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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-67 Das Thema Eurogruppe diskutiert über Finanzhilfen Am Nachmittag haben die Beratungen der Euro-Finanzminister über weitere finanzielle Hilfen in der Corona-Wirtschaftskrise begonnen. Zur Debatte steht nach Angaben des Eurogruppen-Vorsitzenden Mário Centeno ein "Sicher‐ heitsnetz" für EU-Staaten im Wert von rund einer halben Billion Euro. Erwogen werden zum einen vorsorgliche Kreditlinien aus dem Eurorettungsfonds ESM für den Fall, dass einzelne Länder im Kampf gegen die Pandemie Schwierig‐ keiten am Finanzmarkt bekommen. Zum anderen stehen ein Krisenfonds bei der Europäischen Investitionsbank und EU-Unterstützung für Kurzarbeiter zur Diskussion. Allerdings haben im Vorfeld des Treffens Äußerungen des italieni‐ schen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte die Hoffnung auf eine rasche Einigung gedämpft. Er nannte Kredite des ESM "absolut unzureichend" und beharrte auf gemeinsamen europäischen Schuldtiteln. Frankreich hat als Kompromiss vorgeschlagen, das Instrument befristet und gezielt nur in der Corona-Krise zu nutzen. Deutschland, die Niederlande, Österreich und Finnland lehnen dies jedoch ab. Vor dem Beginn der heutigen Beratungen hatte sich Ángel Gurría, Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), für die Ausgabe gemeinsamer Anleihen durch die Eurostaaten ausgesprochen. "Finanzrisiken zu teilen, ist der nächste notwendige Schritt der europäischen Integration”, sagte er. "Ein Finanzinstrument sollte keine Glaubensfrage sein", betonte Gurría. Deutschland bekomme dafür, dass es "anderen ein bisschen von seiner Kreditwürdigkeit leiht”, viel zurück. "Und das Signal an den Rest der Welt wäre: Europa ist stark." Die Corona-Krise konfrontiere die Euro-Staaten schonungslos mit der Frage, ob sie zu mehr Europa bereit seien. [tagesschau.de] [uk.reuters.com] [sueddeutsche.de] [businessinsider.de] [morgenpost.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen Pandemie beflügelt und lähmt Investmentbanking Die Corona-Krise hat ganz unterschiedliche Auswirkungen auf die Investment‐ banken. Laut eines Medienberichts von heute sorgen die Turbulenzen an den Finanzmärkten einerseits für hohe Umsätze und entsprechende Einnahmen. Börsengänge (IPO) sowie Fusionen und Übernahmen (M&A) werden anderer‐ seits zunächst abgesagt. Nach Angaben eines nicht genannten US-Instituts war der "März der stärkste Handelsmonat in unserer Geschichte". Anders im M&A- oder IPO-Geschäft: "Natürlich verlangsamt sich das Beratungs- und Emissionsgeschäft", sagte Patrick Frowein, Chef des Deutsche-Bank-Invest‐ mentbankings im deutschsprachigen Raum. Zwar würden laufende Übernah‐ meprozesse nicht ganz abgesagt, aber neue Transaktionen vertagt. Die Schweizer Großbank UBS rechnet mit einer Verschiebung auf das dritte und vierte Quartal dieses Jahres. "Die Corona-Krise wird uns noch länger begleiten", sagte Martin Borghetto, Mitglied des Europa-Vorstands der US- Großbank Morgan Stanley. Eine neue Finanzkrise drohe aber nicht. [handelsblatt.com] [bloomberg.com] Deutsches Target2-Saldo bei knapp 1 Billion Euro Die Forderungen der Deutschen Bundesbank im Zahlungssystem der Noten‐ banken im Euroraum – auch Target2-Saldo genannt – sind im März um 113,6 Milliarden auf 935,1 Milliarden Euro gestiegen. Das ist der höchste Stand seit Juni 2019, wie die Bundesbank heute mitteilte. Sie nannte unterschiedliche Gründe für das Plus: "Dazu zählen die üblichen Stichtagseffekte, die am Quartalsende immer stark ausgeprägt sind. Außerdem haben die Effekte der geldpolitischen Maßnahmen, insbesondere der ausgeweiteten Ankaufpro‐ gramme, zum Anstieg beigetragen." [de.investing.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief KfW: Zahl der Existenzgründungen 2019 um 11 Prozent gestiegen In Deutschland ist im vergangenen Jahr die Zahl der Unternehmensgrün‐ dungen erstmals seit fünf Jahren wieder gestiegen. Nach Angaben der staat‐ lichen Förderbank KfW wagten 605.000 Menschen den Sprung in die Selbst‐ ständigkeit. Das waren 11 Prozent oder 58.000 Existenzgründungen mehr als 2018. "Für das Jahr 2020 wird sich zeigen, ob angesichts der großen Sorgen, die die Corona-Krise besonders für Selbstständige mit sich bringt, ein Plus bei Notgründungen oder ein Minus durch den Abbruch von Gründungsplänen überwiegen werden", sagte heute KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Als Notgründer werden diejenigen bezeichnet, die sich mangels besserer Erwerbsalternativen selbstständig machen. [n-tv.de] Insider: Wirtschaftsexperten erwarten BIP-Rückgang um 4,2 Prozent Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute Deutschlands sind bei der Bewertung der möglichen Folgen der Virus-Epidemie etwas optimistischer als die Bundesregierung. Sie rechnen mit einem Rückgang des Bruttoinlandpro‐ dukts (BIP) von 4,2 Prozent in diesem Jahr, wie heute unter Berufung auf Insider berichtet wurde. Die Regierung geht von einem stärkeren Einbruch als in der Finanzkrise aus. Damals sank das BIP um 5,7 Prozent. Die Gemein‐ schaftsprognose von DIW, Ifo Institut, IfW, IWH und RWI soll morgen offiziell vorgestellt werden. [de.investing.com] Ifo Institut rechnet mit Einbruch der Industrieproduktion Die deutsche Industrie ist aufgrund der Corona-Krise äußerst pessimistisch gestimmt. Das geht aus dem heute veröffentlichten Index der Produktionser‐ wartungen im März hervor. Laut Ifo Institut sank er um 22,8 Punkte auf minus 20,8 Zähler. Das signalisiere eine Schrumpfung der Produktion und markiere den schärfsten Einbruch seit Beginn der Ifo-Umfrage 1991, hieß es. "Vermutlich ist die Entwicklung noch unterzeichnet, weil die meisten Antworten bis Mitte des Monats März eingingen", sagte Klaus Wohlrabe, der Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Leiter der Befragungen. Vor der Eskalation der Corona-Ausbreitung in Europa hatte sich die deutsche Industrie noch robust gezeigt. Im Februar war die gesamte Produktion im verarbeitenden Gewerbe im Monatsvergleich um 0,3 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Das war der zweite Anstieg in Folge. [focus.de] [boerse.ard.de] EU und Großbritannien wollen Fahrplan für Gespräche beraten Die Europäische Union (EU) und das Vereinigte Königreich werden nächste Woche die Weichen für weitere Verhandlungen über die künftigen Bezie‐ hungen stellen. Dazu werde EU-Chefunterhändler Michel Barnier mit seinem britischen Kollegen David Frost einen entsprechenden Fahrplan besprechen, kündigte ein Sprecher der EU-Kommission heute an. Aufgrund der Corona- Epidemie waren die Verhandlungen sehr stark zurückgefahren worden. [handelsblatt.com] Kreditversicherer erwartet Insolvenz-Plus von 11 Prozent Die wirtschaftlichen Folgen der Virus-Epidemie werden zu einem starken Anstieg der Unternehmenspleiten in Deutschland führen. Damit rechnet der Kreditversicherer Coface laut einer Mitteilung von heute. Demnach prognosti‐ zieren die Fachleute einen Zuwachs der Unternehmensinsolvenzen von 11 Prozent. Noch im Januar waren sie von einem Plus von 2 Prozent ausgegangen. Für die globale Wirtschaft erwartet Coface ein Mehr an Insolvenzen in Höhe von 25 Prozent. [asscompact.de] Studie: Krise bedroht Bestand von Start-ups Die Virus-Pandemie ist eine "existenzielle Herausforderung" für europäische Start-ups. Zu diesem Schluss kommt eine heute bekannt gewordene Studie der Unternehmensberatung EY. Investoren würden bei der Finanzierung junger Firmen wahrscheinlich genauer hinschauen und Einnahmen bei Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Gründern wegbrechen, heißt es in deren Analyse. "2019 dürfte vorerst das letzte Rekordjahr für das europäische Start-up-Ökosystem gewesen sein", sagte Hubert Barth, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung Deutschland. Die Pandemie werde zu deutlich weniger Investitionen und massiven Umsatzaus‐ fällen führen. [boerse.ard.de] Die Köpfe Von der Leyen plant EU-Strategie für Corona- Lockerungen EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will ein koordiniertes und einheit‐ liches Vorgehen der Staatengemeinschaft bei möglichen Lockerungen der Beschränkungen wegen der Virus-Epidemie. Die Formulierung einer entspre‐ chenden Strategie werde sie morgen vorschlagen, sagte heute ihr Sprecher in Brüssel. [n-tv.de] BaFin-Manager Grund: Lage für Lebensversicherer nicht existenzbedrohend Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sieht die deutschen Lebensversicherer gut für die Folgen der Corona-Krise gerüstet. "Das liegt an den Maßnahmen, die die Branche schon vorher getroffen hat, aber auch daran, dass das Aufsichtsregime Solvency II robust genug ist", sagte BaFin-Exekutivdirektor Frank Grund laut eines heute veröffentlichten Interviews. Das Regelwerk biete die nötige Flexibilität, um auf solche Situa‐ tionen reagieren zu können. "Die Lage ist für die Branche nicht existenzbe‐ drohend." [handelsblatt.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief DekaBank-Chef Stocker: Geldhaus hat sich als wetterfest bewiesen Georg Stocker, seit Beginn des Jahres Vorstandsvorsitzender der DekaBank, zeigt sich angesichts der Folgen der Virus-Epidemie optimistisch. "Das Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen hat sich in der Krise bislang als sehr wind- und wetterfest bewiesen", sagte er heute bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für 2019. Im März habe es trotz der Turbulenzen an den Kapitalmärkten insgesamt nahezu keine Nettoabflüsse gegeben, teilte die Bank mit. Im vergangenen Jahr stieg die Nettovertriebsleitung der Bank um 53 Prozent. Dabei entfielen 11,1 Milliarden Euro der insgesamt 18 Milliarden auf Privatkunden. [rtl.de] Der Tweet des Tages Onlinebanking ist eine gute Möglichkeit, seine Bankgeschäfte von Zuhause zu erledigen. @juliane_weiss erklärt, wie die Anmeldung funktioniert und was Sie beachten müssen. Wir beantworten hier weitere #Coronafragen: go.bdb.de/ECKgl #COVID19de #COVID19deutschland [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Fehler im Zeitmanagement vermeiden Sie sitzen stundenlang am Schreibtisch, diskutieren eifrig mit Kollegen, kümmern sich um Kundenwünsche – und abends stellt sich das Gefühl ein: Was habe ich heute eigentlich geschafft? Das ist frustrierend – und deutet auf mögliche Fehler im eigenen Zeitmanagement hin. Experte John Rampton empfiehlt, bereits am Vorabend seinen nächsten Arbeitstag vorzubereiten. Auch das Delegieren kann Zeit sparen. Warum zu langes Arbeiten nichts bringt, lesen Sie hier: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Was morgen wichtig wird Das Ifo Institut informiert zum Thema "Wie entwickelt sich die Konjunktur in Deutschland in Zeiten von Corona?". – Der Immobilienfinanzierer BF.direkt lädt im Internet zur Pressekonferenz "Immobilienfinanzierung in der Krise? – wie die Corona-Pandemie die deutschen Kreditmärkte verändert". Der Nachschlag Was in der Krise stark macht Die aktuelle Situation verunsichert: Werde ich auch krank? Behalte ich meinen Job? Einige kommen mit solchen Fragen besser zurecht als andere. Die American Psychological Association (APA) hat die Gründe dafür erforscht und einen Zehn-Punkte-Plan für mehr psychische Widerstandsfähigkeit entwi‐ ckelt. Wichtig ist vor allem, Beziehungen zu pflegen – und wenn es per Videochat oder Telefon erfolgt. Die Forscher empfehlen auch, sich realistische Ziele zu setzen. Warum es hilfreich sein kann, klare Entscheidungen zu treffen und Perspektiven zu entwickeln, lesen Sie hier: [wiwo.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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