SHOES & MORE - TEXTILZEITUNG

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                      spedition             Österreichische Post Ag, MZ 02Z032321 M, Manstein
                                       ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner Feldstraße 45, 2380

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                                           Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien

                                                                     10. Februar
                                                                       01/20

                           ShoEs
                                  & MORE
© Floris van Bommel
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Stiefel schlägt
                                                                   Sneaker?

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                                                   © Picturedesk

                                                                                                     © xxxxxxxxxxxxxxxx
 Luxusmarke Louboutin kommt nach Wien
                                                                   !
                                                                     Eines gleich vorweg: Die
                                                                     internationalen Sneaker-
                                                                     Brands beklagen keine Umsatz-
                                                                   einbrüche, eher im Gegenteil.
                                                                   Und dennoch beschleicht einen
                                                                   zur Saison Herbst/Winter 2020/21
                                                                   das untrügliche Gefühl: Es gibt
                                                                   auch noch andere Schuhe als das
                                                                   hundertste, noch so originelle,
                                                                   Sneaker-Derivat. Die Erklärung
                                                                   ist simpel: die Schuhindustrie
                                                                   machte den spürbaren Wandel
                                                                   in der Mode mit und es gibt im
                                                                   nächsten Winter jede Menge
                                                                   Looks, zu denen man alle mögli-
                                                                   chen Schuhe/Stiefel tragen kann,
                                                                   nur um Himmels Willen keine
                                                                   Sneaker! Also hat man sich
                                                                   ganz schnell auf neue Heroes im

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                                                                   Schuhgeschäft geeinigt, allen
                                                                   voran Cowboy-Stiefel, kniehohe
                                                                   Schlangen-Stiefel und vor allem
                                                   © Barbour

Booties: Ohne sie läuft nichts im Winter 2020/21                   eine Mischung aus Chelsea und
                                                                   Springerstiefel-Reminiszenzen
                                                                   mit aberwitzig fetten Gummi-
                                                                   sohlen. Chunky Boots erobern
                                                                   auch die Männerwelt, die neue
                                                                   Schnürer mit verlängertem
                                                                   Schaft sind ein Must zum neuen
                                                                   Utility-Look der Männer.
                                                                   Es könnte eine gute Saison wer-
                                                                   den für eine Branche, die seit
                                                                   Jahren dem Wachstum hinterher
                                                                   läuft und bei der immer mehr
                                                                   branchenfremde Anbieter und
                                                                   Newcomer die dicken Umsätze
                                                                   machen. Jetzt erscheinen die
                                                                   neuen Themen so offensichtlich
                                                                   neu, dass der Anreiz zum Kauf
                                                                   nur steigen kann. Die weißen

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                                                                   Sohlen werden bleiben, aber
                                                                   sie bekommen ernstzunehmende
                                                   © Valentino

                                                                   Konkurrenz!
Taschen: Retro und zierlich ist angesagt                                   Brigitte Pfeifer-Medlin

                                                                                 Shoes 01 2020   3
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BUSINESS NEWS

                                     TOP                NEWS                                                    Bree-Sanierung
                                                                                                                geglückt

                                                                                                               N     ach erfolgreichem Abschluss des Insol-
                                                                                                                     venzverfahrens geht es für den deut-
                                                                                                                schen Taschenhersteller Bree nach vorn. Als
                                                                                                                erstes sichtbares Zeichen der Neuerung prä-
                                                                                                                sentierte Bree im Dezember ein überarbeite-
                                                                                                                tes Firmenlogo, das den Zeitgeist der Marke
                                                                                                                stärker zum Ausdruck bringt. Neuer Eigentü-
                                                                                                                mer des Hamburger Unternehmens ist der
© Legero United

                                                                                                                portugiesische auf Lederbezüge spezialisier-
                                                                                                                te Automobilzulieferer Coindu. Die Traditi-
                                                                                                                onsmarke hatte im Mai 2019 ein Insolvenz-
                                                                                                                verfahren in Eigenverwaltung beantragen
                                                                                                                müssen. Das Unternehmen soll schon seit
                                                                                                                dem Jahr 2010 rote Zahlen geschrieben

                      Legero bezieht neues                                                                      haben. Seit August wird Bree von Heidi Otto
                                                                                                                als CEO geleitet. Otto war zuvor Vertriebsche-
                      Hauptquartier                                                                             fin bei Liebeskind Berlin und kam im Mai in
                                                                                                                gleicher Funktion zu Bree.

                     D       er steirische Schuhproduzent Legero United, eine Firmengruppe mit
                             mehr als 1.500 Mitarbeitern weltweit, hat sein neues Hauptquartier
                      in Feldkirchen bei Graz bezogen. Laut Eigentümer und CEO Stefan
                      ­Stolitzka wurden damit auch die Marken Legero, Superfit, Think! und die
                       neue nachhaltige Marke Vios endgültig »ins digitale Zeitalter übertragen«.
                       Die neue Unternehmenszentrale, die in eineinhalb Jahren Bauzeit groß-
                       teils aus Holz, Glas und Sichtbeton errichtet wurde, soll die Marken in
                       neuartiger Weise präsentieren – Spiele- und Kaffeeecken sowie digitale
                       Oberflächen inklusive. »Wir wollen damit den Händlern zeigen, was alles
                       möglich ist«, so Stolitzka. Teil des Projekts ist auch ein Outlet, das im März
                       eröffnet wird. »Der Handel bleibt unser wichtigster Partner«, versichert
                       der Eigentümer des 1872 gegründeten Familienunternehmens. Für heuer
                       wird ein Umsatz von 205 Mio. € anvisiert, nach 185 Mio. € im Vorjahr.
                       Wichtigste Marke war zuletzt Superfit mit 102 Mio. € Umsatz. Legero stand
                       für 54 Mio. €, Think! für 34 Mio. €. Produziert wird in Rumänien und Indi-
                       en, letzteres Werk wird gerade noch einmal erweitert.
                                                                                                                                                           © Bree

                      Toms von Gläubigern übernommen
                      D     ie auch in Österreich stark vertretene US-Schuhmarke
                            Toms ist von ihren Gläubigern übernommen worden.
                      Im Laufe des Jahres wäre ein Kredit in Höhe von 300 Mio. €
                                                                                               der Gründung 2006 wurden über 86 Mio. Paar neue Schuhe
                                                                                               gespendet. Die neuen Eigentümer sind allesamt Investment-
                                                                                               fonds. Das Unternehmen soll zwar restrukturiert, die grund-
                      fällig gewesen. Das Unternehmen ist vor allem für seinen                 sätzliche Ausrichtung aber beibehalten werden. In Öster-
                      karitativen Ansatz bekannt: Für jedes verkaufte Paar Schuhe              reich hatte Toms 2018 seinen ersten offiziellen Shop-in-Store
                      wird ein weiteres Paar an ein bedürftiges Kind gespendet. Seit           bei Arnold’s in der Wiener Siebensterngasse eröffnet.

  4               Shoes 01 2020
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BUSINESS NEWS

                                                                      Schuhe24 mit Rekordumsatz
                                                                      und mehr Händlern

                                                                      D     ie Plattformen von Schuhe24 konnten 2019 ihr Wachstum fortset-
                                                                            zen. »Es gab deutlich mehr Händler, mehr Filialen und einen
                                                                      Rekord beim Umsatz«, so Geschäftsführer Dominik Benner. Die Anzahl
                                                                      der teilnehmenden Händler hat dabei bei allen Portalen einen deutli-
                                                                      chen zweistelligen Zuwachs erreicht, zudem konnte die Artikelzahl pro
                                                                      Händler ausgeweitet werden. Das Umsatzvolumen stieg von 55 Mio. auf
                                                                      75 Mio. €. Laut Christian Lange, Head of E-Commerce, ist derzeit Out-
                                                                      fits24 der Hauptwachstumstreiber, auch Sportmarken24 und Taschen24
                                                                      gehören zum Portfolio. 2019 wurden umfangreiche Partnerschaften
                                                                      geschlossen, u. a. mit Check24, der Unitex-Verbundgruppe, dem Schwei-
© Shoes24

                                                                      zer Online-Marktführer Digitec Galaxus und AboutYou. Auch die Betei-
                                                                      ligung an dem Berliner Unternehmen WeWantShoes wurde 2019 abge-
                                                                      schlossen. Für 2020 ist ein Umsatz von 100 Mio. € geplant.

                                                                                                                                                 ©Picturedesk
            Weiteres Rekordjahr für LVMH
            U    nglaubliche 53,7 Mrd. € hat die Luxusgruppe LVMH im Jahr 2019
                 umgesetzt – ein Zuwachs von 15 %. Auch der Gewinn steigerte sich um
            15 %, und zwar auf 11,5 Mrd. €. Zur Gruppe gehören Marken wie Louis
            Vuitton, Christian Dior, Moët, Hennessy, TAG Heuer, Fendi, Veuve Clicquot,
            Rimowa, Kenzo und Bvlgari. Am besten entwickelte sich die Sparte Mode &
            Leder, deren Umsatz um 20 % auf 22,2 Mrd. € wuchs und deren Gewinn
            sogar um 24 % auf 7,3 Mrd. € gesteigert werden konnte. Besonders hervor-
            gehoben wird die »außergewöhnliche Leistung« von Louis Vuitton und die
            »bemerkenswerte« Entwicklung von Christian Dior. Für das neue Jahr zeigt
            sich CEO Bernard Arnault »vorsichtig zuversichtlich«. Die Gruppe sei auch
            im derzeitigen ungewissen geopolitischen Umfeld gut darauf vorbereitet,
            ihren Wachstumskurs fortzusetzen. Angekündigt wurde zuletzt die Über-
            nahme des US-Luxusjuweliers Tiffany. Die beiden Unternehmen haben
            bereits eine Übereinkunft erzielt, der die bestehenden Aktionäre von Tiffany
            jedoch noch zustimmen müssen.

            ANWR-Gruppe wächst deutlich
            D     ie ANWR-Gruppe konnte ihr Geschäftsvolumen 2019, im
                  Jahr ihres 100-jährigen Bestehens, deutlich steigern. Für
            den weit überdurchschnittlichen Anstieg um 54 % auf 14,6 Mrd. €
                                                                                artikelbereich (+ 9,6 % auf knapp 1,3 Mrd. €) mehr als kompen-
                                                                                siert werden konnte. (ANWR ist in Deutschland Lizenznehmer
                                                                                von Sport 2000; Anm.) Auch das Abrechnungsvolumen im
            war allerdings der Ausbau des Bereichs Finanzdienstleistungen       Bereich Lederwaren ging um 1,7 % auf 107 Mio. € zurück.
            verantwortlich. Konkret wurde das Zentralregulierungsgeschäft       Für 2020 liegt der Fokus auf den Produkten für den Onlinehan-
            der VR-Leasing AG durch die zur ANWR-Gruppe gehörenden              del (also der Plattform schuhe.de bzw. schuhe.at und dem
            Aktivbank AG übernommen. Doch auch im Kerngeschäft gab es           Steuerungstool Qualibet) sowie dem Start einer ähnlichen
            eine positive Entwicklung. Das Abrechnungsvolumen im Bereich        Plattform im Sportbereich. Auch bei der strategischen Positio-
            Schuhe verbuchte mit über 1,5 Mrd. € zwar leichte Einbußen          nierung soll der Fachhandel weiter begleitet werden, etwa mit
            (- 3 %, was jedoch durch die stark positive Entwicklung im Sport-   dem neuen Spezialisten-Konzept »Comfort und Trendschuh«.

    6 Shoes 01 2020
SHOES & MORE - TEXTILZEITUNG
Floris van Bommel
                                            9th generation shoemaker
                                             since 1734

Berlin: Premium, Düsseldorf: Gallery
Shoes, Supreme, München: Supreme, Essenz

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+31 13 51 36 930
vertrieb@florisvanbommel.com
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BUSINESS NEWS
© Unito

                                                                 Otto mit 20 % Plus im
                                                                 Weihnachtsgeschäft
                                                                 D     ank einer erfreulichen Woche rund um den Black Friday (»Black
                                                                       Week«), eines guten Weihnachtsgeschäfts sowie starker Sale-Tage in
                                                                 den beiden ersten Jännerwochen meldet Otto Österreich neue Rekordzah-
                                                                 len. »Als hätte Weihnachten kein Ende mehr«, berichtet Harald Gutschi,
                                                                 Geschäftsführer der Unito-Gruppe, die neben Otto auch Marken wie Uni-
                                                                 versal und Quelle unter ihrem Dach vereint. »Die Verbraucher sind auch
                                                                 nach den Festtagen weiterhin in Kauflaune.« Im Zeitraum vom 15. Novem-
                                                                 ber 2019 bis 14. Jänner 2020 verzeichnete der Onlinehändler ein Umsatz-
                                                                 plus von 20 % im Vorjahresvergleich. Im Textilsortiment seien die Umsätze
                                                                 sogar um 30 % gestiegen, heißt es in einer Mitteilung. Nicht nur mit Otto
                                                                 zeigt sich der Unito-Chef zufrieden: »Auch Unito-weit starten wir mit
                                                                 einem großen Plus ins neue Jahrzehnt.«

             Steffl holt sich
             Ex-KaDeWe-Chef
            D      er Wiener Premium-Department-Store
                   Steffl hat einen neuen Geschäftsführer:
             Seit Jahreswechsel leitet Nico Heinemann die
             Handelsbetriebe des Steffl. Heinemann
             bringt über 25 Jahre Retail-Erfahrung mit.

                                                                                                                                © Picturedesk
             Nach Jahren als Commercial Director für die
             Weltstadthäuser Köln und Berlin bei Peek &
             Cloppenburg leitete er ab 2015 als Managing
             Director das KaDeWe Berlin, das er im Som-
             mer 2019 auf eigenen Wunsch wieder verließ.
             »Es ist eine tolle Aufgabe den Steffl in ein neu-
             es Jahrzehnt des Einzelhandels zu bringen«,         Hugo Boss holt im
             sagt der neue Geschäftsführer, der seine
             Expertise insbesondere im Verkauf und im
                                                                 Weihnachtsgeschäft auf
             weiteren Ausbau des digitalen Auftritts ein-
             bringen will. Heinemann folgt auf Thomas
             Pelz, der das Unternehmen im Herbst 2019 in
             Richtung seiner alten Heimat Deutschland
                                                                 E   in gutes Schlussquartal hat dafür gesorgt, dass Hugo Boss seine zuvor
                                                                     nach unten angepassten Ziele für das Geschäftsjahr 2019 doch noch
                                                                 erreichen konnte. Insbesondere in Europa beschleunigte sich die Umsatz-
             verlassen hat. Er ist nun COO bei Top-Händ-         dynamik im 4. Quartal, teilt der deutsche Modekonzern mit. Ausnahme:
             ler Dodenhof. Weiterer Geschäftsführer der          der Heimmarkt Deutschland, wo ein Umsatzplus im eigenen Einzelhandel
             Steffl-Handelsbetriebe ist Freddy Schmid, ein       »ein weiterhin schwieriges Großhandelsgeschäft nicht vollständig kom-
             Mitglied der Eigentümerfamilie der Immobi-          pensieren« konnte, wie es heißt. Nach vorläufigen Zahlen erzielte Hugo
             lie und der mit ihr verbundenen Handelsge-          Boss damit im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 2,88 Mrd. € (+ 3 %;
             sellschaften. Die Kaufhaus Steffl Betriebs AG       währungsbereinigt: + 2 %). Einem Plus von 4 % im konzerneigenen Einzel-
             wird weiterhin von Vorstand Albert Löcker           handel steht dabei ein Minus von 3 % im Großhandel gegenüber. Die
             geführt. Der Steffl führt auf 13.000 m² ein Sor-    Intensivierung von Onlinepartnerschaften wirke sich negativ auf das Groß-
             timent aus Mode, Beauty und Kulinarik für           handelsgeschäft aus, heißt es dazu. Beim operativen Ergebnis EBIT wird
             eine internationale Klientel und wird von bis       ein leichter Rückgang (- 4 %) auf 333 Mio. € erwartet. Die endgültigen und
             zu 30.000 Besuchern täglich besucht.                vollständigen Zahlen werden Anfang März veröffentlicht.

    8     Shoes 01 2020
SHOES & MORE - TEXTILZEITUNG
Schuh-Austria
23.02.-25.02.2020 · Salzburg

Shoes & Bags
29.02.-02.03.2020 · Wien
22.03.-23.03.2020 · Salzburg
Renate Schindler · +43 (0) 664 420 18 68 · renate.schindler@soliver-shoes.com
shoe.com GmbH & Co. KG · www.soliver-shoes.com
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BUSINESS NEWS

                                                   © Picturedesk
     Tamaris
     startet mit Mode
     D     ie Schuhmarke Tamaris geht
           einen weiteren Schritt in Rich-
     tung ganzheitlicher Lifestyle-Marke
     und erweitert ihr Lizenzangebot. In
     Zusammenarbeit mit der Otto
     Group als Lizenznehmer wurde
     eine Textilkollektion entwickelt, die
     rund 100 Teile umfasst. Die Kollekti-
     on wird ab dem 25. Februar auf
     tamaris.com und otto.de erhältlich                            Louboutin
     sein. Die Preislagen liegen zwischen
     24,95 € für Shirts und 69,95 € für
                                                                   eröffnet in Wien
     Kleider bis zu 199,95 € für Jacken.
     Eine Ausweitung des Vertriebs auf
     weitere Kanäle sei »in der Zukunft
     denkbar«, so eine Sprecherin. Durch
     die Textilkollektion will sich die zur
                                                                   C   hristian Louboutin, die Luxusmarke für Schuhe und Accessoires, bekannt für
                                                                       ihre berühmten roten Sohlen, eröffnet einen Flagship-Store in der Wiener
                                                                   Innenstadt. Wie die ÖRAG Immobilen Vermittlung GmbH bekannt gibt, hat die
     Wortmann-Gruppe gehörende Mar-                                Marke einen Store mit rund 300 m² Geschäftsfläche in der Tuchlauben angemietet.
     ke »eine neue fashion-orientierte                             Die genaue Adresse wurde noch nicht bekannt gegeben, doch vermutlich bezieht
     Zielgruppe« erschließen, heißt es in                          Louboutin das derzeit leer stehende Lokal an der Adresse Tuchlauben 4, wo vormals
     einer Mitteilung. Darüber hinaus                              Jimmy Choo beheimatet war. Diese Marke wiederum übersiedelte im Vorjahr um
     komme man dem Ziel, den »Kun-                                 die Ecke an die Adresse Am Graben 21. Der neue Store von Louboutin wird im
     dinnen ein ganzheitliches Fashion-                            Frühjahr seine Pforten eröffnen. »Wien ist eine begehrte internationale Einkaufs-
     Angebot zu bieten, einen großen                               stadt und bei Händlern sehr beliebt. Die Innere Stadt profitiert weiterhin vom star-
     Schritt näher«. Schon bisher ist                              ken Tourismus, zunehmend vor allem aus dem asiatischen Bereich, wodurch das
     Tamaris von Taschen und Schmuck                               Luxussegment boomt«, kommentiert Eva Jost, die bei ÖRAG den Bereich Retail-
     über Reisegepäck bis Brillen mit                              Immobilien leitet.
     einem breiten Portfolio an Produk-
     ten am Markt vertreten.

                                                                   We Want Shoes startet Plattform
                                       © TAMARIS

                                                                   für Promptware zweistellig

                                                                   W       e Want Shoes, das Online-Ordertool für Schuhe, Taschen und Accessoires, startet
                                                                           im Februar mit der neuen B2B-Plattform SprintWare. Diese soll einen Sofortkauf
                                                                   von Schuhen, Taschen und Accessoires für den Einzelhandel ermöglichen. Hersteller
                                                                   listen auf SprintWare ihre aktuellen Artikel, die NOS-fähig bzw. per sofort lieferbar sind.
                                                                   »Dies ist ein Meilenstein für uns. Bisher haben wir uns vor allem mit Vororder befasst.
                                                                   Wir haben aber gemerkt, dass die Händler mehr Sofortware wollen und die Hersteller
                                                                   auch gerne mehr neue Kunden gewinnen, um mehr Umsatz einzufahren. Daher kam
                                                                   die Idee zu SprintWare«, erklärt Saydou Bangoura, Gründer und Geschäftsführer von We
                                                                   Want Shoes. Das SprintWare-Konzept soll in einem nächsten Schritt für den Bereich
                                                                   Textil und Mode umgesetzt werden. We Want Shoes ist vor einigen Monaten bereits mit
                                                                   The Brand Show.TV ins Textilbusiness eingestiegen. Ziel von The Brand Show.TV und
                                                                   We Want Shoes ist es, den Einkaufsprozess für Händler und Einkäufer zu digitalisieren
                                                                   und das Sourcing für Händler deutlich einfacher sowie schneller zu gestalten. Derzeit
                                                                   nehmen an We Want Shoes und The Brand Show.TV über 22.000 Einkäufer sowie
                                                                   250 Marken mit digitalen Showrooms teil.

10   Shoes 01 2020
Business News

                                         Taschen tauschen
Geox                                     E   in klarer Trend der Zeit: Mieten statt kaufen. Nun startet in Wien ein Leihangebot für
                                             Luxustaschen. »Das Mieten von Luxus-Taschen hat in den USA eine lange Tradition.
schwächelt                               Ich habe 18 Jahre in Los Angeles gelebt und dieses Service kennen und schätzen gelernt«,
                                         erklärt Carola Phillips, die diesen Service nun nach Wien bringt. Auf der Onlineplattform
weiter und                               bagandborrow.com können Damen und Herren unter Taschen von Marken wie Louis
tauscht                                  Vuitton, Gucci, Prada, Dior und Chloé wählen, ausgeliehen werden kann für zwei oder
                                         vier Wochen. Die Preise für die meisten Modelle liegen zwischen 80 und 220 € für zwei
Chef aus                                 Wochen. Die Abwicklung erfolgt rein online bzw. per Post.

D     ie italienische Schuhmarke
      Geox hat 2019 abermals an
Umsatz verloren. Als Folge tauscht
Unternehmensgründer und Auf-
sichtsratschef Moretti Polegato aber-
mals den Chef aus. Laut vorläufigen
Zahlen ging der Umsatz um 3 % auf
805,9 Mio. € zurück, großteils auf-
grund von Ladenschließungen. Die
Zahl der Franchise-Geschäfte wurde
um rund 10 % zurückgefahren, die
Umsätze mit Franchise-Partnern
sind um 14,3 % zurückgegangen.
Doch auch in den verbliebenen
                                                                                     WINTER STYLES
Stores gab es weiterhin eine negative
Entwicklung. Das restliche Wholesa-
le-Geschäft schrumpfte um 2,6 %.                                         FEBRUARY 29 –
                                                                         MARCH 2, 2020
Die Umsätze in den vom Konzern
selbst geführten Stores konnten
expansionsbedingt zwar geringfügig
gesteigert werden (+ 0,6 %), flächen-
bereinigt war aber auch hier die Ent-
wicklung negativ (- 2,4 %). Nur das
E-Commerce-Geschäft wuchs deut-
lich, und zwar um 29 %. CEO Matteo
Mascazzini muss sich aufgrund die-
ser Zahlen bereits nach zwei Jahren
an der Spitze wieder verabschieden,
das Arbeitsverhältnis wurde einver-                                         SEPTEMBER
nehmlich aufgelöst. Als Nachfolger
wurde Livio Libralesso bestellt, der
                                                                             5 – 7, 2020
bereits seit 2001 für Geox arbeitet,                                                 SUMMER STYLES
zuletzt als CFO. Die Verkleinerung
des Ladennetzes – besonders in
B-Lagen und kleineren Städten – soll
unter neuer Führung weitergehen,
während verstärkt in die digitale Inf-
rastruktur investiert wird. 2018 hatte
Geox rote Zahlen geschrieben, die
Ergebniszahlen für 2019 werden erst
im März veröffentlicht.
Seit Jänner ist außerdem statt Marco
Parini Christoph Weller als Mana-
ging Director für Wholesale und
Retail D-A-CH verantwortlich.
                                                                              THE PLACE FOR
                                                                               NEW TRENDS
                                                                                 #ILMOFFENBACH
                                                                               WWW.ILM-OFFENBACH.DE
BUSINESS NEWS

        short                                         P&C zieht in den Sillpark

        cuts                                         M      it Jahresende 2019 hat Peek & Cloppenburg (P&C) seine Filiale im
                                                            Kaufhaus Tyrol in Innsbruck zugesperrt. Seit der Eröffnung des
                                                     Innenstadt-Einkaufszentrums im Jahr 2010 war P&C dort mit 6.000 m²
                                                     der größte Ankermieter gewesen. Auf gleicher Fläche will diesen Sep-
                                                     tember Kastner & Öhler (K&Ö) das »größte Modehaus Tirols« eröffnen.
                                                     Durch die Hinzunahme einer benachbarten Shopfläche wird K&Ö künf-
                                                     tig sogar 6.600 m² belegen.
      +++ BRAX MIT KLEINEM PLUS +++ Die
                                                     Doch der Rückzug aus Innsbruck ist für P&C nur temporär. Wie nun
      Leineweber-Gruppe mit der Marke Brax hat
                                                     bekannt gegeben wurde, hat der Filialist eine Großfläche im Einkaufs-
      das Geschäftsjahr 2019 mit einem Umsatz-
                                                     zentrum Sillpark angemietet. C&A verlässt das am Rande der Innenstadt
      plus von 0,5 % auf knapp 320 Mio. € abge-
                                                     gelegene Center mit Ende Februar nach 30 Jahren, P&C übernimmt eine
      schlossen. Angesichts des aktuellen
                                                     Fläche von rund 4.000 m² und wird voraussichtlich im Herbst 2020 eröff-
      Umfelds zeigt sich Geschäftsführer Michael
                                                     nen. Damit nicht genug: Wie berichtet plant auch der Tiroler Lokalma-
      Horst mit dem Resultat zufrieden. »Wir bli-
                                                     tador Mode von Feucht ein großes Lifestyle-Haus in der Landeshaupt-
      cken optimistisch in die Zukunft, da wir
                                                     stadt, am Standort des ehemaligen Möbelhauses Leiner im
      viele Maßnahmen eingeleitet haben, um
                                                     Gewerbegebiet Rossau.
      optimal auf die Marktanforderungen vorbe-
      reitet zu sein«, so Horst. Während der Heim-
      markt schwächelt, hat Brax im Export 4 %
      hinzugewonnen, insbesondere in Kern-
      märkten wie Österreich, Belgien und der
      Schweiz. +++ AUS C&A AM GRAZER BAHN-
      HOF WIRD HOTEL +++ Aus der C&A-Filiale
      am Grazer Bahnhofgürtel Ecke Annenstra-
      ße soll ein 4-Sterne-Hotel mit gut 200 Zim-
      mern werden. Im August schließt die deut-
      sche Modekette den Standort, berichten
      lokale Medien. Das Haus gleich beim
      Hauptbahnhof wird anschließend abgeris-
      sen und weicht einem Neubau. C&A-Kun-
      den müssen künftig auf die verbleibenden
      Filialen in den Einkaufszentren Seiersberg,

                                                                                                                               © Markus Kaiser
      Murpark oder Shopping Nord ausweichen.
      Die Immobilie war auch einmal als poten-
      zieller Shoppingcenter-Standort im
      Gespräch: Vor gut zehn Jahren arbeitete die
      ECE gemeinsam mit dem benachbarten
      Möbelhaus Leiner an einem entsprechen-
      den Projekt, das allerdings scheiterte.
      +++ PLASTIKSACKERLVERBOT IST IN
      KRAFT +++ Seit 1. Jänner sind Ausgabe
      bzw. Verkauf von Einwegplastiksackerln in
      Österreich verboten. Gebrandete Restbe-        Mey über 100 Mio. € Umsatz
      stände dürfen noch bis Ende des Jahres
      ausgegeben werden, informiert das
      Umweltministerium. Ausgenommen vom             D     er Wäschespezialist Mey hat im Jahr 2019 mit einem Umsatz von
                                                           103 Mio. € erstmals die Marke von 100 Mio. € überschritten. Allein in
                                                     den letzten sechs Jahren stieg der Umsatz des Familienunternehmens damit
      Verbot sind Sackerln, die biologisch voll-
      ständig abbaubar sind und aus nachwach-        um mehr als 50 %. »Mey hat die Marke in den vergangenen Jahren konse-
      senden Rohstoffen hergestellt werden sowie     quent modernisiert, neue Zielgruppen gewinnen können und die Sortimen-
      Mehrwegtaschen aus Kunststoffgewebe mit        te ergänzt«, berichtet Managing Partner Matthias Mey. 2019 wurde erstmals
      vernähten Verbindungen, die für den mehr-      nach Nordamerika und Italien expandiert, heuer steht der Markteintritt in
      maligen Gebrauch konzipiert sind.              Frankreich bevor. Ergebniszahlen werden nicht mitgeteilt.

12 Shoes 01 2020
BLUE       SOFT
                                                            Comfort meets Elegance

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Handel

     Punktlandung                                                                                                                              TEST
                                                                                                                                               KLUB
     F
            ür den stationären Einzelhandel war                                      Auch 2019 kam der Modehandel nicht vom
            2019 kein schlechtes Jahr: 1,3 %                                        Fleck. Wie so oft schnitt die Branche deutlich
            nominell betrug das Wachstum im                                         schlechter ab als der Einzelhandel insgesamt.
     Branchenschnitt laut den Zahlen von KMU
     Forschung Austria und der Wirtschafts-
     kammer. Seit 2011 hat es nur ein Mal einen
     noch höheren Zuwachs gegeben: 2017 mit
     + 2,0 %. Berücksichtigt man jedoch die
     Inflation, bleibt vom vorjährigen Zuwachs
     gerade mal ein reales Plus im Absatzvolu-            tikbranche (+ 2,7 %/+ 0,7 %). Nicht inklu-                  1,1 %, und seit 2011 war 2019 überhaupt
     men von 0,2 % übrig.                                 diert in all diesen Zahlen ist der E-Com-                   erst das zweite Jahr mit einer Umsatz-
     Noch bescheidener fällt die Bilanz für die           merce, für den die KMU Forschung eigens                     steigerung (nach 2017 mit + 1,4 %).
     modischen Branchen aus. Konnte sich der              ein Umsatzplus von 6 % errechnet hat. Nur
     Sportartikelhandel sogar abermals leicht             für die österreichischen E-Commerce-                        Nur der Jahresstart war gut.
     über dem Branchenschnitt behaupten                   Anbieter, wohlgemerkt. Wie RegioData                        Im Zeitverlauf (siehe Grafik) konnte sich
     (+ 1,6 % nominell bzw. + 0,7 % real), ver-           jüngst erhoben hat, verlieren diese im                      der Modehandel nach dem ersten Quar-
     buchte der stationäre Bekleidungshandel              Onlinewettbewerb immer mehr an Ter-                         tal noch über ein schönes Plus von 1,9 %
     ein Minus von 0,4 % (real: - 0,1 %). Der             rain, bereits zwei Drittel der Onlineumsät-                 freuen (freilich auf einer schlechten Vor-
     Schuh- und Lederwarenhandel bildet                   ze fließen zu ausländischen Anbietern                       lage aus 2018), doch nach vier Monaten
     unter allen Handelszweigen mit - 1,4 %               (siehe auch ÖTZ 01b/2020).                                  mit rückläufigen Umsätzen in Folge
     (real: - 2,6 %) sogar das Schlusslicht. Am           Der Modehandel ist bescheiden gewor-                        stand im Halbjahr ein kleines Minus in
     besten lief es 2019 übrigens – wie auch              den: Auch über ein so kleines Plus wie                      der Zwischenbilanz. Immerhin konnte
     schon 2018 – für die Bau- und Heimwer-               2019 muss man angesichts der jüngsten                       dieses trotz der heißen Sommermonate
     kermärkte (+ 2,8 % nominell bzw. + 0,3 %             Entwicklung vergleichsweise zufrieden                       mit einem guten dritten Quartal wieder
     real) sowie für die Drogerie- und Kosme-             sein: 2018 schrumpfte die Branche um                        aufgeholt werden. Doch die letzten

                                    2 0 1 9 : K a u m B e w e g u n g B e i d e n u m s ät z e n
                                                Nominelle Umsatzveränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent

                                                                           2018            2019
           12

           10

            8
                                                   +8,0
                                 +6,3
            6                                                                                                     +5,5
            4           +2,6                                                                               +3,6
            2
                     +1,8                                                           +1,8
                                                                       +1,1                  +1,1+1,0                       +0,6
            0
                                                                          -0,3                                       -0,1     -0,4          -0,6
           -2                                                -1,0
                                            -2,3      -1,9                        -2,5
           -4
                                                                                                                                     -2,8
                                                                -3,8
                                                                                                                                                        Quelle: KMU Forschung Austria

           -6
                                         -5,8
           -8

           -10
                                                                                                         -9,7
           -12                 -11,3
                      Jänner   Februar   März        April     Mai       Juni       Juli          August September Oktober November Dezember

14   Shoes 01 2020
tungen des kurzfristigen Verbrauchs auch
                                                                               Treibstoffe enthält, verteuerte sich um
                                                                               durchschnittlich 0,7 %.
                                                                               Innerhalb der zwölf sogenannten Haupt-
                                                                               gruppen zählt der Bereich Bekleidung und
                                                                               Schuhe schon traditionell zu den Gruppen
                                                                               mit der geringsten Preissteigerung (2019:
                                                                               + 0,8 %; 2018: + 0,6 %). Nur der Bereich
                                                                               Verkehr zeigte 2019 eine noch geringere
                                                                               Teuerung (+ 0,3 %), während die Preise bei
                                                                               der Nachrichtenübermittlung (v. a. Mobil-
                                Monate des Jahres und insbesondere das         telefone und Telefontarife) sogar rückläu-
                                Weihnachtsgeschäft meinten es nicht gut        fig waren (- 3,2 %).
                                mit dem stationären Bekleidungshandel,         Ganz anders die Entwicklung in den der-
                                und so wurde es zum Jahresende gerade          zeit boomenden Bereichen Wohnen und
                                noch eine Punktlandung. Ein Blick auf die      Gastronomie/Hotellerie: Die Instandhal-
                                Grafik zeigt auch: 2019 (rot) war im           tung von Wohnungen kostete 2019 durch-
                                Gegensatz zu 2018 (grau) kein Jahr der         schnittlich um 3,1 % mehr als im Jahr
                                großen Ausreißer, weder nach oben noch         davor. Mieten stiegen im Schnitt um 3,0 %.
                                nach unten. Sieben Monate gingen mit           Haushaltsenergie verteuerte sich um
                                kleinen Umsatzrückgängen zu Ende, fünf         2,6 %. In Restaurants und Hotels wieder-
                                Mal gab es ein kleines Plus. Auch da zeigt     um stiegen die Preise innerhalb des letz-
                                sich der Unterschied zum Einzelhandel in       ten Jahres durchschnittlich um 2,9 %.
                                Summe: Dort gab es mit März und Juni           Sieht man sich die Veränderung der letz-
                                lediglich zwei Monate mit negativer            ten vier Jahre kumuliert an, wird noch kla-
                                Umsatzentwicklung, alle weiteren Monate        rer, wie schwer es für Betriebe im kompe-
                                waren im Plus.                                 titiven Modesektor ist, höhere Preise
                                Der Schuh- und Lederwarenhandel konn-          durchzusetzen: Von 2015 auf 2019 gab es
                                te nach einem erfolgreichen Jahresbeginn       eine allgemeine Preissteigerung von 6,7 %,
                                (Branchensieger im ersten Quartal!) nur        bei Bekleidung und Schuhen betrug der
                                noch im Juni und Juli Umsatzsteigerungen       Preisanstieg hingegen nur 3,6 %. Die Gas-
                                erzielen. Seit August lagen die Umsätze        tronomie und Hotellerie erhöhte in diesen
                                durchgängig unter dem Niveau des Vor-          vier Jahren ihre Preise derweil um 12,8 %.
                                jahres, wobei das Minus – nicht zuletzt in
                                Folge der zu warmen Witterung – im             Ausblick positiv. Und 2020? Der
                                Dezember am stärksten ausfiel.                 Ausblick ist durchaus positiv – trotz des
                                                                               allgemein abgeschwächten Wirtschafts-
                                Inflation unterdurchschnitt-                   wachstums. Die Wirtschaftsforschungsin-
                                lich. Dass der Einzelhandel und insbe-         stitute sind sich einig: Der private Kon-
                                sondere der Modehandel weiterhin enorm         sum sollte dank der hohen Beschäftigung
                                wettbewerbsintensive Zeiten durchlebt,         und steigender Bevölkerungszahlen wei-
                                zeigt auch ein Blick auf die Inflationsrate:   ter wachsen. Prognostiziert wird für den
                                Der sogenannte Mikrowarenkorb, der             gesamten privaten Konsum derzeit ein
                                einen täglichen Einkauf widerspiegelt und      nominelles Plus von 3,2 % (real: + 1,6 %).
                                vor allem Nahrungsmittel, aber auch            Das wäre eine ähnliche Größenordnung
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                                Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffee-      wie im Vorjahr. Auch der Handelsverband
                                haus enthält, wurde im Jahr 2019 nur um        berichtet von einer deutlichen Steigerung
                                0,3 % teurer. Der Miniwarenkorb, der           der Anschaffungsneigungen sowie einer         MICAM
                                einen typischen wöchentlichen Einkauf          optimistischen Einkommenserwartung              HALLE 3
                                abbildet und neben Waren und Dienstleis-       der Konsumenten.                      MF        Stand N21/N29/P22/P30

                                                                                                                             Ihr Kontakt:
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                                                                                                                                 Showroom Brandboxx
                                                                                                                                 Mobil 0699 1888 0009
                                                                                                                                 gerald.kaiser@lloyd.com   LLOYD.COM
HANDEL

                                                                                                 © Picturedesk
                                                                                                                 reich schlug sich die Gruppe mit einem
                                                                                                                 Umsatzplus von 4 % auf 503,6 Mio. € so gut
                                                                                                                 wie schon lange nicht. Dabei blieb die Zahl
                                                                                                                 der Stores hierzulande mit drei Schließun-
                                                                                                                 gen und drei Neueröffnungen konstant bei
                                                                                                                 87 (77 x H&M, 5 x Cos, 3 x Monki, 1 x Week-
                                                                                                                 day, 1 x & Other Stories). International
                                                                                                                 wuchs die Zahl der Geschäfte um 108 auf
                                                                                                                 5.076, wobei die Mehrzahl der Neueröff-
                                                                                                                 nungen entgegen der ursprünglichen
                                                                                                                 Ankündigung wieder auf die Hauptmarke

                                                                  H&M
                                                                                                                 H&M entfiel. Nach Regionen betrachtet
                                                                                                                 wurden die meisten neuen Stores in Asien
                                                                                                                 eröffnet, in Europa blieb die Filialzahl

                                                        Die Familie
                                                                                                                 nahezu konstant.
                                                                                                                 Wie sich die Umsätze flächenbereinigt ent-
Die Neue und der Alte: Helena Helmersson,                                                                        wickeln, teilt H&M schon mehrere Jahre
bisher COO von H&M, folgt auf den bisherigen
CEO Karl-Johan Persson.
                                                           geht                                                  nicht mehr mit. Was verraten wird, sind die
                                                                                                                 überproportionalen Zuwächse im E-Com-

       N
                                                                                                                 merce (+ 18 %) sowie im sogenannten »New
                                                                                                                 Business«, zu dem die neuen Linien wie
                    ach überstandener Krise             Der erst 44-jährige CEO und                              COS, & Other Stories und Monki gezählt
                    kommt es bei H&M zu einem            Großaktionär Karl-Johan                                 werden (+ 16 %). Berücksichtigt man dazu
                    unerwarteten Chefwechsel:             Persson zieht sich in den                              auch noch die Neueröffnungen, blieb in den
                    Karl-Johan Persson, Mitglied       Aufsichtsrat zurück. Die Zahlen                           bestehenden H&M-Geschäften flächenbe-
                    der Gründerfamilie, übergibt                                                                 reinigt wohl nicht viel mehr in den Kassen
        sein Amt an Helena Helmersson, die schon
                                                       für das Geschäftsjahr 2018/19                             als im Jahr davor.
        bisher im Vorstand von H&M als COO für          weisen klar bergauf. Auch in
        Bereiche wie Expansion, Produktion,                      Österreich.                                     Pläne für 2020. Die Rohertragsspanne
        Logistik, IT und Planung zuständig war.                                                                  sank leicht von 52,7 auf 52,6 %, die operative
        Helmersson, 47, ist seit 1997 im Unterneh-                                                               Marge stieg ebenso leicht von 7,4 auf 7,5 %.
        men und kennt den Konzern in- und aus-         aus nunmehr neun eigenständigen Brands                    Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um
        wendig: Sie hat im Einkauf angefangen,         besteht, gewandelt. In den letzten Jahren                 11 % auf 1,65 Mrd. €. Für die Gewinnsteige-
        war danach u. a. Produktions-Managerin         machte H&M trotzdem eher mit stark rück-                  rung macht Karl-Johan Persson abermals
        in Bangladesch und Hongkong sowie              läufigen Gewinnen und – ungewohnt – auch                  gesunkene Abschriften verantwortlich.
        Nachhaltigkeits-Verantwortliche. Als           Geschäftsschließungen von sich reden.                     Auch die Zusammensetzung und Höhe des
        unumstrittene Nummer zwei im Konzern           Reagiert wurde mit Investitionen in Logis-                Warenlagers habe sich weiter verbessert:
        wurde sie 2014 von einem schwedischen          tik, Technologie und Datenmanagement –                    Zum Bilanzstichtag lag der Lagerwert um
        Fachmagazin sogar zur mächtigsten              »Investitionen, die jetzt beginnen, sich in               6 % unter dem Vorjahresniveau.
        Geschäftsfrau des Landes gekürt.               Form von steigender Kundenzufriedenheit,                  Auch der Start ins neue Geschäftsjahr fiel
        Karl-Johan Persson, 44, war seit elf Jahren    Umsatz und Profit bezahlt zu machen«, so                  gut aus: Für den Zeitraum 1. Dezember bis
        CEO und wird nun neuer Aufsichtsratsvor-       Karl-Johan Persson in seinem Abschieds-                   28. Jänner meldet H&M ein Umsatzplus von
        sitzender. Dort folgt er auf seinen Vater      Statement.                                                5 % in lokalen Währungen. Aufgrund der
        ­Stefan Persson, der sich nach zwanzig Jah-                                                              steigenden Onlineumsätze steht das Filial-
         ren aus dieser Position zurückzieht. Stefan   Klarer Aufwärtstrend. Das zeigt                           netz weiterhin auf dem Prüfstand. Im Laufe
         Persson, 72, ist Sohn des Firmengründers      sich auch in den Zahlen für das Geschäfts-                des Jahres sollen rund 175 Stores weltweit
         Erling Persson und reichste Schwede. Die      jahr 2018/19 (per 30. November), die zeit-                geschlossen werden, vornehmlich in
         Familie hält immer noch 44 % der Anteile      gleich präsentiert wurden. Demnach hat                    Europa. Dem gegenüber stehen rund
         und 75 % der Stimmrechte am börsenno-         H&M nach zwei Jahren mit deutlich gerin-                  200 geplante Eröffnungen, vornehmlich in
         tierten Unternehmen.                          geren Wachstumsraten wieder um 6 %                        Wachstumsmärkten. Über Nachverhand-
         In der Amtszeit von Stefan Persson hat sich   zugelegt. Der Gesamtumsatz wuchs auf                      lungen versucht man außerdem, die Miet-
         H&M von einem Unternehmen mit nur             232,8 Mrd. SEK, umgerechnet 22,1 Mrd. €                   konditionen zu verbessern. Alleine heuer
         einer Marke zu einer Modegruppe, die ähn-     netto. In der Konzernwährung betrug die                   sollen demnach 1.000 Mietverträge neu ver-
         lich wie der größere Mitbewerber Inditex      Wachstumsrate sogar 11 %. Auch in Öster-                  handelt werden.                           Mf

        16   Shoes 01 2020
REPORT

                                    LUXUS:
                                 Der große
                                 Boom ist
                                                                                          Bain & Co. mit einem Gesamtvolumen von 1,3 Billionen € beziffert.
                                                                                          Auch das wäre ein Wachstum um 4 % gegenüber 2019.

                                  vorbei
                                                                                          Immer wichtiger für den Luxusgütermarkt werden die Generationen
                                                                                          Y (nach 1980 geboren) und Z (nach 1995 geboren), vor allem in
                                                                                          China und Südostasien. Im Jahr 2035 werden diese beiden Genera-

                    G
                                                                                          tionen bis zu 85 % des gesamten Luxusmarktvolumens ausmachen.
                                                                                          Bain-Experte Merkel betont: »Diese äußerst selbstbewussten Kun-
                                enuss- und reisefreudige Chinesen, selbstbewusste         den fordern die Luxusmarken permanent heraus, kreativ zu sein
                                und anspruchsvolle junge Käufer, anhaltender              und sich weiterzuentwickeln – und zwar über das reine Produkt
                                Onlineboom: Diese drei Faktoren haben 2019 für ein        hinaus.« Gefordert sind intelligente, innovative Strategien. »Neue
                                weiteres Wachstum am Markt für Luxusgüter gesorgt.        Kundensegmente, sich weiterentwickelnde Vertriebskanäle und
                                Der weltweite Umsatz mit hochwertiger Kleidung, mit       ein verändertes Konsumentenverhalten erhöhen den Handlungs-
                    Schuhen, Lederwaren, Parfüm und Schmuck hat im Vorjahr auf            druck für Hersteller und Händler«, erklärt Bain-Partner Merkel.
                    281 Mrd. € zugelegt, was einem Plus von 4 % entspricht. Dies sind     »Sie stehen vor der Herausforderung, den immer individuelleren
                    Ergebnisse der neuesten Ausgabe der Studie »Worldwide Luxury          Bedürfnissen gerade der anspruchsvollen jungen Klientel mit noch
                    Market Monitor«, die die Unternehmensberatung Bain & Com-             exklusiveren Einkaufserlebnissen gerecht zu werden. Das geht bis
                    pany gemeinsam mit dem italienischen Luxusgüterverband Alta-          hin zu Dienstleistungsmodellen und VIP-Services, die sich mit
                    gamma jährlich veröffentlicht.                                        Geld nicht kaufen lassen.«                                     MF
                    Besonders positiv entwickelte sich das Geschäft mit Schuhen und
                    Schmuck (jeweils + 9 %) sowie Lederwaren (+ 7 %). Der Umsatz mit
                    Uhren ging hingegen um 2 % zurück. »Nach dem starken Umsatz-
                    wachstum bis 2015 herrscht im Markt der Luxusgüter nun schon
                    seit einiger Zeit Normalität«, stellt Bain-Luxusgüterexperte Oliver
                    Merkel fest. »Und so dürfte es auch bleiben.« Bis 2025 wird der
                    Markt um etwa 3 bis 5 % pro Jahr wachsen. Voraussetzung ist aller-
                    dings, dass die wirtschaftspolitischen Krisen wie der US-amerika-
                    nisch-chinesische Handelskonflikt oder die Auseinandersetzun-
                    gen in Hongkong nicht eskalieren.

                    Regional betrachtet entfällt der Großteil des Wachstums
                    wie schon traditionell auf China, wo der Luxuskonsum um 26 %
                    zulegte. Europa verzeichnete hingegen nur ein Plus von 1 %. Der
                    Kontinent blieb mit 88 Mrd. € aber weiterhin der weltgrößte regi-
                    onale Teilmarkt für Luxusgüter. Der amerikanische Doppelkonti-
                    nent kommt auf 84 Mrd. €, China auf 30 Mrd. €.
                    Auch der Onlinekanal gewinnt weiter an Bedeutung. 2019 ist der
                    Internethandel mit Luxusgütern um 22 % auf 33 Mrd. € gestiegen
                    und kommt damit inzwischen auf einen Marktanteil von 12 %. Die
                    Expansion der stationären Handelsnetze gerät deshalb zuneh-
                    mend ins Stocken. »Wir gehen davon aus, dass der Ausbau des
                    stationären Absatzkanals 2020 seinen Höhepunkt erreicht haben
                    könnte«, meint Merkel. Abseits der persönlichen Konsumgüter
                    gibt es am erweiterten Luxusmarkt teils deutlich bessere Entwick-
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                    lungen zu vermelden. Überdurchschnittlich stark nimmt etwa der
                    Umsatz mit Kreuzfahrten (+ 9 %), Autos (+ 7 %), Gourmet-Lebens-
                    mitteln (+ 6 %) und Privatjets sowie Yachten (+ 5 %) zu. Einen
                    deutlichen Einbruch von 18 % verzeichnet dagegen der weltweite
                    Kunsthandel. Alles zusammen wird der erweitere Luxusmarkt von
SCHUHE

                               © gardeur

                                                   © Daydream
                                           © mac

      Die neuen Silhouetten
         und Looks in der
         Mode haben die
          Schuhindustrie
       inspiriert, den Markt
         mit Neuheiten für
          Herbst/Winter
       2020/21 förmlich zu
        überschwemmen!

18   Shoes 01 2020
SCHUHE

                                          Trendwende,
© Replay

                                          ganz trittsicher!

           N
                                    eue Schuhe braucht die Frau – und       Das Lieblingsthema der Schuh-Designer aber lautet ganz
                                    der Silhouettenwandel leistet ihnen     klar: Wilder Westen! Cowboy-Stiefel, tonig verziert oder
                                    Vorschub. Midiröcke, Hosen mit wei-     bestickt, haben das Zeug zu einem echten Bestseller. Mal
                                    tem Bein und knöchellange A-Klei-       verkürzt als Bootie, mal in der Mitte der Wade endend (Vor-
                                    der vertragen sich mit dem Dau-         sichtig: das macht in der Regel kein schlankes Bein) oder
                                    erthema Sneakers genauso wenig          kniehoch: die neuen Cowboy-Boots können sowohl sportlich
                                    wie mit allzu filigranen Pumps. Was     als auch elegant aufgemacht und kombiniert werden. Und
                                    es braucht, sind Booties mit länge-     damit landet man zwangsläufig beim nächsten Megatrend:
                                    rem Schaft sowie Stiefel, Stiefel und   der Reptilleder-Optik. Was sich bereits in der Saison Früh-
                                    noch mehr Stiefel.                      jahr/Sommer 2020 sanft ankündigte, hat sich für die Winter-
           Tatsächlich zeigt sich die Schuhindustrie zum nächsten Win-      saison zum Dauerthema ausgeweitet. Die Bandbreite der
           ter überdurchschnittlich kreativ, man hat leidvoll zur Kennt-    Modelle in Snake-Optik ist groß wie nie: Pumps, Long-Leg-
           nis nehmen müssen, dass man mit dem Wiederkauen der              Boots, Sneakers, Sling-Ballerinas und ultra kurze Cowboy-
           immer gleichen Bestseller ganz schnell raus kommt aus erfor-     Booties werden im Allover-Sneak-Look aufgemacht. Und
           derlichen Begehrlichkeitsschiene. Thema Nummer eins: der         wem die Schlange als Innovation nicht zu weit geht: Auch mit
           Chunky Boot. Luxushersteller wie Prada, Bottega Veneta oder      Fellvarianten (selten echt, zumeist als Imitat) wird im kom-
           Burberry können nicht irren: der schmucklose Glattleder-Boo-     menden Winter gespielt.
           tie mit elastischen Einsätzen und markanter Gummisohle ist       Schlangenoptik und Lammfell inspirierten auch die Taschen-
           der ideale Begleiter zu nahezu allen angesagten Looks für den    erzeuger. Boxy Henkeltaschen in Reptilleder-Optik oder
           Winter 2020/21. Ein kleiner Schuh, der deutlich weniger »Wir-    Crossbody-Bags mit breiten Trageriemen und Felldetails
           bel« macht als der Chunky Sneaker, rockig wirkt und dennoch      bringen auch im Taschenbereich neue Looks. Und auch bei
           elegant. Mit hohem Schaft kann die angesagte Utility-Hose        den Formen wird weiter experimentiert. Der Brustbeutel ist
           bequem drinnen getragen werden, so wie es zum nächsten           erwachsen geworden, bedruckte Stoffbeuteltaschen und
           Winter sein soll.                                                Rucksäcke im Ethno-Stil sowie wattierte Shopper und weiche
                                                                            Beutel aus Fell-Imitationen im Stil der 70er-Jahre erzeugen
           Klar, Doc-Martens-Typen (zumeist ohne Schnürung)                 komplett neue Warenbilder.
           sieht man zuhauf und auch relativ cleane Ankle-Boots mit win-    Elegante monochrome Looks der in der Mode pushen den
           terlichem Futter fehlen in kaum einer Kollektion. Dazu kom-      Bereich Ledertasche. Kleine Umhängetaschen in Metallic und
           men spitze Booties mit halbhohem Absatz und elastischem          mit aufwendigen Schließen, Handtaschen mit Kurzgriff im Stil
           Schaft, geschoppte Schaftstiefel, die unverwüstlichen Rubber     der 70er-Jahre und längliche Pochettes mit dünnen Metall-
           Boots, Boots mit Frontziper, Schnürer im Gouvernanten-Style,     Kettchen werden die Kauflust all Kundinnen steigern, die mit
           Sock-Sneakers in knalligen Farbkombination, und, und, und …      Taschen ein modisches Statement setzen wollen.          BPM

                                                                                                                         Shoes 01 2020   19
TREND

Dockers by Gerli

                           CHUNKY BOOTS 2.0
           Bye bye, Sneakers. Die neuen Chelsea Boots mit dicker Sohle, kurz
            Chunky Chelseas, sind »der« Megatrend im nächsten Winter. Die
            neuen Utility-Hosen haben ihren perfekten Begleiter gefunden!

      20   Shoes 01 2020
Bogner    Cinque                         Steffen Schraut

Högl      Henry Beguelin                 Caprice

Lloyd     Melvin & Hamilton              Aigner

Tamaris                       s.Oliver

                                                           Shoes 01 2020   21
Trend

Toral

                             SCHAFT SCHAFFT AN!
         Cowgirl und Schlange? Die ideale Wild-West-Kombination ist die
           Innovation zum nächsten Winter. Neben kniehohem Schaft
        boomen auch Mid-High-Versionen mit Spitze und kantigem Absatz!

        22   Shoes 01 2020
Marc Cain         Melvin & Hamilton   Aigner

                                      Steffen Schraut

Steffen Schraut

Aigner
                  Barbour

                  Caprice             Cinque

                                                        Shoes 01 2020   23
TREND

Camel Active                             Emily & Noah

                          SENTIMENTAL JOURNEY
          Echsen-Optik, Reptil-Prägung, Logos in erhabener Optik, außerge-
          wöhnliche Schließen: Die neuen Taschen, mehrheitlich in warmen
             Beige- und Brauntönen, bleiben elegant – und eher zierlich.

     24   Shoes 01 2020
Replay        Joop!       Cinque

Aigner

                          Valentino

L. Credi

              Marc Cain   Tamaris

Marc O’Polo

                                      Shoes 01 2020   25
Schuhe & Taschen

                                                                                                                                     © Caprice
                     Emu Australia
         Für Herbst/Winter 2020/21 zelebriert die aus­
         tralische Schuhmarke mehr denn je ihr Motto
         »Ever Natural« und präsentiert eine innovative
         Kollektion für selbstbewusste Frauen. Die Farbpa­
         lette kombiniert bewährte und bei den Kunden
         beliebte Töne mit von der Natur inspirierten
         Nuancen. Für kräftige Akzente sorgen Burnt Rost,
         Purpurrot und Petrol. Besondere Materialien wie
         opulentes Lava-Schaffell treffen auf coole Reiß­
                                                                                         Caprice
         verschlussdetails. Handgefertigte Verzierungen
         zeugen von Liebe zum Detail. Dank Waterproof-
                                                                M    it der neuen Kollektion präsentiert Caprice eine Vielfalt an spor­
                                                                tiven Sneakern, die durch gekonntes Design sowie aufregende Farb-
         Technologie sind die Modelle verlässliche Beglei­      und Materialvariation überzeugen. Mehrfarbige Sohlen verleihen
         ter bei jeder Wetterlage. Eine dicke, neue             den Modellen eine feminine Optik. Besondere Hingucker sind Styles
         Laufsohle garantiert hohen Tragekomfort.               mit Keilabsatz. Luxuriös wird es mit hochwertigem Leder – von
                                                                Nappa über Nubuk bis hin zu Velours. Materialkombinationen aus
                                                                echtem Leder in Kroko- und Snakeoptik versprühen Exotik. Absolut
                                                                im Trend liegen Boots mit markanten Sohlen. Wer es klassischer
                                                                mag, greift zum Loafer aus feinem Nappaleder mit Animalprint oder
                                                                Two-Tone-Finish.
                                                        © EMU

                                                                                           Think!
                                                                Z   ur neuen Saison setzt der Schuhspezialist auf klare Formen,
                                                                Funktion und Passform. Das Handwerk steht im Vordergrund. So
                                                                bekommt das Modell Agrat etwa handgenähte Ziernähte. Selbiges gilt
                                                                für die Gruppe Delicia. Diese überzeugt mit abgerundeter Karree­
                                                                form und einem leicht erhöhten Absatz. Sportiver wird es im Bereich
                                                                der Stiefel und Booties. Die Gruppen Comoda und Cogita sind mit
                                                                wintertauglichem rutschfestem Profil und bequemen Leisten ausge­
                                                                rüstet und garantieren so Tragespaß bei jeden Witterungsverhältnis­
                                                                sen. Wer nach wasser- und winddichten Styles sucht, wird dank Iaz
                                                                fündig. Das verwendete Material ist zu 100 % recycelbar.
                                                                                                                                    © Think!

26   Shoes 01 2020
Schuhe & Taschen

                                                                                                                                © Tamaris
               Cinque
Pünktlich zur neuen Saison dürfen sich die
Damen über die Einführung eines Business-NOS-
Programmes, bestehend aus klassischen Pumps
mit unterschiedlichen Absatzhöhen und sehr
hochwertigen Ledermaterialien in den Farben
Schwarz, Cognac und Dark Navy, freuen. Ergänzt
wird dieses Programm durch saisonale Modelle
mit Flexböden in warmen, aktuellen Velours-Far-                                  Tamaris
                                                        G
ben. Derbe Boots versprühen Lässigkeit. Klare,
markante Silhouetten werden unterschiedlich                  etreu dem Motto »weniger ist mehr« setzt Tamaris im August auf
interpretiert. Besonders weiche Oberleder geben         reduziertes Design und stilvolle Klassik. »Parisian Chic« lautet das
der starken Optik das nötige bequeme Trage­             Schlagwort der Stunde, helle Nudetöne treffen auf Burned Orange
gefühl. Sneaker sind auch bei Damenschuhen              und Cognac. »Autumn Romance« zeigt im September Lederstiefel
sehr reduziert in der Farbgebung und bestechen          und Ankle Boots in Cognac und Bordeaux. Passend zur Jahreszeit
vielmehr durch neue und klare Schnitte.                 wird die Farbpalette zusätzlich um ein dunkles Tannengrün erwei-
                                                        tert. Ein Materialmix aus Reptil- und Veloursleder bildet die Basis für
                                                        besonders stilvolle Herbstlooks. Ganz im Stil des Punk bestechen
                                                        Stiefel, Stiefeletten und Ankle Boots beim zweiten Septemberthema
                                                        »Edgy Boots« mit mitunter provozierendem Design. Abnehmbare
                                                        Kettendetails und Schnallen treffen auf derbe Profilsohlen. Beson-
                                                        ders spannend wirken Blockabsätze mit roten Details.
                                             © Cinque

                                                                                                                               © Aigner

                                                                                   Aigner
                                                        U   nter dem Motto »Romantic Abundance« präsentiert Aigner eine
                                                        Schuhkollektion, die einen außergewöhnlichen Reichtum an Ideen
                                                        spiegelt. Gegensätze verschmelzen, Modelle aus dem eigenen Archiv
                                                        werden neu interpretiert und ins Jetzt geholt. Im Bereich der Quali-
                                                        täten stehen natürliche Materialien im Fokus. Exotische Prints blei-
                                                        ben, Teddybär-Fell, Streifen und Logo-Muster erzeugen spannende
                                                        Kontraste. Wichtiges Symbol ist die Magnolie, die Feminität ver-
                                                        sprüht. Farblich treffen facettenreiche Braun- und Naturtöne auf Rot,
                                                        Grün und Blau. Lederprägungen in Kroko- und Pythonanmutung
                                                        garantieren Eyecatcher-Momente.

                                                                                                               Shoes 01 2020   27
Schuhe & Taschen

                                                                                                                                         © replay
                      Marc Cain
         Schuhe in Snake-Optik gehören jetzt zu den
         aktuellsten Trend-Pieces. Starke Statements set-
         zen Lederschuhe im Allover-Snake-Look, die als
         cooler Long-Leg-Boot, als sportiver Sneaker, als
         angesagter Squared-Bootie oder als Sling-Balle-
         rina mit Squared-Spitze umgesetzt werden. Cow-
         boy-Boots, Pumps, Halbschuhe, Slipper, Sling-
         Ballerinas und Biker Boots hüllen sich in feines
         Leder in Echsen-Optik. Sportiver wird es mit Sty-
         les aus technischem Neopren-Material. Hier                                            Replay
         haben Schaft und Sohle die gleiche Farbe, was den
         Modellen eine moderne Optik verleiht. Zwei ver-
                                                                      Materialmix, glänzende Details und Einsätze bilden den roten
                                                                      Faden der aktuellen Kollektion von Replay. Stiefel und Stiefeletten
         schiedene Sneaker-Versionen, die farblich auf
                                                                      ziehen Inspiration aus dem Erbe der Marke und überzeugen mit
         sportive Modelle der Taschenkollektion, gefertigt
                                                                      Stoffeinsätzen und Applikationen von Karo über Tierfelloptiken.
         aus Nylonmaterial, abgestimmt sind, komplettie-
                                                                      Neu ist ein Angebot an hohen und halbhohen Gummistiefeln. Pail-
         ren das Angebot.
                                                                      letten und Nieten zeugen im Bereich der Sneaker von Liebe zum
                                                                      Detail. Die Spitze der Kollektion bildet die breite Auswahl an hohen,
                                                                      halbhohen und niedrigen Westernstiefeln. Nieten, Steinchen, Sti-
                                                                      ckereien, Applikationen oder kontrastierende Einsätze garantieren
                                                                      Eyecatcher-Momente.
                                                        © Marc Cain

                                                                                      Steffen Schraut
                                                                      Z   ur neuen Saison treffen aktuelle Optiken auf bewährte Acces-
                                                                      soires. Die Kollektion umfasst 19 Leistenformen und rund 130 Styles.
                                                                      Farblich prägt eine stimmige Range aus warmen Brauntönen, stil-
                                                                      vollen Naturnuancen, Burgundy, Olive und Navy sowie Grau das
                                                                      Bild. Nappa trifft auf Wildleder, Glattleder und geprägtes Leder.
                                                                      Akzente setzen aufregende Metallics. Stretchy Uppers und Struktur-
                                                                      leder komplettieren das Bild. Country-Flair versprühen modische
                                                                      Western Heels. Overknee Boots mit aufregenden Details garantieren
                                                                      Hingucker-Momente.
                                                                                                                                         © Steffen Schraut

28   Shoes 01 2020
Schuhe & Taschen

                                                                                                                                         © Lloyd
                         Lloyd
      D    ie neue Herbst-/Winterkollektion bietet ein
      breites Spektrum an trendigen Schuhen – von klas-
      sischen Modellen über Athleisure Styles. Feminine
      Elemente sind essenziell. Darüber hinaus sind
      Hiking-Einflüsse erkennbar. Besonders aktuell
      wirken monochrome Styles. Bei den Sneakern trifft
      Feminität auf Hightech. Relaxte Eleganz versprü-
      hen Schnürschuhe, Slipper und Booties auf schö-
      nen Leistenformen und veredelten Sohlen. Ein
      modisches Revival feiert der Langschaftstiefel.
      Farblich erstreckt sich das Spektrum von Weiß
      über Braun bis hin zu warmem Saffron, Pumpkin
      oder Hazel. Für feminine Optiken sorgen Blush
      und Cognac. Vereinzelt finden sich Beeren- und
      Flaschengrüntöne sowie Olive, Khaki oder Dun-
      kelblau wieder. Dezente Metallic-Effekte komplet-
      tieren die Range.
                                                                   © Hunter

                                                                                               s.Oliver Shoes
                                                                              Cowboy-Boots und Stiefel auf mittelhohem Absatz und spitzer
                                                                              Zehenkappe erleben bei s.Oliver ein echtes Revival. Stilecht mit
                                                                              Kroko-Prägung, Nieten und tonigen Stickereien sind sie das Must-
                                                                              have für alle Cowgirls. Modelle mit hohem Schaft passen perfekt zu
                                                                              Kleidern und Röcken, während die kürzere Variante der ideale Beglei-
                                                                              ter zu Flared Jeans ist. Der Long Boot feiert sein Comeback und passt
                                                                              somit perfekt zu wadenlangen Röcken und Kleidern, den neuen
                                                                              Hauptdarstellern in der Oberbekleidung. Seventies-like wird es mit
                                                                              schicken Slouchy Boots, die lässig an der Wade herunterrutschen.

                         Hunter
F   ür Herbst/Winter 2020/21 baut Hunter auf dem Erfolg der Kalt-
                                                                                                                                                   © s.Oliver

wetterkollektion des vorherigen Jahres auf und bietet Schuhe mit
technischen Innovationen für kalte Temperaturen und nasses Wet-
ter an. Nachhaltige und recycelte Materialien werden in der gesam-
ten Kollektion eingeführt. Die Farbrange hüllt sich in gedeckte Töne,
leuchtend weiße Akzente ergänzen das Bild. Als Basis-Inspiration
dienen die Bewegung der Virtual-Reality-Kunst von Bill Viola sowie
die Skulpturen von Antony Gormley. Highlight ist die Neueinfüh-
rung einer Sportschuhkollektion.

                                                                                                                                   Shoes 01 2020   29
Schuhe & Taschen

                                                                                                                                  © MARC O‹POLO
                         Emily & Noah
          Als absolutes It-Piece präsentiert sich die
          Saddle­bag »Dunja« in Schlangenoptik in den Far-
          ben Blau, Rot, Silber und Cognac oder in den Unis
          Blau, Rot und Schwarz. Eye-Catcher sind das
          bezogene Schloss in Knopfoptik und ein breiterer
          Schulterriemen. Der Look ist feminin und
          zugleich sportlich-elegant. Die Linie »Desiree«
          unterstreicht den zeitlos eleganten Look in
          Vacetta-Optik. Besondere Details sind der bezo-
          gene Verschlussknopf, Griffe in Garnstruktur, gol-
          dene Metalldetails sowie Karopatches. Chic und
                                                                                  Marc O’Polo
                                                               Inspiriert von den skandinavischen Wurzeln der Marke liegt der
          urbane Lässigkeit werden durch die Linie
          »Denise« transportiert. Sportive Checks finden
          sich im Taschenkeil oder im Seiteneinsatz und auf    Fokus auf dem Thema Sustainable: Hochwertiges Innenfutter aus
          dem Body der Bag-in-Bag wieder. Dieses prakti-       Organic Cotton und erstmals Taschen-Styles aus recyceltem Nylon
          sche Taschenmodell ist als Shopper, Beutel, Ruck-    unterstreichen den Nachhaltigkeitsansatz. Die neue Marc O’Polo
          sack, Gürteltasche und RV-Crossbody in moder-        »Statement-Bag« verfügt über zwei verschiedene Tragevarianten.
          ner Two-Tone-Optik in den Farben Taupe/Red,          Lässig über die Schulter oder praktisch als Crossbody Bag. Unter
          Taupe/Green und Black/White erhältlich.              dem Motto »Leather Love« kommen Taschen aus hochwertigem
          Bezeichnend für diese vielseitige Gruppe sind der    Glattleder im Mix mit extra weichem Veloursleder. Eyecatcher dabei:
          spannende Material-Mix, der Logoanhänger mit         ein moderner Metallring und Details aus Messing.
          verspielter Quaste und Single-Lettering.

                                                                                         Aigner
                                                               Zeitloses Design, Wärme und Bohemian Chic – all das hat Creative
        © Emily & Noah

                                                               Director Christian Alexander Beck in der neuen Kollektion in seinen
                                                               Entwürfen zum Ausdruck gebracht. »Romantic Abundance« steht für
                                                               einen Reichtum an Ideen und die Verschmelzung von Gegensätzen:
                                                               der Stil der 70er vereint sich mit der Eleganz der 30er-Jahre. Kräftige
                                                               Farben werden eingebettet und von warmen Brauntönen umarmt.
                                                               Schwarz tritt in den Hintergrund, Braun wird zum Hauptton und zeigt
                                                               sich in verschiedensten Nuancen.
                                                                                                                                         © Aigner

30   Shoes 01 2020
Schuhe & Taschen
© Camel Active Bags

                                               Camel Active Bags
                                            M    it der ersten Outfit-Kollektion der camel active
                                            Womenswear ab Herbst/Winter 2020 wird auch
                                            eine Women’s Bags-Kapsel präsentiert. Die Kom-
                                            binationen verschiedener Obermaterialien wie
                                            Leder, Nylon oder Canvas, ergänzt durch verschie-
                                            dene Farbmixthemen mit erdigen Farben, erzeu-
                                            gen ein spannendes Bild im Zusammenspiel mit
                                            den Women Key-Looks. Winterliche Trendfarben
                                            wie Camel, Charcoal oder Khaki, tonal oder im
                                            Kontrast eingesetzt auf Canvas oder Nylon, vermit-
                                            teln modische Kontraste. Teddy Fake Fur kommt
                                            auf einem großformatigen, minimalistischen
                                            Weekender aus Nylon zum Einsatz. Das Denim-
                                            Comeback in der Mode wird durch Umhängeta-
                                            schen in Khaki aufgebrochen.

                                                                                                Kontaktdaten:
                                                                                   Herbert Gänsdorfer GesmbH
                                                                                              Handelsagentur
                                                                                               Martin Antauer

                                                                                        Mobil: +43 660 71 60 60 2
                                                                             E-Mail: antauer.martin@gmail.com

                                                     Besuchen Sie uns auf Hotelausstellungen und Messen:
                                                     18.02. – 20.02.20 ÖSFA Sportmesse / brandboxx Salzburg
                                                     29.02. – 02.03.20 BIB Showroom Offenbach
                                                     08.03. – 09.03.20 Hotelausstellung Graz / roomz Hotel
                                                     15.03. – 16.03.20 Lederwaren Messe Wien/ MGC Wien
                                                     22.03. – 23.03.20 Shoes&Bags / brandboxx Salzburg
                                                     29.03. – 30.03.20 Hotelausstellung Linz / Park Inn Linz

                      Outdoor Casual Wear                               www.camelactive.com
SCHUHE

Das Geschäft mit
  der Lizenz

                   Digel Schuhe - neu am Markt und
                   erfolgreich ohne Lizenz.
                                                     © Digel
schuhe

M
               arken stehen für ein Lebensgefühl – und dienen der
               Wiedererkennung. Modeunternehmen investieren
               viel, um ihre Marke am Markt zu positionieren, sie
               mit emotionalem Mehrwert zu bestücken und den
               Bekanntheitsgrad auszubauen. Verständlich, dass
Textilhersteller die Vorteile ihrer Marke nutzen möchten und ihre
Produktpalette erweitern wollen, um das Markenimage breiter
zum Verbraucher zu tragen. In der Menswear gehört es beinahe          Lizenzvergabe ist, dass das Markenbild einfacher kontrolliert und
zum guten Ton, die Kollektionen mit eigenen Schuhen zu ergän-         die Marken-DNA direkter umgesetzt werden kann.
zen. Im Sinne des Total Looks werden die Erlebniswelten ausge-        Daniel Schmidt, Wholesale Director bei Digel, erklärt wie Digel erst
weitet. Die Vorteile liegen auf der Hand: Neben Zusatzgeschäften      vor Kurzem in das Schuhgeschäft selbst eingestiegen ist: »Wir füh-
und der Erschließung neuer Märkte steigern Lizenzen die Bekannt-      ren die Schuhe seit F/S 2018 und haben in diesem ersten Jahr
heit der Marke, und das Kundenvertrauen kann ebenso wie das           bereits über 100.000 Paar Schuhe verkauft. Zum Start sind wir
Marketing-Know-how gewinnbringend verwertet und vertriebli-           bewusst mit unseren Textilhandelspartnern in die Gespräche ein-
che Synergieeffekte genutzt werden. Starke Lizenzen halten einer      gestiegen. Im zweiten Schritt haben wir dann gezielt mit Schuhfili-
schwächelnden Marke auch schon mal den Rücken frei und in             alisten wie Salamander und Co gesprochen und das Business weiter
Krisenzeiten das Markenimage aufrecht.                                ausgebaut. In diesem Zusammenhang haben wir genau das Mar-
                                                                      kenportfolio geprüft und geschaut, wo wir richtig positioniert sind.
Lizenzvergabe oder Eigenregie. Doch worauf kommt es                   Der Plan war ursprünglich, Schuhe in Lizenz zu vergeben, haben
in dem Geschäft an? Eine Lizenzvergabe garantiert noch keine          uns aber dann entschieden, das Konzept in Eigenregie, mit extra
Umsatzzuwächse, sondern birgt Gefahren, wenn man Marken               dafür geschaffenen Strukturen, anzugehen. In Österreich wird das
abwertet oder sie zu sehr strapaziert. Alter-                                                 Thema Schuhe über unsere Agentur Exen-
native: Schuhe in Eigenregie und im eige-                                                     berger vertrieben und somit kommen alle
nen Designverständnis führen. Strellson
                                                 Laufen die Schuhsortimente                   Produkte aus einer Hand.«
bietet bereits seit 2006 Herrenschuhe in          starker Herrenmodemarken
Lizenz. Sabine Kracht, Head of Licensing         den klassischen Schuhbrands                  Seine Stärken ausspielen. Bugatti
Management Strellson, erklärt, worauf es                    den Rang ab?                      beschäftigt sich seit 1992 mit Lizenzen und
ankommt: »Es ist wichtig, einen starken                                                       hat mittlerweile 14 Lizenzpartner. Schuhe
und kompetenten Lizenzpartner zu haben, der den Anspruch der          machen dabei das größte Volumen aus. Stephan Horst, Marke-
Marke hinsichtlich Qualität und Ausrichtung auf die jeweilige Kate-   tingleitung Bugatti, erklärt, weshalb man sich für Lizenz entschieden
gorie übersetzen kann. Ein Lizenzpartner besitzt absolutes Fach-      hat und worauf es dabei ankommt: »Bugatti wollte sich damals zur
Know-how in der jeweiligen Kategorie und kann damit den Ansprü-       Lifestylemarke entwickeln. Deshalb haben wir die kompetentesten
chen des Segments in allen Bereichen (Sourcing, Design, Produktion)   Partner im Markt gesucht, um als Bekleidungshersteller von dem
gerecht werden. Das Schuhsegment ist zu speziell und zu eigenstän-    Know-how der Produktspezialisten zu profitieren. Neben der Pro-
dig, als dass es von einem Textilunternehmen mitgesteuert werden      duktkompetenz sind Finanz- und Vertriebsstärke entscheidend. Wir
kann. Wie in allen Bereichen müssen wir uns mit Spezialisten mes-     arbeiten seit 2000 mit unserem Schuhlizenznehmer in enger Abstim-
sen und das kann uns nur gelingen, wenn man hier mit einem Spe-       mung zusammen, ohne dabei direkt in die Kollektionsentwicklung
zialisten zusammenarbeitet. Das Markenversprechen muss auch           einzugreifen, nur unter Vorgabe der Rahmenbedingungen wie Qua-
hier gehalten werden.«                                                lität oder Preisrahmen. Bugatti-Schuhe rangieren unter den Top-
                                                                      Labels, für viele sind wir Benchmark im Schuhlizenzbereich, aber
Bei Roy Robson hingegen werden die Schuhe seit knapp sechs            auch im Schuhhandel.« Zum Thema Produktentwicklung ergänzt
Jahren selbst betreut. Kai Behrmann, Produktmanager bei Roy Rob-      Sabine Kracht: »Der Lizenzpartner bekommt gezielten Input in
son, der auch zuständig für die technische Produktentwicklung ist:    Form eines umfangreichen allgemeinen Kollektionsbriefings sowie
»Wir arbeiten mit einer kleinen Schuhmanufaktur in der Türkei         eines gezielten Schuhbriefings. Es finden während der Kollektions-
zusammen. Der Vorteil der Eigenregie liegt darin, dass wir den Total- entwicklung mehrere Abstimmungstermine statt, bei denen die ein-
Look-Ansatz konsequent verfolgen können und stark im NOS sind.        zelnen Entwicklungsschritte von Markenseite freigegeben werden
Der Prozess von Entwicklung über die Herstellung bis hin zur Aus-     müssen.«
lieferung verläuft schneller und wir können täglich nachliefern, was  Ob als Lizenz oder Inhouse – der große Vorteil von Herrenmode-
unsere Kunden sehr schätzen. Es hilft uns darüber hinaus, uns als     marken gegenüber klassischen Schuhanbietern ist, dass marken-
Komplettanbieter zu platzieren. Modelabels können sich mittler-       affine Endkunden gerne jenen Marken vertrauen, die sie bereits
weile gut gegenüber klassischen Schuhbrands im Markt positionie-      aus dem Textilbereich kennen. Im Zuge von Erlebniswelten und
ren.« Roy Robson führt seit Anfang 2020 auch seine Gürtel und         Total Looks spielen Schuhe im Textileinzelhandel eine immer grö-
Krawatten in Eigenregie, sodass der Kunde nur einen Ansprechpart-     ßere Rolle. Ob Sneaker oder Doppelmonk, die Kombinierfähigkeit
ner hat, wenn er seine Abrufe macht. Der Vorteil im Vergleich zur     zum Outfit wird zum schlagenden Verkaufsargument.                SAS

                                                                                                                            Shoes 01 2020   33
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