Nebulöse Prognose IHK kritisiert Schätzungen für den Bundesverkehrswegeplan - Niederrheinische IHK

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Nebulöse Prognose IHK kritisiert Schätzungen für den Bundesverkehrswegeplan - Niederrheinische IHK
IHK, Postfach 10 15 08, 47015 Duisburg • A 07373 PVSt,
Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt.

                                                                                                                                                            www.ihk-niederrhein.de

                                                                                                                                                                   Dezember 12 • 2013

                                                                                                                  Nebulöse Prognose
                                                                                                               IHK kritisiert Schätzungen für
                                                                                                              den Bundesverkehrswegeplan
                                                                                                                                                                          Seite 10

                                      (18) IHK-Bestenehrung                                    (20) Duisburger Schulmodell                     (71) Betriebspraxis plus
                                                         1000 Gäste beim Festakt in Duisburg    Beirat aus der Wirtschaft bringt neuen Schub   Weihnachtsfeier: Ein geldwerter Vorteil?
Nebulöse Prognose IHK kritisiert Schätzungen für den Bundesverkehrswegeplan - Niederrheinische IHK
Editorial

        Editorial
2014: Gutes sichern – Neues wagen

Ein ereignisreiches, interessantes Jahr nähert sich seinem Ende. Ein Jahr, das für die
Wirtschaft unserer Region Licht und Schatten bereithielt. Nachrichten von Schwierigkei-
ten bei großen Unternehmen beunruhigten uns alle. Zugleich durften wir uns wieder
über namhafte Ansiedlungen an Rhein und Ruhr im Zeichen der Weltmarken Audi und
VW freuen. Im Ergebnis war es ein gutes Jahr, in dem sich die Wirtschaftslage nach Ein-
schätzung unserer Unternehmen stetig verbesserte. Beschäftigung und Ausbildungssi-
tuation präsentieren sich im Großen und Ganzen stabil.

Es liegt vor allem an der Bundespolitik, diese Erfolge zu sichern und auszubauen. Die The-
men bleiben so akut wie wichtig: Eine ausreichende Finanzierung der Verkehrsinfrastruk-
tur ist für unseren Logistikstandort existenziell. Eine an internationalen Markt-Anforderun-
gen ausgerichtete Energiepolitik ist für unsere Industrie zur Überlebensfrage geworden.
Eine Steuerpolitik aus einem Guss, auch mit der soliden Finanzierung der Kommunen, ist
jetzt an der Zeit. Dies alles muss und kann ohne Steuererhöhungen realisiert werden.
Denn die Einnahmen des Staates werden auch 2014 auf Rekord-Niveau bleiben, und damit
sollte die öffentliche Hand bei klarer Prioritätensetzung ihre Aufgaben erledigen können.

Die Landespolitik ist vor allem gefordert, wenn es um den neuen Landesentwicklungs-
plan geht, der für die kommende Dekade auch die wirtschaftliche Entwicklung unseres
Bundeslandes und unserer Region prägen wird. Wir brauchen Entfaltungsspielraum für
wirtschaftliches Wachstum, für Industrie und Logistik.

Die Jahreszahlen wechseln, viele Aufgaben bleiben – auch für unsere IHK. Auch 2014
werden wir uns gemeinsam mit Ihnen dafür einsetzen, dass unser Wirtschaftsstandort
Niederrhein attraktiv und leistungsfähig bleibt. Gutes sichern – Neues wagen, das The-
ma 2014 der IHKs soll uns Richtschnur sein.

Für die bisherige Zusammenarbeit danken wir Ihnen herzlich. Mit dem gesamten Team unse-
rer IHK wünschen wir Ihnen frohe Weihnachten und ein glückliches, erfolgreiches neues Jahr.

             Burkhard Landers                          Dr. Stefan Dietzfelbinger
                 Präsident                              Hauptgeschäftsführer

                                                                                               Dezember 2013 • Seite 1
Nebulöse Prognose IHK kritisiert Schätzungen für den Bundesverkehrswegeplan - Niederrheinische IHK
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(10) Bundesverkehrswegeplan                                                       (22) Quo Vadis Innenstadt?
Die Konzeption des Bundesverkehrswegeplans 2015 könnte sich in                    Stadtentwicklung ist eng mit den kommunalen Finanzen ver-
Zukunft auch auf die Infrastruktur in der Region auswirken – und zwar             bunden: Ohne ausreichende Budgets können weder die Ver-
zu deren Nachteil. Die Niederrheinische IHK bemängelt die Prognosen               kehrsinfrastruktur, noch das örtliche Marketing finanziert wer-
zur Entwicklung des Güterverkehrs, die dem Plan zugrunde liegen.                  den. Wie sich die veränderten finanziellen Rahmenbedingungen
                                      Titelfoto: Panthermedia.net/Andreas Weber   der Kommunen auswirken, stand bei der IHK-Veranstaltung „Quo
                                                                                  Vadis Innenstadt?“ im Mittelpunkt.
(14) Special: Herausforderung Energiewende
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat Unterneh-                        (71) Betriebliche Weihnachtsfeiern
men in einer bundesweiten Erhebung zu den Herausforderun-                         Keine Vorweihnachtszeit ohne Betriebsfest – doch wie sind die
gen der Energiewende befragt. „tw“ gibt einen Einblick in die                     Feierlichkeiten steuerlich zu bewerten? Der Fiskus gewährt unter
Ergebnisse des „Energiewende-Barometers 2013“.                                    bestimmten Voraussetzungen finanzielle Erleichterungen.

(18) IHK-Bestenehrung
Mit einem Festakt im Theater am Marientor, Duisburg, hat die
                                                                                   „tw aktuell“ –
IHK die besten Auszubildenden des Jahrgangs 2013 ausgezeich-                       Das Wirtschaftsmagazin im TV-Format. Die komplette
net und zahlreiche Absolventen in der beruflichen Weiterbildung                    Sendung zu ausgewählten Themen dieser Ausgabe
für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Darüber hinaus stand                    kann über den QR-Code oder über die Mediathek unter
                                                                                   www.ihk-niederrhein.de aufgerufen werden.
auch die Vergabe des IHK-Schulpreises an.

Inhalt
    Editorial                                        (16) IHK-Service: Recht, Steuern, Finanzen                Betriebspraxis
(1) 2014: Gutes sichern – Neues wagen                                                                     (38) Ausbildungs-Klassiker gehen in Rente
                                                          Wirtschaft und Region                           (39) Neues aus den Hochschulen
    Kompakt                                          (18) IHK-Bestenehrung mit rund 1000 Gästen
(4) „Notdienst“ für Export-Beglaubigungen            (20) Premiere für den „Ideenmanager“                 (46) Verkündungen
(5) Termine kompakt                                  (23) Regionale Ausbildungskonferenz
                                                                                                          (64) Handelsregister
(6) Gütesiegel „Made in Germany“ in Gefahr                zog Bilanz
                                                     (28) Landesentwicklungsplan:                         (70) Impressum
(9) IHK-Service: Literatur-Tipp der Redaktion             Noch viele Baustellen
                                                                                                               Betriebspraxis plus
     Titelthema                                           Unternehmen im Blick                            (71) Die betriebliche Weihnachtsfeier:
(10) Bundesverkehrswegeplan 2015:                    (30) Wirtschaftsticker                                    Ein geldwerter Vorteil?
     Eine nebulöse Prognose                          (31) PR-Preis an Agentur aus Goch
                                                     (34) B.O.R.: Realitätsgetreue Rehabilitation         (72) Einblick
     Special
(14) Herausforderung Energiewende                    (36) Zur Person

Seite 2 • Dezember 2013                                                                                69. Jahrgang Dezember 2013
Nebulöse Prognose IHK kritisiert Schätzungen für den Bundesverkehrswegeplan - Niederrheinische IHK
Kompakt

l IHK-Öffnungszeiten zum Jahreswechsel

„Notdienst“ für Export-Beglaubigungen
Einen besonderen Service für exportorientierte Unternehmen
hat die IHK für die Zeit um Weihnachten und Neujahr einge-
richtet: Mit einem „Notdienst“ ist sie für Betriebe auch an Brü-
ckentagen erreichbar, an denen sie in diesem Jahr ansonsten
nicht geöffnet ist. Die Notdienst-Zeiten sind in Duisburg am
23. und 30. Dezember jeweils von 9 bis 12 Uhr sowie von 12.30
bis 15 Uhr und in der IHK-Zweigstelle Wesel am 27. Dezember
von 8 bis 15.30 Uhr. Sie gelten für Beglaubigungen im Außen-
wirtschaftsverkehr, die keinen weiteren Aufschub dulden.
Auch elektronisch eingereichte Dokumente werden in diesem
Zeitraum ausschließlich während der Notdienst-Zeiten bear-
beitet.

Die Zweigstelle in Kleve ist am 23., 27. und 30. Dezember inner-
halb der regulären Öffnungszeiten zu erreichen. Ab dem 2. Janu-
ar 2014 stehen dann wieder sämtliche Ansprechpartner und Ser-
vices in Duisburg, Wesel und Kleve in gewohnter Weise zur
Verfügung. l
                                                                                                                               Foto: Ullrich Sorbe

l SEPA-Onlinelastschriften                                               ten. Hierfür hatte sich auch der IHK-Dachverband, der Deutsche
                                                                         Industrie- und Handelskammertag, im Vorfeld ausgesprochen.
Bisheriges Verfahren bleibt bestehen                                     Bestehende Unsicherheiten sind somit weitgehend ausgeräumt
                                                                         und es bleibt beim alten Prozedere: Die Bank des Lastschriftein-
Das Bezahlen per Lastschrift im Onlinehandel soll auch nach der          reichers entscheidet, ob sie im Internet erteilte Mandate akzep-
SEPA-Umstellung zum 1. Februar 2014 möglich sein. Der SEPA-              tiert. Ausschlaggebend sind wie bisher die vertraglichen Verein-
Rat, der unter anderem aus Vertretern des Bundesfinanzministe-           barungen zwischen dem Zahlungsempfänger und seinem
riums, der Bundesbank und der Kreditwirtschaft besteht, hat              Zahlungsdienstleister. Alle anderen Vorschriften von SEPA müssen
sich darauf geeinigt, die bisherige Geschäftspraktik beizubehal-         auch bei der Onlinelastschrift beachtet werden. l

                                                                         l Infrastruktur wird erneuert

                                                                         Zahlreiche Baustellen im neuen Jahr
                                                                         Die Autobahnen und Brücken im Ruhrgebiet und am Niederrhein sind
                                                                         in die Jahre gekommen. 2014 wird es daher in einem ersten Schritt
                                                                         eine Großbaustelle auf der A 59 bei Duisburg geben. Maßnahmen auf
                                                                         der A 42 und der A 40 sollen folgen. Unter anderem werden Brücken
                                                                         instandgesetzt, die Beschilderung angepasst und Fahrbahnen erneu-
                                                                         ert. Unternehmen in der Region, deren Mitarbeiter und Kunden haben
                                                                         mit entsprechenden Staus und Behinderungen zu rechnen.

                                                                         Auf der A 59 sind vom 1. Mai bis zum 12. Juli zwei Fahrstreifen in
                                                                         Richtung Dinslaken frei, die Fahrtrichtung Düsseldorf wird kom-
                                                                         plett gesperrt. Vom 13. bis zum 19. Juli sind beide Fahrtrichtungen
                                                                         zweistreifig befahrbar. Vom 20. Juli bis zum 2. Oktober sind wiede-
                                                                         rum zwei Fahrstreifen in Richtung Düsseldorf offen, die Fahrtrich-
                                                                         tung Dinslaken ist dann komplett gesperrt. Mehr Details, auch zu
                                                                         möglichen Umleitungsstrecken, unter www.strassen.nrw.de. l
                                                   Foto: Ullrich Sorbe

Seite 4 • Dezember 2013
Nebulöse Prognose IHK kritisiert Schätzungen für den Bundesverkehrswegeplan - Niederrheinische IHK
Kompakt

l Bekanntmachungen der IHK
                                                                                           IHK-Service
Immer aktuell im Internet
Wichtiger Hinweis für die IHK-zugehörigen Unternehmen: Alle offiziellen Bekanntma-         Termine kompakt
chungen veröffentlicht die IHK zeitnah auf ihrer Homepage www.ihk-niederrhein.de,
und zwar unter der Rubrik „IHK-Bekanntmachungen“. Damit stehen die Informationen           Das IHK-Ursprungszeugnis
schneller zur Verfügung als bei einer Veröffentlichung in der Zeitschrift „Thema Wirt-     Rechtliche Grundlagen und elektroni-
schaft“. Hinsichtlich der Veröffentlichungspflicht zählt die Bekanntmachung im Internet.   sche Beantragung. 18. Dezember in der
Ist bei Beschlüssen Satzungsrecht der IHK berührt, so erfolgt die Veröffentlichung wei-    IHK-Zweigstelle in Kleve. Anmeldung:
terhin in der IHK-Zeitschrift „Thema Wirtschaft“.                                          Andrea Averkamp,Telefon 0203 2821-224.
                                                                                           E-Mail averkamp@niederrhein.ihk.de
Dies geht zurück auf einen Beschluss der Vollversammlung. Nähere Informationen bei
                                                                                           Finanzierungssprechtag
Ass. Matthias Wulfert, Geschäftsbereich Recht und Steuern, Telefon 0203 2821-309,          Veranstaltung der Niederrheinischen
E-Mail wulfert@niederrhein.ihk.de.                                                         IHK. 19. Dezember in der IHK, Duisburg.
                                                                                           Anmeldung für vertrauliche Gespräche:
Aktuelle Bekanntmachung: Handelsrichter, Sachverständigenwesen.l                           Markus Nacke, Telefon 0203 2821-435.
                                                                                           E-Mail nacke@niederrhein.ihk.de

                                                                                           IHK-Zertifikatslehrgang:
                                                                                           Logistikmanager/-in
l Jahresthema 2014 der Industrie- und Handelskammern                                       Vermittelt werden Managementgrund-
                                                                                           lagen, erfolgserprobte Arbeitshilfen in
Aktuelles und Hintergrundinformation                                                       der Projektarbeit, Controlling und Per-
                                                                                           sonalführung, aktuelle Trends und
                                                                                           Entwicklungen sowie Rechts- und Steu-
                                                                                           erungssicherheit für die Anforderun-
                                                                                           gen in der Logistikbranche. 6. Januar
                                                                                           bis 20. März, in der IHK, Duisburg. In-
                                                                                           formationen und Anmeldung: Maria
                                                                                           Kersten, Telefon 0203 2821-487.
                                                                                           E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de

Im zu Ende gehenden Jahr stand die Infrastruktur in Deutschland im Fokus: Insbe-           PSI
sondere in Bezug auf die Verkehrswege konzentrierten sich die Initiativen und In-          Internationale Leitmesse der Werbe-
formationen der IHK-Organisation im Rahmen des Jahresthemas „Infrastruktur –               artikelbranche. 8. bis 10. Januar, Messe-
                                                                                           gelände Düsseldorf.
Wege für morgen“. Der neue Schwerpunkt der IHK-Aktivitäten in 2014 lautet
                                                                                           www.psi-messe.de
„Deutschland im Wettbewerb: Gutes sichern – Neues wagen“. Auch hierzu wird sich
die Niederrheinische IHK mit einem umfassenden Maßnahmenbündel einbringen.                 Heimtextil
„tw“ wird das neue Thema über das Jahr hinweg immer wieder in spezifischen                 Internationale Fachmesse für Wohn-
Beiträgen, auch zu aktuellen Anlässen, aufgreifen. l                                       und Objekttextilien. 8. bis 11. Januar,
                                                                                           Messegelände Frankfurt/Main.
                                                                                           www.heimtextil.messefrankfurt.com

                                                                                           Seminar:
                                                                                           Kaltakquise – Neukundengewinnung
l Transparenz-Portal aktualisiert
                                                                                           Die Teilnehmer lernen Wege und Stra-
Einblick in die IHK-Organisation                                                           tegien kennen, um persönlich oder
                                                                                           telefonisch Akquisitionsgespräche pro-
                                                                                           fessionell zu führen. Sie erhalten Ar-
Wie sind die Industrie- und Handelskammern in Deutschland organisiert, warum               beits- und Gesprächseinstiegshilfen
gibt es sie, welche Leistungen erbringen die IHKs für Unternehmen, Arbeitnehmer            für die Kaltakquise, die die nötige Si-
und die Gesellschaft und welche Kosten entstehen dadurch? Diese Fragen beant-              cherheit geben und so formuliert sind,
wortet das Onlineportal www.ihk-transparent.de, das seit letztem Jahr besteht und          dass sie zu der eigenen Verkäuferper-
jetzt wieder aktualisiert, aber auch erweitert wurde.                                      sönlichkeit passen. 9. Januar, 9 bis
                                                                                           16.30 Uhr, im Technologiezentrum Kle-
Die gemeinsame Plattform gibt einen umfassenden Einblick in die Struktur und Akti-         ve. Informationen und Anmeldung bei
vitäten der 80 deutschen Industrie- und Handelskammern, unter anderem auch zum             Maria Kersten, Telefon 0203 2821-487.
ehrenamtlichen Engagement von Unternehmerinnen und Unternehmern sowie zur                  E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de
Finanzierung der IHKs. l

                                                                                                               Dezember 2013 • Seite 5
Nebulöse Prognose IHK kritisiert Schätzungen für den Bundesverkehrswegeplan - Niederrheinische IHK
Kompakt

                                             l Elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmale
 IHK-Service
                                             Übergangsfrist endet
 Termine kompakt                             Für alle Arbeitgeber wird der elektronische Abruf der Lohnsteuerabzugsmerkmale
                                             (ELStAM) mit der Dezemberabrechnung verpflichtend. Der von der Finanzverwaltung
 opti                                        eingeräumte Übergangszeitraum endet zum Jahreswechsel. Die für die Lohnabrech-
 Internationale Messe für Optik & De-        nung zwingend notwendigen Daten erhalten Arbeitgeber zukünftig nur noch über die
 sign. 10. bis 12. Januar, Messe Mün-        ELStAM-Datenbank.
 chen.
 www.opti.de                                 Für den Zugriff auf die Daten benötigen Arbeitgeber ein Zertifikat, die Identifikati-
                                             onsnummer und das Geburtsdatum des Arbeitnehmers. Ist ein Zertifikat, zum Bei-
 Domotex Hannover
                                             spiel für die Übermittlung der Umsatz- oder Lohnsteueranmeldungen, nicht vorhan-
 Die Welt der Bodenbeläge. 11. bis 14.
 Januar, Messegelände Hannover.              den, muss dieses über das Elster-Portal beantragt werden. Arbeitgeber, die keine
 www.domotex.de                              Software zur Lohnabrechnung verwenden, können die Daten über das kostenlose
                                             Programm „Elster-Formular“ der Finanzverwaltung abrufen. Weitere Informationen
 imm cologne                                 unter www.elster.de. l
 Internationale Einrichtungsmesse. 13. bis
 19. Januar, Messegelände Köln.
 www.imm-cologne.de

 Zertifikatslehrgang:
 Immobilienmakler/-in (IHK)                  l Streit um „Made in Germany“
 Der IHK-Zertifikatslehrgang bietet          Gütesiegel in Gefahr
 einen praxisnahen Einstieg in das
 Kerngeschäft der Immobilienwirt-
 schaft und Maklertätigkeit. Die Teil-       Der Deutsche Industrie- und Handelskam-
 nehmer erhalten professionelles             mertag (DIHK) hat die Bundesregierung
 Handwerkszeug für die Vermittlung,          aufgefordert, sich in Brüssel für die Erhal-
 Vermietung und den Verkauf von Im-          tung der Herkunftsbezeichnung „Made in
 mobilien. Der Lehrgang ist neben            Germany“ stark zu machen. Laut DIHK ge-
 rechtlichen Aspekten vertriebsorien-        rät das 100 Jahre alte Gütesiegel immer
 tiert konzipiert und geht auch auf          mehr in Gefahr. Nach der EU-Kommission
 entsprechende Marketingstrategien                                                                      Foto: © panthermedia.net/Darius Turek
                                             habe auch der Binnenmarkt-Ausschuss
 ein. 14. Januar bis 11. April, dienstags    des Europäischen Parlaments für einen Vorschlag gestimmt, der auf eine Aushöhlung
 und freitags, 17.30 bis 20.45 Uhr, in       des Qualitätssiegels für deutsche Produkte hinauslaufe. Es werde ein Mehr an Büro-
 der IHK, Duisburg. Informationen und
                                             kratie und Kosten für Unternehmen geben, sollten die Pläne aus Brüssel durchkom-
 Anmeldung: Maria Kersten, Telefon
                                             men. Zudem sei nicht mehr sichergestellt, dass der Verbraucher auch das bekomme,
 0203 2821-487.
                                             was er mit „Made in Germany“ verbinde, nämlich Qualität, Technik, Design und Verar-
 E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de
                                             beitung auf höchstem Niveau. l
 boot – Düsseldorf
 Internationale Bootsausstellung. 18. bis
 26. Januar, Messegelände Düssel-
 dorf.
 www.boot.de                                 l Veranstaltung am 30. Januar in Duisburg

 ISM                                         Grundlagen der CE-Kennzeichnung
 Internationale Süßwarenmesse. 26.
 bis 29. Januar, Messegelände Köln.
 www.ism-cologne.de                          Das Verwaltungszeichen CE ist für den freien Warenverkehr von Produkten im europäischen
                                             Binnenmarkt eingeführt worden. Hersteller von Maschinen, Anlagen, Elektronik-Geräten,
 Spielwarenmesse                             Spielzeug oder Medizinprodukten sind zu dieser Kennzeichnung gesetzlich verpflichtet.
 29. Januar bis 3. Februar, Messezen-        Aber nicht nur Hersteller, sondern auch sogenannte „Inverkehrbringer“, signalisieren mit
 trum Nürnberg.                              dem Zeichen rechtsverbindlich, dass diese Produkte den EU-Normen entsprechen.
 www.toyfair.de
                                             Die Niederrheinische IHK bietet zu diesem komplexen Thema am 30. Januar, 9 bis 16.30
 Ambiente
                                             Uhr, ein Kompaktseminar in Duisburg an. Zielgruppe sind unter anderem Techniker, Inge-
 7. bis 11. Februar, Messegelände Frank-
 furt/Main.                                  nieure, Sicherheitsbeauftragte, Händler sowie Vertreter aus Unternehmen, die CE-pflich-
 www.ambiente.messefrankfurt.com             tige Produkte herstellen. Weitere Informationen und Anmeldung: Stefan Finke, Telefon
                                             0203 2821-269, E-Mail finke@niederrhein.ihk.de. l

Seite 6 • Dezember 2013
Nebulöse Prognose IHK kritisiert Schätzungen für den Bundesverkehrswegeplan - Niederrheinische IHK
Kompakt

                                                  l Ernst-Schneider-Preis 2014 ausgeschrieben

                                                  Journalisten können Beiträge einreichen
                                                  Gerade erst wurden die Sieger des diesjährigen Ernst-Schneider-Preises gekürt – „tw“ berichte-
                                                  te ausführlich in der November-Ausgabe darüber – schon werden die nächsten Anwärter auf
                                                  den Journalistenpreis der deutschen Wirtschaft gesucht. Bis zum 17. Januar können Redaktio-
                                                  nen auch vom Niederrhein ihre Beiträge einreichen. In den einzelnen Kategorien – Fernsehen,
                                                  Hörfunk, Internet und Presse – werden Preise im Gesamtwert von 60 000 Euro ausgeschrieben.

                                                  Gestiftet von den IHKs, zeichnet der nach dem früheren Präsidenten des Deutschen Indus-
                                                  trie- und Handelskammertages und Kunstmäzen Ernst Schneider benannte Preis Journa-
                                                  listen aus, deren Beiträge den Bürgern beispielhaft die Hintergründe und Zusammenhän-
                                                  ge aus der Wirtschaft vermitteln. Die Preisverleihung findet am 6. Oktober in Leipzig statt.
                                                  Die Ausschreibungsunterlagen sind unter www.ernst-schneider-preis.de abrufbar. l
                                      Foto: ESP

l Hochwertige Produkte aus der Region

Weihnachtskörbe vom Niederrhein
Der Niederrhein ist bekannt für die hohe Qualität der hier erzeugten Lebensmittel. Für die Weih-
nachtszeit hat sich der Verein „Genussregion Niederrhein“ – ein Zusammenschluss regionaler
Produzenten und Manufakturen – eine besonders schmackhafte Geschenkidee ausgedacht:
Präsent-Körbe, gefüllt mit Spezialitäten aus der Region. Darin enthalten sind unter anderem
verschiedene Wurst- und Käsespezialitäten, aber auch Säfte sowie Marmeladen und Liköre.

Neben dem besonderen Genuss bietet der Kauf der Lebensmittel auch Vorteile für die
Region, da die Unternehmen vor Ort profitieren und lange Transportwege vermieden
werden. Mehr Details unter www.gutes-vom-niederrhein.de. l
                                                                                                                      Foto: Genussregion Niederrhein e. V.

l Gelangensbestätigung                                                      sation gefolgt. So ist es beispielsweise unproblematisch, wenn
                                                                            die Mailadresse eine Domain enthält, die nicht auf den Sitz des
Neuregelungen ab 1. Januar 2014                                             Abnehmers oder den Lieferort hinweist. Auch wurde für Sen-
                                                                            dungen per Kurierdienst mit einem Gesamtwert von maximal
Gute Nachricht für Unternehmen, die ins EU-Ausland exportie-                500 Euro eine Vereinfachungsregelung formuliert. Zudem ist
ren: Die Finanzverwaltung ist in ihrem Anwendungsschreiben                  die Übergangsfrist verlängert worden: Die „alten“ Nachweise
zur Gelangensbestätigung vielen Vorschlägen der IHK-Organi-                 können noch bis zum 31. Dezember verwendet werden. l

                                                  l Messe für Urlaub und Freizeit in Kalkar

                                                  Touristisches und Kulinarisches
                                                  Am 1. und 2. Februar öffnen sich zum zehnten Mal die Pforten der Tourismus- und Freizeit-
                                                  messe in den Messehallen Kalkar. Von 10 bis 18 Uhr bieten über 200 Aussteller den Besu-
                                                  chern ein umfassendes Programm. Die Veranstalter rechnen mit 20 000 Besuchern vom
                                                  Niederrhein, aus dem Ruhrgebiet sowie dem Münsterland und den Niederlanden, wobei
                                                  die Aspekte Urlaub, Freizeit und Kulinarisches im Mittelpunkt stehen. Ebenso wird es auf
                                                  der Messe eine Reihe von Sonderthemen geben. Diese sind unter anderem „Aktiv & Vital“,
                                                  „Radfahren“ und „Familien“. Weitere Informationen unter www.ntfm.de. l

                                                                                                                           Dezember 2013 • Seite 7
Nebulöse Prognose IHK kritisiert Schätzungen für den Bundesverkehrswegeplan - Niederrheinische IHK
Kompakt

l Freizeittrend Fernwandern

Projekt für barrierefreie Wege gestartet
Wandern liegt im Trend, und auch die Tourismuswirtschaft kann
von der zunehmenden Beliebtheit profitieren. Die Städte und
Kreise am Niederrhein wollen diese Entwicklung noch besser
touristisch umsetzen. Ein neues EU-Förderprojekt mit dem Titel
„Netzwerkmarketing Fernwanderwege“ hat zum Ziel, die Wan-
derwege barrierefrei zu gestalten. Im Blickpunkt steht dabei
auch ein Abschnitt des grenzüberschreitenden Jakobspilgerwe-
ges Nummer 4 – dieser führt von Nijmegen über Emmerich, Kle-
ve, Kalkar, Xanten und Moers bis Krefeld-Linn.

Berücksichtigt werden unter anderem Höhenunterschiede,
Hindernisse wie Treppen und Stufen, Schwellen oder Bordstei-
                                                                                                                                Foto: panthermedia.net/Frank Fischer
ne. Zudem soll es in regelmäßigen Abständen Rastplätze ge-
ben. Das Projekt wird durch den Europäischen Fonds für Regio-                             l Intensivseminar „Interviews fürs Fernsehen“
nale Entwicklung, das NRW-Wirtschaftsministerium und die
Provinz Gelderland finanziert und durch das Programm-
                                                                                          Mit Sicherheit und Authentizität im TV
management der Euregio Rhein-Waal und der Euregio Rhein-
Maas-Nord begleitet. l                                                                    Am 14. und 15. Januar organisiert der Ernst-Schneider-Preis der
                                                                                          deutschen Industrie- und Handelskammern e. V., Köln, für Füh-
                                                                                          rungskräfte das Intensivseminar „Interviews fürs Fernsehen“.
                                                                                          Dabei üben die Teilnehmer, vor der Kamera Sicherheit und Au-
                                                                                          thentizität zu erlangen und Kernbotschaften in wenigen Sät-
                                                                                          zen zu formulieren. Zum Seminar gehört unter anderem auch
                                                                                          ein Gespräch mit der Wirtschaftsredaktion des Westdeutschen
                                                                                          Rundfunks.

                                                                                          Das Interviewtraining mit dem Fernsehmoderator und Autor
                                                                                          Hans-Joachim Rüdel findet im „Theater im Hof“ in Köln statt. Es
                                                                                          ist auf sieben Teilnehmer begrenzt. Zur Nachbereitung erhal-
                                                                                          ten alle Beteiligten ihre vom Seminarleiter individuell kom-
                                                                                          mentierten Übungen auf DVD. Anmeldungen und weitere Infor-
                                                                                          mationen unter Telefon 0221 1640-158 oder E-Mail sigrid.baum@
                                                                                          koeln.ihk.de. l
                          Foto: Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen

l Niederländisch lernen in Duisburg

Fit für die Geschäftskorrespondenz
Für gute Beziehungen zu niederländischen Geschäftspartnern ist es hilfreich, sich mit
der Sprache und den Gepflogenheiten des Nachbarlandes vertraut zu machen. Genau das
bezweckt das Seminar „Intensivtraining Niederländische Sprache“ der deutsch-nieder-
ländischen Handelskammer, das zusammen mit der Niederrheinischen IHK am 16. und
17. Januar in der IHK, Duisburg, stattfindet.

Es richtet sich an Manager und Mitarbeiter von Unternehmen, die geschäftlich im
Nachbarland tätig sind oder Kontakte dorthin pflegen. Die Teilnehmer lernen an-
hand von praxisbezogenen Sprech- und Schreibübungen die wichtigsten Formulie-
rungen kennen. Sie erhalten persönliche Tipps zu Wortwahl, Satzbau und Ausspra-
che und können im Anschluss einfache Konversationen auf Niederländisch führen.
Anmeldeschluss für das Seminar ist der 20. Dezember. Mehr Details: www.dnhk.
org/seminare. l
                                                                                                                               Foto: © panthermedia.net/Diego Cervo

Seite 8 • Dezember 2013
Nebulöse Prognose IHK kritisiert Schätzungen für den Bundesverkehrswegeplan - Niederrheinische IHK
IHK-Service: Literatur-Tipp der Redaktion

IHK-Service

Literatur-Tipp
der Redaktion

Erfolgsfaktoren Immobilien                  tionen und Projekten. Anhand aktueller
                                            und realer Entscheidungsprobleme wird
                                            darüber hinaus veranschaulicht, welche
                                            konkreten Best-Practice-Lösungen sich
Dass sich der Erfolg von Immobilienfir-     bewährt haben. Professor Ralf E. Strauß,
men aus vielen Elementen zusammen-          Digital Business Excellence, Strategien
setzt, das wird in dem neuen Buch „Er-      und Erfolgsfaktoren im E-Business, 482
folgsfaktoren Immobilien“ deutlich.         Seiten, 49,95 Euro, ISBN 978-3-7910-
Herausgeber Sven R. Johns, der seit         3291-7, Schäffer-Poeschel-Verlag, Stutt-
mehr als 20 Jahren in der Branche aktiv     gart.
ist, hat verschiedene Faktoren zusam-
mengetragen. Makler, Verwalter, Bau-
träger und andere Beratungsfirmen           Arbeitsschutzrecht
finden in dem Buch viele Anregungen
und dazu die neuesten Produkte, Tools
und Softwareentwicklungen, die am
Markt verfügbar sind. Sven R. Johns, Er-                   Erhebliche Änderungen hat
folgsfaktoren Immobilien, Erfolgsge-                       es in zehn Regelwerken des
schichte und Empfehlungen für Immo-                        Arbeitsschutzrechts gege-
bilienfirmen, 152 Seiten, 29,80 Euro,                      geben. Das Buch „Arbeits-
ISBN 987-3-9815970-0-4, Wullenwever                        schutzrecht im Umbruch“
Verlag Berlin.                                             bringt den Leser auf den
                                            neuesten Stand. So entfällt zum Beispiel
                                            bei den Dokumentationspflichten des
Digital Business Excellence                 Arbeitsschutzgesetzes das bisherige
                                            Kleinbetriebs-Privileg. Die Betriebssicher-
                                            heitsverordnung wird durch die neue Ar-
                                            beitsmittel- und Anlagensicherheits-Ver-
E-Business – aber wie? Angesichts des       ordnung abgelöst. Die Biostoffverord-
rasanten digitalen Wandels stellen sich     nung enthält so viele Änderungen, dass
viele Unternehmen diese Frage. Mobile       sie im Bundesgesetzblatt als ganzer
Payment, Targeting, Big Data und Loca-      Text neu abgedruckt wurde. Für den
tion Based Services sind nur einige Kon-    Krankenhausbereich ist die sogenann-
zepte und Trends, mit denen Unterneh-       te „Nadelstich-Richtlinie“ von Bedeu-
men Schritt halten müssen. Der Autor        tung. Die Arbeitgeberpflichten wurden
zeigt, wie erfolgreiche E-Business-Stra-    erweitert und das bisherige Anzeige-
tegien in systematischer Art und Weise      verfahren bei Tätigkeiten mit hoch pa-
entwickelt und umgesetzt werden. Er         thogenen Biostoffen in ein Erlaubnis-
beleuchtet, wo die Erfolgsfaktoren lie-     verfahren umgewandelt. Für die psy-
gen und stellt die Bausteine vor, mit de-   chischen Belastungen am Arbeitsplatz
nen Unternehmen die Potenziale des          und elektromagnetische Felder zeich-
E-Business erschließen können: Vom          nen sich komplett neue Regelungen ab.
richtigen digitalen Geschäftsmodell         Dr. jur. Kurt Kreizberg, Arbeitsschutz-
über ein professionelles Onlinemarke-       recht im Umbruch. Geltende und sich
ting bis hin zur zukunftsorientierten IT-   abzeichnende Änderungen – Ein Über-
Strategie. Dabei stützt er sich unter an-   blick, 208 Seiten, 24,99 Euro, ISBN 978-3-
derem auf eine aktuelle Erhebung mit        609-68782-7, Ecomed Sicherheit, Ver-
rund 200 Unternehmen sowie die Erfah-       lagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH,
rung aus 20 Jahren in Managementfunk-       Landsberg.

                                                                                                          Dezember 2013 • Seite 9
Nebulöse Prognose IHK kritisiert Schätzungen für den Bundesverkehrswegeplan - Niederrheinische IHK
Titelthema

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Seite 10 • Dezember 2013
Titelthema

„Vor Prognosen soll man sich       Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruk-      Regionalwirtschaft, Industrie, Verkehr
unbedingt hüten, vor allem bei     tur bildet das Rückgrat eines starken Wirt-   und Logistik. Die Nachbarländer gingen
                                   schaftsstandorts. Investitionen dorthin zu    von deutlich höheren Wachstumsraten in
solchen über die Zukunft“, soll
                                   lenken, wo sie den größten Nutzen ver-        ihren Seehäfen aus. Deren Güterverkehrs-
bereits Mark Twain vor über ein-   sprechen, ist eine besondere Herausfor-       aufkommen sei aber auch mitentschei-
hundert Jahren gewarnt haben.      derung. Wichtigstes Steuerungsinstru-         dend für die Entwicklung in NRW. Ein
Ganz sicher wird der berühmte      ment in diesem Zusammenhang ist der           Großteil des Güteraufkommens werde
                                   Bundesverkehrswegeplan, in dem der zu-        nämlich über Umschlagzentren wie den
Schriftsteller dabei nicht an
                                   künftige Bedarf an Verkehrsinfrastruktur-     Duisburger Hafen oder DeltaPort in der
den Bundesverkehrswegeplan         maßnahmen ermittelt wird. Derzeit wird        Region, im Ruhrgebiet und darüber hin-
(BVWP) gedacht haben.              der BVWP für 2015 erstellt, der nach jetzi-   aus verteilt, so der Verkehrsexperte.
                                   gem Stand weit über 3 000 Projekte ent-
                                   hält.                                         Auch in den Niederlanden wundert man
Bei dessen Konzeption sollte                                                     sich darüber, dass sich die Wachstumspro-
man aber unbedingt an die Wor-     Ob ein Projekt realisiert wird oder nicht,    gnose so stark verändert hat. Während
te von Mark Twain denken: Denn     hängt auch von der Prognose über die          Rotterdam und Antwerpen in der Vergan-
die jetzt laufenden Planungen      zukünftige Verkehrsentwicklung ab. Da         genheit schneller als Hamburg gewach-
                                   Verkehrsprojekte einen langen Planungs-       sen sind, ist dies in der Prognose bis 2030
zum BVWP könnten sich in Zu-
                                   vorlauf benötigen und auch deren Um-          genau umgekehrt. „Dieser deutliche Un-
kunft auch auf die Infrastruktur   setzung oft viele Jahre in Anspruch nimmt,    terschied ist doch sehr fragwürdig“, so
in der Region auswirken – und      lässt das Bundesverkehrsministerium eine      Mathijs Verhagen, Manager im Deutsch-
zwar zu deren Nachteil.            Verkehrsprognose für den Güter- und Per-      landbüro des Hafens Rotterdam. „Wir ha-
                                   sonenverkehr schon bis zum Jahr 2030 er-      ben den Eindruck, dass hier mit zweierlei
                                   stellen. Doch hierbei ist Vorsicht geboten:   Maß gemessen wird und auch die aktuel-
                                   Eine verzerrte Datenbasis kann zu einer       le Marktentwicklung außen vor bleibt.“
                                   Schieflage in der Verkehrswegeplanung         Während anscheinend in der Wachstums-
                                   führen, zum Beispiel durch die Seehafen-      prognose für Hamburg die keineswegs
                                   prognose. Diese sieht eine geringere          gesicherte Elbvertiefung bereits Berück-
                                   Dynamik bei der Entwicklung des Güter-        sichtigung gefunden habe, sei dies mit
                                   verkehrs in den Häfen Rotterdam und           dem Ausbau der „Maasvlakte 2“ in Rotter-
                                   Antwerpen als in Hamburg und Bremen.          dam offenbar nicht der Fall, so Verhagen.

                                   Auswirkungen auch                             Zum Hintergrund: Der Seeverkehrsprog-
                                                                                 nose zufolge wird der Umschlag in den
                                   am Niederrhein                                deutschen Seehäfen von 2010 bis 2030
                                                                                 um 74 Prozent steigen. Damit wird das
                                   Doch was hat das alles mit dem Nie-           Umschlagvolumen von 269 Millionen Ton-
                                   derrhein zu tun? Die Prognose könnte          nen auf 468 Millionen Tonnen zunehmen.
                                   Verkehrsprojekte in Nordrhein-Westfalen       Während für Hamburg mit einem jährli-
                                   gefährden, wie beispielsweise die Schie-      chen Plus von 3,2 Prozent gerechnet wird,
                                   nengüterverkehrsstrecke Eiserner Rhein.       liegt das prognostizierte Wachstum für
                                   Schließlich dienen die Daten aus der See-     Rotterdam mit 1,6 Prozent und für Ant-
                                   hafenprognose als Bewertungsgrundlage         werpen mit 2,2 Prozent deutlich darunter.
                                   für Entscheidungen über Zukunftsprojek-       Zum Vergleich: Von 2001 bis 2010 lag die
                                   te sowie für künftige Gutachten, wie bei-     durchschnittliche Wachstumsrate in Ham-
                                   spielsweise zur Förderung von Container-      burg bei 2,6 Prozent jährlich, in Rotter-
                                   terminals oder zur Instandhaltung von         dam und Antwerpen dagegen bei 3,3 be-
                                   Autobahnen – die Auswirkungen auf die         ziehungsweise 3,8 Prozent.
                                   Region sind also nicht zu unterschätzen.
                                                                                 Es kann also aus Sicht des Niederrheins
                                   „Das Land Nordrhein-Westfalen muss da-        nicht schaden, sich bei der Umsetzung
                                   für sorgen, dass solche Prognosen mit         des Bundesverkehrswegeplans an die
                                   denen der Nachbarn abgestimmt wer-            Worte von Mark Twain zu erinnern.
                                   den, insbesondere den Niederlanden und                           Dr. Ansgar Kortenjann
                                   Belgien“, so IHK-Geschäftsführer Ocke Ha-
                                   mann, Leiter des Bereichs Gesamt- und                                                   

                                                                                                      Dezember 2013 • Seite 11
Titelthema

Bundesverkehrswegeplan 2015

Der bestehende Zeitplan zur Erarbeitung            Der auf dieser Grundlage zu erstellende
des neuen Bundesverkehrswegeplans                  Entwurf des neuen BVWP wird mit den
sieht einen Kabinettbeschluss für das              Ländern, Ressorts und Verbänden abge-
Jahr 2015 vor. Bis Ende dieses Jahres wird         stimmt und erörtert. In diesem Prozess
als Grundlage zunächst eine aktualisierte          wird auch die Niederrheinische IHK ihre
Verkehrsprognose (für das Zieljahr 2030)           Einschätzung im Sinne der Wirtschaft mit
berechnet. Nach Abschluss der Prognose-            einbringen.
phase werden alle angemeldeten Projek-
te durch den Bund bewertet.

Folgende Straßenbauprojekte, die den Bezirk der
Niederrheinischen IHK betreffen, hat das Land dem Bund zur
Bewertung für den Bundesverkehrswegeplan gemeldet:

Bundesautobahnen                                   Bundesstraßen

A3                                                 B8
AK Breitscheid (A 52) AK Kaiserberg (A 40)         Dinslaken – Wesel
AK Kaiserberg – AK Oberhausen
AK Oberhausen – AS Dinslaken Nord                  B9
                                                   Ortsumgehung Kleve
A 40
AK Moers (A 57) – AK Duisburg (A 59)               B 57
AK Duisburg (A 40) – AK Kaiserberg (A 3)           Ortsumgehung Marienbaum
AK Kaiserberg (A 3) – AD Essen-Ost (A 52)
                                                   B 58/B 70
A 57                                               Alpen – Brünen
AK Meerbusch (A 44) – AK Moers (A 40)
AK Moers (A 40) – AK Kamp-Lintfort (A 42)          B 67
                                                   Ortsumgehung Uedem
A 59
AK Duisburg (A 40) – AS Duisburg-Fahrn             B 220
                                                   Ortsumgehung Kleve Kellen

                                                   B 288/A 524
                                                   Krefeld – Duisburg

(AK = Autobahnkreuz; AD = Autobahndreieck; AS = Anschlussstelle) Quelle: MBWSV NRW.

 IHK-Infobox
 Ansprechpartner für das Thema Bundesverkehrswe-
 geplan 2015: Dr. Ansgar Kortenjann, Telefon 0203
 2821-368, E-Mail kortenjann@niederrhein.ihk.de.

 Ein ergänzender TV-Beitrag zu diesem Thema ist auch direkt
 über den nebenstehenden QR-Code oder in der tw-aktuell-
 Mediathek unter www.ihk-niederrhein.de abrufbar.

Seite 12 • Dezember 2013
Special

                                                                    Foto: thinkstockphotos.com/gjp311

Herausforderung Energiewende
Umfrage der IHK-Organisation: Wirtschaft ist noch weitestgehend skeptisch

Erfolgreiche Strategien zur Umsetzung der Energiewende zu           wertung aus dem Vorjahr (-26,5) bleibt. Nur bei rund zwölf Pro-
entwickeln, ist eine Herausforderung, die die Wirtschaft noch       zent der Befragten dieses Wirtschaftszweiges wirkt sich die
auf lange Sicht beschäftigen wird. Die IHK-Dachorganisation,        Energiewende positiv aus. Dagegen verbindet mehr als die Hälf-
der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), hat            te aller Industriebetriebe mit der Energiewende einen Rückgang
sich in einer bundesweiten Umfrage bei den Unternehmen er-          der eigenen Wettbewerbsfähigkeit. Die Branche hat bereits zahl-
kundigt: Wie reagieren sie auf die veränderten Rahmenbedin-         reiche Maßnahmen ergriffen, um den steigenden Kosten zu be-
gungen, und wie wirkt sich die „Wende“ auf die Wettbewerbsfä-       gegnen. Dabei stehen Investitionen in Effizienzmaßnahmen, der
higkeit in den unterschiedlichen Branchen aus? „tw“ gibt einen      Aufbau einer eigenen Energieversorgung sowie der Wechsel von
Einblick in die Ergebnisse des „Energiewende-Barometers 2013“.      Lieferanten ganz oben auf der Agenda. Allerdings sind diese in
                                                                    vielen Fällen inzwischen ausgeschöpft.
Die deutschlandweite Umfrage, an der sich rund 2 400 Betriebe
beteiligt haben, verdeutlicht, dass die Skepsis in der Wirtschaft   Bereits jeder vierte Industriebetrieb befasst sich mit der Mög-
weiterhin überwiegt. Mit Blick auf die eigene Wettbewerbsfähig-     lichkeit von Produktionsverlagerungen ins Ausland. Drei Prozent
keit bewerten die Unternehmen die Auswirkungen der Energie-         haben solche bereits vorgenommen, acht Prozent sind in der
wende auf einer Skala von -100 („sehr negativ“) bis +100 („sehr     Umsetzung, und 14 Prozent planen, dies zu tun. Noch höher ist
positiv“) im Jahr 2013 im Durchschnitt mit -10,7. Damit hat sich    die Bereitschaft zu Verlagerungen unter den besonders ener-
der Wert gegenüber einer Erhebung aus dem Vorjahr (-12,5) nur       gieintensiven Betrieben. Es zeigt sich insgesamt, dass die Attrak-
geringfügig verändert. 16 Prozent der Befragten geben an, dass      tivität des Industriestandorts Deutschland leidet.
sich die Energiewende positiv oder sogar sehr positiv auf die ei-
gene Wettbewerbsfähigkeit auswirkt.                                 Die Energiepreise, insbesondere die Strompreise, sind hierzulande
                                                                    hoch. Eine Aussicht auf Besserung besteht nicht. Über die Hälfte
Ein nahezu ausgeglichenes Verhältnis zwischen Chancen und Risi-     der Befragten unterschreibt deshalb die Aussage, dass die Bedeu-
ken kennzeichnet die Stimmungslage in der Bau- und der Dienst-      tung der Preise in den letzten zwölf Monaten gestiegen ist. Mehr
leistungsbranche: Dienstleister bewerten die Auswirkungen auf       als jedes fünfte Unternehmen gibt außerdem an, dass die Bedeu-
ihre Wettbewerbsfähigkeit mit -2 fast neutral, und im Baugewerbe    tung von Störungen in der Stromversorgung zugenommen hat.
halten sich die negativen und positiven Einschätzungen mit ei-
nem Barometerwert von „Null“ sogar die Waage. Der Handel ist        Wie reagieren die Betriebe auf die veränderten Rahmenbedin-
mit -15,3 zwar weiterhin kritisch, bewertet die Energiewende aber   gungen? Das bundesweite Barometer zeigt, dass sich immer
um fast fünf Punkte besser als noch im Jahr 2012.                   mehr Unternehmen über einen besseren Energieeinsatz Gedan-
                                                                    ken machen. Maßnahme Nr. 1: die Steigerung der Effizienz. Ins-
Ganz anders sieht dies in der Industrie aus, die mit einem Baro-    gesamt 79 Prozent der Unternehmen setzen darauf, und 16 Pro-
meterwert von -27 nahezu unverändert bei ihrer kritischen Be-       zent decken einen Teil ihres Strombedarfs bereits aus eigener

Seite 14 • Dezember 2013
Special

                                                                              Energiewende-Barometer 2013

                                                                              Die Umfrage basiert auf den Antworten von rund 2 400 Unter-
                                                                              nehmen aller Größen und Branchen. Diese verteilen sich auf
                                                                              die Wirtschaftszweige Industrie (40 Prozent), Bauwirtschaft
                                                                              (4 Prozent), Handel (17 Prozent) und Dienstleistungen (39 Pro-
                                                                              zent). Regionale Verteilung: Norden (17 Prozent), Westen
                                                                              (39 Prozent), Osten (15 Prozent), Süden (30 Prozent). Die Befra-
                                                                              gung fand vom 5. bis 25. Juni 2013 statt. Die ausführlichen Er-
                                                                              gebnisse der bundesweiten Umfrage stehen unter www.dihk.
                                                                              de/ressourcen/downloads/ihk-energiewende-barometer-
                                                                              2013.pdf zur Verfügung.

                                  Foto: thinkstockphotos.com/Wolfgang Wiest

Erzeugung. Der Anteil der Unternehmen mit laufenden und ge-                   Energiewende-Barometer zeigt, greifen immer mehr Betriebe
planten Maßnahmen bleibt mit 23 Prozent hoch. Chancen erge-                   auf diese Lösung zurück. Über die Möglichkeiten, die Unterneh-
ben sich durch neue Formen der Vermarktung erneuerbarer                       men dabei zur Verfügung stehen, informiert die IHK im Verlauf
Energien. Mehr als ein Drittel setzt bereits auf den Bezug von                des kommenden Jahres mit weiteren Beratungsangeboten und
grünem Strom oder beabsichtigt dies für die Zukunft.                          Veranstaltungen.

Gerade auch am Niederrhein spüren die Unternehmen die Aus-                    Förderung für kleine und
wirkungen der Energiewende. Die Region ist eine der energiein-
tensivsten in Deutschland. Hier werden über zehn Prozent der
                                                                              mittlere Unternehmen möglich
gesamten industriellen Energie in Deutschland verbraucht – das
entspricht 27 Prozent landesweit. Sie gilt als der wichtigste                 Die Niederrheinische IHK ist Regionalpartner der Kreditanstalt
Stahlstandort in Europa. Stark vertreten sind darüber hinaus                  für Wiederaufbau (KfW) für die Stadt Duisburg sowie die Kreise
auch der Maschinen- und Anlagenbau, die Metall-, Chemie- und                  Wesel und Kleve beim KfW-Programm „Energieberatung Mittel-
Bauindustrie sowie die Bereiche Agrobusiness und Ernährungs-                  stand“. Dieses ermöglicht kleinen und mittleren Unternehmen
wirtschaft. Gleiches gilt für neue Werkstoffe und die Umwelt-                 eine Analyse ihrer energietechnischen Daten sowie eine Bera-
technologie. Auch der Kies- und Sandindustrie kommt für die                   tung, gegebenenfalls auch bei einer Vor-Ort-Besichtigung. Inte-
Versorgung mit den entsprechenden Rohstoffen eine besondere                   ressant sind hierbei die Fördermöglichkeiten: Hierfür wird ein
Bedeutung zu.                                                                 Zuschuss in Höhe von 80 Prozent der förderfähigen Beratungs-
                                                                              kosten, maximal 1280 Euro, gewährt. Die IHK steht dabei als
Effizienz steigern – Beratung nutzen                                           koordinierender Ansprechpartner zur Verfügung, nimmt För-
                                                                              deranträge entgegen und begleitet Unternehmen durch das
                                                                              Antragsverfahren.
Die Niederrheinische IHK unterstützt die Unternehmen bei der
Suche nach Einsparpotenzialen. Ein gut strukturierter und durch-              Zudem hat die Niederrheinische IHK im letzten Jahr die „Erfah-
dachter Energieeinkauf kann helfen, im Vertragsdschungel von                  rungsaustauschgruppe Energieeffizienz“ ins Leben gerufen.
Sondertarifen und Ausnahmereglungen den Überblick zu behal-                   Sie richtet sich an Praktiker im Umwelt- und Energiebereich
ten. Kenntnisse zur Zusammensetzung des Strompreises und bei                  aus dem produzierenden Gewerbe, trifft sich zwei Mal im
der Vertragsgestaltung können am Ende bares Geld wert sein.                   Jahr und tauscht sich zu konkreten Maßnahmen im Betrieb,
                                                                              wie etwa der Ausgestaltung von Energie-Managementsyste-
Interessant ist auch die Frage, was bei einer Ausschreibung zu                men oder den Möglichkeiten einer ressourceneffizienten
beachten ist und unter welchen Bedingungen Vergünstigungen                    Produktion, aus. l
bei der Energiesteuer, EEG-Umlage oder Netzentgeltumlage in
Anspruch genommen werden können. Hierauf wird die Nieder-
rheinische IHK in einer Veranstaltung in Duisburg am 25. März,
10 bis 12 Uhr, mit dem Titel „Energieeinkauf aus Unternehmer-                  IHK-Infobox
sicht: Energiekosten optimieren“ genauer eingehen.
                                                                               Ansprechpartnerin für das Thema Energie: Sandy Hagenah,
Ein weiteres Schwerpunktthema wird im kommenden Jahr die                       Telefon 0203 2821-311, E-Mail hagenah@niederrhein.ihk.de.
eigene Energieerzeugung im Unternehmen sein. Denn wie das

                                                                                                                         Dezember 2013 • Seite 15
IHK-Service: Recht, Steuern, Finanzen

IHK-Service

Recht, Steuern,
Finanzen

Rechtliche Neuerungen 2014                   gungskosten. Zudem richten sich künftige            ten und unangemessenen Zusatzkosten
                                             Streitwerte nach der Bedeutung der Sache.           zu schützen. Beispielsweise muss eine
                                             Wenn es keine Anhaltspunkte für eine be-            Zahlungsvereinbarung, die über das Ent-
                                             sondere wirtschaftliche Bedeutung gibt,             gelt für die Hauptleistung des Unterneh-
In seiner letzten Sitzung der vergange-      gilt lediglich ein Streitwert von 1000 Euro.        mens hinausgeht, wie zum Beispiel Bear-
nen Legislaturperiode hat der Bundesrat                                                          beitungsgebühren, ausdrücklich getrof-
das Gesetz gegen unseriöse Geschäfts-                                                            fen werden. Zudem wird die Möglichkeit
praktiken trotz umstrittener Inhalte pas-                                                        eingeschränkt, vom Verbraucher ein Ent-
sieren lassen. Es enthält ein Maßnah-                                                            gelt für die Zahlung mit einem bestimm-
menpaket gegen unseriöse Geschäfts-                                                              ten Zahlungsmittel, etwa einer Kreditkar-
methoden beim Inkasso, im Bereich der                                                            te, zu verlangen. Eine entsprechende
Telefonwerbung und bei Abmahnungen.                                                              Vereinbarung über das Internet wird nur
Die Regelungen sind größtenteils bereits                                                         wirksam, wenn das Unternehmen sie
im Oktober in Kraft getreten. Die Inkasso-                                                       nicht durch eine Voreinstellung (wie bei-
regelungen treten erst am 1. November                                                            spielsweise ein in der Eingabemaske au-
2014 in Kraft – es kann aber nicht scha-                                                         tomatisch gesetztes Häkchen) herbei-
den, sich rechtzeitig darauf einzustellen.                                                       führt. Rufen ferner Verbraucher bei einer
Zusammengefasst handelt es sich pri-                                                             Kundendienst-Hotline an, müssen sie
mär um folgende Änderungen:                                                                      künftig nur noch die Kosten der Telefon-
                                                                           Foto: Ullrich Sorbe
                                                                                                 verbindung begleichen.
1. Inkasso                                   4. Abmahnungen im Urheberrecht
Inkassounternehmen müssen künftig bei        Urheberrechtliche Abmahnschreiben müs-              2. Widerrufsrecht
der Geltendmachung von Forderungen           sen bestimmte Pflichtangaben enthalten.             Die Vorgaben zum Verbraucher-Wider-
gegenüber Privaten weitreichende Infor-      Beispielsweise ist die jeweilige Rechtsver-         rufsrecht wurden reformiert. Neu ist un-
mationspflichten beachten. So müssen         letzung genau zu bezeichnen. Verstöße               ter anderem eine europaeinheitliche Wi-
Inkassoschuldner unter bestimmten Um-        führen zur Unwirksamkeit der Abmah-                 derrufsfrist von vierzehn Tagen. Weiter
ständen zum Beispiel über die wesentli-      nung. Bei Abmahnungen gegenüber Pri-                haben nunmehr Verbraucher die Kosten
chen Umstände des Vertragsschlusses          vatpersonen ist ferner auch im Urheber-             für die Rücksendung ihrer Bestellungen
informiert werden. Bei Verstößen droht       recht der Streitwert gegebenenfalls auf             zu tragen, sofern sie seitens ihres Ver-
eine Geldbuße von bis zu 50 000 Euro. Da-    1000 Euro begrenzt. Darüber hinaus wur-             tragspartners von ihrer Pflicht unterrich-
neben sind außergerichtliche Kosten          de der sogenannte „fliegende Gerichts-              tet worden sind. Zur rechtskonformen
grundsätzlich nur noch bis zur Höhe der      stand“ bei Gerichtsverfahren gegen Pri-             Handhabung enthält das Gesetz ein Mus-
einem Rechtsanwalt gesetzlich zuste-         vatpersonen abgeschafft.                            ter-Widerrufsformular und eine Muster-
henden Vergütung erstattungsfähig.                                                               Widerrufsbelehrung.
                                             Der Bundestag hat Mitte dieses Jahres
2. Telefonwerbung                            das Gesetz zur Umsetzung der Verbrau-               3. „Buttonlösung“
Bei Gewinnspielverträgen ist nunmehr         cherrechte-Richtlinie beschlossen. Zen-             Die sogenannte „Buttonlösung“ wurde be-
Textform erforderlich. Ferner können auch    trales Anliegen des europäischen Gesetz-            reits vor einiger Zeit zum Schutz vor Kos-
Verstöße gegen das Belästigungsverbot        gebers war die Vereinheitlichung der                tenfallen (vermeintliche „Gratis“-Angebote)
aufgrund des Einsatzes von automati-         Regelungen im Fernabsatz zugunsten von              im Internet etabliert. Hiermit wird gewähr-
schen Anrufmaschinen bußgeldrechtlich        Unternehmen und Verbrauchern. Die neu-              leistet, dass Verbraucher, die das Internet
geahndet werden. Zugleich wurde das          en Vorschriften treten am 13. Juni 2014 in          nutzen, nur bei Kenntnis ihrer Zahlungs-
maximale Bußgeld für Verstöße gegen          Kraft. Insbesondere die folgenden Neue-             pflicht leisten müssen. Auch nach der Um-
das Belästigungsverbot insgesamt massiv      rungen kommen auf die Betroffenen zu:               setzung der Verbraucherrechte-Richtlinie
erhöht (von 50 000 auf 300 000 Euro).                                                            bleibt die Buttonlösung bestehen.
                                             1. Versteckte Zusatzkosten
3. Abmahnungen im Wettbewerbsrecht           Unternehmen sind zukünftig im Grund-                IHK-Ansprechpartner: Robert Neuhaus,
Der unberechtigt Abgemahnte hat einen        satz verpflichtet, unabhängig von der               Telefon 0203 2821-346, E-Mail neuhaus@
Gegenanspruch auf Ersatz seiner Verteidi-    Vertriebsform Verbraucher vor versteck-             niederrhein.ihk.de. l

Seite 16 • Dezember 2013
Wirtschaft und Region

IHK-Bestenehrung mit rund 1000 Gästen
Präsident Burkhard Landers würdigte Top-Absolventen der Aus- und Weiterbildung –
IHK-Schulpreis an Berufskolleg Kleve in Geldern

Festtagsstimmung am Sonntag, 10. November, im Theater am          Sicherung des Fachkräftebedarfs. Die duale Berufsausbildung
Marientor in Duisburg: Bei der Bestenehrung der Niederrhei-       sei nicht nur in Deutschland ein Erfolgsmodell, sondern auch
nischen IHK wurden insgesamt 99 Ausbildungsbeste des Jahr-        international gefragt wie nie zuvor.
gangs 2013 für ihren herausragenden Erfolg ausgezeichnet. In
der beruflichen Weiterbildung wurden 144 Meister, 135 Fach-       Spannend wurde es bei der Vergabe des IHK-Schulpreises:
wirte, 26 Fachkaufleute und sieben Technische Betriebswirte       Den ersten Platz sicherten sich in diesem Jahr die Schülerin-
geehrt. Der diesjährige Schulpreis, den die IHK im Rahmen ihrer   nen und Schüler der Jahrgangsstufen 12 und 13 des Wirt-
Initiative Schule – Wirtschaft vergibt, ging an das Schülerteam   schaftsgymnasiums am Berufskolleg Kleve in Geldern mit
des Berufskollegs Kleve in Geldern.                               dem Projekt „Greenball S-AG“. Ausgehend von der Tatsache,
                                                                  dass jährlich rund 15 Tonnen ausrangierte Tennisbälle wegge-
Vor rund 1000 Gästen beglückwünschte IHK-Präsident Burkhard       schmissen werden, entwickelte das Schülerteam eine Ge-
Landers die besten Absolventen der beruflichen Erstausbil-        schäftsidee, um diese noch sinnvoll weiter zu nutzen. Die Bäl-
dung unter dem Beifall ihrer Angehörigen, der ehemaligen          le, in dem Projekt als „Greenies“ bezeichnet, werden bearbeitet
Ausbilder, der Vertreter der Ausbildungsbetriebe und der Be-      und dienen dann beispielsweise in Form von Tierköpfen als
rufskollegs sowie zahlreicher Ehrengäste aus Politik und Ver-     Schlüsselhalter oder Aufbewahrungshilfen, etwa für Trocken-
waltung zu ihren hervorragenden Leistungen: „Sie haben eine       tücher in der Küche.
herausragende Leistung vollbracht. Sie sind die besten Auszu-
bildenden des Jahres 2013 in ihrem Beruf, die Besten von knapp    Aus der Grundidee entwickelten die Jugendlichen weitere Pro-
5 000 jungen Menschen aus Duisburg, dem Kreis Wesel und           dukte, wie zum Beispiel ein Greenball-Bastelset sowie ein Spiel,
dem Kreis Kleve, die eine duale Berufsausbildung in diesem        das bereits bei einigen Ergotherapeuten auf Interesse gestoßen
Jahr abgeschlossen haben.“ Landers betonte in seiner Rede         ist. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger hob in
auch die besondere Bedeutung des Ausbildungssystems für die       seiner Laudatio hervor, dass sich die Schülerinnen und Schüler

Ehrung durch IHK-Präsident Burkhard Landers.

Seite 18 • Dezember 2013
Die IHK-Schulpreis-Gewinner – hier am Tag ihrer Projektvorstellung Anfang
Oktober bei der IHK in Duisburg.

intensiv mit dem Marketing und der Produktgestaltung ausein-
andergesetzt hätten. Um die Produkte zu bewerben, wurden auf-
wändige Flyer und Plakate erstellt, ein Radiobeitrag auf Antenne
Niederrhein gesendet und eine eigene Facebook-Seite erstellt.
Zudem konnten die Schulpreis-Gewinner einen lokalen Ver-
triebspartner gewinnen, der die Greenball-Produkte in seinem
Schaufenster ausstellt.

Der Schulpreis wird von der Niederrheinischen IHK seit mehr als
zehn Jahren vergeben und zeichnet wirtschaftsbezogene und
praxisnahe Projekte aus, die Schüler in enger Kooperation mit
Unternehmen durchführen. Bislang wurden knapp 160 Projektar-
beiten von der IHK-Initiative Schule – Wirtschaft betreut. l

Ehrung durch Frank Wittig, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-
Berufsausbildungsausschusses.                      Fotos: Hendrik Grzebatzki
                                                                               Dezember 2013 • Seite 19
Wirtschaft und Region

Rückenwind aus der
regionalen Wirtschaft
Beirat des „Duisburger Schulmodells“ gegründet

Seit drei Jahren steht das von der Niederrheinischen IHK initiierte
Projekt „Duisburger Schulmodell“ für eine wirtschaftsnahe Be-
rufsorientierung. Um das Modell noch weiter zu etablieren und
auszubauen, hat sich am 6. November ein Beirat mit Vertretern
aus der regionalen Wirtschaft gegründet, an dessen Spitze Duis-
                                                                             Sören Link (5. v. l. ) und Burkhard Landers (5. v. r. ) mit Mitgliedern des neuen Beirats.
burgs Oberbürgermeister Sören Link und IHK-Präsident Burkhard
Landers stehen. Großer Andrang in der Schauinsland-Reisen-Are-               standteil des Duisburger Schulmodells: 180 Gespräche dieser Art
na herrschte auch beim anschließenden Azubi-Speed-Dating.                    konnten im vergangenen Schuljahr durch das IHK-Projekt organi-
                                                                             siert werden. Aber auch die Bereitstellung von Praktikumsplätzen
Die im Beirat vertretenen Unternehmen wollen sich im Rahmen                  gehört zum Konzept. Zudem wurden Betriebsbesichtigungen mit
des Schulmodells für eine verbesserte Berufsorientierung von Ju-             den 13 kooperierenden Schulen im Stadtgebiet durchgeführt.
gendlichen einsetzen. Zu diesem Zweck bieten sie unter anderem               Über diese Wege wurden im vergangenen Schuljahr mehr als 200
Betriebsbesichtigungen an oder ermöglichen Gespräche zwi-                    Jugendliche in ein Ausbildungsverhältnis vermittelt.
schen Schülern und ihrer Personalabteilung. Diese sogenannten
Kennenlern-Gespräche, die oft einen ersten Kontakt zwischen                  IHK-Präsident Burkhard Landers: „Mit der Konstituierung des Beirats
Schulabgängern und Unternehmen ermöglichen, sind fester Be-                  geben wir gemeinsam mit allen Beteiligten ein klares Signal und
                                                                             Bekenntnis: Unternehmer der Region engagieren sich persönlich für
                                                                             die Stadt und ihren Nachwuchs.“ Im Beirat vertreten sind neben der
                                                                             Stadt und der IHK auch Arcelor Mittal, die Duisburger Hafen AG, die
                                                                             Grillo-Werke, die Hansa Group, die Hüttenwerke Krupp Mannes-
                                                                             mann, Klöckner & Co SE, die König-Brauerei, Krohne Messtechnik, die
                                                                             Sparkasse Duisburg, ThyssenKrupp Millservices & Systems, die Wittig
                                                                             GmbH, die Woma GmbH sowie die Agentur für Arbeit.

                                                                             Parallel zur konstituierenden Sitzung des Beirats in der Schauinsland-
                                                                             Reisen-Arena fand dort das zweite vom Duisburger Schulmodell initi-
                                                                             ierte Azubi-Speed-Dating statt, an dem sich 30 regionale Betriebe
                                                                             sowie rund 600 Jugendliche beteiligten. Dabei hatten die jungen Leu-
                                                                             te jeweils rund zehn Minuten Zeit, sich bei ihrem Wunschbetrieb vor-
                                                                             zustellen und persönliche Stärken in den Vordergrund zu rücken. l
Großer Andrang beim Azubi-Speed-Dating.               Fotos: Ullrich Sorbe

Premiere für den „Ideenmanager“                                              und Entscheidern aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen
                                                                             werden die eingereichten Ideen systematisch bewertet. Der neue
Neuer IHK-Zertifikatslehrgang ab Februar in Duisburg                          Zertifikatslehrgang vermittelt praxisnah in fünf Modulen mit ins-
                                                                             gesamt 71 Lehrgangsstunden das Wissen zur erfolgreichen Integ-
Ideenmanagement kann sich zu einem zentralen Faktor für                      ration eines Ideenmanagements im Unternehmensalltag. Nach
die Innovationsfähigkeit entwickeln. Idealerweise werden die                 einer grundlegenden Einführung stehen unterschiedliche Module
Ideen der eigenen Mitarbeiter deshalb systematisch gefördert.                wie „Kompetenzen und Aufgaben“, „Kreativitätsmanagement“
Die Niederrheinische IHK hat federführend und unter Beteili-                 oder „Marketing und Kommunikation“ auf dem Lehrplan. Dabei
gung von Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet den                       werden den Teilnehmern Implementierungsstrategien anhand
Zertifikatslehrgang „Ideenmanager“ entwickelt, der erstmalig                 ausgewählter Best-Practice-Beispiele vorgestellt.
vom 7. Februar bis 24. Mai in Duisburg stattfindet.
                                                                             Der Lehrgang richtet sich an Fach- und Führungskräfte sowie Be-
Der Ideenmanager agiert im Auftrag der Unternehmensführung und               triebs- und Personalräte, die für das Thema Ideen- und Innovati-
ist die treibende Kraft, die die Verbesserungspotenziale im Unterneh-        onsmanagement verantwortlich sind oder dieses noch im Unter-
men zusammenführt. Er wirkt in unterschiedlichen Rollen als Berater,         nehmen etablieren wollen.
Moderator und Koordinator aller eingereichten Ideen und ist zugleich
auch Motivator, damit sich möglichst viele Mitarbeiter am Ideenma-           Mehr Details zum Zertifikatslehrgang und Anmeldung: Maria Kers-
nagement beteiligen. Durch die Einbeziehung von Führungskräften              ten, Telefon 0203 2821-487, E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de. l

Seite 20 • Dezember 2013
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