deutlicher, oder wird durch die IHK-Vollversammlung aus ihrer tretene Partei hat das zur Zeit auf ihrer die Pflichtmitgliedschaft muss abgeschafft Mitte gewählt. Agenda. werden.“ 8 MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16
TITELTHEMA MAGAZIN Sein Vollversammlungskollege Albrecht Kruse ist da anderer Meinung. Er kann es nicht verstehen, dass jemand die Pflichtmit- gliedschaft in Frage stellt, ohne konkrete Konzepte vorzulegen, wie die hoheitlichen und weiteren IHK-Aufgaben anders sicher- gestellt werden sollen. „Das ist nicht seriös“, findet er. Und noch eine andere Sorge treibt ihn um, sollte die IHK-Mitgliedschaft frei- willig werden: „Großunternehmen können viele Kammerleistungen durch eigene Stäbe ersetzen -- warum sollten die dann Beiträge in sechs- bis siebenstelliger Größenordnung zahlen? Auch könnten ohne die IHK als Ins- titution der gesamten Wirtschaft wohl kaum mehrere tausend Ehrenamtliche allein in der Region Stuttgart gewonnen werden, ohne die gerade die Aus- und Weiterbildung gar nicht auskommt.“ Hoheitliche Aufgaben IHKInfo Die Vollversammlung Die Vollversammlung ist das oberste Gremium der IHK. Sie trifft Grundsatzentscheidungen, be- Fotos: SATA stimmt die Richtlinien der IHK-Arbeit, beschließt den Haushalt sowie die Beiträge und Gebühren. Sie wählt außerdem das IHK-Präsidium und den Präsidenten und setzt die Ausschüsse ein. Ohne die Pflichtmitgliedschaft könnte die IHK ihre Aufgaben nicht erfüllen, argumentiert Vollversammlungs- Legitimiert ist die Vollversammlung durch die mitglied Albrecht Kruse. Diese müssten dann einer Behörde übertragen werden. IHK-Wahlen, die alle vier Jahre stattfinden und bei denen alle Mitgliedsunternehmen ihre ehrenamtlichen Vertreter wählen können. Dabei sie als wichtigen Player in der Region weiter sicher, dass der Beitrag, den sein Unterneh- hat jedes Unternehmen, unabhängig von seiner stärken wollen“. men jedes Jahr an die IHK zahlt, höher ist, Größe, eine Stimme. In begründeten Fällen kön- Kruse, Geschäftsführer der Sata GmbH & als die Kosten der in Anspruch genommenen nen die gewählten Mitglieder der Vollversamm- Co. KG aus Kornwestheim, verfügt auch Dienste. Das findet er aber auch in Ordnung. lung selbst eine begrenzte Zahl von Kandidaten über langjährige Verbandserfahrung bei Für ihn ist „das ein Solidarbeitrag der großen nachwählen (kooptieren). Zurzeit gehören 109 Südwestmetall. Was ist der Unterschied zu und mittleren Unternehmen für die kleineren Unternehmerinnen und Unternehmer der der Arbeit in der Industrie- und Handels- Firmen, die keine oder nur sehr geringe Vollversammlung an, davon zwei Drittel aus den kammer? Der Verbandsarbeit sei mehr Kammerbeiträge zahlen und trotzdem im Bezirkskammern. branchen- und sozialpolitisch orientiert, Bedarfsfalle kompetent und umfassend be- während bei der IHK die regionale Perspek- raten werden wollen. Auch wäre ohne diesen tive im Mittelpunkt stünde. „Beides ist aber Solidaritätsgedanken die Gründerberatung könnten ohne Pflichtmitgliedschaft wohl nur sehr wichtig für die Unternehmen!“ gar nicht zu leisten. Das Gesamtsystem profi- durch Behörden wahrgenommen werden. Es Aber nicht nur die politische Interessen- tiert hiervon.“ wäre wenig wahrscheinlich, dass dies günsti- vertretung, sondern auch die Dienstleistun- Tatsächlich werden rund 70 Prozent des ger und effizienter erfolgt, als in einer Orga- gen der IHK sind ihm wichtig: „Wir haben IHK-Betriebsaufwands von 20 Prozent nisation der Selbstverwaltung der Wirtschaft. 260 Mitarbeiter und sind in 103 Ländern großen Beitragszahlern finanziert. Ein Solidar- Transparenz findet er auch gut und richtig, dieser Erde aktiv. Da gibt es ständig Fragen, effekt den das IHK-Gesetz ausdrücklich „aber die muss ihre Grenzen finden, wo es zum Beispiel im Zollrecht. Ohne die absolut fordert: Was ein Unternehmen zahlt, richtet um Datenschutz und Persönlichkeitsrechte zuverlässigen Auskünfte der IHK wäre das sich nach dessen Ertragskraft. Bei der IHK geht“, ist er überzeugt. gar nicht zu stemmen.“ Region Stuttgart beträgt der Umlage-Hebe- Kruse hofft jedenfalls, dass sich die Wähler Mit jährlich 22 Auszubildenden nutzt Sata satz 0,21 Prozent vom Gewerbeertrag. Aller- bei der IHK-Wahl diesen Sommer davon auch die IHK-Kompetenz in Sachen Berufs- dings: über 40 Prozent der mehr als 160 000 leiten lassen, „welche Personen wirklich für ausbildung. Ein System, das nach Kruses Mitgliedsunternehmen können die umfang- die Leistungsfähigkeit der IHK stehen und Erfahrung „viele beneiden“. Trotzdem ist er reichen Leistungen der IHK in Anspruch MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16 9
MAGAZIN TITELTHEMA Kammer die Richtung vorgeben, nur weil es vielleicht ein großer Beitragszahler ist. Es gilt eben das Prinzip „one company – one vote“. Egal ob großer Weltkonzern oder Kleinbe- trieb: alle 160 000 Mitglieder haben genau dieselben Rechte und genau eine Stimme bei der Wahl nächsten Juli. Auch für die ge- wählten Unternehmensvertreter in Vollver- sammlung und Bezirksversammlung oder für die Mitglieder der Fachausschüsse gilt, jeder wird gehört, unabhängig von der Größe seiner Firma. IHKInfo Die Wirtschaftsjunioren Die Wi Di Wirtschaftsjunioren t h ft j sind eine Organisation ehrenamtlich tätiger Unternehmer und Führungs- kräfte unter 40 Jahren, die bei der IHK angesiedelt ist. Die Wirtschaftsjunioren sehen sich nicht nur als Interessenvertretung, sondern engagieren sich zusätzlich in vielen gesellschaftlichen Bereichen, etwa mit Veranstaltungen, Gesprächen, Trainings, Umfragen und ähnlichem. Ein Beispiel ist das Projekt „Stufen zum Erfolg“, bei dem Hauptschüler beim Berufseinstieg unterstützt werden. Es gib Juniorenkreise in Stuttgart, Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Waiblingen. . Fotos: www.fine-images.de In der Bezirksversammlung Böblingen beispielsweise trifft Dr. Alexander Röder von der Daimler AG auf Frank Daniel, Inhaber von Daniels Mode, und Klaus Ensinger, Chef der weltweit tätigen Ensinger GmbH, sitzt neben Max Nowak, Inhaber des Reform- hauses Klett in Böblingen. Genau dieses Thomas Albrecht sieht die Pflichtmitgliedschaft kritisch. Um sie zu rechtfertigen, müsse die IHK noch offener kollegiale und gleichberechtigte Miteinander und transparenter werden, sagen er und seine Kollegen von der „Kaktusinitiative“ in der Vollversammlung. sorgt dafür, dass Christina Almert, geschäfts- führende Gesellschafterin des Hagebaucen- trums Bolay in Rutesheim, sich auf die IHKInfo nehmen, ohne auch nur einen Cent Beitrag Sitzungen freut. „Wir haben ja alle ein ge- Die Bezirks zu zahlen. All diejenigen Gewerbetreibenden meinsames Ziel, nämlich den Standort ohne Handelsregistereintragung nämlich, Böblingen weiter zu bringen, und das merkt v versammlungen deren Gewerbeertrag beziehungsweise Ge- man“, erklärt sie. Die BBezirksversammlungen Di ik sind die zentralen winn aus Gewerbebetrieb jährlich 5200 Euro Insgesamt gibt es fünf Bezirksversamm- Gremien der Unternehmer in den fünf Bezirks- nicht übersteigt. Bis 15 340 Euro jährlichem lungen, die dafür sorgen, dass die Interessen kammern des Kammerbezirks: Böblingen, Gewerbeertrag zahlen diese IHK-Mitglieder der Wirtschaft nicht nur gegenüber dem Esslingen-Nürtingen, Göppingen, Ludwigsburg gerade mal einen Jahresbeitrag von nur 25 Land und der Gesamtregion gehört werden, und Rems-Murr. Sie beraten Angelegenheiten, Euro. Doch egal ob sie nichts, wenig oder viel sondern auch in den fünf Landkreisen Böb- die für die Wirtschaft ihres Bezirks wichtig sind zahlen, alle Mitglieder dürfen die umfang- lingen, Esslingen-Nürtingen, Rems-Murr, und können der Vollversammlung Anträge zur reichen Leistungen der IHK in Anspruch Ludwigsburg und Göppingen. Beratung und Abstimmung vorlegen. Auch über nehmen. Und natürlich auch das Magazin Christina Almert ist seit vier Jahren Vize- die Zusammensetzung der Bezirkskammern Wirtschaft kostenlos lesen. Und egal wie präsidentin der Bezirksversammlung Böblin- wird bei den IHK-Wahlen entschieden. Derzeit hoch der Beitrag ist: Weil dank der Pflicht- gen. Als Bereicherung empfindet sie ihr gehören ihnen 218 gewählte ehrenamtliche mitgliedschaft kein Unternehmen mit Aus- Engagement, nicht als Belastung: „Es ist ja Vertreter an. tritt drohen kann, kann auch keines der auch eine Ehre, wenn man gewählt wird!“ 10 MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16
TITELTHEMA MAGAZIN Foto: www.fine-images.de „Es ist eine Ehre, wenn man gewählt wird“, sagt Christina Almert, seit vier Jahren Vizepräsidentin der IHK-Bezirkskammer Böblingen. Die Arbeit der Bezirks- versammlung werde in den Rathäusern und im Landratsamt sehr ernst genommen. Immer wieder stellt sie fest, wie ernst die „EEG-Auswirkungen für die stromintensive IHKInfo Arbeit der Bezirksversammlung im Landrats- mittelständische Industrie in Baden-Würt- amt und in den Rathäusern genommen wird. temberg“, das der Ausschuss letztes Jahr Die Ausschüsse Der Ausbau der Datennetze oder die Be- vorlegte. Besonders „die „offene, wertschät- schäftigung von Flüchtlingen sind solche zende Diskussion“ im Fachausschuss gefällt Die Ausschüsse der IHK werden von der Themen, die gerade vorangetrieben werden. ihm sehr: „Jeder wird dort gehört!“ Vollversammlung gebildet und leisten einen Aber auch intern haben die ehrenamtlichen Jeder Einzelne wird gehört -- was für den wesentlichen Teil der fachlichen Arbeit. Als Gremien Einfluss. Energieausschuss gilt, gilt für alle Ausschüsse Ausschussmitglieder beruft die Vollversammlung So ging letztes Jahr der langjährige Geschäfts- und ist ein wesentlicher Grund für die stets geeignete Vertreter – in der Regel von Mitgliedsun- führer der Bezirkskammer in Böblingen in hohe Anwesenheitsquote. ternehmen. Diese müssen nicht selbst Mitglieder den Ruhestand. In die Auswahl seiner Nach- Das bestätigt auch Jürgen Treiber. Der der Vollversammlung oder einer Bezirksversamm- folgerin war auch die Bezirksversammlung Vorsitzende des Dienstleistungsausschusses lung sein. Die zurzeit 16 Ausschüsse decken die involviert. sprüht vor Begeisterung, wenn er von Branchen Industrie, Handel, Dienstleistungen, „seinem“ Ausschuss erzählt, der am Vortag Gesundheitswirtschaft, Tourismus und Verkehr „Offene, wertschätzende Diskussion“ getagt hat. „Von den 39 Mitgliedern waren ab. Sie beschäftigen sich darüber hinaus mit im Fachausschuss weit über 30 da“, freut er sich, „und selbst Querschnittsthemen wie Recht, Finanzen und die, die nicht kommen konnten, hatten per Steuern, Energie, Informationstechnologie, Sach- Bei aller Kritik, die Facharbeit der IHK- E-Mail einen Beitrag geschickt“. Thema war verständigenwesen sowie Außenwirtschaft oder Gremien weiß auch „Kaktus“ Thomas Albrecht das Programm für die nächste Wahlperiode. beraten und unterstützen die IHK in ihren eigenen zu schätzen. Er ist nämlich nicht nur Mitglied „Wir hatten eine zweistündige engagierte Angelegenheiten wie Bau, Haushalt und IT-Fragen. der Vollversammlung, sondern engagiert Diskussion, an der jeder teilgenommen hat.“ Eine Sonderrolle nimmt der Berufsbildungsaus- sich auch in der Bezirksversammlung Esslin- Und: „Der Spanungsbogen hat bis zum schuss ein, der paritätisch mit Arbeitgeber- und gen-Nürtingen, sowie im Rechts-, Haushalts- Schluss gehalten.“ Arbeitnehmervertretern sowie Lehrkräften besetzt und im Energieausschuss. Gerade in letzte- Aber nicht nur die Zukunft, auch die ist und die Rechtsvorschriften für die Durchführung rem arbeitet der studierte Physiker gern mit, Gegenwart nimmt bei den Ausschuss- der beruflichen Bildung erlässt. Mehr als 460 zum Beispiel als Redakteur des Whitepapers sitzungen einen breiten Raum ein. Zu Unternehmer bringen so ihr Fachwissen ein. MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16 11
MAGAZIN TITELTHEMA ganz profan „WJ-Vorsitzender“. Als er dann ins „Schwabenalter“ kam, fand die Wirt- schaftsjuniorenzeit ein natürliches Ende. Kurz darauf wurde er dann in den Dienst- leistungsausschuss berufen: „Das macht mir großen Spaß, und ich habe den Eindruck, das gilt auch für die anderen Mitglieder.“ Der Spaß resultiert dabei nicht nur aus der so angeregten wie harmonischen Gesprächs- runde -- „aber ohne Kuschelatmosphäre“, wie Treiber betont -- sondern auch daraus, dass der Ausschuss nicht nur diskutiert, sondern auch etwas bewegen kann. So enga- gieren sich die Mitglieder in verschieden Arbeitskreisen, Studien werden erstellt und Veranstaltungen konzipiert, organisiert und durchgeführt. Besonders stolz ist er auf den Stuttgarter Immobilientag, der im letzten Jahr zum sechsten Mal durchgeführt wurde. Die Idee und das Konzept dazu wurden im Dienstleistungsausschuss ausgetüftelt. Foto: www.fine-images.de IHKInfo Prüfer in der Aus und W Weiterbildung Prüfer in der Au Aus- und Weiterbildung nehmen Zwischen-, Abschluss- und Zusatzqualifikati- Jürgen Treiber, Vorsitzender des IHK-Dienstleistungsausschusses, sprüht vor Begeisterung über Moti- onsprüfungen in der Ausbildung sowie Fortbil- vation und Niveau der Ausschussarbeit. dungsprüfungen für die IHK ab. Sie korrigieren Prüfungsarbeiten, bewerten Arbeitsproben, Prüfungsstücke und Dokumentationen. Bei der Beginn der Treffen wird jedem Einzelnen IHK Region Stuttgart sind mehr als 5000 Prüferin- IHKInfo Gelegenheit gegeben zu erzählen, was ihn nen und Prüfer in den Prüfungsausschüssen tätig zurzeit bewegt. „So erhalten wir aus erster – überwiegend Ausbilder aus den Mitgliedsunter- SSchlichter, Handels und Hand einen Überblick über die aktuelle Situ- nehmen, die so einen unschätzbaren Beitrag zur Finanzrichter Fachkräftesicherung leisten. In Prüferworkshops ation -- beruflich wie gesellschaftlich -- die sie in der Breite und Tiefe, aber auch in der und einem Online-Prüfertraining werden sie von Beim Thema Streitschlichtung greift die IHK Vertraulichkeit sonst nirgends bekommen der IHK auf ihre Aufgabe vorbereitet. ebenfalls auf Fachleute aus den Unternehmen können“, sagt Treiber, der schon die zweite zurück, die außer einer Aufwandsentschädi- Legislaturperiode zum Vorsitzenden gewählt gung nichts erhalten. Ehrenamtliche Schlichter wurde. Mit einem Think Tank vergleicht er Wirtschaftsnah, effizient und kostengünstig arbeiten bei der Einigungsstelle zur außerge- den Ausschuss, der vom Immobilienmakler -- das ist der Anspruch der IHK. Das ehren- richtlichen Beilegung von Wettbewerbsstreitig- über den Unternehmensberater bis zur amtliche Engagement so vieler Menschen ist keiten, die bei der IHK angesiedelt ist. Oder in Agentur alle Dienstleistungen abdeckt. Ent- die Voraussetzung dafür. Das beschränkt sich einem Schlichtungsausschuss zur Klärung von sprechend reichen die Themen von den aber längst nicht nur auf die Wahlämter: Konflikten zwischen Ausbildungsunternehmen Bewertungsreserven der Lebensversicherer Rund 5000 ehrenamtliche Prüfer sind in der und Auszubildenden. Doch auch bei Gericht über Internet-Sicherheitschecks bis zu IHK-Aus- und Weiterbildung aktiv. Wie Peter spielt das ehrenamtliche Engagement von modernen Büroarbeitswelten – alles aus ers- Weishäupl. „Erfahrung ist durch nichts zu er- Unternehmern eine Rolle. Für Streitigkeiten zwi- ter Hand präsentiert. setzen außer durch Erfahrung“, sagt der Chef schen Kaufleuten gibt es bei den Landgerichten Begonnen hat Treibers „IHK-Karriere“ des Hotels Unger in der Stuttgarter Innen- besondere Kammern für Handelssachen. Dort übrigens als Wirtschaftsjunior. Sein damali- stadt, der sich seit mehr als 20 Jahren als wirken neben Berufsrichtern auch Unternehmer ger Arbeitgeber hielt so ein Engagement für Prüfer für angehende Hotelfachleute enga- als ehrenamtliche Handelsrichter mit. Die IHK sinnvoll und delegierte den damals 30-Jähri- giert. Die Prüfungen an sich kosten ihn jeweils schlägt dem Land geeignete Persönlichkeiten gen. Der fand gleich Gefallen an der bunten einen ganzen Tag. Schließlich geht es ja nicht zur Berufung vor. Bei Finanzgerichten wirken Mischung von Kollegen aus allen Bereichen nur um theoretische Fragen, die beantwortet ehrenamtliche Finanzrichter mit, die ebenfalls der Wirtschaft. Schnell wurde er das, was werden müssen. Die jungen Leute müssen von der IHK vorgeschlagen werden. heute „President“ heißt, damals aber noch auch fachgerecht eindecken und servieren, 12 MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16
TITELTHEMA MAGAZIN Foto: www.fine-images.de Bei 270 IHK-Berufen läuft ohne ehrenamtliche Prüfer nichts, weiß Peter Weishäupl, Vorsitzender des Prüfungsausschusses für Hotelfachleute. aber auch „Fehler“ wie verstaubte Schrank- mit seinem Team die sogenannte „komplexe Schlussfolgerung aus der Idee des dualen oberseiten oder klemmende Rollos in einem Prüfungsaufgabe“. Ganz schön viel Aufwand Systems. Schließlich gibt es 270 IHK-geprüfte Hotelzimmer entdecken, das Weishäupl vor- für jemanden, der ohnehin ein Haus mit 158 Berufe, da können die Mitarbeiter nicht in je- her entsprechend präpariert hat. Zu den vier Betten führt. Die IHK könnte die Prüfungen dem so tief drin sein.“ Findet er es o.k., dies Tagen kommen noch einige Vorbesprechun- doch auch mit ihren Mitarbeitern und den ehrenamtlich zu tun? gen. Weil Weishäupl Vorsitzender des Prü- Berufsschullehrern allein durchführen, oder? „Wenn alle schreien, wir brauchen Nach- fungsausschusses für Hotelfachleute ist, ent- „Nein“, sagt Weishäupl, „für mich ist der Ein- wuchs, dann muss man auch selber etwas ma- wickelt er außerdem alle zwei Jahre zusammen satz von Prüfern aus der Praxis die logische chen“, ist er überzeugt. Außerdem: Gerade Konzentrieren Sie sich … … noch stärker auf Ihr Kerngeschäft. Seit über 50 Jahren übernehmen und optimieren wir bundesweit Produktions- und Logistikprozesse. Wir sind spezialisiert auf Contract- und Outsourcing-Lösungen in den Bereichen: › Intralogistik › Repacking › Produktionsaufgaben Lernen Sie uns persönlich kennen und besuchen Sie und in Halle 6, Stand 6B50 › Warehousing › Linefeeding › Verpackungslösungen › part of your business Benway MAGAZIN SolutionsWIRTSCHAFT 02.16 GmbH Industriestraße 28, 70565 Stuttgart Tel 0711 22 062-380 www.benway-solutions.de 13
MAGAZIN TITELTHEMA Foto: www.fine-images.de Ein bis zweimal jährlich vertauscht Matthias Knisel den Chefsessel mit einem Stuhl bei der IHK und nimmt die Fachkundeprüfungen für Busunternehmer ab. weil die Wirtschaft die IHK als ihre Selbstver- mit einem Branchenkollegen und einem waltung sieht, stellen viele Unternehmer ihre IHK-Mitarbeiter. Arbeit macht das schon, IHKInfo Mitarbeiter für die Prüfertätigkeit frei. denn Knisel schaut sich auch die schrift- Prüfer in der Fach und Ohne die enge Verzahnung von Theorie lichen Arbeiten der Probanden an. Außer- S Sachkunde und Praxis wäre das duale System nicht die- dem müssen die Fragen vorbereitet werden, ses weltweit anerkannte Erfolgsmodell ge- es gibt Vor- und Nachgespräche. Und ein Prüfer in der Fach- und Sachkundeprüfun- worden. Diese Kombination ist aber auch das gutes Gefühl, wenn man dem Prüfling sagen gen ermöglichen es der IHK, ihrer Aufgabe in Erfolgsrezept für die Fachkundeprüfungen, kann „Sie haben bestanden“. diesem hoheitlichen Bereich nachzukommen. die die Stuttgarter IHK in vielen Branchen An seinem Engagement schätzt Knisel So richtet die IHK die Prüfungen zum Nachweis abnimmt, zum Beispiel für Busunternehmer. nicht nur die Tatsache, dass er fachlich immer der fachlichen Eignung künftiger Unternehmer Einer der langjährigen Prüfer ist der auf dem Laufenden ist, auch interessante im Straßenpersonenverkehr und im Güterkraft- Stuttgarter Busunternehmer Matthias Leute lernt er kennen. „Einmal habe ich je- verkehr aus. Gefahrgutfahrer prüft sie nach Knisel. Er ist dafür nicht nur wegen seines manden geprüft, der mit einem Oldtimerbus den entsprechenden gefahrgutrechtlichen eigenen Berufs der richtige Mann, sondern ein Unternehmen aufgezogen hat“, erinnert Vorschriften. Die IHK ist außerdem zuständig für auch, weil er die Theorie sehr gut kennt. sich Knisel. Hat er keine Sorge, mit seinem die Sachkundeprüfungen für den Handel mit Schließlich ist er Diplom-Verkehrsbetriebs- Ehrenamt die eigene Konkurrenz heranzu- Schusswaffen sowie mit freiverkäuflichen Arz- wirt und war lange Jahre Dozent an der Be- ziehen? „Nein“, sagt der Stuttgarter Unter- neimitteln. Auch für das Bewachungsgewerbe rufsakademie in Ravensburg. Ein bis zweimal nehmer, „die Community in unserer Bran- nimmt sie Prüfungen ab. Versicherungsvermitt- jährlich tauscht er seinen Chefsessel im Fami- che ist ziemlich überschaubar und sehr mit- ler und -berater sowie Finanzanlagenvermittler lienunternehmen in Stuttgart-Mühlhausen telständisch geprägt. Da geht es meist um müssen sich nach entsprechenden Sachkun- mit einem Stuhl in der IHK und prüft das familieninterne Übernahmen.“ denachweisen von der IHK registrieren lassen. Fachwissen der jeweils acht bis zehn Prüflinge Eine weitere hoheitliche Aufgabe, die die Dabei wirken im Kammerbezirk mehr als 200 aus ganz Baden-Württemberg gemeinsam IHK mit Hilfe von ehrenamtlichen ehrenamtliche Prüfer mit. 14 MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16
TITELTHEMA MAGAZIN Prüfern ausfüllt, ist die Vereidigung von Sachverständigen. Vorbereitet und organi- siert werden diese Prüfungen vom -- ehren- amtlich besetzten -- Sachverständigenaus- schuss. Sein Vorsitzender ist Prof. Dr. Stefan Mecheels, Geschäftsführender Gesellschaf- ter der Hohenstein Institute. in Bönnigheim. „Alle anderen dort sind Fachspezialisten. Meine Aufgabe als Vorsitzender sehe ich auch darin, dass der ökonomische Blickwin- kel bei allen Entscheidungen nicht zu kurz kommt“, sagt er. Zwei- bis dreimal jährlich schaut sich der Ausschuss die Bewerber, die gern „geprüfter Sachverständiger (IHK)“ auf Firmenschild und Visitenkarte schreiben möchten, auf ihre persönliche Eignung hin an. Die Ansprüche sind hoch, denn wer die Hürden genommen hat, darf als Gutachter Foto: www.fine-images.de Dr. Annja Maga Redaktion Magazin Wirtschaft annja.maga@stuttgart. ihk.de in Streitfällen aller Art tätig werden, auch vor Gericht. Die Sachgebiete reichen übrigens von der Briefmarkenkunde bis zum Stahlbe- tonbau. Ein weites Feld, das die 15 Aus- schussmitglieder natürlich nicht in der nöti- gen Tiefe und Breite abdecken. Die fachliche Prüfung erfolgt deshalb durch ein spezielles Fachgremium. Als Vorsitzender des IHK-Sachverständigenausschusses sorgt Prof. Stefan Mecheels dafür, „dass der Das ist einer der Punkte, an denen deut- ökonomische Blickwinkel bei allen Entscheidungen nicht zu kurz kommt.“ lich wird, wie wichtig es ist, dass die IHK Re- gion Stuttgart kein Einzelkämpfer ist, son- dern mit den anderen 78 IHKs und dem der Vollversammlung und der Bezirksver- verwaltung eigentlich noch zeitgemäß? DIHK, der Dachorganisation der IHKs in sammlung Ludwigsburg ist, findet es jeden- Schließlich haben gerade Unternehmer ei- Deutschland, eng zusammenarbeitet. Denn falls gut, dass es so einen Ausschuss gibt. nen vollen Terminkalender. Außerdem sind diese Sachkundeprüfung führt jeweils die Auch ihm ist ehrenamtliches Engagement immer schnellere Antworten auf neue Prob- IHK durch, die auf das betreffende Thema für die IHK wichtig, weil es die Wirtschaft leme gefordert. Da können parlamentarische spezialisierte Prüfer hat. und damit die Region voranbringt. Über- Strukturen wie die IHK-Gremien, doch Einen Sachverständigenausschuss gibt es haupt schätzt er das IHK-Ehrenamt, weil es manchmal etwas schwerfällig sein, oder? Das übrigens in den wenigsten Kammern. Dabei den Blick der Wirtschaft in viele Abläufe lässt IHK-Präsident Georg Fichtner nicht ist es gerade er, der für Effizienz sorgt, was bringt. gelten. Der Mann, der beruflich in der gan- sich auch an der hohen Bestehensquote in Trotzdem: Ist das System der auf ehren- zen Welt zu Hause ist, muss es wissen: „Ich Stuttgart zeigt. Mecheels, der auch Mitglied amtliches Engagement gestützten Selbst- habe noch kein besseres System gesehen.“ SO EINFACH KANN IHR BUSINESS SEIN! DER KLEINSTE PREIS FÜR DIE GRÖSSTE FLOTTE DER WELT. FLEXIBEL VON A NACH B FÜR IHR UNTERNEHMEN KTIVE ATTRA NLOSE KOSTE DIREK T L ZE ÄT PARKP R M IN AL 1 TE NEBE N N DER UND A PIAZZA M E SS E Schreiben Sie uns: stuttgart-business@car2go.com MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16 www.car2go.com 15
MAGAZIN KURZ & KNAPP W Wahrheiten aaktuell, denkwürdig Lernen ohne Inhalte ist wie Kochen ohne Zutaten. Konrad Paul Liessmann, österreichischer Philosoph und Autor Ich sage, dass derjenige Politiker, der die Erwartungen bis zu unerfüll baren Wundern aufbläst, einem anderen den Tisch bereitet. Foto: Thinkstock Gleb Pawlowskij, russischer Politikwissenschaftler und ehemaliger Kreml-Berater Ich habe immer dafür geworben, dass man in der EU nicht droht, sich Die Wärmebildkamera offenbart Schwachstellen – immer mehr Unternehmen wollen diese schließen. erpresst oder Handtaschen auf den Tisch stellt. Produzierende Firmen wollen wieder Peter Altmaier, Chef des Bundeskanzleramts, über den Streit über die Flüchtlingsverteilung in mehr in Energieeffizienz investieren der EU Aktuelle Erhebung der Universität Stuttgart Unternehmen in Deutschland wollen in den Keines der befragten Unternehmen will gar Wir sind bereit, wenn die 500 bis kommenden 12 Monaten wieder mehr in nichts in Energieeffizienz investieren. Schon 800 Flüchtlinge nach Ditzingen Energieeffizienz investieren. Dies hat die ak- heute widmen fast drei Viertel aller Unterneh- kommen. Für mich ist das eine tuelle Wintererhebung des Energieeffizienz- men mehr als 10% ihrer Gesamtinvestitionen Frage der Humanität. Indexes EEI ergeben. 41 Prozent der insge- der Energieeffizienz. Das Institut für Energie- samt 631 befragten befragten Unternehmen effizienz in der Produktion EEP der Universi- Nicola LeibingerKammüller, Vorsitzende der gaben an, dass über 20 Prozent ihrer Gesamt- tät Stuttgart erhebt seit 2013 halbjährlich ak- Geschäftsführung der Trumpf GmbH + Co. KG. investitionen im Bereich Energieeffizienz ge- tuelle und geplante Energieeffizienz-Aktivitä- über die Beschäftigung von Flüchtlingen in ihrem plant seien. Bei weiteren 35 Prozent bewegt ten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen sich der Anteil zwischen 10 und 20 Prozent. Organisationen. Wie kann man sich als Verkäufer Erkenntnisse aus der Hirnforschung zunutze machen? Dies erläutert der Psycho- loge Dr. Hans-Georg Häusel ganz praktisch in seinem Buch „Top Seller“. Er teilt Kunden und Verkäufer je nach Aus- prägung ihrer Emotionssysteme in verschiedene Kategorien ein und macht deutlich, wie die unterschiedlichen Ver- käufertypen Erfolge bei den unterschiedlichen Kundentypen erzielen können. Obwohl das Modell stark vereinfacht -- was der Autor einräumt -- erhält der Leser viele hilfreiche Ansätze für das Verkaufsgespräch, das richtige Verkaufs- umfeld, eine gute Kundenbeziehung und vieles mehr -- angereichert mit zahlreichen Beispielen und Praxis-Tipps. Top Seller. Was Spitzenverkäufer von der Hirnforschung lernen können. Hans-Georg Häusel, Haufe Gruppe, Freiburg 2015, 208 Seiten, 19,95 Euro, ISBN 978-3-648-06629-4 Laufen die Geschäfte gut, stellt sich für einen erfolgreichen Unternehmer irgendwann die Frage einer Betriebser- weiterung. Doch nicht jeder ist den Umgang mit Architekten, Planern und Ingenieuren gewohnt. Worauf es bei gewerb- lichen Bauprojekten ankommt und wie man sie systematisch angeht, das erklären die Experten des Fellbacher Archi- tekturbüros KAB in ihrem Leitfaden für Bauherren. Das Buch, zu dem Kärcher-Chef Hartmut Jenner das Vorwort ge- schrieben hat, ist angenehm kompakt, übersichtlich, und benutzerfreundlich gegliedert. Anhand von Checklisten sowie zahlreichen Abbildungen und Diagrammen werden die Inhalte zudem gut anschaulich gemacht. Bausteine für die erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Der Navigator für den Bauherrn in Gewerbe und Industrie. Frank Berner, Peter Lorenz, Sieghard Schmetzer, Verena Stoker, Fellbach 2015, 123 Seiten, 24,90 Euro, ISBN 978-3-00-050737-3 16 MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16
Personalien Thomas Weller Namen und Gesichter in den Chefetagen der Region Geschäftsführer Harro Höfliger Verpackungs- Jürgen Albert Junker (46) wird ab April neues Vor- maschinen GmbH standsmitglied der Wüstenrot & Württembergische Allmersbach i. T. AG (W&W). Damit stellt sich der Stuttgarter Finanz- dienstleister auf den Generationswechsel an der Unterneh- mensspitze ein. Der Diplom-Kaufmann Junker soll 2017 den Vorstandsvorsitz von Dr. Alexander Erdland (64) übernehmen, der dann sein Amt niederlegen will. Junker war seit 2007 Vorstandsmitglied der Sagen Sie mal, VHV Allgemeine Versicherung AG und VHV Lebensversicherung AG. Neben Erdland und Herr Weller … Junker gehören dem Vorstand der W&W AG Dr. Michael Gutjahr und Jens Wieland an. ... gibt es etwas, das Höfliger Maschinen nicht verpacken können? Joachim Tosstorff (52) steht seit Kurzem an der Spitze Standard Food-&-Consumer- des Geschäftsbereichs Climate Control Systems der Produkte. Eberspächer Unternehmensgruppe (Esslingen). Er löst Dr. Klaus Beetz ab, der das Unternehmen auf eigenen … was wollten Sie als Kind und Wunsch verlässt. Der diplomierte Chemieingenieur Tosdorff Jugendlicher gerne werden? leitet in seiner neuen Position die Bereiche Fahrzeugheizun- Gärtner , Zoologe oder gen, elektrische Fahrzeugheizungen und Klimasysteme. Er Profifußballer. übernimmt diese Funktion als Interimsmanager -- eine Rolle, die er in der Gruppe bereits mehrfach ausgeübt hat. … wie nutzen Sie Ihre Freizeit? Mit Familie, Freunden und beim Filiz Albrecht (44), seit fünf Jahren weltweite Personal- Sport. chefin der Mann+Hummel GmbH, rückt als Chief HR Officer (CHRO) und Arbeitsdirektorin in die Ge- … was fasziniert Sie am Fußball? schäftsführung des Ludwigsburger Unternehmens auf. Die Teamgeist und Disziplin. Diplom-Wirtschaftsjuristin und Master of Business Adminis- tration (MBA) begann ihre Laufbahn 1999 in der mittelstän- … welchem Verein drücken Sie die dischen Automobilzulieferindustrie und ist seit 2011 bei Daumen? Mann+Hummel. Der 42-jährige Maschinenbauingenieur Dem FC Bayern München. und MBA Hansjörg Herr mann wird Chief Opera- … warum arbeiten Sie mit tions Officer (COO) und übernimmt nach Deutschland Jugendlichen? und Europa nun die globale Produktionsverantwortung für Sie sind unsere Zukunft und haben die rund 40 Werke des weltweit tätigen Filterherstellers. Mit es verdient, geführt und gecoacht zu Alfred Weber als Vorsitzendem, mit Manfred Wolf und werden. Emese Weissenbacher besteht die Geschäftsführung künftig aus fünf Personen. Frank B. Jehle, stellvertretender Vorsit- … welche Bücher haben Sie am zender der Geschäftsführung, hat sein Amt nach zehn er- meisten beeindruckt? folgreichen Jahren niedergelegt. Als Kind zweifellos die „Winnetou“- Reihe von Karl May. Als Jugendlicher Dr. Christian Koof ist neuer Hauptgeschäftsführer des dann „1984“ von George Orwell. Wirtschaftsverbands für Handelsvermittlung und Ver- trieb (CDH). Der Wirtschaftswissenschaftler will ge- … in welche Epoche der Vergangen meinsam mit dem Vorsitzenden Stephan Konz die Wachs- heit würden Sie gerne eine Zeitreise tumsstrategie des Verbands fortführen und weiter ausbauen. unternehmen? Der Wirtschaftsverband vertritt bereits seit 1904 erfolgreich Ich fände es faszinierend, das Leben die Interessen von Vertriebsunternehmen in Baden-Würt- im römischen Reich kennenzulernen. temberg. Koof ist verantwortlich für die Verbandsgeschäfte wie auch für die Leitung der zugehörigen Gesellschaften. … haben Sie ein Lebensmotto? Ich habe drei: „Gemeinsam sind wir Personalnachrichten für das Magazin Wirtschaft: Gibt es auch in Ihrem Unternehmen personelle stärker“, „ehrlich währt am längsten“ Veränderungen auf der Führungsebene? Wir veröffentlichen Ihre Nachricht gerne. Senden Sie einen sowie „Disziplin, Konsequenz und kurzen Text mit Bild an presse@stuttgart.ihk.de. Respekt“. MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16 17
RAT & TAT Probieren geht über Studieren: Beim IHKBerufspar cours können Ausbildungsbetriebe und angehende Azubis wieder ganz kompakt Talent, Motivation und gegenseitige Sympathie testen. Die nächste Veran- staltung findet am 18. Februar in Nürtingen statt. Bereits am 17. Februar können sich Schüler auf der IHK-Lehrstellenbörse über den Start ins Berufsleben informieren und einen passenden Ausbildungsplatz finden. www.stuttgart.ihk.de, DokNr. 126282 und DokNr. 3003062 Foto: Mitmachen Ehrensache Telegramm Meldungen für den Mittelstand Aktuelle Tipps und unternehmensrelevante Kurzmeldungen Kleine Betriebe sollten bei der Kredit- bildungsplätzen ausgemacht. www.stuttgart. heitsbewusster-betrieb.de Bis zum 31. vergabe allein wegen ihrer Größe als ihk.de, Dok-Nr. 2999792 Im Auftrag des März können sich kleine und mittelstän- risikoreicher gelten, was automatisch Sozialministeriums entwickelte das Statisti- dische Unternehmen im Land wieder für zu höheren Kreditkosten geführt hätte. Der sche Landesamt Baden-Württemberg das den „LEAMittelstandspreis für soziale Ver DIHK hatte das Vorhaben des Baseler Aus- OnlinePortal „Haushaltsnahe Dienste Baden antwortung in BadenWürttemberg“ be- schusses für Bankenaufsicht scharf kritisiert Württemberg“. Ziel ist es, ausgewählte An- werben. Er würdigt freiwilliges, über die ei- – mit Erfolg. Im Dezember zog der Aus- bieter im Land zu präsentieren, die Wert auf gentliche Geschäftstätigkeit hinausgehen- schuss diese Pläne zurück. Bei der Liefe Qualitätsstandards und eine hohe Kunden- des Engagement (CSR-Aktivitäten). www. rantenerklärung gibt es inhaltliche Ände- orientierung legen. www.stuttgart.ihk.de, stuttgart.ihk.de, Dok-Nr. 3006780 Der rungen. Eine Zusammenstellung finden Sie Dok-Nr. 3007372 Für Unternehmen, die DIHK berät derzeit gemeinsam mit anderen unter www.stuttgart.ihk.de, Dok-Nr. 34736 betriebliche Gesundheitsförderung stärker in Wirtschaftsverbänden über eine neue kauf Ein neues Tool auf der Internetseite des den Fokus rücken wollen, bietet der baden- männische Ausbildung zum „Kaufmann im Zolls hilft bei der Suche nach der zuständi württembergische Industrie- und Handels- ECommerce“. Der Querschnittsberuf soll gen Ausfuhrzollstelle. www.stuttgart.ihk.de, kammertag (BWIHK) jetzt ein internet möglichst branchenübergreifend die be- Dok-Nr. 2994502 Eine aktuelle Analyse basiertes Tool zur Selbstevaluation an, bei trieblichen Anforderungen abdecken, die des Bundesinstituts für Berufsbildung dem sich aus einem Benchmark von über im Bereich elektronisch abgewickelter Ge- (BIBB) hat als eine der zentralen Ursachen 400 Unternehmen eine persönliche Check- schäftsprozesse entstehen. Stimmen alle für die rückläufige Ausbildungsbeteiligung liste zur betrieblichen Gesundheitsförde- Verantwortlichen zu, könnten die ersten von Betrieben die Nicht-Besetzung von Aus- rung (BGF) erstellen lässt. www.gesund- Azubis 2017 starten. 18 MAGAZIN WIRTSCHAFT 02.16
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