Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-53 - Das Thema Milliardenentlastungen für deutsche Geldhäuser - Bundesverband deutscher Banken

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-53

 Das Thema

 Milliardenentlastungen für deutsche Geldhäuser
 Der Ausschuss für Finanzstabilität hat die Kapitalvorgaben für die Geldhäuser
 hierzulande aufgrund der Herausforderungen durch die Corona-Krise gesenkt.
 Der sogenannte antizyklische Kapitalpuffer, der erst im vergangenen Jahr auf
 0,25 Prozent erhöht worden war, wird zum 1. April auf null Prozent gesenkt,
 teilte das Gremium heute mit. Das bedeutet eine Entlastung der Institute in
 Höhe von 5 Milliarden Euro. "Mit dieser präventiven Maßnahme wird die
 Fähigkeit des deutschen Bankensektors gestärkt, Kredite zu vergeben", hieß
 es in der Mitteilung des Ausschusses. Er besteht aus Vertretern von Bundesfi‐
 nanzministerium, Bundesbank und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs‐
 aufsicht (BaFin). Die Regelung soll mindestens bis zum Jahresende gelten. Die
 Aufseher wollen Banken damit mehr Spielräume eröffnen, um Kredite zu
 vergeben und die von der Viruskrise gebeutelte Wirtschaft anzukurbeln. "Das
 deutsche Bankensystem insgesamt ist gut kapitalisiert", sagte BaFin-Chef Felix
 Hufeld bei einer telefonischen Pressekonferenz. Dies betreffe Kapital und
 Liquiditätsausstattung. Die Entscheidung reiht sich ein in eine Reihe ähnlicher
 Beschlüsse auf europäischer Ebene. So erlaubt die Bankaufsicht der Europäi‐
 schen Zentralbank (EZB) Geldhäusern vorübergehend, Vorgaben für Kapital-
 und Liquiditätspuffer zu unterschreiten. Die Entlastungen summieren sich für
 Deutschlands Banken auf mehr als 120 Milliarden Euro. "Im Zuge der regula‐
 torischen Reformen in Folge der Finanzkrise wurden in den vergangenen
 Jahren erhebliche Puffer aufgebaut, die in Situationen wie diesen genutzt
 werden können", stellte der Ausschuss für Finanzstabilität fest.

 [faz.net]
 [handelsblatt.com]
 [finanzen.net]
 [de.reuters.com]
 [bloomberg.com]

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 Meldungen

 KfW-Notkredite können von sofort an beantragt werden
 Die staatliche Förderbank KfW ist auf die schnelle Vergabe der von der
 Bundesregierung angekündigten Notkredite für Unternehmen vorbereitet.
 Anträge können von heute an bei den jeweiligen Hausbanken gestellt werden,
 teilte die KfW mit. Die deutschen Banken hätten dazu die Konditionen des
 Förderprogramms von der KfW erhalten, sagte Finanzstaatssekretär Jörg
 Kukies. "Wir übernehmen Verantwortung und tun alles, um Unternehmen in
 Deutschland zu helfen und sie schnell mit Liquidität zu versorgen", sagte KfW-
 Chef Günther Bräunig. "In Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig zusam‐
 menzuhalten." Die Privatbanken, Sparkassen und Volksbanken würden
 zusammen mit der KfW an einem Strang ziehen, versprach Marija Kolak, Präsi‐
 dentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisen‐
 banken (BVR), dem diesjährigen Federführer der Deutschen Kreditwirtschaft
 (DK). Den Instituten sei bewusst, dass sie zusammen mit der Förderbank eine
 zentrale Rolle bei der Krisenbewältigung hätten.

 [handelsblatt.com]
 [bankenverband.de]

 EZB betont Handlungswillen
 Die EZB hat ihre Bereitschaft betont, entschlossen gegen die Auswirkungen
 der Virus-Epidemie vorzugehen. Falls nötig, werde man weitere Impulse
 setzen, hieß es heute in einer Mitteilung. "Die EZB ist bereit, alle ihre
 Maßnahmen gegebenenfalls anzupassen, sollte dies erforderlich sein, um die
 Liquidität im Bankensystem zu sichern und die reibungslose Übertragung ihrer
 Geldpolitik in allen Ländern zu gewährleisten."

 [uk.reuters.com]
 [finanzen.net]

 Deutsche Bank: Kommen stabil durch die Tage
 Die Deutsche Bank sieht trotz der Virus-Krise keine größeren Verwerfungen für
 ihr Geschäft. "Wir kommen relativ stabil durch diese Tage", sagte Deutsche-

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 Bank-Vorstandsmitglied Fabrizio Campelli heute auf einer Konferenz in
 London. Einen Anlass für eine Prognosesenkung sehe er daher nicht. "Es gibt
 aktuell definitiv keine Notwendigkeit an unseren kurzfristigen Zielen für
 Kapital und Kosten zu rütteln." Es sei jedoch zu früh für Schlussfolgerungen,
 was letztendlich passieren werde

 [de.reuters.com]

 Start-up Penta sammelt 18,5 Millionen Euro ein
 Das Berliner Fintech-Unternehmen Penta hat frisches Geld von Investoren
 bekommen. Der Anbieter von Geschäftskonten erhielt 18,5 Millionen Euro, wie
 heute berichtet wurde. Zu den Geldgebern gehören unter anderem ABN Amro
 und HV Holtzbrinck Ventures. Penta gehört zum Company-Builder Finleap.

 [finanz-szene.de]

 RBI erwartet schwere Rezession
 Das österreichische Geldhaus Raiffeisen Bank International (RBI) rechnet mit
 erheblichen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft der Eurozone.
 Demnach geht die RBI von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP)
 von 4 Prozent in diesem Jahr aus. Die Bank zog deshalb eine Prognose für
 ihr Kreditwachstum zurück.

 [orf.at]

 Fed gewährt kurzfristige Kredite an Banken
 Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat ein weiteres Notfallprogramm,
 die sogenannte Primary Dealer Credit Facility, im Kampf gegen die Folgen der
 Corona-Epidemie aktiviert. Von kommendem Freitag an gewährt die Fed
 kurzfristige Kredite an Banken, teilte die Notenbank in einer Stellungnahme
 mit. Als Sicherheiten würde das Geldhaus Aktien sowie Kommunal- und Unter‐
 nehmensanleihen mit guter Bonität annehmen. 24 Institute würden zu den
 Primary Dealers zählen, darunter JPMorgan, Goldman Sachs sowie die
 Deutsche Bank. Das Programm werde für mindestens sechs Monate aufrecht‐
 erhalten, wie heute berichtet wurde.

 [handelsblatt.com]

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 Studie "Bezahlen 2030" publiziert
 Kontoführende Institute könnten in den kommenden Jahren neue Einnahmen
 durch die Entwicklung zahlungs- und kontonaher Mehrwertdienste generieren.
 Das ist eines der Ergebnisse der heute veröffentlichten Studie "Bezahlen
 2030", die von SRC Security erstellt wurde. Zudem sollten Zahlverfahren
 zumindest eine europäische Reichweite haben, hieß es. An der Erstellung der
 Studie nahm auch ein Team der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) teil.

 [it-finanzmagazin.de]
 [src-gmbh.de] Download Studie

 Ossig: Unternehmen brauchen schnelle Hilfe

       Der Bankenverband befürchtet in Deutschland einen Rückgang der
 gesamtwirtschaftlichen Leistung von bis zu 5 Prozent in diesem Jahr. "Um die
 wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzumildern, muss den Unter‐
 nehmen jetzt rasch und unkompliziert geholfen werden", sagte heute
 Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, bei der
 Vorstellung einer Einschätzung zur aktuellen Wirtschaftsentwicklung und
 Wirtschaftspolitik. "Die Krise trifft eine zuvor gesunde Wirtschaft wie eine
 unvermittelte Naturkatastrophe."

 [bankenverband.de]
 [finanzen.net]

 Die Köpfe

 Scholz: ESM hat "nötige Kampfkraft" für Krise
 Bundesfinanzminister Olaf Scholz kann sich in der gegenwärtigen Krise grund‐
 sätzlich finanzielle Unterstützung für Italien vorstellen. Europa verfüge mit
 dem Rettungsfonds ESM "über die nötige Kampfkraft in der Krise", sagte
 Scholz in einem heute veröffentlichten Interview. Er halte es zwar noch für
 nicht angeraten, den ESM zu aktivieren, denn die Euroländer seien überzeugt,
 die Probleme bewältigen zu können. "Wenn es anders kommen sollte, werden
 wir unserer Verantwortung gerecht werden", betonte Scholz. Zudem kündigte

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 er weitere Hilfen für deutsche Unternehmen an. Denkbar sei etwa, Betrieben,
 die ihre Geschäftsräume nicht öffnen könnten, bei Mieten und Pachten zu
 unterstützen.

 [spiegel.de]

 De Guindos: Corona-Epidemie ist eine Gesundheits-,
 keine Finanzkrise
 EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hat angekündigt, dass die Notenbank in
 der gegenwärtigen Krise mutige Schritte unternehmen werde, wenn dies
 notwendig würde. Das sagte er heute in einem Interview. Die Corona-
 Epidemie sei zudem eine Gesundheits-, keine Finanzkrise. Österreichs
 Notenbank-Chef Robert Holzmann betonte, der "Instrumentenkasten der
 Geldpolitik" sei nach wie vor sehr gut gefüllt. "Die Geldpolitik hat ihre Grenzen
 noch lange nicht erreicht."

 [forexlive.com]
 [de.reuters.com]

 Schnabel fordert europäische Solidarität
 EZB-Direktorin Isabel Schnabel hat angesichts gewachsener Rezessionsge‐
 fahren eine engere Zusammenarbeit in Europa in der Corona-Krise gefordert.
 "Es braucht jetzt europäische Solidarität, auch finanziell. Das ist im Interesse
 aller Länder Europas", sagte Schnabel in einem heute veröffentlichten
 Interview. Nach Einschätzung Schnabels ist die Wahrscheinlichkeit einer
 Rezession "spürbar" gestiegen. "Wir erleben einen sehr schweren ökonomi‐
 schen Schock."

 [finanznachrichten.de]

 Hufeld erwartet Cum-Ex-Strafen für Banken
 Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
 (BaFin), sieht finanzielle Belastungen auf Geldhäuser zukommen, die in die
 Cum-Ex-Affäre verstrickt sind. "Die Banken müssen sich auf Strafzahlungen
 einstellen", sagte er laut eines Medienberichts von heute. "Wir haben auch
 relativ klare Vorstellungen, wo es Belastungen geben könnte, und reagieren
 darauf seit geraumer Zeit aufsichtlich."

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 [handelsblatt.com]

 Felbermayr gegen Helikoptergeld
 Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr,
 hat abgeraten, nach dem Gießkannenprinzip Geld an alle Bürger zu verteilen.
 "Jetzt brauchen spezielle Gruppen liquide Mittel, zum Beispiel Einzelunter‐
 nehmer, Gastwirte, kleine Firmen", sagte er in einem Interview, das heute
 veröffentlicht wurde. "Denen muss gezielt geholfen werden." Sogenanntes
 Helikoptergeld würde auch Personen gezahlt, die das Geld gar nicht
 bräuchten.

 [de.reuters.com]

 UBS-Finanzchef Gardner: Bislang gut durch die Krise
 gekommen
 Die Schweizer Großbank UBS sieht sich trotz der Virus-Krise gut aufgestellt.
 "Ich habe bisher ein gutes Gefühl dabei, wie wir dem Rechnung tragen
 konnten", sagte Finanzchef Kirt Gardner heute auf einer Investorenkonferenz.
 Er rechne auch mit Unterstützung durch die Schweizerische Nationalbank
 (SNB). Die Notenbank stellte wenig später erstmals seit mehr als acht Jahren
 wieder Dollar-Liquidität bereit. Insgesamt wurden 2,6 Milliarden Dollar (2,3
 Milliarden Euro) Banken zugeteilt.

 [cash.ch]
 [de.reuters.com]

 Die Tweets des Tages

 Christian Ossig, Chef des Bankenverbands, anlässlich der Einschätzung zur
 Wirtschaftsentwicklung: "Um die Folgen der #Corona-Krise abzumildern,
 muss Unternehmen rasch und unkompliziert geholfen werden." Weitere Infor‐
 mationen: go.bdb.de/zNXue #COVID2019de

 [twitter.com]

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 Die deutsche Kreditwirtschaft und die @KfW bündeln ihre Kräfte, um den von
 der #Corona-Krise betroffenen Unternehmen zu helfen. #coronavirusdeut‐
 schland #COVID2019de

 [twitter.com]

 Mit Blick auf die #Corona-Krise befürchten wir einen Rückgang der gesamt‐
 wirtschaftlichen Leistung in Europa um drei bis vier Prozent in diesem Jahr.
 Hier finden Sie mehr Informationen zur Wirtschaftslage: go.bdb.de/t3VrZ
 #COVID2019de #coronavirusdeutschland

 [twitter.com]

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 [impulse.de]

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 Giroverbands (DSGV), die Bilanz der Sparkassen für 2019 per Livestream vor.

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 – In einer Online-Pressekonferenz veröffentlicht das Ifo Institut seine aktuelle
 Konjunkturprognose.

 Der Nachschlag

 Wie Mozart Probleme im Büro löst
 Musik am Arbeitsplatz – das ist ein Streitthema nicht nur zwischen Arbeitgeber
 und Angestellten, sondern auch unter Kollegen. Gute Kopfhörer können
 zumindest den Zwist über die richtige Playlist am Arbeitsplatz beenden. Doch
 wie wirkt sich Musik auf die Produktivität aus? Typische Experten-Antwort: Es
 kommt darauf an. So verhallt Beethovens "Für Elise" effektlos. Mozarts Sonate
 D-Dur für zwei Klaviere (Köchelverzeichnis 448) hingegen verbessert das
 Gedächtnis, die Wahrnehmung und die Problemlösung. Wann Musik am
 Arbeitsplatz auf alle Fälle hilft, lesen Sie hier:

 [bbc.com]

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