2016 Wie erklärt man Loge? Seite 14 - Loge Zu den Sieben Türmen

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2016 Wie erklärt man Loge? Seite 14 - Loge Zu den Sieben Türmen
Zeitschrift des Deutschen und Schweizerischen
               Druiden-Ordens VAOD e.V.
DRUIDENSTERN

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2016 Wie erklärt man Loge? Seite 14 - Loge Zu den Sieben Türmen
Impressum DDO | SDO                                                                                            33

            Das DRUIDENSTERN-Team

            Br. Hans Düker               Br. Horst Alsleben            Br. Werner Biehl                  Br. Dieter Wagner
            Ordens-Schriftleiter         Ordens-Sekretär               Text-Korrekturen                  Layout & Druck

                                         Br. Ricco Grüter              Br. Hans-Peter Stocker
                                         Redaktor SDO                  Co-Redaktor SDO

               DDO-Redaktion:                           Layout & Druck:                           SDO-Redaktion:
               Hans Düker                               Pulswerk | Druckerei Frey                 Ricco Grüter
               Hokenstraße 20                           Manfred-Wörner-Straße 142                 Stallenstrasse 2
               D-38640 Goslar                           D-73037 Göppingen                         CH-4103 Bottmingen
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            Internet DDO: www.druiden-orden.de      DRUIDENSTERN Jahrgang:                      Internet SDO: www.sdo.ch
            E-Mail: info@ddo-vaod.de                DDO 142. | SDO 46.                          E-Mail: info@sdo.ch
            Facebook: Deutscher Druiden-Orden
            VAOD e.V.

            Herausgeber ist das Präsidium des DDO und die Landes-Grossloge des SDO.
Impressum

            Seit der Gründung der Druiden-Orden DDO und SDO streben gleichgesinnte Männer danach, sich unter Freun-
            den zu den fundamentalen Fragen des Menschseins auszutauschen und sich als Mitglied der Gemeinschaft
            weiter zu entwickeln.

            Der DRUIDENSTERN erscheint dreimal im Jahr: Mai – September – Dezember.
            Der Redaktionsschluss für die Maiausgabe ist der 1. März 2017.

            Fotos: Wikipedia, Fotolia und Privat.
            Titelbild: Polarlichter oder wissenschaftlich „Aurora borealis“
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                                         Inhaltsverzeichnis

                     DDO                                           SDO
                     Impressum DDO | SDO                      3    Begegnungen                           38
                     Weihnachsbrief 2016                      5    Editorial                             40
Inhaltsverzeichnis

                     Woran kann man heute noch glauben?       7    DRUIDIPEDIKA: Die Druiden             41
                     Allgemeinwissen | Vorträge               8    Weisheiten und Sprüche                41
                     Berichte aus dem Orden                   16   SDO-Druidentag 2016 – Liestal         42
                     Einladung                                25   IGLD-Tagung 2016 – Malmö              44
                     Wir unterstützen                         26   Was bedeutet Logenarbeit?             45
                     Druiden-Frauenlogen                      28   Träume erfüllen mit der Wunderlampe   49
                     Eine Loge stellt sich vor                30   Gewinnen – Verlieren                  50
                     Treffpunkte                              32   Kontakte und Termine                  54
                     Druiden in aller Welt                    34
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Aquarell “Winterstimmung” von Uta Alsleben

          Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben
              – aber es hat nur ganz genau so viel Sinn,
              als wir es selber im Stande sind zu geben!
                                                   Hermann Hesse

Liebe Brüder, liebe Schwestern, liebe   stellung verbunden, ob das zu Ende      dern auch Mitmenschen diesen ver-
Gäste,                                  gehende Jahr schöne Erinnerungen,       mitteln kann, ist ein eminent wich-
der Anspruch, seinem Leben einen        wertvolle Erkenntnisse, nette Be-       tiger Aspekt und kann unsererseits
tieferen Sinn zu geben, bewegt den      gegnungen oder sogar weniger gute       positiv beantwortet werden.
Menschen in besonderer Weise zum        Erlebnisse mit sich gebracht hat. Na-
Jahreswechsel, an dem man geneigt       turgemäß ist die Beantwortung die-      Jedoch sei die Frage gestattet gibt es
ist, Bilanz über die abgelaufenen       ser Frage individuell zu betrachten,    einen allgemein gültigen, universel-
zwölf Monate zu ziehen. Die Gedan-      gleichwohl kann auch eine Gruppe        len Sinn, der allseits akzeptiert wer-
ken – was war eigentlich im vergan-     oder eine Gemeinschaft ein entspre-     den kann? Oder ist der Lebenssinn
genen Jahr, wo ist nur die Zeit ge-     chendes Resümee ziehen. Dass eine       nicht eher individuell abhängig von
blieben? – beschäftigen uns und sind    Gemeinschaft nicht nur sich selbst      der Betrachtungsweise des Einzel-
zumeist gleichzeitig mit der Frage-     Sinn, Ziel und Richtung geben, son-     nen, seiner sozialen Stellung und sei-
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     Weihnachtsbrief 2016
     nen persönlichen Ansprüchen an ein        tätige Nächstenliebe, Mitmenschlich-     ein wenig menschlicher und wärmer
     erstrebenswertes Leben? Kann der          keit, und für den Schutz der Umwelt      wird, und den Schwachen und Not-
     Sinn des Lebens nur als persönlich        und der Menschenrechte.                  leidenden eine sinnvolle Perspektive
     Erkenntnis gelten? Was ist eigentlich                                              gegeben werden kann.
     der Sinn des Lebens?                      Das klingt sehr anspruchsvoll, nun,
                                               das ist es im Grunde genommen            Ein neues Jahr liegt vor uns, lasst es
     Dem Leben eine humanistische Aus-         auch. Wobei sich diese Ideale und das    uns mit frohem Herzen in Zuversicht
     richtung zu geben, bedeutet auch          Arbeiten an sich selbst in erster Li-    angehen und versuchen, auch ihm ei-
     Vorbild für andere zu sein, Hilfe und     nie stets auf uns Druiden beziehen.      nen Sinn geben. Wir wünschen allen
     Hoffnung zu geben, Zuversicht und         Wir sind nicht besser, wir sind nicht    eine besinnliche Weihnachtszeit und
     Freude zu vermitteln. Dies geschieht      mehr, wir sind nicht weniger wert als    ein schönes Weihnachtsfest im Krei-
     durch Vorleben, durch Arbeit an sich      andere Menschen. Aufgrund unse-          se ihrer Lieben.
     selbst, mit Überzeugungskraft und         rer langen Tradition ist es allerdings
     sollte keinesfalls pharisäisch oder gar   unsere Pflicht, über uns selbst und      Wir verbinden damit die Hoffnung
     dogmatisch erfolgen.                      über die sinnvolle Ausgestaltung der     auf einige angenehme, geruhsame
                                               Zukunft nachzudenken. Neben der          Tage, Muße für den Rückblick auf
     Wir als Mitglieder einer Ordensge-        permanenten Arbeit an der persön-        das ablaufende Jahr, Zeit für die Vo-
     meinschaft können diese Ansätze           lichen Entwicklung des Einzelnen         rausschau auf das kommende Jahr
     verwirklichen, sowohl als Einzelper-      reiht sich unser Orden aufgrund sei-     zur Ausrichtung, Planung und Ziel-
     son wie auch geschlossen als Loge.        ner humanitären Ausrichtung in die       setzung.
     Unsere Grundwerte haben ihre Wur-         Gruppe jener Organisationen ein,
     zeln in der Philosophie der Aufklä-       die aktiv dazu beitragen wollen, dem     Das Präsidium des Deutschen Dru-
     rung, und so achten wir humanistisch      Leben einen festen Sinn zu geben, es     iden-Ordens wünscht allen Logen,
     geprägte Regeln und Werte, die wir        lebenswert zu gestalten. Hier schließt   allen Brüdern, Schwestern, ihren
     uns gegenseitig versprochen haben,        sich wieder der Kreis zum Wirken         Familien, Angehörigen und den In-
     und die uns und unserem Wirken            der Logenmitglieder in ihrem Um-         teressenten alles Gute, insbesondere
     Orientierung und Halt bieten. Wir         feld, denn wir bemühen uns gleich-       Gesundheit, Erfolg und Zufrieden-
     treten ein für geistige Aufklärung,       falls darum, dass der Alltag, in dem     heit und einen guten Start in das
     gelebte Toleranz, für Humanismus,         nun einmal alle zu bestehen haben,       Neue Jahr 2017.

                                        Mit den besten druidischen Grüßen
                                         In Einigkeit – Frieden – Eintracht!

        Br. Reiner Hans Kurz                   Br. Frank Graffenberger                  Br. Hans-Jürgen Langbehn
        Vize-Präsident                         Ordens-Präsident                         Vize-Präsident

        Br. Horst Alsleben                     Br. Rolf Harms                           Br. Wolfgang Triebs
        Ordens-Sekretär                        Alt-Präsident                            Ordens-Schatzmeister

        Br. Hans Düker                         Br. Wolfgang Gürtler                     Br. Fredy Guder
        Ordens-Schriftleiter                   Vize-Präsident IGLD                      Ordens-Archivar

        Br. Claus Adams                        Br. Walter Alle                          Br. Michael Mayer
        Amt für Ordensarbeit                   Druiden-Hilfe e.V.                       Amt für Ordensarbeit
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Drei Positionen zu einem alten Problem                                     DDO             77

                            Woran kann man heute noch glauben?
Wer nicht glaubt, kann nicht               um Fakten ist der Glaube an Fakten             Zufall ist das Pseudonym Gottes
träumen                                    möglich, der dem Glaubenden Ge-                Woher kommen die Naturgesetze?
Glaube an etwas Überirdisches ist für      wissheit, Sicherheit und Geborgen-             Woher kommen die Naturkonstan-
mich das geistige Fundament des ir-        heit verleiht. Vieles in der Welt lässt        ten? Woher kommen die Anfangs-
dischen Daseins. Auch wenn es sehr         Zweifel entstehen, ob ohne einen               bedingungen der Welt? Diese Fragen
schwer ist, Leid und Elend auf der         Schöpfungsakt, aus einem unerschaf-            können wohl innerhalb der Naturwis-
Erde bei Vorhandensein einer an-           fenen Chaos heraus, ein Regelwerk              senschaften nicht beantwortet wer-
geblich allmächtigen und gerechten         hätte entstehen können.                        den. Für den Naturwissenschaftler
Kraft zu verstehen, ist es definitiv                                                      sind die Naturgesetze etwas Wunder-
keine Alternative, ohne Glauben zu         Die Sehnsucht des Herzens nach                 schönes. Die Naturkonstanten sind
leben. Der Glaube an etwas Überir-         Geborgenheit und der Wunsch nach               innerhalb sehr enger Grenzen gerade
disches ist an sich schon überirdisch      intellektueller Gewissheit drängen             so, dass sie Leben ermöglichen.
und unlogisch, aber die Kraft und der      mit Gewalt danach, koste es, was es
Rückhalt sowie ein Weltbild mit sta-       wolle, daran glauben zu können, dass           Die Welt hatte einen Anfang, der in
bilen Werten verleihen letztendlich        unsere und die Existenz derer und              der durch die Naturgesetze und die
unglaubliche Stärke und Mut. Nicht         dessen, was wir lieben ,nicht endlich          Naturkonstanten ablaufenden Evo-
zu glauben bedeutet auch, nicht zu         ist. Und dass nicht Hass, sondern              lution die jetzige Welt ermöglichte.
träumen und nicht auf kleine oder          Liebe die Welt zusammenhält. Der               Besonders interessant ist die Rolle
große Wunder zu hoffen. Und die-           Mensch, der zu solchem Glauben                 des Zufalls. Das Einzelereignis in
se finden natürlich – wie jeder selbst     finden kann, genießt ein Glück, das            der Quantenphysik, also etwa der
weiß – immer wieder statt; natürlich       dem Nichtglaubenden sein Leben                 Zerfall eines radioaktiven Atoms, ist
weil man durch anständiges Verhal-         lang verschlossen bleiben wird. Was            rein zufällig in dem Sinn, dass es kei-
ten sich diese Wunder und Hilfe von        dem Nichtgläubigen Zeit seiner Exis-           ne kausale Erklärung gibt, und nicht
oben verdient hat. So einfach ist das      tenz bleibt und bleiben soll, ist die          nur, dass wir eine solche Erklärung
manchmal, wenn man glaubt, oder?           Offenheit dafür, ein Glaubender zu             vielleicht nur nicht wüssten. Dies
Autor: Attila Dogudan, geboren 1959, ist   werden.                                        erinnert an Anatole France: „Zufall
Gastronomieunternehmer.                                                                   ist das Pseudonym Gottes, wenn er
                                           Diese Offenheit wird ihm zwar nicht            nicht unterschreiben will.“ Einen
Ohne Schöpfung gibt es keine               ermöglichen, jenes Glück zu erleben,           Widerspruch zwischen Naturwissen-
Regeln                                     das der Glaubende empfinden kann.              schaft und Religion kann es nicht ge-
Je mehr man als Mensch weiß, des-          Aber sie wird ihn in die Situation ver-        ben, wenn beide Seiten ihre eigenen
to mehr weiß man, wie wenig man            setzen, mit der moralischen Überzeu-           Grenzen respektieren. Albert Ein-
weiß. Der stetige Kampf, den Be-           gung eines Glaubenden zu handeln               stein meinte 1930 in der New York
reich des Wissens auszudehnen, ist         und dadurch zur Verbesserung dieser            Times: „Naturwissenschaft ohne Re-
eine Sisyphusarbeit. Doch die Neu-         Welt beitragen zu können.                      ligion ist lahm, Religion ohne Natur-
gier und der unbändige Wunsch nach         Autor: Rudolf Mayer, geboren 1947, ist         wissenschaft ist blind.“
Sicherheit lassen einen mit Freude         Strafverteidiger und gilt als Spezialist für   Autor: Anton Zeilinger, geboren 1954, ist
diese Arbeit tun. Jenseits des Wissens     schwierige Fälle.                              Universitätsprofessor für Quantenphysik..

Glaube – Wortbedeutung –
Das Wort Glaube (auch Glauben; indogermanisch leubh „begehren“, „lieb haben“, „für lieb erklären“, „gutheißen“,
„loben“) bezeichnet hier eine Grundhaltung des Vertrauens, v.a. im Kontext religiöser Überzeugungen. Während der
ähnliche Begriff „Religiosität“ die Ehrfurcht vor der Ordnung und Vielfalt in der Welt und die allgemeine Empfindung
einer transzendenten (nicht erklär- oder beweisbaren) Wirklichkeit meint, beinhaltet „Glaube“ das Überzeugtsein
von der Lehre einer konkreten Religion (oder Philosophie). Quelle: Wikipedia die freie Enzyklopädie
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                       Allgemeinwissen | Vorträge

     Albrecht Dürers Selbstbildnis im Pelzrock – eine Fälschung?
                                                  len Kunstbetrug gekommen sein, der     das Bild aushändigt. Doch Küfner
                                                  das Dürer‘sche Schlüsselwerk zum       hat eine Idee, mit der die Nürnberger
                                                  dauerhaften Verdruss der Franken       nicht rechnen: Er spaltet die etwa 15
                                                  in die Münchner Alte Pinakothek        Millimeter starke Holztafel einfach
                                                  spülte. 1799 ist Nürnberg hoch ver-    der Länge nach. Auf die neu entstan-
                                                  schuldet, doch beauftragt man den      dene Vorderseite der einen Tafel malt
                                                  Nürnberger Kupferstecher Abra-         er seine Kopie und gibt sie – beglau-
                                                  ham Wolfgang Küfner. Der soll das      bigt durch die Zertifikate der origina-
                                                                                         len Rückseitenhälfte – unbeanstandet
                                                                                         an die Stadt zurück. Die Hälfte mit
     Dreister Fälscher oder Opfer kunsthis-
                                                                                         dem echten Dürer-Porträt behält er,
     torischer Kolportage? Der Kupferste-
     cher Abraham Wolfgang Küfner (1760-                                                 um sie schließlich im Jahr 1805 für
     1817) aus Betzenstein.                                                              600 Gulden nach München an den
     Wie Abraham Küfner Dürers berühmtes                                                 damaligen bayerischen Kurfürsten
     „Selbstbildnis im Pelzrock“ kopierte und                                            und späteren König Max I. Joseph zu
     das Original an den bayerischen Kurfürsten                                          verkaufen.
     nach München verkaufte.
     Noch 1788 soll Johann Wolfgang                                                      Innerbayerische Raubkunst also?
     von Goethe Dürers legendäres                                                        Der Dürer-Schwindel sei zu Küfners
     »Selbstbildnis im Pelzrock« in der Sil-                                             Lebzeiten zwar nie aufgeflogen, so
     berstube des Nürnberger Rathauses                                                   geht die Geschichte weiter, aber der
     gesehen haben. Der Dichter machte                                                   schillernde Kupferstecher habe auch
     auf dem Heimweg von Italien in der                                                  später das Kopieren nicht lassen kön-
     Reichsstadt Station und sah sich das         Abraham Wolfgang Küfners Kopie.
                                                                                         nen: 1807 habe man ihn beim Münz-
     nicht zuletzt wegen der Christushal-                                                fälschen erwischt, worauf er in der
     tung Dürers mit einer Vielzahl von           Dürer-Selbstbildnis aus dem Jahr       Festung Rothenberg bei Schnaittach
     Bedeutungen aufgeladene Gemälde              1500 restaurieren. Auf der Rückseite   eingesessen habe. 1817 sei Abraham
     an. Nur wenige Jahre später soll es          bringt man das Stadtsiegel als Echt-   Wolfgang Küfner in Ingolstadt an ei-
     zu einem ebenso perfiden wie genia-          heitszertifikat an, bevor man Küfner   nem Schlaganfall gestorben.       Red.

     Albrecht Dürers Selbstbildnis im Pelzrock – eine Analyse
     Er war der Erste, der sich auf so eine Art und Weise malte. Zugleich ist es Ausdruck für Dürers Überzeugung: „Ist
     Gott der erste Schöpfer, der den Menschen nach seinem Ebenbild schuf, so ist der Künstler der Zweite, der Nach-
     schöpfer im Sinne Gottes. Er zeichnete sich im „Sinne des Humanismus, der die Schöpfung als mathematische
     Ordnung zu fassen suchte. Auf seinem stilisierten Selbstporträt wird der Mensch an sich durch Geometrie und
     Schönheit überhöht, denn beides ist göttlichen Ursprungs. Die geometrische Proportionierung ist erkennbar:
     • Der Kopf bildet mit den symmetrisch fallenden Haaren ein Dreieck.
     • Die Spitze des Dreiecks fällt genau mit der Mitte des oberen Bildrahmens zusammen.
     • Die Grundlinie des Dreiecks teilt die Höhe des Bildes nach dem goldenen Schnitt, der Kopf bis zum Ansatz des
         Halsausschnittes bildet einen Kreis, dessen Mittelpunkt genau zwischen Nase und Oberlippe liegt.
     • 2 x 4 Quadrate bilden die markanten Punkte in Gesicht (Kopf, Kinn, Abstand zwischen Oberlippe und Nase,
         Nasenwurzel und Augen, Stirn und Scheitel). Vier weitere Quadrate fallen auf die Halspartie.
     Typische Merkmale der Renaissance-Malerei lassen sich wiederfinden, so z.B. der pyramidale Aufbau und die
     proportionale „Richtigkeit“ in der menschlichen Anatomie.
2016 Wie erklärt man Loge? Seite 14 - Loge Zu den Sieben Türmen
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          Albrecht Dürers „Selbstbildnis im Pelzrock“ (1500)
2016 Wie erklärt man Loge? Seite 14 - Loge Zu den Sieben Türmen
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     Pythagoras – Vorbild der Druiden, oder umgekehrt?
                                                                                         Druide? Dazu zum letzteren ganz
                                                                                         klar: nein, er war kein Druide, konnte
                                                                                         keiner sein, denn er lebte ca. 550 vor
                                                                                         Chr., zu einer Zeit, als es wohl schon
                                                                                         Kelten in Mitteleuropa gab, aber
                                                                                         nicht im Mittelmeerraum, oder gar in
                                                                                         der griechischen Gegend.

                                                                                         In Mitteleuropa und auch in West-
                                                                                         europa, also in Gallien, waren die
                                                                                         Kelten schon eine feste Konstante,
                                                                                         bestimmten das kulturelle und wohl
                                                                                         auch politische Leben dieser Region,
                                                                                         obwohl sie keinen einheitlichen Staat
                                                                                         bildeten, aber südlich der Alpen und
                                                                                         auch nach Griechenland, waren sie
                                                                                         noch nicht gekommen. Dorthin ka-
                                                                                         men sie erst rund dreihundert Jahre
                                                                                         später, als nämlich der König von
                                                                                         Bythinien Nikomedes I im Jahre 278
                                                                                         vor Christus Hilfe brauchte und ca.
                                                                                         20.000 von ihnen, welche bereits in
                                                                                         der Gegend raubend und plündernd
                                                                                         ihr Unwesen trieben, als Söldner un-
                                                                                         ter Vertrag nahm. (Sie sollen sogar
                                                                                         Delphi überfallen und geplündert
                                                                                         haben)

                                                                                         Nachdem König Nikomedes I (Bythi-
                                                                                         nien ist übrigens eine Landschaft im
                                                                                         nordöstlichen Teil der Türkei, welche
                                                                                         an das schwarze Meer grenzt und ge-
                                                                                         genüber Byzanz und Thrakien liegt)
     Pythagoras (um 570 v. Chr. bis 510 v. Chr.) war ein griechischer Philosoph.         mit ihrer Hilfe den Krieg gewonnen
                                                                                         hatte, erlaubte er ihnen, sich mit ih-
     Pythagoras begegnet uns in unserem Logen-    Haben unsere Vorfahren, die alten      ren Familien, welche ja immer dabei
     leben und der Geschichte unseres Ordens      Kelten und Druiden von ihm gelernt,    waren, in der Gegend anzusiedeln.
     immer wieder. Besonders, wenn wir ältere     oder hat er etwa von den frühen        Damit schlug er gleich zwei Fliegen
     Abhandlungen über unseren Orden zu Ge-       Kelten profitiert? Wurden seine Er-    mit einer Klatsche, denn er musste
     sicht bekommen. Dabei taucht auch immer      kenntnisse und sein Wissen von den     keine Plünderer mehr fürchten und
     wieder die Frage auf, inwieweit Pythagoras   keltischen Druiden beeinflusst, oder   hatte auch gute und organisierte
     für unsere Philosophie – sofern wir über-    hat er gar wesentliches von ihnen      Siedler gefunden. Als sie sich dann in
     haupt so etwas haben – von Bedeutung ist.    übernommen? War er etwa selbst ein     der Gegend von Gordion (heute An-
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kara) in mehreren Stämmen ansiedel-     glauben? Journalisten sollten immer      Diese Gemeinschaften hatten fast
ten, wurden daraus die auch aus der     und zu allen Zeiten die Aufgabe und      etwas Klösterliches an sich, denn es
Bibel bekannten Galater, welche spä-    Verpflichtung haben, objektiv und        gab feste Regeln, nach welchen sich
ter vom Apostel Paulus missioniert      wahrheitsgemäß zu informieren. Das       das Leben bei ihnen abspielte. Sie
wurden. Übrigens ist es durchaus        haben sie in ihrer Ausbildung gelernt    glichen einer Art religiösen Bund, in
denkbar, dass bereits Alexander der     und wurden darauf eingeschworen.         welchem strenge Verschwiegenheit
Große ca. 50 Jahre vorher die Diens-    In der heutigen Zeit ist das aber ein    herrschte und ihr Mentor fast einen
te der Kelten bei seinen Eroberungs-    frommer Wunschtraum. Wir jedoch          göttlichen Status hatte. Somit kann
Feldzügen in Anspruch nahm.             haben durch unser Druidisches Den-       man auch von einem Orden spre-
                                        ken und Handeln die besondere            chen. Da es aber auch in dieser wis-
Lange Zeit standen die Galater/Kel-     Verantwortung durch unser Vorbild        senschaftlich geprägten Organisation
ten wirtschaftlich und kulturell in     dazu beizutragen, dass unsere Welt       durchaus verschiedene Ansichten
enger Berührung mit dem Griechen-       vielleicht ein wenig besser und huma-    und Meinungen gab, kann es dann
tum. Damit war eine einseitige oder     ner wird.                                doch nicht ganz so streng und hier-
gegenseitige Beeinflussung durchaus                                              archisch zugegangen sein. Deshalb
möglich. Aber nicht mit Pythagoras,     Doch wie steht es mit Pythagoras,        ist ein Teil der heutigen Wissenschaft
denn der lebte ja viel früher. Umge-    seinem Einfluss, seinen Lehren? Wa-      der Meinung, es sei nur ein loser Zu-
kehrt ist es aber durchaus möglich,     rum bringt man ihn immer wieder          sammenschluss gewesen. Wie auch
dass die in Kleinasien lebenden Kel-    mit den Druiden in Verbindung?           immer: in gewisser Weise ist diese
ten und damit deren Druiden, von        Wir haben gesehen: eine direkte          Art Gruppierung irgendwie auch ein
Pythagoras und seinen Nachfolgern       Verbindung, oder Berührung gab es        Spiegel für unseren Orden. Wenn wir
hörten und indirekt beeinflusst wor-    nicht, konnte es nicht geben. Aber       natürlich kein Kloster sind, so haben
den sein könnten. Wahrscheinlich        wie steht es mit der geistigen Verbin-   wir doch einige Regeln, nach welchen
sind sie es sogar.                      dung? Seine Lehren? Wenn man bei         wir uns richten.
                                        ihm überhaupt von Lehren sprechen
Aber ich sage auch ganz klar: unser     kann. Hat er denn wirklich etwas         Aber kommen wir nun zum Leben
heutiges Druidentum hat kaum etwas      selber erdacht und entwickelt? Die       und, wenn man so will, Werk dieses
mit der Geisteswelt der alten Drui-     Wissenschaft ist sich darüber absolut    Pythagoras. Er wurde wahrscheinlich
den zu tun. Sind wir etwa Heiler, Se-   nicht einig. Da es von ihm praktisch     um das Jahr 570 vor Chr. auf der In-
her, Sterndeuter, Richter und Philo-    keine persönlichen schriftliche Zeug-    sel Samos geboren. Sein Vater war
sophen? Haben wir direkten Einfluss     nisse gibt, sondern man sich immer       wohl ein wohlhabender Kaufmann.
auf unser Staatswesen, unsere Kir-      nur auf Berichte aus späterer Zeit       Er muss aus reichem Hause stam-
chenleiter? Indirekt natürlich schon,   beziehen kann, ist es unmöglich zu       men, sonst hätte er nicht recht früh
wie alle Menschen in demokratischen     sagen, was er wirklich erdacht und       eine so umfassende Bildung genos-
Staaten es haben oder haben sollten.    entwickelt hat. Somit ist die For-       sen haben können. Ein griechischer
Theorie und Praxis klaffen allerdings   schung in einem Dilemma und sehr         Philosoph, wahrscheinlich Phereky-
meist gehörig auseinander. Wir Dru-     gespalten.                               des von Syros, wird als sein Lehrer
iden werden genauso manipuliert                                                  genannt. Seine Jugend war von sei-
durch Presse, Politik und Wirtschaft    Was ziemlich sicher ist, ist die Tat-    nem Vater und dessen ausgiebigen
wie alle anderen Menschen auch. Wir     sache, dass er seine Lehren, seine       Reisen, welchen er möglicherweise
erleben es doch ständig. Sehen wir      Erkenntnisse in Schülergemeinschaf-      oft begleitete, geprägt und führte
uns doch um. Können wir der Pres-       ten, man könnte auch sagen in einer      ihn nach Ägypten und Babylonien.
se, Fernsehen oder Radio unbesehen      Art Internat, weitergegeben hat.         Dort kam er mit dem damaligen weit
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                       Allgemeinwissen | Vorträge

     fortgeschrittenen Wissen in Berüh-         sehr geschätzt war, wurde sein Haus     für die Nachwelt erhalten und weiter-
     rung. Mit ca. 30 Jahren kam er nach        später in ein Demeter-Heiligtum um-     gegeben hat. Erwartet nicht von mir,
     Samos zurück. Da er als weltoffener        gewandelt.                              ausführlich über diese Erkenntnisse
     und politisch interessierter Geist mit                                             zu berichten und über die jeweiligen
     dem inzwischen dort regierenden Ty-        Doch kommen wir kurz zu seinem          Bedeutungen mich auszulassen. Ich
     rannen nicht einig war, verließ er die     Werk und seinen Ideen, welche uns       werde nur ganz kurz andeuten, um
     Insel. Irgendwann in den nächsten          noch heute beschäftigen und in ge-      welche Dinge es sich dabei handelt.
     Jahren gelangte er nach Süditalien,        wisser Weise Grundlagen unseres         Wer sich damit genauer beschäftigen
     wo seit geraumer Zeit sehr prospe-         heutigen Wissens bilden. Es wird        will, kann dies gerne mit der einschlä-
     rierende griechische Niederlassungen       ihm so manches zugeschrieben, was       gigen Literatur in aller Breite tun.
     existierten. In der Stadt Kroton (dem      aber niemand richtig beweisen kann,
     heutigen Crotone) begann er mit der        da er – wie ich schon erwähnte –        Die meisten werden schon einmal
     Verbreitung seiner auf den Reisen          nichts Schriftliches hinterließ, oder   von dem pythagoreischen Lehrsatz
     gewonnenen Erkenntnisse und betä-          es ging verloren. Alles was von ihm     „a-Quadrat plus b-Quadrat ist c-Qua-
     tigte sich auch politisch. Er war ein      stammen soll, wurde erst teilweise      drat“ gehört haben. Dabei handelt es
     begnadeter Redner und hatte großen         Jahrhunderte später aufgeschrieben      sich um eine mathematisch-geomet-
     Einfluss auf die Bevölkerung.              und immer wieder abgeschrieben.         rische Formel, welche das rechtwink-
                                                Was waren nun die wesentlichen Er-      lige Dreieck beschreibt. Die meisten
     Zu dieser Zeit bildete sich ein Kreis      kenntnisse und Lehren des Pytha-        Forscher sind der Meinung, dass die-
     von Verehrern und Schüler um ihn           goras? Bei Wikipedia findet sich der    se Gleichung bereits im alten Ägyp-
     und es entstand die oben erwähn-           Satz: „Manche Historiker zählen ihn     ten und in Babylonien bekannt war,
     te Gemeinschaft. Diese Pythagore-          zu den Pionieren der beginnenden        bevor Pythagoras es lehrte.
     er genannte Gruppe hatte großen            griechischen Philosophie, Mathema-
     Einfluss in der Gesellschaft und es        tik und Naturwissenschaften. Andere     Dann ist davon die Rede, dass das
     erstaunt nicht, dass sie auch, als es      meinen, er sei vorwiegend oder aus-     Verhältnis von Seiten eines Quadra-
     Probleme gab, in Misskredit kam. Als       schließlich ein Verkünder religiöser    tes zu seinen Diagonalen nicht durch
     die Stadt Kroton mit der Nachbar-          Lehren gewesen.“                        gerade Zahlen auszudrücken ist. Py-
     stadt Sybaris in Streit geriet und diese                                           thagoras ordnete Zahlen als weiblich
     in der kriegerischen Auseinanderset-       Die nach ihm benannten Pythagore-       oder männlich, je nachdem ob es
     zung von den Krotonern zerstört            er blieben auch nach seinem Tod lan-    sich um gerade oder ungrade Zahlen
     wurde, konnte man sich nicht über          ge Zeit kulturgeschichtlich bedeut-     handelte. Zahlen waren für ihn nicht
     die eroberten Gebiete einigen und          sam. Es ist also nach wie vor nicht     nur mathematische Begriffe, sondern
     in der Folge richteten sich massive        zu bestimmen, was nun wirklich von      bildeten die Grundlage für sein ge-
     Vorwürfe, weshalb auch immer, ge-          Pythagoras ersonnen oder entdeckt       samtes Weltbild. Die ganze Kosmo-
     gen die Pythagoreer und Pythagoras         worden ist. Sicher ist nur, dass er     logie konnte seiner Meinung nach in
     musste fluchtartig die Stadt verlassen.    Schulen gegründet hat und mit sei-      Zahlen ausgedrückt werden. „Alles
                                                nen Schülern geforscht und disku-       ist Zahl“ war nach Meinung vieler
     Er ließ sich darauf in Metapontion         tiert hat. Wenn er auch nicht selbst    Wissenschaftler ein Kernbestandteil
     (heute Metaponto) auf der Westsei-         wirklich etwas erfunden haben sollte,   seines Weltbildes. Hier zeigen sich
     te von Süditalien nieder, wo er dann       so besteht sein großer Verdienst da-    auch Parallelen zur altchinesischen
     bis zu seinem Lebensende blieb und         rin, Wissen der damaligen Zeit – ob     Kosmologie mit ihren Bezeichnun-
     lehrte. Wie alt er wurde, ist nicht be-    es nun aus Ägypten, Babylonien oder     gen für Yin und Yang und zu Vor-
     kannt. Da er bei den Einwohnern            sonst wo stammte – verarbeitet und      stellungen von Naturvölkern. Die
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Zahlenmystik ist nun allerdings nicht                                                Theorie einer Zweiteilung der Welt,
eine Erfindung von Pythagoras, denn                                                  also einer Diesseitigen und einer Un-
es war den Juden bereits während des                                                 terwelt. Daraus folgte wohl bei den
so genannten „Babylonischen Exils“,                                                  Druiden der Glaube an die Anders-
schon vor seiner Geburt, bekannt.                                                    welt. Dabei machten sie fast keinen
Es ist nicht sicher, ob es von den Ba-                                               Unterschied zwischen diesen beiden
byloniern oder den Juden ihrer Zeit                                                  Welten – beide waren fast ständig zur
ersonnen wurde. Aber sicher ist, dass                                                gleichen Zeit vorhanden. Sie lebten
es den Juden schon von alters her                                                    also immer in beiden Welten zur glei-
als Maßstab für die Texte der Thora,                                                 chen Zeit.
welche ja zu dieser Zeit entstanden,
diente.                                                                              Diese Weltsicht, welche für die
                                         Autor: Br. Manfred K. Richter,              Druiden überall und zu allen Zei-
Ein weiteres wichtiges Thema bei         Dodona Loge Zu den Sieben Sternen,          ten präsent war, macht es uns auch
Pythagoras war die Musik. Grundla-       Berlin.                                     so schwer, die keltischen oder auch
ge war dabei aber auch die Zahlen-                                                   irischen Geschichten, welche uns
lehre. Er begründete die Darstellung     lebte ja vor ihrer Blütezeit. Es ist also   mündlich und durch späteres Auf-
der harmonischen Intervalle durch        nur vorstellbar, dass die Druiden von       schreiben überliefert sind, zu verste-
einfache Zahlenverhältnisse, d.h. die    Pythagoras und seinen Schülern hör-         hen. Diese konsequente Einheit der
Streckenmessung der einzelnen Ton-       ten und sich mit seinem, resp. Ihrem,       beiden Welten scheint aber bei Py-
höhen. In der römischen Kaiserzeit       Weltbild befasst haben. Woraus be-          thagoras nicht gegolten zu haben. Er
wurde eine Episode erzählt, wonach       stand nun dieses Weltbild? Es ist be-       unterschied diese Welten und machte
Pythagoras an einer Schmiede vor-        kannt, dass Pythagoras an die Einheit       eine klare Trennung, auch wenn sie
beikam und er habe in den Tönen          von Seele und Leib glaubte. Für ihn         in engstem Zusammenhang zu sehen
der Schmiedehämmer eine Harmo-           war der Geist etwas Ewiges, was auch        waren.
nie festgestellt. Die Höhe der Töne,     zur Folge hatte, dass der Mensch im-
meinte er festzustellen, sei abhängig    mer wieder geboren werden konn-             Ich denke, dass Pythagoras für die
von dem Gewicht der Hämmer. Dar-         te. In dieses Weltbild bezog er auch        Druiden mit seinem Weltbild und
auf habe er mit Saiten, welche er mit    die Tiere mit ein. Daraus leitete sich      seiner umfassenden Bildung ein Vor-
unterschiedlichen Gewichten versah,      auch seine Ablehnung von tierischen         bild war und dass sie daraus gelernt
festgestellt, dass die Tonhöhe, von      Speisen her – er galt als konsequenter      und geschöpft haben. Aus diesem
den jeweiligen Gewichten abhing.         Vegetarier.                                 Blickwinkel gesehen, ist es durchaus
Die moderne Wissenschaft hat diese                                                   wichtig, dass wir ihn in unsere Über-
These allerdings ins Reich der Phan-     Diese Kenntnis der Unsterblichkeit          legungen mit einbeziehen und seine
tasie verwiesen und damit auch diese     der Seele bezog er unter anderem            Lehren – oder Zusammenfassungen
Geschichte.                              von Zarathustra oder auch von Bud-          der damaligen geistigen Strömungen
                                         dha, welche beide schon zu seiner           – als Vorläufer der druidischen Ge-
Doch was ist nun der Grund, dass         Zeit zu den Klassikern zählten. Auch        danken beachten und uns ab und zu
Pythagoras immer mal wieder mit          Orpheus – sofern es ihn überhaupt           damit befassen. Allerdings ohne da-
den Druiden in Verbindung gebracht       wirklich gegeben hat - der an das           bei ein Dogma daraus abzuleiten. So
wird? Wie wir gesehen haben, konnte      ewige Leben der Seele glaubte, dürfte       gesehen, können wir auch für unser
es keinen Einfluss der Druiden auf       Vorbild für Pythagoras gewesen sein.        druidisches Leben einen Gewinn da-
Pythagoras gegeben haben, denn er        Auf Orpheus gründete sich auch die          raus ziehen.
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                        Allgemeinwissen | Vorträge

     Wer? Wie? Wann? Wo? – Was ist Loge?
     Meines Erachtens wird der Orden bzw. die      Und das alles in einer freundlichen,
     Loge der Öffentlichkeit nicht so erklärt,     freundschaftlichen Atmosphäre. Zu
     dass sich Außenstehende ein realistisches     diesem Tun gehören auch gesellige
     Bild machen können und wenn man ge-           Veranstaltungen, Ausflüge, Ausstel-
     fragt wird, was denn eine Loge sei, kann es   lungsbesuche etc..
     durchaus sein, dass der Eine oder Andere
     bei dem Versuch einer Antwort erst einmal     Ich denke, es ist wichtig, dass wir uns
     ins Straucheln kommt.                         bewusst machen, welche menschli-
                                                   chen Bedürfnisse durch das konkrete
     Wir alle wissen natürlich aufgrund            Tun in der Loge befriedigt werden.
     unserer eigenen Logen- und Ordens-            Trotz aller Freiheitsbekenntnisse
     zugehörigkeit, was eine Loge ist. Die         in der westlichen Welt, die auf der
     Loge aber verbal so zu beschreiben,           Aufklärung basieren und die für ein
                                                                                             Autor Br. Anton Hutzel,
     dass ein Außenstehender sich ein re-          individuelles, selbstbestimmtes und       Eberhard-Loge, Stuttgart
     alistisches Bild von ihr machen kann,         sinnstiftendes Leben von elementa-
     ist gar nicht so einfach.                     rer Bedeutung sind, ist der Mensch
                                                   ein soziales Wesen, d.h., der indivi-     Loge ist, dann möchte er, wie in je-
     Was tun wir?                                  duelle Mensch bedarf des anderen          dem anderen Verein auch, wissen,
     Man könnte mit dem Vergleich mit              Menschen um Mensch zu sein. Der           was in diesem Verein konkret getan
     anderen Vereinen beginnen, was die            Andere ist praktisch die Vorausset-       wird.
     so machen, wie sie organisiert sind           zung meiner selbst (Hegel).
     etc. Aber Sportvereine sind nun mal                                                     Wie tun wir es?
     nicht Loge. Wenn man also einem               Nur in sozialen Beziehungen findet        Ich muss also auch erklären, wie es
     Außentehenden erklären möchte,                der Mensch Lebenssinn und verwirk-        getan wird. In meiner bisher 28-jäh-
     was eine Loge ist, muss man deshalb           licht sein Selbst. Nur wer in guten so-   rigen Logen- und Ordenszugehörig-
     zuallererst erklären, was in einer Loge       zialen Beziehungen lebt, ist innerlich    keit haben mir gegenüber viele Gäste
     eigentlich konkret getan wird.                zufrieden und was ist Zufriedenheit       immer wieder geäußert, dass sie auf-
                                                   anderes als Glück. Und dies alles         grund des freundschaftlichen Um-
     Und was wird in einer Loge konkret            wird verwirklicht durch das oben be-      ganges und dem herzlichen Ton der
     getan? Viele Brüder, denen ich diese          schriebene konkrete Tun in der Loge.      Brüder untereinander richtiggehend
     Frage gestellt habe, konnten sie nicht        Die Loge bietet die Befriedigung          begeistert seien.
     beantworten. Die Antwort auf diese            von elementaren Grundbedürfnissen
     Frage ist banal und einfach ist. Wir          menschlichen Seins: Sozialkontakt,        Schon bei der gegenseitigen Begrü-
     treffen uns, wir unterhalten uns, wir         soziale Beziehungen und kommuni-          ßung spüre man die freundschaftli-
     reden miteinander, wir diskutieren            katives Miteinander.                      che Herzlichkeit der Brüder unterei-
     miteinander, wir hören einen Vor-                                                       nander. Und nicht zuletzt auch in der
     trag und wir diskutieren diesen Vor-          Was oben als „Tun“ so einfach und         Diskussion, wo äußerst offen und
     trag. Und wenn das alles geschehen            banal beschrieben wurde, ist also in      sachlich, manchmal durchaus hart,
     ist, dann ist auch der Logenabend             Wirklichkeit überhaupt nicht banal,       diskutiert würde, spüre man den ge-
     schon wieder vorüber und wir gehen            sondern ist etwas Großartiges, es ist     genseitigen menschlichen Respekt,
     nach Hause mit einem Gefühl, einen            von elementarer Bedeutung für das         die Neugierde für die Meinung des
     schönen, interessanten und sinnstif-          menschliche Sein. Wenn ein Außen-         Anderen, die Vorurteilslosigkeit und
     tenden Logenabend erlebt zu haben.            stehender wissen möchte, was eine         die gegenseitige Toleranz. Mit dem
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                       Wie erkläre ich die Loge einem Außenstehenden?
„Wie des Tuns“ werden uno acto -          erklärt wird, was eine Loge ist, darf     ten, die jedoch für das Verständnis ei-
ohne darüber nachzudenken – auch          die Erklärung des Anspruches einer        nes Außenstehenden, was eine Loge
alle abstrakten Werte verwirklicht,       Loge nicht fehlen. Allerdings ist dies    ist, trotzdem von großem Interesse
die für ein menschliches Zusammen-        einem Außenstehenden so zu erklä-         ist.
leben von so großer Bedeutung sind,       ren, dass dieser Anspruch durch das
d.h., nicht das Reden über abstrakte      Niveau dessen was wir konkret tun         Hier ist insbesondere darauf hinzu-
Werte stellt das Wesen der Loge dar,      und wie wir es konkret tun automa-        weisen, dass eine Loge in der Regel
sondern das Praktizieren dieser Wer-      tisch erfüllt wird, quasi uno acto.       eine beim öffentlichen Vereinsre-
te. Fazit: Nicht das Reden über ab-                                                 gister eingetragener Verein ist und
strakte Werte, sondern das konkrete       Der hohe Anspruch der Loge ist eine       somit dem Vereinsrecht unterliegt.
Tun ist entscheidend.                     Aufforderung an jeden Einzelnen.          Wie in jedem anderen Verein auch,
                                          Ob dieser Anspruch beim Einzelnen         bestimmen die Vereinsmitglieder in
Mit Reden über Werte kann man kei-        erfüllt wird, bzw. erfüllt werden kann,   Mehrheitsentscheidungen über die
nen Außenstehenden beeindrucken,          hängt von Voraussetzungen ab. Es          konkrete Ausgestaltung des Logenle-
sondern nur mit dem Erklären un-          kommt darauf an, ob der Einzelne          bens in den einzelnen Logen.
seres konkreten Tuns. Deshalb sind        1. offen ist für seine Mitbrüder
Gäste ja so beeindruckt, wenn sie uns          und seine Mitmenschen. Der           Darüber hinaus ist jede Druidenlo-
besuchen.                                      Einzelne muss                        ge Mitglied im Deutschen Druiden-
                                          2. neugierig und                          Orden, der seinerseits ein eingetra-
Neben dem „Was?“ und „Wie?“               3. vorurteilsfrei sein, und natürlich     gener Verein ist. Organisatorisch
gibt es noch ein „Warum?“ –                    braucht es eine Grundeigen-          sind die zuständigen Groß-Logen (in
Warum wird es getan?                           schaft: die Toleranz!                Deutschland gibt es sieben) zwischen
Ganz einfach, es ist der Anspruch,        Das bedeutet also, dass ein neu aufzu-    dem Deutschen Druiden-Orden und
den eine Loge hat. Den Anspruch           nehmender Bruder eigentlich schon         den einzelnen Logen angesiedelt. Die
den eine Loge hat, hören wir im in-       alle vier genannten Eigenschaften         Groß-Logen sind ebenfalls eingetra-
ternen Teil der Logensitzung: In ent-     aufweisen muss, um ein guter Logen-       gene Vereine. Mitglieder sind die der
spannter konzentrierter Weise, auf        bruder zu werden und zu sein.             Groß-Loge zugehörigen Logen.
die eigene innere Stimme fixiert, stre-
ben wir näher zu tieferer Erkenntnis.     Wer sind wir?                             Die hierarchische Organisationsform
Für mich ist diese Form der zentrals-     Um das Informationsbedürfnis ei-          soll lediglich einheitliche Maßstäbe
te Anspruch, den die Loge bzw. der        nes Außenstehenden vollständig zu         und einheitliche Regeln im Inneren
Orden hat. Sie ist geradezu konstitu-     befriedigen, fehlt jetzt nur noch die     des Ordens und einheitliches Auf-
tiv für die Loge und den Orden. Sie       Beantwortung der Frage: „Wer sind         treten gegenüber der Öffentlichkeit
ist damit quasi die Geschäftsgrund-       wir?“ Dies ist die einfachste Frage,      gewährleisten, ohne jedoch grund-
lage meiner Logenmitgliedschaft.          denn hier geht es nur um institutio-      sätzlich die Eigenständigkeit der ein-
Wenn also einem Außenstehenden            nell-organisatorische Angelegenhei-       zelnen Logen zu beeinträchtigen.

Der Deutsche Druiden-Orden kurz vorgestellt
Der Druiden-Orden wurde 1781 in London im Geiste der Aufklärung gegründet. (Ancient Order of Druids – AOD).
Die erste Deutsche Druidenloge konstituierte sich 1872 in Berlin unter dem Namen „Dodona-Hain Nr.1 von Preu-
ßen“. Der Deutsche Druiden-Orden gliedert sich in sieben Groß-Logen, die die regionalen Logen zusammenfas-
sen. Zurzeit gibt es 64 Logen, drei davon sind Druiden-Frauenlogen.
Weiterführende Informationen gibt es im Internet bei Wikipedia und unter www.druiden-orden.de
16
16      DDO            sBerichte aus dem Orden

     Leipzig 1.000 + 1, Oldtimer-Bus, Festloge und Entenrennen, ...
     Am letzten Freitag im August fanden sich
     Schwestern und Brüder zum Begrüßungs-
     abend im leipziger Hotel Commundo ein.
     Die sommerliche Hitze tat der ent-
     spannten und fröhlichen Stimmung
     keinen Abbruch auch wenn das
     Gläschen Begrüßungssekt den Durst
     nicht stillen konnte. Der Ablauf für
     den nächsten Tag wurde erklärt, die
     Bustickets zu den „Leipziger Im-
     pressionen“ ausgegeben, die Grup-
     pen für den Aufstieg auf den Rat-
     hausturm zusammengestellt und die
     Adoptionspapiere für die Rennenten
     ausgehändigt. Zu den Enten noch
     ein paar Worte: Wer nun gleich an
     Entenbraten dachte war wohl ent-
     täuscht. Enten wie wir sie aus der Ba-     Bei sommerlicher Hitze im Doppeldeckerbus und mit guter Laune.
     dewanne kennen haben dafür andere
     Qualitäten.                                Oldtimer-Busfahrt zu den                Offene-Festloge im Rathaus
                                                „Leipziger Impressionen“                Mit einem kurzen Grußwort ist
     Circa 8.000 solcher, nummerierte            Der Verein Wasserstadt Leipzig e.V.,   Stadträtin Dr. Heymann auf die Ge-
     „Rennenten“, wurden am Sonntag in          insbesondere die Vorsitzende und        schichte der Stadt und deren 1000
     die Weiße Elster gekippt, die schnells-    Stadträtin, Frau Dr. Heymann waren      Geburtstag 2015 eingegangen. Die
     ten brachten ihren „Paten“ attrak-         uns bei der Organisation der Bus-       Verbindung zu den Wasserstraßen
     tive Gewinne. Vom hochwertigen             fahrt echte Partner. Die besuchten      der Stadt, dem gleichzeitig stattfin-
     Fahrrad bis zum Gutschein für eine         Perlen an den leipziger Wasserstra-     den „Leipziger Wasserfest“ war ihr
     Bootsfahrt auf den leipziger Was-          ßen und die entsprechenden Führun-      als Vorsitzende des Vereins „Wasser-
     serstraßen reichte die Palette. Das        gen sowie die Tipps und Vorschläge      stadt Leipzig e.V.“, dessen Vorsitzen-
     Entenrennen gehört zum „Leipziger          haben entscheidens zum Gelingen         de sie ist, wichtig und uns Inspiration.
     Wasserfest“, das am gleichen Wo-           beigetragen.                            Nun sind es bereits über 143 Jahre
     chenende vom Verein Wasserstadt                                                    (seit 1873) in denen unser Druiden-
     Leipzig e.V. veranstaltet wurde. Mit       So gings am Samstag um 9.Uhr mit        Orden auch in Leipzig auf fruchtba-
     den Erlösen aus den Entenadoptio-          dem     Doppeldecker-Oldtimer-Bus       ren Boden gestoßen war. Leider wa-
     nen generiert der Verein immer eine        zum Linenauer Hafen, zur Philippus      ren mit Verbot im Dritten Reich und
     Spende für einen guten Zweck, nun          Kirche, zum Riverboat mit der Mu-       der DDR bis zur Wiedervereinigung
     bereits zum 16. Mal. Mit Unterstüt-        sikschule Musifa und über die reno-     viele Jahre verstrichen in denen keine
     zung der „Druidenhilfe“ konnten wir        vierte Villa Davignon zurück zum        Logenarbeit möglich war. Erfreuli-
     mit unserer Spende über 600 EUR            Hotel. Die sommerliche Hitze war        cherweise konnte 136 Jahre nach der
     mithelfen der Abteilung Rudern des         zwar nicht geplant und organisiert      ursprünglichen Gründung 2009 die
     SC DHfK Leipzig e.V. die Anschaf-          aber wohl permanentes Gesprächs-        Humboldt-Loge erneut aufleben und
     fung eines Gig-Doppeldreiers für           thema, die jeweilige Nähe der einzel-   wieder an alte Logentraditionen an-
     den Nachwuchs zu ermöglichen.              nen Stationen zum Wasser aber wohl.     knüpfen. Die tiefe Verwurzelung in
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                                           ... die Humboldt-Loge lud ins Rathaus ein
der Stadtgemeinschaft legte es nahe
auch Jubiläen der Stadt, wie 1000
Jahre Stadtgeschichte in die Logen-
arbeit mit einzubeziehen. Auch wenn
wir für unsere Loge Aufmerksamkeit
generieren sollte die Veranstaltung
zu aller erst ein Fest für uns sein. Ein
Fest das wir mit fast 90 Teilnehmern,
Brüdern, Schwestern, Familienmit-
gliedern, Freunden und Interessier-
ten feiern können. Sowohl die drei
Ideale der Gemeinschaft: Einigkeit,
Frieden, Eintracht, als auch die vier
humanitären Ideale wie Brüderlich-
keit, tätige Nächstenliebe, Toleranz
und Schutz der Menschenrechte wol-
len mit Überzeugung gelebt werden.         Oben: Stadträtin Dr. Heymann ging mit ihren Grußworten auf die Geschichte
So sollten auch unsere Gäste Inhalte,      von Leipzig und dessen Geburtstag ein. Foto unten: Das Rathaus von Leipzig.
Werte und Ziele unserer Loge spü-
ren und etwas von der Würde und            Rathausturm und Katakomben             Festabend und Ausklang
Feierlichkeit spüren, die in unserer       Nach der Festsitzung ging eine Grup-   Dem Grußwort des Präsidiums von
Innenloge herrscht. Die Festloge           pe auf den Rathausturm, übrigens der   Br. Hans-Jürgen Langbehn und dem
wurde vom Duo Flauth musikalisch           höchste Rathausturm Deutschlands.      sehr persönlich gehaltene Grußwort
begleitet.                                 Begleitet wurde die Gruppe von der     des IGLD-Grand Vice President
                                           „historischen Persönlichkeit“ Hyro-    Br. Wolfgang Gürtler (mußte krank-
                                           nimus Lotter (1497-1580), Bürger-      heitsbedingt verlesen werden) wurde
                                           meister und Baumeister in Leipzig“.    aufmerksam gelauscht und beide mit
                                           Nach 444 Stufen, zugegeben die ers-    großem Applaus bedacht.Nachdem
                                           te Hälfte gings mit dem Aufzug, doch   Br. Thomas Schlecht das Buffet er-
                                           der Rest wollte erklommen werden.      öffnete wurde es erst mal ruhig doch
                                           Von oben war der Ausblick Beloh-       schnell kamen die Gespräche an den
                                           nung für den schweißtreibenden Auf-    Tischen in Gang. Es war wohl ein ge-
                                           stieg. Die launigen Worte von „Hyro-   lungener Abend bei dem so manches
                                           nimus Lotter“ ließen die Strapazen     Bett doch etwas länger warten muß-
                                           gleich vergessen. Die zweite Gruppe    te.Jedenfalls waren am Sonntag unter
                                           „Leipziger Lerche“ ging durch die      unseren „Frühstückern und Frühstü-
                                           Katakomben unter dem Rathaus und       ckerinnen“ im Hotel gute Laune zu
                                           konnte sich auf dem Weg durch die      spüren. Nachdem wir ja alle geraden
                                           Kellergewölbe von der großen Hitze     Jahre, also 2018 wieder eine Veran-
                                           dieses Sommertages erholen. Aber       staltung organisieren wollen freute
                                           auch auf diesem Weg war viel Inte-     uns der fast einhellige Tenor, „wir
                                           ressantes zu erfahren und auch die     kommen wieder“, ganz besonders.
                                           Lachmuskeln wurden bei manchen         Text: Br. Nikolaus Fürst
                                           Kommentaren trainiert.                  Humboldt-Loge Leipzig
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                       Berichte aus dem Orden

     Druiden-Logenmuseum in Peine eröffnet

     Oben: Ordens-Präsident Br. Frank Graffenberger (li.) und Grand Vice President der IGLD, Br. Wolfgang Gürtler sind sichtlich
     stolz auf das Druiden-Logenmuseum, das im Logenhaus der Lessing-Loge in Peine erschaffen wurde.
     Unten: Gäste und Brüder aus Nah und Fern besuchten die Eröffnungsfeier und bewunderten die Ausstellungsstücke.

     Am 29. Oktober 2016 wurde unser seit         Im Zusammenhang mit der ein-          fene Festloge mit dem Vortrag eines
     längerem geplantes Logenmuseum in Peine      drucksvollen Feier des 90jährigen     Architekten, der die Besonderheiten
     feierlich durch das Präsidium eröffnet, im   Bestehens dieses Logenhauses (of-     dieses einmaligen Logenhauses her-
     Rahmen einer würdevollen Zeremonie, im
     Beisein vieler Gäste.

     Dazu wurde in den letzten Monaten
     im Logenhaus unserer Lessing-Loge
     in Peine unter der Ägide von Schirm-
     herr Br. Wolfgang Gürtler durch
     mehrere engagierte Brüder liebevoll
     und mit großem persönlichen Auf-
     wand (finanzielle Spenden und hand-
     werkliche Arbeiten) ein ansprechen-
     der Raum hergerichtet.
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ausstellte, sowie Festansprachen un-
seres Ordens-Präsidenten, des Bür-
germeisters der Stadt Peine und des
Grand Vice President IGLD wurde
auch der Museums-Ausstellungsraum
eröffnet. Daran nahmen viele Brüder
mit ihren Damen, die Frauen-Loge
Brunonia, befreundete Freimaurer,
Gäste und Journalisten teil. Entspre-
chende Berichte wurden in der ört-
lichen Presse veröffentlicht. Dem
Vorsitzenden des Druidenheims Br.
Erhard Wittkop und seinen Mit-
wirkenden ist für die gut gelungene
Ausrichtung und die gewährte Gast-
freundschaft ein herzlicher Dank zu
sagen.

Damit hat unser Druiden-Orden
eine zentrale Begegnungsstätte, in
dem die vielen gesammelten Stücke
aus unserem Logenleben (Regalien,
Ritualgegenstände, Abzeichen, Prä-
sentationsgaben) aufbewahrt, gezeigt
und vor allem nach vorheriger tele-
fonischer Anmeldung (siehe unten)
besichtigt werden können. Sie zeigen
die lange Tradition unserer Vereini-
gung, sind Spuren aus alter Zeit, kün-
den von großen Taten, und wurden
von den Archivaren auf allen Ebe-
nen des Ordens sorgfältig zusammen
getragen, ergänzt, gehütet und aufge-
                                       Zahlreiche historische Abzeichen, Regalien und Präsentationsgaben des 1781
hoben; bis nun eine solche zentrale in London gegründeten Ordens können im Museum des Deutschen Druiden-
Ausstellungsmöglichkeit mit diesem Orden bewundert werden.
Projekt gefunden worden ist.
                                       Dokumenten-Ordensarchiv in Balin- Tom Michel und Br. Walter Alle un-
Auch werden hier wichtige Schrift- gen verwahrt, unter der Verwaltung terstützt wird.
stücke und Dokumente gezeigt. Im unseres Ordens-Archivars Br. Fredy Text: Br. Horst Alsleben,
Wesentlichen sind diese allerdings im Guder, der dabei tatkräftig von Br. Ordens-Sekretär

  Ein Besuch lohnt sich!
  Wer das Druiden-Logenmuseum besuchen möchte, sollte bitte vorher Kontakt mit Br. Erhard Wittkop oder Br. Thomas
  Freiberg aufnehmen. Weitere Infos auch im Internet: www.haus-der-lessing-loge.de und www.druiden-orden.de
  Kontakt Erhard Wittkop – Telefon: 0175 208 24 81 – E-Mail: erhardwittkop@web.de
  Kontakt Thomas Freiberg – Telefon: 0172 311 26 89 – E-Mail: info@fotografie-lichtundschatten.de
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                        Berichte aus dem Orden

     Eine Logenfahrt in den Süden, mit optischen Täuschungen, ...
                                                                                             (CH) versorgte uns während der
                                                                                             Fahrt mit ersten Informationen zur
                                                                                             Historie der beiden exklusiven Fahr-
                                                                                             zeughersteller, so dass jeder gespannt
                                                                                             war, was wir wohl zu sehen bekom-
                                                                                             men würden. Pünktlich zum verein-
                                                                                             barten Termin erreichten wir das
                                                                                             Fabrikgelände von Lambo. Aufgeteilt
                                                                                             in mehrere Gruppen konnten wir ab-
                                                                                             wechselnd die Produktion und das
                                                                                             Werksmuseum besichtigen.

                                                                                             Sehr beeindruckend war die Mög-
                                                                                             lichkeit, hautnah mitzuerleben wie
                                                                                             die verschiedenen Teile eines solchen
                                                                                             exklusiven Sportwagens zu einem
                                                                                             Gesamtkunstwerk zusammengefügt
                                                                                             wurden. Am Ende des zugegebener-
                                                                                             maßen kurzen Fließbandes wurde
     Ein Früstücksbuffet an der Autobahn, die erste angenehme Überraschung.
                                                                                             zuerst der Motor einige Minuten im
     Endlich! Dieser Gedanke ging sicherlich so     Affi erreichte man das Hotel in San      Leerlauf getestet, dann fuhr einer der
     manchem Teilnehmer durch den Kopf, als         Zeno oberhalb des Gardasees. Ein         Werker das fertige Auto einfach so,
     der Startschuss fiel zur lang geplanten Tour   herrlicher Blick auf den Gardasee        unter kernigem Röhren und mit hei-
     nach Verona. Nahezu ein Jahr im Voraus         sorgte für entspannte Urlaubsstim-       seren, bellenden Gasstößen, aus der
     war der Termin schon bekannt und die           mung. Das Wetter hatte gewechselt,       Halle. An den Gesichtern der Besu-
     Vorfreude war stetig angewachsen. Mehr als     tiefschwarze Gewitterwolken hingen       cher konnte man deutlich sehen, dass
     40 Teilnehmer wurden von Klaus, unserem        mittlerweile drohend am Himmel.          manch eine(r) gerne mit diesem Mit-
     Busfahrer begrüßt.                             Fast unheimlich, mit welcher Ge-         arbeiter getauscht hätte.
     Über Augsburg, München und Ro-                 schwindigkeit sich das Wetter hier
     senheim erreichte man zügig den Au-            verändert hatte. Bange Fragen kamen
     tobahnrastplatz Inntal bei Kiefersfel-         auf, wie wohl das Wetter am nächsten
     den. Alle verließen den Bus um sich            Tag werden würde.
     die Beine zu vertreten und schauten
     plötzlich ganz verwundert, als wie             Sonnenschein und blauer Himmel
     von Zauberhand ein opulentes Früh-             mit kleinen Schäfchenwolken be-
     stücksbuffet neben dem Bus aufge-              grüßten uns zum Frühstück. Der
     baut wurde. Frische Brötchen, Kaf-             Besuch der Automanufakturen Lam-
     fee, Käse, Wurst, Marmelade, selbst            borghini und nachmittags Pagani
     ein Gläschen Sekt für die Damen,               standen auf dem Programm. Beides
     nichts aber auch wirklich nichts fehl-         Namen, bei denen speziell die Augen
     te. Frisch gestärkt wurde die Fahrt            der autobegeisterten Teilnehmer/-in-
     Richtung Innsbruck und Brenner-                nen ein unerklärliches, tiefes Glänzen
     pass fortgesetzt. Über Bozen, Trient,          bekamen. Unser Bruder Alexander

                                             Glänzende Augen bei den Autobegeisterten.
Berichte aus dem Orden                        DDO           21
                                                                                                                            21

                   ... exklusiven Sportwagen und einer Oper in Verona
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                                                                                  dort gefertigt. Entsprechend edel
                                                                                  und gediegen das ganze Ambiente.

                                                                                  Die Philosophie dieses Herstellers:
                                                                                  jeden aber wirklich jeden technisch
                                                                                  machbaren Wunsch der Kunden in
                                                                                  die Tat umzusetzen. Somit dürfte
                                                                                  jedes dieser Fahrzeuge ein Unikat
                                                                                  darstellen. Gelebte und zelebrierte
                                                                                  Begeisterung pur für das eigene Pro-
                                                                                  dukt. Viele Gespräche auf der Rück-
                                                                                  fahrt drehten sich um das Gesehene
                                                                                  und viel Bewunderung klang aus den
                                                                                  einzelnen Beiträgen über die Tatsa-
                                                                                  che mit welcher Geradlinigkeit und
                                                                                  Zielstrebigkeit sich ein Mensch sich
                                                                                  hier seinen Traum von einem perfek-
                                                                                  ten Auto verwirklicht hat.

                                                                                  Große Freude gab es bei der Rück-
                                                                                  kehr ins Hotel. Kleine Tischkärtchen
                                                                                  mit der Aufschrift „Gruppo Lutz“
Ganze zwanzig Autos pro Jahr werden gefertigt, keines unter einem Stückpreis
                                                                                  sorgten für allgemeines Entzücken.
von unter 1,5 Mio. EUR.
                                                                                  Unsere Reiseleitung hatte für eine tol-
So viel Besichtigung hatte Hunger       Tische gedeckt, Teller und Gläser         le Überraschung gesorgt. Die Tische
gemacht. Zügig wurde die Lokali-        aufgestellt, Wasser und Tischwein         vor dem Hotel waren festlich einge-
tät für das gemeinsame Mittagessen      kredenzt. Kurze Zeit später kamen         deckt und für unsere Gruppe reser-
angesteuert. Schnell war das Ziel       riesige, total leckere Pizzen auf den     viert. Dies sollte auch die folgenden
erreicht, doch was passierte da? Ein    Tisch und Augenblicke später hatte        Tage sowohl zum Abendessen wie
ungläubiger Restaurantbesitzer stand    auch der Rest der Mannschaft Ihre         zum Frühstück vollends so bleiben.
einer erwartungsvollen Busladung        herrliche Pasta mit Meeresfrüchten
hungriger Menschen gegenüber und        vor sich stehen. Giovanni der Koch
wusste nicht das Geringste von einer    und sein Team hatten Unmögliches
Reservierung. Großes Erstaunen auf      möglich gemacht.
beiden Seiten. Bestürzung, Ratlosig-
keit! Guter Rat war teuer. Gegenüber    Frisch gestärkt konnte man sich an-
ein Restaurant mit Außenterasse.        schließend zum zweiten Highlight
Unscheinbar. Nicht auf solch einen      des Tages auf den Weg machen. Pa-
Ansturm vorbereitet. Kurzes Palaver     gani, bei weitem noch exklusiver als
mit dem Chef, der Koch kam hinzu,       Lamborghini, bot uns die Gelegen-
man einigte sich auf zwei verschiede-   heit, einen Blick in ihre heiligen Hal-
ne Gerichte und schon war das Pro-      len zu werfen. Ganze zwanzig Autos
blem gelöst. In Windeseile wurden       pro Jahr, keines unter einem Stück-

                      Nicht nur die Herren hatten Freude an der Besichtigung.
22
22      DDO           s
                      Berichte aus dem Orden

                                                                                      mittag noch im Kastell San Giorgio
                                                                                      das Camera degli Sposi (Brautleute-
                                                                                      zimmer) besichtigt, bevor man sich
                                                                                      dem Charme des Palazzo Ducale der
                                                                                      ehemaligen Hauptresidenz der Gon-
                                                                                      zaga, hingeben konnte. Der Herzogs-
                                                                                      palast erstreckt sich über eine Fläche
                                                                                      von ca. 34.000 m2 und besteht aus
                                                                                      einem Komplex verschiedener Ge-
                                                                                      bäude, die zwischen denMitten des
                                                                                      12. bis 17 Jahrhunderts gebaut wur-
                                                                                      den. Der Palast ist fast ohne Inhalt,
                                                                                      da die Gonzagas wegen der Schulden
                                                                                      der Familie im Jahre 1628 gezwungen
                                                                                      wurden, die wichtigsten Stücke ihrer
                                                                                      Sammlung zu verkaufen. Besonders
                                                                                      imposant in den heute zugänglichen
                                                                                      Räumen sind die gewebten Gobelins
                                                                                      in der Sala del Trono, ein wundervol-
     In ausgeprägter Urlaubsfreude. Br. Jörg Weber mit seiner Partnerin Steffi.       ler Dachgarten und der Spiegelsaal
                                                                                      mit seinen geheimnisvollen opti-
                                                                                      schen Täuschungen.
     Einfach ein unvergleichliches Ambi-      te, dass Mantua einst eine Hochburg
     ente, in der warmen Sonne zu sitzen      der Renaissance war. Mehr als drei-     Die Hitze wurde nahezu unerträg-
     mit Blick über den Gardasee und die      hundert Jahre war es das Geschlecht     lich, die Beine waren schwer und die
     angrenzenden Berge. Abends glutro-       der Gonzaga, die durch ihren wirt-      Kehlen trocken. Wer jetzt glaubte,
     ter Sonnenuntergang inclusive.           schaftlichen Erfolg, aber vor allem     man wäre schon am Ende, sah sich
                                              durch ihre Kunstverliebtheit Mantua     getäuscht. Pallazzo Te, das Lust-
     Mantua, die von den Etruskern ge-        zu einem Zentrum der Kultur ihrer       schloss, errichtet von Federico II.
     gründete Stadt in der Lombardei          Zeit machten. Die Gonzagas ver-         Gonzaga, stand noch auf dem Pro-
     war das Ziel unserer Reise am dritten    sammelten die bedeutendsten Archi-      gramm. Müde und den Kopf voller
     Tag. Die Stadt ist auf drei Seiten von   tekten ihrer Zeit um ihre Paläste und   interessanter Bilder machte man sich
     Wasser umgeben und liegt auf einer       Kirchen zu bauen. In der Basilika       nach der Besichtigung auf den Rück-
     Landzunge zwischen künstlich ange-       Sant´ Andrea konnten wir uns mit ei-    weg ins Quartier nach San Zeno.
     stauten Seen, die bereits im 12. Jahr-   genen Augen davon überzeugen. Für       Grüppchenweise saß man lange bis
     hundert angelegt wurden. Das umge-       uns alle unfassbar war, wie gemalte     in die Nacht beisammen und ließ den
     bende Wasser war ein groß angelegter     Bilder solch eine plastische Wirkung    Tag gemütlich ausklingen.
     Wassergraben, der die Stadt und die      entfalten können, dass man selbst
     darin lebende Bevölkerung vor An-        aus nächster Nähe den Eindruck          Viel zu schnell war die Nacht vorü-
     griffen von außen schützen sollte.       gewinnt, die ganzen Figuren wären       ber und der neue Tag begrüßte uns
     Das Kastell San Giorgio bildete den      kunstvoll geschnitzt. Nach dem ge-      bereits wieder mit strahlendem Son-
     Ausgangspunkt unserer Stadtfüh-          meinsamen Mittagessen auf dem           nenschein und hochsommerlichen
     rung. Unsere Stadtführerin berichte-     zentralen Platz wurden am Nach-         Temperaturen. Verona, die Festspiel-
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