AMELIE-THERES MAYER - Hochschule Luzern

Die Seite wird erstellt Hendrik Wittmann
 
WEITER LESEN
AMELIE-THERES MAYER - Hochschule Luzern
NR. 11 | NOVEMBER 2015           82. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 6.– | www.svit.ch

   AMELIE-THERES MAYER
      LANGZEITSTRATEGIEN FÜR DAS STOCKWERKEIGENTUM – SEITE 04

IMMOBILIENPOLITIK. Wahlausgang weckt Erwartungen...................................................................................... 10
IMMOBILIENWIRTSCHAFT. Logistik- und Industrieimmobilien als Anlagealternative............... 36
IMMOBILIENRECHT. Handlungsbedarf im Stockwerkeigentum....................................................................... 42
AMELIE-THERES MAYER - Hochschule Luzern
EDITORIAL           URS GRIBI
                                                       Brenner_multiflam_82x195_CH 06.05.14 14:44 Seite 1

                                                          Flammenbild eines multiflam ® Gasbrenners

GRUNDEIGENTUM
IN DER ZANGE

                                  URS GRIBI
                                  «Nicht-öffentliche
                                  Wohnbauträger
                                  werden systema-
                                  tisch aus dem
                                  Wohnungsmarkt
                                  gedrängt.»

  Im Angriff auf das Grundeigentum und die Ver-
tragsfreiheit fallen alle Hemmungen. Der Mieter-
verband Asloca hat 2011 im Kanton Waadt eine
Initiative zur Verschärfung des kantonalen Miet-
rechts eingereicht, die es der öffentlichen Hand
unter anderem erlauben soll, ein Grundstück zu
enteignen, wenn es der Eigentümer nicht binnen
fünf Jahren ab Bau­reife überbaut. Nun hat der
Waadtländer Grosse Rat Ende Oktober 2015 ei-
nen von der Regierung ausgearbeiteten Geset-
zesentwurf als direkten Gegenvorschlag verab-
schiedet. Auch der Grosse Rat sieht im Eingriff in
das Grundeigentum und in die Vertragsfreiheit
                                                          Die Kunst des Feuermachens
nichts Anstössiges: Demnach sollen Kommunen
und Kanton ein Vorkaufsrecht beim Verkauf von             Seit Jahrzehnten versteht man sich bei Weishaupt auf die hohe
Liegenschaften erhalten. Über Initiative und Ge-          Kunst der Feuerungstechnik und entwickelt sie ständig weiter. Ein
genvorschlag wird das Volk befinden.                      Paradebeispiel dafür ist die Weishaupt multiflam® Technologie. Sie
                                                          reduziert die Emissionswerte von Gas-, Öl- und Zweistoffbrennern auf
Als Grundeigentümer im Kanton Waadt müsste                ein extrem niedriges Niveau. Langjähriges Know-how und modernste
man – im Fall einer Annahme der Initiative –              Digitaltechnik sind die Kennzeichen aller Weishaupt Brenner von
jederzeit gewärtigen, dass der Staat an die Türe          12 bis 22’000 kW, ob für fossile oder auch biogene Brennstoffe.
klopft und Anspruch auf eine Liegenschaft er-             Weishaupt AG, Chrummacherstrasse 8, 8954 Geroldswil ZH
hebt. Beim Gegenvorschlag ist es kaum besser:             Tel.: 044 749 29 29, Fax: 044 749 29 30, 24-h-Service: 0848 830 870
Bei einer beabsichtigten Handänderung muss                www.weishaupt-ag.ch
man befürchten, das Gemeinde oder Kanton das
Veto einlegen und selber Anspruch anmelden.
                                                          Das ist Zuverlässigkeit.
Als Eigentümer kann man seinen Vertragspartner
also nicht mehr ohne Angst frei wählen. Unsicher
ist auch, welche Liegenschaften in die vom Vor-
kaufsrecht betroffene «Zone für gemeinnützigen
Wohnungsbau» fallen werden. Das Instrumentari-
um muss im Richtplan des Kantons erst noch ge-
schaffen werden. Der Willkür ist damit Tür und
Tor geöffnet. Der SVIT kämpft weiter beharrlich
gegen Einschränkungen der Eigentumsrechte, die
letztlich allen Beteiligten – Eigentümern, Vermie-
tern, Steuerzahlern und auch Mietern – schaden.

Ihr Urs Gribi
                                                          Brenner        Brennwerttechnik      Solarsysteme       Wärmepumpen

2   |   immobilia November 2015
AMELIE-THERES MAYER - Hochschule Luzern
IMMOBILIA                                                                                               INHALT NR. 11 NOVEMBER 2015

                               NR. 11 | NOVEMBER 2015           82. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 6.– | www.svit.ch

                                  AMELIE-THERES MAYER
                                     LANGZEITSTRATEGIEN FÜR DAS STOCKWERKEIGENTUM – SEITE 04

                               IMMOBILIENPOLITIK. Wahlausgang weckt Erwartungen ..................................................................................... 10   Amelie-Theres Mayer, HSLU
                                                                                                                                                                           (Bild: Urs Bigler)
                               IMMOBILIENWIRTSCHAFT. Logistik- und Industrieimmobilien als Anlagealternative .............. 34
                               IMMOBILIENRECHT. Handlungsbedarf im Stockwerkeigentum ...................................................................... 42

                              FOKUS                                                                                                                                                                    36	LOGISTIK VERÄNDERT DEN MARKT
                              04	«STOCKWERKEIGENTUM IST EIN LANGZEITPRODUKT»                                                                                                                              Während der Markt für Büroflächen unter
                                  Stockwerkeigentum bietet Vorteile, bedeutet für                                                                                                                          Druck ist, mausert sich die Nische von Logis­
                                  die Eigentümer aber auch Herausforderungen.                                                                                                                              tikimmobilien zu einer Wachstumsbranche.
                                  Amelie-Theres Mayer entwickelt Langzeitstrate-                                                                                                                       38	HÖHERE CASHFLOW-RENDITEN
                                  gien, um den Unterhalt zu vereinfachen.                                                                                                                                  Der Schweizer Investmentmarkt für Immobilien
                                                                                                                                                                                                           ist seit Jahren ausgetrocknet. Als Alternative
                              IMMOBILIENPOLITIK                                                                                                                                                            bieten sich Spezial- und Logisitikimmobilien an.
                              10	WAHLAUSGANG WECKT ERWARTUNGEN
                                                                                                                                                                                                       IMMOBILIENRECHT
                                 Die Bau- und Immobilienwirtschaft ist in der
                                 Legislatur 2016 bis 2019 im Parlament stärker                                                                                                                         40	UMGESTALTUNG: NÜTZLICH ODER LUXURIÖS?
                                 vertreten als in der zu Ende gegangenen. Der                                                                                                                              Das Bundesgericht weist eine Beschwerde
ZITIERT                          SVIT Schweiz ist über den Ausgang erfreut.                                                                                                                                eines Stockwerkeigentümers ab, der die Kosten
                              13	KURZMELDUNGEN                                                                                                                                                            für die Umgestaltung der Dachterrasse der
                                                                                                                                                                                                           Gemeinschaft auferlegen wollte.
                              IMMOBILIENWIRTSCHAFT                                                                                                                                                     42	HANDLUNGSBEDARF IM STOCKWERKEIGENTUM
                              14		 TRENDWENDE AM WOHNUNGSMARKT                                                                                                                                           Die Fachkammer Stockwerkeigentum hat die
                                     Nach Jahren mit vielerorts ausgetrockneten                                                                                                                            Rechtsordnung des STWE einer Prüfung unter-
                                     Wohnungsmärkten lassen die neuesten                                                                                                                                   zogen und ortet vielfältigen Handlungsbedarf.
                                     Leerstands- und Angebotszahlen auf eine sich                                                                                                                      44	MÄNGELRECHTE IM STOCKWERKEIGENTUM
                                     entspannende Marktsituation schliessen.                                                                                                                               Werk- und kaufvertragliche Mängel sind im
                              16	DER MONAT IN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT                                                                                                                                    Immobilienbereich ein Dauerbrenner. Der
                              20	RENTABILITÄT VON IMMOBILIEN                                                                                                                                              Beitrag zeigt einige Problembereiche auf.
    Die Liquidität des               Eine Podiumsdiskussion des Swiss Real Estate                                                                                                                      BAU & HAUS
Immobilienmarktes                    Institute widmete sich Mitte September der
wird häufig unter-                                                                                                                                                                                     46 BESCHÄMENDES ENDES EINES GENERALUNTERNEHMENS
                                     Frage, ob Wohnimmobilien rentabler als Aktien
schätzt. Der Markt                                                                                                                                                                                        Der Zeitpunkt der Insolvenzankündigung der
                                     und Obligationen sind.
war über alle vergan-                                                                                                                                                                                     Arigon Generalunternehmung hätte nicht kruder
                              22	DIE ZUKUNFT IST EMISSIONSFREI
genen Phasen liquide                                                                                                                                                                                      sein können: Einen Tag vor Heiligabend 2014 gab
                                     Das erste «Zug Estates Nachhaltigkeitsforum»
genug, um auch gros-                                                                                                                                                                                      das Unternehmen das Aus bekannt. Ein Rückblick.
                                     behandelte zukunftsfähige Geschäftsmodelle
se Portfolios bewegen                                                                                                                                                                                  48 AREALE BLOCKIERT – WIE WEITER?
                                     rund ums Thema Energie.
zu können.»                                                                                                                                                                                               Wenn einzelne Eigentümer die Entwicklung eines
                              23	EIGENTUMSWOHNUNGEN WEITERHIN GEFRAGT
                                                                                                                                                                                                          ganzen Areals blockieren, ist das auch aus Sicht
                                     Die neueste Erhebung von Realmatch360 zeigt,
 STEFAN MÄCHLER                                                                                                                                                                                           der Raumplanung problematisch.
                                     dass vor allem Wohnungen im mittleren und
 CIO der Swiss Life-Gruppe.                                                                                                                                                                            50 MÖBELLOGISTIKZENTRUM XXL
                                     oberen Segment gekauft werden.
                                                                                                                                                                                                          Mit einer Fläche von 80 000 m2 ist das Logistik-
                              24	MAKLER AUF DER SCHULBANK
                                                                                                                                                                                                          und Produktionsgebäude der südafrikanischen
                                     Geht es nach dem Willen der Deutschen
                                                                                                                                                                                                          Steinhoff-Gruppe im solothurnischen Derendin-
                                     Bundesregierung sollen Immobilienmakler und
                                                                                                                                                                                                          gen eines der grössten seiner Art.
                                     Wohnungseigentums­verwalter bald zwingend
                                                                                                                                                                                                       52 DIE ALFRED MÜLLER AG WIRD 50 JAHRE ALT
                                     einen Sachkundenachweis erbringen müssen.
                              26	STOCKWERKEIGENTUM WIRD 50 JAHRE ALT
                                                                                                                                                                                                       IMMOBILIENBERUF
                                     Die langjährige Erfahrung mit dem Stockwerk-
                                     eigentum zeigt, dass die gesetzlichen Vorschrif-                                                                                                                  54 FACHPRÜFUNG IMMOBILIENTREUHAND
                                     ten modernisiert werden sollten.                                                                                                                                  57	FIT FÜR STOCKWERKEIGENTUM?
                              28	AUGEN AUF VOR DEM KAUF                                                                                                                                               58	SEMINARE UND TAGUNGEN
                                     Ältere Stockwerkeigentumseinheiten können                                                                                                                         59 KURSE DER SVIT-MITGLIEDERORGANISATIONEN
                                     eine attraktive Alternative zu Neubauwohnun-                                                                                                                      61 STELLENMARKT
                                     gen sein. Aber man sollte genau hinsehen.
                              30	VON DER FABRIK ZUM INDUSTRIEPARK                                                                                                                                     VERBAND
                                     Unternehmen mieten sich zunehmend in Indus-                                                                                                                       62		 SVIT AARGAU: FILMREIF IN DIE ZUKUNFT
                                     trieparks ein, die ihnen zahlreiche Vorzüge
                                     gegenüber Betriebsliegenschaften bieten.                                                                                                                          MARKTPLATZ
                              34	SANIERUNGSSTAU BEIM STOCKWERKEIGENTUM                                                                                                                                65	MARKTPLATZ & PRODUKTE-NEWS
                                     Bei vielen Gebäuden mit Eigentumswohnungen                                                                                                                        74	BEZUGSQUELLENREGISTER
                                     stehen grössere Erneuerungen an. Doch oft                                                                                                                         77	ADRESSEN & TERMINE
                                     fehlen ausreichende Rücklagen, und es droht                                                                                                                       78	ZUGUTERLETZT / IMPRESSUM
                                     die Abwertung der Liegenschaft.
                                                                                                                                                                                                                                     immobilia November 2015   |   3
AMELIE-THERES MAYER - Hochschule Luzern
FOKUS          STOCKWERKEIGENTUM

4   |   immobilia November 2015
AMELIE-THERES MAYER - Hochschule Luzern
«STOCKWERK­
EIGENTUM IST
EIN LANGZEIT-
    PRODUKT»
                                     DIETMAR KNOPF*    

                                     – Frau Mayer, im Rahmen eines
                                     Forschungsprojektes der HSLU haben
                                     Sie Stockwerkeigentum (STWE)
                                     näher betrachtet. Was sind Ihre Er-
                                     kenntnisse?
        Stockwerkeigentum bietet     – Das Besondere an unserem Projekt ist,
 Vorteile, bedeutet für die Eigen-   dass wir die Herausforderungen bei Un-
                                     terhalt und Erneuerung von STWE von
  tümer aber auch einige Heraus-     verschiedenen Seiten betrachtet haben.
      forderungen. Amelie-Theres     Oft enthält der Erneuerungsfonds von
                                     STWE-Gemeinschaften zu wenig Rück-
    Mayer entwickelt im Rahmen       lagen, das heisst, es ist nicht genügend
    eines Forschungsprojekts der     Geld für Unterhalts- und Erneuerungs-
                                     massnahmen vorhanden. Darüber hinaus
 Hochschule Luzern HSLU Lang-        sind jedoch allgemein die Entscheidungs-
 zeitstrategien, um den Unterhalt    prozesse im STWE schwierig. Unterhalt
                                     und Erneuerung werden auch dadurch
                     von STWE zu     verzögert. Wir haben folglich Instrumen-
                    vereinfachen.    te erarbeitet, mit denen, basierend auf
                                     Angaben zur Lebensdauer der Bauteile,
                                     berechnet werden kann, wie viel in den
                                     Erneuerungsfonds einbezahlt werden
                                     sollte. Darüber hinaus enthält die von
                                     uns entwickelte «Luzerner Toolbox» aber
                                     beispielsweise auch ein Tool zum Kon-
                                     fliktmanagement sowie Vorschläge zur
                                     Konkretisierung des Auftragsbeschriebs
                                     einer Verwaltung.
                                     – Warum werden die Rücklagen im
                                     Erneuerungsfond zu Beginn der Nut-
                                     zungsphase häufig zu tief angesetzt?
                                     – Die Äufnung eines Erneuerungsfonds
                                     sowie die Höhe der Einlagen sind nicht

                                       ·   Wasserschadensanierungen
                                       ·   Bauaustrocknungen
                                       ·   Isolationstrocknungen
                                       ·   Mikrowellen-Trocknung
                                       ·   24 Std. Notservice

                                                                            www.trockag.ch

                                       Dietikon       043   322   40   00
                                       Boniswil       062   777   04   04
                                       Chur           081   353   11   66
                                       Horw           041   340   70   70
                                       Muttenz        061   461   16   00

                                                           immobilia November 2015      |    5
AMELIE-THERES MAYER - Hochschule Luzern
FOKUS          STOCKWERKEIGENTUM

    BIOGRAPHIE
    AMELIE-THERES MAYER
    (*1983) Studium der Architek-
    tur an Hochschulen in Mün-
    chen und Luzern, Nachdip-
    lomstudium in Gemeinde-,
    Stadt- und Regionalentwick-
    lung an der Hochschule Luzern,
    Wissenschaftliche Mitarbeite-
    rin am Kompetenzzentrum Ty-
    pologie & Planung in Architek-
    tur, Leiterin des KTI-Projektes
    «Langzeitstrategien im Stock-
    werkeigentum».

gesetzlich vorgeschrieben. Unter ande-      tung von Miteigentum zu wenig bewusst.        werden. Eigentümer müssen verstehen,
rem abhängig vom Alter der Liegenschaf-     Zuerst schauen die Menschen auf die           dass im STWE oft Kompromisse gefragt
ten, sind Standardwerte auch schwierig      Lage des Objekts und auf die Wohnung          sind, vor allem was das gemeinschaftli-
zu verankern. Wir gehen beispielsweise      selbst, aber der Bereich des gemein-          che Eigentum betrifft. Im Einzelfall kann
davon aus, dass die jährliche Einlage bei   schaftlichen Eigentums wird wenig be-         auch die Begleitung der Entscheidungs-
Neubauten zunächst mindestens 0,5%
des Gebäudeversicherungswertes betra-         Mit unserer Studie wollten wir herausfinden,
gen sollte, dann aber liegenschaftsspe-
zifisch und bedarfsabhängig angepasst
                                            wie man den Unterhalt und die Erneuerung von STWE
werden muss.                                verbessern kann.»
– Warum wählen viele Menschen
diese Wohnform?
– Im Moment sind Immobilien natür-
lich als Geldanlage attraktiv. Davon ab-    achtet. Auch, dass sich die Zusammenset-      findung durch einen Moderator oder Me-
gesehen haben die eigenen vier Wände,       zung der Eigen­tümer im Laufe der Jahre       diator hilfreich sein.
die man nach seinen Wünschen gestal-        stark verändert. Dies führt dann später       – Wie werden STWE-Gemeinschaften
ten kann, aber nach wie vor einen hohen     häufig zu Konflikten, gerade, wenn es um      in der Regel verwaltet?
emotionalen Stellenwert.                    Unterhalt und Erneuerung geht.                – Die meisten Stockwerkeigentümer ha-
– Machen sich Stockwerkeigentümer           – Welche Lösungen zur Konflikt­               ben nicht genügend Bau- und Immobi­
oft zu wenig Gedanken darüber, dass         bewältigung schlagen Sie vor?                 lienkenntnisse, um ihre Liegenschaft sel-
es Konflikte geben könnte?                  – Es ist wichtig, dass früh Kommunika-        ber zu verwalten. Deshalb beauftragen
– Absolut. Diesen Punkt verdrängen viele    tions- und Konfliktmanagementstrategien       sie eine professionelle Verwaltung. Das
Käufer und lassen sich von ihren Emotio-    diskutiert und beschlossen werden. Kon-       Problem ist: Im Bereich der langfristigen
nen etwas blenden. Ihnen ist die Bedeu-     flikte sollten nicht per se problematisiert   Unterhalts-/Erneuerungsplanung wissen

6   |   immobilia November 2015
AMELIE-THERES MAYER - Hochschule Luzern
viele Eigentümer gar nicht, was sie be-       Übergabe einer Liegenschaft an die          ken: Für alles, was nicht mir allein gehört,
auftragen sollten, weshalb die Aufgaben-      Eigen­tümer und Verwalter wichtige In-      bin ich nicht wirklich verantwortlich. Aus-
beschriebe im Bereich der technischen         formationen verloren gehen. Was kann        serdem ist die Thematik des Unterhalts und
Bewirtschaftung oft wenig konkret sind.       man dagegen tun?                            der Erneuerung des gemeinsamen Eigen-
– In der Schweiz bewohnen rund                – Viele Eigentümer vergessen beim Kauf,     tums sehr komplex, und die Eigentümer
30% aller Eigentümer Stockwerk­               Planunterlagen und umfassende Doku-         sind wenig sensibilisiert für diese Thematik.
eigentum. Im Vergleich zu anderen             mentationen der verwendeten Materia-        – Weshalb werden die Unterhaltskos-
Ländern ist das wenig.                        lien und Geräte einzufordern. Auch bei      ten, die circa 80% der Gesamtkosten
– Im Vergleich zu Spanien oder Gross-         einem Verwaltungswechsel gehen oft          einer Immobilie ausmachen, beim Kauf
britannien ist die Eigentumsquote in der      wichtige Informationen verloren. Dies       oft vernachlässigt?
Schweiz tatsächlich niedrig. Bezogen auf      erschwert die langfristige Planung von      – Langfristige Kosten standen beim Kauf-
das STWE hat dies verschiedene Gründe.        Unterhalt und Erneuerung, weil Anga-        entscheid bisher nicht im Vordergrund.
Einerseits gibt es STWE in der Schweiz erst   ben zu Bauteilen und Kosten fehlen. Wir     Zudem waren Unterhalts- und Erneue-
seit 50 Jahren, was eine verhältnismässig     plädieren deshalb dafür, dass künftig be-   rungskosten bisher auch kein Verkaufs-
kurze Zeit ist. Auch die Eigentumsförde-      reits früh im Lebenszyklus einer STWE-      argument, das heisst, sie wurden selten
rung gibt es kürzer als beispielsweise in     Liegenschaft eine Unterhalts- und Er-       kommuniziert. Welcher Verkäufer liste-
Deutschland. Zudem sind die Kriterien für     neuerungsplanung beauftragt wird, in        te diese Kosten bisher während der Ver-
eine Kreditvergabe in der Schweiz stren-      welche die entsprechenden Informatio-       kaufsgespräche auf? Wir glauben jedoch
ger als in anderen Ländern. Ein weiterer      nen einfliessen.                            daran, dass sich dies in Zukunft ändern
Grund ist, dass die Erstellung von Mietwoh-   – Warum konzentrieren sich die Stock-       wird, wenn die Käufer mehr für das The-
nungen für Investoren lange Zeit attrakti-    werkeigentümer beim Kauf überwie-           ma sensibilisiert sind.
ver war und die Mietkosten in im Vergleich    gend auf jene Gebäudeteile, für die sie     – Wie ist das Kaufverhältnis zwischen
zum Einkommen relativ gering waren.           das alleinige Nutzungsrecht haben?          neuem und bestehendem Stockwerk­
– Ihr Projekt zeigt, dass während der         – Weil viele Eigentümer das Gleiche den-    eigentum?

                                                                                                            immobilia November 2015   |   7
AMELIE-THERES MAYER - Hochschule Luzern
Gesamtlösungen
              Sind Sie auf der Suche nach einem schnellen, flexiblen
              und qualitätsbewussten Partner für Vermarktungslösungen?
              Kontaktieren Sie uns unter www.visualmaker.ch

    xhom_INS_VMTGesamtloes_082015_188x268mm.indd 1                       26.08.15 14:41
8   |   immobilia November 2015
AMELIE-THERES MAYER - Hochschule Luzern
FOKUS       STOCKWERKEIGENTUM

– Dies ist kantonal sehr unterschiedlich.       Liegenschaft ist die Gemeinschaft nor-   wortlichkeiten, die längerfristig dazu ge-
In Zürich liegt das Verhältnis momen-           malerweise relativ homogen. Natürlich    hören.
tan ungefähr bei 50 zu 50 Prozent, wenn         ändert sich dies mit den Jahren – etwa   – Die Schweiz feiert 50 Jahre
man auch die älteren, umgewandelten             durch einen Wegzug oder einen Todes-     Stockwerkeigentum. Wie wird sich
Mietobjekte dazu rechnet.                       fall. Was den Ausländeranteil im STWE    diese Wohnform in den nächsten Jahr-
– Was passiert innerhalb der                                                             zehnten entwickeln?
                                                betrifft, so ist dieser in der Schweiz mo-
Gemeinschaft, wenn sich die                     mentan nicht sehr hoch.                  – Mittelfristig wird es in den Städten wohl
Bedürfnisse der Eigentümer im                                                                                   eine weitere Zunahme
Laufe der Jahre ändern?                              Unsere Toolbox soll helfen, Unter-                         geben. Langfristig ist ei-
– Wenn sich damit die Absichten verän-          halt und Erneuerung von STWE zu                                 ne Prognose schwierig,
dern, welche die Eigentümer mit einer Lie-                                                                      weil sich die Lebens-
genschaft verbinden, kann das schwierig         verbessern.»                                                    und Arbeitsformen ver-
werden. Dann möchte der eine beispiels-                                                                         ändern. Viele Menschen
weise eine energetische Sanierung voran-                                                                        haben flexible Arbeits-
treiben, der andere möchte so wenig Geld                                                                        orte oder mehrere tem-
wie möglich investieren und nur noch ein                                                                        poräre Wohnsitze. An-
paar Jahre in dem Haus wohnen. Deshalb          – Viele Menschen überlegen sich, dererseits sind die Leute wieder stärker
ist es sehr wichtig, dass sich die Eigentü-     ob eine Stockwerkeinheit eine sichere lokal verwurzelt, was für eine Standort-
mer möglichst früh auf einen Erneuerungs-       Geldanlage oder gute Altersvorsorge bindung spricht.
standard einigen, den sie langfristig anstre-   ist. Stimmt das?
ben, diesen immer wieder an Sitzungen           – Prinzipiell ist STWE eine gute Geldan-              DIETMAR KNOPF
                                                                                                      Der diplomierte Architekt ist Redaktor der
thematisieren und sich auch daran halten.       lage. Vor allem bei den gegenwärtigen                 Zeitschrift Immobilia.
– Was können Sie über die Heteroge-             Hypothekarzinsen. Doch die Interessen-
nität bezüglich Alter, Lebensumstän-            ten sollten sich mehr Gedanken über das
de und kulturellen Hintergrunds von             Produkt STWE machen und ob dieses zu
STWE-Gemeinschaften sagen?                      ihnen passt. Man erwirbt mit STWE nicht
– Dazu gibt es kaum statistische Daten.         nur eine Altersvorsorge, sondern wird
Kurz nach dem Kauf einer neugebauten            auch Miteigentümer – mit allen Verant-

                                                                                                                    immobilia November 2015   |   9
AMELIE-THERES MAYER - Hochschule Luzern
IMMOBILIENPOLITIK                  EIDGENÖSSISCHE WAHLEN 2015

                            3
Wahlausgang weckt Erwartungen
Die Immobilienwirtschaft ist in der Legislatur 2016 bis 2019 im Parlament stärker vertreten
als in der letzten. Dies lässt erwarten, dass das Parlament dem bisherigen Trend zu mehr
Staat und mehr Regulierung am Wohn- und Immobilienmarkt Einhalt gebieten wird.

                                                                                                        von links nach rechts in
                                                                                                        der Reihenfolge der
                                                                                                        Kantone und Parteien:
                                                                                                        Philipp Müller, FDP,
                                                                                                        Aargau; Thierry
                                                                                                        Burkart, FDP, Aargau;
                                                                                                        Thomas Burgherr,
                                                                                                        SVP, Aargau; Adrian
                                                                                                        Amstutz, SVP, Bern

                                                                                                        Urs Gasche, BDP, Bern;
                                                                                                        Hans Grunder, BDP,
                                                                                                        Bern; Sebastian
                                                                                                        Frehner, SVP, Basel-
                                                                                                        Stadt; Christian
                                                                                                        Lüscher, PLR, Genève

                                                                                                        Hugues Hiltpold, PLR,
                                                                                                        Genève; Guillaume
                                                                                                        Barazzone, PDC,
                                                                                                        Genève; Benoît
                                                                                                        Genecand, PLR,
                                                                                                        Genève; Peter
                                                                                                        Schilliger, FDP, Luzern

                                                                                                        Pirmin Schwander,
                                                                                                        SVP, Schwyz; Hermann
                                                                                                        Hess, FDP, Thurgau;
                                                                                                        Olivier Feller, PLR,
                                                                                                        Vaud; Claude Béglé,
                                                                                                        PDC, Vaud

                                                       Hans Egloff, SVP,        IVO CATHOMEN*   
                                                       Zürich; Regine Sauter,   «KREDITUMVERTEILUNG». Die Vertreter der
                                                       FDP, Zürich              bürgerlichen Parteien SVP und FDP ha-
                                                                                ben am 18. Oktober vom Wahlvolk gros-
                                                                                sen Kredit erhalten. Jener der Mittepar-
                                                                                teien ist in zahlreichen Kantonen gekürzt
                                                                                worden. Eine Mehrheit der Schweizerin-
                                                                                nen und Schweizer traut den Bürgerlichen
                                                                                eher zu, die drängenden Probleme – Migra-
                                                                                tion, wirtschaftliche Rahmenbedingungen,
ANZEIGE                                                                         Verhältnis zur EU, Sicherheit, Versorgung
                                                                                – zu lösen, als der Mitte und den Linken.
                                                                                    Wer aber in Fragen rund um das Woh-

                   www.visualisierung.ch                                        nungs- und Bauwesen, die Siedlungsent-
                                                                                wicklung oder die Energiestrategie einen
                                                                                strammen Parteikurs der Bürgerlichen und
                                                                                eine Abgrenzung entlang der Parteigren-

10   |   immobilia November 2015                                                                    3    |   immobilia Oktober 15
30

zen erwartet, könnte sich getäuscht sehen.        Im Wohnungswesen hat das politi-        empfohlen. Ausserdem unterstützten die
Einiges wird noch von den bevorstehenden      sche Pendel – angetrieben auch durch        regionalen SVIT-Mitgliedorganisationen
zweiten Wahlgängen um die verbleibenden       verschiedene Bundesbehörden und das         diese und weitere Kandidaturen in ihren
vakanten Ständeratssitze abhängen. Zu-        Bundesgericht – in den vergangenen Le-      betreffenden Kantonen.
dem franst das Bild, das die FDP zuwei-       gislaturen deutlich in Richtung Regulie-        Der Ausgang des Wahlsonntags ist
len vermittelt, gegen links aus. Obwohl ge-   rung, öffentliche Finanzierung und Ver-     für die Immobilienwirtschaft äusserst er-
schwächt, wird der Mitte aus CVP, BDP und     staatlichung ausgeschlagen. Wenn sich       freulich: 18 der vom SVIT Schweiz emp-
GLP in vielen Fragen – und hier nament-       der Wohnungsmarkt nun langsam ent-          fohlenen Kandidaten schafften die Wahl
lich den wirtschaftsfreundlichen Ratsmit-     spannt, so ist dies aber nicht das Ver-     bzw. die Wiederwahl in den Nationalrat.
gliedern – eine entscheidende Bedeutung       dienst dieses staatlichen Eingriffs, son-   Der Verband der Immobilienwirtschaft ist
zukommen. Die Verhältnisse sind also al-      dern es ist der Tatsache geschuldet, dass   sehr erfreut über den Ausgang des Wahl-
les andere als klar. Umso wichtiger wird      vor allem die privaten Wohnbauträger        kampfs, in dem sich der SVIT Schweiz ver-
es in den Sachgeschäften sein, den Argu-      viel neuen Wohnraum geschaffen haben,       stärkt engagiert hatte. Mit dem zweiten
menten der Bau- und Immobilienwirtschaft      der das Bevölkerungswachstum über-          Wahlgang für die Ständeratssitze könnte
Gehör zu verschaffen. Erste Nagelproben       kompensiert.                                sich die Bilanz noch weiter verbessern. 
sind das Mietrecht und die von Bundes-
rätin Sommaruga angestrengte Verschär-        SVIT ERFEUT ÜBER WAHLAUSGANG. Der SVIT                 *IVO CATHOMEN
                                                                                                     Dr. oec. HSG, ist leitender Redaktor
fung der Lex Koller. Sie wird sich aber gut   Schweiz hat im Wahlkampf um die 200                    der Zeitschrift Immobilia.
überlegen müssen, ob sie die Vorlage an-      Sitze im Nationalrat insgesamt 26 Kandi-
gesichts der neuen Ausgangslage tatsäch-      daten mit engem Bezug zur Immobilien-
lich nochmals ins Parlament bringen will.     wirtschaft aus total 12 Kantonen zur Wahl

ANZEIGE

FÜR DIE NATUR IST MERKER IMMER
IM SCHONGANG.

                                                                                                            Merker schont Ihr
                                                                                                            Portemonnaie
                                                                                                            und die Umwelt.
                                                                                                            www.merker.ch
Wir finanzieren, bauen und
                betreiben Ihre Energiezentrale.
                EKZ Energiecontracting
                Besuchen Sie unsere Webseite oder rufen Sie uns an: 058 359 53 53.

ekz.ch/contracting
12   |   immobilia November 2015
IMMOBILIENPOLITIK          KURZMELDUNGEN

SCHWEIZ                          Ansicht war, dass diese 1392
                                 Änderungen im Preis inbe-
EDI WILL RADON­                  griffen seien, wollte Implenia
GRENZWERT SENKEN                 extra vergütet werden. Das
Das Eidgenössische Departe-      Unternehmen argumentierte,
ment des Innern EDI hat eine     dass die meisten Änderungen
Revision der Strahlenschutz-     wegen fehlerhafter Projek-
verordnung in die Anhörung       tierung seitens der Stadt ent-
geschickt. Die Revi­sion sieht   standen seien.
unter anderem vor, den Re-
ferenzwert für das natürli-
che radioaktive Gas Radon        ZÜRICH GEHT

                                                                  Verwaltung
in Wohn- und Aufenthalts-        GEGEN MIETZINS­
räumen zu senken. Es soll        WUCHER VOR
neu ein Referenzwert von         Die Kantonspolizei Zürich,
300 Becquerel pro Kubikme-       die Stadtpolizei Zürich und
ter gelten. Das bedeutet, dass   die Staatsanwaltschaft Zü-

                                                                        Stowe
in der ganzen Schweiz die        rich-Limmat sind in einer
Radonbelastung beim Bau-         Grossaktion gegen Mietzins-
en stärker beachtet werden       wucher in Zürich vorgegan-

                                                                  DMS
muss. Der neue Referenzwert      gen. Der Eigentümer von drei
soll vor allem bei Neubauten     Mietshäusern und drei Mitar-
und Renovationen eingehal-       beiter wurden Ende Oktober
ten werden.                      verhaftet. Die Behörden deck-
                                 ten in den drei Mietshäusern

                                                                    Makler
                                 an der Neufrankengasse und
ZÜRICH                           der Magnusstrasse zum Teil
IMPLENIA                         desolate Zustände auf.
UNTERLIEGT IM
STADION­STREIT
                                 INVESTORENWETT­
                                 BEWERB FÜR HARD­
                                 TURMAREAL
                                 Die Stadt Zürich hat die
                                                                  Smartphone
                                                                             Tablet
                                 Suche nach einem Inves-
                                 tor begonnen, der auf dem
                                 Hardturmareal ein Fuss-
                                 ballstadion, gemeinnützi-
                                 ge Wohnungen und ein In-

                                                                  Extranet
                                 vestorenprojekt plant, baut
Im jahrelangen Rechtsstreit      und finanziert, heisst es in
um zusätzliche Kosten beim       einer Medienmitteilung. Im
Bau des Letzigrundstadions       Gegenzug will die Stadt das
hat das Bezirksgericht Zü-       Gelände mit einer Gesamt-
rich zugunsten der Stadt Zü-     fläche von fast 55 000 m2 im
rich entschieden. Die Stadt      Baurecht abgeben. Der ge-
muss dem Bauunternehmen          suchte Investor soll neben
nur 340 000 CHF statt der ge-    einem Businessplan Pro-
forderten 23 Mio. CHF zah-       jektideen für drei Teilprojek-
len. Der Streit dreht sich um    te liefern: ein Fussballstadi-
1392 Änderungswünsche,           on für 18 000 Zuschauer als
welche die Stadt Zürich beim     neue Spielstätte der beiden
Bau des Letzigrundstadions       Zürcher Stadtclubs FCZ und
äusserte. Insgesamt schlugen     GC, die vom Stimmvolk an-         www.quorumsoftware.ch
diese Bestellungsänderungen      genommene gemeinnützige
mit 23 Mio. CHF zu Buche.        Wohnsiedlung und ein Inves-
Während die Stadt Zürich der     torenprojekt.

                                                                                immobilia November 2015   |   13
IMMOBILIENWIRTSCHAFT                            WOHNUNGSMARKT

Trendwende am Horizont
Nach Jahren mit vielerorts ausgetrockneten Wohnungsmärkten lassen die neuesten
Leerstands- und Angebotszahlen auf eine sich entspannende Marktsituation schliessen,
wie aus dem jüngsten «Immo-Monitoring» von Wüest & Partner hervorgeht.

WOHNEIGENTUM: KURZFRISTIGE KOMMUNALE TRANSAKTIONSPREISVERÄNDERUNGEN
2. Quartal 2015 verglichen mit 2. Quartal 2014

     Mittlere jährliche Veränderungsraten
           Preisrückgang

     Preisanstieg:
           Bis 2 %
           2 – 4%
           4 – 6%
           6 – 8%
           8 und mehr

     Quelle: Wüest & Partner

RED.*                                                 dings vor allem ausserhalb der grossen       doch zu Überkapazitäten führen wird.
BISHER NOCH KAUM EINFLUSS AUF DIE PREISE.              Arbeitsmarktregionen und in eher ländli-     Wüest & Partner geht davon aus, dass da-
Die Leerstände bei Wohnhäusern Mitte                   chen Gebieten. Es dürfte sich jedoch um      mit die Zeiten der stetigen jährlichen
2015 haben sich innerhalb des letzten Jah-             einen Nachholeffekt und eine Folge des       Preisanstiege vorerst vorbei sind. In An-
res um 12% erhöht, und auch beim Woh-                  mittlerweile sehr hohen Preisniveaus in      betracht des wachsenden Angebots von
nungsangebot ist ein Anstieg von knapp                 den begehrten Zentren handeln.               Wohnungen in Mehrfamilienhäusern ist
7% zu beobachten. In der Folge dürfte                                                               sogar zu erwarten, dass die Preise für die
das Preiswachstum ins Stocken geraten.                    Die Daten zeigen, dass                    inserierten Miet- und Eigentumswohnun-
Vorerst ist nicht damit zu rechnen, dass                                                            gen das erste Mal seit der Jahrtausend-
die derzeitige Erhöhung der Leerstands-
                                                       die Marktliquidität am                       wende rückläufig sein werden. Voraus-
und Angebotszahlen zu strukturellen                    Wohnungsmarkt deutlich                       sichtlich dürften die Preisabschläge
Überkapazitäten führen wird, denn das                  zugenommen hat.»                             jedoch sehr moderat ausfallen.
zusätzliche Wohnungsangebot trifft auf                 IMMO-MONITORING, WÜEST & PARTNER
ein nach wie vor lebhaftes Bevölkerungs-
wachstum. Die Anzahl Haushalte in der
Schweiz dürfte im laufenden Jahr um rund
40 000 ansteigen. Aufgrund der intakten
Nachfrage haben sich auch die Vermark-
tungsdauern in allen drei Wohnsegmen-
ten stabil entwickelt. Von jeher werden                PREISRÜCKGANG IM GESAMTSCHWEIZER
die Mietwohnungen auf den Internetplatt-               SCHNITT ERWARTET. Weil in den kommen-
formen deutlich kürzer angeboten (30 Ta-               den Monaten viele neue Objekte auf den
ge) als Eigentumswohnungen (75 Tage)                   Markt kommen werden – darunter haupt-
und Einfamilienhäuser (62 Tage). Im Mit-               sächlich Mietwohnungen –, dürften sich
tel haben sich die Preise für ausgeschrie-             sowohl das Angebot als auch die Leer-        IMMO-MONITORING
bene Mietwohnungen ebenso wie für                      stände 2016 noch mehr erweitern. Damit       2016, Band 1, Herbstausgabe, in deutscher Sprache,
Wohneigentum in der ersten Jahreshälfte                besteht ein latentes Risiko, dass eine an-   211 Seiten. Kann zum Preis von 320 CHF bezogen werden
                                                                                                    bei: www.wuestundpartner.com
2015 sogar nochmals erhöht, dies aller-                haltende hohe Neubautätigkeit langfristig

14     |   immobilia November 2015
IMMOBILIENWIRTSCHAFT              KOLUMNE

24
IMMOBILIEN AUF
DEN PIXEL GEBRACHT
  Immobilienmarketing nur         ze Arealüberbauungen virtu-           Konzept auszuarbeiten, er-                        logisch verbessert. Gerade
mit Architekturplänen ist         ell erlebbar. Sie unterstützen        fordert viel Feingefühl. Es                       für die Immobilienbranche
nicht mehr zeitgemäss. Wir-       das Immobilienprojekt bereits         muss dem Anspruch stand-                          tut sich eine riesige Chance
kungsvolle Präsentationen         in der Planungsphase und ins-         halten, die Vermarktung zu                        auf. Jetzt muss sie nur noch
von Bauprojekten beinhalten       besondere während der Ver-            vereinfachen, und den Ge-                         erkannt und gewinnbrin-
heute neben fotorealistischen     marktungsphase.                       schmack der anvisierten                           gend genutzt werden.
Visualisierungen von Aussen-                                            Zielgruppe treffen. Eine ge-
ansichten und Innenräumen         Printerzeugnisse wie die              lungene Inneneinrichtung                          *DENISE NICK
auch virtuelle Wohnungsbe-        Dokumentation oder das                belebt das Immobilienpro-                         Denise Nick ist Mitinhaberin und Geschäfts-
                                                                                                                          führerin von Partner & Partner und leitet das
sichtigungen (Augmented Re-       Grundrissheft gewinnen mit            jekt mit einem unverwech-                         Unit Immobilien Marketing-Kommunikation.
ality) oder dreidimensional       Augmented Reality an At-              selbaren Charakter und                            Ihre Agentur ist seit über 10 Jahren für ver-
                                                                                                                          schiedenste Immobilienentwickler und Ver-
aufziehbare Grundrisse. Die       traktivität, indem sie via Mo-        hebt es von Konkurrenzpro-                        markter in der ganzen Schweiz tätig.
Verwendung dieser visuellen       bile Device (Smartphone,              jekten ab. Meist wird die-
Kommunikationformen ist so-       Tablet) mit Videos, Info-Ein-         ses Potenzial nicht erkannt.
wohl in der Planungs- als auch    blendungen oder dreidimen-            In der Folge sind visualisier-
in der Vermarktungsphase          sionalen Darstellungen auf-           te Innenräume oft mit den-
unabdingbar geworden. Die         geladen werden. Spezielle             selben unverfänglichen De-
Bildsprache ist ein entschei-     Apps ermöglichen zeit- und            signermöbeln eingerichtet.
dender Faktor für die Identität   ortsunabhängige Besichtigun-          Zielführend ist deshalb ei-
eines Immobilien­projekts.        gen. High-End-Inszenierun-            ne möglichst frühe Zusam-
                                  gen und 360°-Ansichten rü-            menarbeit zwischen Visu-
Grundsätzlich gilt: Je intensi-   cken die Immobilie aussen             alisierern, Architekten und
ver wir ein Erlebnis wahrneh-     wie innen ins beste Licht und         der Kommunikations-
men, desto länger und lebhaf-     verleihen Interessenten ein           agentur.
ter erinnern wir uns daran.       wirklichkeitsnahes Raumge-
Bilder und Videos stützen die-    fühl. Ausserdem präsentieren          Die Möglichkei-
sen Prozess ganz besonders,       sie überzeugend verschiede-           ten der visuellen
da gerade Bauprojekte ein ho-     ne Farbkonzepte, Materialien          Kommunikati-
hes Mass an Vorstellungskraft     und Raumeinteilungen.                 on haben sich
verlangen. Professionelle Vi-                                           nicht nur er-
sualisierungen und 3D-Ani-        Ein besonderes Augenmerk              weitert,
mationen machen ungebaute         sollte bei Visualisierungen           sondern
Wohnungen, nicht vermietete       der Inneneinrichtung gel-             auch
Büroräumlichkeiten oder gan-      ten. Ein entsprechendes               techno-

ANZEIGE

                                                          S
                                                    SWAISD E   Financial tools - Technical tools - Administrative tools
                                                    M

                                                        Software für die Verwaltung                                         Morgenstrasse 121 - 3018 Bern
                                                                                                                            Telefon 031/990.55.55
                                                             von Mietliegenschaften
                                                                                                                            Route de Châtaigneriaz 1 - 1297 Founex
                                                            und Stockwerkeigentum                                           Téléphone : 022/950.92.00

                                                                                                                            Bigger IT Services AG
                                                                                                                            Postfach 34 - 8280 Kreuzlingen 3

                                                  www.immob8-5.ch                                                           Telefon: +41 (0)71 680 06 70

24   |    immobilia Oktober 15                                                                                                  immobilia November 2015          |   15
IMMOBILIENWIRTSCHAFT                                              DER MONAT

      SCHWEIZ                                                           um 5%. Besonders stark war                     DEUTSCHE                         IMMOBILIENWIRT-
                                                                        der Zuwachs in der Nordwest-                   WOHNEN SAGT                      SCHAFT VERLIERT
      VERMARKTUNGSDAU-                                                  schweiz, der Zentralschweiz                    FUSION MIT LEG AB                500 MIO. EUR DURCH
      ER VON STOCKWERK-                                                 und in Zürich. Ein klarer In-                                                   INEFFIZIENZ
      EIGENTUM SINKT                                                    dikator für die angespannte                                                     Der deutschen Gewerbeim-
      Gemäss dem Immobilienba-                                          Stimmung in der Wirtschaft ist                                                  mobilienwirtschaft entsteht
      rometer der Zürcher Kanto-                                        auch die Anzahl der Neugrün-                                                    durch ineffiziente Due Dili-
      nalbank für das 3. Quartal hat                                    dungen. Diese sind gegenüber                                                    gence ein Schaden von mehr
      sich die Vermarktungsdauer                                        dem Vorjahr um 2% gesun-                                                        als 0,5 Mrd. EUR pro Jahr.
      für Mietwohnungen im Wirt-                                        ken. Insgesamt wurden von                                                       Diese Einschätzung vertre-
      schaftsraum Zürich in den                                         Januar bis September 2015 im                                                    ten über die Hälfte (55%)
      letzten Jahren kaum verän-                                        Handelsregister 30 121 Unter-                                                   der Fach- und Führungs-
      dert. Die mittlere Vermark-                                       nehmen neu eingetragen.                                                         kräfte der deutschen Immo-

                                                                                                                                         15
      tungsdauer beträgt rund 20                                                                                                                        bilienwirtschaft, wie eine
      Tage. Für Stockwerkeigentum                                                                                                                       aktuelle Umfrage des Secu-
      beträgt der Wert rund 60 Ta-                                      DEUTSCHLAND                                                                     re-Cloud-Anbieters Drooms
      ge. Im 3. Quartal 2014 muss-                                                                                     Die Deutsche Wohnen gibt         ergab. Das Unternehmen
      te eine Eigentumswohnung                                          CORESTATE BEREITET                             ihr Fusionsvorhaben mit der      hatte im Oktober auf der Im-
      noch durchschnittlich 70 Tage                                     BÖRSENGANG VOR                                 LEG Immobilien auf. Der          mobilienfachmesse Expo Re-
      ausgeschrieben werden, um                                         Das Immobilieninvestment-un-                   Vorstand begründet dies mit      al 100 Experten und Mana-
      einen Käufer zu finden. Die                                       ternehmen Corestate will an                    einem feindlichen Vorstoss       ger aus der Branche befragt.
      Nachfrage nach Stockwerk­                                         die Deutsche Börse. Der Bör-                   der Vonovia, in dessen Folge     Laut Umfrage gehen 29%
      eigentum im Wirtschaftsraum                                       sengang soll bis zu 253 Mio.                   einflussreiche institutionelle   der Befragten sogar von ei-
      Zürich ist weiterhin hoch.                                        EUR umsetzen. Das Unterneh-                    Stimmrechtsberater ihre          nem jährlichen Schaden
                                                                        men legte die Preisspanne für                  Empfehlungen für den ge-         durch Ineffizienz bei Gewer-
                                                                        die bis zu 8,9 Mio. angebote-                  planten Zusammenschluss          beimmobilientransaktionen
      ZUNAHME DER                                                       nen Aktien Ende Oktober auf                    mit LEG zurückgezogen ha-        von über 1 Mrd. EUR aus,
      KONKURSE                                                          23.50 bis 28.50 EUR fest. Dem                  ben. Eine 75%-Mehrheit für       10% sprechen von mehr als
      Während im 1. Quartal die                                         Unternehmen sollen aus ei-                     die benötigte Kapitalerhö-       fünf Mrd. EUR.
      Zahl der Konkurse noch rück-                                      ner Kapitalerhöhung 100 Mio.                   hung scheint dem Vorstand
      läufig war, scheint sich nun                                      EUR zufliessen. Darüber hi-                    daher nicht mehr erreichbar.
      die Wechselkurskrise bemerk-                                      naus wollen einige bisherige                   Die Hauptversammlung am          UNTERNEHMEN
      bar zu machen, meldet der                                         Aktionäre ihren Anteil senken,                 28. Oktober, auf der die Ab-
      Wirtschaftsinformationsdienst                                     womit sich der Streubesitz auf                 stimmung stattfinden sollte,     MOBIMO STEIGT
      Bisnode D&B. Im 1. Halbjahr                                       50% erhöhen soll. Corestate                    wurde abgesagt. Das Über-        IN GENFER IMMO­
      2015 stiegen die Insolvenzen                                      verwaltet nach eigenen Anga-                   nahmeangebot der Vonovia         BILIENMARKT EIN
      in der Schweiz gegenüber der                                      ben Immobilien und Projekte                    an die Aktionäre der Deut-       Die Mobimo Holding AG er-
      Vergleichsperiode im Vorjahr                                      im Volumen von 1,4 Mrd. EUR.                   sche Wohnen lehnt der Vor-       wirbt von der Dual Holding
                                                                                                                       stand ab.                        SA Fribourg deren Mehr-
      ANZEIGE                                                                                                                                           heitsbeteiligung von rund
                                                                                                                                                        73% an der Dual Real Esta-
                                                                                                                       STRENGERE                        te Investment AG. Mit die-
                                                       CAMPOS, DAS                                                     MELDEPFLICHT
                                                                                                                       FÜR VERMIETER
                                                                                                                                                        sem Kauf tritt Mobimo in
                                                                                                                                                        den Genfer Immobilienmarkt
                                                       ERSTE UND EINZIGE                                               Vermieter in Deutschland         ein und baut ihre Position in
                                                                                                                       müssen mit dem seit dem 1.       der Westschweiz weiter aus.
                                                       CAFM-PORTAL.                                                    November geltenden Bun-          Dual investiert erfolgreich
                                                                                                                       desmeldegesetz der Mel-          in Wohnimmobilien und Im-
                                                            Weil ein CAFM-Portal einfach mehr Nutzen bringt,
                                                            als eine übliche CAFM-Lösung!
                                                                                                                       debehörde schriftlich be-        mobilien mit Mischnutzung
                                                            Wir zeigen Ihnen gerne den Unterschied:                    scheinigen, dass ein Mieter      im niedrigen sowie mittleren
                                                            www.campos.ch
                                                                                                                       tatsächlich in ein Mietobjekt    Mietzinssegment im Kanton
                                                                                                                       eingezogen ist. Damit sollen     Genf. Die Mieteinnahmen
                                                                                                                       sogenannte Scheinanmel-          stammen zu 82% aus Wohn-
                                                                                                                       dungen verhindert werde.         nutzungen. Die Liegenschaf-
                      Klicken Sie sich ins Flächen-, Portfolio-, Anlagen-,
                      Sicherheits- und Facility Management von CAMPOS:                                                 Bei Unterlassung droht ein       ten repräsentieren einen ge-
                                                                             MACHT IMMO’S MOBIL.
                      https://www.campos.ch/video/flaechen
                                                                                                                       Bussgeld bis 1000 EUR.           schätzten Verkehrswert von
                                                                                                                                                        244 Mio. CHF.

        16 | immobilia November 2015
Inserat_Immobilia_01_2015_92x64mm.indd 1                                                         19.12.2014 15:22:09
Ecknauer+Schoch ASW
NEUES BERATUNGS-                   dienen. Die Spezialisten der
UNTERNEHMEN                        SPG Intercity Zurich identifi-
COMRE IN ZÜRICH                    zierten, analysierten und se-
                                   lektionierten im Auftrag von
                                   BSI potenzielle Flächen und
                                   führten die Mietvertragsver-
                                   handlungen zum erfolgrei-
                                   chen Abschluss. Damit ist der
                                   ehemalige Hauptsitz von Alli-
                                   anz Suisse nach der momen-
                                   tan laufenden umfassenden
                                   Erneuerung nahezu voll ver-
Gunnar Gärtner hat zum Sep-        mietet.
tember das Immobilienbera-
tungsunternehmen Comre AG
mit Sitz in Zürich gegründet.      KAPITALERHÖHUNG:
Comre – die Abkürzung steht        FUNDAMENTA LÖST
für Consulting Management          36,8 MIO. CHF
Real Estate – bietet unabhän-      Die Fundamenta Real Esta-
gige Immobilienbewertungen         te AG, Zug, hat im Rahmen ei-
an, die von zahlreichen Ban-       ner Kapitalerhöhung einen
ken anerkannt sind. Darüber        Nettoerlös von rund 36,8 Mio.
hinaus ist das Unternehmen         CHF erzielt. Die Mittel sollen
Teil eines Netzwerks von Im-       für den Ausbau des Immobi-       Software-Gesamtlösung für
mobilien-Professionals mit         lienportfolios verwendet wer-
dem Ziel, umfassende Bera-         den. Es wurden rund 2,8 Mio.     das Immobilienmanagement
tung über den gesamten Le-         neue Namenaktien zu einem
benszyklus von Immobilien an-      Bezugspreis von 13.60 CHF
bieten zu können. Vor dem          pro Aktie ausgegeben. Die Ak-           > Universell einsetzbar – für Immobilien-
Schritt in die Selbstständigkeit   tien werden neu an der Berner             verwaltungen jeder Grösse
war Gunnar Gärtner 15 Jahre        Börse gehandelt.
                                                                           > Integrierte Gesamtlösung für sämtliche
lang für Kuoni Mueller & Part-
                                                                             Bedürfnisse der Immobilienbranche
ner, Wüest & Partner und Mo-
ve Consultants in leitenden        AKTIONÄRE GENEH-                        > Web-basierend für Nutzung übers
Funktionen tätig.                  MIGEN KAPITALERHÖ-                        Internet
                                   HUNG VON WARTECK                        > Entwicklung in enger Zusammenarbeit
                                   Die Aktionäre der Warteck In-             mit Immobilien-Profis
SPG INTERCITY                      vest AG haben an der aus-               > Sicherheit und Kontinuität vom
ZURICH VERMITTELT                  serordentlichen Generalver-               führenden Schweizer Hersteller
NEUEN STANDORT                     sammlung vom 22. Oktober in
                                                                             von Business Software
FÜR BSI                            Basel einer Kapitalerhöhung
Die SPG Intercity Zurich AG        zugestimmt. Es sollen bis zu
hat die BSI, eine der wichtigs-    49 500 Namenaktien mit ei-
ten international tätigen und      nem Nennwert von je 10 CHF              www.abacus.ch
auf das Private Wealth Ma-         ausgegeben werden. Bei einer
nagement spezialisierten Ban-      vollständigen Ausübung aller
ken mit Sitz in der Schweiz,       Bezugsrechte fliessen der Ge-
bei der Anmietung von rund         sellschaft damit neue Eigen-
4500 Quadratmetern Büro-           mittel in Höhe von 76,7 Mio.
fläche im ehemaligen Haupt-        CHF zu.
sitz der Allianz Suisse beraten.
Die Liegenschaft am Bleicher-
weg 19 in Zürich befindet sich     SWISS LIFE
im Eigentum der Allianz Suis-      REF NIMMT
se Versicherungs-Gesellschaft      450 MIO. CHF EIN
AG. Die Büroflächen werden         Swiss Life Asset Managers
der BSI als neuer Hauptsitz        hat die Emission des Immobi-

                                                                                        immobilia November 2015   |   17
IMMOBILIENWIRTSCHAFT               DER MONAT

lienfonds Swiss Life REF (CH)      mer ins Grundbuch eingetra-       und Swiss Servicepool AG ha-     PROJEKTE
Swiss Properties abgeschlos-       gen. Das Kapital soll lediglich   ben sich zur Vebego AG zu-
sen. Dem Fonds fliessen Mit-       über einen Zeitraum von fünf      sammengeschlossen, wie die       TERMINAL 2
tel in Höhe von 450 Mio. CHF       Jahren investiert werden. Da-     Unternehmen Ende Oktober         NACH UMBAU WIEDER
zu, mit denen das Gefäss ein       nach werde die Liegenschaft       mitteilten. Das eine der bei-    ERÖFFNET
breit diversifiziertes Portfolio   verkauft. Investitionsobjekte     den Unternehmen konzent-
an Schweizer Wohn- und Ge-         würden vorgängig durch Im-        rierte sich auf die professio-
schäftsliegenschaften aus den      mobilienspezialisten unter die    nelle Unterhalts- und Spezial-
Immobilienbeständen von            Lupe genommen. Gründer            reinigung, das andere auf Fa-
Swiss Life erwirbt.                des Unternehmens sind Ro-         cility-Dienstleistungen. Vebe-
                                   bert Plantak, Ardian Gjeloshi     go beschäftigt 5800 Mitarbei-
                                   und Ruedi Baer. Crowdhouse        ter in der Schweiz und im
CROWDFUNDING AM                    ist ein Unternehmen der           Fürstentum Liechtenstein an      Der Flughafen Zürich hat sei-
IMMOBILIENMARKT                    Bricks & Bytes AG, Zürich.        22 Niederlassungen.              nen Terminal 2 nach einer
Ende Oktober ist in der                                                                               umfassenden Sanierung wie-
Schweiz die Crowdfunding-                                                                             der eröffnet. Der Check-in-
Plattform Crowdhouse online        VEBEGO UND                                                         Bereich wurde seit 2010 mo-
gegangen. Anleger können           SWISS SERVICEPOOL                                                  dernisiert. Mit mehr Raum
ab 25 000 CHF in Anlageob-         FUSIONIEREN                                                        und einer besseren Übersicht
jekte ihrer Wahl investieren       Die beiden Schwesterunter-                                         bietet die neue Halle Platz für
und werden als Miteigentü-         nehmen Vebego Services AG                                          insgesamt 104 Schalter.
ANZEIGE

         EINFACH REINSCHAUEN
                                     75 000
                                                           UND ÜBER

                                   ANGEBOTE ENTDECKEN!

18   |   immobilia November 2015                  immoscout24.ch
ZWEITES                          es entstehen 400 neue Ar-         Schweizerischen Post als          FRANÇOIS TRAUSCH
HELVETIA-HOCHHAUS                beitsplätze. Die Bauvorberei-     Chief Executive Officer, wech-    WIRD NEUER CEO DER
FÜR BASEL                        tungsarbeiten laufen bereits.     selte dann zu einer General-      ALLIANZ REAL ESTATE
Der Grosse Rat des Kantons       Das Baugesuch für die Haupt-      unternehmung mit einem            François Trausch (50) wird
Basel-Stadt hat grünes Licht     bauten und Umgebungsge-           grossen Immobilienportfolio,      ab 1. Januar 2016 CEO der
für den Bau des «Helvetia        staltung soll noch in diesem      wo er zuletzt als Bereichslei-    Allianz Real Estate. Seit 2010
Campus» an der St. Alban-        Jahr eingereicht werden, so-      ter für alle Filialen verant-     war Trausch CEO Asia-Pa-
Anlage gegeben. Dort planen      dass Ende Februar 2016 alle       wortlich war.                     cific der GE Capital Real Es-
die Helvetia Versicherungen      Baubewilligungen vorliegen.                                         tate. In dieser Funktion war
eine Verdichtung des Areals.                                                                         er für die Immobilieninvest-
Kernstück ist neben dem be-                                        NEUER VIZEDIREKTOR                ments und -finanzierung

                                 6
stehenden Hochhaus ein                                             IM BUNDESAMT FÜR                  sowie für das Portfolioma-
                                 PERSONEN
zweites vom Architekturbüro                                        RAUMENTWICKLUNG                   nagement in der Region ver-
Herzog & de Meuron. Das be-      PAOLO LENDI IM                                                      antwortlich. In den 15 Jahren
stehende 45-Meter-Hochhaus       TEAM VON MMK IM-                                                    davor war er in verschiede-
war einst Hauptsitz der Patria   MOBILIENTREUHAND                                                    nen Führungspositionen bei
Versicherungen. Es soll nun                                                                          GE in Europa tätig.
einen gleich hohen Zwilling
erhalten.

                                                                   Das Bundesamt für Raument-
                                                                   wicklung ARE erhält mit Ul-
                                                                   rich Seewer einen neuen
                                 Der diplomierte Architekt         Vizedirektor. Er wird ab dem
                                 Paolo Lendi verstärkt seit Au-    1. März 2016 den Direktions-
                                 gust das Führungsteam der         bereich «Mobilität, Raum und
                                 MMK Immobilientreuhand            Infrastruktur» leiten. Das Eid-
                                 AG, Zürich. Zuvor war er 13       genössische Departement für
                                 Jahre als Leiter Projekt- und     Umwelt, Verkehr, Energie          FIRMENNACHRICHTEN?
                                                                                                     FÜHRUNGSWECHSEL?
                                 Baumanagement bei einem           und Kommunikation UVEK            PROJEKTE?
BIOGEN DARF IN                   namhaften Immobiliendienst-       hat den 51-jährigen promo-        Senden Sie Ihre Mitteilungen mit druck­
LUTERBACH BAUEN                  leiter in Zürich tätig.           vierten Geografen zum neuen       fähigen Bildern für die Veröffentlichung in
                                                                   Vizedirektor des ARE er-          der Immobilia an info@svit.ch!
                                                                   nannt.
                                 NEUER GESCHÄFTS-
                                 STELLENLEITER BEI
                                 DER PRIORA BERN                   ANZEIGE

Der Regierungsrat von Solo-
thurn hat die Nutzungspla-
nung über das Areal Attisholz
Süd in Luterbach genehmigt       Am 1. November 2015 über-
und damit die Grundlagen für     nimmt Andreas Brönnimann
die Realisierung des Biogen-     (*1954) das Zepter als neuer
Projektes geschaffen. Die        Geschäftsstellenleiter der Pri-
Biotechnologiefirma möchte       ora AG in Bern. Der diplo-
eine neue Produktionsanlage      mierte Immobilientreuhänder
errichten. Das Investitionsvo-   führte 15 Jahre den Service-
lumen liegt bei 1 Mrd. CHF;      bereich Immobilien Der

                                                                                                           immobilia November 2015           |     19
IMMOBILIENWIRTSCHAFT                    INVESTMENT

Rentabilität von Immobilien
Sind Wohnimmobilien rentabler als Aktien und Obligationen? Diese Frage diskutierten
Mitte September Experten aus der Banken-, Versicherungs- und Immobilienbranche.
Organisatorin war das Swiss Real Estate Institute, eine Stiftung der HWZ und des SVIT.

Von links nach rechts: Thomas Steinemann (Privatbank Bellerive AG), Stefan Mächler (Swiss Life-Gruppe), Reto Lipp (Moderator SRF),
Karl Reichmuth (Privatbankier Reichmuth & Co), Donato Scognamiglio (IAZI AG) und Peter Ilg (SwissREI).

PETER ILG*                                           diteschwankungen der drei Anlageklas-         belehnen, zum Beispiel im Rahmen einer
HOHE EIGENKAPITALRENDITE BIRGT RISIKEN.               sen über die letzten zehn Jahre zeigte,       ersten Hypothek.
Über die letzten knapp 30 Jahre legten                dass in den letzten Immobilienboom­               Reichmuth führte zusätzlich aus, dass
Schweizer Aktien etwa 900% an Wert zu.                jahren im Vergleich zu Aktien und Obliga-     sich in den letzten 60 Jahren Aktienmärk-
Schweizer Obligationen konnten einen                  tionen mit Immobilien mehr Rendite bei        te nach Krisen und Kriegen wesentlich
Wertzuwachs von rund 400% verbuchen.                  weniger Schwankung erreicht werden            schneller erholt haben als Immobilien-
Mit etwas über 300% Wertzuwachs liegt                 konnte.                                       märkte.
die Rendite von Schweizer Land lediglich                                                                Thomas Steinemann, Chief Investment
auf Platz drei. Wird es möglich sein, durch           VERMÖGEN DRITTELN. Karl Reichmuth, Officer bei der Privatbank Bellerive AG,
Bebauung des Landes mit Wohnimmobili-                 Gründer und Teilhaber von Reichmuth wies auf die immobile Natur von Immobi-
en die Rendite von Aktien und Obligatio­              & Co Privatbankiers mit 60 Jahren Erfah- lieninvestitionen hin. Sie könnten in einer
nen zu schlagen? Vor dem Hintergrund                  rung im Banking, beleuchtete das The- Krise nicht wie Aktien- oder Obligationen-
dieser Frage entwickelte sich eine span-              ma Immobilien vor allem im Kontext der besitz in ein anderes Land verschoben wer-
nende Expertendiskussion unter der pro-                                                                               den. Nach dem Zweiten
fessionellen Leitung von Reto Lipp, Mo-                    Aktienmärkte erholen sich nach                             Weltkrieg hätte bei-
derator und Redaktor beim Schweizer                                                                                   spielsweise der deutsche
Fernsehen.
                                                      Krisen wesentlich schneller als                                 Staat Immobilien mit
    Donato Scognamiglio, CEO und Part-                Immobilienmärkte.»                                              Spezialabgaben im Um-
ner bei der IAZI AG, legte in seiner Prä-             KARL REICHMUTH, REICHMUTH & CO PRIVATBANKIERS                   fang von 20% des Markt-
sentation dar, dass höhere Eigenkapital-                                                                              wertes belastet, um da-
rendite immer mit höherem Risiko                                                                                      mit das Staatsdefizit zu
einhergeht. Risiko wird dabei definiert als                                                                           finanzieren. In einem
die Schwankung der Eigenkapitalrendite                                                                                kürzlich erschienenen
von Jahr zu Jahr. Im aktuellen Tiefzinsum-                                                                            Bericht der Deutschen
feld lasse sich die Eigenkapitalrendite von           Diversifikation eines Anlageportfolios. Er Bundesbank zur Lösung der aktuellen
Renditeobjekten theoretisch beliebig stei-            empfiehlt seinen Kunden eine Aufteilung staatlichen Überschuldungsproblematik
gern, wenn das Eigenkapital auf einen                 des Vermögens auf einen Drittel Aktien, wurden wieder Szenarien durchgerechnet,
Franken reduziert und durch Fremdkapi-                einen Drittel Immobilien und einen Drittel wie die Schuldenlast durch Enteignungen
tal ersetzt wird. Allerdings nimmt dann               andere Anlagen, beispielsweise Obligati- und Zwangsabgaben von Immobilienbesit-
das Risiko, eine negative Eigenkapitalren-            onen oder Gold. Zum Immobilienanteil zern gelöst werden könnte.
dite zu erzielen, erheblich zu, vor allem             werden dabei auch die Eigenmittel ge-
dann, wenn der Fremdkapitalzinssatz an-               rechnet, die im Eigenheim investiert sind. PROGNOSEN KAUM MÖGLICH. Die Frage von
steigt und die Mieten aufgrund des trägen             Da die heutige Zeit von ihm als recht un- Reto Lipp, ob Swiss Life, einer der gröss-
Referenzzinssatzes nicht angehoben wer-               sicher beurteilt wird, empfiehlt er, Immo- ten privaten Immobilieninvestoren der
den können. Eine Simulation zu den Ren-               bilien nur moderat mit Fremdkapital zu Schweiz mit einem Investitionsvolumen

20   |   immobilia November 2015
22

von jährlich über einer Milliarde Franken    zu 100% mit Eigenmitteln finanziert wer-       wirtschaftlich unsicheren Situation wird
im heimischen Immobilienmarkt, im ak-        den müssten.                                   aber trotzdem davon abgeraten, diese An-
tuellen Anlagenotstand sehr hohe Preise          Bezüglich künftiger Entwicklungen          lageklasse im Vergleich zu den anderen
für Immobilien bezahle und das Preisni-      auf den Märkten gaben die Experten kei-        beiden Anlageklassen überproportional
veau in die Höhe treibe, verneinte Ste-      ne Zukunftsprognosen ab. Zu viele Unsi-        zu gewichten. 
fan Mächler, Group Chief Investment Of-      cherheitsfaktoren lägen in der Luft. Insbe-
ficer und Mitglied der Konzernleitung der    sondere herrscht Unsicherheit über die         NÄCHSTER TERMIN
Swiss Life-Gruppe. Swiss Life erhalte nur    Umsetzung der Masseneinwanderungs­             Der nächste Podiumsanlass des Swiss Real Estate Institutes
bei jedem zehnten Objekt den Zuschlag.       initiative, die Entwicklung der internatio-    findet am Donnerstagabend, 11. Februar 2016, an der HWZ
                                                                                            Hochschule für Wirtschaft Zürich statt. Reservieren Sie sich
Zudem stelle Swiss Life klare Vorgaben       nalen Staatsverschuldung und darüber,          den Termin schon heute. Weitere Informationen unter:
bezüglich Renditen, die nicht unterschrit-   wann und ob überhaupt eine Zinswende           www.swissrei.ch
ten würden und dadurch den Preisen ei-       eintreten werde.
ne klare Obergrenze setzten. Wiederholt          Zusammenfassend lässt sich sagen,
wies Mächler zudem darauf hin, dass die      dass sich in den letzten Jahren des Immo-                     *PROF. DR. PETER ILG
                                                                                                           Der Autor ist Professor an der HWZ Hoch-
Immobilienrisiken von Lebensversiche-        bilienbooms mit dieser Anlageklasse eher                      schule für Wirtschaft in Zürich und Leiter
rungsgesellschaften nicht mit dem Markt      ein vorteilhafteres Rendite-/Risikoverhält-                   des Swiss Real Estate Institutes, einer Stif-
für Privateigentum zu verwechseln seien,     nis erzielen liess als mit Aktien oder Obli-                  tung der HWZ und des SVIT.

da die Objekte im Versicherungsgeschäft      gationen. Angesichts der aktuellen welt-

ANZEIGE

     Der Garant
     im Holzbau.
     Das Gütesiegel Holzbau Plus steht
     für einen vorbildlich geführten Betrieb.
     Hochwertige Holzbauweise ist das
     Resultat einer Unternehmenskultur mit
     dem Menschen im Zentrum.

     Dafür steh ich ein.
     www.holzbau-plus.ch

22   |    immobilia Oktober 15                                                                                    immobilia November 2015           |      21
IMMOBILIENWIRTSCHAFT                    NACHHALTIGKEIT

Die Zukunft ist emissionsfrei
Am ersten Zug Estates Nachhaltigkeitsforum diskutierten Vertreter aus Wissenschaft
und Politik, wie Immobilienunternehmen mit dem Thema Energie umgehen können,
damit zukunftsfähige Geschäftsmodelle entstehen.

STEFAN WANZENRIED*         
                                                     – Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die ers-    tiges Bauen. Baudirektor Tännler mach-
Die Immobilienbranche steht in der Verant-           te börsenkotierte Immobiliengesellschaft      te in seinem Vortrag den Anspruch des
wortung: Der Gebäudepark der Schweiz ist             mit einem Portfolio ohne CO2-Emissio-         Kantons deutlich, zum Beispiel mit dem
jährlich für 45% des Energieverbrauchs               nen zu sein. Wir sind auf gutem Weg, die-     Energieleitbild 2011 eine Vorbildfunktion
und 40% des CO2-Ausstosses verantwort-               ses Ziel zu erreichen. Dies zeigen die Ver-   auszuüben. Für uns ist klar, dass Immo-
lich. Im Rahmen des Zug Estates Nachhal-             brauchszahlen sämtlicher Liegenschaften,      bilienwirtschaft, Wissenschaft und Politik
tigkeitsforums, das am 18. September 2015            die wir jährlich in Zusammenarbeit mit        nur gemeinsam Lösungen und Strategien
auf dem Areal Suurstoffi in Risch-Rotkreuz           dem Zentrum für Integrale Gebäude-            für nachhaltige Areal- und Siedlungsent-
stattfand, diskutierten Hannes Wüest, Ver-           technik der Hochschule Luzern auswer-         wicklung vorantreiben können.
waltungsratspräsident Zug Estates, und               ten. Seit Beginn der Messungen in der         – Sie haben in diesem Jahr zum
Tobias Achermann, CEO Zug Estates, mit               Periode 2010/11 konnten die Treib­            ersten Mal einen eigenständigen
Exponenten aus Wissenschaft und Politik,             hausgasemissionen für die Heizung und         Nachhaltigkeitsbericht publiziert.
wie künftige Modelle der Energieversor-              Warmwasseraufbereitung um über 30%            Welche Überlegung steht hinter
gung von Arealen aussehen könnten. Als               auf aktuell 16 kg CO2 pro m2 Mietfläche       dieser Entscheidung?
Referenten sprachen Walter Steinmann,                reduziert werden, rund die Hälfte des         – Nachhaltigkeit ist für uns kein Trendwort,
Direktor des Bundesamtes für Energie,                Schweizer Durchschnitts (basierend auf        sondern ein echtes Anliegen, nach dem wir
Prof. Matthias Sulzer, Leiter der For-               dem Gebäudeparkmodell Schweiz). Auf-          unser Kerngeschäft ausrichten. Wir set-
                                                                                                   zen die Prinzipien unserer Vision Zero-
                                 Wir möchten die erste börsenkotierte                              Zero, also unser Portfolio mit erneuerba-
                                                                                                   rer Energie und ohne CO2-Emissionen zu
                               Immobilien­gesellschaft mit einem                                   betreiben, ja bereits auf dem weitgehend
                               Portfolio ohne CO2-Emissionen sein.»                                energie­autonomen und emissionsfreien
                               TOBIAS ACHERMANN, CEO ZUG ESTATES HOLDING AG                        Areal Suur­stoffi um. Der Nachhaltigkeits-
                                                                                                   bericht in der neuen Form gibt uns nun die
                                                                                                   Möglichkeit, unsere Bestrebungen in die-
                                                                                                   sem Bereich noch besser aufzuzeigen. 

schungsgruppe Energieversorgung für                  grund der in den kommenden Jahren ge-
Quartiere & Areale an der Hochschule Lu-             planten und teilweise bereits eingelei-
zern sowie Heinz Tännler, Zuger Baudirek-            teten Massnahmen rechnen wir damit,
tor. Zug Estates stellte am Forum den in             dass dieser Wert bis 2019/20 auf unter
dieser Form 2015 erstmalig publizierten              1 kg CO2 pro m2 Mietfläche sinken wird.
Nachhaltigkeitsbericht der Gruppe vor.               – Wie kann die öffentliche Hand den
– Herr Achermann, welches Fazit                      Umgang mit dem Thema Energie                  ÜBER ZUG ESTATES
ziehen Sie nach dem ersten Zug                       unterstützen oder sogar lenken?               Die Zug Estates-Gruppe konzipiert, entwickelt, vermarktet und
Estates Nachhaltigkeitsforum?                        – Es ist wichtig, dass sowohl auf Kan-        bewirtschaftet Liegenschaften in der Region Zug. Dabei kon-
                                                                                                   zentriert sie sich auf zentral gelegene Areale, die vielfältige
– Ein sehr positives. Unsere Branche ent-            tons- wie auch auf Bundesebene rich-          Nutzungen und eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen.
scheidet mit, wie die Energieversorgung              tungsweisende Strategien und Visionen         Der grösste Teil des Immobilienportfolios befindet sich in zwei
von Morgen aussieht. Mit dem Nachhaltig-             entwickelt und umgesetzt werden. In sei-      Arealen in Zug und Risch-Rotkreuz und ist nach Nutzungsar-
                                                                                                   ten breit diversifiziert. Ergänzend betreibt die Gruppe in Zug
keitsforum wollen wir die Diskussion zum             nem Referat hat Walter Steinmann deut-        ein City Resort mit den führenden Businesshotels Parkhotel
Thema Nachhaltigkeit in der Immobilien-              lich gemacht, dass die Energiestrategie       Zug und City Garden und einem ergänzenden Gastronomiean-
branche anregen und mögliche Lösungen                2050 des Bundes, die einen schrittweisen      gebot. Der Gesamtwert des Portfolios betrug Ende Juni 1,14
                                                                                                   Mio. CHF. Die Zug Estates Holding AG ist an der SIX Swiss
aufzeigen. Das Referat von Prof. Sulzer von          Ausstieg aus der Atomenergie vorsieht,        Exchange, Zürich, kotiert.
der Hochschule Luzern hat zum Beispiel               weit mehr als eine Reaktion auf Fukushi-      Der Nachhaltigkeitsbericht 2015 der Zug Estates-Gruppe steht
eindrücklich aufgezeigt, wie die Forschung           ma ist. Ein wichtiges Standbein der Stra-     unter www.zugestates.ch unter Unternehmen/Nachhaltigkeit
                                                                                                   zum Download bereit.
an neuen Technologien dazu beiträgt, Are-            tegie 2050 ist die Stärkung der Energie-
                                                                                                   Im Bild: Suurstoffi, Rotkreuz.
ale effizienter, intelligenter und vernetzter        forschung. Dazu zählt unter anderem das
zu machen. Intelligente Areale wie die Suur­         BFE-Leuchtturmprogramm, das im Sin-
stoffi werden schon bald nicht nur lokal ver-        ne von «Living Labs» schweizweit Vor-                         *STEFAN WANZENRIED
                                                                                                                   Der Autor ist als Kommunikationsberater
netzt sein, sondern als Energie-Hubs umlie-          zeigeprojekte unterstützt. Wir sind sehr                      auf den Bau- und Immobiliensektor speziali-
gende Gebiete mit Energie mitversorgen.              stolz, dass unser Areal Suurstoffi zu die-                    siert und führt eine Agentur in Bern.
                                                                                                                   www.keen.ch
– Welche Ziele setzen Sie sich als                   sen Leuchtturmprojekten zählt. Auch der
Gruppe in Bezug auf Nachhaltigkeit?                  Kanton Zug setzt konsequent auf nachhal-

22   |   immobilia November 2015
Sie können auch lesen