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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2018-102 Das Thema BGH: Bankenentgelt für Zinsgrenze in bestimmten Fällen unzulässig Der Bundesgerichtshof (BGH) hat heute entschieden, dass Zinsabsicherungen – sogenannte Zinscap-Prämien – Bankkunden in bestimmten Fällen unangemessen benachteiligen. Durch dieses Urteil können betroffene Darlehensnehmer unter Umständen Geld zurückfordern. Geklagt hatten Verbraucherschützer der Schutzge‐ meinschaft für Bankkunden gegen Klauseln der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) in Verträgen aus den Jahren 2008 bis 2010. Im konkreten Fall wurde die Gebühr sofort fällig. Nicht vorgesehen war hingegen, dass der Kunde sein Geld zum Teil zurückbekommt, wenn er das Darlehen vorzeitig ablöst. Die Richter beanstandeten die Prämie deshalb als zusätzliches laufzeitunabhängiges Entgelt und erklärten die Klausel für unwirksam. Gesetzlich soll der Zins die einzige Gegen‐ leistung für ein Darlehen sein. Die Verbraucherschützer hatten auch kritisiert, dass der Kunde für eine Regelung zahlen müsse, von der nicht nur der Darlehens‐ nehmer, sondern auch das Kreditinstitut profitiert, da der variable Zinssatz neben der Ober- auch eine Untergrenze vorsah. Die Bank hatte im Verfahren angeführt, dass die Entgelte mit jedem Kunden individuell ausgehandelt würden und deshalb nicht grundsätzlich überprüft werden könnten. Die Richter stuften die Klausel als vorfor‐ mulierte Vertragsbedingung ein. Auch wenn die Höhe der Zinscap-Prämie variiere, werde sie doch nach bestimmten Vorgaben berechnet. Wie viele Verträge bei der Bank betroffen sind und ob auch andere Kreditinstitute solche Klauseln verwendet haben, blieb unklar. Die apoBank kündigte an, künftig keine Zinscap-Darlehen mit Ober- und Untergrenze mehr abzuschließen. faz.net wiwo.de spiegel.de morgenpost.de Die Meldungen Britische Regierung verkauft weitere RBS-Anteile Großbritannien hat bei dem Verkauf von 7,7 Prozent der Anteile an der Royal Bank of Scotland (RBS) rund 2,5 Milliarden Britische Pfund (2,85 Milliarden Euro) einge‐ Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief nommen. Das sind 2,1 Milliarden Pfund weniger, als der Staat bei der Rettung der Bank in der Finanzkrise für die Papiere bezahlt hatte. Wie die britische Investitions‐ agentur UKGI heute mitteilte, wurden rund 925 Millionen RBS-Aktien veräußert. Der britische Staat halte noch rund 62,4 Prozent an dem Institut. Der britische Schatz‐ kanzler Philip Hammond wertete den Verkauf als einen wichtigen Schritt hin zu einer vollen Reprivatisierung des Geldhauses. wiwo.de Schweizer stimmen über Neuordnung des Geldsystems ab Die Schweizer stimmen am Sonntag über eine radikale Reform des Geldsystems ab. Die Initiatoren beabsichtigen mit ihrer Kampagne unter dem Titel "Für krisensicheres Geld: Geldschöpfung allein durch die Nationalbank! (Vollgeldinitiative)", dass es den Banken des Landes künftig verboten wird, über die Vergabe von Krediten Geld zu generieren. Dies soll künftig allein durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) möglich sein. Die SNB warnte vor negativen Folgen, falls die Volksabstimmung unerwartet eine Mehrheit bekommen sollte. "Vollgeld wäre wie Sand im Getriebe unseres Kreditwesens", erklärte Notenbank-Chef Thomas Jordan unlängst. "Die Banken könnten weniger flexibel auf die Kreditnachfrage reagieren, was den Konsum, die Investitionen und letztlich den Wohlstand in unserem Land mindern würde." manager-magazin.de faz.net PayPal-Rivale Adyen soll am 13. Juni an die Börse Der niederländische PayPal- und Wirecard-Konkurrent Adyen hat heute seinen Börsengang für den 13. Juni an der Euronext in Amsterdam angekündigt. Die Aktien würden zu einem Preis von 220 bis 240 Euro je Anteil angeboten. Die bisherigen Aktionäre sollten dabei Anteile von bis zu 14,2 Prozent am Kapitalmarkt platzieren. Damit wäre der Börsengang bis zu 947 Millionen Euro schwer. Die Marktbewertung des Unternehmens liege bei dem angegebenen Preis zwischen 6,5 bis 7,1 Milliarden Euro. Es wäre einer der größten Börsengänge eines europäischen Fintech-Unter‐ nehmens, hieß es. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief derstandard.at UniCredit vertreibt Allianz-Policen in Osteuropa Die Allianz hat mit der italienischen Großbank Unicredit eine Vertriebskooperation in Zentral- und Osteuropa geschlossen. Wie beide Institute heute mitteilten, wird die Allianz ab der zweiten Jahreshälfte das Netz des Geldhauses nutzen, um Policen für Lebens-, Sach- und Unfallversicherungen in Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Slowenien und der Slowakei anzubieten. Die HypoVereinsbank-Mutter Unicredit ist traditionell stark in Osteuropa. finanznachrichten.de de.reuters.com Société Générale zahlt Milliardenstrafe Die französische Großbank Société Générale hat in Vergleichen Zahlungen von mehr als 1,3 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) wegen angeblicher Schmiergeldzah‐ lungen und Marktmanipulation zugestimmt. Zunächst war die Höhe der Summe nicht bekannt. Laut dem US-Justizministerium zahlt das Geldhaus mehr als 860 Millionen Dollar im Rahmen einer Einigung mit Strafbehörden in den USA und Frankreich. Zusätzlich habe die Bank eine Strafe der US-Finanzaufsicht CFTC in Höhe von 475 Millionen Dollar akzeptiert. wiwo.de Banker im Kartellverfahren gegen australische ANZ verklagt Im Zuge eines Kartellverfahrens gegen die Australia and New Zealand Banking Group (ANZ) sind mehrere Banker und Ex-Banker wegen vermuteter Verstöße bei einem Aktienverkauf verklagt worden. Betroffen sind Manager der Citigroup, zwei ehemalige Manager der Deutschen Bank sowie ein ANZ-Vertreter, wie die austra‐ lische Wettbewerbsaufsicht ACCC heute mitteilte. Bei der Kartellklage geht es um eine 2,5 Milliarden Australische Dollar (1,6 Milliarden Euro) schwere Platzierung von ANZ-Aktien im Jahr 2015, bei der das deutsche Geldhaus und die Citigroup die ANZ Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief unterstützt hatten. Alle drei Geldhäuser wiesen ein Fehlverhalten zurück. Der Prozess beginnt am 3. Juli in Sydney. de.reuters.com handelsblatt.com Einkaufsmanagerindex in der Eurozone erneut gefallen Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft in der Eurozone ist im Mai um 1,0 Punkte auf 54,1 Zähler gefallen. Wie das Institut IHS Markit heute als Ergebnis der Befragung von 5.000 Unternehmen mitteilte, ist das der niedrigste Wert seit November 2016. Das Wachstum beim Neugeschäft habe deutlich nachgelassen, die Unternehmen stellten so wenig ein wie zuletzt im August 2017. Der Ausblick habe sich angesichts politischer Unsicherheiten dramatisch verschlechtert, erklärte IHS- Markit-Chefökonom Chris Williamsen. spiegel.de GDV für Rente erst mit 69 Die deutsche Versicherungswirtschaft hat sich für eine Erhöhung des Renteneintritts‐ alters eingesetzt. Eine Erhöhung auf 68 oder 69 Jahre ab 2030 beziehungsweise 2040 dürfe angesichts einer steigenden Lebenserwartung nicht tabu sein, sagte Peter Schwark, Mitglied der Geschäftsführung des Gesamtverbands der Deutschen Versi‐ cherungswirtschaft (GDV), heute in Berlin. Morgen startet eine Rentenkommission der Bundesregierung, die bis 2020 Vorschläge für die langfristige Absicherung des Rentensystems machen soll. focus.de Die Köpfe Italiens Regierungschef Conte für Europa und radikale Änderungen Der neue italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte hat in seiner Antrittsrede vor dem Senat in Rom ein Bekenntnis zu Europa abgelegt und zugleich für Änderungen in der EU-Schulden- und Asylpolitik plädiert. "Europa ist unsere Heimat", sagte der Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Chef der euroskeptischen Koalition aus populistischer 5-Sterne-Bewegung und rechtsgerichteter Lega. Die Regierung werde sich für ein stärkeres, aber "gerech‐ teres" Europa einsetzen. Die Schulden des Landes seien vollkommen tragbar – sie müssten aber über das Wirtschaftswachstum verringert werden. Die Regeln in der Euro-Zone sollten darauf ausgerichtet sein, "den Bürgern zu helfen". Das "Geschäft mit der Einwanderung" müsse beendet werden. de.reuters.com BMF-Chefvolkswirt Schuknecht geht zur OECD Der Leiter der Grundsatzabteilung im Bundesfinanzministerium, Ludger Schuknecht, wechselt zur Industrieländerorganisation OECD und wird dort Stellvertreter von Generalsekretär Angel Gurría. Der Ökonom war von Wolfgang Schäuble von der Europäischen Zentralbank (EZB) ins Finanzministerium geholt worden, um dort als Chefvolkswirt tätig zu sein. faz.net Der Tweet des Tages 5,9 Billionen Euro Geldvermögen! Aktuelle Zahlen der #Bundesbank zeigen: Die privaten Haushalte in Deutschland haben so viel auf der hohen Kante wie nie zuvor: http://di-ri.co/U27tL twitter.com Am Vortag meistgeklickt Was Chefs können sollten und was nicht "Wenn die Arbeit nervt, ist der Chef schuld. Wer sonst?!" Dabei könnten Führungs‐ kräfte nicht für alles verantwortlich gemacht werden, vor allem nicht dafür, dass die Arbeit auch glücklich macht, sagt die Mediatorin Marion Lemper-Pychlau. Doch "Angestellte verhalten sich oft wie kleine Kinder". Den Mut, Kritik auszusprechen, hätten die wenigsten. Obwohl offene Worte für die Beziehung zwischen Chefs und Mitarbeiter eine Wohltat wären. Traditionelle Rollenbilder stehen dem oft im Weg, wie die Mär vom Chef als Alleskönner. Mitarbeiter müssten bereit sein, Verantwortung mitzutragen und Verbesserungsvorschläge selbstbewusst vorzutragen. Welche Eigen‐ Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief schaften die Führungsriege mitbringen sollte und was ihnen nicht zugemutet werden kann, lesen Sie hier: sueddeutsche.de Was morgen wichtig wird Das Statistische Bundesamt veröffentlicht Daten zur Aktionswoche Schuldnerbe‐ ratung (4. bis 8. Juni). – An einer Diskussionsrunde des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) in Brüssel nimmt der Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB), Ignazio Angeloni, teil. – Die Investorenkonferenz Deutsche Bank dbAccess German, Swiss & Austrian Conference findet in Berlin statt. – Der Bundes‐ gerichtshof verhandelt über die Revision eines Angeklagten in der Strafsache Bankhaus Sal. Oppenheim. Der Nachschlag Wie geht man mit Fehlern um? Manche Fehler bleiben unvergessen: Torhüter Loris Karius vom FC Liverpool hat durch zwei Patzer seine Mannschaft um alle Chancen im Champions-League-Finale gegen Real Madrid gebracht. Weil Millionen Zuschauer das Spiel verfolgten, war es dem Keeper nicht möglich, wie es viele in ihrem Job versuchen, über eigene Schnitzer unbemerkt hinwegzugehen oder die Schuld auf andere zu schieben. Aber auch als Zuschauer kann man aus Fehlern, die andere machen, lernen, betont Psychologe Christian Mühldorfer. Karius entschuldigte sich öffentlich. Damit habe er schon einiges richtig gemacht, sagt der Coach für Führungskräfte. Denn in solchen Situationen gelte es Verantwortung zu übernehmen und sich den Konsequenzen zu stellen. Welche Konsequenzen grobe Fehler im Unternehmen haben können und wie man damit umgehen sollte, lesen Sie hier: faz.net Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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