Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-206 - Das Thema Deutsche Bank überrascht mit positiven Quartalszahlen - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-206

 Das Thema

 Deutsche Bank überrascht mit positiven
 Quartalszahlen
 Im dritten Quartal des Jahres hat die Deutsche Bank vor Steuern 482 Millionen
 Euro verdient nach einem Verlust von 687 Millionen Euro im Vorjahres‐
 zeitraum. "Obwohl auch das dritte Quartal von der Corona-Pandemie geprägt
 war, haben wir erneut ein Ergebnis erzielt, das unsere Planungen übertroffen
 hat", sagte Vorstandschef Christian Sewing heute in Frankfurt. Nach Steuern
 erzielte das Geldhaus im dritten Quartal einen Gewinn von 182 Millionen Euro.
 Während die Erträge um insgesamt 13 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro stiegen,
 sanken die Kosten um 10 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Ein Grund für das
 positive Ergebnis ist das Investmentbanking, wo die Einnahmen um 43 Prozent
 auf 2,4 Milliarden Euro stiegen. Im Geschäft mit Anleihen und Währungen
 legten die Einnahmen um 47 Prozent zu, im Zinsgeschäft hätten sie sich
 verdoppelt, hieß es. Zudem konnte die Deutsche Bank die Verluste ihrer auch
 als "Bad Bank" bezeichneten "Einheit zur Freisetzung von Kapital" auf 427
 Millionen Euro mehr als halbieren. "Im fünften Quartal unserer Transformation
 haben wir neben unserer Kostendisziplin auch gezeigt, dass wir Marktanteile
 gewinnen können. Unser fokussiertes Geschäftsmodell zahlt sich aus, und wir
 erwarten, dass sich ein erheblicher Teil unserer Ertragssteigerungen als
 nachhaltig erweisen wird", resümierte Sewing. Nach neun Monaten belaufe
 sich der Gewinn auf 846 Millionen Euro vor Steuern. Deshalb sei der
 Vorstand zuversichtlich, auch für das Gesamtjahr ein positives Vorsteuerer‐
 gebnis zu erreichen. Finanzchef James von Moltke sieht das Institut gut für den
 Fall eines erneuten Corona-Lockdowns gerüstet. Man werde auch diese Phase
 managen, sagte er. Zwar sei die Unsicherheit zuletzt wieder gestiegen, aber
 es habe sich im zweiten Quartal gezeigt, dass die Banken stark genug seien.

 [faz.net]
 [boerse.ard.de]
 [n-tv.de]
 [boerse-online.de]
 [spiegel.de]

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 Meldungen

 DWS Group steigert Gewinn um 30 Prozent
 Der Vermögensverwalter DWS Group hat im dritten Quartal weiter von hohen
 Mittelzuflüssen und Kostensenkungen profitiert. Der Gewinn kletterte im
 Jahresvergleich um 31 Prozent auf 151 Millionen Euro, wie die Deutsche Bank-
 Tochter heute in Frankfurt mitteilte. "Ein sehr gutes drittes Quartal mit hohen
 Nettomittelzuflüssen unterstreicht die Stärke unseres diversifizierten
 Geschäftsmodells auch in der Pandemie", sagte Vorstandschef Asoka
 Wöhrmann. Demnach lagen die Gesamterträge mit 558 Millionen Euro knapp
 unter den 560 Millionen Euro aus dem Vorjahr. Die um Sonderposten berei‐
 nigten Kosten sanken durch Personaleinsparungen um 12 Prozent auf 342
 Millionen Euro. Darüber hinaus flossen der DWS dieses Quartal 10,5 Milliarden
 Euro an Investorenmitteln zu. "Wir erwarten, dass wir unser beim Börsengang
 ausgegebenes mittelfristiges Ziel für die Aufwand-Ertrags-Relation ein Jahr
 früher erreichen werden", sagte Wöhrmann. "Ab dem kommenden Jahr
 werden wir uns auf Wachstum und Transformation fokussieren."

 [finanzen.net]
 [de.reuters.com]

 Deutsche Wirtschaft warnt vor Lockdown
 Während sich Bund und Länder heute über die neuen Corona-Regelungen zur
 Eindämmung der Pandemie beraten, haben Vertreter der Wirtschaft vor
 weitreichenden Folgen neuer Einschränkungen gewarnt. Die derzeit disku‐
 tierten Maßnahmen würden einem Generallockdown gleichen, sagte der
 Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberver‐
 bände (BDA), Steffen Kampeter, heute. Lieferketten müssten aber unbedingt
 aufrechterhalten werden. Der Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft
 (BDWi) erklärte, es sei "nicht sinnvoll", die Unternehmen "mit einem erneuten
 Lockdown jetzt doch in die Pleite zu schicken". Der Präsident des Bundesver‐
 bands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton F. Börner
 sagte: "Völlig unangemessen erscheint uns in der aktuellen Situation aber die
 angedachte Schließung der Gastronomie, die für viele mittelständische
 Betriebe in der jetzigen Lage den Todesstoß bedeuten kann."

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 [deutschlandfunk.de]
 [finanzen.net]

 Bundesregierung will 75 Prozent der Umsatzausfälle
 übernehmen
 Firmen, die besonders stark von einem Corona-Lockdown im
 November betroffen sind, sollen große Teile ihres Umsatzausfalls ersetzt
 bekommen. Der Plan sieht vor, dass bis zu 75 Prozent der Erlöse bei kleineren
 Betrieben und 70 Prozent der Erlöse bei größeren Firmen ersetzt werden, wie
 heute berichtet wurde. Als Maßstab werden die Umsätze aus dem November
 2019 dienen, hieß es. Die Kosten seien mit 8 bis 10 Milliarden Euro zu
 beziffern, erklärte das Bundesfinanzministerium. Überbrückungshilfen oder
 Kurzarbeitergeld sollen von den Nothilfen abgezogen werden, sofern das
 Unternehmen bereits Hilfen gewährt bekommen hat. Durch diese
 Maßnahmen werde die Neuverschuldung auch im kommenden Jahr bei weit
 über 100 Milliarden Euro liegen, sagte ein Regierungsvertreter. "Die Lage ist
 sehr, sehr ernst. Wir brauchen tiefgreifende Maßnahmen, die wir finanziell
 abfedern müssen", sagte Finanzminister Olaf Scholz.

 [handelsblatt.com]
 [de.reuters.com]

 Gewinn der Bankia bricht ein
 Infolge der Corona-Krise hat die spanische Sparkasse einen Gewinneinbruch
 des Nettoergebnisses im dritten Quartal von 79 Prozent auf 37 Millionen Euro
 verbucht. Der Zinsüberschuss sank um 2,6 Prozent auf 489 Millionen Euro, wie
 heute berichtet wurde. Als Hauptgrund nannte das Institut die Rückstellungen
 gegen Belastungen durch die Virus-Pandemie in Höhe von 155 Millionen Euro.

 [handelsblatt.com]

 DIW: Aussichten für deutsche Wirtschaft
 verschlechtern sich
 Infolge der wieder steigenden Corona-Infektionen sieht das
 Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die Erholung der deutschen
 Wirtschaft bedroht. "Der Aufschwung wird sehr wahrscheinlich deutlich ausge‐
 bremst werden", sagte DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen heute. Das

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 Konjunkturbarometer des DIW sei für das vierte Quartal von 122 Punkten auf
 105 Punkte gefallen, hieß es. Zwar würde die Wirtschaft im letzten Quartal des
 Jahres leicht wachsen. Die kräftige Erholung aus dem Sommer werde sich
 aber höchstwahrscheinlich nicht fortsetzen.

 [boerse-online.de]

 Hildebrand soll OECD-Generalsekretär werden
 Der frühere Chef der Schweizerischen Notenbank (SNB) Philipp Hildebrand
 soll nach Ansicht der Schweizer Regierung das Amt des Generalsekretärs der
 Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
 übernehmen. Ende Mai 2021 solle er die Nachfolge von José Ángel Gurría
 antreten, teilte die Schweizer Regierung heute mit. Seit seinem Rücktritt als
 SNB-Chef 2012 ist Hildebrand Manager beim US-Konzern Blackrock. Hilde‐
 brand will nach eigenen Angaben diese Position während des Bewerbungspro‐
 zesses behalten.

 [finanzen.net]

 Bundesregierung stimmt Anstieg von Mindestlohn zu
 Der gesetzliche Mindestlohn wird in Deutschland in den kommenden zwei
 Jahren in vier Stufen auf 10,45 Euro pro Stunde ansteigen. Eine entsprechende
 Verordnung von Arbeitsminister Hubertus Heil wurde nach Medienberichten
 heute von der Bundesregierung beschlossen. Demnach soll der Mindestlohn
 in vier Halbjahresschritten um 15 Cent, 10 Cent, 22 Cent und 63 Cent steigen,
 beginnend ab dem 1. Januar 2021. Das bringe Arbeitnehmern insgesamt
 Lohnerhöhungen von über 1,3 Milliarden Euro, hieß es.

 [de.reuters.com]

 Die Köpfe

 Enria: Notleidende Kredite stellen Aufsichtsbehörden
 vor Probleme
 Der Chef der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria, attestiert den europäischen
 Aufsichtsbehörden, kein klares Bild von den Kreditrisiken der Euroraum-

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 Banken zu haben. "Die Besonderheit der jetzigen Situation ist, dass wir große
 Risiken haben, die mit hoher Unsicherheit vermischt sind", sagte Enria bei
 einer Konferenz der European Savings Bank Group. Notleidende Kredite (NPL)
 würden zwar steigen. "Aber wir wissen nicht, wann genau das geschehen wird,
 weil all die öffentlichen Unterstützungsmaßnahmen – Moratorien, Staatsga‐
 rantien und so weiter – dazu führen, dass wir uns gewissermaßen in einem
 Blindflug befinden", sagte Enria. Bislang sehe die Europäische Zentralbank
 (EZB) allerdings keine Hinweise für eine Abnahme der Kreditqualität. Eine
 europäische Lösung zur Auslagerung von NPL in eine sogenannte Bad Bank
 sei momentan kein Thema. "Die Reise geht wohl eher in Richtung eines
 Netzwerks nationaler Asset Management Companies", sagte Enria.

 [finanznachrichten.de]

 Krämer sieht Gefahr einer zweiten Rezession
 Sollte es zu dem von der Bundesregierung geplanten Lockdown kommen, hält
 der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, einen Rückfall der
 deutschen Wirtschaft in eine Rezession für möglich. Das Bruttoinlandsprodukt
 (BIP) würde dann im laufenden vierten Quartal nicht mehr wachsen, erklärte
 Krämer heute. "Stattdessen könnten wir uns über eine schwarze Null freuen,
 wobei das Risiko einer zweiten Rezession beträchtlich ist", sagte er. Viele
 Unternehmen seien noch wegen des ersten Lockdowns geschwächt. Man
 könne eine Wirtschaft nicht wie eine Lampe ein- und ausschalten, ohne dass
 es zu massiven Schäden kommt, erklärte der Chefvolkswirt.

 [de.reuters.com]

 Wiedmann übernimmt Geschäftsführung der Helaba
 Invest sofort
 Jürgen Wiedmann tritt die Nachfolge von Christian Popp als Geschäftsführer
 der Tochter der Frankfurter Landesbank früher an als ursprünglich geplant.
 Christian Popp verabschiedet sich bereits zum 31. Oktober in den Ruhestand,
 statt zum 31. Dezember, wie das Unternehmen heute mitteilte. "Mit großem
 Erfolg hat Christian Popp dazu beigetragen, dass sich die Helaba Invest von
 einer auf das Wertpapiergeschäft fokussierten Gesellschaft zu der führenden
 Master-KVG weiterentwickelt hat," erklärt Hans-Dieter Kemler, Vorsitzender
 des Aufsichtsrates der Helaba Invest und Mitglied des Vorstands der Helaba.

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 Wiedmann arbeitete früher für die LBBW, ehe er jetzt schon zum 1. Oktober in
 die Geschäftsführung der Helaba Invest bestellt wurde.

 [wiwo.de]
 [institutional-money.com]

 Fuest fordert Ende der Mehrwertsteuersenkung
 Der Präsident des Ifo Instituts, Clemens Fuest, hat sich für eine Abschaffung
 der Mehrwertsteuersenkung ausgesprochen. "Die Mehrwertsteuersenkung
 sollte gegen Ende des Jahres auslaufen. Sie ist fiskalisch teuer und nicht
 zielgenau", sagte er heute nach Medienberichten. Sie helfe Branchen mit
 hohen Gewinnen, also den Krisengewinnern, am meisten. Die privaten
 Haushalte hätten in der Pandemie viel Geld gespart, das sie nicht für sozialen
 Konsum ausgeben sollen, bei dem Ansteckungsgefahr bestehe, erklärte Fuest.

 [spiegel.de]

 Der Tweet des Tages

 Laut einer Onlinestudie der @ti8m_ag vertraut die Mehrheit der #Online‐
 banking-Nutzer ihrer #Bank. 50% der Befragten sagen, dass sie Sicherheits‐
 überprüfungen wenig komfortabel finden. Aber 93% meinen: Sicherheit geht
 vor Schnelligkeit. #CyberSecurity

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 HSBC mit Gewinneinbruch und Stellenabbau
 Die Folgen der Corona-Krise und das niedrige Zinsniveau haben bei der briti‐
 schen Großbank HSBC das Vorsteuerergebnis im dritten Quartal um 35
 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar (2,62 Milliarden Euro) gedrückt. Ihre Transak‐
 tionsgebühren sollen künftig die wichtigste Einnahmequelle werden, kündigte
 die HSBC heute an. "Wir werden in einigen Märkten prüfen müssen, Gebühren
 für Basisdienstleistungen zu erheben", sagte Finanzvorstand Ewen Stevenson.

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 Um Kosten zu senken, will das Geldinstitut weltweit 35.000 Stellen streichen. In
 Deutschland soll deren Zahl bis Ende 2022 um 633 beziehungsweise um 22
 Prozent der Ende 2019 vorhandenen Arbeitsplätze reduziert werden.

 [handelsblatt.com]

 Was morgen wichtig wird

 In Zürich legt die Credit Suisse ihre Zahlen für das dritte Quartal vor. –
 Ebenfalls ihre Quartalszahlen bekannt geben die Standard Chartered Bank
 und die Lloyds Banking Group in London. – In Paris steht der Abschluss der
 OECD-Ministerratssitzung zur Überwindung der Corona-Krise bevor. – In New
 York präsentiert die Ratingagentur Moody's ihre Zahlen für das dritte Quartal.
 – Im US-amerikanischen Atlanta veröffentlicht der Börsenbetreiber Interconti‐
 nental Exchange seine Zahlen für das dritte Quartal. – In Tokio gibt die
 japanische Zentralbank ihren Beschluss zur Geldpolitik bekannt.

 Der Nachschlag

 Quiz: Könnten Sie Journalist werden?
 Ständig auf dem neusten Stand der Nachrichten sein und ein ausgeprägtes
 Allgemeinwissen sind Grundkriterien für einen Beruf im Journalismus. Die
 Deutsche Journalistenschule fragt genau das in ihrem Auswahltest ab.
 Könnten Sie alle Fragen beantworten?

 [sueddeutsche.de]

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