Der Öffentliche Dienst aktuell + FEHLENDES PERSONAL: MASSNAHMEN SETZEN - GÖD
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
◆ Österreichische Post AG – MZ 03Z035300 M – GÖD, Teinfaltstraße 7, 1010 Wien ◆ nicht retournieren Der Öffentliche Dienst aktuell Ausgabe 3 / April 2019 7 4,50 STARKER Mehr als 40.000 LäuferInnen, davon 500 GÖD-Mitglieder, bewiesen Ausdauer beim 36. Vienna City Marathon. +++ FEHLENDES PERSONAL: MASSNAHMEN SETZEN! +++
i t S i e Dam m G r iff alles i h a b e n ! o s t e n frei & K n v e rb indlich u Erstellen Sie mit uns jetzt Ihr persönliches Risikoprofil. > Basis für umfassende Vorsorge und Absicherung für Sie und Ihre Familie > Fragen Sie uns: Tel. 059 808 | www.oebv.com
EDITORIAL GESCHÄTZTE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN! I mmer wieder wird von den Medien, aber auch von der Politik der Begriff des „schlanken Staates“ strapaziert. Er taucht stets dann auf, wenn es eng wird im Budget. Eine sachliche Debatte wird nicht geführt. Von den Medien wird oft verschwiegen, dass Österreich im internationalen Vergleich eine sehr schlanke öffentliche Verwaltung aufweist. Nach wie vor werden von den Kolleginnen und Kollegen im Öffentlichen Dienst hervorragende Leistungen erbracht. Der österreichische Öffentliche Dienst ist überaus qualitätsvoll und ein Garant für Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit, ein bestens funktionierendes Bildungssystem und qualitätsvolle Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung. Er ist eine Visitenkarte Österreichs. WIR HABEN EIN DEMOGRAFIEPROBLEM Die restriktive Personalpolitik der vergangenen Jahrzehnte hat dazu geführt, dass in den nächsten zehn Jahren knapp 50 Prozent aller Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand treten werden. Viele Bereiche leiden mittlerweile unter akuter Personalnot und Überalterung. WIR BRAUCHEN EINE AUFNAHMEOFFENSIVE In Österreich verzeichnen Bund, Länder und Gemein- den einen Personalstand von über 350.000 Vollbeschäftigtenäquivalenten (was für ein schreckliches Wort), dazu kommen rund 100.000 Kolleginnen und Kollegen in Landeskrankenanstalten und sons- tigen ausgegliederten Dienststellen. Berücksichtigt man die Kriterien des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen umfasst der Sektor Staat in unserem Land insgesamt rund 735.000 Personen, das bedeutet in Summe einen Anteil von 15,9 Prozent der Erwerbsbevölkerung. Wo stehen wir im internationalen Vergleich? In den skandinavischen Staaten beträgt der Anteil rund 30 Prozent, auch im OECD-Schnitt liegt der Vergleichswert etwa 13 Prozent höher. Das Bewältigen der Migrations- und Flüchtlingskrise hat den Öffentlichen Dienst zusätzlich gefordert. Die dadurch hervorgerufenen Belastungen bestehen nach wie vor und werden noch lange Zeit nachwirken. Vor dem Hintergrund dieser Tatsachen wird schnell klar, dass wir dringend eine Aufnahmeoffensive brauchen. Es liegt im Verantwortungsbereich der Politik, ausreichend Ressourcen, vor allem Personal, zur Verfügung zu stellen, damit die gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben auch ordnungsgemäß erfüllt wer- den können. Zukünftige Kolleginnen und Kollegen müssen auch aus- gebildet werden, damit sie ihren verantwortungsvollen Aufgaben gerecht werden können. Daher ist rasches Handeln gefordert! FOLLOW US! NORBERT SCHNEDL Vorsitzender 3 · GÖD 3-19
INHALT KOLUMNE������������������������������������������������� 19 GÖD-CARD ����������������������������������������������� 18 RECHT������������������������������������������������� 26, 30 STARK. WEIBLICH����������������������������������� 29 SOCIAL MEDIA ��������������������������������������� 35 BVA ������������������������������������������������������������� 39 BV 22 PENSIONISTEN��������������������������� 40 GÖD-HOTELS������������������������������������������� 44 BV 2 WIRTSCHAFTSVERWALTUNG��� 47 PANORAMA ��������������������������������������������� 48 8 Titelgeschichte Die Altersfalle Das demografische Problem des Die GÖD-Leistungen Bundesdienstes wird akut: Bis 2029 werden rund 45 Prozent der Bediens- teten aufgrund ihres Alters den akti- 2018 wurden 656.510 Euro ven Dienst verlassen. Will man den Gesamtpersonalstand halten, müssen Bildungsförderungsbeitrag an bis dahin rund 61.000 Personen in 11.368 Kolleginnen und Vollbeschäftigung in den Bundes- dienst aufgenommen werden. Kollegen ausbezahlt. Haben sich Name oder Adresse geändert? Auf der GÖD-Website www.goed.at im Mitgliederbereich bitte unter COVERFOTO: ANDI BRUCKNER „Daten ändern“ die zu ändernden Daten bekanntgeben. Gerne nimmt auch die GÖD-Mitgliederverwaltung die Änderun- gen vor: Bitte entweder telefonisch unter 01/434 54-139 DW oder per E-Mail an: mitgliederverwaltung@goed.at. 4 · GÖD 3-19 6
EU-WAHL6 Wissenswertes zur EU Die wichtigsten Infos zur Europawahl und Beispiele von EU-Projekten. SPITZENLEISTUNG14 Sicher unabhängig Der Rechnungshof prüft die gesamte Staatswirtschaft. Durch den Beamten- status einer Vielzahl an MitarbeiterInnen wird die Unabhängigkeit gesichert. VIENNA CITY MARATHON 20 Die GÖD in Höchstform Laufend stärker! Am 6. April zeigte der Lauf-Nachwuchs sein Können – am 7. April bewiesen Profis und Routiniers ihre Form am 36. Vienna City Marathon. Die GÖD war als Partner live dabei! SCHWERPUNKT RECHT 26 n im öffent tu nge Mehr Recht für Sie lic is he Bes te Anfechtung der Kündi- Einsichtsrecht des Betriebsrates in nle nD Spitze Dienstverträge, ienst XXXXXX Qualität gung durch den Betriebsrat, Fallbeispiel „Traumatische Belastungsreaktionen“. SERVICE36 Bundespensionskasse Gute Wertentwicklung der veranlagten 14 Beträge der Zusatzpension auch im Jahr 2018. BILDUNGSFÖRDERUNG38 Bildung gehört gefördert Die GÖD unterstützt berufliche Fort- und Weiterbildungen sowie Bildungsfahrten. Jahrbuch 2019 Das Jahrbuch Gewerk- schaft Öffentlicher Dienst 2019 ist ab Anfang Mai erhältlich. Bestellungen sind ab sofort über die GÖD-Website möglich. 20 5 · GÖD 3-19
UNSER EUROPA DIE EU-WAHL Wie wird gewählt? Jede wahlberechtigte Person erhält In Teil 2 unserer Serie einen Stimmzettel, auf dem ein Wahlvor- schlag oder eine Parteiliste angekreuzt „Wissenswertes zur EU“ stellen werden kann. In Österreich besteht die Möglichkeit, eine Vorzugsstimme an wir Ihnen die wichtigsten Infos zur eine Kandidatin bzw. einen Kandidaten zu vergeben. Wichtig: Der Name oder die Europawahl und Beispiele von Reihungsnummer der Kandidatin bzw. des Kandidaten muss auf den Stimmzet- EU-Förderprojekten vor. tel geschrieben (und die dazugehörige Partei angekreuzt) werden. Wer darf in Österreich wählen? Alle österreichischen StaatsbürgerIn- nen, die spätestens am Tag der Wahl 16 Wahlbehörden Jahre alt sind. BürgerInnen anderer EU- Bei der Europawahl sind auf allen Länder mit Wohnsitz in Österreich und Ebenen die Wahlbehörden (Sprengel-, Auslandsösterreicher, die zum Stichtag Gemeinde-, Bezirks- und Landeswahl- (12. März) in der Europa-Wählerevidenz behörden sowie die Bundeswahlbe- einer österreichischen Gemeinde ein- hörde) in den Zusammensetzungen getragen sind, dürfen ebenfalls an der der letzten Nationalratswahl tätig. Die Europawahl teilnehmen. Stimmabgabe mittels Wahlkarte vor Wer darf kandidieren? einer anderen Wahlbehörde, Brief- Die Kandidaten müssen stimmbe wahl und durch eine „fliegende Wahl rechtigt und am Tag der Wahl das kommission“ ist möglich. 18. Lebensjahr vollendet haben. Ein gültiger Wahlvorschlag bedarf der Die EU-Wahl und der Brexit Unterschrift von mindestens drei Abge- Beim EU-Gipfel am 10. April ordneten zum Nationalrat oder der 2019, in der Nacht vor Unterschrift eines Abgeordneten des der Druckabgabe von Europaparlaments. Ansonsten besteht GÖD-aktuell, haben sich die Möglichkeit, mindestens 2600 Unter- die EU-27 auf eine Ver- KURZMELDUNGEN TEXT: stützungserklärungen einzubringen. MAG. LAURA ARI längerung der Austrittsfrist Großbritanniens bis zum 31. Oktober 2019 geeinigt. Damit ist eine Teilnahme Großbritanniens an der EU-Wahl möglich. Ursprünglich war durch den Austritt Großbritanniens, der am 29. März bzw. 12. April 2019 vorgesehen war, keine Teilnahme an der EU-Wahl vorgesehen. Die EU setzte sich von Beginn an für einen geregelten Brexit ein. Positiv festzuhalten in dieser schwierigen Situation sind der Zusam- menhalt und die gemeinsame Linie der EU-Länder.
EU-PROJEKTE Drei Beispiele aus Österreich Wien Natur: Die Alte Donau zählt zu den beliebtesten Naherholungsgebieten der Wiener. Durch das Projekt „Alte Donau“ des Umwelt- und Naturschutz- programms der EU Life+ wurde die langfristige Entwicklung und Sicherung Malerische Land- des Gewässers geschützt. schaften, doch die Abwanderung ist ein Salzburg Problem der Region Gesundheit: Ziel des Salzburger For- Bludenz-Bregenzer- schungsprojekts „EMPOWER“ ist es, wald – die EU Diabetiker beim Selbstmanagement FINANZIERUNG unterstützt Projekte, um dieser entgegen- ihrer Erkrankung zu unterstützen. Dazu wurde eine technologiebasierte EU und Österreich zuwirken. Anwendung (webbasiertes System plus Die gesamten Rückflüsse der EU an mobile App) entwickelt. Zwei Drittel der Österreich betrugen 1,743 Milliarden Kosten wurden vom 7. EU Forschungs- Euro im Jahr 2017. Diese setzen sich rahmenprogramm finanziert. zum Großteil aus EU-Mitteln unter der Bludenz – Bregenzerwald Bezeichnung Landwirtschaft („Natür- Gesellschaft: Um der starken Abwan- liche Ressourcen“) in Höhe von 1,21 derung in die Ballungszentren entge- Milliarden Euro, für strukturpolitische genzuwirken, wurden von der „Lokalen Maßnahmen in Höhe von 85 Millionen Aktionsgruppe Vorarlberg“ im Rahmen Euro sowie 362 Millionen Euro unter der lokalen Entwicklungsstrategie dem Titel „Wettbewerbsfähigkeit“ (LES) 2020 „Lebendige Dörfer“ Projekte zusammen. Aus den Strukturfonds in entwickelt und Initiativen umgesetzt, der Gesamtperiode von 2014 bis 2020 um die wirtschaftliche Attraktivität des erhält Österreich 5,2 Milliarden Euro. ländlichen Raums zu stärken. Die EU FOTOS: PHOTOPOSTER, RAWF8, GGUY44, EYEGELB/GETTY IMAGES/ISTOCKPHOTO Österreichs Nettozahlungen fördert diese. Die Differenz zwischen Bruttobeitrag und Rückflüssen ergibt den Nettobei- trag eines Landes. Der Nettobeitrag („operativer“ Haushaltssaldo) Öster- reichs betrug 933 Millionen Euro im Der Mehrwert der Jahr 2017. Seit dem EU-Beitritt hat EU-Mitgliedschaft Österreich jedes Jahr aufgrund seines drückt sich auch relativen Wohlstands mehr in den euro- jenseits des päischen Haushalt einbezahlt als an Monetären aus. Förderungen erhalten. Der Nutzen der EU-Mitgliedschaft ist jedoch weit höher als der durchschnittliche „Nettobei- trag“ zu bewerten. Der Wohlstands- gewinn allein durch den EU-Beitritt beträgt 32 Milliarden Euro im Jahr 2015 (Quelle: WIFO 2015). 7 · GÖD 3-19
TITEL GESCHICHTE Das demografische Problem des Bundesdienstes DIE ALTERSFALLE B Bis 2029 werden rund 45 Prozent der und, Länder und Gemeinden haben einen Bediensteten aufgrund ihres Alters den Personalstand von über 350.000 Vollbe- aktiven Dienst verlassen. Will man den schäftigtenäquivalenten (VBÄ) – rund Gesamtpersonalstand halten, müssen bis 135.000 beim Bund, 143.000 bei den Ländern und dahin rund 61.000 Personen in Vollbe- 75.000 bei den Gemeinden. Hinzu kommen noch rund 100.000 VBÄ in Landeskrankenanstalten und schäftigung in den Bundesdienst sonstigen ausgegliederten Dienststellen.1 aufgenommen werden. Die Abgrenzung des Begriffs öffentlich Bediens- VON MAG. DR. ECKEHARD QUIN teter nur anhand eines Dienstverhältnisses zu einer Gebietskörperschaft entspricht jedoch nicht den Kriterien des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen, kurz ESVG. „Danach werden zum Sektor Staat jene Ins- titutionen gezählt, die in irgendeiner Form unter – wenn auch geringem – staatlichem Einfluss ste- hen und gleichzeitig in ihrer Leistungserstellung und Preissetzung nicht marktbestimmt sind sowie ihre Kosten zu weniger als 50 Prozent aus eigenen 8 · GÖD 3-19
Personal des Bundes (in VBÄ) BeamtInnen Vertragsbedienstete 80.000 60.000 FOTOS: PHOTOBAC/GETT IMAGES/ISTOCKPHOTO 40.000 20.000 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Umsätzen decken können.“2 Durch diese weite bzw. 30 Prozent. Aber auch im OECD-Schnitt sind Definition sind auch Sozialversicherungsträger, es rund 13 Prozent mehr als hierzulande.3 So viel Kammern und rund 400 Institutionen mit eigener zum „aufgeblähten“ Öffentlichen Dienst in Öster- Rechtspersönlichkeit umfasst wie etwa Universi- reich. täten oder Fachhochschulen. Vom Bundespersonal arbeiten rund ein Drittel im Nach der ESVG-Definition umfasst der Sektor Staat Bildungs- und ein Viertel im Exekutivbereich.4 Im in Österreich rund 735.000 Personen, was einem Bildungsbereich kommen noch rund 68.000 VBÄ Anteil von 15,9 Prozent an der Erwerbsbevölke- an LandeslehrerInnen hinzu, einer der größten rung darstellt. In Staaten wie Schwe- Gruppen im Öffentlichen Dienst. Sie sind Landes- den, Dänemark oder Norwegen, die bedienstete, ihr Personalaufwand wird jedoch fast bekanntlich nicht am Hungertuch zur Gänze vom Bund im Rahmen des Finanzaus- nagen, liegt der Anteil bei 28,6, 29,1 gleichs gedeckt.5 BeamtInnen und Vertragsbedienstete Mag. Dr. Eckehard Quin: Der Autor Seit fast zwei Jahrzehnten gibt es in großen ist Präsidiumsmitglied und Leiter Bereichen des Öffentlichen Dienstes einen „Prag- des Bereichs Dienstrecht und matisierungsstopp“. Dort, wo es vertragliche Kollektivverträge in der GÖD. Alternativen gibt (z. B. allgemeine Verwaltung, 9 · GÖD 3-19
TITEL GESCHICHTE LehrerInnen), sinkt daher die Zahl der BeamtIn- Verschiebung der Altersstruktur. „1995 waren die nen kontinuierlich. Nur bei RichterInnen und am stärksten besetzten Jahrgänge 33 Jahre alt. 21 StaatsanwältInnen, im militärischen Dienst und Jahre später [sic! 1995 + 22 = 2017] sind dieselben bei der Exekutive liegt der Beamtenanteil zwi- Jahrgänge 55 Jahre alt und nach wie vor die im schen 89 und 100 Prozent. Diese Berufsgruppen Bundesdienst zahlenmäßig stärksten.“9 Mittler- können allerdings das Schrumpfen des Beamten- weile sind 45,1 Prozent der Bundesbediensteten anteils nicht verhindern. Insgesamt ist die Zahl der 50 Jahre oder älter. 1995 waren es nicht einmal BeamtInnen (in VBÄ) von 2004 bis 2017 von 90.058 halb so viele. Gleichzeitig hat sich der Anteil der auf 72.415 gesunken, während die der Vertrags- Bundesbediensteten, die 35 Jahre oder jünger bediensteten im selben Zeitraum von 42.698 auf sind, fast halbiert.10 62.154 gestiegen ist. Der Gesamtpersonalstand Schon 2013 wurde festgestellt, dass bis 2024 hingegen ist ziemlich konstant geblieben – 2004 42 Prozent der Bundesbediensteten aufgrund von und 2016 praktisch ident (132.756 bzw. 132.741, Pensionierungen ausscheiden werden.11 Die Situ- 2017 134.569 VBÄ).6 ation ist nicht besser geworden. Bis 2029 werden rund 45 Prozent der Bediensteten aufgrund ihres Alters den aktiven Dienst verlassen. Von dieser Entwicklung besonders stark betroffen sind der mittlere Dienst und Fachdienst, MaturantInnen und AkademikerInnen.12 „Mittlerweile sind Der Prozentsatz ist weniger anschaulich als die 45,1 Prozent der absoluten Zahlen. Will man den Gesamtpersonal- stand nur halten, müssen bis 2029 rund 61.000 Per- Bundesbediensteten sonen in Vollbeschäftigung in den Bundesdienst 50 Jahre oder älter.“ aufgenommen werden. Das entspricht fast dem MAG. DR. ECKEHARD QUIN derzeitigen Gesamtpersonalstand an Bundes bediensteten in allen Bundesländern mit Ausnah- me von Wien und Niederösterreich (rund 66.000 VBÄ)!13 Aufgrund der langen Ausbildungszeiten müsste der Bund als Arbeitgeber schleunigst Maßnah- Qualifikations- und Altersstruktur men setzen, um auch in Zukunft die notwendige FOTOS: WAVEBREAKMEDIA/GETTY IMAGES/ISTOCKPHOTO • BARBARA GINDL / APA / PICTUREDESK.COM Die Qualifikationsstruktur der Bediensteten im Anzahl an hoch qualifizierten MitarbeiterInnen Bundesdienst unterscheidet sich stark vom priva- rekrutieren zu können. Ausbildungsplanstellen ten Sektor. Lediglich 2,6 Prozent der Beschäftigten müssen geschaffen werden, um den Wissenstrans- im Bundesdienst haben als höchste Qualifikation fer sicherzustellen. Die Attraktivität des Öffentli- einen Pflichtschulabschluss. Der Akademikeran- chen Dienstes muss gesteigert werden. Ein neues teil steigt stetig an, liegt mittlerweile bei 33,5 Pro- Dienst- und Besoldungsrecht, wie es die GÖD seit zent und ist damit mehr als doppelt so hoch wie im Jahren fordert, könnte Abhilfe schaffen. l privaten Sektor (15,9 Prozent). Diese Entwicklung ist unter anderem dadurch erklärbar, dass staatli- che Aufgaben von der Politik enger definiert und 1 Siehe BMÖDS (Hrsg.), Das Personal des Bundes 2018. Daten und Fakten (Dezember 2018), S. 11f. damit viele operative und meist weniger qualifi- 2 Personal des Bundes, S. 14. zierte Tätigkeiten ausgelagert werden.7 3 Siehe OECD (Hrsg.), Government at a Glance 2017 (2017), S. 91. 4 Siehe Personal des Bundes, S. 27. Das Durchschnittsalter im Bundesdienst lag 1995 5 Siehe Personal des Bundes, S. 12. bei 40,5 Jahren und ist bis 2016 kontinuierlich 6 Siehe Personal des Bundes, S. 66f. 7 Siehe Personal des Bundes, S. 64f. gestiegen. 2017 ist der Wert vor allem aufgrund der 8 Siehe Personal des Bundes, S. 71f. Neuaufnahmen im Exekutivdienst leicht gesunken 9 Personal des Bundes, S. 70. 10 Siehe Personal des Bundes, S. 71. und lag bei 46,0 Jahren. In der Privatwirtschaft 11 S iehe BKA (Hrsg.), Handlungsfeld Demografie im Personalmanagement. Altersdaten und Fakten (November 2013), S. 26. hingegen liegt das Durchschnittsalter bei nur 38,5 12 Siehe Personal des Bundes, S. 71 und S. 76. Jahren.8 Im Bundesdienst erfolgte eine massive 13 Siehe Personal des Bundes, S. 30. 10 · GÖD 3-19
Der Polizeinachwuchs wird erst in zwei Jahren „auf der Straße sein“ und für den regulären Polizei dienst zur Verfügung stehen. nächsten Personallöcher praktisch vorprogram- miert, beziehungsweise sie sind auch jetzt schon deutlich sichtbar. In manchen Bundesländern sind wir zwischen zehn und 20 Prozent unter dem Vollbeschäftigungsstand“, sagt Reinhard Zimmer- mann. Vieles, was in diesem Zusammenhang auf ministerieller Ebene als positiv propagiert wird – Stichwort Überstundeneinsparungen –, sind letztlich reine Zahlenspielereien, die der tatsächli- chen Situation nicht entsprechen. „Denn letztlich zählt nur eines: Wie viele Polizisten haben wir tat- Gewaltige sächlich im Einsatz? Und da passen Ist- und Soll- Zustand nicht zusammen.“ Durststrecke Hinzu kommt, dass diverse interne Versetzungen, deren Sinnhaftigkeit hinterfragt werden darf, „die ohnehin schwierige Lage noch zusätzlich anhei- zen“. Was Zimmermann damit meint, zeigt dieses „Im Grunde brauchen wir jetzt Beispiel: Im Innenministerium wurden die Chauf- sofort mehr Personal!“, lautet die feure durch Polizisten ersetzt, die man praktisch Forderung von Reinhard Zimmer- von der Straße abgezogen hat. Den Chauffeuren mann, Bundesvorsitzender der wiederum, die ja dazu da wären, Minister und Co. Polizeigewerkschaft. sicher und schnell von A nach B zu bringen, hat man VON CORDULA PUCHWEIN mit anderen, inadäquaten Aufgaben betraut. „Was das für einen Sinn macht, muss mir erst jemand erklären. Tatsache ist, dass uns durch solche und ähnlich skurrile interne Entscheidungen die Poli- R einhardZimmermann,Bundesvorsitzender zisten im geregelten Dienst fehlen. Es mögen da der Polizeigewerkschaft, beginnt opti- und dort immer nur ein paar Wenige sein, doch in mistisch: „Dass wir 2000 Schulplanstellen Summe ist es dann sehr wohl wieder relevant. In dazubekommen werden und die Ausbildungs- Zeiten einer ohnehin angespannten Personalsitu- gänge in den Schulen derzeit voll sind, ist begrü- ation sind solche Aktionen unprofessionell.“ l ßenswert.“ Gleich danach gibt der leitende Polizei- gewerkschafter zu bedenken, „dass der ,Polizei- nachwuchs‘ erst in zwei Jahren tatsächlich für den regulären Polizeidienst verfügbar sein wird, sprich erst dann wirklich auf die Straße kommt und damit „Wie viele Polizisten für die Bevölkerung sichtbar sein wird. Da haben wir also noch eine gewaltige Durststrecke vor uns.“ haben wir tatsächlich im Das ist nicht das Einzige, das die Personalsitu- Einsatz? Da passen Ist- ation schwierig macht. Hinzu kommt die große und Soll-Zustand nicht Pensionierungswelle der nächsten Jahre. „Die geburtenstarken Jahrgänge werden dann suk- zusammen.“ zessive in den Ruhestand gehen. Damit sind die REINHARD ZIMMERMANN 11 · GÖD 3-19
In Wien werden aktuell 2000 LehrerInnen ohne (abgeschlossene) Aus bildung mittels Sonder verträgen eingesetzt. keine Lehrerausbildung beziehungsweise diese noch nicht abgeschlossen hat. Man kann sich vor- stellen, dass sich meine Freude darüber in Grenzen hält“. Ganz und gar keine Freude hat der Gewerk- schaftsvorsitzende auch mit der Ausbildungssitu- ation, denn die Drop-out-Rate der Studierenden liegt bei bis zu 40 Prozent. Und selbst viele jener Junglehrer, die ihr Studium abschließen, sagen der Schule nicht selten nach kurzer Zeit schon wieder Adieu. „Viele wollen sich den Job dann doch nicht antun“, sagt Kimberger mit Blick auf die zugegeben Unbefriedigende zusehends schwieriger werdenden Rahmenbedin- gungen. Stichworte: Herausforderungen rund um Notlösungen die Themen verhaltensauffällige und aggressive Kinder, nicht minder aggressive Eltern, Integration, Migration und andere gesellschaftspolitische Phä- nomene. Was kann man dagegen tun? Paul Kim- „Wir brauchen dringend eine berger fordert beispielsweise zwei Lehrer für jede Trendwende!“, sagt Paul Kimberger, Volksschulklasse. Vorbilder für die von Kimberger Vorsitzender der ARGE Lehrerinnen geforderte personelle Aufstockung in den ersten und Lehrer in der GÖD. Schulklassen finden sich in Skandinavien. „Teil- weise gibt es in Finnland sogar Dreifachbesetzun- gen“, so der Lehrergewerkschafter. „Wir benötigen ein Bündel an Maßnahmen des Dienstgebers, um D en Schulen gehen die Lehrer aus. Und das die pädagogische Arbeit an unseren Schulen wie- ist nicht bloß symbolisch gemeint. „Es der attraktiver zu machen und auch ein gewisses ist kein Geheimnis, dass in unmittelba- Negativimage, das dem Lehrerberuf oft anhaftet, rer Zukunft gut 50 Prozent aller österreichischen zu stoppen.“ „Denn“, so Kimberger, der den Lehrer- Lehrer und Lehrerinnen in den Ruhestand treten beruf nach wie vor für eine der schönsten und wich- werden. Unser Bedarf an neuem Lehrpersonal im tigsten gesellschaftlichen Aufgaben hält, „je mehr Bereich der Bundes- und Landeslehrer liegt für und schneller wir jetzt in Bildung investieren, desto die nächsten Jahre bei 60.000. Es wird also eine weniger müssen wir später reparieren.“ l gewaltige Herausforderung, künftig eine flächen- deckende Versorgung der Schulen mit Lehrern, und zwar von den Volksschulen bis hin zu den HTLs, sicherzustellen“, sagt Paul Kimberger. Der „Es wird eine gewaltige drohende Personalmangel sei zum einen hausge- macht, zum anderen „lange schon vorhersehbar“, Herausforderung, die betont Kimberger. Dass man erste Lücken, wie flächendeckende Versorgung etwa in Wiens Pflichtschulen, mit schon mehr als der Schulen mit LehrerInnen 2000 Sonderverträgen zu füllen versucht, ist laut Kimberger eine sehr unbefriedigende Notlösung, sicherzustellen.“ „auch, weil Personal eingesetzt wird, das entweder PAUL KIMBERGER 12 · GÖD 3-19
TITEL GESCHICHTE Wie vor vierzig Jahren „Die Planstellensituation und die aktuellen Anfor- „Wir brauchen eine neue Planstellen- derungen passen immer wahrheit!“, lautet der Appell von weniger zusammen.“ Johann Pauxberger, Vorsitzender der JOHANN PAUXBERGER GÖD-Bundesvertretung Unterrichts- verwaltung. Ist- und Soll-Zustand nennt Pauxberger die Reini- gungskräfte. „Diese werden an den Schulen nicht mehr nachbesetzt, sondern durch Fremdpersonal J ohann Pauxberger hat ein Déjà-vu. In einem und externe Firmen ersetzt. Die Schulen haben ihre FOTOS: GPOINTSTUDIO/GETTY IAMGES/ISTOCKPHOTO • ANDREYPOPOV, MONKEYBUSINESSIMAGES/ISTOCK/GETTY IMAGES (MONTAGE) Zeitungsartikel aus den 1980er-Jahren steht liebe Not damit, denn die Fremdfirmen kümmern in großen Lettern: „Der Bund muss sparen“. sich lediglich um die vereinbarten Leistungen im „Diesen Satz hören wir 2019 immer noch. Es hat Haus. Zusatzleistungen sind da nicht mehr drin- sich nichts geändert, außer dass die Bedingun- nen“, sagt der Gewerkschaftsvorsitzende. Und: gen für die 8000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Auch die Schulautonomie macht die Situation in der Unterrichtsverwaltung noch schwieriger nicht einfacher. Die sei zwar begrüßenswert, „der geworden sind“, sagt Johann Pauxberger. Im wachsende Spielraum für die Schulen macht die Bereich Unterrichtsverwaltung arbeitet eine Viel- Verwaltung aber auch deutlich komplexer“, so der zahl an Menschen, darunter Schulwarte, Schulse- Gewerkschafter mit Fokus auf die intensiver wer- kretärinnen, Laboranten, Juristen bis hin zu Schul- dende IT. Die digitalen Lösungen werden mehr, psychologen und Schulärzten. Sie alle halten das benötigen aber genauso Personal zur technischen Schulsystem am Laufen. Keine Unterrichtsverwal- Verwaltung und Wartung. Kurzum: „Wir brauchen tung, keine funktionierende Schule. So einfach ist einfach mehr Personal. Wir fordern eine neue das. Und so schwierig. Johann Pauxberger beklagt Planstellenwahrheit, vor allem in den Bereichen, vor allem den durch Jahrzehnte dauernde Einspa- wo man den Aufwand über vorgelagerte Vereine, rungen entstandenen Personalmangel im Ministe- Leihpersonal und Fremdfirmen deckt, anstatt das rium, den Bildungsdirektionen und den Schulen, eigene Personal aufzustocken.“ l durch den sich Burn-out-Fälle häufen. Der Grund dafür „liegt auch in einem alten Personalausstat- tungsschlüssel von 1977. Der ist also über 40 Jah- re alt. Dennoch werden danach, nur als Beispiel, immer noch die Sekretariate besetzt. Wie absurd ist das denn?“, fragt Johann Pauxberger zu Recht. „Die Planstellensituation und die aktuellen Anfor- derungen passen immer weniger zusammen. Als Beispiel für das größer werdende Leck zwischen Anstatt das eigene Personal aufzu stocken, wird Fremdpersonal eingesetzt, zum Beispiel Reinigungskräfte. 13 · GÖD 3-19
n im öffent nge lic tu he is Beste nle nD Spitze ienst XXXXXX Qualität Rechnungshof EINE MODERNE WISSENSORGANISATION Rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zum größten Teil Beamtinnen und Beamte, arbeiten im Rechnungshof Österreich: Der Rechnungshof gehört zu den obersten Organen und prüft den Einsatz von Steuer geldern in öffentlichen Einrichtungen. Dazu braucht es neben Wissen, Kompetenz und Selbstbewusstsein vor allem Unabhängigkeit. VON CARINA WURZ 14 · GÖD 3-19
Der Rechnungshof prüft die gesamte Staats- wirtschaft. Zu den zusätz- lichen Sonderaufgaben zählen beispielsweise Einkommensberichte. D er Rechnungshof Österreich ist das obers- sel an Themen – von Umwelt bis Gesundheit, von te Kontrollorgan der Republik. 250 Prüfer- Finanzen bis Verkehr – macht die Aufgabe zwar Innen kontrollieren, ob öffentliche Ein- spannend, erfordert aber, dass sich die Prüfer- richtungen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich Innen immer wieder rasch und gewissenhaft in und zweckmäßig mit Steuergeldern umgehen. neue Bereiche einarbeiten. „Unser Fokus ist das „Der Erfolg des Rechnungshofes beruht auf dem stetige Lernen. Wir müssen bei allen Themen, die Wissen und den Leistungen der insgesamt 310 wir prüfen, am Puls der Zeit sein, um gleichwertige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zusätzlich zum Gesprächspartner zu sein“, weiß Beybel aus eige- Prüfdienst haben wir einen höchst professionel- ner Erfahrung. Er ist seit 1999 im Rechnungshof len Support, der von Kommunikation, Berichts- tätig und leitet die Abteilung „Finanzmanagement, redaktion und IT bis hin zur Bibliothek und Wirt- Finanzierungen, Banken“. Als Wissensorganisation schaftsstelle reicht“, so MR Bernhard Beybel, setzt der Rechnungshof auf die laufende fachliche BA, Vorsitzender des Gewerkschaftlichen Betriebs- Qualifikation. ausschusses und Mitglied des Dienststellenaus- Am Beginn der Laufbahn der PrüferInnen steht schusses im Rechnungshof. In interdisziplinären eine eigene akademische Ausbildung: Der Uni- Teams arbeiten vor allem JuristInnen, Technike- versitätslehrgang „Public Auditing“ der Executive rInnen, WirtschaftswissenschafterInnen und viele Academy der Wirtschaftsuniversität Wien ist seit mehr Seite an Seite, 83 Prozent von ihnen haben 2017 die gemeinsame Grundausbildung für die eine akademische Ausbildung. Die MitarbeiterIn- externe öffentliche Finanzkontrolle in Österreich nen bringen Expertise in ganz unterschiedlichen und wird direkt am Rechnungshof angeboten. Fachbereichen mit: Vergabe, Schulverwaltung, „Wer im Rechnungshof beginnt, lernt vieles ‚on the Sozialversicherungen, Gesundheit, Förderungen, job‘. Mit zusätzlichen Bildungsangeboten, die sehr Finanzausgleich, Infrastrukturplanung, öffentli- praxisorientiert sind, haben wir ein sehr umfassen- FOTOS: ANDREAS RIEDMANN, RH/KLAUS VYHNALEK ches Recht, Bautechnik, Datenanalyse und vieles des, hochspezialisiertes Ausbildungsprogramm“, mehr. „Wir prüfen quer durch alle staatlichen Auf- ist Beybel überzeugt von den Angeboten, die die gaben – und es ist entscheidend, die Anforderun- PrüferInnen optimal auf ihre Aufgabe vorbereiten. gen und Aufgaben der geprüften Stellen zu verste- Nicht nur die inhaltlichen Anforderungen an sie hen. Dazu braucht es unterschiedliche Kompeten- sind hoch, es gilt auch, die richtige Persönlichkeit zen“, betont Beybel. mitzubringen: „Die Ergebnisse, die wir in unseren Prüfungen gewissenhaft erarbeiten, müssen wir Kompetent, selbstsicher, unabhängig dann dem Gegenüber, also den Vertreterinnen Die Anforderungen an die MitarbeiterInnen im und Vertretern der geprüften Stelle, vorlegen und Rechnungshof sind vielfältig. Der häufige Wech- sie auch argumentieren. Unsere Gesprächspartner 15 · GÖD 3-19
n im öffent nge lic tu he is Beste nle nD Spitze ienst XXXXXX Qualität Die PrüferInnen bereiten sich genauestens auf die Prüfung vor. Die Endberichte sind auf der Website des Rechnungshofes abrufbar. dabei sind Managerinnen und Manager, Ministe „Wir prüfen Stellen im ganzen Bundesgebiet. Da rinnen und Minister und Vorstände. Da braucht kann es schon vorkommen, dass man bei großen es natürlich ein entsprechendes Auftreten und Prüfungen für mehrere Wochen oder auch Mona- Durchsetzungsvermögen der Kolleginnen und te – zumindest während der Woche – getrennt von Kollegen, um in diesen Gesprächen zu bestehen“, Familie und privatem Umfeld verbringt“, beschreibt so Beybel. Dafür ist die Unabhängigkeit der Prü- Beybel den Arbeitsalltag. Doch dank unterschied- ferInnen notwendig, die unter anderem durch licher Maßnahmen konnte in den letzten Jahren den Beamtenstatut gesichert ist. „Das ermöglicht viel für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf uns, tatsächlich unabhängig zu agieren“, erklärt getan werden. „Ein Erfolg ist sicher Teleworking, Bernhard Beybel. Ganz generell sei die Tätigkeit das für uns als Wissensorganisation natürlich eine im Rechnungshof immer langfristig angelegt: „Die naheliegende Option ist, weil es viele Tätigkeiten Fluktuation bei uns ist gering. Wer sich für eine gibt, die dank moderner IT-Anwendungen genauso Tätigkeit im Rechnungshof entscheidet, überlegt außerhalb des Büros erledigt werden können“, so sich das in der Regel gut. Auch das Aufnahmever- Beybel. Auch die Flexibilisierung der Arbeitszeiten fahren ist sehr komplex und zeitintensiv“, erklärt käme gerade Familien entgegen. Beybel will wei- Beybel. Diese Langfristigkeit sei entscheidend für terhin sein Augenmerk auf familienfreundliche eine hohe Qualität der Arbeit und beginne schon Arbeitsbedingungen legen. bei der Funktionsperiode der Präsidentin, die auf zwölf Jahre angelegt ist. Seit 1. Juli 2016 steht mit Ein attraktiver Arbeitgeber Dr. Margit Kraker die erste Frau an der Spitze des „Wir haben ein gutes Arbeitsklima im Rechnungs- Rechnungshofes. hof, das von Respekt und Wertschätzung getragen Vorbildwirkung auf vielen Ebenen Auch wenn Dr. Margit Kraker sich in eine lange Reihe männlicher Präsidenten einreiht, steht sie keinesfalls einer Männerdomäne vor. Denn mit 49 Prozent Mitarbeiterinnen liegt die Frauenquote im Rechnungshof höher als der Durchschnitt bei den Bundesbediensteten. Selbst bei den Führungs- kräften stellen Frauen einen Anteil von 44 Prozent. Ein schöner Zufall? „Nein. Gleichstellung ist ein wichtiges Ziel im Rechnungshof. Wir wollen – wie in vielen Bereichen – Vorbild sein, auch für andere Organisationen und Dienststellen“, kommt prompt Bernhard Beybel, Vorsitzender Gewerkschaftlicher die Antwort. Dabei sind die Arbeitsbedingungen im Betriebsausschuss und Mitglied des Dienstellenausschusses Rechnungshof nicht zwingend familienfreundlich: im Rechnungshof. 16 · GÖD 3-19
Modernstes Fach- wissen und jahrhun- dertelange Tradition verbinden sich im Rechnungshof. ist“, berichtet Bernhard Beybel. Das „Gleichstellung ist nisse präsentiert werden“, meint ist auch wichtig, denn die Aufgaben Beybel und fügt hinzu: „Auch wenn erfordern, dass die MitarbeiterIn- ein wichtiges Ziel im man so von außen oft gar nicht nen mit hoher Eigenmotivation Rechnungshof. sieht, wie viel Einsatz und Arbeit oft und Selbstständigkeit ihrer Tätig- Wir wollen – wie in dahintersteht, ein solches Ergebnis keit nachgehen. Dafür braucht es zu verhandeln.“ gute Rahmenbedingungen: „Der vielen Bereichen – Doch ganz im Sinne von Ergeb- Rechnungshof konnte sich als Vorbild sein.“ nisorientierung, wie sie im Rech- attraktiver Arbeitgeber positio- BERNHARD BEYBEL, nungshof immer an der Tagesord- nieren“, ist Beybel überzeugt. Und VORSITZENDER DES nung steht, kann Beybel damit gut das ist gut und wichtig: Denn im GEWERKSCHAFTLICHEN leben. Er, der bereits mit 22 Jahren Kampf um die besten Köpfe muss BETRIEBSAUSSCHUSSES – damals als Bankangestellter – sich auch der Rechnungshof mit auf eigene Faust einen Betriebsrat anderen messen. Für jede Prüfung gegründet hat, sieht seine Aufga- werden eigene interdisziplinäre Teams je nach be vor allem darin, stets offene Türen und Ohren inhaltlichen und organisatorischen Rahmen- für die Kolleginnen und Kollegen zu haben: „Bei bedingungen zusammengestellt. „Natürlich ist 300 Leuten kennt man sich untereinander, da ist das Recruiting ein Dauerthema, auch in Hinblick die Hemmschwelle gering, die Personalvertreter auf bevorstehende Pensionierungswellen. Wir anzusprechen oder einfach mal im Büro vorbei- suchen laufend und sehr gezielt nach neuen Mit- zuschauen.“ arbeiterinnen und Mitarbeitern“, erklärt Beybel. Die Anliegen reichen von zwischenmenschlichen „Es ist uns als Interessenvertretung ein Anliegen, Themen über Auskünfte zum Dienstrecht bis hin dass ausreichend Prüferinnen und Prüfer vorhan- zu Fragen, die die Vereinbarkeit von Familie und den sind, damit der Rechnungshof seinen Aufga- Beruf betreffen. „Wir hören zu, beraten und erar- ben nachkommen kann“, hält Beybel fest. beiten Lösungen. Oft sind es die kleinen Maßnah- men, die viel bewirken“, so Beybel. FOTOS: ANDREAS RIEDMANN, RH/KLAUS VYHNALEK Vernetzung und Beratung Eine davon war etwa der Ankauf von drei Dienst- Aus Sicht des Personalvertreters ist für Beybel das fahrrädern, den die Personalvertretung initiier- erklärte Ziel, den guten Status zu halten und auf te und der jetzt die Anfahrt zu innerstädtischen neue Entwicklungen so einzuwirken, dass gleich Terminen erleichtert. Außerdem setzt Beybel auf gar keine Nachteile für die MitarbeiterInnen ent- Vernetzung und die Stärkung des Miteinanders. stehen. „Wir haben eine sehr gute Gesprächsbasis „Wir organisieren eine Weihnachtsfeier, Bildungs- zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite und fahrten, Sportangebote und vieles mehr. Denn sind meist schon frühzeitig in Verhandlungen ein- gerade weil wir alle immer an unterschiedlichen gebunden. So können die Anliegen gleich berück- Orten und Themen arbeiten, ist die Vernetzung so sichtigt und für beide Seiten befriedigende Ergeb- wichtig“, ist Bernhard Beybel überzeugt. ● 17 · GÖD 3-19
bis zu Hier finden Sie einen Ausschnitt 20 %Rabatt 10 % Rabatt der GÖD-Card- Angebote. Das Kom- DIE RAINER GRUPPE THERMENHOTEL RAINER Motorrad Angebot: 16 % Rabatt KARAWANKENHOF **** plettangebot ist auf auf MT-07, bis zu 20 % Rabatt auf Zubehör. Übernachten im Wellnesshotel Karawan- www.goedvorteil.at Der Kfz-Bereich (Mazda und Yamaha kenhof und die Tage mit Wandern, Radfah- RAINER) ist nur einer der Projekte (wie ren und Aktiv-Sein verbringen. Vorteil: 10 % abrufbar. z. B. Immobilien und Hotels) der RAINER Rabatt auf die tagesaktuellen Preise. Gruppe. Kadischenallee 27, 9504 Warmbad-Villach Wiedner Gürtel 3a, 1040 Wien www.karawankenhof.com www.rainer.co.at Tel.: 04242/30 01-2099 Tel.: 01/601 66-0 E-Mail: karawankenhof@warmbad.at E-Mail: office@rainer.co.at VORTEILE Gewerkschaft öffentlicher Dienst mitGlieDskarte www.goedvorteil.at EXKLUSIVE EINKAUFSVORTEILE FÜR GÖD-MITGLIEDER Besuchen Sie uns auf www.goedvorteil.at und finden Sie tausende Einkaufsvorteile exklusiv für GÖD-Mitglieder! Jede 10 % Woche neue Unternehmen mit tollen Angeboten! Versäumen Sie keine Angebote und melden Sie Rabatt 10 %Rabatt sich kostenlos für den Newsletter an! Ihr GÖD-Vorteilsteam SPA RESORT STYRIA ****S SHOE TATTOO Erleben Sie den einzigartigen „Cosmopo- Das Must-have des Jahres! litan Lifestyle“ im SPA RESORT STYRIA, das Patentierte Shoe-Tattoos mit einer Spe- neue VAMED Vitality World Resort in Bad zial-Beschichtung für die Verschönerung Waltersdorf! Vorteil: 10 % Rabatt! der Schuhsohlen eurer High-Heels und Buchgreithweg 351 Pumps. So wird jeder Schuh zum Unikat! 8271 Bad Waltersdorf Vorteil: 10 % Rabatt mit dem Rabattcode: www.sparesortstyria.com vorteilswelten. Tel.: 03333/310 65 www.shoe-tattoo.at E-Mail: reservation@sparesortstyria.com E-Mail: office@shoe-tattoo.net
OLUMNE Ausreichende Personaldotierung ist kein Selbstzweck D ie eindrucksvollen Berichte über stationären Bereich mit massivem Per- die Überalterung des Öffentli- sonalmehrbedarf gerechnet, es müsse chen Dienstes und die Notwen- bereits jetzt massiv in Ausbildungsmög- digkeit zehntausender Neuaufnahmen in lichkeiten investiert werden, um Perso- den nächsten zehn Jahren machen nach- nallücken zu vermeiden. Der mittlere denklich. Gerichten und Verwaltungs- Bedarf an zusätzlichen Pflege kräften bereichen geht das Personal aus, in der wird innerhalb der nächsten elf Jahre Polizei finden einerseits unzureichende mit 24.163 Personen ermittelt – nicht Personalaufnahmen statt, andererseits ohne ausdrücklich zu betonen, dass die gibt es Kürzungen bei Überstunden. Berechnung sehr vorsichtig erstellt wur- Die ausreichende Dotierung des Öffent- de und der tatsächliche Bedarf vermut- lichen Dienstes mit Personal ist kein lich „tendenziell unterschätzt werde“.3 Selbstzweck, sondern dient der Rechts- Otto Aiglsperger: Woher werden nun die (zusätzlichen) sicherheit, der Qualität der erbrachten Der Autor ist Leiter des Pflegekräfte kommen? Derzeit sind Leistungen, der inneren und äußeren Bereichs Organisation lediglich zwei (!) Prozent der in Öster- Sicherheit, der Bildung nachfolgender und Wirtschaft in reich gewerbeangemeldeten selbststän- Generationen, der Pflege älterer Mit der GÖD. digen Personenbetreuerinnen Inländer bürgerInnen und vieles mehr. (das sind 1580 Personen), der allergröß- Rückmeldungen zu Massiven Personalbedarf gibt es nicht te Teil sind mit etwa 80 Prozent Rumä- diesem Artikel bitte an: nur im klassischen Öffentlichen Dienst, otto.aiglsperger@ ninnen und Slowakinnen mit 71.000 sondern auch im Pflegebereich. Wie goed.at Betreuungskräften.4 Aufgrund des stei- eine Studie des Österreichischen Insti- genden Bedarfes ist damit zu rechnen, tuts für Wirtschaftsforschung1 im Auftrag dass die Löhne steigen werden und auch des Hilfswerk Österreich zeigt, wird der dadurch der Pflegeberuf attraktiver wer- Bedarf an Pflegekräften massiv steigen den wird. – dabei wird jetzt oftmals schon Perso- Fazit: Durch Umstrukturierungen, Auto- nal gesucht. „Auch wenn die Stabilität matisierung, Auslagerungen sowie Be- der Beschäftigungsverhältnisse im Pfle- schäftigung ausländischer Pflegekräfte gebereich gemäß den Daten zunimmt, wird der Öffentliche Dienst am Laufen berichten Pflegedienstleister regelmäßig gehalten. Wenn die Qualität des Rechts- von Schwierigkeiten, ausreichend Pfle- 1W IFO-Monatsberichte 3/2019 staates und die Leistungen für die Bür- bzw. https://www.wifo.ac.at/ gepersonal zu finden. Einzelne Heimbe- wwa/pubid/61563. gerinnen und Bürger erhalten bleiben treiber müssen Pflegebetten zeitweise 2W IFO-Monatsberichte 3/2019, sollen, muss die Politik rasch Entschei- Seite 150. unbesetzt lassen, da das nötige Pflege- 3W IFO-Monatsberichte, Seiten dungen treffen – an einer baldigen Auf- 153–155. personal nicht rekrutiert werden kann.“2 4O rf.at vom 22. 10. 2018, https:// nahmeoffensive wird kein Weg vorbei- Es wird sowohl im mobilen als auch im orf.at/stories/3073921/. führen. l 19 · GÖD 3-19
Am GÖD-Truck vor dem Parlament heizten DJ Michael Renk und das „Vienna Samba Project“ die GÖD-Läufe- rinnen und -Läufer entlang der GÖD-Meile auf der Zielgeraden an (Foto oben). Sportler und Zuschauer stärkten sich beim beliebten GÖD-VIP-Zelt auf dem Rathausplatz (Foto unten). 20 · GÖD 3-19
LAUFEND STÄRKER Es hätte gar nicht besser laufen können. diese Runs auch sein mögen, „der Wien-Marathon Sonnenschein, angenehme Temperaturen, ist mit seiner attraktiven Streckenführung von der kaum Wind. Der 36. Vienna City Marathon Donau über den Prater hinaus nach Schönbrunn lockte über 40.000 LäuferInnen auf die und zurück auf die Ringstraße bis zum Ziel vor Burgtheater und Rathaus bei Weitem der schöns- Strecke, darunter auch 500 topmotivierte te“. Das sagt einer, der als Botschafter schon viele GÖD-Mitglieder. Länder gesehen – und erlaufen hat. Diesen Ehrgeiz VON CORDULA PUCHWEIN UND LAURA ARI gibt er gerne weiter. Als Obmann des „Sportclub Außenministerium“ motiviert er seit vielen Jah- ren auch KollegInnen zum Laufen. Zischg: „Heuer waren fünf Personen unseres Ressorts dabei, auch S pitzenbeamter und Spitzenläufer – DDr. eine Staffel haben wir gestellt.“ Robert Zischg ist zweifellos der Marathon- Ein weiterer „Dauerläufer“ ist Mag. Martin Hol- mann unter Österreichs Beamten. Wie viele zinger. Er lief den Halbmarathon heuer in neuer Halbmarathons er im Laufe seines Lebens schon persönlicher Bestzeit von 1:28. Dafür hat der Leiter gelaufen ist, kann er gar nicht mehr genau bezif- der Rechtsabteilung der GÖD fleißig viermal pro fern. „Es waren sicher Dutzende“, schätzt er. Beim Woche trainiert. Es hat sich gelohnt, obendrein Vienna City Marathon (VCM) weiß er es allerdings war der Wettergott gnädig. Kollege Martin Hol- genau. 13-mal hat er den schon runtergespult – zinger: „Die Bedingungen waren so gut wie schon heuer auch wieder. Zischg, derzeit Botschafter in lange nicht mehr. Erstmals ging kein Wind auf der Lissabon, ist also passionierter Läufer. In Wien geht Linken Wienzeile, dort hatten wir sonst immer er besonders gerne an den Start. Sein Statement mit Gegenwind zu kämpfen. Das fantastische Pub- kurz nach Zieleinlauf: „Für mich ist es wunderbar likum – und natürlich auch die Vorfreude auf das gelaufen. Die Bedingungen waren in jeder Hinsicht GÖD-VIP-Zelt – beflügelten ungemein!“ Ähnlich FOTOS: ANDI BRUCKNER optimal.“ Und Zischg gibt weiter Gas. Nach Wien positiv gestimmt waren auch die Mitarbeiter der will er auch beim London-Marathon am 28. April Niederösterreichischen Straßenbauabteilung. So antreten. „Ich bin bereits fünf der sechs bedeu- ging etwa die Straßenmeisterei Hollabrunn mit tenden Marathons, die es auf der Welt gibt, gelau- Manfred Punz, Fabian Leitgeb, Johann Werl und fen. Lediglich Tokio fehlt noch.“ So spektakulär all Markus Hütt als Staffel an den Start. Codename: „Die Fantastischen 4“. Nomen est omen. Trainiert hat das Team zuvor über Wochen im Weinviertel. „Die leicht hügelige Gegend ist optimal dafür“, sagt Johann Werl. Mit Erfolg. Zum Aufwärmen im Lokal „City Treff“ an der Alten Donau bei Bananen und Elektrolytgetränken bereiteten sich „Die Fan- „Der Vienna City Marathon ist einmal mehr der Beweis, dass der Öffentliche Dienst bei bester Kondition ist“, sagt GÖD-Vorsitzender Norbert Schnedl. Hier gemeinsam mit GÖD Vorsitzendem-Stellvertreter Hannes Gruber. 21 · GÖD 3-19
tastischen 4“ auf das große Rennen vor. Erklärtes Ziel: „Durchkommen und Spaß haben!“ Den hatten sie, wie sie später im Ziel berichteten. Leichtfüßig, geradewegs so als wäre ein Halbmarathon ein Spaziergang, lief Leopold Schneider im Ziel ein. Als Mitarbeiter der Straßenmeisterei Sierndorf ist die Straße sein Revier. In seiner Heimatgegend läuft er regelmäßig und besonders gerne entlang der Donau. „Das hat schon eine besondere Faszi- nation“, sagt Schneider bei Gulasch und Apfelsaft im großen GÖD-VIP-Zelt, das auch heuer wieder an prominenter Stelle vor dem Wiener Rathaus stati- oniert war, und weiter: „Die Atmosphäre hier ist toll. Die ausgepowerten, aber glücklichen Läufer, die Musik, die gute Stimmung im GÖD-Zelt, wo man bei Gulasch, Nudeln, Kaiserschmarren seine Ener- gie auftankt, ist unbeschreiblich. All das macht den Marathon perfekt.“ Für gute Stimmung und heiße Rhythmen, auch dank des „Vienna Samba Project“, sorgte zudem der GÖD-Truck direkt vor dem Par- lament. Von hier aus wurden die GÖD-Läufer auf der Zielgeraden nochmals kräftig angefeuert. Ein gelungenes Finish und geradezu symbolhaft für die Power, die auch von der GÖD ausgeht. „Der Vienna City Marathon ist einmal mehr der Beweis, dass der Öffentliche Dienst bei bester Kondition ist und auch auf der Langstrecke hervorragende Leistun- gen bringt. Darin spiegeln sich die Kraft und Aus- dauer, mit der unsere Beamten 365 Tage im Jahr für Die blinde Österreich arbeiten“, sagte der GÖD-Vorsitzende Läuferin Claudia Rendla (li.) mit DI Norbert Schnedl. Seit 2013 ist die GÖD offizieller Brigitta Litschauer, Partner des Vienna City Marathon. Die GÖD und Ministerialrätin im Bundes ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus. Mag. Martin Holzinger, Leiter der GÖD-Rechts- abteilung, zählt zu den Routiniers: Er lief heuer den Halbmarathon in seiner geplanten Bestzeit. GÖD-Vorsitzender Norbert Schnedl mit Dr. Gerhard Hesse, Sektionsleiter BM für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz, Verfassungsdienst, der den ganzen Marathon lief. 22 · GÖD 3-19
Verena Strobl, Jugendsekretärin, Otto Aiglsperger, Bereichs- leiter Organisation und Wirtschaft, und Marlene Wallner, Presse und Öffentlichkeitsarbeit der GÖD (v. l. n. r.). der Marathon – zwei Erfolgsgeschichten. Markus Larndorfer, Bereichsleiter Junge GÖD, Sport, und Verena Strobl, Jugendsekretärin der GÖD, zeich- neten sich für die gelungene Gesamtorganisation zugute. Unseren vierten Halbmarathon haben wir aus. Ohne die vielen Helfer der GÖD wäre das Vien- in einer Zeit unter drei Stunden beendet. Wir sind na-City-Marathon-Wochenende nicht möglich. vollauf zufrieden.“ Allein zwölf MitarbeiterInnen der GÖD waren am Schon ein Dauergast beim VCM ist Alexander Vock. Event tätig. Markus Larndorfer: „Erfolg besteht ja Wir haben den Lehrer schon etliche Male beim angeblich immer aus fünf Prozent Inspiration und Marathon begleitet. Heuer war alles ein bisschen 95 Prozent Transpiration. Das erleben beim Mara- anders. „Ich habe mich ganz kurzfristig zur Teilnah- thon nicht nur die Läufer, sondern auch wir in der me entschieden. Mal sehen, wie es ohne großes Organisation beim GÖD-Service. Da zeigen alle mit Vorbereitungstraining laufen wird“, gab sich Vock Begeisterung, was wir zu bewegen imstande sind!“ kurz vor Start des Halbmarathons eher zurück- Vor 36 Jahren wurde der Lauf als „Wiener Früh- haltend. Frage zum Schluss: Wie ist es gelaufen, lingsmarathon“ abgehalten. Heuer rennen über Herr Vock? „Ganz toll. Obwohl ich kaum trainier- 40.000 Sportbegeisterte durch die Straßen der te, habe ich eine super Zeit erreicht. A Hoiba geht österreichischen Hauptstadt und legen in acht eben immer!“ Ob halber oder ganzer Marathon: Bewerben summa summarum 750.000 Kilometer Herzliche Gratulation allen GÖD-Läufern! l zurück, angefeuert von tausenden Zuschauern entlang der Strecke. Der Vienna City Marathon GÖD-TV war live dabei. Das Video ist auf der GÖD-Website ist Lauffreunden aus aller Welt ein Begriff. Der unter www.goed.at/goed-tv/laufendstaerker/ sowie auf der Anteil der Läufer aus dem Ausland beläuft sich GÖD-Facebook-Seite abrufbar. beim Halbmarathon auf rund 20 Prozent, gut 50 Prozent sind es auf der Langdistanz. Die 42,2 Kilometer in Wien zu bewältigen, ist das große Ziel vieler Hobbyläufer – und auch vieler GÖD- Läufer. Diesen Wunsch hat sich auch die Staffel- Der VCM setzt neue Maßstäbe im Mannschaft vom Landesklinikum Mauer erfüllt. Laufsport – die GÖD war dabei. Erich Otto, Andreas Pfleger, Christoph Sperneder und Fritz Pichler, alle Krankenpfleger, sind ein gut Dieses Jahr war für den Vienna City Marathon erstmals das eingespieltes Team. „Wir haben schon dreimal die MOC (Main Operations Center) im Einsatz. Aufgrund der idea- GÖD-Staffel gewonnen“, sagen Herren, die sich mit len Lage und der jahrelangen Kooperation der GÖD mit dem Lauftrainings in den Donauauen in Form gebracht Veranstalter des Vienna City Marathon war das MOC erstmals haben. „Oder auch mit Golfspielen in Spanien“, zentral – in den Räumlichkeiten der GÖD-Zentrale – unterge- witzelte das Team beim Start. Locker blieb die bracht. Das MOC fungierte für den gesamten VCM-Event als Stimmung auch während des Rennens. Happy operative sowie als Einsatz- und Sicherheitszentrale. „Vom über ihre gute gemeinschaftliche Leistung trafen MOC aus werden alle Maßnahmen am Start, an der Strecke und sich am Ende alle im GÖD-Zelt. Glücklich war auch im Zielgelände gesteuert. Sechs Abschnittskoordinatoren, die Claudia Rendla. Die blinde Läuferin war mit Brigit- an verschiedenen Orten in der Stadt platziert sind, kommuni- ta Litschauer, Ministerialrätin im Bundesministeri- zieren mit dem MOC beziehungsweise erhalten Informationen um für Nachhaltigkeit und Tourismus, unterwegs. vom MOC via Funk“, erklärt Gerhard Wehr, Organisationsleiter Dabei waren die beiden während des Laufes mit des Vienna City Marathon, die Besonderheiten des Main Ope- einem Band verbunden, wobei Litschauer als Gui- rations Center. „Eine kompakte Zusammenfassung aller Funk- de fungierte. „Für den Halbmarathon borge ich tionen ermöglicht es nun, eventuelle Schnittstellenverluste Claudia meine Augen“, sagt sie. Happy End auch zwischen einzelnen Organisationsbereichen zu kompensieren für dieses besondere Damenduo. Ihr Resümee: und noch schneller agieren zu können. Das neue MOC ist in sei- „Wir sind langsam, aber gleichmäßig gelaufen. ner Form einzigartig bei Laufveranstaltungen in Österreich und Der leichte Rückenwind kam uns auch ein wenig setzt neue Maßstäbe im Laufsport“, so Gerhard Wehr. 23 · GÖD 3-19
Sie können auch lesen