UMWELT & energie - Land Niederösterreich

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UMWELT & energie - Land Niederösterreich
www.umweltundenergie.at

                                   umwelt & energie
                                   04|2012 UMWELT → ENERGIE → KLIMA → NATUR → LEBEN in Niederösterreich

→ MOBILITÄT
© weinfranz, istockphoto.com (3)

                                                                                                                                   HEIZKOSTEN  
                                                                                                                      Welche Energieträger können   
                                                                                                               die Energiekosten langfristig senken  
                                                                                                          und gleichzeitig die Ressourcen schonen?     

                                                                                                     Harte Schale – Köstlicher Kern  
                                                                                                                    Gerade in der kalten Jahreszeit   
                                                                                                            sind Nüsse wertvolle Energielieferanten   
                                                                                                                                und Nervenstärker.    
UMWELT & energie - Land Niederösterreich
→ INHALT

                                06

                                                                                                                                                                                10

                                Die gute Erreichbarkeit
                                von Alltagsdestinationen und Arbeitsplatz
                                ist eine große Herausforderung für die Zukunft.

                                                                                                     14
                                → MOBILITÄT
                                05   Top & Aktuell
© weinfranz, baldrian, strobl

                                     VCÖ-Auszeichnung für „nextbike“ Niederösterreich |
                                     Mehr Geld für PendlerInnen
                                                                                           → Energie & klima
                                06   AnachB.at
                                     Mit dem kostenlosen Verkehrsservice findet man        23   Kurz & Bündig
                                     ­jederzeit den besten Weg in Niederösterreich, Wien
                                      und dem Burgenland.                                  24   e5-Gemeinden – Qualifikation für die Zukunft
                                                                                                Die Gemeinde Allhartsberg setzt auf erneuerbare
                                10   Erfolgsprojekt nextbike                                    ­Energie, klimafreundliche Mobilität und Nahversorgung.
                                     Das weltweit erste Fahrradverleihsystem im
                                     ländlichen Raum schneidet im internationalen          26   Herausforderung & Chance | Das NÖ Energieeffizienz­
                                     ­Vergleich hervorragend ab.                                gesetz hilft Gemeinden, das Zukunftsthema Energie in
                                                                                                der Beschaffung, Gebäudesanierung und Energiewirt­
                                14   e-mobil in Niederösterreich                                schaft einzubauen.
                                     Die Landesinitiative zeigt neue Formen
                                     der Mobilität auf.                                    28   Mit der „Roadmap“ in eine nachhaltige Energie­
                                                                                                zukunft | Um das große Potenzial natürlicher Res­
                                16   e-mobil ist Trumpf!                                        sourcen besser zu nutzen, erstellen die NÖ LEADER
                                     14 NÖ LEADER Regionen haben regionale Energie­             R­egionen einen Maßnahmenplan.
                                     konzepte erstellt, im Mittelpunkt: bewusstseins­
                                     bildende Maßnahmen.                                   30   Wie teuer wird die Heizsaison? | Auch durch einfache
                                                                                                Maßnahmen lassen sich die Heizkosten senken.
                                18   Die NÖ Mobilitätszentralen
                                     Ein intelligentes Mobilitätsmanagement steigert die   32   Termine
                                     Lebensqualität der Bevölkerung und trägt dazu bei,
                                     CO2 zu reduzieren                                          Impressum: Herausgeber, Verleger & Medieninhaber: Land Niederösterreich, Grup-
                                                                                                pe Raumordnung, Umwelt und Verkehr, Abteilung Umwelt & Energiewirtschaft, 3109
                                                                                                St. Pölten, Landhausplatz 1, Tel.: 02742/9005-15273, Fax: DW-14350, e-mail: post.ru3@
                                22   Termine                                                    noel.gv.at. Redaktion: Dr. Angelika Holler, DI Leonore Mader-Hirt. Titelfoto: Weinfranz.
                                                                                                com. Grafische Konzeption & Layout: Peter Fleischhacker. Anzeigenvertretung: Media­
                                                                                                contacta Wien, Tel.: 01/5232901. Auflage: 30.000. Herstellung: Druckerei Berger, Horn.
                                                                                                Verlags- und Erscheinungsort: St. Pölten. ­

                                2 umwelt & energie 04|2012
UMWELT & energie - Land Niederösterreich
© istockphoto.com (2)
                                                                              26                                                                                                                                      42

                                                                                                                                                 © zacherl, maxian

34                                                                                                                                                                                                                    46

→ Klima & natur                                                                                                                             → Natur & leben
33   Kurz & Bündig                                                                                                                          41                       Kurz & Bündig

34   Salzsteppe an der March                                                                                                                42                       Harte Schale – köstlicher Kern
     In einigen NÖ Regionen findet man noch Salzlebens­                                                                                                              Gerade in der kalten Jahreszeit sind Nüsse
     räume, die allerdings dauerhafter Betreuung bedürfen.                                                                                                           ­ausgezeichnete Energielieferanten.

36   Europäischer Naturschutz | Die Fauna-Flora-Habitat-                                                                                    46                       Es gibt kein schlechtes Wetter
     Richtlinie feiert ihr 20jähriges Bestehen.                                                                                                                      Mit der richtigen Ausrüstung und vorausschauender
                                                                                                                                                                     Fahrweise steht dem winterlichen Radvergnügen
38   Chemische Kältemittel in Autoklimaanlagen                                                                                                                       nichts im Weg.
     Die durch kleine Lecks entweichenden Kältemittel
     ­stellen eine Gefahr für Mensch und Umwelt dar.                                                                                        48                       Von Kinderarbeitswelten und Kinderrechten
                                                                                                                                                                     Kinderarbeit ist trotz gesetzlicher Regelungen
39   E-Smog Projekttag                                                                                                                                               in vielen Teilen der Welt immer noch Realität.
     Jugendliche lernen in einem Workshop den
     ­verantwortungsvollen Umgang                                                                                                           49                       Alles auf einen „click“
      mit Handy & Co.                                                                                                                                                Die Energie- und Umweltagentur NÖ
                                                                                                                                                                     hat eine neue Website!
40   Termine
                                42
                                                                                                                        © ISTOCKPHOTO.COM

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                                                                                                                                            50   Buchtipps
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                                                                                                                                                                                             umwelt & energie 04|2012    3
UMWELT & energie - Land Niederösterreich
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UMWELT & energie - Land Niederösterreich
MOBILITÄT
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  VCÖ-Auszeichnung für „nextbike“ Niederösterreich

                                                                                                                                                               © baldrian, NLK/Burchhart, NLK (2)
  A
             nd the winner is: nextbike NÖ.­             „Green Patrol“ und das Projekt Anschluss­       terreich, das sich einer eigenen Grün-Agen­
             Das Fahrradverleihsystem, das               bahn Traisenbahn. „Das Ziel von Niederös­       da verschrieben hat. In Kooperation mit den
             sich immer größerer Beliebtheit             terreichs Fahrradverleihsystem nextbike ist     ÖBB gab es ein eigenes Festival-Ticket sowie
             erfreut, wurde mit dem VCÖ-                 es, den Autoverkehr zu verringern und die       Shuttlebusse vom Bahnhof zum Festivalge­
             Mobilitätspreis Niederöster­                Verknüpfung von Fahrrad mit Bahn und Bus        lände. Der benötigte Strom kam zu 100 Pro­
  reich ausgezeichnet. Auf den Plätzen folgten           zu verbessern. Mit einem Angebot von 1.170      zent aus Ökostrom, der Fuhrpark am Gelände
                                                                    Fahrrädern in 118 Gemeinden ist      bestand aus Fahrrädern und Elektrorollern.
                                                                    nextbike im ländlichen Raum das
                                                                    größte seiner Art in ganz Europa.    Anschlussbahn Traisenbahn. Im Jahr 2011
                                                                    Heuer haben sich mehr als 4.000      stand die Bahnstrecke von Freiland nach
                                                                    neue Kunden registriert“, betont     St. Aegyd am Neuwalde vor dem Aus. Mit ei­
                                                                    Umwelt-Landesrat Dr. Stephan         nem von ecoplus erarbeiteten neuen Betrei­
                                                                    Pernkopf (weitere Infos zu next­     berkonzept konnten die Stilllegung der 17 Ki­
                                                                    bike ab Seite 10).                   lometer langen Schienengüterverkehrsstre­
                                                                                                         cke und die Verlagerung des Gütertransports
                                                                   Green Patrol. Das Projekt wurde       auf die Straße verhindert werden. Durch
                                                                   2011 vom Eventveranstalter NXP        den Erhalt der Bahnstrecke können jährlich
                                                                   ins Leben gerufen, um das Beat        4.000 Lkw-Fahrten eingespart werden. Pern­
  V. l. n. r.: Alois Ometzberger (ÖBB-Postbus), Mag. Christian     Patrol-Festival in St. Pölten nach­   kopf: „Ich gratuliere allen Preisträgern zu den
  Gratzer (VCÖ), DI Katharina Peherstorfer (eNu), Landesrat        haltiger zu gestalten. Beat Pa­       vorbildlich umgesetzten Projekten und wün­
  Dr. Stephan Pernkopf bei der Preisverleihung.                    trol war das erste Festival in Ös­    sche weiterhin viel Erfolg“. ←

  Mehr Geld für PendlerInnen                                                                             Co. in die Arbeit fährt, wird belohnt: Für diese

 N
                                                                                                         PendlerInnen gibt es ein Plus von 20 Prozent
                                                                                                         bei der NÖ Pendlerhilfe. Insgesamt beträgt
             eue Richtlinien zur NÖ Pend-                che Neuerung betrifft den Anfahrtsweg zur       der finanzielle Mehraufwand für das Land
             lerhilfe. Das Land Niederöster­             Arbeitsstätte. Statt wie bisher ab einem Ar­    NÖ durch die Neuregelung der Pendlerhilfe
             reich ordnet mit 1. 1. 2013 die             beitsweg von 25 Kilometern wird es ab 2013      etwa 1,5 Millionen Euro pro Jahr. ←
             NÖ Pendlerhilfe neu. Einen Bo­              bereits ab 20 Kilometern die Pendlerunter­
             nus wird es dabei für öffentliche           stützung geben. Damit erweitert sich der Be­    Info & Antragsformular: www.noel.gv.at
  Verkehrsmittel geben. Rund 300.000 Pend­               zieherInnenkreis der Pendlerhilfe. Die Ab­
  lerInnen gibt es derzeit in Niederösterreich.          rechnung erfolgt genau nach Kilometern
  „Mit Verbesserungen bei der NÖ Pendlerhil­             – anstelle eines bisherigen Stufenmodells.
  fe geben wir eine Antwort auf die steigen­             Durch diese beiden Maßnahmen soll das
  den Spritpreise und federn damit Belastun­             System der NÖ Pendlerhilfe genauer und vor
  gen für die Pendler ab. Mit der Pendlerhil­            allem gerechter werden.
  fe neu schaffen wir mehr Gerechtigkeit, wir
  erweitern den Bezieherkreis und setzen ei­             Belohnung für Öffi-NutzerInnen. Eine wei­
  nen ökologischen Schwerpunkt“, so Landes­              tere Neuregelung betrifft die Nutzung von öf­
  hauptmann Dr. Erwin Pröll.                                           fentlichen Verkehrsmitteln:
                                                                       Wer sich dafür entscheidet,        „Mit der Pendlerhilfe neu schaffen wir mehr
  Unterstützung ab 20 Kilo-                                            das Auto stehenzulassen und        Gerechtigkeit, wir erweitern den Bezieherkreis
  metern. Die erste wesentli­                                          stattdessen mit Bahn, Bus &        und setzen einen ökologischen Schwerpunkt“.

                                                                                                                      umwelt & energie 04|2012             5
UMWELT & energie - Land Niederösterreich
→ mobilität

       AnachB.at
       Mein Weg in Niederösterreich,
          Wien und Burgenland
              In der Europäischen Union leben bereits mehr als 75 Prozent aller Menschen
                 in urbanen Regionen. Das bedeutet für Verkehr und Erreichbarkeit ganz
                besondere Herausforderungen, und zwar nicht nur in den Städten selbst,
                        sondern vor allem auch in ihrem Umfeld. Text: Klaus Heimbuchner

6 umwelt & energie 04|2012
UMWELT & energie - Land Niederösterreich
W
                  arum werden intelligente        Fahrzeug ausborgen? Wo kann ich bei der      Bike&Ride, Fahrradmitnahme) – stehen da­

                                                                                                                                               © weinfranz, anachb (2)
                  Verkehrssysteme immer           Stadtgrenze in eine Park&Ride Anlage fah­    her im Mittelpunkt. Alle Verkehrsteilnehme­
                  wich­ti­ger? Es gilt, den be­   ren, um anschließend mit öffentlichen Ver­   rInnen sollen mithilfe aktueller Information,
                  grenzten Platz möglichst        kehrsmitteln ins Stadtzentrum zu gelangen?   flexibler Services und Vergleichbarkeit ihren
                  gut auszunützen und für                                                      persönlich besten Weg von A nach B finden
das jeweilige Umfeld das beste Verkehrsan­        ITS Vienna Region. Aktuelle Verkehrsinfor­   können und zugleich auf die Vorteile um­
gebot gerecht für alle Menschen bereit zu         mation, ökologisches und flexibles Routing   weltfreundlicher Verkehrsmittel aufmerksam
stellen – ob mitten in Wien oder in einem         und beste Erreichbarkeit sind auch entschei­ gemacht werden.
ländlichen Gebiet in Niederösterreich. Ne­        dende Standortvorteile für die drei Bundes­
ben Straßen, Schienen und Verkehrsmitteln         länder Niederösterreich, Wien und Burgen­ Datenpool. Seit 2009 betreibt ITS Vienna
werden gerade hier intelligente Verkehrs­         land, die 2006 ITS Vienna Region als ihr ge­ Region das Echtzeit-Verkehrsservice Anach­B.
systeme (international „Intelligent Trans­        meinsames Verkehrstelematik-Projekt ge­ at,­das mittlerweile über eine Million Routen
port Systems“) immer wichtiger. Durch die         gründet haben.
Anwendung von Telekommunikation und               ITS Vienna Region Durch die Anwendung von Telekommunikation
Informationstechnologie kann der Verkehr          beschäftigt aktuell
zum Beispiel flexibel gesteuert und gelenkt,      rund zehn Mitar­              und Informationstechnologie können der
die aktuelle Verkehrslage erfasst, Prognosen      beiterInnen, wird
                                                                                    Verkehr flexibel gesteuert und einfach
erstellt oder allen VerkehrsteilnehmerInnen       von den drei Bun­
zuverlässige und einfach nutzbare Verkehrs­       desländern finan­ nutzbare Verkehrsservices angeboten werden.
services angeboten werden. Durch die dyna­        ziert und engagiert
mischen Entwicklungen in den letzten Jah­         sich in zahlreichen geförderten Forschungs­ pro Monat berechnet. Außerdem unterstützt
ren bei Antriebstechnologien und Carsha­          projekten. Grundlagen für die Arbeit von ITS ITS Vienna Region die Länder bei Verkehrs­
ringsystemen bekommen solche Verkehrs­            Vienna Region sind stets die verkehrs-, um­ management und elektronischer Verwaltung
services einen noch wichtigeren Stellenwert.      welt- und stadtentwicklungspolitischen Zie­ (e-Government). Um dafür optimale Grundla­
Wo kann ich mein E-Fahrzeug aufladen? Wie         le und Programme der Bundesländer. Öko­ gen zu schaffen, führt ITS Vienna Region die
sieht die optimale Route aus, damit ich mit       logische Mobilität – also öffentlicher Ver­ Verkehrsdaten von zahlreichen Partnern und
einer Akkuladung möglichst weit komme?            kehr, Radfahren, zu Fuß gehen und so ge­ Datenquellen in einen gemeinsamen Daten­
Wo kann ich in der Nähe ein Carsharing-           nannte intermodale Angebote (Park&Ride, pool zusammen, verbessert die Datenqua­ →

                                                                                                           umwelt & energie 04|2012       7
UMWELT & energie - Land Niederösterreich
→ mobilität

lität und errechnet daraus ein Echtzeit-Ver­     gibt einen Überblick über das aktu­
                                                                                             Der Routenplaner wurde speziell
kehrslagebild für die gesamte Ostregion. ITS     elle Geschehen im Straßenverkehr
Vienna Region sammelt aktuelle Verkehrsda­       und wird alle 7,5 Minuten aktualisiert.           in Niederösterreich für den
ten und entwickelt daraus Services.              Rot steht für Stau, gelb für zähen Ver­
                                                 kehr und grün für freie Fahrt. Bei den      Radverkehr nochmal verbessert.
Routenplaner AnachB.at. Mit dem kos­             AnachB.at Smartphone Apps erfährt
tenlosen Verkehrsservice AnachB.at kann          man über den Abfahrtsmonitor wann bei Nextbike Standorte in AnachB.at angezeigt.
jede/r jederzeit den für die eigenen Bedürf­     einer Haltestelle das nächste öffentliche 2012 wurde AnachB.at speziell in Niederös­
nisse besten Weg finden, wenn man in Nie­        Verkehrsmittel eintrifft. Die AnachB.at Web­ terreich für den Radverkehr nochmals we­
derösterreich, Wien und Burgenland von A         cams liefern zusätzlich Live-Bilder von ein­ sentlich verbessert, indem in mehr als 100
nach B will. AnachB.at gibt es als Website       zelnen Straßenabschnitten in der ganzen Gemeinden die Daten für das Radwegenetz
                                                      Vienna Region. Baustellen, Umleitungen überprüft und auch neu erfasst wurden. Das
                                                      und Verkehrsmeldungen werden so­ bedeutet ein besonderes Service für alle,
Das Echtzeit-Verkehrsservice
                                                      fort auf AnachB.at dargestellt und auch die in Niederösterreich gerne mit dem Rad
AnachB.at berechnet über eine                         vom Routenplaner berücksichtigt. In der in der Freizeit, zum Einkaufen oder zur Ar­
                                                      Anach­B.at Karte finden sich alle Radab­ beit unterwegs sind und dabei das gut aus­
Million Routen pro Monat.                             stellplätze sowie Stationen von Nextbike gebaute Radnetz nutzen.
                                                      und Citybike Wien. Bei diesen werden
unter www.AnachB.at, als Smartphone App          sogar in Echtzeit die verfügbaren Citybikes Großes Einsparpotenzial. Ein umfangrei­
für iPhone und Android, als iGoogle Gad­         und freien Stellplätze angezeigt. AnachB.at ches Forschungsprojekt zu AnachB.at hat
get und als Widget-Modul zur Integration         ist genauer als bisherige Services und kann 2011 ergeben, dass bei einem hohen Be­
in jede Website. Und AnachB.at bietet alles,     die besten und aktuellsten Daten nutzen, da kanntheitsgrad bis zu 6 % aller PKW-We­
was man an aktueller Verkehrsinformation         es ein Projekt der Bundesländer Wien, Nie­ ge in Richtung Radfahren, öffentlicher Ver­
braucht.                                                                                        kehr oder zu Fuß gehen verlagert werden
                                                     Das kostenlose Verkehrs-                   können. Das entspricht allein in der Ostre­
Umfassendes Service. Der AnachB.at Rou­                                                         gion einer jährlichen Ersparnis von mehr als
tenplaner funktioniert gleichwertig für öf­        service AnachB findet jeder- 170.000 Tonnen CO2 oder rund 126 Millio­
fentliche Verkehrsmittel, Radfahren, zu Fuß                                                     nen Euro an externen Kosten. ←
                                                     zeit den für die eigenen
gehen und Autofahren und kann diese auch
kombinieren. AnachB.at bietet dabei immer           Bedürfnisse besten Weg.                     Info: ITS Vienna Region, Verkehrsverbund Ost-­
eine Auswahl an verschiedenen Routenmög­                                                        Region VOR GmbH, 1150 Wien, Europaplatz 3/2,
lichkeiten und Verkehrsmitteln. So erkennt       derösterreich und Burgenland ist. Darüber      Tel.: 01/5813060, office@its-viennaregion.at
man oft, dass man in Niederösterreich viele      hinaus sind ASFINAG, ÖBB, Wiener Linien,
Ziele auch ganz einfach ohne Auto erreichen      Verkehrsverbund Ost-Region VOR, Polizei,       DI Klaus Heimbuchner, ITS Vienna Region,
kann. Wer zum Beispiel, wie unser Interview­     die Ö3-Verkehrsredaktion, die Taxiunterneh­    Projektentwicklung/PR
partner (s. Kasten), öfters ins Wiener Zentrum   men 31300, 40100 und 60160 und Carsha­
muss, kann sein Auto praktisch am Stadt­         ring.at Datenpartner von AnachB.at.            www.AnachB.at
rand abstellen und öffentlich weiterfahren.                                                     www.its-viennaregion.at
                                                 Mit dem Rad unterwegs ... Neben Citybike       www.GIP.gv.at
Topaktuell. Die AnachB.at Verkehrslage           Wien werden in Niederösterreich auch alle      www.Verkehrsauskunft.at

8 umwelt & energie 04|2012
UMWELT & energie - Land Niederösterreich
→ INTERVIEW                                    Smartphone verwende ich gerne Apps wie           wie AnachB.at sollte eigentlich für ganz Ös­

                                                                                                                                                   © anachb (4), privat
                                               AnachB.at, Google oder Scotty.                   terreich oder noch besser über die Staats­

C
                                                                                                grenzen hinaus funktionieren – Bratislava,
      hristof Lille wohnt in Laab im           U & e: Hat sich dadurch etwas geändert?          Brünn oder Sopron sind ja auch nicht weit
      Walde, hat als Unternehmer aber          LILLE: Seither lege ich manche Wege auch         entfernt. Aber daran wird ja offensichtlich
      seine Firma in Wien und auch oft         mit verschiedenen Verkehrsmitteln zurück,        gerade gearbeitet (Anm.: im Projekt Ver­
im Wiener Stadtzentrum zu tun. Er be-          weil etwa AnachB.at auch alle Park&Ride          kehrsauskunft Österreich VAO).
                                               Anlagen und das öffentliche Verkehrsnetz
richtet über seine Erfahrungen mit dem
                                               anzeigt. Das wäre auch schon früher inte­        U & e: Danke für das Gespräch! ←
Routenplaner                                   ressant gewesen, aber es war einfach un­
                                               glaublich mühsam herauszufinden, wo ich
U & e: Herr Lille, wie sehen Ihre üblichen     mein Auto parken kann, wann die nächs­
Wege im Alltag aus?                            te U-Bahn kommt und mit welchen Linien             Gemeinsames
LILLE: Ich schätze die Lebensqualität in       ich letztendlich in der Stadt zu meinem Ziel       digitales Verkehrsnetz
Laab und Niederösterreich, aber ich habe       komme. Da ist in den letzten Jahren ein ech­
                           beruflich natür­    ter Fortschritt passiert.                          Grundlage. Routenplaner und Verkehrs­ser­
                            lich auch oft in                                                      vices brauchen als Grundlage ein digitales­
                            Wien zu tun.       U & e: Finden Sie, dass sich öffentliche Stel­     Verkehrsnetz (der Fachbegriff dazu ist
                            Grundsätzlich      len hier besonders engagieren sollen?              „Graph“), auf dem zum Beispiel Routen oder
                            nutze ich ger­     LILLE: Als Unternehmer bin ich der Mei­            die Verkehrslage berechnet werden können.
                            ne das Auto,       nung, dass sich vieles durch einen freien          AnachB.at nutzt hier die neu entwickelte Gra-
                             weil ich da­      Markt regelt und sich dort das beste Ange­         phenintegrations-Plattform GIP. Die GIP ist
                             durch unab­       bot durchsetzt. Gerade im Verkehrsbereich          wesentlich detaillierter als alle bisherigen
                             hängig bin.       mit den vielen Interessen, Verantwortungen         digitalen Netze. Sie wird von den öffentli-
                             Sobald man        und Zielgruppen trifft das aber nicht unein­       chen Stellen laufend aktualisiert – Änderun-
                             ins Zentrum       geschränkt zu. Hier geht es ja auch beson­         gen, Umleitungen oder Sperren sind dadurch
                              kommt, hört      ders um attraktive Standorte, Lebensquali­         sofort sichtbar. Außerdem beinhaltet die GIP
sich das aber schnell auf – in der Stadt       tät und Umwelt. Dass nun besser über das           auch sehr genaue Fahrbahninformationen,
empfinde ich Autofahren eher als Stress        Radnetz in Niederösterreich informiert wird,       etwa zu Abbiegemöglichkeiten oder Radfah-
und man kommt im Wochentagsverkehr             finde ich zum Beispiel toll und auch die Zu­       ren gegen die Einbahn. Die GIP kann damit
auch schlecht voran und findet keinen Park­    sammenarbeit mit den Nachbarbundeslän­             nicht nur als Basis für AnachB.at genutzt wer-
platz. Daher nutze ich in Wien gerne U-        dern ist wichtig. Niederösterreich sollte sich     den, sondern eignet sich sogar für rechtsver-
Bahn, Bus und Straßenbahn.                     jedenfalls weiter engagieren und dabei auch        bindliche Verwaltungsabläufe. In den Projek-
                                               mit Unternehmen eng zusammenarbeiten.              ten GIP.at, GIP.gv.at und Verkehrsauskunft
U & e: Und wie planen Sie Ihre Wege?                                                              Österreich VAO wird die GIP für ganz Öster-
LILLE: Früher habe ich einfach in der Stra­    U & e: Was würde ihrer Meinung nach den            reich aufgebaut, Werkzeuge für ihre laufen-
ßenkarte und im Fahrplan nachgeschaut,         Verkehr noch intelligenter machen?                 de Aktualisierung entwickelt und darauf auf-
was einem bei Baustellen oder Verspä­          LILLE: Die Aktualität und Verknüpfung von          bauend eine umfassende österreichweite
tungen natürlich wenig hilft. Jetzt habe ich   Verkehrsinformation kann sicher noch wei­          Verkehrsauskunft entwickelt.
ein Navi in meinem Auto und auf meinem         ter verbessert werden. Und so ein Service

                                                                                                            umwelt & energie 04|2012         9
UMWELT & energie - Land Niederösterreich
→ mobilität

  Erfolgsprojekt nextbike
    Alltags- und freizeittaugliches Leihradsystem
                                             Das NÖ Fahrradverleihsystem nextbike ist ein Erfolgsmodell:
 Das weltweit erste Fahrradverleihsystem im ländlichen Raum erfreut sich großer Beliebtheit
                                      und schneidet auch im internationalen Vergleich hervorragend ab.

R
           adfahren ist „in“. Vor allem in fen in Niederösterreich stehen die
                                                                                          „Unser Ziel ist es, in Nieder-
           Städten ist Radfahren oftmals praktischen, robusten 3-Gang-Rä­
           nicht nur die umweltfreundlich­ der rund um die Uhr zur Verfügung.        österreich den Radverkehrsanteil
           ste, sondern auch die schnellste Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pern­
           Fortbewegungsart. Viele europäi­ kopf: „Unser Ziel ist es, in Nieder­      zu verdoppeln.“ (Landesrat Pernkopf)
sche Metropolen bieten daher „Public Bicyc­ österreich den Radverkehrsanteil
les“ an. Dabei handelt es sich um öffentlich zu verdoppeln. nextbike trägt dazu bei, in­ 21.700 kg CO2 einsparen! In der diesjährigen
zugängliche Leihfahrräder, die nach dem dem es einerseits Bewusstsein für den Rad­ Saison ist nextbike noch beliebter. Mittler­
Prinzip der Selbst­                                                  verkehr schafft – weile gibt es über 10.000 aktive nextbike­
bedienung entnom­ Viele europäische Metropolen durch die Auffällig­ rInnen und bereits Ende August wurden fast
men und zurückge­                                                    keit der Räder im 17.000 Ausleihen verzeichnet. Am beliebtes­
geben werden kön­        bieten „Public Bicycles“ an.                öffentlichen Raum ten ist nextbike übrigens in der Wachau, in
nen. Seit 2009 gibt                                                  – und andererseits Mödling und in St. Pölten.
es solche Verleihfahrräder nicht mehr nur den Umstieg aufs Fahrrad jederzeit ermög­
in Städten, sondern erstmals auch flächen­ licht – auch wenn man das eigene Fahrrad nextbike im Test. Auch im internationalen
deckend im ländlichen Raum bzw. in einem nicht dabei hat.“                               Vergleich schneidet das System gut ab. Der
ganzen Bundesland. In diesem Jahr starte­                                                ÖAMTC und Partnerorganisationen haben
te auch das NÖ Fahrradverleihsystem „next­ Erfolgsbilanz. Dass das System hält was 40 Fahrradverleihsysteme in ganz Europa
bike“ den Pilotbetrieb. Seit damals hat sich es verspricht, beweisen die Zahlen: In der getestet und das Ergebnis zeigt: nextbike
viel getan: Mittlerweile gibt es 1.170 next­ vergangenen Saison (2011) wurde nextbike liegt im internationalen Spitzenfeld! Die Be­
bikes in ganz Niederösterreich auf 280 Sta­ 16.850 Mal ausgeborgt. Das heißt, dass ca. wertung ist „gut“, wobei insgesamt nur ein
tionen in 118 Gemeinden, und eine Koope­ 18.826 Kilometer mit nextbikes zurückge­ Projekt, nämlich „vélo‘v“ in Lyon, eine „sehr
ration mit den ÖBB ermöglicht die optimale legt worden sind. Alle nextbike-FahrerInnen gute“ Beurteilung erhalten hat und sonst 23
Verknüpfung mit der Bahn. Auf 80 Bahnhö­ zusammen konnten im Jahr 2011 damit ca. „gut“, 11 „ausreichend“, zwei „mangelhaft“

10 umwelt & energie 04|2012
Mittlerweile gibt es 1.170 nextbikes in ganz Nieder-
         österreich auf 280 Stationen in 118 Gemeinden.

                                                    tisiert; Rückgabe auch an voll belegter      fer ist bei der Energie- und Umweltagentur
Alle nextbike-FahrerInnen

                                                                                                                                                © baldrian (8)
                                                    ­Station möglich                             für nextbike verantwortlich und mit diesem
zusammen konnten im Jahr                             n Verknüpfung mit Öffentlichem Verkehr      Ergebnis zufrieden „Wir arbeiten kontinu­
                                                     n Internetseite sehr informativ und ser­    ierlich an einer Verbesserung unseres Ser­
2011 ca. 21.700 kg CO2                               viceorientiert; kostenlose App für Handys   vice und haben in der vergangenen Saison
einsparen!                                           n Kostenlose Hotline, Nummer an Sta­        in St. Pölten auch erstmals einen ‚Winterbe­
                                                     tionen und/ oder Rädern angegeben           trieb‘ im Test angeboten. Das heißt, beim
und drei „sehr mangelhaft“ abschnitten.              n Echtzeit-Informationen über Internet­     nächsten Mal können wir uns vielleicht
„Der Test zeigt, dass wir den Vergleich mit         seite, App und Terminal an Stationen         schon über ein ‚sehr gut‘ freuen!“ ←
anderen Verleihsystemen locker bestehen,            n Fahrräder mit tiefem Einstieg, in der
obwohl die Voraussetzungen im Flächen­              Höhe verstellbarem Sat­
land Niederösterreich herausfordernd sind.          tel, Ständer, Gepäckvor­
Im Vergleich zum städtischen Bereich gibt es        richtung und zusätzli­
eine geringere Frequenz und Dichte. Ich bin         chem Fahrradschloss
stolz, dass es so gut funktioniert“, so Lan­        Schwächen:
desrat Pernkopf.                                    n Nutzung nur vom 20.
                                                    März bis 15. November
Das Testergebnis im Detail.                         n Geringe Stations- und
Stärken:                                            Räderdichte; keine Ver­
n Rund um die Uhr verfügbar                         kaufsstellen mit Personal
n Kostenlose Registrierung per Internet,            n Fahrräder ohne Fede­
App und Hotline; sofortige Nutzung und              rung sowie mit Werbe-Ver­
Rückgabe an beliebiger Station möglich              kleidung
n Aus-/Rückgabe vollständig automa­                 DIin Katharina Peherstor­

                                                                                                           umwelt & energie 04|2012       11
→ mobilität

                                            Peter Prochaska, St. Pölten: Ich n               Nicole Silhengst, Tulln, 29 Jahre: Schon
nextbikerInnen                              nextbike seit Mai 2011. Ich sehe es als
                                                                                    ­ utze
                                                                                             seitdem es nextbike in Niederösterreich
im Porträt                                  Möglichkeit, selbst beim Pendeln nicht auf
                                            sportliche Bewegung verzichten zu müssen.
                                                                                             gibt, bin ich von
                                                                                             dem Angebot

Ü
                                            Grundsätzlich bin ich ein sehr sportlicher       der Leihräder be­
      ber 10.000 Menschen nutzen das        und naturverbundener Mensch und wenn             geistert. Da die
      niederösterreichische Fahrrad-                                   es die Wetterla­      Handhabung so
      verleihsystem nextbike. Einige                                   ge zulässt, dann      einfach ist, war
von ihnen hat UMWELT & energie zu ih-                                  setze ich mich        meine Anfangs­
                                                                       bei der nächs­        skepsis sofort
ren persönlichen Erfahrungen mit next-
                                                                       ten Möglichkeit       nach der ersten
bike befragt.                                                          auf das nextbike      Ausleihe verflo­
                                                                      und fahre den          gen! Ich benutze
Dominik Ergott, Wien/Leobendorf, 22                                   Traisental-Rad­        nextbike z. B. in meiner Heimatstadt Tulln,
Jahre: Ich nutze nextbike als Ergänzung                               weg heimwärts.         wenn ich Gäste zu Besuch habe, um einen
                        zum Öffiangebot.                              Da ich auch ein        gemeinsamen Radausflug zu machen. Aber
                        Wenn ich mit der                              Na­turfreund bin,      auch gern mal im Urlaub, um eine Tour am
                        S-Bahn aus Wien                               beobachte ich bei      Neusiedlersee zu drehen. Ich kann wirklich
                        in Leobendorf am    dieser Gelegenheit gerne die Vogelwelt! Die­     nur empfehlen die nextbikes einmal auszu­
                         Bahnhof ankom­     ses „Radl’n“ mit dem nextbike erfüllt für mich   probieren!
                         me, kann ich die   einige Zwecke:
                         restlichen zwei    n entspannen beim Heimfahren                                               Michael Hülm-
                         Kilometer ins      n weg von Straßenlärm und Stress                                           bauer, Amstet­
                         Büro problem­      n der Mensch kommt endlich wieder in die                                   ten, 39 Jahre:­
                         los zurücklegen.   Natur und nicht zum PC                                                    Ich benutze next­
                         Die gute Versor­   n man kommt entspannt nach Hause zur                                      bike täglich in
                         gung mit Statio­   Familie                                                                   St. Pölten auf
nen und die halbe Stunde gratis Ausleihe    Jeder Nutzer kann nextbike auch bei kurzen                                dem Weg vom
machen nextbike für mich zum optimalen      Strecken als Ausgleich genießen, z. B. zwi­                               Bahnhof ins Büro.
Verkehrsmittel.                             schen Terminen innerhalb der Stadt!                                       Selbst zu Bespre­

12 umwelt & energie 04|2012
Waldviertel
                                                                                                            Laa a. d.
                                                                                                            Thaya

                                                                                                                                   Mistelbach

                                                                 Krems Ost
                                                                                                                                    Marchfeld
                                                  Wachau                                                   10 vor Wien
                                                                                               Tulln

                                                                                      Tullnerfeld
                                                                                  Unteres
                                                                                  Traisental
                                                    Wieselburg &             St. Pölten          Mödling
                                                    Umgebung
                 Haag                                                                                                   Südheide

                                                                                                                 Thermen-               Römerland
                                                                                                                 region                 Carnuntum
                                                         Traisen-
                                                        Gölsental                                            Triestingtal

                                                                        Piestingtal                             Wr. Neustadt

                        Oberes Ybbstal-Lunzersee
                                                                                           Neunkirchen &
                                                                                           Gloggnitz
                  ÖBB-Bahnhöfe (ohne Verleihnetz)
                  Regionen mit Verleihnetz                                                                                              nextbike-Verleihnetz
                                                                                                                                        in Niederösterreich

chungsterminen innerhalb von St. Pölten             dem Leihrad vom Bahnhof zum Landhaus.                     hof aus gut erreichen. Wenn ich nicht so

                                                                                                                                                                    © baldrian, nextbike.at, privat (7)
fahre ich nach Möglichkeit mit den Leihrä­          Vor allem in der Stadt ist es nicht nur die um­           ortskundig bin, nutze ich mit großem Vorteil
dern. Fazit: nextbike ist ein absolut empfeh­       weltfreundlichste,                                        den Routenplaner AnachB.at, der die Suche
lenswertes Leihrad-System, und es ist ein           sondern auch die                                          nach Radrouten sehr gut unterstützt. Und
gutes Gefühl, gleichzeitig etwas für die Um­        schnellste Fort­                                          bevor ich es vergesse: durch meine VOR Jah­
welt und für die eigene körperliche Gesund­         bewegungsart.                                             reskarte ist die erste Stunde kostenlos. Also
heit zu tun.                                        Das Angebot an                                            eine Win-Win-Situation für die Umwelt und
                                                    Stationen und                                             mich. ←
DI Wolfgang Kapf, Amstetten, 58 Jahre:              Fahrrädern ist
Ich arbeite im Regierungsviertel in St. Pöl­        flächendeckend
                            ten und benut­          und mit den Öffi-
                            ze nextbike re­         Stationen abge­                                              So einfach geht’s: in drei
                             gelmäßig, um           stimmt. Seit kur­                                            Schritten zum Leihrad
                             schneller die Di­      zem benutze ich auch die kostenlose App
                             stanz vom Bahn­        am Handy.                                                    n Registrierung: Für die Benutzung der
                             hof zum Arbeits­                                                                    nextbikes ist eine einmalige Registrierung
                             platz und retour       Dipl.-Ing. Helge Paul Höllriegl, Wien/                       erforderlich per Hotline 02742/229901 oder
                              zurückzulegen.        Baden: Die Leihräder von nextbike ermög­                     online unter www.nextbike.at
                              Abgesehen da­         lichen mir in Baden Mobilität ohne Auto. Ich                 n nextbike ausborgen: Hotline
                              von, dass ich         pendle täglich von Wien nach Baden mit der                   02742/229901 anrufen, Nummer des ge-
                              dadurch viel Zeit                                Bahn und ver­                     wünschten Rades eingeben, dann erhält
                              gewinne, freue                                   füge bei der BH                   man einen Zahlencode mit dem man das
ich mich noch besonders über zwei weitere                                      Baden, im Zen­                    Schloss öffnen und losradln kann
Vorteile: Ich kann nextbike ganzjährig und                                     trum und beim                     n nextbike zurückgeben: Rad an belie-
gratis nutzen, da es in St. Pölten keine Win­                                  Strandbad über                    bigen nextbike-Standort zurückbringen,
terpause gibt und die erste halbe Stunde                                        nextbike Stand­                  Rad absperren und Hotline erneut anrufen,
kostenlos ist.                                                                  orte. Auch kann                  Standort bekanntgeben und abmelden.
                                                                                ich zentrale Ad­
Katrin Steinberger, St. Martin, 24 ­Jahre:                                      ressen in Möd­                   www.nextbike.at
Ich arbeite in St. Pölten und fahre täglich mit                                 ling vom Bahn­

                                                                                                                            umwelt & energie 04|2012           13
→ mobilität

  e-mobil in Niederösterreich
   Landesinitiative für neue Form der Mobilität
   Umwelttechnik ist ein unverzichtbarer Wirtschaftsmotor und eine große Zukunftschance.
  Entwicklungen in diesem Bereich tragen zum Klimaschutz bei und sichern unsere Lebens-
  qualität sowie die künftiger Generationen. Niederösterreich forciert daher Elektromobilität
     mit erneuerbaren Energien in Verbindung mit intelligentem Mobilitätsmanagement.

E
         -Mobilität auf dem Weg nach Zukunftsszenario. Durch die geringe Sied­ tra Bohuslav die Initiative „e-mobil in Nie­
         vorne. Elektromobilität ist eines lungsdichte in Niederösterreich ist der öf­ derösterreich“ gestartet. Bis zum Jahr 2013
         der großen Themen unserer Zeit. E- fentliche Verkehr in seinen Möglichkeiten sind dafür eine Million Euro vorgesehen. Die
         Fahrzeuge sind energieeffizient, lei­ begrenzt. Hier kann das Elektromobil eine Umsetzung erfolgt durch ecoplus, die Wirt­
         se und schadstoffarm. Kommt der gute Ergänzung sein, ohne Umwelt und Kli­ schaftsagentur des Landes NÖ. In weniger
benötigte Strom aus erneuerbaren Quel­ ma zu belasten. Im ganzen Land könnten in als zwei Jahren wurden mehr als 20 Projek­
len, so leisten sie einen wesentlichen Bei­ einem ersten Schritt bis zu 370.000 Zweit- te mit über 40 Firmenpartnern aus verschie­
trag zum Klimaschutz und reduzieren unse­ und Drittautos ersetzt werden. In diesem denen Branchen sowie zahlreichen Gemein­
re Abhängigkeit vom Erdöl. In Niederöster­ Szenario sorgen Elektrofahrzeuge für den den, Regionen und Institutionen umgesetzt.
reich werden bereits jetzt rund 53 Prozent Anschluss an den jeweils nächstgelegenen
des Stroms aus erneuerbaren                                                                           Integrierte Elektromobi-
Energien gewonnen. Dieser                                                                             lität Wachau. Im Rahmen
Anteil kann noch gesteigert
                                          E-Fahrzeuge sind energieeffizient, leise                    dieses Pilotprojektes wurde
und gleichzeitig verkehrsbe­       sowie schadstoffarm und leisten – vorausgesetzt in einzigartiger Weise tou­
dingte CO2 Emissionen ge­                                                                             ristische Elektromobilität in
senkt werden. Die Zukunft im          der Strom kommt aus erneuerbaren Quellen –                      ein öffentliches Gesamtver­
Verkehr gehört umweltscho­                                                                            kehrskonzept integriert. Es
nenden und alternativen An­                    einen Beitrag zum Klimaschutz.                         wurde ein flächendeckendes
triebsformen. Gerade in wirt­                                                                         touristisches E-Mobilitätsan­
schaftlich schwierigen Zeiten sind innovative Knoten im öffentlichen Verkehr. Die Lade­ gebot geschaffen, das Bestandteil eines
und nachhaltige Produkte gefragt. Viele NÖ stelleninfrastruktur wird hauptsächlich aus neuen, umfassenden öffentlichen Verkehrs­
Betriebe haben gerade im ökologischen Be­ normalen, privaten Steckdosen von Haus­ konzepts (mit Bus, Bahn und Schiff) für die
reich Nischen gefunden, in denen sie auch halten oder Arbeitsstellen bestehen. Dazu Region Wachau ist. Dadurch wurde eine Vi­
international zur Spitze gehören. Auch beim kommen ergänzend öffentliche Ladestati­ sion Wirklichkeit: Jeder Gast in der Wachau
Thema Elektromobilität haben heimische onen. Damit diese Vision Wirklichkeit wird, soll ohne eigenen PKW Urlaub machen und
Firmen gute Chancen zu Playern am inter­ wurde 2010 von Umweltlandesrat Stephan dennoch jedes Ziel der Region erreichen
nationalen Markt zu werden.                    Pernkopf und Wirtschaftslandesrätin Pe­ können. Die Erfahrungen mit der E-Mobilität

14 umwelt & energie 04|2012
Mit dem E-Bike wird das Radfahren
auch im hügeligen Gelände attraktiv.

                                                            einer kurzen Probefahrt – zu     nicht möglich war. Sie ist eine ideale Ergän­
E-Mobilität kann eine gute Ergänzung

                                                                                                                                                      © STROBL (2), NLK/REINBERGER, Schreiner, E-MOBIL-NOE.AT
                                                            kurz, um die Alltagstauglich­    zung zur üblichen Art der Stromerzeugung
 zum öffentlichen Verkehrs sein.                            keit von E-Fahrzeugen wirklich   in Flusskraftwerken. Ziel ist die Entwicklung
                                                            zu testen. Aus diesem Grund      der Strom-Boje zur Marktreife für die Netz­
sollen sich auch im Alltag entsprechend po­ hat die NÖ Initiative „e-mobil in Niederös­      einspeisung im regionalen Bereich. Der Test
sitiv auswirken und letztlich zu einer Ände­ terreich“ gemeinsam mit ihren Partnern ein      erfolgt in der Donau in der Wachau. ←
rung im Mobilitätsverhalten führen.            neuartiges Angebot erstellt: Im Rahmen ei­
                                               ner 14tägigen, geförderten Testaktion ha­     Info: e-mobil in Niederösterreich – Elektromobili-
e-mobil Bucklige Welt. Gerade das jun­ ben BürgerInnen interessierter Gemeinden              tätsinitiative des Landes NÖ, 3100 St. Pölten, Nieder-
ge, dynamische Gebiet der Elektromobilität die Möglichkeit, Elektrofahrzeuge auszupro­       österreichring 2, Haus A, Tel.: 02742/9000-19650,
                                                                                             e-mobilnoe@ecoplus.at
bietet viele Chancen auch für „Kleine“. Der bieren.
beste Beweis dafür ist das Projekt „e-mobil
                                                                                             www.e-mobil-noe.at
Bucklige Welt“, das ein konkretes, leistba­ Strom-Bojen. Elektrischer Strom aus er­
                                                                                             www.ecoplus.at
res und nachhaltiges Angebot für die Nut­ neuerbaren Energien ist für den Betrieb von
zung von E-Fahrzeugen in der Region Buckli­ Elektrofahrzeugen ein ganz wesentlicher
ge Welt schaffen will. Das Projekt stützt sich Faktor. Die Strom-Boje – eine knapp un­
auf ein regionales Betreibermodell mit orts­ ter der Wasseroberfläche im Fluss schwim­
ansässigen Unternehmen, die Fahrzeuge, mend verankerte Turbine – nutzt die Strö­                Breites Bewusstsein für
Finanzierung, Service und Wartung anbie­ mungsenergie des Wassers zur Erzeugung                 E-Mobilität und entspre-
ten. NutznießerInnen sollen sowohl die ein­ von elektrischem Strom. Durch eine kons­            chende Wertschöpfung.
heimische Bevölkerung als auch Besuche­ truktive Optimierung der Stromboje wird die
rInnen der Region sein. Ziel ist es, auch ein Fließgeschwindigkeit am Rotor erhöht und          Dazu werden Projekte in folgenden
E-Tankstellen Netz zu etablieren wobei der macht die Nutzung der Wasserkraft in Flüs­           Bereichen umgesetzt:
Strom in der Region aus erneuerbaren Ener­ sen auch dort möglich, wo dies bisher aus            ■ Zielgerichtete Entwicklung von
gien erzeugt werden soll. Das Projekt wurde ökologischen oder wirtschaftlichen Gründen          Regionen (inkl. Tourismus)
in diesem Jahr mit einem Climate Star                                                           ■ Forschung & Technologieentwicklung
ausgezeichnet.                                                                                  ■ Modell-Lösungen mit Multiplikator-
                                              Das junge Gebiet der Elektro-
                                                                                                wirkung
E-Fahrzeug Verleihaktion. Wer die              mobilität bietet vor allem für                   ■ Strategische Unterstützung
neue Technologie kennen lernen                                                                  auf Landes- und Bundesebene ←
möchte, kann dies oft nur im Rahmen        kleine Regionen viele Chancen.

                                                                                                          umwelt & energie 04|2012             15
→ mobilität

        Nachhaltige Energiebewusstseinsbildung

                                                                Energie-Schulworkshop mit den 3.
                                                                u. 4. Klassen der Volksschule Hadres

              e-mobil ist Trumpf!
                                                 LEADER Region als Vorreiter
               Mit dem EU Förderprogramm für Ländliche Entwicklung werden in NÖ Regionen
                   auch Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung im Energiebereich unterstützt.

 L
           EADER-Programm. Energie ist das       14 NÖ LEADER-Regionen haben regionale                         Jugendliche zusam­
           Thema der Zukunft. Daher fördert                                                                    mengestellt, um das
           das EU-LEADER Programm (s. Kas­    Energiekonzepte mit Unterstützung des                            Thema E-Mobilität
           ten) auch Bewusstseinsbildung im                                                                    bereits in der Schu­
           Bereich Energie. Vierzehn niederös­Regionalförderprogramms LEADER erstellt. le zu behandeln. Um
  terreichische LEADER-Regionen haben regio­                                                                   die Kinder auch spie­
  nale Energiekonzepte mit Unterstützung des ist Trumpf“, die durch die Gemeinden der lerisch an das Thema heranzuführen, wird
  Regionalförderprogramms LEADER erstellt.   LEADER-Region tourt und durch die eigens das Wissen über die Eigenschaften aktuel­
  In deren Umsetzung sind „Bewusstseinsbil­  ausgebildete e-mobil-Guides führen, ste­ ler E-Fahrzeuge mithilfe eines Supertrumpf-
  dende Maßnahmen“ eine wichtige Säule.      hen auf dem Programm. Auf diese Weise Kartenspiels vermittelt – frei nach dem Mot­
                                             soll Wissen über nachhaltige Mobilitätsfor­ to „e-mobil ist Trumpf“. Mit diesem Angebot
  Wanderausstellung E-Mobilität und e- men und im Speziellen über E-Mobilität ver­ sollen die NutzerInnen von heute – die er­
  mobil Guides. Bewusstsein in der Bevölke­ mittelt werden. Die Wanderausstellung wird wachsene Bevölkerung der 39 LEADER-Ge­
  rung für die Mobilität von morgen schaffen den Gemeinden zur Verfügung gestellt um meinden – und die NutzerInnen von mor­
  – das plant die LEADER-Region Mostvier­ bestehende Veranstaltungen (z. B. Kirtage) gen – die SchülerInnen der 61 Schulen der
  tel-Mitte. Vier große Veranstaltungen zum zu bereichern. So können auch jene erreicht LEADER-Region Mostviertel-Mitte – an das
  Thema E-Mobilität und als Herzstück eine werden, die sich bisher wenig für E-Mobilität Thema E-Mobilität herangeführt werden und
  Wanderausstellung mit dem Titel „e-mobil interessiert haben.                           Lust darauf bekommen. Der Einsatz von E-
                                                                                         Fahrzeugen ist derzeit noch mit hohen Kos­
                                                                     Supertrumpf Kar- ten verbunden. Mit Projekten zur Bewusst­
Durch die Auseinandersetzung mit der regiona- tenspiel mit E- seinsbildung wird aber ein wichtiger Schritt
 len Energiesituation wird das Bewusstsein für Fahrzeugen. Be­ zur Vorbereitung auf den zukünftigen Ein­
                                                                     gleitend zur Aus­ satz von E-Fahrzeugen im Alltag gesetzt.
   eine nachhaltige und zukunftsfähige Lebens- stellung werden
                                                                     Unterrichtsmateri­ Mehr Energiebewusstsein schaffen. Auch
        weise in der Region langfristig verankert. alien für Kinder und in anderen über das LEADER-Programm ge­

  16 umwelt & energie 04|2012
© weinfranz, im-plan-tat, leader region weinviertel-manhartsberg
Energie-Exkursion in die Kleinwind-
kraft-Forschungsanlage Lichtenegg

                                                                                                  Förderprogramm
                                                                                                  für den Ländlichen Raum
                                                                                                  ■ LEADER steht als Abkürzung für franzö-
                                                                                                  sisch „Liaison Entre Actions de développe-
                                                                                                  ment de l’economie rurale“ (= Verbindung
                                                                                                  zwischen Aktionen zur Entwicklung der länd-
förderten Maßnahmen, wie den „Lernenden        schaffen Praxisnähe und tragen zum Ver­            lichen Wirtschaft) und ist Teil des aktuellen
Regionen“, ist das Energiethema ein Schwer­    ständnis bei. Der Regionsbevölkerung, zu­          EU-Förderprogramms für die Entwicklung des
punkt. Im Projekt „Energie-Bewusstsein &       sammengesetzt aus Wirtschaft, Landwirt­            Ländlichen Raumes in der Periode 2007 –
Nachhaltigkeit“ der LEADER­Region Wein­        schaft, Gemeinden und Privathaushalten,            2013.
viertel-Manhartsberg setzt man sich mit der    wurde und wird das Thema „Energie und              ■ Thematisch deckt LEADER eine breite Pa-
regionalen Energiesitua­tion auseinander.      Nachhaltigkeit“ mittels Vortragsreihen, Ex­        lette ab, von Landwirtschaft bis Tourismus,
Schon seit 2011 werden die Bevölkerung so­     kursionen und einer Wanderenergieausstel­          von Lernen und Qualifizierung bis zu erneu-
wie wichtige Akteure und Akteurinnen in den    lung in den Gemeinden „bewusst gemacht“.           erbaren Energien.
Gemeinden und Betrieben der Region – al­       Sowohl Schulworkshops als auch Energie­            ■ Die 18 NÖ LEADER-Regionen decken mit
len voran die Schülerinnen und Schüler – für   vorträge laufen bis einschließlich 2013 wei­       16.600 km2 fast 90 % der NÖ Landesfläche
mögliche Handlungsfelder im Energiebe­         ter. Alle Vorträge können unter www.leader.        ab. Mehr als 70 % der NÖ Bevölkerung, näm-
reich sensibilisiert. Durch die Auseinander­   co.at/energie-konzept-foerderungen-projek­         lich 1,14 Mio. Menschen, leben in LEADER-Re-
setzung mit der regionalen Energiesituation,   te/projekt-energiebewusstsein-und-nach­            gionen. 499 der 573 NÖ Gemeinden sind Mit-
insbesondere mit erneuerbaren Energien,        haltigkeit nachgelesen werden. ←                   glied in einer LEADER-Region.
Energieeffizienz und regionalen Kreisläufen                                                       ■ LEADER Projekte werden aus EU-Mitteln
wird das Bewusstsein für eine nachhaltige      Info: Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Landwirt-   und nationalen Mitteln von Bund und Land
und zukunftsfähige Lebensweise in der Re­      schaftsförderung; Tel.: 02742/9005-12982           gefördert. Der Anteil an EU-Mitteln beträgt
gion langfristig verankert. Bisher beschäf­    Mostviertel-Mitte: Mag. Christina Gassner, Tel.:   48,69 % des Förderbetrages. Die EU-Gelder
                                               02722/7309-29, ch.gassner@mostviertel-mitte.at     kommen aus dem Europäischen Landwirt-
tigten sich schon mehr als 780 Kinder in 28
                                               Weinviertel-Manhartsberg: Mag. Renate Mihle,
Schulworkshops kreativ mit Energiesituation                                                       schaftsfonds für die Entwicklung des Ländli-
                                               Tel.: 02952/30260-5850, office@leader.co.at
und -potenzialen.                                                                                 chen Raumes, kurz ELER. ←

                                                                                                  Mit Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union
Konkrete Maßnahmen. Schüler-Aktions­           www.noe.gv.at/Land-Forstwirtschaft/
wochen und Workshops zu den Themen             Landwirtschaft/Foerderungen/LEADER.html
Mobilität, Energieforschung sowie regiona­     www.mostviertel-mitte.at
le Produkte und deren Energieverbrauch         www.leader.co.at

                                                                                                            umwelt & energie 04|2012                                                                         17
→ mobilität

                      Die NÖ
          Mobilitätszentralen
                                                    Vom Pilot- zum Erfolgsprojekt
 Die gute und angenehme Erreichbarkeit von Ausbildungs- oder Arbeitsplatz ist eine wichtige
         Voraussetzung für das Wohlbefinden der Menschen und steigert die Lebensqualität.

M
                obilität, Umwelt und Ener-        deshauptmann Dr. Erwin Pröll. Durch die        gie zu sparen. „Das Bedürfnis der Menschen
                gie. Wie wir alle wissen, stei­   Wahl unterschiedlicher, regional angepass­     nach Mobilität steigt enorm. Um die daraus
                gen die Treibstoffpreise, die     ter Schwerpunkte konnte bereits eine ganze     resultierenden, wachsenden Herausforde­
                Energie wird teurer und der       Reihe an verschiedenen Mobilitätsmanage­       rungen besser bewältigen zu können, wird in
                Klimawandel ist in seinen re­     mentprojekten umgesetzt und wichtige Er­       Niederösterreich auf Mobilitätsmanagement
alen Auswirkungen bereits spürbar. Der Ver­       fahrungen gesammelt werden.                    gesetzt. Direkt in den Regionen angesiedelt,
kehr verbraucht EU- und österreichweit am                                                            nehmen die niederösterreichischen Mo­
meisten Energie, noch vor der Industrie und                                                          bilitätszentralen eine Drehscheibenfunk­
den Privathaushalten. Um Gemeinden beim            Der Verkehr verbraucht EU-                        tion ein und arbeiten in Bürgernähe, um
wichtigen Thema „umweltfreundliche Mobi­           und österreichweit am meisten die Bedürfnisse der Menschen zu er­
lität“ zu unterstützen, den AutofahrerInnen                                                          kennen und entsprechend zu handeln.
den Umstieg zu erleichtern sowie RadlerIn­         Energie, noch vor Industrie                       Durch die regionale Verankerung des nie­
nen, Fuß-GeherInnen und NutzerInnen des                                                              derösterreichischen Mobilitätsmanage­
öffentlichen Verkehrs zu stärken, wurden
                                                   und Privathaushalten.                             ments erhalten sie vor Ort aktive Unter­
vier Mobilitätszentralen in Niederösterreich                                                         stützung bei der Umsetzung ihrer Mobili­
gegründet. „Wohl fühlen bedeutet hohe Le­         Erfolgs-Pilotprojekt „Mobilitätszentra- tätsprojekte“, so Landesrat Mag. Karl Wilfing.
bensqualität. Die gute Erreichbarkeit von         le“. Auf drei Jahre angelegt, hat sich das Pi­
Ausbildungs- und Arbeitsplatz ist eine wich­      lotprojekt durch eine Reihe von Maßnahmen Kommunikation – Grundlage für funktio­
tige Voraussetzung für das Wohlbefinden           bereits zu einem wichtigen Erfolgsprojekt nierende Zusammenarbeit. Durch die re­
der Menschen. In Niederösterreich ist es uns      des Landes NÖ entwickelt. Der Leitsatz lau­ gionale und persönliche Ausrichtung der
daher ein großes Anliegen, beim infrastruk­       tet „Information, Beratung, Service für Bürge­ einzelnen Mobilitätszentralen entsteht ein
turellen Ausbau alle Möglichkeiten der Fort­      rInnen, Gemeinden, Unternehmen rund um besonderes Netzwerk der involvierten Per­
bewegung zu berücksichtigen und ein viel­         Mobilität“. Ziel ist es, mit den durchgeführ­ sonen, mit kurzen Kommunikationswegen
fältiges Angebot bereit zu stellen“, so Lan­      ten Maßnahmen letztendlich CO2 und Ener­ und regem Informationsaustausch. Um den

18 umwelt & energie 04|2012
öffentlichen Verkehr in en­
Mobilitätszentralen fungieren auch als

                                                                                                                                    © bmlfuw/newman (2), e-mobilradinitiative
                                                              ger Kooperation mit dem Zukunftsperspektive. In einer breit an­
 regionale Kommunikationsdrehscheibe Verkehrsverbund Ostregi­ gelegten, externen Evaluierung wurde die
                                                              on (VOR), Infomappen für positive Einstellung gegenüber den Mo­
 zum Thema „nachhaltige Mobilität“.                           Gemeinden, Betriebe und bilitätszentralen deutlich. Befragt wurden
                                                              touristische Einrichtungen BürgermeisterInnen, Mobilitätsbeauftragte,
wichtigen Kontakt zu den Gemeinden zu in­ und elektronische „Mobilitäts- und Zuzüg­ ProjektmitarbeiterInnen, Mobilitätsdienst­
tensivieren, wurden etwa Mobilitätsbeauf­ lermappen“ für die Gemeinden, kostenlose leisterInnen und Fachleute zum Thema. Die
tragte gewählt, die AnsprechpartnerInnen Schnuppertickets, Produktion von Infobro­ Mobilitätszentralen und die Arbeit des Ma­
sowohl für das Mobilitätsmanagement als schüren und regionalen Fahrplanheften so­ nagements wurden durchwegs positiv be­
auch für die BürgerInnen sind und die Ko­ wie die eigene Homepage führen gebündelt wertet, unter anderem wegen der gelunge­
operation und Projekte mit den Gemeinden dazu, dass umweltfreundliche Mobilitätsal­ nen Vernetzung von Mobilitätsdienstleiste­
organisieren. Die Mobilitätszentralen filtern ternativen zum Auto mehr und mehr sicht­ rInnen, der Schließung einer wichtigen Lü­
Anfragen, Aufträge, Ideen von Betrieben, bar und bekannt werden.
Gemeinden, BürgerInnen, Passagieren, dem                                                    Ziel des Pilotprojekts ist ein
Land NÖ, dem Verkehrsverbund und Ver­ Überregionale Vernetzung. Vor­
kehrsunternehmen und funktionieren so als aussetzung, um auf regionaler Ba­              dauerhaftes, flächendeckendes
regionale Kommunikationsdrehscheibe zum sis aktiv sein zu können, ist auch
Thema „nachhaltige Mobilität“.                die überregionale Vernetzung und
                                                                                    Angebot im gesamten Bundesland.
                                              Kooperation mit dem Land NÖ,
Umweltfreundliche Mobilitätsformen. Die dem Verkehrsverbund und den Verkehrsun­ cke im regionalen Mobilitätsmanagement
Mobilitätszentralen setzen auch eine ganze ternehmen, Organisationen wie dem Klima­ und der Etablierung des vielschichtigen
Reihe von eigenen Projekten um. Die Palette bündnis sowie mit anderen Mobilitätszen­ Themas „Mobilität“ in den Regionen. Die
reicht von Workshops für unterschiedlichste tralen in Österreich und Europa. Um diese Gemeinden erkennen ganz klar den Wert
Zielgruppen über Maßnahmen zur Optimie­ bereits funktionierende Zusammenarbeit und wünschen sich den Weiterbestand und
rung des öffentlichen Verkehrs bis hin zur                                                   Ausbau der Mobilitätszentralen. Um die­
Umsetzung von verkehrsmittelübergrei­         Die Mobilitätszentralen setzen                 ses gewonnene Vertrauen und die positi­
fenden Regionaltickets und Fahrplanhef­                                                      ve Stimmung zu nutzen, wurde ein Orga­
ten. Eine wichtige Voraussetzung um zu        zahlreiche eigene Projekte um.                 nisationsentwicklungsprozess eingelei­
Fuß zu gehen, auf Öffis und Räder um­                                                        tet, um die bisher gewonnen Erkenntnis­
zusteigen, ist die Sichtbarmachung im Alltag. noch weiter zu optimieren, wird an der Or­ se ideal auf ein flächendeckendes Netz an
Infoveranstaltungen in den Gemeinden, In­ ganisationsentwicklung für den öffentlichen Mobilitätszentralen umlegen zu können. ←
fokampagnen direkt im Verkehrsmittel, Be­ Verkehr in Niederösterreich weiterhin gear­
schwerde- und Auskunftsmanagement zum beitet.                                              www.n-mobil.at                            →

                                                                                                  umwelt & energie 04|2012     19
→ mobilität

                                                                            V. l. n. r.: Weinkönigin, Bgm. Josef Schiel (Enzersfeld), Bezirkshauptmann
                                                                            Dr. Norbert Haselsteiner, Vizebgm. Karl Fritsch (Enzersfeld), Margit
                                                                            Kraus, Mobilitätszentralen-Managerin Weinviertel, LAbg. Ing. Hermann
                                                                            Haller, Weinbauvereinsobmann Johannes Schiel beim E-Bike Test.

Vier Mobilitätszentralen –                      Gäste, RadlerInnen und Wanderer profitie­          Einkaufsfahrten oder den Weg zur Arbeit die
                                                ren dadurch gleichermaßen vom neuen Kon­           neuen Mostviertel-Linien zu testen. Eine von
vier Schwerpunkte.                              zept. Die Mobilitätszentrale fungiert bei der      vielen Aktionen und Maßnahmen war das

V
                                                Umsetzung als wichtige regionale Koordina­         „Schnupperticket“. Dabei handelt es sich
       om Buskonzept zum „Schnupper­            tions- und Kommunikationsdrehscheibe. Das          um übertragbare Zeitkarten, die den Ge­
       ticket“. Drei der vier Mobilitätszen­    Engagement der Mobilitätszentrale spiegelt         meinden zur Verfügung gestellt wurden und
       tralen sind beim Regionalmanage­         sich in der erfreulichen Steigerung der Pas­       die die BürgerInnen kostenlos ausleihen
ment Niederösterreich in Kooperation mit        sagierzahlen und den positiven Rückmel­            konnten, um die öffentlichen Verkehrsmittel
dem Regionalverband angesiedelt und wer­        dungen der Gäste und Einheimischen wider.          zu testen. Mit dieser Aktion machte die Mo­
den vom Amt der NÖ Landesregierung – Ab­                                                           bilitätszentrale erfolgreich auf die neuen An­
teilung für Gesamtverkehrsangelegenheiten       Mobilitätszentrale Weinviertel: „Radfah­           gebote im öffentlichen Verkehr aufmerksam.
sowie vom Klima- und Energiefonds über          ren mit Rückenwind“. Galt das Elektrofahr­
„klima:aktiv mobil“ gefördert. Während sich     rad bis vor kurzem bestenfalls als Hilfe für Mobilitätszentrale Waldviertel: „Mobi
die Mobilitätszentrale im Mostviertel vor al­   mobilitätseingeschränkte oder unsportli­ Challenge“. Was klimafreundliche Mobi­
lem dem öffentlichen Buskonzept widmet,         che Menschen, so entwickelt sich diese in­ lität betrifft, sind Jugendliche ein großes
liegt der Schwerpunkt im Weinviertel auf        novative Art des Radfahrens nun rasant in Vorbild für unsere Gesellschaft. Das Mobi­
                                                Richtung rasche und schicke Fortbewegung litätsverhalten von jungen Menschen unter
Mit dem Mobilitätskonzept                       ohne Auto. Businessleute kommen – ohne 18 Jahren unterscheidet sich von dem der
                                                Schweiß gebadet zu sein – ins Büro oder zu Erwachsenen, denn Jugendliche sind mo­
Wachau ist es möglich,                          Geschäftsterminen und tun auch noch der biler und legen die meisten Wege zu Fuß,
das touristische Angebot                        Umwelt Gutes. Weitere oder hügelige Stre­ mit dem Fahrrad, Bus und Bahn zurück. Die
                                                cken können problemlos ohne Anstrengung Mobilitätszentrale organisiert deshalb den
auch „autofrei“ zu genießen.                    bewältigt werden. Auch die Mitnahme von Ideenwettbewerb „Mobi Challenge“, durch
                                                Kleinkindern oder Einkäufen wird wesentlich den sich Jugendliche intensiv mit dem The­
der Vernetzung von Individual- und öffent­      leichter. Die Mobilitätszentrale stellt im
lichem Verkehr in Großstadtnähe. Die Mobi­      Rahmen einer Reihe von Veranstaltun­         Durch einen Ideenwettbewerb
litätszentrale NÖ-Mitte richtet ihren Haupt­    gen Modelle der neuesten E-Bike Gene­
fokus auf touristisches Mobilitätsmanage­       ration zum Ausprobieren zur Verfügung. sollen sich Jugendliche intensiv
ment. Im Waldviertel entstehen Projekte im      Die BesucherInnen sind begeistert und
                                                                                                mit dem Thema „Mobilität“
grenznahen Umfeld.                              testen die E-Bikes ausgiebig. Die Mobi­
                                                litätszentrale schafft mit dieser Initiative               auseinander setzen.
Mobilitätszentrale NÖ-Mitte: „Autofrei          das Bewusstsein für eine innovative Mo­
mobil in der Wachau“. Die schöne Land­          bilitätsalternative zum Auto, die noch dazu ma „Mobilität“, den Angeboten und Mög­
schaft, der Donaustrom, interessante Kul­       Spaß macht.                                  lichkeiten auseinander setzen. Die Jugend­
tur und nicht zuletzt die guten Weine der                                                    lichen sind aufgerufen, eine Projektidee
Wachau­ziehen Gäste aus dem In- und Aus­        Mobilitätszentrale Mostviertel: „Schnup­ bzw. ein Konzept zum (grenzüberschrei­
land an. Mit dem Mobilitätskonzept Wa­chau      pertickets“. Die Möglichkeiten der vom tenden) öffentlichen Verkehr im Waldvier­
ist es nun möglich, dieses Angebot auch „au­    PKW unabhängigen Mobilität haben sich im tel zu entwickeln und einen entsprechen­
tofrei“ zu genießen. Der dichte öffentliche     Mostviertel dank eines neuen Buskonzepts den Projektplan zu erstellen. Damit das kli­
Verkehr ist an die Bedürfnisse unterschiedli­   erheblich verbessert. Die kommunikative mafreundliche Verhalten auch nach dem
cher Zielgruppen angepasst. Dabei wird be­      und organisatorische Umsetzung hat die Erwerb des Führerscheins erhalten bleibt,
sonderer Wert auf die Verknüpfung der ver­      Mobilitätszentrale übernommen und gleich­ schafft die Mobilitätszentrale mit dieser
schiedenen Mobilitätsmöglichkeiten gelegt.      zeitig die MostviertlerInnen eingeladen, das Maßnahme frühzeitig Bewusstsein für das
Einheimische, PendlerInnen, SchülerInnen,       Auto stehen zu lassen und für Ausflugs- und Thema „Mobilität“. ←

20 umwelt & energie 04|2012
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