Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1936 - Universität Innsbruck
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Veite 2. Nr,7. Innsbrucker Nachrichten* Freitag, den 10. Jänner 1936. der Morgan -Bank finanziert . Im gleichen Zeitraum ftteg , wi» der Senatsausschuß weiter feststellte, die amerikanische Aus¬ Abefsmifche Berichte über den Bormarsch. fuhr von kriegswichtigen Rohstoffen , wie Kupfer , Messing, Zink usw ., von 166 Millionen auf 1202 Millionen Dollar. dnb . Addis Abeba , 9. Jänner. Mitteln auskommen und nicht mehr auf die ausländischen Zu¬ Der Untersuchungsaus 'chuß des Senats beabsichtigt an¬ fuhren angewiesen sein. Vorläufig gelte es, Goldzahlungen an scheinend, das Ergebnis seiner Fesfftellungen für die bevor» Nach Berichten von abessinifcher Seite haben die Nord- stehende neue Neutralitätsgesctzgebung zu ver- armeen der Abessinier , die seit einiger Zeit große Angriffs¬ die Sanktionisten für alle irgendwie entbehrlichen Einfuhren verwerten. vorbereitungen trafen , nach ihrem Vorgehen auf das Schire¬ zu vermeiden und auch zu bedenken , daß nicht alles , was aus ff e b i e t feit zwei Tagen den Vormarsch vom Abschnitt Deutschland oder Oesterreich in Italien einttefse , wirklich aus diesen Ländern stamme . Weder Baumwolle noch Mnngan Makalle aus in nördlicher Richtung begonnen . Der Angriff auf Die Bauernunruhen in Litauen vor den seien eigene Erzeugnisse dieser Länder. die Provinz Tembien sei, wie in den abessinischen Meldungen Gerichten. gesagt wird , durch vorgeschobene Abteilungen der Armee Ras Seyoums mit Scharfschützen vorbereitet worden . Am 6. Jän¬ Heine Zwischenfälle in Meran. dnb . Kowno , 10. Jämrer . In Litauen finden zurzeit vor ner habe dann der allgemeine Angriff begonnen und am 7. Jän¬ Kriegsgerichten , Feldgerichten und ordentlichen Gerichten Pro¬ Rom , 9. Jänner . (Stcfani .) ner abends fei die Tembienprovinz in Händen der Abessinier zesse gegen Teilnehmer «nd Anstifter der Bauernunruhen statt. gewesen . Die Italiener , die wegen starker Regenfälle nicht mit Das Presseministerium demeittiert entschieden die Meldung, In einzelnen Prozessen sind schwere, zum Teil lebenslängliche einem Vorgehen der abessinischen Truppen gerechnet hätten, daß es in M e r a n bei der Abfahrt von 500 Soldaten des Zuchthausstrafen verhängt worden. seien durch den Angriff überrascht worden und hätten 5. Alpiniregimentes nach Ostafrika zu Zwischenfällen gekom¬ Im Zuge dieser Verfahren fällte das Kriegsgericht am Don¬ kaum Widerstand geleistet . Den abessinischen Truppen seien men wäre . Alle Truppcnabteilungen sind in vollster Ordnung nerstag abends nach zweitägiger Verhandlung das Urteil gegen auf der Straße von Cacciamo nach Adua ein Tank und ein und unter begeisterten Zurufen der Bevölkerung , wie Tau¬ 14 Angeklagte . Sieben Bauern erhielten Zuchthausstrafen von Kraftwagen in die Hände gefallen . Nähere Einzelheiten , ins¬ sende von Zeugen bestätigen können , nach Ostafrika abge¬ eineinhalb bis fünf Jahren , die anderen sieben wurden frei- besondere über die Verluste , stünden noch aus. gangen. gesprochen. Die Angeklagten hatten sich wegen gewalt¬ * Die Vorhuten der Abessinier bewegten sich weiter nach Nor¬ samer Befreiung ihrer drei verhafteten Rädelsführer den auf der Straße von Cacciamo nach Adua und Das vorstehende Dementi bezieht sich auf eine von Inns¬ in dem Dorfe Grazischkiaj zu verantworten . Nach diesem von Abbi Addi nach Abaro. Gleichzeitig seien starke bruck ausgegangene Meldung einer Südtiroler Korrefpon- Zwischenfall kam es an den darauffolgenden Tagen zu einem Kräfte auf die Gheralta -Provinz in Bewegung gesetzt worden, denz . Auch in - und ausländffche Zeitungen übernahmen gut¬ schweren Zusammenstoß zwischen Polizei und Bauern , wobei «m die italienischen Truppen , die zwischen Gheralta und gläubig diese Meldung . Inzwischen stellte sich heraus , daß hier es auf beiden Setten je einen Toten und mehrere Verwun¬ Makalle Stellungen bezogen hätten , von ihren rückwärtigen ein ziemlich belangloser , zeitlich mit dem Abttansport nicht zu¬ dete gab . Diese Angelegenheit wird jedoch in einem anderen -Verbindungen abzuschneiden. sammenhängender Vorfall — eine unbedeutende Snbordina- Prozeß behandelt werden. tionsverletzung einiges angeheiterter Soldaten , die keine Wei¬ Don abessinifcher Seite wird ferner gemeldet , daß die italie¬ terungen hatte — zu einer „blutigen Meuterei " aufgebauscht nische F l t e g e r t ä t i g k e i t an der Südfront stark zugenom- Aeberfall auf die Rundfunkstation von Lima. und als „Sensationsmeldung " aufgemacht worden war. wen habe . Dagegen sei im Norden die Teilnahme der Flieger Besonders scharf ist das italienische Dementi gegenüber dnb . Lima (Peru ) , 9. Jänner . 20 bewaffnete und maskierte an Gefechten imolae der Wetterverhältnisie nicht möglich. einzelnen englischen Zeitungen , die an die Meldung auch ge¬ Männer überfielen in der Nacht zum Donnerstag die hiesige hässige Bemerkungen geknüpft haben . Die Angelegenheit Rundfunkstation . Es gelang ihnen nach Ueberwältigung der Der italienische Heeresbericht Nr . 92. dürfte auch ein diplomatisches Nachspiel haben , da sich ihnen gegenüberstellenden Angestellten und Künstler , das dnb . Rom , 9. Jänner . Die amtliche Mitteilung Nr . 92 gibt die italienische Regierung diese tendenziöse Uebertreibung als Gebäude zu besetzen und in den Senderaum cinzu- folgenden italienischen Heeresbericht bekannt: eine Beleidigung der italienischen Soldatenehre und dringen. Dort hielten sie etwa zehn Minuten lang regie¬ „An der Freut im Süden vcn Makalle sind mit unserem als eine Brunnenvergistung übelster Art betrachtet. rungsfeindliche R u n d j u n k a n s p r a che n und verschwan¬ Artilleriefeuer große feindliche Verbände zer¬ den dann , ohne daß man ihrer habhaft werden konnte. streut worden , die sich dem Guabat -Fluß genähert hatten. Französische Studenten gegen Profeffor Ieze. Die Luftwaffe ha : leichte Bombenangriffe auf bewaffnete Paris , 9. Jänner. Gruppen durchgeführt , die im Norden des Tzellemügeüietes Als Professor Gaston I e z e, der Abessinien im Völkerbund Der Blick in das Nervengefchehen. in Sicht gekommen waren . Aus dem Rest der Eritrea , und vertreten hatte , heute die juridische Fakultät der Pariser von der Somalifront ist n i cht s Bemerkenswertes zu Im Elektrotechnischen Verein in Wien sprach Universitäts- verzeichnen ." Universttät bett'at , kam es zu Studentenkundgebun¬ assiftent für Physiologie Dr . Ing . W . Holzer über die Elek¬ gen . Professor Ieze konnte die Vorlesung nicht halten und tromedizin als Forschungsgebiet und therapeutisches Mittel. muhte die Universität verlassen. Italienische Stellungnahme gegen abessinische Der Vortragende führte u . a . aus: Unterrichtsminister Rouston hat die Schließung Meldungen. der R e cht s f a k u l t 8 t bis auf Widerruf ungeordnet , da Als erste haben Hauken 1743 ( ) und Dc Sauvages (1744) eine wichtige Brücke zwischen Elektrizitätslehre und Me¬ dnb . Rom , 10. Jänner . Von berufener italienischer Seite sich die Studentenkundgebungen gegen Professor Ieze zu dizin geschlagen, als sie die Elektrizität als wirksame Kraft im werden die abessinischen Meldungen über die Zurück¬ schweren Ausschreitungen auswuchsen . Nachdem der Professor Nerv bei Mensch und Tier erkannten . Damit begann die eroberung der Landschaft Tembien als voll¬ das Fakultätsgebäude verlassen hatte , drückten die Studenten, Elektrophysiologie , die cs 'ich zum Ziele setzte, die Zusammen¬ kommen falsch bezeichnet. Ebenso werden die abes¬ trotz der Aufforderung des Fakuttätsdekans , Disziplin zu wah¬ hänge zwischen Mediznr . Biologie und Elektrizitätslehre aus¬ sinischen Nachrichten , wonach in D a g a b u r ein ägyptisches ren , die Füllung der zum Professorensaal führenden Tür ein und lännten in den Gängen weiter. zuklären . An den Fortschritten dieses Wissensgebietes haben Feldlazarett von italienischen Flugzeugen mit Bomben belegt die österreichischen Institute erheblichen Anteil , wie die Namen worden sei, auf Grund einer beim Hauptquartier der Somali- Dnrig , Brücke, Scheminzky und Wagner beweisen . Die Erfor¬ Front eingeholten Auskunft als g e g e n ft a n d s l o s Falschmeldungen über Richard Strauß und schung der Tätigkeit un -d Wirkungsweise der Nerven ist auf z u r ü ckg e w i e f e n . Die fragliche Aktion habe , wie aufs Be¬ Prof . Dr . Graf Gleispach. elektrische Hilfsmittel angewiesen . Man kann jeden Nerv mit stimmteste erklärt wird , überhaupt nicht statt¬ einem Kabel aus vielen Adern vergleichen . In diesen ein¬ gefunden. Berlin , 10. Jänner . Die von einer Wiener Zeitung verbrei¬ tete Nachricht , daß der Komponist Richard Strauß beab¬ zelnen Adern laufen , ähnlich wie in einem Fernsprechkabel, Hingegen wird von italienischer Seite erklärt , daß der M i ß- die äußeren Reize zum Gehirn nnd ebenso laufen die Mel¬ brauch des Roten - Kreuz - Zeichens durch die sichtige, seinen Wohnsitz wieder vom Deutschen Reich noch Oesterreich zu verlegen , ist, wie von unterrichteter Stelle mit¬ dungen für die Bewegungen von dort her zu den Muskeln. Abessinier immer größeren Umfang a n n e h m e. Wenn man nun diese Signale im Nerv untersuchen will, Schließlich werden auch alle Nachrichten , wonach italienische geteilt wird , unrichtig . Richard Strauß bleibt in G a r m i s ch, wo er schon seit Jahren seinen ständigen Wohnsitz hat . Ledig¬ muß man Hilfsmiticl benutzen , wie sie uns dank der Truppen den Gaskrieg begonnen hätten , entschieden be¬ lich sein Sohn beabsichtigt , für einige Wochen nach Wien zu Radiotechnik in hoher Vervollkommnung zur Verfügung stritten. reisen , und aus diesem Grunde wurde die seit längerer Zeit stehen . Es laufen in den Nervenfasern elektrische Wellen ob, unbenützte Wiener Villa Richard Strauß ' hergerichtet. die mit Geschwindigkeiten von rund 50 bis 100 Metern in der Der Aufstand in der Provinz Godjam. Sekunde dahineilen . Um diese Wellen zu messen, muß man sie Auch die ebenfalls von einem Wiener Blatte verbreitete Dschibuti , 9. Jänner . (Havas .) Reisende , die aus Addis Nachricht , daß Prof . Dr . Graf Gleispach amtsmüde fei und 100.000mal verstärken . Wenn man die Ströme im mensch¬ Abeba in Dschibuti ankamen , berichten , daß die Lage in der seinen ihm an der Berliner Universität erteilten Lehrauftrag lichen Gehirn untersuchen will, so muß man die Verstärkung Provinz Godjam infolge des Aufstandes des Dcdschaks zurückgeben wolle , ist nach Mitteilungen der unterrichteten bis auf eine Million und mehr bringen . Als Meßgerät benutzt H a i l o u gegen die Zentralregierung bedrohlich ist. Die Auf¬ Stellen unrichtig . Durch diese Feststellungen erledigen sich auch man den Kat h öden 'trahlenoszillographen. In standsbewegung ist nicht ausschließlich proitalienisch . Die Ur¬ die an die beiden Meldungen geknüpften Kommentare. einer luftleeren Glasröhre werden Elektronen gegen einen heber dieses Ausstandes scheinen vielmehr die durch den Krieg Leuchtschirm geschaffen, dieser leuchtet bei jedem Einschuß auf geschaffene . Lage benützen zu wollen , um die alte Rivalität und man kann durch Ablenkung dieser Schußbahn rasche elek¬ gegen den Negus wieder aufzunehmen. Der Streik im englischen Bergbau verschoben. trische Ströme sichtbar wachen . Dadurch sind wir in der Lage, Die Lage wird dadurch noch verschärft , daß Dedschak Gazana, Nervenaktionen zu beobachten , zu photographieren und zu einer der Hauptuntersührer des Ras Kaffa , die Fro nt v er¬ dnb . London , 10. Jänner . Als Ergebnis der am Donners¬ filmen . Ein solcher Film wurde erstmalig vom Vortragenden las s e n hat , um sich den Aufständischen anzuschließen . Die tag nachmittags abgehaltenen neuerlichen Zusammenkunft angesertigt und bietet ia wenigen Minuten einen Ueberblick Rebellen sind ausgezeichnet bewaffnet. Der Negus, zwischen den Grubenbesitzern und Vertretern der Bergarbeiter- über die sonst unsichtbaren und nur mit Mühe erforschbaren der sich an die Front begeben wollte , bleibt vorläufig in gewerkschast beschloß der Vollzugsausschuß der Bergarbeiter, Vorgänge in der Nervenbahn . Man sieht, wie Erregungen an¬ D e s s i e, um di : Niederschlagung des Aufstandes abzuwarten. den angekündigten Streik vorläufig zu verschieben. schwellen und man ist nahe daran , aus dem Bild und der Ge¬ Am 24. Jänner wird eine von Vertretern aller englischen schwindigkeit des Ablau -es Empfindungen , wie Berührung, Kohlenbezirk « beschickte Konferenz stattfinden , die über An¬ Temperatur und Schmerz zu unterscheiden. Italiens Rohstoffversorgung. nahme oder Ablehnung der Lohnvorschläge entscheiden soll. Die moderne Schule Ler Elektrophysiologie hat mit diesen Mailand , 9. Jänner . In einer hauptsächlich für die italie- Am Tage vorher geht eine dritte gemeinsame Besprechung mit Arbeiten des Physiologischen Institutes in Wien einen neuen den Grubenbesitzern vor sich. nischen Industriellen bestimmten Untersuchung über die wirt- Sieg errungen : den Blickin das Nervengefchehen, Der Bergarbeiterstreik sollte nach den Absichten der Gewerk¬ in den sichtbaren Nerven aktiv ns ström. Die schaftlichen Grundlagen und Möglichkeiten des Abwehrkampfes gegen die Sanktionen vertritt der „Corriere della Sera " die schast ursprünglich am 27. Jänner beginnen, falls es Elektromedizin ist nicht nur für die theoretische Forschung ein nicht vorher gelingen würde , eine die Arbeitnehmer befriedi¬ reiches Arbeitsfeld , auch die neuere Therapie ist ohne Elektri¬ Auffassung , daß es sich bei der Beschaffung von Ersatz roh- gende Lohnregelung mit den Arbeitgebern herbeizuführen. zität nicht mehr vollständig . So sind z. B . die Erregungen des stoffen und der Eigenversorgung des Landes nicht um vor¬ Trotz der Vertagung des Streiks scheint man in Regierungs¬ Herzens als elektrische Attionssttöme nachzuweisen und die übergehende , auf die Dauer der Sanktionen beschränkte Not- kreisen die Lage mit einer gewissen Sorge anzusehen. Beobachtung dieser Herzaktionsströme , deren Elektrokardio¬ behelfe , sondern um dauernde wirtschaftliche U m ft e l- Im Laufe des Donnerstag hatte der Bergbauminister eine Be¬ gramme , stellt heute ein unentbehrliches Mittel in der Er- lungen handle . Der Industrielle , der seine Anlagen durch sprechung mit dem Ministerpräsidenten über den Stand der kostspielige Einrichtungen auf die Benzingewinnung aus kennung der Herzerkrankungen dar . Auch hier haben Techniker, Dinge. Braunkohle , die Herstellung von Papierzellstoff aus Weizen- Biologen urrd Mediziner in gemeinsamer Arbeit tragbare Ge¬ ftroh oder Baumwollersatz aus der Hanffaser umstelle , dürfe räte geschaffen, die es dcm Facharzt ermöglichen , Störungen sicher sein, das Geld nutzbringend auszugeben . Er brauche Morgan finanzierte 84 v. H. der amerikanischen im Ablauf der Herzerreaung photographisch festzuhalten und nicht zu befürchten , eines Tages die Erzeugung der Ersatzroh- so eine sichere Unterlage für die Behandlung zu gewinnen. Waffenausfuhr. stoffe einstellen zu müssen, weil die Wirklichkeit wieder zu den Eine dritte Anwendung der Elektrizität in der Medizin ist natürlichen Rohstoffen zurückkehre. Aus diesen Ausführungen dnb . Washington , 10. Jänner . Vor dem Senatsausschuß die Kurzwellentherapie, die elektrische Wellen von scheint die Absicht hervorzugehen , später die Einfuhr der natür¬ für Rüstungsuntersuchung wurde am Donnerstag die Tatsache der Länge 4 bis 15 Meter den erkrankten Körperstellen zu- lichen Rohstoffe , sei es durch Einfuhrverbote , sei es durch festgestellt, daß die Waffenausfuhr der Vereinigten Staaten führt . Durch große Sendcr bis zu zwei Kilowatt offenbart sich Schutzzollmaßnchmen zu verhindern. nach Europa von einem Betrag von 125.7 Millionen Dollar die Heilwirkung elektrischer Energie . Der gegenwärtige Stand Den Sanktionen gegen Italien anwendcnden Rohstoff¬ in den drei letzten Jahren vor Ausbruch des Weltkrieges auf der Elektromedizin zeigt wie eng sich Physik , Technik und lieferanten wird bei dieser Gelegenheit nochmals versichert, 2187.3 Millionen Dollar in den Jahren 1915 bis 1917 anstieg. Medizin verbunden haben , um den Kranken zu heilen . ■ Italien werde nach der Aushebung der Sankttonen mit eigenen Von diesem Ausfuhrwert wurde ein Betrag von 84 o. H. von (Wisssnschaftlicher Pressedienst .). i
Freitag, den 10. ZSnner 1936. „Innsbrucker Nachrichten" Nr. 7. Seite 8. aus; es handest in den meisten Fällen um ausgediente sich Völkerbundes sein sollte: die Erhaltung des Weltfrre- Die Minderheiten in Sefterreich. Beamte . Anderseits sind 10 Prozent der Einwohner von Graz d e n s. Der Prestiaewille von Genf ist heute so kork, daß er den Kampf bis aufs Messer fordert, also auch zum Kriege bereit ist. in Südflawien, 10 Prozent jener von Innsbruck in Ita¬ man — käme cs dazu — noch behaupten, daß der Völker¬ Don den Bewohnern Oesterreichs bekennen sich 97.4 Pro¬ lien und sechs Prozent jener von Linz in der Tschechoslowakei Könnte bund dem Weltstieden dient? zent zur deutschen Muttersprache . Die Masse der deutschsprachi¬geboren. gen Bevölkerung hat seit dem Weltkrieg in Oesterreich zuge¬ Freilich ist die Zahl derer, die einsehen , daß man sich in Gens in ein verfehltes Experiment eingelassen hat, glücklicherweise be¬ nommen, denn sie ist seit dem Jahre 1919 um zwei Prozent reits im Wachsen begriffen, und es machen sich Anzeichen eines gestiegen . Heute sind von den 6.760.233 Oesterreichern nur mehr ungefähr 174.000 Fremdsprachige. Stimmen der Kresse. beginnenden Katzenjammers bemerkbar , der stet; auf Exzesse zu folgen pflegt. Das friedliebende Europa beginnt emzuseyen die Dinge'in der Tat drohen, eine kriegerische Wendung zu , baß Die sprachlichen Minderheiten Oesterreichs werden in der Professor Dr. Otto N i p p o l d, der ehemalige Präsident des nehmen. Möchte diese Einsicht im beginnenden Jahre auch in Gens Hauptsache von den Tschechen , den Kroaten , den S l o- Obersten Gerichtshofes im Saargebiet und der Mitschöpfer des mehr und mehr Platz greifen und dazu beitragen, daß man im menen und den Magyaren gebildet. Tschechen leben Völkerbundstatuts Völkerbund der Leidenschaften , der Geister, die man gerufen, wie¬ , setzt sich in der „Neuen Zürcher Zeitung" der Herr wird und jich dein widmet, was über allem Prestige er¬ über 48.000 in Oesterreich , Kroaten über 42.000, Slowenen mit der „Prestigepolitik " auseinander. „Es ist merkwürdig ", bei 32 000 und Magyaren rund 18.000. haben ist und was für die Menschheit unendlich wertvoller ist, als sagt er, „wie kurz das Gedächtnis der meisten Menschen in selbst der heute nach Prestige strebende Völkerbund : der Diese sprachlichen Minderheiten sind in einigen wenigen allen Fragen ist, die die Weltpolitik betreffen. Kein Wunder Friede !" Gebieten Oesterreichs konzentriert und haben jede gewisser¬ daher, daß die Lehren der Weltgeschichte so wenig beherzigt maßen ihren Stammsitz. Gebiete mit stärkerem fremdsprachi¬ werden. Wäre es anders, so würde man sich heute auch dar¬ „Der österreichische Volkswirt" veröffentlich : einen Aussatz gem Einschlag sind vor allem das B u r g e n l a n d, in dem über im klaren sein, was Prestigepolitik zu bedeuten hat, wo¬ über das „Programm der Preissenkung", in dem es einleitend nur 80.6 Prozent der Bevölkerung dem deutschen Sprach¬ hin sie zu führen pflegt." Nippold erinnert an die Jahre 1913 heißt: stamm angehören. Kärnten mit 93.1 Prozent und schlie߬ und 1914, die zum Kriegsausbruch führten und fährt dann fort: „Wenn in nächster Zeit nach dem Margarinepreis auch der lich Wien mit 96.8 Prozent Deutschsprachigen. F r i schm i l chp r e i s für den Verbraucher ermäßigt Die Hauptmasse der Tschechen lebt in Wien „Und heute wird schon wieder Prestigepolitik betrieben, und wird, so darf dies als guter Anfang gelten. Der Preismechanis¬ (38.660) und vor allein in den Bezirken Favoriten (6480), derjenige, der sic betreibt, ist die Inftcmzs der die Erhaltung des mus wird aber nicht nur von diesem Punkt aus in Bewegung Friedens auf der Welt anvertraut ist; es ist ausgerechnet der gesetzt werden können . Eine eingehendere Darstellung einer orga¬ Ottakring(5270), Brigittenau (3480) und Rudolfsheim(2570). Völkerbund! nischen Preissenkung wird insb'esondere sestzustellen haben, von In Niederösterreich zählt man 7880 Tschechen. In Genf hat man herausgesunden , daß das N i cht e i n g r e i - wo aus unproduktive Kosten zu beseitigen sind. Auch die Die Kroaten sind im Burgenland zu Hause, wo sie in e n £es Völkerbundes in verschiedenen außereuropäischen Kon- Handelspolitik wird sich einigermaßen umzustellen haben, der 44 Gemeinden die Mehrheit bilden; von den Slowenen likten dem Prestige des Völkerbundes geschadet habe. Dieses Wettbewerb wird auch int Innern wieder etwas freier gestaltet Prestige verlange aber auch, daß der Völkerbund im italienisch- werden müssen . Die Nichtvcrlängcrung der Preisschleudereiver- leben 26.800 in Kärnten und bilden dort in zehn Gemeinden abcssinischen Konflikt eingreise , und zwar mit Sanktionen. Dieses ordnung kann einstweilen als eine Verheißung gelten, daß man die Mehrheit (3840 trifft man in der Steiermark); von den selbe Prestige verlange,' daß diese Sanktionen mit womöglich aus der übergebundenen Wirtschaft herausstrebt, um den Konjunk¬ Magyaren wohnen 10.440 im Burgenland (vier Gemein¬ verinehrter Schärfe weitergesührt werden, selbst auf die Gefahr turspielraum ausnützen zu können. Die Hauptarbeit zur Auflocke¬ den mit magyarischer Mehrheit), 4840 in Wien. hin, daß daraus ein neuer Krieg entsteht . Denn wenn diesem rung des Preisgefüges bleibt noch zu tun. und rach welcher Rich¬ Prestigebedürsnis nicht vollkommen genügt würde, so würde dies, tung sie eingesetzt werden soll, hat der Minister für soziale Ver¬ In Wien gab es vor dem Kriege bedeutend mehr Tschechen, so argumentiert man, den Untergang des Völkerbundes bedeuten. waltung bereits ausgesprochen . Daß es sich hiebei um eine Politik ihre Zahl hat sich um 60 Prozent verringert. Magyaren Es ist dieselbe Argumentation , der man stets begegnet, wenn auf längere Sicht handelt, ist verständlich , wen man den Kurs waren vor dem Kriege in Wien fast keine vorhanden. Die das sogenannte Prestige in der Politik eine Rolle spielt. Im Eifer nicht auf jedem Gebiet und in jedem Produktionszweig sosort ohne magyarische Kolonie entstand in der Nachkriegszeit , ging aber für ihre Idee sind die Vertreter dieser Politik für alles andere Schaden für die Wirtschaft wird hcrumreißcn können. . . feit 1923 stark zurück. blind und kümmern sich daher auch nicht um die möglichen Folgen derselben . So auch jetzt. Daß der Untergang des' Völkerbundes Bemerkenswert ist, daß, wie der von Dr. Oskar G e lin ek gerade durch einen Krieg, nie aber durch' eine dem Frieden verfaßten Broschüre„B e v Ll ke r u n g s sp i e g e l Oester¬ reichs" Karl ( Ueberreuters Verlag , Wien) zu ent¬ dienende Volkerbundpolitik herbeigesührt werden könnte, davon gibt nian sich heute in Genf keine Rechenschaft. Bolivien nach dem Gran -Chaco -Krieg. nehmen ist, die die Ergebnisse der Volkszählung 1934 in Wie die Argumente , so sind auch die M c t h o dc n der Prestige¬ politiker stets dieselben . Es bedarf für diese Art von Politik kräf¬ Der dreijährige Konflikt mit Paraguay ist Bolivien überaus anschaulicher Weise darstellt, die Tschechen und die tiger Schlagworte . Auch für den Völkerbund hat man ein solches teuer zu stehen gekommen . Wirtschaftlich un5 politisch des¬ Slowenen einen starken Frauenüberschuß aufweisen— 122, bereit gehalten: Die P a kto c r p f li cht u u g eu. Dieses Wort organisiert und geschwächt , steht das Land einer ganzen Reihe bzw. 110 Frauen auf 100 Männer —, wogegen auf 100 männ¬ ist uns so teuer und bildet so sehr die Grundlage unseres ganzen liche Kroaten nur 98 Frauen und auf 100 männliche Magyaren Leben; und Strebens, daß unser Empfinden sich dagegen sträubt, schwieriger Probleinc gegenüber . Aber die Regierung ist in daß man mit einem so hohen und hehren Wort Mißbrauch treibt bezug auf die Zukunft optimistisch gestimmt . Die Anden- sogar nur 96 Frauen kommen. und daraus ein Mittel macht, um ein Prestigebedürsnis zu be¬ republik ist ja ein junges, unentwickeltes Lmrd mit geradezu Erwähnt zu werden verdient noch, daß nahezu alle Kroaten gründen. Denn wenn die Paktverpflichtungen wirklich jetzt ein unglaublichen Bodenschätzen und großen Mögl.chkeiten. und die meisten Slowenen in Kärnten österreichische Staats¬ Vorgehen des Völkerbundes forderten, das ' möglicherweise einen bürger sind, dagegen ein Viertel der Tschechen in Wien, drei .Krieg auslösen könnte , dann wäre mau gezwungen , die Frage Ter Krieg hat den Bolivianern etwa 800 Millionen zu stellen, wie es denn mit diesen Verpflichtungen 'in den früheren Pesos Bolivianos rund ( 195 Millionen Dollar) ge¬ Viertel der Slowenen in Steiermark, ein Fünftel der Magya¬ Füllen bestellt war, wo der Völkerbund nicht mit Sanktionen ein- kostet ren im Burgenland und vier Fünftel der Magyaren in Wien gegrisfen hat. Die Antwort würde natürlich lauten, daß darunter , die znnreist durch Anleihen gedeckt wurden, die der Ausländer. eben das Prestige des Völkerbundes gelitten habe. Das Prestige, „Zinnkönig " Simon Jtnri Patino der Nation gab In diesem Zusammenhang ist von Interesse, daß 12 Pro¬ und immer wieder das Prestige! Der Völkerbund ist daran nicht oder garantierte. Daneben hat der Waffengang das Leben zent der Einwohner Oesterreichs(782.000) im heutigen Aus¬ zugrunde gegangen und würde auch heute daran nicht zugrunde von 40.000 bis 45.000 Soldaten gefordert. Die Wieder- gehen, während . . . land geboren, also nicht „b o d e n stä n d i g" sind. Von die¬ Schiagworte üben ihre Wirkung aus durch Masjenbcein- einbringnng der hohen Kriegskosten , die Sanierung der sen Zugewanderten wohnen mehr als die Hälfte, nämlich flusjung. So auch im vorliegenden Fall. Genf und die Regie¬ Staatsfinanzen bilden jetzt die ersten und wicht:gsten Aufgaben 445.000, in Wien, so daß fast ein Viertel der Wiener rungen der meisten Völkerbundstaateu samt ihren Bevölkerungen der Regierung. Die Grnbenindnstrie— die weitaus wich¬ Bevölkerung nicht b o d e n stä n d i g ist. stehen heute unter dem Einfluß des ausgegebenen Schlagwortes. tigste im Lande — hat infolge der erhöhten Zinn- und Sil- Aus den Sudeten ländern stammen 293.000, aus Po¬ Der Ester geht so weit, daß nian für alle Mahnungen'nur ein berpreise gute Gewinne erzielt, und zu gewöhnlichen Zeiten taube- Ohr hat und sich nicht scheut , die zum Frieden'Mahnenden len über 50.000. Die Zahl der aus den Sudetcnländern Zu¬ mit Vorwürfen zu überhäufen, trotzdem diese sicherlich die wahren hätten die Einkünfte aus diesen Bodcnproduktcn wohl genügt, gewanderten betrug vor dem Krieg eine halbe Million, die Freunde des Völkerbundes sind. Massensuggestion !— um den Wert des Peso Boliviano aufrechtzuerhalten . Mer die der aus Polen Zugewanderten ist seit dem Krieg um mehr Schade nur, daß dadurch etwas anderes ganz in den Hinter¬ Weltkrise und der Krieg haben den Boliviano allzu stark ge¬ als 10.000 gestiegen . Ausländer gibt es in Oesterreich grund gedrängt wird, das -doch eigentlich die Hauptaufgabe des drückt , und sein Kurs ist aus ein Sechstel seines früheren gegenwärtig rund 290.000, die meisten sind tschechoslowakische Wertes gesunken , wenn auch die amtliche Notierung noch im¬ Staatsbürger (116.000), 44.000 Reichsdeutsche , 31.000 süd¬ mer 4.16 pro Dollar beträgt. slawische , 25.000 polnische , 21.000 ungarische und 16.000 ita¬ Die Gruben leiden nach eitler Darstellung der United lienische. Schließlich sei festgestellt , daß Preß an Arbeitermangel . Seit Unterschrift des Fricdcns- fast 18 Prozent der Wiener Bevölkerung aus den Bundes¬ protokolles in Buenos Aires, am 12. Juni 1935, sind zwar ländern stammen, um 57.000 Menschen mehr als vor dem 65.000 Maitn deniobilisiert worden; aber nur wenige Sol¬ Wettkrieg. daten haben den Wuitsch gezeigt, zu friedlicher Arbeit znriick- zukehren . Die meisten Mmmschasten sparten während des gan¬ Dagegen machen die aus Wien in die Landeshauptstädte zen Feldzuges ihren Sold auf — im Ehaco gab es ja so gut ERHALTlltH INIAPOTHEKEN ,DROGERIEN UWO PLAKATE SICHTBAR zugewanderten Bewohner nirgends mehr als vier Prozent wie keilte Möglichkeit , Geld anszugeben—, und so verfügte (Nachdruck verboten.) 23 „Was aber?" mich gleichzeitig um sie. Doch jetzt bin ich froh! Ich weih, Taifun. „Das werden wir auch noch erfahren! Ich bin der Ansicht, daß Duema uns noch einige Ueberrafchungen beresten wird." Er verabschiedete sich bald und fuhr zu Dr. Tokusuis Klinik, daß Utas Zukunft nun nicht im Dunkel liegt." * Roman von Kurt Martin. um nach Toku und Skinzo zu sehen. Bernulf Zolker hielt sich nicht lange in der Klinik auf. Es Copyright by Verlag Neues Leben, Bayr.-Gma'm. Dr. Tokusui empfing ihn init einem halben Dutzend Fragen trieb ihn, zu Uta zu kommen. Und er berichtete , was er soeben erfahren hatte. Ulrich auf einmal. — Wo weilte Iyeyaju Matsugawa? — Hatte sich in¬ zwischen schon das Dunkel um Duema gelichtet ? — Was kam Meinet forschte: „Mein verehrter Herr Doktor Zolker, was bedeutet denn nun? „Und er hat nicht einmal sestgestellt , was gestohlen wurde?" das alles? Ich habe Sie gestern abends nicht noch einmal „Er lief sogleich wieder fort!" sprechen können. Wer hat denn plötzlich geschossen ? Wo ist Während sein Wagen dlirch die belebten Straßen rollte, „Eigentlich ist das doch unbegreiflich! Erst hätte er doch Senhor Duema? Warum hat man die Hochzeit abgesagt? glitt plötzlich ein Auto an ihm vorüber, und ^ein Blick ruhte Nachschau halten müssen- ." Was har sich denn eigentlich noch zugetragen gestern abends? für kurze Zeit aus der, die in dem Wagen saß. Jählings Frau Angela sprach dazwischen: Was ist mit Fräulein Uta? —" richtete er sich auf und sah dem Auto nach, das nur zu rasch verschwand. „Du hast es doch gehört, Ulrich! Er sagte, er wolle einen Und als ihm Bernulf Zolker das Wichtigste berichtet hatte, Freund verständigen!" nickte er: — Das war Icanne Grevier gewesen! Cr hatte sie wieder „Mitten in der Nacht?" erkannt! — Sie weilte also wirklich hier in dcr Stadt ! Was „Nun wird mir alles schon begreiflicher ! Ich hätte vor¬ war der Zweck ihres Hierseins? War sie es, die gestern „Warum nicht! — Vielleicht ist er dabei erst recht einem hin gern mit Mister Matsugawa gesprochen . Aber ich traf Feind in die Hände gelaufen!" abeirüs auf Duema schoß? War sie es, die während seiner nur seine Gattin am Apparat. Sie ist offenbar sehr beun¬ Abwesenheit in sein Hotelzimmer eindrang? — Warum Bernulf Zolker gestand: ruhigt. Ich erfuhr nur, daß Fräulein Uta noch schlafe , und fürchtete Duema dies: Frau so grenzenlos? — „Das mit dem Freund glaube ich nicht. Ich möchte eher daß Mister Matsugawa bereits am zeitigen Morgen fort- annehmen, daß Duema zum zweiten Male sehr erschrak. Alsbald stand er wieder vor Hana Matsugawa. Er hielt gcrufen wurde. Er habe ihr inzwischen Nachricht zukommen ihre Hand in der seinen, und sie gestand: Erstmals war es der Fall, als ich ihn gestern abends nach lassen, daß er sehr wichtigen Konferenzen beiwohnen müsse Jeanne Grevier fragte, — jener Frau, nach der er sich her¬ „Ich bin so froh, daß Sie kommen! Es ist viel Unruhe in und vielleicht den ganzen Tag nicht abkömmlich sei. — Und mir. Und mein Mann —. Es muß ganz Wichtiges vor- nach erkundigte." all dies heute, wo doch eigentlich die Hochzeit stottsinden „Was ist mit dieser Frau?" siegen. Aber ich weiß nicht, was es ist." sollte!" — Sie führte ihn zu Uta, die unter der Einwirkung des ihr „Duema kennt sie. Es verbindet ihn irgend etwas mit ihr. Ich werde das noch ergründen . Er geriet in einen Angst¬ Bernulf Zolker fand Toku und Skinzo lebhafter, als an gereichten Mittels immer noch schlief . Sacht faßte er nach zustand, als ich den Namen aussprach, — entsetzt war er den Tagen zuvor. Toku gestand ihm: ihrem Arm und fühlte den Puls . Er lausch:e dem Schlag geradezu! — Und zu diesem ersten Schreck gesellte sich ein „Ich sprach vorhin telephonisch mit meiner Mutter. Ich ihres Herzens. Dann nickte er befriedigt. zweiter: die Nachricht von dem Einbruch in sein Zimmer! weih, dcß Uta nun nicht Senhor Duemas Frau wird, und „Es steht alles gut. Wenn sie erwacht, wird sie wohl — Diese Tatsache muß ihn ebenfalls vollkommen außer Fas¬ ich bin sehr froh darüber." zuversichtlicher den Ereignissen ins Auge sehen, als gestern!" sung gebracht haben." „Waruin? Darf ich es wissen?" Sie entfernten sich leis und saßen dann einander gegen¬ „Ob jene Frau die Diebin ist?" über. Frau Hana hatte Anweisung gegeben, daß sie für nie¬ „Senhor Duema war mir seit jeher unsympathisch . Ich „Da; wäre möglich! Ich weiß das nicht. Unbedingt macht schalt mich ungerecht deswegen; aber ich konnte nicht anders, mand zu sprechen sei, Und nun sah sie ihn an und sprach Duemas Verhalten auf mich den Eindruck , als ob er ganz von ihrer Sorge, von all ihrer Unruhe, von ihrem Bangen ein inneres Gefühl zwang mich, ihm zu mißtrauen. Und als um Utas Zukunft. fest dcmit rechne, man habe in seinem Zimmer Dinge ge¬ es dann hieß, daß Uta ihn wirklich heiraten werde —. Ich sunden, die — ihm verderblich werden können." Kummer sah ich dem heutigen Tag entgegen, der grollte Uta, daß sie feine Frau werden wollte, und ich sorgte Utas Hochz . itstag sein sollte. Ich beobachtete , wie Uta litt, i l jf d
Sette 4.~ Nr. 7. - „Innsbrucker Nachrichten" Freitag, den 10. ISnner ISS«. jeder Kriegsteilnehmer , den Bonus mitgerechnet , bei seiner brandprozesses verkündet . Die früheren Führer der bul¬ Deutschland herumgctneben , ohne aber Ruhe zu finden. Heimkehr über durchschnittlich 3000 BolivianoZ , eine Summe, garischen kommunistischen Partei werden zu einfachen Mit¬ Seine Rückkehr ist um so bemerkenswerter , als es sich bei ihm wie sie kaum einer dieser einfachen Bauern und Gruben¬ gliedern degradiert , die in der Zukunft keinen verantwortlichen um einen gewiegten , scheu zehnmal vorbestraften Kassenein¬ arbeiter je vorher in der Hand gehabt hatte . Die Folge war, Posten mehr bekleiden können . Das amtliche Urteil besagt , daß brecher handelt. daß die Soldaten , sechzig Prozent davon Indianer , nach ihrer man den drei Angeklagten zum Vorwurf machen müsse, die * Eine mährische Stadt als Millionenerbin . Bor einigen » Entlassung gar nicht daran dachten, heimzukehren und ihre Gelegenheit , für die Komintern während des Prozesses zu Monaten starb in P r e r a u der Spediteur Leopold Hirsch. früheren Berufe wieder aufzunehmen, ' sie blieben vielmehr in kämpfen , außer acht gelassen zu haben , obwohl die Augen der Aus Liebe zu seiner Baterfiadt vermachte er der Stadt Prerau der Hauptstadt , gaben ihren Reichtum mit vollen Händen aus ganzen Welt auf sie gerichtet gewesen wären . Sie hätten zu¬ eine Anzahl von Häusern imd Grundstücken in Millionenwert. und ließen sich's wchl sein — während die Gruben nach viel an ihren eigenen Freispruch und ihre Sicherheit gedacht, Bor 14 Tagen folgte die Witwe des Verstorbenen ihrem Gat¬ „Mmeros " schrien. Taneff besonders versuchte einen Selbstmord im Gefängnis, ten freiwillig in den Tod . Nach ihrem Ableben erhielt die Immerhin ist der Zinrrbergbau von allen bolivianischen aber „solche bürgerliche Reaktion auf widrige Umstände muß Stadt Prerau von der F nanzprokuratur die Mitteilung , daß Industrien heute in der besten Lage . In den vergangenen vier als eine romantische Schwäche bezeichnet werden , die einem der letzte Wille des Leopold Hirsch in vollem Umfang in Rechts¬ Jahren sind die Zinnpreise gewaltig gestiegen , und die Gru¬ revolutionären Bolschewismus nicht ziemt ". kraft trete und die Stadt in Besitz des gesamten Nachlasses benbesitzer hoffen sogar , daß die Preise des Weltkrieges wieder gelange. erreicht werden , die bis zu 320 Pfund Sterling pro Tonne Amerikanische Steuerbekennlnisse. * 7000 Menschen verschwinden in einem Jahr in Paris . Wie betrugen . Der Rekordpreis dieses Jahres war 230 Pfurrd pro Washington , 9. Jänner . Der Finanzausschuß der Kammer „Figaro " berichtet , sind während des Jahres 1935 in Paris Tonne — in den traurigen Tagen des Depressionsjahres 1931 hat eine Liste der Personen veröffentlicht , deren jährliches 7004 Menschen verschwunden , von denen keine Spur gesunden wurden nur 80 und 90 Pfund gebeten . Der Chacokonflikt hat Einkommen 13.000 Dollar übersteigt . Nach dieser Liste bezieht werden konnte . Die Gesamtzahl der während des Jahres als eben die Grubenindustrie nur wenig behindert , im Gegenteil, der bekannte amerikanische Pressemagnat Randolph Hearst abgängig gemeldeten Personen betrug 15.990. Bon den Ver¬ sie machte die größten . Anstrengungen , um die Produktion zu ein Jahreseinkommen von 300.000 Dollar , der bekannte ame¬ schwundenen waren 2832 (drei Fünftel von ihnen wurden vergrößern und zur Deckung der Kriegskosten damit beizu¬ rikanische Industrielle Ford ein Jahreseinkommen von gefunden ) verheiratete Männer , 2105 verheiratete Frauen, tragen. 90.036 Dollar , der Vizepräsident der Ford Motor Company 1245 junge Männer unter 21 Jahren und 1207 Mädchen unter Was .die politi ' che Lage betrifft , hat der Krieg die ein solches van 107.340 Dollar . Von den bekannten Kinostars 21 Jahren . Im Jahre 1935 sind um 1500 Menschen mehr ver¬ Parteien vollkommen desorganisiert . Die jetzige Regierung hat Mae W e st ein Jahreseinkommen von 339 .667 Dollar schwunden als im Jahre 1334. unter dem Präsidenten Jos « Luis Tejada Sorzano ist liberal: fatiert , Garry C o a p e r ein Iahreseinkomnien von 136.667 * Goldfische werden rar . Aus Paris wird gemeldet : Man Sorzanos Amtszeit — er folgte dem verstorbenen Daniel Dollar , Marlene Dietrich ein Jahreseinkommen von kann zurzeit in Frankreich mst nirgends Goldfische auftreiben. Salamanca im November 1931 — -.ft vom Parlament bis zum 145.000 Dollar und Charlie Chaplin ein Jahreseinkommen Der Grund dafür ist höchst aktuell : der Mangel an Goldfischen August 1936 verlängert worden . Die republikanische Partei, von 143.000 Dollar. ist eine Folge der Sanktionen gegen Italien . Denn fast die von Sorzano abfiel und jetzt in der Opposition steht, hat In allen diesen Fällen handelt es sich übrigens nicht um alle Goldfische werden aus Italien eingeführt , nicht nur nach ihre Pläne überhaupt noch nicht angekündigt . Republikaner das reelle Gesamteinkommen der betreffenden Persönlichkeiten, Frankreich , sondern auch nach allen anderen Ländern . Die und Liberale werden übrigens als rechtsstehend betrachtet ; die sondern um die H ö h e d e r B e z ü g e, die von der Leitung italienische Goldfischausfuhr ist sehr erheblich und erreicht führenden 2inkspcrte -.cn sind die republikanischen Sozialisten der betreffenden Firmen und Unternehmungen gegenüber der 30 Millionen Stück pro Jahr . Die Goldfische werden in den und die Nationalisten . Die erstereu führt Expräsident Bautista Steuerbehörde angegeben worden sind. sumpfigen Teichen in de: Nähe von Bologna , Rimini und Saavedra , der mcistnmstrittene bolivianische Politiker . So- Ferrara gezüchtet, deren Wasser einen starken Eisengehalt auf- zialisnms und Kommunismus haben in der bolivianischen Wäh¬ weist, was die Färbung der italienischen Goldfische besonders lerschaft nur wenig Anklang gefunden . Jedenfalls wird sich der * Ein Bürgermeister und eine Gemeindevertretung ohne schön macht. Wahlkampf zwischen den Liberalen und den Republikanern Funktiousgebühren . Aus Baden bei Wien wird berichtet: Die „Badener Zeitung " bringt an erster Stelle Ziffern aus * Der „Zeiserlwagen " vou Utrecht. Im Zuge der allgemeinen aüspielen , und die K r i e g s v e t e r a n e n dürften ganz be¬ dem kürzlich im Gemeindetag genehmigten Voranschlag der Motorisierung hatte auch die Gemeinde Utrecht beschlossen, trächtlichen Einfluß auf den Ausgang ausüben . Wem diese sich Stadt Baden für das Jahr 1936. Dieser Voranschlag beginnt mit Beginn des neuen Jchres den alten grünen Gefangenen¬ zuwcnden werden , stellt jedoch heute noch nicht fest. folgendermaßen : „Oeffentlicher Dienst : Ausgaben : Funktions- transportwagen , der noch mit Pferden arbeitete , durch einen gebühren des Bürgermeisters und der Gemeindevertretung nach besonderen Maßen angefertigten Kraftwagen zu ersetzen. äfluäaflee M ' t —.— ; Gehalte der allgemeinen Verwaltung , soziale Lasten Am Neujahrsmorgen sollte der neue Kerkerwagen seine Probe¬ und Pensionen 128.661.— usw . — Wie hieraus ersichtlich ist, fahrt ablegen und dabei auch den Behörden vorgestellt wer¬ bezieht Bürgermeister K o I l m a n n von der Stadtgemeinde den . Fahrtziel war das Gefängnis , doch wie groß war das Baden keinerlei Gehalt oder Remuneration und auch der Vize- peinliche Erstaunen , als sich dort herausstellte , daß man die bürgermeister und alle übrigen Gemeindefunktionäre versehen geringe Breite des Gefängnistores beim Wagenbau nicht be¬ Das deutsche Fronlkämpferabzeichen ihre Aemter ohne jedes Entgelt als Ehrenämter . Es ist dies rücksichtigt hatte . Zur großen Belustigung der zahlreichen Zu- für eine Frau. eine Einführung , die Bürgermeister Kollmann sofort nach dem schauer gelang es dem Wagenführer trotz scharfsichtigster Umstürze im Jahre 1919 im Badener Gemeinderat angeregt Manöver nicht, den Wagen auf den Hof zu fahren . Die Be. Als einzige deutsche Frau in China erhielt die in Hörden überlegen jetzt, ob das Gefängnistor verbreitert oder und durchgesetzt hat. Schanghai ansässige Therese Seitz am Samstag durch aber ein neuer Wagen in Auftrag gegeben werden soll. Generalkonsul Kriebel das Frontkämpferabzeichen über¬ * Reumütig ins Gefängnis zurückgekehrt. Im Kreisgerichte reicht. Diese Auszeichnung wurde der China -Deutschen zuteil, von Böhmisch - Leipa, erlebte man dieser Tage eine * Albanisches Erdöl . Aus Balona wird gemeldet : Die weil sie während der Belagerung von Tsingtau durch die Ueberraschung. Gegen halb 10 Uhr abends fand sich von dem Erdölkonzesstonsgebiet der italienischen Staatsbahnen Japaner in den ersten Monaten des Weltkrieges große per¬ ein unerwarteter Gast ein , und zwar der 34 Jahre alte in Kucova im Bezirk Berat nach dem Hafen von Balona sönliche Tapferkeit bewiesen hatte . So versorgte sie, nachdem Kasseneinbrecher Friedrich Schindler, der am 18. Septem¬ führende O e lp u m p l e i tung ist vor kurzem beendet der Vormarsch der Japaner auf Tsingtau schon begonnen hatte, ber v. I . aus dem Kreisgerichte ausgebrochen war und und in Betrieb gesetzt worden . Der erste mit albanischem bis in die letzten Augusttage des Jahres 1914 einen fünfzehn trotz eifriger Nachforschungen nicht entdeckt werden konnte. Rohöl beladene Dampfer i't vor einigen Tagen nach Italien Kilometer weit vorgeschobenen deutschen Posten mit Ver¬ Schindler bat um Wiederaufnahme in die Hast, welcher Bitte abgegangen . Bekanntlich hct die albanische Regierung in den pflegung . Nachdem Tsingtau Ende September von den natürlich unverzüglich willfahrt wurde . Der reumütige Zu¬ Jahren 1925 und 1926 mehrere Bohrberechtigungen vergeben. Japanern zu Lande und zur See vollständig eingeschlossen rückgekehrte war ganz gut gekleidet . Die Sträflingsmontur, Es erwarben Konzessionen : Die Anglo -Persian Oil Eo. war , bewies sie in unerschrockener Hilfeleistung in vorderster in der er seinerzeit geflohen war , trug er in einem Bündel durch ihre Tochtergesellschajt „DArcy Exploriation Co . Ltd," Feuerlinie bis zum Fall des Forts am 7. November 1914 bei sich. Ueber die Gründe seiner Rückkehr befragt , erklärte in den Bezirken Berat und Balona , eine französisch-albanische größte Kaltblütigkeit und Mut. Schindler , er sei zu der Erkenntnis gekommen , daß eine Rück¬ Gruppe des „Credit General de Petrol " in den Bezirken kehr für ihn das beste sei. Nach seiner Flucht habe er sich Berat , Kortscha, Skutari und Balona , die italienischen Staats¬ Moskau degradiert Torgler. sowohl in Nordböhmen (Reichenberg usw .) wie auch in bahnen in den Bezirken Berat , Lushnia , Balona und Durazzo London , 9. Jänner . Das Exekutivkomitee der Komintern hat , wie die „Times " aus Riga meldet , amtlich die Degra¬ rj5 ^ n de* d&tdüe . den, yaJtfot& kjfaefafi / nUErf dation von Torgler , Popoff und Taneff wegen un¬ würdigen Benehmens während des Leipziger Reichstags¬ W 6.Z0.M4 - { uM wie sie sich immer wieder Gewalt antat , ruhig und sicher zu „Seien Sie gut zu ihr und rücksichtsvoll! Wir müssen ganz das Haus schien menscherlecr . — Nichts regte sich. Kein erscheinen . Nun , da die Stunde innner näher rückte, die behutsam die Not von ihrer Seele nehmen . Es könnte sonst Mensch erschien, den Ankömmling einzulassen. über ihre ganze Zukunft entscheiden sollte, stieg ihre Not ein Zusammenbruch ihrer Nerven erfolgen , der ernsteste Doch dann tat sich doch endlich die Tür auf , und Jtajuros aufs höchste." Folgen haben dürfte ." Diener stand vor Bernul ' Zolker . Auf die Frage nach dem Er sann dem gestrigen Erlebnis nach: Sie sah ihn an: Professor gestand er: „Ja , und da floh sie für eine kleine Weile in die Einsam¬ „Sie werden uns helfen , nicht wahr ?" „Der Herr Professor ist verreist . Er ist zu Studienzwecken keit. Sie war gewiß am Ende ihrer Kraft , und sie suchte „Ja , und ich will um Uta kämpfen , bis der Tag kommt, verreist , und ich weiß nicht, wie lange er wegbleibt , und die Stille , um sich zu sammeln , um die Schwäche nieder- da sie aller Not ledig ist, da sie innerlich frei ist. Dann —, wohin er gefahren ist. — Er wird wohl monatelang fort¬ Zukämpfen . — Das Schicksal wollte es , — nicht der Zufall —, ich denke, dann bringt sic mir das Glück." bleiben ." daß ich Uta fand . Sie war in diesen Minuten nicht die „Das Glück! — Wie sehr müssen Sie doch Uta lieben !" Bernulf Zolker war enttäuscht. fremde Uta der letzteu Zeit , sie war die wirkliche Uta . Als Vieles hatten sie noch initeinander zu besprechen . Als „Das ist sehr bedauerlich ! Hat der Herr Professor wirklich sie mich so plötzlich vor sich sah , da war nur e i n Gefühl in sie wieder auf Juan Duema zu reden kamen , gestand Frau keine Adresse hinterlassen ? Kann ich ihn nicht irgendwohin ihr ! die Sorge um mich! Mich ! Und ihre Worte , ihre flehen¬ Hana: schreiben ?" den Bitten verrieten mir , daß es doch so sei, wie ihre Augen „Mein Mann hat sich mit mir auch darüber unterhalten. „Ich besitze keine Adresse." es vor Wochen mir gestanden , — daß sie mir zugetan ist. Er kann sich das nicht erklären , wie Professor Jtajuro zu der „Sehr schade! Wann ist der Herr Professor abgereist ?" Und noch, mehr erfuhr ich aus ihren Worten , — sicherlich ge¬ Voraussage kam, daß die Ankunft des Dampfers ,Florida' „In dieser Nacht ." gen ihren Willen ; denn sie hatte auch in dieser Stunde noch auf Utas Hochzeit irgendeinen Einfluß haben werde . Was Bernulf Zolker stellte noch diese und jene Frage ; aber er den festen Willen ; den Weg bis zum Ende zu gehen . Ich weiß Professor Jtajuro von Juan Duema ? Was weiß er erfuhr nichts, was ihm nützen konnte , Jtajuro aufzufinden. begriff , von wo der Zwang ausging , der Uta zu dieser Heirat von dieser Frau ? " — Wenn der Professor nun wirklich monatelang nicht trieb . Wohl hatte ich Duema längst in Verdacht ; nun „Ich hätte Lust , den Professor noch heute aufzusuchen und wiederkehrte? aber ward mir alles klar, und als Duema mir gegenüber¬ ihn um Auskunft zu bitten . Vielleicht könnte gerade er die Er wandte sich zögernd zum Gehen . Der Diener schloß die stand —. Geschehnisse erheblich klärenl" Tür . Still war es wieder ringsum. Er schwieg, und sie störte ihn nicht in seinem Sinnen . Erst „Das ist auch meines Mannes Ansicht. Er sprach sogar Langsam , unzufrieden entfernte sich Bernulf Zolker . Er ’nadj einer ganzen Weile fuhr er fort: die Absicht aus , Sie darum zu bitten , bei dem Professor vor¬ war noch nicht weit gekommen , da blieb er stehen und sah „Was auch kommen r ag , — dies eine ist gewiß : Uta darf zusprechen ." sich um . Er fühlte irgend etwas hinter sich, das ein unange¬ Er sah nach der Uhr: nie Duemas Frau werden ! Sie muß von ihm befreit nehmes Gefühl in ihm auslöste . Seine Augen irrten suchend werden !" „Das könnte jetzt sogleich geschehen. Wir wollen sehen, ob umher , über das Haus hin , und da bemerkte er an einem Uta noch fest schläft. Ist dem so, dann begebe ich mich sogleich Hana Matsugarra versicherte: Fenster ein Antlitz : zwei Augen , die in Feindschaft auf ihn zu Jtajuro ." „Wir dulden es nicht mehr , daß Uta diesen Weg geht . Ich gerichtet waren , die aus einem haßverzerrten Antlitz zu ihm Frau Hana war einverstanden: herabstarrten. atme auf , daß es nun doch nicht zu dieser Heirat kam. Wenn Als sie an Utas Lager traten , fanden sie sie noch schlafend, Sie wüßten , wie ich Uta gestern noch bat , doch alles zu über¬ Das war ja Jtajuro ! Er war ja im Haus ! Er war gar und Bernulf Zolker flüsterte: denken und lieber nein zu sagen . — Sie beharrte bei ihrem nicht verreist ! — Und ließ sich vor ihm verleugnen ? Sah „Das ist gut ! Sie braucht viel Schlaf . Sie stand am Ende Entschluß !" ihm nach, mit Blicken, die leidenschaftlich Zorn verrieten ! — ihrer Kräfte ." Was sollte das ? — „Sie kannte Duemas Drohung , und sie fürchtete das » Schlimmste !" Das Antlitz war verschwunden. Sie seufzte : „Und wenn sie heute erwacht und erneut von Eine halbe Stunde später stand Bernulf Zolker vor Jta- War das nur eine Sii ' nestäuschung oder Wirklichkeit ge¬ dieser Heirat spricht ?" . juros Haus . Still und einsam lag der Garten da , und auch wesen ? (Fortsetzung folgt .) k i i i
Freitcy, den 10. Jänner 1936. »Innsbrucker Nachrichten" Nr. 7. Seite 'S. und die „Societa Selenizza " im Bezirk Valona . Die „D'Arcy kamen eine Medizin, die in starkem Maße Silber enthielt. Sil¬ nun eine Ueberprüfung der beiden Ehe- an. Sehr Exploration Co. Ltd." hat ihre Arbeit im Frühjahr 1931 ber und Silbernitrate sind aber jene Stoffe, die — in einem schwierig gestaltete sich die Durchführung des Beweisver- wieder eingestellt. Uebermaß dem Körper zugeführt, eine Ablagerung in der fahrens . Alma Ata ist 9000 Kilometer vom nächsten öster¬ * Ein internationales Dorf in Bulgarien . Eine Nachricht Hmll erfahren und diese vollkommen schwärzen. Eine Mög¬ reichischen Konsulat entfernt und dort notwendige Feststellun¬ des Sofioter Blattes „Novi Dni " zufolge hat das 11 Kilometer lichkeit , diese tragischen Erkrankungen zu heilen, ist bisher noch gen waren prozehentscheidend. Mfred ist mit seiner Gattin non der Stadt Sumen in Ostbulgarien liegende Dorf C a r e w nicht gefunden worden. Auf einem ähnlichen Beeinflussungs¬ irgendwo in den Fernen Osten verschlagen und es war nicht Brod, früher Cndsche, national die bunteste Bevölkerung prinzip beruhten auch die seinerzeit bekannt gewordenen und einmal feststellbar, ob das Paar in China oder R u ß- im ganzen Lande . Die Gesamtzahl der Einwohner des bereits verhängnisvoll ausgefallenen Versuche, mit Chemikalien und l a n d sei. So wurden ein Abwesenheitskurator u>rd ein 860 Jahre bestehenden Dorfes beträgt 2500 und teilt sich in Pslanzenabsuden eine schwarze Negerhaut weiß zu machen. Ehebandsverteidiger bestellt. Das Zivillandesgericht erklärte elf Nationen , und zwar : Bulgaren , Türken, Tataren , Arme¬ * Eine menschenfreundliche Zeitung . Der „Toronto -Star ", die zweite Ehe Elisabeths und Alfreds für u n g ü l t i g. Das nier, Russen, Tschechen, Polen , Ungarn, Deutsche, Alba¬ eine große Zellung in K a n a d a, hat kürzlich eine Sonder¬ Gericht stellte sich auf den Standpunkt , daß Elisabeth durch nesen und Holländer , welche kleine Völkergemeinschaft im ausgabe herausgebracht, die nur in einem einzigen Exemplar ihre Che mit Alfred Oesterreicherin geworden sei und Ehen besten Einvernehmen lebt. In dem Dorfe, das einen sehr zwischen Oesterreichern nur durch ein Gericht und nach öster¬ gedruckt wurde. Was kann der Anlaß zu solcher kostspieligen ordentlichen Eindruck macht, befinden sich eine bulgarische reichischem Recht getrennt werden können. Es habe daher Seltsamheit gewesen sein? Es war ein sonderbarer, rührender Bürgerschule, je eine türkische und eine deutsche Volksschule, das Band der Ehe zwischen Alfred und Elisabeth bestanden, Fall von Menschenliebe. In diesen Tagen sprach man in eine Moschee, eine katholische und eine orthodoxe Kirche, ein was eine Wiederverehelichung ausschließe. Dagegen erhob Kanada viel von einer tragischen Mordaffäre . Harry O'Donnel katholisches Frauenkloster, zwei Theatersäle und ein großer der Ehebandsverteidiger Berufung , die beim Oberlandes¬ wurde beschuldigt, ein junges Mädchen ermordet zu haben. Lesesaal. Die Einwohner sind kleine Landwirte und landwirt¬ gericht Erfolge hatte. Die Ehe wurde als gültig erklärt. Gerade als die furchtbare Anklage bekannt wurde, lag die schaftliche Arbeiter, die auf dem Großgrundbesitz des Inge¬ In der Begründung dieses Urteils wies das Gericht darauf Frau des Beschuldigten nach ihrer Entbindung im Kranken- nieurs Picka, des früheren Direktors der Zuckerfabrik in hin, daß die Erklärung Elisabeths, sie behalle ihre sowjet- Gorno Orechow, beschäftigt sind. rustische Staatsbürgerschaft bei, prozeßentscheidend gewesen sei. Nach Artikel 202 der gesetzlichen Bestimmungen über die * Eine Brücke über den Bosporus geplant. Aus I st a n- b u l wird berichtet: Auf Grund des Entwurfes eines ameri¬ kanischen Ingenieurs hat eine türkische Unternehmung der Regierung den Bau einer Brücke überden Bosporus Ball der Stadt Innsbruck sowjetrussische Staatsbürgerschaft behält di« Gattin auf Wunsch ihre Staatsbürgerrechte . Folglich habe es sich bei der Heirat zwischen Alfred und Elisabeth nicht um eine Ehe zwi¬ Samstag , den 11 . Jänner — Stadtsäle schen Oesterreichern gehandelt, sondern um eine Auslands- zwischen Istanbul und Skutari vorgeschlagen. Die Brücke » )» Karten und Tischrnservlerungen im Städtischen Verkehrsbiiro< » e h e, die dem Eherechte des Auslandes zu folgen hatte. Nach würde eine Höhe von 350 Meter , eine Länge von 2340 Meter und eine Breite von 21 Meter haben. Die Regierung hat den russischem Recht ist nun die Lösung der Ehebande möglich Vorschlag grundsätzlich angenommen und es wurde ein Aus¬ und beide Eheteile konnten eine neue gültige Ehe ein- haus und schwebte zwischen Tod und Leben. Schon aber hatte gehen. schuß damit betraut , die Stelle für den Bau der Brücke zu wählen und die Zahlungsmodalitäten festzusetzen. eine fürchterliche Ahnung des Schrecklichen , das ihren Mann betraf, sie erfaßt, und sie verlangte immer wieder erregt nach * Sowjetruhland im Tanzfieber. Ein Moskauer Blatt führt neuen Zeitungsnummern . Auf Veranlassung der Aerzte, die Strahenbericht des Automobilklubs von Tirol. bewegte Klage über das Umsichgreifen einer Tanzwut , die das Schlimmste befürchteten, war dann der „Toronto -Star" Vom 9. Jänner 1936. „die Sowjetjugend mit dem Gift der lasterhaften Lebens¬ so großzügig menschenfreundlich , daß nur für diese Kranke eine gewohnheiten der Bourgeoisie Westeuropas und Amerikas in¬ Sonderausgabe des Blattes herausgebracht wurde, in der von 6 fiziere". Mit Entrüstung weist das Blatt daraufhin , daß in dem Skandal kein Wort enthalten war. -- Z 3 & *5 e “c « 'S ilo wie Pilze aus der Erde schießen. Der Preis für jede Unter¬ o. durchgeführten anthropologischen Forschungen haben durch¬ richtsstunde stellt sich auf zwei Rubel ; es gibt, nach der Fest¬ wegs ergeben, daß die Menschen, die in den großen Städten stellung der Zeitungen , der irregeleiteten Bolschewisten genug, Zirlerberg —Seefeld . . . . . . + leben, die auf dem Lande lebenden an Körpergröße übertref¬ — — die vor einer Unterschlagung nicht zurückschrecken , um sich den Seeseld —Landesgrenze. + fen. Diese auffallende Tatsache ist jetzt auch durch Forschungen, — — Luxus der Tanzstunde leisten zu können. Aber damit nicht Brennerstraße —Landesgrenze . . + die in I a p a n erfolgt sind, bestätigt worden. Auch dort zeigte — — genug : das Schlimmste ist, daß der Unterricht nicht von zünf¬ Sellraintal. + sich, daß die in den Städten lebenden Japaner von heute sich — — tigen Tanzlehrern , sondern in der Mehrzahl der Fülle von Slubaital . . . + in bezug auf Größe, Gewicht und Brustumfang allgemein von — — Chauffeuren, Mechanikern, Buchhaltern und kleinen Angestell¬ Landeck—St . Anton . . . . . . den Japanern um die Wende des Jahrhunderts unterscheiden, — — ten erteilt wird, die die Aussicht, ohne Mühe große Einnahmen St . Anton —Patzhöh « . 4" während gleichzeitig die japanischen Landbewohner in ihrer — — zu erzielen, bestimmt hat, sich eigenmächtig als Professoren des Arlberg -PatzhShe bis Langen . , 4- Entwicklung zurückgeblieben sind. Aehnliche Beobachtungen — — Balletts zu betätigen. Mit ihren Schülern haben diese Tanz¬ Nastereith —Fernpatz —Reutte . . . + wurden auch in anderen Ländern gemacht. Ein Beweis dafür, — — meister leichtes Spiel . Was sie ihnen als europäische oder Lermoos — Zugspitzbahn. + daß die Behauptung , die Zivilisation habe die Menschen ver¬ — — amerikanische Tänze beibringen, sind Körperverreickungen, die Tannheimertal —Landesgrenze . . 4* weichlicht und schwächlich gemacht, mit der Erfahrung nicht — — mit den Vorbildern nicht die geringste Aehnlichkeit haben. übereinstimmt. Reutte —Steeg (Lechtal) . + — — Steeg —Landesgrenze . . . . . . + * Das Mittagsschläfchen. In L o n d o n ist dieser Tage eine — — Paznauntal ») . . . . . . . . + neue Gastwirtschaft eröffnet worden, die ihren Gästen beson¬ — — dere Dinge anbietet: jeder Gast, der gewohnt ist, nach dem Nauders —Reschenpaß . . . . . . 4* Essen ein Schläfchen zu machen, kann es, da es im Preis Die„Sowjet -Ehen" österreichischer Pitztal. + — — — — miteingeschlossen ist, im Gasthaus selbst haben. Den Gästen Kriegsgefangener. vtztal. Wörgl —Kufstein —Landesgrenze — + + . — stehen nämlich außer dem Speisesaal auch noch kleinere Zim¬ — — mer zur Verfügung, die Halbdunkel und mit guten Liegestät¬ Einer der interessantesten Eheprozesse der letzten Jahre ist + Irnbach —Achensee—Landesgrenze . ' —- — ten ausgestattet sind. Der Gast geht dorthin und kann ruhig soeben vom Oberlandesgericht in Wien entschieden worden. Zillertal . — 4* — schlafen. Das Wecken besorgt der Oberkellner. Es Handelle sich um die Ueberprüfung der Gültigkeit von Wörgl —Hopsgarten . . . . . . 4* Sowjet - Ehen, die von österreichischen Kriegsgefangenen St Johann - Kitzbühel —Jochberg— * Versilberte Menschen. Eine amtliche amerikanische Sta¬ in der fernen Mongolei geschlossen worden waren . Der Patz Thurn. JL , tistik verrät , daß zur Zeit in den USA . 70 Fälle von Haut¬ Oesterreicher Alfred H. halle im Jahre 1920 vor dem Zivil¬ Wörgl —St . Johann —Patz Strub — . —+ verfärbungen beobachtet werden. Es handelt sich ausnahms¬ standesregisteramt, wo inan in Rußland heiratet, mit einer St . Johann —Kösten. — — —+ los um Fälle, in denen Menschen, die bisher eine weiße Haut¬ Sibirierin Elisabeth Nikolajewna eine Ehe geschlossen. + St . Johann —Firberbrunn . . . . — farbe hatten, nun plötzlich schwarz oder dunkelbraun werden. Nach neun Jahren ließ sich das Paar in Alma Ata Arnbach—Sillian —Lienz — . . . . —+ Die interessanten Beobachtungspatienten sind 10 kleine ameri¬ scheiden. Elisabeth heiratete dann wieder einen Oesterreicher, Lienz —Dölsach—Nikolsdorf — , , » —+ kanische Mädchen und 5 Knaben, die im Lause der letzten 9 der mit ihr in seine Heimat fuhr und dort kurz darauf st a r b. *) Paznauntal für Motorräder gesperrt, Erlaubnis erteilt Bezirks- Monate eine unaufhaUsame Verfärbung nach schwarz hin auf¬ Aber auch Alfred hatte in Rußland eine neue Ehe geschlossen hauptmannjchaft Landen. wiesen. Es gelang auch, die Ursache jener Hautversärbung zu und seine Gattin Helene verlangte auf schriftlichem Wege Die mit ermitteln. Die Kinder waren am Keuchhusten erkrankt und be- einen österreichischen Heimatschein. Die Behörden ordneten Straßenzustand. + bezeichneten Rubriken betreffen den gegenwärtigen (Nachdruck verboten.) 21 „Wollen wir nicht ein paar Runden Bridge spielen?" schlug „Aber, was — was hast du denn?" fragte sie zitternd. Smith vor, als das Esten beendet war . „Die Zeit vergeht „Ach, es tut mir leid," entschuldigte sich der Oberst zer¬ Die neunte Nacht. dann schneller." Veronika nickte zustimmend. Er sah ihr an, wie willkommen knirscht. „Ich bin heute so aufgeregt, und die Spielerei mll deinen Händen hat mich eben ganz wild gemacht. Smllh, Roman von Karl Biviau. ihr diese Zerstreuung war, um die Stunden abzukürzen, die wir wollen einmal an Deck gehen, ich kann es nicht mehr Dr. Präger Pregedtenst , Wien, I., UeUchmarkt Nr. 1. sie noch von Uvea trennten . Wheeler und Lynd waren damit aushalten ." einverstanden. Mrs . Lynd saß mit ihrer Handarbeit daneben, Smith begleitete ihn, und schweigend gingen sie auf dem „Wollen wir nicht vor Tisch noch einen Cocktail aus das während sie spielten. Smith und Veronika hoben gleich hohe Promenadendeck eine halbe Stunde auf und ab. Der Oberst Gelingen unserer Sache trinken?" fragte Lynd. „Was hältst Karten auf, so daß sie gegen die beiden anderen zusammen, schaute ab und zu nach Westen, dann blieb er so plötzlich du davon, Veronika?" spiellen. So wurde es allmählich Mitternacht, ohne daß sie es stehen, daß Smith beinahe über ihn stolperte und trat an die Er ging in den Rauchsalon, klingelte dem Steward und merkten. Mrs . Lynd sah plötzlich auf ihre Uhr und ver¬ Reling. kam dann aufs Promenadendeck zurück. Smith beobachtete abschiedete sich. Als die nächste Runde beendet war , wollte „Wenn wir bloß sicher sein könnten!" rief er ungeduldig. ihn und Veronika. Obgleich die beiden vorhin so mutig und auch Veronika aufbrechen. „Meinetwegen ?" fragte Smith , nachdem er lange Zeit auf sicher gesprochen hatten , konnten sie doch nur mühsam ihre „Morgen abends werden wir nicht Bridge spielen." meinte eine weitere Erklärung gewartet hatte. Erregung Niederkämpfen. Und auch ihn selbst überkam ein Wheeler, als er ihr die Hand reichte. „Also gute Nacht, „Nein, an Ihnen zweifle ich gar nicht mehr. Aber wenn banges Gefühl, als er an die Zukunft dachte. Weitere sechs¬ Mrs . Lynd. Und machen Sie sich weiter keine Sorgen . Wir ich nur wüßte, ob wir uns auf Antoine verkästen können! unddreißig Stunden würden sie dem Anfang ihres Aben¬ werden es schon schaffen." Wir sind vollständig in seiner Hand." teuers entgegenführen. Die Ereignisse warfen ihre Schallen 13. U v e a. „Nun, er ist doch sehr geschickt und wirklich begabt." voraus , und sie empfanden es, wie sensitive Leute das Heran¬ Als Smith am nächsten Morgen nach oben kam, wurden nahen eines Gewitters im Sommer spüren, ohne daß die gerade Vorkehrungen getroffen, alle Fenster mit dickem, un. „Was hindert ihn, daß er sich heute abends tatsächlich mll geringste Wolke am Horizont zu sehen ist. seinem Freunde bespricht und uns zu einem angeblichen Treff¬ durchsichtigem Papier abzudichten. Es blieb aufgerollt, so daß punkt schickt, an dem sich niemand einfindet? Später sagt er Das Millageffen ging vorüber, und die Stiinmung wurde man es abends nur heruillerzulasten und mll einem Rei߬ immer gespannter und nervöser. uns dann, der Plan sei an Land von den Behörden entdeckt nagel befestigen brauchte. Dieses braune Papier stand in Spät am Nachmittag suchte Smith Wheeler auf und bat einem sonderbaren Gegensatz zu den schönen, mll Intarsien und unterdrückt worden. Wir können diesen Menschen ja überhaupt nicht kontrollieren!" ihn, chm die Karten von Neukaledonien und Uvea zu zeigen. verzierten Wänden und paßte eigentlich ebensowenig zu die¬ Cr wolle sich über die Lage der einzelnen Orte an der Küste ser eleganten, vornehmen Jacht wie der abenteuerliche Plan, „Aber er hat doch sicher noch nicht die ganze Belohnung und den Schauplatz ihrer späteren Operationen genau orien¬ darauf einen Zuchthäusler aus einer Strafkolonie entführen ausgezahlt erhalten und würde finanziell verlieren, wenn er tieren. Zwei Stunden lang saß er, überlegte und prägte sich zu wollen. den Plan nicht zur Ausführung bringt ? Solange Antoine noch die Lage der einzelnen Inseln ein. Er traf Lynd, der nervös fein Kinn rieb, als er aus der Geld verdienen kann, wird er immer bei der Sache sein —" Langsam kam das Abendessen näher. Antoine Halle seine Tür des Salons heraustrat . Mrs . Lynd kam die Treppe in „Er hat die Hälfte schon bekommen. Wenn er seine Agentert ganze Kunst aufgeboten, aber niemand sprach den Speisen die Höhe, setzte sich im Vorraum nieder und beobachtete den ausgezahlt hat, wie er es uns gesagt hat, kann er nicht mehr wirklich mit Genuß zu. Wheeler leistete ihnen bei Tisch Ge¬ Mann , der mit den Vorarbeiten für den Abend beschäftigt viel haben. Aber wenn er uns etwas vorgemacht hat und sellschaft . Sie fuhren in tiefem Fahrwasser und waren weit war . Heute hatte sie keine Handarbeit, ihre Hände zuckten alles in die eigene Tasche steckt , dann genügt ihm auch schon vom Land entfernt, so daß er die Führung der Jacht seinen nervös. die erste Hälfte." Untergebenen überlassen konnte. Später mußte er ja doch „Kannst du denn nicht stillsitzen?" fuhr Lynd sie plötzlich an. „Das glaube ich kaum." dauernd auf der Brücke sein, deshalb wollte er sich jetzt noch Sie schrak zusammen, als ob er sie geschlagen hätte, und „Vielleicht nicht, aber — ach, Sie wissen nicht, wie mir dieses ausruhen. sah verstört zu ihm auf. Warten zusetzt. Man wird ganz verrückt. Wir sind all« halH
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