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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-234 Das Thema Inflationssorgen bei Verbrauchern und Notenbanken Die derzeit hohe Teuerungsrate hat eine allgemeine Verunsicherung ausgelöst. Laut einer heute vorgestellten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Innofact im Auftrag der Norisbank sorgen sich rund 63 Prozent der Menschen in Deutschland aufgrund der hohen Inflation um ihr Geld. Nach Anlagemöglichkeiten, um die Effekte des Geldwertver‐ lustes auszugleichen, suchen aber nur rund 22 Prozent. Auch Notenbanken sind zunehmend beunruhigt angesichts der weltweit hohen Inflationsraten. Die Präsidentin der russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina, betonte, ihr Institut sei zurzeit sehr in Sorge wegen der rasant anziehenden Preise und der gestiegenen Inflationserwartungen. Es sei nun von entscheidender Bedeutung, darauf zu reagieren. "Unserer Ansicht nach wäre es ein größerer geldpolitischer Fehler, die hartnäckige Inflation zu unterschätzen", erklärte sie in einem heute veröffentlichten Interview. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) wies in ihrem gestern vorgelegten Konjunkturbericht ebenfalls darauf hin, dass Lieferengpässe und ein Mangel an Arbeitskräften weiterhin für Preis‐ druck sorgten. Amaury d'Orsay, Head of Fixed Income bei der Fondsgesell‐ schaft Amundi, geht unterdessen davon aus, dass die hohe Inflation dauer‐ hafter sein wird, als von vielen Zentralbanken – wie beispielsweise der Europäischen Zentralbank (EZB) – erwartet. "Wir haben es mit einem Regime‐ wechsel zu tun, der mit Einschränkungen in den Lieferketten, einem Rückgang der Globalisierung, höheren Steuern und einer Neuausrichtung der Politik zugunsten des Produktionsfaktors Arbeit einhergeht. Hinzu kommen die Herausforderungen, die die Energiewende mit sich bringt", wurde er heute zitiert. [zeit.de] [reuters.com] [finanzen.net] [de.marketscreener.com] [payoff.ch] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen EU sanktioniert Banken in Kartellfall Die Kartellbehörde der Europäischen Union (EU) hat gegen die Schweizer Großbank Credit Suisse sowie gegen drei britische Geldhäuser eine Geldstrafe von insgesamt 344 Millionen Euro verhängt. Die Aufseher werfen den Insti‐ tuten heutigen Medienberichten zufolge Absprachen im Devisenhandel vor. HSBC wurde mit 174,3 Millionen Euro die höchste Strafe auferlegt, gefolgt von Credit Suisse mit 83,3 Millionen Euro, Barclays mit 54,3 Millionen Euro und der Royal Bank of Scotland (RBS) mit 32,5 Millionen Euro. Die RBS firmiert nach einer Umbenennung im vergangenen Jahr inzwischen unter dem Namen NatWest. Barclays, HSBC und RBS hatten ihr Fehlverhalten zugegeben und im Gegenzug eine Strafminderung erhalten. Credit Suisse wollte keine Stellung nehmen. [cash.ch] Saxo Bank präsentiert Prognosen der etwas anderen Art Die dänische Saxo Bank hat heute ihre "Outrageous Predictions" für 2022 vorgelegt. Dabei handelt es sich nicht um die offiziellen Marktprognosen des Geldhauses, sondern vielmehr um eine Warnung vor einer möglichen Fehlal‐ lokation von Risiken unter Anlegern, die in der Regel von einer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Ereignisse ausgehen. Zu diesen unwahr‐ scheinlichen, aber möglicherweise unterschätzten Ereignissen für 2022 zählt die Bank unter anderem, dass die Pläne zur Abschaffung fossiler Brennstoffe aufgehoben werden oder dass Facebook seine jungen Nutzer verliert. Laut Steen Jakobsen, Chef-Ökonom der Saxo Bank, stehen die ungewöhnlichen Prognosen jeweils für eine Art "Revolution". [moneycab.com] [home.saxo] (Outrageous Predictions) Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Maschinenbauer verbuchen deutliches Auftragsplus Die Erholung im deutschen Maschinen- und Anlagebau hält an. Im Oktober verbuchten die Maschinenbauer hierzulande abermals einen zweistelligen Zuwachs ihrer Aufträge von real 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies teilte der Branchenverband VDMA heute in Frankfurt mit. Im Frühjahr und Sommer waren die Zuwächse allerdings teilweise noch deutlich höher ausgefallen. "Zum einen ist der Nachholbedarf der Kunden weitgehend befriedigt. Zum anderen verzeichneten wir im Oktober des Vorjahres bereits ein erhöhtes Auftragsniveau", erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Trotz der stabilen Auftragslage verwies VDMA-Verbandspräsident Karl Haeusgen auf eine zunehmende Belastung aufgrund der ungewissen Lage in den Lieferketten. [wiwo.de] EZB-Urteil: EU stellt Verfahren gegen Deutschland ein Das gegen Deutschland eingeleitete Verfahren der Europäischen Kommission wegen des umstrittenen Urteils des Bundesverfassungsgerichts zu den Anlei‐ hekäufen der EZB wurde eingestellt. Wie die Kommission heute mitteilte, habe die Bundesrepublik förmlich zugesichert, dass es den Vorrang des EU- Rechts und die Zuständigkeit des obersten EU-Gerichts anerkenne. Die Karls‐ ruher Verfassungsrichter hatten im Mai 2020 die EZB-Anleihekäufe als teilweise verfassungswidrig eingestuft und sich damit gegen die Einschätzung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gestellt. [rnd.de] [finanzen.net] Grab feiert US-Börsendebüt nach weltgrößtem SPAC- Deal Der südostasiatische Fahr- und Essenslieferdienst Grab hat heute an der US- Börse Nasdaq debütiert. Wie Medien heute berichteten, hatte zuvor das Akquisitionszweckunternehmen (Special Purpose Acquisition Company; SPAC) Altimeter Growth einer Fusion zugestimmt. Mit einer Bewertung für Grab von rund 40 Milliarden US-Dollar (35 Milliarden Euro) ist es der bisher größte SPAC- Deal weltweit. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [manager-magazin.de] [finanzen.net] Bezahldienst Square benennt sich um in Block Der US-Zahlungsdienstleister Square soll künftig Block heißen. Der neue Name des Unternehmens sei an die Blockchain-Technologie angelehnt, hieß es in heutigen Medienberichten. Die Firma des Twitter-Mitgründers Jack Dorsey untermauere mit der Umbenennung ihren Fokus auf Digitalwäh‐ rungen. Der Namenswechsel soll am 10. Dezember offiziell über die Bühne gehen. [internetworld.de] [businessinsider.de] Studie: Zahlungskartendaten im Darknet zum Kauf angeboten Rund 31.300 Zahlungskartendaten aus Deutschland werden einer Analyse zufolge im Darknet zum Kauf angeboten. Dies ist ein zentrales Ergebnis einer Studie des Virtual Private Network-Anbieters NordVPN fest, über die heute berichtet wurde. In der Studie wurden 4,5 Millionen Zahlungskartendaten analysiert, die im Darknet verkauft werden. Insgesamt konnten die Daten Personen aus 140 Ländern zugeordnet werden. Deutsche Zahlungskarten‐ daten waren den Angaben nach besonders teuer: Der Durchschnittspreis eines Datensatzes einer deutschen Karte lag bei 17,89 US-Dollar (15,80 Euro), verglichen mit dem Gesamtdurchschnittspreis von 9,70 Dollar (8,60 Euro). Allerdings sind Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland im internationalen Vergleich eher einem geringen Risiko ausgesetzt, Opfer von Kartendaten-Hackern zu werden. [finanzbusiness.de] [it-finanzmagazin.de] Bankenverband: Bei Jobangeboten genau hinschauen Auf der Jobsuche könnten Stellenangebote als "Finanzagent" oder auch als "Bank-App-Tester" zunächst verlockend klingen, da sie leicht verdientes Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Geld versprechen. Bei derartigen Angeboten ist jedoch Vorsicht geboten, schreibt der Bankenverband in einem heute veröffentlichten Blogbeitrag. Häufig handele es sich hierbei um Angebote von Kriminellen, die Jobsu‐ chende für ihre illegalen Geschäfte einspannen wollen. Auf welche Warnsi‐ gnale Sie achten sollten, um nicht auf diese Masche reinzufallen, lesen Sie hier: [bankenverband.de] Die Köpfe Knot übernimmt FSB-Vorsitz Klaas Knot, Chef der niederländischen Notenbank und Mitglied im EZB-Rat, steht seit heute an der Spitze des Financial Stability Boards (FSB). Dies teilte das internationale Gremium, welches das globale Finanzsystem überwacht und Empfehlungen ausspricht, heute in Basel mit. Knot übernimmt den Vorsitz des FSB von Randal Quarles von der US-Notenbank Fed. Die Amtszeit des Niederländers ist auf drei Jahre begrenzt. [mondovisione.com] [finanzbusiness.de] (bezahlpflichtig) Erdoğan tauscht Finanzminister aus Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat den Finanzminister in seinem Regierungskabinett ausgetauscht. Wie Medien heute berichteten, hat der bisherige türkische Finanzminister Lütfi Elvan das Amt nach nur etwas mehr als zwölf Monaten verlassen und wird nun durch Nureddin Nebati ersetzt. "Beobachter spekulieren darüber, dass Elvan gehen musste, weil er der Niedrigzinspolitik des Präsidenten kritisch gegenüberstand", sagte Devisenex‐ perte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. [sueddeutsche.de] [finanztreff.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Die Tweets des Tages Der Klimawandel verändert auch das Bankgeschäft. Die #Banken machen ihren Kunden verschiedene Finanzierungsangebote für mehr #Klimaschutz und #Nachhaltigkeit. Was Banken noch gegen den Klimawandel tun, erfahren Sie auf http://klimaschutz.bankenverband.de [twitter.com] Tolles Jobangebot, bei dem Sie nur Geld von Ihrem Konto überweisen sollen? Auch wer gutgläubig von Kriminellen als Finanzagent missbraucht wird, kann sich strafbar machen! Eröffnen Sie kein Konto für "Testzwecke". Die Warnsi‐ gnale: http://go.bdb.de/GrzwC #DontbeaMule @EBFeu @EC3Europol [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Ossig: Corona-Pandemie verhindert vielerorts Normalbetrieb Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Christian Ossig, hat davor gewarnt, angesichts der pandemiebedingten wirtschaftlichen Unsicherheiten "unterstützende Maßnahmen" für die Unter‐ nehmen einzustellen. Wie Ossig in einem heute veröffentlichten Interview ausführte, habe sich die Stimmung in den Unternehmen zuletzt deutlich eingetrübt. "Eine große Pleitewelle erwarten wir aber nach wie vor nicht. Aller‐ dings sind viele Bereiche – etwa Messen, Tourismus und Gastronomie – noch weit entfernt von einer Normalisierung", wie es in einer heute veröffentlichten BdB-Analyse zur Unternehmensfinanzierung heißt. "Insbesondere kleine Unternehmen weisen vereinzelt erste Eigenkapitallücken auf. Ein breiter Anstieg der Zahlungsausfälle ist zwar nicht zu erwarten, doch könnten die kommenden Monate für einige Unternehmen brenzlig werden." Banken hätten für mögliche Zahlungsausfälle gut vorgesorgt, sagte Ossig. Er warnte jedoch davor, die Institute durch zusätzliche Kapitalanforderungen zu belasten. "Der Vorschlag der Bundesbank, den antizyklischen Kapitalpuffer Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief wieder anzuheben, berücksichtigt meiner Meinung nach nicht, dass wir mit der Pandemie noch nicht am Ende sind." Das käme jetzt zu früh, das wäre der falsche Schritt, ergänzte Ossig. Der Puffer war 2019 auf 0,25 Prozent erhöht und im Zuge der Pandemie zum 1. April vergangenen Jahres auf null Prozent gesenkt worden. [boersen-zeitung.de] [boerse.de] [zeit.de] [rnd.de] [stern.de] Was morgen wichtig wird Die Deutsche Börse überprüft turnusgemäß die Zusammensetzung der Börsen-Indizes Dax, MDax und SDax. – Die Allianz veranstaltet einen virtuellen Capital Markets Day. Bei der Veranstaltung werden Vorstandsvorsitzender Oliver Bäte und Finanzchef Giulio Terzariol ein Update zu Strategie und Zielen der Allianz Gruppe geben. – Das Marktforschungsunternehmen IHS Markit legt seinen Dienstleistungsindex für Deutschland für den Monat November vor. Der Nachschlag Das können Sie von Merkels Auftritten lernen Heute Abend wird die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einem Großen Zapfenstreich von der Bundeswehr verabschiedet. In ihren 16 Jahren als Regierungschefin hatte Merkel zahlreiche große Auftritte. Als begnadete Rednerin gilt sie allerdings nicht. Dennoch können sich Verant‐ wortliche in Unternehmen etwas von Merkels Auftritten abschauen, meint Führungskräftetrainerin Silvia Agha-Schantl. So habe die CDU-Politikerin einen authentischen Stil und könne mit Stressmomenten in der Öffentlichkeit souverän umgehen. Was Sie sich außerdem von Merkels öffentlichen Reden abgucken können und was eher nicht, lesen Sie hier: Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [t3n.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 8/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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