108 Frankfurter Fachhochschulzeitung - April/Mai/Juni 2009
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zum ersten Mal begrüße ich Sie in dieser Ausga- bensortes Campus Frankfurt macht! Um den zu finden, be unserer Fachhochschulzeitung als Präsident der wollen wir uns im Präsidium aber wirklich nicht alleine Fachhochschule Frankfurt am Main – und ich freue die Köpfe zerbrechen. Deshalb sind Sie gefragt: Wie soll mich sehr darüber, denn Kommunikation jeder Art die Frankfurter Fachhochschulzeitung ab Juni heißen? liegt mir sehr am Herzen. Ich hoffe, dass Sie diesen Bitte geben Sie Ihre Vorschläge bis zum 30. April direkt Eindruck in den zurückliegenden Monaten von mir im Sekretariat der Hochschulleitung ab. Ich bin schon gewonnen haben, ich jedenfalls habe schon unzäh- sehr gespannt! Eine Jury soll dann die Qual der Wahl lige gute Gespräche rund um den Campus geführt, haben und aus möglichst vielen Vorschlägen auswählen. und dabei jede Menge erfahren und dazugelernt. Und auf den Namensfinder wartet natürlich ein Preis. Doch auch das gedruckte Wort und damit unsere Inhaltlich ist die Ausgabe, die Sie hier in den Händen Fachhochschulzeitung ist mir sehr wichtig: Die Win- halten, dominiert von dem Festakt der Amtsübergabe terpause bot die gute Gelegenheit, ein wenig am von Wolf Rieck auf mich. Dies liegt zum einen in der Konzept zu feilen und so werden Ihnen in der vor- Natur dieses Ereignisses, bietet zum anderen aber liegenden Ausgabe einige Neuerungen begegnen. Gelegenheit für viele, die nicht dabei sein Das Wichtigste vorweg: Die FFZ wird natürlich weiter konnten – so wurde aus dem Wissenspool der Hochschule – durch Bei- uns vom Ministerium träge der Hochschulmitglieder – entstehen, und sie ein Termin vorge- wird somit wie in der Vergangenheit den Charme des geben, der in der Authentischen mit dem Prinzip der Information aus Prüfungszeit lag – zu erster Hand verbinden. Zusätzlich wollen wir aber der einer Nachlese des begrüßenswerten Entwicklung Rechnung tragen, dass Festaktes. Besonders unsere Fachhochschulzeitung vermehrt auch außerhalb stolz sind wir natür- der Hochschule wahrgenommen wird - und damit unser lich, dass der Termin Wirken auf immer größeres öffentliches Interesse stößt. der erste Amtstermin der neuen Ministerin Wir fassen die positiven Kommentare aus diesem für Wissenschaft und Umfeld als Ansporn und Auftrag auf, dafür zu sorgen, Kunst, Eva Kühne- dass jeder einzelne Beitrag unserer Autorinnen und Hörmann, war. Auch Autoren bestmöglich herauskommt. Dies gilt sowohl deshalb berichten für die optimale Platzierung innerhalb einer klaren wir gerne ausführlich. Heftstruktur, als auch für die redaktionelle Betreuung der einzelnen Artikel. Für diese Ausgabe haben wir Im zurückliegenden Semester gab es wieder viele Stu- zum Beispiel einige aus Sicht der Hochschulleitung dierende, Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Lehrende, wesentliche aktuelle Themen in der neuen Rubrik die Auszeichnungen und Preise erhalten und durch ihre „Fokus Hochschule“ zusammengefasst. Die bisherigen Leistungen dafür gesorgt haben, dass die Fachhochschu- Rubriken „Perspektiven“ und „Aus dem Geschäfts- le Frankfurt ihrem guten Ruf als lehr- und forschungs- bereich der Vizepräsidentin“ gehen darin auf. starke Hochschule gerecht wird. Ihnen möchte ich an dieser Stelle herzlich gratulieren. Ausführlich berichten Machen wir gemeinsam mit dem neuen Vorgehen gute wir über die Preisträger ab Seite 32 dieser Ausgabe. Erfahrungen, so wollen wir das Konzept weiter ausbau- en. Wir bleiben dazu mit Autorinnen und Autoren in Auf vielfachen Wunsch wird mein Festvortrag in Kontakt und werden uns intensiv mit ihnen austauschen. dieser Ausgabe abgedruckt, weshalb ich an dieser Die Zeitung soll lebendig sein und bleiben: Deshalb freu- Stelle dazu auch keine weiteren Worte verlieren will. en wir uns ganz besonders auch über Anregungen, Leser- Ich wünsche viel Vergnügen und auch Erkenntnis- briefe und natürlich auch über sachlich fundierte Kritik. gewinn bei der Lektüre der vorliegenden Ausgabe unserer Fachhochschulzeitung und bin Ihr Präsident Ab der nächsten Ausgabe soll unsere Frankfurter Fach- hochschulzeitung dann ein ganz neues, leserfreundliches Gesicht bekommen. Ein neues Layout ist in Planung und – das Wichtigste – wir suchen einen neuen Namen, der die Zeitschrift zum Botschafter unseres Lern- und Le- Detlev Buchholz Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009 1
Vorwort Inhalt Fokus Hochschule 4 House of Logistics and Mobility 4 Flexible Kinderbetreuung 4 Voices on Campus - ein Chor entsteht 5 QuaM2010: Digitaler Campus nimmt Fahrt auf 6 Online Self-Assessment: Bessere Studienorientierung schafft höhere Studienzufriedenheit Inhalt 8 Gute Ergebnisse der Pressearbeit 2008 8 Senatskommission Forschung rekonstituiert 8 FH Frankfurt federführend an Vietnamesisch-Deutscher Universität beteiligt 9 Studium Generale – „Unser Sky Walker-Roboter marschiert!“ 10 Baumaßnahmen auf dem Campus - Investitionen in eine lebenswerte Lern-Umwelt 10 Masterstudiengänge gut angelaufen! 10 Ausschreibung „Exzellenz in der Lehre“ 11 Ruheinsel mit Massagen 11 Online-Umfrage der Bibliothek - Sagen Sie uns mal die Meinung! 12 Hochschultag in Frankfurt - Bologna kurz und prägnant 12 Existenzgründung mit „Route A 66“ Special Amtsübergabe 14 Festakt zur offiziellen Amtseinführung von FH-Präsident Dr. Detlev Buchholz 16 Festvortrag Dr. Buchholz – „Schaffen wir die Noten ab!“ 21 Der Hochschulschreiner als Literatur-Wegweiser - ein Zitat und seine Folgen Forschung und Lehre 23 FZDW bilanzierte Diskussion um demografischen Wandel 24 Fachenglisch auf der Moodle-Plattform 25 Ist die Schulausbildung in Mathematik auf dem richtigen Weg? 26 Teamfähige Roboter mit intelligenter Umfeldsensorik - „Robby, bitte eine Flasche Wasser!“ 28 Prof. Silber bei der Biodyn Academy - BOSS-System simuliert Wechselwirkungen 29 Prof. Dr. Margitta Kunert-Zier lehrt Genderpädagogik – Back to the roots - zurück zu den Ursprüngen 30 Controlling an der Fachhochschule Frankfurt - Effizienz steigern, Ziele erfüllen 31 Lebensqualität im Alter - Zwei bewilligte Förderanträge bei SILQUA Preise 32 FH-Forschungspreis - Professor Gerhard Silber für Spitzenleistungen ausgezeichnet 35 Tutorenpreis ‚Exzellenz in der Lehre’ geht an die FH - Mädchen für Technik begeistern 37 IHK Frankfurt - Hans-Messer-Preis 2009 an Larissa Bichert und Adam Busch 38 Laura Maria Bassi-Preis für Margrit Brückner 39 „Helle Köpfe für Frankfurt“ – Stipendium für David Heun und Erol Tutundzic 41 Preise - Rückblick 2008 – Fachhochschule Frankfurt vielfach ausgezeichnet 42 Irene Gundermann erhielt den FH-Innovationspreis Internationales 43 Auf nach Spanien - das Doppelabschluss-Studium Maschinenbau ist akkreditiert 44 Gespräch mit Prof. Thesenvitz und Prof. Ludwig – „Internationalität ist wichtig für das eigene Profil“ 46 Kooperation erwünscht: Prof. Dr. Christian Rich kehrt aus Namibia an die FH zurück 47 International Summer Program 2008 in Seoul - Kultur und Lernspaß in Korea Jenseits des Curriculums 49 Brüssel sehen und begehen oder - „Hey! Wo sind eigentlich die anderen?“ 52 Seminar „Management of Cross-Cultural Differences“ - Brückenbauen für Anfänger Qualität in der Lehre 54 Studienbedingungen und Berufserfolg - Studie des Abschlussjahrganges 2007 55 Evaluation durch studentische Bewertung - Warum Ergebnis-Gespräche so wichtig sind 56 Leserbrief Campuskultur 57 Theater, Vortrag, Malerei - Spannende Campuskultur im Winter 60 Klick! Events und Interviews Nachruf 62 Prof. Dipl.-Ing. Hartmut Schneider in memoriam - Ein Pionier der Wende 64 Fachhochschule intern 64 Impressum 2 Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009
Wie wär’s mit einem Start im Luftverkehr? Zum 1. Oktober 2009 bieten wir Hochschulabsolventen im Rahmen unseres Traineeprogramms wieder die besten Vor- aussetzungen, um in einem internationalen Konzern Karriere zu machen. Für insgesamt 15 Trainees gilt es, sich in dem 12-monatigen Programm auf eine Zielposition zu entwickeln. Interessiert? Dann steigen Sie bei uns ein und bewerben Sie sich bis zum 15. Mai 2009. Weitere Infos zu unserem Traineeprogramm finden Sie unter: www.fraport.de im Channel Jobs & Karriere Fraport. The Airport Managers. Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009 3
House of Logistics and Mobility Am 8. Januar unterzeichnete Fokus Hochschule Präsident Detlev Buchholz zusammen mit anderen hochrangigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wis- senschaft die Gründungsur- kunde für die Initiative zum Der Frankfurter Flughafen ist ein Dreh- und Angelpunkt der weltweiten Verkehrs- Aufbau des House of Logi- ströme. stics and Mobility (HoLM). Die Einrichtung soll als „Als Hochschule für an- nagement und der interna- Dachmarke, Knowledge-Gate gewandte Wissenschaften tionale Master-Studiengang und Kooperationsplattform mit einem Schwerpunkt im Urban Agglomerations. für gemeinsame Forschungs- Bereich Verkehr und Logistik und Weiterbildungsaktivi- sind wir prädestiniert, unsere Mitglieder der „Gründungs- täten der beteiligten Insti- Expertise in Wissenstransfer initative Frankfurt HoLM tutionen und Unternehmen und Interdisziplinarität in e.V.“ sind neben der Fach- im Bereich der Logistik dieses Projekt einzubrin- hochschule die European und des Verkehrs dienen. gen und dabei Aspekte der Business School, die Uni- Sozial- und Umweltverträg- versität Frankfurt, die TU Die Gründungsinitiative lichkeit einzubeziehen“, Darmstadt, das Land Hessen, wird vom Land Hessen, der erklärte Buchholz anlässlich die Fraport AG, der RMV, Stadt Frankfurt, der Fra- der konstituierenden Sitzung die Städte Frankfurt und port AG und dem Rhein- der Initiative. Mit 18 Profes- Wiesbaden sowie die OFB Main-Verkehrsverbund im suren im Bereich Logistik Projektentwicklung GmbH. ersten Jahr mit 750.000 und Verkehr hat die Fach- Im ihrem Vorstand wird die Euro unterstützt. Planun- hochschule Frankfurt diesen Fachhochschule durch Prof. gen für das entsprechende Schwerpunkt ausgebaut. Dr. Hilko Meyer, Dekan Gebäude auf dem Gelände Aktuelle Aushängeschilder des Fachbereichs Wirtschaft „Gateway Gardens“ sind sind der duale Bachelor-Stu- und Recht, vertreten sein. bereits weit fortgeschritten. diengang Luftverkehrsma- Flexible Voices on Campus - Kinderbetreuung ein Chor entsteht Die Fachhochschule Frank- Ab dem Sommersemester 2009 für diens- furt am Main bietet seit 2009 kann endlich interdis- tags von 17.45 dem Wintersemester ganz- ziplinär gesungen werden! bis 19.00 Uhr tägig stundenweise flexible im Raum 114, Kinderbetreuung. Das Der neue Chor unserer Gebäude 2, kostenpflichtige Angebot Hochschule wird wöchentlich vorgesehen. richtet sich an Studie- unter Leitung der Jazzmusi- Falls Sie Interes- rende, Mitarbeiter und kerin und Musikpädagogin se haben, melden Mitarbeiterinnen sowie Viola Engelbrecht proben. Sie sich per E-Mail unter Lehrende in Sonder- Geplant ist ein Konzept mit folgender Adresse an vor- situationen. Die Er- vielfältigem Repertoire - eine zimmer-vizepraesidentin@ reichbarkeit der Eltern Mischung aus Jazz, Pop, fh-frankfurt.de an der Fachhochschule Ethno- und Sprechstücken, muss dabei während der die auch der multikulturellen Gesangs- und Notenkennt- Betreuung gewährleistet Population der Studierenden, nisse sind erwünscht, aber sein. Weitere Informatio- Lehrenden und Mitarbei- nicht Bedingung, wichtigste nen finden sich im Inter- ter gerecht werden soll. Voraussetzung zur Teilnah- net unter dem Stichwort Die wöchentlichen Proben me ist der Spaß am Singen! „Kinderbetreuung“. sind ab Sommersemester 4 Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009
QuaM2010: Digitaler Campus nimmt Fahrt auf Im Dezember 2008 wurde • Semesterplanung tet, intensiv diskutiert und die Planung für das Projekt • Vorlage für die Prü- schließlich verabschiedet. „Digitaler Campus“ revidiert. fungsordnungen und Hier wird festgelegt, dass die Aufgrund des Zeitdrucks das Modulhandbuch Funktionalitäten für die erste wurde entschieden, den Start • Akkreditierung/Re- Phase sich auf die folgenden des Digitalen Campus erst für akkreditierung vier Zielgruppen aufteilen: Dezember 2009 zu planen. Jede und jeder Fachhoch- • Studierende Der Zeitgewinn bietet die schul-Angehörige hat die • Lehrende Gelegenheit, die anstehen- Möglichkeit, aktiv an der • Fachbereichsmanagement den Prozessbeschreibungen Gestaltung der einzelnen • Allgemeine Verwaltung angemessen abzustimmen Prozessabläufe mitzuwirken! und für die Umsetzung in Im Intranet sind hierzu Fra- Somit sind wichtige Weichen den Digitalen Campus zu op- gebögen hinterlegt. Die Pro- für eine erfolgreiche Weiter- timieren. In der Zwischenzeit jektgruppe und das Präsidi- führung des Projektes gestellt sind folgende Prozessabläufe um laden nachdrücklich dazu worden. Der Lenkungsaus- durch die Steuerungsgruppe ein, von den Fragebögen schuss tagt alle drei bis vier QuaM2010/Digitaler Cam- regen Gebrauch zu machen, Wochen – die Sitzungen pus genehmigt worden: damit eine bestmögliche sind hochschulöffentlich. Abbildung der einzelnen Pro- • Studiengangsentwicklung zessabläufe erfolgen kann. Besonders wichtig ist, dass • Prüfungsordnungs- das Projekt externe Dialog- verwaltung Somit nimmt auch der Digi- partner einbinden konnte. • Erfassung des geleis- tale Campus Fahrt auf! Mit Darunter sind die Hochschu- teten Lehrdeputats tatkräftiger Mitwirkung aller le Fulda, die Fachhochschu- • Lehrauftragsvergabe Beteiligten des im zurücklie- le Gießen-Friedberg, die • Kapazitätsbericht genden Semester konstitu- Fachhochschule Wiesbaden, • Raummanagement ierten Lenkungsausschusses die Fachhochschule Mainz, (LA) Digitaler Campus die Vietnamese-German Folgende Prozessabläufe wurde das für die weiteren University Saigon sowie das beziehungsweise Vorlagen Planungen der ersten Pha- Hochschulrechenzentrum der befinden sich zurzeit noch se notwendige Dokument hessischen Fachhochschulen. in der Abstimmung in den „Funktionalitäten, Architek- Von dem Dialog erwartet verschiedenen Gremien: tur und Projektplan“ erarbei- man wichtige Anregungen, DIE UNTERNEHMEN STELLEN SICH VOR SPRACHEN LERNEN & ERLEBEN Unsere Kommilitonnen. æ Sprachtraining in Frankfurt ... æ ... und in eigenen Schulen weltweit æ Als Bildungsurlaub anerkannt æ High School und Internat Programme für Schüler LSI Info-Telefon: (069)203 09 Fax (069) 296339 · fra@LSI.edu · www.LSI.de Servicetelefon 0180 3 372255-0* • www.fes-frankfurt.de Zeil 107· 60313 Frankfurt *0,09 €/Min. aus dem deutschen Festnetz. Abweichende Preise für Mobilfunkanbieter. LANGUAGE STUDIES INTERNATIONAL Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009 5
die bei Konzeption eines Leistungsumfang zusammen- pus jede Zielgruppe über integrierten Campusma- fassend beschrieben. Den ihr Portal auf alle Services nagements hochschulüber- Zugriff auf diese Leistungen der Hochschule mit einer greifend zu beachten sind. sollen die Zielgruppen über Kennung zugreifen kann. Fokus Hochschule speziell für sie entwickelte Ein besonderer Schwer- Portallösungen bekommen. Zurzeit werden auf Basis der punkt wird der hohe Unter- in QuaM2010 verabschiede- stützungsbedarf durch die In diese Portallösungen ten Kernprozesse die notwen- Fachbereiche für die erste werden dann auch weitere digen fachlichen Beschrei- Phase des Digitalen Campus Dienste der Hochschule bungen konkretisiert, so dass sein. Für jede Zielgruppe schrittweise eingebunden, diese dann im Laufe des Jah- wird im Funktionalitäten- so dass in der Endausbau- res als IT-basierte Workflows paper der zu erwartende stufe des Digitalen Cam- umgesetzt werden können. Online Self-Assessment: Bessere Studienorientierung schafft höhere Studienzufriedenheit Das Online-Angebot der Bei dem durch das Studi- über ihre eigenen Neigungen Fachhochschule zur Studien- enstrukturprogramm des und Talente. Zum anderen wahlberatung von Schülerin- Landes Hessen geförderten überblicken viele das breite nen und Schülern wird wei- Anliegen steht im Vorder- Angebot spezieller Studien- terentwickelt. Ziel ist es, in grund, Mädchen und Jungen gänge nicht. Sie sollen sich die Beratung zur Studienwahl horizont-erweiternd über ihre besser über die Anforde- einen Selbst-Test zu integrie- Optionen zu informieren. rungen informieren können ren, der Studieninteressierten Die häufig alten Gewohnhei- und auch darüber, ob diese Hinweise auf ihre Neigungen ten folgenden Interessen und mit ihren eigenen Fähigkei- und Interessen gibt. Das Be- Selbsteinschätzungen sollen ten zusammen passen. Als sondere dabei: Der Test soll aufgefrischt werden, indem Studienanfänger dürften sie helfen, Jungen und Mädchen verborgene technisch-natur- in einem für sie klug gewähl- auf geschlechtsbezogen „un- wissenschaftliche Interessen ten Studiengang zufriedener typische“ Studienrichtungen von Mädchen ebenso erkun- studieren, bessere Abschlüsse aufmerksam zu machen, für det werden wie soziale oder erzielen und später mit mehr die sie zwar geeignet sind, die pflegerische Talente bei Jun- Erfolg und Motivation die sie aber bisher nicht für sich gen. Dazu wird ein anderes Aufgaben bei ihren Ar- in Betracht gezogen haben. Design des Online-Angebotes beitgebern anpacken. Wer nötig sein als bei ähnlichen die Talente beruflich nutzt, Es ist schon viel vorhanden. herkömmlichen Tests, die die er leidenschaftlich gern Die Fachbereiche sind wach Hochschulen bereits anbie- einsetzt, hat hohe Chancen, und verfolgen das Thema ten. Ein neues Angebot im überdurchschnittlich innova- seit einiger Zeit mit eigenen Studium Generale zu „Frau- tiv und effektiv zu arbeiten. Vorarbeiten. Eine Abschluss- en und Männer in Studium arbeit am Fachbereich 3 wird und Beruf: alles gleich oder In die Mitarbeit an der Ge- demnächst veröffentlicht, was?“ soll Studierende anre- staltung eines solchen Self- am Fachbereich 2 entsteht gen, mit eigenen Forschungs- Assessments einzusteigen, derzeit ebenfalls eine Diplom- aufgaben Beiträge zu einem dafür ist jetzt ein günstiger arbeit hierzu. Präsident solchen gendersensiblen Zeitpunkt. Insbesondere Stu- Dr. Detlev Buchholz hatte Self-Assessment zu leisten. dierende, aber auch andere letztere angeregt, um noch Angehörige der Fachhoch- mehr Fahrt in das Projekt Für das Ziel, ein Self-Assess- schule, die sich an der Ge- zu bringen. Vizepräsidentin ment als Online-Angebot zu staltung beteiligen möchten, Dr. Andrea Ruppert lud zu installieren, das von per- sind eingeladen, Kontakt mit einem ersten hochschulwei- sönlicher Studienberatung Dr. Vera Jost (jost@hsl.fh- ten Workshop ein, den im sorgfältig ergänzt wird, gibt frankfurt.de) aufzunehmen. November viele engagierte es eine Kette von Gründen: Beteiligte mit noch mehr Viele Schülerinnen und Schü- guten Ideen bereicherten. ler wissen zum einen wenig 6 Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009
Zukunft mit Energie. www.mainova.d e/ bewerbung © Mainova AG Mit Ideen hat engagierter Nachwuchs beim führenden Energiedienstleister in Rhein-Main beste Perspektiven. Wie Florian Neubauer, der als Praktikant und Diplomand bei uns ein- gestiegen ist. Als Mainova-Mitarbeiter sorgt er heute für die effiziente Wärmeversorgung der J. W. Goethe-Universität Frankfurt und hat vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Interessiert an einer Karriere mit Energie? bewerbung@mainova.de Strom Erdgas Wärme Wasser www.mainova.de, ServiceLine 0800 11 444 882009 7 Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni (kostenfreier Service)
Gute Ergebnisse der Pressearbeit 2008 Erstmals haben wir die Fokus Hochschule 3.000er Marke übersprun- gen: Es gab im Jahr 2008 insgesamt 3.085 Mediener- wähnungen der Fachhoch- schule Frankfurt. Zu Beginn unserer Auswertungen im Jahr 1998 waren es 155 – eine Steigerung um 1890 Prozent. Hätten wir eine entsprechen- de Medienpräsenz durch Anzeigen erkaufen müssen, 258 Medienanfragen bear- te Zusammenarbeit und wir hätte dies die Fachhochschule beitet, 25 Interviews und fünf hoffen, dass Sie sich mit uns Frankfurt allein 2008 über 2,8 Pressekonferenzen durchge- freuen. Millionen Euro gekostet. führt. Ihr Presseteam 2008 haben wir 172 Pressein- Wir bedanken uns ganz Gaby v. Rauner, Sarah Höhner, formationen herausgegeben, herzlich für die ausgezeichne- Tatiana Schukow Senatskommission Fachhochschule Frankfurt federführend an Forschung rekonstituiert Vietnamesisch-Deutscher Universität beteiligt Am 6. November 2008 hat Die Gebäude der sich die Senatskommission neuen der Vietna- mesisch-Deutschen Forschung rekonstituiert. Universität in Ho- Den Vorsitz hat Präsident Chi-Minh-Stadt. Dr. Detlev Buchholz. Die Senatskommission wird sich zunächst vorrangig mit der Aktualisierung der For- schungsleitlinien befassen. Seit September 2007 sind „Vietnamesisch-Deutsche Hierzu wird am 22. April an der Vietnamesisch-Deut- Hochschule“ im Deutschen ein Workshop stattfinden. schen Universität in Ho- Akademischen Austausch- Weiterhin wird sich die SK Chi-Minh-Stadt (Saigon) dienst (DAAD) Bonn ge- Forschung mit den Themen 35 Studierende im Studien- gründet worden, dem die Verzahnung von Forschung gang Electrical Engineering Fachhochschule Frankfurt und Lehre, Planungssi- and Telecommunikations am Main als erstes stimmbe- cherheit und Kontinuität (Bachelor of Science) ein- rechtigtes Mitglied angehört. von Forschungsprojekten, geschrieben. Dieser Studi- Aufbau eines Forschungs- engang wird federführend Im Vorstand ist Prof. Dr. zentrums, Qualitätssiche- von der Fachhochschule Wolf Rieck vertreten. Die- rung im Forschungsbereich Frankfurt am Main betreut. ser Projektträger kümmert sowie Forschungs- und sich um die Aufwands- und Leistungsanreizen befassen. Derzeit ist Prof. Gernot Mehraufwandsentschädi- Zimmer in Vietnam, um im gung für beteiligte Lehr- Die Themen- Rahmen des für diese Studie- kräfte und Hochschulen. liste wird aus- renden vorgesehenen „Foun- drücklich als dation Year“ ein 5 ECTS- An der Universität in Sai- erweiterbar Modul zu Grundlagen der gon sind die Fachbereiche angesehen. Elektrotechnik abzuhalten. Versorgung/Wasser, Ingeni- Als Projektträger auf deut- eurwissenschaften/Informa- scher Seite ist am 17. Feb- tik, Wirtschaft/Recht sowie ruar der Konsortialverein Nursing/Healthcare geplant. 8 Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009
Studium Generale Unser Sky Walker-Roboter marschiert! Viele Studierende hatten beim großen Angebot des Studium Generale im Win- tersemester 2008/09 die Qual der Wahl. Sirak Alazar, Haile Aman und Houssam Chemlali nicht. Sie hatten sich schon im zurückliegen- den Semester bei Kollegen erkundigt und daraufhin die Teilnahme im Bereich „Natur und Technik“ angestrebt. Die Verfasser des Über ihre Erfahrungen be- Beitrags mit ihrem richten sie – als ein Beispiel „Lieblingsroboter“: für den hohen Stellenwert Sky Walker lebt! des Studium Generale an der Wegen seines ho- hen Schwerpunkts Fachhochschule Frankfurt am hat er allerdings Main - im folgenden Beitrag. manchmal Gleich- gewichtsprobleme. Mit etwas Glück sind wir in die Stirlingmotor-Gruppe von sich mit einer speziellen Art so seine Gleichgewichtspro- Prof. Dr. Erlenkämper auf- der Fortbewegung: Bei vielen bleme. Die nicht einfache genommen worden. In dieser technischen Transportmitteln Montage der Mechanik Arbeitsgruppe haben wir - in werden zur Fortbewegung resultierte in einem Objekt, verschiedenen Teamkombi- Räder eingesetzt, die auf ebe- welches sich tatsächlich nationen - neueste Techniken nen Flächen optimal funktio- auf vier Beinen bewegt kennen gelernt. Dabei expe- nieren. Viele lebende Spezies und dabei nicht umfällt. In rimentierten wir mit Stirling- bewegen sich im unebenen der Anschauung haben wir motoren sowie Solar- und Umfeld jedoch auf Beinen die Systematik der Bein- Brennstoffzellen. Sogar ein sehr gut. Bei dieser Art der bewegung verstanden und Modellauto, dessen elektri- Bewegung treten Gleichge- werden sie im Abschlussbe- sche Spannung eine Brenn- wichts- und Synchronisations- richt beschreiben und foto- stoffzelle für den Elektromo- probleme des Körpers auf, grafisch dokumentieren. tor liefert, kam zum Einsatz. die vom Gehirn gelöst wer- den. Unsere Dreier-Gruppe Ein weiterführendes Ziel Ergänzt wurde der prakti- hatte nun die Gelegenheit, wäre die Simulation des sche Einsatz durch Vorträge mit Hilfe eines Modellbau- Fortbewegungsprozesses mit der Ingenieure Ingo Behr kastens den sogenannten Hilfe der Programme ASM und Bernd Mohn über das „Sky Walker“ zu montieren. oder Pro/E mit dem Com- unterschiedliche Prozessver- puter. Sicher eine schöne halten beim Otto- und beim Der Bausatz wird zur Monta- Aufgabe für die Studieren- Dieselmotor. Zusätzlich ge eines Roboters verkauft, den im nächsten Semester. führten wir im Fahrzeuglabor in Wirklichkeit handelt es des Studiengangs Maschi- sich jedoch um eine Laufma- Sirak Alazar, Haile Aman, nenbau einen Co2-Abgas- schine. Denn die Elektronik Houssam Chemlali, Fb 2 test mit Feinstaubmessung ist nicht programmierbar an einem Ford-Mondeo- und fest vorgegeben. Ab dem Sommersemester Dieselfahrzeug durch. 2009 ist das Angebot des Unser besonderes Interesse Studium Generale erstmals Zusätzlich zu diesen gemein- lag jedoch im Verständnis bedarfsdeckend. Nähere samen Aktivitäten verteilte des stabilen Fortbewegungs- Infos gibt es unter www. der Dozent noch Einzelauf- prozesses beim Sky Walker. fh-frankfurt.de/de/fachberei- gaben an Kleingruppen. Un- Denn er hat einen hohen che/uebergreifende_angebo- ser Dreier-Team beschäftigte Schwerpunkt und damit auch te/studium_generale.html Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009 9
Baumaßnahmen auf dem Campus Investitionen in eine Fokus Hochschule lebenswerte Lern-Umwelt Auf dem Campus tut sich dem Baubeginn im Herbst Hierdurch war die Möglichkeit etwas – was man durchaus dieses Jahres gerechnet. gegeben, zum 1. Januar die wörtlich nehmen kann. Um bisherigen zentralen Einzel- die Bedingungen für Stu- Umbau und Erweiterung der werkstätten der Abteilung LT dierende und Lehrende an Bibliothek im Gebäude 3: Hier dort zur zentralen Hauswerk- der Fachhochschule weiter werden zusätzlichen Brand- statt zusammenzuführen. Wei- zu optimieren, wurde in den schutzmaßnahmen notwendig, terhin wird im Gebäude 8 ein vergangenen Wochen und die den Finanzministerium in Archiv für Prüfungsunterlagen Monaten eine Vielzahl von Wiesbaden zur Genehmigung der Fachbereiche eingerichtet, Baumaßnahmen initiiert. vorliegen. Im Februar wurde das im Laufe des Sommer- Im Folgenden ein kleiner von Seiten der Bibliothek be- semesters genutzt werden Überblick über die baulichen reits mit ersten Auslagerungen kann. Es ist beabsichtigt, noch Veränderungen und Verbes- begonnen, damit die Baumaß- den Eingangsbereich sowie serungen, die in Planung sind nahmen wie geplant mit dem Treppenhäuser und Flure im oder deren Umsetzung bereits Start der Semesterferien im Gebäude 9 zu renovieren. Dies in Angriff genommen wurde. Sommer beginnen können. soll in den Semesterferien im Sommer durchgeführt werden. Umbaumaßnahmen zwecks Herrichten von Räumen im Einrichtung eines Kinder- Altbaubereich nach Bezug CB Umbau und Einrichtung hauses im Gebäude 6: 1: Diese Um- und Ausbau- eines zentralen Serverraumes Die Hochschulleitung geht ten sind zu einem Großteil im Gebäude 3: Im Gebäude davon aus, dass dafür in Kürze abgeschlossen. Neben vielen 3 wurde ein zentraler Ser- die Genehmigung aus Wiesba- kleineren Maßnahmen für verraum - auf dem neuesten den erteilt wird, das Hessische die verschiedenen Fachberei- technischen Stand - einge- Baumanagement (HBM) che und sonstigen Nutzer in richtet, so dass eine große den Auftrag für die weitere den Altbauten wurden auch Anzahl der in der Fachhoch- Planung und Realisierung Räume im Untergeschoss des schule bestehenden kleinen, erhält und die Maßnahme Gebäudes 9 für die zentrale dezentralen Serverräume dann weiterläuft. Es wird mit Hauswerkstatt hergerichtet. aufgelöst und dort unter- gebracht werden können. Campusbebauung 1, restliche Ausschreibung Masterstudiengänge Gerätebeschaffungen: 2008 „Exzellenz in der Lehre“ gut angelaufen! wurden durch die Abteilung LT noch Möbel und Geräte Der vom Hessischen Mi- Im Wintersemester haben aus der Maßnahme „Campus- nisterium für Wissenschaft sich die Studierendenzahlen bebauung 1“ im Umfang von und Kunst gemeinsam mit in den Masterstudiengän- etwa 300.000 Euro beschafft. der Gemeinnützigen Hertie- gen erfreulich entwickelt. Die restliche, noch nicht Stiftung ausgelobte Preis für Grund hierfür ist, dass sich erfolgte Gerätebeschaffung Exzellenz in der Lehre wird viele Bachelor-Absolventen soll 2009 durchgeführt und auch 2009 wieder vergeben. weiterqualifizieren wollen, abgeschlossen werden. Ausgezeichnet wird her- aber auch, dass die Nach- ausragende und innovative frage durch externe Inter- Campusbebauung 2: Die Hochschullehre. Die Vor- essenten gestiegen ist. Es Fachhochschule versucht zu schläge der FH Frankfurt für wird erwartet, dass sich die erreichen, dass die Maßnahme diesen Preis werden durch Qualität der Masterangebo- „Campusbebauung 2“ noch im ein internes Auswahlver- te weiter herumspricht und Rahmen der derzeit anlaufen- fahren ermittelt. Nähere die Fachhochschule bald in den Konjunkturprogramme Informationen erhalten Sie allen Studiengängen eine durchgeführt werden kann. bei Dr. Sabine Geldsetzer. Vollauslastung haben wird. 10 Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009
Online-Umfrage der Bibliothek Sagen Sie uns mal die Meinung! Die Fachhochschulbiblio- beteiligen würden. Mitte thek startet im Sommerse- April erhalten Sie weite- mester erneut eine Onli- re Informationen dazu. ne-Befragung. Nachdem im Wintersemester 2007/08 Konzipiert, durchgeführt und viele Studierende der FH ausgewertet wird die Umfra- Ruheinsel Frankfurt sowie externe ge von Ramona Arnold. Sie mit Massagen Nutzerinnen und Nutzer der studiert an der Hochschule Bibliothek ausführlich das Darmstadt Informations- Seit dem letzten Sommer gibt Angebot und den Service der und Wissensmanagement es die „Insel“, den Ruhe- Bibliothek evaluiert haben, (Schwerpunkt Bibliothek) raum der Fachhochschule sind nun die Professorinnen und führt die Online-Befra- Frankfurt für alle Mitarbei- und Professoren, die Lehr- gung als Teil ihrer Diplomar- ter, Mitarbeiterinnen und beauftragten und die Mitar- beit durch. Lehrenden. Er ist unter beiterinnen und Mitarbeiter anderem mit einer Futonlie- nach ihrer Meinung gefragt. Ansprechpartnerin innerhalb ge und einer Massageliege der Bibliothek und Betreuerin ausgestattet und kann über Ihre Änderungswünsche, des Projektes ist die Diplom- das Intranet gebucht wer- Anregungen oder Lob sollen Bibliothekarin Martina Moos den. Donnerstags kann eine helfen, unseren Service und (Telefon 069-1533 2464, professionelle Massage (kos- unsere Zusammenarbeit moos@bibl.fh-frankfurt.de). tenpflichtig) gebucht wer- weiter auszubauen und zu Technische Unterstützung den. Weitere Informationen verbessern. Wir würden uns erhält das Projekt erneut von finden Sie im Intranet unter sehr freuen, wenn Sie sich Professor Dr. Lipsmeier, Fb 4. dem Stichwort „Ruheraum“. zahlreich an der Umfrage Ramona Arnold BKK Innovationspreis Gesundheit 2009 Können wir uns Gesundheit noch leisten? Dotiert mit insgesamt 5.000 Euro Einsendeschluss: 31.10.2009 Der Förderpreis richtet sich an immatrikulierte Studierende und Absolventen der Universitäten und (Fach-)Hochschulen in Deutschland. Bewerbungsunterlagen sind erhältlich beim BKK Landesverband Hessen, Tel. 069 96379-433 oder unter www.bkk-hessen.de. Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009 11
Hochschultag in Frankfurt Bologna – kurz und prägnant Fokus Hochschule Der Bologna-Prozess und die beiter der Fachhochschule. damit verbundenen „out- damit verbundenen Verände- Das Interesse war groß: Über come-orientierten“ Lehre rungen für Lehre und Studium 40 Lehrende folgten der Ein- und band die Teilnehmenden sowie die Einführung der ladung, um unter Beteiligung zugleich in einen konstrukti- Qualitätssicherungssysteme der Vizepräsidentin sowie ven Dialog über die Abstim- stellen besondere Herausfor- Referentinnen der Hochschul- mung von Lehr-, Lern- und derungen an die Hochschulen. rektorenkonferenz (HRK) und Prüfungsformen ein. der Fachhochschule Frankfurt Im bundesweiten Vergleich am Main lebhaft zu Themen Ferner bot Kirsten Lauer nimmt die Fachhochschu- von Bologna zu diskutieren. als E-Learning-Expertin le Frankfurt bei der Stu- der Fachhochschule Infor- dienstrukturreform eine Im Begrüßungswort ging die mationen über Einsatz- Spitzenposition ein. Einen Vizepräsidentin auf zentrale möglichkeiten und Funk- großen Beitrag leisten hier- Aspekte des Bologna-Prozes- tionen von E-Learning. zu die haupt- und neben- ses und die Entwicklungen an amtlichen Lehrenden, die der Fachhochschule Frank- Bei der Abschlusspräsen- mit ihren Fachkenntnissen furt am Main ein. Roswitha tation griff Simone Danz, und Praxiserfahrungen eine Perret, Referentin für Stu- zentrale Qualitätsmanage- hochqualifizierte wissen- diengangsentwicklung und ment-Beauftragte der FH, schaftliche und anwendungs- Studiengangsstrukturreform wesentliche Aspekte der bezogene Ausbildung an der an der Fachhochschule Frank- vorhergehenden Themen auf Fachhochschule Frankfurt furt am Main, präsentierte und demonstrierte, wie diese am Main garantieren. zum weiteren Einstieg in die im Rahmen des Qualitätsma- Thematik die Rahmenbedin- nagementsystems QuamM Um die Qualität von Studium gungen des Bologna-Prozesses 2010 aufgegriffen werden. und Lehre aktiv weiter zu und die damit verbundenen entwickeln, war die FH-Vize- Veränderungen für die Lehre. Zum Ende des Tages hörte präsidentin, Professorin Dr. man gerne die Aussage: „… Andrea Ruppert, am 11. De- Kaja Haeger vom Bologna- dies war endlich mal Bologna zember 2008 Gastgeberin für Zentrum der HRK lieferte kurz und prägnant aufgezeigt!“ die in der Lehre beschäftigen Impulse zur Vermittlung Mitarbeiterinnen und Mitar- von Kompetenzen und der Roswitha Perret Existenzgründung mit „Route A 66“ Route A 66 ist das Grün- plätzen auf den Weg gebracht Recht im BCN-Hochhaus den dernetz der Fachhochschule werden. Jede Absolventin und Inkubator „Mainkubator“. Frankfurt am Main (Koor- jeder Absolvent, die/der sich dinatorin), der Hochschule selbstständig machen will, Bevorzugt werden Grün- für Gestaltung Offenbach kann die Beratung vom Grün- dungen aus dem IT- und am Main und der Fachhoch- dernetz in Anspruch nehmen. Gesundheitsbereich. Route schule Wiesbaden. A 66 konnte bisher zur Finan- Die Angebote bestehen zierung seiner Aktivitäten Es hat sich seit vielen aus dem Einzelcoaching, rund zwei Millionen Euro Jahren auf die Unter- aus Gründerseminaren, überwiegend aus öffentlichen stützung von Akade- Unterstützung bei Finan- Fördermitteln mobilisieren. miker-Gründungen und auf zierungskonzepten und der Es werden derzeit verschie- Gründungen von Studieren- Businessplanerstellung. Die dene Möglichkeiten sondiert, den im Rhein-Main-Gebiet Bürgschaft ohne Bank (BoB) Route A 66 neu aufzustellen. spezialisiert. Mittlerweile und Inkubatoren gehören konnten mehr als 200 Start- ebenfalls dazu. So betreibt der Kontakt: www.routeA66.de, Ups mit rund 800 Arbeits- Fachbereich Wirtschaft und info-routeA66@routeA66.de 12 Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009
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Festakt zur Übergabe des Präsidentenamtes von Prof. Dr. Wolf Rieck an Dr. Detlev Buchholz Special Amtsübergabe Dankesworte, Visionen und ein Versprechen der Ministerin Am 6. Februar wurde es offiziell: Professor Dr. Wolf Rieck über- gab nach sechs Jahren Amtszeit als Präsident der Fachhochschule Frankfurt den Stab an seinen Nachfolger, Dr. Detlev Buchholz. Die Feier im Audimax bot, dem Anlass angemes- Für Hessens Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann war die Amtseinfüh- sen, dazu den festlichen rung in Frankfurt der erste offizielle Termin ihrer Amtszeit. Rahmen, Dankes- und Erziehungsminister und Vize- ließ seine Amtszeit an der Ministerpräsident Dr. Nguyen Fachhochschule Revue pas- Willkommensreden Minh Hien war als Station sieren, berichtete von seiner würdigten den schei- seiner Deutschlandreise ins neuen Aufgabe in Vietnam Audimax gekommen, da Prof. und übergab dem 40-jähri- denden und den neu- Dr. Wolf Rieck sein neues gen Informatiker Dr. Detlev en Präsidenten. Ge- Amt als Gründungspräsident Buchholz an diesem Tag auch der vietnamesisch-deutschen offiziell den Staffelstab. sprächsstoff rund um Universität in Ho-Chi-Minh- das Buffet, das nach Stadt bereits im Herbst Plötzlich Unruhe im Saal, angetreten hat. Der Kulturde- Flugblätter wurden verteilt, der Akademischen zernent der Stadt Frankfurt, in Windeseile gelbe Plakate Feier eröffnet wurde, Prof. Felix Semmelroth, war mit dem Aufschrift „Bildungs- ebenso dabei wie der eben- Streik“ aufgehängt. Der junge boten dann auch Er- falls kürzlich neu gewählte Mann im weißen Anzug, der eignisse und Worte Präsident der Goethe-Uni- nun nach vorne am Mikro versität Frankfurt, Prof. Dr. eilte, fand sich nicht auf dem der zurückliegenden Werner Müller-Esterl. offiziellen Programmzettel Stunden, die nicht im wieder. Sören Steffe vom Die meisten Präsidenten Asta, der gerade zwei Tage Programm standen. und Vizepräsidenten der vorher sein Studium an der hessischen Fachhochschulen Fachhochschule mit Best- Die Liste der Ehrengäste war verabschiedeten den Kollegen note abgeschlossen hatte, lang und respektabel. Die Rieck und begrüßten offiziell nutzte den Festakt zu seinem neue Wissenschaftsministerin den „Neuen“ in ihren Reihen, letzten Spontanauftritt für Eva Kühne-Hörmann hatte wobei Dr. Detlev Buchholz den Asta - und fragte Minis- am Tag zuvor den Amtseid bereits seit Anfang September terin Kühne-Hörmann nun abgelegt, für sie war der 2008 die Amtsgeschäfte führt. von prominenter Stelle aus Festakt in Frankfurt ihr erster Hochschulkanzler Dr. Reiner mit großer Direktheit, wie Termin als Ministerin, was ihr Frey begrüßte die zahlreichen sie denn zu Studiengebüh- sichtlich Freude machte. Der Gäste. Prof. Wolf Rieck ging ren stehe, inklusive Zweit- vietnamesische Bildungs- und als erster Redner zum Pult, und Langzeitgebühren. 14 Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009
Viele Ehrengäste waren ins Audi- max gekommen (v.l.n.r.): Dr. Detlev Buchholz, Eva Kühne-Hörmann, hessische Ministerin für Wisenschaft Klare Worte kontra Nach knapp zwei Stunden trat und Kunst, der ehemalige FH-Präsident Studiengebühren mit Dr. Detlev Buchholz die Wolf Rieck und dessen Gattin, Felix Schnell kehrte wieder Ruhe ein, zweite Hauptperson des Tages Semmelroth (Kulturdezernent der Stadt Frankfurt), Gernot Dorn (Vorsitzen- die Ministerin trat nach Steffe erstmals ans Rednerpult, um der des FH-Hochschulrates) und der ans Mikrofon und äußerte den Festvortrag der Akademi- vietnamesische Erziehungsminister unerwartet klar, dass an der mo- schen Feier zu halten. Dessen Nguyen Thien Nhan. mentanen Rechtslage niemand Inhalt fesselte schnell die rütteln wolle, Studiengebühren Aufmerksamkeit der Zuhörer Buchholz für viel Gesprächs- seien auf absehbare Zeit in im Audimax, denn der FH- stoff gesorgt. Hessen kein Thema. Präsident entwarf eine interes- sante Vision: Was wäre, wenn Jede Menge Argumente gegen Auch eine Wiedereinführung man auf Zensuren im Studium die „Hochschule ohne Noten“ von Zweit- und Langzeit-Studi- einfach verzichten würde? Wie wurden geäußert, aber das engebühren schloss Eva Kühne- würde sich dann die Einstellung Glitzern in den Augen des Hörmann in ihrer Ansprache im zum Wissenserwerb verändern? einen oder anderen Hochschul- Audimax kategorisch aus - kam Und wie und wohin würden angehörigen zeigte auch, dass dann aber schnell zum eigentli- sich die Hochschulen mit ihren mancher sich mit der Vision chen Anlass der morgendlichen Lehrenden entwickeln? des neu-amtierenden Präsi- Feierstunde: Sie wünschte Prof. (Den gesamten Festvortrag denten der Fachhochschule Dr. Wolf Rieck viel Glück für lesen Sie ab Seite 16). Frankfurt durchaus anfreunden seine neue Aufgabe in Vietnam konnte. und Dr. Detlev Buchholz viel Gepräche in lockerer Glück in Frankfurt. Prof. Dr. Atmosphäre Dr. Detlev Buchholz, der im- Wolf Riecks Verdienste um die Alles prima gelaufen – die mer wieder betont, wie wichtig Fachhochschule Frankfurt wür- Organisatorinnen der Akade- ihm Kommunikation ist, schien digte die ehemalige FH-Vize- mischen Feier, Irene Gunder- sich inmitten dieser angereg- präsidentin Beate Finis Siegler mann und Monika Rosenber- ten Gespräche sichtlich wohl in ihrer Laudatio. Sie war für ger, konnten zufrieden sein. zu fühlen: „Eine Hochschule die kurzfristig erkrankte Vize- Gelegenheit, das Gehörte zu ohne Studiengebühren und präsidentin der Fachhochschule, diskutieren, gab es im An- ganz ohne Noten - hört sich das Prof. Dr. Andrea Ruppert, schluss in lockerer Atmosphä- nicht sehr sympathisch an?“ eingesprungen. re. Und da hatte Dr. Detlev Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009 15
Festvortrag des Präsidenten Dr. Ing. Detlev Buchholz „Schaffen wir die Noten ab!“ Special Amtsübergabe Dear Vice Prime Minister of the Socialist Republic of Vietnam, sehr geehrte Frau Ministerin Kühne-Hörmann, sehr geehrter Herr stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher Baier, sehr geehrter Herr Stadtrat Prof. Semmelroth, meine Damen und Herren Abgeordneten, meine Damen und Herren Präsidenten und Rektoren, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende, meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie mich gleich mit dem In den ersten Wochen habe vor der offiziellen Ernen- Wichtigsten beginnen: Ich ich einen Rundgang durch die nung erreichten mich auch danke allen Mitarbeitern und Hochschule gemacht und da- persönliche und ermutigende Mitgliedern der Hochschule bei alle Abteilungen, Referate Glückwunschschreiben der für das mir entgegengebrachte und Werkstätten sowie alle Präsidial-Kollegen, nicht Vertrauen und dafür, dass Sie Fachbereiche und Institute nur aus Hessen. Von Anfang mich seit Beginn meiner Amts- besucht. Überall wurde ich mit an konnte ich auf äußerst zeit so großartig unterstützen. ungezwungener Herzlichkeit freundlichen Zuspruch und empfangen. Ich habe mir ein auf Hilfe aus den anderen Bild davon machen können, Hochschulen bauen, ebenso wie die Tätigkeit jeder ein- auf vertrauensvolle Unterstüt- zelnen Mitarbeiterin und zung aus den Ministerien, von jedes einzelnen Hochschul- Landtagsmitgliedern sowie mitglieds für den Erfolg des aus Unternehmen, Unterneh- Ganzen unverzichtbar ist. merverbänden und Kammern sowie von etlichen weiteren Von allen Seiten spüre Partnern der Hochschule ich einen enormen Rück- Frankfurt am Main. Es freut halt. Bei allen spontanen mich sehr, dass so viele von Rückfragen, Berichtsbitten Ihnen es einrichten konnten, und Bitten um Zuarbeiten unserem Festakt beizuwohnen steht man mir kompetent und heute mit uns zu feiern. und freundlich zur Seite. Einige der hessischen Prä- Ich weiß, dass ein solcher sidial-Kollegen sind ja auch Rückhalt nicht selbstver- gerade frisch gewählt. Ich ständlich ist. Deshalb hoffe möchte meine Überlegun- ich, Ihnen meinerseits immer gen deshalb mit der launigen gute und richtige Ideen, gute Frage beginnen: Muss man als und richtige Entscheidungen Hochschul-Präsident seinen zurückgeben zu können. Ich Humor verlieren? Oder wird verspreche Ihnen jedenfalls, er vielleicht nur subtiler? Die Der neue FH-Präsident Dr. Detlev Buchholz während seiner mich in den vor uns liegenden Frage hat einen konkreten Festrede. Fotos: Schukow Jahren mit meiner ganzen Hintergrund: Zu den zahl- Kraft für das Wohl unserer reichen Presseanfragen, die Hochschule einzusetzen. mich in den letzten Monaten erreichten, gehörte auch ein Der Rückhalt kam aber nicht Interview der Zeitung des Stu- nur aus der Hochschule. Noch dentenwerks. Unter anderem 16 Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009
wurde ich nach meinem Lieb- warten“. Genauer: eine Pas- sei das große Erbe rationalen lingsgericht gefragt. Antwort: sage des Buches, in der es um Denkens, das durch die Jahr- Spaghetti Bolognese. Bis heute die Selbstfindung eines Col- hunderte auf uns gekommen wundere ich mich, dass diese lege-Professors geht. Die ge- und nicht an einen bestimmten Antwort keinerlei Reaktion schilderte Situation dürfte je- Ort gebunden sei. Die wahre hervorgerufen hat – schließ- dem Hochschullehrer bekannt Universität ist für Pirsig nichts lich handelt es sich bei Licht und vertraut vorkommen: anderes als die Gesamtheit der betrachtet um nichts anderes sich fortwährend erneuern- als ein Nudelwirrwarr mit »Die Schule war, wie man es den menschlichen Vernunft. einer Soße nach Bologna-Art. beschönigend nennen könnte, Man hätte es als Sinnbild des ein College mit reinem Lehr- Wir dürften uns dieses Ideal Modularisierungsdurcheinan- betrieb. An einem solchen ruhig in jeder Minute unseres ders deuten können: Bologna- College unterrichtet man am Hochschul-Alltags vor Au- Prozess im Alltag, sozusagen. laufenden Band, findet nie gen führen – und uns daran Zeit für Forschungsarbeit, für erinnern, dass die „wahre Dabei sollten wir Europa Kontemplation oder die Teil- Universität“ eine wichtige nicht vorschnell kritisieren! Es nahme an außerschulischen Voraussetzung für die Ent- waren unter anderem schließ- Veranstaltungen. Immer nur wicklung gewaltfreier, zivili- lich die Römischen Verträge, unterrichten und unterrichten, sierter Kulturgesellschaften die in den Sechziger Jahren bis man ganz stumpfsinnig ist, ein Modell, an dem es mit zum Angleichen des Ingeni- wird, seine Kreativität einbüßt aller Kraft festzuhalten gilt. eurschul-Abschlusses an den und zu einem Automaten wird, Techniker-Abschluss geführt der immer wieder dieselben Natürlich hält die Reali- hätten und damit in Deutsch- stumpfsinnigen Sachen von tät der Utopie nicht stand: land einen Prozess ausgelöst sich gibt, vor endlosen Reihen Angesichts stetiger Mittelver- haben, in dessen Folge die unschuldiger Studenten, die knappung scheint die „wahre Hochschulform der Fachhoch- nicht begreifen, warum man Universität“ in Deutschland schule eingeführt wurde. so stumpfsinnig ist, die die heute nicht nur fern, sondern Achtung vor einem verlieren unerreichbar in die Ferne Wie bei vielen nicht historisch und diese Nichtachtung in gerückt. Dennoch sollte man gewachsenen Konstrukten die Gesellschaft hinaustra- in dieser Situation nicht zy- mit Tragweite, so hat man gen. Der Grund dafür, dass nisch werden. Man sollte nicht auch bei dieser neuen Hoch- man immer bloß unterrichten einfach fragen: Wie komme schulform drei Ansätze, und unterrichten und un- ich unter diesen Umständen wenn man erklären will, um terrichten muss, liegt darin, irgendwie zurecht? Oder: Wie was genau es sich handelt. dass dies eine geschickte Art kann der Lehrbetrieb noch Nämlich die drei Fragen: ist, möglichst wenig Geld effizienter gestaltet werden? für ein College auszugeben 1. Was es ursprüng- und dabei echte Hochschul- Die einseitige Frage nach lich sein sollte, bildung vorzutäuschen.« Effizienz nährt Sorgen um 2. als was es heute wahr- weitere Lasten und Aufreibun- genommen wird und Die besondere Enttäuschung gen im Lehrbetrieb sowie um 3. was es sein könnte. des Autors erklärt sich durch organisatorische Probleme. den Kontrast, den er im Und der unsensible Umgang Lassen Sie mich die Gunst Verhältnis zu einer Ideal- mit der Frage setzt Studie- der Stunde nutzen. Ein vorstellung von Hochschule rende unnötig unter Druck. Festvortrag erlaubt es, ein- empfindet. Dies sei für ihn die mal den letzten Punkt auf- wahre Universität, der kein Trotzdem wird die Frage nach zugreifen: die Idealvorstel- Gesetzgeber Vorschriften mehr Effizienz heute meist lung, die von den täglichen machen könne und die man noch von weiteren Leistungs- Aufgaben und Nöten einer niemals mit irgendwelchen forderungen begleitet. Es Hochschule so leicht in den örtlich fixierten Gebäuden aus wird zusätzlich verlangt, dass Hintergrund gedrängt wird. Ziegelsteinen und Brettern man „dienstleistungsorien- und Glas gleichsetzen dürfe. tiert“ arbeitet, die Betreu- Ausgangspunkt meiner Über- Sie verfüge über keinen Besitz, ung intensiviert, sich mehr legungen ist Robert Pirsigs zahle keine Gehälter und neh- in die Forschung einbringt, Hippie-Bestseller „Zen und me auch keine Gebühren ent- die Internationalisierung die Kunst ein Motorrad zu gegen. Die wahre Universität unterstützt und Weiteres. Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 107 Januar/Februar/März 2009 17
Und dabei ist doch die reine so die Zeit und die Kraft, um Lehreinrichtung bieten. Aufrechterhaltung der Lehre Lehre und Forschung stärker Voraussetzung ist ein ent- Special Amtsübergabe bereits eine Last für sich. an den eigenen Zielen und sprechender Dialog mit allen Erwartungen auszurichten. Beteiligten, der sich nach Aus ideeller Sicht wird nie- innen wie nach außen richtet. mand diese Forderungen für Auch für die Studierenden Dabei darf nicht vergessen unvernünftig halten. Ganz im liegen die Vorteile auf der werden, dass die Hochschule Gegenteil: Wie gerne würde Hand: Lehre wird durch in ihrer Selbstbestimmtheit man mit seinen Ideen und mit Verschriftlichung greifbarer, die proaktiv-treibende und Interesse an Neuem alle diese gewinnt weiter an Qualität. steuernde Kraft bleiben muss. Themen voranbringen! Nur E-Learning-Anteile – darunter Dazu gehört, dass sie sich stößt man mit diesen Anforde- Podcasts und virtuelle Klassen- Möglichkeiten und Wege er- rungen gerade heute schlicht- zimmer – machen das Lernen hält, angemessene Handlungs- weg an Ressourcengrenzen. attraktiver (und nebenbei: spielräume und Ressourcen Ist es vielleicht unter den barrierefrei!). Studierende überzeugend und bestimmt derzeitigen Umständen sind nicht gezwungen, sich zu einzufordern oder notfalls dennoch möglich, Lehre einem vorgegebenen Zeit- auch um sie zu kämpfen. gleichzeitig effektiver, den punkt kollektiv mit genau Bedürfnissen der Studieren- einem Thema in genau einer Eigentlich hätten Fachhoch- den besser entsprechend und Dramaturgie zu befassen, schulen im Vergleich zu kosteneffizienter zu gestalten? sondern teilen sich ihre Zeit Universitäten beste Vorausset- individuell nach ihrer Lern- zungen, dass Lehrkräfte sich Es wäre den Versuch wert, bereitschaft themenorientiert im Sinne der geschilderten darüber nachzudenken, wie ein, bilden selbsttätig Lern- Idee vom Selbstlernen tat- man von zeitaufwändiger, oft gruppen und haben gleichzei- sächlich mehr als Moderato- sich wiederholender Routine tig bessere Möglichkeiten, ihre ren und Koordinatoren von entlasten kann. Die Fach- individuellen Verständnisfra- Lehre einbringen könnten. hochschule Frankfurt am gen oder Diskussionsbeiträge Die meist kleinen und äqui- Main verfügt zum Beispiel mit Lehrkräften zu erörtern. dimensionierten Klassen mit dem Selbstlernzentrum, erlauben es, dass man diese in dem Fachverlag und den Mit diesem Beispiel möch- nochmals kleinere Lerngrup- E-Learning-Ansätzen über te ich von bestimmter und pen einteilen kann. Anhand ein zukunftsträchtiges Instru- bewusst selektiver Seite von Themen und Übungen mentarium. Durch entspre- Licht auf meine Eingangsfra- – orientiert an aktueller chende Vernetzung ließen sich ge werfen: Was könnte das Forschung, am besten der – erfolgreiche Pilotprojekte Besondere einer Fachhoch- Forschung der Lehrkraft selbst vorausgesetzt – zeitintensive schule ausmachen? Ich will – können sich die Studieren- Aspekte der Grundlagen- deutlich machen, wie wichtig den in diesen Lerngruppen lehre in hohem Maße auf es ist, auch an Fachhochschu- selbsttätig Wissen unter der Selbststudium verlagern. len Raum zu schaffen, der es dichten Betreuung durch den Lehrenden gestattet, sich die Lehrkraft erarbeiten. Mit solchen Alternativen wissenschaftlich und persön- ist kein Qualitätsverlust der lich im Sinne der Freiheit von An dieser Stelle könnte mein Lehre verbunden, denn die Forschung und Lehre weiter- Plädoyer vorerst enden. Lehrkraft blendet sich hierbei zuentwickeln. Nur in einer Wären da nicht Vorgaben, nicht aus. Das bedeutete eine solchen Atmosphäre ist es wie das Deputat von 18 fatale Fehlentwicklung des Studierenden wie Lehrenden Wochenstunden, die Lehrver- Selbstlernkonzeptes und damit möglich, für ein bestimmtes pflichtungsverordnung und sein schnelles Ende. Ver- Wissensgebiet echte Passion zu die Kapazitätsverordnung, nünftige Selbstlernkonzepte entwickeln: eine Passion, die allesamt Relikte aus der Vor- sehen vor, dass die Lehrkraft an die Stelle spröder, zwecko- Bologna-Zeit. Diese kassieren sich auf die Knackpunkte des rientierter Spezialisierung tritt. das dargelegte Potenzial zu Verständnisses konzentriert, einem beträchtlichen Teil eher nur vertiefende Veran- So kann die Hochschule wieder ein. Schöpfen wir die staltungen sowie vor allem dann schließlich den koope- hochschuldidaktischen Mög- projektbezogenen Unterricht rierenden Firmen bestmög- lichkeiten jedoch nicht aus, in kleineren Lerngruppen liches Innovationspotenzial so bleibt vom Bologna-Pro- anbietet. Lehrende gewinnen als Forschungspartner und zess nur die kalt-systemische 18 Frankfurter Fachhochschul Zeitung - Ausgabe 108 April/Mai/Juni 2009
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